Sonderbeilage · 12. November 2015 ANDRÉ GROB FAND SEIN GLÜCK IN IMMOBILIEN ROGER BIGGER: ER WAR DER RETTER DES FC WIL PETER RAPP: BRIEFMARKEN SIND SEIN LEBEN EDI PHILIPPIN: ER TRAT EIN SCHWERES ERBE AN IRENE BAUMANN: WIE EINSAM SIND DIE LEADER? 1 EDITORIAL Impressum Auflage: 63‘606 Exemplare Herausgeber Verlag: Hubstrasse 60 | 9500 Wil Tel. 071 913 80 10 | [email protected] Was ist Erfolg? Wie definieren wir Erfolg? Die Antwort ist so einfach wie komplex: individuell. Das Gefühl der Zufriedenheit stellt sich ein, sobald persönliche Ziele erreicht werden. Diese zu for mulieren, stetig anzupassen und im Blick zu behalten, ist ein intimer Vorgang. Das Streben danach der nächste Schritt. Stimmen die erreichte Situation und Die Wiler Nachrichten sind Sponsor der regio wil die gesetzten Ziele irgendwann überein, sprechen wir von Erfolg. Die diesjährige, sechste Ausgabe des Wirtschaftspuls erzählt solche Erfolgsgeschichten. Satz und Druck: Zehnder Print AG Verleger: Andreas Zehnder Geschäftsleiter: Marcello Tassone Sie zeigen, dass ein steiler wirtschaftlicher Aufstieg oft dann gelingt, wenn die geschäftliche Ausrich tung einer persönlichen Leidenschaft nahekommt Verkauf: Barbara Gut, Sonja Schäli, Ursula Schuler Marianne Stillhart, Marcello Tassone Inserate: Wiler Nachrichten | Tel. 071 913 47 22 oder ihr gar entspricht. Denn auch wenn für einen wirtschaftlichen Erfolg viele Faktoren essenziell sind, die von einer Einzelperson nicht beeinflusst werden Redaktionelle Mitarbeit: Roland Breitler, Leo Dörig, können, lässt sich die Ausgangslage mit einer pas Katja Fässler, Stefan Feuerstein, Yvonne Frefel, sionierten Haltung deutlich verbessern. Die hier Sonja Kobler, Monika Meiseneder, Hermann Rüegg, erzählten Erfolgsgeschichten sind alle geprägt von Pascal Scheiwiler, Timo Züst Konsequenz, Menschlichkeit, Kreativität und dem unverrückbaren Glauben an eine Idee. Diese Grundhaltung entsteht, weil die Geschäftsidee fast deckungsgleich mit persönlichen Zielen und Idealen ist. So entwickeln sich wirtschaftliche Erfolgsgeschichten, die nicht nur beeindrucken, sondern auch inspirieren. Timo Züst, Redaktionsleiter EINRICHTUNGS-KONZEPTE FÜR PRIVATE UND UNTERNEHMEN. Persönlicher wohnen und leben. Seit mehr als 65 Jahren setzen wir auf Klasse statt Masse für Privatpersonen und für Unternehmen mit individuellen Ansprüchen an Design und Qualität. Unter Miteinbezug von Architektur, Kunst, Mode, Funktion und persönlichem Wohlbefinden kreieren unsere Einrichter und Innenarchitekten individuelle Räume mit Charakter, die perfekt zu den Wertvorstellungen und Ansprüchen unserer Kundinnen und Kunden passen. Premium Service nach Mass. Wir bemühen uns, Ihnen mit unserem Premium Service die Erfordernisse des Alltags zu erleichtern, damit Sie sich entspannt zurücklehnen können, während wir Ihr Zuhause in einen Ort des Wohlbefindens verwandeln. 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GALLERSTRASSE 45 9500 WIL | T. 071 914 88 88 3 INHALTSVERZEICHNIS Die grössten Unternehmen der Region Die wichtigsten Wirtschaftsmotoren im Vergleich Den FC Wil aus dem Sumpf geholt 7 Roger Bigger war während Jahren die treibende Kraft des FC Wil Ein Fitnessimperium aufgebaut Giusi Verre behauptet sich in einen umkämpften Markt Mit Kleiderdesigns zur Selbständigkeit Manuel Neuenschwander und Christian Schmid sind «Schnüzler & Schnäuz» Alles begann mit einer Kiste Die KIFA AG muss sich ständig weiterentwickeln 4 12 16 18 Mozzarella aus Oberbüren Die Züger Frischkäse AG setzt auf Investitionen Auf dem Briefmarken-Olymp Peter Rapp hat seine Passion zum Geschäftsmodell gemacht Hier trainieren nur Frauen Tenzin Shitsetsang hat mit seiner Idee einen Nerv getroffen Mehr als eine Autogarage Die Autowelt von Hanspeter von Rotz wächst und wächst Ein Partyservice macht die Runde Die Hinder Schwestern wagen den Schritt in die Selbstständigkeit Vom Schweinestall zum Immobilienimperium Die regionale Wirtschaft auf einen Blick André Grob hat eine bemerkenswerte Karriere hinter sich Diese Statistiken analysieren die Region Den Klassikern neues Leben einhauchen Bei McSands Motor Sport werden alte Harleys aufgefrischt Ein Headhunter für Fussballspieler Dino Lamberti hat auch Gökhan Inler vermittelt 23 26 30 Ein Plattenleger wagt den Neustart Edi Philippin brachte seine Unternehmung wieder auf Kurs Die Last des Chefs Wie stemmen Chefs die Last der Verantwortung? 35 38 44 47 52 54 58 61 4 DIE GRÖSSTEN UNTERNEHMEN IN DER REGION Rang Firma Sitz CEO 1 2 3 4 4a 4b 4c 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Bühler Group STIHL Kettenwerk GmbH & Co. KG Aldi Suisse AG Jäger Holding AG LARAG AG CAMION TRANSPORT AG LIGA Lindengut-Garage AG Micarna SA Dipl. Ing. Fust AG Sealed Air Diversey Care St.Gallische Kantonale Psychiatrische Dienste – Sektor Nord Clienia Littenheid AG Griesser AG IGP Pulvertechnik AG frifag märwil ag Werkstätten Buecherwäldli BÜCHI Labortechnik AG Züger Frischkäse AG Ernst Sutter AG (Suttero) Holenstein AG Kindlimann AG Calvin Grieder Joachim Zappe Timo Schuster 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 Schmid AG energy solutions kneipp-hof Dussnang AG Cicor Technologies Ltd. – Swisstronics Contract Manufacturing AG Nussbaum Matzingen AG und Nussbaum Kesswil AG Steger AG (id-group) Zehnder Gruppe Hans Eisenring AG SwissPrimePack AG SERTO AG Maestrani Schweizer Schokoladen AG Kifa AG Aluwag AG Ed. Vetter AG Flawa AG Benninger AG ThyssenKrupp Materials Schweiz AG Uzwil Wil Schwarzenbach Wil Wil Wil Wil / St.Gallen Bazenheid Oberbüren Münchwilen Wil Littenheid Aadorf Wil Märwil Uzwil Flawil Oberbüren Bazenheid Wil Wil Eschlikon Dussnang Bronschhofen Matzingen Aadorf Wil Sirnach Niederuzwil Aadorf Flawil Aadorf Niederbüren Lommis / Wil Flawil Uzwil Wil Bruno Jäger Josef A. Jäger Bruno Jäger Albert Baumann Thomas Giger Schweiz: Christoph Steindorf Markus Merz Daniel Wild Walter Strässle Marc Züllig Andi Schmal Hansjörg Ruckstuhl Thomas Liner Christof Züger Reto Sutter Roman und Peter Holenstein Pirmin Helbling Philipp Lüscher Wim Sprokkereef Erich Künzle Florian Nussbaum Jürg Widerin Andreas, Rolf-Peter Zehnder Hans Eisenring Jan Dorby Umberto Dünki Markus Vettiger Ruedi Heim René Wagner Edi, Josef und Urs Vetter Nicolas Härtsch Beat Meienberger Claudio Roth Beschäftigte in der Region 2'500 900 800 640 280 260 100 628 560 480 428 402 400 300 250 250 239 225 220 200 200 186 185 180 180 160 160 160 2 158 150 150 150 143 140 135 134 125 35 Elkuch Eisenring AG Jonschwil Christian Stahel 120 36 37 Halter AG SYMA Holding AG Wil Kirchberg Robin Halter Werner Stucki 38 39 40 41 SFS intec AG EKU AG Cleanfix Reinigungssysteme AG SCHMOLZ + BICKENBACH Stahlcenter AG Flawil Sirnach Henau Wil Fredi Tobler Heinz Schmidhauser Christoph Loosli Peter Breitenmoser 115 108 100 93 90 90 — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 5 Beschäftigte (Total Vollzeit)1 * 10'600 ›14'000 * 1'900 1'900 600 1'200 100 2'811 * 2'176 25'000 * 505 402 1'300 * 380 * 265 250 639 * 225 991 240 200 207 171 1'950 * 380 * 800 258 180 2 160 * 250 * 150 150 143 140 135 340 * 125 — — — — — — — — — — — — — — — — — — 123 115 1'000 * 8'300 * 93 160 * 90 — — — Anzahl Lehrnende Umsatz 2014 in Mio. CHF 300 43 150 180 120 40 20 111 96 16 56 41 40 9 0 12 20 11 20 28 16 15 18 k.A. 3 30 12 32 5 6 8 4 13 7 4 — 2'332 k.A. k.A. 400 150 195 55 1'480.8 985 $ 7'700 83 k.A. 307.7 155 93 k.A. ›100 150 605 47 90 75 18 202.5 ›100 40 39 k.A. 60 60 k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 12 5 — 100 k.A. Maschinenbau Werkstoffhandel mit Anarbeitung 6 k.A. Stahlzargen / Stahltüren / Tunnelausrüstung / Funktionscontainer / Möblierung des öffentl. Raums k.A. 4 9 13 3 6 k.A. 131 1'383 27 k.A. k.A. Legende: * weltweit 1 Vollzeitstellenäquivalent 2 keine Vergleichszahlen k.A. = keine Antwort Quellen: eigene Angaben der Firmen — Branche — — — — — — — — — — — — — — — — — — Technologiekonzern Metallbranche Lebensmittel-Detailhandel — Nutzfahrzeuge, Fahrzeug- und Maschinenbau Transport und Logistik Automobile Fleisch und Seafood Elektrohaushalt, Unterhaltungselektronik, PC, Küchen / Bäder und Umbauten / Renovationen Systeme und Lösungen für Gebäudereinigung, Hygiene und Lebensmittelsicherheit Gesundheitswesen Gesundheitswesen Sonnenschutzsysteme Pulverlack-Technologie, Pulverbeschichtung Geflügelfleisch / Lebensmittelproduktion Metallbearbeitung, Montagen / Konfektion, externe Einsätze Laborgeräte Lebensmittelindustrie Fleischverarbeitung Transporte / Logistik Handel und Bearbeitung von Stahlrohren, Zubehör sowie Blank- und Edelstählen Erneuerbare Energien Gesundheitswesen / Muskuloskelettale Rehabilitation, Kuren, Ferien, Kurzzeitpflege Elektronikindustrie Aluminium-Verpackungen Haustechnik Druck + Verlag / Freizeit Küchenbau und Natursteinverarbeitung Lebensmittelverpackungen Metallbau Fabrikation und Verkauf von Schokolade / Produkten der Lebens- und Genussmittelbranche Systembau und Verpackungen aus Holz Aluminiumdruckguss Bauunternehmung / Immobilien Hygiene- und Medizinprodukte / Industrie — 2 — — — — — — — 2 — — — Energie, Tankstellen, Erdöl Messeservices Präzisionsformteile aus Metall, Logistik Möbel- und Baubeschläge für Schiebetüren Reinigungsmaschinen Stahl- und Metallhandel Entwicklung gegenüber Vorjahr: — › 5% +1% bis 5% -1% und +1% -1% bis -5% › -5% Stadtvillen am Wilberg WOHNEN BEIM REBBERG IN WIL SG grossflächige 5½ Zimmer-Grundrisse (BGF ab 246 m²) moderne Architektur mit edlen Materialien alle Gebäude minergiezertifiziert Stadtvillen sind unabhängig (eigene Haustechnik) per Lift vom UG in die Wohngeschosse unverbaubare Südwest-Hanglage mit Fernsicht Bezug ab Sommer 2016 Weitere Informationen: Ed. Vetter AG, Matzingerstrasse 2, 9506 Lommis Urs Vetter, Tel. 052 369 45 44 oder 079 420 20 62, www.vetter.ch 7 Roger Bigger, Vizepräsident Verwaltungsrat FC Wil 1900 AG, Wil ALLER «GUTEN» DINGE SIND ACHT Roger Bigger (46) ein Urwiler, oder das Gesicht, die Stimme und heute gar die Seele des FC Wil, erlebte die acht Phasen des FC Wil, in welcher er sich vom Provinzclub zur nationalen Anerkennung mauserte und nun gar internationale Ambitionen hegt. Text und Bilder: Hermann Rüegg gion, war der Bau des IGP Sportparks Bergholz mit einem grossem Engagement des FC Wil und den eigenen Mitteln, welche eingebracht werden mussten. Für den Ostschweizer Fussball zukunftsweisend war die Gründung von Future Champs Ostschweiz mit dem FC St.Gallen und dem FC Wil als Hauptträgervereine, aber auch die Entwicklung des FC Wil als anerkannter Ausbildungsverein. Den achten und wohl weiteren zukunftsweisenden Schritt erlebt man im Moment mit dem Engagement der türkischen Investoren und hochstehenden Zukunftsvisionen. Die acht Phasen sind Tops und Flops über 25 Jahre, welche man aus heutiger Sicht in der Summe durchaus nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich wie gesellschaftlich, trotz der Tief- Wie ist Ihre Beziehung zum FC Wil der früheren schläge, als Erfolgsgeschichte bezeichnen kann. Jahre und zum Fussball grundsätzlich? Roger Bigger prägte seit 2002 als Trouble Shoo- Ich war seit Kindsbeinen ein Fussballfan und verfolgte die Spiele des FC ter, Präsident des FC Wil «ES WAREN MANCHMAL SEHR Wil eher von aussen. Das und VR-Präsident der FC WENIGE, DIE DEM FC WIL NOCH Fussball-ABC erlernte ich Wil 1900 AG über 13 Jahre DEN RÜCKEN STÄRKTEN.» beim FC Wil. Meine Fussdiese Zeit mit und war, zusammen mit wenigen Treuen, der Fels im Sturm ballerlaufbahn begann beim FC Bazenheid. und der Brandung, welche den FC Wil immer Markus Böni, der ja noch heute Präsident bei wieder herausforderten. Der Familienvater lebt den Alttoggeburgern ist, war damals mein KVin Wil und ist Inhaber der Firma azemos partner Berufsschullehrer und holte mich nach Bazenag, neu Vizepräsident der FC Wil 1900 AG, aber heid. Nach zwei komplizierten Kreuzbandrissen auch im Komitee der Swiss Football League und innert kürzester Zeit war dann aber meine Fussballerkarriere zu Ende und meine Zeit auf dem deren Finanzchef. grünen Rasen war auf der Zuschauerseite, wo ich den rasanten Aufstieg des FC Wil mit Trainer Acht prägende Momente Die acht prägenden Phasen sind das Engage- Gross in das nationale Scheinwerferlicht mitverment und der sportliche Aufstieg mit Trainer folgte. Ein Glücksfall und das vorausschauende Christian Gross, dann das Debakel Andreas Handeln von Präsident Hansruedi Scherrer und Hafen und die daraus folgenden Wirren um das seinem Nachfolger Heinz Schmidhauser brachEngagement der Ukrainer um Igor Belanov. Der ten den Ball ins Rollen. Nicht im Traum dachte FC Wil erlebte dann im Jahr 2004 das grösste ich damals, dass ich einst den FC Wil dermassen Highlight seiner Vereinsgeschichte, nämlich mitprägen würde. den Cupsieg 2004 im St.Jakobspark gegen GCZ. Die Gründung der Aktiengesellschaft und die Die zweite prägende Phase war der Fall Andreas dauernden Refinanzierungen der AG forderten Hafen, der bei der UBS 51 Millionen veruntreute den Club über alle Jahre. Ein Highlight, nicht und als FC Wil-Präsident 11 Millionen davon auf nur für den FC Wil, sondern für die ganze Re- dubiose Weise an der Finanzkontrolle des Vereins 8 Roger Bigger ist glücklich, dass er als Familienvater auch auf eine starke Familie zählen darf, welche ihm immer wieder den Rücken stärkt mit Frau Esther und ihren beiden Töchtern Erstklässlerin Joana (li.) und der kleinen Giulia. vorbei in den FC Wil einfliessen liess. Hafen wurde verhaftet, verurteilt und musste hinter Gitter. Für Sie nach dem ominösen Novembertag 2002 der sofortige Entscheid, einzugreifen und als Präsident die Zukunft in die Hand zu nehmen? Die Anfrage kam von den wenigen, noch übrig gebliebenen treuen FC Wilern, welche anfragten, ob ich als Trouble Shooter mit der Sicht von aussen etwas Ordnung in die Organisation bringen könnte. Einige Monate ja, dann aber war mein Vorhaben, wieder auszusteigen und die Aufgaben an einen neuen Präsidenten zu übergeben. Dieser Präsident war dann plötzlich ich und ich kam zu diesem Amt wie die Jungfrau zum Kind, aber die Zukunft des FC Wil lag mir am Herzen. Ich hatte inzwischen Einblick in das angerichtete Chaos und hatte, zusammen mit einem kleinen Team, viel Zeit und Herzblut investiert. Obwohl den FC Wil selber keine Schuld traf, galt es aber organisatorisch wie finanziell aus dem Schlamassel zu kommen. Dank dem Einsatz von wenigen treuen Gefährten gelang es, den FC Wil wieder aufzubauen. Trotzdem kam es dann zum nächsten Debakel mit dem Engagement der Ukrainer? Der FC Wil brauchte ganz einfach Geld, ansonsten hätte die 5. Liga gedroht. Verbindungen von Trainer Martin Andermatt, der ja kurz bei Wil amtete, führten zu den Kontakten um Igor Belanov. Dass Belanov ein guter Fussballer war und geschäftliche Beziehungen hatte, wusste man. Sein Umfeld war eher dubios und es hatte weder für Fussball noch von Geschäftsführung das nötige Wissen und Können. Bald merkte man, dass da nur unsaubere Luft vorhanden war und man mit allen Mitteln die Aktien wieder zurückkaufen, resp. im letzten Moment vor dem Debakel die Reissleine ziehen musste. Auch dies gelang nur mit dem Engagement von regionalen Gönnern und Sponsoren. Das heisst, es waren deren genau fünf, die den FC Wil retteten. Dann kam paradoxerweise das grösste sportliche Highlight mit dem Cupsieg. Ja, das ist so. Der Cupsieg mit einem grandiosen Empfang und Fest auf dem Hofplatz und die dann folgenden internationalen Einsätze gingen in die Geschichtsbücher von Wil und des Schweizer Sports ein, aber auch in mein Herz als sehr positive Erinnerungen. Trotzdem folgte dann der Abstieg in die NLB, denn die Cupeuphorie reichte nicht mehr, um sich zu retten. Daraus folgten dann weitere finanzielle Sorgen und weitere Rettungsaktionen … Parallel zur Finanzierung eines geregelten und transparenten Betriebes auf dem Bergholz kam dazu, dass von Seiten des Verbandes auch Forderungen für die Substanzerhaltung, resp. der Ausbau des alten Bergholz die Budgets strapazierten. Sportlich lief es dann wieder recht gut und der FC Wil mauserte sich immer mehr zum anerkannten Ausbildungsverein mit klaren Strukturen und bot vielen Spielern und Trainern ein Sprungbrett in die grosse Fussballwelt. Ich erinnere an Trainernamen wie Christian Gross, Marcel Koller, Heinz Peischl, Hanspeter Latour, Maurizio Jacobacci, Uli Forte, Axel Thoma usw. oder an Spieler wie Salifou, Schär, Zverotic, Jairo, Fabinho, Amoah, Lezcano und viele mehr. 9 Vom Provinzverein zur AG und zum KMU. Ein Weg ohne Steine im Weg? Es war ja die Forderung des Swiss Football League, dass Profi-Fussballvereine als Aktiengesellschaften geführt werden müssen. Das waren immer wieder jährliche Herausforderungen bis zur wirtschaftlichen Schmerzgrenze, um die Auflagen und Forderungen der Liga zu erfüllen, um die Spiellizenz zu erhalten. Wir schafften es immer wieder, auch dank viel Ehrenamtlichkeit. Fühlten Sie sich auch manchmal alleine und verlassen? Ja! Es gab Momente, in welchen ich zwar nie aufgeben wollte, aber schon mit dem wirtschaftlichen Zustand des Vereins haderte. Es waren manchmal sehr wenige, die dem FC Wil noch den Rücken stärkten. Aufgeben gab es aber nie für mich, denn es gab immer wieder Lichtblicke und ich hatte schon zu viel Herzblut in den FC Wil investiert. met Nazif Günal gesucht und gefunden um seine Umbau, Neubau, Ausbau der IGP-Arena Bergholz. Vision, einen kleinen Verein aufzubauen, zu realisieren. Der FC Wil handelte aus der Position der Ebenfalls eine Erfolgsgeschichte? Die ganze IGP Sportarena auf dem Bergholz ist Stärke. Für den FC Wil ergab sich die strategische sicher ein Bijou. Die Realisierung hat aber viel Herausforderung und Frage, entweder weiter mit Nerven und auch Geld von Seiten der Vereine ge- einem kleinen Budget hinten in der Challenge kostet. Trotzdem ist es eine Erfolgsgeschichte für League zu dümpeln, oder das Angebot anzunehdie Sportstadt Wil. Auch wenn sich der sportliche men, ein Projekt mitzutragen und aufzubauen. Drang für schnelle Entscheide und schlanke Or- Für die Investoren waren und sind wir der ideaganisationen und die politische aber auch demo- le Partner und von unserer Seite ergibt sich eine kratische Trägheit und die Umsetzung durch den Möglichkeit, die Erfolgsgeschichte weiter zu schTotalunternehmer manchmal bissen und nicht reiben und den FC Wil längerfristig abzusichern immer parallel verliefen. Heute sind die Bergholz - sportlich wie finanziell. Gerade die personellen Sportanlagen ein Vorzeigeobjekt und dazu hat Entscheide von Investor Mehmet Nazif Günal mit der Entlassung von Sportchef Erdal Keser der FC Wil nicht unwesentlich beigetragen. und Trainer Fuat Capa zeigen, dass er auf den FC Nun das Engagement der MNG-Gruppe von Inha- Wil zählt und sich auch an die hiesigen Gepflober Mehmet Nazif Günal aus der Türkei. Wird es genheiten und Gesetze hält. Das ist ein klares Bekenntnis für die Schweiz, für den FC Wil und die auch zu einer Erfolgsgeschichte? Die Finanzen des FC Wil waren gesund, wenn entsprechende Demokratie und Wertschätzung. auch bescheiden. Der FC Wil wurde von Meh- Das stimmt doch zuversichtlich, oder? ■ Im Jahr 2004 gewinnt der FC Wil gegen GC den Schweizer Cup mit 3:2. 