Ausraster öffnet der Kantonspolizei die Tür zu einer riesigen

GZA/PP 8180 Bülach, Post CH AG
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
36. Jahrgang
Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Mittwoch, 3. Februar 2016
Verlag Tel. 044 863 72 00
Nr. 5
Fax 044 863 72 01
Brennpunkt
Sport
Schlusspunkt
Richter-Wahlen: Jurist oder Laie?
Grosser Auftritt für Bülacherin
Promis am CSI in Zürich
Am 28. Februar werden im Bezirk Bülach und
im Bezirk Dielsdorf je ein Bezirksrichter gewählt. Bei beiden Abstimmungen treten Juristen gegen Laienrichter an. Der «Wochenspiegel»
stellt die fünf Kandidaten vor.
Seite 3
Der Bülacher Eislaufclub wird 30 Jahre
alt. Dieses Ereignis wird mit einem
Schaulaufen gefeiert. Die 17-jährige
Nachwuchsläuferin Céline Eng zeigt
dort dem Publikum eine Solokür. Seite 5
Am Wochenende fand im Hallenstadion der Mercedes-Benz-CSI statt.
Auf der VIP-Tribüne schauten zahlreiche Politiker zu. Auch die Miss
Schweiz war anzutreffen.
Seite 16
Tanklager-Sanierung in Eglisau:
Zahlt die Öffentlichkeit mit?
Nun soll die Sanierung des
privaten Tanklager-Areals
in Eglisau ein Verein
vornehmen. Die Finanzierung ist aber noch unklar.
Daniel Jaggi
Die Ausmasse sind gewaltig: 199 Öltanks, jeder mit einem Fassungsvermögen
zwischen 150 000 und
615 000 Litern, liegen seit 56 Jahren
im Boden östlich des Weilers Tössriederen vergraben. Das Tanklager wurde durch die Migros-Tochter Migrol
genutzt. Für die Lagerung von Öl,
Diesel und Benzin stand ein Volumen
von 40 Millionen Liter zur Verfügung.
Anfang der 70er-Jahre wurde die Anlage aus finanziellen Gründen aufgegeben. Seither bröckeln und rosten
die Beton- und Stahltanks vor sich
hin, wie der «Wochenspiegel» Anfang
November berichtete. Inzwischen gehört das 27 000 Quadratmeter grosse
Grundstück dem Rüdlinger Bauleiter
Marcel Quiblier. Nun soll ein Verein
für die Sicherung (im schlechtesten
Fall) oder den Rückbau der Anlage
Fortsetzung auf Seite 5
Bluttat in Weiach: Ex-Freundin
ausser Lebensgefahr
Das 47-jährige Opfer
befindet sich weiterhin
im Spital, wie der Staatsanwalt auf Anfrage sagt.
Am Sonntagmorgen gegen 4 Uhr war
es in Weiach zu einer Bluttat gekommen. Dabei ist ein 51-jähriger Mann
in ein Einfamilienhaus an der xxxxx
strasse eingedrungen, um mit seiner
Ex-Freundin zu reden. Gemäss
Staatsanwaltschaft ist die Situation
dabei eskaliert. Der Mann schoss auf
seine Ex-Freundin. Sie und der ebenfalls anwesende Hausbesitzer konn-
ten fliehen und die Polizei alarmieren. In der Zwischenzeit hatte sich
der Ex-Freund selber gerichtet.
Die Ex-Freundin wurde schwer
verletzt mit dem Rettungshelikopter
ins Spital geflogen. Inzwischen geht
es ihr besser. Nach Angaben von
Staatsanwalt Matthias Stammbach
befindet sie sich ausser Lebensgefahr. Das Spital konnte sie aber noch
nicht verlassen. Auch eine Einvernahme durch die Untersuchungsbehörde sei noch nicht erfolgt. Bei der
Tatwaffe handelt es sich um keine
Fortsetzung auf Seite 3
Ausraster öffnet der Kantonspolizei
die Tür zu einer riesigen Hanfplantage
Der Glattfelder Peter
Dürrer* rastete derart aus,
dass seine Nachbarn die
Polizei alarmierten. Bei der
Hausdurchsuchung stiessen
die Beamten zufällig auf
mehr als 300 Hanfpflanzen.
Die Eingangstür des Mehrfamilienhauses an der Eichhölzlistrasse in
Glattfelden ist eingeschlagen. Statt einer Glasscheibe steckt ein grosses
Holzbrett im Türrahmen. Am Boden
sind vereinzelt Blutstropfen zu finden. Was ist geschehen?
Der 39-jährige Peter Dürrer, der
gleich im Haus nebenan wohnt,
schlug mit einem Gegenstand gegen
die Tür. Laut einer Nachbarin handelte es sich dabei um eine Axt. «Ich
sass in meiner Wohnung, als es plötzlich einen dumpfen Knall gab», so die
Nachbarin gegenüber dem «Wochenspiegel». Sie habe gedacht, jetzt sei
im Treppenhaus jemand gestürzt. Als
sie wenig später auf dem Balkon
Nachschau hielt, war bereits die Polizei vor Ort und hielt den sichtlich
aufgebrachten Nachbarn fest.
Mehr als 300 Hanfpflanzen
Die Kantonspolizei nahm Dürrer auf
der Stelle fest. Bei der routinemässigen Durchsuchung seiner Wohnung
stiessen die Beamten auf 300 bis 400
Hanfpflanzen, wie Pressesprecher
Die angeblich mit einer Axt zerstörte Glastüre im Nachbarhaus.
Beat Jost bestätigt. Blöd gelaufen für
den Schweizer, sind doch die Polizisten nicht wegen des Verdachts auf illegalen Drogenanbau ausgerückt.
Laut der Nachbarin lebt Dürrer
zurückgezogen. «Wenn man ihn trifft,
ist er aber immer sehr freundlich.»
Sie kann sich seinen Ausraster überhaupt nicht erklären: «Aus irgendeinem Grund hat es ihm ‹ausgehenkt›.»
Laut Polizeisprecher Beat Jost habe
Dürrer psychische Probleme.
Foto: dj.
Der Zufallsfund war allerdings
nicht die einzige Hanfplantage, welche die Kantonspolizei letzte Woche
im Unterland fand. In Oberglatt und
Neerach wurden in Indoor-Plantagen
rund 180 Pflanzen sowie verkaufsfertiges Marihuana sichergestellt. Die
Betreiber, ein 36-jähriger Schweizer
und ein 35-jähriger Italiener, wurden
verhaftet. (fzw.)
*Name geändert
ANZEIGEN
Die nächste Sonderseite
erscheint am 17. Februar 2016
Sichern Sie sich einen
besonderen Platz auf dieser
attraktiven Sonderseite.
Frau Susanne Hogg berät Sie gerne.
Telefon +41 44 863 72 02
E-Mail [email protected]
Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstr. 82, 8180 Bülach
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
• Neuwagen & Occasionen
zu Tiefstpreisen
• Finanzierung/Leasing/
Eintausch
• Mit eigener Werkstatt
Wir suchen immer gepflegte
Occasionen und bieten
unkompliziert faire Preise.
elviscars.ch
Engelwisstrasse 3
8180 Bülach
Tel. 078 861 64 09
[email protected]
2
Wochenspiegel
Nr. 5
TRIBÜNE
3. Februar 2016
PRESSESCHAU
GASTKOMMENTAR
Gerechtigkeit ja – wenn es mir nützt
Thomas Hardegger *
Wenn ein Automobilist mit 105 Stundenkilometer durch eine Tempo-50Zone rast, wandert er für mindestens
ein Jahr ins Gefängnis. Dies, weil er
vorsätzlich das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern eingeht. Viel zu krass, finden nun rechtsbürgerliche Politikerinnen und Politiker. Der Richter soll
bei Raserdelikten im Einzelfall die
Strafe mildern können, wenn die
konkreten Umstände dies rechtfertigten. Das Parlament hat 2013 als indirekten Gegenvorschlag zur Raser-Initiative von CrossRoad festgeschrieben, welche Überschreitung als vorsätzliche schwere Gefährdung der
Verkehrsteilnehmenden gilt: 40 km/h
Überschreitung in der Tempo-30-Zone, 50 km/h in der 50er-Zone, 60
km/h in der 80er-Zone und 80 km/h,
wo mehr als 80 Stundenkilometer signalisiert ist. Diese Werte wurden
von National- und Ständerat mit
grossem Mehr beschlossen. Die Initianten haben daraufhin ihre Volksinitiative, die noch schärfere Sanktionen
verlangte, zurückgezogen.
