Erfahrungsbericht von Eva H.

Erfahrungsbericht
MBA Dual Degree Program
WS 2014/ SS 2015
08/2014 bis 05/2015
Eva H.
Studiengang: Betriebswirtschaftslehre M.Sc.
Partner-Hochschule:
Fakultät/Lehrstuhl (Partner-Hochschule):
Illinois State University
Fakultät: College of Business
100 N University Street
Fachbereich: Master of Business Administration
61761 Normal, Illinois, USA
Internet: www.ilstu.edu
Inhaltsverzeichnis
1
Vorwort ..................................................................................................................................... 3
2
Was man vorher erledigen muss (vor der Abfahrt) ................................................................. 3
Bewerbung und Einschreibung ...................................................................................................... 3
TOEFL .......................................................................................................................................... 4
GMAT .......................................................................................................................................... 4
Finanzierung.................................................................................................................................. 5
Visum............................................................................................................................................ 6
Krankenversicherung ..................................................................................................................... 6
Impfnachweis ................................................................................................................................ 7
Unterkunft ..................................................................................................................................... 7
Handy............................................................................................................................................ 8
Flug ............................................................................................................................................... 9
Gastfamilie .................................................................................................................................... 9
3
Was man als erstes tun muss (nach der Ankunft).................................................................... 9
Ankunft und Empfang ................................................................................................................... 9
Orientation Week ........................................................................................................................ 10
Konto .......................................................................................................................................... 11
4
Wie man hier studiert und lebt (während des Aufenthalts) .................................................. 11
Kurse........................................................................................................................................... 11
Freizeit ........................................................................................................................................ 13
Einkaufsmöglichkeiten & Öffentliche Verkehrsmittel .................................................................. 13
Reisen ......................................................................................................................................... 14
5
Was man tun muss, wenn man zurück kommt ...................................................................... 14
6
Fazit ......................................................................................................................................... 14
2
1
Vorwort
Das MBA Dual Degree Program ist eine Kooperation zwischen der Universität Paderborn
und der Illinois State University in Normal, Illinois, USA und ermöglicht es Studenten,
neben dem Masterabschluss der Universität Paderborn zusätzlich den Master of Business
Administration der ISU zu erhalten. Außerdem ist das Dual Degree Program eine
großartige Möglichkeit viele unterschiedliche Erfahrungen in einem relativ kurzen
Zeitraum zu sammeln und sich persönlich weiterzuentwickeln. Darüber hinaus lernt man
die amerikanische Kultur und das Studentenleben in den USA kennen. Außerdem ist es
eine gute Gelegenheit um einzigartige Reisen zu unternehmen. Ich bin von meinem
Aufenthalt in den USA begeistert und kann das Programm sehr empfehlen.
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Was man vorher erledigen muss (vor der Abfahrt)
Bewerbung und Einschreibung
Ungefähr im November des Jahres vor der geplanten Teilnahme am Programm bewirbt
man sich beim International Office der Universität Paderborn. Zu den benötigten
Bewerbungsunterlagen gehört das Bewerbungsformular vom International Office,
Lebenslauf, Notenbestätigung und Motivationsschreiben. Anschließend finden ungefähr
Mitte Dezember die Auswahlgespräche mit Anica Rose statt. Bei dem Gespräch werden
auf Deutsch und auf Englisch hauptsächlich Fragen zur Motivation und zu den
Erwartungen an das Dual Degree Program gestellt. Spätestens im Januar kann man mit
einer Zu- oder Absage rechnen.
Nachdem man eine Zusage für die Teilnahme am Dual Degree Program von der
Universität Paderborn erhalten hat, muss man sich auch noch bei der Illinois State
University bewerben. Dafür werden die folgenden Unterlagen benötigt:

Lebenslauf

Motivationsschreiben

Bewerbungsformular

Transcript of Records (Bachelorzeugnis und Notenbestätigung in Englisch)