10 | Publireportage Entwicklungsschwerpunkt Wil West, Guido Grütter, stv. Präsident «Regio Wil» LOKALES GEWERBE AUCH 2030 NOCH GEFRAGT Der geplante Entwicklungsschwerpunkt Wil West könnte in den nächsten 25 Jahren das Wirtschaftswachstum in den Regionen Wil und Hinterthurgau massiv ankurbeln. Münchwilens Gemeindepräsident und stellvertretender Präsident von «Regio Wil», Guido Grütter, erklärt, warum dies für das lokale Gewerbe kein Nachteil sein muss. Guido Grütter ist Gemeinde präsident von Münchwilen und stellvertretender Präsident des Vereins Regio Wil. Zürich. Andererseits bleibt Münchwilen eine familienfreundliche Gemeinde mit lebenswerten Wohnquartieren, schönen Naherholungsgebieten und hoher Lebensqualität. Dieser Mix kann ab 2030 zu unserer grossen Stärke werden. Wird es im Dorf dann noch Gewerbebetriebe und Einkaufsläden geben oder konzentriert sich alles in Wil West? Guido Grütter: Aber natürlich werden die eingesessenen Gewerbebetriebe und Einkaufsläden im Dorf bestehen bleiben und im Ort Interview von: Roland Brun (Quint AG), selbst ausbauen können, davon bin ich überKommunikationsbeauftragter ESP Wil West zeugt, weil entsprechende Flächen schon heuIn einem einmaligen Gemeinschaftsprojekt soll te als Bauland eingezont sind. Wil West bietet der Entwicklungsschwerpunkt Wil West in den vor allem Entwicklungsraum für die konzentnächsten 25 Jahren zu einem attraktiven Wirt- rierte Neuansiedlungen von Unternehmen an schaftsstandort an bester Lage ausgebaute wer- gut erschlossener Lage. Diese Unternehmen den. Mit der Realisierung von Wil West setzen und die erwähnten Mitarbeitenden sollen sich die beiden Kantone Thurgau und St.Gallen ein positiv auf die Finanzkraft der Kantone und entscheidendes Signal für die langfristige volks- der Gemeinden auswirken. Sicher werden sich weitere Familien und ein wirtschaftliche Stärkung «DIE NEUE AUTOBAHNAUFFAHRT Teil der gut ausgebildeten und Positionierung der IST EIN ZENTRALES Fachkräfte in unserer Gegesamten Region. Guido ELEMENT VON WIL WEST.» meinde niederlassen. Darin Grütter ist als Gemeindepräsident von Münchwilen und stellvertreten- sehe ich ein grosses Potenzial um zusätzliche, der Präsident von Regio Wil direkt in die Pla- für uns wichtige Steuererträge zu generieren. nungs- und Vorbereitungsarbeiten für Wil West Zudem werden auch die ansässigen Dienstleisinvolviert. Wir wagten mit ihm den Blick in die tungs-, Detailhandels- und Gewerbebetriebe durch diese Entwicklung gestärkt, denn das Zukunft. lokale Gewerbe und gute EinkaufsmöglichkeiVerwandelt sich Münchwilen bis ins Jahr 2030 in ten im Dorf für den alltäglichen Gebrauch sind wichtige Qualitäten, die auch 2030 noch gefragt ein modernes Wirtschaftszentrum? Guido Grütter: Zum Teil, ja. Die rund 10ha sein werden. im Perimeter Wil West liegen schliesslich auf Münchwiler Gemeindeboden – und dort wer- Stichwort Verkehr: Die Verkehrsbelastung heute den dereinst in modernen Dienstleistungs- und ist gross, der Individualverkehr belastet die DörGewerberäume bis zu 2000 Menschen quali- fer der Region. Wie ist das im Jahre 2030? Gehts fizierte Arbeit bei neuen Unternehmen finden. ruhiger zu und her? Könnte ich mit meinen EnGemeinsam stärken sie nicht nur unsere Ge- keln durch Münchwilen flanieren? meinde, sondern die gesamte Region als wichti- Guido Grütter: Die neue Autobahnauffahrt ger Standort im wachsenden Metropolitanraum ist ein zentrales Element von Wil West. Sie Publireportage | schliesst das Wirtschaftsgebiet direkt an die A1 an. Die Anbindung an den Autobahnanschluss erfolgt durch den zweispurigen Boulevard von Wil West. Das wird nicht nur die Stadt Wil, sondern auch Münchwilen und Sirnach vom Durchgangsverkehr entlasten. Durch die Verlegung des Bahntrassees der Frauenfeld-WilBahn kommt Münchwilen darüber hinaus zu einer neuen Haltestelle «Wil-West». Optimierte Linienführung regionaler Linien von Bus und Bahn garantieren eine flächendeckende Versorgung durch den ÖV auch in der Gemeinde Münchwilen. Das soll dazu beitragen, den Individualverkehr einzudämmen, denn ich bin sicher: Je besser das Angebot des ÖV, umso mehr Menschen werden langfristig dieses Angebot nutzen. Unsere Gemeinde wird also auch in 25 Jahren – genau wie heute – genügend Raum mit hoher Aufenthaltsqualität in nächster Nähe und entspannte Spaziergänge durch die Gemeinde bieten. Die hohe Lebensqualität in Münchwilen wird also auch dann noch ein wichtiger Anziehungspunkt für Jung und Alt sein. Und nach Wil West? Werden die Menschen hierher kommen wegen der Shoppingcentren und Unterhaltungstempeln? Oder wegen schön gestalteten Parks und öffentlichen Begegnungszonen? Guido Grütter: In der Charta Wil West, die von allen Projektpartnern unterzeichnet wurde, und im Masterplan ist klar definiert, dass nur arbeitsplatzintensive Nutzungen mit verhältnismässig zur Fläche hoher Wertschöpfung in Wil West vorgesehen sind. Ausgeschlossen sind beispielsweise Logistik- oder Shoppingcenter. Grossen Wert wird auf attraktive öffentliche Räume mit hoher Aufenthaltsqualität gelegt. Am Boulevard präsentieren sich verschiedene Firmen kundenwirksam, eine markante Allee sorgt für ein besonderes Ambiente. Grünflächen, Velowege, Parks und schön gestaltete Plätze laden ein zum Verweilen und Flanieren. So wird im Jahr 2030 das neue Quartier Wil West selber gute Möglichkeiten zum Flanieren in Münchwilen geben. Gibt‘s 2030 in Münchwilen noch Bauernhöfe? Oder sind alle Grünflächen bis dahin verschwunden? Guido Grütter: Es wird sowohl Bauernhöfe mit innovativen und unternehmerisch denkenden Bauern als auch genügend Grün- und Landwirtschaftsfläche geben. Über die bestehenden Siedlungsränder soll - mit Ausnahme von Wil West - nicht weiter in die grüne Landschaft hinaus gebaut werden. Für die Realisierungspartner ist es ja gerade ein wichtiges Ziel, durch die Konzentration von Gewerbe- und Industrieflächen in Wil West, der Zersiedelung der Landschaft entgegenzuwirken. Wirtschaftliche Stärkung der Region und die Schaffung von attraktiven Arbeitsperspektiven für kommende Generationen gehen bei Wil West Hand in Hand mit dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und landschaftlichen Flächen, die erhalten werden müssen. Sie sehen ganz offensichtlich eine positive Zukunft für Ihre Gemeinde – trotz oder wegen Wil West? Guido Grütter: Natürlich wegen Wil West. Dieser moderne, gut erschlossene Wirtschaftsstandort in einer attraktiven Region mit viel Lebens- und Aufenthaltsqualität bietet für kommende Generationen gute Perspektiven, hier Leben und Arbeiten ideal miteinander zu verbinden. ■ 11 Guido Grütter: «Für die Realisierungspartner ist es ein wichtiges Ziel, durch die Konzentration von Gewerbe- und Industrieflächen in Wil West, der Zersiedelung der Landschaft entgegenzuwirken.» 12 fitnessplus Gruppe, Inhaber Giusi Verre, Wil EIN SCHWERGEWICHT IM FITNESSDSCHUNGEL Mit der Gründung von fitnessplus traf Giusi Verre im Jahr 2005 den Nerv der Zeit. Heute schiessen die Studios wie Pilze aus dem Boden – doch fitnessplus bleibt auch in verschärfter Konkurrenzlage auf Kurs, wie der Geschäftsinhaber beteuert. Besonders Discountangeboten sieht Giusi Verre gelassen entgegen. Text und Bild: Katja Fässler Wie von einer Welle wurde die Schweiz in den letzten Jahren vom Fitnesstrend erfasst. Immer mehr Menschen schwitzen in den Studios, wenn auch nicht alle mit derselben Disziplin. Giusi Verre, Eigentümer von fitnessplus, ist früh auf den Zug aufgesprungen. 2005 gründete er die fitnessplus Gruppe mit 14 Studios und insgesamt 490 Angestellten in der ganzen Deutschschweiz. Für fitnessplus-Inhaber Giusi Verre ist die Qualität eines Fitnessangebots entscheidend. Ein Fitness-Imperium Begonnen hat aber alles mit der Übernahme des Fitnesscenter Sonnmatt in Rickenbach im Jahr 1998. Damals arbeiteten Giusi Verre und seine Partnerin Karin Diethelm als Lizenz-Nehmer der TC-Gruppe. 2001 erfolgte die Übernahme des Fitnesscenters Stelz bei Kirchberg. Mit der Übernahme des bereits zur TC-Gruppe gehören- den Fitnesscenters in St.Gallen und der Neueröffnung eines Centers in Winterthur wuchs das Imperium heran. Als die TC Holding AG im Jahr 2004 Konkurs ging, entschieden sich die mittlerweile verheirateten Geschäftspartner Karin und Giusi Verre, fortan unter dem Namen fitnessplus eigene Wege zu gehen. Weitere Übernahmen in Uster, Wetzikon und Basel folgten. Am 1. Oktober 2012 übernahmen Giusi Verre und sein neuer Geschäftspartner Erhard Lee die Arena in Wallisellen. Es folgte die Fusion der fitnessplus-Studios mit sieben weiteren Anlagen der TC Training Center Schweiz AG: Rorschach, Arbon, Gossau, Herisau, Zürich-Oerlikon, Dietikon, Wettingen. «Dies war ein historischer Schritt unserer Firmengeschichte», so Giusi Verre, der Übernahmen nicht als Verdrängung, sondern als Rettungsaktion betrachtet. «Es war nie ein Verdruss bei übernommenen Studios spürbar», so Giusi Verre. «Vielmehr Dankbarkeit, denn ohne uns hätten sie keine Zukunft mehr gehabt.» Keine Bedrohung Einzig im Tessin und in der Westschweiz strebt fitnessplus keine Expansion an. Zu gross die sprachliche und auch kulturelle Kluft, wie Giusi Verre zu bedenken gibt. Auch in Anbetracht des stetig wachsenden Fitnessangebots fürchtet der 45-jährige Wiler die Konkurrenz nicht. «Aber ich respektiere sie natürlich.» Homepages anderer Fitnessstudios habe er in den letzten fünf Jahren dennoch keine mehr unter die Lupe genommen. «Es sind vor allem Angebote im Discountbereich, die sich vermehrt haben. Die Qualität ist in der Fitnessbranche aber entscheidend.» Giusi Verre zieht den Vergleich mit dem Autofahren: «Man kann mit einem Dacia oder einem Audi A8 einen Weg zurücklegen. Ans Ziel kommt man mit beiden, aber die Ausstattung macht den Unterschied.» Intensive Betreuung der Fitnesskunden und moderne Infrastruktur gehören demnach jetzt und in Zukunft zu Verres Erfolgskonzept.■ Publireportage | 13 Halter Energie AG, Wil und Schwarzenbach 100 JAHRE HALTER AG IN WIL AUS ERFAHRUNG GUT BEDIENT 1915 legte Paul Halter senior in Wil den Grundstein für die heutige Halter AG. Nach genau 100 Jahren präsentiert sich die Halter Energie in prächtiger Verfassung und generiert mit 32 Mitarbeitenden einen jährlichen Umsatz von rund 230 Millionen Franken. Text: Roland Breitler / Bilder: rbr/z.V.g Das Tanklager in Schwarzenbach hat ein Fassungsvermögen von 85'000'000 Litern. Darin lagern Benzin, Dieselöl und Heizöl, wobei 75 Prozent davon als sogenannte «Pflichtlager» angelegt sind. Die Anlieferung ins Tanklager erfolgt umweltfreundlich via Bahn. 1.7 Millionen Liter werden pro Zug mit je 20 Zisternenwagen auf diese Weise angeliefert, längere Züge sind aufgrund der Schweizer Topografie nicht Prozent mehr für die Milch bezahlen muss als erlaubt. Pro Jahr sind es über 200 Millionen im Supermarkt.» Liter Erdölprodukte, welche die Halter AG umschlägt, pro Tag liefern die elf modernen Last- Bewegte Geschichte wagen zwischen 700‘000 bis 800‘000 Liter an die Die Halter AG hat eine bewegte Geschichte Kunden aus. Robin Halter, der als Verwaltungs- hinter sich. Während Grossvater Paul senior, ratspräsident das Unternehmen in der dritten fasziniert vom mechanischen Verkehr, die VerGeneration führt, hat ein Flair für Zahlen und sorgungsknappheit während des Ersten WeltDaten. Die Halter AG betreibt zudem rund 100 kriegs nutzte, sein Unternehmen aufzubauen BP-Tankstellen, erklärt er, und beliefert rund und gleichzeitig diverse Busunternehmen zu 30 weitere. Eine wichtiger gründen – die erste führte «DIE NACHGEWIESENEN ÖLRESER«Nebenerwerb» sind zudem von Wil nach Kirchberg VEN REICHEN FÜR 50 JAHRE. SO die in den Tankstellen inteund Gähwil – entwickelte LANGE WIE NOCH NIE. ES WERDEN grierten Shops. «Allein hier sich das Unternehmen zu ZUSÄTZLICHE RESERVEN FÜR erwirtschaften wir heute einem wichtigen MineralWEITERE 200 JAHRE VERMUTET.» einen Umsatz von 30 Milölhändler der Ostschweiz. lionen Franken», sagt Halter. Waren die ersten «Zwischen Zürich und Chur, vom Boden- bis Shops noch auf kleinster Fläche gebaut, wuchs zum Zürisee betanken wir jedes zehnte Fahrihre Grösse mit den Jahren auf Standardgrös- zeug.» Und die Firma wandelte sich stetig. Sie sen bis 120 Quadratmeter. «Ein klares Kunden- wurde zur AG, begann 1959 mit dem Bau des bedürfnis. Die Shops sind hell beleuchtet und ersten grossen Tanklagers in Schwarzenbach, haben sieben Tage die Woche geöffnet. Da stört das 1974 seine heutige Grösse mit dem Fases den Kunden auch nicht, wenn er rund 10 sungsvermögen von 85 Millionen Litern er- 20 Zisternenwagen der Bahn liefern regelmässig 1.7 Millionen Liter Erdöltreibstoffe in das Tanklager in Schwarzenbach – «längere Züge sind in der Schweiz wegen der Topografie nicht erlaubt», sagt Robin Halter (kleines Bild). 14 | Publireportage Hauptsitz der Halter Energie AG in Wil. 100 Jahre Erfahrung Die heutige Halter AG wurde vor genau 100 Jahren, 1915 vom Grossvater des heutigen Chefs, Paul Halter senior, in Wil gegründet. Heute steht die Halter AG für Erfahrung in der Erdölbranche für Benzine, Dieselöl, Heizöl, Schmiermittel, Tankreinigung, Tankrevision, Propangas sowie Tankstellen und darin integrierte Shops. Von der eigenen Buslinie bis zur Tankstelle: ein weiter Weg. Selbst verschuldet Die Gründe für den tiefen Ölpreis sind von der Industrie zum Teil selbst verschuldet. Seit die USA durch Fracking zum grössten Erdölförderer der Welt aufgestiegen sind – und dadurch als Abnehmer weitgehend ausfallen – sind andere Länder dringend auf die Einnahmen durch den Verkauf der Ressource Öl angewiesen: Russland beispielsweise, aber auch der Iran oder Venezuela. Die OPEC wiederum hat auf eine Drosselung des Ausstosses verzichtet, zur Freude der Endabnehmer. Mit der Abschwächung der Weltwirtschaft einher, geht eine stareichte. Dieses wurde Mitte der 90er Jahre auf gnierende Nachfrage, der Markt wird deshalb den neusten Stand gebracht und entspricht heu- mit ausreichend und billigem Öl geflutet. Blickt Robin Halter deshalb krite den strengen Kriterien in «JEDER UNTERNEHMER MUSS SICH tisch in die Zukunft? «JeBezug auf Gewässerschutz, GEDANKEN ÜBER DIE ZUKUNFT der Unternehmer muss Feuerschutz und LuftreinSEINES UNTERNEHMENS MACHEN. sich Gedanken über die haltung. Öl ist heute billig. GIBT ES HEUTE NOCH Zukunft seines UnterIn nur wenigen Monaten fiel KOHLEHÄNDLER?» nehmens machen. Gibt der Einstandpreis pro Fass von rund 100 auf 45 US-Dollar, zeitweise sogar es heute noch Kohlehändler?», fragt er rhenoch tiefer. Dass der Preis an den Zapfsäulen torisch. 1970 wurden gegen 100 Prozent der nicht noch tiefer ausgestaltet wird, liegt an den Haushalte mit Heizöl beliefert, heute sind es rund 80 Rappen, die der Autofahrer an Steuern noch gegen 50 Prozent. Erdsondenheizungen, auf den Liter Benzin abliefern muss. Glücklich Gasheizungen, alternative Energien sind ein sind diejenigen, die sich mit Heizöl versorgen: Wachstumsmarkt. Und die Fahrzeuge streben Auch hier greift zwar eine CO2-Abgabe, doch heute als EMobil oder Hybridversionen auf den sind die Abgaben weit tiefer als bei Benzin oder Markt. «Der Siegeszug des Individualverkehrs fusst letztlich auf der Versorgungssicherheit. Diesel. Publireportage | Ein Elektrofahrzeug hat kaum Reichweite und es dauert, bis es aufgeladen wird. Dieses Problem haben mit dem dichten Tankstellennetz nicht.» Überhaupt ist Halter nicht restlos von den Elektroautos überzeugt. «Allein die Herstellung einer Lithium-Ionen-Batterie erzeugt derart viel CO2, dass ein normales Diesel- oder Benzinfahrzeug damit 30‘000 Kilometer fahren könnte. Und woher kommt der Strom? Auch die Stromerzeugung setzt CO2 frei.» Der Unterschied bestehe eher darin, dass die einen Fahrzeuge während der Fahrt CO2 ausstossen, während die anderen es bei der Herstellung von Batterie und Strom produzieren. fe an. Die Herstellung ist in der Schweiz aber an klare Richtlinien gebunden: «Kein Treibstoff aus Nahrungsmitteln, sondern nur aus Abfallprodukten. Ferner muss sichergestellt werden, dass die Produktion korrekt abläuft, also keine Kinderarbeit oder dergleichen.» Flexibles KMU Versorgung sicherstellen Robin Halter lehnt sich zurück. «Sehen Sie sich Noch ein Punkt sticht Robin Halter ins Auge. mal die grossen Weltkonzerne ab mit den klin«Mit den rund 80 Rappen Steuern pro Liter Ben- genden Namen, die Mineralölprodukte vertreizin finanziert der Autofahrer die Verkehrsinfra- ben. Sie haben eigene Ölquellen, eigene Tanker, struktur mit. Und der Stromer? Nutzt das Ver- eigene Raffinerien. Gleichzeitig sind sie unperkehrsnetz, bezahlt aber nichts dafür.» Also kein sönlich, teuer und unflexibel.» Das mache die Grund für den MineralHalter AG anders: «Unse«DER SIEGESZUG DES INDIVIDUALölhändler, an der Zukunft re Philosophie ist es, die VERKEHRS FUSST LETZTLICH AUF der Ölbranche zu zweiVorteile des KMU (flexibel DER VERSORGUNGSSICHERHEIT.» feln? «Ich sehe für unser und kostengünstig) mit Geschäft gute Chancen für den Zeitraum von den Vorteilen eines Weltkonzerns (BP; Marke 2030 bis 2050. Autos halten im Schnitt sieben und Versorgungssicherheit) zu kombinieren.» – Jahre, Ölheizungen weit länger. Deshalb müs- «Mit dieser Philosophie sind wir immer gut gesen wir die Versorgung mit Öl auch in Zukunft fahren, und das wollen wir auch in Zukunft so sicherstellen.» Halter spricht auch Biotreibstof- halten.» ■ 15 Pro Tag liefern die elf modernen Lastwagen zwischen 700‘000 bis 800‘000 Liter Treibstoff an die Kunden aus. Pflichtlager Mineralölimporteure sind von Gesetzes wegen verpflichtet, sogenannte «Pflichtlager» anzulegen, welche eine Menge umfassen müssen, die dem normalen Umsatz während eines knappen halben Jahres entsprechen. Sie haben den Sinn, auch in möglichen Krisenzeiten (etwa bei einer Schliessung der Grenzen) eine sichere Versorgung zu garantieren. Nur der Bundesrat hat die Kompetenz, diese Pflichtlager freizugeben. Tankstellenshops wurden zur Erfolgsgeschichte – das erste Tanklager in Schwarzenbach wurde 1959 gebaut. 16 Schnüzler & Schnäuz, Christian Schmid und Manuel Neuenschwander, Oberrindal WENN ERFOLG NICHT GEPLANT IST Christian Schmid ist 21 Jahre alt, gelernter Mediamatiker und wohnt in Arosa. Sein Hobby ist Freeski. Manuel Neuenschwander ist 22 Jahre alt, gelernter Anlageund Apparatebauer und wohnt in Oberuzwil. Seine Hobbys sind: Downhill, Biken und Skifahren. Dass es auch in jungem Alter möglich ist, Manu erneut den Laden – um eine zweite Stickemit einer guten Idee erfolgreich zu sein, reimaschine zu kaufen. «Von da an lachten die beweisen die beiden Jungunternehmer Verkäufer nicht mehr», schmunzelt Manu. Auch Christian Schmid und Manuel Neuen- wenn andere Witze rissen, die beiden Jungs nahschwander. 2011 gründeten sie das Klei- men Spott und Hohn stets als Motivationsschub. derlabel «Schnüzler & Schnäuz». Seit Die kritischen Stimmen sind mittlerweile verstummt. einem Jahr arbeiten die beiden Vollzeit in der Selbstständigkeit. Zwei Jahre keinen Lohn ausgezahlt Chris war gerade 17 Jahre alt und in der Ausbildung zum Mediamatiker, als das Label geboren Text: Sonja Kobler / Bilder: sok/z.V.g. wurde. Anlage- und Apparatebauer Manu, ebenSie tragen Caps, sportliche Hoodies oder T- falls noch mitten in der Ausbildung, war gerade Shirts mit einem grossen Schnauz-Print. Un- volljährig. Für ihre gemeinsame Idee opferten ternehmer sehen irgendwie anders aus, könnte sie viel Freizeit. Alles Ersparte floss auf direktem man meinen und trotzdem sind sie es: Christian Weg ins Label. Die Wohnstube in Manus Eltern«Chris» Schmid und Manuel «Manu» Neuen- haus in Oberuzwil wurde kurzerhand in einen schwander kennen sich vom Skifahren in Arosa. Produktionsraum umfunktioniert. Etliche StunAuf der Piste sind sie zuhause – Freeski ist ihre den wurden Caps, T-Shirts und Pullover mit dem Leidenschaft. Den Erfolg hatten sie nicht geplant, Logo Schnüzler & Schnäuz bestickt, verpackt und verschickt. «Die erste sondern wollten lediglich «SPOTT UND HOHN WAREN richtige Bestellung lag bei einen Gruppenpulli entUNSER MOTIVATIONSANSCHUB.» werfen. Ursprünglich war 180 Produkten», so Chris. gar der Plan, etwas mit Film und Fotografie zu Nach dem ersten «Schock» sagten sich beide: machen. «Da wir mit unseren Kollegen immer «Jetzt fangen wir an.» Sie merkten bald, dass sich gemeinsam auf der Piste waren, kam uns die Aufwand und Ertrag mit der selbst hergestellten Idee mit dem eigenen Hoodie», sagt Chris. Ein Stickerei nicht ausgleichen. So entschlossen sich Kollege legte die ersten Schienen zur Namens- die Jungdesigner auf Siebdruck umzustellen. Die gebung. «Er sagte einmal aus Spass: Du chliiine Ausstattung dafür konnten sie günstig erwerben, Schnüzler du», so Manu. Sie fanden das Wort ir- mussten sich jedoch bald geschlagen geben. «Wir gendwie lustig und ergänzten es mit «Schnäuz». hätten dazu eine Schulung machen müssen», «Passt einfach gut», grinst Chris. Ihre Idee sprach sagt Manu. Sie fanden bald einen Lieferanten sich herum und stiess schnell auf Anklang. Die aus Deutschland, von dem sie auch heute noch Bestellungen häuften sich. Die beiden Jungdesig- Ware beziehen. Als Produktionsstätte und Lager ner liessen sich die ersten Shirts liefern und gin- konnten die Designer einen Raum im Schulhaus gen los, um eine Stickereimaschine zu besorgen. in Oberrindal mieten. Die Bestellungen laufen «Im ersten Laden lachten sie uns aus, als wir von seit jeher hauptsächlich über den Onlineshop. unserem Vorhaben erzählten. Wir sind gleich wieder gegangen», erinnert sich Chris. Auch Dabei profitiert Chris von seiner Ausbildung im zweiten Geschäft seien die beiden belächelt als Mediamatiker. Er ist für den ganzen Marworden, kauften dann aber doch eine Maschi- ketingbereich zuständig. Manu übernimmt das ne. Nur eine Woche später betraten Chris und Verpacken und Versenden der Artikel und küm- 17 mert sich um die administrativen Arbeiten. In den ersten drei Jahren nach der Gründung 2011 verzeichneten die beiden rund 450 Bestellungen. Die Zahl steigt stetig. Alleine im letzten Jahr waren es 400. Die «El Grito Sportgarage» in Arosa und das «Carving» in Chur vertreiben zudem die Schnüzler & Schnäuz Produkte. Unterstützt werden Manu und Chris von ihren Freunden, die als Rider und Werbeträger agieren und die Marke verbreiten. Die Kollegen würden auch hin und wieder beim Brainstorming helfen – zusammen mit einer Kiste Bier. «Zu zweit wäre das ganze Projekt gar nicht möglich. Wir sind ihnen für ihre Hilfe sehr dankbar», so Chris. Seit Oktober 2014 ist Schnüzler & Schnäuz als GmbH eingetragen. Seit einem Jahr arbeiten Chris und Manu Vollzeit in der Selbstständigkeit. «Nach einem Arbeitstag noch neue Ideen zu kreieren, uns, wenn unsere Kunden zufrieden sind. Man war mit der Zeit zu schwierig», begründet Chris. kann ihn nicht erzwingen», sagt Chris bescheiDer heute 21-Jährige wohnt in Arosa und be- den. Der Erfolg war für sie von Anfang an nicht treibt dort als zweites Standbein eine Web- und zwingend und so hatten sie keinen Druck. In Grafikagentur. Die ersten beiden Jahre nach der den letzten vier Jahren hätten sie viel dazugeLabelgründung zahlten sich Manu und Chris lernt und auch Fehler gemacht. «Die mussten keinen Lohn aus. Und auch heute könnte der sein, damit wir uns weiterentwickeln konnten», Lohn «noch besser» sein. Doch die beiden sind so Manu. Ob sie anderen jungen Leuten die realistisch: «Wir wussSelbstständigkeit empfeh«ERFOLG KANN NICHT ten von Beginn an, dass len? Oft hätte es SituatioERZWUNGEN WERDEN.» das mehrere Jahre dauern nen gegeben, in denen sie wird.» So ist sich Manu auch nicht zu schade, alles hinschmeissen wollten. «Es ist hart, aber hie und da zu «jobben». Das Ziel ist jedoch klar: ich würde es nicht aufgeben wollen», so Manu. Irgendwann vom eigenen Label leben zu können. Sein Kumpel Chris stimmt dem 22-Jährigen zu: «Dafür haben wir zu viel reingesteckt und erreicht.» Man müsse allerdings schon «der Typ» Durchhaltevermögen dazu sein, Durchhaltevermögen haben und vor und Bodenständigkeit Derzeit sind die Jungdesigner daran, einen neu- allem bodenständig sein – und bleiben. Die en Lieferanten zu finden. «Unsere Konkurrenz Selbstständigkeit bringt ihnen in jedem Fall eiist stark und die meisten produzieren in der nen Vorteil: Beide wissen nämlich nicht, wann Türkei oder in China, wobei sie Kosten einspa- sie sich zuletzt Kleider kaufen mussten. Ledigren.» Den Schnüzler & Schnäuz-Gründern ist lich Schuhe sind nicht in ihrem Sortiment zu es wichtig, im europäischen Raum zu bleiben finden. Kommen die noch? «Schuhe? Wir haund ihren Kunden eine hochwertige Qualität ben keine Ahnung, wie man Schuhe macht», ■ zum angepassten Preis zu bieten. «Erfolg ist für lachen sie. Tragen die Schnäuze statt im Gesicht lieber auf den Kleidern: Christian «Chris» Schmid (links) und Manuel «Manu» Neuenschwander gründeten 2011 das Kleiderlabel Schnüzler & Schnäuz. 