36 badische zeitung br e i s a ch und k a i s e r s t u h l Musikalisches Feinschmeckermenü Bekannte Hornisten spielten mit der Sängerin Alison Browner und der Harfenistin Sarah Verrue im Badischen Winzerkeller Von Kai Kricheldorff BREISACH. Wenn Salzburg eine Mozartstadt und Bayreuth eine Wagnerstadt ist, dann dürfte sich Breisach analog dazu als Musikstadt bezeichnen, in der traditionell Kompositionen für Hornensembles in virtuoser Qualität gespielt werden. Denn schon zum 9. Mal gastierte die Hornklasse des Stuttgarter Musikprofessors Christian Lampert in der Europastadt, erstmals mit zwei Konzerten im Heinrich-Hansjakob-Hof des Badischen Winzerkellers. Genau genommen handelt es sich bei den jungen Hornisten um ehemalige Schüler der Hornklasse ihres Lehrers. Allesamt spielen sie mittlerweile in Orchestern der ersten Liga in Deutschland und der Schweiz. Aber gern kommen sie jedes Jahr mit ihrem Mentor in Breisach zusammen, um hier ein Benefizkonzert zugunsten des Münsterbauvereins zu geben. Das ist Dr. Erwin Grom zu danken. Seit vielen Jahren gehört er dem Vorstand des Vereins an und Sohn Martin und Schwiegertochter Hanna Grom sind Mitglieder des feinen Hornensembles von Professor Lampert. Zarte Saitenklänge und sensible Tonfolgen Zu den sechs Hornisten gesellten sich die renommierte Mezzosopranistin Alison Browner, die schon im vergangenen Jahr mit dem Hornensemble in Breisach gastierte, und die junge Soloharfenistin Sarah Verrue. Ihnen boten sich zahlreiche Gelegenheiten, ihr außergewöhnliches Können unter Beweis zu stellen. Die beiden Lieder „Freundschaft der Liebe“ und „Das Körbchen“ von Joseph Rudolf Lewy, einem Hornvirtuosen des 19. Jahrhunderts, präsentierten die beiden Musikerinnen zusammen mit Christian Lampert. Das „Nocturno“ von Franz Strauss ließ einmal mehr die Vorstellung deutlich VOGTSBURG-OBERBERGEN. Die Fasnet der Oberbergener Loib-Räche beginnt am schmutzige Dunschtig, 4. Februar, mit dem Hemdglunkerumzug um 18.11 Uhr. Start ist bei der Turn- und Festhalle. Anschließend lädt die Landjugend in das Gasthaus Mondhalde ein. Im Oberbergener Kindergarten findet am Freitag, 5. Februar, um 14 Uhr die Kinderfasnet statt. Am Sonntag, 7. Februar, sind die Narren um 19.31 Uhr zum bunten Abend mit Sebb und Well und den Vereinen und sonstigen Gruppen sowie besonderen Gästen in die Festhalle eingeladen. Im Anschluss an das Programm sorgt DJ Mäxi für Musik und Tanz. Hallenöffnung ist um 18.30 Uhr. Am Rosenmontag, 8. Februar,startet um 13.31 Uhr der Umzug bei der Festhalle. B R EI S ACH Kinoprogramm Die Hornistin Hanna Grom begleitete die Sängerin Alison Browner und die Harfenistin Sarah Verrue beim Hornkonzert zugunsten des Münsterbauvereins im Hansjakob-Hof des Badischen Winzerkellers. FOTO: KAI KRICHELDORFF werden, dass es sich bei der Harfe um ein Instrument der Engel handelt. Wunderbar harmonierten die zart gezupften Saitenklänge mit den sensiblen Tonfolgen, die Carsten Duffin seinem Horn entlockte. Er war es auch, der die Sängerin Alison Browner bei dem Abendlied des Komponisten Charles Gounod begleitete, während Claude Tremuth den Hornpart zu Browners ausgefeiltem Liedvortrag der „Träume“ von Richard Wagner beisteuerte. Der sanfte Nachhall, den Martin Grom beim „Dirti addio“ von Gaetano Donizetti auf seinem Horn erzeugte, kontrastierte blendend die Dramatik des stimmlichen Vortrags der Mezzosopranistin. Ein musikalischer Hochgenuss auch, wie Sarah Verrue auf ihrer Harfe den ursprünglich für Klavier geschriebenen Begleitpart für „Das Alphorn“ von Richard Strauss intonierte. In seiner Moderation, die viel über die aufgeführten Werke, ihre Komponisten und Interpreten verriet, hatte Erwin Grom das Konzert als musikalisches Feinschmeckermenü