TOEFL Ergebnis

GMAT Ergebnis

Zwei Empfehlungsschreiben
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
Declaration of Finances
Die Bewerbung erfolgt über ein Onlineportal (http://business.illinoisstate.edu/mba/
sequences/traditional/index.shtml). Dort kann man einige dieser Unterlagen, wie bspw.
Lebenslauf und Motivationsschreiben direkt hochladen. Die anderen Dokumente müssen
per Post an das Graduate Admissions Office der ISU gesendet werden. Die beiden
Empfehlungsschreiben müssen an das MBA Office geschickt werden. Das Transcript of
Records (Übersetzung Bachelorzeugnis und Notenbestätigung Master) kann man Online
beim Wiwi Studienbüro beantragen. Anschließend muss das Transcript direkt von der
Universität Paderborn an die ISU geschickt werden. Auch die Ergebnisse von TOEFL
und GMAT müssen direkt von den jeweiligen Instituten an die ISU übermittelt werden.
TOEFL
Um den „Test of English as a Foreign Language“ abzulegen, muss man sich auf
www.ets.org/toefl in einem der offiziellen Testcenter zu einem der vorgegeben Termine
anmelden. Der Test ist computerbasiert und kann bspw. auch in Paderborn oder
Düsseldorf absolviert werden. Im Frühjahr 2014 betrug die Gebühr für den Test $240.
Der TOEFL besteht aus vier Teilen (Writing, Listening, Reading und Speaking) und
sollte insbesondere für IBS Studenten keine große Hürde darstellen. Ich habe mir für die
Vorbereitung das Buch „Official Guide to the new TOEFL“ zugelegt, um mich mit den
verschiedenen Aufgabentypen vertraut zu machen. Das Testergebnis kann man nach
ungefähr 10 Tagen online einsehen. Bei der Anmeldung zum Test kann man angeben,
dass das Ergebnis an die ISU weitergeleitet werden soll.
GMAT
Im Gegensatz zum TOEFL ist der GMAT meiner Meinung sehr anspruchsvoll und man
sollte deshalb einige Zeit für die Vorbereitung einplanen. Der Test besteht aus vier
Teilen: Analytical Writing, Integrated Reasoning, Verbal and Quantitative. Für die
Bewerbung an der ISU sind jedoch nur der Verbal und der Quantitative Teil relevant und
man benötigt mindestens 500 Punkte (von insgesamt möglichen 800). Der GMAT findet
ebenfalls am Computer in einem der offiziellen Testcenter statt. Wie beim TOEFL muss
man sich online für einen Termin anmelden (http://www.mba.com/). Ich hatte meinen
Termin Mitte April im Testcenter in Düsseldorf und habe ungefähr $297 bezahlt.
Für die Vorbereitung habe ich das GMAT-Übungsbuch vom Kaplan Verlag und das Buch
„The Official Guide for GMAT Review“ genutzt. Den Büchern liegt eine CD bei, mit der
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man den GMAT am Computer in dem Format, das einem auch im Testcenter erwartet,
üben kann. Das ist vor allem deshalb empfehlenswert, weil einem dabei auch die erreichte
Punktzahl angezeigt wird. Ich habe mich bei der Vorbereitung insbesondere auf den
Quantitative Teil konzentriert, aber auch der Verbal Teil ist nicht zu unterschätzen. Dabei
muss man bedenken, dass es sich beim Verbal Teil des GMAT nicht wie beim TOEFL
um einen sprachlichen Test für Fremdsprachler handelt, sondern mit diesem Test auch
Muttersprachler getestet werden. Außerdem ist zu erwähnen, dass der GMAT ein
adaptiver Test ist. Das bedeutet, dass sich der Schwierigkeitsgrad der Fragen danach
richtet, ob man die vorhergehende Frage richtig oder falsch beantwortet hat. Beantwortet
man eine als schwierig eingestufte Frage falsch, bekommt man danach wieder eine
leichtere Frage, beantwortet man sie richtig, steigt der Schwierigkeitsgrad.
Das Testergebnis des GMAT wird direkt im Anschluss an den Test auf dem Bildschirm
angezeigt. Falls man nicht genügend Punkte erreicht hat, kann man den Test auch
wiederholen. Man kann den nächsten Versuch allerdings frühestens nach 30 Tagen
antreten und muss den Test auch nochmal bezahlen.
Finanzierung
Leider gab es für unseren Durchgang kein Stipendium vom DAAD, ich habe aber zum
Glück ausreichend Auslandsbafög und auch das PROMOS-Stipendium erhalten. Auch