18 KIFA AG, Inhaber Ruedi und Urs Heim, Aadorf/Märstetten/Uzwil VOM ROHEN BRETT ZUM FERTIGEN GEBÄUDE Neben ihrem Hauptsitz in Aadorf ist die KIFA AG auch in Uzwil und Märstetten angesiedelt. Die KIFA AG mit ihren Standorten in Aa- im Bereich Systembau etabliert und gestaltet dorf, Märstetten und Uzwil ist bereits damit unter anderem Räumlichkeiten für die seit 1919 im Geschäft. Mittlerweile Industrie, das Gewerbe und das Gesundheitswird das traditionelle Familienunter- wesen. Schwerpunktmässig wird dabei Holz nehmen in vierter Generation von den als Arbeitsmaterial verwendet, da es einige Brüdern Ruedi und Urs Heim geführt. Vorteile bietet und atmet bzw. mit den Bewohnerinnen und Bewohnern lebt. Die derzeitigen Marktbedingungen stellen aber auch diese Unternehmung Verpackungen nach Wunsch vor Herausforderungen. Ein Rundgang über das Areal der KIFA AG in Aadorf verdeutlicht, wie vielfältig die Geschäftstätigkeit dieses Unternehmens Text und Bilder: Stefan Feuerstein ist. Hohe Beigen von Paletten sind zu sehen, Seit die KIFA AG als Kistenfabrik gegründet nahe daneben stehen in weisse Folie verpackwurde, hat sich ihr Tätigkeitsfeld stark ver- te Industrieteile, die auf ihren Verlad warten. «Rund 40 Prozent unseres ändert. Kisten werden «SYSTEMBAUTEN BIETEN heute bloss noch begrenzt VERSCHIEDENE VORTEILE GEGEN- Umsatzes werden durch genutzt, Verpackungen ÜBER ANDEREN BAUTECHNIKEN.» Verpackungen generiert», erklärt Ruedi Heim, der werden hingegen in diverser Form und für verschiedenste Bedürf- das Geschäft gemeinsam mit seinem Bruder nisse angeboten – samt den dazugehörigen Urs leitet. «Diverse in der Region tätige FirDienstleistungen. Daneben hat sich die KIFA men benutzen unsere Verpackungen für ihre AG mit ihren 150 Mitarbeitenden vor allem Exporte.» Den Schwerpunkt im Bereich Ver- 19 packungen bilden Kunstverpackungen sowie Maschinenverpackungen wie jene von Medizinalgeräten oder Windrädern. Daneben ist die KIFA AG gemäss Heim beispielsweise auch am Flughafen präsent, wo sie «mal 200 Sitzplätze verpackt und versetzt». Bauen ohne Überraschungen Neben Verpackungen bietet die KIFA AG auch diverse Lösungen im Bereich Systembau an – je nach Kundenwunsch inklusive dem Innenausbau der jeweiligen Räumlichkeiten. «Systembauten bieten verschiedene Vorteile gegenüber anderen Bautechniken», so Ruedi Heim. «Sie sind beispielsweise gut planbar, die Abrechnung entspricht sicher der Offerte und auch daneben gibt es wenige Überraschungen.» Mit einer Bauzeit von vier bis fünf Monaten für einen mehrgeschossigen Systembau samt Lift sei zudem gegenüber der herkömmlichen Baumethode eine grosse Zeitersparnis möglich. Beispiele für erfolgreich umgesetzte Systembau-Projekte gibt es viele: Von Verkaufskabinen von Fastfood-Anbietern über Tankstellen-Shops bis hin zu ganzen Migros-Filialen, mehrstöckigen Wohnbauten, Lagerhallen und anderen Industriegebäuden. keit schweizerischer Firmen abhängig. «Zahlreiche Firmen in der Region benötigen unseHerausforderung Frankenstärke Trotz der vielseitigen Geschäftstätigkeit sieht re Verpackungsmaterialien für ihre Exporte. sich die KIFA AG derzeit vor Herausforderun- Nehmen ihre Exporte ab, hinterlässt dies auch Spuren bei unserer Gegen gestellt. Mit der Auf«DER PREISDRUCK WIRD schäftstätigkeit», erklärt gabe des Euro-MindestIN ZUKUNFT WOHL Ruedi Heim. Die Lösung kurses sei die ausländische WEITER ZUNEHMEN.» sieht er vor allem in ProKonkurrenz auf einen Schlag um 15 Prozent günstiger geworden. Da duktivitätssteigerungen. «Mit einer digitaVerpackungen rund 40 Prozent des Umsatzes lisierten Planung und der Nutzung neuester ausmachen und viele der Kunden der KIFA Technologien konnten wir die Produktivität AG ihre Produkte ins Ausland exportieren, ist bereits deutlich steigern. Der Preisdruck wird das Unternehmen stark von der Exporttätig- in Zukunft aber wohl weiter zunehmen.» ■ In der KIFA AG wird der Baustoff Holz laut Ruedi Heim besonders stark gewichtet. 20 Sägeketten für die ganze Welt STIHL Kettenwerk GmbH & Co KG, Waiblingen (DE), Zweigniederlassung Wil SG ABENTEUER NEU DEFINIERT. Jeep mit ® JEEP GRAND CHEROKEE AB CHF 51400.– ® JEEP RENEGADE AB CHF 22 450.– ® JEEP WRANGLER AB CHF 41650.– ® JEEP CHEROKEE AB CHF 36 950.– ® JETZT ODER NIE! JEEP® SENKT DIE LISTENPREISE. ZUSÄTZLICH ERHALTEN SIE EIN 3,9% LEASING UND SWISS FREE SERVICE. Jeep Grand Cherokee Laredo 3,0-l-CRD mit DPF, 8ATX, 4×4, 190 PS/140 kW, Energieeffizienz-Kategorie F, Verbrauch gesamt: 7,5 l/100 km, Benzinäquivalent: 8,4 l/100 km, CO2-Emission gesamt: 198 g/km, Listenpreis CHF 54 400.–, minus Adventure-Bonus CHF 3000.–. Barzahlungspreis (Nettopreis) CHF 51400.–. Jeep Renegade Sport 1,6-l-E-torQ, man., 4×2, 110 PS/ 81 kW, Energieeffizienz-Kategorie D, Verbrauch gesamt: 6,0 l/100 km, CO2-Emissionen gesamt: 141 g/km, Barzahlungspreis (Nettopreis) CHF 22 450.–. Für die Leasingberechnung gilt: Leasingrate pro Monat ab CHF 219.–, Sonderzahlung CHF 4990.–, 48 Monate Laufzeit, 10 000 km/Jahr, eff. Jahreszins 3,9% mit obligatorischer Vollkaskoversicherung und optionaler «Comfort»Ratenversicherung nicht inbegriffen. Unverbindliche Preisempfehlung. FCA Capital Suisse SA. Eine Kreditvergabe ist verboten, falls sie zur Überschuldung des Konsumenten führt. Jeep Cherokee Longitude 2,0-l-CRD, man., 4×2, 140 PS/103 kW, Energieeffizienz-Kategorie C, Verbrauch gesamt: 5,3 l/100 km, Benzinäquivalent: 5,9 l/100 km, CO2-Emissionen gesamt: 139 g/km, Listenpreis CHF 39 950.–, minus Adventure-Bonus CHF 3000.–, Barzahlungspreis (Nettopreis) CHF 36 950.–. Jeep Wrangler Sport 2,8-l-CRD, man., 4×4, 200 PS/147 kW, Energieeffizienz-Kategorie F, Verbrauch gesamt: 7,1 l/100 km, Benzinäquivalent: 8,0 l/100 km, CO2-Emissionen gesamt: 187 g/km, Listenpreis CHF 45150.–, minus CHF 3500.– Adventure-Bonus, Barzahlungspreis (Nettopreis) CHF 41 650.–. Emissionsdurchschnitt aller Neuwagenmarken und -modelle in der Schweiz: 144 g/km. Preisänderungen vorbehalten. Angebot gültig auf Erstzulassungen und bis auf Widerruf. Alle Preisangaben inkl. 8% MWST. Swiss Free Service: Renegade bis 3 Jahre oder 100 000 km; Grand Cherokee, Cherokee und Wrangler bis 10 Jahre oder 100 000 km. Es gilt das zuerst Erreichte. Jeep ist eine eingetragene Marke der FCA US LLC ® ® ® ® ® Lindengut-Garage AG Toggenburgerstrasse 146, 9500 Wil SG, Tel. +41 71 929 31 31, www.liga.ch Publireportage | 21 ThyssenKrupp Materials Schweiz AG, Wil/Bronschhofen DIE WELT DER WERKSTOFFE BERATUNG – METALLE – SERVICE Die ThyssenKrupp Materials Schweiz AG startete ursprünglich als traditioneller Edelstahlhändler. Doch hat das Unternehmen mit gut 120 Mitarbeitenden und sechs Lernenden dieses Geschäft längst ausgebaut und tritt heute auf als führender Dienstleister für höherwertige Werkstoffe, welche im Maschinenbau, im Formen- und Werkzeugbau, der Medizinaltechnik, der Uhrenindustrie, in der Luft- und Raumfahrt und anderen Bereichen Anwendung finden. Materials Schweiz vermehrt den Hebel an. «Wir beraten unsere Kunden. Bestellen sie wirklich das richtige Material? Wofür genau wollen sie es verwenden? Gibt es bessere Alternativen? Hier bringen unsere Spezialisten ihr Knowhow ins Spiel.» Roth nennt die Beratung, die hohe Anarbeitungskompetenz und die konsequente Kundenorientierung die Maxime des Unternehmens und den «strategischen Ansatz», wobei er diese Kernkompetenz weiter ausbauen und damit auch die Bindung an die Kunden verstärken will. Expansion nach Süddeutschland Und blickt gleichzeitig über den Tellerrand der Schweiz hinaus nach dem Süden Deutschlands, ThyssenKrupp Materials Schweiz in Bronsch- wohin das Unternehmen expandieren will. hofen ist Anbieter hochwertiger Werkstoffe aus «Wir werden nur spezifische Produkte, vor alden Bereichen Edelstahl lem Dienstleistungen kom«WIR VERSTEHEN UNS ALS rostfrei, Werkzeugstahl, biniert mit höherwertigen BINDEGLIED ZWISCHEN Edelbaustahl, Aluminium, Werkstoffen anbieten», sagt WERKSTOFFPRODUZENTEN UND Titan, Messing, Kupfer, Roth. «Wir haben uns eiMETALLVERARBEITERN.» Grund- und Qualitätsstahl nen Namen gemacht als und Sonderwerkstoffen. Rund 100‘000 Tonnen Top-Dienstleister für den Formen- und Werkdieser Werkstoffe werden jährlich an Kunden zeugbau, und diesen Ruf wollen wir auch über ■ aus der Schweiz «in der Strecke» ausgeliefert, die Grenze tragen.» will heissen, finden den direkten Weg vom Produzenten hin zum Abnehmer. Das deckt zur Hauptsache das eigentliche Handelsgeschäft der ThyssenKrupp Materials Schweiz ab. Rund 14‘000 Tonnen werden in Bronschhofen zwischengelagert und wiederum 80 Prozent dieses Materials wird nach Kundenwunsch vorbearbeitet ausgeliefert – Tendenz steigend. Text: Roland Breitler / Bild: z.V.g «Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen Werkstoffproduzenten und Metallverarbeitern», sagt Geschäftsleiter Claudio Roth. Der Trend gehe heute ganz klar in Richtung Engineering, die Kunden, auch aus dem HighTech-Bereich, verlangten oft ganz spezifische Halbfabrikate. Und hier setzt ThyssenKrupp Erfolgreiche Studienarbeit der FHS St.Gallen ThyssenKrupp Materials Schweiz hat bei der FHS eine Studie in Auftrag gegeben. Das Team der Hochschule für Angewandte Wissenschaften erarbeitete eine umfassende Marktanalyse der Formen- und Werkzeugbaubranche für die Schweiz, Süddeutschland und Vorarlberg und gewann damit den zweiten Preis am Young Leader Award 2015 in der Sparte Marktforschung. Die Auftraggeber loben das Ergebnis ausdrücklich: «Die Erkenntnisse geben uns wichtige Inputs, wie wir uns in einem sich immer schneller verändernden Markt auch in Zukunft erfolgreich bewegen können.» www.thyssenkrupp.ch 22 Werkzeug- & Formenbau ke! – Wir sagen dan Werkzeugkonstruktion Spritzgussformen MIM- & Druckgussformen Vorrichtungsbau Duroplast- & Mehrkomponentenwerkzeuge Service & Revision Werkzeug- & Formenservice Revision von Fremdformen Artikeländerung in Fremdformen Präzisionsfertigung Komplette Einsatz- / Ersatzgarnituren Spezielle Maschinenbauteile Stanz- & Umformtechnik – d r o k e r r e s e L Neuer dank Ihnen! n der Werbe le h a Z n te s u e n Gemäss den neu G erreichen wir A g n u h c rs fo n ie med d Leser. nen un 85 000 Leserin Der attraktive tt kti Arbeitgeber und Ausbildner Büchler Reinli + Spitzli AG Wilerstrasse 98 | CH-9230 Flawil Tel. +41 (0)71 394 13 00 | Fax +41 (0)71 394 13 10 www.brsflawil.ch | [email protected] Sepp Fässler AG faessler-garage.ch DER LUXUS, FORTSCHRITT ZU FAHREN. 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Sie werden von nichts mehr gehalten und explodieren. In vollem Galopp schiessen sie auf ihre angestammte Weide zu, das Muskelspiel in ihren Rücken reflektiert das Sonnenlicht. Eine Szene wie aus einem Western-Film. Viele dieser Tiere sind pensionierte Turnierpferde. Die meisten hat André Grob selber geritten, als er noch an Springreit-Wettkämpfen teilnahm. Jetzt geht das nicht mehr: «Die Bandscheibe.» Aber er könnte seine Pferde nie weggeben, schlachten schon gar nicht. Text und Bilder: Timo Züst «Wenn eines stirbt, lasse ich es kremieren. Auch Neid ist ein naheliegendes Gefühl, wenn man auf wenn mich das immer mehrere tausend Franken das Anwesen von André Grob rollt. Aber auch kostet.» Es ist eine Seite von André Grob, die Erstaunen, Bewunderung und Faszination. Der nicht viele kennen. Für Aussenstehende ist er Immobilienhändler und Architekt lebt auf ei- ein Immobilienhai, der in und um Wil über 700 nem 52‘000 Quadratmeter grossen Grundstück Wohnungen besitzt. Ein gewiefter Geschäftsunterhalb von Kirchberg. Das weiss gestriche- mann, der mit seiner lockeren, freundschaftline Metalltor öffnet sich per Knopfdruck. Der chen Art so gar nicht in das Bild des gewinnorientierten, eiskalten Maklers Hausherr sieht dank einer «ICH LASSE MEINE PFERDE passt. Es ist einfach ihn abKamera, wer auf Einlass IMMER KREMIEREN. AUCH WENN zustempeln – als einen, dem wartet. Nach einem kurzen MICH DAS IMMER MEHRERE einfach alles in den Schoss Stück Privatstrasse kommt TAUSEND FRANKEN KOSTET.» gefallen ist. Schliesslich sagt das eigentliche Haus in Sichtweite. Davor sieht man nur weitläufige, er selber gerne: «Ich habe immer Glück gehabt. grüne Weiden. Der Spielplatz für André Grobs Und ich bin dankbar für dieses Glück.» Aber Schätze: seine Pferde. Noch sind sie aber im Stall. um André Grob zu verstehen, muss man wissen, Zwei junge Pferdeliebhaberinnen kümmern wie seine Karriere begonnen hat. Denn der Ansich im Auftrag des Besitzers um sie. Sie lassen fang roch nicht nach frischem Espresso, sondern sie zweimal täglich raus, frühmorgens und am nach Schweinemist. späteren Nachmittag. Die Einzelgänger auf eine eigene Weide, die meisten aber zu zweit. Für An- Einstieg in den Schweinehandel dré Grob ist es der schönste Moment des Tages, André Grob lacht viel. Es ist die Art von Lachen, wenn er den Tieren bei ihrem kraftvollen Ga- bei der sich das ganze Gesicht in Falten legt. Säslopp auf die Weide zuschauen kann: «Wenn es se er in Arbeitsklamotten am Stammtisch einer nicht zu kalt ist, sitze ich am frühen Morgen hier schmuddeligen Beiz, würde man ihn kaum für auf dem Balkon. Mit meiner Frau Theodora und vermögend halten. Er strahlt eine Zufriedenheit meinem Kaffee. Dann schauen wir den Pferden aus, die sonst häufig einem glücklichen Büezu, wie sie nach draussen rennen.» Und ob Pfer- zer zu eigen ist. «Ich war schon immer ein sehr 24 André Grob nimmt seit einigen Jahren nicht mehr an Springreitturnieren teil. Auch die meisten Pferde auf seinem Grundstück sind pensioniert und verbringen hier ihren Lebensabend. geselliger Typ. Das hat sich auch mit dem geschäftlichen Erfolg nicht geändert.» André Grob wurde im Januar 1958 auf der anderen Seite von Kirchberg, in Albikon geboren. Sein Vater war Landwirt und wechselte später in den Schweinehandel. Die Jugend in Kirchberg war von der Rivalität zwischen reformiert und katholisch geprägt. Die Grobs waren eine der wenigen reformierten Familien im Dorf. Das, in Kombination mit dem unbändigen Wesen des jungen André Grob, führte zu mehreren Schulumteilungen. Zum Sekundarabschluss reichte es trotzdem. Während der grosse Bruder Albert sich schnell für eine kaufmännische Lehre entschied, war André unschlüssig. «Er war immer ein Vorbild für mich, aber das Büro zog mich einfach nicht an.» Es war schliesslich die Berufsberaterin, die sein gestalterisches Talent entdeckte. Sie empfahl eine Lehre als Hochbauzeichner. So landete André Grob beim Wiler Architekten Joseph Leo Benz. Die Arbeit gefiel ihm, er erlebte die Ausbildung als eine Art Fenster zur gesamten Baubranche: «Man macht ja immer wieder Praktika, so kann man auf jede Arbeit einen Blick werfen.» Nach dem Abschluss kehrten er und sein Bruder Albert den erlernten Berufen aber erst einmal den Rücken. Sie stiegen beide voll beim väterlichen Betrieb ein. Die Abläufe im Schweinehandel waren ihnen nicht fremd. Während der gesamten Jugendzeit halfen sie immer wieder aus – Tag und Nacht. Denn Schweine werden frühmorgens verladen, damit sie rechtzeitig bei den Schlachtbetrieben ankommen. Deshalb zog die Familie auch zum jetzigen Wohnort von André Grob: «Von hier mussten die LKWs nicht mehr durch das Dorf fahren, um zur Autobahn in Wil zu kommen.» Damals, im Jahr 1980, war er 22 Jahre alt. Zu Beginn waren er und sein Bruder Angestellte des Vaters. Es dauerte aber nur zwei Jahre, bis sie den Betrieb übernahmen. Die Schweinevermarktungs AG war ihre erste gemeinsame Unternehmung. Sie sollte acht Jahre lang Bestand haben. Ein mutiger Coup André Grob ist Pragmatiker. Auf den Verkehrslärm auf der Fürstenlandstrasse angesprochen, steht er sofort auf, um seine Lösung zu präsentieren: ein Wasserfall. Der Swimmingpool wurde im Garten des Hauses an der zur Strasse hingewandten Seite angelegt. Um den Lärm der Autos zu kaschieren, liess André Grob einen kleinen Wasserfall einrichten. «Man konzentriert sich automatisch auf das Geplätscher und nicht mehr auf den Verkehrslärm.» Bei der Erklärung legt sich sein Gesicht sofort wieder in Lachfalten. Er schämt sich nicht, seinen kindlichen Stolz für diese Idee zu zeigen. Seine Offenheit ist entwaffnend und ansteckend. Diese offene und pragmatische Denkweise hat auch seine berufliche Laufbahn geprägt. Er und sein Bruder schreckten nie vor einschneidenden Entscheidungen zurück. Eine der ersten fällten sie im Jahr 1990. Der Bund hatte soeben die Kontingentierung für Schweinemastbetriebe beschlossen. Damit durften nicht mehr als 1000 Sauen in einem Stall gehalten werden. Das war nicht existenzbedrohend für die Grob-Brüder, aber sie wussten, dass es jeden weiteren Ausbau der Unternehmung erschweren würde. Sie beschlossen den Betrieb zu verkaufen. «Das war eine richtige Nacht- und Nebel-Aktion. Wir haben es niemandem gesagt, um die Konkurrenz nicht aufzuscheuchen.» Die Verhandlungen gelangen, das Unternehmen 25 wurde gewinnbringend veräussert. «Wir waren jung und ehrgeizig. Wir wollten uns nicht eingeengt fühlen.» Kurz darauf gründeten sie «Albert und André Grob Architektur und Baumanagement». Ihr Büro bezogen sie im heutigen «Casa Grande». Das war der Beginn der zweiten Erfolgsgeschichte der Brüder. Ostschweiz und in Zürich. Dann trafen sie den nächsten folgenschweren Entscheid: Sie trennten sich. Es ist eine Geschichte, die fast jeder Geschäftsmann in der Region kennt. Dementsprechend viele Gerüchte ranken sich um die Trennung der Grob-Brüder: Es habe Streit gegeben, ist das häufigste davon. «Das ist Unsinn. Ich habe mich in all den Jahren nie richtig mit meinem Bruder gestritten. Es war ein logischer und «Ein vernünftiger Entscheid» «Am Anfang kam es vor allem auf persönliche vernünftiger Entscheid.» Damit spricht André Beziehungen an.» Die wichtigste davon hatten Grob die Besitzverhältnisse an. Denn alles, was die Grobs zu einem Freund bei den Basler Ver- die beiden besassen, war unter dem Firmendach sicherungen. Über ihn gelang es den Neuein- und gehörte ihnen somit zu gleichen Teilen. «Es steigern, im Immobilienmarkt günstig Land zu