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AUSGABE #2
STUDIERENDENMAGAZIN DER FACHHOCHSCHULE KIEL
kulinarisch
glücklich
informativ
Lillebräu, Kneipentour
und Cocktails
Wir zeigen eure
Sommerbilder
AStA-Comic
K.O.-Tropfen
PLIETSCH.ZWEI
Moin Moin!
Das plietsch Magazin von Studierenden für Studierende geht
in die zweite Runde. Wir betrachten die Stadt und die Hochschule aus der studentischen Perspektive, beantworten deine Fragen
und zeigen dir, was geht.
Wir gucken für dich in das Nachtleben von Kiel. Plietsch nimmt dich mit auf
eine kulinarische Reise durch die Kneipenlandschaft und hier erfährst du, ob sich
Tinder wirklich lohnt oder du weiterhin über deinen Schatten springen musst, um
deinen Schwarm anzusprechen.
Alle, die wissen wollen, was die FH zwischen Hörsaal und Seminarraum sonst
noch so zu bieten hat, sind bei uns ebenfalls richtig. Dazu geben wir
praktische Hinweise zum studentischen Alltag und und und ...
Geh einfach selbst auf Entdeckungsreise.
Das ganze plietsch-Team wünscht dir viel Spaß
beim Lesen und Anschauen von
plietsch 2
IMPRESSUM
Herausgeber Fachhochschule Kiel, Sokratesplatz 1, 24149 Kiel • Layout Katharina Dose, Melanie Gdanitz, Anna Gieseler, Kristoffer
Laib, Kathrin Knoll, Alicja Sulima • Fotos und Illustrationen siehe Bildnachweis • Korrektur Bob Weber • Betreuung Petra Langmaack
• Druck nndruck, Am Kiel-Kanal 2, 24106 Kiel • Auflage dieser Ausgabe: 3000
08
INHALT
informativ
04 Die unsichtbare Gefahr im Glas
05 AStA-Comic
32 Kulturtipp
12
33 Lokalisten
glücklich
08 Die schönsten Sommerbilder
kulinarisch
12 Lillebräu
20
16 Kneipentour
34 Rezept: Cocktail
lebendig
24 Tinder
20 Fährkapitän
kreativ
34
26
18 Kein Geld? Kein Problem!
26 Lichtspiele
Cover: Sommerbild 2015 von Kristoffer Laib
informiert
kategorie
DIE
UNSICHTBARE
GEFAHR
IM
GLAS
HILFE BEI
SEXUELLER GEWALT
Frauenberatungs- und
Fachstelle bei sexueller Gewalt
Dänische Straße 3-5, Kiel
Tel. (0431) 91144
[email protected]
Who is w
atchin
g
your dr
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Your sp
ikey!
K.
O.-Tropfen sind geruchs- und
geschmacksneutrale Drogen, die
heimlich in Drinks gemischt werden, um
einen anderen Menschen in einen willen- und hilflosen Zustand zu versetzen.
Die erste Wirkung setzt ungefähr 15 bis
20 Minuten nach der Einnahme ein.
Schon vor einer Bewusstlosigkeit sind
die Opfer unter diesem Betäubungsmittel praktisch willenlos und leicht
manipulierbar. Die Opfer können sich
später an wenig oder nichts erinnern,
dies ist typisch für K.O.-Tropfen.
Als nützlich haben sich die kleinen
Plastikstöpsel „Spikey“ erwiesen.
Die bunten Stöpsel leuchten im
Dunkeln und das Loch in der Mitte
ermöglicht zwar das Trinken mit
einem Strohalm, macht es aber auch
schwieriger im Vorbeigehen Tropfen
in die Flasche zu füllen.
Hier kannst du Spikeys bestellen:
http://petze-shop.de
Hilfe bei Verdacht auf K.O.-Tropfen:
http://www.frauennotruf-kiel.de
4
informiert
kategorie
5
informiert
kategorie
6
kategorie
Text und Illustration von Natalie Beck
7
kategorie
Eure schönsten Sommerbilder
Wir vom plietsch-Team haben euch nach euren schönsten Fotos
gefragt und hier sind sie.
Stefan Soltau
8
Jan-Michael Böckmann
kategorie
9
Torge Brinckmann
kategorie
Marco Bergner
Kathrin Knoll
10
Anna Gieseler
kategorie
Theresa Junghölter
11
Thies Schoenfeldt
kulinarisch
VOLLE CRAFT VORAUS!
ENDLICH AUCH IN KIEL
Auf dem kleinen Mosaiktisch stehen Gläser, deren Formen einer Tulpe, einem Zylinder
oder einem verlängerten Sektglas ähneln. Das Farbspektrum der Flüssigkeiten darin
reicht von einem dunklen Braunton hin zu einem hellen Gelb. Es wird andächtig gerochen und schließlich probiert.
F
lorian Scheske (29), Student der Muthesius
Kunsthochschule in Kiel, sitzt in einer kleinen
Gasse in Melbourne an einem der Mosaiktische.
„Das hier sind offene geile Orte, wo du draußen sitzt und kulturelles Leben stattfindet”,
schwärmt er und nimmt einen großen
Schluck seines lauwarmen Stouts. In dem
speziell geformten Glas entfaltet sich der
besondere Charakter des Craft Beers exzellent.
Und genau darum geht es bei der CraftBeer-Revolution: Um den Geschmack
und die Unverwechselbarkeit eines
Biers. Craft Beer hat nichts mit dem
herkömmlichen Einheitsbräu à la
Pils zu tun, der in Deutschland
mit 55 % noch immer den Markt
beherrscht. Bei der Revolution handelt es sich um die Gegenbewegung
kleiner unabhängiger Brauereien gegen die faden Massenprodukte der
großen Bierkonzerne. In Australien,
Amerika, Skandinavien oder Italien
ist Craft Beer längst keine Randerscheinung mehr. Immer öfter gehen
Produkte über den Tresen, bei denen der deutsche Biertrinker eher
an exotische Cocktails denkt als an
Das „Lille“ – Craft
Bier. Darf es ein Stone Brewing ArroBier aus Kiel
12
gant Bastard Ale, ein BrewDog Punk oder ein Holy
Shit IPA sein? Oder eben ein Lille Lager, das erste
Craft Beer Kiels.