wenn ihr für euer Studium in Deutschland kein Bafög erhalten habt, würde ich empfehlen
trotzdem Auslandsbafög zu beantragen, da hier die Freibeträge größer sind und ihr
dadurch eventuell einen Förderungsanspruch habt, auch wenn das in Deutschland nicht
der Fall ist. Das kann sich insbesondere aufgrund dessen lohnen, dass auch wenn euch
monatlich nur ein sehr geringer Betrag zustehen sollte, das Bafögamt dann trotzdem
euren Flug bezuschusst und die General Fees (ca. $970 pro Semester) übernimmt. Euren
Antrag müsst ihr zum Studentenwerk Hamburg schicken, weil dieses für die Förderung
von Auslandssemestern in den USA zuständig ist.
Die Bewerbung für PROMOS läuft über das International Office in Paderborn. Hier ist zu
erwähnen, dass man nur für eines der beiden Semester PROMOS erhalten kann. Ich habe
insgesamt 2000€ für das erste Semester erhalten. Sollte man beim ersten Versuch kein
PROMOS gewährt bekommen, kann man es im zweiten Semester nochmal probieren.
Es gibt auch die Möglichkeit sich an der ISU für eine Graduate Assistent Stelle zu
bewerben. Leider hatten in unserem Durchgang nur zwei von uns das Glück, so eine
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Stelle zu bekommen. Die Graduate Assistent Stellen sind online ausgeschrieben
(http://grad.illinoisstate.edu/funding/assistantships/). Leider erlaubt unser Visum auch nur
für die ISU und nicht bei anderen Arbeitgebern in den USA zu arbeiten.
Visum
Nachdem man sich an der ISU eingeschrieben hat, erhält man ein Welcome Package, das
unter anderem Informationen zur Beantragung des Visums J1 und das dafür notwendige
Formular DS 2019 enthält. Dieses Formular erhält man erst, wenn man auch die
Declaration of Finances bei der ISU eingereicht hat. Dieses Dokument dient dazu,
nachzuweisen, dass man über die notwendigen finanziellen Mittel (Studiengebühren +
General Fees + Lebenskosten) verfügt. Die nachzuweisende Summe wird jedes Semester
aktualisiert (http://german.germany.usembassy.gov/visa/niv/visakategorien/j/). Wenn man
nicht selbst über die nachzuweisende Summe verfügt, kann auch einen „sponsor“, zum
Beispiel ein Elternteil, unterschreiben lassen, dass er euch den Betrag für das Studium zur
Verfügung stellt. Sobald man das DS 2019 Formular vorliegen hat, sollte man schnellst
möglich einen Termin bei der amerikanischen Botschaft vereinbaren. Dort muss man
persönlich erscheinen (Frankfurt oder Berlin). Um den Termin zu vereinbaren benötiget
man die „SEVIS identification number“ und die „Program Number“, welche man auf
seinem DS 2019 findet. Im Rahmen der Terminvereinbarung muss man bereits ein Foto
hochladen und die sogenannte SEVIS Gebühr ($180) und die Visa-Antragsgebühr (120€)
bezahlen. Vor dem Termin muss man außerdem das Antragsformular DS-160 ausfüllen
und online an die Botschaft übermitteln. Welche Anforderungen das Foto erfüllen muss
und welche Unterlagen für die Beantragung notwendig sind, erfährt man auf der Website
der Botschaft.
Krankenversicherung
Obwohl man über die ISU krankenversichert ist, habe ich mich trotzdem für eine
deutsche Auslandskrankenversicherung entschieden, weil diese im Gegensatz zur
Versicherung der ISU die kompletten Kosten und nicht nur 80% übernimmt. Aufgrund
dessen, dass Untersuchungen und Krankenhausaufenthalte in den USA unvorstellbar
teuer sind, würde ich empfehlen, nicht bei der Auslandskrankenversicherung zu sparen.
Die Versicherung der ISU kostet ca. $250, diese werden einem automatisch mit den
General Fees in Rechnung gestellt. Man kann sich aber gegen Vorlage einer
Bescheinigung über die Leistungen der privaten Auslandskrankenversicherung die Kosten
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für die ISU Versicherung im „Student Health Center“ erstatten lassen. Dabei wird
überprüft, ob die deutsche Versicherung die Auflagen in den Visumsbestimmungen für
die USA erfüllt. Ich hatte die ELVIA YoungTravel Work&Learn-Versicherung von der
Allianz und habe für den gesamten Zeitraum 354€ bezahlt und direkt bei Abschluss der