machte einfach Sinn, klare Verhältnisse zu schafakquirieren und für die Basler Versicherungen fen.» Man teilte also brüderlich: André Grob erzu verwalten. Dank diesen Aufträgen konnten hielt rund 750 Wohnungen im Raum Wil und sie Reserven bilden. Die Art, wie André Grob Albert Grob bekam jene rund um Zürich. «Er war diese reinvestierte, ist bis heute der harte Kern schon immer eher Zürich zugeneigt. Deshalb hat seines wirtschaftlichen Erfolgs: «Wir haben im- es so für beide gestimmt.» Bei dieser Trennung mer darauf geachtet, hauptsächlich Wohnungen wurde André Grob auch das Elternhaus unterim mittleren und unteren halb von Kirchberg zuge«DAS WAR EINE RICHTIGE Preissegment zu kaufen. schrieben. Hier lebt er nun NACHT- UND NEBEL-AKTION, mit seiner Frau Theodora Diese haben wir dann renoUM DIE KONKURRENZ – er hat sie gleich zweimal viert und wieder vermietet. NICHT AUFZUSCHEUCHEN.» geheiratet – und drei seiner Investiert man zu fest im oberen Preissegment, geht man ein hohes Risiko vier Kinder. Die jüngste Tochter Violette kam ein. Wenn es mal kriselt, sind das nämlich die diesen Sommer zur Welt. Sein erstes Kind, Sohn ersten, die leer bleiben.» Aber sie nahmen sich Jeffrey, ist mittlerweile erwachsen. André Grob auch ambitionierten Projekten an. In und um ist jetzt 58 Jahre alt. Eigentlich will er seit JahWil realisierten sie mehrere Überbauungen, die ren kürzer treten und hat die Verwaltung seiner teilweise auch als verrückt oder vollkommen Immobilien deshalb in die Hände der Immovida übertrieben bezeichnet wurden. Aber die Grobs Treuhand AG gelegt. Aber er hat noch immer zu waren keine Traumtänzer, wie viele vermuteten. viel dieser jugendlichen Energie in sich, die ihn Ihre Wohnblöcke waren der Nachfrage ange- immer weiter vorantreibt. «Nein, wirklich ruhipasst und sie wurden stets in Etappen gebaut, um ger geworden ist es nicht. Im Moment baue ich das Risiko zu vermindern. «Natürlich haben wir gerade mehrere Häuser in der Lenzerheide. Die uns auch ab und zu verschätzt, aber dafür bildet will ich einmal meinen Kindern vermachen.» man ja Reserven.» Und dann sind da natürlich noch seine Familie, Mit Ausnahme der Zeit, in der Albert Grob mit Pferde und Bekannte. Ja, für André Grob scheint Krebs kämpfte, arbeiteten die beiden Brüder es gut zu laufen. Das Glück ist noch immer auf 20 Jahre lang Seite an Seite. Im Jahr 2010 wa- seiner Seite und er empfängt es mit offenen Arren sie im Besitz von 1500 Wohnungen in der men. Wie das Leben. ■ 26 McSands Motor Shop GmbH, Geschäftsführer Sandra und Mac Fröhlich, Balterswil NOSTALGIE AUF ZWEI RÄDERN Sandra und Mac Fröhlich geben alten Motorradliebhaber ihre Wege gemeinsam. Nach Motorrädern eine individuelle Note und dem Studium fanden sowohl Sandra als auch machen sie zu echten Custom Bikes. Mac eine Anstellung beim Winterthurer IndusDen nostalgischen Ritt auf zwei Rädern triekonzern Sulzer: sie in der Abteilung Diesel haben die beiden schon früh für sich Motoren (New Sulzer Diesel), er bei der Sulzer entdeckt. Hauptsächlich Harleys neh- Medizinaltechnik. men sich die Fröhlichs in ihrer WerkStetiger Ausbau statt vor. Aber nur solche, die vor 1964 Immer mehr wuchs in Sandra Fröhlich der gebaut wurden. Wunsch, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen – vorerst im Alleingang ohne ihren Ehemann. «Ein Risiko ist das immer, doch ich wollte es Text und Bilder: Katja Fässler nicht unversucht lassen», sagt Sandra Fröhlich. Milk-Xpress ist Sandra Fröhlichs ganzer Stolz. Die leidenschaftliche Töfffahrerin war nie ein Es ist eine Harley, Baujahr 1936, teils mit Origi- Stadtmensch. So zogen sie und Mac aufs Land, nalteilen, teils mit Ersatzteilen und eigens dafür in den Hinterthurgau. «Wir kannten die Geangefertigten Spezialteilen ganz neu aufgebaut. gend von früher, da einige unserer Freunde hier Mit Milk-Xpress hat die 44-Jährige schon eini- leben», so die 44-Jährige. Zuerst baute sie eine ge Preise bei Bikeshows und Messen abgeräumt. kleine Garage im Balterswiler Weiler Itaslen Davon besuchen sie und ihr Mann Mac Fröhlich auf. Es war klar, dass das Geschäft einen Fobis zu drei pro Jahr. Dort können sie der Szene kus, eine Kernkompetenz brauchte. Da Sandra präsentieren, womit sie ihren Lebensunterhalt Fröhlich schon immer eine Vorliebe für die älverdienen: alte Harleys aufzupeppen. teren Motorräder hatte, musste sie nicht lange überlegen. Alles unter Baujahr 1964 nimmt sie Die Leidenschaft für Harleys packte Sandra zur Revision an. «Custom Bikes im alten Stil Fröhlich schon von Kind an. Bereits im Alter sind einfach unglaublich schick und jedes Bike von zehn Jahren kurvte die gebürtige Walli- wird in der Werkstatt zum Einzelstück», so die serin auf einer Trial Maschine durch die Ge- Walliserin. Auch wenn McSands Motor Shop gend. «Das war jeweils in zunächst als Einzelfirma «CUSTOM BIKES IM ALTEN den Sommerferien, wenn aufgeführt war: Ehemann STIL SIND EINFACH UNGLAUBLICH wir meine Grossmutter in Mac half ihr so gut es ging SCHICK UND JEDES BIKE am Feierabend und an den den Dolomiten besucht haWIRD IN DER WERKSTATT ben», erzählt sie. Es war die Wochenenden aus. Am ZUM EINZELSTÜCK.» Zeit, in der sie sich mit dem Anfang nahmen sich die Geruch des Benzins und dem Motorengeheul Maschinentüftler vor allem fahrbare Unterangefreundet hat. Besonders Custom Bikes im sätze ihrer Freunde vor. «Werkzeug hatten wir alten Stil haben es der 44-Jährigen angetan. zum Glück bereits einiges auf Lager. Im Laufe der Jahre konnten wir immer mehr anschaffen.» Ein weiteres Feuer entfachte in ihr, als sie ihren Der Werkzeugbestand und die Auftragslage Ehemann Mac an der ETH Zürich kennenlern- wuchsen stetig. Schnell war klar, dass sie mehr te. Beide studierten Maschineningenieurwis- Platz brauchen. Das Grundstück gleich beim senschaften. Von da an beschritten die beiden Ortseingang zu Balterswil, auf dem die heutige 27 McSands Motor Shop GmbH zu finden ist, war ausgeschrieben. Nach dessen Erwerb hatte Sandra Fröhlich nicht nur mehr Platz zum Schrauben, sondern auch bald einen festen Angestellten. Als Mac Fröhlich nämlich sah, wie gut das Geschäft lief, beschloss er, zu hundert Prozent einzusteigen. Hin und wieder ein Macho An Geld für die Firmengründung fehlte es nicht. «Ich musste viel investieren, doch hatte ich von meinem Job bei Sulzer genug dafür auf der Seite.» Vielmehr kam Sandra Fröhlich hin und wieder der Gedanke, ob sie als Frau in einer männerdominierten Branche auch ernst genommen wird. Doch die Befürchtungen stellten sich zum grössten Teil als unbegründet heraus. Eine Episode blieb ihr jedoch im Gedächtnis. «Ein Kunde kam in unsere Werkstatt, um sich bei Mac über Motoren zu erkundigen. Als Mac zu ihm sagte, dass dies mein Fachgebiet sei, konnte er es kaum glauben», erzählt die 44-Jährige. «Er meinte nur: Da muss man sich doch auskennen.» Sandra Fröhlich ist, wie ihr Nachname schon verrät, eine Frohnatur. Von solchen Vorurteilen liess sie sich nicht unterkriegen. «Ich weiss schliesslich, was ich kann.» Die Devise von der heutigen McSands Motor Shop GmbH lautet: Möglichst alle Arbeiten selbst machen. Vom Motor bis zum Einzelteil. Nur selten bestellen sich die Fröhlichs Material oder Teile. Mac Fröhlich. «Eine Bieridee nennen wir das dann.» Über Kinder hat das Paar hingegen nie Nichts verpasst Wahrer Erfolg wird aus Leidenschaft gemacht, intensiv nachgedacht – die Werkstatt ist ihr das haben sich die Fröhlichs bewiesen. Gleich Baby. Das spiegelt sich auch in deren Namen über ihrer Werkstatt befinwider: er setzt sich aus «ICH GLAUBE NICHT, DASS det sich ihr Zuhause. «Es den Anfangsbuchstaben ICH OHNE FAMILIENGRÜNDUNG passiert immer wieder mal, von Mac und Sandra zuETWAS VERPASSE. ALLES WAS dass wir die Zeit vergessen sammen. «Ich glaube nicht, ICH BRAUCHE, HABE ICH HIER.» und stundenlang in der dass ich ohne FamilienGarage neue Ideen entwickeln. Das geschieht gründung etwas verpasse. Alles war ich braumeistens während des Feierabendbiers», sagt che, habe ich hier», so Sandra Fröhlich. ■ Mac und Sandra Fröhlich haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Die Milk-Xpress, eine 1936er Harley, ist Sandra Fröhlichs persönliches Aushängeschild. 28 | Publireportage Hans Eisenring Küchenbau AG, Sirnach/Münchwilen/Volketswil/Pfyn ALLES AUS EINER HAND AUS DER KÜCHENHAUPTSTADT DER SCHWEIZ 1988 – ein kleinräumiges Büro, ein paar Was ist Ihr Geheimrezept zum Erfolg? wenige Materialmuster und lediglich ein Ich denke es gibt kein generelles – aber ein für Angestellter. So präsentierte sich die jeden persönliches Geheimrezept. Meines beFirma Hans Eisenring AG vor mehr als steht aus wenigen, aber sehr auserlesenen Zuta25 Jahren. Dass sich daraus ein Unter- ten. Aus langjährigen Schlüsselkunden, einem nehmen mit rund 180 Mitarbeiterinnen fundierten Netzwerk an Kontakten und stets loyalen und zuverlässigen Mitarbeitern. Sound Mitarbeiter entwickeln würde, hatwie die Unterstützung meiner Familie, welche te der Gründer und gelernte Schreinerselbst im Unternehmen integriert ist. Eine gute meister Hans Eisenring nicht erwartet. Mischung machts aus! Die Hans Eisenring AG ist kontinuierlich gewachsen. Welches waren dabei die grössten Her«Mit praktisch nichts, ausser guten Beziehun- ausforderungen? gen, wagte ich den Schritt in die Selbstständig- Eine der grössten Herausforderung war, die bestehenden Firmenprokeit», so der Inhaber heute. «MIT PRAKTISCH NICHTS, AUSSER zesse dem Wachstum anEin Schritt, der sich schon GUTEN BEZIEHUNGEN, zupassen. Die Prozessorgabald bezahlt machte. HeuWAGTE ICH DEN SCHRITT IN DIE nisation musste möglichst te darf die Unternehmung SELBSTSTÄNDIGKEIT.» flexibel gestaltet werden, mit vier Standorten und über 2400m² Ausstellungsfläche positiv in die sodass sämtliche Veränderungen sehr schnell Zukunft schauen. Wir sprachen mit Firmen- integriert werden können. Denn gute Qualität und top Service können nur auf optimal abgegründer Hans Eisenring. stimmten Prozessen basieren. Und natürlich die Infrastruktur – Wachstum bedeutet Investitionen und viel Bedarf an Platz für unsere Mitarbeiter. Dies kann, gerade am Anfang eines Unternehmens, sehr anspruchsvoll sein. Text und Bilder: z.V.g Der Fantasie im Küchenbau sind kaum Grenzen gesetzt. Was macht die Hans Eisenring AG zur Küchenhauptstadt? Wir bieten von der klassischen bis zur modernen Küche in sämtlichen Segmenten alles an. Da wir auch bei der Küchenplanung und -beratung auf unser hauseigenes Natursteinwerk zurückgreifen können, sind das Angebot und die Materialauswahl sehr vielfältig. Mit der Zweimarkenstrategie Hans Eisenring und Poggenpohl decken wir sämtliche Kundensegmente ab und haben so eine führende Rolle im deutschschweizerischen Markt erlangt. Somit bleiben keine Kundenwünsche offen – wie eben Publireportage | 29 in einer Hauptstadt: Alles an einem Ort und dies in einer sehr grossen Vielfalt. Bei der Hans Eisenring AG erhalten die Kunden alles aus einer Hand. Hand aufs Herz: Mit was für einer Küche kochen Sie zuhause? Meine Frau Esther und ich legten Wert auf die perfekte Mischung zwischen ansprechendem Design und praktischer Gestaltung. Die Küche dient bei uns aber zugleich auch als Familientreffpunkt, weswegen wir diese sehr grosszügig gestaltet haben. Der Übergang zwischen Kochen und Wohnen ist fliessend. und ermöglicht unseren Kunden, ihre Küche-, Bad- und Bodenabdeckung vor Fertigung perDie Hans Eisenring AG hat mittlerweile drei sönlich zu bemustern. Diese Möglichkeit wird Firmen – den Küchenbau, das Natursteinwerk von unseren Kunden besonders geschätzt, denn sowie das Service Center. Können Sie uns die je- gerade im Bereich des Natursteins können individuelle Strukturflächen ausgesucht werden. weilige Kernkompetenz erläutern? Der Küchenbau hat die Kernkompetenzen in Das Service Center rundet unser Angebot ab und kümmert sich um den Bereichen Einzelkü«WIR BIETEN VON DER sämtliche Dienstleistunchen, Objektküchen und KLASSISCHEN BIS ZUR MODERNEN gen, die nach dem Kauf Mietküchen. Wir bieten KÜCHE IN SÄMTLICHEN einer Küche entstehen, von aber auch ganze KüchenSEGMENTEN ALLES AN.» der Gerätereparatur über umbaudienstleistungen an und übernehmen bei Bedarf die Umbauleitung den Geräteaustausch bis hin zu Küchen-Renoeines Küchen-Gesamtumbaus. Das Naturstein- vationsarbeiten. Dies für den Endkunden, wie ■ werk in Pfyn (TG) ist die perfekte Ergänzung aber auch für Immobilienverwaltungen. Firmengründer und -inhaber Hans Eisenring – führende Rolle im deutschschweizerischen Markt. Beste Küchenqualität für anspruchsvolle Kunden bei www.kuechenhauptstadt.ch. 30 Fairplay Agency, Inhaber Dino Lamberti, Zürich SCHWEIZER AUF INTERNATIONALEM FUSSBALLPARKETT 1998 gründete Dino Lamberti aus Wil die Fairplay Agency in Zürich, die Fussballspieler international an Vereine vermittelt. Mit der Vermittlung ist die Arbeit der Agentur jedoch noch lange nicht getan. Fussball ist in der Fairplay Agency von Dino Lamberti überall Trumpf. jährige Dino aus und startete auch schon kurz darauf bei den Junioren des FC Wil, woraufhin er später zu den Aktiven wechselte. Ein erster Klient Mitte der 90er-Jahre begann sich der Fussballspieler schliesslich Gedanken darüber zu machen, wie er sein Leben nach der Zeit als Aktiver gestalten sollte. «Als ich beim FC Wil Text: Stefan Feuerstein / Bilder: sfe/Fairplay Agency spielte, hatten wir einen Brasilianer im ProbeDie Begeisterung für Fussball begann bei Dino training, um den ich mich kümmerte», erzählt der heute 46-Jährige. DieLamberti schon sehr früh. «MIR WURDE BEREITS GESAGT, ser habe sich bei LamberAls kleiner Junge ging er DASS ICH NICHT UNBEDINGT IN ti gut aufgehoben gefühlt mit seinem Vater zu einem DIESE WELT PASSE.» und geäussert, dass er bei Fussball-Match auf dem Sportplatz Bergholz, was ihm auf Anhieb ge- ihm unterschreiben würde, falls er jemals fiel. «Das will ich auch machen», rief der sechs- Spielervermittler werde. «Dieser Gedanke war für mich sofort interessant. Ich hatte mich nämlich auf dem Fussballplatz schon mehrfach verletzt und meine Zukunft als aktiver Spieler war ungewiss», so Lamberti. Kurz darauf gründete er Fairplay Consulting, woraus im Jahr 1998 die Fairplay Agentur in Zürich entstand sowie kurz darauf eine Filiale in Brasilien. Vermittler, Berater und Scouts Erste Erfahrungen als Spielervermittler bestätigten ihn in seinem Entscheid. «Ich bemerkte schnell, dass diese Arbeit etwas für mich ist. Es machte mir viel Freude, mein Wissen über Fussball an junge Spieler weiterzugeben», erinnert sich Lamberti an seine erste Zeit in dieser Funktion zurück. So habe er ihnen dabei helfen können, es selber weit zu bringen, auch wenn er es selber nie ganz nach oben geschafft hatte. Dass Spielervermittler oft einen zwielichtigen Ruf haben, stört ihn nicht: «Mir wurde bereits gesagt, dass ich mit meiner korrekten Art nicht unbedingt in diese Welt passe. Der Erfolg gibt mir aber recht. Zudem wird glücklicherweise auch dieses Business immer mehr kontrol- 31 liert.» Mittlerweile führt Dino Lamberti die Schwächen zu korrigieren. Daneben führt die Fairplay Agency seit 17 Jahren. Insgesamt 18 Fairplay Agency diverse administrative ArKlienten werden von ihm und seinem Team beiten für ihre Klienten aus. «Fussballer, die betreut: von Gökhan Inler über Ivan Audino schon länger im Geschäft sind, haben oft ein bis hin zu Marcel Koller. In seine Klientenliste Portfolio aus Immobilien», erklärt Lamberti. aufgenommen hat er sie durch Tipps von Fuss- «Hinzu kommen Versicherungen und Steuern, ballberatern und eigenen die man bei einem inter«WIR UNTERSTÜTZEN FUSSBALLER Scouts in der Schweiz und nationalen Wechsel ebenJE NACH BEDARF BEI ALLEM.» Brasilien oder durch andefalls über die Landesgrenre Fussballspieler. Um sie zu vermitteln, steht zen hinaus regeln muss.» Nicht zuletzt ist der Lamberti in ständigem Kontakt mit verschie- Spielervermittler auch für zwischenmenschlidenen internationalen Fussballvereinen. Diese che Belange Ansprechperson: sei es, falls sich erhalten unter anderem Videos, auf denen ihre ein Spieler in einem Verein unwohl fühlt oder potenziellen zukünftigen Spieler im Einsatz zu bei Heimweh. Letzteres sei gerade bei jüngesehen sind, um sich einen Eindruck von deren ren Fussballern auch schon vorgekommen. Fähigkeiten machen zu können. Da die Aufgaben der Fairplay Agency weit über die Vermittlung von Fussballern hinausgehen, wird der Aufwand auch nicht über Konzentration auf Fussball Die Tätigkeit von Dino Lamberti und seinem einige Prozente der Transfergebühren abgeTeam geht jedoch weit über die Vermittlung golten. Gemäss Lamberti werden die Preise hinaus. Etwa 50 Prozent des Aufwands ergibt je nach Klient und Arbeitseinsatz angepasst. sich durch die laufende Betreuung der Spie- «Wir unterstützen Fussballer je nach Bedarf ler. So werden die Videos der einzelnen Spiele bei allem», so der Spielervermittler. «Dadurch beispielsweise auch mit den Fussballern an- können sie sich ausschliesslich auf den Sport ■ geschaut, um ihre Stärken auszubauen oder konzentrieren.» Fussballstar Gökhan Inler (rechts) gehört zu den Klienten der Fairplay Agency. 32 | Publireportage H.P. Rey AG, Automation und Informatik, Schwarzenbach / Sirnach INDIVIDUELLE LÖSUNGEN FÜR INDIVIDUELLE KUNDENWÜNSCHE Michael Rey Michael Rey hat eine Lehre als Elektromonteur absolviert, ist Dipl. Ing. Kommunikation und Informatik ZHAW und MAS Automation Management FHNW. Seit 2008 durchlief er alle Stufen bei der H.P. Rey AG, wo er im Januar 2015 die Geschäftsleitung übernahm. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Vater und Sohn Rey vor dem neuen Betriebsgebäude in Sirnach. Im Januar 2016 kommen die Umzugswagen. Die H.P. Rey AG ist ein führender Anbie- derung. Allerdings hat nun ein Generationen ter für Automation. Wo liegen die Chan- wechsel stattgefunden, der uns die Möglichkeit cen in diesem Wachstumsmarkt, wo gibt neue Blickwinkel, neue Ideen und auch die Risiken? Michael Rey ist seit Januar neue Technologien zu prüfen. 