Nur zwei Jahre nach Inkrafttreten
des Raserartikels kennen die Gegner
nun Personen, die «aus Versehen» zu
schnell gefahren sind und ganz sicher niemanden gefährden wollten.
Sie berichten von Chauffeuren, die
nach dem Ausweisentzug ihren Job
verlieren. Kann man «zufällig» mit
100 Stundenkilometer durch ein Dorf
fahren? Leute, die kein Geschwindig-
ANZEIGEN
«Die Armen hängt man,
die Reichen lässt
man laufen»
keitsempfinden und kein Gefühl für
die Gefährdung von anderen haben,
sind doch aus dem Verkehr zu ziehen. Und Personen, die berufsmässig
unterwegs sind, müssen die Gefahren
besonders gut kennen.
Interessant finde ich, dass ausgerechnet jene Kreise dem Richter ein
Ermessen zubilligen wollen, die mit
der Durchsetzungsinitiative der Justiz diese Möglichkeit wegnehmen
wollen. Auch Bagatellfälle sollen bei
ausländischen Einwohnerinnen und
Einwohnern automatisch zum Landesverweis führen, denn der Richter
darf nicht mehr berücksichtigen, unter welchen Umständen die Übertretung erfolgt ist und welche Konsequenzen ein Landesverweis für den
Betroffenen, für seine Partnerin und
seine Kinder hätte. Sicher, Strafen
müssen konsequent ausgesprochen
werden, doch müssen sie verhältnismässig sein, so wie dies die Bundesverfassung für alle Einwohnerinnen
und Einwohner in der Schweiz vorsieht und garantiert.
«Die Armen hängt man, die Reichen lässt man laufen.» Wir Schweizerinnen und Schweizer reagieren
zurecht sehr empfindlich, wenn wir
das Gefühl erhalten, es würden nicht
alle gleich behandelt und «gewisse
Personen» würden Privilegien geniessen. Wieso sollen wir nun mit der
Durchsetzungsinitiative genau diese
Gleichbehandlung aufheben, indem
Menschen, die schon immer da gewohnt haben, je nach Pass vor dem
Gericht unterschiedliche Rechte hätten?
Es ist deshalb in höchstem Masse
unschweizerisch, für sich selbst beim
Geschwindigkeitsexzess
mildernde
Umstände einzufordern, bei den anderen dies bei noch so geringen Vergehen nicht einmal in Erwägung zu
ziehen. Das eine Mal ruft man nach
milden Richtern, im andern Fall traut
man ihnen nicht und nimmt ihnen
das Recht, abzuwägen.
Unsere Demokratie funktioniert
nur, wenn die Justiz unabhängig ist.
Dazu gehört, dass Richter den Einzelfall beachten und verhältnismässig
urteilen können. Genau das schränkt
die Durchsetzungsinitiative ein, und
ich lehne sie deswegen ab.
* Thomas Hardegger, SP-Nationalrat und
Gemeindepräsident von Rümlang.
Bülach: Der Club
UG in Bülach zieht
Drogenkonsumenten aus dem Inund Ausland an.
Die Polizei stellt im
Zürcher Unterland
nirgends mehr Drogen sicher. Dies
berichtet «20 Minuten online».
Unter der Autobahnbrücke in Bülach-Nord steigen Goa- und Technopartys – dafür ist der Club UG weitherum bekannt. Allerdings eilt ihm
auch der Ruf eines «Drogenlochs»
voraus, wie etwa auf einer InternetBewertung zu lesen ist.
Tatsächlich stellt die Kantonspolizei
im Unterland nirgends mehr Drogen
sicher als im Umfeld des UG, sogar
Minderjährige wurden beim Dealen
erwischt, so der «Zürcher Unterländer». «Dieser Club ist ein Hotspot für
Drogenkonsumenten», sagt KapoSprecherin Cornelia Schuoler. Im gesamten Bezirk Bülach gebe es nichts
Vergleichbares.
Im Umfeld der UG-Partys führt die
Polizei mehrmals im Monat Personenkontrollen durch – so kontrolliert
sie im Club selber und hat vor allem
auch die Autofahrer im Visier, die unter dem Einfluss von Drogen stehen
könnten. Tatsächlich wird sie immer
wieder fündig. So entdeckte sie etwa
kurz nach der Zürcher Street-Parade
im Fahrzeug einer 60-jährigen Deutschen 180 Pillen Ecstasy, 27 Gramm
Amphetamin und eine Kleinmenge
Marihuana.
Auch bei einer Kontrolle an Weihnachten fand die Polizei bei mehreren Jugendlichen und Erwachsenen
Amphetamin, LSD, Haschisch und
Marihuana. 19-mal wurden Rapporte
an das Statthalteramt oder die Jugendanwaltschaft gemacht und ein
Schweizer (15) wurde wegen Drogenhandels angezeigt. Gemäss Schuoler
werden harte Drogen wie Heroin
oder Kokain nur selten gefunden und
es konnten bisher auch nur in einigen Fällen Händler angezeigt werden.
In welchen anderen Clubs im Kanton
noch besonders viele Drogen konsumiert werden, gab die Kantonspolizei
auf Anfrage nicht bekannt.
Bülach: Nach
15 glücklichen
Jahren mit ihrem Varieté in
Bülach wurde
ihr der Platz gekündigt: Valentina
Pellanda (61) ist am Ende. Der «Wochenspiegel» berichtete im November. Jetzt muss sie für sich und ihre
beiden Seelöwen Cäsar und Otto eine
neue Bleibe finden. Laut «Blick» bleiben ihr dafür sechs Wochen.
«Ich könnte den ganzen Tag weinen», sagt Valentina. «Doch ich muss
funktionieren. Es kommen fast täglich Kinder, die Cäsar und Otto mit
Fischen füttern wollen. Dies wird einfach zu Ende sein.»
Die Riesen-Robben sind an Menschen
gewohnt. Sie traten schon in «Stern
TV» und «TV Total» auf. Und sie sind
mit 28 Jahren die ältesten Seelöwen
in Europa, die mit Menschen leben.
«Otto und Cäsar sollten geschützt
und nicht vertrieben werden», wettert Valentina. Der Grund für die
Kündigung liegt in einer Umnutzung
des Platzes durch den neuen Besitzer.
Wochenspiegel
BRENNPUNKT
Heute heulen
im Unterland
die Sirenen
Wie jedes Jahr zu dieser
Zeit findet heute von 13.30
bis 14 Uhr in der Schweiz
ein Sirenentest statt.
Beim Sirenentest wird die Funktionsbereitschaft der 240 mobilen und
rund 450 stationären Sirenen im
Kanton Zürich geprüft.
In der ganzen Schweiz gibt es
rund 8000 Sirenen, mit denen die
Bevölkerung alarmiert wird. Ausgelöst wird das Zeichen «Allgemeiner
Alarm», ein regelmässig auf- und absteigender Heulton von einer Minute
Dauer. Wenn nötig, darf die Sirenenkontrolle bis 14 Uhr wiederholt werden.
Wenn der «Allgemeine Alarm»
ausserhalb einer Sirenenkontrolle ertönt, bedeutet dies, dass eine Gefährdung der Bevölkerung möglich ist. In
diesem Fall gilt: Radio hören, die Anweisungen der Behörden befolgen
und die Nachbarn informieren. Weitere Hinweise und Verhaltensregeln
finden sich auf den hintersten Seiten
jedes Telefonbuchs unter «Alarmierung der Bevölkerung». (pd.)
Die Volkshochschule Bülach präsentiert eine ausgewogene Palette an Aktivkursen zu moderaten Preisen. Der
Fokus liegt auf gelenkschonenden
Trainings, welche den Körper bewusst stärken und eine gesunde Haltung unterstützen. Neu im Programm
ist der Kurs «Yoga für Männer». Alle
Kurse werden durch Fachpersonen
geleitet, und die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, auf ganz unterschiedliche Weise und angepasst an
das eigene Leistungsniveau zu trainieren:
Hatha Yoga über Mittag: Mittwoch, 2. März bis 20. April, 8x, 12–
12.55 Uhr, Fr. 200.–; Mittwoch, 11.
Mai bis 13. Juli, 10x, 12–12.55 Uhr,
Fr. 250.–. Dancezone, Bülach.
