Semantische Typen und Denotationsbereiche (1) [IP [NP Lola] [VP [NP Manne][V kennt]]] (2) [IP [NP Lola] [VP [PP [P in][NP Berlin]] [V rennt]] DIJ ist die Menge möglicher Denotationen vom Typ IJ. (1) (2) e ist der Typ von Individuen. („e“ steht für „entity“) De: = D. t ist der Typ von Wahrheitswerten. („t“ steht für „truth value“) Dt: = {1,0}. Semantische Typen (1) (2) (3) e und t sind sematische Typen. Wenn ı und IJ semantische Typen sind IJ, dann ist auch <ı,IJ> ein semantischer Typ. Nichts sonst ist ein semantischer Typ. Semantische Denotationsbereiche (1) (2) (3) (die Menge der Individuen) De: = D Dt: = {1,0} (die Menge der Wahrheitswerte) Für beliebige semantische Typen ı und IJ gilt: D<ı,IJ> ist die Menge der Funktionen von Dı nach DIJ. [[Lola]]s = Lola e [[rennt]]s = Ȝx De <e, Ȝy De <e, [x rennt in s] t>> Ȝx De [x kennt y in s] <e, t>> Ȝy De <e, ȜP D<e,t> <<e,t>, ȜP D<e,t> <<e,t>, Ȝx De <e, Ȝy De <e, [x ist in Berlin in s] t>> Ȝx De [x ist in y in s] <e, t>> [[kennt]]s = FA [[in Berlin]]s = [[in]]s = Ȝx De <e, Ȝx De <e, [P(x) x ist in Berlin in s] t>> [P(x) x ist in y in s] t>> Mod [[in Berlin]]s = [[in]]s = 1 2 Version 1 (FA) (3) NP Lola] [VP [NP [Det eine] [N Frau]] [V ist]]] Version 2 (Mod) 4 (4) Eigennamen Intransitive Verben Appellativa Transitive Verben Präpositionen S/IP NP N VP V PP P Det Typ e <e,t> Denotationsbereich De D<e,t> Beispiel Lola, Manne rennen, schlafen <e,t> <e,<e,t>> D<e,t> D<e,<e,t>> Frau, Katze kennen, schlagen <e,<e,t>> <e,<<e,t>,<e,t>>> Mod D<e,<e,t>> FA D<e,<<e,t>,<e,t>>> Typ t e <e,t> e <e,t> <e,t> <e,t> <e,<e,t>> <<e,t>,<e,t>> <e,t> <<e,t>,<e,t>> <e,<e,t>> <e,<<e,t>,<e,t>>> <<e,t>,<e,t>> Denotationsbereich Dt De D<e,t> De D<e,t> D<e,t> D<e,t> D<e,<e,t>> D<<e,t>,<e,t>> D<e,t> D<<e,t>,<e,t>> Mod D<e,<e,t>> FA D<e,<<e,t>,<e,t>>> D<<e,t>,<e,t>> 5 [IP [NP [Det Die] [N Frau]] [VP rennt]] in, auf, durch 6 (1) Lola schenkt Manne (das Buch namens) Lolita. Definite NPn Definiter Artikel (2) [[Frau]]s = {x| x ist eine Frau in s} = Ȝx[x ist eine Frau in s] Existenz- und Einzigkeitsbedingung. (3) Wenn [[Frau]]s = {a}, d.h. eine Einermenge, dann gilt: [[die Frau]]s = a; sonst ist [[die Frau]]s nicht definiert. A = {a}. Iota-Operator. (4) Ț{a} = a Wenn A kein oder mehr als ein Element enthält, ist ȚA nicht definiert. (5) [[die Frau]]s = (Ț[[Frau]]s) = (Ț{x| x ist eine Frau in s}) (6) [[die]]s = (7) [[Die Frau rennt]]s = [[rennt]]s([[die Frau]]s) = Ȝx[x ist eine Frau in s](Ț{x| x ist eine Frau in s}) = [Ț{x| x ist eine Frau in s} rennt in s] (8) [[Die Frau rennt]] = {s|[[rennt]]s} = {s| Ț{x| x ist eine Frau in s} rennt in s } ȜP. #({x| P(x)}) = 1 [Ț{x| P(x)}] <<e,>, t> Demonstrative [[V’]] = ? [[V]] = ? [[schenkt]] = ? (9) (10) Diese Frau rennt. Diese Frau kennt jenen Mann. Demonstrative: grenzen den Bereich näher ein, in dem die Existenz- und Einzigkeitsbedingung gelten soll. Zeigefeld. (11) [[diese Frau]]s,c = Ț{x| x ist im Zeigefeld von c und x ist eine Frau in s} Quantoren (12) (13) (14) 7 Alle Käfer sind Insekten. [[Käfer]] [[Insekten]] [[N]] [[VP]] 8 Kardinale oder insektive Determinatoren Die Kardinalität des Schnitts [[N]] [[VP]] allein ist wahrheitsrelevant. Kardinale Quantoren: (mindestens) zwei, weniger als sieben, zwischen fünf und acht, eine ungerade Zahl von, ein, kein. Proportionale Determinatoren Für proportionale Determinatoren genügt es nicht, nur die Schnittmenge aus Nomenbedeutung und VP-Bedeutung zu kennen. Man braucht außerdem Informationen darüber, wie viele Elemente sich in der Bedeutung des Nomens befinden. (15) [[die meisten Frauen rennen]]s = #([[Frau]]s [[rennt]]s) / #([[Frau]]s) > ½ Konservativität Natürlichsprachliche Determinatoren sind konservativ: alle natürlichsprachlichen Determinatoren kann man hinsichtlich ihrer Bedeutung mit Bezug auf die Nomenbedeutung [[N]] und den Schnitt von Nomen- und Verbbedeutung [[N]] [[VP]] beschreiben. 9 10
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