2015 neuer Geschäftsführer der Bereiche Automation und Informatik. Wir ha- Will heissen? «Nichts ist so beständig wie der Wandel», dies ben uns mit ihm unterhalten. gilt auch und vor allem in der Automations branche. Aktuell findet unter dem Begriff In dustrie 4.0 die Verschmelzung der Prozess Text: Roland Breitler / Bilder: rbr/z.V.g. ebene mit der Managementebene statt. Will Michael Rey, Sie haben am 1. Januar 2015 die heissen, dass bewährte Technologien aus dem Geschäftsleitung der Rey Automation und der ITUmfeld in der Automationsbranche Einzug Rey Informatik in Schwarzenbach übernom- halten und auch genutzt werden. Diese neuen Technologien entwickeln men. Gleichzeitig wächst «GEMEINSAM MIT UNSEREN KUNDEN sich immer schneller. Um das neue Betriebsgebäude in FINDEN WIR DIE IDEALE LÖSUNG.» den Anforderungen und Sirnach in die Höhe. Bedeutet dies nun einen Neubeginn oder setzen sie auf somit den Kundenerwartungen gerecht zu wer den, sind wir ständig bestrebt, mit der Entwick Kontinuität? Ganz klar auf Kontinuität. Wir sind gut aufge lung Schritt zu halten. stellt und brauchen keine tief greifende Verän Der Generationenwechsel ist das eine, der Umzug das andere. Warum Sirnach? Wir sind stetig gewachsen, die aktuellen Räum lichkeiten in Schwarzenbach platzen aus allen Nähten. Wir haben uns nach allen Richtungen orientiert, haben auch nach bestehenden Ge bäuden Ausschau gehalten und haben schliess lich in Sirnach die passenden Landreserven für einen Neubau gefunden. Sehr wichtig war uns, vor allem wegen unserer Mitarbeitenden, in der Region zu bleiben, denn einen brain drain können wir uns in unserer hoch spezialisierten Branche nicht leisten. Herr Rey: Automation, was können wir uns darunter vorstellen? Riesige Roboter, wie wir sie am Fernsehen sehen, die für bekannte Automarken die Fahrzeuge zusammenschrauben? Auch das gehört dazu, aber der Roboter macht in der Schweiz nur einen Anteil von vielleicht zehn Prozent an der Automation aus. Dies da Publireportage | 33 her, weil wir in der Schweiz kaum über eine Massenproduktion verfügen. In der Schweiz werden eher kleinere Stückzahlen hergestellt, oft hoch individualisiert. Dafür braucht es spezielle Lösungen, es braucht individuelle Planung und Engeneering für jeden einzelnen Kunden. Ein riesiges Tätigkeitsfeld mit vielfältigen Aufgaben! passende und individuelle Lösung. GemeinSo ist es. Nehmen Sie eine Wehrsteuerung, wo die Öffnung in Abhängigkeit des Wasserflus- sam mit unseren Kunden finden wir die ideale ses geregelt wird oder die Steuerung der Ge- Lösung. schwindigkeit eines Förderbandes in einem Kieswerk in Abhängigkeit von der geladenen Bisweilen geht bei Mitarbeitenden die Angst um, Menge oder ein vollautomatisches Kühlla- die Maschinen nähmen ihnen ihre Jobs weg ... ... was ich so nicht stehen ger eines Grossverteilers. «ES GEHT HIER NICHT UM lassen kann. Es geht hier Auch ein Bankomat, oder MENSCH GEGEN MASCHINE, nicht um Mensch gegen eben ein «Bankautomat» SONDERN UM DAS ZUSAMMENMaschine, sondern um das ist nichts anderes als ein WIRKEN DER BEIDEN.» Zusammenwirken der beiBeispiel für Automation, er erspart Ihnen den Gang zum Schalter. Ver- den. Automation entlastet die Menschen von einfacht gesagt basiert Automation auf drei eher stupiden, immer wiederkehrenden HandKomponenten: Dem Erfassen der Daten, der lungen, von schwerer körperlicher oder eben Weiterverarbeitung dieser Daten durch eine monotoner Arbeit. zentrale Steuerung, die technisch unterschiedlich ausgelegt sein kann, und der Aktivierung Herr Rey, spätestens Ende Januar 2016 beziehen der Aktoren, also all jener Endgeräte, welche Sie die neuen Räumlichkeiten in Sirnach. Dreidie eigentlichen Tätigkeiten letztendlich aus- geschossig, rund 3600 Quadratmeter gross. Wo führen. Stellen Sie sich nun wieder einen Ban- steht die Rey Automation und Informatik in zehn komaten vor, den wir alle gut kennen, und Sie Jahren? können das Prinzip ganz einfach erkennen. (schmunzelt) Natürlich würde ich sehr gerne Das funktioniert bei einer automatisierten Fut- schon bald ein viertes Geschoss darauf aufbauen... Nein, im Ernst, wir haben uns genügend termittelabfüllanlage nicht anders. Landreserven gesichert, dass ein Ausbau in SirDas heisst letztlich, dass Automation nicht nur nach möglich wäre. Wir haben klar vor zu wachfür die ganz grossen Unternehmen wirtschaft- sen und wollen sowohl das Inland- als auch das Auslandgeschäft weiter ausbauen. Mindestens lich ist? Völlig richtig. Wir realisieren Anlagen auch für so wichtig ist es aber, dass wir unseren Bekanntkleine Firmen schon für wenige tausend Fran- heitsgrad weiter stärken und dass wir von unseken und stellen bei Bedarf auch die Informatik ren Mitarbeitern als guter und fairer Arbeitgeber zur Verfügung. Letztlich kommen Kunden mit anerkannt werden. Wir sind hier auf einem sehr einem Problem zu uns, und wir suchen eine guten Weg, und den werden wir weiter gehen. ■ Wasserkraftwerk an der Murg Automation Viele einfache, gefährliche oder monotone Tätigkeiten können mit Hilfe der Automatisierungstechnik durch Maschinen ausgeführt werden. Arbeiten, die hohe Anforderungen an die Genauigkeit bzw. Schnelligkeit stellen, werden in der Regel automatisiert, dadurch erreicht man eine höhere Produktivität und eine bessere Qualität. Vereinfacht gesagt basiert Automation auf drei Komponenten: Dem Erfassen der Daten, der Weiterverarbeitung dieser Daten durch eine zentrale Steuerung und der Aktivierung all jener Endgeräte, welche die eigentlichen Tätigkeiten letztendlich ausführen. www.bernetgroup.ch Die Bernet Gruppe: Drei Marken. Ein Dach. Ein Ziel. Nach dem Kauf ist vor der Pflege. Gerade bei Berufsbekleidung und der Textilversorgung im Gesundheitswesen, Gewerbe und in der Industrie kommt es auf die fachgerechte Pflege und einen zuverlässigen Service an. Hier hat sich die Bernet Gruppe mit ihren verschiedenen Bereichsmarken in der Schweiz einen Namen gemacht. Alexander R. Wild Geschäftsleiter und Präsident der Bernet Gruppe „Wir verstehen uns als Problemlöser eines Unternehmens im Bereich der Textilversorgung und bieten in jeder Beziehung ausgereifte und effiziente Dienstleistungen an.“ KleenlineJonmaster ist ein äusserst effizientes System für die Mopp- und Reinigungstuch-Aufbereitung. Der entscheidende Vorteil: KleenlineJonmaster ist ein „ready to use“-System. Mit ihren Bereichsmarken Pentex, Rentex und Kleenline besteht die Gruppe aus verschiedenen Unternehmen mit spezialisierten Dienstleistungen für die Textilversorgung. Für dieses Wissen um Bedürfnisse und Prozesse steht Bernet mit den Kunden in engem Kontakt. Dabei spielt vor jedem neuen Einsatz die exakte Bedarfsermittlung, Konzeption und Projektplanung gemeinsam mit dem Kunden eine zentrale Rolle. Verfolgbare Textilflüsse Für die Erfassung der Textilien setzen Pentex, Rentex wie auch Kleenline auf eine intelligente RFID-Lösung. Dabei werden sämtliche Teile mit einem Transponder ausgerüstet und so einzeln erfasst. Mit Hilfe dieser Codierung kann jedes Teil durch die Erfassung im EDV-System über seine Lebensdauer verfolgt werden. Pentex – Corporate workwear Mit ihrer Bereichsmarke Pentex konzentriert sich die Bernet Gruppe ganz auf die wirtschaftliche Versorgung von Industrie-, Handels- und Gewerbeunternehmen und ist Spezialist für die Konfektion von professioneller Berufsbekleidung wie auch für die kompletten Dienstleistungspakete Waschund Vollservice mit drei Grosswäschereien an den Standorten St.Gallen, Bronschhofen und Lyssach bei Burgdorf. Die Spezialisten von Pentex stehen dem Kunden vom ersten Gespräch bis zur erfolgreichen Implementierung eines funktionierenden textilen Kreislaufes zur Seite. Dabei kommt ein selbst entwickeltes Servicesystem zum Einsatz, das exakt auf den individuellen Bedarf jedes einzelnen Kunden angepasst wird. Rentex – für das Gesundheitswesen Die Bereichsmarke Rentex ist ebenfalls Teil der Bernet Gruppe. Die Textilversorgung von Rentex deckt den kompletten textilen Bedarf von Spitälern, Alters- und Pflegeheimen ab. „Auch für diesen Bereich haben wir ein eigenes Servicesystem entwickelt, das wir individuell nach den Bedürfnissen und Erfordernissen der jeweiligen Einrichtung anpassen“, so Alexander R. Wild. Sämtliche Anlagen und Wiederaufbereitungsprozesse der drei hauseigenen Grosswäschereien entsprechen dem neuesten Stand der Technik und werden laufend Qualitätskontrollen unterzogen. Kleenline – Hygienesysteme Mit seiner dritten Bereichsmarke Kleenline hat sich Bernet auf massgeschneiderte Hygienesysteme spezialisiert. Kleenline bietet mit KleenlineJonmaster eine neuartige Methode der Mopp- und Reinigungstuch-Aufbereitung „ready to use“ an. Zudem wird ein umfangreiches Sortiment speziell für den Nasszellenbereich angeboten. Auf Wachstum programmiert Die Bernet Gruppe hat sich mit ihrer Kompetenz in den einzelnen Bereichen als Textilversorgungsund Hygiene-Profi in der Schweiz einen Namen gemacht. Aktuell beschäftigt die Gruppe rund 160 Mitarbeiter und bedient über 1’600 Kunden in der gesamten Schweiz. 35 Züger Frischkäse AG, CEO Christof Züger, Oberbüren DURCH SEINE ADERN FLIESST MILCH Die Züger Frischkäse AG verarbeitet täglich 300'000 Liter Milch zu Mozzarella, Quark, Mascarpone, Butter und anderen Milchprodukten. Die Produktpalette und das Unternehmen sind seit 1992 stetig gewachsen. Auch über 30 Jahre nach der ersten Mozzarella-Produktion verzeichnet das Unternehmen zunehmenden Erfolg. Derzeit baut die Firma aus – und trotzt damit der Währungskrise. Text: Sonja Kobler / Bilder: sok/z.V.g. Die Züger Frischkäse AG ist ein klassisches Familienunternehmen. Bereits der Ururgrossvater war Käser – das war 1850. Seit knapp 30 Jahren arbeiten Christof Züger (CEO) und Markus Züger (CEO Stv.) im Familienbetrieb und führen ihn in zweiter Generation. Markus Züger erinnert sich noch gut an die Mozzarella-Anfänge mit seinem Vater und Landwirt Edwin Züger in der Garage in Niederbüren und den späteren Umzug nach Oberbüren. «Wir hatten damals Standort befindet. Nur selten ist der Firmenchef fünf Mitarbeiter», so der CEO Stv. Heute sind im Anzug zu sehen. «Die weissen Hosen sind es 230. Christof Züger selbst absolvierte eine mein Markenzeichen», begründet er. Und wenn Ausbildung zum Käser, machte danach die Ma- er in die Produktion müsse, halte der Anzug tura und ein Studium zum Lebensmittelingeni- nur auf. Schnelle Prozesse seien wichtig – auch in der Verarbeitung. Die eur an der ETH. Um mehr «DAS HYGIENEMANAGEMENT HAT täglich angelieferte Frischüber UnternehmensstrukOBERSTE PRIORITÄT.» milch wird innert 24 Stunturen und die verschiedenen Beziehungen zu erfahren, lebte Christof den verarbeitet. Der Prozess von der Milch bis Züger drei Jahre lang in Frankreich. Er sieht im zum fertig abgepackten Produkt dauert rund Unternehmen eine einzigartige Fabrik. Eine ty- acht Stunden. Die Mitarbeitenden arbeiten in pische schweizerische Industrieproduktion, die Schichten, sieben Tage die Woche, rund um die aber fähig ist, auch Spezielles zu fertigen, wie Uhr. Im firmeneigenen Labor wird die Qualität beispielsweise halal und koscheren Mozzarella laufend getestet. «Das Hygienemanagement hat für orthodoxe Juden in Israel. Diese Fähigkeit oberste Priorität», sagt Christof Züger. Nur mit würde sie von den Grossfirmen unterscheiden. Haarnetz, Mantel und nach dem Gang durch Ein weiterer Vorteil sieht der CEO darin, dass die Hygieneschleuse darf die Produktion betresich bei der Züger Frischkäse AG alles an einem ten werden. Christof Züger, CEO (links), und Markus Züger, CEO Stv. der Züger Frischkäse AG 36 Der Koagulator, eine 42 Meter lange Käsungsanlage Idee aus Amerika Es war der Cousin von Edwin Züger, der die Idee hatte, statt einer traditionellen Käsesorte, die noch wenig bekannten Frischkäseprodukte herzustellen. Er selbst betrieb eine Käserei in Amerika. Mozzarella erfreute sich dort bereits in den 80er Jahren grosser Beliebtheit. Nach einer intensiven Entwicklungszeit mit den ersten Litern Kuhmilch entstand 1984 der erste Züger-Mozzarella. Damals wurde noch in einer Garage in Niederbüren produziert. 1992 erfolgte der Einzug in den Fabrikneubau in Oberbüren. Sechs Jahre später wurde die Züger Frischkäse AG gegründet. drin 35 Grad. Den Mitarbeitern gebührt hoher Von nichts kommt nichts Das Bild in der Produktion ist eindrücklich. Respekt», so Züger. Fast alle von ihnen kennt er An der Decke befindet sich ein Röhrensystem mit Namen. Im Unternehmen ist jeder mit jeaus Chromstahl, verteilt im Raum laufen ver- dem per Du, auch mit dem Chef. Um ihre Ideen schiedene Maschinen. An deren Ende befin- ist er froh. So konnte beispielsweise in Zusamden sich mit Wasser gefüllte Wannen. Nach menarbeit mit Heike Kürschner, Bereichsleiteund nach plumpsen sie rein – die Mozzarellas. rin Qualitätsmanagement, in diesem Jahr ein Grosse Kugeln, kleine Kugeln, in Stangenform, schweizweit einzigartiger Ausbildungslehrgang in Herzform. Der Herstellungsprozess ist voll- zum milchwirtschaftlichen Laboranten lanciert automatisiert. «Probieren Sie.» Christof Züger werden. Das Unternehmen setzt so in Bezug auf nimmt eine Kugel Mozzarella aus der Wanne, die Ausbildung von Schweizer Fachkräften ein starkes Zeichen. Die Tour er kann sie auseinanderzie«UM DEN WETTBEWERB ZU geht weiter. Christof Zühen wie einen Teig. Sie ist GEWINNEN UND DIE ger klopft noch schnell der noch warm. Es folgt Zügers PRODUKTIVITÄT ZU ERHÖHEN, Auszubildenden auf die Blick auf den Bildschirm MUSS INVESTIERT WERDEN.» Schulter und wünscht ihr und die Kontrolle der Einstellungen. Dann wendet sich der CEO an Ma- einen guten Start ins zweite Lehrjahr, bevor es gnus Meinert. Er arbeitet im Fachkader für eine Etage nach oben geht. Ein Roboter leert in Speisemozzarella. «Läuft alles?», fragt der Chef. kurzen Abständen die mit Frischkäse gefüllten «Und wie geht es dir?», erkundigt er sich wei- Wannen. Auf demselben Stock befindet sich der ter. Die Mitarbeiter liegen Züger am Herzen. Er Koagulator – eine 42 Meter lange Käsestrasse. weiss, was sie leisten. «Im Sommer sind es hier Der Rundgang geht weiter, vorbei an den Ab- 37 packungsmaschinen und Kühlräumen. Dann: eine Werkstatt? «Ja, die Rohre und die Stromleitungen in der Fabrik machen wir auch selbst», sagt Christof Züger. Fällt etwas aus, können sie so schneller reagieren. Auswirkungen der Währungskrise Vom obersten Stock aus kann der Erweiterungsbau des Unternehmens betrachtet werden. Vor allem das Verpackungsmaterial soll darin lagern – ebenfalls automatisiert. Die Arbeiten sind im vollem Gange. Im Dezember soll der Bau fertig sein. Züger unterstreicht damit den Glauben an den Produktionsstandort Schweiz und das trotz der Euro-Währungskrise. «Um den Wettbewerb zu gewinnen und die Produktivität zu erhöhen, muss investiert werden», sagt Christof Züger. In den letzten fünf Jahren investierte die Züger Frischkäse AG rund 50 Mil- ment zu erschliessen», erklärt er. Die Rohstoffe lionen in das Unternehmen. Mittlerweile liegt stammen zu 100 Prozent aus der Schweiz. Der der Exportanteil des Frischkäsespezialisten bei «Frankenschock» hatte Auswirkungen auf den 60 Prozent. Als ausschlagBetrieb. «Wir mussten den «ERFOLG KOMMT NICHT gebend für den hohen ExMilchpreis um acht ProVOM NICHTARBEITEN.» portanteil nennt der CEO zent senken», so der CEO. die Marktöffnung. «2007 wurde der Käsemarkt Die Milchlieferanten und Landwirte hätten zwischen der Schweiz und der EU liberalisiert. dies zähneknirschend zur Kenntnis genommen, Wir begannen die Märkte im richtigen Mo- aber mit Verständnis akzeptiert. Zudem wurde die wöchentliche Arbeitszeit der Mitarbeiter erhöht – von 43.75 auf 45 Stunden. «Auch hier akzeptierten alle. Das zeigt mir erneut: Gemeinsam sind wir stark, auch in fordernden Zeiten.» Ziel sei es natürlich, die Massnahmen wieder aufzuheben, sobald sich der Euro erhole. «Ab 1.15, das habe ich versprochen», so Züger. Er gibt zu, selbst seit der Aufhebung des EuroMindestkurses so viel zu arbeiten wie nie zuvor. Seine Arbeitswoche zählt rund 70 Stunden. «Erfolg kommt nicht vom Nichtarbeiten», sagt der CEO. Seine Freude an der Arbeit ist nach all den Jahren ungeteilt. Käse bleibt seine Leidenschaft. «Durch meine Adern fliesst Milch», grinst Christof Züger. ■ Christof Züger, CEO Züger Frischkäse AG (links), und Magnus Meinert, Fachkader im Bereich Speisemozzarella in der Produktion. links: Die Züger Frischkäse AG verarbeitet täglich 300'000 Liter Milch zu Mozzarella, Quark, Mascarpone, Butter und anderen Milchprodukten. 38 Peter Rapp AG, Geschäftsführer Peter Rapp, Wil DER BRIEFMARKENKÖNIG Für Peter Rapp gab es von Anfang an nur die Philatelie. Auf dem erlernten Beruf des Maschinenbauzeichners arbeitete er keinen einzigen Tag. Stattdessen wanderte er nach Deutschland aus, um beim damals wichtigsten Auktionshaus Europas das Handwerk der Briefmarkenkunde zu erlernen. Der mutige Entscheid hat sich für Peter Rapp ausbezahlt: Seit Jahrzehnten führt er das erfolgreichste Auktionshaus der Schweiz. hohle Kreuz zu machen und in der breiten Öffentlichkeit mit seinem Erfolg zu prahlen, passt nicht zu ihm. Doch wenn er sich dazu entscheidet, seine Geschichte zu erzählen, tut er es mit einer beneidenswerten Klarheit und Selbstverständlichkeit. Seine Sätze sind wohlüberlegt. Er muss sich nicht korrigieren, macht kaum Zeitsprünge – seine Ausdrucksweise ist gradlinig, zielgerichtet. Genau wie sein Lebenslauf. Vom Autodidakt zum Lehrling Sein Grossvater war leidenschaftlicher Hobbyphilatelist. Bereits in den 1920er und 30er Jahren konnte er sich seltene Briefmarken leisten und präsentierte sie immer gerne bei den BeText: Timo Züst / Bilder: tiz/z.V.g. suchen seiner Enkel. Obwohl der Grossvater Peter Rapp betritt den Raum mit einer beein- im aargauischen Baden lebte, sah Peter Rapp druckenden Präsenz. Bei der Begrüssung haf- ihn mehrmals pro Jahr. Er verbrachte dort reten sich seine Augen an die des Gegenübers. gelmässig die Schulferien. «Wir Kinder fühlten Er ist ein Hüne, fast zwei Meter gross und von uns ihm sehr verbunden.» Speziell bei Peter kräftiger Statur. Trotz seinen 70 Jahren erwartet Rapp hinterliessen die Briefmarken des Grossvaters einen bleibenden man einen intensiven Hän«UNSERE FAMILIE HAT EIN Eindruck. Er sitzt im Büro dedruck, ist auf eine PräMOTTO: LEBE LEISE. ICH FAND der Peter Rapp AG an der sentation seiner Kraft vorDAS SCHON IMMER EINE SEHR Toggenburgerstrasse, wähbereitet. Aber Peter Rapps WEISE EINSTELLUNG.» Hand ist erstaunlich sanft, rend er erzählt. Im Hinterseine Stimme nicht laut und polternd, sondern grund arbeitet seine Tochter Marianne. Sie ist ruhig und angenehm. Schon fällt es leichter die administrative Leiterin des Auktionshauses. nachzuvollziehen, dass dieser Mann sein gan- Bedacht und ernst spricht er von der Aufrezes Leben etwas so Zartem und Winzigem ge- gung, die er als kleiner Junge jeweils verspürte, widmet hat. Er ist der Gründer, Geschäftsfüh- wenn er mit seinem Grossvater die neuen Briefrer und die treibende Kraft des Auktionshauses markenkataloge durchblätterte. Es ist nicht Peter Rapp AG in Wil. Es ist das erfolgreichste einfach, das faszinierte Kind in Peter Rapp zu Auktionshaus für Briefmarken und Münzen sehen. Aber manchmal flackert es auf: «Mein in der Schweiz und hat es auf internationaler Grossvater hatte auch Basler Tauben. Das war Ebene zu grossem Ansehen gebracht. Trotzdem natürlich das Grösste für mich.» Er lächelt und steht Peter Rapp, abgesehen von seinen Aukti- erlaubt sich ein kurzes Schwelgen. Damals hat onen, selten im Rampenlicht: «Unsere Familie alles angefangen. Schnell begann er sich richtig hat ein Motto: Lebe leise. Ich fand das schon für Briefmarken zu interessieren. Das beinhalimmer eine sehr weise Einstellung.» Er ist ein tet nicht nur das Sammeln, sondern auch das zurückhaltender Mann. Normalerweise ver- Lesen entsprechender Literatur und Fachzeitneint er Interviewanfragen routinemässig. Das schriften. 39 Als sein Grossvater Anfangs der 60er Jahre habe ich keinen einzigen Tag auf dem Beruf verstarb, war Peter Rapp knapp 18 Jahre alt. gearbeitet. Trotz gutem Abschluss. Ich hätte Die gesamte Schweizer Sammlung wurde an bleiben können.» Peter Rapp hatte sich schon seine Generation vermacht. Damit ging sie während des letzten Lehrjahres über konkrefaktisch in die Hände von Peter Rapp über, te Schritte in Richtung seines Traums infordenn er war der Briefmarkenliebhaber. «Es miert. Klar war, dass die nächste Station für war klar, dass ich die Sammlung nicht gleich ihn wohl im nahen Ausland liegen würde. Geverkaufen werde, wenn er die Augen schliesst.» klappt hat es schliesslich dank der richtigen Der junge Erbe war damals schon sicher, dass Mischung aus Mut, Glück und Zufall: Am 1. er die Philatelie irgendOktober 1967 begann der «DANACH HABE ICH KEINEN wann beruflich ausüben Inhaber des erfolgreichsTAG AUF DEM BERUF GEARBEITET. ten Schweizer Briefmarwill. Allerdings ist das in TROTZ GUTEM ABSCHLUSS. ken-Auktionshauses seine der Schweiz ein steiniger ICH HÄTTE BLEIBEN KÖNNEN.» Karriere als Philatelist bei Weg, denn es gibt keine Ausbildung in diesem Bereich. Anders in H.C. Schwenn in Frankfurt am Main. Der Deutschland: Dort kann man sich zum Phil- damals besten Adresse für Philatelie in ganz atelie-Kaufmann ausbilden lassen. «Natürlich Europa. musste ich trotzdem eine Lehre machen, das war selbstverständlich. Im Nachhinein hätte Demut kam schnell ich wohl besser etwas Kaufmännisches ge- «Er war wie so ein richtiger preussischer wählt.» Damals folgte er aber seiner zweiten Major.» Peter Rapp spricht mit viel Respekt Leidenschaft: der Technik. Er absolvierte eine von Karl Simon. Als er mit 22 Jahren nach vierjährige Lehre als Maschinenbauzeichner Frankfurt kam, war Simon einer der fühbeim Bühler-Konzern in Uzwil. «Danach renden Briefmarkenexperten der Welt, eine Peter Rapp steht bei seinen Versteigerungen auch mal selber am Aktionstisch. 40 Koryphäe. Er war Peter Rapps Lehrmeister. ins Gespräch. Wohl eines der wichtigsten Aber der Weg an der Seite des Meisters war Gespräche für Peter Rapps Karriere. Denn er schwierig. Die erste Hürde war das Bewer- konnte dem grossen Meister bei einer Frage bungsgespräch in der H.C. Schwenn-Filiale über Schweizer Briefmarken aushelfen. «Ich an der Zürcher Bahnhofstrasse. «Ich war 22 habe anscheinend einen bleibenden Eindruck Jahre alt und hatte das Gespräch bei Schwenn hinterlassen.» Kurz darauf wurde er von Karl selbst. Er war aber auch nicht viel älter, nur Simon zum persönlichen Assistenten ernannt. 