DIE CRAFT-BEER-BEWEGUNG SCHWAPPT
ENDLICH ÜBER DIE OSTSEE NACH KIEL
Inspiriert von der Biervielfalt und der Bierkultur
in Melbourne, kehrte der gebürtige Hamburger
Scheske zurück nach Kiel und verkündete: „Wir brauen jetzt Bier!” Lachend sitzt Max Kühl (31) neben
Scheske und fügt hinzu: „Und das war ein Befehl!” Er
ist der zweite kreative Kopf des Jungunternehmens
Lillebräu. Die Design-Studenten ergänzen sich wie
Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. Er und Scheske teilen auch das Bewusstsein für Geschmack und Genuss.
Hochwertige Lebensmittel in einer Stadt erzeugen –
das ist machbar und keine abstrakte Vorstellung.
Die angehenden Bierbrauer kauften ein 2. 500 Euro
teures Laborgerät und experimentierten ein Jahr
lang, bis sie das optimale Rezept kreiert hatten. Die
Brauanlage war ein spontaner Kauf, das Ziel hingegen
von Anfang an klar: eine eigene Craft-Beer-Marke in
der Wahlheimat Kiel zu etablieren. Brauen haben sie
sich selbst beigebracht. Die Teilnahme an Braukursen
und das Verkosten hunderter verschiedener CraftBeer-Sorten, haben dabei geholfen. Kühl findet: „Das
Wichtigste ist, dass uns das Bier schmeckt. So fällt es
uns super leicht, es zu verkaufen und komplett dahinter zu stehen”.
Max Kühl (l.) und Florian Scheske (r.) verkaufen ihr Bier nun auch im Kieler Prinz Willy.
AUCH EIN BIER, WAS ANFANGS NICHT
SCHMECKT, KANN ALS GUTES BIER IDENTIFIZIERT WERDEN
Das erste Lillebräusche Erzeugnis - das Lille - ist
ein intensives, vollmundiges Lager-Bier, das nicht
überfordert. Das ist kein Zufall: „Craft Beer ist vergleichbar mit Wein oder Whisky. Wenn du es noch
nie getrunken hast und beispielsweise zu einem
India Pale Ale greifst, bist du erstmal verschreckt
und sagst: ‘Was ist das denn krass Bitteres!’”, erklärt
Scheske. Ein Craft-Beer-Neuling wäre überrascht
und im schlimmsten Fall abgeschreckt.
Der Schritt von einem herkömmlichen Pils zu einem Lager ist ein kleinerer. Neben dem India Pale
Ale und dem Lager-Bier, gibt es weltweit um die
145 weiteren Bier-Stile. Wie kann es da sein, dass
auf dem größten Biermarkt Europas, der Biernati-
on Deutschland, nur um die 30 verschiedene Stile
gebraut werden? Einerseits ist das der Industrie geschuldet, die vorgibt, was gebraut wird, andererseits
dem unaufgeklärten Verbraucher, dessen Lieblingsbier nun mal Pils und Weizen ist. „Wenn du einen
netten Abend mit Freunden verbringen willst und
dich über das Produkt austauschen und es würdigen
„Craft Beer ist vergleichbar
mit Wein oder Whisky.“
willst, holst du dir verschiedene Craft-Beer-Sorten
und versuchst dem Bier auf die Schliche zu kommen. Keiner würde auf die Idee kommen zwischen
Carlsberg, Holsten oder Beck’s Unterschiede zu
erschmecken”, beschreibt Kühl. Die Mission lautet:
Dem Kulturgut Bier muss sein Wert zurück gegeben
werden.
13
kulinarisch
CRAFT BEER – EIN HOCHWERTIGES GENUSSMITTEL
Beer-Tastings sind die ideale Lösung. Lars Müller,
Inhaber des Craft-Beer-Geschäftes Brewcomer im
Jungfernstieg in Kiel, übernimmt die Rolle des Aufklärenden mit Vergnügen. In seinem gemütlichen
kleinen Laden sitzt er mit den Bierliebhabern zusammen und erklärt, was ein stark gehopftes India
Pale Ale von einem röstmalzbetonten Stout unterscheidet. Auch Kühl und Scheske bieten Tastings
und Braukurse an, um den Biertrinker wieder für
das Genussmittel zu sensibilisieren.
Biere, die ich plane ins Sortiment zu nehmen.” Die
Veranstaltungen sind so gut wie jede Woche ausgebucht. Diese positive Tendenz kündigt das steigende Interesse der Kieler am Craft-Beer-Trend an.
Obwohl die Biere in einer höheren Preisliga mitspielen, beschreibt Müller die Zielgruppe als bunt.
Vom unbemittelten Studenten bis zum gut verdienenden Familienvater ist alles vertreten. Außerdem
handelt es sich bei dem Betrag von 2-10 Euro pro
0,33-Liter-Flasche nicht um Fantasiepreise. Sie sind
der mühsamen Produktion und der hohen Qualität
der Zutaten zuzurechnen.
„Also die Tastings
schocken!“
EINE WIN-WIN-SITUATION
Craft-Beer-Brauer wissen: Erst ab 500 Hektoliter
Ertrag lohnt es sich, eine eigene Brauerei zu besitzen. Kühl und Scheske haben sich daher in der
Klüver Brauerei in Neustadt, Schleswig-Holstein,
eingemietet. Dort brodelt und gärt das Lille Lager
in den Kesseln. Das so genannte Kuckucksbrauen ist ein praktisches Konzept. Kühl und Scheske
Für Müller haben die Verkostungen aber noch eine
ganz andere Funktion: Sie dienen ihm als Marktforschungseinrichtung. „Also die Tastings schocken!
