Sport. | Dienstag, 7. Juli 2015 | Seite 29 Die Unbekannte Namen Molly Renfer wohnt in London, studiert in Boston und startet für den LC Basel an der U23-EM Bern. Die Baseballer der Sissach Frogs gewannen am Samstag beide Heimspiele gegen die Wil Devils (7:2, 6:0). Einen Tag später waren auch die Therwil Flyers zu Hause gegen die Bern Cardinals doppelt erfolgreich (10:7, 10:1) und führen die NLA-Tabelle weiterhin an. Von Jörg Greb Tallinn. Eine Meile misst 1609,34 Meter. Für keine Schweizer Topläuferin der aktuellen Generation dürfte diese historische Distanz eine ähnliche Bedeutung haben wie für Molly Renfer. Sie lebt in London, dem Ursprungsland der etwas anderen Masseinheiten. Zudem studiert die 20-Jährige in den USA, wo Inches und Meilen ebenfalls das Mass aller Dinge sind und nicht Meter und Kilometer. Renfers Spezialität ist die Mittelstrecke, die 1500 Meter sowie die Meile. Auf dieser Distanz lief die Athletin, die für den LC Basel läuft, Anfang letzter Woche auf der berühmten «Iffrey Road Track», wo Roger Bannister 1954 als erster Mensch die Meile unter vier Minuten lief (3:59,4). Voller Dramaturgie, historischem Hintergrund und Prestige war dieser Wettkampf in Oxford nun auch für Molly Renfer. Nur alle vier Jahre findet ein Vergleich zwischen den Elite-Universitäten Oxford-Cambridge (GB) und Harvard-Yale (USA) statt. Die britisch-schweizerische Doppelbürgerin startete in ihrem Heimatland nun für die Harvard-Universität, wo sie Kunstgeschichte studiert. Zudem coachte ihr älterer Bruder das Team der Engländerinnen. Kambundji als Vorbild Mit den U23-Europameisterschaften in Tallinn von nächster Woche steht für Renfer eine weitere Herausforderung an. Nach der U20-EM 2011 am gleichen Ort erhält sie zum zweiten Mal die Gelegenheit, die Schweiz über 1500 Meter an einer internationalen Meisterschaft zu vertreten. Der Austragungsort Tallinn löst bei Renfer besondere Gefühle aus: «Dass wir nach Estland fahren, hat für mich einen speziellen Reiz, lernte ich doch die estnische Hauptstadt bei meiner Teilnahme vor vier Jahren kennen und schätzen.» Priorität aber legt Molly Renfer aber nicht auf das Sightseeing, sondern auf ihre Leistung: «Um die Medaillen werde ich wohl nicht mitlaufen können, aber die erste Runde überstehen will ich schon», sagt sie. Dabei dient ihr der Karriereverlauf von Mujinga Kambundji als Anreiz. Vor vier Jahren lernte sie die Bernerin als Teamkollegin kennen, jetzt gehört diese zur europäischen Spitze. Molly Renfer gilt hierzulande eher als unbekannt. Warum aber läuft sie für die Schweiz und den LC Basel? «Ich habe mich vor einigen Jahren so entschieden und habe dies noch nie bereut», sagt sie dazu. Einen engen Kontakt zur Schweiz und ihrem Verein LC Basel pflegt sie zwar nicht. Ein Bezug Kanu Lukas Werro Liptovsky. Lukas Werro (Slalom Region Basel) erreichte beim Slalom-Weltcup in Liptovsky in der Slowakei zum zweiten Mal in seiner Karriere den Finallauf und wurde Zehnter. In der Kategorie C1 verpasste Simon Werro den Halbfinal um einen Platz. Karate Kevin Wagner Umag. Am Youth Cup, einem internationalen Karate-Turnier in Kroatien, erkämpfte sich Kevin Wagner vom Budo Sport Center Liestal in der Kategorie U16 Herren (+70kg) den zweiten Platz. Clubkollege Gianluca Vanacore (U18, –61kg) wurde Fünfter. Mountainbike Katrin Leumann Lenzerheide. Nach ihren schweren Verletzungen im Frühling befindet sich Katrin