Autonomes Fahren – die Zukunft des Pkw-Marktes?

Heilig’s Blechle, der Glanz
ist weg — die inneren Werte
sind relevant
Wie das autonome Fahren das Verhältnis des
Menschen zum Auto neu definiert
Schon bald
könnten selbstfahrende Autos auf den
Straßen zum Alltag gehören. Die Industrie
arbeitet unter Hochdruck an Fahrzeugen,
die ohne menschliches Eingreifen im Straßenverkehr unterwegs sind, und investiert
Milliarden in diese Zukunftstechnologie.
Es geht auch gar nicht mehr um die Frage,
ob das Roboterauto dem Menschen den
Spaß am Fahren verdirbt; je nachdem,
ob der Mensch lustvoll oder unlustvoll unterwegs ist, kann und soll er immer noch entscheiden, ob er das Lenkrad — beispielsweise
im Stadtverkehr — aus der Hand gibt oder
noch selbst steuert, weil die aktuelle Fahrsituation auf einer leeren Autobahn oder
über einen Alpenpass den Genuss der automobilen Freiheit ermöglicht.
Heilig’s Blechle, der Glanz ist weg — die inneren Werte sind relevant |
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Zukunftsszenarien: Wer hat das Steuer in der Hand?
Der Übergang bis hin zum autonomen Fahrzeug (AF) wird in mehreren Etappen verlaufen. Erst in über 20 Jahren ist damit
zu rechnen, dass autonome Fahrzeuge zum Alltag gehören.
1
Autonome
Parkflächen/
-plätze
2
5 bis 10 Jahre
•Kontrollierte Umgebungen, in denen sich nur AFs
bewegen
•Moderater Einsatz von
Automatisierung
•Geringe bis mittlere Geschwindigkeiten
Eigene Autobahnspuren für
AFs
3
Vernetzte
Stadtzentren
10 bis 20 Jahre
•Weniger restriktive
Umgebungen
4
Öffentliche
AF-Verkehrsmittel
•Hoher Einsatz von
Automatisierung
•Mittlere bis hohe
Geschwindigkeiten
5
Erweiterte
AF-Autobahnen
6
Reines
AF-Ökosystem
Quelle: UN-Studie
„World Urbanization Prospects“, World Business Council for Sustainable Development, Factiva, Navigant Research, Cnet.com,
Analyse durch EY
4
| Heilig’s Blechle, der Glanz ist weg — die inneren Werte sind relevant
Über 20 Jahre
•Viele miteinander vernetzte Fahrzeuge; keine
Beschränkungen
•On-Demand-Mobilität
und -Fuhrparks
•Kundenspezifische
Privat-AFs
Auto ohne Fahrer: Wer steigt ein?
Es ist schon erstaunlich, wie aufgeschlossen die Menschen für
das Thema autonomes Fahren sind — und das, obwohl bislang
noch kaum ein Autofahrer überhaupt Erfahrungen damit gesammelt hat. Eine von EY durchgeführte Umfrage unter 1.000 Autofahrern in Deutschland bestätigt diese Einschätzung: So können
sich mehr als vier von zehn Befragten vorstellen, dem Autopiloten das Steuer zu überlassen. Wenn sie in Notsituationen
zudem noch selbst eingreifen könnten, erhöht sich dieser Wert
sogar auf 66 Prozent. Und nur 12 Prozent der Befragten lehnen
es kategorisch ab, ein autonomes Fahrzeug als Fortbewegungsmittel zu nutzen. Dieser Vertrauensvorschuss gegenüber autonomen Fahrzeugen wird vermutlich noch steigen, denn bei
jungen Autofahrern im Alter bis zu 45 Jahren könnten sich sogar
drei Viertel vorstellen, dem Roboter das Steuer zu überlassen —
bei den über 65-jährigen ist es lediglich jeder zweite.
Möglichkeit, eingreifen zu können, ist wichtig
Können Sie sich vorstellen, in einem autonomen
Fahrzeug unterwegs zu sein, das ohne menschlichen
Eingriff im Verkehr unterwegs ist?
4
■ Ja
Und wenn Sie zur Not selbst eingreifen könnten?