Yoga für Männer: Donnerstag, 17.
März bis 21. April, 6x, 20.15–21.15
Uhr, Fr. 150.–; Donnerstag, 12. Mai
bis 7. Juli, 9x, 20.15–21.15 Uhr, Fr.
225.–. Yogafabrik, Bülach (pd.)
Weiach: Ex-Freundin
ausser Lebensgefahr
Fortsetzung von Seite 1
Armeewaffe. Wie der Täter zur Waffe
gekommen ist, kann der Staatsanwalt
noch nicht sagen. «Diese Frage ist im
Rahmen der laufenden Untersuchung
abzuklären», sagt Stammbach.
Mit dem Tod des Täters erübrigt
sich eine Fortsetzung des Strafverfahrens wegen versuchter Tötung.
Das Verfahren wird aufgrund der sogenannt negativen Prozessvoraussetzung entweder eingestellt oder gar
nicht an die Hand genommen. Bis
darüber entschieden werden kann,
würden aber noch die Ergebnisse der
Schmauchauswertung durch weitere
Ermittlungshandlungen
verifiziert,
sagt der Staatsanwalt. Schmauchspuren entstehen bei der Schussabgabe.
Sie bleiben an der Hand oder der
Kleidung des Täters haften. Der Beweisgehalt ist allerdings umstritten.
Stammbach weiter: «Wann mit einer
Erledigung zu rechnen ist, kann aktuell nicht gesagt werden.»
3. Februar 2016
3
Das Unterland wählt neue Richter
Im Bezirk Bülach und im
Bezirk Dielsdorf wird Ende
Februar je ein Bezirksrichter
gewählt. Im Zentrum steht
dabei die Frage: Jurist oder
Laie?
Im Bezirk Bülach schaffte im ersten
Wahlgang keine der drei Kandidatinnen das Absolute Mehr. Aus diesem
Grund kommt es am 28. Februar zu
einer erneuten Ausmarchung. Alle
drei Kandidatinnen des ersten Wahlganges treten wieder an. Es sind dies
Theres Pacheco (Zürich), Brigit Bürgin (Bülach), beide parteilos, und die
von allen Bezirksparteien unterstützte Embracher Treuhänderin Rita Studer (SVP). Im ersten Wahlgang erreichte Juristin Theres Pacheco mit
11 577 das beste Resultat, gefolgt von
Rita Studer (6642 Stimmen) und Brigit Bürgin (5208 Stimmen). Weil alle
drei Kandidatinnen erneut antreten,
hat sich an der Ausgangslage nichts
geändert. Für die Wähler stellt sich
erneut die Frage: Soll eine Juristin,
also Theres Pacheco, oder eine Nichtjuristin, Rita Studer oder Brigit Bürgin, die Nachfolge von Ursula Fehr
(SVP) antreten? Die Gemeindepräsidentin von Eglisau war eine Laienrichterin. Die Wähler haben aber
auch die Qual der Wahl zwischen
zwei Parteilosen und einer SVP-Kandidatin oder zwischen einer jungen
Juristin und zwei älteren Nichtjuristen. Die besten Wahlchancen hat
nach wie vor Theres Pacheco. Sie er-
zielte im ersten Wahlgang ein sehr
gutes Ergebnis. Das ist nicht zufällig:
Bereits in einem früheren Wahlgang
schnitt sie gegen den von allen Parteien
unterstützten
Nichtjuristen
Christian Aegerter überraschend gut
ab.
Eine Ersatzwahl steht auch im
Bezirk Dielsdorf an (Text ganz unten).
Zwei Kandidaten, Nalan Seifeddini
(GLP, Oberglatt) und François Kuster
(parteilos, Stadel), stehen zur Auswahl. Auch hier geht es um die Frage: Jurist oder Laie?
Theres Pacheco, parteilos.
Rita Studer, SVP, Embrach.
Brigit Bürgin, parteilos, Bülach.
Vier Fragen
an die drei
Kandidatinnen
Die nebenstehende Anordnung erfolgte entsprechend
dem Abstimmungsergebnis
im ersten Wahlgang.
Fotos: zvg.
Erklären Sie kurz, wer Sie sind.
Ich bin eine parteilose, 36-jährige Juristin mit Anwaltspatent, verheiratet,
Mutter zweier Kinder und arbeite seit
neun Jahren am Gericht Bülach. Ich
kann gut zuhören, denke analytisch
und löse juristische Probleme mit viel
Empathie, aber auch Pragmatismus.
Ich bin Schlichterin an der Schlichtungsstelle für Mietsachen in Zürich.
Ich habe Gerichtserfahrung, eine gute Auffassungsgabe, bin belastbar,
verantwortungsbewusst, gerecht und
objektiv. Seit bald 30 Jahren bin ich
Unternehmerin und Arbeitgeberin.
Ich bin Mutter von drei erwachsenen
Kindern und lebe mit meinem Partner seit einigen Jahren im Unterland.
Ich bin parteilos. In meiner Freizeit
engagiere ich mich in einem Laientheater und singe in einem Gospelchor.
Warum wollen Sie Bezirksrichterin
werden?
Menschen interessieren mich. Ich habe gelernt, Prozesse zu leiten. Es
macht mir Freude, einen Fall möglichst zur Zufriedenheit aller zu erledigen. Ich helfe den Parteien gerne
dabei, einen Streit aus ihrem Leben
zu schaffen. Diese Arbeit ist sehr
sinnvoll.
Ich will meine langjährigen Erfahrungen den Menschen, die in irgendeiner
Art Konflikte auszutragen haben,
weitergeben und eine gute und objektive Zuhörerin und faire Richterin mit
Herz und Verstand sein. Ich bin bereit, aus meinem gefüllten Rucksack
den Menschen etwas zurückzugeben.
Als Anwaltsassistentin habe ich viel
Einblick in das Gebiet des angewandten Rechts gewonnen. Dieses Wissen,
gepaart mit einer erheblichen Portion
Lebenserfahrung, möchte ich der Allgemeinheit noch für viele Jahre zur
Verfügung stellen.
Was ist Ihnen bei Ihrer künftigen Tätigkeit als Richterin besonders wichtig?
Gerichtsverfahren sind für die Parteien oft kostspielig und unangenehm.
Längerfristig befriedigt sie im Zivilverfahren ein Vergleich meist mehr
als ein Gerichtsentscheid. Daher liegt
mir eine zügige Verfahrenserledigung
mit Augenmass am Herzen.
Eine gute Recherche und Prüfung der
Akten zur Eruierung von Fakten und
Vorkommnissen. Ich nehme die
Sichtweise der Menschen vor Gericht
ernst, denn dies ist für mich Grundlage für das Führen einer fairen Verhandlung und zum Entscheid für ein
gerechtes Urteil.
Als Richterin will ich die Menschen
ins Zentrum meines Denkens und
Handelns stellen. Dabei ist es wichtig, gut zuzuhören, die richtigen Fragen zu stellen und genau abzuwägen.
Das Ziel ist, im Rahmen der Gesetze
einen für alle Seiten gangbaren Weg
zu finden.
Der Kantonsrat will das Laienrichtertum abschaffen. Was ist Ihre Meinung dazu?
Ich stimme nicht zu. Hätte ich die
Wahl zwischen einem Juristen, der
ein komischer Kauz ist, und einem
intelligenten, vernünftigen Laien, so
wählte ich den Laien. Sind jedoch alle Kandidaten gut, würde ich unbedingt die juristisch qualifizierte Person wählen.
Bezirksgerichte sollen nah an der Bevölkerung sein, also muss bei der
Auswahl von Richtern der Mensch
mehr zählen als ein Studium. Die Bevölkerung soll auch Laien auswählen,
die im Leben mehr als die juristische
Karriere erlebt haben und diese Erfahrungen einbringen. Ans Gesetz
sind beide gebunden.
Das Laienrichtertum ist ein Grundpfeiler unseres Milizsystems, das es
zu erhalten und zu stärken gilt. Die
Geschichte unserer Rechtsprechung
zeigt: Wenn Juristen und Laien Hand
in Hand zusammenarbeiten, ist der
Weg frei für ein optimales Resultat.
Infos unter www.sirenenalarm.ch.