Versicherung auch eine Übersicht der Leistungen auf Englisch erhalten.
Impfnachweis
Wenn man an der ISU studieren möchte, muss man nachweisen, dass man bestimmte
Impfungen erhalten hat. Dazu gehören bspw. Mumps, Masern, Röteln, Tetanus und
Diphtherie. Um nachzuweisen, dass man entsprechend geimpft ist, gibt es das
„Immunization
History
Form“
(http://healthservices.illinoisstate.edu/medical-
services/immunization-requirements.shtml), welches man beim Arzt mithilfe des
Impfausweises ausfüllen und unterschreiben lassen muss. Sollten Impfungen fehlen und
aufgefrischt werden müssen, empfiehlt es sich aus Kostengründen dies noch in
Deutschland machen zu lassen. Sobald man sein Immunization Form vervollständigt hat,
sendet man es per Mail an das Student Health Center.
Außerdem müssen sich internationale Studenten evtl. einem Tuberkulose Screening
unterziehen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn man sich zuvor in Risikoländern
(z.B. asiatische oder südamerikanische Länder) aufgehalten hat. Das Screening kann man
nicht in Deutschland erledigen, sondern es wird an der ISU im Student Health Center
vorgenommen. Bei der Mehrheit von den Dual Degree Programmteilnehmern war ein
solcher Test nicht notwendig.
Unterkunft
In Normal mietet man sich am besten über eine der örtlichen Vermietungsagenturen eine
Unterkunft. Dazu gehören bspw. Young America, Sami und First Site. Zusammen mit
den anderen Programmteilnehmern habe ich mich vorab in Deutschland auf den Websiten
der Agenturen nach Wohnungen umgeschaut. Wir haben uns dann per Mail nach den
Konditionen erkundigt und Wohnungen angefragt. Letztendlich haben wir uns für eine
Wohnung von Young America (http://www.yarealty.com/home) entschieden. Die
Mietpreise sind leider höher als man das von Paderborn gewohnt ist. Wir haben zu viert
zusammen gewohnt und pro Person $469 im Monat bezahlt. Die Wohnungen werden
normalerweise möbliert vermietet. Die Zimmer sind in der Regel mit Bett, Schrank,
Kommode und Schreibtisch ausgestattet, sodass man sich außer bspw. Bettzeug nicht viel
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zusätzlich kaufen muss. In unserem Wohnzimmer waren eine Couch, ein Couchtisch und
ein Fernseher vorhanden. Die Küche war mit Herd, Backofen, Mikrowelle, Kühlschrank
und Geschirrspüler ausgestattet. Die Küchenuntensilien wie z.B, Geschirr und Kochtöpfe
haben wir größtenteils von den vorherigen Dual Degree Program Teilnehmern
übernommen. Neben der Miete mussten wir noch eine Kaution von $150 und eine Service
Fee von $50 pro Person an Young America zahlen. Die Miete haben wir immer zu
Beginn des jeweiligen Monats per Money Order (erhält man im Post Office) direkt vor
Ort im Büro von Young America bezahlt. In unserem Fall war es auch kein Problem nur
für 10 Monate zu mieten. Allerdings sollte man darauf achten, dass man einige
Wohnungen für mindestens 12 Monate mieten muss, bzw. die Mietkosten für die gleiche
Wohnung höher sind, wenn man sie nur 10 Monate mietet. Des Weiteren haben wir bei
der Auswahl unserer Wohnung darauf geachtet, dass wir die Uni möglichst gut zu Fuß
erreichen können. Wir haben ca. 10 Minuten benötigt, um zum College of Business zu
laufen.
Wenn man möchte kann man auch im Studentenwohnheim wohnen. Allerdings muss man
sich in diesem Fall ein Zimmer mit einem anderen Student teilen. Der Großteil der
Studenten, die in den Wohnheimen leben sind sehr jung, weil Erstsemester und
Studenten, die sich im zweiten Semester befinden, dazu verpflichtet sind, im
Studentenwohnheim zu wohnen. Internationale Studenten wohnen meist gemeinsam auf
einem Flur. Wenn man ins Studentenwohnheim ziehen möchte, sollte man bedenken, dass
man auch einen „meal plan“ dazu buchen muss, für den man ca. $2.000 bezahlt. Dafür
kann man im Dining Center der ISU und auch in (Fast Food-) Restaurants auf dem
Campus
essen.
Informationen
zum
Wohnheim
findet
man
hier:
http://eli.illinoisstate.edu/life/housing.shtml.
