Die Herzklappe „repariert“ - Das Katharinen

Die Herzklappe „repariert“
HELLWEG
Nach einer gelungenen Teamarbeit am Katharinen-Hospital
wurden Ende Februar die ersten
Patienten mit einer Undichtigkeit im Bereich der Mitralklappe erfolgreich behandelt. Dabei
wurde die Klappenkorrektur im
Hybrid-OP des Katheterlabors
von der Klinik für Kardiologie
(Chefarzt Prof. Dr. Klaus Weber)
über den Leistenkatheter, das sogenannte MitraClip®-Verfahren,
durchgeführt.
„Herzklappenerkrankungen
im Alter sind oft mit einem hohen Leidensdruck, immer wiederkehrenden Krankenhausaufenthalten und einer schlechten
Prognose vergesellschaftet“, so
Oberarzt Dr. Karsten Meuter und
Oberarzt Mehmet Kandil, die den
Eingriff federführend im Team
mit Oberarzt Dr. Andres Balmaceda Schickentanz und Oberarzt
Marco Hildebrandt vornahmen.
In den letzten Jahren gab es auf
diesem Gebiet eine rasante Entwicklung mit neuen Verfahren,
die es entweder ermöglichen minimalinvasiv zu operieren oder
bestimmte Erkrankungen der
Aorten- oder Mitralklappe mittels moderner Katheterverfahren
zu behandeln. Mit diesen neuen
Techniken können jetzt auch Patienten therapiert werden, für
die es früher keine nachhaltige
Behandlungsmöglichkeit gab.
Wenn bei Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz eine medikamentöse Therapie alleine
nicht mehr ausreicht, muss eine
Reparatur der Klappe erwogen
werden. Doch für eine große Anzahl dieser schwerkranken Patienten ist die Operation keine reale Behandlungsoption. Gerade
bei diesen Patientengruppen hat
sich die MitraClip®-Therapie als
alternatives und verhältnismäßig sicheres Behandlungsverfahren erwiesen. Eine umfassende
und interdisziplinäre Indikationsstellung im Herzteam ist allerdings vorab notwendig.
Bei dem Eingriff wird eine
Verbindung von vorderem und
hinterem Mitralsegel hergestellt,
www.st-damian-balve.de
www.elisabeth-körbecke.de
indem Anteile beider Segel auf
eine kleine Spange aufgelegt,
gefangen und durch Schließen
des Clips aufeinander zubewegt
werden. Durch einen kleinen
Schnitt in die Leiste wird der Clip
mit einem Katheter zum Herzen
geführt. Um bereits während des
Eingriffs zu überprüfen, ob der
Clip auch richtig sitzt, wird der
gesamte Verlauf mittels Ultraschall über die Speiseröhre überwacht. Der Eingriff findet am
schlagenden Herzen unter Vollnarkose statt, weshalb das Team
der Klinik für Anästhesiologie
ebenfalls den Eingriff begleitet.