Fit mit der
Volkshochschule Bülach
Nr. 5
Den Kandidaten standen für die Beantwortung der Fragen jeweils 260 Zeichen,
inklusive Leerschläge, zur Verfügung.
Dielsdorf: Polizist oder Juristin ans Gericht?
Zwei Kandidaten kämpfen
um den Richter-Sitz am
Bezirksgericht Dielsdorf:
Nalan Seifeddini aus Oberglatt und François Kuster
aus Stadel. Sie stellen sich
vor.
Flavio Zwahlen
Am 28. Februar wählt der Bezirk
Dielsdorf einen neuen teilamtlichen
Richter. Werner Albrecht gibt sein
Amt nach 20 Jahren ab. Zur Wahl
stehen zwei Kandidaten: Juristin Nalan Seifeddini (Grünliberale) und Polizist François Kuster (parteilos).
François Kuster ist im Gegensatz
zu Nalan Seifeddini ein Laienrichterkandidat. Das heisst, er verfügt über
kein juristisches Studium. Kuster
sagt: «Laienrichter können mit ihrer
breiten Berufserfahrung Juristen
zum Beispiel helfen, schwierige
Urteile, die viele
Fachbegriffe beinhalten, auszudeutschen.» Weiter sei der gegenseitige
ErfahFrançois Kuster, rungsaustausch
Akademiparteilos. F: zvg. von
kern und nicht
akademischen Richtern eine Stärke
des Laienrichtertums, so der Zürcher
Stadtpolizist weiter. François Kuster
ermittelt bei Delikten im Bereich Betäubungsmittel und bildet junge Polizisten aus. Er hat aber auch gerichtliche Erfahrungen gesammelt. So ist er
seit sieben Jahren Friedensrichter
der Gemeinden Bachs, Stadel, und
Weiach. Vor drei Jahren übernahm
er das Präsidium des Friedensrich-
terverbands Bezirk
Dielsdorf.
François Kuster
sagt: «Mich soll
man
wählen,
weil ich volksverbunden bin und
durch meine Tätigkeit als Friedensrichter mit
Nalan Seifeddi- Vergleichsverni, Grünliberale. handlungen vertraut bin.»
Mit Nalan Seifeddini bewirbt sich
neben François Kuster eine Juristin
für den freien Richter-Sitz am Bezirksgericht Dielsdorf. Sie studierte
Rechtswissenschaften an der Universität Zürich. Die 41-Jährige lebt seit
rund zehn Jahren in Oberglatt und
engagiert sich dort als Schulpflegepräsidentin und Gemeinderätin. Nalan Seifeddini hat sich als Juristin auf
Bildungsthemen spezialisiert und be-
reits vielseitige Gerichtserfahrung gesammelt. Zurzeit arbeitet sie selbstständig bei der Adiuvat AG. Ihre Ausbildung sieht sie bei den Wahlen als
Vorteil gegenüber Kuster: «Als Richter fällt man Urteile. Dazu ist es
wichtig, dass man neben Verhandlungsgeschick auch über Fachkompetenz verfügt und das Gesetz kennt»,
so Seifeddini. «Werde ich gewählt,
setze ich mich für eine gerechte und
faire Urteilsfindung mit gesundem
Menschenverstand ein.»
Wahl-Podium
Heute findet um 19.30 Uhr im
Schulhaus Ruggenacher in Regensdorf ein Wahl-Podium statt.
Teilnehmen wird neben Nalan
Seifeddini auch François Kuster.
Zentrales Thema dabei: Das Laienrichtertum. (pd.)
4
Wochenspiegel
Nr. 5
3. Februar 2016
LESERBRIEFE
Viele Storys entsprechen nicht mal im
Ansatz der Wahrheit
Zum Artikel «Bunker in Kloten: Besser als Afghanistan», vom 20. Januar:
«Es gibt in jedem Land gute und
weniger gute Menschen», so schliesst
dieser Afghane Adil seine Geschichte
und: Er weiss, wovon er spricht. Ich
will mal der gute Mensch sein, der
Verständnis hat für alle Menschen,
die an Leib und Leben bedroht ihr
Land verlassen und eine riskante
Reise auf sich nehmen. Ich will aber
auch einmal der hinterfragende,
möglicherweise weniger gute Mensch
sein, der sich fragt, wieso diese Heilssuchenden vorwiegend junge Männer
sind, aus Gesellschaften und Kulturen, wo Frauenrechte und Frauenwerte oftmals nichts gelten und
Weiblichkeit keine Rechte hat, ausser
in der Küche zu stehen und Mann zu
Diensten zu sein.
Natürlich erwähnt man solche Eigenheiten der afghanischen Kultur,
aber nicht nur, nicht gerne in Berichten, welche für die Öffentlichkeit bestimmt sind, wie im Bericht «Flucht
in ein friedlicheres Leben». In
kende Schiff als Erster verlässt und
die Schicksale der Passagiere sich
selbst überlässt. Dabei hiesse es doch
so schön: «Frauen und Kinder zuerst.»
Jürg Frey, Teufen
Auch Richterinnen
sollen eine fachliche
Ausbildung haben
Afghanische Asylbewerber in der Zivilschutzanlage in Kloten.
Deutschland sind statistisch festgehalten 68 Prozent der ankommenden
Flüchtlinge junge Männer zwischen
16 und 35 Jahren, gemäss neuesten
Zahlen. Wer fragt eigentlich nach den
Frauen jener Länder in diesem Alter,
die vielleicht ja auch gerne ein besseres Leben hätten, und wäre es nur im
eigenen Land.
Nein, ich kann dem Artikel bei
bestem Willen und aus tiefstem Herzen nicht nur Positives abgewinnen.
Ich empfinde nur tiefstes Mitgefühl
für die doppelt benachteiligte Weiblichkeit. Darüber redet man in diesen
Ländern nicht gerne, drüben wie
Foto: dj.
hier, so scheint mir. Wundert man
sich dann, wenn solche Eskapaden
wie kürzlich in Köln und anderen
Städten geschehen? Liebe Adils und
Farids, alles Gute in unserem Land,
mit welcher Geschichte auch immer.
Mittlerweile ist ja auch bekannt, dass
viele dieser Storys nicht mal im Ansatz der Wahrheit entsprechen.
Ebenso könnte ich behaupten, als
Kind vergewaltigt worden zu sein,
niemand würde wohl je den Gegenbeweis antreten können. Mir scheint,
die Geschichte ähnelt jener, wo der
Kapitän eines grossen italienischen
Luxus-Kreuzschiffs in Seenot das sin-
Zum Gastkommentar von Matthias
Hauser, «Die dritte Gewalt in weisen
Händen», vom 16. Dezember:
«Richter müssen im Leben und
wenn möglich in der Region verankerte, respektierte, gefestigte Persönlichkeiten sein» – so weit stimme ich
mit der Aussage von Matthias Hauser
überein. Ich sehe allerdings zwei notwendige Ergänzungen. Die Aussage
sollte auch auf Richterinnen zutreffen, wobei ich das eigentlich als
Selbstverständlichkeit
voraussetze.
Zweitens sollten Richter und Richterinnen die fachlichen Voraussetzungen für ihre Arbeit mitbringen. Gerade aufgrund dieser Forderung hat
der Kantonsrat kürzlich ein Gesetz
mit grosser Mehrheit unterstützt, das
eine juristische Ausbildung als Voraussetzung für die Wahl eines Richters festsetzt. Vielen Leuten ist wohl
kaum bewusst, dass bisher für eine
richterliche Tätigkeit im Teilzeitamt
keine entsprechende Ausbildung benötigt wurde. Diese Laienrichter haben historisch eine wichtige Rolle gespielt, als man in der politischen Aufklärung im 19. Jahrhundert die Stimme einer erweiterten Bevölkerungsschicht in die Rechtsprechung mit
einbeziehen wollte. In Kollegialgerichten, wie sie früher üblich waren,
machte diese Sichtweise durchaus
Sinn. Heutzutage ist die Rechtsprechung jedoch viel komplexer geworden. Insbesondere werden die meisten Verhandlungen meist von einem
Einzelrichter geführt und entschieden. Es sollte heute deshalb ebenso
eine Selbstverständlichkeit sein, dass
Richter bei Stellenantritt über die
passende Ausbildung verfügen, wie
dass auch Frauen für dieses Amt geeignet sind.
