FÜR SIE AUSGESUCHT Die CT Koronarangiographie – eine Alternative zur invasiven Koronarangiographie? Mit der Installation eines kombinierten High-End-128-Zeilen-PET-CT wurde am Zentrum für Herzbildgebung an der Hirslanden Klinik St. Anna die nicht invasive Diagnostik der Koronargefässe mittels CT unter minimaler Strahlenbelastung erfolgreich eingeführt. Durch die sehr enge Kooperation der Fachdisziplinen Kardiologie und Radiologie im Zentrum für Herzbildgebung besteht die Möglichkeit, eine optimale Patientenbetreuung sowie einen exzellenten Service für die Patienten und Zuweiser zu gewährleisten. Die Verschmelzung der kardiologischen und radiologischen Expertise erlaubt nicht nur eine optimale technische Durchführung und Befundung der Untersuchungen, sondern auch eine rasche und verlässliche Weiterbetreuung der Patienten. Abbildung 1: High-End-128-Zeilen-PET-CT Einsatz der CT-Koronarangiographie: Ausschluss einer Koronaren Herzerkrankung bei klinisch hoher Wahrscheinlichkeit eines Normalbefundes Gemäss internationalen Richtlinien hat sich die CT Koronarangiographie als Alternative zur invasiven Koronarangiographie im klinischen Einsatz etabliert. Voraussetzung hierfür ist eine optimale Patientenselektion. Am meisten profitieren Patienten mit niedrigem oder niedrigem bis mittlerem Risiko für eine koronare Herzerkrankung (KHK); in anderen Worten: Patienten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für einen Normalbefund. Die Stärke der CT-Koronarangiographie liegt in ihrem exzellenten negativ prädiktiven Wert, d.h., dass bei einem unauffälligen Befund eine KHK mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann. Entsprechend ist die derzeit am besten gesicherte und sinnvollste Indikation für eine CT-Koronarangiographie der Ausschluss einer KHK bei Patienten mit unklaren Beschwerden, welche kurz- bis mittelfristig abgeklärt werden sollten. Für den Patienten entspricht die Untersuchung einer ambulant durchgeführten CT, welche üblicherweise aus zwei Untersuchungsschritten, der Aufnahme zur Messung der Koronarverkalkung (Kalziumscoring) und der CT-Koronarangiographie besteht. Danach wird die Untersuchung gemeinsam vom kardiologischen und radiologischen Facharzt befundet. Ein Normalbefund entspricht kalk- und stenosefreien Koronargefässen (Abbildung 2 und 3). Ebenso werden atherosklerotische Wandveränderungen, welche das Gefässlumen weniger als 50 % einengen, als nicht signifikant bezeichnet, da diese Wandveränderungen keine hämodynamisch relevante Minderdurchblutung des Herzmuskels hervorrufen können. In beiden Fällen kann auf eine weitere kardiale Abklärung verzichtet werden. Bei einem Nachweis einer Koronarstenose (Lumeneinengung ≥50 %) ist per Definition eine KHK bestätigt. Dabei korreliert das Ausmass der Gefässverkalkungen und der morphologischen Veränderung mit dem Schweregrad der Stenose. In diesem Fall muss eine weitere funktionelle Abklärung, d. h. eine Messung der Herzmuskeldurchblutung, ein sogenannter nicht invasiver Ischämietest (Herz-MR, nuklearmedizinische SPECT-Untersuchung, Stress-Echokardiographie) erfolgen. Ist die Herzdurchblutung vermindert, spricht man von einer hämodynamisch relevanten Stenose, welche in den meisten Fällen interventionell weiter abgeklärt werden sollte. Bei Stenosen ohne Ischämie-Nachweis kann eine rein medikamentöse Therapie erfolgen. Abbildung 2: Unauffällige CT-Koronarangiographie ohne Plaques und Stenosen Abbildung 3a (oben) und 3b: 3D-Ansicht der unauffälligen Koronararterien Kalziumscoring zur Risikostratifizierung eines kardiovaskulären Ereignisses in den nächsten Jahren Das Kalziumscoring – die Messung der Koronarverkalkungen – steht in der Regel am Anfang jeder CT-Koronarangiographie. Bei diesem Untersuchungsschritt wird eine Aufnahme ohne Anwendung von Kontrastmittel durchgeführt. Aufgrund der Dichte der Verkalkungen wird der Kalkgehalt der Herzkranzgefäße auf einer Skala (Agatston-Score) eingestuft und einer von vier Kategorien (0–10, 11–100, 101–400, >400) zugewiesen. Die Höhe des Kalkgehalts ist ein Indikator für die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten Jahren einen Herzinfarkt oder eine Angina pectoris zu entwickeln. Ein Kalkgehalt von 0–10 bedeutet statistisch gesehen ein sehr geringes Risiko. Dabei ist zu beachten, dass im Einzelfall auch ein Kalkgehalt von 0 eine KHK nicht ausschliesst (Abbildung 4). Eine hohe koronare Kalklast (>400 nach Agatston) ist mit einem hohen Risiko und einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer relevanten Koronarstenose verbunden. Dies wiederum bedeutet jedoch nicht, dass bereits Stenosen der Koronargefässe vorliegen. Somit ist der Kalkgehalt der Koronargefässe nur als Risikostratifizierung und nicht zur Diagnose der KHK geeignet. Der Agatston-Score beeinflusst die Qualität der CT-Koronarangiographie. Kein Kalk