sprachtraining - Diakoniewerk Salzburg

SPRACHTRAINING
DENKANSTÖßE – HILFESTELLUNGEN
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Inhalte
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Wie man eine neue Sprache erwirbt
Sensibler Umgang mit Sprache(n)
Inhalte eines Sprachtrainings
Was man im Ehrenamt leisten kann – und was nicht
Methoden, die Spaß machen
Konzepte entwickeln, Sicherheit gewinnen
Das Ziel der Arbeit
Sich wohl(er) fühlen in der neuen Umgebung.
Vertrauen zu Menschen fassen.
Wertschätzung spüren.
Sich verständigen können.
Wie man eine neue Sprache erwirbt
Es ist immer gut zu wissen, wie ein Werkzeug
funktioniert, mit dem man gerade arbeitet.
Erstsprache – Zweitsprache - Fremdsprache
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Erstsprache (auch Muttersprache genannt), ist die Sprache, in die ein
Mensch „hineingeboren“ wird, seine Herkunftssprache, seine
Familiensprache. Es können auch mehrere Erstsprachen sein!
Zweitsprache ist die Sprache, die erworben werden muss, um sich in
dem Land, in dem man lebt, sprachlich artikulieren zu können
(Sprachbad). Zweitsprache ist die Umgebungssprache.
Fremdsprachen werden meist in der Schule erworben, sie finden
keine tägliche Anwendung.
Später Zweitspracherwerb
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Je früher der Erwerb einer Zweitsprache einsetzt, desto
besser kann sie erworben werden.
Später Erwerb einer Zweitsprache bedeutet, dass sich
das Gehirn einen neuen Platz für die Speicherung
suchen muss: Die optimalen, für Sprache vorgesehenen
Zentren sind besetzt und stehen nicht mehr zur
Verfügung.
Der Zweitspracherwerb verläuft in individuell sehr
unterschiedlichem Tempo!
Spracherwerb in 5 Phasen
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Phase I: einzelne Wörter; Benennungen
Phase II: Kombination von Wörtern wie: „Ich
anziehen.“
Phase III: Das gebeugte Verb rückt an die richtige
Stelle im Satz: Verbzweitstellung. Artikel werden
verwendet, es entstehen Sätze wie: „Ein Katze läuft
Straße.“
Annäherung an die Zielsprache
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Phase IV: Äußerungen werden verkettet, wie z.B.: „Ich
essen, dann ich zu Hause gehen.“
Phase V: Sprachliche Darstellung komplexerer
inhaltlicher Zusammenhänge, wie z.B.: „Du musst zum
Arzt gehen, wenn du dir weh getan hast.“ Das gebeugte
Verb steht im Nebensatz an der letzten Stelle.
Die Grammatik ist oft noch fehlerhaft, aber die
Konstruktion der Sätze ist bereits richtig.
Wichtig zu wissen:
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Spracherwerb braucht vor allem Zeit.
Einflussfaktoren wie Alter bei Erwerbsbeginn,
Lernmotivation, Umfang und Qualität des Inputs
beeinflussen den Prozess.
Die Erstsprache wird nicht verdrängt oder gelöscht.
Die Erstsprache muss weiter verwendet werden
(dürfen). Sprache ist Identität!
Was man im Ehrenamt leisten kann … und was NICHT
Zitat aus einer Stellungnahme des ÖDaF:
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„ … Das Engagement für Flüchtlinge halten wir für unentbehrlich und
für unsere Pflicht.
Allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass schnelle
Einführungen von Ehrenamtlichen nur Notfalllösungen darstellen;
sie können eine fundierte Ausbildung nicht ersetzen, die wir als
Grundlage für eine Lehrtätigkeit für unabdingbar halten.
Unterrichten ist eine komplexe und verantwortungsvolle Aufgabe, die
ein vertieftes theoretisches und praktisches Einarbeiten in (sozialund migrations-)pädagogische, allgemeindidaktische und
fachdidaktische Professionalisierungsbereiche erfordert. …“
Sensibler Umgang mit Sprache
Worüber reden wir?
Wie reden wir?
Wie spüre ich, was gut ist und was nicht?
Flucht und Trauma
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Was kann, darf, soll ich ansprechen?
Worüber möchten meine Gesprächspartner*innen
reden?
Was reißt Wunden auf, die ich nicht berühren
sollte?
...
Meine Sprache wird ihre Sprache
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Dialekt versus Standardsprache
Körpersprache, Mimik und Gestik
Emotionen
Hören, Sprechen, Handeln
Manche Sprach“lerner“ schweigen lange, hören lange Zeit nur zu. Kein
Problem! Nur nicht aufgeben!
 Sprechen Sie viel, aber ...
langsam.
deutlich.
in kurzen, einfachen Sätzen.
mit Blickkontakt, damit Sie abschätzen können, was verstanden worden ist.
mit Händen und Füßen, wenn es nötig ist.
Sprache lernt man am besten, wenn sie einen BETRIFFT, wenn man damit
handeln kann.
Seien Sie geduldig!
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Inhalte des Sprachtrainings
Wie wähle ich aus?
Welche Themen sind wichtig und warum?
Was wird GEBRAUCHT?
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Lassen Sie sich von Ihrem gesunden
Menschenverstand leiten, wenn Sie Themen für die
Trainingseinheiten auswählen.
Finden Sie mit offenen Augen und Ohren heraus,
welche Bedürfnisse Ihre Lernpartner*innen haben.
