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badische zeitung
br e i s a ch und k a i s e r s t u h l
Musikalisches Feinschmeckermenü
Bekannte Hornisten spielten mit der Sängerin Alison Browner und der Harfenistin Sarah Verrue im Badischen Winzerkeller
Von Kai Kricheldorff
BREISACH. Wenn Salzburg eine Mozartstadt und Bayreuth eine Wagnerstadt ist, dann dürfte sich Breisach analog dazu als Musikstadt bezeichnen, in
der traditionell Kompositionen für Hornensembles in virtuoser Qualität gespielt werden. Denn schon zum 9. Mal
gastierte die Hornklasse des Stuttgarter
Musikprofessors Christian Lampert in
der Europastadt, erstmals mit zwei
Konzerten im Heinrich-Hansjakob-Hof
des Badischen Winzerkellers.
Genau genommen handelt es sich bei den
jungen Hornisten um ehemalige Schüler
der Hornklasse ihres Lehrers. Allesamt
spielen sie mittlerweile in Orchestern der
ersten Liga in Deutschland und der
Schweiz. Aber gern kommen sie jedes
Jahr mit ihrem Mentor in Breisach zusammen, um hier ein Benefizkonzert zugunsten des Münsterbauvereins zu geben. Das
ist Dr. Erwin Grom zu danken. Seit vielen
Jahren gehört er dem Vorstand des Vereins an und Sohn Martin und Schwiegertochter Hanna Grom sind Mitglieder des
feinen Hornensembles von Professor
Lampert.
Zarte Saitenklänge und
sensible Tonfolgen
Zu den sechs Hornisten gesellten sich
die renommierte Mezzosopranistin Alison Browner, die schon im vergangenen
Jahr mit dem Hornensemble in Breisach
gastierte, und die junge Soloharfenistin
Sarah Verrue. Ihnen boten sich zahlreiche
Gelegenheiten, ihr außergewöhnliches
Können unter Beweis zu stellen. Die beiden Lieder „Freundschaft der Liebe“ und
„Das Körbchen“ von Joseph Rudolf Lewy,
einem Hornvirtuosen des 19. Jahrhunderts, präsentierten die beiden Musikerinnen zusammen mit Christian Lampert.
Das „Nocturno“ von Franz Strauss ließ
einmal mehr die Vorstellung deutlich
VOGTSBURG-OBERBERGEN. Die Fasnet
der Oberbergener Loib-Räche beginnt am
schmutzige Dunschtig, 4. Februar, mit
dem Hemdglunkerumzug um 18.11 Uhr.
Start ist bei der Turn- und Festhalle. Anschließend lädt die Landjugend in das
Gasthaus Mondhalde ein. Im Oberbergener Kindergarten findet am Freitag, 5. Februar, um 14 Uhr die Kinderfasnet statt.
Am Sonntag, 7. Februar, sind die Narren
um 19.31 Uhr zum bunten Abend mit
Sebb und Well und den Vereinen und
sonstigen Gruppen sowie besonderen
Gästen in die Festhalle eingeladen. Im
Anschluss an das Programm sorgt DJ Mäxi
für Musik und Tanz. Hallenöffnung ist um
18.30 Uhr. Am Rosenmontag, 8. Februar,startet um 13.31 Uhr der Umzug bei
der Festhalle.
B R EI S ACH
Kinoprogramm
Die Hornistin Hanna Grom begleitete die Sängerin Alison Browner und die Harfenistin Sarah Verrue beim Hornkonzert zugunsten des Münsterbauvereins im Hansjakob-Hof des Badischen Winzerkellers.
FOTO: KAI KRICHELDORFF
werden, dass es sich bei der Harfe um ein
Instrument der Engel handelt. Wunderbar harmonierten die zart gezupften Saitenklänge mit den sensiblen Tonfolgen,
die Carsten Duffin seinem Horn entlockte. Er war es auch, der die Sängerin Alison
Browner bei dem Abendlied des Komponisten Charles Gounod begleitete, während Claude Tremuth den Hornpart zu
Browners ausgefeiltem Liedvortrag der
„Träume“ von Richard Wagner beisteuerte. Der sanfte Nachhall, den Martin Grom
beim „Dirti addio“ von Gaetano Donizetti
auf seinem Horn erzeugte, kontrastierte
blendend die Dramatik des stimmlichen
Vortrags der Mezzosopranistin. Ein musikalischer Hochgenuss auch, wie Sarah
Verrue auf ihrer Harfe den ursprünglich
für Klavier geschriebenen Begleitpart für
„Das Alphorn“ von Richard Strauss intonierte. In seiner Moderation, die viel über
die aufgeführten Werke, ihre Komponisten und Interpreten verriet, hatte Erwin
Grom das Konzert als musikalisches
Feinschmeckermenü bezeichnet. Sozusagen häppchenweise servierte das Bläserensemble den Hauptgang des Abends: das
brillante Konzert „Grand Sextour“ von
Louis Dauprat.