Sie sind für mich super interessant, weil ich schnell
Feedback bekomme. Zum Beispiel auch für neue
Lars Müller stellt einem Kunden aus Bremen eine bunte Mischung Craft Beer zusammen.
14
SCHON
GEWUSST?
Das Lille kann man bisher
im Phollkomplex, Prinz
Willy, Resonanz, Mum &
Dad und in der Fischbar
erhalten.
Kühl und Scheske
mit ihrem Stand
auf einem
Sommerfest
gehen kein großes finanzielles Risiko ein und das groß genug ist, um sich 2017 eine eigene Brauerei
mittelständische Unternehmen kann dem Druck in Kiel zu errichten.
der Industrien durch die zusätzlichen Einnahmen
standhalten. Die 120 mittelständischen Brauereien, VOLLE CRAFT VORAUS!
die es in Kiel einmal gab, hat die Industriebierflut „Eine eigene Brauerei wäre toll, um Kiel etwas zuder riesigen Bierkonzerne schon weggespült. Ob rückzugeben und zu zeigen, dass Kultur hierher
man da als Student Angst bekommt, sich als Mi- gehört”, findet Kühl. Auch Müller ist im Craftkrobrauer selbstständig zu machen? Nein. „Wir ge- Beer-Boot. Er möchte die Revolution in Kiel mit
hen ja kein krasses Risiko ein. Wir wissen genau: vorantreiben oder mit seinem Laden wenigstens
Das, was wir tun, ist nicht zu 100 Prozent geplant den Rahmen dafür stellen. Vorbild der zukünftigen
und wir sind nicht perfekt. Aber alles hat ein sehr Lillebräu Brauerei sollen die kleinen Stadtbrauereiüberschaubares Risiko, wir denken von Schritt zu en in Melbourne sein. Eben ein kreativer Ort, an
Schritt”, sagt Scheske. Schritt für Schritt verläuft dem kulturelles Leben stattfindet. Im Oktober reist
Scheske erneut für zwei Monate nach Australien.
auch der Verkauf des Lille Biers.
Diesmal wirft er einen Blick hinter die Bartresen
und exportiert hoffentlich neue Eindrücke nach
EINE HAND WÄSCHT DIE ANDERE
Kiel.
Obwohl Kühl behauptet, noch nicht darüber
Seit Ende Juli gibt es das zweite Lillebräusche Qualinachgedacht
zu haben, wo er sich in zehn Jahren
tätsprodukt zu verkosten. Das Summer B*tch ist ein
sieht,
erklärt
er
bestimmt: „Wenn wir dann immer
leichtes Sommerbier mit weniger Umdrehungen,
noch
die
Sachen
machen können, auf die wir Lust
einer fruchtigen Note, aber einem vollen Körper.
haben
und
Plattform
und Gehör durch Lillebräu
Im Winter dagegen erwartet die Lille-Fans etwas
bekommen,
dann
ist
das
ein Lebensentwurf, der
Spezielles, was laut Kühl und Scheske nicht für JePotential
hat,
glücklich
zu
machen”.
dermann etwas sei. Das langfristige Ziel ist es, etwa
vier Standardsorten in höchster Qualität zu produzieren. Und zwar so regelmäßig, dass die Nachfrage Text (gekürzte Version) und Fotos: Rika Bergmann
15
KNEIPENNETZ
KIELER
Inspiriert von U- und S-Bahnplänen aus Berlin, Hamburg und anderen
Großstädten, ist jetzt auch für Kiel ein alternatives Liniennetz entstanden.
Anstatt der echten Busstopps sind Kneipen, Bars und Clubs, die sich in
fußläufiger Entfernung zu den jeweiligen Haltestellen befinden, eingezeichnet.
kulinarisch
RESONANZ
18 Uhr - Unsere Kneipentour beginnt im gemütlichen Café Resonanz. Nachdem wir mit einer der
zahlreichen Kaffee- oder Teespezialitäten Energie
für die Nacht getankt haben, gibt es auch schon
das erste Bierchen. Eine Besonderheit im Resonanz ist, dass sich der Eingang zum stillen Örtchen
hinter einem Schrank befindet.
Mittelstraße 23 - 24103 Kiel
STERNSTUNDE
21 Uhr - Nach dem ruhigen Start in den Abend,
geht es in eine waschechte Kneipe. Bei einem
Herrengedeck entdecken wir an den Wänden der
Sternstunde Fotografien und Kunstwerke von jungen, lokalen Künstlern. Und da das Astra so günstig ist, folgen aus Versehen noch ein paar weitere
Bierchen.
SCHAUBUDE
Jungfernstieg 27a - 24103 Kiel
24 Uhr - So langsam kommt der Abend in
Schwung und es ist uns nach Bewegung. Dafür
huschen wir in die benachbarte Schaubude, in
der es am heutigen Abend frische und tanzbare
Hip-Hop- und Reggae-Sounds von den „Mass Appeal“-Jungs gibt. In den Tanzpausen bekommen
wir vom sympathischen Personal am Tresen eine
Runde Pfeffi serviert.
RATHAUSBUNKER
Legienstraße 40 - 24103 Kiel
3 Uhr - Je später es wird, desto mehr ist uns nach
ein paar härteren Klängen. Dafür geht es weiter in
den frisch renovierten Rathausbunker, wo minimalistischer Techno aus den Boxen dröhnt. Hier
ist es dunkel, eng und laut. Und das ist genau das,
was wir jetzt gebraucht haben. Bei den euphorischen Klängen vergessen wir die Zeit und tanzen
uns in einen Rausch.
