AUSGABE #2 STUDIERENDENMAGAZIN DER FACHHOCHSCHULE KIEL kulinarisch glücklich informativ Lillebräu, Kneipentour und Cocktails Wir zeigen eure Sommerbilder AStA-Comic K.O.-Tropfen PLIETSCH.ZWEI Moin Moin! Das plietsch Magazin von Studierenden für Studierende geht in die zweite Runde. Wir betrachten die Stadt und die Hochschule aus der studentischen Perspektive, beantworten deine Fragen und zeigen dir, was geht. Wir gucken für dich in das Nachtleben von Kiel. Plietsch nimmt dich mit auf eine kulinarische Reise durch die Kneipenlandschaft und hier erfährst du, ob sich Tinder wirklich lohnt oder du weiterhin über deinen Schatten springen musst, um deinen Schwarm anzusprechen. Alle, die wissen wollen, was die FH zwischen Hörsaal und Seminarraum sonst noch so zu bieten hat, sind bei uns ebenfalls richtig. Dazu geben wir praktische Hinweise zum studentischen Alltag und und und ... Geh einfach selbst auf Entdeckungsreise. Das ganze plietsch-Team wünscht dir viel Spaß beim Lesen und Anschauen von plietsch 2 IMPRESSUM Herausgeber Fachhochschule Kiel, Sokratesplatz 1, 24149 Kiel • Layout Katharina Dose, Melanie Gdanitz, Anna Gieseler, Kristoffer Laib, Kathrin Knoll, Alicja Sulima • Fotos und Illustrationen siehe Bildnachweis • Korrektur Bob Weber • Betreuung Petra Langmaack • Druck nndruck, Am Kiel-Kanal 2, 24106 Kiel • Auflage dieser Ausgabe: 3000 08 INHALT informativ 04 Die unsichtbare Gefahr im Glas 05 AStA-Comic 32 Kulturtipp 12 33 Lokalisten glücklich 08 Die schönsten Sommerbilder kulinarisch 12 Lillebräu 20 16 Kneipentour 34 Rezept: Cocktail lebendig 24 Tinder 20 Fährkapitän kreativ 34 26 18 Kein Geld? Kein Problem! 26 Lichtspiele Cover: Sommerbild 2015 von Kristoffer Laib informiert kategorie DIE UNSICHTBARE GEFAHR IM GLAS HILFE BEI SEXUELLER GEWALT Frauenberatungs- und Fachstelle bei sexueller Gewalt Dänische Straße 3-5, Kiel Tel. (0431) 91144 [email protected] Who is w atchin g your dr ink?? ? Your sp ikey! K. O.-Tropfen sind geruchs- und geschmacksneutrale Drogen, die heimlich in Drinks gemischt werden, um einen anderen Menschen in einen willen- und hilflosen Zustand zu versetzen. Die erste Wirkung setzt ungefähr 15 bis 20 Minuten nach der Einnahme ein. Schon vor einer Bewusstlosigkeit sind die Opfer unter diesem Betäubungsmittel praktisch willenlos und leicht manipulierbar. Die Opfer können sich später an wenig oder nichts erinnern, dies ist typisch für K.O.-Tropfen. Als nützlich haben sich die kleinen Plastikstöpsel „Spikey“ erwiesen. Die bunten Stöpsel leuchten im Dunkeln und das Loch in der Mitte ermöglicht zwar das Trinken mit einem Strohalm, macht es aber auch schwieriger im Vorbeigehen Tropfen in die Flasche zu füllen. Hier kannst du Spikeys bestellen: http://petze-shop.de Hilfe bei Verdacht auf K.O.-Tropfen: http://www.frauennotruf-kiel.de 4 informiert kategorie 5 informiert kategorie 6 kategorie Text und Illustration von Natalie Beck 7 kategorie Eure schönsten Sommerbilder Wir vom plietsch-Team haben euch nach euren schönsten Fotos gefragt und hier sind sie. Stefan Soltau 8 Jan-Michael Böckmann kategorie 9 Torge Brinckmann kategorie Marco Bergner Kathrin Knoll 10 Anna Gieseler kategorie Theresa Junghölter 11 Thies Schoenfeldt kulinarisch VOLLE CRAFT VORAUS! ENDLICH AUCH IN KIEL Auf dem kleinen Mosaiktisch stehen Gläser, deren Formen einer Tulpe, einem Zylinder oder einem verlängerten Sektglas ähneln. Das Farbspektrum der Flüssigkeiten darin reicht von einem dunklen Braunton hin zu einem hellen Gelb. Es wird andächtig gerochen und schließlich probiert. F lorian Scheske (29), Student der Muthesius Kunsthochschule in Kiel, sitzt in einer kleinen Gasse in Melbourne an einem der Mosaiktische. „Das hier sind offene geile Orte, wo du draußen sitzt und kulturelles Leben stattfindet”, schwärmt er und nimmt einen großen Schluck seines lauwarmen Stouts. In dem speziell geformten Glas entfaltet sich der besondere Charakter des Craft Beers exzellent. Und genau darum geht es bei der CraftBeer-Revolution: Um den Geschmack und die Unverwechselbarkeit eines Biers. Craft Beer hat nichts mit dem herkömmlichen Einheitsbräu à la Pils zu tun, der in Deutschland mit 55 % noch immer den Markt beherrscht. Bei der Revolution handelt es sich um die Gegenbewegung kleiner unabhängiger Brauereien gegen die faden Massenprodukte der großen Bierkonzerne. In Australien, Amerika, Skandinavien oder Italien ist Craft Beer längst keine Randerscheinung mehr. Immer öfter gehen Produkte über den Tresen, bei denen der deutsche Biertrinker eher an exotische Cocktails denkt als an Das „Lille“ – Craft Bier. Darf es ein Stone Brewing ArroBier aus Kiel 12 gant Bastard