bezeichnet. Sozusagen häppchenweise servierte das Bläserensemble den Hauptgang des Abends: das brillante Konzert „Grand Sextour“ von Louis Dauprat. Dieses Paradestück der klassischen Hornliteratur ist von allerhöchstem Schwierigkeitsgrad, der den Interpreten künstlerisch und physisch ein Maximum an Leistung abverlangt. Weshalb die sechs Sätze auch nicht hintereinander, sondern über den ganzen Abend verteilt aufgeführt wurden. Hier fanden Geschmeidigkeit und klangliche Reinheit des kollektiven Zusammenspiels ihren Höhepunkt. Wie schon zuvor musizierte das Hornensemble auch in diesem Jahr wieder bei drei Stücken zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Hornklasse der Jugendmusikschule westlicher Kaiserstuhl-Tuniberg. „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius, von 20 Hornisten als Zugabe gespielt, entließ ein begeistertes Publikum in die klare Kaiserstühler Vollmondnacht. Am Sonntagnachmittag wurde das Konzert dann – erneut vor ausverkauftem Saal – gegeben. Bereits am Morgen hatten das Hornensemble und beiden Solistinnen die Liturgie des Gottesdienstes im Breisacher Stephansmünster musikalisch begleitet. Zum Holocaust-Gedenktag las die Zeitzeugin Tamar Dreyfuss in der Breisacher Realschule / Fotoausstellung im Blauen Haus Morgen, Donnerstag, 28. Januar, 20.15 Uhr, präsentiert das Kommunale Kino als besonderen Film das japanische Drama „Unsere kleine Schwester“. Der Film beruht auf einer Manga-Serie, er läuft auch am Mittwoch, 3. Februar, um 20.15 Uhr. Am Freitag, 29. Januar, 20.15 Uhr, wird die französische Komödie „Die Schüler der Madame Anne“ gezeigt. Das Drama „Die ewige Jugend“ läuft am Samstag, 30. Januar, um 20.15 Uhr. Im Kinderkino am Sonntag, 31. Januar, 15 Uhr, läuft die Neuverfilmung des Kinderklassikers „Heidi“. Um 19 Uhr wird der amerikanische Thriller von Steven Spielberg „Bridge of Spies – der Unterhändler“ gezeigt. B I S CHO F F I NGEN Geschichte der Fasnet Morgen, Donnerstag, 28. Januar, 19 Uhr, findet im Foyer der Festhalle ein Vortrag über die Geschichte der schwäbisch-alemannischen Fasnet – von der Narretei im Spätmittelalter, barocken Maskeraden bis zum Karneval udn der heutigen Fasnacht – statt. Die Referentin Regina Jenne wird dabei erläutern, wie das Kulturphänomen Fasnacht entstanden ist, welche Entwicklung die Fasnet im schwäbisch-alemannischen Raum gemacht hat und was die Ursachen für ihre heutige Attraktivität sind. Der Eintritt kostet 3 Euro. Buchvorstellung BREISACH. Mit einer Lesung in der Hugo-Höfler-Realschule und einer Ausstellung im Blauen Haus wurde am Sonntag in Breisach des Holocausts an den europäischen Juden gedacht. Vor 20 Jahren gab Bundespräsident Roman Herzog die Anregung, den 27. Januar zum Gedenktag zu ernennen. An diesem Tag des Jahres 1945 hatte die Rote Armee der Sowjetunion das Konzentrationslager Auschwitz befreit, in dem die Schergen des Naziregimes Hunderttausende Juden, Roma und Sinti sowie politische Häftlinge aus vielen Ländern Europas quälten und ermordeten. 2002 erhoben die Vereinten Nationen den 27. Januar zum internationalen Gedenktag, seither wird an diesem Datum weltweit der vielen Opfer des Holocausts gedacht. In der Hugo-Höfler-Realschule las die Jüdin Tamar Dreifuss aus ihrem Buch „Die wundersame Rettung der kleinen Tamar 1944“. Es basiert auf den Lebenserinnerungen ihrer Mutter, die mit ihrer kleinen Tochter zusammen im jüdischen Ghetto der litauischen Hauptstadt Wilna und später versteckt in einem Kloster den Naziterror überlebte. Die Mutter hat sie nach dem Krieg in Israel aufgeschrieben, ihre Tochter Tamar hat sie später ins Deutsche übersetzt und in eine für Kinder verständliche Sprache gebracht. „Denn meine eigenen Kinder und Enkel haben mich