Darmstädter Sezession / Ausschreibung 2016 »Hauptsache Skulptur« - der Titel klingt auf einen flüchtigen ersten Blick fast ein wenig wie eine Trotzreaktion auf das, was man in den zurückliegenden Jahren unter »Erweiterung des Skulpturbegriffs« subsumierte, etwas, das von nicht eben wenigen Betrachtern der Szene zu einem Synonym für wachsendes »Verunschärfen« geworden war. Meint »Hauptsache Skulptur« hier folglich ein Zurück-zu-den-Wurzeln im Sinne des lateinischen »sculpere«, jenem ausschließlichen Meißeln an Stein oder Marmor? Natürlich nicht. Schon Werner Hofmann schloss das in seinem kurz nach der vorigen Jahrhundertmitte erschienenen Buch »Die Plastik des 20. Jahrhunderts« aus, weshalb er sich im viel erörterten Hin und Her um Skulptur und Plastik für einen der beiden Gattungsnamen entschied und seine Wahl schließlich auf Plastik fiel. Ergo: Ob wir es heute nun so oder so nennen – zentrales Kriterium im Hinblick auf einzureichende Arbeiten soll sein die Konzentration auf Plastik und/oder Skulptur als Raumereignis, ungeachtet dessen, ob es sich dabei um naturnahe, abstrahierende oder konkrete Werke handelt. Das bedeutet außerdem, dass sich daraus keinerlei Materialspezifika ableiten lassen, sondern sich ausdrücklich auch diejenigen eingeladen fühlen, die sich innovationsfreudig mit Materialien und Formprozessen auseinandersetzen, um zu skulpturalen Ergebnissen zu gelangen.
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