Ale, ein BrewDog Punk oder ein Holy Shit IPA sein? Oder eben ein Lille Lager, das erste Craft Beer Kiels. DIE CRAFT-BEER-BEWEGUNG SCHWAPPT ENDLICH ÜBER DIE OSTSEE NACH KIEL Inspiriert von der Biervielfalt und der Bierkultur in Melbourne, kehrte der gebürtige Hamburger Scheske zurück nach Kiel und verkündete: „Wir brauen jetzt Bier!” Lachend sitzt Max Kühl (31) neben Scheske und fügt hinzu: „Und das war ein Befehl!” Er ist der zweite kreative Kopf des Jungunternehmens Lillebräu. Die Design-Studenten ergänzen sich wie Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. Er und Scheske teilen auch das Bewusstsein für Geschmack und Genuss. Hochwertige Lebensmittel in einer Stadt erzeugen – das ist machbar und keine abstrakte Vorstellung. Die angehenden Bierbrauer kauften ein 2. 500 Euro teures Laborgerät und experimentierten ein Jahr lang, bis sie das optimale Rezept kreiert hatten. Die Brauanlage war ein spontaner Kauf, das Ziel hingegen von Anfang an klar: eine eigene Craft-Beer-Marke in der Wahlheimat Kiel zu etablieren. Brauen haben sie sich selbst beigebracht. Die Teilnahme an Braukursen und das Verkosten hunderter verschiedener CraftBeer-Sorten, haben dabei geholfen. Kühl findet: „Das Wichtigste ist, dass uns das Bier schmeckt. So fällt es uns super leicht, es zu verkaufen und komplett dahinter zu stehen”. Max Kühl (l.) und Florian Scheske (r.) verkaufen ihr Bier nun auch im Kieler Prinz Willy. AUCH EIN BIER, WAS ANFANGS NICHT SCHMECKT, KANN ALS GUTES BIER IDENTIFIZIERT WERDEN Das erste Lillebräusche Erzeugnis - das Lille - ist ein intensives, vollmundiges Lager-Bier, das nicht überfordert. Das ist kein Zufall: „Craft Beer ist vergleichbar mit Wein oder Whisky. Wenn du es noch nie getrunken hast und beispielsweise zu einem India Pale Ale greifst, bist du erstmal verschreckt und sagst: ‘Was ist das denn krass Bitteres!’”, erklärt Scheske. Ein Craft-Beer-Neuling wäre überrascht und im schlimmsten Fall abgeschreckt. Der Schritt von einem herkömmlichen Pils zu einem Lager ist ein kleinerer. Neben dem India Pale Ale und dem Lager-Bier, gibt es weltweit um die 145 weiteren Bier-Stile. Wie kann es da sein, dass auf dem größten Biermarkt Europas, der Biernati- on Deutschland, nur um die 30 verschiedene Stile gebraut werden? Einerseits ist das der Industrie geschuldet, die vorgibt, was gebraut wird, andererseits dem unaufgeklärten Verbraucher, dessen Lieblingsbier nun mal Pils und Weizen ist. „Wenn du einen netten Abend mit Freunden verbringen willst und dich über das Produkt austauschen und es würdigen „Craft Beer ist vergleichbar mit Wein oder Whisky.“ willst, holst du dir verschiedene Craft-Beer-Sorten und versuchst dem Bier auf die Schliche zu kommen. Keiner würde auf die Idee kommen zwischen Carlsberg, Holsten oder Beck’s Unterschiede zu erschmecken”, beschreibt Kühl. Die Mission lautet: Dem Kulturgut Bier muss sein Wert zurück gegeben werden. 13 kulinarisch CRAFT BEER – EIN HOCHWERTIGES GENUSSMITTEL Beer-Tastings sind die ideale Lösung. Lars Müller, Inhaber des Craft-Beer-Geschäftes Brewcomer im Jungfernstieg in Kiel, übernimmt die Rolle des Aufklärenden mit Vergnügen. In seinem gemütlichen kleinen Laden sitzt er mit den Bierliebhabern zusammen und erklärt, was ein stark gehopftes India Pale Ale von einem röstmalzbetonten Stout unterscheidet. Auch Kühl und Scheske bieten Tastings und Braukurse an, um den Biertrinker wieder für das Genussmittel zu sensibilisieren. Biere, die ich plane ins Sortiment zu nehmen.” Die Veranstaltungen sind so gut wie jede Woche ausgebucht. Diese positive Tendenz kündigt das steigende Interesse der Kieler am Craft-Beer-Trend an. Obwohl die Biere in einer höheren Preisliga mitspielen, beschreibt Müller die Zielgruppe als bunt. Vom unbemittelten Studenten bis zum gut verdienenden Familienvater ist alles vertreten. Außerdem handelt es sich bei dem Betrag von 2-10 Euro pro 0,33-Liter-Flasche nicht um Fantasiepreise. Sie sind der mühsamen Produktion und der hohen Qualität der Zutaten zuzurechnen. „Also die Tastings schocken!“ EINE WIN-WIN-SITUATION Craft-Beer-Brauer wissen: Erst ab 500 Hektoliter Ertrag lohnt es sich, eine eigene Brauerei zu besitzen. Kühl und Scheske haben sich daher in der Klüver Brauerei in Neustadt, Schleswig-Holstein, eingemietet. Dort brodelt und gärt das Lille Lager in den Kesseln. Das so genannte Kuckucksbrauen ist ein praktisches Konzept. Kühl und Scheske Für Müller haben die Verkostungen aber noch eine ganz andere Funktion: Sie dienen ihm als Marktforschungseinrichtung. „Also die Tastings schocken! Sie sind für mich super interessant, weil ich schnell Feedback bekomme. Zum Beispiel auch für neue Lars Müller stellt einem Kunden aus Bremen eine bunte Mischung Craft Beer zusammen. 