Handy
Ich habe mir bereits vor der Abreise eine amerikanische SIM-Karte im Internet bestellt,
welche ich mit meinem deutschen Handy genutzt habe. Bei der Wahl des Anbieters ist es
wichtig zu wissen, dass die verschiedenen Anbieter unterschiedliche Netzstandards
nutzen und dass nicht jedes Handy jeden Netzstandard unterstützt. Nachdem ich mich im
Internet informiert habe, welcher Netzanbieter mit meinem Handy kompatibel ist, habe
ich mich für eine Prepaid Karte von AT&T entschieden. Weitere Anbieter sind bspw. TMobile und Verizon. In der Regel hat man bei den Anbietern die Möglichkeit zwischen
verschiedenen Prepaid-Tarifen zu wählen. Ich habe für meinen Tarif monatlich $40
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bezahlt. Dieser Tarif beinhaltete 500 Einheiten, die entweder für Minuten für ausgehende
und eingehende (in den USA kostenpflichtig) nationale Anrufe oder für SMS (auch nach
Deutschland) genutzt werden konnten und Internet (500MB). Es werden auch Tarife
angeboten, mit denen es möglich ist, relativ kostengünstig nach Deutschland zu
telefonieren.
Flug
Ich habe mit der Buchung des Flugs solange gewartet bis ich die endgültige Zusage von
der ISU vorliegen hatte. Mein Flug (inkl. Rückflug nach Deutschland im Dezember) hat
950€ gekostet. Für den Flug im Januar nach Chicago und den Rückflug nach Deutschland
im Mai habe ich insgesamt nur 650€ bezahlt. Wie bereits erwähnt, bekommt man, wenn
man Auslandsbafög oder PROMOS erhält, auch einen pauschalen Zuschuss für den Flug.
Gastfamilie
Auf Wunsch kann man eine Gastfamilie vermittelt bekommen. Dazu füllt man ein
Formular
auf
der
Website
(http://johnandlindaberger.weebly.com/transportation--
temporary-home-stay.html) vom Ehepaar Berger aus und bekommt dann etwas später
eine Rückmeldung welcher Familie man zugeteilt wurde. Es ist auch möglich zu zweit
oder sogar zu dritt zur selben Gastfamilie zu gehen. In unserem Fall war die Gastfamilie
ein älteres Ehepaar. Von Ihnen wurden wir bei unserer Ankunft in Normal empfangen
und wir durften die erste Nacht bei unseren Gasteltern im Gästezimmer unterkommen.
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Was man als erstes tun muss (nach der Ankunft)
Ankunft und Empfang
In Chicago kommt man am internationalen Flughafen O’Hare an. Nach der Ankunft sollte
man ca. 2-3 Stunden Wartezeit einplanen, weil es besonders im Sommer zu langen
Schlangen an den Immigrationschaltern kommen kann. Um von Chicago nach Normal zu
kommen, kann man entweder den Peoria Charter Bus (https://peoriacharter.com/) oder
den Amtrak Train (http://www.amtrak.com/tickets-reservations) nehmen. Die Busfahrt
kostet mit $35 mehr als die Fahrt mit dem Zug (bei frühzeitiger Buchung $14). Allerdings
würde ich trotzdem empfehlen den Bus zu nehmen, weil dieser direkt vom internationalen
Terminal (Terminal 5) nach Normal fährt. Wenn man sich für den Zug entscheidet, muss
man erst 45 Minuten mit der Metro vom Flughafen zur Union Station fahren. Sowohl die
Zugfahrt als auch die Busfahrt dauern ungefähr 2,5 Stunden, wobei zu erwähnen ist, dass
der Zug meistens Verspätung hat. Tickets für den Peoria Charter Bus kann man online
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buchen, es ist aber nicht unbedingt notwendig sich schon vorab ein Busticket zu kaufen.
Wenn man allerdings Pech hat und der Bus schon voll ist, kann man nicht mehr
mitgenommen werden, wenn man nicht im Voraus online gebucht hat. Für $10
Umbuchungsgebühr, ist es auch möglich einen Bus eher oder später (z.B. weil man länger
an der Immigration-Schlange gebraucht hat, als gedacht), als den Bus, den man gebucht
hat .
Eine der anderen Programmteilnehmerinnen und ich sind zu zweit nach Chicago geflogen
und anschließend mit dem Bus nach Normal gefahren. Wir sind am Donnerstag vor der
Orientation Week angekommen. Der Peoria Charter Bus hält in Normal an der Amtrak
Station (Bahnhof). Dort wurden wir von unseren Gasteltern, bei denen wir die erste Nacht