oder nur geringer Kalk erlaubt eine optimale Darstellung der kontrastmittelgefüllten Koronargefässe, viel Kalk kann aufgrund sogenannter Blooming-Artefakte die Interpretation der Untersuchung einschränken. Ab einem Agatston-Score von 400 muss auch die Verteilung der Koronarverkalkungen berücksichtigt werden, um individuell zu entscheiden, ob durch das Anfügen der kontrastmittelverstärkten CTKoronarangiographie eine diagnostisch ausreichende Bildqualität zu erzielen ist. CT-Koronarangiographie Bei der CT-Koronarangiographie wird während der Untersuchung über einen venösen Zugang Kontrastmittel injiziert. Es gelten dieselben absoluten und relativen Kontraindikationen wie für jede CT mit jodhaltigem Kontrastmittel. Die CT-Koronarangiographie wird dabei üblicherweise im «Step-andShoot»-Verfahren durchgeführt, einer besonders strahlendosissparenden Technik, bei der nur in der Diastole, also bei maximaler Füllung und geringster Bewegung der Koronararterien, Daten akquiriert werden. Dazu bedarf es einer Synchronisation mit dem Herzschlag, welche EKG-getriggert erfolgt. Gegenüber der invasiven Koronarangiographie wird mit dieser Technik eine deutlich niedrigere Strahlenbelastung für den Patienten erzielt, welche mit ca. 1 mSv sogar tiefer ist als die jährliche natürliche Hintergrundstrahlung in der Schweiz. Ausschlaggebend für eine optimale Bildqualität der CT-Koronarangiographie ist eine niedrige Herzfrequenz während der Untersuchung (<65 Schläge pro Minute), welche in den allermeisten Fällen durch die Gabe eines Beta-Blockers erzielt werden kann. Zusätzlich wird zur maximalen Erweiterung der Koronargefässe ein Nitroglycerin-Spray verabreicht. Es gelten die entsprechenden Medikamentenkontraindikationen. Bei der Befundung werden der Grad der Verengung sowie die Beschaffenheit der Plaques an den Wänden der Koronargefässe (verkalkt, nicht verkalkt, gemischt) sowie die Gesamtgrösse einer Plaque beurteilt. Die CT-Koronarangiographie ist zudem eine hervorragende Methode, um anatomische Fragen wie Koronaranomalien, Länge von Gefässverschlüssen oder das Vorhandensein und die Durchgängigkeit von Bypässen zu klären. Zudem werden auch Pathologien angrenzender Organe, die als Differenzialdiagnose für eine «kardiale Symptomatik» in Frage kommen, erfasst. Die Beurteilung der Durchgängigkeit von Stents ist abhängig vom Durchmesser und vom Material des Stents. Grundsätzlich ist die Durchgängigkeit von kleinen Stents (<3 mm) häufig nur eingeschränkt beurteilbar. Abbildung 4a und 4b: Weiche stenosierende Plaque (Pfeil) im proximalen RIVA. Kann die CT-Koronarangiographie eine invasive Koronarangiographie ersetzen? Die CT-Koronarangiographie ist eine hervorragende Technik zur Visualisierung der Koronargefässe. Sie erlaubt mit einer exzellenten diagnostischen Genauigkeit vor allem den Ausschluss, aber auch den Nachweis einer KHK. Bei Patienten mit niedrigem sowie niedrigem bis mittlerem Risiko stellt sie eine sehr gute Alternative mit einer sehr niedrigen Strahlenbelastung für den Patienten im Vergleich zur invasiven Koronarangiographie dar. Bei Patienten mit unklaren Beschwerden und klinisch erhöhtem Risiko für ein koronares Ereignis ist je nach Risikostratifizierung ein nicht invasiver Ischämietest oder eine direkte invasive Abklärung der CT-Koronarangiographie vorzuziehen. Um die Auswahl der besten Untersuchungstechnik und die beste Qualität für jeden Patienten gewährleisten zu können, umfasst das Zentrum für Herzbildgebung an der Hirslanden Klinik St. Anna die modernsten Scanner sowie die interdisziplinäre Expertise in allen Bereichen der Herzbildgebung, inklusive kardiales CT, MRI, SPECT, PET und Stress-Echokardiographie. Schlusswort Die erfolgreiche Einführung der CT-Koronarangiographie ist das Ergebnis einer engen und intensiven Zusammenarbeit aller Beteiligten im Bereich der Kardiologie und der Radiologie. Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns herzlich bei unseren Kollegen Prof. Dr. T. Chatterjee und Dr. med. Carsten Pietsch sowie den MTRA Priska Hospenthal, Melanie Schüpbach und Christian Holler für ihre tatkräftige Unterstützung bedanken. Autor: Dr. med. Thomas Etter Facharzt Radiologie Institut für Radiologie und Nuklearmedizin Klinik St. Anna St. Anna-Strasse 32 6006 Luzern Schweiz T +41 41 208 30 30 F +41 41 208 30 26 E-Mail Zur Online Visitenkarte Autor: PD Dr. med. Bernhard Herzog Facharzt Kardiologie HerzClinic Luzern AG St. Anna-Strasse 32 6006 Luzern T +41 41 208 31 50 F +41 41 208 31 51 E-Mail Zur Online Visitenkarte Update thromboembolische Erkrankungen 2015: Ratschläge aus der Hirslanden Klinik St. Anna Im Jahre 2015 sind gerade vier wichtige neue Publikationen zu den thromboembolischen Erkrankungen erschienen, von welchen wir glauben, dass sie das praktische Vorgehen bei Patienten mit etablierten Thromboembolien oder relevanten