14 SCHON GEWUSST? Das Lille kann man bisher im Phollkomplex, Prinz Willy, Resonanz, Mum & Dad und in der Fischbar erhalten. Kühl und Scheske mit ihrem Stand auf einem Sommerfest gehen kein großes finanzielles Risiko ein und das groß genug ist, um sich 2017 eine eigene Brauerei mittelständische Unternehmen kann dem Druck in Kiel zu errichten. der Industrien durch die zusätzlichen Einnahmen standhalten. Die 120 mittelständischen Brauereien, VOLLE CRAFT VORAUS! die es in Kiel einmal gab, hat die Industriebierflut „Eine eigene Brauerei wäre toll, um Kiel etwas zuder riesigen Bierkonzerne schon weggespült. Ob rückzugeben und zu zeigen, dass Kultur hierher man da als Student Angst bekommt, sich als Mi- gehört”, findet Kühl. Auch Müller ist im Craftkrobrauer selbstständig zu machen? Nein. „Wir ge- Beer-Boot. Er möchte die Revolution in Kiel mit hen ja kein krasses Risiko ein. Wir wissen genau: vorantreiben oder mit seinem Laden wenigstens Das, was wir tun, ist nicht zu 100 Prozent geplant den Rahmen dafür stellen. Vorbild der zukünftigen und wir sind nicht perfekt. Aber alles hat ein sehr Lillebräu Brauerei sollen die kleinen Stadtbrauereiüberschaubares Risiko, wir denken von Schritt zu en in Melbourne sein. Eben ein kreativer Ort, an Schritt”, sagt Scheske. Schritt für Schritt verläuft dem kulturelles Leben stattfindet. Im Oktober reist Scheske erneut für zwei Monate nach Australien. auch der Verkauf des Lille Biers. Diesmal wirft er einen Blick hinter die Bartresen und exportiert hoffentlich neue Eindrücke nach EINE HAND WÄSCHT DIE ANDERE Kiel. Obwohl Kühl behauptet, noch nicht darüber Seit Ende Juli gibt es das zweite Lillebräusche Qualinachgedacht zu haben, wo er sich in zehn Jahren tätsprodukt zu verkosten. Das Summer B*tch ist ein sieht, erklärt er bestimmt: „Wenn wir dann immer leichtes Sommerbier mit weniger Umdrehungen, noch die Sachen machen können, auf die wir Lust einer fruchtigen Note, aber einem vollen Körper. haben und Plattform und Gehör durch Lillebräu Im Winter dagegen erwartet die Lille-Fans etwas bekommen, dann ist das ein Lebensentwurf, der Spezielles, was laut Kühl und Scheske nicht für JePotential hat, glücklich zu machen”. dermann etwas sei. Das langfristige Ziel ist es, etwa vier Standardsorten in höchster Qualität zu produzieren. Und zwar so regelmäßig, dass die Nachfrage Text (gekürzte Version) und Fotos: Rika Bergmann 15 KNEIPENNETZ KIELER Inspiriert von U- und S-Bahnplänen aus Berlin, Hamburg und anderen Großstädten, ist jetzt auch für Kiel ein alternatives Liniennetz entstanden. Anstatt der echten Busstopps sind Kneipen, Bars und Clubs, die sich in fußläufiger Entfernung zu den jeweiligen Haltestellen befinden, eingezeichnet. kulinarisch RESONANZ 18 Uhr - Unsere Kneipentour beginnt im gemütlichen Café Resonanz. Nachdem wir mit einer der zahlreichen Kaffee- oder Teespezialitäten Energie für die Nacht getankt haben, gibt es auch schon das erste Bierchen. Eine Besonderheit im Resonanz ist, dass sich der Eingang zum stillen Örtchen hinter einem Schrank befindet. Mittelstraße 23 - 24103 Kiel STERNSTUNDE 21 Uhr - Nach dem ruhigen Start in den Abend, geht es in eine waschechte Kneipe. Bei einem Herrengedeck entdecken wir an den Wänden der Sternstunde Fotografien und Kunstwerke von jungen, lokalen Künstlern. Und da das Astra so günstig ist, folgen aus Versehen noch ein paar weitere Bierchen. SCHAUBUDE Jungfernstieg 27a - 24103 Kiel 24 Uhr - So langsam kommt der Abend in Schwung und es ist uns nach Bewegung. Dafür huschen wir in die benachbarte Schaubude, in der es am heutigen Abend frische und tanzbare Hip-Hop- und Reggae-Sounds von den „Mass Appeal“-Jungs gibt. In den Tanzpausen bekommen wir vom sympathischen Personal am Tresen eine Runde Pfeffi serviert. RATHAUSBUNKER Legienstraße 40 - 24103 Kiel 3 Uhr - Je später es wird, desto mehr ist uns nach ein paar härteren Klängen. Dafür geht es weiter in den frisch renovierten Rathausbunker, wo minimalistischer Techno aus den Boxen dröhnt. Hier ist es dunkel, eng und laut. Und das ist genau das, was wir jetzt gebraucht haben. Bei den euphorischen Klängen vergessen wir die Zeit und tanzen uns in einen Rausch. KÄPT‘N FLINT Waisenhofstraße 6 - 24106 Kiel 6 Uhr - Mittlerweile schmerzen die Füsse vom Tanzen und es ist hell draußen, aber müde ist noch niemand. Es ist somit Zeit für einen Absacker. Wenn überall schon nichts mehr geht, ist es Zeit fürs Käpt‘n Flint. Hier bekommen wir auch noch am frühen Morgen unser letztes Bier vorm Schlafengehen. Das „Kieler Kneipennetz“ und die dazugehörige Kneipentour Wall 58 - 24103 Kiel erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern gibt allein den subjektiven Einblick des Autors in das Kieler Nachtleben. Text: Kristoffer Laib 17 18 Und wenn euch das Tauschen gefällt, könnt ihr in der Gruppe „Kieler Kreisel – Schenken Tauschen Leihen“ damit direkt weitermachen! Hier werden nicht nur Lebensmittel, sondern auch Möbel und andere nützliche Gegenstände angeboten. Die Mitglieder der Facebook-Gruppe „Lebensmittel tauschen, leihen oder schenken KIEL“ stellen dort Fotos von Lebensmitteln rein, die sie selbst nicht mehr verbrauchen können und bieten sie zum Tausch oder zum Verschenken an. Damit spart man nicht nur eine Menge Geld, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden. LEBENSMITTEL Wer seine Freundinnen und Freunde nicht motivieren kann: Das Glückslokal in der alten MU bietet ebenfalls regelmäßig Tauschpartys an. Hier bringt jeder zehn Teile mit, die er nicht mehr benutzt oder anzieht, und darf sich dafür zehn andere Teile aus dem Glückslokal aussuchen. Wer keine neuen Klamotten braucht: Das Glückslokal veranstaltet zum Beispiel auch einen Food Swap, wo Essen getauscht wird. Shoppen ohne Geld? Schwierig - oder auch nicht. Einfach ein paar Freundinnen einladen. Jeder bringt Kleidung, Schmuck, Kosmetikartikel, eine Menge Gesprächsstoff, Kuchen und andere Leckereien mit. Nach einer Menge Spaß geht jeder mit tollen, neuen Sachen nach Hause. SHOPPEN Als Studentin bin ich oft knapp bei Kasse und frage mich, wie ich den Rest des Monats überhaupt meistern soll. Da muss man ab und an schon kreativ werden. Falls ihr es nicht seid: Ich habe für euch eine Woche lang komplett aufs Geld verzichtet und alle Tipps und Tricks für euch zusammengefasst. KEIN GELD? PROBLEM! Einfach mal mit Freunden im Park treffen, den strahlend blauen Himmel genießen, Musik hören, Karten spielen, lachen, abschalten? Im Sommer finden in Kiel regelmäßig kostenlose Open Airs statt. Besser als jeder rauchige, volle Club mit schlechtem DJ. Du hast Mittwochs abends keine Zeit, weil du Donnerstag früh Vorlesung hast oder arbeiten musst? Auch kein Problem: Fast jeden Freitag und Samstag kann man umsonst in Die Villa kommen. Einfach direkt am Anfang der Woche unter den ersten 100 Zusagen bei der Facebook-Veranstaltung sein. Wenn man das schafft, steht man auf der Gästeliste und hat bis 0.30 Uhr freien Eintritt. Jeden Mittwoch ist in der Traum GmbH (Trauma, wie der echte Kieler zu sagen pflegt) Cheap Cheap Club. Was das heißt? Vor zwölf Uhr freier Eintritt und die Getränke für die Hälfte. AUSGEHEN Text (gekürzte Version): Louisa Stach Foto: Alicja Sulima Wenn ihr genug vom Feiern habt, dann lohnt sich ein Besuch im Botanischen Garten der Universität. Dort werden jedes Jahr kostenlose Ausstellungen angeboten. Jährlich werden 11 Millionen Tonnen Lebensmittel mit einem Wert von 25 Milliarden Euro in den Müll geworfen! SCHON GEWUSST? Jeden ersten Sonntag im Monat ist in Kiel großer Flohmarkt in der Innenstadt, im Winter natürlich nicht. Für 5-7€ / Meter kann man dort einen Stand mieten und alle Sachen, die man nicht mehr braucht, in Bares umwandeln. In Kiel und diversen anderen größeren Städten in Deutschland sind Plasmaspenden möglich. Hierbei wird aus der Armvene Blut entnommen, das Plasma vom Blut getrennt und das Blut wird wieder in die Armvene zugeführt. Blutplasma wird vor allem benötigt, um Medikamente für chronisch Kranke herzustellen. Ein guter Nebeneffekt: es gibt je nach Gewicht 18 – 24 Euro bar auf die Hand. DAZU VERDIENEN lebendig DIE SCHWENTINE, KIEL UND DIE WELT 20 Um 360 Grad wendbar ist die Schwentine durch den Schottelantrieb. Dies zeigt sich vor allem beim Anleger in Wellingdorf, wo die Fähre sich um 180 Grad dreht, um anschließend wieder Richtung Förde fahren zu können. E s ist die letzte Runde vor der Pause am Nachmittag. Das Brummen der Motoren kommt immer näher. Dann dockt die Fähre an. Es piept mehrmals und während die Brücke herunterfährt, erschallt eine mechanische Stimme: „Zurückbleiben, bitte. Das Schiff legt an oder ab.