GRENCHEN 27 SZ/GT FREITAG, 16. OKTOBER 2015 Helfer vor und hinter den Kulissen Bahn-EM 120 Freiwillige im Einsatz – Platzanweiser Kurt Zimmermann ist einer von ihnen Gewerbe Lismer-Lädeli wieder offen VON DEBORA SCHERRER (TEXT UND FOTO) Nach kurzer Schliessung öffnet heute das «Lismer Lädeli» in Grenchen wieder seine Tore. Die neue Inhaberin Therese Kummer freut sich, den traditionsreichen Laden weiterführen zu können. Der Woll- und Lismerladen befindet sich bereits seit über 30 Jahren an der Güterstrasse. Lucie Schürer hat ihn 27 Jahre geführt und ihm den Namen «Lucies Lismer Lädeli» gegeben. Drei Jahre wurde der Laden von Verena Allemann geführt. Eine Wiedereröffnung wurde nun durch Therese Kummer möglich. Die Bürenerin Kummer arbeitete bis vor kurzem in der Pflege. Doch den Traum vom eigenen Wollladen hegte sie schon lange. «Ich habe immer gestrickt», erzählt Therese Kummer. Es sei für sie eine Entspannung nach anstrengenden und belastenden Tagen gewesen. Kummer freut sich sehr darauf, in diesen Tagen mit dem Geschäft zu starten. Sie hofft auf einen guten Einstieg in Grenchen. Da Stricken ja ein Trend besonders unter Jungen sein soll, gibt es genug potenzielle Kundschaft. VON ANDRÉ WEYERMANN (TEXT UND FOTO) Die Radbahn-Europameisterschaften im Velodrome sind äusserst stimmungsvoll gestartet. Mitfiebern insbesondere mit dem Schweizer Quartett war angesagt. Und der Bahn-Vierer dankte es mit einer hervorragenden Leistung. Damit ein solcher Grossanlass überhaupt durchgeführt werden kann, muss vieles zusammenspielen. Eine wichtige Rolle nehmen dabei die freiwilligen Helfer, die Volunteers, ein. Ohne sie geht eigentlich gar nichts. Rund 120 Personen sind es, die bis zum Sonntag in diversen Funktionen im Einsatz stehen. Einer von ihnen ist Kurt Zimmermann, ein bekanntes Gesicht in Grenchen, stand er doch bis zu seiner Pensionierung während 39 Jahren als Polizist im Dienste der Stadt. Er ist ein Radsport-Enthusiast. «Ich wurde schon in der Schulzeit in Muttenz mit dem Velo-Virus infiziert», erklärt er. Damals gab es in Basel auf dem Gelände der Mustermesse noch die Winterbahn. «Als Junior und Amateur bin ich dort Rennen gefahren. Leider wurde die Anlage schon bald abgebrochen und das war dann auch das Ende meiner aktiven Karriere», blickt der 70-Jährige zurück. In Erinnerung geblieben sind ihm einige seiner Mitkonkurrenten, die Gebrüder Zollinger zum Beispiel, aber vor allem die Schweizer Radsport-Legende Louis Pfenninger. Gemütliches Häuschen Kontakte mit Rad-Cracks Und natürlich ist er später auch einem weiteren Rad-Crack begegnet: der ehemalige «Züri-Metzgete»-Sieger und Zweite der Tour de Suisse Robert Hagmann (1968 hinter Pfenninger; es wird noch heute gemunkelt, dass «Röbu» eigentlich diese Tour hätte gewinnen müssen, gewisse einflussreiche Herren aber etwas dagegen hatten) arbeitete nach seiner Profi-Karriere in der Grenchner Stadtgärtnerei. «Wir sind manchmal in unserer Freizeit zusammen ausgefahren. Er war wirklich ein begnadeter Velofahrer», erinnert sich Kurt Zimmermann. Kurt Zimmermann, ehemaliger Rad fahrender Polizist in Grenchen, hilft bei der Bahn-EM mit. Er ist übrigens auch nicht ganz unschuldig daran, dass es in Grenchen Rad fahrende Polizisten gibt. «Ich habe vor Jahren das Thema bei Kommandant Robert Gerber angeschnitten und tatsächlich waren wir schon bald zu zweit per Velo unterwegs.» Die ersten Räder wurden von der damaligen Velohandlung Vuille zur Verfügung gestellt, wie sich Robert Gerber erinnert. Damals waren die Gesetzeshüter noch mit «normalen» Gefährten unterwegs, seit 2013 verfügt die Stadtpolizei über moderne E-Bikes. Noch immer auf dem Velo Kurt Zimmermann fährt noch immer auf der Bahn wie auf der Strasse. Oder wieder, denn ein schwerer Unfall auf der Abfahrt vom Chasseral ins Tal hat ihn vorübergehend in dieser Hinsicht ausser Gefecht gesetzt. «Bei Tempo fünfzig bis sechzig ist mir ein Reifen geplatzt. Viel mehr weiss ich auch nicht mehr», sagt er dazu. Dabei hatte er Glück im Unglück. Ein Blutgerinnsel im Gehirn, 5 gebrochene Rippen, eine schwere Oberschenkel- und eine Schul- terblattfraktur wurden nämlich diagnostiziert. Bis auf ein leichtes Hinken ist bei ihm nun wieder alles in Ordnung und er kann seinen Dienst als Platzanweiser an den Europameisterschaften problemlos versehen. Eine robuste Natur ist dabei auch Voraussetzung, denn Kurt Zimmermann steht jeden Tag stundenlang im Einsatz. Video von der Stimmung im Velodrome online. Therese Kummer hat den Laden auf Vordermann gebracht. Im schmucken