25 Jahre alt.» Peter Rapp konnte mit seinem So begann sein Aufstieg. Vorwissen punkten. Während den vier Jahren bei Bühler hatte er sein Wissen über Brief- Gelungene Premiere marken stetig ausgebaut. Er bekam die Stelle Von nun an ging es Schlag auf Schlag: Nach und zog nach Frankfurt. Ein gewagter Schritt. rund 15 Monaten als Karl Simons Assistent, Der 70-jährige Unternehmer zuckt mit den in der Peter Rapp «mehr gelernt hat, als man Schultern: «Ich war jung, alleinstehend und sonst in zehn Jahren lernt», übernahm er am wusste, was ich wollte.» Trotzdem war Frank- 1. Februar 1969 als philatelistischer Leiter die furt kein Zuckerschlecken. Schnell wich seine H.C. Schwenn-Filiale in Zürich. Allerdings jugendliche Begeisterung tiefer Bescheiden- pendelte er damals oft nach Frankfurt. Karl heit. Das Auktionshaus H.C. Schwenn war Simon war bereits 74 Jahre alt und gesundstreng hierarchisch aufgebaut: Auf drei Eta- heitlich angeschlagen: «Er rief mich alle zwei gen waren rund 60 Mitarbeiter untergebracht. bis drei Wochen zu sich. Vielleicht lag es darAuf der untersten befanden sich Sekretariat an, dass er alt und krank war und sich etwas und Buchhaltung, direkt darüber waren die erwärmt hatte. Aber wir hatten schon eine philatelistischen Räume. Noch ein Stock- gute Beziehung.» Im Herbst 1969 hörte Karl werk höher arbeiteten die Spezialisten und Simon schliesslich auf. Peter Rapp war auf zuoberst, an der Spitze, sassen die wichtigs- sich alleine gestellt. Aber diese Selbststänten und besten Experten. Karl Simon war ei- digkeit störte ihn nicht, im Gegenteil. Die ner von ihnen. Peter Rapp Auktionen in Zürich wa«DIE BRIEFE WURDEN NACH JAPAN erinnert sich gut an den ren sehr erfolgreich und GESCHICKT. HIER IST DAS PORTO Tag, an dem er sein Vorbereits im Jahr 1970 reifbild persönlich kennen- DOPPELT SO HOCH, WEIL ER EINEN te in ihm der Entschluss, ANDERN WEG GENOMMEN HAT.» lernte. Es war rund zwei etwas Eigenes zu machen. Wochen nach seinem Start und er sollte eine Ende 1970 trennte er sich schliesslich im Alter Einschätzung zu Brustschildmarken aus dem von 25 Jahren von H.C. Schwenn und eröffDritten Reich abgeben. «Nachdem ich fertig nete sein eigene Auktionshaus. Im November geredet hatte, war er lange still. Dann schaute des darauffolgenden Jahres war es so weit: er mich an und sagte: ‹Junger Mann, sammeln Peter Rapp führte seine erste eigene Auktisie Rabattmarken? Denn von Briefmarken on durch. «Damals war ich natürlich nervös. verstehen sie viel zu wenig.› » Die Nachbeben Was, wenn niemand kommt?» Aber zu Peter dieses Rüffels spürt Peter Rapp noch heute. Rapps Auktionen kommen sie immer – schon Aber aufgeben war nie eine Option. Er revi- bei der ersten. Über 100 Personen füllten das dierte seine Arbeit. Das Urteil fiel das nächste Bahnhofsbuffet Zürich. Briefmarken im Wert Mal wesentlich freundlicher aus. Man kam von 850‘000 Franken gingen damals über den 41 Auktionstisch. Der Startschuss war gefallen. Seither veranstaltet Peter Rapp jedes Jahr eine Versteigerung, seit 1985 im eigenen Gebäude in Wil. Viele Auktionen waren so einzigartig, dass sie internationales Echo verursachten. Sogar im Guinness Buch der Rekorde ist die Peter Rapp AG zu finden: 1980 wurden bei einer Versteigerung Briefmarken im Wert von 33,2 Millionen Franken verkauft. Aber für Peter Rapp ist nicht der Umsatz allein entscheidend: «Mich fasziniert noch immer alles Spezielle.» Zu seinen Lieblingen gehören die Sammlungen «Ticino» (2010 / 4,5 Mio.) und «The Alma Lee Collection» (2001 / 1,9 Mio.). Ewige Schule Die Peter Rapp AG wird in Wil bleiben: «Wieso sollte ich auch weg? Wil ist ein idealer Standort. In 30 Minuten ist man am Flughafen und in 45 Minuten in Zürich. Ausserdem habe ich hier immer genug Parkplätze – das ist fast das Wichtigste.» Weniger einfach abzuhandeln ist die Frage nach Peter Rapps Nachfolge. Darüber will er noch nicht reden. Er ist noch gesund genug, um seiner Leidenschaft nachzugehen. Ausserdem seien er und seien Tochter ein eingespieltes Team: «Ich hoffe, dass wir noch lange so zusammenarbeiten können.» Und dass es auch für ihn in der Philatelie noch viel zu entdecken gibt, ist schnell erklärt: «Stellen Sie sich vor, man muss herausfinden, ob eine Briefmarke, die von einem kleinen Dorf in Mexiko an ein anderes gesandt wurde, echt ist. Das kann nur ein regionaler Experte. Die Philatelie ist unendlich komplex.» Er steht auf und holt einen seiner Auktionskataloge hervor. Er fliegt durch die Seiten. «Hier, sehen Sie? Dieser Brief wurde von Genf nach Japan geschickt. Der hier auch. Aber das Porto ist doppelt so hoch. Warum? Weil er einen andern Weg genommen hat.» Manchmal ist Philatelie auch Detektivarbeit. Um die Echtheit einer Briefmarke zu verifizieren, wird enormer Aufwand betrieben. Auch das gehört zu Peter Rapps Aufgaben. Und während er durch den Katalog blättert und immer neue Beispiele findet, kommt wieder die Begeisterung des kleinen Jungen zum Vorschein. Die Briefmarken sind für ihn immer noch das, was sie einst beim Grossvater in Baden wurden: eine Mischung aus Passion und Obsession. ■ Die vielen Fahnen am Haus der Peter Rapp AG stehen für die internationale Tätigkeit des Auktionshauses. 42 | Publireportage Technische Betriebe Uzwil, Uzwil VERBUNDEN DURCH ERDGAS EINE STARKE PARTNERSCHAFT Die Technischen Betriebe Uzwil versor- von der Fahrzeugsteuer befreit. Dies bei gleigen die nähere Region mit Trink- und cher Leistung wie ein vergleichbarer Benziner. Löschwasser. Und über 2200 Haushalte Dazu kommt, dass der Treibstoff rund 30 bis und Betriebe mit Erdgas. Hinzu kom- 40 Prozent günstiger ist als herkömmliches men über 100 Fahrzeuge, die mit Gas Benzin oder Diesel. Und dann ist da noch die betrieben werden. Darunter auch jene die saubere Öko-Bilanz beim Transport des Treibstoffs zu den Tankstellen. Gas wird über des Frischkäse-Spezialisten Züger. Leitungen zur Tankstelle transportiert, Benzin mit Tanklastwagen. Haben Sie schon umgestellt auf ein Gas-Auto? Nein? Text und Bilder: Roland Breitler Ein Gashahn, wie er in der Schweiz meist verwendet wird. Es ist so eine Sache mit den Gas-Autos. Sie stos- «Leider gibt es in der Schweiz im Gegensatz sen rund 25 Prozent weniger CO² aus als ben- zu anderen Ländern immer noch sehr wenige gasbetriebene Fahrzeuge», zinbetriebene Fahrzeuge, «LEIDER GIBT ES IN DER SCHWEIZ bedauert Marcel Gähwiler, verbrauchen im Schnitt IM GEGENSATZ ZU ANDEREN LÄNGeschäftsführer der Tech– umgerechnet – vier Liter DERN IMMER NOCH SEHR WENIGE nischen Betriebe Uzwil. auf 100 Kilometer, sie haGASBETRIEBENE FAHRZEUGE.» Da seien auch Vorurteiben eine grössere Reichweite als vergleichbare Elektrofahrzeuge und le im Spiel wie geringe Reichweite, zu wenig sie gehören in aller Regel zur Fahrzeugklas- Tankstellen oder gar die völlig unbegründete se A, das heisst, sie sind die ersten drei Jahre Angst, ein gasbetriebenes Fahrzeug sei «explosionsgefährdet». «Dabei ist die Chance, dass ein Benzintank Feuer fängt, weit grösser», sagt Gähwiler. «Die Reichweite liegt im Schnitt bei 400 Kilometern, also weit mehr als bei einem Elektro-Fahrzeug und das Tankstellennetz ist genügend und wird weiter ausgebaut. Trotzdem sind Gas-Autos in der Schweiz die Ausnahme.» Zeichen der Zeit erkannt Jemand, der die Zeichen der Zeit erkannt hat, ist Markus Züger, CEO Stv. des gleichnamigen Frischkäse-Spezialisten in Oberbüren. Er betreibt sieben gasbetriebene Fahrzeuge und bezieht «sein» Gas – selbstredend – von den Technischen Betrieben Uzwil. Dabei handelt es sich allerdings weder um Last- oder Lieferwagen (die Firma Züger unterhält keinen eigenen Fahrzeugpark für den Transport ihrer Güter), sondern um reine Personenwagen. «Es sind Fahrzeuge, die wir Mitarbeitenden zu ver- Publireportage | günstigten Konditionen zu Verfügung stellen. Gleichzeitig dienen sie, mit entsprechenden Aufdrucken der Züger Frischkäse AG, als Werbeträger.» sicherzustellen, weichen wir auch auf Gas aus, das wir von den Technischen Betrieben Uzwil beziehen.» Schonender Umgang Und weshalb dieses Engagement? Züger lobt Der schonende Umgang mit Ressourcen und die Ökobilanz der Fahrzeuge ausdrücklich die Verwendung erneuerbarer Energien ist für und weist auch auf die geringeren Kosten hin. eine KMU wie die Züger Frischkäse AG ProZudem engagiere sich Züger stark auf Bio. gramm. Hinzu kommt, dass bei Gastreibstoffen «Wir stellen spezielle Biomindestens zehn Prozent «UNSERE KUNDEN VERTRAUEN Produkte her, die wir aus Biogas beigemischt werDARAUF, DASS AUCH BIO DRIN ‹Knospenmilch› herstellen. den muss – von Gesetzes IST, WO BIO DRAUFSTEHT.» Unsere Kunden vertrauen wegen. Mit der angekündarauf, dass auch Bio drin ist, wo Bio drauf- digten Energiewende des Bundes, vermehrt auf steht, daher wollen wir auch in und um den erneuerbare Energien zu setzen, dürfte dieser Betrieb ressourcenschonend und nachhaltig Anteil in Zukunft weiter ansteigen. produzieren.» Für die Mitarbeitenden sind die Fahrzeuge ein zusätzliches Gadget. Marcel Gähwiler ist zufrieden mit seinem Kunden. Die Technischen Betriebe Uzwil besitzen Die Züger AG bezieht Gas auch für die Pro- selbst acht Fahrzeuge, Personen- und Lieferwaduktion. «Wir betreiben seit Dezember 2011 gen, alle mit Gas betrieben. «Und auch einige eine Holzschnitzelheizung auf Dampferzeu- unserer Mitarbeitenden haben ihre privaten gung. Somit können wir 1000 Tonnen CO²- Fahrzeuge auf Gas umgestellt». Sagt es, setzt Reduktion pro Jahr erreichen. Um jedoch die sich in sein Auto, dreht den Schlüssel und gibt – Spitzen abzudecken und um die Versorgung im wahrsten Sinne des Wortes – Gas. ■ 43 Die Zwei von der Gastankstelle: Marcel Gähwiler, Technische Betriebe Uzwil (links), und Markus Züger, Züger Frischkäse AG. Erdgas und Wasser Die Technischen Betriebe Uzwil versorgen Niederuzwil, Uzwil, Oberuzwil, Bichwil, Oberbüren, Henau, Nieder- und Oberstetten und das Industriegebiet Salen in Niederstetten mit Erdgas über 2200 Hauszuleitungen mit 2000 Erdgasheizungen und Prozessanlagen. Auch die Dorfkorporation Schwarzenbach wird beliefert. Die Absatzmenge betrug im Jahr 2013, 162 Mio. kWh. Das Hauptleitungsnetz beträgt rund 80 Kilometer. Zusätzlich werden über 100 Erdgasfahrzeuge in der Region Uzwil / Flawil betankt. Auch Wasser gehört zum Geschäft. Die Technischen Betriebe versorgen die Dörfer Niederuzwil, Uzwil und Algetshausen mit Trink- und Löschwasser. Zum Einzugsgebiet gehören auch kleinere Gebiete ausserhalb der Gemeinde. 44 Ladies Woman-Fitness, Inhaber Tendar Shitsetsang, Rickenbach HAHN IM KORB IM FITNESSSTUDIO FÜR FRAUEN Tendar Shitsetsang ist bereits seit 1995 in der Fitnessbranche tätig – damals in einem gemischten Fitnessstudio. Im September 2010 eröffnete er das Studio Ladies Woman-Fitness in Rickenbach, wo Frauen unter sich mit Fitnessgeräten trainieren und verschiedene Sportkurse besuchen können. Text und Bilder: Stefan Feuerstein Für Fitnesstrainer Tendar Shitsetsang sind viele seiner Kundinnen zu Familienangehörigen geworden. aufwache, freue ich mich immer aufs Arbeiten», erzählt der 50-Jährige. «Meine Kundinnen beim Sporttreiben zu unterstützen, macht grossen Spass. Teilweise wurden wir in den vergangenen fünf Jahren zu einer richtigen Familie.» Dass er als Mann ein Fitnessstudio für Frauen leitet, stört seine Kundinnen nicht. Ganz im Gegenteil: Sie geniessen es, unter sich zu sein und vertrauen Tendar Shitsetsang, dem ein gesundes Training wichtiger ist als der schnelle Aufbau von Muskeln. Wer Tendar Shitsetsang bei seiner Arbeit sieht, Bodyguard des Dalai Lama bemerkt sofort seine Begeisterung für Sport Die Idee, in Wil ein Fitnessstudio nur für und Menschen. Junge und ältere Besucherinnen Frauen zu eröffnen, kam Tendar Shitsetsang des Fitnessstudios Ladies 2010. Damals begleitete er «WENN ICH MORGENS den Dalai Lama als BodyWoman-Fitness in RickenAUFWACHE, FREUE ICH MICH guard bei einem Besuch bach werden beim EintreIMMER AUFS ARBEITEN.» in Frankfurt, was er auch ten freundlich gegrüsst und auch bei Fragen ist der Trainer jederzeit gerne noch heute bei Aufenthalten des höchsten Budmit Rat und Tat zur Stelle. «Wenn ich morgens dhisten in der Schweiz macht: «Ich sah damals ein Fitnessstudio nur für Frauen und fand dieses Konzept super.» Zurück in der Schweiz erhielt er viel Zuspruch für die Idee, hier ein solches Angebot zu lancieren. Sein ehemaliger Chef, mit dem er ab 1995 in einem Fitnessstudio zusammenarbeitete, riet ihm zur Lancierung eines eigenen Studios. Drei Monate später war es so weit: Tendar Shitsetsang eröffnete das Ladies Woman-Fitness in Rickenbach mitsamt einer Kinderkrippe, die von seiner Frau betreut wird. Individuelle Programme Seither wurde das Fitnessstudio aufgrund der hohen Besucherzahlen laufend ausgebaut. Heute umfasst es diverse moderne Fitnessgeräte, mit denen sowohl Kraft- als auch Ausdauertraining möglich ist. Daneben werden im Ladies Woman-Fitness verschiedenste Kurse angeboten: Von Zumba über Meditation und Yoga bis hin zu Body Combat, einem kampfsportorientier- 45 ten Fitnessprogramm ohne Körperkontakt, das Bewegungen aus Karate, Tae Kwan Do, Kung Fu, Kickboxing, Muay Thai und Tai Chi miteinander verbindet. Das Fitness-Programm kann zwar frei gewählt werden, wird jedoch auch auf die Bedürfnisse jeder einzelnen Studiobesucherin angepasst. «Kommt eine Kundin erstmals vorbei, wird gemeinsam ein Gesundheitsfragebogen ausgefüllt», so Tendar Shitsetsang. «Entsprechend den Ergebnissen wird dann ein Programm erstellt, das gesundheitsfördernd und auf die individuellen Wünsche angepasst ist.» Ausgewogen ernährt Frauen, die im Woman Ladies-Fitness trainieren, können ihre körperliche Fitness jedoch nicht nur durch Sport verbessern. Jede von ihnen erhält nämlich zudem einen Ernährungsplan, um die Wirkung des Trainings zu unterstützen. Dieser umfasst Tipps wie beispielsweise, dass am Abend wenig gegessen und vor allem auf Kohlenhydrate verzichtet werden muss. Am wichtigsten sei aber, dass über den Tag verteilt regelmässig esse. Daneben wird im Ernährungsplan auch konkret aufgezeigt, welche Lebensmittel mit Vorsicht genossen werden sollen. «Bei Brotwaren muss neue Trends vorgestellt werden.» Möglicherweise steht sogar der Aufbeispielsweise stark auf «ICH SAH EIN FITNESSSTUDIO bau eines weiteren Fitnessdie Zubereitungsart geNUR FÜR FRAUEN UND Studios auf dem Plan – je achtet werden», erklärt FAND DIESES KONZEPT SUPER.» nachdem nur für Männer. der Fitnesstrainer. So sei vielen nicht bewusst, wie viele Kalorien «Gip- «Ob ich das machen werde, ist derzeit noch feli» im Verhältnis zu anderen Brotsorten hät- total offen. Es gibt aber schon einige, die ihr ten. Interesse an einem solchen Angebot geäussert haben», so Shitsetsang. Neben seiner Arbeit als Fitnesstrainer macht sich Shitsetsang seit Ausbau gewünscht Nachdem das Woman Ladies-Fitness in den einiger Zeit auch im sozialen Bereich stark. So vergangenen Jahren laufend gewachsen ist, will setzt er sich zum Beispiel für die Erdbebenhilder Studioleiter auch in der kommenden Zeit fe in Tibet ein und war in diesem Zusammenexpandieren: «Ich möchte weitere Kurse anbie- hang auch schon an der Organisation zweier ten und auch neue Fitness-Geräte anschaffen. Anlässe im Cinéwil beteiligt. Die Spenden wer■ Deswegen besuche ich oft Messen, bei denen den jeweils direkt vor Ort eingesetzt. In der Kinderkrippe des Ladies Woman-Fitness sorgt neben Tendar Shitsetsangs Frau auch die Angestellte Burcu Kaya für die Unterhaltung der Kleinen. Druckluft – die bewegt Prematic AG Druckluft-Elemente und Kompressoren Märwilerstrasse 43 Postfach 77 CH-9556 Affeltrangen Tel. 071 918 60 60 Fax 071 918 60 40 [email protected] www.prematic.ch • Pneumatik-Zylinder/-Ventile/-Systeme • Mobile Kompressoranlagen • Kolben- und Schraubenkompressoren für Gewerbe und Industrie • Druckluft-Aufbereitung • Druckluft-Zubehör • 24-Stunden-Kundendienst 47 Auto Welt von Rotz AG, Geschäftsführer und Inhaber Hanspeter von Rotz, Wil EIN AUTOIMPERIUM AUF VIELEN BEINEN Bei der Auto Welt von Rotz stehen nor- 100 Prozent. Wenn er sich etwas in den Kopf malerweise über 500 Wagen – bis zu gesetzt hat, realisiert er es. Ohne Kompromisse. zehn Autos werden täglich verkauft. Die «Die werten nur die Idee ab.» Mit dieser kontreibende Kraft hinter diesem Autorie- sequenten Haltung hat er sein Autoimperium sen ist der Gründer Hanspeter von Rotz. aufgebaut. Auf dem Gelände stehen rund 500 Er hat seit der Ausbildung zum Autome- Modelle, an die zehn verkauft die Garage pro Tag. Vor kurzem ist von Rotz nun auch in das chaniker auf eine eigene Garage hingeImportgeschäft eingestiegen. Damit baut er sich arbeitet. In einem so hart umkämpften neben seinen fünf Hausmarken, der Spenglerei, Geschäft wie dem Autohandel ist sein der Lackiererei und der Waschanlage ein weiteRezept die Konsequenz. res Standbein auf. «In dieser Branche verdient man nur Geld, wenn man mehrgleisig fährt.» Text: Timo Züst / Bilder: tiz/z.V.g. Sich abheben Hanspeter Von Rotz wächst an Widerständen: In der Eingangshalle der Auto Welt von Rotz Für sein neustes Projekt «Swiss-Import von steht ein Segway mit eigenartigen Reifen: Sie Rotz» rang er sieben Jahre mit den Behörden. wirken viel zu gross für das kleine Gefährt, haIhnen war der grosse Neubau in Wils Westen ben ein raues Profil und sind vom Dreck braun ein Dorn im Auge – vor allem der Thurgauer verfärbt. Ein Motocross-Segway. Er gehört Seite. Denn das Grundstück der «Auto Welt von Hanspeter von Rotz. Früher war er ein aktiver Rotz» endet nur wenige Meter vor dem Gebiet Motocross-Fahrer. Deshalb zog er nach seiner des angedachten Entwicklungsschwerpunkts Lehre als Automechaniker in Sarnen (OW) (ESP) Wil West. Schliesslich setzte sich Hans- auch in die Ostschweiz: «Hier war damals die Motocross-Hochburg.» peter von Rotz durch, wie «FALLS DER AUTOBAHNZUBRINGER Seine erste Stelle trat er in er es meistens tut. Dafür KOMMT, HAT SICH MEINE STRASSE Bettwiesen an. Dort arbeiwaren aber einige KomproSICHER SCHON GELOHNT.» misse nötig. Der wichtigste tete er knapp zwei Jahre. für die Behörden betrifft die Zufahrtsstrasse: Dann folgten die Wanderjahre. Der junge MeSie muss im Falle einer Realisation des ESP Wil chaniker arbeitete in verschiedenen Garagen West auf Kosten des Besitzers wieder entfernt im Kanton Zürich und legte in dieser Zeit das werden. Ihre Nähe zu den geplanten Industrie- Fundament für seine Selbstständigkeit: «Ich komplexen schätzen die Verantwortlichen als besuchte diverse Weiterbildungen – sowohl im störend ein. von Rotz stimmte bereitwillig zu: technischen als auch im kaufmännischen Be«Ach von diesem Autobahnzubringer reden sie reich. Dass es beides braucht, war klar.» Im Jahr schon seit ich hier bin. Falls er wirklich irgend- 1978 kam er zurück in die Region Wil. An der wann kommen sollte – was ich bezweifle –, hat Toggenburgerstrasse mietete er das ehemalige sich meine Strasse bis dahin sicher gelohnt.» Restaurant Frohsinn. Am heutigen Standort der Peter Rapp AG. Damit tat er der Stadt einen Natürlich ist das nur eine Annahme, eine be- Gefallen, denn man war froh, die zwiespältige gründete Vermutung. Aber wenn Hanspeter Bar loszuwerden. Am Abend verkaufte er dort von Rotz sie äussert, klingt es wie eine Tatsa- seine ersten Autos, tagsüber arbeitete er in eiche. Denn er vertraut seiner Einschätzung. Zu ner gemieteten, kleinen Garage in Eggetsbühl 48 Hanspeter von Rotz setzt in seiner «Autowelt» auf ein möglichst breites Angebot. bei Wängi. «Damals verkaufte ich im Jahr, was rendite von 19 Prozent einfahren, können Gawir heute am Tag verkaufen.» Die Doppelbe- ragisten nur mit rund einem Prozent Gewinn lastung war intensiv, trug aber schnell Früch- vom Umsatz rechnen. Hat man die Autos zu te. Bereits 1980 konnte er sich ein Grundstück teuer eingekauft, kann das schnell gefährlich in Bronschhofen an der Zürcherstrasse kaufen, werden. Deshalb traf der Frankenschock andarauf wurde die erste Werkstatt gebaut. Aber fangs Jahr viele Autohändler schwer. Hanspeschon damals war der Markt dicht besiedelt, an ter von Rotz hat auch hier einen konsequenten jeder Ecke wurden Autos gekauft, verkauft oder Ansatz gewählt: «Am zweiten Tag nach dem repariert. «Mir war klar, dass ich mich abheben Entscheid der SNB haben wir alle Autos um muss. Nur wer besser ist als die Konkurrenz, 10 bis 20 Prozent heruntergeschrieben.» Kurz überlebt.» Von Anfang an verfolgte er deshalb und schmerzvoll war die Devise. Natürlich die Idee einer Auto Welt, die dem Besucher musste sich die Auto Welt von Rotz so einiges nicht nur die ganze Palette an Serviceangebo- an Gewinnen ans Bein streichen, dafür waten, sondern auch ein Erlebnis bietet: «Das Auto ren die Wagen mit Eurobelastung schnell weg. ist für viele mehr als ein Nutzgegenstand. Ge- «So kamen wir rasch wieder in den schwarzen nau dieses Bedürfnis will ich befriedigen.» Bereich.» Ein gutes Beispiel für die Art, wie Hanspeter von Rotz Probleme angeht: Kopf voran. Während er in seinem Büro von den Bei Schlamm und Wasser Das grosse Geschäft macht man mit dem Au- Herausforderungen des starken Frankens toverkauf schon lange nicht mehr: Während erzählt, klingelt sein Telefon. Im neuen Gedie Produktionsfabriken noch eine Umsatz- bäude steht die erste Hochzeit an. Das erste 49 Fahrzeug wurde soeben im neuen Spritzwerk waren. Bei Schlamm und Wasser.» Er wirkt, lackiert. Im millionenteuren Neubau werden als freue er sich schon auf das Erklimmen der nämlich nicht nur die selbst importieren Au- nächsten Barrikade. Es erstaunt deshalb, ihn tos verkauft, sondern es sind auch Büroräu- über seine Pension reden zu hören. Die will er nämlich pünktlich anme, eine moderne Speng«AM ZWEITEN TAG NACH DEM treten. Für die Nachfolge ler- und Lackiererei sowie ein grosser Event-Raum ENTSCHEID DER SNB HABEN WIR ist bereits gesorgt: Über mit Küche für bis zu 250 ALLE AUTOS UM 10 BIS 20 PROZENT 80 Prozent des operativen HERUNTERGESCHRIEBEN.» Geschäfts habe er schon Personen untergebracht. «Den kann ich dann vielleicht auch an Verei- abgegeben. Trotzdem: Zur Ruhe setzen will ne oder Firmen vermieten. Das Angebot fehlt er sich nicht. «Einiges werde ich sicher noch ja jetzt in Wil», sagt von Rotz eher beiläufig. in Angriff nehmen. Das macht mir einfach Mit dem Einstieg in das Importgeschäft hat er Spass.» Hoffentlich trifft er dann auch auf den ■ viele Konkurrenten nervös gemacht. Denn es nötigen Widerstand. ist ein gewagter Schritt. In der Schweiz wird das Geschäft mit dem Einführen von Autos von wenigen Grossanbietern beherrscht. Dass Hanspeter von Rotz für seine «Swiss-Import» überhaupt genug Anbieter, sprich Automobilwerke, gefunden hat, liegt an seinen langjährigen Beziehungen: «Nach all der Zeit kenne ich natürlich viele Händler und Werke in ganz Europa. Als kleiner Importeur fokussieren wir uns aber sowieso eher auf die neusten Modelle.» Allzu fest ins Detail will er dann aber doch nicht gehen: Berufsgeheimnis. Klar ist, dass mit der grossen Investition auch der Umsatz der Auto Welt steigen muss. Gibt der gesättigte Markt dieses Volumen überhaupt her? «Kein Problem. Solange es Menschen gibt, braucht es Fahrzeuge. Unser grosser Vorteil: Wir können sofort liefern. Ein wichtiges Standbein sind unsere Dienstleistungen. Rund ums Auto bieten wir für alle Marken alles an.» Der 63-jährige ist von seinen Ideen noch immer überzeugt. Bisher hat sich das für ihn ja auch gelohnt. Aber der Erfolg bringt auch Neider mit sich – vor allem in einer so hart umkämpften Branche. Aber die machen den Altmeister nicht nervös: «Als ich noch Motocross fuhr, war ich immer dann am besten, wenn die Verhältnisse richtig schlecht Die Auto Welt von Rotz wurde mittlerweile um die Swiss-Import von Rotz ergänzt. 