Risiken verändern werden. Wie lange sollen Patienten mit nicht-provozierten Thromboembolien oral antikoaguliert werden? Patientinnen mit unprovozierten Thromboembolien sind nach Absetzen der oralen Antikoagulation (OAK), z. B. nach 6 Monaten, einem hohen Rezidivrisiko ausgesetzt. In einer randomisierten Studie wurde bei 371 Patientinnen die orale Antikoagulation nach 6 Monaten gestoppt (Placebogruppe) oder für zusätzliche 18 Monate weitergeführt (Experimentelle Gruppe). In der Placebogruppe war das Rezidivrisiko siebenmal höher als in der Behandlungsgruppe, wobei in der letzteren – allerdings in erwarteter Weise – das Blutungsrisiko erhöht war (JAMA. 2015 Jul;314(1):31-40). Fazit: Aufgrund dieser Studie ist nach unprovozierten thromboembolischen Ereignissen eine länger als sechs Monate dauernde orale Antikoagulation zu empfehlen. Um wieviele Monate länger, bleibt allerdings noch offen. Grundsätzlich ist aber bei jedem Patienten eine individuelle Abwägung der Risiken (insbesondere erhöhtes Blutungsrisiko, Komorbiditäten) bei der Entscheidung über die Dauer der OAK vorzunehmen. Wie soll die Überbrückungsstrategie bei antikoagulierten Patienten mit Vorhofflimmern z. B. bei einer Operation gestaltet werden? Eine breit akzeptierte Praxis der perioperativen Überbrückung der Antikoagulation besteht darin, die orale Antikoagulation (z. B. Marcumar) zu stoppen und niedermolekulare Heparine zu spritzen, um postoperativ die orale Antikoagulation wieder aufzunehmen, sobald der Chirurg grünes Licht dazu gegeben hat. In einer neuen Studie wurden mehr als 1800 antikoagulierte Patientinnen zur Hälfte mit einer Überbrückungstherapie (niedermolekulares Heparin) und zur anderen Hälfte ohne eine solche Überbrückungstherapie über die perioperative Zeit verglichen (N Engl J Med 2015; 373:823-833). Das in den USA gebräuchliche Warfarin wurde 5 Tage vor dem Eingriff abgesetzt und 24 Stunden nach dem Eingriff wieder begonnen. Der kurzfristige Verzicht auf eine Antikoagulation in dieser Art hat nicht zu einem erhöhten arteriellen Thromboembolierisiko geführt. Allerdings waren Blutungskomplikationen in der Gruppe mit Überbrückungstherapie (niedermolekulares Heparin) deutlich höher. Fazit: Obwohl es sich um die erste randomisierte Studie dieser Art handelt, glauben wir, dass die gängige Praxis insbesondere bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern und einem niedrigen CHADVasc2-Score geändert werden kann. Vor einer planbaren Operation empfehlen wir, die orale Antikoagulation (Marcumar oder neue direkte Antikoagulanzien) zu pausieren und ohne Überlappung mit niedermolekularen Heparinen postoperativ wieder zu beginnen. 5 Tage Pause sollten auch für Marcumar genügend sein. Die moderneren Antikoagulanzien sollten gemäss den entsprechenden Empfehlungen (abhängig von Präparat, Blutungsrisiko der Operation und Nierenfunktion) abgesetzt werden. Lohnt sich ein Screening nach Tumorerkrankungen bei Patient(inn)en mit nicht-provozierten Thromboembolien? Nicht provozierte Thromboembolien können Folge einer Gerinnungsaktivierung bei einer zugrundeliegenden Krebserkrankung sein (Trousseau-Phänomen). Die beste klinische Evidenz bislang besagte, dass es sich zum Zeitpunkt der nicht provozierten Thromboembolien für den Patienten nicht lohnt, ein systematisches Krebsscreening durchzuführen. Gleichwohl gestaltet sich die klinische Praxis häufig gegenteilig. Eine kürzlich erschienene Studie bekräftigt die alte Evidenz und stellt ein wichtiges Argument für eine zurückhaltende (damit billigere) Medizin dar: 854 Patientinnen mit nicht-provozierter thromboembolischer Erkrankungen wurden in eine Gruppe mit limitiertem Screening (allgemeiner Blutuntersuch, Thorax Röntgenbild, Screening-Untersuchungen für Mammakarzinom, Zervixkarzinom und Prostatakarzinom) und in eine Gruppe, bei der zusätzlich eine Computertomographie des Abdomens und des kleinen Beckens durchgeführt wurde, unterteilt. Beim limitierten Programm fand man zum Zeitpunkt der Diagnose und dem ersten Folgejahr nach der Diagnose der Thromboembolie Tumore in 3,2 % der Fälle, beim ausgedehnten Programm in 4,5 % der Fälle (N Engl J Med 2015; 373:697-704). Fazit: Eine Krebserkrankung ist eine seltene Ursache nicht provozierter Thromboembolien. Eine ausgedehntere Tumorsuche mittels Computertomographie ergibt keinen zusätzlichen klinischen Nutzen über Routineabklärungen und sowieso indizierte Screeninguntersuchungen hinaus. Blutung unter neueren direkten oralen Antikoagulanzien: Was tun? Im Moment gibt es noch keine therapeutische Massnahme, welche die antikoagulatorische Wirkung der neueren Nicht-Vitamin-K-Antagonisten, der direkten oralen Antikoagulantien (DOAK) schnell und sicher – z. B. im Falle einer bedrohlichen Blutung – aufheben könnte. Für das Dabigatran (Pradaxa®) hat die Herstellerfirma einen monoklonalen Antikörper