ANDRÉ GROB FAND SEIN GLÜCK IN IMMOBILIEN

Sonderbeilage · 12. November 2015
ANDRÉ GROB FAND SEIN
GLÜCK IN IMMOBILIEN
ROGER BIGGER: ER WAR
DER RETTER DES FC WIL
PETER RAPP: BRIEFMARKEN
SIND SEIN LEBEN
EDI PHILIPPIN: ER TRAT
EIN SCHWERES ERBE AN
IRENE BAUMANN: WIE
EINSAM SIND DIE LEADER?
1
EDITORIAL
Impressum
Auflage: 63‘606 Exemplare
Herausgeber Verlag:
Hubstrasse 60 | 9500 Wil
Tel. 071 913 80 10 | [email protected]
Was ist Erfolg? Wie definieren wir Erfolg? Die
Antwort ist so einfach wie komplex: individuell.
Das Gefühl der Zufriedenheit stellt sich ein, sobald
persönliche Ziele erreicht werden. Diese zu for­
mulieren, stetig anzupassen und im Blick zu behalten,
ist ein intimer Vorgang. Das Streben danach der
nächste Schritt. Stimmen die erreichte Situation und
Die Wiler Nachrichten sind Sponsor der regio wil
die gesetzten Ziele irgendwann überein, sprechen
wir von Erfolg. Die diesjährige, sechste Ausgabe des
Wirtschaftspuls erzählt solche Erfolgsgeschichten.
Satz und Druck: Zehnder Print AG
Verleger: Andreas Zehnder
Geschäftsleiter: Marcello Tassone
Sie zeigen, dass ein steiler wirtschaftlicher Aufstieg
oft dann gelingt, wenn die geschäftliche Ausrich­
tung einer persönlichen Leidenschaft nahekommt
Verkauf: Barbara Gut, Sonja Schäli, Ursula Schuler
Marianne Stillhart, Marcello Tassone
Inserate: Wiler Nachrichten | Tel. 071 913 47 22
oder ihr gar entspricht. Denn auch wenn für einen
wirtschaftlichen Erfolg viele Faktoren essenziell sind,
die von einer Einzelperson nicht beeinflusst werden
Redaktionelle Mitarbeit: Roland Breitler, Leo Dörig,
können, lässt sich die Ausgangslage mit einer pas­
Katja Fässler, Stefan Feuerstein, Yvonne Frefel,
sionierten Haltung deutlich verbessern. Die hier
Sonja Kobler, Monika Meiseneder, Hermann Rüegg,
erzählten Erfolgsgeschichten sind alle geprägt von
Pascal Scheiwiler, Timo Züst
Konsequenz, Menschlichkeit, Kreativität und dem
unverrückbaren Glauben an eine Idee. Diese
Grundhaltung entsteht, weil die Geschäftsidee fast
deckungsgleich mit persönlichen Zielen und
Idealen ist. So entwickeln sich wirtschaftliche
Erfolgsgeschichten, die nicht nur beeindrucken,
sondern auch inspirieren.
Timo Züst, Redaktionsleiter
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Persönlicher wohnen und leben. Seit mehr als 65 Jahren setzen
wir auf Klasse statt Masse für Privatpersonen und für Unternehmen mit
individuellen Ansprüchen an Design und Qualität. Unter Miteinbezug
von Architektur, Kunst, Mode, Funktion und persönlichem Wohlbefinden
kreieren unsere Einrichter und Innenarchitekten individuelle Räume mit
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Kundinnen und Kunden passen.
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Sie sich entspannt zurücklehnen können, während wir Ihr Zuhause in einen Ort des Wohlbefindens verwandeln. In unserem Wiler Einrichtungshaus können Sie alle Aspekte modernster Wohnkultur live erleben. Dabei
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3
INHALTSVERZEICHNIS
Die grössten Unternehmen der Region
Die wichtigsten Wirtschaftsmotoren im Vergleich
Den FC Wil aus dem Sumpf geholt
7
Roger Bigger war während Jahren die treibende
Kraft des FC Wil
Ein Fitnessimperium aufgebaut
Giusi Verre behauptet sich in einen
umkämpften Markt
Mit Kleiderdesigns zur Selbständigkeit
Manuel Neuenschwander und Christian
Schmid sind «Schnüzler & Schnäuz»
Alles begann mit einer Kiste
Die KIFA AG muss sich ständig
weiterentwickeln
4
12
16
18
Mozzarella aus Oberbüren
Die Züger Frischkäse AG setzt auf
Investitionen
Auf dem Briefmarken-Olymp
Peter Rapp hat seine Passion zum
Geschäftsmodell gemacht
Hier trainieren nur Frauen
Tenzin Shitsetsang hat mit seiner Idee einen
Nerv getroffen
Mehr als eine Autogarage
Die Autowelt von Hanspeter von Rotz wächst
und wächst
Ein Partyservice macht die Runde
Die Hinder Schwestern wagen den Schritt in
die Selbstständigkeit
Vom Schweinestall zum Immobilienimperium
Die regionale Wirtschaft auf einen Blick
André Grob hat eine bemerkenswerte
Karriere hinter sich
Diese Statistiken analysieren die Region
Den Klassikern neues Leben einhauchen
Bei McSands Motor Sport werden alte Harleys
aufgefrischt
Ein Headhunter für Fussballspieler
Dino Lamberti hat auch Gökhan Inler
vermittelt
23
26
30
Ein Plattenleger wagt den Neustart
Edi Philippin brachte seine Unternehmung
wieder auf Kurs
Die Last des Chefs
Wie stemmen Chefs die Last der
Verantwortung?
35
38
44
47
52
54
58
61
4
DIE GRÖSSTEN UNTERNEHMEN
IN DER REGION
Rang
Firma
Sitz
CEO
1
2
3
4
4a
4b
4c
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
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16
17
18
Bühler Group
STIHL Kettenwerk GmbH & Co. KG
Aldi Suisse AG
Jäger Holding AG
LARAG AG
CAMION TRANSPORT AG
LIGA Lindengut-Garage AG
Micarna SA
Dipl. Ing. Fust AG
Sealed Air Diversey Care
St.Gallische Kantonale Psychiatrische Dienste – Sektor Nord
Clienia Littenheid AG
Griesser AG
IGP Pulvertechnik AG
frifag märwil ag
Werkstätten Buecherwäldli
BÜCHI Labortechnik AG
Züger Frischkäse AG
Ernst Sutter AG (Suttero)
Holenstein AG
Kindlimann AG
Calvin Grieder
Joachim Zappe
Timo Schuster
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
Schmid AG energy solutions
kneipp-hof Dussnang AG
Cicor Technologies Ltd. – Swisstronics Contract Manufacturing AG
Nussbaum Matzingen AG und Nussbaum Kesswil AG
Steger AG (id-group)
Zehnder Gruppe
Hans Eisenring AG
SwissPrimePack AG
SERTO AG
Maestrani Schweizer Schokoladen AG
Kifa AG
Aluwag AG
Ed. Vetter AG
Flawa AG
Benninger AG
ThyssenKrupp Materials Schweiz AG
Uzwil
Wil
Schwarzenbach
Wil
Wil
Wil
Wil / St.Gallen
Bazenheid
Oberbüren
Münchwilen
Wil
Littenheid
Aadorf
Wil
Märwil
Uzwil
Flawil
Oberbüren
Bazenheid
Wil
Wil
Eschlikon
Dussnang
Bronschhofen
Matzingen
Aadorf
Wil
Sirnach
Niederuzwil
Aadorf
Flawil
Aadorf
Niederbüren
Lommis / Wil
Flawil
Uzwil
Wil
Bruno Jäger
Josef A. Jäger
Bruno Jäger
Albert Baumann
Thomas Giger
Schweiz: Christoph Steindorf
Markus Merz
Daniel Wild
Walter Strässle
Marc Züllig
Andi Schmal
Hansjörg Ruckstuhl
Thomas Liner
Christof Züger
Reto Sutter
Roman und Peter Holenstein
Pirmin Helbling
Philipp Lüscher
Wim Sprokkereef
Erich Künzle
Florian Nussbaum
Jürg Widerin
Andreas, Rolf-Peter Zehnder
Hans Eisenring
Jan Dorby
Umberto Dünki
Markus Vettiger
Ruedi Heim
René Wagner
Edi, Josef und Urs Vetter
Nicolas Härtsch
Beat Meienberger
Claudio Roth
Beschäftigte
in der Region
2'500
900
800
640
280
260
100
628
560
480
428
402
400
300
250
250
239
225
220
200
200
186
185
180
180
160
160
160 2
158
150
150
150
143
140
135
134
125
35
Elkuch Eisenring AG
Jonschwil
Christian Stahel
120
36
37
Halter AG
SYMA Holding AG
Wil
Kirchberg
Robin Halter
Werner Stucki
38
39
40
41
SFS intec AG
EKU AG
Cleanfix Reinigungssysteme AG
SCHMOLZ + BICKENBACH Stahlcenter AG
Flawil
Sirnach
Henau
Wil
Fredi Tobler
Heinz Schmidhauser
Christoph Loosli
Peter Breitenmoser
115
108
100
93
90
90
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
5
Beschäftigte
(Total Vollzeit)1
*
10'600
›14'000 *
1'900
1'900
600
1'200
100
2'811 *
2'176
25'000 *
505
402
1'300 *
380 *
265
250
639 *
225
991
240
200
207
171
1'950 *
380 *
800
258
180 2
160 *
250 *
150
150
143
140
135
340 *
125
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
123
115
1'000 *
8'300 *
93
160 *
90
—
—
—
Anzahl
Lehrnende
Umsatz 2014
in Mio. CHF
300
43
150
180
120
40
20
111
96
16
56
41
40
9
0
12
20
11
20
28
16
15
18
k.A.
3
30
12
32
5
6
8
4
13
7
4
—
2'332
k.A.
k.A.
400
150
195
55
1'480.8
985
$ 7'700
83
k.A.
307.7
155
93
k.A.
›100
150
605
47
90
75
18
202.5
›100
40
39
k.A.
60
60
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
12
5
—
100
k.A.
Maschinenbau
Werkstoffhandel mit Anarbeitung
6
k.A.
Stahlzargen / Stahltüren / Tunnelausrüstung / Funktionscontainer / Möblierung des öffentl. Raums
k.A.
4
9
13
3
6
k.A.
131
1'383
27
k.A.
k.A.
Legende:
* weltweit
1
Vollzeitstellenäquivalent
2
keine Vergleichszahlen
k.A. = keine Antwort
Quellen: eigene Angaben der Firmen
—
Branche
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
Technologiekonzern
Metallbranche
Lebensmittel-Detailhandel
—
Nutzfahrzeuge, Fahrzeug- und Maschinenbau
Transport und Logistik
Automobile
Fleisch und Seafood
Elektrohaushalt, Unterhaltungselektronik, PC, Küchen / Bäder und Umbauten / Renovationen
Systeme und Lösungen für Gebäudereinigung, Hygiene und Lebensmittelsicherheit
Gesundheitswesen
Gesundheitswesen
Sonnenschutzsysteme
Pulverlack-Technologie, Pulverbeschichtung
Geflügelfleisch / Lebensmittelproduktion
Metallbearbeitung, Montagen / Konfektion, externe Einsätze
Laborgeräte
Lebensmittelindustrie
Fleischverarbeitung
Transporte / Logistik
Handel und Bearbeitung von Stahlrohren, Zubehör sowie Blank- und Edelstählen
Erneuerbare Energien
Gesundheitswesen / Muskuloskelettale Rehabilitation, Kuren, Ferien, Kurzzeitpflege
Elektronikindustrie
Aluminium-Verpackungen
Haustechnik
Druck + Verlag / Freizeit
Küchenbau und Natursteinverarbeitung
Lebensmittelverpackungen
Metallbau
Fabrikation und Verkauf von Schokolade / Produkten der Lebens- und Genussmittelbranche
Systembau und Verpackungen aus Holz
Aluminiumdruckguss
Bauunternehmung / Immobilien
Hygiene- und Medizinprodukte / Industrie
—
2
—
—
—
—
—
—
—
2
—
—
—
Energie, Tankstellen, Erdöl
Messeservices
Präzisionsformteile aus Metall, Logistik
Möbel- und Baubeschläge für Schiebetüren
Reinigungsmaschinen
Stahl- und Metallhandel
Entwicklung gegenüber Vorjahr:
—
› 5%
+1% bis 5%
-1% und +1%
-1% bis -5%
› -5%
Stadtvillen am Wilberg
WOHNEN BEIM REBBERG IN WIL SG
 grossflächige 5½ Zimmer-Grundrisse (BGF ab 246 m²)
 moderne Architektur mit edlen Materialien
 alle Gebäude minergiezertifiziert
 Stadtvillen sind unabhängig (eigene Haustechnik)
 per Lift vom UG in die Wohngeschosse
 unverbaubare Südwest-Hanglage mit Fernsicht
Bezug ab Sommer 2016
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Ed. Vetter AG, Matzingerstrasse 2, 9506 Lommis
Urs Vetter, Tel. 052 369 45 44 oder 079 420 20 62, www.vetter.ch
7
Roger Bigger, Vizepräsident Verwaltungsrat FC Wil 1900 AG, Wil
ALLER «GUTEN»
DINGE SIND ACHT
Roger Bigger (46) ein Urwiler, oder das
Gesicht, die Stimme und heute gar die
Seele des FC Wil, erlebte die acht Phasen des FC Wil, in welcher er sich vom
Provinzclub zur nationalen Anerkennung mauserte und nun gar internationale Ambitionen hegt.
Text und Bilder: Hermann Rüegg
gion, war der Bau des IGP Sportparks Bergholz
mit einem grossem Engagement des FC Wil und
den eigenen Mitteln, welche eingebracht werden mussten. Für den Ostschweizer Fussball
zukunftsweisend war die Gründung von Future
Champs Ostschweiz mit dem FC St.Gallen und
dem FC Wil als Hauptträgervereine, aber auch
die Entwicklung des FC Wil als anerkannter
Ausbildungsverein. Den achten und wohl weiteren zukunftsweisenden Schritt erlebt man im
Moment mit dem Engagement der türkischen
Investoren und hochstehenden Zukunftsvisionen.
Die acht Phasen sind Tops und Flops über 25
Jahre, welche man aus heutiger Sicht in der Summe durchaus nicht nur sportlich, sondern auch
wirtschaftlich wie gesellschaftlich, trotz der Tief- Wie ist Ihre Beziehung zum FC Wil der früheren
schläge, als Erfolgsgeschichte bezeichnen kann. Jahre und zum Fussball grundsätzlich?
Roger Bigger prägte seit 2002 als Trouble Shoo- Ich war seit Kindsbeinen ein Fussballfan und
verfolgte die Spiele des FC
ter, Präsident des FC Wil
«ES WAREN MANCHMAL SEHR
Wil eher von aussen. Das
und VR-Präsident der FC
WENIGE, DIE DEM FC WIL NOCH
Fussball-ABC erlernte ich
Wil 1900 AG über 13 Jahre
DEN RÜCKEN STÄRKTEN.»
beim FC Wil. Meine Fussdiese Zeit mit und war, zusammen mit wenigen Treuen, der Fels im Sturm ballerlaufbahn begann beim FC Bazenheid.
und der Brandung, welche den FC Wil immer Markus Böni, der ja noch heute Präsident bei
wieder herausforderten. Der Familienvater lebt den Alttoggeburgern ist, war damals mein KVin Wil und ist Inhaber der Firma azemos partner Berufsschullehrer und holte mich nach Bazenag, neu Vizepräsident der FC Wil 1900 AG, aber heid. Nach zwei komplizierten Kreuzbandrissen
auch im Komitee der Swiss Football League und innert kürzester Zeit war dann aber meine Fussballerkarriere zu Ende und meine Zeit auf dem
deren Finanzchef.
grünen Rasen war auf der Zuschauerseite, wo ich
den rasanten Aufstieg des FC Wil mit Trainer
Acht prägende Momente
Die acht prägenden Phasen sind das Engage- Gross in das nationale Scheinwerferlicht mitverment und der sportliche Aufstieg mit Trainer folgte. Ein Glücksfall und das vorausschauende
Christian Gross, dann das Debakel Andreas Handeln von Präsident Hansruedi Scherrer und
Hafen und die daraus folgenden Wirren um das seinem Nachfolger Heinz Schmidhauser brachEngagement der Ukrainer um Igor Belanov. Der ten den Ball ins Rollen. Nicht im Traum dachte
FC Wil erlebte dann im Jahr 2004 das grösste ich damals, dass ich einst den FC Wil dermassen
Highlight seiner Vereinsgeschichte, nämlich mitprägen würde.
den Cupsieg 2004 im St.Jakobspark gegen GCZ.
Die Gründung der Aktiengesellschaft und die Die zweite prägende Phase war der Fall Andreas
dauernden Refinanzierungen der AG forderten Hafen, der bei der UBS 51 Millionen veruntreute
den Club über alle Jahre. Ein Highlight, nicht und als FC Wil-Präsident 11 Millionen davon auf
nur für den FC Wil, sondern für die ganze Re- dubiose Weise an der Finanzkontrolle des Vereins
8
Roger Bigger ist glücklich, dass
er als Familienvater auch auf eine
starke Familie zählen darf,
welche ihm immer wieder den
Rücken stärkt mit Frau Esther
und ihren beiden Töchtern
Erstklässlerin Joana (li.) und der
kleinen Giulia.
vorbei in den FC Wil einfliessen liess. Hafen wurde verhaftet, verurteilt und musste hinter Gitter.
Für Sie nach dem ominösen Novembertag 2002
der sofortige Entscheid, einzugreifen und als Präsident die Zukunft in die Hand zu nehmen?
Die Anfrage kam von den wenigen, noch übrig
gebliebenen treuen FC Wilern, welche anfragten,
ob ich als Trouble Shooter mit der Sicht von aussen etwas Ordnung in die Organisation bringen
könnte. Einige Monate ja, dann aber war mein
Vorhaben, wieder auszusteigen und die Aufgaben an einen neuen Präsidenten zu übergeben.
Dieser Präsident war dann plötzlich ich und ich
kam zu diesem Amt wie die Jungfrau zum Kind,
aber die Zukunft des FC Wil lag mir am Herzen. Ich hatte inzwischen Einblick in das angerichtete Chaos und hatte, zusammen mit einem
kleinen Team, viel Zeit und Herzblut investiert.
Obwohl den FC Wil selber keine Schuld traf, galt
es aber organisatorisch wie finanziell aus dem
Schlamassel zu kommen. Dank dem Einsatz
von wenigen treuen Gefährten gelang es, den FC
Wil wieder aufzubauen.
Trotzdem kam es dann zum nächsten Debakel
mit dem Engagement der Ukrainer?
Der FC Wil brauchte ganz einfach Geld, ansonsten hätte die 5. Liga gedroht. Verbindungen von
Trainer Martin Andermatt, der ja kurz bei Wil
amtete, führten zu den Kontakten um Igor Belanov. Dass Belanov ein guter Fussballer war und
geschäftliche Beziehungen hatte, wusste man.
Sein Umfeld war eher dubios und es hatte weder
für Fussball noch von Geschäftsführung das nötige Wissen und Können. Bald merkte man, dass
da nur unsaubere Luft vorhanden war und man
mit allen Mitteln die Aktien wieder zurückkaufen, resp. im letzten Moment vor dem Debakel
die Reissleine ziehen musste. Auch dies gelang
nur mit dem Engagement von regionalen Gönnern und Sponsoren. Das heisst, es waren deren
genau fünf, die den FC Wil retteten.
Dann kam paradoxerweise das grösste sportliche
Highlight mit dem Cupsieg.
Ja, das ist so. Der Cupsieg mit einem grandiosen Empfang und Fest auf dem Hofplatz und die
dann folgenden internationalen Einsätze gingen in die Geschichtsbücher von Wil und des
Schweizer Sports ein, aber auch in mein Herz
als sehr positive Erinnerungen. Trotzdem folgte
dann der Abstieg in die NLB, denn die Cupeuphorie reichte nicht mehr, um sich zu retten.
Daraus folgten dann weitere finanzielle Sorgen
und weitere Rettungsaktionen …
Parallel zur Finanzierung eines geregelten und
transparenten Betriebes auf dem Bergholz kam
dazu, dass von Seiten des Verbandes auch Forderungen für die Substanzerhaltung, resp. der
Ausbau des alten Bergholz die Budgets strapazierten. Sportlich lief es dann wieder recht gut
und der FC Wil mauserte sich immer mehr zum
anerkannten Ausbildungsverein mit klaren
Strukturen und bot vielen Spielern und Trainern
ein Sprungbrett in die grosse Fussballwelt. Ich
erinnere an Trainernamen wie Christian Gross,
Marcel Koller, Heinz Peischl, Hanspeter Latour,
Maurizio Jacobacci, Uli Forte, Axel Thoma usw.
oder an Spieler wie Salifou, Schär, Zverotic, Jairo,
Fabinho, Amoah, Lezcano und viele mehr.
9
Vom Provinzverein zur AG und zum KMU. Ein
Weg ohne Steine im Weg?
Es war ja die Forderung des Swiss Football
League, dass Profi-Fussballvereine als Aktiengesellschaften geführt werden müssen. Das waren
immer wieder jährliche Herausforderungen bis
zur wirtschaftlichen Schmerzgrenze, um die Auflagen und Forderungen der Liga zu erfüllen, um
die Spiellizenz zu erhalten. Wir schafften es immer wieder, auch dank viel Ehrenamtlichkeit.
Fühlten Sie sich auch manchmal alleine und verlassen?
Ja! Es gab Momente, in welchen ich zwar nie
aufgeben wollte, aber schon mit dem wirtschaftlichen Zustand des Vereins haderte. Es waren
manchmal sehr wenige, die dem FC Wil noch
den Rücken stärkten. Aufgeben gab es aber nie
für mich, denn es gab immer wieder Lichtblicke
und ich hatte schon zu viel Herzblut in den FC
Wil investiert.
met Nazif Günal gesucht und gefunden um seine
Umbau, Neubau, Ausbau der IGP-Arena Bergholz. Vision, einen kleinen Verein aufzubauen, zu realisieren. Der FC Wil handelte aus der Position der
Ebenfalls eine Erfolgsgeschichte?
Die ganze IGP Sportarena auf dem Bergholz ist Stärke. Für den FC Wil ergab sich die strategische
sicher ein Bijou. Die Realisierung hat aber viel Herausforderung und Frage, entweder weiter mit
Nerven und auch Geld von Seiten der Vereine ge- einem kleinen Budget hinten in der Challenge
kostet. Trotzdem ist es eine Erfolgsgeschichte für League zu dümpeln, oder das Angebot anzunehdie Sportstadt Wil. Auch wenn sich der sportliche men, ein Projekt mitzutragen und aufzubauen.
Drang für schnelle Entscheide und schlanke Or- Für die Investoren waren und sind wir der ideaganisationen und die politische aber auch demo- le Partner und von unserer Seite ergibt sich eine
kratische Trägheit und die Umsetzung durch den Möglichkeit, die Erfolgsgeschichte weiter zu schTotalunternehmer manchmal bissen und nicht reiben und den FC Wil längerfristig abzusichern
immer parallel verliefen. Heute sind die Bergholz - sportlich wie finanziell. Gerade die personellen
Sportanlagen ein Vorzeigeobjekt und dazu hat Entscheide von Investor Mehmet Nazif Günal
mit der Entlassung von Sportchef Erdal Keser
der FC Wil nicht unwesentlich beigetragen.
und Trainer Fuat Capa zeigen, dass er auf den FC
Nun das Engagement der MNG-Gruppe von Inha- Wil zählt und sich auch an die hiesigen Gepflober Mehmet Nazif Günal aus der Türkei. Wird es genheiten und Gesetze hält. Das ist ein klares Bekenntnis für die Schweiz, für den FC Wil und die
auch zu einer Erfolgsgeschichte?
Die Finanzen des FC Wil waren gesund, wenn entsprechende Demokratie und Wertschätzung.
auch bescheiden. Der FC Wil wurde von Meh- Das stimmt doch zuversichtlich, oder?
■
Im Jahr 2004 gewinnt der FC Wil
gegen GC den Schweizer Cup
mit 3:2.
10
| Publireportage
Entwicklungsschwerpunkt Wil West, Guido Grütter, stv. Präsident «Regio Wil»
LOKALES GEWERBE
AUCH 2030 NOCH GEFRAGT
Der geplante Entwicklungsschwerpunkt
Wil West könnte in den nächsten 25 Jahren das Wirtschaftswachstum in den
Regionen Wil und Hinterthurgau massiv
ankurbeln. Münchwilens Gemeindepräsident und stellvertretender Präsident
von «Regio Wil», Guido Grütter, erklärt,
warum dies für das lokale Gewerbe kein
Nachteil sein muss.