Überlegen Sie, welche Bedürfnisse SIE hätten, wenn
...
Welche Themen sind wichtig?
Bedürfnisse äußern
 Sich verständlich machen ...
... beim Einkaufen
... auf der Suche nach einem Weg
... beim Arztbesuch
... bei Behörden
... bei Kontrollen
...
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Was Sie NICHT lehren müssen:
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Grammatik
Rechtschreiben
Methoden
Vielfalt ist das Zauberwort
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Die Vielfalt der Methoden steigert die Lust auf das
Lernen.
Spielen Sie, lachen Sie mit den Lernenden.
Sprechen Sie viel.
Gehen Sie hinaus in die Lebenswelt der Lernenden.
Materialien ...
... oder der Weg durch den Dschungel
Der Markt quillt über ...
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Nicht alles, was auf dem Markt der Sprachfördermaterialien zu
finden ist, „passt“ für alle.
Stellen Sie Materialien selbst her (Fotos, Zeitungen, Zeitschriften,
Mitgebrachtes, ...)
Suchen Sie in Ihren Spielesammlungen ....
Schauen Sie im Internet, was es dort zu Ihrem Vorhaben gibt!
Verzichten Sie auf „Arbeitsblätter“, wenn Sie nichts wirklich Gutes
finden: Sprache lernt man durch Sprechen, Sehen, Benennen,
Begreifen ...
Das beste Material taugt nichts, wenn die Motivation fehlt!
Brauchbare Links
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Sprachensteckbriefe http://www.schulemehrsprachig.at/index.php?id=3
Interessanter Artikel: Spracherwerb in der Migration verfasst von
Univ. Prof. Dr. Rudolf de Cillia: http://www.schulemehrsprachig.at/fileadmin/schule_mehrsprachig/redaktion/Hintergr
undinfo/info3-14-15.pdf
Österreichisches Sprachenkompetenzzentrum
http://www.oesz.at
Materialien und Spiele: http://www.graf-gutfreund.at
Tipps zum Umgang mit Mehrsprachigkeit
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http://www.oesz.at/download/publikationen/inumi
k_folder_a3_web_screen_final.pdf
Planen & Durchführen
Einen Plan für die Trainingseinheiten zu haben
gibt Sicherheit!
Ein Beispiel, wie man es machen KÖNNTE
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Struktur einer Einheit
Inhalte planen
Methoden planen
Materialien planen, vorbereiten
Zeitplanung
Thema: Obst & Gemüse
Inhalte
Methoden
Was möchte ich zum - Welche
Thema erarbeiten:
Methoden kann
ich einsetzen?
- Wortschatz
- Wie kann ich
- sprachliche
Abwechslung
Strukturen (Sätze,
schaffen?
Grammatik ...)
Materialien
Zeitplanung
- Brauche ich
(außer den
vorhandenen
Sprachen) noch
Material?
... zur
Veranschaulichung?
... zum Spielen?
…
- Eine, zwei, mehr
Einheiten?
- Wie viel Zeit
brauche ich wofür?
Obst & Gemüse
O&G
mitbringen
Bilder
Markt,
Supermarkt
Obst &
Gemüse
Inhalte
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a)
b)
c)
d)
Wortschatz: Bananen, Äpfel, Orangen, Zwetschken
Wörter in Ein- und Mehrzahl: Banane, Bananen, Apfel, Äpfel, ...
Artikelzuordnung: Einzahl, Mehrzahl; bestimmter oder
unbestimmter Artikel? Symbole für Artikel!
Satzstrukturen:
Das ist ein/e ... Das sind ...
Ich mag (keine) Bananen, Äpfel, ...
Fragesatz: „Magst du ...?“
Du magst ... Er mag ... Sie mag ...
Methoden
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Stummer Impuls: Früchte/Bilder auflegen, warten
Wissen erforschen: Benennung in allen vorhandenen Sprachen
Kategorisierung in Obst oder Gemüse; Namenskärtchen
Artikel zuordnen, Festigung durch Spiel (Symbole wegnehmen,
neu zuordnen lassen ...)
Sätze erarbeiten, vorgeben
Gruppenarbeit: Fragen stellen; „Fragebogen“ ausfüllen lassen
Präsentation der Ergebnisse aus den Fragebögen
Erweiterung, Differenzierung
Festigung der Inhalte durch: ...
+ oder Tomaten
Bananen
...
Ali
Raed
Semik
Sale
Möglichkeiten mit allen Sinnen zu lernen:
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Obst und Gemüse kosten
Obstsalat machen, Gemüsesuppe kochen und alle
Handlungen dabei in Worte fassen: Ich schneide die
Zwiebeln. Ich brauche ein Messer. Das Messer
schneidet gut. Probier einmal! ... Körpersprache,
Mimik, Gestik einsetzen.
Zeitplanung
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Wie weit möchte ich kommen?
Wie viel Zeit ist das Thema wert?
Wie schnell kann ich vorgehen?
...
Differenzierung
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Jede/r muss dort abgeholt werden, wo er/sie steht.
Für jede/n muss ein Angebot da sein.
Wiederholungen, Festigung schaden nie. Sie geben
Sicherheit.
Auch was noch „zu schwierig“ ist, bietet einen Anreiz.
Spielen macht auch Erwachsenen Spaß!
Lernen mit allen Sinnen bringt den größten Lernerfolg.
Viel Erfolg und viel Spaß beim Tun!
DANKE
für Ihre
Aufmerksamkeit!