MONTAG, 13. JULI 2015 – NR. 160 – € 1,50 WWW.SHZ.DE .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. SEITE 7 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Land in der Stadt Husum Der Bauernmarkt rund um die Tine lockte am Wochenende mit vielen Attraktionen. Tiere und Odtimer-Trecker waren Zuschauer-Magneten. SEITE 7 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Heiße Rennen Friedrichstadt Das Drachenboot-Festival in Friedrichstadt begeisterte durch heiße Rennen. Im Endlauf setzte sich ein Team aus Rendsburg durch. SEITE 8 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Lesen Sie heute auf Ostküstenleitung Heute endet das Dialogverfahren zur Ostküstenleitung: Umweltministerium und Netzbetreiber stellen die Ergebnisse vor. Fragen und Antworten lesen Sie schon vorher auf shz.de. Zwei Ausflugsschiffe mitten auf einer Sandbank im nordfriesischen Wattenmeer haben am Wochenende einen seltenen Anblick geboten: Zunächst war die „Adler-Express“ mit mehr als 230 Passagieren an Bord auf Grund gelaufen, kurz darauf blieb auch die„Hauke Haien“ mit Dutzenden Fahrgästen an Bord stecken. Seenotretter brachten die 300 Passagiere auf drei weitere Ausflugsschiffe in der Nähe. Verletzt wurde niemand – aber die Seite 12 Schiffe kamen erst mit der Flut wieder frei. DGZRS/DIE SEENOTRETTER „Geisteskrank“: Kritik an Polizei-Vermerken Hinweise auf Auffälligkeiten von Straftätern werden in Datenbank gespeichert Die Abkürzung „GEKR“ die Betroffenen Gefahren für steht für geisteskrank, „ANST“ Leib, Leben oder Gesundheit für ansteckende Krankheiten: abzuwehren.“ Grundlage für Schleswig-Holsteins Polizei die Erfassung ist ein Leitfaden speichert sensible Daten über des Bundeskriminalamts. Die Erkrankungen. Derzeit sind Vergabe des Vermerks „Anste164PersonenmitdemVermerk ckungsgefahr“ erfolge „unter auf eine ansteckende Krankheit Anlegung eines strengen Maßerfasst. Das hat das Innenmi- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nisterium in Kiel bestätigt. „Es macht doch einen Bislang war das Thema VerUnterschied, ob eine schlusssache. Jetzt hat sich Person bewusst oder Innenminister Stefan Studt unkontrolliert (SPD) erstmals öffentlich zu gewalttätig ist.“ den sogenannten „personengeManfred Börner bundenen Hinweisen“ (PHW) Gewerkschaft der Polizei in der polizeilichen Datenbank „Inpol“ geäußert. Hintergrund ist die Forderung des „Kompe- stabes und unter Einbindung tenznetz Aids in Schleswig- des medizinischen SachverHolstein“, den Vermerk „An- standes des Robert-Koch-Instisteckungsgefahr“ zu streichen. tuts sowie des BundesministeGeschäftsführer Bernd Fack- riums für Gesundheit“, heißt es lam spricht von einem „stigma- in Kiel. Eine Unterscheidung in tisierenden“ und „fachlich un- bestimmte Erkrankungen ersinnigen“ Vorgehen. folgt laut Ministerium nicht, da Gespeichert werden neben die Art der Infektion nicht doErkrankungen 16 weitere Kate- kumentiert werden dürfe. gorien, darunter „BEWA“ (beDas „Kompetenznetz Aids“ waffnet), „GEWA“ (gewalttä- warntvoreinerfalschenSichertig), „BTMK“ (Betäubungsmit- heit. Auch ohne Warnhinweis telkonsument) oder „FREI“ könne eine Infektion vorliegen, (Freitodgefahr). Innenminister so Facklam. Gerade bei PerStudt: „Das soll die Beamten in sonen, die nichts von ihrer Indie Lage versetzen, für sich und fektion wüssten, sei die VirusKIEL .