Guido Grütter ist Gemeinde­
präsident von Münchwilen
und stellvertretender Präsident
des Vereins Regio Wil.
Zürich. Andererseits bleibt Münchwilen eine familienfreundliche Gemeinde mit lebenswerten
Wohnquartieren, schönen Naherholungsgebieten und hoher Lebensqualität. Dieser Mix kann
ab 2030 zu unserer grossen Stärke werden.
Wird es im Dorf dann noch Gewerbebetriebe und
Einkaufsläden geben oder konzentriert sich alles
in Wil West?
Guido Grütter: Aber natürlich werden die eingesessenen Gewerbebetriebe und Einkaufsläden im Dorf bestehen bleiben und im Ort
Interview von: Roland Brun (Quint AG),
selbst ausbauen können, davon bin ich überKommunikationsbeauftragter ESP Wil West
zeugt, weil entsprechende Flächen schon heuIn einem einmaligen Gemeinschaftsprojekt soll te als Bauland eingezont sind. Wil West bietet
der Entwicklungsschwerpunkt Wil West in den vor allem Entwicklungsraum für die konzentnächsten 25 Jahren zu einem attraktiven Wirt- rierte Neuansiedlungen von Unternehmen an
schaftsstandort an bester Lage ausgebaute wer- gut erschlossener Lage. Diese Unternehmen
den. Mit der Realisierung von Wil West setzen und die erwähnten Mitarbeitenden sollen sich
die beiden Kantone Thurgau und St.Gallen ein positiv auf die Finanzkraft der Kantone und
entscheidendes Signal für die langfristige volks- der Gemeinden auswirken. Sicher werden sich
weitere Familien und ein
wirtschaftliche Stärkung
«DIE NEUE AUTOBAHNAUFFAHRT
Teil der gut ausgebildeten
und Positionierung der
IST EIN ZENTRALES
Fachkräfte in unserer Gegesamten Region. Guido
ELEMENT VON WIL WEST.»
meinde niederlassen. Darin
Grütter ist als Gemeindepräsident von Münchwilen und stellvertreten- sehe ich ein grosses Potenzial um zusätzliche,
der Präsident von Regio Wil direkt in die Pla- für uns wichtige Steuererträge zu generieren.
nungs- und Vorbereitungsarbeiten für Wil West Zudem werden auch die ansässigen Dienstleisinvolviert. Wir wagten mit ihm den Blick in die tungs-, Detailhandels- und Gewerbebetriebe
durch diese Entwicklung gestärkt, denn das
Zukunft.
lokale Gewerbe und gute EinkaufsmöglichkeiVerwandelt sich Münchwilen bis ins Jahr 2030 in ten im Dorf für den alltäglichen Gebrauch sind
wichtige Qualitäten, die auch 2030 noch gefragt
ein modernes Wirtschaftszentrum?
Guido Grütter: Zum Teil, ja. Die rund 10ha sein werden.
im Perimeter Wil West liegen schliesslich auf
Münchwiler Gemeindeboden – und dort wer- Stichwort Verkehr: Die Verkehrsbelastung heute
den dereinst in modernen Dienstleistungs- und ist gross, der Individualverkehr belastet die DörGewerberäume bis zu 2000 Menschen quali- fer der Region. Wie ist das im Jahre 2030? Gehts
fizierte Arbeit bei neuen Unternehmen finden. ruhiger zu und her? Könnte ich mit meinen EnGemeinsam stärken sie nicht nur unsere Ge- keln durch Münchwilen flanieren?
meinde, sondern die gesamte Region als wichti- Guido Grütter: Die neue Autobahnauffahrt
ger Standort im wachsenden Metropolitanraum ist ein zentrales Element von Wil West. Sie
Publireportage |
schliesst das Wirtschaftsgebiet direkt an die A1
an. Die Anbindung an den Autobahnanschluss
erfolgt durch den zweispurigen Boulevard von
Wil West. Das wird nicht nur die Stadt Wil,
sondern auch Münchwilen und Sirnach vom
Durchgangsverkehr entlasten. Durch die Verlegung des Bahntrassees der Frauenfeld-WilBahn kommt Münchwilen darüber hinaus zu
einer neuen Haltestelle «Wil-West». Optimierte
Linienführung regionaler Linien von Bus und
Bahn garantieren eine flächendeckende Versorgung durch den ÖV auch in der Gemeinde
Münchwilen. Das soll dazu beitragen, den Individualverkehr einzudämmen, denn ich bin sicher: Je besser das Angebot des ÖV, umso mehr
Menschen werden langfristig dieses Angebot
nutzen. Unsere Gemeinde wird also auch in 25
Jahren – genau wie heute – genügend Raum mit
hoher Aufenthaltsqualität in nächster Nähe und
entspannte Spaziergänge durch die Gemeinde
bieten. Die hohe Lebensqualität in Münchwilen
wird also auch dann noch ein wichtiger Anziehungspunkt für Jung und Alt sein.
Und nach Wil West? Werden die Menschen hierher kommen wegen der Shoppingcentren und
Unterhaltungstempeln? Oder wegen schön gestalteten Parks und öffentlichen Begegnungszonen?
Guido Grütter: In der Charta Wil West, die von
allen Projektpartnern unterzeichnet wurde,
und im Masterplan ist klar definiert, dass nur
arbeitsplatzintensive Nutzungen mit verhältnismässig zur Fläche hoher Wertschöpfung in
Wil West vorgesehen sind. Ausgeschlossen sind
beispielsweise Logistik- oder Shoppingcenter.
Grossen Wert wird auf attraktive öffentliche
Räume mit hoher Aufenthaltsqualität gelegt.
Am Boulevard präsentieren sich verschiedene
Firmen kundenwirksam, eine markante Allee
sorgt für ein besonderes Ambiente. Grünflächen, Velowege, Parks und schön gestaltete Plätze laden ein zum Verweilen und Flanieren. So
wird im Jahr 2030 das neue Quartier Wil West
selber gute Möglichkeiten zum Flanieren in
Münchwilen geben.
Gibt‘s 2030 in Münchwilen noch Bauernhöfe?
Oder sind alle Grünflächen bis dahin verschwunden?
Guido Grütter: Es wird sowohl Bauernhöfe mit
innovativen und unternehmerisch denkenden
Bauern als auch genügend Grün- und Landwirtschaftsfläche geben. Über die bestehenden
Siedlungsränder soll - mit Ausnahme von Wil
West - nicht weiter in die grüne Landschaft hinaus gebaut werden. Für die Realisierungspartner
ist es ja gerade ein wichtiges Ziel, durch die Konzentration von Gewerbe- und Industrieflächen
in Wil West, der Zersiedelung der Landschaft
entgegenzuwirken. Wirtschaftliche Stärkung
der Region und die Schaffung von attraktiven
Arbeitsperspektiven für kommende Generationen gehen bei Wil West Hand in Hand mit dem
verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen
und landschaftlichen Flächen, die erhalten werden müssen.
Sie sehen ganz offensichtlich eine positive Zukunft
für Ihre Gemeinde – trotz oder wegen Wil West?
Guido Grütter: Natürlich wegen Wil West. Dieser moderne, gut erschlossene Wirtschaftsstandort in einer attraktiven Region mit viel
Lebens- und Aufenthaltsqualität bietet für
kommende Generationen gute Perspektiven,
hier Leben und Arbeiten ideal miteinander zu
verbinden.
■
11
Guido Grütter: «Für die Realisierungspartner ist es ein wichtiges
Ziel, durch die Konzentration von
Gewerbe- und Industrieflächen
in Wil West, der Zersiedelung der
Landschaft entgegenzuwirken.»
12
fitnessplus Gruppe, Inhaber Giusi Verre, Wil
EIN SCHWERGEWICHT
IM FITNESSDSCHUNGEL
Mit der Gründung von fitnessplus traf
Giusi Verre im Jahr 2005 den Nerv der
Zeit. Heute schiessen die Studios wie
Pilze aus dem Boden – doch fitnessplus
bleibt auch in verschärfter Konkurrenzlage auf Kurs, wie der Geschäftsinhaber
beteuert. Besonders Discountangeboten
sieht Giusi Verre gelassen entgegen.
Text und Bild: Katja Fässler
Wie von einer Welle wurde die Schweiz in den
letzten Jahren vom Fitnesstrend erfasst. Immer
mehr Menschen schwitzen in den Studios, wenn
auch nicht alle mit derselben Disziplin. Giusi
Verre, Eigentümer von fitnessplus, ist früh auf
den Zug aufgesprungen. 2005 gründete er die
fitnessplus Gruppe mit 14 Studios und insgesamt
490 Angestellten in der ganzen Deutschschweiz.
Für fitnessplus-Inhaber Giusi
Verre ist die Qualität eines
Fitnessangebots entscheidend.
Ein Fitness-Imperium
Begonnen hat aber alles mit der Übernahme des
Fitnesscenter Sonnmatt in Rickenbach im Jahr
1998. Damals arbeiteten Giusi Verre und seine
Partnerin Karin Diethelm als Lizenz-Nehmer
der TC-Gruppe. 2001 erfolgte die Übernahme
des Fitnesscenters Stelz bei Kirchberg. Mit der
Übernahme des bereits zur TC-Gruppe gehören-
den Fitnesscenters in St.Gallen und der Neueröffnung eines Centers in Winterthur wuchs das
Imperium heran. Als die TC Holding AG im Jahr
2004 Konkurs ging, entschieden sich die mittlerweile verheirateten Geschäftspartner Karin und
Giusi Verre, fortan unter dem Namen fitnessplus
eigene Wege zu gehen. Weitere Übernahmen in
Uster, Wetzikon und Basel folgten. Am 1. Oktober 2012 übernahmen Giusi Verre und sein
neuer Geschäftspartner Erhard Lee die Arena
in Wallisellen. Es folgte die Fusion der fitnessplus-Studios mit sieben weiteren Anlagen der TC
Training Center Schweiz AG: Rorschach, Arbon,
Gossau, Herisau, Zürich-Oerlikon, Dietikon,
Wettingen. «Dies war ein historischer Schritt
unserer Firmengeschichte», so Giusi Verre, der
Übernahmen nicht als Verdrängung, sondern als
Rettungsaktion betrachtet. «Es war nie ein Verdruss bei übernommenen Studios spürbar», so
Giusi Verre. «Vielmehr Dankbarkeit, denn ohne
uns hätten sie keine Zukunft mehr gehabt.»
Keine Bedrohung
Einzig im Tessin und in der Westschweiz strebt
fitnessplus keine Expansion an. Zu gross die
sprachliche und auch kulturelle Kluft, wie Giusi
Verre zu bedenken gibt. Auch in Anbetracht des
stetig wachsenden Fitnessangebots fürchtet der
45-jährige Wiler die Konkurrenz nicht. «Aber ich
respektiere sie natürlich.» Homepages anderer
Fitnessstudios habe er in den letzten fünf Jahren
dennoch keine mehr unter die Lupe genommen.
«Es sind vor allem Angebote im Discountbereich,
die sich vermehrt haben. Die Qualität ist in der
Fitnessbranche aber entscheidend.» Giusi Verre
zieht den Vergleich mit dem Autofahren: «Man
kann mit einem Dacia oder einem Audi A8 einen Weg zurücklegen. Ans Ziel kommt man mit
beiden, aber die Ausstattung macht den Unterschied.» Intensive Betreuung der Fitnesskunden
und moderne Infrastruktur gehören demnach
jetzt und in Zukunft zu Verres Erfolgskonzept.■
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13
Halter Energie AG, Wil und Schwarzenbach
100 JAHRE HALTER AG IN WIL
AUS ERFAHRUNG GUT BEDIENT
1915 legte Paul Halter senior in Wil den
Grundstein für die heutige Halter AG.
Nach genau 100 Jahren präsentiert sich
die Halter Energie in prächtiger Verfassung und generiert mit 32 Mitarbeitenden einen jährlichen Umsatz von rund
230 Millionen Franken.
Text: Roland Breitler / Bilder: rbr/z.V.g
Das Tanklager in Schwarzenbach hat ein Fassungsvermögen von 85'000'000 Litern. Darin
lagern Benzin, Dieselöl und Heizöl, wobei 75
Prozent davon als sogenannte «Pflichtlager»
angelegt sind. Die Anlieferung ins Tanklager
erfolgt umweltfreundlich via Bahn. 1.7 Millionen Liter werden pro Zug mit je 20 Zisternenwagen auf diese Weise angeliefert, längere Züge
sind aufgrund der Schweizer Topografie nicht Prozent mehr für die Milch bezahlen muss als
erlaubt. Pro Jahr sind es über 200 Millionen im Supermarkt.»
Liter Erdölprodukte, welche die Halter AG umschlägt, pro Tag liefern die elf modernen Last- Bewegte Geschichte
wagen zwischen 700‘000 bis 800‘000 Liter an die Die Halter AG hat eine bewegte Geschichte
Kunden aus. Robin Halter, der als Verwaltungs- hinter sich. Während Grossvater Paul senior,
ratspräsident das Unternehmen in der dritten fasziniert vom mechanischen Verkehr, die VerGeneration führt, hat ein Flair für Zahlen und sorgungsknappheit während des Ersten WeltDaten. Die Halter AG betreibt zudem rund 100 kriegs nutzte, sein Unternehmen aufzubauen
BP-Tankstellen, erklärt er, und beliefert rund und gleichzeitig diverse Busunternehmen zu
30 weitere. Eine wichtiger
gründen – die erste führte
«DIE NACHGEWIESENEN ÖLRESER«Nebenerwerb» sind zudem
von Wil nach Kirchberg
VEN REICHEN FÜR 50 JAHRE. SO
die in den Tankstellen inteund Gähwil – entwickelte
LANGE WIE NOCH NIE. ES WERDEN
grierten Shops. «Allein hier
sich das Unternehmen zu
ZUSÄTZLICHE RESERVEN FÜR
erwirtschaften wir heute
einem wichtigen MineralWEITERE 200 JAHRE VERMUTET.»
einen Umsatz von 30 Milölhändler der Ostschweiz.
lionen Franken», sagt Halter. Waren die ersten «Zwischen Zürich und Chur, vom Boden- bis
Shops noch auf kleinster Fläche gebaut, wuchs zum Zürisee betanken wir jedes zehnte Fahrihre Grösse mit den Jahren auf Standardgrös- zeug.» Und die Firma wandelte sich stetig. Sie
sen bis 120 Quadratmeter. «Ein klares Kunden- wurde zur AG, begann 1959 mit dem Bau des
bedürfnis. Die Shops sind hell beleuchtet und ersten grossen Tanklagers in Schwarzenbach,
haben sieben Tage die Woche geöffnet. Da stört das 1974 seine heutige Grösse mit dem Fases den Kunden auch nicht, wenn er rund 10 sungsvermögen von 85 Millionen Litern er-
20 Zisternenwagen der Bahn
liefern regelmässig 1.7 Millionen
Liter Erdöltreibstoffe in das Tanklager in Schwarzenbach – «längere Züge sind in der Schweiz wegen
der Topografie nicht erlaubt», sagt
Robin Halter (kleines Bild).
14
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Hauptsitz der
Halter Energie AG in Wil.
100 Jahre Erfahrung
Die heutige Halter AG wurde vor
genau 100 Jahren, 1915 vom Grossvater des heutigen Chefs, Paul Halter
senior, in Wil gegründet. Heute steht
die Halter AG für Erfahrung in der
Erdölbranche für Benzine, Dieselöl,
Heizöl, Schmiermittel, Tankreinigung,
Tankrevision, Propangas sowie Tankstellen und darin integrierte Shops.
Von der eigenen Buslinie bis zur
Tankstelle: ein weiter Weg.
Selbst verschuldet
Die Gründe für den tiefen Ölpreis sind von der
Industrie zum Teil selbst verschuldet. Seit die
USA durch Fracking zum grössten Erdölförderer der Welt aufgestiegen sind – und dadurch
als Abnehmer weitgehend ausfallen – sind
andere Länder dringend auf die Einnahmen
durch den Verkauf der Ressource Öl angewiesen: Russland beispielsweise, aber auch der Iran
oder Venezuela. Die OPEC wiederum hat auf
eine Drosselung des Ausstosses verzichtet, zur
Freude der Endabnehmer. Mit der Abschwächung der Weltwirtschaft einher, geht eine stareichte. Dieses wurde Mitte der 90er Jahre auf gnierende Nachfrage, der Markt wird deshalb
den neusten Stand gebracht und entspricht heu- mit ausreichend und billigem Öl geflutet. Blickt
Robin Halter deshalb krite den strengen Kriterien in
«JEDER UNTERNEHMER MUSS SICH
tisch in die Zukunft? «JeBezug auf Gewässerschutz,
GEDANKEN ÜBER DIE ZUKUNFT
der Unternehmer muss
Feuerschutz und LuftreinSEINES UNTERNEHMENS MACHEN.
sich Gedanken über die
haltung. Öl ist heute billig.
GIBT ES HEUTE NOCH
Zukunft seines UnterIn nur wenigen Monaten fiel
KOHLEHÄNDLER?»
nehmens machen. Gibt
der Einstandpreis pro Fass
von rund 100 auf 45 US-Dollar, zeitweise sogar es heute noch Kohlehändler?», fragt er rhenoch tiefer. Dass der Preis an den Zapfsäulen torisch. 1970 wurden gegen 100 Prozent der
nicht noch tiefer ausgestaltet wird, liegt an den Haushalte mit Heizöl beliefert, heute sind es
rund 80 Rappen, die der Autofahrer an Steuern noch gegen 50 Prozent. Erdsondenheizungen,
auf den Liter Benzin abliefern muss. Glücklich Gasheizungen, alternative Energien sind ein
sind diejenigen, die sich mit Heizöl versorgen: Wachstumsmarkt. Und die Fahrzeuge streben
Auch hier greift zwar eine CO2-Abgabe, doch heute als EMobil oder Hybridversionen auf den
sind die Abgaben weit tiefer als bei Benzin oder Markt. «Der Siegeszug des Individualverkehrs
fusst letztlich auf der Versorgungssicherheit.
Diesel.
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Ein Elektrofahrzeug hat kaum Reichweite und
es dauert, bis es aufgeladen wird. Dieses Problem haben mit dem dichten Tankstellennetz
nicht.» Überhaupt ist Halter nicht restlos von
den Elektroautos überzeugt. «Allein die Herstellung einer Lithium-Ionen-Batterie erzeugt
derart viel CO2, dass ein normales Diesel- oder
Benzinfahrzeug damit 30‘000 Kilometer fahren könnte. Und woher kommt der Strom?
Auch die Stromerzeugung setzt CO2 frei.» Der
Unterschied bestehe eher darin, dass die einen
Fahrzeuge während der Fahrt CO2 ausstossen,
während die anderen es bei der Herstellung von
Batterie und Strom produzieren.
fe an. Die Herstellung ist in der Schweiz aber an
klare Richtlinien gebunden: «Kein Treibstoff
aus Nahrungsmitteln, sondern nur aus Abfallprodukten. Ferner muss sichergestellt werden,
dass die Produktion korrekt abläuft, also keine
Kinderarbeit oder dergleichen.»
Flexibles KMU
Versorgung sicherstellen
Robin Halter lehnt sich zurück. «Sehen Sie sich
Noch ein Punkt sticht Robin Halter ins Auge. mal die grossen Weltkonzerne ab mit den klin«Mit den rund 80 Rappen Steuern pro Liter Ben- genden Namen, die Mineralölprodukte vertreizin finanziert der Autofahrer die Verkehrsinfra- ben. Sie haben eigene Ölquellen, eigene Tanker,
struktur mit. Und der Stromer? Nutzt das Ver- eigene Raffinerien. Gleichzeitig sind sie unperkehrsnetz, bezahlt aber nichts dafür.» Also kein sönlich, teuer und unflexibel.» Das mache die
Grund für den MineralHalter AG anders: «Unse«DER SIEGESZUG DES INDIVIDUALölhändler, an der Zukunft
re Philosophie ist es, die
VERKEHRS FUSST LETZTLICH AUF
der Ölbranche zu zweiVorteile des KMU (flexibel
DER VERSORGUNGSSICHERHEIT.»
feln? «Ich sehe für unser
und kostengünstig) mit
Geschäft gute Chancen für den Zeitraum von den Vorteilen eines Weltkonzerns (BP; Marke
2030 bis 2050. Autos halten im Schnitt sieben und Versorgungssicherheit) zu kombinieren.» –
Jahre, Ölheizungen weit länger. Deshalb müs- «Mit dieser Philosophie sind wir immer gut gesen wir die Versorgung mit Öl auch in Zukunft fahren, und das wollen wir auch in Zukunft so
sicherstellen.» Halter spricht auch Biotreibstof- halten.»
■
15
Pro Tag liefern die elf modernen
Lastwagen zwischen 700‘000 bis
800‘000 Liter Treibstoff an die
Kunden aus.
Pflichtlager
Mineralölimporteure sind von
Gesetzes wegen verpflichtet,
sogenannte «Pflichtlager» anzulegen, welche eine Menge umfassen
müssen, die dem normalen Umsatz
während eines knappen halben
Jahres entsprechen. Sie haben den
Sinn, auch in möglichen Krisenzeiten (etwa bei einer Schliessung der
Grenzen) eine sichere Versorgung zu
garantieren. Nur der Bundesrat hat
die Kompetenz, diese Pflichtlager
freizugeben.
Tankstellenshops wurden zur
Erfolgsgeschichte – das erste
Tanklager in Schwarzenbach
wurde 1959 gebaut.
16
Schnüzler & Schnäuz, Christian Schmid und Manuel Neuenschwander, Oberrindal
WENN ERFOLG
NICHT GEPLANT IST
Christian Schmid ist 21 Jahre alt,
gelernter Mediamatiker und wohnt
in Arosa. Sein Hobby ist Freeski.
Manuel Neuenschwander ist
22 Jahre alt, gelernter Anlageund Apparatebauer und wohnt in
Oberuzwil. Seine Hobbys sind:
Downhill, Biken und Skifahren.
Dass es auch in jungem Alter möglich ist, Manu erneut den Laden – um eine zweite Stickemit einer guten Idee erfolgreich zu sein, reimaschine zu kaufen. «Von da an lachten die
beweisen die beiden Jungunternehmer Verkäufer nicht mehr», schmunzelt Manu. Auch
Christian Schmid und Manuel Neuen- wenn andere Witze rissen, die beiden Jungs nahschwander. 2011 gründeten sie das Klei- men Spott und Hohn stets als Motivationsschub.
derlabel «Schnüzler & Schnäuz». Seit Die kritischen Stimmen sind mittlerweile verstummt.
einem Jahr arbeiten die beiden Vollzeit
in der Selbstständigkeit.
Zwei Jahre keinen Lohn ausgezahlt
Chris war gerade 17 Jahre alt und in der Ausbildung zum Mediamatiker, als das Label geboren
Text: Sonja Kobler / Bilder: sok/z.V.g.
wurde. Anlage- und Apparatebauer Manu, ebenSie tragen Caps, sportliche Hoodies oder T- falls noch mitten in der Ausbildung, war gerade
Shirts mit einem grossen Schnauz-Print. Un- volljährig. Für ihre gemeinsame Idee opferten
ternehmer sehen irgendwie anders aus, könnte sie viel Freizeit. Alles Ersparte floss auf direktem
man meinen und trotzdem sind sie es: Christian Weg ins Label. Die Wohnstube in Manus Eltern«Chris» Schmid und Manuel «Manu» Neuen- haus in Oberuzwil wurde kurzerhand in einen
schwander kennen sich vom Skifahren in Arosa. Produktionsraum umfunktioniert. Etliche StunAuf der Piste sind sie zuhause – Freeski ist ihre den wurden Caps, T-Shirts und Pullover mit dem
Leidenschaft. Den Erfolg hatten sie nicht geplant, Logo Schnüzler & Schnäuz bestickt, verpackt
und verschickt. «Die erste
sondern wollten lediglich
«SPOTT UND HOHN WAREN
richtige Bestellung lag bei
einen Gruppenpulli entUNSER MOTIVATIONSANSCHUB.»
werfen. Ursprünglich war
180 Produkten», so Chris.
gar der Plan, etwas mit Film und Fotografie zu Nach dem ersten «Schock» sagten sich beide:
machen. «Da wir mit unseren Kollegen immer «Jetzt fangen wir an.» Sie merkten bald, dass sich
gemeinsam auf der Piste waren, kam uns die Aufwand und Ertrag mit der selbst hergestellten
Idee mit dem eigenen Hoodie», sagt Chris. Ein Stickerei nicht ausgleichen. So entschlossen sich
Kollege legte die ersten Schienen zur Namens- die Jungdesigner auf Siebdruck umzustellen. Die
gebung. «Er sagte einmal aus Spass: Du chliiine Ausstattung dafür konnten sie günstig erwerben,
Schnüzler du», so Manu. Sie fanden das Wort ir- mussten sich jedoch bald geschlagen geben. «Wir
gendwie lustig und ergänzten es mit «Schnäuz». hätten dazu eine Schulung machen müssen»,
«Passt einfach gut», grinst Chris. Ihre Idee sprach sagt Manu. Sie fanden bald einen Lieferanten
sich herum und stiess schnell auf Anklang. Die aus Deutschland, von dem sie auch heute noch
Bestellungen häuften sich. Die beiden Jungdesig- Ware beziehen. Als Produktionsstätte und Lager
ner liessen sich die ersten Shirts liefern und gin- konnten die Designer einen Raum im Schulhaus
gen los, um eine Stickereimaschine zu besorgen. in Oberrindal mieten. Die Bestellungen laufen
«Im ersten Laden lachten sie uns aus, als wir von seit jeher hauptsächlich über den Onlineshop.
unserem Vorhaben erzählten. Wir sind gleich
wieder gegangen», erinnert sich Chris. Auch Dabei profitiert Chris von seiner Ausbildung
im zweiten Geschäft seien die beiden belächelt als Mediamatiker. Er ist für den ganzen Marworden, kauften dann aber doch eine Maschi- ketingbereich zuständig. Manu übernimmt das
ne. Nur eine Woche später betraten Chris und Verpacken und Versenden der Artikel und küm-
17
mert sich um die administrativen Arbeiten. In
den ersten drei Jahren nach der Gründung 2011
verzeichneten die beiden rund 450 Bestellungen.