“ Der Hinweis ist kaum hörbar unter den Geräuschen der Motoren, die die Fähre gegen den Anleger schieben. Heute ist mehr los als sonst und zudem ist es die letzte Runde vor der Pause. Da fahren immer mehr mit. „Früher sind wir oft in den Sommerurlaub nach Kalifornien gefahren“, erzählt Matthias Ude, während er nach rechts auf einen Monitor blickt und den Menschen zusieht, wie sie einer nach dem anderen über die Brücke gehen. Nach Kalifornien? Ja, Kalifornien – knapp 25 Kilometer von Kiel entfernt. „Dann habe ich immer erzählt, dass ich in den Ferien in Kalifornien am Meer war“, fügt er schmunzelnd hinzu. So fing es an mit der See. Das Deck füllt sich langsam. Es ist der erste richtige Sommertag des Jahres. Wolkenloser Himmel, kurze Hosen, Sonnenbrillen. Ude wirft einen kurzen Blick aus dem Seitenfenster auf den mittlerweile menschenleeren Anleger. Die Rollos zum Sonnenschutz sind an diesem Tag heruntergezogen und legen einen Schatten auf das Innere der Brücke. Der Kapitän legt seine Hände auf die beiden Schottel, mit denen er das Schiff lenkt und schon verlässt die Schwentine Dietrichsdorf. Seit 2009 ist Matthias Ude Fährkapitän auf der Fährlinie F2 der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK). Besser bekannt ist sein Arbeitsplatz, das 2007 in Hamburg erbaute, rot-schwarze Schiff, wohl unter ihrem Taufnamen: Schwentine. Jede zweite Woche steuert der staatlich geprüfte Nautiker die 25 Meter lange Fähre über die Kieler Förde. Fünf Tage pro Woche und 18 Runden pro Tag. Reventloubrücke, Dietrichsdorf, Wellingdorf, Reventloubrücke. So verbindet die Schwentinelinie das Kieler Ostufer mit dem Westufer. Zehn Kilometer misst der Weg durch die zahlreichen Stadtteile ohne sie, zwei Kilometer mit ihr. Lautlos gleitet die Schwentine durch das nahezu wellenlose Wasser in Richtung Wellingdorf. Ude hebt seinen Arm und zeigt auf zwei blonde Männer, vor denen Notizzettel ausgebreitet sind. „Die fahren schon zum dritten Mal mit. Das sind sicher Studenten, die das Sommerwetter genießen.“ Genau deswegen nehmen viele lieber die Schwentine „Als ich die großen Containerschiffe sah – das war es.“ als den „warmen, stickigen“ Stadtbus, weiß Ude und sein Gesichtsausdruck zeigt, dass es zumindest ihm selber so geht. Der große Bruder, ein Lotse, war der Grund, dass es nach den Sommern am kalifornischen Strand mit der Seefahrt losging. „Ich wollte einfach das machen, was er machte. Als ich die großen Containerschiffe sah – das war es“, erzählt der Mann mit Kapitänsabzeichen auf den Schultern und ergrauenden Haaren, aus denen noch etwas Braun hervorscheint. Zuerst absolvierte Ude die Matrosenausbildung in Bremen, dann folgten zwei Jahre Berufspraxis und die Ausbildung für das große Patent in Grünendeich bei Stade. Für den Nautiker der Beginn unzählige Schiffe von Containerschiffen bis Gastankern quer über die Welt zu steuern. Langsam lenkt Ude die Schwentine zum Anleger in Wellingdorf. Als sie zum Stehen kommt, verlässt seine rechte Hand wie automatisch das Schottel. Ohne richtig hinzuschauen, drückt er einen der zahllosen Knöpfe und lässt die Brücke herunter. Nur zwei Personen gehen an Bord, doch seine Hand bleibt auf dem Knopf ohne ihn erneut zu drücken. „Der dort hinten möchte noch mit. Ich kenne ihn.“ Ude kennt seine Gäste eben und nickt 21 lebendig 25 Jahre war er auf großer Fahrt. „Ich kann mich schon fast nicht mehr daran erinnern, wo ich überall war“, erzählt der 50-Jährige, während er versucht aufzuzählen, an welche Orte ihn die Seefahrt gebracht hat. Vielleicht wäre es da einfacher, die Orte zu nennen, an denen er nicht war, bemerkt Ude und unter seinem Schnauzbart bildet sich ein Lächeln. „Island und der Panamakanal, der fehlt mir. Leider.“ Und welcher Ort war der Besonderste? „Die Fidschi-Inseln, das war schon was“, sagt er freudig ohne einen Moment zu zögern. „Dort war das Wasser so blau.“ diesen Dingen, die er über die Zeit „ein bisschen von hier, ein bisschen von dort“ über Kiel erfahren hat. „Ich kann auch alles von hier sehen, alle Stadtteile entlang der Förde. Das Panorama sieht doch ganz anders aus.“ Ude ist bei der SFK nicht alleinig auf der Schwentinelinie beschäftigt. Das seit 1996 bestehende Unternehmen bedient mit den Fähren der Fördelinie F1 und der Schwentinelinie F2 ein Liniennetz von 22,8 Kilometern, das vom Hauptbahnhof bis nach Laboe oder Strande reicht. Weitere Tätigkeitsfelder sind Ausflugs- und Charterfahrten sowie die Schleppschifffahrt bis in den Nord-Ostsee-Kanal oder nach Dänemark. Die SFK besitzt insgesamt fünf Passagierschiffe, zwei Kombischiffe, vier Schlepper und zwei Seepontons (quasi schwimmende Arbeitsplattformen). Mittlerweile gleitet die Schwentine an Segelbootanlegern vorbei Richtung Westufer. Ude kennt nicht nur seine Gäste, sondern auch seinen Weg. Ab und zu hebt er seinen Arm und deutet in die eine oder andere Richtung. Zu dem Kieler Leuchtturm, der eine Sonde zur Messung von Radioaktivität hat, oder zu Wandruinen eines alten Bunkers aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Kapitän erzählt gerne von Unter dem wolkenlosen Himmel nimmt die Schwentine an Fahrt zu. Vereinzelt sind Schiffe und Boote zu sehen. Als ein Segler in einiger Entfernung vor der Schwentine kreuzt, kommentiert Ude nur knapp „Was auch immer der jetzt gerade dort macht“ und hält den Kurs. Auf die Segler müsse man im Sommer besonders achten, aber durch die Schottel sei die Schwentine wendig. Ohne den in Richtung Geomar. „Und der dort unten ist Physikstudent“, setzt er hinzu und nickt mit seinem Kopf kurz zur linken Seite des Decks. 