Leumann auf dem Weg zurück an die Weltspitze. Beim Heim-Weltcup auf der Lenzerheide zeigte sie ein beherztes Rennen und kämpfte sich in den Schlussrunden auf den 30. Platz vor. «Ich spüre, dass die Form langsam wieder zurückkommt», so Leumann. sd «Ich habe den Entscheid nie bereut.» Abseits der Heimat hat Molly Renfer (Nummer 660) ihre Karriere lanciert. besteht indes alleweil. Ihr Vater stammt aus Riehen, die Mutter ist Irin. Die Eltern lernten sich in der Schweiz kennen und lieben. Die beiden älteren Brüder kamen im Gegensatz zu ihr in Basel auf die Welt und wuchsen dort auf, ehe die Familie vor Mollys Geburt nach England zog. Olympia als Ziel Kontakte zu Schweizer Familienmitgliedern pflegen die Weggezogenen aber weiterhin. Molly Renfer kann aus früher Kindheit Erinnerungen zur Schweiz abrufen, etwa Besuche bei ihrer Grossmutter. Mit ihr steht sie noch immer in regem Kontakt und freut sich jeweils auf Besuche bei ihr. Für Molly Renfer bedeutet es viel, dass sie für die Schweiz an den Start gehen kann: «Es ist schön, dass sich der Resultate Baseball NLA. Sissach Frogs–Wil Devils 7:2, 6:0. Therwil Flyers–Bern Cardinals 10:7, 10:1. Leichtathletik 36. Gelterkinder Waldlauf (8,2/4,2 km). Aktive Herren. 1. Philipp Weber (TV Buus), 30.52 Minuten. 2. Yanick Moser (Diegten), 34.22 (3.30 Minuten zurück). 3. Miga Arn (TV Thürnen), 34.42 (3.50). – Senioren 1: 1. Roger Buchmüller (OLG Kakowa), 31.55. 2. Luigi Di Pilla (TV Riehen), 35.50 (3.35). 3. Martin Hasler (TV Thürnen), 36.51 (4.56). – Senioren 2: 1. Michele Cordasco (Oberdorf), 32.27. 2. Roland Meister (Winterthur), 34.47 (2.20). 3. Markus Wyss (Liestal), 36.40 (4.13). – Senioren 3: 1. Hans Hofer (Lupsingen), 41.04. 2. James Edwards (Gelterkinden), 42.06 (1.02). 3. Ernst Buess (TV Zeglingen), 42.11 (1.07). – Jugend A: 1. Michiel Zersenay (TV Riehen), 15.19. 2. Tino Polsini (Gelterkinden) 34.20 (4.37). 3. Janik Pfister (TV Zunzgen), 34.32 (4.49). – Jugend B: Tedros Sium (TV Riehen), 15.19. 2. Silvan Buser (TV Ormalingen), 17.23 (2.04). 3. Marco Hug (Lupsingen), 17.39 (2.20). – Schüler A: 1. Lasse Richert (LC Fortuna), 17.17. – Schüler B: 1. Million Habtu (TV Gelterkinden), 18.05. – Schüler C: 1. Tom Elias Röösli (SC Liestal), 18.48. – Herren offen: 1. Oliver Dürrenberger (TSV Anwil), 15.39. 2. Hannes Liesch (Sissach), 17.14 (1.35). 3. Patrick Iseli (Schüpfen), 17.33 (1.54). – Aktive Frauen: 1. Simon Hertenstein (Liestal), 16.26. 2. Andrea Dürrenberger (TSV Anwil), 17.23 (57 Sekunden Rückstand). 3. Myriam Gysin (DR Wenslingen), 17.58 (1.32 Minuten Rückstand). – Seniorinnen 1: 1. Theres Menzi (Liestal), 20.14. 2. Purrer Ramstein (Muttenz), 20.17 (3 Sekunden Rückstand). 3. Jrène Strub (Tenniken), 20.48 (34 Sekunden Rückstand). – Seniorinnen 2: 1. Ursula Wüthrich (SV Lausen), 19.49. 2. Susanna Rauch (Ormalingen), Baseball Sissach Frogs 22.11 (2.22 Minuten Rückstand). 3. Regula Meier (Frenkendorf) 22.31 (2.42 Minuten Rückstand). – Seniorinnen 3: 1. Käthi Herzig (Füllinsdorf), 24.30. 2. Ruth Dieffenbach (Liestal), 26.27 (7.08 Minuten Rückstand). – Frauen offen: 1. Christa Muhmenthaler (TV Gelterkinden), 43.30. 2. Ariane Adolf (Ormalingen), 44.28 (58 Sekunden Rückstand). 3. Petra Schweizer (Liestal), 46.16 (2.46 Sekunden Rückstand). – Juniorinnen A: Saskia Buchmüller (OLG Kakowa), 17.34. 2. Romina Schweizer (TV Gelterkinden), 19.18 (1.44). 