Die Zahl steigt stetig. Alleine im letzten Jahr waren es 400. Die «El Grito Sportgarage» in Arosa
und das «Carving» in Chur vertreiben zudem
die Schnüzler & Schnäuz Produkte. Unterstützt
werden Manu und Chris von ihren Freunden,
die als Rider und Werbeträger agieren und die
Marke verbreiten. Die Kollegen würden auch
hin und wieder beim Brainstorming helfen – zusammen mit einer Kiste Bier. «Zu zweit wäre das
ganze Projekt gar nicht möglich. Wir sind ihnen
für ihre Hilfe sehr dankbar», so Chris. Seit Oktober 2014 ist Schnüzler & Schnäuz als GmbH
eingetragen. Seit einem Jahr arbeiten Chris und
Manu Vollzeit in der Selbstständigkeit. «Nach
einem Arbeitstag noch neue Ideen zu kreieren, uns, wenn unsere Kunden zufrieden sind. Man
war mit der Zeit zu schwierig», begründet Chris. kann ihn nicht erzwingen», sagt Chris bescheiDer heute 21-Jährige wohnt in Arosa und be- den. Der Erfolg war für sie von Anfang an nicht
treibt dort als zweites Standbein eine Web- und zwingend und so hatten sie keinen Druck. In
Grafikagentur. Die ersten beiden Jahre nach der den letzten vier Jahren hätten sie viel dazugeLabelgründung zahlten sich Manu und Chris lernt und auch Fehler gemacht. «Die mussten
keinen Lohn aus. Und auch heute könnte der sein, damit wir uns weiterentwickeln konnten»,
Lohn «noch besser» sein. Doch die beiden sind so Manu. Ob sie anderen jungen Leuten die
realistisch: «Wir wussSelbstständigkeit empfeh«ERFOLG KANN NICHT
ten von Beginn an, dass
len? Oft hätte es SituatioERZWUNGEN WERDEN.»
das mehrere Jahre dauern
nen gegeben, in denen sie
wird.» So ist sich Manu auch nicht zu schade, alles hinschmeissen wollten. «Es ist hart, aber
hie und da zu «jobben». Das Ziel ist jedoch klar: ich würde es nicht aufgeben wollen», so Manu.
Irgendwann vom eigenen Label leben zu können. Sein Kumpel Chris stimmt dem 22-Jährigen zu:
«Dafür haben wir zu viel reingesteckt und erreicht.» Man müsse allerdings schon «der Typ»
Durchhaltevermögen
dazu sein, Durchhaltevermögen haben und vor
und Bodenständigkeit
Derzeit sind die Jungdesigner daran, einen neu- allem bodenständig sein – und bleiben. Die
en Lieferanten zu finden. «Unsere Konkurrenz Selbstständigkeit bringt ihnen in jedem Fall eiist stark und die meisten produzieren in der nen Vorteil: Beide wissen nämlich nicht, wann
Türkei oder in China, wobei sie Kosten einspa- sie sich zuletzt Kleider kaufen mussten. Ledigren.» Den Schnüzler & Schnäuz-Gründern ist lich Schuhe sind nicht in ihrem Sortiment zu
es wichtig, im europäischen Raum zu bleiben finden. Kommen die noch? «Schuhe? Wir haund ihren Kunden eine hochwertige Qualität ben keine Ahnung, wie man Schuhe macht»,
■
zum angepassten Preis zu bieten. «Erfolg ist für lachen sie.
Tragen die Schnäuze statt im
Gesicht lieber auf den Kleidern:
Christian «Chris» Schmid (links)
und Manuel «Manu» Neuenschwander gründeten 2011 das
Kleiderlabel Schnüzler & Schnäuz.
18
KIFA AG, Inhaber Ruedi und Urs Heim, Aadorf/Märstetten/Uzwil
VOM ROHEN BRETT
ZUM FERTIGEN GEBÄUDE
Neben ihrem Hauptsitz in Aadorf
ist die KIFA AG auch in Uzwil
und Märstetten angesiedelt.
Die KIFA AG mit ihren Standorten in Aa- im Bereich Systembau etabliert und gestaltet
dorf, Märstetten und Uzwil ist bereits damit unter anderem Räumlichkeiten für die
seit 1919 im Geschäft. Mittlerweile Industrie, das Gewerbe und das Gesundheitswird das traditionelle Familienunter- wesen. Schwerpunktmässig wird dabei Holz
nehmen in vierter Generation von den als Arbeitsmaterial verwendet, da es einige
Brüdern Ruedi und Urs Heim geführt. Vorteile bietet und atmet bzw. mit den Bewohnerinnen und Bewohnern lebt.
Die derzeitigen Marktbedingungen
stellen aber auch diese Unternehmung
Verpackungen nach Wunsch
vor Herausforderungen.
Ein Rundgang über das Areal der KIFA AG
in Aadorf verdeutlicht, wie vielfältig die
Geschäftstätigkeit dieses Unternehmens
Text und Bilder: Stefan Feuerstein
ist. Hohe Beigen von Paletten sind zu sehen,
Seit die KIFA AG als Kistenfabrik gegründet nahe daneben stehen in weisse Folie verpackwurde, hat sich ihr Tätigkeitsfeld stark ver- te Industrieteile, die auf ihren Verlad warten.
«Rund 40 Prozent unseres
ändert. Kisten werden
«SYSTEMBAUTEN BIETEN
heute bloss noch begrenzt VERSCHIEDENE VORTEILE GEGEN- Umsatzes werden durch
genutzt,
Verpackungen ÜBER ANDEREN BAUTECHNIKEN.» Verpackungen generiert»,
erklärt Ruedi Heim, der
werden hingegen in diverser Form und für verschiedenste Bedürf- das Geschäft gemeinsam mit seinem Bruder
nisse angeboten – samt den dazugehörigen Urs leitet. «Diverse in der Region tätige FirDienstleistungen. Daneben hat sich die KIFA men benutzen unsere Verpackungen für ihre
AG mit ihren 150 Mitarbeitenden vor allem Exporte.» Den Schwerpunkt im Bereich Ver-
19
packungen bilden Kunstverpackungen sowie
Maschinenverpackungen wie jene von Medizinalgeräten oder Windrädern. Daneben
ist die KIFA AG gemäss Heim beispielsweise
auch am Flughafen präsent, wo sie «mal 200
Sitzplätze verpackt und versetzt».
Bauen ohne Überraschungen
Neben Verpackungen bietet die KIFA AG
auch diverse Lösungen im Bereich Systembau
an – je nach Kundenwunsch inklusive dem
Innenausbau der jeweiligen Räumlichkeiten.
«Systembauten bieten verschiedene Vorteile
gegenüber anderen Bautechniken», so Ruedi
Heim. «Sie sind beispielsweise gut planbar, die
Abrechnung entspricht sicher der Offerte und
auch daneben gibt es wenige Überraschungen.» Mit einer Bauzeit von vier bis fünf Monaten für einen mehrgeschossigen Systembau
samt Lift sei zudem gegenüber der herkömmlichen Baumethode eine grosse Zeitersparnis
möglich.
Beispiele für erfolgreich umgesetzte Systembau-Projekte gibt es viele: Von Verkaufskabinen von Fastfood-Anbietern über Tankstellen-Shops bis hin zu ganzen Migros-Filialen,
mehrstöckigen Wohnbauten, Lagerhallen und
anderen Industriegebäuden.
keit schweizerischer Firmen abhängig. «Zahlreiche Firmen in der Region benötigen unseHerausforderung Frankenstärke
Trotz der vielseitigen Geschäftstätigkeit sieht re Verpackungsmaterialien für ihre Exporte.
sich die KIFA AG derzeit vor Herausforderun- Nehmen ihre Exporte ab, hinterlässt dies auch
Spuren bei unserer Gegen gestellt. Mit der Auf«DER PREISDRUCK WIRD
schäftstätigkeit», erklärt
gabe des Euro-MindestIN ZUKUNFT WOHL
Ruedi Heim. Die Lösung
kurses sei die ausländische
WEITER ZUNEHMEN.»
sieht er vor allem in ProKonkurrenz auf einen
Schlag um 15 Prozent günstiger geworden. Da duktivitätssteigerungen. «Mit einer digitaVerpackungen rund 40 Prozent des Umsatzes lisierten Planung und der Nutzung neuester
ausmachen und viele der Kunden der KIFA Technologien konnten wir die Produktivität
AG ihre Produkte ins Ausland exportieren, ist bereits deutlich steigern. Der Preisdruck wird
das Unternehmen stark von der Exporttätig- in Zukunft aber wohl weiter zunehmen.» ■
In der KIFA AG wird der
Baustoff Holz laut Ruedi Heim
besonders stark gewichtet.
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ThyssenKrupp Materials Schweiz AG, Wil/Bronschhofen
DIE WELT DER WERKSTOFFE
BERATUNG – METALLE – SERVICE
Die ThyssenKrupp Materials Schweiz AG
startete ursprünglich als traditioneller Edelstahlhändler. Doch hat das Unternehmen mit gut 120 Mitarbeitenden
und sechs Lernenden dieses Geschäft
längst ausgebaut und tritt heute auf als
führender Dienstleister für höherwertige Werkstoffe, welche im Maschinenbau, im Formen- und Werkzeugbau, der
Medizinaltechnik, der Uhrenindustrie, in
der Luft- und Raumfahrt und anderen
Bereichen Anwendung finden.
Materials Schweiz vermehrt den Hebel an. «Wir
beraten unsere Kunden. Bestellen sie wirklich
das richtige Material? Wofür genau wollen sie
es verwenden? Gibt es bessere Alternativen?
Hier bringen unsere Spezialisten ihr Knowhow ins Spiel.» Roth nennt die Beratung, die
hohe Anarbeitungskompetenz und die konsequente Kundenorientierung die Maxime des
Unternehmens und den «strategischen Ansatz»,
wobei er diese Kernkompetenz weiter ausbauen und damit auch die Bindung an die Kunden
verstärken will.
Expansion nach Süddeutschland
Und blickt gleichzeitig über den Tellerrand der
Schweiz hinaus nach dem Süden Deutschlands,
ThyssenKrupp Materials Schweiz in Bronsch- wohin das Unternehmen expandieren will.
hofen ist Anbieter hochwertiger Werkstoffe aus «Wir werden nur spezifische Produkte, vor alden Bereichen Edelstahl
lem Dienstleistungen kom«WIR VERSTEHEN UNS ALS
rostfrei,
Werkzeugstahl,
biniert mit höherwertigen
BINDEGLIED ZWISCHEN
Edelbaustahl, Aluminium,
Werkstoffen anbieten», sagt
WERKSTOFFPRODUZENTEN UND
Titan, Messing, Kupfer,
Roth. «Wir haben uns eiMETALLVERARBEITERN.»
Grund- und Qualitätsstahl
nen Namen gemacht als
und Sonderwerkstoffen. Rund 100‘000 Tonnen Top-Dienstleister für den Formen- und Werkdieser Werkstoffe werden jährlich an Kunden zeugbau, und diesen Ruf wollen wir auch über
■
aus der Schweiz «in der Strecke» ausgeliefert, die Grenze tragen.»
will heissen, finden den direkten Weg vom Produzenten hin zum Abnehmer. Das deckt zur
Hauptsache das eigentliche Handelsgeschäft
der ThyssenKrupp Materials Schweiz ab. Rund
14‘000 Tonnen werden in Bronschhofen zwischengelagert und wiederum 80 Prozent dieses
Materials wird nach Kundenwunsch vorbearbeitet ausgeliefert – Tendenz steigend.
Text: Roland Breitler / Bild: z.V.g
«Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen
Werkstoffproduzenten und Metallverarbeitern», sagt Geschäftsleiter Claudio Roth. Der
Trend gehe heute ganz klar in Richtung Engineering, die Kunden, auch aus dem HighTech-Bereich, verlangten oft ganz spezifische
Halbfabrikate. Und hier setzt ThyssenKrupp
Erfolgreiche Studienarbeit
der FHS St.Gallen
ThyssenKrupp Materials Schweiz hat
bei der FHS eine Studie in Auftrag
gegeben. Das Team der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften erarbeitete eine umfassende Marktanalyse
der Formen- und Werkzeugbaubranche für die Schweiz, Süddeutschland
und Vorarlberg und gewann damit den
zweiten Preis am Young Leader Award
2015 in der Sparte Marktforschung.
Die Auftraggeber loben das Ergebnis
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Freude am Fahren
23
André Grob, Immobilienhändler und Architekt, Kirchberg
DAS GLÜCK IST IHM
AUF DEN FERSEN
Eigentlich hätte aus André Grob kein Immobilien-, sondern ein Schweinehändler
werden sollen. Er und sein Bruder Albert stiegen nach der Lehre beim väterlichen Schweinemastbetrieb ein. Doch
schon bald passten sich die beiden dem
veränderten Markt an und wechselten
ins Immobiliengeschäft. Dort lief es gut
für die Grobs: Im Jahr 2010 besassen sie
1500 Wohnungen im Raum Wil und Zürich. Dann kam die Trennung.
defreund oder nicht: Die Schönheit der Szenerie
ist unbestreitbar. Nachdem die Tiere aus dem
Stall geführt wurden, lässt sie die Betreuerin
an der äussersten Ecke der Weide los. Sie werden von nichts mehr gehalten und explodieren.
In vollem Galopp schiessen sie auf ihre angestammte Weide zu, das Muskelspiel in ihren Rücken reflektiert das Sonnenlicht. Eine Szene wie
aus einem Western-Film. Viele dieser Tiere sind
pensionierte Turnierpferde. Die meisten hat André Grob selber geritten, als er noch an Springreit-Wettkämpfen teilnahm. Jetzt geht das nicht
mehr: «Die Bandscheibe.» Aber er könnte seine
Pferde nie weggeben, schlachten schon gar nicht.
Text und Bilder: Timo Züst
«Wenn eines stirbt, lasse ich es kremieren. Auch
Neid ist ein naheliegendes Gefühl, wenn man auf wenn mich das immer mehrere tausend Franken
das Anwesen von André Grob rollt. Aber auch kostet.» Es ist eine Seite von André Grob, die
Erstaunen, Bewunderung und Faszination. Der nicht viele kennen. Für Aussenstehende ist er
Immobilienhändler und Architekt lebt auf ei- ein Immobilienhai, der in und um Wil über 700
nem 52‘000 Quadratmeter grossen Grundstück Wohnungen besitzt. Ein gewiefter Geschäftsunterhalb von Kirchberg. Das weiss gestriche- mann, der mit seiner lockeren, freundschaftline Metalltor öffnet sich per Knopfdruck. Der chen Art so gar nicht in das Bild des gewinnorientierten, eiskalten Maklers
Hausherr sieht dank einer
«ICH LASSE MEINE PFERDE
passt. Es ist einfach ihn abKamera, wer auf Einlass
IMMER KREMIEREN. AUCH WENN
zustempeln – als einen, dem
wartet. Nach einem kurzen
MICH DAS IMMER MEHRERE
einfach alles in den Schoss
Stück Privatstrasse kommt
TAUSEND FRANKEN KOSTET.»
gefallen ist. Schliesslich sagt
das eigentliche Haus in
Sichtweite. Davor sieht man nur weitläufige, er selber gerne: «Ich habe immer Glück gehabt.
grüne Weiden. Der Spielplatz für André Grobs Und ich bin dankbar für dieses Glück.» Aber
Schätze: seine Pferde. Noch sind sie aber im Stall. um André Grob zu verstehen, muss man wissen,
Zwei junge Pferdeliebhaberinnen kümmern wie seine Karriere begonnen hat. Denn der Ansich im Auftrag des Besitzers um sie. Sie lassen fang roch nicht nach frischem Espresso, sondern
sie zweimal täglich raus, frühmorgens und am nach Schweinemist.
späteren Nachmittag. Die Einzelgänger auf eine
eigene Weide, die meisten aber zu zweit. Für An- Einstieg in den Schweinehandel
dré Grob ist es der schönste Moment des Tages, André Grob lacht viel. Es ist die Art von Lachen,
wenn er den Tieren bei ihrem kraftvollen Ga- bei der sich das ganze Gesicht in Falten legt. Säslopp auf die Weide zuschauen kann: «Wenn es se er in Arbeitsklamotten am Stammtisch einer
nicht zu kalt ist, sitze ich am frühen Morgen hier schmuddeligen Beiz, würde man ihn kaum für
auf dem Balkon. Mit meiner Frau Theodora und vermögend halten. Er strahlt eine Zufriedenheit
meinem Kaffee. Dann schauen wir den Pferden aus, die sonst häufig einem glücklichen Büezu, wie sie nach draussen rennen.» Und ob Pfer- zer zu eigen ist. «Ich war schon immer ein sehr
24
André Grob nimmt seit einigen
Jahren nicht mehr an Springreitturnieren teil. Auch die meisten
Pferde auf seinem Grundstück
sind pensioniert und verbringen
hier ihren Lebensabend.
geselliger Typ. Das hat sich auch mit dem geschäftlichen Erfolg nicht geändert.» André Grob
wurde im Januar 1958 auf der anderen Seite von
Kirchberg, in Albikon geboren. Sein Vater war
Landwirt und wechselte später in den Schweinehandel. Die Jugend in Kirchberg war von der
Rivalität zwischen reformiert und katholisch geprägt. Die Grobs waren eine der wenigen reformierten Familien im Dorf. Das, in Kombination
mit dem unbändigen Wesen des jungen André
Grob, führte zu mehreren Schulumteilungen.
Zum Sekundarabschluss reichte es trotzdem.
Während der grosse Bruder Albert sich schnell
für eine kaufmännische Lehre entschied, war
André unschlüssig. «Er war immer ein Vorbild
für mich, aber das Büro zog mich einfach nicht
an.» Es war schliesslich die Berufsberaterin, die
sein gestalterisches Talent entdeckte. Sie empfahl eine Lehre als Hochbauzeichner. So landete
André Grob beim Wiler Architekten Joseph Leo
Benz. Die Arbeit gefiel ihm, er erlebte die Ausbildung als eine Art Fenster zur gesamten Baubranche: «Man macht ja immer wieder Praktika,
so kann man auf jede Arbeit einen Blick werfen.»
Nach dem Abschluss kehrten er und sein Bruder
Albert den erlernten Berufen aber erst einmal
den Rücken. Sie stiegen beide voll beim väterlichen Betrieb ein. Die Abläufe im Schweinehandel waren ihnen nicht fremd. Während der gesamten Jugendzeit halfen sie immer wieder aus
– Tag und Nacht. Denn Schweine werden frühmorgens verladen, damit sie rechtzeitig bei den
Schlachtbetrieben ankommen. Deshalb zog die
Familie auch zum jetzigen Wohnort von André
Grob: «Von hier mussten die LKWs nicht mehr
durch das Dorf fahren, um zur Autobahn in
Wil zu kommen.» Damals, im Jahr 1980, war er
22 Jahre alt. Zu Beginn waren er und sein Bruder Angestellte des Vaters. Es dauerte aber nur
zwei Jahre, bis sie den Betrieb übernahmen. Die
Schweinevermarktungs AG war ihre erste gemeinsame Unternehmung. Sie sollte acht Jahre
lang Bestand haben.
Ein mutiger Coup
André Grob ist Pragmatiker. Auf den Verkehrslärm auf der Fürstenlandstrasse angesprochen, steht er sofort auf, um seine Lösung zu präsentieren: ein Wasserfall. Der Swimmingpool
wurde im Garten des Hauses an der zur Strasse
hingewandten Seite angelegt. Um den Lärm der
Autos zu kaschieren, liess André Grob einen kleinen Wasserfall einrichten. «Man konzentriert
sich automatisch auf das Geplätscher und nicht
mehr auf den Verkehrslärm.» Bei der Erklärung
legt sich sein Gesicht sofort wieder in Lachfalten.
Er schämt sich nicht, seinen kindlichen Stolz für
diese Idee zu zeigen. Seine Offenheit ist entwaffnend und ansteckend. Diese offene und pragmatische Denkweise hat auch seine berufliche
Laufbahn geprägt. Er und sein Bruder schreckten nie vor einschneidenden Entscheidungen
zurück. Eine der ersten fällten sie im Jahr 1990.
Der Bund hatte soeben die Kontingentierung
für Schweinemastbetriebe beschlossen. Damit
durften nicht mehr als 1000 Sauen in einem Stall
gehalten werden. Das war nicht existenzbedrohend für die Grob-Brüder, aber sie wussten, dass
es jeden weiteren Ausbau der Unternehmung
erschweren würde. Sie beschlossen den Betrieb
zu verkaufen. «Das war eine richtige Nacht- und
Nebel-Aktion. Wir haben es niemandem gesagt,
um die Konkurrenz nicht aufzuscheuchen.» Die
Verhandlungen gelangen, das Unternehmen
25
wurde gewinnbringend veräussert. «Wir waren
jung und ehrgeizig. Wir wollten uns nicht eingeengt fühlen.» Kurz darauf gründeten sie «Albert
und André Grob Architektur und Baumanagement». Ihr Büro bezogen sie im heutigen «Casa
Grande». Das war der Beginn der zweiten Erfolgsgeschichte der Brüder.
Ostschweiz und in Zürich. Dann trafen sie den
nächsten folgenschweren Entscheid: Sie trennten sich. Es ist eine Geschichte, die fast jeder
Geschäftsmann in der Region kennt. Dementsprechend viele Gerüchte ranken sich um die
Trennung der Grob-Brüder: Es habe Streit gegeben, ist das häufigste davon. «Das ist Unsinn. Ich
habe mich in all den Jahren nie richtig mit meinem Bruder gestritten. Es war ein logischer und
«Ein vernünftiger Entscheid»
«Am Anfang kam es vor allem auf persönliche vernünftiger Entscheid.» Damit spricht André
Beziehungen an.» Die wichtigste davon hatten Grob die Besitzverhältnisse an. Denn alles, was
die Grobs zu einem Freund bei den Basler Ver- die beiden besassen, war unter dem Firmendach
sicherungen. Über ihn gelang es den Neuein- und gehörte ihnen somit zu gleichen Teilen. «Es
steigern, im Immobilienmarkt günstig Land zu machte einfach Sinn, klare Verhältnisse zu schafakquirieren und für die Basler Versicherungen fen.» Man teilte also brüderlich: André Grob erzu verwalten. Dank diesen Aufträgen konnten hielt rund 750 Wohnungen im Raum Wil und
sie Reserven bilden. Die Art, wie André Grob Albert Grob bekam jene rund um Zürich. «Er war
diese reinvestierte, ist bis heute der harte Kern schon immer eher Zürich zugeneigt. Deshalb hat
seines wirtschaftlichen Erfolgs: «Wir haben im- es so für beide gestimmt.» Bei dieser Trennung
mer darauf geachtet, hauptsächlich Wohnungen wurde André Grob auch das Elternhaus unterim mittleren und unteren
halb von Kirchberg zuge«DAS WAR EINE RICHTIGE
Preissegment zu kaufen.
schrieben. Hier lebt er nun
NACHT- UND NEBEL-AKTION,
mit seiner Frau Theodora
Diese haben wir dann renoUM DIE KONKURRENZ
– er hat sie gleich zweimal
viert und wieder vermietet.