22 Seit 1981 fährt der gebürtige Hannoveraner Matthias Ude zur See. kategorie Kurs zu ändern gleitet die Fähre sicher an dem Boot vorbei. Man sei irgendwann an so etwas gewöhnt, sagt Ude. Auch an schlechtes Wetter mit Nebel und Wind. „Man weiß es halt.“ Immer wieder, während er spricht, hebt Ude zwischendurch leicht die Stimme und nennt weitere Namen von Häfen, Orten und Ländern mit einem „und dort war ich auch noch“. Eigentlich hätte er eine Karte machen müssen mit allen Orten, an denen er einmal war. „Es gibt so viele schöne Ecken auf der Welt, aber oft hatte man auf den Schiffen auch nicht die Zeit an Land zu gehen.“ Die Seefahrt hat ihn zudem auch in Krisengebiete gebracht: Nach Irland während des Nordirlandkonflikts, in die Nähe des Falklandkrieges oder zu Krisenzeiten in den Persischen Golf. „Man hat die Schüsse gehört, dort im Persischen Golf “, schildert er es mit wenigen Worten und schweigt einen Moment. Auch schlechte Seiten gäbe es eben. Nachmittagspause. Ude manövriert die Schwentine an die Reventloubrücke. Er steht gelassen aus seinem schwarzen Sessel auf und verlässt die sonnengeschützte Brücke. Sein weißes Hemd strahlt in der Sonne, während er die Stufen hinunter steigt. Unten greift er nach einem Tau und bindet es wie automatisch um den Poller am Anleger. Nun beginnt die letzte Pause an diesem Tag auf der Schwentine, bis Ude um 19 Uhr Zuhause ist und um 5 Uhr wieder für die nächsten 18 Runden zwischen Ost- und Westufer aufsteht. Der Tag ist lang, aber jede zweite Woche übernimmt der Kapitän andere Arbeitsaufgaben für die SFK. Dann steuert er Fördeschiffe oder Schlepper, fährt als Kanalbegleitung, arbeitet in der Werkstatt oder fertigt nautische Handbücher an. „Das wird halt nicht so eintönig, wenn man immer etwas anderes macht“, sagt er zufrieden. Aber fehlt sie ihm nicht? Die große Fahrt? „Ich bin ja immer noch auf dem Wasser. Die Schiffe sind nur kleiner und die Anleger mehr“, sagt der 50-Jährige nach kurzem Zögern. „Ich bin abends eben Zuhause“, ergänzt er und lässt danach eine kurze Pause. Sie ist gerade so lang, dass die Bedeutung des letzten Satzes deutlich wird, bevor er noch einen weiteren Ab 6:38 Uhr morgens fährt die Schwentinefähre in regelmäßigen Abständen zwischen Ost-und Westufer. Das rot-schwarze Schiff wurde 2007 in Hamburg erbaut und wurde direkt auf den Namen „Schwentine“ getauft. (u.) hinzufügt: „Ich bin ja nicht weg von der Seefahrt, bloß ich bin immer wieder zu Hause.“ Die Pause ist zu Ende. Der große Mann mit den vier Streifen auf seinen Schultern und den ergrauenden Haaren sitzt wieder locker in seinem Sessel und lässt die Schwentine an Fahrt zunehmen – Kurs Ostufer. Vom Stadtzentrum her ist die Colorline auf ihrer täglichen Fahrt nach Oslo zu sehen. „Sie ist heute zu spät. Normalerweise fahren wir dahinter rum und nicht davor.“ Ude kennt sie eben gut: Die Kieler Förde. Genauso wie die See und die Welt. „In die Karibik möchte ich aber noch einmal. Da bin ich nur dran vorbeigefahren“, sagt er lächelnd, während die Schwentine über das ruhige Fördewasser gleitet. Nächster Halt: Dietrichsdorf. Text und Fotos: Stefanie Jürgensen 23 GENERATION TINDER Ein nettes Gespräch, ein Treffen oder doch die ganz große Liebe? Im Rahmen des Möglichen ist bei Dating-Apps wie Tinder, Lovoo oder Spotted – zumindest laut den Entwicklern – alles. Spotted wirbt mit dem magischen ersten Moment, der Liebe auf den ersten Blick. Tinder zeigt romantische Liebesszenen vor dem Eiffelturm und den Slogan: „Any swipe can change your life.“ Auf der Webseite von Lovoo wird in Aussicht gestellt, Gleichgesinnte zu treffen. Viele Kieler Studierende bezweifeln das allerdings und degradieren die Dating-Apps zu reinen Sex-Apps - nutzen sie aber trotzdem. Die Frage, die sich mir stellte: Was ist dran an diesem Trend? T inder ist eine kommerzielle mobile Dating-App, nis, über Hohn, Spott und Widerwillen bis hin zu die das Ziel hat, ihren Benutzern das Kennen- aufgeregter Begeisterung reichen die Reaktionen, wenn sich das Thema dem Online-Dating nähert. lernen von Menschen in der näheren Umgebung zu erleichtern. Das Prinzip ist kinderleicht: Da- Gerade Leuten, die keine Berührungspunkte mit ting-App aufs Handy laden, mit Facebook verbin- den Apps haben, bleibt das ganze Tinder-Phänoden und schon werden einem potentielle Kandi- men unverständlich: „Ich bin in der Realität selbstbewusst genug, die Frauen, die ich für interessant daten aus der Umgebung angezeigt. Wisch nach halte, anzusprechen und die sind meistens nicht rechts: Ja, du gefällst mir. Wisch nach links: Nein, bei Tinder.