3. Moana Berger (DR Buus), 20.05 (2.31). – Juniorinnen B: 1. Michelle Handschin (LC Fortuna), 18.11. 2. Saskia Buser (SC Liestal), 20.55 (2.44). 3. Chiara Polsini (TV Gelterkinden), 21.41 (3.30). – Schülerinnen A: 1. Antje Pfüller (DR Läufelfingen), 17.06. – Schülerinnen B: 1. Danielle Merlo (LC Fortuna), 19.46. – Schülerinnen C: 1. Rawa Iseli (Schüpfen), 18.28. Rad 102. Tour de France. 3. Etappe, Antwerpen– Huy (159,5 km): 1. Rodriguez (Sp) 3:26:54 (44,514 km/h). 2. Froome (Gb), gleiche Zeit. 3. Vuillermoz (Fr) 0:04 zurück. 4. Martin (Irl) 0:05. 5. Gallopin (Fr) 0:08. 6. van Garderen (USA) 0:11. Ferner: 26. Martin (De) 0:40. 27. Sagan (Slk), gl. Zeit. 52. Pinot (Fr) 1:33. 63. Frank (Sz) 1:59. 67. Morabito (Sz) 2:08. 69. Wyss (Sz) 2:17. 91. Hollenstein (Sz) 3:58. 110. Albasini (Sz) 6:25. 112. Schär (Sz) 6:49. 113. Wyss (Sz). 115. Rast (Sz), beide gl. Zeit. 149. Elmiger (Sz) 10:54. 188. Cancellara (Sz) 11:43. Gesamtklassement: 1. Froome 7:11:37. 2. Martin 0:01. 3. Van Garderen 0:13. 4. Gallopin 0:26. 5. Van Avermaet 0:28. 6. Sagan 0:31. 7. Uran 0:34. 1:04. Ferner: 26. Bardet 2:54. 27. Pinot 2:58. 39. Morabito 3:52. 40. Frank 3:55. 73. Wyss 7:49. 77. Schär 8:04. 88. Hollenstein 9:27. 109. Cancellara 11:01. 116. Albasini 11:45. 119. Wyss 11:58. 128. Rast 12:40. 158. Elmiger 16:04. Verband Swiss Athletics um mich bemüht und ich dadurch wertvolle Erfahrungen sammeln kann.» Sie will weiter an sich arbeiten, da sie im Hinterkopf ein Fernziel hat: «Die Olympischen Spiele sind eine grosse Inspiration und es wäre zu schön, wenn Rio 2016 für mich bereits zu einem Thema werden könnte.» Mit dieser Vision wird sie nach der U23-EM in die Saisonpause gehen und versuchen, in der US-Cross-Saison im Herbst weiter an ihrer Reputation zu arbeiten. «Der Spagat zwischen Studium und Leistungssport fällt dann weg und ich kann mich voll auf den Sport konzentrieren», nennt sie ein Argument, das sie zu ihren Gunsten nutzen will. Fernab der Heimat will Molly Renfer also zu weiteren Höhenflügen ansetzen. Vier Basler an der U23-EM in Tallinn Tallinn. Am kommenden Donnerstag beginnen in der estnischen Hauptstadt Tallinn die U23-Europameisterschaften. Mit dabei sind auch vier Basler Leichtathleten. Während es für Molly Renfer (siehe Text) darum geht, im Vorlauf über 1500 Meter ihre Bestzeit zu senken, peilt der OB-Athlet Christopher Ullmann im Weitsprung den Final an. Nach seiner verletzungsbedingten Pause ist der Sprinter Silvan Wicki (OB) gerade rechtzeitig wieder fit geworden; er wird versuchen, sich für den Halbfinal über 100 Meter zu qualifizieren. Zudem ist er wie sein Teamkollege Alexander Ham als einer von sechs Staffelläufern selektioniert. sd Auf Medaillenjagd Der regionale Tennisnachwuchs tritt in Uster an Von Thomas Wirz Uster. Während die Schweizer Tennis- asse auf der grossen Bühne in Wimbledon für Schlagzeilen sorgen, spielt die Nachwuchselite diese Woche im Zürcher Oberland um die nationalen Juniorentitel. Da es zumindest bei den Männern im Nachwuchsbereich nicht zum Besten bestellt ist, hofft Swiss Tennis auf das Entdecken neuer Talente mit internationalem Potenzial. Und was für Swiss Tennis gilt, trifft auf bescheidenerer Stufe auch für den Regionalverband «trb» (tennisregionbasel) zu. Nachdem sich am Wochenende fünf von 21 teilnehmenden Basler Talenten in der Qualifikation durchsetzen konnten, dürfen 15 trb-Kadermitglieder im heute beginnenden Hauptturnier auf eine Medaille