4
17
12
31
■ Ja
■ Ja, vielleicht
■ Ja, vielleicht
25
■ Nein, unwahrscheinlich
18
■ Nein, unwahrscheinlich
■ Nein, auf keinem Fall
■ Nein, auf keinem Fall
■ Weiß ich noch nicht
25
23
■ Weiß ich noch nicht
41
Angaben in Prozent
Angaben in Prozent
Lässt man die technischen und rechtlichen Details zum autonomen Fahren einmal außer Acht und beschäftigt sich mit der
eigentlichen Herausforderung hinter diesem Thema — dem
Verhältnis des Menschen zum Auto und damit dem Verhältnis
Mensch–Maschine — so wird die eigentliche Dimension erst deut-
lich. Hier geht es nicht um die Frage, ob Maschinen in Zukunft
den Menschen ersetzen und ihm die Arbeit wegnehmen und
damit Arbeitsplätze nachhaltig vernichten. Vielmehr geht es um
die Frage, in welchem Maße der Mensch bereit ist, sein Leben
einer Maschine anzuvertrauen.
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Sicherheit ist der wichtigste Treiber für die
Entwicklung autonomer Fahrzeuge
Einer der treibenden Faktoren für das autonome Fahren ist das Thema Sicherheit — die Vermeidung von Verkehrsunfällen und
letztlich von Verkehrstoten, und zwar durch die Ausschaltung des menschlichen (Fehler-)Faktors.
Trendindikatoren
95
8
95 % Verkehrsunfälle
entstehen durch
menschliches
Versagen
8. häufigste Todesursache weltweit:
Unfälle im Straßenverkehr
2 6,3
2-fache Zunahme
der Verspätungen
aufgrund von Staus
bis 2050
Quelle: UN-Studie
„World Urbanization Prospects“, World Business Council for Sustainable Development, Factiva, Navigant Research, Cnet.com,
Analyse durch EY
6
| Heilig’s Blechle, der Glanz ist weg — die inneren Werte sind relevant
6,3 Milliarden:
Bis 2050 wird 70%
der Weltbevölkerung
in Städten leben
Bei über einer Million Toten im weltweiten
Straßenverkehr ist die Herausforderung,
Verkehrsunfälle gänzlich zu verhindern,
auch im 21. Jahrhundert immer noch groß —
trotz aller technischen Fortschritte seit der
Erfindung des Autos. Da können wir von den
autopilotierten Flugzeugen und mittlerweile
nahezu selbstständig fahrenden Zügen für das
Auto der Zukunft noch lernen. Auch wenn bei
einzelnen Flugzeugabstürzen oder schweren
Bahnunglücken gleich Dutzende Verkehrstoter
zu beklagen sind, so sprechen die weltweiten
Statistiken eine deutliche Sprache: Das Auto
ist immer noch das unsicherste — weil alleine
vom Menschen gesteuerte — Verkehrsmittel.
Insoweit reicht es also nicht aus, mittels
„künstlicher Intelligenz“ das menschliche
Hirn zu simulieren bzw. zu kopieren. Um der
Maschine vertrauen zu können, muss sie
besser sein als der Mensch — ohne Emotionen,
ohne Bewusstsein oder Kreativität, aber dafür
ausgestattet mit einer hundertprozentigen
Zuverlässigkeit, die sich nicht durch Ablenkung beeinflussen lässt.
Das Auto ist immer noch
das unsicherste — weil alleine
vom Menschen gesteuerte —
Verkehrsmittel.
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Viele offene Fragen
Wenn wir also das Steuer aus der Hand geben und dem Autopiloten die Verantwortung übertragen, geben wir die Kontrolle
über das weitere Geschehen an eine Maschine ab. Damit stellt
sich aber gleich die Frage, wie viel Fehlertoleranz wir dem
Roboterauto erlauben. Dabei hilft es, eine Trennlinie zwischen
überlebens- und nicht überlebensrelevanten Fehlern zu ziehen.
Ein fehlerhafter Bankautomat oder eine falsch produzierende
Maschine mögen zwar ärgerlich sein, sind aber nicht überlebensrelevant. Nun übergeben wir unser höchstes irdisches Gut — die
Gesundheit und das Leben des Menschen — an Bits und Bytes,
wohl wissend, dass wir enttäuscht werden müssen, denn eine
vollkommene Sicherheit gibt es im Leben nie.
Wer haftet bei einem Unfall?