“ Die Vorurteile sind fest verankert: danke. Haben beide gefällt mir gedrückt, kommt „Viele Frauen denken, die Kerle meinen es ernst. ein sogenanntes Match zustande und das Chatten Aber die Kerle fallen oftmals eher in die Kategorie‚ kann losgehen. bereit für die Klapse‘ oder ‚hart an der Grenze zum Säugetier‘.“ ONLINE-DATING AUS PSYCHOLOGISCHER SICHT – WER DIE WAHL HAT, HAT DIE QUAL Worüber sich alle einig sind: Das Kennenlernen Häufige Reaktion von Kieler über Tinder & Co unterscheidet sich in jedem Fall von einem persönlichen Kennenlernen. Die hart- Studierenden auf die Frage, was sie näckige Aussage, dass Dating-Apps ein Spiegel un- von Tinder & Co halten: „Ein guter serer oberflächlichen Gesellschaft seien, liegt aber Spiegel der Gesellschaft“ oder „Das weniger an den Foto-Profilen, sondern vielmehr gehört zur aktuellen Zeit.“ an der enormen Auswahl, die uns geboten wird. Studien zeigen, je mehr Personen gedatet werden,Nach zwei Monaten Selbstversuch mit viel Gedesto oberflächlicher werden die Entscheidungen wische, Geschreibe und einigen freiwilligen und getroffen, wen man überhaupt wiedersehen will. auch unfreiwilligen Begegnungen, muss ich festEntscheidend sind dann Faktoren wie Größe und stellen, ist das häufig ein Trugschluss. Genau wie Alter. Die riesige Auswahl suggeriert, dass das Besoffline ist auch online ein buntes Publikum verte nur einen Klick entfernt ist und letztlich ist man treten: Von Neugierigen und Langeweile-Tindeunzufriedener mit seiner Entscheidung. rern über Aufreißer und Fake-Profile bis hin zu Liebeshungrigen ist alles dabei. Und dann gibt es WAS DARF´S SEIN? SEX ODER LIEBE? noch Nutzer wie mich, die unter dem Deckmantel Die Meinungen zu Dating-Apps wie Tinder und des Journalismus ausprobieren, was bei Tinder & Lovoo gehen unter den Studierenden in jedem Co so alles möglich ist. Fall weit auseinander. Von völligem Unverständ24 ERGEBNIS NACH ZWEI MONATEN: 193 Matches, 22 unterhaltsame Konversationen, 4 alte Bekanntschaften wiedergefunden, ein geplantes, zwei zufällige Treffen im Club. Menge Unterhaltung für mich. Bei meinen 193 Matches war dann tatsächlich auch ein echter Treffer, wobei ich diesen Treffer schon vorher kannte. Nach zwei Monaten als leidenschaftlicher Tin- FINGER WEG VON TINDER & CO? 193 Matches sammelte ich in den zwei Monaten bei Tinder. Davon kam es in 43 Fällen auch zu einer Kontaktaufnahme, von denen sich 22 zu einer Unterhaltung entwickelten, wovon ich ungefähr sechs als unterhaltsam befand - vier der Chatpartner kannte ich bereits vorher. Bei einem Match passte es dann auch außerhalb von Tinder. Eine Erfolgsquote von schlappen 0.5 Prozent also. Das passt zu unserem schnelllebigen Alltag. In Zeiten der Globalisierung haben wir Millionen von Möglichkeiten. Wir suchen und suchen und wollen uns nicht festlegen. Ständig in dem Irrglauben, dass ein noch passenderer Seelenverwandter an der nächsten Straßenecke oder hinter dem nächsten Tinder-Match lauert. Also doch lieber die Finger von Dating-Apps wie Tinder, Lovoo und Spotted lassen? Eric Hegmann (selbsternannter Dating-Experte) gibt dazu einen Tipp: „Wie immer macht die Dosis das Gift. Wer Tinder & Co in erster Linie als Entertainment zwischendurch betrachtet und sich nicht mit überhöhten Erwartungen verdirbt, kann viel Spaß haben.“ Mein Fazit? Unterhaltsam, auf jeden Fall. Man kommt mit Leuten ins Gespräch, die man im Alltag wohl kaum treffen, geschweige denn mit denen man ins Gespräch kommen würde und betreibt ein wenig Small-Talk. Einige sind auf unverbindlichen Sex aus, viele schauen einfach, was sich ergibt. Manchmal wird daraus mehr, meistens verläuft es sich aber im Sande. Für mich hat es sich in jedem Fall gelohnt: Eine Menge Gespräche mit diversen Vertretern des anderen Geschlechts lieferten eine MMP-Studentin Nicole testete die App aus der-Anhänger konnte ich meinen beanspruchten Fingern erst einmal eine Auszeit vom vielen Hinund Hergewische gönnen. Aber spätestens, wenn die Langeweile siegt, sich das nach Anerkennung ächzende Selbstwertgefühl meldet oder sich das Wort Single in meinen Kopf schleicht, würde ich Tinder wohl wieder anheizen. Text (gekürtze Version) und Bild: Nicole Bianga 25 kategorie kreativ Meist benötigt man mehrere Versuche bis man die Konturen so hinbekommt, wie man sie