Am 28. Februar haben die
Stimmbürgerinnen und Stimmbürger
die Aufgabe, eine teilamtliche Richterin oder einen teilamtlichen Richter
ans Bezirksgericht Dielsdorf zu wählen. Mit Nalan Seifeddini stellt sich eine Frau zur Wahl, die alle Anforderungen von Matthias Hauser und mir
erfüllt.
Barbara Schaffner,
Kantonsrätin GLP, Otelfingen
ANZEIGEN
IMMOBILIEN
Kaufe Autos und Lieferwagen
Alle Marken & Jahrgänge
Sofortige gute Barzahlung
Gratis-Abholdienst
Telefon 078 656 60 01 (auch Sa/So)
KLEINANZEIGEN
DIVERSES
Wer hat Lust, 1 bis 2× die Woche in Oberglatt
zu jassen im Rest. Pöstli? Tel. 044 850 57 25.
S PO R T / VE R M I S C H TE S
Stadt Bülach soll
Schulkosten offenlegen
Wie viel kostet ein Primar- und ein
Sekundarschüler die Stadt Bülach?
Diese Frage will der Bülacher SVPGemeinderat René Anthon geklärt
haben. Er hat deshalb im Parlament
Mitte Januar eine entsprechende Interpellation eingereicht. Den SVP-Politiker interessiert vor allem, wie sich
die Kosten seit 2004 verändert haben. Anthon: «Wir haben keine Ahnung, ob und in welchem Umfang die
Aufwendungen pro Schüler seither
gestiegen sind.» Anthon stört sich
nicht grundsätzlich an höheren Bildungsausgaben. «Dass sie gestiegen
sind, ist klar. Die Frage ist vielmehr,
wie steht Bülach im Vergleich mit anderen Gemeinden da und was bedeutet die heutige Ausgabenentwicklung
für die Zukunft?» Um einen Vergleich
mit anderen Gemeinden im Kanton
Zürich zu erhalten, reichen bürgerliche Politiker in ähnlich grossen Städten eine ähnliche Anfrage ein.
In der Interpellation will Anthon
zudem wissen, wie sich die schulischen Sondermassnahmen der Primarschüler in Prozenten entwickelt
haben und ob der Stadtrat im Bereich Schule Sparmöglichkeiten sieht
und, wenn ja, wo. (dj.)
Bülacher Pfarrer
wechselt ins
Flughafenpfarramt
Seit November 2014 arbeitet Stephan
Pfenninger Schait als Pfarrer in der
Kirchgemeinde Bülach und betreut
dabei auch die Gemeinde Hochfelden. Weiter ist er zuständig für die
Erwachsenenbildung und engagiert
sich im interreligiösen Arbeitskreis.
Im November 2015 ist Stephan Pfenninger Schait für die Amtsdauer
2016–2020 gewählt worden. Nun
verlässt er die Kirchgemeinde und
wechselt auf Mitte September ins
Flughafenpfarramt. Die Kirchenpflege bedauert seinen Weggang sehr,
schreibt sie in einer Mitteilung. Sie
könne jedoch gut nachvollziehen,
dass er die Berufung in diese besondere Pfarrstelle angenommen habe.
Die Kirchenpflege wird nun die nötigen Schritte einleiten, um die Stelle
so schnell wie möglich zu besetzen.
Das Datum des Abschiedsgottesdienstes von Stephan Pfenninger
Schait ist noch nicht bekannt. (pd.)
Dorfchronist
in Neerach gesucht
Für die im Neujahrsblatt erscheinende Dorfchronik sucht der Verkehrsund Verschönerungsverein Neerach
einen Nachfolger von Hans-Jürg Hintermann. Interessierte können sich
beim Präsidenten des VVN, Bernhard
Meili, unter 044 858 27 58 oder unter [email protected] melden. (pd.)
Dielsdorf: Gemeinderat
genehmigt ErlenBauabrechnung
Der Gemeinderat Dielsdorf hat die
vom Verwaltungsrat der Sportanlage
Erlen AG vorgelegte Bauabrechnung
über die Gesamtsanierung und Erweiterung der Sportanlage Erlegen
genehmigt, wie er im Mitteilungsblatt
schreibt. Das Projekt und der Bruttokredit von 16 Millionen Franken seien am 15. Mai 2011 anlässlich einer
Urnenabstimmung gutgeheissen worden. Die Gemeinde Dielsdorf beteilige
sich schlussendlich mit einem Anteil
von rund 5,5 Millionen Franken an
den Gesamtkosten. (pd.)
Wochenspiegel
Nr. 5
3. Februar 2016
5
Die Bülacherin Céline Eng (17) hat bei der
30-Jahr-Vereinsfeier einen grossen Auftritt
30 Jahre Bülacher Eislaufclub: Das muss ordentlich
gefeiert werden. An der Jubiläumsshow darf die 17jährige Nachwuchsläuferin
Céline Eng bei einer Solokür
ihr Können beweisen.
Tickets zu gewinnen
Der «Wochenspiegel» verlost 2x 2
Tickets für das Eis-Schaulaufen
vom Freitag, 18. März, in Bülach.
Schicken Sie bis spätestens am
Sonntag, 7. Februar, eine E-Mail
mit der Betreffzeile «Eis-Schaulaufen Bülach» und vollständiger
Adresse an [email protected].
Flavio Zwahlen
Es ist Donnerstag. Ein Arbeitstag wie
jeder andere. 12 Uhr. Mittagszeit.
Nicht für Céline Eng. Die KV-Lernende macht sich von ihrer Arbeitsstelle
beim Notariat Bülach auf den Weg
ins Sportzentrum Hirslen. Dort wartet bereits die Trainerin Ekaterina
Zanta auf die 17-Jährige. Sie sind ein
eingespieltes Team und arbeiten
schon mehrere Jahre miteinander.
«Gute Läuferinnen wechseln ihre
Trainer selten», sagt die junge Eiskunstläuferin. Ekaterina Zanta ist,
wie man dem Namen entnehmen
kann, Russin. Für Céline Eng zu
Beginn gewöhnungsbedürftig. «Ich
musste zuerst mal ihren russischen
Eislauf-Stil annehmen», sagt sie.
Doch das sei nun überhaupt kein
Problem mehr. Die beiden arbeiten
hart. Zwölf Stunden Training jede
Woche. Manchmal sogar mehrere
Einheiten am selben Tag. Das hat einen Grund: Die Bülacherin ist sehr
talentiert. Nun bereiten sich die beiden auf den nächsten grossen Event
vor, das Schaulaufen an der 30-JahrVereinsfeier des Bülacher Eislaufclubs.
Solokür mit Schwierigkeiten
3 Minuten 40 Sekunden. So lange
dauert die Solokür von Céline Eng am
Freitag, 18. März. Das heisst, sie steht
alleine auf dem Eis und alle Blicke
werden auf sie gerichtet sein. Für die
junge Unterländerin ein spezielles Gefühl: «Es werden bis zu 1000 Leute
laufen, da auf dem Hauptfeld die
Show läuft und das Aussenfeld bereits
Ende Februar abgebaut wird. Doch
sie weiss sich zu helfen: «Ich werde
meine Kür langsam beginnen und
mich mit einigen Anfangsschritten ein
bisschen warmlaufen.» Die dritte
Schwierigkeit wird sein, dass sie nicht
das ganze Feld zu Verfügung hat. «In
der einen Ecke des Feldes steht ein
Piano», sagt Céline Eng. Sie müsse
sich den restlichen Platz gut einteilen
damit sie nicht plötzlich zur Musikerin werde. Begleitet wird ihre Kür von
der Dielsdorferin Tiziana Gulino, der
«The Voice of Switzerland»-Gewinnerin. Trotz allen Schwierigkeiten sagt
die 17-Jährige: «Ich werde es geniessen.»
Aufs Level der Elite
Hoch hinaus: Céline Eng will Schweizer Meisterin werden.
auf der Tribüne in der Hirslen sitzen
und mir zuschauen. Das ist unglaublich.» Darum möchte sie dem Publikum auch ein Spektakel bieten. «Ich
fahre nicht alles auf Risiko, wie es an
den Wettkämpfen üblich ist, sondern
versuche, spektakuläre Elemente einzubauen.» Dazu zählt die 17-Jährige
vor allem Schrittfolgen und Sprünge.