entwickelt (Idarucizumab), dessen Affinität für das Dabigatran 350-mal höher ist als für das Zielmolekül von Dabigatrans (Thrombin). Die Studie zeigt überzeugend, dass dieser monoklonale Antikörper die Wirkung des Dabigatrans innert Minuten vollständig und sehr nebenwirkungsarm aufheben kann (N Engl J Med 2015; 373:511-520). Unterdessen ist auch eine Hemmsubstanz (Andexanet), die Faktor-Xa-Antagonisten (Rivaroxaban, Apixaban und Edoxaban), entwickelt worden, die eine für diese Substanzklasse ähnlich effektive Antagonisierung der antikoaglulatorischen Wirkung zeigt (N Engl J Med 2015; 373:2413-2424) Fazit: Dies ist ein wichtiger Fortschritt in der Therapie mit den moderneren Antikoagulanzien, und wir hoffen, dass sich diese Notfall-Therapie bald auch in der Schweiz durchsetzen wird, respektive dass sie zur Behandlung zugelassen wird. Autor: PD Dr. med. Andreas Himmelmann Facharzt Allg. Innere Medizin und Hämatologie Klinik St. Anna St. Anna-Strasse 32 6006 Luzern T +41 41 208 32 23 F +41 41 208 32 24 E-Mail Zur Online Visitenkarte Autor: Dr. med. Saulius Korsakas Facharzt Allg. Innere Medizin und Angiologie Klinik St. Anna Ärztehaus Lützelmatt – Trakt L St. Anna-Strasse 32 6006 Luzern T +41 41 208 48 55 F +41 41 208 48 56 E-Mail Zur Online Visitenkarte Autor: Prof. Dr. med. Reto Krapf Chefarzt Klinik für Innere Medizin, Facharzt Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie Klinik für Innere Medizin St. Anna St. Anna-Strasse 32 6006 Luzern Schweiz T +41 41 208 32 90 F +41 41 208 32 91 E-Mail Zur Online Visitenkarte WIR HEISSEN HERZLICH WILLKOMMEN Neuer Klinikarzt an der Klinik für Innere Medizin St. Anna Wir heissen Dr. med. Peter Bertke per 1. Dezember 2015 als Facharzt für Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie an der Klinik für Innere Medizin in der Hirslanden Klinik St. Anna herzlich willkommen. Peter Bertke wird das Team der neu gestalteten Klinik für Innere Medizin St. Anna unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. med. Reto Krapf verstärken. Er freut sich sehr, seine bisherigen Erfahrungen in der Assistenzarzt-Ausbildung einbringen sowie an der strukturellen Weiterentwicklung der Klinik teilhaben zu können. Berufliche Tätigkeiten während der letzten Jahre: ab Dezember 2015 Facharzt für Allgemeine Innere Medizin an der Klinik für Innere Medizin St. Anna, Hirslanden Klinik St. Anna, Luzern 2014 – 2015 Oberarzt Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie, Bürgerspital Solothurn 2012 – 2014 Assistenzarzt Abteilung für Nephrologie, Hypertonie und Klinische Pharmakologie, Inselspital Bern 2011 – 2012 Oberarzt Allgemeine Innere Medizin, Bürgerspital Solothurn 2011 Oberarzt Notfallstation, Klinik St. Anna Luzern Zusätzliche Tätigkeiten Mitgliedschaften in folgenden Institutionen: • • • • Verbindung Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM) Schweizerische Gesellschaft für Nephrologie (SGN) Schweizerische Gesellschaft für Hypertonie Sprachen • • Deutsch Englisch Autor: Dr. med. Peter Bertke Facharzt Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie St. Anna-Strasse 32 6006 Luzern T +41 41 208 32 85 F +41 41 208 32 91 E-Mail Zur Online Visitenkarte Neuer Belegarzt für Kardiologie an der Hirslanden Klinik St. Anna Wir heissen PD Dr. med. Bernhard Herzog als neuen Belegarzt an der Hirslanden Klinik St. Anna per 1. Januar 2016 herzlich willkommen. PD Dr. med. Bernhard Herzog ist Facharzt für Kardiologie und führt zusammen mit Prof. Dr. med. Michel Zuber und PD Dr. med. Georg Fröhlich die HerzClinic Luzern an der Klinik St. Anna. Zudem hat er die Leitung des Zentrums für Herzbildgebung in enger Zusammenarbeit mit der Radiologie übernommen. Berufliche Tätigkeiten während der letzten Jahre: ab 1. Januar 2016 Belegarzt für Kardiologie an der Hirslanden Klinik St. Anna, Luzern. Praxiseröffnung HerzClinic Luzern sowie Leiter des Zentrums für Herzbildgebung 2013 – 2015 Oberarzt Kardiologie, Kantonsspital St. Gallen, und Oberarzt Herzbildgebung (CT/NUK/MR), UniversitätsSpital Zürich 2012 – 2013 Fellowship Kardiale Magnetresonanztomographie, University of Leeds, UK 2007 – 2012 Assistenzarzt Kardiologie und Kardiale Bildgebung, UniversitätsSpital Zürich 2004 – 2006 Assistenzarzt Innere Medizin, Kantonsspital Aarau Zusätzliche Tätigkeiten Mitgliedschaften in folgenden Institutionen: • • • • Verbindung Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) Schweizer Gesellschaft für Kardiologie Society of Cardiovascular Magnetic Resonance Ärztegesellschaft des Kantons Luzern Sprachen • • Deutsch Englisch Autor: PD Dr. med. Bernhard Herzog Facharzt Kardiologie HerzClinic Luzern AG St. Anna-Strasse 32 6006 Luzern T +41 41 208 31 50 F +41 41 208 31 51 E-Mail Zur Online Visitenkarte Neue Belegärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe mit Schwerpunkt operative Gynäkologie an