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Husum 421 Sportler beteiligten sich am 24-Stunden-Lauf auf dem Jahnsportplatz, darunter auch Sascha Matschijewski. Sie liefen fast 13 000 Runden. ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Dauerläufer Gestrandet last meist sehr hoch. HIV- oder Hepatitis-Infizierte, die sich medikamentös behandeln ließen, seien hingegen nicht ansteckend. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich für die Vermerke aus. „Es geht nicht darum, jemanden zu stigmatisieren“, sagt GdP-Landeschef Manfred Börner. „Unsere Beamten müssen aber die Chance haben, sich zu schützen.“ Zudem würden nicht alle Infizierten registriert, sondern nur Personen, die straf- und gefahrenrechtlich in Erscheinung getreten seien. Der Begriff „geisteskrank“ sei unglücklich gewählt, aber in der Sache hilfreich. Börner: „Es macht doch einen Unterschied, ob eine Person bewusst oder unkontrolliert gewalttätig ist.“ Der Datenschutzbeauftragte des Landes, Thilo Weichert, begrüßt dagegen den Vorstoß des Kompetenznetzes. „Die Kritik ist nachvollziehbar“, sagt er. In jedem Einzelfall sollte geprüft werden, ob der Vermerk wirklicherforderlichsei.„Nebender Erkrankung ist doch auch die Verhaltenskomponente maßgeblich“, so Weichert. ge Tauziehen um Griechenlands Zukunft BRÜSSEL Trotz tiefgreifender Unstimmigkeiten haben die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder gestern bis spät in die Nacht darum gerungen, Griechenland vor der Staatspleite zu retten. Kanzlerin Angela Merkel erklärte vor einem Sondergipfel in Brüssel, eine „Einigung um jeden Preis“ werde es nicht geben. Frankreichs Staatschef François Hollande sagte dagegen: „Frankreich wird alles machen, um eine Vereinbarung zu finden.“ Unter hohem Zeitdruck soll der Gipfel ein politisches Signal senden, ob es ein drittes Rettungspaket für Griechenland von 74 Milliarden Euro geben kann. Der Gipfel war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. sh:z Seite 3 Musik-Festival eröffnet LUKAS Der Sommer voller Musik hat begonnen. In der Lübecker Musik- und Kongresshalle haben Ministerpräsident Torsten Albig (r.) und Intendant Christian Kuhnt gestern Abend das 30. Schleswig-Holstein Musik Festival eröffnet. Auf dem ProLÜBECK gramm stand Musik von Mozart und Brahms. Im Mittelpunkt des Festival steht jedoch in diesem Jahr Peter Tschaikowsky mit seiner mal leidenschaftlichen, mal melancholischen Musik. 178 Konzerte sind bis zum 30. August geplant. Kultur .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. y 18 - 21˚ Sonne und Regen Zeitweilig Sonne, vereinzelt auch Regen und Gewitter. Der Wind mit teils starken Böen aus West. Panorama Service-Telefon* Leser: 0800 2050 7100 Anzeigen: 0800 2050 7200 * gebührenfrei 10029 4 190535 001507 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. We t t e r Seitenblick Mario Adorf: „Lieber unbeliebt als unbemerkt“ Schauspieler Mario Adorf gibt gern den Bösewicht – auch wenn ihn das beim Publikum Sympathien kostet. Gute Charaktere seien weniger dankbar, sagte der 84-Jährige. Der berühmteste Fiesling, den er gespielt habe, sei der Santer in „Winnetou“ gewesen, jener Ganove, der Winnetous Schwester erschoss. „Das war der klassische Bösewicht, der mir sehr übelgenommen wurde. Aber das ist dann auch ganz schön, wenn man so gehasst wird von ein paar Generationen“, sagte Adorf.