NICHT AUFZUSCHEUCHEN.»
geheiratet – und drei seiner
Investiert man zu fest im
oberen Preissegment, geht man ein hohes Risiko vier Kinder. Die jüngste Tochter Violette kam
ein. Wenn es mal kriselt, sind das nämlich die diesen Sommer zur Welt. Sein erstes Kind, Sohn
ersten, die leer bleiben.» Aber sie nahmen sich Jeffrey, ist mittlerweile erwachsen. André Grob
auch ambitionierten Projekten an. In und um ist jetzt 58 Jahre alt. Eigentlich will er seit JahWil realisierten sie mehrere Überbauungen, die ren kürzer treten und hat die Verwaltung seiner
teilweise auch als verrückt oder vollkommen Immobilien deshalb in die Hände der Immovida
übertrieben bezeichnet wurden. Aber die Grobs Treuhand AG gelegt. Aber er hat noch immer zu
waren keine Traumtänzer, wie viele vermuteten. viel dieser jugendlichen Energie in sich, die ihn
Ihre Wohnblöcke waren der Nachfrage ange- immer weiter vorantreibt. «Nein, wirklich ruhipasst und sie wurden stets in Etappen gebaut, um ger geworden ist es nicht. Im Moment baue ich
das Risiko zu vermindern. «Natürlich haben wir gerade mehrere Häuser in der Lenzerheide. Die
uns auch ab und zu verschätzt, aber dafür bildet will ich einmal meinen Kindern vermachen.»
man ja Reserven.»
Und dann sind da natürlich noch seine Familie,
Mit Ausnahme der Zeit, in der Albert Grob mit Pferde und Bekannte. Ja, für André Grob scheint
Krebs kämpfte, arbeiteten die beiden Brüder es gut zu laufen. Das Glück ist noch immer auf
20 Jahre lang Seite an Seite. Im Jahr 2010 wa- seiner Seite und er empfängt es mit offenen Arren sie im Besitz von 1500 Wohnungen in der men. Wie das Leben.
■
26
McSands Motor Shop GmbH, Geschäftsführer Sandra und Mac Fröhlich, Balterswil
NOSTALGIE AUF
ZWEI RÄDERN
Sandra und Mac Fröhlich geben alten Motorradliebhaber ihre Wege gemeinsam. Nach
Motorrädern eine individuelle Note und dem Studium fanden sowohl Sandra als auch
machen sie zu echten Custom Bikes. Mac eine Anstellung beim Winterthurer IndusDen nostalgischen Ritt auf zwei Rädern triekonzern Sulzer: sie in der Abteilung Diesel
haben die beiden schon früh für sich Motoren (New Sulzer Diesel), er bei der Sulzer
entdeckt. Hauptsächlich Harleys neh- Medizinaltechnik.
men sich die Fröhlichs in ihrer WerkStetiger Ausbau
statt vor. Aber nur solche, die vor 1964
Immer mehr wuchs in Sandra Fröhlich der
gebaut wurden.
Wunsch, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen
– vorerst im Alleingang ohne ihren Ehemann.
«Ein Risiko ist das immer, doch ich wollte es
Text und Bilder: Katja Fässler
nicht unversucht lassen», sagt Sandra Fröhlich.
Milk-Xpress ist Sandra Fröhlichs ganzer Stolz. Die leidenschaftliche Töfffahrerin war nie ein
Es ist eine Harley, Baujahr 1936, teils mit Origi- Stadtmensch. So zogen sie und Mac aufs Land,
nalteilen, teils mit Ersatzteilen und eigens dafür in den Hinterthurgau. «Wir kannten die Geangefertigten Spezialteilen ganz neu aufgebaut. gend von früher, da einige unserer Freunde hier
Mit Milk-Xpress hat die 44-Jährige schon eini- leben», so die 44-Jährige. Zuerst baute sie eine
ge Preise bei Bikeshows und Messen abgeräumt. kleine Garage im Balterswiler Weiler Itaslen
Davon besuchen sie und ihr Mann Mac Fröhlich auf. Es war klar, dass das Geschäft einen Fobis zu drei pro Jahr. Dort können sie der Szene kus, eine Kernkompetenz brauchte. Da Sandra
präsentieren, womit sie ihren Lebensunterhalt Fröhlich schon immer eine Vorliebe für die älverdienen: alte Harleys aufzupeppen.
teren Motorräder hatte, musste sie nicht lange
überlegen. Alles unter Baujahr 1964 nimmt sie
Die Leidenschaft für Harleys packte Sandra zur Revision an. «Custom Bikes im alten Stil
Fröhlich schon von Kind an. Bereits im Alter sind einfach unglaublich schick und jedes Bike
von zehn Jahren kurvte die gebürtige Walli- wird in der Werkstatt zum Einzelstück», so die
serin auf einer Trial Maschine durch die Ge- Walliserin. Auch wenn McSands Motor Shop
gend. «Das war jeweils in
zunächst als Einzelfirma
«CUSTOM BIKES IM ALTEN
den Sommerferien, wenn
aufgeführt war: Ehemann
STIL SIND EINFACH UNGLAUBLICH
wir meine Grossmutter in
Mac half ihr so gut es ging
SCHICK UND JEDES BIKE
am Feierabend und an den
den Dolomiten besucht haWIRD IN DER WERKSTATT
ben», erzählt sie. Es war die
Wochenenden aus. Am
ZUM EINZELSTÜCK.»
Zeit, in der sie sich mit dem
Anfang nahmen sich die
Geruch des Benzins und dem Motorengeheul Maschinentüftler vor allem fahrbare Unterangefreundet hat. Besonders Custom Bikes im sätze ihrer Freunde vor. «Werkzeug hatten wir
alten Stil haben es der 44-Jährigen angetan.
zum Glück bereits einiges auf Lager. Im Laufe
der Jahre konnten wir immer mehr anschaffen.»
Ein weiteres Feuer entfachte in ihr, als sie ihren Der Werkzeugbestand und die Auftragslage
Ehemann Mac an der ETH Zürich kennenlern- wuchsen stetig. Schnell war klar, dass sie mehr
te. Beide studierten Maschineningenieurwis- Platz brauchen. Das Grundstück gleich beim
senschaften. Von da an beschritten die beiden Ortseingang zu Balterswil, auf dem die heutige
27
McSands Motor Shop GmbH zu finden ist, war
ausgeschrieben. Nach dessen Erwerb hatte Sandra Fröhlich nicht nur mehr Platz zum Schrauben, sondern auch bald einen festen Angestellten. Als Mac Fröhlich nämlich sah, wie gut das
Geschäft lief, beschloss er, zu hundert Prozent
einzusteigen.
Hin und wieder ein Macho
An Geld für die Firmengründung fehlte es nicht.
«Ich musste viel investieren, doch hatte ich von
meinem Job bei Sulzer genug dafür auf der Seite.» Vielmehr kam Sandra Fröhlich hin und wieder der Gedanke, ob sie als Frau in einer männerdominierten Branche auch ernst genommen
wird. Doch die Befürchtungen stellten sich zum
grössten Teil als unbegründet heraus. Eine Episode blieb ihr jedoch im Gedächtnis. «Ein Kunde kam in unsere Werkstatt, um sich bei Mac
über Motoren zu erkundigen. Als Mac zu ihm
sagte, dass dies mein Fachgebiet sei, konnte er
es kaum glauben», erzählt die 44-Jährige. «Er
meinte nur: Da muss man sich doch auskennen.» Sandra Fröhlich ist, wie ihr Nachname
schon verrät, eine Frohnatur. Von solchen Vorurteilen liess sie sich nicht unterkriegen. «Ich
weiss schliesslich, was ich kann.» Die Devise
von der heutigen McSands Motor Shop GmbH
lautet: Möglichst alle Arbeiten selbst machen.
Vom Motor bis zum Einzelteil. Nur selten bestellen sich die Fröhlichs Material oder Teile.
Mac Fröhlich. «Eine Bieridee nennen wir das
dann.» Über Kinder hat das Paar hingegen nie
Nichts verpasst
Wahrer Erfolg wird aus Leidenschaft gemacht, intensiv nachgedacht – die Werkstatt ist ihr
das haben sich die Fröhlichs bewiesen. Gleich Baby. Das spiegelt sich auch in deren Namen
über ihrer Werkstatt befinwider: er setzt sich aus
«ICH GLAUBE NICHT, DASS
det sich ihr Zuhause. «Es
den Anfangsbuchstaben
ICH OHNE FAMILIENGRÜNDUNG
passiert immer wieder mal,
von Mac und Sandra zuETWAS VERPASSE. ALLES WAS
dass wir die Zeit vergessen
sammen. «Ich glaube nicht,
ICH BRAUCHE, HABE ICH HIER.»
und stundenlang in der
dass ich ohne FamilienGarage neue Ideen entwickeln. Das geschieht gründung etwas verpasse. Alles war ich braumeistens während des Feierabendbiers», sagt che, habe ich hier», so Sandra Fröhlich.
■
Mac und Sandra Fröhlich haben
ihr Hobby zum Beruf gemacht.
Die Milk-Xpress, eine 1936er
Harley, ist Sandra Fröhlichs persönliches Aushängeschild.
28
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Hans Eisenring Küchenbau AG, Sirnach/Münchwilen/Volketswil/Pfyn
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KÜCHENHAUPTSTADT DER SCHWEIZ
1988 – ein kleinräumiges Büro, ein paar Was ist Ihr Geheimrezept zum Erfolg?
wenige Materialmuster und lediglich ein Ich denke es gibt kein generelles – aber ein für
Angestellter. So präsentierte sich die jeden persönliches Geheimrezept. Meines beFirma Hans Eisenring AG vor mehr als steht aus wenigen, aber sehr auserlesenen Zuta25 Jahren. Dass sich daraus ein Unter- ten. Aus langjährigen Schlüsselkunden, einem
nehmen mit rund 180 Mitarbeiterinnen fundierten Netzwerk an Kontakten und stets
loyalen und zuverlässigen Mitarbeitern. Sound Mitarbeiter entwickeln würde, hatwie die Unterstützung meiner Familie, welche
te der Gründer und gelernte Schreinerselbst im Unternehmen integriert ist. Eine gute
meister Hans Eisenring nicht erwartet.
Mischung machts aus!
Die Hans Eisenring AG ist kontinuierlich gewachsen. Welches waren dabei die grössten Her«Mit praktisch nichts, ausser guten Beziehun- ausforderungen?
gen, wagte ich den Schritt in die Selbstständig- Eine der grössten Herausforderung war, die
bestehenden Firmenprokeit», so der Inhaber heute.
«MIT PRAKTISCH NICHTS, AUSSER
zesse dem Wachstum anEin Schritt, der sich schon
GUTEN BEZIEHUNGEN,
zupassen. Die Prozessorgabald bezahlt machte. HeuWAGTE ICH DEN SCHRITT IN DIE
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Fairplay Agency, Inhaber Dino Lamberti, Zürich
SCHWEIZER AUF INTERNATIONALEM
FUSSBALLPARKETT
1998 gründete Dino Lamberti aus Wil
die Fairplay Agency in Zürich, die Fussballspieler international an Vereine
vermittelt. Mit der Vermittlung ist die
Arbeit der Agentur jedoch noch lange
nicht getan.
Fussball ist in der Fairplay Agency
von Dino Lamberti überall Trumpf.
jährige Dino aus und startete auch schon kurz
darauf bei den Junioren des FC Wil, woraufhin
er später zu den Aktiven wechselte.
Ein erster Klient
Mitte der 90er-Jahre begann sich der Fussballspieler schliesslich Gedanken darüber zu
machen, wie er sein Leben nach der Zeit als
Aktiver gestalten sollte. «Als ich beim FC Wil
Text: Stefan Feuerstein / Bilder: sfe/Fairplay Agency
spielte, hatten wir einen Brasilianer im ProbeDie Begeisterung für Fussball begann bei Dino training, um den ich mich kümmerte», erzählt
der heute 46-Jährige. DieLamberti schon sehr früh.
«MIR WURDE BEREITS GESAGT,
ser habe sich bei LamberAls kleiner Junge ging er
DASS ICH NICHT UNBEDINGT IN
ti gut aufgehoben gefühlt
mit seinem Vater zu einem
DIESE WELT PASSE.»
und geäussert, dass er bei
Fussball-Match auf dem
Sportplatz Bergholz, was ihm auf Anhieb ge- ihm unterschreiben würde, falls er jemals
fiel. «Das will ich auch machen», rief der sechs- Spielervermittler werde. «Dieser Gedanke war
für mich sofort interessant. Ich hatte mich
nämlich auf dem Fussballplatz schon mehrfach verletzt und meine Zukunft als aktiver
Spieler war ungewiss», so Lamberti. Kurz darauf gründete er Fairplay Consulting, woraus
im Jahr 1998 die Fairplay Agentur in Zürich
entstand sowie kurz darauf eine Filiale in Brasilien.
Vermittler, Berater und Scouts
Erste Erfahrungen als Spielervermittler bestätigten ihn in seinem Entscheid. «Ich bemerkte
schnell, dass diese Arbeit etwas für mich ist.
Es machte mir viel Freude, mein Wissen über
Fussball an junge Spieler weiterzugeben», erinnert sich Lamberti an seine erste Zeit in dieser
Funktion zurück. So habe er ihnen dabei helfen
können, es selber weit zu bringen, auch wenn
er es selber nie ganz nach oben geschafft hatte.
Dass Spielervermittler oft einen zwielichtigen
Ruf haben, stört ihn nicht: «Mir wurde bereits
gesagt, dass ich mit meiner korrekten Art nicht
unbedingt in diese Welt passe. Der Erfolg gibt
mir aber recht. Zudem wird glücklicherweise
auch dieses Business immer mehr kontrol-
31
liert.» Mittlerweile führt Dino Lamberti die Schwächen zu korrigieren. Daneben führt die
Fairplay Agency seit 17 Jahren. Insgesamt 18 Fairplay Agency diverse administrative ArKlienten werden von ihm und seinem Team beiten für ihre Klienten aus. «Fussballer, die
betreut: von Gökhan Inler über Ivan Audino schon länger im Geschäft sind, haben oft ein
bis hin zu Marcel Koller. In seine Klientenliste Portfolio aus Immobilien», erklärt Lamberti.
aufgenommen hat er sie durch Tipps von Fuss- «Hinzu kommen Versicherungen und Steuern,
ballberatern und eigenen
die man bei einem inter«WIR UNTERSTÜTZEN FUSSBALLER
Scouts in der Schweiz und
nationalen Wechsel ebenJE NACH BEDARF BEI ALLEM.»
Brasilien oder durch andefalls über die Landesgrenre Fussballspieler. Um sie zu vermitteln, steht zen hinaus regeln muss.» Nicht zuletzt ist der
Lamberti in ständigem Kontakt mit verschie- Spielervermittler auch für zwischenmenschlidenen internationalen Fussballvereinen. Diese che Belange Ansprechperson: sei es, falls sich
erhalten unter anderem Videos, auf denen ihre ein Spieler in einem Verein unwohl fühlt oder
potenziellen zukünftigen Spieler im Einsatz zu bei Heimweh. Letzteres sei gerade bei jüngesehen sind, um sich einen Eindruck von deren ren Fussballern auch schon vorgekommen.
Fähigkeiten machen zu können.
Da die Aufgaben der Fairplay Agency weit
über die Vermittlung von Fussballern hinausgehen, wird der Aufwand auch nicht über
Konzentration auf Fussball
Die Tätigkeit von Dino Lamberti und seinem einige Prozente der Transfergebühren abgeTeam geht jedoch weit über die Vermittlung golten. Gemäss Lamberti werden die Preise
hinaus. Etwa 50 Prozent des Aufwands ergibt je nach Klient und Arbeitseinsatz angepasst.
sich durch die laufende Betreuung der Spie- «Wir unterstützen Fussballer je nach Bedarf
ler. So werden die Videos der einzelnen Spiele bei allem», so der Spielervermittler. «Dadurch
beispielsweise auch mit den Fussballern an- können sie sich ausschliesslich auf den Sport
■
geschaut, um ihre Stärken auszubauen oder konzentrieren.»
Fussballstar Gökhan Inler
(rechts) gehört zu den Klienten
der Fairplay Agency.
32
| Publireportage
H.P. Rey AG, Automation und Informatik, Schwarzenbach / Sirnach
INDIVIDUELLE LÖSUNGEN
FÜR INDIVIDUELLE KUNDENWÜNSCHE
Michael Rey
Michael Rey hat eine Lehre als
Elektromonteur absolviert, ist Dipl.
Ing. Kommunikation und Informatik
ZHAW und MAS Automation Management FHNW. Seit 2008 durchlief er
alle Stufen bei der H.P. Rey AG, wo er
im Januar 2015 die Geschäftsleitung
übernahm. Er ist verheiratet und hat
drei Kinder.
Vater und Sohn Rey vor dem neuen
Betriebsgebäude in Sirnach.
Im Januar 2016 kommen die
Umzugswagen.
Die H.P. Rey AG ist ein führender Anbie- derung. Allerdings hat nun ein Generationen­
ter für Automation. Wo liegen die Chan- wechsel stattgefunden, der uns die Möglichkeit
cen in diesem Wachstumsmarkt, wo gibt neue Blickwinkel, neue Ideen und auch
die Risiken? Michael Rey ist seit Januar neue Technologien zu prüfen.
2015 neuer Geschäftsführer der Bereiche Automation und Informatik. Wir ha- Will heissen?
«Nichts ist so beständig wie der Wandel», dies
ben uns mit ihm unterhalten.
gilt auch und vor allem in der Automations­
branche. Aktuell findet unter dem Begriff In­
dustrie 4.0 die Verschmelzung der Prozess­
Text: Roland Breitler / Bilder: rbr/z.V.g.
ebene mit der Managementebene statt. Will
Michael Rey, Sie haben am 1. Januar 2015 die heissen, dass bewährte Technologien aus dem
Geschäftsleitung der Rey Automation und der IT­Umfeld in der Automationsbranche Einzug
Rey Informatik in Schwarzenbach übernom- halten und auch genutzt werden. Diese neuen
Technologien entwickeln
men. Gleichzeitig wächst
«GEMEINSAM MIT UNSEREN KUNDEN
sich immer schneller. Um
das neue Betriebsgebäude in
FINDEN WIR DIE IDEALE LÖSUNG.»
den Anforderungen und
Sirnach in die Höhe. Bedeutet dies nun einen Neubeginn oder setzen sie auf somit den Kundenerwartungen gerecht zu wer­
den, sind wir ständig bestrebt, mit der Entwick­
Kontinuität?
Ganz klar auf Kontinuität. Wir sind gut aufge­ lung Schritt zu halten.
stellt und brauchen keine tief greifende Verän­
Der Generationenwechsel ist das eine, der Umzug das andere. Warum Sirnach?
Wir sind stetig gewachsen, die aktuellen Räum­
lichkeiten in Schwarzenbach platzen aus allen
Nähten. Wir haben uns nach allen Richtungen
orientiert, haben auch nach bestehenden Ge­
bäuden Ausschau gehalten und haben schliess­
lich in Sirnach die passenden Landreserven für
einen Neubau gefunden. Sehr wichtig war uns,
vor allem wegen unserer Mitarbeitenden, in
der Region zu bleiben, denn einen brain drain
können wir uns in unserer hoch spezialisierten
Branche nicht leisten.
Herr Rey: Automation, was können wir uns darunter vorstellen? Riesige Roboter, wie wir sie am
Fernsehen sehen, die für bekannte Automarken
die Fahrzeuge zusammenschrauben?
Auch das gehört dazu, aber der Roboter macht
in der Schweiz nur einen Anteil von vielleicht
zehn Prozent an der Automation aus. Dies da­
Publireportage |
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her, weil wir in der Schweiz kaum über eine
Massenproduktion verfügen. In der Schweiz
werden eher kleinere Stückzahlen hergestellt,
oft hoch individualisiert. Dafür braucht es
spezielle Lösungen, es braucht individuelle
Planung und Engeneering für jeden einzelnen
Kunden.
Ein riesiges Tätigkeitsfeld mit vielfältigen Aufgaben!
passende und individuelle Lösung. GemeinSo ist es. Nehmen Sie eine Wehrsteuerung, wo
die Öffnung in Abhängigkeit des Wasserflus- sam mit unseren Kunden finden wir die ideale
ses geregelt wird oder die Steuerung der Ge- Lösung.
schwindigkeit eines Förderbandes in einem
Kieswerk in Abhängigkeit von der geladenen Bisweilen geht bei Mitarbeitenden die Angst um,
Menge oder ein vollautomatisches Kühlla- die Maschinen nähmen ihnen ihre Jobs weg ...
... was ich so nicht stehen
ger eines Grossverteilers.
«ES GEHT HIER NICHT UM
lassen kann. Es geht hier
Auch ein Bankomat, oder
MENSCH GEGEN MASCHINE,
nicht um Mensch gegen
eben ein «Bankautomat»
SONDERN UM DAS ZUSAMMENMaschine, sondern um das
ist nichts anderes als ein
WIRKEN DER BEIDEN.»
Zusammenwirken der beiBeispiel für Automation,
er erspart Ihnen den Gang zum Schalter. Ver- den. Automation entlastet die Menschen von
einfacht gesagt basiert Automation auf drei eher stupiden, immer wiederkehrenden HandKomponenten: Dem Erfassen der Daten, der lungen, von schwerer körperlicher oder eben
Weiterverarbeitung dieser Daten durch eine monotoner Arbeit.
zentrale Steuerung, die technisch unterschiedlich ausgelegt sein kann, und der Aktivierung Herr Rey, spätestens Ende Januar 2016 beziehen
der Aktoren, also all jener Endgeräte, welche Sie die neuen Räumlichkeiten in Sirnach. Dreidie eigentlichen Tätigkeiten letztendlich aus- geschossig, rund 3600 Quadratmeter gross. Wo
führen. Stellen Sie sich nun wieder einen Ban- steht die Rey Automation und Informatik in zehn
komaten vor, den wir alle gut kennen, und Sie Jahren?
können das Prinzip ganz einfach erkennen. (schmunzelt) Natürlich würde ich sehr gerne
Das funktioniert bei einer automatisierten Fut- schon bald ein viertes Geschoss darauf aufbauen... Nein, im Ernst, wir haben uns genügend
termittelabfüllanlage nicht anders.
Landreserven gesichert, dass ein Ausbau in SirDas heisst letztlich, dass Automation nicht nur nach möglich wäre. Wir haben klar vor zu wachfür die ganz grossen Unternehmen wirtschaft- sen und wollen sowohl das Inland- als auch das
Auslandgeschäft weiter ausbauen. Mindestens
lich ist?
Völlig richtig. Wir realisieren Anlagen auch für so wichtig ist es aber, dass wir unseren Bekanntkleine Firmen schon für wenige tausend Fran- heitsgrad weiter stärken und dass wir von unseken und stellen bei Bedarf auch die Informatik ren Mitarbeitern als guter und fairer Arbeitgeber
zur Verfügung. Letztlich kommen Kunden mit anerkannt werden. Wir sind hier auf einem sehr
einem Problem zu uns, und wir suchen eine guten Weg, und den werden wir weiter gehen. ■
Wasserkraftwerk an der Murg
Automation
Viele einfache, gefährliche oder monotone Tätigkeiten können mit Hilfe
der Automatisierungstechnik durch
Maschinen ausgeführt werden.
Arbeiten, die hohe Anforderungen
an die Genauigkeit bzw. Schnelligkeit stellen, werden in der Regel
automatisiert, dadurch erreicht man
eine höhere Produktivität und eine
bessere Qualität. Vereinfacht gesagt
basiert Automation auf drei Komponenten: Dem Erfassen der Daten,
der Weiterverarbeitung dieser Daten
durch eine zentrale Steuerung und
der Aktivierung all jener Endgeräte,
welche die eigentlichen Tätigkeiten
letztendlich ausführen.
www.bernetgroup.ch
Die Bernet Gruppe:
Drei Marken. Ein Dach. Ein Ziel.
Nach dem Kauf ist vor der Pflege. Gerade
bei Berufsbekleidung und der Textilversorgung im Gesundheitswesen, Gewerbe und
in der Industrie kommt es auf die fachgerechte Pflege und einen zuverlässigen
Service an. Hier hat sich die Bernet Gruppe
mit ihren verschiedenen Bereichsmarken
in der Schweiz einen Namen gemacht.