Dieses Paradestück der klassischen
Hornliteratur ist von allerhöchstem
Schwierigkeitsgrad, der den Interpreten
künstlerisch und physisch ein Maximum
an Leistung abverlangt. Weshalb die
sechs Sätze auch nicht hintereinander,
sondern über den ganzen Abend verteilt
aufgeführt wurden. Hier fanden Geschmeidigkeit und klangliche Reinheit
des kollektiven Zusammenspiels ihren
Höhepunkt.
Wie schon zuvor musizierte das Hornensemble auch in diesem Jahr wieder
bei drei Stücken zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Hornklasse der
Jugendmusikschule westlicher Kaiserstuhl-Tuniberg. „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius, von 20 Hornisten als Zugabe gespielt, entließ ein begeistertes Publikum in die klare Kaiserstühler Vollmondnacht.
Am Sonntagnachmittag wurde das
Konzert dann – erneut vor ausverkauftem
Saal – gegeben. Bereits am Morgen hatten
das Hornensemble und beiden Solistinnen die Liturgie des Gottesdienstes im
Breisacher Stephansmünster musikalisch
begleitet.
Zum Holocaust-Gedenktag las die Zeitzeugin Tamar Dreyfuss in der Breisacher Realschule / Fotoausstellung im Blauen Haus
Morgen, Donnerstag, 28. Januar, 20.15
Uhr, präsentiert das Kommunale Kino
als besonderen Film das japanische
Drama „Unsere kleine Schwester“.
Der Film beruht auf einer Manga-Serie,
er läuft auch am Mittwoch, 3. Februar,
um 20.15 Uhr. Am Freitag, 29. Januar,
20.15 Uhr, wird die französische Komödie „Die Schüler der Madame Anne“
gezeigt. Das Drama „Die ewige Jugend“
läuft am Samstag, 30. Januar, um 20.15
Uhr. Im Kinderkino am Sonntag, 31.
Januar, 15 Uhr, läuft die Neuverfilmung
des Kinderklassikers „Heidi“. Um 19
Uhr wird der amerikanische Thriller
von Steven Spielberg „Bridge of Spies
– der Unterhändler“ gezeigt.
B I S CHO F F I NGEN
Geschichte der Fasnet
Morgen, Donnerstag, 28. Januar, 19
Uhr, findet im Foyer der Festhalle ein
Vortrag über die Geschichte der schwäbisch-alemannischen Fasnet – von der
Narretei im Spätmittelalter, barocken
Maskeraden bis zum Karneval udn der
heutigen Fasnacht – statt. Die Referentin Regina Jenne wird dabei erläutern, wie das Kulturphänomen Fasnacht
entstanden ist, welche Entwicklung
die Fasnet im schwäbisch-alemannischen Raum gemacht hat und was die
Ursachen für ihre heutige Attraktivität
sind. Der Eintritt kostet 3 Euro.
Buchvorstellung
BREISACH. Mit einer Lesung in der Hugo-Höfler-Realschule und einer Ausstellung im Blauen Haus wurde am Sonntag
in Breisach des Holocausts an den europäischen Juden gedacht.
Vor 20 Jahren gab Bundespräsident Roman Herzog die Anregung, den 27. Januar
zum Gedenktag zu ernennen. An diesem
Tag des Jahres 1945 hatte die Rote Armee
der Sowjetunion das Konzentrationslager
Auschwitz befreit, in dem die Schergen
des Naziregimes Hunderttausende Juden,
Roma und Sinti sowie politische Häftlinge
aus vielen Ländern Europas quälten und
ermordeten. 2002 erhoben die Vereinten
Nationen den 27. Januar zum internationalen Gedenktag, seither wird an diesem
Datum weltweit der vielen Opfer des Holocausts gedacht.