„Das ist besser, als unbemerkt zu bleiben“. Duhner Wattrennen lockt tausende Besucher Tausende Pferdeverrückte, Rennfans und Wettbegeisterte haben gestern das traditionelle Duhner Wattrennen in Cuxhaven besucht. Zum Rennen hatten sich rund 120 Traber und Galopper angemeldet. Sie traten bei wechselhaften Bedingungen auf dem 1,2 Kilometer langen, nassen Rundparcours gegeneinander an. Die Zuschauer konnten das Rennen vom Deich und vom Strand aus beobachten und versuchen, mit kleinen oder großen Einsätzen auf das richtige Pferd zu setzen. Zum Rahmenprogramm gehörten auch Fallschirm-Vorführungen und Tiefflüge von Marinefliegern. Das Wattrennen wurde 1902 zum ersten Mal ausgetragen. Wal-Alarm an der Küste vor San Francisco An der nordkalifornischen Küste tummeln sich so viele Wale, dass die Behörden eine Sicherheitswarnung an Segler herausgegeben haben. Sie sollten unbedingt Abstand halten. Zudem müssen großeSchiffeihrTempoauf10Knoten (19 km/h) drosseln. Zuletzt seien bei San Francisco innerhalb einer Stunde 115derbedrohtenTieregezähltworden, sagte die Aufsichtsbeamtin des Naturschutzgebietes,. Ein alter Schiffskapitän sagte, es gebe mehr WaleinKüstennähealsjezuvor.„Sie sind überall.“ Ein Grund dafür: die großen Mengen Krill und Sardellen. Radler verirrt sich – Navi lotst ihn in eine Schießübung Er folgte seinem Navi blindlings und landete im Sperrbereich eines Truppenübungsplatzes – mitten in einer Schießübung. Der Mountainbiker im unterfränkischen Wildflecken habe einen Schutzengel gehabt,so die Polizei gestern. Denn ein Bundeswehrsoldat bemerkte den 35-jährigen Urlauber und hielt ihn an, bevor Schlimmeres geschehen konnte. Auf dem Schießstand habe höchste Lebensgefahr geherrscht, hieß es. Eine Polizeistreife geleitete ihn wieder auf sicheres Terrain. ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. MONTAG, 13. JULI 2015 HUN SEITE 12 ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Kreis Nordfriesland Zwischen Amrum und der Hallig Hooge trockengelaufen: Die Fahrgastschiffe „Adler-Express“ (rechts) und „Hauke Haien“. Die Passagiere konnten auf die Sandbank „Schweinsrücken“ aussteigen. Mit der Aufhebung des Sperrvermerks für die Bereitstellung von Haushaltsmitteln zur Umsetzung des Nationalen Integrationsplans befasst sich heute der Hauptausschuss. Ein weiteres Thema in der öffentlichen Sitzung, die ab 14.15 Uhr im Sitzungssaal Eiderstedt des Kreishauses in Husum stattfindet, sind die nächsten Schritte bei der Umsetzung des Haushaltskonsolidierungs-Programms. HUSUM Extra-Beratung für Existenzgründer NIEBÜLL Wer während der Öffnungszeiten des Nordfriesische Innovations-Centers (NIC) in Niebüll keine Möglichkeit hat, das Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen, kann einmal Monat in der Zeit von 17 bis 20 Uhr im NIC kostenfreie Beratungstermine rund um das Thema Existenzgründung wahrnehmen. Bei diesen individuellen Beratungs- und Erstgesprächen erhält man einen Überblick über alle wichtigen Aspekte einer gut geplanten Existenzgründung. NIC-Center-Managerin Birte Kruse informiert die Interessenten und bespricht mit ihnen individuell die nächsten Schritte in eine gut vorbereitete Selbstständigkeit. Der nächste Termin ist am Dienstag, 28. Juli. Aus organisatorischen Gründen ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich: im NIC unter Telefon 04661/934660. Harms: Vernunft hat gesiegt HUSUM/KIEL „Ichbinfroh,dassamEnde die Vernunft gesiegt hat“, erklärt der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms zur Kreistags-Entscheidung, den Gesellschaftsvertrag mit dem Landestheater nicht zu kündigen (wir berichteten). Nun hoffe er, dass sich auch in Dithmarschen eine entsprechende stabile politische Mehrheit formiert – „damit das Theater um das Theater endlich ein Ende findet“. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 239 Urlauber auf Sandbank gestrandet Navigationsfehler: Ausflugsschiff „Adler-Express“ saß unfreiwillig für neun Stunden im Wattenmeer fest – und die „Hauke Haien“ gleich mit Das war eine aufregende Ausflugsfahrt für die 239 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder der „AdlerExpress“: Am Sonnabend lief das 42 Meter lange Highspeed-Ausflugsschiff auf seiner Rundfahrt im Wattenmeer aufgrund eines Navigationsfehlers des als erfahren geltenden Kapitäns auf einer Sandbank nahe Hallig Langeneß trocken. Auch ein zweites Ausflugsschiff, die 34 Meter lange „Hauke Haien“, dessen Besatzung der „Adler-Express“ zur Hilfe kommen wollte, fuhr sich mit Dutzenden Fahrgästen an Bord auf der Sandbank fest. Verletzt wurde bei diesem Unglücksmanöver nach Angaben der Adler-Reederei niemand. Es war kurz nach elf Uhr am Sonnabendvormittag, als die „Adler-Express“ – sie war auf dem Weg von Nordstrand über Hooge und Langeneß nach Amrum und Sylt – aus der Fahrrinne im Wattenmeer abkam und plötzlich mit ihren Passagieren auf der Schweinsrücken genannten Sandbank festsaß. „Trotz der beachtlichen Fahrt, die das Schiff nach dem Ablegen auf Langeneß bereits wieder erreicht hatte, war das Abbremsen durch das Auslaufen auf die Sandbank zwar enorm, aber nicht abrupt – eher rutschend“, beschrieb ein Fahrgast aus Hamburg die Situation. EinHundseiaufallenVierenvorbeigeschliddert und eine Dame habe sich die Nase an ihrem Rucksack gestoßen. Anderen habe es den Tisch abgeräumt. „Es gab verschiedene Durchsagen zur Erklärung und wir mussten dann zwischendurch alle zum Bug vorgehen. Doch das Schicksal war bei ablaufendem Wasser anscheinend besiegelt“, so der Hamburger, der mit seiner Frau auf dem Weg zu seinen SchwieNORDFRIESLAND gereltern auf Amrum war, zu den bracht wurden. „Die Passagiere Versuchen des Kapitäns, durch warenallerechtgutdrauf,soeine diverse Manöver das Schiff wie- Schlauchboot-Fahrt ist ja auch der flottzubekommen. mal ein Abenteuer“, sagt Stork. „Wir haben einen Anruf von „Es war nur etwas schwierig, geder Adler-Reederei bekommen, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ob wir den Reeder Sven Paulsen „Den Kaffee hatten wir zum Unglücksort bringen könzum Glück schon ausgenen“, erzählt Jörg Stork, Mitglied trunken, als das Schiff auf des Catamaran Clubs Sylt. Mit die Sandbank auflief.“ dem 115 PS starken SchlauchFahrgast der „Adler-Express“ boot, seinem 16-jährigen Sohn und dem „nicht gerade glücklich wirkenden“ Paulsen machte sich rade die älteren Gäste per Strickder 62-Jährige auf den Weg. Und leiteraufdie,AdlerIV‘zubekomblieb den restlichen Nachmittag men.