Alexander R. Wild
Geschäftsleiter und Präsident
der Bernet Gruppe
„Wir verstehen uns als Problemlöser
eines Unternehmens im Bereich der
Textilversorgung und bieten in jeder
Beziehung ausgereifte und effiziente
Dienstleistungen an.“
KleenlineJonmaster ist ein äusserst
effizientes System für die Mopp- und
Reinigungstuch-Aufbereitung. Der entscheidende Vorteil: KleenlineJonmaster
ist ein „ready to use“-System.
Mit ihren Bereichsmarken Pentex, Rentex und
Kleenline besteht die Gruppe aus verschiedenen
Unternehmen mit spezialisierten Dienstleistungen
für die Textilversorgung. Für dieses Wissen um Bedürfnisse und Prozesse steht Bernet mit den Kunden in engem Kontakt.
Dabei spielt vor jedem neuen Einsatz die exakte Bedarfsermittlung, Konzeption und Projektplanung
gemeinsam mit dem Kunden eine zentrale Rolle.
Verfolgbare Textilflüsse
Für die Erfassung der Textilien setzen Pentex,
Rentex wie auch Kleenline auf eine intelligente
RFID-Lösung. Dabei werden sämtliche Teile mit
einem Transponder ausgerüstet und so einzeln
erfasst. Mit Hilfe dieser Codierung kann jedes Teil
durch die Erfassung im EDV-System über seine Lebensdauer verfolgt werden.
Pentex – Corporate workwear
Mit ihrer Bereichsmarke Pentex konzentriert sich
die Bernet Gruppe ganz auf die wirtschaftliche
Versorgung von Industrie-, Handels- und Gewerbeunternehmen und ist Spezialist für die Konfektion von professioneller Berufsbekleidung wie auch
für die kompletten Dienstleistungspakete Waschund Vollservice mit drei Grosswäschereien an den
Standorten St.Gallen, Bronschhofen und Lyssach
bei Burgdorf.
Die Spezialisten von Pentex stehen dem Kunden
vom ersten Gespräch bis zur erfolgreichen Implementierung eines funktionierenden textilen Kreislaufes zur Seite. Dabei kommt ein selbst entwickeltes Servicesystem zum Einsatz, das exakt auf den
individuellen Bedarf jedes einzelnen Kunden angepasst wird.
Rentex – für das Gesundheitswesen
Die Bereichsmarke Rentex ist ebenfalls Teil der
Bernet Gruppe. Die Textilversorgung von Rentex
deckt den kompletten textilen Bedarf von Spitälern, Alters- und Pflegeheimen ab.
„Auch für diesen Bereich haben wir ein eigenes
Servicesystem entwickelt, das wir individuell nach
den Bedürfnissen und Erfordernissen der jeweiligen Einrichtung anpassen“, so Alexander R. Wild.
Sämtliche Anlagen und Wiederaufbereitungsprozesse der
drei hauseigenen Grosswäschereien entsprechen dem neuesten Stand der Technik und werden laufend Qualitätskontrollen unterzogen.
Kleenline – Hygienesysteme
Mit seiner dritten Bereichsmarke Kleenline hat
sich Bernet auf massgeschneiderte Hygienesysteme
spezialisiert. Kleenline bietet mit KleenlineJonmaster eine neuartige Methode der Mopp- und Reinigungstuch-Aufbereitung „ready to use“ an. Zudem
wird ein umfangreiches Sortiment speziell für den
Nasszellenbereich angeboten.
Auf Wachstum programmiert
Die Bernet Gruppe hat sich mit ihrer Kompetenz
in den einzelnen Bereichen als Textilversorgungsund Hygiene-Profi in der Schweiz einen Namen
gemacht. Aktuell beschäftigt die Gruppe rund 160
Mitarbeiter und bedient über 1’600 Kunden in der
gesamten Schweiz.
35
Züger Frischkäse AG, CEO Christof Züger, Oberbüren
DURCH SEINE ADERN
FLIESST MILCH
Die Züger Frischkäse AG verarbeitet
täglich 300'000 Liter Milch zu Mozzarella, Quark, Mascarpone, Butter und
anderen Milchprodukten. Die Produktpalette und das Unternehmen sind seit
1992 stetig gewachsen. Auch über 30
Jahre nach der ersten Mozzarella-Produktion verzeichnet das Unternehmen
zunehmenden Erfolg. Derzeit baut die
Firma aus – und trotzt damit der Währungskrise.
Text: Sonja Kobler / Bilder: sok/z.V.g.
Die Züger Frischkäse AG ist ein klassisches Familienunternehmen. Bereits der Ururgrossvater
war Käser – das war 1850. Seit knapp 30 Jahren
arbeiten Christof Züger (CEO) und Markus Züger (CEO Stv.) im Familienbetrieb und führen
ihn in zweiter Generation. Markus Züger erinnert sich noch gut an die Mozzarella-Anfänge
mit seinem Vater und Landwirt Edwin Züger
in der Garage in Niederbüren und den späteren
Umzug nach Oberbüren. «Wir hatten damals Standort befindet. Nur selten ist der Firmenchef
fünf Mitarbeiter», so der CEO Stv. Heute sind im Anzug zu sehen. «Die weissen Hosen sind
es 230. Christof Züger selbst absolvierte eine mein Markenzeichen», begründet er. Und wenn
Ausbildung zum Käser, machte danach die Ma- er in die Produktion müsse, halte der Anzug
tura und ein Studium zum Lebensmittelingeni- nur auf. Schnelle Prozesse seien wichtig – auch
in der Verarbeitung. Die
eur an der ETH. Um mehr
«DAS HYGIENEMANAGEMENT HAT
täglich angelieferte Frischüber UnternehmensstrukOBERSTE PRIORITÄT.»
milch wird innert 24 Stunturen und die verschiedenen Beziehungen zu erfahren, lebte Christof den verarbeitet. Der Prozess von der Milch bis
Züger drei Jahre lang in Frankreich. Er sieht im zum fertig abgepackten Produkt dauert rund
Unternehmen eine einzigartige Fabrik. Eine ty- acht Stunden. Die Mitarbeitenden arbeiten in
pische schweizerische Industrieproduktion, die Schichten, sieben Tage die Woche, rund um die
aber fähig ist, auch Spezielles zu fertigen, wie Uhr. Im firmeneigenen Labor wird die Qualität
beispielsweise halal und koscheren Mozzarella laufend getestet. «Das Hygienemanagement hat
für orthodoxe Juden in Israel. Diese Fähigkeit oberste Priorität», sagt Christof Züger. Nur mit
würde sie von den Grossfirmen unterscheiden. Haarnetz, Mantel und nach dem Gang durch
Ein weiterer Vorteil sieht der CEO darin, dass die Hygieneschleuse darf die Produktion betresich bei der Züger Frischkäse AG alles an einem ten werden.
Christof Züger, CEO (links),
und Markus Züger, CEO Stv.
der Züger Frischkäse AG
36
Der Koagulator, eine 42 Meter
lange Käsungsanlage
Idee aus Amerika
Es war der Cousin von Edwin Züger,
der die Idee hatte, statt einer traditionellen Käsesorte, die noch wenig
bekannten Frischkäseprodukte
herzustellen. Er selbst betrieb eine
Käserei in Amerika. Mozzarella erfreute sich dort bereits in den 80er
Jahren grosser Beliebtheit. Nach einer intensiven Entwicklungszeit mit
den ersten Litern Kuhmilch entstand
1984 der erste Züger-Mozzarella.
Damals wurde noch in einer Garage
in Niederbüren produziert. 1992
erfolgte der Einzug in den Fabrikneubau in Oberbüren. Sechs Jahre
später wurde die Züger Frischkäse
AG gegründet.
drin 35 Grad. Den Mitarbeitern gebührt hoher
Von nichts kommt nichts
Das Bild in der Produktion ist eindrücklich. Respekt», so Züger. Fast alle von ihnen kennt er
An der Decke befindet sich ein Röhrensystem mit Namen. Im Unternehmen ist jeder mit jeaus Chromstahl, verteilt im Raum laufen ver- dem per Du, auch mit dem Chef. Um ihre Ideen
schiedene Maschinen. An deren Ende befin- ist er froh. So konnte beispielsweise in Zusamden sich mit Wasser gefüllte Wannen. Nach menarbeit mit Heike Kürschner, Bereichsleiteund nach plumpsen sie rein – die Mozzarellas. rin Qualitätsmanagement, in diesem Jahr ein
Grosse Kugeln, kleine Kugeln, in Stangenform, schweizweit einzigartiger Ausbildungslehrgang
in Herzform. Der Herstellungsprozess ist voll- zum milchwirtschaftlichen Laboranten lanciert
automatisiert. «Probieren Sie.» Christof Züger werden. Das Unternehmen setzt so in Bezug auf
nimmt eine Kugel Mozzarella aus der Wanne, die Ausbildung von Schweizer Fachkräften ein
starkes Zeichen. Die Tour
er kann sie auseinanderzie«UM DEN WETTBEWERB ZU
geht weiter. Christof Zühen wie einen Teig. Sie ist
GEWINNEN UND DIE
ger klopft noch schnell der
noch warm. Es folgt Zügers
PRODUKTIVITÄT ZU ERHÖHEN,
Auszubildenden auf die
Blick auf den Bildschirm
MUSS INVESTIERT WERDEN.»
Schulter und wünscht ihr
und die Kontrolle der Einstellungen. Dann wendet sich der CEO an Ma- einen guten Start ins zweite Lehrjahr, bevor es
gnus Meinert. Er arbeitet im Fachkader für eine Etage nach oben geht. Ein Roboter leert in
Speisemozzarella. «Läuft alles?», fragt der Chef. kurzen Abständen die mit Frischkäse gefüllten
«Und wie geht es dir?», erkundigt er sich wei- Wannen. Auf demselben Stock befindet sich der
ter. Die Mitarbeiter liegen Züger am Herzen. Er Koagulator – eine 42 Meter lange Käsestrasse.
weiss, was sie leisten. «Im Sommer sind es hier Der Rundgang geht weiter, vorbei an den Ab-
37
packungsmaschinen und Kühlräumen. Dann:
eine Werkstatt? «Ja, die Rohre und die Stromleitungen in der Fabrik machen wir auch selbst»,
sagt Christof Züger. Fällt etwas aus, können sie
so schneller reagieren.
Auswirkungen der Währungskrise
Vom obersten Stock aus kann der Erweiterungsbau des Unternehmens betrachtet werden.
Vor allem das Verpackungsmaterial soll darin
lagern – ebenfalls automatisiert. Die Arbeiten
sind im vollem Gange. Im Dezember soll der
Bau fertig sein. Züger unterstreicht damit den
Glauben an den Produktionsstandort Schweiz
und das trotz der Euro-Währungskrise. «Um
den Wettbewerb zu gewinnen und die Produktivität zu erhöhen, muss investiert werden», sagt
Christof Züger. In den letzten fünf Jahren investierte die Züger Frischkäse AG rund 50 Mil- ment zu erschliessen», erklärt er. Die Rohstoffe
lionen in das Unternehmen. Mittlerweile liegt stammen zu 100 Prozent aus der Schweiz. Der
der Exportanteil des Frischkäsespezialisten bei «Frankenschock» hatte Auswirkungen auf den
60 Prozent. Als ausschlagBetrieb. «Wir mussten den
«ERFOLG KOMMT NICHT
gebend für den hohen ExMilchpreis um acht ProVOM NICHTARBEITEN.»
portanteil nennt der CEO
zent senken», so der CEO.
die Marktöffnung. «2007 wurde der Käsemarkt Die Milchlieferanten und Landwirte hätten
zwischen der Schweiz und der EU liberalisiert. dies zähneknirschend zur Kenntnis genommen,
Wir begannen die Märkte im richtigen Mo- aber mit Verständnis akzeptiert. Zudem wurde die wöchentliche Arbeitszeit der Mitarbeiter erhöht – von 43.75 auf 45 Stunden. «Auch
hier akzeptierten alle. Das zeigt mir erneut:
Gemeinsam sind wir stark, auch in fordernden
Zeiten.» Ziel sei es natürlich, die Massnahmen
wieder aufzuheben, sobald sich der Euro erhole.
«Ab 1.15, das habe ich versprochen», so Züger.
Er gibt zu, selbst seit der Aufhebung des EuroMindestkurses so viel zu arbeiten wie nie zuvor. Seine Arbeitswoche zählt rund 70 Stunden.
«Erfolg kommt nicht vom Nichtarbeiten», sagt
der CEO. Seine Freude an der Arbeit ist nach
all den Jahren ungeteilt. Käse bleibt seine Leidenschaft. «Durch meine Adern fliesst Milch»,
grinst Christof Züger.
■
Christof Züger, CEO Züger
Frischkäse AG (links), und
Magnus Meinert, Fachkader im
Bereich Speisemozzarella in
der Produktion.
links: Die Züger Frischkäse AG
verarbeitet täglich 300'000 Liter
Milch zu Mozzarella, Quark,
Mascarpone, Butter und anderen
Milchprodukten.
38
Peter Rapp AG, Geschäftsführer Peter Rapp, Wil
DER
BRIEFMARKENKÖNIG
Für Peter Rapp gab es von Anfang an
nur die Philatelie. Auf dem erlernten
Beruf des Maschinenbauzeichners arbeitete er keinen einzigen Tag. Stattdessen wanderte er nach Deutschland aus, um beim damals wichtigsten
Auktionshaus Europas das Handwerk
der Briefmarkenkunde zu erlernen.
Der mutige Entscheid hat sich für Peter Rapp ausbezahlt: Seit Jahrzehnten
führt er das erfolgreichste Auktionshaus der Schweiz.
hohle Kreuz zu machen und in der breiten Öffentlichkeit mit seinem Erfolg zu prahlen, passt
nicht zu ihm. Doch wenn er sich dazu entscheidet, seine Geschichte zu erzählen, tut er es mit
einer beneidenswerten Klarheit und Selbstverständlichkeit. Seine Sätze sind wohlüberlegt. Er
muss sich nicht korrigieren, macht kaum Zeitsprünge – seine Ausdrucksweise ist gradlinig,
zielgerichtet. Genau wie sein Lebenslauf.
Vom Autodidakt zum Lehrling
Sein Grossvater war leidenschaftlicher Hobbyphilatelist. Bereits in den 1920er und 30er Jahren konnte er sich seltene Briefmarken leisten
und präsentierte sie immer gerne bei den BeText: Timo Züst / Bilder: tiz/z.V.g.
suchen seiner Enkel. Obwohl der Grossvater
Peter Rapp betritt den Raum mit einer beein- im aargauischen Baden lebte, sah Peter Rapp
druckenden Präsenz. Bei der Begrüssung haf- ihn mehrmals pro Jahr. Er verbrachte dort reten sich seine Augen an die des Gegenübers. gelmässig die Schulferien. «Wir Kinder fühlten
Er ist ein Hüne, fast zwei Meter gross und von uns ihm sehr verbunden.» Speziell bei Peter
kräftiger Statur. Trotz seinen 70 Jahren erwartet Rapp hinterliessen die Briefmarken des Grossvaters einen bleibenden
man einen intensiven Hän«UNSERE FAMILIE HAT EIN
Eindruck. Er sitzt im Büro
dedruck, ist auf eine PräMOTTO: LEBE LEISE. ICH FAND
der Peter Rapp AG an der
sentation seiner Kraft vorDAS SCHON IMMER EINE SEHR
Toggenburgerstrasse, wähbereitet. Aber Peter Rapps
WEISE EINSTELLUNG.»
Hand ist erstaunlich sanft,
rend er erzählt. Im Hinterseine Stimme nicht laut und polternd, sondern grund arbeitet seine Tochter Marianne. Sie ist
ruhig und angenehm. Schon fällt es leichter die administrative Leiterin des Auktionshauses.
nachzuvollziehen, dass dieser Mann sein gan- Bedacht und ernst spricht er von der Aufrezes Leben etwas so Zartem und Winzigem ge- gung, die er als kleiner Junge jeweils verspürte,
widmet hat. Er ist der Gründer, Geschäftsfüh- wenn er mit seinem Grossvater die neuen Briefrer und die treibende Kraft des Auktionshauses markenkataloge durchblätterte. Es ist nicht
Peter Rapp AG in Wil. Es ist das erfolgreichste einfach, das faszinierte Kind in Peter Rapp zu
Auktionshaus für Briefmarken und Münzen sehen. Aber manchmal flackert es auf: «Mein
in der Schweiz und hat es auf internationaler Grossvater hatte auch Basler Tauben. Das war
Ebene zu grossem Ansehen gebracht. Trotzdem natürlich das Grösste für mich.» Er lächelt und
steht Peter Rapp, abgesehen von seinen Aukti- erlaubt sich ein kurzes Schwelgen. Damals hat
onen, selten im Rampenlicht: «Unsere Familie alles angefangen. Schnell begann er sich richtig
hat ein Motto: Lebe leise. Ich fand das schon für Briefmarken zu interessieren. Das beinhalimmer eine sehr weise Einstellung.» Er ist ein tet nicht nur das Sammeln, sondern auch das
zurückhaltender Mann. Normalerweise ver- Lesen entsprechender Literatur und Fachzeitneint er Interviewanfragen routinemässig. Das schriften.
39
Als sein Grossvater Anfangs der 60er Jahre habe ich keinen einzigen Tag auf dem Beruf
verstarb, war Peter Rapp knapp 18 Jahre alt. gearbeitet. Trotz gutem Abschluss. Ich hätte
Die gesamte Schweizer Sammlung wurde an bleiben können.» Peter Rapp hatte sich schon
seine Generation vermacht. Damit ging sie während des letzten Lehrjahres über konkrefaktisch in die Hände von Peter Rapp über, te Schritte in Richtung seines Traums infordenn er war der Briefmarkenliebhaber. «Es miert. Klar war, dass die nächste Station für
war klar, dass ich die Sammlung nicht gleich ihn wohl im nahen Ausland liegen würde. Geverkaufen werde, wenn er die Augen schliesst.» klappt hat es schliesslich dank der richtigen
Der junge Erbe war damals schon sicher, dass Mischung aus Mut, Glück und Zufall: Am 1.
er die Philatelie irgendOktober 1967 begann der
«DANACH HABE ICH KEINEN
wann beruflich ausüben
Inhaber des erfolgreichsTAG AUF DEM BERUF GEARBEITET.
ten Schweizer Briefmarwill. Allerdings ist das in
TROTZ GUTEM ABSCHLUSS.
ken-Auktionshauses seine
der Schweiz ein steiniger
ICH HÄTTE BLEIBEN KÖNNEN.»
Karriere als Philatelist bei
Weg, denn es gibt keine Ausbildung in diesem Bereich. Anders in H.C. Schwenn in Frankfurt am Main. Der
Deutschland: Dort kann man sich zum Phil- damals besten Adresse für Philatelie in ganz
atelie-Kaufmann ausbilden lassen. «Natürlich Europa.
musste ich trotzdem eine Lehre machen, das
war selbstverständlich. Im Nachhinein hätte Demut kam schnell
ich wohl besser etwas Kaufmännisches ge- «Er war wie so ein richtiger preussischer
wählt.» Damals folgte er aber seiner zweiten Major.» Peter Rapp spricht mit viel Respekt
Leidenschaft: der Technik. Er absolvierte eine von Karl Simon. Als er mit 22 Jahren nach
vierjährige Lehre als Maschinenbauzeichner Frankfurt kam, war Simon einer der fühbeim Bühler-Konzern in Uzwil. «Danach renden Briefmarkenexperten der Welt, eine
Peter Rapp steht bei seinen
Versteigerungen auch mal selber
am Aktionstisch.
40
Koryphäe. Er war Peter Rapps Lehrmeister. ins Gespräch. Wohl eines der wichtigsten
Aber der Weg an der Seite des Meisters war Gespräche für Peter Rapps Karriere. Denn er
schwierig. Die erste Hürde war das Bewer- konnte dem grossen Meister bei einer Frage
bungsgespräch in der H.C. Schwenn-Filiale über Schweizer Briefmarken aushelfen. «Ich
an der Zürcher Bahnhofstrasse. «Ich war 22 habe anscheinend einen bleibenden Eindruck
Jahre alt und hatte das Gespräch bei Schwenn hinterlassen.» Kurz darauf wurde er von Karl
selbst. Er war aber auch nicht viel älter, nur Simon zum persönlichen Assistenten ernannt.
25 Jahre alt.» Peter Rapp konnte mit seinem So begann sein Aufstieg.
Vorwissen punkten. Während den vier Jahren
bei Bühler hatte er sein Wissen über Brief- Gelungene Premiere
marken stetig ausgebaut. Er bekam die Stelle Von nun an ging es Schlag auf Schlag: Nach
und zog nach Frankfurt. Ein gewagter Schritt. rund 15 Monaten als Karl Simons Assistent,
Der 70-jährige Unternehmer zuckt mit den in der Peter Rapp «mehr gelernt hat, als man
Schultern: «Ich war jung, alleinstehend und sonst in zehn Jahren lernt», übernahm er am
wusste, was ich wollte.» Trotzdem war Frank- 1. Februar 1969 als philatelistischer Leiter die
furt kein Zuckerschlecken. Schnell wich seine H.C. Schwenn-Filiale in Zürich. Allerdings
jugendliche Begeisterung tiefer Bescheiden- pendelte er damals oft nach Frankfurt. Karl
heit. Das Auktionshaus H.C. Schwenn war Simon war bereits 74 Jahre alt und gesundstreng hierarchisch aufgebaut: Auf drei Eta- heitlich angeschlagen: «Er rief mich alle zwei
gen waren rund 60 Mitarbeiter untergebracht. bis drei Wochen zu sich. Vielleicht lag es darAuf der untersten befanden sich Sekretariat an, dass er alt und krank war und sich etwas
und Buchhaltung, direkt darüber waren die erwärmt hatte. Aber wir hatten schon eine
philatelistischen Räume. Noch ein Stock- gute Beziehung.» Im Herbst 1969 hörte Karl
werk höher arbeiteten die Spezialisten und Simon schliesslich auf. Peter Rapp war auf
zuoberst, an der Spitze, sassen die wichtigs- sich alleine gestellt. Aber diese Selbststänten und besten Experten. Karl Simon war ei- digkeit störte ihn nicht, im Gegenteil. Die
ner von ihnen. Peter Rapp
Auktionen in Zürich wa«DIE BRIEFE WURDEN NACH JAPAN
erinnert sich gut an den
ren sehr erfolgreich und
GESCHICKT. HIER IST DAS PORTO
Tag, an dem er sein Vorbereits im Jahr 1970 reifbild persönlich kennen- DOPPELT SO HOCH, WEIL ER EINEN te in ihm der Entschluss,
ANDERN WEG GENOMMEN HAT.»
lernte. Es war rund zwei
etwas Eigenes zu machen.
Wochen nach seinem Start und er sollte eine Ende 1970 trennte er sich schliesslich im Alter
Einschätzung zu Brustschildmarken aus dem von 25 Jahren von H.C. Schwenn und eröffDritten Reich abgeben. «Nachdem ich fertig nete sein eigene Auktionshaus. Im November
geredet hatte, war er lange still. Dann schaute des darauffolgenden Jahres war es so weit:
er mich an und sagte: ‹Junger Mann, sammeln Peter Rapp führte seine erste eigene Auktisie Rabattmarken? Denn von Briefmarken on durch. «Damals war ich natürlich nervös.
verstehen sie viel zu wenig.› » Die Nachbeben Was, wenn niemand kommt?» Aber zu Peter
dieses Rüffels spürt Peter Rapp noch heute. Rapps Auktionen kommen sie immer – schon
Aber aufgeben war nie eine Option. Er revi- bei der ersten. Über 100 Personen füllten das
dierte seine Arbeit. Das Urteil fiel das nächste Bahnhofsbuffet Zürich. Briefmarken im Wert
Mal wesentlich freundlicher aus. Man kam von 850‘000 Franken gingen damals über den
41
Auktionstisch. Der Startschuss war gefallen.
Seither veranstaltet Peter Rapp jedes Jahr eine
Versteigerung, seit 1985 im eigenen Gebäude
in Wil. Viele Auktionen waren so einzigartig,
dass sie internationales Echo verursachten.
Sogar im Guinness Buch der Rekorde ist die
Peter Rapp AG zu finden: 1980 wurden bei einer Versteigerung Briefmarken im Wert von
33,2 Millionen Franken verkauft. Aber für
Peter Rapp ist nicht der Umsatz allein entscheidend: «Mich fasziniert noch immer alles
Spezielle.» Zu seinen Lieblingen gehören die
Sammlungen «Ticino» (2010 / 4,5 Mio.) und
«The Alma Lee Collection» (2001 / 1,9 Mio.).