der Hirslanden Klinik St. Anna Wir heissen Dr. med. Stefanie Amann als neue Belegärztin an der Hirslanden Klinik St. Anna per 1. Januar 2016 herzlich willkommen. Dr. Stefanie Amann verstärkt die Praxisgemeinschaft Frauenpraxis am See mit Dr. Marina Etienne-Turchi und Dr. Anne-Catherine Girard Netzer. Dr. Stefanie Amann freut sich, als Belegärztin in der Geburtshilfe wie auch in der operativen Gynäkologie an der Hirslanden Klinik St. Anna tätig zu sein, und auf die enge Zusammenarbeit mit anderen hochspezialisierten Fachärztinnen und Fachärzten. Besonders motivierend an der neuen Herausforderung als Belegärztin mit Praxistätigkeit findet sie die Möglichkeit der persönlichen und patientenorientierten Betreuung bei Schwangerschaft, Geburt und auch rund um gynäkologische Operationen. Berufliche Tätigkeiten während der letzten Jahre: ab 1. Januar 2016 Belegärztin Gynäkologie und Geburtshilfe an der Hirslanden Klinik St. Anna, Luzern. ab 1. November 2015 Praxisgemeinschaft in der Frauenpraxis am See mit Dr. Marina EtienneTurchi und Dr. Anne-Catherine Girard Netzer. 2012 – 2015 Oberärztin Gynäkologie und Geburtshilfe Luzerner Kantonsspital, Wolhusen (Dr. E. Vogel) 2009 – 2012 Assistenzärztin Gynäkologie und Geburtshilfe, Neue Frauenklinik, Luzerner Kantonsspital, Luzern (Prof. B. Schüssler) 2008 – 2009 Assistenzärztin Chirurgie, Luzerner Kantonsspital, Luzern (Prof. J. Metzger, Prof. R. Babst) 2006 – 2008 Assistenzärztin Gynäkologie und Geburtshilfe, Luzerner Kantonsspital, Wolhusen (Dr. E. Vogel) Zusätzliche Tätigkeiten Mitgliedschaften in folgenden Institutionen: • • • • Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) Vereinigung Zentralschweizer Gynäkologen (beantragt) Luzerner Ärztegesellschaft Sprachen • • • Deutsch Französisch Englisch Autorin: Dr. med. Stefanie Amann Fachärztin Gynäkologie und Geburtshilfe Frauenpraxis am See Alpenstrasse 1 6004 Luzern T +41 41 401 67 27 F +41 41 401 67 28 E-Mail Zur Online Visitenkarte www.fpamsee.ch Belegärztin für Chirurgie in der Traumatologie Hirslanden Klinik St. Anna mit Schwerpunkt Unfallchirurgie Wir freuen uns, dass Frau Dr. med. Ulrike Ryf ab 1. Januar 2016 neu als Belegärztin in der Hirslanden Klinik St. Anna tätig ist, und heissen sie herzlich willkommen. Ebenso ist sie als Belegärztin in der Klinik Meggen tätig. Ihre Kernkompetenzen als Fachärztin für Chirurgie und Unfallchirurgie sind die operativen und konservativen Behandlungen in der Traumatologie des Bewegungsapparates, speziell auch im Bereich der Sporttraumatologie. Frau Dr. med. Ulrike Ryf wird nach bisheriger Tätigkeit als Oberärztin in der Traumatologie nun mit grosser Freude die neue Verantwortung als Belegärztin im TraumaZentrum der Hirslanden Klinik St. Anna übernehmen. Weiterhin wird sie zusammen mit Dr. med. Christian Ryf die gemeinsame unfallchirurgische Praxis führen. Berufliche Tätigkeiten während der letzten Jahre: Seit 1. Januar 2016 Belegärztin für Chirurgie mit Schwerpunkt Unfallchirurgie, Hirslanden Klinik St. Anna 2013 – 2015 Oberärztin Traumatologie, Hirslanden Klinik St. Anna 2005 – 2010 Oberärztin Chirurgie, Kantonsspital Graubünden, Chur 2004 – 2005 Assistenzärztin Chirurgie, Kantonsspital Graubünden, Chur 2002 – 2004 Assistenzärztin Chirurgie/Orthopädie, Spital Davos Zusätzliche Tätigkeiten Mitgliedschaften in folgenden Institutionen: • • Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) Ärztegesellschaft des Kantons Luzern Sprachen • • • Deutsch Französisch Englisch Autorin: Dr. med. Ulrike Ryf Fachärztin Chirurgie St. Anna-Strasse 32 6006 Luzern T +41 41 208 38 93 F +41 41 208 38 34 E-Mail Zur Online Visitenkarte ST. ANNA AKTUELL Ärztliche Weiterbildung in der Klinik Anerkennung als Weiterbildungsstätte in Chirurgie und Viszeralchirurgie Die Klinik St. Anna engagiert sich auch und immer mehr in der Aus- und Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses. Studenten kommen für Kurse in die Klinik, Unterassistenten durchlaufen Praktika. Mittlerweilen haben wir in über zehn Fachbereichen auch die Weiterbildungsanerkennung für Assistenzärzte erhalten. Beinahe vollständig ist das Angebot inzwischen in den grossen chirurgischen Fächern. Nebst Orthopädie und Neurochirurgie bietet die Klinik St. Anna nun als erste Privatklinik in der Schweiz auch die Weiterbildung im Bereich der allgemeinen Chirurgie und der Viszeralchirugie an. In allen Fachbereichen liegt unser Schwerpunkt in der praktischen Weiterbildung. IN SERIE Körper, Geist und Geistiges und die Wirkung von Yoga In der diesjährigen Serie GEISTIGES werden verschiedenen Themen angesprochen, die den Geist betreffen. Ausgewählte biologische Vorgänge im Menschen mit Einwirkungen auf den Geist oder umgekehrt Auswirkungen des Geistes auf den Körper und eventuell die Seele werden wir in dieser Serie streifen. Geist oder Mind Um den Geist zu verstehen, betrachten