“ mit dem Schlauchboot im EinFür den von der Station Amsatz:„Wirhabendanningutzehn rum herbeigeeilten und gut 20 Fahrten ungefähr 130 Passagiere Minuten nach der Alarmierung der „Adler-Express“ von der an der Unglücksstelle eintreffen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Hauptausschuss befasst sich mit Konsolidierung .................................................................................................................................................................................................................................................... We s t k ü s t e a k t u e l l Nachmittag die Gelegenheit zu einer Ortsbegehung mit Heinrich Becker und Heiner Ehlers vom Verein Natur und Kultur rund um den Stollberg. Treffpunkt ist um 16 Uhr der Fernmeldeturm auf dem Stollberg, direkt an der Bundesstraße 5. Der Stollberg ist mit 43,4 Metern über Normalnull die vierthöchste Erhebung des Kreises Nordfriesland. Von tauft und Mitte Juni auf Amrum stationiert worden – konnte nichts mehr ausrichten. Denn wegen des weiter ablaufenden Wassers (Niedrigwasser auf Amrum war um 16.13 Uhr) gelang es nicht mehr, die Menschen direkt von den Fahrgastschiffen zu übernehmen.DiePassagiereverließen die Schiffe auf die Sandbank. Allein die rund acht Meter lange „Lotte“ übernahm in acht Anläufen rund 95 Leute. Neben Jörg Storks Schlauchboot des Catamaran Clubs Sylt war dazu auch noch ein Schlauchboot der „Adler-Express“ an der Bergungsaktion beteiligt. „Als das Wasser ablief und das Schiff trockenfiel, hat der Kapi- Blick vom DGzRS-Tochterboot „Lotte“ auf die gestrandeten Schiffe und den davorliegenden Seehunden. Links im Hintergrund ist der Seenotrettungskreuzer „Ernst Meier-Hedde“ zu erkennen. Sandbank zur ,Adler IV‘ gefahren“, erzählt er. Die „Adler IV“ gehörte neben der „Hilligenlei“ und der „Rungholt“ zu den Schiffen, auf die die Passagiere mit Hilfe der Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und den Helfern des Sylter Catamaran Clubs ge- Vom Stollberg bis zur Förde BREDSTEDT Der Stollberg, ein Naturraum mit Geschichte, steht im Mittelpunkt des zweiten Abends im Rahmen des 25. Nordfriesischen Sommer-Instituts – und zwar am Mittwoch, 15. Juli, ab 19.30 Uhr im Bredstedter Bürgerhaus, Süderstraße 36. Dr. Christian Stolz, Privatdozent an der Europa-Universität Flensburg,sprichtzumThema „Vom Stollberg bis zur Förde – neue Untersuchungen zur Landschaftsentwicklung“. Vor dem Vortrag besteht am DGZRS/DIE SEENOTRETTER (2) hier hat man eine besonders gute Sicht über verschiedene Landschaftsräume und kann das im Herbst vergangenen Jahres errichtete Kulissendorf, das die tiefste kulturelle Vergangenheit der Region und die Nutzung der Eisenerzfundstätten zum Thema hat, erleben. DievomNordfriiskInstituut angebotene Vortragsreihe wird gefördert von der NordOstsee-Sparkasse. Anstelle eines Eintrittsgeldes wird um eihn ne Spende gebeten. den Seenotrettungskreuzer „Ernst Meier-Hedde“ und sein Tochterboot „Lotte“ war es der erste größere Einsatz. Doch auch der24Knoten(rund45Stundenkilometer) schnelle Neubau – der jüngste Seenotrettungskreuzer der DGzRS war erst Ende Mai dieses Jahres zum 150-jährigen Bestehen der Gesellschaft ge- tändieMöglichkeitenzurEvakuierung über die Sandbank ausgelotet und ging dabei von Bord, nicht ohne vorher zu versprechen wieder an Bord zu kommen“, erinnert sich eine Dame amüsiert. Sie lobte trotz der Umstände das professionelle Vorgehen und die Ruhe der Mannschaft – und den Getränkeser- vice auf der Sandbank. Neugierige Seehunde inklusive. „Die Gäste, darunter auch einige aus der Schweiz und Österreich, mit denen wir uns unterhielten, haben diesen Zwischenfall im Vergleich zu ihrer normalen Überfahrt als ein echtes Erlebnis empfunden“, so eine entspannte Passagierin aus Norddeutschland. „Diejenigen, die einen Tagesausflug geplant hatten, wurden mit den Fähren der Wyker Dampfschiffs-Reederei nach Dagebüll und Schlüttsiel transportiert,umdortperBustransfer nach Nordstrand zurückgebracht zu werden.