Ewige Schule
Die Peter Rapp AG wird in Wil bleiben: «Wieso
sollte ich auch weg? Wil ist ein idealer Standort. In 30 Minuten ist man am Flughafen und
in 45 Minuten in Zürich. Ausserdem habe ich
hier immer genug Parkplätze – das ist fast das
Wichtigste.» Weniger einfach abzuhandeln ist
die Frage nach Peter Rapps Nachfolge. Darüber will er noch nicht reden. Er ist noch gesund genug, um seiner Leidenschaft nachzugehen. Ausserdem seien er und seien Tochter
ein eingespieltes Team: «Ich hoffe, dass wir
noch lange so zusammenarbeiten können.»
Und dass es auch für ihn in der Philatelie
noch viel zu entdecken gibt, ist schnell erklärt:
«Stellen Sie sich vor, man muss herausfinden,
ob eine Briefmarke, die von einem kleinen
Dorf in Mexiko an ein anderes gesandt wurde,
echt ist. Das kann nur ein regionaler Experte.
Die Philatelie ist unendlich komplex.» Er steht
auf und holt einen seiner Auktionskataloge
hervor. Er fliegt durch die Seiten. «Hier, sehen
Sie? Dieser Brief wurde von Genf nach Japan
geschickt. Der hier auch. Aber das Porto ist
doppelt so hoch. Warum? Weil er einen andern Weg genommen hat.» Manchmal ist Philatelie auch Detektivarbeit. Um die Echtheit
einer Briefmarke zu verifizieren, wird enormer Aufwand betrieben. Auch das gehört zu
Peter Rapps Aufgaben. Und während er durch
den Katalog blättert und immer neue Beispiele findet, kommt wieder die Begeisterung des
kleinen Jungen zum Vorschein. Die Briefmarken sind für ihn immer noch das, was sie einst
beim Grossvater in Baden wurden: eine Mischung aus Passion und Obsession.
■
Die vielen Fahnen am Haus
der Peter Rapp AG stehen
für die internationale Tätigkeit des Auktionshauses.
42
| Publireportage
Technische Betriebe Uzwil, Uzwil
VERBUNDEN DURCH ERDGAS
EINE STARKE PARTNERSCHAFT
Die Technischen Betriebe Uzwil versor- von der Fahrzeugsteuer befreit. Dies bei gleigen die nähere Region mit Trink- und cher Leistung wie ein vergleichbarer Benziner.
Löschwasser. Und über 2200 Haushalte Dazu kommt, dass der Treibstoff rund 30 bis
und Betriebe mit Erdgas. Hinzu kom- 40 Prozent günstiger ist als herkömmliches
men über 100 Fahrzeuge, die mit Gas Benzin oder Diesel. Und dann ist da noch die
betrieben werden. Darunter auch jene die saubere Öko-Bilanz beim Transport des
Treibstoffs zu den Tankstellen. Gas wird über
des Frischkäse-Spezialisten Züger.
Leitungen zur Tankstelle transportiert, Benzin
mit Tanklastwagen. Haben Sie schon umgestellt auf ein Gas-Auto? Nein?
Text und Bilder: Roland Breitler
Ein Gashahn, wie er in der Schweiz
meist verwendet wird.
Es ist so eine Sache mit den Gas-Autos. Sie stos- «Leider gibt es in der Schweiz im Gegensatz
sen rund 25 Prozent weniger CO² aus als ben- zu anderen Ländern immer noch sehr wenige
gasbetriebene Fahrzeuge»,
zinbetriebene Fahrzeuge,
«LEIDER GIBT ES IN DER SCHWEIZ
bedauert Marcel Gähwiler,
verbrauchen im Schnitt
IM GEGENSATZ ZU ANDEREN LÄNGeschäftsführer der Tech– umgerechnet – vier Liter
DERN IMMER NOCH SEHR WENIGE
nischen Betriebe Uzwil.
auf 100 Kilometer, sie haGASBETRIEBENE FAHRZEUGE.»
Da seien auch Vorurteiben eine grössere Reichweite als vergleichbare Elektrofahrzeuge und le im Spiel wie geringe Reichweite, zu wenig
sie gehören in aller Regel zur Fahrzeugklas- Tankstellen oder gar die völlig unbegründete
se A, das heisst, sie sind die ersten drei Jahre Angst, ein gasbetriebenes Fahrzeug sei «explosionsgefährdet». «Dabei ist die Chance, dass
ein Benzintank Feuer fängt, weit grösser», sagt
Gähwiler. «Die Reichweite liegt im Schnitt bei
400 Kilometern, also weit mehr als bei einem
Elektro-Fahrzeug und das Tankstellennetz ist
genügend und wird weiter ausgebaut. Trotzdem sind Gas-Autos in der Schweiz die Ausnahme.»
Zeichen der Zeit erkannt
Jemand, der die Zeichen der Zeit erkannt hat,
ist Markus Züger, CEO Stv. des gleichnamigen Frischkäse-Spezialisten in Oberbüren. Er
betreibt sieben gasbetriebene Fahrzeuge und
bezieht «sein» Gas – selbstredend – von den
Technischen Betrieben Uzwil. Dabei handelt
es sich allerdings weder um Last- oder Lieferwagen (die Firma Züger unterhält keinen eigenen Fahrzeugpark für den Transport ihrer
Güter), sondern um reine Personenwagen. «Es
sind Fahrzeuge, die wir Mitarbeitenden zu ver-
Publireportage |
günstigten Konditionen zu Verfügung stellen.
Gleichzeitig dienen sie, mit entsprechenden
Aufdrucken der Züger Frischkäse AG, als Werbeträger.»
sicherzustellen, weichen wir auch auf Gas aus,
das wir von den Technischen Betrieben Uzwil
beziehen.»
Schonender Umgang
Und weshalb dieses Engagement? Züger lobt Der schonende Umgang mit Ressourcen und
die Ökobilanz der Fahrzeuge ausdrücklich die Verwendung erneuerbarer Energien ist für
und weist auch auf die geringeren Kosten hin. eine KMU wie die Züger Frischkäse AG ProZudem engagiere sich Züger stark auf Bio. gramm. Hinzu kommt, dass bei Gastreibstoffen
«Wir stellen spezielle Biomindestens zehn Prozent
«UNSERE KUNDEN VERTRAUEN
Produkte her, die wir aus
Biogas beigemischt werDARAUF, DASS AUCH BIO DRIN
‹Knospenmilch› herstellen.
den muss – von Gesetzes
IST, WO BIO DRAUFSTEHT.»
Unsere Kunden vertrauen
wegen. Mit der angekündarauf, dass auch Bio drin ist, wo Bio drauf- digten Energiewende des Bundes, vermehrt auf
steht, daher wollen wir auch in und um den erneuerbare Energien zu setzen, dürfte dieser
Betrieb ressourcenschonend und nachhaltig Anteil in Zukunft weiter ansteigen.
produzieren.» Für die Mitarbeitenden sind die
Fahrzeuge ein zusätzliches Gadget.
Marcel Gähwiler ist zufrieden mit seinem Kunden. Die Technischen Betriebe Uzwil besitzen
Die Züger AG bezieht Gas auch für die Pro- selbst acht Fahrzeuge, Personen- und Lieferwaduktion. «Wir betreiben seit Dezember 2011 gen, alle mit Gas betrieben. «Und auch einige
eine Holzschnitzelheizung auf Dampferzeu- unserer Mitarbeitenden haben ihre privaten
gung. Somit können wir 1000 Tonnen CO²- Fahrzeuge auf Gas umgestellt». Sagt es, setzt
Reduktion pro Jahr erreichen. Um jedoch die sich in sein Auto, dreht den Schlüssel und gibt –
Spitzen abzudecken und um die Versorgung im wahrsten Sinne des Wortes – Gas.
■
43
Die Zwei von der Gastankstelle:
Marcel Gähwiler, Technische
Betriebe Uzwil (links), und Markus
Züger, Züger Frischkäse AG.
Erdgas und Wasser
Die Technischen Betriebe Uzwil
versorgen Niederuzwil, Uzwil,
Oberuzwil, Bichwil, Oberbüren,
Henau, Nieder- und Oberstetten
und das Industriegebiet Salen in
Niederstetten mit Erdgas über 2200
Hauszuleitungen mit 2000 Erdgasheizungen und Prozessanlagen. Auch
die Dorfkorporation Schwarzenbach
wird beliefert. Die Absatzmenge
betrug im Jahr 2013, 162 Mio. kWh.
Das Hauptleitungsnetz beträgt rund
80 Kilometer. Zusätzlich werden über
100 Erdgasfahrzeuge in der Region
Uzwil / Flawil betankt. Auch Wasser
gehört zum Geschäft. Die Technischen Betriebe versorgen die Dörfer
Niederuzwil, Uzwil und Algetshausen
mit Trink- und Löschwasser. Zum
Einzugsgebiet gehören auch kleinere
Gebiete ausserhalb der Gemeinde.
44
Ladies Woman-Fitness, Inhaber Tendar Shitsetsang, Rickenbach
HAHN IM KORB
IM FITNESSSTUDIO FÜR FRAUEN
Tendar Shitsetsang ist bereits seit 1995
in der Fitnessbranche tätig – damals
in einem gemischten Fitnessstudio. Im
September 2010 eröffnete er das Studio
Ladies Woman-Fitness in Rickenbach,
wo Frauen unter sich mit Fitnessgeräten trainieren und verschiedene Sportkurse besuchen können.
Text und Bilder: Stefan Feuerstein
Für Fitnesstrainer Tendar
Shitsetsang sind viele seiner
Kundinnen zu Familienangehörigen geworden.
aufwache, freue ich mich immer aufs Arbeiten»,
erzählt der 50-Jährige. «Meine Kundinnen beim
Sporttreiben zu unterstützen, macht grossen
Spass. Teilweise wurden wir in den vergangenen fünf Jahren zu einer richtigen Familie.»
Dass er als Mann ein Fitnessstudio für Frauen
leitet, stört seine Kundinnen nicht. Ganz im
Gegenteil: Sie geniessen es, unter sich zu sein
und vertrauen Tendar Shitsetsang, dem ein gesundes Training wichtiger ist als der schnelle
Aufbau von Muskeln.
Wer Tendar Shitsetsang bei seiner Arbeit sieht, Bodyguard des Dalai Lama
bemerkt sofort seine Begeisterung für Sport Die Idee, in Wil ein Fitnessstudio nur für
und Menschen. Junge und ältere Besucherinnen Frauen zu eröffnen, kam Tendar Shitsetsang
des Fitnessstudios Ladies
2010. Damals begleitete er
«WENN ICH MORGENS
den Dalai Lama als BodyWoman-Fitness in RickenAUFWACHE, FREUE ICH MICH
guard bei einem Besuch
bach werden beim EintreIMMER AUFS ARBEITEN.»
in Frankfurt, was er auch
ten freundlich gegrüsst und
auch bei Fragen ist der Trainer jederzeit gerne noch heute bei Aufenthalten des höchsten Budmit Rat und Tat zur Stelle. «Wenn ich morgens dhisten in der Schweiz macht: «Ich sah damals
ein Fitnessstudio nur für Frauen und fand
dieses Konzept super.» Zurück in der Schweiz
erhielt er viel Zuspruch für die Idee, hier ein
solches Angebot zu lancieren. Sein ehemaliger
Chef, mit dem er ab 1995 in einem Fitnessstudio zusammenarbeitete, riet ihm zur Lancierung eines eigenen Studios. Drei Monate später
war es so weit: Tendar Shitsetsang eröffnete das
Ladies Woman-Fitness in Rickenbach mitsamt
einer Kinderkrippe, die von seiner Frau betreut
wird.
Individuelle Programme
Seither wurde das Fitnessstudio aufgrund der
hohen Besucherzahlen laufend ausgebaut. Heute umfasst es diverse moderne Fitnessgeräte, mit
denen sowohl Kraft- als auch Ausdauertraining
möglich ist. Daneben werden im Ladies Woman-Fitness verschiedenste Kurse angeboten:
Von Zumba über Meditation und Yoga bis hin
zu Body Combat, einem kampfsportorientier-
45
ten Fitnessprogramm ohne Körperkontakt, das
Bewegungen aus Karate, Tae Kwan Do, Kung
Fu, Kickboxing, Muay Thai und Tai Chi miteinander verbindet. Das Fitness-Programm kann
zwar frei gewählt werden, wird jedoch auch auf
die Bedürfnisse jeder einzelnen Studiobesucherin angepasst. «Kommt eine Kundin erstmals
vorbei, wird gemeinsam ein Gesundheitsfragebogen ausgefüllt», so Tendar Shitsetsang. «Entsprechend den Ergebnissen wird dann ein Programm erstellt, das gesundheitsfördernd und auf
die individuellen Wünsche angepasst ist.»
Ausgewogen ernährt
Frauen, die im Woman Ladies-Fitness trainieren, können ihre körperliche Fitness jedoch
nicht nur durch Sport verbessern. Jede von
ihnen erhält nämlich zudem einen Ernährungsplan, um die Wirkung des Trainings zu
unterstützen. Dieser umfasst Tipps wie beispielsweise, dass am Abend wenig gegessen
und vor allem auf Kohlenhydrate verzichtet
werden muss. Am wichtigsten sei aber, dass
über den Tag verteilt regelmässig esse. Daneben wird im Ernährungsplan auch konkret
aufgezeigt, welche Lebensmittel mit Vorsicht
genossen werden sollen. «Bei Brotwaren muss neue Trends vorgestellt werden.» Möglicherweise steht sogar der Aufbeispielsweise stark auf
«ICH SAH EIN FITNESSSTUDIO
bau eines weiteren Fitnessdie Zubereitungsart geNUR FÜR FRAUEN UND
Studios auf dem Plan – je
achtet werden», erklärt
FAND DIESES KONZEPT SUPER.»
nachdem nur für Männer.
der Fitnesstrainer. So sei
vielen nicht bewusst, wie viele Kalorien «Gip- «Ob ich das machen werde, ist derzeit noch
feli» im Verhältnis zu anderen Brotsorten hät- total offen. Es gibt aber schon einige, die ihr
ten.
Interesse an einem solchen Angebot geäussert
haben», so Shitsetsang. Neben seiner Arbeit
als Fitnesstrainer macht sich Shitsetsang seit
Ausbau gewünscht
Nachdem das Woman Ladies-Fitness in den einiger Zeit auch im sozialen Bereich stark. So
vergangenen Jahren laufend gewachsen ist, will setzt er sich zum Beispiel für die Erdbebenhilder Studioleiter auch in der kommenden Zeit fe in Tibet ein und war in diesem Zusammenexpandieren: «Ich möchte weitere Kurse anbie- hang auch schon an der Organisation zweier
ten und auch neue Fitness-Geräte anschaffen. Anlässe im Cinéwil beteiligt. Die Spenden wer■
Deswegen besuche ich oft Messen, bei denen den jeweils direkt vor Ort eingesetzt.
In der Kinderkrippe des Ladies
Woman-Fitness sorgt neben
Tendar Shitsetsangs Frau auch
die Angestellte Burcu Kaya für die
Unterhaltung der Kleinen.
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47
Auto Welt von Rotz AG, Geschäftsführer und Inhaber Hanspeter von Rotz, Wil
EIN AUTOIMPERIUM
AUF VIELEN BEINEN
Bei der Auto Welt von Rotz stehen nor- 100 Prozent. Wenn er sich etwas in den Kopf
malerweise über 500 Wagen – bis zu gesetzt hat, realisiert er es. Ohne Kompromisse.
zehn Autos werden täglich verkauft. Die «Die werten nur die Idee ab.» Mit dieser kontreibende Kraft hinter diesem Autorie- sequenten Haltung hat er sein Autoimperium
sen ist der Gründer Hanspeter von Rotz. aufgebaut. Auf dem Gelände stehen rund 500
Er hat seit der Ausbildung zum Autome- Modelle, an die zehn verkauft die Garage pro
Tag. Vor kurzem ist von Rotz nun auch in das
chaniker auf eine eigene Garage hingeImportgeschäft eingestiegen. Damit baut er sich
arbeitet. In einem so hart umkämpften
neben seinen fünf Hausmarken, der Spenglerei,
Geschäft wie dem Autohandel ist sein der Lackiererei und der Waschanlage ein weiteRezept die Konsequenz.
res Standbein auf. «In dieser Branche verdient
man nur Geld, wenn man mehrgleisig fährt.»
Text: Timo Züst / Bilder: tiz/z.V.g.
Sich abheben
Hanspeter Von Rotz wächst an Widerständen: In der Eingangshalle der Auto Welt von Rotz
Für sein neustes Projekt «Swiss-Import von steht ein Segway mit eigenartigen Reifen: Sie
Rotz» rang er sieben Jahre mit den Behörden. wirken viel zu gross für das kleine Gefährt, haIhnen war der grosse Neubau in Wils Westen ben ein raues Profil und sind vom Dreck braun
ein Dorn im Auge – vor allem der Thurgauer verfärbt. Ein Motocross-Segway. Er gehört
Seite. Denn das Grundstück der «Auto Welt von Hanspeter von Rotz. Früher war er ein aktiver
Rotz» endet nur wenige Meter vor dem Gebiet Motocross-Fahrer. Deshalb zog er nach seiner
des angedachten Entwicklungsschwerpunkts Lehre als Automechaniker in Sarnen (OW)
(ESP) Wil West. Schliesslich setzte sich Hans- auch in die Ostschweiz: «Hier war damals
die Motocross-Hochburg.»
peter von Rotz durch, wie
«FALLS DER AUTOBAHNZUBRINGER
Seine erste Stelle trat er in
er es meistens tut. Dafür
KOMMT, HAT SICH MEINE STRASSE
Bettwiesen an. Dort arbeiwaren aber einige KomproSICHER SCHON GELOHNT.»
misse nötig. Der wichtigste
tete er knapp zwei Jahre.
für die Behörden betrifft die Zufahrtsstrasse: Dann folgten die Wanderjahre. Der junge MeSie muss im Falle einer Realisation des ESP Wil chaniker arbeitete in verschiedenen Garagen
West auf Kosten des Besitzers wieder entfernt im Kanton Zürich und legte in dieser Zeit das
werden. Ihre Nähe zu den geplanten Industrie- Fundament für seine Selbstständigkeit: «Ich
komplexen schätzen die Verantwortlichen als besuchte diverse Weiterbildungen – sowohl im
störend ein. von Rotz stimmte bereitwillig zu: technischen als auch im kaufmännischen Be«Ach von diesem Autobahnzubringer reden sie reich. Dass es beides braucht, war klar.» Im Jahr
schon seit ich hier bin. Falls er wirklich irgend- 1978 kam er zurück in die Region Wil. An der
wann kommen sollte – was ich bezweifle –, hat Toggenburgerstrasse mietete er das ehemalige
sich meine Strasse bis dahin sicher gelohnt.»
Restaurant Frohsinn. Am heutigen Standort
der Peter Rapp AG. Damit tat er der Stadt einen
Natürlich ist das nur eine Annahme, eine be- Gefallen, denn man war froh, die zwiespältige
gründete Vermutung. Aber wenn Hanspeter Bar loszuwerden. Am Abend verkaufte er dort
von Rotz sie äussert, klingt es wie eine Tatsa- seine ersten Autos, tagsüber arbeitete er in eiche. Denn er vertraut seiner Einschätzung. Zu ner gemieteten, kleinen Garage in Eggetsbühl
48
Hanspeter von Rotz setzt in
seiner «Autowelt» auf ein möglichst breites Angebot.
bei Wängi. «Damals verkaufte ich im Jahr, was rendite von 19 Prozent einfahren, können Gawir heute am Tag verkaufen.» Die Doppelbe- ragisten nur mit rund einem Prozent Gewinn
lastung war intensiv, trug aber schnell Früch- vom Umsatz rechnen. Hat man die Autos zu
te. Bereits 1980 konnte er sich ein Grundstück teuer eingekauft, kann das schnell gefährlich
in Bronschhofen an der Zürcherstrasse kaufen, werden. Deshalb traf der Frankenschock andarauf wurde die erste Werkstatt gebaut. Aber fangs Jahr viele Autohändler schwer. Hanspeschon damals war der Markt dicht besiedelt, an ter von Rotz hat auch hier einen konsequenten
jeder Ecke wurden Autos gekauft, verkauft oder Ansatz gewählt: «Am zweiten Tag nach dem
repariert. «Mir war klar, dass ich mich abheben Entscheid der SNB haben wir alle Autos um
muss. Nur wer besser ist als die Konkurrenz, 10 bis 20 Prozent heruntergeschrieben.» Kurz
überlebt.» Von Anfang an verfolgte er deshalb und schmerzvoll war die Devise. Natürlich
die Idee einer Auto Welt, die dem Besucher musste sich die Auto Welt von Rotz so einiges
nicht nur die ganze Palette an Serviceangebo- an Gewinnen ans Bein streichen, dafür waten, sondern auch ein Erlebnis bietet: «Das Auto ren die Wagen mit Eurobelastung schnell weg.
ist für viele mehr als ein Nutzgegenstand. Ge- «So kamen wir rasch wieder in den schwarzen
nau dieses Bedürfnis will ich befriedigen.»
Bereich.» Ein gutes Beispiel für die Art, wie
Hanspeter von Rotz Probleme angeht: Kopf
voran. Während er in seinem Büro von den
Bei Schlamm und Wasser
Das grosse Geschäft macht man mit dem Au- Herausforderungen des starken Frankens
toverkauf schon lange nicht mehr: Während erzählt, klingelt sein Telefon. Im neuen Gedie Produktionsfabriken noch eine Umsatz- bäude steht die erste Hochzeit an. Das erste
49
Fahrzeug wurde soeben im neuen Spritzwerk waren. Bei Schlamm und Wasser.» Er wirkt,
lackiert. Im millionenteuren Neubau werden als freue er sich schon auf das Erklimmen der
nämlich nicht nur die selbst importieren Au- nächsten Barrikade. Es erstaunt deshalb, ihn
tos verkauft, sondern es sind auch Büroräu- über seine Pension reden zu hören. Die will
er nämlich pünktlich anme, eine moderne Speng«AM ZWEITEN TAG NACH DEM
treten. Für die Nachfolge
ler- und Lackiererei sowie
ein grosser Event-Raum ENTSCHEID DER SNB HABEN WIR ist bereits gesorgt: Über
mit Küche für bis zu 250 ALLE AUTOS UM 10 BIS 20 PROZENT 80 Prozent des operativen
HERUNTERGESCHRIEBEN.»
Geschäfts habe er schon
Personen untergebracht.
«Den kann ich dann vielleicht auch an Verei- abgegeben. Trotzdem: Zur Ruhe setzen will
ne oder Firmen vermieten. Das Angebot fehlt er sich nicht. «Einiges werde ich sicher noch
ja jetzt in Wil», sagt von Rotz eher beiläufig. in Angriff nehmen. Das macht mir einfach
Mit dem Einstieg in das Importgeschäft hat er Spass.» Hoffentlich trifft er dann auch auf den
■
viele Konkurrenten nervös gemacht. Denn es nötigen Widerstand.
ist ein gewagter Schritt. In der Schweiz wird
das Geschäft mit dem Einführen von Autos
von wenigen Grossanbietern beherrscht. Dass
Hanspeter von Rotz für seine «Swiss-Import»
überhaupt genug Anbieter, sprich Automobilwerke, gefunden hat, liegt an seinen langjährigen Beziehungen: «Nach all der Zeit kenne
ich natürlich viele Händler und Werke in
ganz Europa. Als kleiner Importeur fokussieren wir uns aber sowieso eher auf die neusten
Modelle.» Allzu fest ins Detail will er dann
aber doch nicht gehen: Berufsgeheimnis. Klar
ist, dass mit der grossen Investition auch der
Umsatz der Auto Welt steigen muss. Gibt der
gesättigte Markt dieses Volumen überhaupt
her? «Kein Problem. Solange es Menschen
gibt, braucht es Fahrzeuge. Unser grosser
Vorteil: Wir können sofort liefern. Ein wichtiges Standbein sind unsere Dienstleistungen.
Rund ums Auto bieten wir für alle Marken
alles an.» Der 63-jährige ist von seinen Ideen noch immer überzeugt. Bisher hat sich
das für ihn ja auch gelohnt. Aber der Erfolg
bringt auch Neider mit sich – vor allem in
einer so hart umkämpften Branche. Aber die
machen den Altmeister nicht nervös: «Als ich
noch Motocross fuhr, war ich immer dann am
besten, wenn die Verhältnisse richtig schlecht
Die Auto Welt von Rotz wurde
mittlerweile um die Swiss-Import
von Rotz ergänzt.