wir zuerst den vielschichtigen Begriff «Geist» näher. Körper, Geist und Seele übersetzt sich ins Englisch mit «Body, Mind and Spirit». Das englische Wort Mind beschreibt den vielbedeutenden Begriff viel genauer: Er wird übersetzt mit Verstand (im Sinne von Intellekt), Lernen, Gedächtnis, Psyche (im Sinne von Atem, Hauch, Belebtheit) aber auch mit Denkweise, Meinung, Wahrnehmung oder Gemüt. Die Aufzählung ist nicht abschliessend. Er umfasst die «geistig» genannten kognitiven Fähigkeiten des Menschen und damit sämtliche Formen des Denkens. Die zweite Bedeutungskomponente des Wortes bezieht sich auf die religiöse Vorstellung und den Begriff der Spiritualität. Geistigkeit in diesem Sinne bezeichnet eine auf Geistiges aller Art ausgerichtete Handlung. Es geht hier um die geistige Verbindung zum Transzendenten, zum Jenseits, zur Unendlichkeit (oder einem überirdischen Wesen, Gott). Sinn- und Wertfragen des Daseins der Welt und des Menschen sind mit dieser Begriffsauslegung verbunden [1]. Mens sana in corpore sano Ist ein verkürztes Zitat aus den Satiren des römischen Dichters Juvenal, das oft aus dem ursprünglichen Zusammenhang herausgerissen wird. Die ganze Redewendung übersetzt heisst: «Beten sollte man darum, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist sei.» [2] Juvenals eigentliche Absicht zielte darauf, diejenigen seiner römischen Mitbürger zu geißeln, die sich mit törichten Gebeten und Fürbitten an die Götter wandten. Beten, meinte er, solle man allenfalls um körperliche und geistige Gesundheit und nicht törichte Fürbitten an die Götter richten. Er hat also als Satiriker keineswegs behauptet, dass ausschließlich in einem gesunden Körper ein gesunder Geist stecke, sondern nur – da er meist das Gegenteil davon erlebt hatte –, dass es wünschenswert sei, wenn dem so wäre. Ist es nun der gesunde oder zufriedene Geist, der den Köper gesund hält? Ist es der kranke Körper, der auf den Geist schlägt? Müssen wir überhaupt den Körper stählen und gesundbiegen (kräftigen, heilen, operieren, intervenieren), damit wir auch geistig gesund sind, oder uns eher nur auf die Stabilisierung der psychomentalen Vorgänge konzentrieren, damit wir mit dem erreichten klaren Bewusstsein den Genesungsprozess unterstützen können? Mittlerweile steht der Mensch im Mittelpunkt der Medizin, eine Trennung von Körper und Geist – und auch Seele – ist nicht mehr gängige Praxis. Die Zusammenhänge zwischen Erwartungshaltungen und Vorstellungen, die in der heutigen Leistungsgesellschaft oft in Stress münden, und körperlichen Symptomen werden in der modernen Psychoneuroimmunologie erforscht [3]. Der Forschungszweig bildet die Grundlage für die in den USA bereits zum Standard zählenden Body-Mind-Medizin. Diese Medizin versteht sich als ergänzende Methode – nicht als Alternative zur konventionellen Medizin –, um dem Patienten individuell zu helfen, seine Gesundheitsressourcen zu mobilisieren. Use it or Loose it – sagen die Neurowissenschaftler Die moderne Hirnforschung zeigt, dass die oben in der Definition genannten Ausprägungen des Geistes intensiv miteinander verknüpft sind. Das Gehirn umfasst rund 100 Milliarden Nervenzellen, die verbunden sind, und in denen all unsere mentalen Inhalte bewahrt werden [4]. In der Neurorehabilitation wird dieser Erkenntnis Rechnung getragen: Das Gehirn ist ein Organ des Lernens und der Interpretation der Welt (Zitat Prof. Jürg Kesselring, Chefarzt in Neurologie und Neurorehabilitation, Kliniken Valens). Das biologische Geschehen im Gehirn wird genutzt, um neu zu lernen, um das Gehirn umzuprogrammieren. Die Therapeuten und Ärzte setzen dieses Wissen bei Patienten mit Erkrankungen oder Verletzungen des Gehirns ein. Das Gehirn wird umgebaut mittels motorischer Aktivität. Diese Fähigkeit wird Neuroplastizität genannt. Wir müssen eine Handlung oder Bewegung etwa eine Million Mal machen, bis wir sie können. Neben der genetischen Ausrüstung und dem Nachahmen mittels Spiegelneuronen lernen wir, in dem wir Handlungen repetieren. Dazu kommt, dass wir pro Nervenzellen 1000 bis 10'000 Verbindungen bilden, die sich auch bis ins hohe Alter immer wieder neu bilden. Jedoch bleiben nur diejenigen bestehen, die wir wirklich benutzen. Brauchen wir sie nicht, verlieren wir sie. Bewusstseinsschulung durch Yoga Yoga ist eine jahrtausendealte Methode aus dem indischen Kulturkreis, in der Körper, Geist und Atmung in die Ausübung mit einbezogen wird und als Einheit betrachtet wird. Yoga lässt sich am besten über das Ziel des Übenden definieren: Sei dies durch bewegungslose Meditation, durch Atemtechniken (Pranayama) oder durch atemsynchrone mehr oder weniger dynamische Bewegungsabfolgen von Yogapositionen (Asanas): Ziel ist es, mentale Stille zu finden und einen klaren Geist zu kultivieren. In den Yoga-Sutren (Sutra = Leitfaden) des Weisen Patañjali, eines