Wenn etwas beim Roboterauto schiefgeht: Wer haftet? Und
wem gegenüber kann der Mensch seine Enttäuschung und sein
Wutgefühl ausdrücken? Ist es die Wut gegenüber dem Entwickler
des Autopiloten? Gegenüber dem Autohersteller? Dem Softwareprogrammierer? Beim Versagen von Menschen ist eben auch der
Mensch die Zielscheibe dieser Wut. Der Autopilot oder letztlich
die Maschine ist (bisher) gefühlslos, zeigt keine Reaktion oder
Aggression. Somit ist auch – anders als beim Menschen – keine
direkte Bestrafung der Maschine beim Versagen sinnvoll. Welche
Relevanz haben diese Überlegungen auf das Verhältnis zwischen
Mensch und Auto beim autonomen Fahren?
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| Heilig’s Blechle, der Glanz ist weg — die inneren Werte sind relevant
Bei einem Flugzeug, das mit einem Autopiloten gesteuert wird,
ist es überlebensrelevant, dass dieser Autopilot funktioniert;
denn wir sind der Maschine voll ausgeliefert. Beim Autofahren,
das eben nicht hinter einer verschlossenen Cockpittür erfolgt,
ist der Mensch auf Schlagabtausch mit der Maschine unterwegs,
d. h., ein Unfall ist direkt und hautnah erlebbar.
Vorteile und Nachteile für die Fahrer
54
Prozent
erwarten durch autonomes Fahren einen
besseren Verkehrsfluss,
Welche Vorteile sehen Sie bei autonomen Fahrzeugen?
Besseren Verkehrsfluss
54
Mehr Sicherheit
48
Verbrauchs- und
Emissionsreduzierung
48
Prozent
40
Mehr Komfort
32
Zeit für andere Dinge
31
0%
20 %
40 %
60 %
Angaben in Prozent
Mehrfachnennungen möglich
mehr Sicherheit.
58
Prozent
befürchten, dass der Spaß am
Fahren verloren geht,
46
Prozent
gehen von ungeklärten Haftungsfragen bei Unfällen aus.
Welche Probleme sehen Sie bei autonomen Fahrzeugen?
Spaß am Fahren geht
verloren
58
Ungeklärte Haftungsfragen
bei Unfällen
46
44
Zu unsicher
Fehlende Kapazitäten für
Datenmengen
28
0%
20 %
40 %
60 %
Angaben in Prozent
Mehrfachnennungen möglich
Über Jahrzehnte war das Auto vom Design und vom Antriebsstrang emotional geprägt — umgangssprachlich, aber auch
empfindend kann man das, wozu das Automobil für Generationen von Menschen mutierte, als „Heilig’s Blechle“ bezeichnen.
Der Mensch und das Auto sind eine nahe Beziehung eingegangen, weil das Auto für den Menschen einen Wert darstellte, den
es zu beschützen galt. Kein Kratzer durfte den Glanz des Autos
beeinträchtigen. Viele erinnern sich an die traditionellen Pflegehandlungen an Wochenenden, die dem allerliebsten Auto zuteil
wurden, um den Wert dieses schutzbedürftigen individuellen
Fortbewegungsmittels zu erhalten.
Aber wie sieht es mit „Heilig’s Blechle“ in der Zukunft aus?
Tendenzen hin zu integrierten Mobilitätskonzepten wie
Carsharing führen zu einer „Entfremdung“ zwischen dem
Menschen und der Maschine Auto oder auch zu einer Abstrahierung des innigen Verhältnisses. Letztlich findet damit eine
Devaluierung des Automobils statt. Demgegenüber muss sich
die Beziehung zwischen Mensch und Automobil hin zu einer
vertrauensvollen Beziehung entwickeln — gerade wenn die
Kontrolle an den Autopiloten abgegeben wird. Somit entsteht
durch das autonome Fahren ein völlig neuartiges Verhältnis
zwischen Mensch und Automobil.
Heilig’s Blechle, der Glanz ist weg — die inneren Werte sind relevant |
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Vom „heiligen Blechle“ zum Autopiloten —
die veränderte Beziehung zwischen Mensch und Auto
Niedrig
Stufen des
autonomen
Fahrens
Hoch
S0
S1
S2
S3
S4
=
Kontrolle
durch
den Fahrer
+
Kontrolle
durch
das Fahrzeug
+
Konnektivität
Quelle: Analyse EY
* Zur Konnektivität zählt die Vernetzung zwischen Fahrzeugen und Mobilgerät, zwischen verschiedenen Fahrzeugen,
zwischen Fahrzeug und Infrastruktur sowie zwischen Fahrzeug und dem Zuhause.