hoffen. In Abwesenheit von U16-Indoormeisterin Rebeka Masarova (die Riehenerin war als Nummer 32 der U18-Weltrangliste in Wimbledon erstmals Grand-Slam-berechtigt und scheiterte in der Startrunde nur äusserst knapp) haben die gesetzten Lukas Vontobel (Nr. 6 im U16-Event), Mischa Lanz (8/U16), Sydney Weller (3/U18) und Bojana Klincov (3/U14) wohl die besten Medaillenchancen. Zumindest zum erweiterten Favoritenkreis in seinem Tableau zählt auch Luca Keist. Der 17-jährige Aargauer, der in Frenkendorf trainiert und die gymnasiale Sportklasse in Liestal besucht, ist in der U18-Königsklasse zwar nicht gesetzt, hat zuletzt aber mit starken Resultaten überzeugt. In der letzten Woche spielte sich der Silbermedaillengewinner der Hallenmeisterschaften 2014 (U16) an einem ITF-Juniorenanlass bis in den Final vor, womit er im ITF-Ranking einen Sprung von Position 542 auf zirka Rang 450 machen wird. Keist: Ziel ist der Halbfinal Der weitere Aufstieg in der Junioren-Weltrangliste hat für Keist in den kommenden Monaten denn auch Priorität. In der Frenkendörfer TIF-Academy hält man jedenfalls grosse Stücke auf ihn. «Wenn er so weitermacht wie zuletzt, kann er auch auf internationaler Ebene reüssieren», lobt TIF-Mitbesitzerin Nicole Züger ihren Sprössling. Heute trifft Keist in Uster im Auftaktmatch auf Bastien Kolly (N4.103). Ziel für die Nachwuchshoffnung aus Rothrist muss das Erreichen der Halbfinals sein, wo vermutlich der topgesetzte Raphael Baltensperger (N2.22) warten würde. Keist lässt sich aber nicht aus der Reserve locken und meint cool: «Ich muss Match für Match nehmen. Und einfach das Beste geben.» Rad Lukas Gerber Wolfwil. An der U23-Schweizermeisterschaft fuhr Lukas Gerber (VC Gelterkinden) auf den vierten Rang. Auf dem 166,5 Kilometer langen Rundkurs fehlte dem 21-jährigen Böcktener am Ende das Rennglück. Auf der letzten Runde war Gerber Teil einer siebenköpfigen Spitzengruppe. Patrick Müller (BMC) konnte sich absetzen und wurde Schweizer Meister. 300 Meter vor dem Ziel versuchte Gerber anzugreifen, wurde aber kurz vor der Ziellinie noch von Frank Pasche (VC Mendrisio) und Lukas Spengler (BMC) abgefangen. as Rudern Nora Fiechter Rotsee. An den Schweizer Meisterschaften auf dem Rotsee bei Luzern ruderte Nora Fiechter (RC Blauweiss Basel) im Einer bei der Elite zum zwölften Mal in ihrer Karriere auf das Podest und wurde Dritte. Bronze gab es für die Baslerin zusammen mit Sara Hofmann, Seraina Rodewald und Sabrina Lehmann auch im Doppelvierer. Bei den Männern holten sich Serafin Streiff und Tilman Rodewald im LeichtgewichtsDoppelzweier Bronze. sd Schwimmen Yannick Käser Worb. Der Fricktaler Yannick Käser wurde in Worb über 200 Meter Brust in 2:16,90 Minuten Schweizer Meister. Schwingen Janic Voggensperger Basel. Janic Voggensperger vom Schwingclub Binningen triumphierte beim Nordwestschweizer Nachwuchsschwingertag im Rankhof in der Kategorie der Ältesten, der Jahrgänge 1998/1999. Im Schlussgang bezwang der Schönenbucher Andreas Döbeli (Sarmenstorf) mittels Bärengriff. Insgesamt waren beim vom Schwingerverband Basel-Stadt organisierten Anlass 179 Jungschwinger am Start. dw Triathlon Wildcats Basel Sempach. Zwölf Athleten der Wildcats Basel trotzten am Sonntag der Hitze und absolvierten den Sempachersee-Triathlon. Esther Pflugi und Cèline Kaiser wurden in ihrer Kategorie Dritte.
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