der Grundlagentexte des Yogas, wird Yoga mit den Worten «yogas citta vritti‘ nirodhah» beschrieben. Frei übersetzt heisst das: Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Aktivitäten des Geistes [5]. Die Erkenntnisse der Neurowissenschaften überschneiden sich erstaunlich mit der Lehre des Yoga. Wie beim Yoga-Konzept, das auch als Therapie in der Body-Mind-Medizin angewendet wird, hängt in unserem Nervensystem, unserem Geist und Körper alles mit allem zusammen [3,6]. Nicht nur motorische Fähigkeiten können umprogrammiert werden, wie es das Konzept der Neuroplastizität beschreibt. Auch unsere Denkweise, unsere Gedanken lassen sich umprogrammieren. Die Einstellung verändert das Resultat [4]. In dem wir die Nervenzellen (im Gehirn) neu schalten, können wir unser mentales Denken, die Einstellung und die Erwartungen verändern. Es findet eine Reorganisation der Synapsen statt. Auch im Yoga wird dieses Remodeling der Synapsen schlussendlich durch Bewusstseinschulung, durch Meditationen, Bewegung wie auch Entspannung erreicht. Durch gezielte Selbstbeobachtung, bewusste Ausrichtung des Geistes, Achtsamkeit bei der Körperbewegung und beim Atmen wird die Selbstwahrnehmung geschult. Es entsteht ein verbessertes Verständnis für den eigenen Körper. Mentale Grenzen werden bewusst und veränderbar. Eine regelmässige Yoga-Praxis kann die Einstellung und Erwartung des Patienten positiv beeinflussen. Eine Bewusstseinsänderung tritt ein. Yoga wird auch immer öfter als Therapiebegleitung eingesetzt, beispielsweise in der Krebstherapie [7]. Die körpereigenen Ressourcen werden gestärkt, Erschöpfung und Stress wird entgegengewirkt, der Geist wird resilienter. Der positive Einfluss des Yoga auf biologische Prozesse im Menschen ist mittlerweile auch wissenschaftlich fundiert [8,9]. Wissenschaftliche Studien habe gezeigt, dass Yoga eine positive Wirkung auf die Kontrolle des Bluthochdrucks aufweist wie auch auf stressbedingte Krankheiten, zum Beispiel bei Depression, Epilepsie und posttraumatische Störungen [10,11,12]. Insbesondere wirken die yogischen Atemtechniken und Meditation aktivierend auf den Parasympathikus und senken die sympathische Nervensystemaktivitäten, die beispielsweise mit hohem Blutdruck assoziiert werden [8,9,12]. Abbildung 2: Phrenologisches Mapping des Gehirns [13]. Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte; achte auf deine Worte, denn sie werden Taten; achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten; achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter (Konfuzius, chin. Philosoph, 551–476 v. Chr.) Bei einem Spitalaufenthalt spielen neben einer für den Patienten bestmöglichen medizinischen Behandlung ebenso eine guten Pflege und Umgebung – sei dies ein gutes Essen, schöne Aussicht oder freundliches Personal – für das Wohlbefinden, für Geist und Seele, letztendlich für die Genesung eine wichtige Rolle. Dennoch sind gemäss den zusammengefassten althergebrachte weisen Worten von Konfuzius, die sagen: «Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu deinen Taten», aktueller denn je. Die Einstellung der Person, die Ausrichtung der Gedanken, körperliche Bewegung mit Achtsamkeit und Konzentration, Atemtechniken, die alle beispielsweise mit dem Konzept des Yoga erreicht werden können, haben einen wissenschaftlich belegten nicht unbedeutenden Nutzen auf den Genesungsprozess des Körpers und des Geistes. Gesundheit ist ein Weg, der entsteht, wenn man ihn geht. Arthur Schopenhauer (1788-1860) Katherine Stöcklin ist Projektkoordinatorin des med. Direktors und Leiterin Redaktionskommission des MedNews . Sie ist dipl. Yogalehrerin und gibt im St. Anna Yoga für Mitarbeiter im Rahmen der Gesundheitsförderung «St. Anna – Gsond und Zwäg». Literatur: • www.wikipedia.ch: Geist: • www.wikipedia.ch: Mens sana in corpore sano. Juvenal (60–127 n. Chr.) Satiren 10, 356: Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano. • Monika Pohl. Yoga in der Physiotherapie. Pflaum Verlag München. 2010. • Prof. Jürg Kesselring. med&move 2015, S.28 ff. Ars Meici Verlag. • T.K.V. Desikachar. Über Freiheit und Meditation. Das Yoga-Sutra des Patañjali. Verlag Via Nova. 5. Auflage 2011. • Anna Trölkes, Bettina Knothe. Neuro-Yoga. Barth Verlag.2014 • www.iki.usz.ch: Angebot am Institut für komplementäre und integrative Medizin, UniversitätsSpital Zürich: Yoga für tumorkranke Patientinnen und Patienten. • Cramer H. The Efficacy und Safety of Yoga in Managing Hypertension. 