Wurde bislang das „Blechle“ vom
Menschen beschützt, so muss das
Auto heute den Menschen beschützen,
nämlich fehlerfrei funktionieren. Das
Auto wird damit zum „Best Budii“ des
Menschen, zuverlässig, vertrauensvoll
und damit (subjektiv) sicher. Diese Umkehrung des Beziehungsverhältnisses
zwischen Mensch und Auto bedeutet
auch eine Änderung der Sichtweise auf
die Maschine Auto: Es geht nicht mehr
um den äußeren Glanz wie Design oder
Antriebsstrang, sondern vielmehr um
die inneren Werte eines Automobils
wie Sicherheit, Zuverlässigkeit, aber
auch Konnektivität. Diesen Wandel von
der reinen „äußeren“ Produktorientierung hin zu einer „inneren“ Nutzenorientierung wie Funktionalität haben andere Branchen bereits durchgemacht.
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Automobilindustrie steht vor einem grundlegenden Wandel
Man erinnere sich nur an den Paradigmenwechsel in der Musikindustrie: Mit der Einführung der CD und später des Internetdownloads hat die Schallplatte ausgedient — die Musik selbst ist
aber geblieben. Verändert haben sich jene, welche die Musik
an den Musikfan liefern. Wer hier die Veränderung hin zu einer
Nutzerorientierung nicht frühzeitig erkannt oder mitgestaltet
hat, ist (als Hardwareproduzent einer überholten Schallplatte)
untergegangen. Der Automobilindustrie steht dieser in der Regel
schmerzhafte Transformationsprozess noch bevor.
Das autonome Fahren beschreibt letztlich ein völlig neues
Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Auto: Die Relationen
zwischen Freiheit, Vernunft und Leben verschieben sich. Die
Vernunft sagt uns als Autofahrer, dass wir maximal 30 Stunden-
kilometer fahren sollten, um Unfälle oder sogar Verkehrstote
zu vermeiden — also Leib und Leben zu schützen. Der automobile Freiheitsdrang suggeriert aber Fahrgeschwindigkeiten von
teilweise über 200 Stundenkilometern, wodurch Menschenleben
hochgradig gefährdet werden. Letztlich gehen wir als Autofahrer
stets Kompromisse ein, bei dem das Ziel der Weg ist, beispielsweise schnell das Zuhause zu erreichen. Autonomes Fahren in
seiner Vollendung bedeutet letztlich: Der Weg ist das Ziel, da
der Weg irrelevant wird, weil der so fortbewegte Mensch den
Nutzen des Weges hat, indem er den Weg und damit die Fortbewegung für andere Aktivitäten wie Lesen, Arbeiten oder Schlafen
verwenden kann. Somit findet letztlich eine Entschleunigung
bzw. Verschiebung auf der Tageszeit-, Arbeitszeit- oder Freizeitebene statt.
Die Zukunft des Automobils mitgestalten
Welche Auswirkung hat dies aber für eine seit 129 Jahren
etablierte Automobilindustrie, insbesondere für die Automobilhersteller? Letztlich bedeutet der Wandel hin zum autonomen
Fahren, dass die Autobauer — symbolisch gesprochen — das
Steuer aus der Hand geben, aber weiterhin noch „in charge“ für
das Automobil bleiben (müssen). Die Automobilindustrie muss
also das „Steuern ohne Steuer oder auch Lenkrad“ zu ihrem
Geschäftsmodell machen, um den inneren Wert des Automobils
gegenüber dem bisherigen glanzvollen Design und Antriebsstrang für den Mobilitätskunden der Zukunft erlebbarer zu
machen. Damit sind neue Kompetenzen, aber auch neue Kooperationen zwischen Autobauern und Unternehmen außerhalb
der Automobilindustrie gefragt.
Hier ist die Automobilindustrie bereits gut unterwegs. Nahezu monatlich werden neue Kooperationen zwischen Automobilherstellern oder Automobilzulieferern und Unternehmen aus
der IT- bzw. Internetindustrie bekannt gegeben. Gab es in der
Vergangenheit noch Berührungsängste oder sogar Vorbehalte
gegenüber einer engen Zusammenarbeit, so wird heute immer
mehr die Win-win-Situation für beide Seiten erkannt. Größte
Herausforderung bleiben natürlich die unterschiedlichen Entwicklungszyklen zwischen einer traditionell langfristig ausgerichteten Automobilindustrie und einer eher schnelllebigen — stets
in einer Art „Betazyklus“ agierenden — IT- oder Internetbranche;
da wird noch viel Synchronisationsarbeit von beiden Seiten
notwendig sein, um letztlich — wie bei einem Orchester — ein
perfektes Zusammenspiel erzielen zu können.