In der Hugo-Höfler-Realschule las die
Jüdin Tamar Dreifuss aus ihrem Buch
„Die wundersame Rettung der kleinen
Tamar 1944“. Es basiert auf den Lebenserinnerungen ihrer Mutter, die mit ihrer
kleinen Tochter zusammen im jüdischen
Ghetto der litauischen Hauptstadt Wilna
und später versteckt in einem Kloster den
Naziterror überlebte. Die Mutter hat sie
nach dem Krieg in Israel aufgeschrieben,
ihre Tochter Tamar hat sie später ins
Deutsche übersetzt und in eine für Kinder
verständliche Sprache gebracht.
„Denn meine eigenen Kinder und Enkel haben mich gefragt, wie meine Mutter
und ich das damals überleben konnten“,
sagte die in der Nähe von Köln lebende
Tamar Dreifuss bei ihrer Lesung in der
Realschule. „Ich erzähle meine Geschich-
Terminkalender der
Oberbergener Loib-Räche
KURZ GEMELDET
Erinnerung an ein Überleben im Naziterror
Eine wichtige Erfahrung
für die junge Generation
m i t t wo c h , 27. j anu ar 2016
Das Bildungswerk der Stadt Vogtsburg
lädt am Freitag, 29. Januar, 19.30 Uhr,
zu einer Buchvorstellung und Diskussion in das Foyer der Festhalle ein.
Pfarrer Werner Häfele wird das 2007
erschienene Buch des kürzlich verstorbenen Soziologen Ulrich Beck „Weltrisikogesellschaft – Auf der Suche nach
der verlorenen Sicherheit“ vorstellen
und dabei einen Einblick in die globale
Vernetztheit geben.
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Die Klasse 9 f der Hugo-Höfler-Realschule sang unter der Leitung der Musikerin Katharina Müther anlässlich des
Gedenktags für den Holocaust jüdische Lieder.
FOTO: KAI KRICHELDORFF
te, damit die junge Generation verstehen
lernt, warum sich das, was damals geschah, niemals wiederholen darf“, fügte
die 77-jährige Zeitzeugin hinzu.
Mit jüdischen Liedern begleitete die
Sängerin und Akkordeonistin Katharina
Müther mit Schülern der Klasse 9f der
Hugo-Höfler-Schule die Lesung. Auf einem Workshop hatte man sie zuvor gemeinsam einstudiert. Teilweise waren
die Lieder in jiddischer Sprache.
Am Abend wurde im Blauen Haus die
Wanderausstellung „Sage nie, du gehst
den letzten Weg“ eröffnet. In ihr hat der
renommierte litauische Fotograf Antanas
Sutkus Ende der 1980er Jahre Überlebende des jüdischen Ghettos von Kaunas (Litauen) porträtiert. Die schwarz-weiß Auf-
nahmen sind überaus eindrucksvoll. Zusätzliche Infotafeln unterrichten über die
Ermordung der litauischen Juden zwischen 1941 und 1944. Bei der Vernissage
spielten Katharina Müther (Akkordeon)
und die Lehrerin Charlotte Waibel (Cello)
Klezmer-Musik.
Zusammen mit ihren Kollegen Regina
Maußner und Oliver Staib leitet Waibel
an der Realschule das Projekt „Wider des
Vergessens“, das sich auf vielfältige Weise
mit der Geschichte der Vernichtung des
europäischen Judentums durch das Hitler-Regime auseinandersetzt.
Bürgermeisterstellvertreter
Lothar
Menges, der als Repräsentant der Stadt
Breisach an der Ausstellungseröffnung
teilnahm, betonte die Bedeutung des Ge-
denkens an die dunkelsten Kapitel der
deutschen Geschichte. Mit Gemeinderat
Reiner Zimmermann (SPD) reist Menges
in Breisachs polnische Partnerstadt Oswiecim, dem ehemaligen Auschwitz. Die
beiden Kommunalpolitiker repräsentieren die Europastadt dort bei der zentralen
Feier zum Holocaust-Gedenktag.
Kai Kricheldorff
Kontakt und Info: [email protected]
–
Die Ausstellung „Sage nie, du gehst den
letzten Weg“ im Blauen Haus in Breisach
(Rheintorstraße 3) kann bis Ende Februar
jeweils mittwochs von 14 bis 17 Uhr oder
nach Vereinbarung besucht werden.
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