Häuschen zwischen Geleisen und Wohnblöcken wird man in die Gemütlichkeit gezogen. Wenn das Geschäft erst angelaufen ist, will Kummer eventuell Strickkurse anbieten. «Vielleicht organisieren wir auch gemütliche Runden mit Strickkaffee.» Vorerst will sie sich jedoch in die Geschäftsführung einarbeiten. Mit einem Augenzwinkern verrät Therese Kummer, dass zum Beispiel die Auswahl der Farben für das Wollangebot nicht so einfach gewesen sei. Interessierte Kunden sind schon einige hineinspaziert, um zu sehen, wie weit die Wiedereröffnung fortgeschritten ist. Sie freuen sich darauf, wieder bei «Lucies Lismer Lädeli» einkaufen und sich über die neusten Trends in Sachen Stricken austauschen zu können. Die Öffnungszeiten sind Di bis Fr 9–11 Uhr und 14–18 Uhr sowie an Samstagen von 9 bis 13 Uhr. Kinder als gewiefte Tierärzte so von allen Bakterien befreit. «Deshalb laufen die Ärzte vor einer Operation auch so seltsam herum», erklärt sie und hebt die Hände nach oben. Man wäscht sich nicht etwa von den Armen zu den Fingerspitzen, sondern umgekehrt, damit das Wasser mit dem Schmutz nicht zu den Fingerspitzen hinunterfliesst. Denn diese müssen am saubersten sein, kommen sie doch dem Patienten am nächsten, nur noch die Handschuhe trennen vor der direkten Berührung. Ferienpass Operation an der Plüschmaus unter kundiger Anleitung: Ein Ferienpass-Angebot, das bei den Kindern auf grosses Interesse stiess. VON NADINE SCHMID (TEXT UND FOTO) Wie operiert man eigentlich eine Maus? Und wie untersucht man einen Hund richtig? Im vollausgebuchten Ferienpassangebot gingen die Kinder diesen Fragen nach. Ehe jedoch losgelegt werden konnte, galt es, Namensschildchen zu schreiben, denn schliesslich trägt jeder Tierarzt ein solches. Voller Tatendrang schritten die frischgebackenen Tierärztinnen und Tierärzte ins Operationszimmer, wo sie eine Plüschmaus aus einer Tüte erhielten. Da es diesen Mäusen an etwas fehlte, galt es, sie zu operieren. Tierärztin Nicole Sommerhalder, die zusammen mit ihrem Ehemann Markus die Kleintierarztpraxis in Grenchen betreibt, zeigt die einzelnen Schritte an einer Maus vor: Vorsichtig schiebt sie den Kopf des Mäuschens ins Narkosegerät. «Wenn man das tut, wird die Maus nervös und zappelt zunächst, bis sie dann schliesslich einschläft», erklärt sie, während sie zur Veranschaulichung das Plüschtier mit ihrer Hand zum Strampeln bringt und die Bewegung immer langsamer werden lässt. Danach schneidet sie mit einer Skalpellklinge dem Mäuschen den Bauch auf. Da diese Klinge unglaublich scharf Wichtig ist das Vertrauen Nach der Operation wird der Bauch wieder zugenäht ... ist, erhalten die Kinder stattdessen kleine Scheren. Dabei konnte sich jedes Kind überlegen, weshalb ihre Maus auf den Operationstisch musste. Der Erfindungsreichtum war gross und reichte mit einigen Vorschlägen von Sommerhalder von einem gefressenen Löffel, einer Nabelhernie bis hin zum verschluckten Plastikteilchen und zum gegessenen Schaf. Faden ist nicht gleich Faden Das Mädchen Zoé näht ihrem Mäuschen mit dem Faden, den man in Praxen zum Nähen verwendet, den Bauch zu. Tashina Wullimann steht ihr dabei zur Seite. Dieser Faden ist anders als derjenige, mit dem man Kleidungsstücke flickt. Dementsprechend ist auch das Nähen schwerer, weshalb ein paar der Kinder die leichtere Variante wählen, denn auch eine Spule mit normalem Faden steht bereit. Plötzlich haben beim Operationstisch zwei Mäuse einen Herzinfarkt erlitten und Sommerhalder hilft, indem sie die Mäuse massiert. Die kleinen Tierärzte waren sehr interessiert und stellten Sommerhalder viele Fragen. So zeigte diese auf Bitte vor, wie man sich vor einer Operation richtig Hände und Arme wäscht und sie Nach dem «Zvieri» im Wohnzimmer von Sommerhalder stellte sich ihre Hündin zur Kontrolle zur Verfügung. Mit dem Stethoskop galt es den Herzschlag abzuhören. «Ehe man mit der Untersuchung beginnt, muss man mit dem Tier Kontakt aufnehmen und es streicheln, damit es vertrauen aufbaut», so Sommerhalder. Fürs brave Stillhalten gebührt dem Tier am Ende eine Belohnung. So bekam auch die Hündin nach getaner Arbeit von jedem Kind zwei «Guetzli», die sie ihnen sanft aus der Hand ass. Als Abschluss bekamen die Kinder Röntgenbilder zu sehen und konnten einen unter dem Mikroskop eine Milbe beobachten, die so klein ist, dass man sie von Auge nicht sieht. Die operierte Maus konnten sie mit nach Hause nehmen. Mehr Bilder finden Sie online. Therese Kummer ist bereit für die Kundschaft. INSERAT
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