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Rinspeed „Budii“ definiert die Mensch-Maschine-Beziehung neu:
Die Vision des autonomen Fahrens wird schon bald zur Realität werden und die Beziehung des Menschen zum Automobil
grundlegend verwandeln. Während in den Forschungszentren
der Automobilindustrie noch fieberhaft an technischen Lösungen
gearbeitet wird, sind Vordenker wie die Schweizer Ideenfabrik
Rinspeed bereits dabei sich konkrete Gedanken zu machen, wie
der automatisierte Individualverkehr das Auto und das System
Mensch-Maschine verändern wird. Dabei muss es neben konzeptionellen Umwälzungen auch um ethische und gesellschaftliche
Fragen gehen.
Bauten bislang Roboter in den Fabriken dieser Welt Autos
lediglich zusammen, so reicht im neuen Concept Car „Budii“ des
Schweizer Auto-Visionärs Frank M. Rinderknecht die Maschine
dem Menschen nun im wahrsten Sinne des Wortes die Hand:
Wollen die Insassen im selbstfahrenden Elektromobil auf einer
kurvenreichen Landstraße oder im Gelände einfach Spaß haben,
dann übergibt ein Roboterarm ganz nach Wunsch dem Fahrer
oder dem Beifahrer das Lenkrad und damit das Kommando. Die
sensitive 7-Achs-Einheit der Augsburger Marktführers Kuka dient
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aber nicht nur als Lenksäule. Sie ermöglicht theoretisch unendlich viele Einstellmöglichkeiten: Beim automatisierten Fahren im
täglichen Pendler-Verkehr verstaut sie beispielsweise das Volant
raumsparend in der Mitte oder sie dient als Ablagetisch oder
zuvorkommender Butler. Möglich macht dies die einzigartige und
multiredundante „Steer-by-Wire“-Technologie von Paravan.
Für die Automobil-Denkschmiede Rinspeed ist der Roboterarm im „Budii“ Sinnbild und Denkanstoss zugleich. RinspeedBoss Rinderknecht formuliert es so: „Beim selbstfahrenden Auto
geht es in den kommenden zwei Dekaden um mehr als die Lösung
technischer Probleme und juristischer Fragen. Wir müssen die
Beziehung zwischen Mensch und Maschine neu definieren, aber
auch Fragen um Verantwortung, Toleranzen und Erwartungshaltungen in den Raum stellen.“ Autonomes Fahren eröffne
zweifellos die Chance den Verkehr menschenfreundlicher zu
gestalten und die Zahl der Verkehrsunfälle weltweit zu senken.
„Aber auch die beste Technik wird nicht perfekt sein, obgleich
sie fehlerfreier als der Mensch agieren wird. Das werden wir
akzeptieren müssen“, findet der Chef der Schweizer Auto-
mobil-Denkschmiede Rinspeed. „Wir sollten kein blindes, aber
ein gesundes Vertrauen in die neuen Fähigkeiten der Hard- und
Software entwickeln.“
„Künftig wird das Auto dasselbe tun wie wir: Es wird täglich dazulernen und dadurch die komplexen Anforderungen des modernen
Individualverkehrs immer besser meistern.“ Dazu wird „Budii“
Informationen aus seiner Umwelt und die eigenen „Erfahrungen“
sowie die anderer Fahrzeuge entlang seiner Route berücksichtigen. Das Langzeitresultat ist ein kognitiver und intuitiver Autopilot. Wie ein solcher guter „Freund auf Rädern“ aussehen könnte
haben die Schweizer der Weltöffentlichkeit auf dem Genfer Autosalon 2015 mit dem transurbanen SUV „Budii“ gezeigt.
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Jetzt gilt es für alle Beteiligten,
sich den Herausforderungen dieses
Wandels zu stellen.
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Wie EY Sie unterstützen kann
Wir agieren als Mittler zwischen den relevanten Branchen; wir
begleiten den Entwicklungsprozess hin zum autonomen Fahren;
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Kooperationsprojekten, einschließlich IT-relevanter Fragestellungen und Themen des Risiko­managements.
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