Das tönt jetzt schön und gut. Doch Cé-
«Swissness» – Das grosse Schaulaufen
Am Freitag, 18. März, um 19.30
Uhr, steht die Hirslen-Eisbahn ganz
im Zeichen der Show «Swissness»
vom Bülacher Eislaufclub.
Gegen 150 Akteure werden das
Publikum mit ihren Darbietungen
begeistern. 30 Jahre Bülacher Eislaufclub – eine wahre Erfolgsgeschichte. Hunderte Eiskunstläufer
wagten ihre ersten Schritte auf dem
Bülacher Eis. Einige davon starteten
danach zu internationalen Erfolgen
an Europa- und Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen oder an
internationalen Eis- und Tanzshows. Die Besucher des Schaulaufens sehen kreative Darbietungen.
Vom vierjährigen Knirps bis zu erfolgreichen Goldtest-Elite-Läuferin-
nen, alle sind mit dabei. Regie führt
die Bülacher Theater- und Tanzpädagogin Doris Sturzenegger.
Ein absolutes Novum: Live-Darbietungen von der Dielsdorferin Tiziana Gulino, Siegerin von «The
Voice of Switzerland». Für einen
Höhepunkt wird Europameisterin
Sarah Meier sorgen, die im Team
mit dem Pop-Geiger Marco Polo und
den Bülacher «Art on Ice»-Dancern
Melanie Bernhard, Jacqueline Haller, Myriam Leuenberger und Nathalie Bristot für Gänsehaut sorgen
wird. Türöffnung und Restaurant ab
17.30 Uhr, Eventbeginn um 19.30
Uhr. Tickets bekommt man im
Sportzentrum Hirslen und bei Suter
Optik Bülach. (pd.)
Foto: zvg.
line Eng stellen sich beim Schaulaufen einige Hürden in den Weg, an die
sie von den normalen Wettkämpfen
her nicht gewöhnt ist. «Ich habe
Angst, dass mich die Lichter zu fest
blenden.» Sie spricht aus Erfahrung.
Denn es ist nicht ihr erster Show-Auftritt. Die Lichter würden ihr die Orientierung erschweren, so die Eisläuferin. Weiter könne sie sich nicht ein-
Ab diesem Jahr fährt die Bülacherin
mit der Kategorie Elite mit, die
höchste in unserem Land. Ihr ist bewusst, dass sie sich dort bei der grossen Konkurrenz zuerst hinten anstellen muss. Dennoch blickt sie nach
vorne. Ihr Ziel: die Schweizer Meistschaft gewinnen. Denn nur die Siegerin bekommt ein Ticket für die Europameisterschaften. Die 17-Jährige
gibt sich gute Chancen um das zu erreichen. Dies benötigt jedoch noch
Zeit und viel, viel Training. Im letzten
Jahr nutzte sie alle Ferienwochen für
Trainingslager. «Ich war seit eineinhalb Jahren nicht mehr im Urlaub,
doch das ist es mir wert.»
30 Jahre Bülacher Eislaufclub
Grosse Ereignisse werfen ihre
Schatten voraus: Vor 30 Jahren
schien es unmöglich in Bülach, wo
ausschliesslich der Eishockeysport
fest verankert war, einen Eislaufclub zu gründen und erfolgreich zu
sein. Doch es hat sich bewährt.
Eine Handvoll eislaufbegeisterter Mütter, darunter Bettina Meier,
Mutter der Bülacher Europameisterin Sarah Meier, Bernie Bernhard,
Andrea Wainraich und André Rummelsburg hat sich vor 30 Jahren
mit Enthusiasmus, Optimismus und
Durchsetzungsvermögen an das
Projekt gewagt. Sie gründeten zu
Beginn der Herbstferien 1986 den
Bülacher Eislaufclub. Ulrich Seiler,
damaliger Gemeinderat und Arzt,
liess es sich als erster Präsident des
Bülacher Eislauf Clubs nicht nehmen, in der Schnupperkurs-Woche
eigenhändig mitzuhelfen. Er führte
kleine Eisläufer sicher an der Hand
und machte ihnen den Eislaufsport
schmackhaft.
Bereits im November des Eröffnungsjahres fand das Eröffnungsschaulaufen mit über 80 vorwiegend kleinen BEC-Mitgliedern statt.
Weiter nahmen auch zahlreich eingeladene Stargäste, darunter der
dazumal
mehrfache
Schweizer
Meister Oliver Höner, heutiger CEO
der weltbekannten «Art on Ice»-Gala, und die mehrfache Schweizer
Meisterin Claudia Villiger, am
Schaulaufen teil. (pd.)
Eglisauer Tanklager: Verein sucht nachhaltige Lösung
Fortsetzung von Seite 1
(im besten Fall) sorgen, wie die Zürcher Baudirektion Ende letzter Woche mitteilte. Grund: Das Areal gilt
gemäss Altlasten-Verordnung als belasteter Standort. Langfristig stellen
diese Anlagen ein Sicherheitsrisiko
für Personen dar. Daher kann das
Amt für Abfall, Wasser, Energie und
Luft (Awel) basierend auf der Umweltschutzgesetzgebung keine Massnahmen verfügen. «Gälte er als sanierungsbedürftig, hätten wir den
Rückbau fordern können», sagt Ab-
teilungsleiter Franz Adam. Im Verein
sind neben dem Awel auch die Gemeinde Eglisau, die Migrol, der
Grundeigentümer und die Pflichtlagerorganisation Carbura vertreten.
Um die Kosten eruieren zu können,
soll nun ein Submissionsverfahren
mit zwei Varianten durchgeführt
werden.
• Variante 1: Die Stahltanks (3000
Tonnen) werden gänzlich, die Betontanks teilweise entfernt
• Variante 2: Alle Tanks werden
mit verdichtendem Material aufgefüllt, gesichert und zwei Meter hoch
mit Erde überdeckt.
Adam hofft, die erste Variante
ausführen zu können. «Einfach liegen lassen, ist sicher keine Lösung»,
betont er. Resultate erwartet er bis
Ende Jahr.
Gretchenfrage Finanzierung
Obwohl Adam gegenüber dem «Wochenspiegel» immer wieder betont,
mit dem Verein eine zwar ungewöhnliche, aber zielführende Lösung für
ein ebenso unkonventionelles Lager
gefunden zu haben, so steht dem
Verein die Bewährungsprobe erst bevor. Nach der Submission geht es
nämlich darum, den Kostenschlüssel
festzulegen. Oder anders gesagt: Wer
zahlt die Sanierung? Obwohl im Umweltbereich das Verursacherprinzip
gilt, ist unklar, ob die Migrol als Erbauerin, Marcel Quiblier als Grundeigentümer und die Carbura als Pflichtlagerorganisation alleine für die Sanierungskosten aufkommen werden.
Adam sagt auf konkretes Nachfragen
lediglich: «Das kann ich heute nicht
sagen.» Gleichzeitig betont der Abteilungsleiter aber: «Wir brauchen am
Schluss eine machbare Lösung.» Will
wohl heissen: Schlimmstenfalls wird
auch der Steuerzahler zur Kasse gebeten.
6
Wochenspiegel
Nr. 5
3. Februar 2016
KULTUR/MEINUNG
Wochenspiegel
Klassik, Jazz und Pop in Bülach
«Berlin», der erste Teil, stehe ganz
im Zeichen der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel. Die beiden Geschwister waren im
frühen 19. Jahrhundert in Berlin tätig. «Während Bartholdy eine sehr
steile Karriere als Komponist an den
Tag legte, durfte seine Schwester ihre
Werke lediglich zu Hause an geschlossenen Anlässen vortragen», erklärt Zehnder weiter. Die Unterschie-
Sein Wechsel von der Teppichetage
der Swiss auf diejenige der Lufthansa war von mehr als einem
lauen Lüftchen begleitet: Nach seinem Weggang rechnete der ehemalige Swiss-CEO Harry Hohmeister via Medien sowohl mit dem
Kanton Zürich (und damit seiner
Bevölkerung) als auch dem Bund
ab (siehe Artikel auf Seite 1). Viele
Kapazitätsprobleme und damit
Verspätungen seien nicht Folge der
deutschen Verordnung DVO, sondern hausgemacht, weil hier
«Lärmgerechtigkeit»
angestrebt
werde, sagte er.