50 | Publireportage Micarna-Gruppe, Fleisch, Geflügel und Seafood, Bazenheid NACHHALTIGKEIT ALS SCHLÜSSEL FÜR DEN UNTERNEHMENSERFOLG Micarna – entlang der Wertschöpfungskette zehn Aktionsthemen für eine nachhaltige Entwicklung definiert. Die Micarna-Gruppe setzt ganz auf Absicht, die Ziele im Bereich der NachhaltigNachhaltigkeit. Sie hat es sich zum Ziel keit noch weit effizienter in die Tat umzusetgesetzt, innert der nächsten zwanzig zen. «Die Nachhaltigkeit ist zentral für unsere Jahre zur nachhaltigsten Fleisch-, Ge- Unternehmenspolitik», formuliert Micarna flügel- und Seafood-Produzentin Euro- Unternehmensleiter Albert Baumann das zentrale Anliegen. Dabei müsse es gelingen, ökopas zu werden. logische, soziale und wirtschaftliche Interessen ausgeglichen zu berücksichtigen. Will letztlich heissen, die Leistungen im Markt Text: Roland Breitler / Bilder: z.V.g. bleiben zentral, denn nur die WirtschaftlichDer Betrieb in Bazenheid präsentiert sich zur keit des Unternehmens bietet die Garantie, Zeit des Besuchs als Baustelle, denn der ge- auch in der Zukunft im Wettbewerb bestehen zu können. Doch passen Wirtschaftlichkeit samte Eingangsbereich wird umgestaltet. Eine weit grössere Baustelle ist jedoch die erklärte und Nachhaltigkeit zusammen? Gesamte Wertschöpfungskette Und ob. Denn Nachhaltigkeit gehört seit jeher zum Geschäft der Micarna, gilt es doch, im wahrsten Sinne des Wortes möglichst wenig «Fleisch am Knochen» zu lassen. Das ist wirtschaftlich vernünftig und senkt gleichermassen die Lebensmittelverluste. Einen Schritt weiter geht das Prinzip des «nose to tail», das heisst die vollständige Verarbeitung eines Tieres, wenn immer möglich zu Lebensmitteln. Die nicht konsumierbaren Stücke werden möglichst hochwertig zu Gelatine, pharmazeutischen Wirkstoffe, Haustierfutter, Biogas und Dünger verwertet. Doch betrifft Nachhaltigkeit letztlich die gesamte Wertschöpfungskette, von Anbau und Beschaffung über Produktion und Handel bis hin zu Konsum und Recycling. Dazu gehört auch das Futter der Tiere. Denn die Zusammensetzung dessen ist zentral für den ökologischen Wert des Fleisches. So setzt die Micarna-Gruppe beispielsweise auf Soja aus Italien statt aus Brasilien. Die Micarna hat entlang den Themen Ökologie, Soziales und Wirtschaft zehn Aktionsthe- Publireportage | men identifiziert, bei denen Verbesserungen bewusst auf das Thema sensierzielt werden sollen und messbare Ziele bis bilisiert, sollen ihr Fachwissen 2020 und Visionen 2040 definiert. Beispiel und gleichzeitig «nachhaltiTierwohl: So sollen die strengen Schweizer ge» Verbesserungsvorschläge Tierwohlstandards auch für sämtliche auslän- einbringen. Der institutionelle dischen Partner gelten. Beispiel Recycling: Bis Prozess ist bereits erfolgreich angelaufen ins Jahr 2040 sollen 100% sämtlicher «Abfall- und wird weiter verfolgt. Zur Nachhaltigkeit bei den Mitarbeitenden produkte» rezykliert wer«DIE NACHHALTIGKEIT IST gehört auch die Förderung den. Beispiel Produktion: ZENTRAL FÜR UNSERE Verwendung von 100% des eigenen Nachwuchses: UNTERNEHMENSPOLITIK.» erneuerbarer Energien. Bis 2022 will die Micarna Das ist nur ein kleiner Auszug aus dem Kata- jährlich 125 Lernende ausbilden – ein realislog der Strategien für die kommenden Jahre tisches Anliegen, sind es doch schon heute und Jahrzehnte. weit über 100. Alle diese Schritte führen die Micarna-Gruppe zum erklärten Ziel, sich für die kommenden Generationen einzusetzen Mitarbeitende im Fokus Dabei setzt die Micarna-Gruppe ganz auf ihre und schon heute ein klares Statement dazu ■ Mitarbeitenden. Diese werden schon heute abzugeben. Nachhaltig? Nachhaltig. 51 Ein Beispiel einer nachhaltigen Verpackung der Micarna-Gruppe: Bio-Charcuterie-Paperlite-Verpackung, welche rund 60 Prozent weniger Kunststoff aufweist. Die Aus- und Weiterbildung ihrer knapp 3000 Mitarbeitenden ist für die Micarna-Gruppe zentral. 52 h2 plus, Mirjam und Carmen Hinder, Wil DAS HOBBY ZUM BERUF GEMACHT Eine mögliche Dessertkreation von h2 plus Die Schwestern Mirjam und Carmen ben ganz klein angefangen und ohne Werbung Hinder haben zusammen im Café Botti- hat sich ihre Kundschaft in kurzer Zeit enorm gnole in Sirnach gearbeitet und neben- vergrössert. «Mittlerweile haben wir so viele bei aus Freude Apéros und Desserts für Anfragen, dass wir leider viele davon absagen Verwandte und Bekannte kreiert. Da müssen», erklärt Mirjam Hinder. aber die Anfragen immer mehr wurden, Ein vielseitiges Angebot haben sie sich im Mai 2010 entschieden, Mirjam ist 37 und gelernte Köchin mit Erfaheinen eigenen Partyservice aufzubauen. rung in Service und Patisserie. Die 28-jährige Carmen ist gelernte Konditorin-Confiseurin mit Kenntnissen in Décor und gestalterischen Text: Pascal Scheiwiler / Bilder: pas/z.V.g. Feinarbeiten. Sie bilden zusammen das HerzSeit gut fünf Jahren leiten die Schwestern Mir- stück des Unternehmens. Seit September 2013 jam und Carmen Hinder den Partyservice h2 haben sie das Glück, dass Ramona Näf zu 40 plus. Ihre riesige Freude Prozent bei ihnen arbeitet. und Begeisterung am Ko- «DAS ‚H2‘ IM NAMEN STEHT FÜR Zusätzlich stehen ihnen HINDER IM DOPPEL. DAS ‚PLUS‘ noch flexible, abrufbare chen und Backen war ausFÜR ALLE IM HINTERGRUND.» Mitarbeiter zur Verfügung, schlaggebend für die Entscheidung, ihr eigenes Unternehmen zu starten. wenn sie grössere Anlässe mit Getränken und Im unteren Stockwerk des Elternhauses haben Service bedienen dürfen. Wie wichtig ihnen sie sich dafür eine Küche eingerichtet. Sie ha- Teamwork ist, sieht man auch im Logo: «Das ‚h2‘ im Namen steht für Hinder im Doppel. Das ‚plus‘ dahinter für alle, die im Hintergrund arbeiten», erklärt Carmen Hinder. Genauso wie das Unternehmen ist auch das Angebot gewachsen. Mittlerweile seien sie ein breit gefächerter Partyservice, der Hochzeitsapéros, Geburtstagsfeiern, Firmen- und Privatanlässe anbietet. Früher habe sich ihre Arbeit stark auf das Wochenende beschränkt, heutzutage seien sie aber oft auch unter der Woche engagiert. Teilweise gäbe es jetzt auch Stammkunden, die ihre Bestellung direkt bei h2 plus in Wil abholen. Da der Namen h2 plus in den letzten Jahren schnell bekannt wurde, haben sie das Glück, das Hauptaugenmerk auf die Kunden aus der Region Wil legen zu können. Das Dinnerspektakel «Lachen und Lametta» in Sirnach Alle Jahre wieder freut sich h2 plus auf einen ganz besonderen «Koch-Einsatz» beim Circus 53 Balloni in Sirnach. Vor fünf Jahren haben sie mit Cadonaus vom Circus Balloni ein ganz spezielles Projekt gestartet: Das Dinnerspektakel «Lachen und Lametta», das sich einer immer grösseren Beliebt- und Bekanntheit erfreut. Auch dieses Jahr werden Mirjam und Carmen Hinder von Mitte November bis Mitte Dezember mit einem weihnachtlichen Viergangmenu für das leibliche Wohl der Gäste sorgen. Hausgemachte Qualität Das Wichtigste für Partyservice h2 plus ist die persönliche Note, welche die Kunden bei ihnen einfliessen lassen können. Jeder Anlass soll persönlich sein, Wünsche der Kunden sollen zusammen angeschaut und, wenn irgendwie möglich, erfüllt werden. Diese Vorgehensweise sei für sie wichtig, beteuern die Schwestern, deshalb solle das Unternehmen auch weiterhin bieten, unter anderem das sehr beliebte «Finim kleinen Rahmen bleiben. Dadurch sei jeder gerfoodbuffet h2 plus», müsse vieles dann Anlass verschieden, was ihre Arbeit spannend planmässig, zum Teil auch parallel gekocht und abwechslungsreich mache. Bei Hochzei- und gebacken werden. Deshalb arbeiten sie mit ten sei es auch einmal möglich, dass sie weiter durchdachten Wochen- und Tagesplänen und weg gehen würden. So waren sie bereits auf legen teilweise Nachtschichten ein. Wenn sie der Rigi, der Schwägalp an Anlässen den gesamten «WIR WERDEN IMMER HERZLICH oder in Tschamut in GrauService leisten, kommen EMPFANGEN. ALLE HABEN bünden. Entsprechend sie meist spät in der Nacht FREUDE, WENN MAN ihrer Firmenphilosophie nach Hause. Dennoch MIT DEM ESSEN KOMMT.» sind alle Speisen hausgemuss für den nächsten macht, verwendet werden ausschliesslich regi- Tag vorbereitet werden. Darum haben sie, vor onale Produkte. «Das Fleisch stammt aus der allem an den Wochenenden, sehr unregelmäsSchweiz von einer Metzgerei in Rossrüti, bei sige Arbeitszeiten. Die Zusammenarbeit funkFrüchten und Gemüse legen wir Wert auf Sai- tioniere jedoch ohne Worte, «weil wir wissen, sonales und Regionales», so Mirjam Hinder. wie die andere tickt», beschreibt Carmen HinDieser Linie wollen sie treu bleiben, da sie da- der das Teamwork. Einen besonderen Lohn ermit erfolgreich sind. halten sie jeweils, wenn sie an einen Anlass gehen: «Wir werden immer herzlich empfangen. Alle haben Freude, wenn man mit dem Essen Der Zeitaufwand lohnt sich Das Wichtigste eines Partyservice ist eine op- kommt.» So Mirjam Hinder. Das entschädige timale Zeit und Arbeitseinteilung. Da Mirjam auch für den riesigen Aufwand und die langen ■ und Carmen Hinder Buffets jeglicher Art an- Arbeitstage. Die Schwestern Carmen Hinder (links) und Mirjam Hinder führen zusammen den Partyservice h2 plus. 54 DIE WIRTSCHAFTSREGION AUF EINEN BLICK Total Einwohner Gemeinde 2014 Einwohnerzunahme/ abnahme in Geburten pro Scheidungen Heiraten pro % von 1'000 1'000 Leerwohpro 1'000 2013 bis 2014 Einwohner Einwohner nungen in % Einwohner Grafik S. 58 Veränderung der 1 von … registrierten Einwohnern Arbeitslosen ist arbeitslos in % von 2014 2010 bis 2014 Veränderung der Wohnbevölkerung in % von 2010 bis 2014 Grafik S. 58 Grafik S. 59 Grafik S. 59 Zuzwil 8'599 2'467 1'131 2'785 760 4'603 4'228 2'592 10'323 3'762 8'721 1'198 1'439 2'604 2'827 5'165 1'515 2'954 4'250 6'265 2'736 803 7'551 1'163 1'510 12'695 4'490 23'715 2'367 1'126 4'783 1.49 2.15 -1.57 1.02 4.68 1.37 1.63 1.49 0.43 0.70 2.34 1.78 -0.28 1.40 -0.07 1.55 1.07 1.23 1.43 1.16 0.81 -4.06 1.07 1.22 2.17 -0.02 0.92 1.82 4.78 2.18 0.89 9.6 10.7 13.2 9.7 13.5 9.8 12.2 9.3 10.6 15.2 11.6 10.1 13.2 13.5 11.0 10.9 12.6 10.9 12.1 10.6 12.5 6.1 7.6 8.7 11.4 9.8 11.4 11.2 11.1 18.0 11.1 1.9 2.9 0.0 3.2 1.3 1.7 2.4 2.7 1.4 0.5 1.5 2.5 2.8 1.5 2.1 3.3 0.0 1.7 1.2 1.8 2.6 2.4 1.6 0.0 4.7 2.0 1.1 1.8 2.6 2.7 3.1 6.1 5.3 7.0 5.4 8.1 3.9 6.2 3.5 5.7 6.7 4.3 2.5 5.6 5.8 3.5 5.7 3.3 3.7 5.2 5.5 4.4 7.3 5.3 4.3 3.3 5.2 4.3 5.4 5.2 3.6 3.8 2.3 1.1 2.5 1.5 0.6 0.9 2.1 0.7 3.6 0.5 3.2 1.0 2.1 3.4 0.2 2.0 0.2 0.5 0.5 0.3 1.7 0.3 2.5 1.4 5.8 0.8 1.3 1.0 1.0 0.0 1.6 92 85 59 111 152 56 90 152 43 100 71 109 67 61 167 81 200 100 83 59 65 268 67 194 79 45 110 48 118 161 100 -14.4 39.4 19.0 1.4 -44.4 82.8 -2.9 -19.4 2.7 -0.9 -18.3 22.2 78.4 2.4 22.9 -20.9 -41.8 -2.2 8.7 5.9 -19.7 -57.1 -19.8 -42.9 23.2 -5.4 -24.7 0.3 21.2 12.0 -16.5 6.4 5.7 7.4 5.9 11.0 -14.6 9.6 -0.1 3.5 5.3 7.1 8.9 3.2 2.1 -1.9 7.6 6.6 1.6 2.9 7.7 9.8 5.0 6.5 3.7 9.4 0.3 7.6 -51.7 13.5 8.7 4.3 Region 141'127 1.22 11.3 2.0 5.2 1.5 66 -4.4 3.3 Schweiz 8'237'666 1.25 10.4 2.0 5.1 1.2 60 -9.9 4.7 Aadorf Affeltrangen Bettwiesen Bichelsee-Balterswil Braunau Bütschwil-Ganterschwil Eschlikon Fischingen Flawil Jonschwil Kirchberg Lommis Lütisburg Matzingen Mosnang Münchwilen Niederbüren Niederhelfenschwil Oberbüren Oberuzwil Rickenbach Schönholzerswilen Sirnach Stettfurt Tobel- Tägerschen Uzwil Wängi Wil Wilen Wuppenau Quellen: Bundesamt für Statistik | Kanton SG: www.statistik.sg.ch und www.steuern.sg.ch | Kanton TG: [email protected] und www.statistik.tg.ch 55 Anzahl Ausländer Anteil der Veränderung ständigen der ständigen ausausländischen Bevölkerung ländischen an der gesam- Wohnbevölten ständigen kerung Wohnbevöl- in % von kerung in % 2010 bis 2014 0- bis 19-Jährige; Anteil dieser Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung in % 20- bis 64-Jährige; Anteil dieser Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung in % 65-Jährige und plus; Anteil dieser Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung in % über 80Jährige; Anteil dieser Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung in % Gemeindeund Kantonssteuerfuss über 80ohne KirchenJährige; Veränderung steuer (Berechnung dieser des SteuerBevölkerungsgruppe substrats kann von Gemeinde 2010 bis 2014 variieren) Grafik S. 59 1'372 379 249 321 70 647 555 205 2'964 454 2'341 151 173 636 125 1'096 139 165 492 1'168 933 67 1'729 88 217 3'542 687 6'602 259 76 575 16.0 15.4 22.0 11.5 9.2 14.1 13.1 7.9 28.7 12.1 26.8 12.6 12.0 24.4 4.4 21.2 9.2 5.6 11.6 18.6 34.1 8.3 22.9 7.6 14.4 27.9 15.3 27.8 10.9 6.7 12.0 19.6 32.1 20.3 31 37.3 8.6 25.3 -1.9 4.8 25.4 23.6 49.5 11.6 23.5 56.3 22.9 47.9 -9.8 14.2 25.2 21 123.3 13.7 23.9 21.2 5.5 21.8 12.9 34.9 22.6 13.4 20.5 23.3 21.0 22.7 26.4 22.0 22.5 21.3 27.8 23.9 21.5 19.9 19.9 17.3 13.7 15.9 20.4 21.6 21.2 21.9 23.7 25.6 19.3 19.6 19.1 18.8 22.6 20.3 24.9 22.6 16.9 63.3 62.8 67.1 61.9 59.6 60.1 63.6 61.8 60.6 61.6 61.4 64.8 62.2 64.2 57.4 63.4 61.7 58.7 62.0 61.1 65.6 59.7 64.1 61.5 62.5 61.3 61.2 62.5 61.3 58.3 62.7 16.2 13.8 11.9 15.4 13.9 17.7 15.4 16.8 17.0 12.6 14.6 11.3 12.5 12.9 15.6 13.8 11.1 13.3 13.9 16.5 15.6 13.6 14.9 13.6 13.0 16.5 15.1 17.8 12.6 15.1 14.4 3.8 3.5 3.8 3.5 3.0 5.6 3.9 4.2 4.3 2.3 4.0 2.5 2.8 3.4 5.1 3.6 3.0 3.2 3.0 4.4 3.2 4.1 3.6 3.4 3.7 4.0 3.7 4.8 2.9 3.0 2.3 3.9 3.6 4.1 3.5 2.2 5.6 3.9 4.1 4.4 2.1 4.1 2.5 3.1 3.5 5.1 3.5 3.0 3.4 2.9 4.4 3.7 4.4 3.5 3.5 3.4 4.2 3.7 5.0 2.6 3.0 2.5 174 163 160 166 166 255 167 185 264 260 260 166 260 178 260 174 272 241 227 250 168 177 173 169 167 260 164 244 163 175 215 Aadorf 28'477 15.6 25.2 21.2 61.9 14.5 3.6 3.6 204 Region 1'937'400 23.8 – 20.2 62.0 17.8 4.9 5.0 – Schweiz Affeltrangen Bettwiesen Bichelsee-Balterswil Braunau Bütschwil-Ganterschwil Eschlikon Fischingen Flawil Jonschwil Kirchberg Lommis Lütisburg Matzingen Mosnang Münchwilen Niederbüren Niederhelfenschwil Oberbüren Oberuzwil Rickenbach Schönholzerswilen Sirnach Stettfurt Tobel- Tägerschen Uzwil Wängi Wil Wilen Wuppenau Zuzwil 56 GRAFIKEN ZUR WIRTSCHAFTSREGION Direkte Vergleiche ermöglichen ein schnelles Einordnen wirtschaftlicher Kennzahlen. Am besten eignen sich dafür sauber recherchierte Grafiken und Statistiken. Auf den Seiten 56 bis 59 wird die wirtschaftliche Lage in unserer Region zusammengefasst. Die aufgeführten Kennzahlen wurden aufgrund ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Relevanz ausgewählt. Hier finden Sie eine Analyse Ihrer Region gegliedert in deren Einzelteile und im Vergleich mit der ganzen Schweiz. Affeltrangen Stettfurt Lommis Matzingen TobelTägerschen Bettwiesen Wängi Aadorf Münchwilen Braunau Niederhelfenschwil Wil-Bronschhofen Zuzwil Sirnach Niederbüren Rickenbach Wilen Uzwil Oberbüren Jonschwil Fischingen bis -3 % -2.9 bis -1 % -0.9 bis 1 % 1.1 bis 3 % ab 3.1 % Wuppenau Eschlikon BichelseeBalterswil Einwohnerzunahme/-abnahme Schönholzerswilen Oberuzwil Flawil Kirchberg Lütisburg BütschwilGanterschwil Gegenüber dem schweizerischen Durchschnitt von +1.25% liegen in unserer Region 15 Gemeinden darüber und 16 darunter. Am meisten haben die Gemeinden Braunau und Wilen zugelegt. Die grössten Abgänge gegenüber dem letzten Jahr verzeichnen die Gemeinden Schönholzerswilen (-4.06%) und Bettwiesen (-1.57%). Schweiz Mosnang Affeltrangen Stettfurt Lommis Matzingen TobelTägerschen Bettwiesen Wängi Aadorf Münchwilen Schönholzerswilen Braunau Wuppenau Niederhelfenschwil Wil-Bronschhofen Zuzwil Niederbüren Eschlikon Leerwohnungen in % bis 0.5 % ■ 0.6 bis 2 % ■ 2.1 bis 3.5 % ■ 3.6 bis 5 % ■ ab 5.1 % ■ Wer eine Wohnung sucht, hat in Tobel-Tägerschen (5.8%), in Flawil (3.6%) und in Matzingen (3.4%) die besten Chancen. Eher aussichtlos ist die Suche nach Leerwohnungen in Wuppenau (0.0%), in Mosnang (0.2%) und in Niederbüren (0.2%). Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 1.2% Leerwohnungen. ■ ■ ■ ■ ■ BichelseeBalterswil Sirnach Rickenbach Wilen Uzwil Oberbüren Jonschwil Fischingen Oberuzwil Kirchberg Flawil Lütisburg BütschwilGanterschwil Mosnang Schweiz 57 Affeltrangen Stettfurt Lommis Matzingen TobelTägerschen Bettwiesen Wängi Aadorf Schönholzerswilen Braunau Niederhelfenschwil Wil-Bronschhofen Münchwilen Zuzwil Niederbüren Eschlikon BichelseeBalterswil Sirnach Rickenbach Wilen Uzwil Oberbüren Jonschwil Die höchste Arbeitslosenquote hat die Gemeinde Flawil 2.3% (1 von 43 Einwohnern), gefolgt von Uzwil 2.2% (1 von 45) und Wil 2.1% (1 von 48). Die Einwohner der Gemeinden Schönholzerswilen 0.37% (1 von 268) und Niederbüren 0.5% (1 von 200) sind praktisch alle beschäftigt. Der schweizerische Durchschnitt beträgt 1.66% (1 von 60 Einwohnern). Oberuzwil Fischingen 1 von … Einwohnern ist arbeitslos 2014 ab 241 ■ 181 bis 240 ■ 121 bis 181 ■ 61 bis 120 ■ bis 60 ■ Wuppenau Kirchberg Flawil Lütisburg BütschwilGanterschwil Schweiz Mosnang Affeltrangen Stettfurt Veränderung der registrierten Arbeitslosen in % von 2010 bis 2014 bis -40 % -39.9 bis -5 % -4.9 bis 30 % 30.1 bis 65 % ab 65.1 % ■ ■ ■ ■ ■ Lommis Matzingen TobelTägerschen Bettwiesen Wängi Aadorf Münchwilen Schönholzerswilen Braunau Wuppenau Niederhelfenschwil Wil-Bronschhofen Zuzwil Niederbüren Eschlikon BichelseeBalterswil Sirnach Rickenbach Wilen Uzwil Oberbüren Jonschwil Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit nahm in der Schweiz in den letzten vier Jahren um 9.9% ab. In unserer Region stieg die Anzahl der Arbeitslosen in Bütschwil-Ganterschwil (82.8%), Lütisburg (78.4%), Affeltrangen (39.4%) und Tobel-Tägerschen (23.2%) am meisten an. Stettfurt Lommis TobelTägerschen Bettwiesen Wängi Aadorf Münchwilen Braunau Rickenbach Wilen Niederbüren Uzwil Oberbüren Oberuzwil Kirchberg Flawil Lütisburg BütschwilGanterschwil Mosnang Schweiz Niederhelfenschwil Wil-Bronschhofen Jonschwil Fischingen BütschwilGanterschwil Wuppenau Zuzwil Sirnach Flawil Lütisburg Schönholzerswilen Eschlikon BichelseeBalterswil Oberuzwil Kirchberg Mosnang Affeltrangen Matzingen Fischingen Schweiz Anteil der ständigen ausländischen Bevölkerung an der gesamten ständigen Wohnbevölkerung in % bis 9 % ■ 9.1 bis 16 % ■ 16.1 bis 23 % ■ 23.1 bis 30 % ■ ab 30.1 % ■ In der gesamten Schweiz beträgt der ständige ausländische Anteil an der Wohnbevölkerung 23.8%. In unserer Region gibt es den grössten Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung in Rickenbach (34.1%) gefolgt von Flawil (28.7%) und Wil (27.8%). Am kleinsten ist der Anteil in Mosnang (4.4%). 