“ Zwischen 19 und 20 Uhr abends kamen „Hauke Haien“ und „Adler-Express“ durch die einsetzende Flut aus eigener Kraft von der Sandbank frei. Die „Adler-Express“ erreichte gegen 23 Uhr Husum, wo sie in der Werft auf Schäden untersucht wird. Heute sollen die Behörden das Schiff in Augenschein nehmen – schon jetzt steht aber fest, dass die „Adler-Express“ bis zum kommenden Sonntag, 19. Juli, nicht mehr fahren wird. Es ist nicht das erste Mal, dass eines der Ausflugsschiffe der Adler-Reederei im schleswig-holsteinischen Wattenmeer auf Grund ging. So lief beispielsweise die „Adler IV“ vor einigen Wochen trocken – allerdings nur für rund 15 Minuten, wie eine Sprecherin der Reederei betont. Warum die „Adler-Express“ sich am Sonnabend bei guter Sicht und wenig Wind festfuhr, konnte sie allerdings nicht näher erläutern. „Es ist halt das Wattenmeer“, so die Sprecherin, „wenn man dort kurz aus der Fahrrinne abkommt, kann so etwas passieren – nicht nur unseren Schiffen, sondern auch den von anderen Reedereien.“ frr/oe/hn/dpa Junge Union moniert „reinste Klientelpolitik“ NORDFRIESLAND Nach der Abstimmung im Kreistag zur Kündigung des Gesellschaftsvertrages mit dem Landestheater (wir berichteten) erklärt der Vorsitzende der Jungen Union (JU) Nordfriesland, Leif E. Bodin: „Das Ergebnis ist enttäuschend. Wir hätten erwartet, dass die Mehrheit des Kreistageskonsequentist.DurchdieNichtKündigung verbleibt der Kreis nun weitere vier Jahre in der Gesellschafterversammlung, ohne wirklich Druck auf die Verantwortlichen ausüben zu können, sich zu verändern.“ Nachdem der Kreis zur Haushaltskonsolidierung aufgerufen sei, könne man von Vornherein keine Abstriche machen, die anderweitig zulasten gingen. Die 180000 Euro müssten nun an anderer Stelle eingespart werden, wo es ebenfalls schmerzhaft sei – bei den freiwilligen Leistungen sogar weitaus mehr. „Bei der Argumentation der Gegner der Kündigung klingt immer wieder durch, dass es ohne eine Mitgliedschaft in der Gesellschafterversammlung des Theaters keine Kultur an der Küste mehr gebe – das ist reiner Opportunismus! Wer solche Aussagen trifft, hat keine realistische Gesamteinschätzung unserer Kulturlandschaft“, so der JU-Kreisvorsitzende. „Kultur ist mehr als ein Theater für die wenigen. Kultur sind die Vereine und Einzelakteure für die vielen. Diese sind die Vielfalt und unsere ei- gentliche Stärke auf dem Land“, so der JUKreisvorsitzende. Im Mittel lägen die Besucherzahlen bei 185 pro Veranstaltung in Niebüll und bei 172 in Husum. In Relation zu der dortigen Gesamtbevölkerung sei der Anteil derer, die die Angebote des Landestheaters wahrnähmen, bei 1,6 Prozent in Niebüll und bei 0,7 Prozent in Husum (ohne das Umland). „Hier finden kulturpolitische Entscheidungen zugunsten kleiner Minderheiten auf Kosten der großen Mehrheit statt. Das ist reinste Klientelpolitik mit vorgeschobenen, populistischen Argumenten und nicht gut für die Kultur in Nordfriesland“, so Bohn din abschließend.
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