Der Lärm der anderen
Faszinierende Gegensätze: Proben mit Schülern der Kantonsschule Zürcher Unterland.
de zwischen Mann und Frau seien
damals halt noch sehr gross gewesen. Begleitet wird dieser Teil vom
grossen Symphonieorchester der
Kantonsschule Zürcher Unterland
(KZU). Neben dem Chor ist als Solosängerin die Gesangslehrerin Sandra
Veraldi zu hören.
«Rome», der zweite Teil, umfasst
modernere Pop- und Jazz-Werke und
wird von einer Band begleitet, die sowohl aus Lehrpersonen als auch aus
Schülern der Kantonsschule besteht.
Für die Schleckmäuler im Publikum
wird während der Pause selbst geba-
ckener Kuchen der Chorsängerinnen
und -sänger verkauft. Dass alle Lieder auf Italienisch vorgetragen werden, ist für Melissa Fricke aus dem
Chor der KZU kein Problem: «Die
Texte auswendig zu lernen liegt mir,
da wir zu Hause italienisch sprechen.
Mir gefällt es vor allem, dass wir mit
unserer Songauswahl Menschen in
allen Alterssegmenten ansprechen.
Während ältere Menschen vielleicht
im ersten, klassischen Teil aufblühen,
bietet die zweite Runde mit Songs
von Künstlern wie Eros Ramazzotti,
Laura Pausini oder Zucchero den
jüngeren Zuhörern das, was sie hören wollen.»
Familienkonzert am Sonntag
Musiklehrerin Sabine Zehnder betont, dass das Konzert am Sonntag
ganz auf die Familien ausgerichtet
sein soll: «Die Aufführung beginnt
deshalb am Nachmittag um 15 Uhr,
und die vorderen beiden Reihen sind
für die Kinder reserviert. Zudem haben wir uns für die Pause etwas ganz
Spezielles einfallen lassen, was ihnen
bestimmt grosse Freude bereiten
wird», sagt sie und hofft darauf, dass
die Show am Sonntag Ausflugsziel für
viele Eltern mit ihren Kindern und
Grosseltern mit den Enkelkindern
sein werde. Dass die musischen Klas-
Die Band begleitet die Pop- und Jazz-Werke.
Fotos: zvg.
sen der Kantonsschule an grossen
Chorprojekten mitmachen, ist nichts
Neues. «Wir von der Fachschaft Musik finden, dies gehört einfach dazu.
Deshalb stehen die Herbstsemester
jeweils ganz im Rahmen eines grossen Projektes», sagt die Musiklehrerin weiter.
Viele Ideen für neues Projekt
Die Vorbereitungen hierzu beginnen
allerdings schon lange bevor die
Schülerinnen und Schüler überhaupt
involviert werden. «Momentan haben
wir schon viele verschiedene Ideen,
was wir nächstes Jahr machen werden», grinst Zehnder. Demnächst gelte es in der Fachschaft abzuklären,
was man konkretisieren möchte. Danach gehe es darum, Noten zu beschaffen, die Arrangements an die
bestehenden Möglichkeiten anzupassen und sie zu überarbeiten.
Aber bevor dieses neue Projekt in
Angriff genommen wird, gilt es für
den Chor und das Orchester der Kantonsschule Zürcher Unterland noch
einmal, an den verbleibenden Proben
alles zu geben.
«Berlin meets Rome», Aula der Kantonsschule Zürcher Unterland, Bülach, Eintritt
frei, Kollekte. Aufführungen: Freitag, 5.
Februar, 19.30 Uhr, Samstag, 6. Februar,
19.30 Uhr, Sonntag, 7. Februar, 15 Uhr.
PARTEIEN
Ständerat Ruedi Noser ruft zu mutigen Taten auf
Am Neujahrsapéro der FDP Bülach
haben sich kürzlich rund 30 Mitglieder der Ortspartei für das gemeinsame Anstossen im Spital Bülach getroffen. Bei Leckereien aus der spitaleigenen Küche plaudert die durchmischte Gesellschaft angeregt. Dabei
ist die positive Stimmung aus dem
erfolgreichen Wahljahr deutlich zu
spüren.
Darauf spricht auch Jürg Rothenberger, Präsident der FDP Bülach, bei
seiner Begrüssung an. Die Schweizer
FDP, aber auch der lokale Freisinn
dürfen auf zahlreiche Erfolge der
letzten Monate zurückblicken. Liberale Ideen und Köpfe scheinen wieder Konjunktur zu haben. Das ist
auch in Bülach der Fall, wo die hiesige FDP mit Frédéric Clerc den höchsten Bülacher stellt. Dass die bürgerliche Kraft generell stark ist, soll für
die Stadt Bülach als Vorteil genutzt
werden, sagt Rothenberger. Denn es
stehen zahlreiche wichtige Herausforderungen an oder sind bereits angepackt, wie etwa das zentrale Verwaltungsgebäude (ZVG) Sechtbach.
Die FDP hat sich im Abstimmungs-
7
Roger Suter
Fabian Moor
Ein Abend in zwei Teilen
3. Februar 2016
AUF EIN
WORT
Vom 5. bis zum 7. Februar
wird der Chor der Kantonsschule Zürcher Unterland
gemeinsam mit dem hauseigenen Orchester das Projekt «Berlin meets Rome»
in der Aula der Kanti aufführen. Zu erwarten ist
ein Abend in zwei Teilen.
Die Proben laufen auf
Hochtouren.
«Ich selbst habe nach meiner Matur
vier Monate in Rom verbracht und
lebte für zwei Jahre in Berlin», sagt
Sabine Zehnder. Sie ist Musiklehrerin
an der Kantonsschule und hatte die
Idee für dieses Projekt bereits 2013.
«Die Unterschiede und Gegensätze
faszinieren mich sehr. Zudem bieten
sie eine gute Grundlage für ein abwechslungsreiches Programm», erklärt sie.
Nr. 5
Ruedi Noser (links), FDP-Ortsparteipräsident Jürg Rothenberger.
kampf für das Projekt eingesetzt, das
die Stadtverwaltung schlanker und
effizienter machen soll, und ist nun
auch bei der Umsetzung intensiv beteiligt.
Die nachfolgenden Ausführungen
zum Spital Bülach von Verwaltungsratspräsidentin Ilse Kaufmann geben
den Gästen einen Einblick in die Aufgaben des Spitals. Sie erzählt weiter
Foto: zvg.
von der vor einem Jahr erfolgreich
vollzogenen Umwandlung des Spitals
in eine private Aktiengesellschaft.
Dieser aus wirtschaftsliberaler Sicht
sehr erfreuliche Schritt dürfte auch
den Hauptredner des Abends gefreut
haben. Ständerat Ruedi Noser ist
trotz arger Erkältung nach Bülach gekommen und vermochte die Anwesenden mit seinen deutlichen Worten
zu begeistern, aber auch zum Nachdenken zu bringen.
Mit Zahlen und Bildern erläuterte
er die globalen Herausforderungen
der nächsten Jahre. Dabei geht er auf
die globale Verschuldung, die Überkapazitäten in der Wirtschaft und die
anstehenden strukturellen Veränderungen durch die digitale Revolution
ein. Das Zauberwort Innovation fällt
dabei mehrmals – das verwundert
nicht, denn Ruedi Noser hat kürzlich
gemeinsam mit Bundesrat Johann
Schneider-Ammann
die
Stiftung
«Swiss Innovation Park» erfolgreich
aus der Taufe gehoben. Er ist überzeugt davon, dass die Schweiz – will
sie weiter an der Spitze bleiben –
langfristig denken und mutig vorangehen muss.
Die Ideen von morgen entstehen
heute. Und sie sind für den Erfolg des
Wirtschaftsstandorts Schweiz genauso wichtig wie kompetitive Rahmenbedingungen. Dafür will sich Noser
auch in seinem Amt als Zürcher
Ständerat und als Unternehmer weiterhin einsetzen.
Karin Mateu, FDP Bülach
Es leuchtet mir ein, dass der Vertreter einer Airline in erster Linie
deren Interessen vertreten muss.
Und ich verstehe auch den Ärger
der Verantwortlichen, wenn sie sagen: «Es kommt mir vor, als würden wir am Flughafen ausschliesslich Lärm produzieren.»