50
| Publireportage
Micarna-Gruppe, Fleisch, Geflügel und Seafood, Bazenheid
NACHHALTIGKEIT ALS SCHLÜSSEL
FÜR DEN UNTERNEHMENSERFOLG
Micarna – entlang der Wertschöpfungskette zehn Aktionsthemen für eine nachhaltige
Entwicklung definiert.
Die Micarna-Gruppe setzt ganz auf Absicht, die Ziele im Bereich der NachhaltigNachhaltigkeit. Sie hat es sich zum Ziel keit noch weit effizienter in die Tat umzusetgesetzt, innert der nächsten zwanzig zen. «Die Nachhaltigkeit ist zentral für unsere
Jahre zur nachhaltigsten Fleisch-, Ge- Unternehmenspolitik», formuliert Micarna
flügel- und Seafood-Produzentin Euro- Unternehmensleiter Albert Baumann das zentrale Anliegen. Dabei müsse es gelingen, ökopas zu werden.
logische, soziale und wirtschaftliche Interessen ausgeglichen zu berücksichtigen. Will
letztlich heissen, die Leistungen im Markt
Text: Roland Breitler / Bilder: z.V.g.
bleiben zentral, denn nur die WirtschaftlichDer Betrieb in Bazenheid präsentiert sich zur keit des Unternehmens bietet die Garantie,
Zeit des Besuchs als Baustelle, denn der ge- auch in der Zukunft im Wettbewerb bestehen
zu können. Doch passen Wirtschaftlichkeit
samte Eingangsbereich wird umgestaltet. Eine
weit grössere Baustelle ist jedoch die erklärte und Nachhaltigkeit zusammen?
Gesamte Wertschöpfungskette
Und ob. Denn Nachhaltigkeit gehört seit jeher
zum Geschäft der Micarna, gilt es doch, im
wahrsten Sinne des Wortes möglichst wenig
«Fleisch am Knochen» zu lassen. Das ist wirtschaftlich vernünftig und senkt gleichermassen die Lebensmittelverluste. Einen Schritt
weiter geht das Prinzip des «nose to tail»,
das heisst die vollständige Verarbeitung
eines Tieres, wenn immer möglich
zu Lebensmitteln. Die nicht konsumierbaren Stücke werden möglichst
hochwertig zu Gelatine, pharmazeutischen Wirkstoffe, Haustierfutter,
Biogas und Dünger verwertet. Doch
betrifft Nachhaltigkeit letztlich die
gesamte Wertschöpfungskette, von
Anbau und Beschaffung über Produktion und Handel bis hin zu Konsum und Recycling. Dazu gehört auch
das Futter der Tiere. Denn die Zusammensetzung dessen ist zentral für
den ökologischen Wert des Fleisches. So
setzt die Micarna-Gruppe beispielsweise
auf Soja aus Italien statt aus Brasilien. Die
Micarna hat entlang den Themen Ökologie,
Soziales und Wirtschaft zehn Aktionsthe-
Publireportage |
men identifiziert, bei denen Verbesserungen bewusst auf das Thema sensierzielt werden sollen und messbare Ziele bis bilisiert, sollen ihr Fachwissen
2020 und Visionen 2040 definiert. Beispiel und gleichzeitig «nachhaltiTierwohl: So sollen die strengen Schweizer ge» Verbesserungsvorschläge
Tierwohlstandards auch für sämtliche auslän- einbringen. Der institutionelle
dischen Partner gelten. Beispiel Recycling: Bis Prozess ist bereits erfolgreich angelaufen
ins Jahr 2040 sollen 100% sämtlicher «Abfall- und wird weiter verfolgt. Zur Nachhaltigkeit
bei den Mitarbeitenden
produkte» rezykliert wer«DIE NACHHALTIGKEIT IST
gehört auch die Förderung
den. Beispiel Produktion:
ZENTRAL FÜR UNSERE
Verwendung von 100%
des eigenen Nachwuchses:
UNTERNEHMENSPOLITIK.»
erneuerbarer
Energien.
Bis 2022 will die Micarna
Das ist nur ein kleiner Auszug aus dem Kata- jährlich 125 Lernende ausbilden – ein realislog der Strategien für die kommenden Jahre tisches Anliegen, sind es doch schon heute
und Jahrzehnte.
weit über 100. Alle diese Schritte führen die
Micarna-Gruppe zum erklärten Ziel, sich für
die kommenden Generationen einzusetzen
Mitarbeitende im Fokus
Dabei setzt die Micarna-Gruppe ganz auf ihre und schon heute ein klares Statement dazu
■
Mitarbeitenden. Diese werden schon heute abzugeben. Nachhaltig? Nachhaltig.
51
Ein Beispiel einer nachhaltigen
Verpackung der Micarna-Gruppe:
Bio-Charcuterie-Paperlite-Verpackung, welche rund 60 Prozent
weniger Kunststoff aufweist.
Die Aus- und Weiterbildung ihrer
knapp 3000 Mitarbeitenden ist für
die Micarna-Gruppe zentral.
52
h2 plus, Mirjam und Carmen Hinder, Wil
DAS HOBBY ZUM
BERUF GEMACHT
Eine mögliche Dessertkreation
von h2 plus
Die Schwestern Mirjam und Carmen ben ganz klein angefangen und ohne Werbung
Hinder haben zusammen im Café Botti- hat sich ihre Kundschaft in kurzer Zeit enorm
gnole in Sirnach gearbeitet und neben- vergrössert. «Mittlerweile haben wir so viele
bei aus Freude Apéros und Desserts für Anfragen, dass wir leider viele davon absagen
Verwandte und Bekannte kreiert. Da müssen», erklärt Mirjam Hinder.
aber die Anfragen immer mehr wurden,
Ein vielseitiges Angebot
haben sie sich im Mai 2010 entschieden,
Mirjam ist 37 und gelernte Köchin mit Erfaheinen eigenen Partyservice aufzubauen.
rung in Service und Patisserie. Die 28-jährige
Carmen ist gelernte Konditorin-Confiseurin
mit Kenntnissen in Décor und gestalterischen
Text: Pascal Scheiwiler / Bilder: pas/z.V.g.
Feinarbeiten. Sie bilden zusammen das HerzSeit gut fünf Jahren leiten die Schwestern Mir- stück des Unternehmens. Seit September 2013
jam und Carmen Hinder den Partyservice h2 haben sie das Glück, dass Ramona Näf zu 40
plus. Ihre riesige Freude
Prozent bei ihnen arbeitet.
und Begeisterung am Ko- «DAS ‚H2‘ IM NAMEN STEHT FÜR
Zusätzlich stehen ihnen
HINDER IM DOPPEL. DAS ‚PLUS‘
noch flexible, abrufbare
chen und Backen war ausFÜR ALLE IM HINTERGRUND.»
Mitarbeiter zur Verfügung,
schlaggebend für die Entscheidung, ihr eigenes Unternehmen zu starten. wenn sie grössere Anlässe mit Getränken und
Im unteren Stockwerk des Elternhauses haben Service bedienen dürfen. Wie wichtig ihnen
sie sich dafür eine Küche eingerichtet. Sie ha- Teamwork ist, sieht man auch im Logo: «Das
‚h2‘ im Namen steht für Hinder im Doppel.
Das ‚plus‘ dahinter für alle, die im Hintergrund
arbeiten», erklärt Carmen Hinder. Genauso
wie das Unternehmen ist auch das Angebot
gewachsen. Mittlerweile seien sie ein breit gefächerter Partyservice, der Hochzeitsapéros,
Geburtstagsfeiern, Firmen- und Privatanlässe
anbietet. Früher habe sich ihre Arbeit stark auf
das Wochenende beschränkt, heutzutage seien
sie aber oft auch unter der Woche engagiert.
Teilweise gäbe es jetzt auch Stammkunden, die
ihre Bestellung direkt bei h2 plus in Wil abholen. Da der Namen h2 plus in den letzten Jahren schnell bekannt wurde, haben sie das Glück,
das Hauptaugenmerk auf die Kunden aus der
Region Wil legen zu können.
Das Dinnerspektakel «Lachen
und Lametta» in Sirnach
Alle Jahre wieder freut sich h2 plus auf einen
ganz besonderen «Koch-Einsatz» beim Circus
53
Balloni in Sirnach. Vor fünf Jahren haben sie
mit Cadonaus vom Circus Balloni ein ganz
spezielles Projekt gestartet: Das Dinnerspektakel «Lachen und Lametta», das sich einer
immer grösseren Beliebt- und Bekanntheit
erfreut. Auch dieses Jahr werden Mirjam und
Carmen Hinder von Mitte November bis Mitte Dezember mit einem weihnachtlichen Viergangmenu für das leibliche Wohl der Gäste
sorgen.
Hausgemachte Qualität
Das Wichtigste für Partyservice h2 plus ist die
persönliche Note, welche die Kunden bei ihnen
einfliessen lassen können. Jeder Anlass soll
persönlich sein, Wünsche der Kunden sollen
zusammen angeschaut und, wenn irgendwie
möglich, erfüllt werden. Diese Vorgehensweise sei für sie wichtig, beteuern die Schwestern,
deshalb solle das Unternehmen auch weiterhin bieten, unter anderem das sehr beliebte «Finim kleinen Rahmen bleiben. Dadurch sei jeder gerfoodbuffet h2 plus», müsse vieles dann
Anlass verschieden, was ihre Arbeit spannend planmässig, zum Teil auch parallel gekocht
und abwechslungsreich mache. Bei Hochzei- und gebacken werden. Deshalb arbeiten sie mit
ten sei es auch einmal möglich, dass sie weiter durchdachten Wochen- und Tagesplänen und
weg gehen würden. So waren sie bereits auf legen teilweise Nachtschichten ein. Wenn sie
der Rigi, der Schwägalp
an Anlässen den gesamten
«WIR WERDEN IMMER HERZLICH
oder in Tschamut in GrauService leisten, kommen
EMPFANGEN. ALLE HABEN
bünden.
Entsprechend
sie meist spät in der Nacht
FREUDE, WENN MAN
ihrer Firmenphilosophie
nach Hause. Dennoch
MIT DEM ESSEN KOMMT.»
sind alle Speisen hausgemuss für den nächsten
macht, verwendet werden ausschliesslich regi- Tag vorbereitet werden. Darum haben sie, vor
onale Produkte. «Das Fleisch stammt aus der allem an den Wochenenden, sehr unregelmäsSchweiz von einer Metzgerei in Rossrüti, bei sige Arbeitszeiten. Die Zusammenarbeit funkFrüchten und Gemüse legen wir Wert auf Sai- tioniere jedoch ohne Worte, «weil wir wissen,
sonales und Regionales», so Mirjam Hinder. wie die andere tickt», beschreibt Carmen HinDieser Linie wollen sie treu bleiben, da sie da- der das Teamwork. Einen besonderen Lohn ermit erfolgreich sind.
halten sie jeweils, wenn sie an einen Anlass gehen: «Wir werden immer herzlich empfangen.
Alle haben Freude, wenn man mit dem Essen
Der Zeitaufwand lohnt sich
Das Wichtigste eines Partyservice ist eine op- kommt.» So Mirjam Hinder. Das entschädige
timale Zeit und Arbeitseinteilung. Da Mirjam auch für den riesigen Aufwand und die langen
■
und Carmen Hinder Buffets jeglicher Art an- Arbeitstage.
Die Schwestern Carmen Hinder
(links) und Mirjam Hinder führen
zusammen den Partyservice
h2 plus.
54
DIE WIRTSCHAFTSREGION
AUF EINEN BLICK
Total
Einwohner
Gemeinde 2014
Einwohnerzunahme/
abnahme in Geburten pro Scheidungen Heiraten pro
% von
1'000
1'000
Leerwohpro 1'000
2013 bis 2014 Einwohner
Einwohner
nungen in %
Einwohner
Grafik S. 58
Veränderung
der
1 von …
registrierten
Einwohnern Arbeitslosen
ist arbeitslos in % von
2014
2010 bis 2014
Veränderung
der Wohnbevölkerung
in % von
2010 bis 2014
Grafik S. 58
Grafik S. 59
Grafik S. 59
Zuzwil
8'599
2'467
1'131
2'785
760
4'603
4'228
2'592
10'323
3'762
8'721
1'198
1'439
2'604
2'827
5'165
1'515
2'954
4'250
6'265
2'736
803
7'551
1'163
1'510
12'695
4'490
23'715
2'367
1'126
4'783
1.49
2.15
-1.57
1.02
4.68
1.37
1.63
1.49
0.43
0.70
2.34
1.78
-0.28
1.40
-0.07
1.55
1.07
1.23
1.43
1.16
0.81
-4.06
1.07
1.22
2.17
-0.02
0.92
1.82
4.78
2.18
0.89
9.6
10.7
13.2
9.7
13.5
9.8
12.2
9.3
10.6
15.2
11.6
10.1
13.2
13.5
11.0
10.9
12.6
10.9
12.1
10.6
12.5
6.1
7.6
8.7
11.4
9.8
11.4
11.2
11.1
18.0
11.1
1.9
2.9
0.0
3.2
1.3
1.7
2.4
2.7
1.4
0.5
1.5
2.5
2.8
1.5
2.1
3.3
0.0
1.7
1.2
1.8
2.6
2.4
1.6
0.0
4.7
2.0
1.1
1.8
2.6
2.7
3.1
6.1
5.3
7.0
5.4
8.1
3.9
6.2
3.5
5.7
6.7
4.3
2.5
5.6
5.8
3.5
5.7
3.3
3.7
5.2
5.5
4.4
7.3
5.3
4.3
3.3
5.2
4.3
5.4
5.2
3.6
3.8
2.3
1.1
2.5
1.5
0.6
0.9
2.1
0.7
3.6
0.5
3.2
1.0
2.1
3.4
0.2
2.0
0.2
0.5
0.5
0.3
1.7
0.3
2.5
1.4
5.8
0.8
1.3
1.0
1.0
0.0
1.6
92
85
59
111
152
56
90
152
43
100
71
109
67
61
167
81
200
100
83
59
65
268
67
194
79
45
110
48
118
161
100
-14.4
39.4
19.0
1.4
-44.4
82.8
-2.9
-19.4
2.7
-0.9
-18.3
22.2
78.4
2.4
22.9
-20.9
-41.8
-2.2
8.7
5.9
-19.7
-57.1
-19.8
-42.9
23.2
-5.4
-24.7
0.3
21.2
12.0
-16.5
6.4
5.7
7.4
5.9
11.0
-14.6
9.6
-0.1
3.5
5.3
7.1
8.9
3.2
2.1
-1.9
7.6
6.6
1.6
2.9
7.7
9.8
5.0
6.5
3.7
9.4
0.3
7.6
-51.7
13.5
8.7
4.3
Region
141'127
1.22
11.3
2.0
5.2
1.5
66
-4.4
3.3
Schweiz
8'237'666
1.25
10.4
2.0
5.1
1.2
60
-9.9
4.7
Aadorf
Affeltrangen
Bettwiesen
Bichelsee-Balterswil
Braunau
Bütschwil-Ganterschwil
Eschlikon
Fischingen
Flawil
Jonschwil
Kirchberg
Lommis
Lütisburg
Matzingen
Mosnang
Münchwilen
Niederbüren
Niederhelfenschwil
Oberbüren
Oberuzwil
Rickenbach
Schönholzerswilen
Sirnach
Stettfurt
Tobel- Tägerschen
Uzwil
Wängi
Wil
Wilen
Wuppenau
Quellen: Bundesamt für Statistik | Kanton SG: www.statistik.sg.ch und www.steuern.sg.ch | Kanton TG: [email protected] und www.statistik.tg.ch
55
Anzahl
Ausländer
Anteil der
Veränderung
ständigen
der ständigen
ausausländischen
Bevölkerung ländischen
an der gesam- Wohnbevölten ständigen kerung
Wohnbevöl- in % von
kerung in % 2010 bis 2014
0- bis
19-Jährige;
Anteil dieser
Bevölkerungsgruppe
an der
Gesamtbevölkerung
in %
20- bis
64-Jährige;
Anteil dieser
Bevölkerungsgruppe
an der
Gesamtbevölkerung
in %
65-Jährige
und plus;
Anteil dieser
Bevölkerungsgruppe
an der
Gesamtbevölkerung
in %
über 80Jährige;
Anteil dieser
Bevölkerungsgruppe
an der
Gesamtbevölkerung
in %
Gemeindeund Kantonssteuerfuss
über 80ohne KirchenJährige;
Veränderung steuer
(Berechnung
dieser
des SteuerBevölkerungsgruppe substrats
kann
von
Gemeinde
2010 bis 2014 variieren)
Grafik S. 59
1'372
379
249
321
70
647
555
205
2'964
454
2'341
151
173
636
125
1'096
139
165
492
1'168
933
67
1'729
88
217
3'542
687
6'602
259
76
575
16.0
15.4
22.0
11.5
9.2
14.1
13.1
7.9
28.7
12.1
26.8
12.6
12.0
24.4
4.4
21.2
9.2
5.6
11.6
18.6
34.1
8.3
22.9
7.6
14.4
27.9
15.3
27.8
10.9
6.7
12.0
19.6
32.1
20.3
31
37.3
8.6
25.3
-1.9
4.8
25.4
23.6
49.5
11.6
23.5
56.3
22.9
47.9
-9.8
14.2
25.2
21
123.3
13.7
23.9
21.2
5.5
21.8
12.9
34.9
22.6
13.4
20.5
23.3
21.0
22.7
26.4
22.0
22.5
21.3
27.8
23.9
21.5
19.9
19.9
17.3
13.7
15.9
20.4
21.6
21.2
21.9
23.7
25.6
19.3
19.6
19.1
18.8
22.6
20.3
24.9
22.6
16.9
63.3
62.8
67.1
61.9
59.6
60.1
63.6
61.8
60.6
61.6
61.4
64.8
62.2
64.2
57.4
63.4
61.7
58.7
62.0
61.1
65.6
59.7
64.1
61.5
62.5
61.3
61.2
62.5
61.3
58.3
62.7
16.2
13.8
11.9
15.4
13.9
17.7
15.4
16.8
17.0
12.6
14.6
11.3
12.5
12.9
15.6
13.8
11.1
13.3
13.9
16.5
15.6
13.6
14.9
13.6
13.0
16.5
15.1
17.8
12.6
15.1
14.4
3.8
3.5
3.8
3.5
3.0
5.6
3.9
4.2
4.3
2.3
4.0
2.5
2.8
3.4
5.1
3.6
3.0
3.2
3.0
4.4
3.2
4.1
3.6
3.4
3.7
4.0
3.7
4.8
2.9
3.0
2.3
3.9
3.6
4.1
3.5
2.2
5.6
3.9
4.1
4.4
2.1
4.1
2.5
3.1
3.5
5.1
3.5
3.0
3.4
2.9
4.4
3.7
4.4
3.5
3.5
3.4
4.2
3.7
5.0
2.6
3.0
2.5
174
163
160
166
166
255
167
185
264
260
260
166
260
178
260
174
272
241
227
250
168
177
173
169
167
260
164
244
163
175
215
Aadorf
28'477
15.6
25.2
21.2
61.9
14.5
3.6
3.6
204
Region
1'937'400
23.8
–
20.2
62.0
17.8
4.9
5.0
–
Schweiz
Affeltrangen
Bettwiesen
Bichelsee-Balterswil
Braunau
Bütschwil-Ganterschwil
Eschlikon
Fischingen
Flawil
Jonschwil
Kirchberg
Lommis
Lütisburg
Matzingen
Mosnang
Münchwilen
Niederbüren
Niederhelfenschwil
Oberbüren
Oberuzwil
Rickenbach
Schönholzerswilen
Sirnach
Stettfurt
Tobel- Tägerschen
Uzwil
Wängi
Wil
Wilen
Wuppenau
Zuzwil
56
GRAFIKEN ZUR WIRTSCHAFTSREGION
Direkte Vergleiche ermöglichen ein schnelles
Einordnen wirtschaftlicher Kennzahlen. Am
besten eignen sich dafür sauber recherchierte
Grafiken und Statistiken.
Auf den Seiten 56 bis 59 wird die wirtschaftliche Lage in unserer Region zusammengefasst.
Die aufgeführten Kennzahlen wurden aufgrund ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Relevanz ausgewählt. Hier finden Sie
eine Analyse Ihrer Region gegliedert in deren
Einzelteile und im Vergleich mit der ganzen
Schweiz.
Affeltrangen
Stettfurt
Lommis
Matzingen
TobelTägerschen
Bettwiesen
Wängi
Aadorf
Münchwilen
Braunau
Niederhelfenschwil
Wil-Bronschhofen
Zuzwil
Sirnach
Niederbüren
Rickenbach
Wilen
Uzwil
Oberbüren
Jonschwil
Fischingen
bis -3 %
-2.9 bis -1 %
-0.9 bis 1 %
1.1 bis 3 %
ab 3.1 %
Wuppenau
Eschlikon
BichelseeBalterswil
Einwohnerzunahme/-abnahme
Schönholzerswilen
Oberuzwil
Flawil
Kirchberg
Lütisburg
BütschwilGanterschwil
Gegenüber dem schweizerischen Durchschnitt von +1.25%
liegen in unserer Region 15 Gemeinden darüber und 16 darunter. Am meisten haben die Gemeinden Braunau und Wilen
zugelegt. Die grössten Abgänge gegenüber dem letzten Jahr
verzeichnen die Gemeinden Schönholzerswilen (-4.06%) und
Bettwiesen (-1.57%).
Schweiz
Mosnang
Affeltrangen
Stettfurt
Lommis
Matzingen
TobelTägerschen
Bettwiesen
Wängi
Aadorf
Münchwilen
Schönholzerswilen
Braunau
Wuppenau
Niederhelfenschwil
Wil-Bronschhofen
Zuzwil
Niederbüren
Eschlikon
Leerwohnungen in %
bis 0.5 % ■
0.6 bis 2 % ■
2.1 bis 3.5 % ■
3.6 bis 5 % ■
ab 5.1 % ■
Wer eine Wohnung sucht, hat in Tobel-Tägerschen (5.8%), in
Flawil (3.6%) und in Matzingen (3.4%) die besten Chancen.
Eher aussichtlos ist die Suche nach Leerwohnungen in Wuppenau (0.0%), in Mosnang (0.2%) und in Niederbüren (0.2%). Der
schweizerische Durchschnitt liegt bei 1.2% Leerwohnungen.
■
■
■
■
■
BichelseeBalterswil
Sirnach
Rickenbach
Wilen
Uzwil
Oberbüren
Jonschwil
Fischingen
Oberuzwil
Kirchberg
Flawil
Lütisburg
BütschwilGanterschwil
Mosnang
Schweiz
57
Affeltrangen
Stettfurt
Lommis
Matzingen
TobelTägerschen
Bettwiesen
Wängi
Aadorf
Schönholzerswilen
Braunau
Niederhelfenschwil
Wil-Bronschhofen
Münchwilen
Zuzwil
Niederbüren
Eschlikon
BichelseeBalterswil
Sirnach
Rickenbach
Wilen
Uzwil
Oberbüren
Jonschwil
Die höchste Arbeitslosenquote hat die Gemeinde Flawil 2.3%
(1 von 43 Einwohnern), gefolgt von Uzwil 2.2% (1 von 45) und
Wil 2.1% (1 von 48). Die Einwohner der Gemeinden Schönholzerswilen 0.37% (1 von 268) und Niederbüren 0.5% (1 von
200) sind praktisch alle beschäftigt. Der schweizerische Durchschnitt beträgt 1.66% (1 von 60 Einwohnern).
Oberuzwil
Fischingen
1 von … Einwohnern ist arbeitslos 2014
ab 241 ■
181 bis 240 ■
121 bis 181 ■
61 bis 120 ■
bis 60 ■
Wuppenau
Kirchberg
Flawil
Lütisburg
BütschwilGanterschwil
Schweiz
Mosnang
Affeltrangen
Stettfurt
Veränderung der registrierten
Arbeitslosen in % von 2010 bis 2014
bis -40 %
-39.9 bis -5 %
-4.9 bis 30 %
30.1 bis 65 %
ab 65.1 %
■
■
■
■
■
Lommis
Matzingen
TobelTägerschen
Bettwiesen
Wängi
Aadorf
Münchwilen
Schönholzerswilen
Braunau
Wuppenau
Niederhelfenschwil
Wil-Bronschhofen
Zuzwil
Niederbüren
Eschlikon
BichelseeBalterswil
Sirnach
Rickenbach
Wilen
Uzwil
Oberbüren
Jonschwil
Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit nahm in der Schweiz in
den letzten vier Jahren um 9.9% ab. In unserer Region stieg die
Anzahl der Arbeitslosen in Bütschwil-Ganterschwil (82.8%),
Lütisburg (78.4%), Affeltrangen (39.4%) und Tobel-Tägerschen
(23.2%) am meisten an.