verbracht haben, in Empfang genommen. Am nächsten Tag sind wir mit Hilfe unserer
Gasteltern in unsere Wohnung gezogen. Unsere Gasteltern haben uns außerdem dabei
geholfen, unsere ersten Einkäufe zu erledigen. Das war sehr hilfreich, weil man gerade
am Anfang Bettzeug, Wäschekörbe, etc. besorgen möchte und sich das ohne Auto
schwierig gestaltet.
Orientation Week
Die Orientation Week findet in der Woche vor dem offiziellen Semesterbeginn statt. Das
bedeutet, man hat in dieser Woche noch keine Kurse. In der Orientation Week haben wir
sowohl Informationsveranstaltungen vom International Office für Internationale
Studenten als auch Veranstaltungen für alle neuen Studenten an der ISU (also auch für die
amerikanischen), besucht. Außerdem fand in dieser Woche eine Begrüßungsveranstaltung
für alle neuen MBA-Studenten statt. Am ersten Tag der Orientation Week hat man von
den Betreuern des International Office eine Übersicht mit allen anstehenden
Veranstaltungsterminen bekommen. Damit man sich auf dem Campus gut zurechtfindet,
wurden in der Orientation Week Campus-Touren angeboten.
In der ersten Woche muss man sich auch einen Termin im Student Health Center machen,
um sich persönlich vorzustellen und gegebenenfalls das Tuberkulose Screening
durchzuführen. Die Kosten für diesen Pflichttermin betragen $10, wenn man kein
Tuberkulose Screening und keine zusätzlichen Impfungen benötigt. Außerdem kann man
im
Student
Health
Center
seinen
Nachweis
über
die
deutsche
Auslandskrankenversicherung vorlegen, damit einem der Betrag für die ISUVersicherung von den General Fees abgezogen wird. Die restlichen General Fees bezahlt
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man im „Student Account Office“. Die Höhe der General Fees richten sich nach der
Anzahl der Kurse, die man belegt. Ich habe pro Semester $974 bezahlt. Aufgrund dessen,
dass ich Auslandsbafög erhalten habe, wurden mir die kompletten General Fees vom
Bafögamt zurückerstattet.
Konto
Im Rahmen der Orientation Week wurde einem auch Unterstützung bei der Eröffnung
eines amerikanischen Bankkontos angeboten. Ich habe kein amerikanisches Konto
eröffnet, sondern habe vor Abreise in Deutschland ein Konto mit Kreditkarte bei der
DKB beantragt. Mit der Kreditkarte von der DKB kann man gebührenfrei in den USA
Geld abheben. Außerdem war die DKB-Kreditkarte sehr praktisch, weil man sich Geld
auf die Kreditkarte überweisen kann, um somit das Kreditkartenlimit zu erhöhen. Das ist
insbesondere praktisch, wenn man zum Beispiel Flüge bucht, deren Preis ein für
Studenten ohne Einkommen übliches Kreditkartenlimit von 500€ übersteigt.
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Wie man hier studiert und lebt (während des Aufenthalts)
Kurse
Um den MBA der ISU zu erhalten muss man neun core course und drei electives belegt
haben. Zu den core courses gibt es im Normalfall mehrere korrespondierende Module in
Paderborn (Liste erhält man von Frau Rose). Eine Ausnahme bildet der core cource
„MBA 412: Comparative Business Perspectives and Leadership Skills“, da dieser Kurs
neuerdings auf jeden Fall an der ISU absolviert werden muss. Bei der Kurswahl ist man
also insofern beschränkt, dass man an der ISU alle Kurse belegen muss, die man noch
nicht durch korrespondierende Module aus Paderborn abgedeckt hat. Als Elective kann
normalerweise jeder beliebige Masterkurs aus Paderborn angerechnet werden. An der
ISU wurden meiner Meinung nach leider relativ wenige Electives angeboten. Außerdem
muss man noch den Kurs „FIL 405: Legal Aspects of Business Decisions“ belegen.
Dieser Kurs ist zwar kein MBA-Kurs, aber trotzdem Pflicht für alle Dual Degree Program
Teilnehmer, aufgrund dessen, dass wir in Deutschland keinen Kurs über amerikanisches
Wirtschaftsrecht besucht haben. Wegen Überschneidungen von Kursen, die wir belegen
mussten, haben wir jedoch nicht diesen Kurs, sondern den Kurs „FIL 312: International
Business Law“ belegt.
Ich habe an der ISU die folgenden Kurse belegt:

MQM 421: Organizational Behavior
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
MQM 427: Operations and Quality Management

FIL 440: Financial Management

MKT 430: Advanced Marketing Management

MQM 497: Introduction to Reseach Methodology

MQM 482: Organizational Leadership

MBA 412: Comparative Business Perspectives and Leadership Skills

FIL 312: International Business Law
Vollzeitstudenten absolvieren pro Semester normalerweise drei Kurse á 3 credits. Unserer
Erfahrung nach sind auch vier Kurse gut zu schaffen. Unter den MBA-Studenten sind
allerdings auch viele Berufstätige, die nur ein bis zwei Kurse die Woche besuchen. Damit
die arbeitenden Studenten auch an den MBA-Kursen teilnehmen können, finden diese bis
auf einige wenige Ausnahmen von 18:00 bis 21:00 im College of Business statt. Anders
als bei den meisten Kursen an der Uni Paderborn, herrscht in den MBA-Kursen
Anwesenheitspflicht. An den Kursen nehmen ungefähr zwischen 15 und 25 Studenten
teil. Im Vergleich zu den Kursen in Paderborn, sind die Kurse an der ISU wesentlich
interaktiver. In den Veranstaltungen finden oft Diskussionsrunden statt, an denen man
sich auch beteiligen sollte, insbesondere deshalb, weil mündliche Mitarbeit in einigen
Kursen einen Teil der Endnote ausmacht. Der Austausch mit den anderen Studenten ist
oft sehr interessant, weil jeder unterschiedliche Erfahrungen gemacht hat und aus einem
anderen beruflichen und aufgrund der relativ vielen Austauschstudenten im MBAProgramm oft auch kulturellen Umfeld stammt.
Neben
mündlicher
Mitarbeit
gehören Klausuren (meist
Zwischenklausur
und
Abschlussklausur) und mindestens zwei weitere Projekte, wie bspw. Hausarbeiten oder
Präsentationen in Einzel- und/oder Gruppenarbeit in den meisten Kursen zu den zu
erbringenden Prüfungsleistungen.
Das Fall Semester beginnt ungefähr Anfang/Mitte August und endet Mitte Dezember. In
der letzten Woche des Semesters ist die sogenannte „Finals Week“, in der normalerweise
alle
Abschlussklausuren
bzw.
meist
auch
Abgaben
von
Hausarbeiten
und
Gruppenarbeiten anstehen. Das Spring Semester beginnt erst Anfang/Mitte Januar und
endet Anfang Mai. Wir hatten direkt am Samstag nach der Finals Week des Spring
Semesters unsere Graduation Feier.
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Freizeit
Während der Freizeit kann man zum Beispiel das Recreation Center der ISU besuchen.
Dieses Fitnesscenter liegt direkt neben dem College of Business und ist für Studenten der
ISU kostenlos bzw. sind die Kosten für die Benutzung des Recreation Centers in den
General Fees enhalten. Die Ausstattung ist wirklich kaum zu übertreffen. Neben einer
großen Auswahl an Geräten gibt es auch einen Pool und eine Kletterwand. Außerdem
wird eine Vielzahl von Fitnesskursen angeboten. Besonders zu Semesterbeginn ist es sehr
voll im Recreation Center. Das gibt sich aber nach ein paar Wochen.
Abgesehen vom Rec Center kann man in seiner Freizeit auch Football oder BasketballSpiele der ISU besuchen. Insbesondere das Homecoming-Footballspiel im Oktober ist ein
sehr beliebtes Event.
Das Nachtleben spielt sich größtenteils am Wochenende und in Downtown Bloomington
ab. Dort gibt es verschiedene Bars, in denen es auch üblich ist zu tanzen. In Uptown
Normal (neben dem Campus gelegen) gibt es nur wenige Bars. Zu empfehlen ist dort aber
der Irish Pub „Maggie Miley’s“ und die Bar „Pub 2“. Außerdem gibt es in Uptown
mehrere Restaurants und ein kleines Kino.
Einkaufsmöglichkeiten & Öffentliche Verkehrsmittel
Um Lebensmittel einzukaufen kann man zu verschiedenen Supermärkten, wie bspw.
Kroger, Aldi, Walmart oder auch Target fahren, welche allerdings etwas außerhalb
liegen. Aufgrund dessen, dass wir uns dagegen entschieden haben, ein Auto zu kaufen,
sind wir mit dem Bus zum Einkaufen gefahren. Am Anfang ist das vielleicht
gewöhnungsbedürftig, aber ich fand es eigentlich gar nicht schlimm. Zumal man in