gefragt, wie meine Mutter und ich das damals überleben konnten“, sagte die in der Nähe von Köln lebende Tamar Dreifuss bei ihrer Lesung in der Realschule. „Ich erzähle meine Geschich- Terminkalender der Oberbergener Loib-Räche KURZ GEMELDET Erinnerung an ein Überleben im Naziterror Eine wichtige Erfahrung für die junge Generation m i t t wo c h , 27. j anu ar 2016 Das Bildungswerk der Stadt Vogtsburg lädt am Freitag, 29. Januar, 19.30 Uhr, zu einer Buchvorstellung und Diskussion in das Foyer der Festhalle ein. Pfarrer Werner Häfele wird das 2007 erschienene Buch des kürzlich verstorbenen Soziologen Ulrich Beck „Weltrisikogesellschaft – Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit“ vorstellen und dabei einen Einblick in die globale Vernetztheit geben. KONTAKT ZUR BZ Die Klasse 9 f der Hugo-Höfler-Realschule sang unter der Leitung der Musikerin Katharina Müther anlässlich des Gedenktags für den Holocaust jüdische Lieder. FOTO: KAI KRICHELDORFF te, damit die junge Generation verstehen lernt, warum sich das, was damals geschah, niemals wiederholen darf“, fügte die 77-jährige Zeitzeugin hinzu. Mit jüdischen Liedern begleitete die Sängerin und Akkordeonistin Katharina Müther mit Schülern der Klasse 9f der Hugo-Höfler-Schule die Lesung. Auf einem Workshop hatte man sie zuvor gemeinsam einstudiert. Teilweise waren die Lieder in jiddischer Sprache. Am Abend wurde im Blauen Haus die Wanderausstellung „Sage nie, du gehst den letzten Weg“ eröffnet. In ihr hat der renommierte litauische Fotograf Antanas Sutkus Ende der 1980er Jahre Überlebende des jüdischen Ghettos von Kaunas (Litauen) porträtiert. Die schwarz-weiß Auf- nahmen sind überaus eindrucksvoll. Zusätzliche Infotafeln unterrichten über die Ermordung der litauischen Juden zwischen 1941 und 1944. Bei der Vernissage spielten Katharina Müther (Akkordeon) und die Lehrerin Charlotte Waibel (Cello) Klezmer-Musik. Zusammen mit ihren Kollegen Regina Maußner und Oliver Staib leitet Waibel an der Realschule das Projekt „Wider des Vergessens“, das sich auf vielfältige Weise mit der Geschichte der Vernichtung des europäischen Judentums durch das Hitler-Regime auseinandersetzt. Bürgermeisterstellvertreter Lothar Menges, der als Repräsentant der Stadt Breisach an der Ausstellungseröffnung teilnahm, betonte die Bedeutung des Ge- denkens an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Mit Gemeinderat Reiner Zimmermann (SPD) reist Menges in Breisachs polnische Partnerstadt Oswiecim, dem ehemaligen Auschwitz. Die beiden Kommunalpolitiker repräsentieren die Europastadt dort bei der zentralen Feier zum Holocaust-Gedenktag. Kai Kricheldorff Kontakt und Info: [email protected] – Die Ausstellung „Sage nie, du gehst den letzten Weg“ im Blauen Haus in Breisach (Rheintorstraße 3) kann bis Ende Februar jeweils mittwochs von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung besucht werden. BADISCHE ZEITUNG KAISERS TUHL − Nachrichten und Termine Redaktion Breisach: Gerold Zink (Leitung), Agnes Pohrt Telefon: 07667/94679-5454 Fax: 07667/94679-5459 [email protected] Wir über uns: http://mehr.bz/red-bre − Postanschrift Rheinstraße 9, 79206 Breisach Redaktion Breisgau: Andrea Gallien (Leitung), Kathrin Blum, Markus Donner,Andrea Drescher, Manfred Frietsch, Frank Kiefer, Max Schuler, Sebastian Wolfrum Telefon: 0761/496-5203 Fax: 0761/496-5219 [email protected] Wir über uns: http://mehr.bz/red-fla − Postanschrift Bertoldstraße 7, 79098 Freiburg − Anzeigen Geschäftsstelle Telefon: 07667/94679-0 Fax : 07667/94679-5459 [email protected] − Private Kleinanzeigen Telefon: 0800/2224221 (kostenfrei) − Leserservice/Zustelldienst Telefon: 0800/2224220 (kostenfrei)
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