KÄPT‘N FLINT
Waisenhofstraße 6 - 24106 Kiel
6 Uhr - Mittlerweile schmerzen die Füsse vom
Tanzen und es ist hell draußen, aber müde ist
noch niemand. Es ist somit Zeit für einen Absacker. Wenn überall schon nichts mehr geht, ist es
Zeit fürs Käpt‘n Flint. Hier bekommen wir auch
noch am frühen Morgen unser letztes Bier vorm
Schlafengehen.
Das „Kieler Kneipennetz“ und die dazugehörige Kneipentour
Wall 58 - 24103 Kiel
erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern gibt allein
den subjektiven Einblick des Autors in das Kieler Nachtleben.
Text: Kristoffer Laib
17
18
Und wenn euch das Tauschen gefällt, könnt
ihr in der Gruppe „Kieler Kreisel – Schenken
Tauschen Leihen“ damit direkt weitermachen!
Hier werden nicht nur Lebensmittel, sondern
auch Möbel und andere nützliche Gegenstände
angeboten.
Die Mitglieder der Facebook-Gruppe „Lebensmittel tauschen, leihen oder schenken KIEL“
stellen dort Fotos von Lebensmitteln rein, die
sie selbst nicht mehr verbrauchen können und
bieten sie zum Tausch oder zum Verschenken
an. Damit spart man nicht nur eine Menge
Geld, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden.
LEBENSMITTEL
Wer seine Freundinnen und Freunde nicht motivieren kann: Das Glückslokal in der alten MU bietet
ebenfalls regelmäßig Tauschpartys an. Hier bringt jeder zehn Teile mit, die er nicht mehr benutzt oder anzieht, und darf sich dafür zehn andere Teile aus dem
Glückslokal aussuchen. Wer keine neuen Klamotten
braucht: Das Glückslokal veranstaltet zum Beispiel
auch einen Food Swap, wo Essen getauscht wird.
Shoppen ohne Geld? Schwierig - oder auch nicht.
Einfach ein paar Freundinnen einladen. Jeder bringt
Kleidung, Schmuck, Kosmetikartikel, eine Menge
Gesprächsstoff, Kuchen und andere Leckereien mit.
Nach einer Menge Spaß geht jeder mit tollen, neuen
Sachen nach Hause.
SHOPPEN
Als Studentin bin ich oft knapp bei Kasse und frage mich, wie ich den Rest des
Monats überhaupt meistern soll. Da muss man ab und an schon kreativ werden.
Falls ihr es nicht seid: Ich habe für euch eine Woche lang komplett aufs Geld
verzichtet und alle Tipps und Tricks für euch zusammengefasst.
KEIN
GELD?
PROBLEM!
Einfach mal mit Freunden im Park treffen, den
strahlend blauen Himmel genießen, Musik
hören, Karten spielen, lachen, abschalten? Im
Sommer finden in Kiel regelmäßig kostenlose
Open Airs statt. Besser als jeder rauchige, volle
Club mit schlechtem DJ.
Du hast Mittwochs abends keine Zeit, weil du
Donnerstag früh Vorlesung hast oder arbeiten
musst? Auch kein Problem: Fast jeden Freitag
und Samstag kann man umsonst in Die Villa
kommen. Einfach direkt am Anfang der Woche unter den ersten 100 Zusagen bei der Facebook-Veranstaltung sein. Wenn man das schafft,
steht man auf der Gästeliste und hat bis 0.30 Uhr
freien Eintritt.
Jeden Mittwoch ist in der Traum GmbH (Trauma, wie der echte Kieler zu sagen pflegt) Cheap
Cheap Club. Was das heißt? Vor zwölf Uhr freier
Eintritt und die Getränke für die Hälfte.
AUSGEHEN
Text (gekürzte Version): Louisa Stach
Foto: Alicja Sulima
Wenn ihr genug vom Feiern habt, dann lohnt
sich ein Besuch im Botanischen Garten der
Universität. Dort werden jedes Jahr kostenlose
Ausstellungen angeboten.
Jährlich werden 11 Millionen Tonnen Lebensmittel mit einem Wert von
25 Milliarden Euro in den
Müll geworfen!
SCHON
GEWUSST?
Jeden ersten Sonntag im Monat ist in Kiel großer Flohmarkt in der Innenstadt, im Winter natürlich nicht. Für 5-7€ / Meter kann man dort
einen Stand mieten und alle Sachen, die man
nicht mehr braucht, in Bares umwandeln.
In Kiel und diversen anderen größeren Städten
in Deutschland sind Plasmaspenden möglich.
Hierbei wird aus der Armvene Blut entnommen, das Plasma vom Blut getrennt und das
Blut wird wieder in die Armvene zugeführt.
Blutplasma wird vor allem benötigt, um Medikamente für chronisch Kranke herzustellen.
Ein guter Nebeneffekt: es gibt je nach Gewicht
18 – 24 Euro bar auf die Hand.
DAZU VERDIENEN
lebendig
DIE SCHWENTINE,
KIEL UND DIE WELT
20
Um 360 Grad wendbar ist die Schwentine durch den Schottelantrieb. Dies zeigt
sich vor allem beim Anleger in Wellingdorf, wo die Fähre sich um 180 Grad
dreht, um anschließend wieder Richtung Förde fahren zu können.
E
s ist die letzte Runde vor der Pause am Nachmittag. Das Brummen der Motoren kommt immer
näher. Dann dockt die Fähre an. Es piept mehrmals
und während die Brücke herunterfährt, erschallt
eine mechanische Stimme: „Zurückbleiben, bitte.
Das Schiff legt an oder ab.“ Der Hinweis ist kaum
hörbar unter den Geräuschen der Motoren, die die
Fähre gegen den Anleger schieben. Heute ist mehr
los als sonst und zudem ist es die letzte Runde vor
der Pause. Da fahren immer mehr mit.
„Früher sind wir oft in den Sommerurlaub nach Kalifornien gefahren“, erzählt Matthias Ude, während
er nach rechts auf einen Monitor blickt und den
Menschen zusieht, wie sie einer nach dem anderen
über die Brücke gehen. Nach Kalifornien? Ja, Kalifornien – knapp 25 Kilometer von Kiel entfernt.