58 Edi Philippin, Inhaber, Edi Philippin AG, Wilen bei Wil WICHTIG IST, DASS MAN NACH EINEM RÜCKSCHLAG WIEDER AUFSTEHT Die Philippin Plattenbeläge AG, die heute im Neubau in Wilen sein Domizil hat, wurde 1992 gegründet und beschäftigt 18 Mitarbeiter. Geschäftsinhaber Edi Philippin übernahm das Geschäft von seinem Vater und baute seine eigene Zukunft neu auf. Erfahrungen und Können langjähriger Mitarbeiter sorgen dafür, dass das Geschäft wieder blüht. Edi Philippin setzt sich voll und ganz ein für seinen Betrieb und investierte auch in die Zukunft. cieren und im Markt positionieren. Wo spürten Sie am meisten Gegenwind? Das erste Problem war die Finanzierung der neuen AG. Von vielen guten Freunden, die man glaubte zu haben, halfen die Wenigsten. Ein guter Freund meines Vaters stellte das Aktienkapital zur Verfügung und hat 1992 mit mir zusammen die Philippin Plattenbeläge AG gegründet. Das zweite Problem war, die Lieferanten zu überzeugen und die Zahlungsmodalitäten festzulegen. Das weit grössere Problem war es aber, das Vertrauen der Kunden zurückzugeText: Hermann Rüegg / Bilder: z.V.g. winnen und neue Kunden zu finden. In dieser War es schon immer ihr Wunsch, in die Fussstap- Zeit tauchten viele unwahre Geschichten in den Medien auf. An den Stammtischen machten fen des väterlichen Betriebes zu treten? Nein, eigentlich nicht. Nach meiner Lehre mit Räubergeschichten die Runde und viele wussBMS wollte ich ans Technikum. Zwischen der ten mehr, wie wir selber. Die Erfahrungen, die Rekrutenschule und dem Studium wurde mein ich in dieser schweren Zeit machen durfte, waren aber auch sehr positiv Vater sehr krank und war «DAS GROSSE VERSTÄNDNIS und ich lernte viel. Wichtig lange nicht mehr im BeDER KUNDSCHAFT WAR SEHR ist, dass man nach einem trieb. So ergab es sich, dass MOTIVIEREND.» Rückschlag wieder aufsteht ich schon mit 22 Jahren ins kalte Wasser geworfen wurde und die Leitung und das Positive mitnimmt. In der Anfangsdes Plattenleger Betriebes übernahm. Es muss- zeit haben viele Kunden die Rechnungen sehr schnell bezahlt, was mir sehr geholfen hat. Ich te wohl so sein. bin sehr dankbar dafür. Als erstes war es mir Ergaben sich Probleme mit der Nachfolge der wichtig, die Arbeitsplätze unserer MitarbeiEinzelfirma Ihres Vaters (Plattenleger Geschäft ter zu erhalten. Für mich war klar, dass es nur möglich ist mit seriöser Arbeit und zufriedenen und Immobilien)? Leider kam ab Ende 1989 bis 1992 die Immo- Kunden. Um überleben zu können, mussten wir bilienkrise. Grund dafür war die Geldpolitik sehr gut sein. Das Preis-Leistungsverhältnis von Herr Lusser, dem ehemaligen Präsidenten musste stimmen. Jeder Auftrag, ob gross oder der Nationalbank. Die Hypothekarzinsen stie- klein, ist wichtig für das Überleben einer Firma. gen auf astronomische 7.5% und für Grundstü- Wir geben uns immer die grösste Mühe. cke bis 8.5%. Zusätzlich hat der Bundesrat eine Verkaufssperre für Immobilien über fünf Jahre Wie gestalten Sie Ihre Freizeit, um Abstand vom verfügt. Der Immobilienmarkt und die Bau- harten Geschäftsalltag zu erhalten? wirtschaft kamen praktisch zum Erliegen. Da Meine Freizeit ist immer noch sehr beschränkt. mein Vater eine Einzelfirma war, haftete er mit Ich arbeite wöchentlich fünfeinhalb Tage. Seit vier Jahren arbeitet mein Sohn Kevin ebenfalls seinem gesamten Vermögen und verlor alles. im Betrieb. Er unterstützt mich sehr und ich Sie mussten das Geschäft selber wieder neu lan- kann immer mehr Aufgaben abgeben. Im Win- 59 ter gehe ich gerne Skifahren aber Sport allgemein sollte ich unbedingt mehr betreiben. Meistens fehlt es nicht an der Zeit, sondern an der Motivation. Am allerliebsten verbringe ich meine Freizeit mit meiner Frau. Egal ob wir spazieren, velofahren oder mit Freunde etwas unternehmen. Grundsätzlich sprechen wir am Abend nicht übers Geschäft. Ich bewundere Geschäftsinhaber, die erzählen, sie können Geschäft und Privates problemlos trennen. Das gilt leider definitiv nicht für mich. In Gedanken bin ich fast immer im Geschäft. Dadurch kann ich aber auch vieles im Voraus planen und Ressourcen optimal einsetzen. Welches sind die wichtigsten Faktoren, um als Unternehmen in ihre Branche Erfolg zu haben? Zuverlässigkeit ist das Wichtigste. Saubere und fachlich einwandfreie Arbeit abzuliefern. Kunden und Ihre Bedürfnisse sehr ernst zu nehmen. Gute Ideen zu haben und auf die Wünsche der Kunden einzugehen, aber auch zu Fehlern zu stehen. Mein oberstes Ziel sind zufriedene und glückliche Kunden, die viele Jahre Freude an Ihren neuen Belägen haben. Fall kein Kriterium. Ich habe nach wie vor einen Geschäftssitz in Wil (SG) und in Wilen (TG). Am alten Firmensitz auf dem ehemaligen Agrargelände in Wil werden alle Gebäude abgebrochen und eine neue Überbauung entsteht. Mich traf es als Erster, denn der Baubeginn erfolgt dort, wo ich meine alte Firma hatte. In Wil habe ich über zwei Jahre nach möglichen Liegenschaften gesucht und leider nichts Geeignetes gefunden. Gibt es auch Konkurrenz aus dem grenznahen Ausland. Welches ist das Rezept, dieser zu begegnen? Ja, das gibt es auch. Grundsätzlich müssten die Firmen im grenznahen Ausland Ihren Mitarbeitern den gleichen Lohn bezahlen wie wir Schweizer. Das wird aber mit relativ einfachen Tricks umgangen. Die Qualität der Arbeiten entspricht meistens nicht unseren Anforderungen und Ansprüchen. Garantieleistungen oder Drittschäden grenzüberschreitend einzufordern, wird sich als fast unmöglich entpuppen. Ist die Realisierung des Neubaus mit Lager eher ein gewagter oder ein unausweichlicher Schritt für eine erfolgreiche Zukunft? Wahrscheinlich ist wohl beides der Fall. Es war vom Standort her ein unausweichlicher Schritt, da ich dort nicht länger bleiben konnte. Ein gewagter Schritt ist es auf jeden Fall auch. Es hat aber auch viele Vorteile, denn die Kunden haben jetzt eine riesige Auswahl an einem Standort. Es wird nach wie vor viel neu gebaut. Ich sehe die Zukunft aber vor allem im Umbau. Viele unserer Liegenschaften sind in die Jahre gekommen. Zusätzlich können Renovationen von den Steuern abgezogen werden und es schafft viele Arbeitsplätze. Ich denke immer positiv und freue mich auf neue Herausforderungen. ■ Sie haben einen neuen Geschäftssitz in Wilen, das heisst im Thurgau. Hat dies Standortvorteile? Nein, das glaube ich nicht. Es war auf jeden Das Geschäft ist in den Neubau in Wilen eingezogen. 60 CITROËN C4 AIRCROSS 4X4 citroen.ch ■ 9500 ■ 9500 Bild ■ 9500 Wil ■ 071 913 33 66Bild Bild Citroën-Center Citroën-Center Die neuen SUVs von Mercedes-Benz. Jetzt Probe fahren. Erobern Sie jedes Terrain. Dank DYNAMIC SELECT passen Sie das Fahrverhalten der Mercedes-Benz SUVs* an die unterschiedlichsten Untergründe an – ganz nach Ihren Vorlieben. Die Formensprache hingegen bleibt unangepasst: voller Stärke und Präsenz. Erleben Sie die neuen SUVs von Mercedes-Benz bei uns. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Lindengut-Garage AG Toggenburgerstrasse 146, 9500 Wil SG, Tel. +41 71 929 31 31, www.liga.ch www.vonrotz.ch www www 61 Urs Vetter von der Ed. Vetter AG, Irene Baumann vom Hotel Flawil und Markus Fust im Interview DIE EINSAMKEIT DES CHEFS Führen heisst immer auch Verantwortung tragen. Die Rolle des Chefs oder der Chefin ist deshalb oft eine einsame. Gegenüber den Mitarbeitern muss Selbstsicherheit und Konsequenz ausgestrahlt werden – auch bei risikoreichen oder schwierigen Entscheidungen. Oft spielen bei der psychologischen Unterstützung von Leadern deshalb die Familie, Freunde oder Berufskollegen mit ähnlichen Positionen eine wichtige Rolle. Trotzdem bleibt die Frage: Wie einsam ist man als Chef eigentlich? Urs Vetter (Mitglied der Geschäftsleitung bei der Ed. Vetter AG), Irene Baumann (Geschäftsführerin des Hotel Flawil und Restaurant Rössli) und Markus Fust (Geschäftsführer der Fust Schreinerei AG) stellen sich im Kurzinterview dieser und anderen persönlichen Fragen zu ihrer anspruchsvollen Rolle als Chef. Ed. Vetter AG, Urs Vetter Mitglied der Geschäftsleitung, Lommis und Wil «DASS ICH IMMER GUT SCHLAFE, WÄRE GELOGEN» Die Ed. Vetter AG wurde vor rund 80 Jahren gegründet. Mittlerweile wird das Familienunternehmen in dritter Generation von den Brüdern Josef, Edi und Urs Vetter geführt. Sie leiten ein Team von 140 Mitarbeitern, darunter sieben Lernende. Text und Bild: Stefan Feuerstein Welche Art Chef sind Sie? Das ist eine schwierige Frage. Ich bin sehr zielstrebig und arbeite exakt – Genauigkeit ist mir sehr wichtig. Schönes entstehen zu lassen, ist meine Leidenschaft. Deswegen komme ich frühmorgens ins Büro, bleibe lange und arbeite öfter auch am Wochenende von zu Hause aus. Was erwarten Sie von Ihren Mitarbeitern? Ich verlange von ihnen, was ich selber auch gebe. Sie sollen gute Arbeit leisten, mit Kunden einen ehrlichen Umgang pflegen und mit Herzblut dabei sein. Als Grundsatz gilt, dass sie so arbeiten sollen, als würden sie die Bauprojekte für sich selber realisieren. Als Unternehmensleiter steht man oft unter Druck. Wie gehen Sie damit um? Der Druck gehört dazu. Ich versuche jeweils, mich auf die Lösung von Problemstellungen zu konzentrieren. Dass ich immer gut schlafe, wäre gelogen. Mein gut eingespieltes Team und die Bereitschaft, wo nötig einen Konsens zu finden, verringern den Druck aber deutlich. Was tun Sie, um zwischendurch verschnaufen zu können? Ich liebe die Geselligkeit und umgebe mich gerne mit Freunden und netten Menschen – das gibt mir sehr viel. Daneben bin ich sehr gerne mit meiner Frau in den Bergen unterwegs, im Sommer zum Wandern und im Winter zum Skifahren. Solche Ausflüge sind für mich ein sehr guter Ausgleich zur Arbeit. Ohne meine Frau, die mich unterstützt und mir den Rücken frei hält, wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Zeigen Sie im Alltag auch mal Gefühle? Ja, sicher. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Mir ist es nicht egal, wenn es jemandem schlecht geht. In meiner Position braucht es zwar eine 62 gewisse Härte, Gefühle sind aber auch wichtig. Und obwohl ich es wenig ausspreche, spüren meine Mitarbeiter, dass ich sie sehr schätze. Als Leiter Immobilien/Projekt entwicklung hat Urs Vetter auch ein offenes Ohr für die Sorgen seiner Mitarbeiter. Als Chef ist man bekanntlich oft einsam. Mit wem besprechen Sie die Herausforderungen Ihrer Position? Ich habe das Glück, dass zwei meiner Brüder ebenfalls in der Geschäftsleitung tätig sind. Einerseits kann ich vieles selber entscheiden, bei Unklarheiten oder speziellen Problemstellungen sitzen wir aber zusammen und besprechen diese. Auch wenn nicht immer sofort eine Lösung gefunden werden kann, tun solche Gespräche einfach gut. In der Ed. Vetter AG arbeiten neben Ihnen vier Ihrer Brüder und der Fünfte ist Mitglied des Verwaltungsrates. Gibt es Situationen, in denen Sie untereinander rivalisieren? Nein. Wir arbeiten nun seit über 30 Jahren zusammen und hatten in dieser Zeit noch nie ernsthafte Differenzen – Streiten liegt wohl nicht in unserer Natur. Wir sind zwar nicht immer gleicher Mei- nung, ziehen aber alle am gleichen Strick und versuchen jeweils einen Konsens zu finden. Das ist das Erfolgsrezept unseres Familienunternehmens. Würde jeder stur auf seinem Standpunkt beharren, würde dies weder uns noch der Unternehmung nützen. War dies in Ihrer Kindheit anders? Das weiss ich nicht mehr so genau. Natürlich gab es in unserer Kindheit zwischendurch mal einen Streit, wir verstehen uns aber wirklich gut. Macht beispielsweise einer einen Fehler, wird er deswegen nicht kritisiert. Wo sehen Sie bei sich als Chef noch Verbesserungspotential? Ich glaube, da gibt es einiges, auch wenn mir auf Anhieb nichts Konkretes einfällt. Mehr zu arbeiten, ginge nicht. Und auch ausserhalb des Büros bin ich oft gedanklich noch bei der Arbeit. Besonders schwierig ist es für mich, die Balance zwischen strengem und fast zu freundlichem Geschäftsleiter zu finden. Hotel Flawil und Restaurant Rössli, Geschäftsführerin Irene Baumann, Flawil «DRITTE SICHT IST OFT UNBEQUEM» Vor gut einem Jahr eröffnete Irene Baumann beim Restaurant Rössli das Hotel Flawil. Seither kümmert sie sich neben der Familie und dem Restaurant auch um das Hotel. Sie muss sich nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch den Gästen gegenüber verantworten. Text: Timo Züst / Bild: Sonja Kobler Welche Art Chefin sind Sie? Das müssten Sie meine Mitarbeitenden fra- gen. Ich versuche situationsgerecht zu führen. Manchmal auch sehr unpopulär. Meist aber mit dem nötigen Humor und dem Grundsatz, dass gar nichts so schlecht sein kann, dass es nicht wieder für etwas gut ist. Was erwarten Sie von Ihren Mitarbeitern? Ich verlange viel aber niemals mehr als ich auch selber bereit bin zu geben. Als Unternehmerin steht man oft unter Druck. 63 Wie gehen Sie damit um? Gewisse Dinge müssen «ausgesessen» werden, ich habe nicht für alles eine Lösung und will sie auch nicht haben. Da ich eher ein ungeduldiger Mensch bin, frage ich mich in diesen Situationen, was passiert wenn ich nicht jetzt sofort handle. Meist passiert nichts und mir gibt es die nötige Zeit und den oft so wichtigen Abstand zur Sache. eigener Firma als Unternehmer tätig. Die «dritte Sicht» ist oft nicht so bequem und trotzdem kommt es vor, dass wichtige neue Impulse von aussen kommen. Sie sind nicht nur Chefin, sondern auch Mutter. Unterstützt Sie die Familie bei Ihrer Arbeit oder handelt es sich eher um eine Doppelbelastung? Meine Familie, insbesondere unsere Kinder, sind sehr selbständige junge Erwachsene. Ich habe mir die Aufgabe Familie schon immer mit meinem Mann geteilt. Früher war es allenfalls eine Doppelbelastung, das habe ich aber nie wirklich so wahrgenommen. Der Spass an der Aufgabe hat mich immer wieder gerne die Seiten wechseln lassen und so ist das auch heute noch. Zeigen Sie im Arbeitsalltag auch mal Gefühle? Wie äussern sich diese? Wir arbeiten im Dienstleistungssektor, da interessiert es nicht, was eine Stunde zuvor war. Ich kann schon auch «durchstarten», das mache ich aber vorsichtshalber nicht im Betrieb. Ich meine, ich habe mich grossmehrheitlich im Griff, was nicht heisst, dass ich es immer lustig finde. Vor gut einem Jahr eröffnete das Hotel Flawil. Haben Sie die Arbeit eher unter- oder überschätzt? Das Hotel Flawil ist ein weiteres Mosaik in meiner Geschichte. Mit dem Hotel habe ich mir einen Traum erfüllt. Wie immer wenn etwas neu ist, braucht es Zeit und Energie. Mittlerweile hat sich der Betrieb Hotel Flawil gut eingespielt und beide Betriebe profitieren von Synergien. Gleich verhält es sich mit der Arbeit; bei vielen Dingen kann ich Synergien nutzen. Was tun Sie, um zwischendurch verschnaufen zu können? Schlafen und lesen, gut essen und unser Heim geniessen. Manchmal etwas Radfahren und im Winter hin und wieder Skiern. Als Chef ist man bekanntlich oft einsam. Mit wem besprechen Sie die Herausforderungen Ihrer Position? Mit meinem Mann. Er ist auch selbstständig mit Haben Sie einen Coach? Nein, aber mein Umfeld sagt mir schonungslos, was Sache ist! Sie sind in der Gastronomiebranche tätig und kommen deshalb nicht nur mit Mitarbeitern, sondern auch mit Gästen in Kontakt. Dort ist es noch viel wichtiger, freundlich und zuvorkommend zu sein. Fällt Ihnen das immer leicht? The Show must go on – ich bin grundsätzlich fröhlich und offen unterwegs. Ansonsten bleibe ich meinen Gästen fern. Wie gehen Sie mit negativem Feedback der Gäste um? Geht Ihnen das auch manchmal nahe? Mit konstruktiver Kritik kann ich sehr gut leben. Wenn die Kritik jedoch so ausfällt, dass sie ohne Wertschätzung und Respekt gegenüber mir und meinem Team ist, dann ärgert mich das. Nach bald 30 Jahren im Gastgewerbe weiss ich, dass Mann/ Frau es nicht allen recht machen kann. Die Frage ist aber auch, ob das überhaupt erstrebenswert ist? Wo sehen Sie bei sich als Chefin noch Verbesserungspotential? Da gibt es hoffentlich noch einige Punkte. Ich hab nicht den Anspruch perfekt zu sein, ich arbeite aber täglich daran. Irene Baumann führt seit gut einem Jahr das Hotel Flawil und das Restaurant Rössli. Sie schätzt schonungsloses Feedback von ihrem direkten Umfeld. 64 Fust Schreinerei AG, Geschäftsführer Markus Fust, Wil «ES RUHIGER ZU NEHMEN, WÄRE DER ANFANG VOM ENDE» Markus Fust ist 50 Jahre alt. 1997 gründete er die Fust Schreinerei AG als Ein-Mann-Betrieb. Heute ist er Chef von über 60 Schreinern, Planern und Lernenden. Text und Bild: Sonja Kobler Markus Fust ist Chef von über 60 Schreinern, Planern und Lernenden. Seit dem plötzlichen Tod seiner Tochter setzt er andere Prioritäten. Welche Art Chef sind Sie? Ich denke, sich selbst zu beschreiben, ist schwierig. Vielleicht so: Fordernd, leistungsbereit, aber fair. Eine offene Kommunikation ist mir wichtig. Ich bin mit extrem viel Leidenschaft im Geschäft. Von meinen Mitarbeitern fordere ich aber nur so viel, wie ich auch selbst bereit bin zu leisten. Das ist eine Menge. Sie sind ja morgens um 6 Uhr bereits im Büro… Meistens, denn ich vertrete die Ansicht, dass ein Chef mit gutem Vorbild voraus gehen sollte. Zudem sollte er für seine Firma kämpfen können. Aber ich sehe mich nicht als Big Boss. Wir führen das Unternehmen im Team. Bei uns herrscht eine flache Hierarchie. Sie ist direkt und unkompliziert. Unsere Mitarbeiter sind sehr selbstständig und wir haben Abteilungsleiter, die bereit sind mit anzupacken. Alleine wäre dieser Erfolg nicht möglich. Das Resultat ist immer eine Teamleistung. Was bedeutet Ihnen der Erfolg? Erfolg ist relativ. Von aussen betrachtet sieht es aus, als ob bei uns immer alles einfach war. Dabei gab es viele Hürden. Wir haben viel investiert, um die Produktionskosten senken zu können. Es war ein harter Weg – geschenkt worden ist uns nichts. Es plötzlich etwas ruhiger nehmen zu wollen, hätte fatale Folgen. Das wäre der Anfang vom Ende. Gab es auch schon Zeiten, in denen Sie sich übernommen haben? Ja, vor zwölf Jahren, sechs Jahre nach der Grün- dung, war ich körperlich am Anschlag. Der fehlende Ausgleich war damals mein Fehler. Heute kenne ich mich besser. Als Bewegungsmensch bin ich viel in den Bergen unterwegs. Das ist gut für Körper und Seele, stressabbauend und gibt neue Kraft für die nächsten Herausforderungen. Zeigen Sie auch mal Emotionen? Ja, schon. Ich finde, in gewissem Masse darf man Freude, Ärger und Trauer zeigen, sollte sich aber stets unter Kontrolle halten können. Diese Menschlichkeit schafft Nähe und Vertrauen. Auch Trauer darf man zeigen. Verdrängen finde ich keine Lösung. Vorwärts schauen, positiv bleiben und die Lebensfreude zurück gewinnen. Schicksalsschläge lernen zu akzeptieren. In dieser Hinsicht wurden Sie hart geprüft… Ja, als unsere Tochter Isabel tödlich verunglückte. Drei Tage nach ihrem Tod stand ich wieder vor der Belegschaft und teilte ihr mit, dass es mit der Firma weiter geht. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Kraft gebraucht wie in diesem Augenblick. Es gelang mir nur deshalb, weil ich wusste, dass dies in Isabels Sinne ist. Die Mitarbeiter waren eine sehr grosse Stütze. Haben Sie sich dadurch als Mensch und auch als Chef verändert? Meine Sicht der Dinge hat sich verändert. Ich setzte andere Prioritäten. Das Zwischenmenschliche ist mir wichtiger geworden. Ich bin, so glaube ich, ganzheitlicher und reifer. Würden Sie etwas an sich ändern wollen? Ich möchte noch disziplinierter sein, mir noch mehr Zeit nehmen für meine Mitarbeitenden und die lieben Menschen um mich herum. Ihr Wohl und das der Kunden liegt mir am Herzen. Alles, was ich tue, möchte ich immer noch ein bisschen besser machen. Dieser Gedanke schützt vor Gleichgültigkeit. ■ fust feiert schreinerei fust ist volljährig jubiläums-fustival .-. November Feiern Sie mit uns. Die Schreinerei Fust ist volljährig geworden. Deshalb erwartet Sie ein erweitertes, spezielles Jubiläums-Programm zur Fustival - Weihnachtsausstellung. adventsausstellung an der St.Gallerstrasse erleben Sie... ... weihnachtliche Kreationen aus der Blueme Werkstatt. ... den Toggenburger Holz Skulptur Künstler Kurt Schär. ... die neusten Einrichtungs-Trends aus Mailand und Köln. ... ganz neue Design- Küchen, Möbel, Tische und Schränke. ... die Sofakollektion SADDLER - zu unschlagbaren Preisen. ... unsere CAD-Planung und den Datenfluss auf die Maschinen. ... wie Pädy Züger vom Restaurant Kreuz Sie kulinarisch verwöhnt. offene werkstatt an der Hubstrasse erleben Sie... .. unsere kostenbewusste Schreinerei unter Vollproduktion. ... die grosse, neue und top-eingerichtete Werkstatthalle. ... eine handwerkliche Leistungs-Schau der Extraklasse. ... die modernste Kantenbearbeitungsanlage der Schweiz. ... wie High-Tech die Qualität verbessert und die Preise senkt. ... die Route U: Unsere Lehrlinge arbeiten vor Ihren Augen. ... den Bastel- und Workshop für kleine und grosse Kinder. ... eine köstliche Suppe mit Focaccia-Olivenbrot. ... 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