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Einen Internistendienst gab es damals noch nicht. Mit der Zeit ergaben sich mehr Kontakte und es gab auch immer mehr zu tun. Sehr wichtig für mich war damals die Zusammenarbeit mit dem 1998 verstorbenen Franz-Xaver Schwytzer. Wir haben uns gegenseitig jeweils an den Sonntagen vertreten. Etwas, was zu Zeiten meines Schwiegervaters undenkbar gewesen wäre. Er hat seine Patienten immer besucht, auch am Sonntag, ausser wenn er ferienabwesend war. 3. Wie haben Sie mit den St. Anna-Schwestern zusammen gearbeitet? Für mich war es eine sehr angenehme Art der Zusammenarbeit. Sie war sicher distanzierter als ich es von der Pflege im KSL her gewohnt war. Die Zusammenarbeit war aber von grösserem gegenseitigem Respekt getragen als es heute üblich ist. Für mich sehr positiv war, dass durch die hohe Präsenzzeit der St. Anna-Schwestern eine starke Kontinuität der Pflege bei einem bestimmten Patienten gegeben war. Auch war die Tätigkeit auf deutlich weniger Personen aufgesplittert, was viel einfachere Wege der Kommunikation erlaubte. 4. Wie organisieren Sie heute ihre Tätigkeit im St. Anna? Da ich mittlerweile eine viel höhere Präsenzzeit als früher habe, musste ich meine Tätigkeit in der Praxis allmählich reduzieren. Die Rundumerreichbarkeit ist durch das Natel heute gegeben. Elektronische Hilfsmittel erlauben es, auf Befunde, Bilder und Kardex auch von extern zuzugreifen und ermöglichen die heute erforderliche schriftliche Kommunikation. 5. Was ist der grösste Unterschied für Sie zwischen den zwei Zeitperioden? Früher war vieles deutlich einfacher. Die Abläufe waren weniger klar strukturorientiert, dafür mehr beziehungsorientiert. Die Unschärfen wurden zum Teil durch die Erfahrung und das Wissen der langjährigen Pflegenden aufgefangen. Die Fragestellungen bei den Patienten waren weniger komplex. Die Erwartungen gerade der hochbetagten Patienten waren geringer. Informationen wurden mehr an mich herangetragen. Heute muss ich mir die Informationen zusammenkratzen und erlebe einige Systembrüche, weil Papier und Elektronik wild durcheinanderwirbeln. Das alles bei mehr Problemen, die es beim Patienten in kürzerer Zeit zu lösen gilt. Dies führt dazu, dass es schwieriger wird, die Übersicht zu behalten und hinterlässt immer wieder das Gefühl, etwas übersehen oder vergessen zu haben. Als Hausarzt übe ich eine beziehungsorientierte Medizin aus. Wenn die Beziehung zum Patienten über die Struktur läuft und nicht über die Person, verliert sich allmählich der frühere St. AnnaGeist. 6. Wie unterschiedlich ist die Patientenbehandlung zwischen früher und heute? Der Hauptunterschied ist die höhere Komplexität der Fälle bei einem heute älteren Patientenkollektiv, was eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordert. Die Aufsplitterung der Fachgruppen hat nicht nur in der Medizin stattgefunden, sondern auch in der Pflege, der Diabetesberatung, Ernährungsberatung, Physiotherapie, Ergotherapie, Sozialdienst, Apotheke, Logopädie und der Hotellerie. Die Aufteilung der Kompetenzen macht es komplizierter und Missverständnisse treten eher auf. Damit steigt das Bedürfnis nach gegenseitiger Information und Finden eines klaren gemeinsamen Ziels, so dass alle am selben Strick ziehen. Dazu kommt, dass auch das Informationsbedürfnis der Angehörigen zugenommen hat. 7. Was denken Sie: wie sieht die Spitalorganisation in 20 Jahren aus? Schwierig vorauszusehen. Denkbar ist, dass die «Industrialisierung» der Medizin weiter zunehmen wird. So wird es zu einer weiteren Spezialisierung kommen, so dass gewisse Eingriffe, Krankheiten und Therapien nur noch an bestimmten Zentren durchgeführt werden und damit zwar punktuell eine noch bessere Qualität der Handlungen erreicht wird. Dies aber zum Preis eines fehlenden Überblicks. Ich sehe auch ein Problem, wie wir es schaffen werden, in Zukunft Generalisten auszubilden, wenn wir uns weiter in dem Masse spezialisieren, wie wir es in den letzten Jahren getan haben. 8. Wenn Sie nochmals 20 wären – würden Sie wieder Medizin studieren? Ja, sicher. 9. Welchen Einfluss hat der Arztberuf auf Ihr Privatleben? Einen grossen. Ich bin mit einer Mentalität an den Beruf herangegangen, die das Privatleben immer in den Hintergrund gerückt hat. 10. Welchen Beruf hätten Sie auch gerne ausgeübt? Warum? Ich habe als Alternative zur Medizin zu Beginn des Studiums ein naturwissenschaftliches Fach in Betracht gezogen – die Chemie. Ich bin ja in Basel aufgewachsen. Da hätte es mich interessiert, in die Forschung zu gehen. Der Grund, warum ich diese Option nicht verwirklichte habe, ist, weil ich mehr mit Menschen zu tun haben wollte. 11. Work-Life-Balance ist ein viel gehörtes Schlagwort. Sind Sie in der Balance? Nein. Das Zünglein an der Waage zeigt zu Work. 12. Welches kulturelle Angebot Luzerns nutzen Sie am häufigsten? KKL 13. Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch? Was gerade über den Tisch «läuft» lese ich, aber nur in den Ferien. Autor: Dr. med. Benedikt Kuster Facharzt Allgemeine Innere Medizin Pilatusstrassse 30 6003 Luzern T +41 41 210 70 80 F +41 41 210 84 80 E-Mail Zur Online Visitenkarte
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