Stettfurt
Lommis
TobelTägerschen
Bettwiesen
Wängi
Aadorf
Münchwilen
Braunau
Rickenbach
Wilen
Niederbüren
Uzwil
Oberbüren
Oberuzwil
Kirchberg
Flawil
Lütisburg
BütschwilGanterschwil
Mosnang
Schweiz
Niederhelfenschwil
Wil-Bronschhofen
Jonschwil
Fischingen
BütschwilGanterschwil
Wuppenau
Zuzwil
Sirnach
Flawil
Lütisburg
Schönholzerswilen
Eschlikon
BichelseeBalterswil
Oberuzwil
Kirchberg
Mosnang
Affeltrangen
Matzingen
Fischingen
Schweiz
Anteil der ständigen ausländischen Bevölkerung
an der gesamten ständigen Wohnbevölkerung in %
bis 9 % ■
9.1 bis 16 % ■
16.1 bis 23 % ■
23.1 bis 30 % ■
ab 30.1 % ■
In der gesamten Schweiz beträgt der ständige ausländische Anteil an der Wohnbevölkerung 23.8%. In unserer Region gibt es
den grössten Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung in Rickenbach (34.1%) gefolgt von Flawil (28.7%) und Wil (27.8%).
Am kleinsten ist der Anteil in Mosnang (4.4%).
58
Edi Philippin, Inhaber, Edi Philippin AG, Wilen bei Wil
WICHTIG IST, DASS MAN NACH EINEM
RÜCKSCHLAG WIEDER AUFSTEHT
Die Philippin Plattenbeläge AG, die heute im Neubau in Wilen sein Domizil hat,
wurde 1992 gegründet und beschäftigt
18 Mitarbeiter. Geschäftsinhaber Edi
Philippin übernahm das Geschäft von
seinem Vater und baute seine eigene
Zukunft neu auf. Erfahrungen und Können langjähriger Mitarbeiter sorgen dafür, dass das Geschäft wieder blüht.
Edi Philippin setzt sich voll und
ganz ein für seinen Betrieb und
investierte auch in die Zukunft.
cieren und im Markt positionieren. Wo spürten
Sie am meisten Gegenwind?
Das erste Problem war die Finanzierung der
neuen AG. Von vielen guten Freunden, die man
glaubte zu haben, halfen die Wenigsten. Ein
guter Freund meines Vaters stellte das Aktienkapital zur Verfügung und hat 1992 mit mir
zusammen die Philippin Plattenbeläge AG gegründet. Das zweite Problem war, die Lieferanten zu überzeugen und die Zahlungsmodalitäten festzulegen. Das weit grössere Problem war
es aber, das Vertrauen der Kunden zurückzugeText: Hermann Rüegg / Bilder: z.V.g.
winnen und neue Kunden zu finden. In dieser
War es schon immer ihr Wunsch, in die Fussstap- Zeit tauchten viele unwahre Geschichten in den
Medien auf. An den Stammtischen machten
fen des väterlichen Betriebes zu treten?
Nein, eigentlich nicht. Nach meiner Lehre mit Räubergeschichten die Runde und viele wussBMS wollte ich ans Technikum. Zwischen der ten mehr, wie wir selber. Die Erfahrungen, die
Rekrutenschule und dem Studium wurde mein ich in dieser schweren Zeit machen durfte, waren aber auch sehr positiv
Vater sehr krank und war
«DAS GROSSE VERSTÄNDNIS
und ich lernte viel. Wichtig
lange nicht mehr im BeDER KUNDSCHAFT WAR SEHR
ist, dass man nach einem
trieb. So ergab es sich, dass
MOTIVIEREND.»
Rückschlag wieder aufsteht
ich schon mit 22 Jahren ins
kalte Wasser geworfen wurde und die Leitung und das Positive mitnimmt. In der Anfangsdes Plattenleger Betriebes übernahm. Es muss- zeit haben viele Kunden die Rechnungen sehr
schnell bezahlt, was mir sehr geholfen hat. Ich
te wohl so sein.
bin sehr dankbar dafür. Als erstes war es mir
Ergaben sich Probleme mit der Nachfolge der wichtig, die Arbeitsplätze unserer MitarbeiEinzelfirma Ihres Vaters (Plattenleger Geschäft ter zu erhalten. Für mich war klar, dass es nur
möglich ist mit seriöser Arbeit und zufriedenen
und Immobilien)?
Leider kam ab Ende 1989 bis 1992 die Immo- Kunden. Um überleben zu können, mussten wir
bilienkrise. Grund dafür war die Geldpolitik sehr gut sein. Das Preis-Leistungsverhältnis
von Herr Lusser, dem ehemaligen Präsidenten musste stimmen. Jeder Auftrag, ob gross oder
der Nationalbank. Die Hypothekarzinsen stie- klein, ist wichtig für das Überleben einer Firma.
gen auf astronomische 7.5% und für Grundstü- Wir geben uns immer die grösste Mühe.
cke bis 8.5%. Zusätzlich hat der Bundesrat eine
Verkaufssperre für Immobilien über fünf Jahre Wie gestalten Sie Ihre Freizeit, um Abstand vom
verfügt. Der Immobilienmarkt und die Bau- harten Geschäftsalltag zu erhalten?
wirtschaft kamen praktisch zum Erliegen. Da Meine Freizeit ist immer noch sehr beschränkt.
mein Vater eine Einzelfirma war, haftete er mit Ich arbeite wöchentlich fünfeinhalb Tage. Seit
vier Jahren arbeitet mein Sohn Kevin ebenfalls
seinem gesamten Vermögen und verlor alles.
im Betrieb. Er unterstützt mich sehr und ich
Sie mussten das Geschäft selber wieder neu lan- kann immer mehr Aufgaben abgeben. Im Win-
59
ter gehe ich gerne Skifahren aber Sport allgemein
sollte ich unbedingt mehr betreiben. Meistens
fehlt es nicht an der Zeit, sondern an der Motivation. Am allerliebsten verbringe ich meine
Freizeit mit meiner Frau. Egal ob wir spazieren,
velofahren oder mit Freunde etwas unternehmen.
Grundsätzlich sprechen wir am Abend nicht
übers Geschäft. Ich bewundere Geschäftsinhaber,
die erzählen, sie können Geschäft und Privates
problemlos trennen. Das gilt leider definitiv nicht
für mich. In Gedanken bin ich fast immer im
Geschäft. Dadurch kann ich aber auch vieles im
Voraus planen und Ressourcen optimal einsetzen.
Welches sind die wichtigsten Faktoren, um als Unternehmen in ihre Branche Erfolg zu haben?
Zuverlässigkeit ist das Wichtigste. Saubere und
fachlich einwandfreie Arbeit abzuliefern. Kunden und Ihre Bedürfnisse sehr ernst zu nehmen.
Gute Ideen zu haben und auf die Wünsche der
Kunden einzugehen, aber auch zu Fehlern zu
stehen. Mein oberstes Ziel sind zufriedene und
glückliche Kunden, die viele Jahre Freude an Ihren neuen Belägen haben.
Fall kein Kriterium. Ich habe nach wie vor einen Geschäftssitz in Wil (SG) und in Wilen
(TG). Am alten Firmensitz auf dem ehemaligen Agrargelände in Wil werden alle Gebäude
abgebrochen und eine neue Überbauung entsteht. Mich traf es als Erster, denn der Baubeginn erfolgt dort, wo ich meine alte Firma
hatte. In Wil habe ich über zwei Jahre nach
möglichen Liegenschaften gesucht und leider
nichts Geeignetes gefunden.
Gibt es auch Konkurrenz aus dem grenznahen
Ausland. Welches ist das Rezept, dieser zu begegnen?
Ja, das gibt es auch. Grundsätzlich müssten die
Firmen im grenznahen Ausland Ihren Mitarbeitern den gleichen Lohn bezahlen wie wir
Schweizer. Das wird aber mit relativ einfachen
Tricks umgangen. Die Qualität der Arbeiten
entspricht meistens nicht unseren Anforderungen und Ansprüchen. Garantieleistungen oder
Drittschäden grenzüberschreitend einzufordern, wird sich als fast unmöglich entpuppen.
Ist die Realisierung des Neubaus mit Lager eher
ein gewagter oder ein unausweichlicher Schritt
für eine erfolgreiche Zukunft?
Wahrscheinlich ist wohl beides der Fall. Es
war vom Standort her ein unausweichlicher
Schritt, da ich dort nicht länger bleiben konnte. Ein gewagter Schritt ist es auf jeden Fall
auch. Es hat aber auch viele Vorteile, denn
die Kunden haben jetzt eine riesige Auswahl
an einem Standort. Es wird nach wie vor viel
neu gebaut. Ich sehe die Zukunft aber vor allem im Umbau. Viele unserer Liegenschaften
sind in die Jahre gekommen. Zusätzlich können Renovationen von den Steuern abgezogen
werden und es schafft viele Arbeitsplätze. Ich
denke immer positiv und freue mich auf neue
Herausforderungen.
■
Sie haben einen neuen Geschäftssitz in Wilen,
das heisst im Thurgau. Hat dies Standortvorteile?
Nein, das glaube ich nicht. Es war auf jeden
Das Geschäft ist in den Neubau
in Wilen eingezogen.
60
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61
Urs Vetter von der Ed. Vetter AG, Irene Baumann vom Hotel Flawil und Markus Fust im Interview
DIE EINSAMKEIT
DES CHEFS
Führen heisst immer auch Verantwortung
tragen. Die Rolle des Chefs oder der Chefin
ist deshalb oft eine einsame. Gegenüber den
Mitarbeitern muss Selbstsicherheit und Konsequenz ausgestrahlt werden – auch bei risikoreichen oder schwierigen Entscheidungen. Oft
spielen bei der psychologischen Unterstützung
von Leadern deshalb die Familie, Freunde oder
Berufskollegen mit ähnlichen Positionen eine
wichtige Rolle. Trotzdem bleibt die Frage: Wie
einsam ist man als Chef eigentlich? Urs Vetter
(Mitglied der Geschäftsleitung bei der Ed. Vetter AG), Irene Baumann (Geschäftsführerin
des Hotel Flawil und Restaurant Rössli) und
Markus Fust (Geschäftsführer der Fust Schreinerei AG) stellen sich im Kurzinterview dieser
und anderen persönlichen Fragen zu ihrer anspruchsvollen Rolle als Chef.
Ed. Vetter AG, Urs Vetter Mitglied der Geschäftsleitung, Lommis und Wil
«DASS ICH IMMER GUT SCHLAFE, WÄRE GELOGEN»
Die Ed. Vetter AG wurde vor rund 80 Jahren
gegründet. Mittlerweile wird das Familienunternehmen in dritter Generation von den
Brüdern Josef, Edi und Urs Vetter geführt.
Sie leiten ein Team von 140 Mitarbeitern, darunter sieben Lernende.
Text und Bild: Stefan Feuerstein
Welche Art Chef sind Sie?
Das ist eine schwierige Frage. Ich bin sehr
zielstrebig und arbeite exakt – Genauigkeit ist
mir sehr wichtig. Schönes entstehen zu lassen,
ist meine Leidenschaft. Deswegen komme ich
frühmorgens ins Büro, bleibe lange und arbeite öfter auch am Wochenende von zu Hause
aus.
Was erwarten Sie von Ihren Mitarbeitern?
Ich verlange von ihnen, was ich selber auch
gebe. Sie sollen gute Arbeit leisten, mit Kunden einen ehrlichen Umgang pflegen und mit
Herzblut dabei sein. Als Grundsatz gilt, dass
sie so arbeiten sollen, als würden sie die Bauprojekte für sich selber realisieren.
Als Unternehmensleiter steht man oft unter
Druck. Wie gehen Sie damit um?
Der Druck gehört dazu. Ich versuche jeweils,
mich auf die Lösung von Problemstellungen
zu konzentrieren. Dass ich immer gut schlafe,
wäre gelogen. Mein gut eingespieltes Team und
die Bereitschaft, wo nötig einen Konsens zu finden, verringern den Druck aber deutlich.
Was tun Sie, um zwischendurch verschnaufen zu
können?
Ich liebe die Geselligkeit und umgebe mich gerne mit Freunden und netten Menschen – das
gibt mir sehr viel. Daneben bin ich sehr gerne
mit meiner Frau in den Bergen unterwegs, im
Sommer zum Wandern und im Winter zum
Skifahren. Solche Ausflüge sind für mich ein
sehr guter Ausgleich zur Arbeit. Ohne meine
Frau, die mich unterstützt und mir den Rücken
frei hält, wäre ich nicht dort, wo ich heute bin.
Zeigen Sie im Alltag auch mal Gefühle?
Ja, sicher. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch.
Mir ist es nicht egal, wenn es jemandem schlecht
geht. In meiner Position braucht es zwar eine
62
gewisse Härte, Gefühle sind aber auch wichtig.
Und obwohl ich es wenig ausspreche, spüren meine Mitarbeiter, dass ich sie sehr schätze.
Als Leiter Immobilien/Projekt­
entwicklung hat Urs Vetter auch
ein offenes Ohr für die Sorgen
seiner Mitarbeiter.
Als Chef ist man bekanntlich oft einsam. Mit
wem besprechen Sie die Herausforderungen Ihrer
Position?
Ich habe das Glück, dass zwei meiner Brüder ebenfalls in der Geschäftsleitung tätig sind. Einerseits
kann ich vieles selber entscheiden, bei Unklarheiten oder speziellen Problemstellungen sitzen
wir aber zusammen und besprechen diese. Auch
wenn nicht immer sofort eine Lösung gefunden
werden kann, tun solche Gespräche einfach gut.
In der Ed. Vetter AG arbeiten neben Ihnen vier Ihrer
Brüder und der Fünfte ist Mitglied des Verwaltungsrates. Gibt es Situationen, in denen Sie untereinander rivalisieren?
Nein. Wir arbeiten nun seit über 30 Jahren zusammen und hatten in dieser Zeit noch nie ernsthafte
Differenzen – Streiten liegt wohl nicht in unserer
Natur. Wir sind zwar nicht immer gleicher Mei-
nung, ziehen aber alle am gleichen Strick und versuchen jeweils einen Konsens zu finden. Das ist
das Erfolgsrezept unseres Familienunternehmens.
Würde jeder stur auf seinem Standpunkt beharren,
würde dies weder uns noch der Unternehmung
nützen.
War dies in Ihrer Kindheit anders?
Das weiss ich nicht mehr so genau. Natürlich gab
es in unserer Kindheit zwischendurch mal einen
Streit, wir verstehen uns aber wirklich gut. Macht
beispielsweise einer einen Fehler, wird er deswegen nicht kritisiert.
Wo sehen Sie bei sich als Chef noch Verbesserungspotential?
Ich glaube, da gibt es einiges, auch wenn mir auf
Anhieb nichts Konkretes einfällt. Mehr zu arbeiten, ginge nicht. Und auch ausserhalb des Büros
bin ich oft gedanklich noch bei der Arbeit. Besonders schwierig ist es für mich, die Balance
zwischen strengem und fast zu freundlichem Geschäftsleiter zu finden.
Hotel Flawil und Restaurant Rössli, Geschäftsführerin Irene Baumann, Flawil
«DRITTE SICHT IST OFT UNBEQUEM»
Vor gut einem Jahr eröffnete Irene Baumann
beim Restaurant Rössli das Hotel Flawil. Seither kümmert sie sich neben der Familie und
dem Restaurant auch um das Hotel. Sie muss
sich nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch
den Gästen gegenüber verantworten.
Text: Timo Züst / Bild: Sonja Kobler
Welche Art Chefin sind Sie?
Das müssten Sie meine Mitarbeitenden fra-
gen. Ich versuche situationsgerecht zu führen.
Manchmal auch sehr unpopulär. Meist aber mit
dem nötigen Humor und dem Grundsatz, dass
gar nichts so schlecht sein kann, dass es nicht
wieder für etwas gut ist.
Was erwarten Sie von Ihren Mitarbeitern?
Ich verlange viel aber niemals mehr als ich auch
selber bereit bin zu geben.
Als Unternehmerin steht man oft unter Druck.
63
Wie gehen Sie damit um?
Gewisse Dinge müssen «ausgesessen» werden,
ich habe nicht für alles eine Lösung und will sie
auch nicht haben. Da ich eher ein ungeduldiger
Mensch bin, frage ich mich in diesen Situationen,
was passiert wenn ich nicht jetzt sofort handle.
Meist passiert nichts und mir gibt es die nötige
Zeit und den oft so wichtigen Abstand zur Sache.
eigener Firma als Unternehmer tätig. Die «dritte Sicht» ist oft nicht so bequem und trotzdem
kommt es vor, dass wichtige neue Impulse von
aussen kommen.
Sie sind nicht nur Chefin, sondern auch Mutter. Unterstützt Sie die Familie bei Ihrer Arbeit oder handelt
es sich eher um eine Doppelbelastung?
Meine Familie, insbesondere unsere Kinder, sind
sehr selbständige junge Erwachsene. Ich habe mir
die Aufgabe Familie schon immer mit meinem
Mann geteilt. Früher war es allenfalls eine Doppelbelastung, das habe ich aber nie wirklich so wahrgenommen. Der Spass an der Aufgabe hat mich
immer wieder gerne die Seiten wechseln lassen
und so ist das auch heute noch.
Zeigen Sie im Arbeitsalltag auch mal Gefühle? Wie
äussern sich diese?
Wir arbeiten im Dienstleistungssektor, da interessiert es nicht, was eine Stunde zuvor war. Ich kann
schon auch «durchstarten», das mache ich aber
vorsichtshalber nicht im Betrieb. Ich meine, ich
habe mich grossmehrheitlich im Griff, was nicht
heisst, dass ich es immer lustig finde.
Vor gut einem Jahr eröffnete das Hotel Flawil. Haben Sie die Arbeit eher unter- oder überschätzt?
Das Hotel Flawil ist ein weiteres Mosaik in meiner Geschichte. Mit dem Hotel habe ich mir einen
Traum erfüllt. Wie immer wenn etwas neu ist,
braucht es Zeit und Energie. Mittlerweile hat sich
der Betrieb Hotel Flawil gut eingespielt und beide
Betriebe profitieren von Synergien. Gleich verhält
es sich mit der Arbeit; bei vielen Dingen kann ich
Synergien nutzen.
Was tun Sie, um zwischendurch verschnaufen zu
können?
Schlafen und lesen, gut essen und unser Heim geniessen. Manchmal etwas Radfahren und im Winter hin und wieder Skiern.
Als Chef ist man bekanntlich oft einsam. Mit
wem besprechen Sie die Herausforderungen Ihrer
Position?
Mit meinem Mann. Er ist auch selbstständig mit
Haben Sie einen Coach?
Nein, aber mein Umfeld sagt mir schonungslos,
was Sache ist!
Sie sind in der Gastronomiebranche tätig und
kommen deshalb nicht nur mit Mitarbeitern,
sondern auch mit Gästen in Kontakt. Dort ist es
noch viel wichtiger, freundlich und zuvorkommend zu sein. Fällt Ihnen das immer leicht?
The Show must go on – ich bin grundsätzlich fröhlich und offen unterwegs. Ansonsten bleibe ich
meinen Gästen fern.
Wie gehen Sie mit negativem Feedback der Gäste
um? Geht Ihnen das auch manchmal nahe?
Mit konstruktiver Kritik kann ich sehr gut leben.
Wenn die Kritik jedoch so ausfällt, dass sie ohne
Wertschätzung und Respekt gegenüber mir und
meinem Team ist, dann ärgert mich das. Nach bald
30 Jahren im Gastgewerbe weiss ich, dass Mann/
Frau es nicht allen recht machen kann. Die Frage
ist aber auch, ob das überhaupt erstrebenswert ist?
Wo sehen Sie bei sich als Chefin noch Verbesserungspotential?
Da gibt es hoffentlich noch einige Punkte. Ich hab
nicht den Anspruch perfekt zu sein, ich arbeite
aber täglich daran.
Irene Baumann führt seit gut
einem Jahr das Hotel Flawil und
das Restaurant Rössli. Sie
schätzt schonungsloses Feedback
von ihrem direkten Umfeld.
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Fust Schreinerei AG, Geschäftsführer Markus Fust, Wil
«ES RUHIGER ZU NEHMEN, WÄRE DER ANFANG VOM ENDE»
Markus Fust ist 50 Jahre alt. 1997 gründete
er die Fust Schreinerei AG als Ein-Mann-Betrieb. Heute ist er Chef von über 60 Schreinern, Planern und Lernenden.
Text und Bild: Sonja Kobler
Markus Fust ist Chef von über 60
Schreinern, Planern und
Lernenden. Seit dem plötzlichen
Tod seiner Tochter setzt er
andere Prioritäten.
Welche Art Chef sind Sie?
Ich denke, sich selbst zu beschreiben, ist schwierig. Vielleicht so: Fordernd, leistungsbereit, aber
fair. Eine offene Kommunikation ist mir wichtig.
Ich bin mit extrem viel Leidenschaft im Geschäft.
Von meinen Mitarbeitern fordere ich aber nur
so viel, wie ich auch selbst bereit bin zu leisten.
Das ist eine Menge. Sie sind ja morgens um 6 Uhr
bereits im Büro…
Meistens, denn ich vertrete die Ansicht, dass ein
Chef mit gutem Vorbild voraus gehen sollte. Zudem sollte er für seine Firma kämpfen können.
Aber ich sehe mich nicht als Big Boss. Wir führen das Unternehmen im Team. Bei uns herrscht
eine flache Hierarchie. Sie ist direkt und unkompliziert. Unsere Mitarbeiter sind sehr selbstständig und wir haben Abteilungsleiter, die bereit
sind mit anzupacken. Alleine wäre dieser Erfolg nicht möglich. Das Resultat ist immer eine
Teamleistung.
Was bedeutet Ihnen der Erfolg?
Erfolg ist relativ. Von aussen betrachtet sieht es
aus, als ob bei uns immer alles einfach war. Dabei gab es viele Hürden. Wir haben viel investiert, um die Produktionskosten senken zu können. Es war ein harter Weg – geschenkt worden
ist uns nichts. Es plötzlich etwas ruhiger nehmen
zu wollen, hätte fatale Folgen. Das wäre der Anfang vom Ende.
Gab es auch schon Zeiten, in denen Sie sich übernommen haben?
Ja, vor zwölf Jahren, sechs Jahre nach der Grün-
dung, war ich körperlich am Anschlag. Der fehlende Ausgleich war damals mein Fehler. Heute
kenne ich mich besser. Als Bewegungsmensch
bin ich viel in den Bergen unterwegs. Das ist gut
für Körper und Seele, stressabbauend und gibt
neue Kraft für die nächsten Herausforderungen.
Zeigen Sie auch mal Emotionen?
Ja, schon. Ich finde, in gewissem Masse darf
man Freude, Ärger und Trauer zeigen, sollte sich
aber stets unter Kontrolle halten können. Diese Menschlichkeit schafft Nähe und Vertrauen.
Auch Trauer darf man zeigen. Verdrängen finde ich keine Lösung. Vorwärts schauen, positiv
bleiben und die Lebensfreude zurück gewinnen.
Schicksalsschläge lernen zu akzeptieren.
In dieser Hinsicht wurden Sie hart geprüft…
Ja, als unsere Tochter Isabel tödlich verunglückte. Drei Tage nach ihrem Tod stand ich wieder
vor der Belegschaft und teilte ihr mit, dass es mit
der Firma weiter geht. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Kraft gebraucht wie in
diesem Augenblick. Es gelang mir nur deshalb,
weil ich wusste, dass dies in Isabels Sinne ist. Die
Mitarbeiter waren eine sehr grosse Stütze.
Haben Sie sich dadurch als Mensch und auch als
Chef verändert?
Meine Sicht der Dinge hat sich verändert. Ich
setzte andere Prioritäten. Das Zwischenmenschliche ist mir wichtiger geworden. Ich bin, so
glaube ich, ganzheitlicher und reifer.
Würden Sie etwas an sich ändern wollen?
Ich möchte noch disziplinierter sein, mir noch
mehr Zeit nehmen für meine Mitarbeitenden
und die lieben Menschen um mich herum. Ihr
Wohl und das der Kunden liegt mir am Herzen.
Alles, was ich tue, möchte ich immer noch ein
bisschen besser machen. Dieser Gedanke schützt
vor Gleichgültigkeit.
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fust feiert
schreinerei fust ist volljährig
jubiläums-fustival .-. November 
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Samstag, . November : Uhr - : Uhr
Sonntag, . November : Uhr - : Uhr
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Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
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