„Dann habe ich immer erzählt, dass ich in den Ferien
in Kalifornien am Meer war“, fügt er schmunzelnd
hinzu. So fing es an mit der See.
Das Deck füllt sich langsam. Es ist der erste richtige
Sommertag des Jahres. Wolkenloser Himmel, kurze Hosen, Sonnenbrillen. Ude wirft einen kurzen
Blick aus dem Seitenfenster auf den mittlerweile
menschenleeren Anleger. Die Rollos zum Sonnenschutz sind an diesem Tag heruntergezogen und legen einen Schatten auf das Innere der Brücke. Der
Kapitän legt seine Hände auf die beiden Schottel,
mit denen er das Schiff lenkt und schon verlässt die
Schwentine Dietrichsdorf.
Seit 2009 ist Matthias Ude Fährkapitän auf der
Fährlinie F2 der Schlepp- und Fährgesellschaft
Kiel (SFK). Besser bekannt ist sein Arbeitsplatz, das
2007 in Hamburg erbaute, rot-schwarze Schiff, wohl
unter ihrem Taufnamen: Schwentine. Jede zweite
Woche steuert der staatlich geprüfte Nautiker die 25
Meter lange Fähre über die Kieler Förde. Fünf Tage
pro Woche und 18 Runden pro Tag. Reventloubrücke, Dietrichsdorf, Wellingdorf, Reventloubrücke.
So verbindet die Schwentinelinie das Kieler Ostufer
mit dem Westufer. Zehn Kilometer misst der Weg
durch die zahlreichen Stadtteile ohne sie, zwei Kilometer mit ihr.
Lautlos gleitet die Schwentine durch das nahezu
wellenlose Wasser in Richtung Wellingdorf. Ude
hebt seinen Arm und zeigt auf zwei blonde Männer, vor denen Notizzettel ausgebreitet sind. „Die
fahren schon zum dritten Mal mit. Das sind sicher
Studenten, die das Sommerwetter genießen.“ Genau deswegen nehmen viele lieber die Schwentine
„Als ich die großen Containerschiffe sah – das war es.“
als den „warmen, stickigen“ Stadtbus, weiß Ude und
sein Gesichtsausdruck zeigt, dass es zumindest ihm
selber so geht.
Der große Bruder, ein Lotse, war der Grund, dass es
nach den Sommern am kalifornischen Strand mit
der Seefahrt losging. „Ich wollte einfach das machen, was er machte. Als ich die großen Containerschiffe sah – das war es“, erzählt der Mann mit Kapitänsabzeichen auf den Schultern und ergrauenden
Haaren, aus denen noch etwas Braun hervorscheint.
Zuerst absolvierte Ude die Matrosenausbildung in
Bremen, dann folgten zwei Jahre Berufspraxis und
die Ausbildung für das große Patent in Grünendeich bei Stade. Für den Nautiker der Beginn unzählige Schiffe von Containerschiffen bis Gastankern quer über die Welt zu steuern.
Langsam lenkt Ude die Schwentine zum Anleger in
Wellingdorf. Als sie zum Stehen kommt, verlässt seine rechte Hand wie automatisch das Schottel. Ohne
richtig hinzuschauen, drückt er einen der zahllosen
Knöpfe und lässt die Brücke herunter. Nur zwei Personen gehen an Bord, doch seine Hand bleibt auf
dem Knopf ohne ihn erneut zu drücken. „Der dort
hinten möchte noch mit. Ich kenne ihn.“ Ude kennt
seine Gäste eben und nickt
21
lebendig
25 Jahre war er auf großer Fahrt. „Ich kann mich
schon fast nicht mehr daran erinnern, wo ich überall war“, erzählt der 50-Jährige, während er versucht
aufzuzählen, an welche Orte ihn die Seefahrt gebracht hat. Vielleicht wäre es da einfacher, die Orte
zu nennen, an denen er nicht war, bemerkt Ude und
unter seinem Schnauzbart bildet sich ein Lächeln.
„Island und der Panamakanal, der fehlt mir. Leider.“ Und welcher Ort war der Besonderste? „Die
Fidschi-Inseln, das war schon was“, sagt er freudig
ohne einen Moment zu zögern. „Dort war das Wasser so blau.“
diesen Dingen, die er über die Zeit „ein bisschen
von hier, ein bisschen von dort“ über Kiel erfahren hat. „Ich kann auch alles von hier sehen, alle
Stadtteile entlang der Förde. Das Panorama sieht
doch ganz anders aus.“ Ude ist bei der SFK nicht
alleinig auf der Schwentinelinie beschäftigt. Das
seit 1996 bestehende Unternehmen bedient mit den
Fähren der Fördelinie F1 und der Schwentinelinie
F2 ein Liniennetz von 22,8 Kilometern, das vom
Hauptbahnhof bis nach Laboe oder Strande reicht.
Weitere Tätigkeitsfelder sind Ausflugs- und Charterfahrten sowie die Schleppschifffahrt bis in den
Nord-Ostsee-Kanal oder nach Dänemark. Die SFK
besitzt insgesamt fünf Passagierschiffe, zwei Kombischiffe, vier Schlepper und zwei Seepontons (quasi
schwimmende Arbeitsplattformen).