Normal mit seinem Studentenausweis kostenlos mit allen Bussen fahren kann. Die
meisten Busse fahren Montag bis Sonntag bis zwischen 6:30 und 21:00 Uhr einmal pro
Stunde. Die Green Line hat Donnerstag bis Samstag einen verlängerten Zeitplan und fährt
von Normal nach Downtown Bloomington (wo sich wie bereits erwähnt die meisten Bars
befinden). Einen aktuellen Fahrplan kann man online (Connect Transit) einsehen.
Außerdem liegen Fahrpläne in Heftform in den Bussen aus. Die Busse halten in den
meisten Fällen direkt vor den Supermärkten und aufgrund dessen, dass der Busfahrer
überall entlang der Strecke, wo es ihm möglich ist anzuhalten, einem Haltewunsch
nachkommt, konnten wir auf dem Rückweg vom Einkaufen fast vor unserer Haustür
aussteigen und mussten dadurch unsere Einkäufe nicht so weit tragen. In Campusnähe
befindet sich außerdem auch ein CVS. CVS ist eine Mischung aus Drogerie und
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Apotheke, man erhält aber auch Getränke (sowohl alkoholfreie als auch alkoholische) und
ausgewählte Lebensmittel. Allerdings gibt es dort keine frischen Lebensmittel, wie Obst
und Gemüse. Aufgrund dessen, dass unsere Wohnung sehr nah am CVS gelegen war,
haben wir dort unser Wasser gekauft. Wenn man größere Einkäufe zu erledigen hat, kann
man auch die amerikanische Gastfamilie oder amerikanische Kommilitonen, die in der
Regel ein Auto besitzen und meistens sehr hilfsbereit sind, um Hilfe bitten.
Reisen
Die Zeit zwischen Fall und Spring Semester (ca. 1 Monat von Mitte Dezember bis Mitte
Januar) kann man sehr gut zum Reisen nutzen. Auch die einwöchige Thanksgiving Break
Ende November und die Spring Break Anfang März eignen sich um die USA oder bspw.
auch Kanada oder Mexiko kennenzulernen. Ich habe in den Ferien in Chicago,
Washington D.C., New York City, Miami und Los Angeles bereist. Außerdem habe ich
nach unserer Graduation, also vor meiner Heimreise nach Deutschland, eine dreiwöchige
Tour an der Westküste gemacht (San Francisco, Las Vegas, Los Angeles, Grand Canyon,
Yosemite, Sequoia, etc.). Abgesehen von den Ferien, haben wir auch die Wochenenden
ab und zu zum Reisen genutzt. Wir waren mit dem Zug in St. Louis und in Springfield.
Auch ein Ausflug nach Chicago lohnt sich immer. Ich finde man sollte auf jeden Fall die
Gelegenheit nutzen und so viele Reisen wie möglich unternehmen, vor allem auch um
sich einen Eindruck von der Vielseitigkeit und der landschaftlichen Schönheit des Landes
zu machen.
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Was man tun muss, wenn man zurück kommt
Wenn man zurück in Deutschland ist, stehen eigentlich nur noch zwei Dinge an: die
Anrechnung der an der ISU erbrachten Leistungen und das Verfassen des
Erfahrungsberichts. Die Anrechnungen der Kurse werden normalerweise zentral von
Anica Rose übernommen und orientieren sich an der Korrespondenzliste, die man schon
vor Programmstart erhalten hat und auf deren Basis man sich für seine Kurswahl
entschieden hat.
Den Erfahrungsbericht muss man bis Ende Juni an Anica Rose und an das International
Office weiterleiten.
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Fazit
Mein Aufenthalt in Normal im Rahmen des Dual Degree Program war für mich eine
unvergessliche und einzigartige Erfahrung. Auch wenn ich bereits ein Jahr als AuPair in
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den USA gelebt hatte, habe ich die USA und die amerikanische Kultur durch das Studium
an der ISU nochmal von einer anderen Seite kennengelernt. Außerdem bin ich der
Meinung, dass ich durch die relativ praxisbezogenen Kurse im Rahmen des MBA
Program
und
auch
insbesondere
durch
den
Austausch
mit
den
anderen
Programmteilnehmern viel für meine (berufliche) Zukunft gelernt habe. Ich wünsche
allen zukünftigen Teilnehmern am Dual Degree Program viel Erfolg und eine
erfahrungsreiche und unvergessliche Zeit an der ISU.
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