haben möchte, aber auch um die Kamera richtig einzustellen. Je nachdem, wie lange gemalt wird, müssen dann Blende und ISO angepasst werden. Sofern vorhanden, kann 26auch der „Bulb-Modus“ der Kamera eingesetzt werden. kategorie LICHTSPIELE Das Mysterium dieser Bilderserie ist eigentlich gar nicht so schwer. Man nehme Dunkelheit, eine Kamera, möglichst mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten, eine nicht allzu helle LED und packe, sofern vorhanden, noch ein Stativ und einen Fernauslöser ein. Dreht so lange an den Einstellungen der Kamera, bis ihr auf eine Belichtungszeit von mehreren Sekunden kommt und macht dann ein paar Faxen mit der LED. Und schwupps habt ihr ein absolut atemberaubendes Ergebnis. Text und Fotos: Oskar Schümann und Max Gervers 27 kategorie 28 kategorie Hier wurde das Grafitti mit der Taschenlampe angeleuchtet, je länger man eine Stelle anleuchtet, desto heller wird sie auf dem Foto. So kann man das Bild etwas plastischer machen und Highlights stärker hervorheben. 29 kategorie Eine kleine LED für die Kontur und leichtes Streiflicht einer Taschenlampe zum Aufhellen des HIntergrunds. Bei Bewegungen lässt es sich gut „schummeln“. Wer nicht so lange in bestimmten Positionen 30bleiben kann, stellt sich einfach normal hin. Die Bewegung kann dann einfach dazu gemalt werden. kategorie Farbwechsel innerhalb eines Bildes lassen sich am einfachsten mit mehreren Lampen nacheinander erzeugen. Es gibt aber auch Handschuhe mit LEDs an den Fingerspitzen, die mit mehreren Blinkfunktionen und Farbenwechsel aufwarten. 31 informativ KULTURTIPP Zu FRÜH kommen T K C O H SC halt NICHT. KNAPP BEI KASSE? SPONTAN? ∙ KULTURINTERESSIERT? ∙ ute e/lastmin d ater-kiel. www.the ∙ >> Registriere dich auf theater-kiel.de/lastminute für den Lastminute-Newsletter! Mit dem Newsletter erhältst du Informationen, für welche Vorstellungen es noch Restkarten gibt – dabei kannst du bis zu 70 % gegenüber des Originalpreises sparen. Die Ermäßigung gilt für ausgewählte Vorstellungen in den Sparten Schauspiel, Oper, Ballett und Orchester des Kieler Theaters. Das Design für die Kampagne ist im Rahmen eines Medienprojektes von vier Studierenden des Studienganges Multimedia Production entstanden. 32 informativ LOKALISTEN WIR HABEN FÜR EUCH AUF DEM CAMPUS MAL NACHGEFRAGT: WO KANN MAN AM BESTEN BRUNCHEN? SIREN (23) & TOBIAS (22) Schweinske am Dreiecksplatz LISA (25) in der Seebar JANNA (24) & ALINA (22) bei MUM & DAD VERENA (22) im Resonanz DANIELA & SELINA im Pennekamp LUKAS (20) im Non Solo Pane KATHARINA (25) in der Schiffergalerie direkt an der Förde ALEXANDRA (28) im Luna, Ostufer JANNINA (20) im N.i.L. Umfrage und Fotos: Kathrin Knoll 33 kulinarisch WERMUTSTROPFEN INHALTE (PRO GLAS): 2 CL LIMETTENSAFT 1 CL MELONENSIRUP 2 CL WERMUT 4 CL GIN CRUSHED ICE BITTER LEMON 34 Cocktails selbstgemacht Wermutstropfen für bessere Laune! M aksim Lichutin stammt gebürtig aus Russland und ist zum Studieren nach Kiel gekommen. Hier arbeitet er bereits seit vier Jahren im Hemingway am Alten Markt als Barkeeper. In der Bar hat er schon allerhand verschiedenste Cocktails geschüttelt, gerührt und garniert. Für uns hat Maksim den Wermuts-Tropfen kreiert. Zuerst wird das Crushed Ice in das Glas gegeben, bis dieses zu einem Drittel gefüllt ist. Anschließend kommen in den Shaker die ca. 2 cl Limettensaft, der Melonensirup und der Wermut. Der Gin darf natürlich auch nicht fehlen. Diese Zutaten werden ordentlich zusammen „geshaked“. Hast du diesen Prozess professionell und gewissenhaft ausgeführt, wird der Inhalt „abgeseiht“ und auf das Crushed Ice in das Glas gefüllt. Der restliche leere Raum des Glases wird mit Bitter Lemon aufgefüllt. Nun wird alles noch einmal umgerührt und nach Herzenswunsch hübsch garniert z. B. mit einem Strohhalm und einer Limette am Glasrand. PROST! Text und Fotos: plietsch-Redaktion DU BE NÖTIG ST: > Hava nna-G läser > einen Cockta il Shak > ein S er chneid ebrett > ein M esser > und natürli ch alle Zutate n TIPP Darf es eher ein bisschen süßer sein? Dann einfach etwas mehr Melonensirup in den Cocktail geben. 35 Die plietschRedaktion bedankt sich herzlich bei den Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem vergangenen 2. Semester des Studiengangs Multimedia Production für die Bildstrecke „Lichtspiele“ und den Comic „Mitbestimmung an der FH“ (Visuelle Medien, SoSe 2015). Prof. Dr. Jörn Radtke und den Studierenden imWahlpflichtmodul Campusredaktion (SoSe 2015) für die Auswahl an bereits recherchierten Artikeln. Weitere Artikel von Studierenden unter: www.fhews.de und www.die11.de
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