Mittlerweile gleitet die Schwentine an Segelbootanlegern vorbei Richtung Westufer. Ude kennt nicht
nur seine Gäste, sondern auch seinen Weg. Ab und
zu hebt er seinen Arm und deutet in die eine oder
andere Richtung. Zu dem Kieler Leuchtturm, der
eine Sonde zur Messung von Radioaktivität hat,
oder zu Wandruinen eines alten Bunkers aus dem
Zweiten Weltkrieg. Der Kapitän erzählt gerne von
Unter dem wolkenlosen Himmel nimmt die
Schwentine an Fahrt zu. Vereinzelt sind Schiffe
und Boote zu sehen. Als ein Segler in einiger Entfernung vor der Schwentine kreuzt, kommentiert
Ude nur knapp „Was auch immer der jetzt gerade
dort macht“ und hält den Kurs. Auf die Segler müsse man im Sommer besonders achten, aber durch
die Schottel sei die Schwentine wendig. Ohne den
in Richtung Geomar. „Und der dort unten ist Physikstudent“, setzt er hinzu und nickt mit seinem
Kopf kurz zur linken Seite des Decks.
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Seit 1981 fährt der gebürtige Hannoveraner Matthias Ude zur See.
kategorie
Kurs zu ändern gleitet die Fähre sicher an dem Boot
vorbei. Man sei irgendwann an so etwas gewöhnt,
sagt Ude. Auch an schlechtes Wetter mit Nebel und
Wind. „Man weiß es halt.“
Immer wieder, während er spricht, hebt Ude zwischendurch leicht die Stimme und nennt weitere Namen von Häfen, Orten und Ländern mit einem „und
dort war ich auch noch“. Eigentlich hätte er eine Karte
machen müssen mit allen Orten, an denen er einmal
war. „Es gibt so viele schöne Ecken auf der Welt, aber
oft hatte man auf den Schiffen auch nicht die Zeit an
Land zu gehen.“ Die Seefahrt hat ihn zudem auch
in Krisengebiete gebracht: Nach Irland während des
Nordirlandkonflikts, in die Nähe des Falklandkrieges
oder zu Krisenzeiten in den Persischen Golf. „Man
hat die Schüsse gehört, dort im Persischen Golf “,
schildert er es mit wenigen Worten und schweigt
einen Moment. Auch schlechte Seiten gäbe es eben.
Nachmittagspause. Ude manövriert die Schwentine
an die Reventloubrücke. Er steht gelassen aus seinem schwarzen Sessel auf und verlässt die sonnengeschützte Brücke. Sein weißes Hemd strahlt in der
Sonne, während er die Stufen hinunter steigt. Unten
greift er nach einem Tau und bindet es wie automatisch um den Poller am Anleger. Nun beginnt
die letzte Pause an diesem Tag auf der Schwentine,
bis Ude um 19 Uhr Zuhause ist und um 5 Uhr wieder für die nächsten 18 Runden zwischen Ost- und
Westufer aufsteht. Der Tag ist lang, aber jede zweite
Woche übernimmt der Kapitän andere Arbeitsaufgaben für die SFK. Dann steuert er Fördeschiffe
oder Schlepper, fährt als Kanalbegleitung, arbeitet
in der Werkstatt oder fertigt nautische Handbücher
an. „Das wird halt nicht so eintönig, wenn man immer etwas anderes macht“, sagt er zufrieden.
Aber fehlt sie ihm nicht? Die große Fahrt? „Ich bin
ja immer noch auf dem Wasser. Die Schiffe sind nur
kleiner und die Anleger mehr“, sagt der 50-Jährige
nach kurzem Zögern. „Ich bin abends eben Zuhause“, ergänzt er und lässt danach eine kurze Pause. Sie
ist gerade so lang, dass die Bedeutung des letzten
Satzes deutlich wird, bevor er noch einen weiteren
Ab 6:38 Uhr morgens fährt die Schwentinefähre in regelmäßigen
Abständen zwischen Ost-und Westufer.
Das rot-schwarze Schiff wurde 2007 in Hamburg erbaut und
wurde direkt auf den Namen „Schwentine“ getauft. (u.)
hinzufügt: „Ich bin ja nicht weg von der Seefahrt,
bloß ich bin immer wieder zu Hause.“
Die Pause ist zu Ende. Der große Mann mit den vier
Streifen auf seinen Schultern und den ergrauenden
Haaren sitzt wieder locker in seinem Sessel und lässt
die Schwentine an Fahrt zunehmen – Kurs Ostufer.
Vom Stadtzentrum her ist die Colorline auf ihrer
täglichen Fahrt nach Oslo zu sehen. „Sie ist heute
zu spät. Normalerweise fahren wir dahinter rum
und nicht davor.“ Ude kennt sie eben gut: Die Kieler
Förde. Genauso wie die See und die Welt. „In die
Karibik möchte ich aber noch einmal. Da bin ich
nur dran vorbeigefahren“, sagt er lächelnd, während
die Schwentine über das ruhige Fördewasser gleitet.
Nächster Halt: Dietrichsdorf.
Text und Fotos: Stefanie Jürgensen
23
GENERATION TINDER
Ein nettes Gespräch, ein Treffen oder doch die ganz große Liebe? Im Rahmen des Möglichen ist
bei Dating-Apps wie Tinder, Lovoo oder Spotted – zumindest laut den Entwicklern – alles. Spotted
wirbt mit dem magischen ersten Moment, der Liebe auf den ersten Blick. Tinder zeigt romantische Liebesszenen vor dem Eiffelturm und den Slogan: „Any swipe can change your life.“ Auf der
Webseite von Lovoo wird in Aussicht gestellt, Gleichgesinnte zu treffen. Viele Kieler Studierende
bezweifeln das allerdings und degradieren die Dating-Apps zu reinen Sex-Apps - nutzen sie aber
trotzdem. Die Frage, die sich mir stellte: Was ist dran an diesem Trend?
T
inder ist eine kommerzielle mobile Dating-App, nis, über Hohn, Spott und Widerwillen bis hin zu
die das Ziel hat, ihren Benutzern das Kennen- aufgeregter Begeisterung reichen die Reaktionen,
wenn sich das Thema dem Online-Dating nähert.
lernen von Menschen in der näheren Umgebung
zu erleichtern. Das Prinzip ist kinderleicht: Da- Gerade Leuten, die keine Berührungspunkte mit
ting-App aufs Handy laden, mit Facebook verbin- den Apps haben, bleibt das ganze Tinder-Phänoden und schon werden einem potentielle Kandi- men unverständlich: „Ich bin in der Realität selbstbewusst genug, die Frauen, die ich für interessant
daten aus der Umgebung angezeigt. Wisch nach
halte,
anzusprechen und die sind meistens nicht
rechts: Ja, du gefällst mir. Wisch nach links: Nein,
bei
Tinder.“
Die Vorurteile sind fest verankert:
danke. Haben beide gefällt mir gedrückt, kommt
„Viele
Frauen
denken, die Kerle meinen es ernst.
ein sogenanntes Match zustande und das Chatten
Aber
die
Kerle
fallen oftmals eher in die Kategorie‚
kann losgehen.
bereit für die Klapse‘ oder ‚hart an der Grenze zum
Säugetier‘.“
ONLINE-DATING AUS PSYCHOLOGISCHER
SICHT – WER DIE WAHL HAT, HAT DIE QUAL
Worüber sich alle einig sind: Das Kennenlernen
Häufige Reaktion von Kieler
über Tinder & Co unterscheidet sich in jedem Fall
von einem persönlichen Kennenlernen. Die hart- Studierenden auf die Frage, was sie
näckige Aussage, dass Dating-Apps ein Spiegel un- von Tinder & Co halten: „Ein guter
serer oberflächlichen Gesellschaft seien, liegt aber
Spiegel der Gesellschaft“ oder „Das
weniger an den Foto-Profilen, sondern vielmehr
gehört zur aktuellen Zeit.“
an der enormen Auswahl, die uns geboten wird.
Studien zeigen, je mehr Personen gedatet werden,Nach zwei Monaten Selbstversuch mit viel Gedesto oberflächlicher werden die Entscheidungen
wische,
Geschreibe und einigen freiwilligen und
getroffen, wen man überhaupt wiedersehen will.
auch
unfreiwilligen
Begegnungen, muss ich festEntscheidend sind dann Faktoren wie Größe und
stellen,
ist
das
häufig
ein Trugschluss. Genau wie
Alter. Die riesige Auswahl suggeriert, dass das Besoffline
ist
auch
online
ein buntes Publikum verte nur einen Klick entfernt ist und letztlich ist man
treten:
Von
Neugierigen
und Langeweile-Tindeunzufriedener mit seiner Entscheidung.
rern über Aufreißer und Fake-Profile bis hin zu
Liebeshungrigen ist alles dabei. Und dann gibt es
WAS DARF´S SEIN? SEX ODER LIEBE?
noch Nutzer wie mich, die unter dem Deckmantel
Die Meinungen zu Dating-Apps wie Tinder und
des
Journalismus ausprobieren, was bei Tinder &
Lovoo gehen unter den Studierenden in jedem
Co
so
alles möglich ist.
Fall weit auseinander. Von völligem Unverständ24
ERGEBNIS NACH ZWEI MONATEN:
193 Matches, 22 unterhaltsame Konversationen, 4 alte Bekanntschaften wiedergefunden, ein geplantes, zwei zufällige
Treffen im Club.
Menge Unterhaltung für mich. Bei meinen 193
Matches war dann tatsächlich auch ein echter Treffer, wobei ich diesen Treffer schon vorher kannte.
Nach zwei Monaten als leidenschaftlicher Tin-
FINGER WEG VON TINDER & CO?
193 Matches sammelte ich in den zwei Monaten
bei Tinder. Davon kam es in 43 Fällen auch zu einer Kontaktaufnahme, von denen sich 22 zu einer
Unterhaltung entwickelten, wovon ich ungefähr
sechs als unterhaltsam befand - vier der Chatpartner kannte ich bereits vorher. Bei einem Match
passte es dann auch außerhalb von Tinder. Eine
Erfolgsquote von schlappen 0.5 Prozent also. Das
passt zu unserem schnelllebigen Alltag. In Zeiten
der Globalisierung haben wir Millionen von Möglichkeiten. Wir suchen und suchen und wollen uns
nicht festlegen. Ständig in dem Irrglauben, dass
ein noch passenderer Seelenverwandter an der
nächsten Straßenecke oder hinter dem nächsten
Tinder-Match lauert. Also doch lieber die Finger
von Dating-Apps wie Tinder, Lovoo und Spotted
lassen? Eric Hegmann (selbsternannter Dating-Experte) gibt dazu einen Tipp: „Wie immer macht die
Dosis das Gift. Wer Tinder & Co in erster Linie als
Entertainment zwischendurch betrachtet und sich
nicht mit überhöhten Erwartungen verdirbt, kann
viel Spaß haben.“
Mein Fazit? Unterhaltsam, auf jeden Fall. Man
kommt mit Leuten ins Gespräch, die man im Alltag wohl kaum treffen, geschweige denn mit denen
man ins Gespräch kommen würde und betreibt
ein wenig Small-Talk. Einige sind auf unverbindlichen Sex aus, viele schauen einfach, was sich ergibt.
Manchmal wird daraus mehr, meistens verläuft es
sich aber im Sande. Für mich hat es sich in jedem
Fall gelohnt: Eine Menge Gespräche mit diversen
Vertretern des anderen Geschlechts lieferten eine
MMP-Studentin Nicole testete die App aus
der-Anhänger konnte ich meinen beanspruchten
Fingern erst einmal eine Auszeit vom vielen Hinund Hergewische gönnen. Aber spätestens, wenn
die Langeweile siegt, sich das nach Anerkennung
ächzende Selbstwertgefühl meldet oder sich das
Wort Single in meinen Kopf schleicht, würde ich
Tinder wohl wieder anheizen.
Text (gekürtze Version) und Bild: Nicole Bianga
25
kategorie
kreativ
Meist benötigt man mehrere Versuche bis man die Konturen so hinbekommt, wie man
sie haben möchte, aber auch um die Kamera richtig einzustellen. Je nachdem, wie lange
gemalt wird, müssen dann Blende und ISO angepasst werden. Sofern vorhanden, kann
26auch der „Bulb-Modus“ der Kamera eingesetzt werden.
kategorie
LICHTSPIELE
Das Mysterium dieser Bilderserie ist eigentlich gar nicht so schwer.
Man nehme Dunkelheit, eine Kamera, möglichst mit manuellen
Einstellungsmöglichkeiten, eine nicht allzu helle LED und packe,
sofern vorhanden, noch ein Stativ und einen Fernauslöser ein.
Dreht so lange an den Einstellungen der Kamera, bis ihr auf eine
Belichtungszeit von mehreren Sekunden kommt und macht dann
ein paar Faxen mit der LED. Und schwupps habt ihr ein absolut
atemberaubendes Ergebnis.
Text und Fotos: Oskar Schümann und Max Gervers
27
kategorie
28
kategorie
Hier wurde das Grafitti mit der Taschenlampe angeleuchtet,
je länger man eine Stelle anleuchtet, desto heller wird sie auf
dem Foto. So kann man das Bild etwas plastischer machen und
Highlights stärker hervorheben.
29
kategorie
Eine kleine LED für die Kontur und leichtes Streiflicht einer Taschenlampe zum Aufhellen des HIntergrunds. Bei Bewegungen lässt es sich gut „schummeln“. Wer nicht so lange in bestimmten Positionen
30bleiben kann, stellt sich einfach normal hin. Die Bewegung kann dann einfach dazu gemalt werden.
kategorie
Farbwechsel innerhalb eines Bildes lassen sich am einfachsten mit mehreren Lampen
nacheinander erzeugen. Es gibt aber auch Handschuhe mit LEDs an den Fingerspitzen, die mit mehreren Blinkfunktionen und Farbenwechsel aufwarten.
31
informativ
KULTURTIPP
Zu
FRÜH
kommen
T
K
C
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H
SC
halt
NICHT.
KNAPP
BEI KASSE?
SPONTAN?
∙ KULTURINTERESSIERT?
∙
ute
e/lastmin
d
ater-kiel.
www.the
∙
>> Registriere dich auf theater-kiel.de/lastminute
für den Lastminute-Newsletter!
Mit dem Newsletter erhältst du Informationen, für welche Vorstellungen
es noch Restkarten gibt – dabei kannst du bis zu 70 % gegenüber des Originalpreises sparen. Die Ermäßigung gilt für ausgewählte Vorstellungen in
den Sparten Schauspiel, Oper, Ballett und Orchester des Kieler Theaters.
Das Design für die Kampagne ist im Rahmen eines Medienprojektes von
vier Studierenden des Studienganges Multimedia Production entstanden.
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informativ
LOKALISTEN
WIR HABEN FÜR EUCH AUF DEM CAMPUS MAL NACHGEFRAGT:
WO KANN MAN AM BESTEN BRUNCHEN?
SIREN (23) & TOBIAS (22)
Schweinske am
Dreiecksplatz
LISA (25)
in der Seebar
JANNA (24) & ALINA (22)
bei MUM & DAD
VERENA (22)
im Resonanz
DANIELA & SELINA
im Pennekamp
LUKAS (20)
im Non Solo Pane
KATHARINA (25)
in der Schiffergalerie
direkt an der Förde
ALEXANDRA (28)
im Luna, Ostufer
JANNINA (20)
im N.i.L.
Umfrage und Fotos: Kathrin Knoll
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kulinarisch
WERMUTSTROPFEN
INHALTE (PRO GLAS):
2 CL LIMETTENSAFT
1 CL MELONENSIRUP
2 CL WERMUT
4 CL GIN
CRUSHED ICE
BITTER LEMON
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Cocktails
selbstgemacht
Wermutstropfen
für bessere Laune!
M
aksim Lichutin stammt gebürtig aus Russland und ist zum Studieren nach Kiel gekommen. Hier arbeitet er bereits seit vier Jahren im
Hemingway am Alten Markt als Barkeeper. In der
Bar hat er schon allerhand verschiedenste Cocktails geschüttelt, gerührt und garniert. Für uns hat
Maksim den Wermuts-Tropfen kreiert.
Zuerst wird das Crushed Ice in das Glas gegeben,
bis dieses zu einem Drittel gefüllt ist. Anschließend
kommen in den Shaker die ca. 2 cl Limettensaft,
der Melonensirup und der Wermut. Der Gin darf
natürlich auch nicht fehlen. Diese Zutaten werden
ordentlich zusammen „geshaked“. Hast du diesen
Prozess professionell und gewissenhaft ausgeführt,
wird der Inhalt „abgeseiht“ und auf das Crushed
Ice in das Glas gefüllt. Der restliche leere Raum des
Glases wird mit Bitter Lemon aufgefüllt. Nun wird
alles noch einmal umgerührt und nach Herzenswunsch hübsch garniert z. B. mit einem Strohhalm
und einer Limette am Glasrand. PROST!
Text und Fotos: plietsch-Redaktion
DU BE
NÖTIG
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> Hava
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Cockta
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TIPP
Darf es eher ein bisschen
süßer sein? Dann einfach
etwas mehr Melonensirup
in den Cocktail geben.
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Die plietschRedaktion
bedankt sich
herzlich bei
den Kommilitoninnen und
Kommilitonen aus dem vergangenen 2. Semester des
Studiengangs Multimedia
Production für die Bildstrecke
„Lichtspiele“ und den Comic
„Mitbestimmung an der FH“
(Visuelle Medien, SoSe 2015).
Prof. Dr. Jörn Radtke und den
Studierenden imWahlpflichtmodul Campusredaktion (SoSe
2015) für die Auswahl an bereits
recherchierten Artikeln.
Weitere Artikel von Studierenden unter: www.fhews.de und
www.die11.de