Was weder mir noch anderen
Anwohnern jedoch einleuchtet,
sind Aussagen wie: «Weil wir wegen des komplizierten Flugregimes
mittags zu viele Verspätungen einfahren, müssen wir abends länger
fliegen.» Das würde ja heissen,
dass ein verspäteter Mittagsflieger
alle folgenden nach hinten schiebt
– bis die letzten in die Nachtflugsperre rutschen. Dem ist aber bei
weitem nicht so: Noch immer gibt
es Wellen und in der Folge auch
Pausen im An- und Abflug, die locker zum Auffangen von Verspätungen reichen müssten.
Ich habe vielmehr den Verdacht, dass Swiss, ihre Mutter
Lufthansa und der Flughafen die
Anzahl der Slots (planmässige
Zeitpunkte, zu denen Flieger starten und landen können) maximieren wollen. Das ist zwar ihr gutes
Recht, aber es wäre redlicher,
wenn sie dies unter der Überschrift «Wachstum» tun würden,
statt mit «Verspätung», übertriebener Sicherheit und «gefallenen
Preisen» das Schreckgespenst der
Abwanderung von Fluggästen in
den Himmel über Kloten zu zeichnen. Denn die Flugpreise fallen
nicht auf Gottes Geheiss, sondern
werden von den Anbietern gesenkt
– weil der Sprit zu günstig ist, die
Kundschaft zu klein, die Flieger zu
leer. Logische Marktwirtschaft
würde da einen Abbau (auch beim
Lärm) bedeuten. Aber Abbau
klingt bei Aktionären halt nur gut,
wenn es um Arbeitsplätze und damit Löhne geht.
Witterungsschutz beim
Friedhof Oberglatt
Der Gemeinderat Oberglatt hat für die
Erstellung eines Witterungsschutzes
aus Glasbausteinen beim Friedhofsgebäude knapp 15 000 Franken bewilligt, wie er in einer Mitteilung
schreibt. Für das Entwicklungskonzept des Friedhofs Geeren ist vor einiger Zeit eine Projektgruppe gegründet
worden. Sie setzte sich als erste Priorität mit einem Witterungsschutz auseinander, damit die heute unbefriedigende Situation behoben werden und
dem Bedürfnis der Trauernden nach
Schutz und Geborgenheit entsprochen
werden kann. Dabei wurden mehrere
Möglichkeiten geprüft. (pd.)
8
Wochenspiegel
Nr. 5
BÜLACHER KULTUR
3. Februar 2016
Die Kunst-Spur führt nach Sent
VERANSTALTUNGSKALENDER
INFORMATION
Donnerstag, 4. Februar, 20 Uhr
Abstimmungsvorlagen vom 28. Februar
Frauenstammtisch, Cafeteria Sechtbach-Huus
AUSSTELLUNG
Bis Dienstag, 16. Februar
Metall-Bilder von Hanspeter Wolfensberger
Petras-Ideen-Boutique, www.petras-ideen-boutique.ch
KLEINKUNST
Freitag, 5. Februar, 20 Uhr
Simon Chen: Meine Rede! – Kabarett am Pult der Zeit
Sigristenkeller, www.sigristenkeller.ch
JAZZ
Freitag, 5. Februar, 20.15 Uhr
Konzert mit Slidestream
JazzInn im Grampen, www.jazzbuelach.ch
Farben und Formen deuten auf einen gebirgigen Hintergrund hin.
Wo Sent liegt, werden Mitmenschen, die in der Geografie sattelfest sind, sicherlich wissen.
Dieses Dorf, hoch über dem Inntal auf der Sonnenseite im Unterengadin gelegen, bietet demnächst etwas Besonderes, an dem Bülach durch
eine künstlerisch tätige Mitbürgerin beteiligt ist.
Sie heisst Madlaina/Madeleine Klaus und stellt
neue Zeichnungen und Collagen unter dem Titel «Wege und Spuren» in der Grotta da Cultura
im Chasa d’Inscunter in Sent aus.
In Bülach hat Madeleine Klaus in der Herrenwies ein Atelier, in dem sie grössere Bilder
malt und gestaltet. Seit einigen Jahren besitzt
sie in Sent ein zweites kleineres Atelier: «Hier
entstehen ganz andere Werke als in Bülach.
Hier arbeite ich mit Papier und Kreide.»
In ihrem Atelier in Sent entstehen Zeichnungen und Collagen, auf denen in irgendei-
Foto: zvg.
nem künstlerischen Ausdruck immer gebirgige
Formen vorkommen. Hier heisst sie auch nicht
mehr Madeleine, sondern Madlaina Klaus, hier
kennt man sie mit Block und Zeichenutensilien
in der Hand, mit denen sie auf ihren Märschen
und Spaziergängen Eindrücke und Ansichten
festhält.
Der Namenswechsel von Madeleine zu Madlaina Klaus passiere übrigens stets in der Mitte
des Vereina-Tunnels zwischen Klosters und
Susch/Lavin, erzählt sie schmunzelnd: «In der
Mitte macht es Klick. Dann bin ich im romanischen Teil der Schweiz und heisse Madlaina.»
Die Ausstellung «Wege und Spuren» beginnt
am Freitag, 6. Februar, 17 Uhr mit der Vernissage. Sie dauert bis zum 5. April und ist jeweils
Dienstag und Samstag von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Wichtiger Hinweis für diejenigen, die sich
aus dem Unterland auf die Kunst-Spur ins Unterengadin begeben: Die Künstlerin ist nicht
immer anwesend.
Friedel K. Husemann
Die Stadtmusik Bülach hat ein volles Programm
Frühlingskonzert,
Sechseläuten, Galakonzert Kloten, Eidgenössisches Musikfest, Kirchenkonzert:
Die Stadtmusik Bülach steht vor einem
«Granaten»-Jahr.
Ein Blick auf das Stadtmusik-Jahresprogramm 2016, und man kratzt
sich am Hinterkopf. Beim Zählen
der Termine – Proben, Konzerte und
sonstige Anlässe – kommt man
nämlich in die Gegend der Zahl 80.
Viel weniger sind es auch in einem
«normalen» Jahr nicht, aber 2016
ist in der Tat ein besonderes Jahr
für Musikgesellschaften und -vereine, denn es findet vom 17. bis 19.
Juni das Eidgenössische Musikfest
in Montreux statt, an dem die
Ihr Kulturinserat
Malaporn Schori berät Sie gerne:
Telefon 044 863 72 08
[email protected]
Stadtmusik in der 2. Stärkeklasse
antritt. Das Aufgabenstück für das
Eidgenössische Musikfest erhält die
Stadtmusik am 11. April, sie hat
danach also etwa zwei Monate Zeit
für die Einübung.
Ein weiteres besonderes Datum ist
das Wochenende vom 21. und 22.
Mai: Die Stadtmusik tritt am Samstag als «Fahnengötti» in Kloten –
die Stadtmusik Kloten feiert ihr
100-jähriges Bestehen – an einem
Galakonzert im Schluefweg auf, am
Sonntag folgt gleichenorts der Musiktag Zürcher Unterland.
Lokale Termine
Neben diesen beiden Auswärts-Auftritten ist die Stadtmusik Bülach
wie jedes Jahr regelmässig in heimischen Gefilden anzutreffen. Beginn ist am Samstag und Sonntag,
12./13. März, mit den Frühlingskonzerten im Breiti-Saal in Winkel.
Am Montag, 18. April, heisst es auf
ans Sechseläuten, am Donnerstag,
14. Juli, steht das Serenadenkonzert auf dem Programm.
Nach den Sommerferien folgt das
Jubilarenkonzert in der Stadthalle,
und danach geht es in den Proben
bereits um das Kirchenkonzert, das
dieses Jahr an zwei Tagen stattfindet: am Freitag, 18. November, 20
Uhr, und am Sonntag, 20. November, 16.30 Uhr, jeweils in der reformierten Kirche. Damit möchte die
Stadtmusik – die übrigens jederzeit
offen ist für Musikanten, die in einem Musikverein mitmachen möchten – noch mehr Fans und Freunden
Gelegenheit geben, beim Kirchenkonzert dabei zu sein. Das Finale
sind wie immer die Weihnachtsmusik in der reformierten Kirche
(Samstag, 26. November, 17 Uhr)
und das Weihnachtsständli im Alterszentrum Grampen (Donnerstag,
22. Dezember, 19 Uhr).
Friedel K. Husemann
JUGENDLICHE UND KUNST
Samstag, 6. Februar, 17 Uhr
Konfirmanden: «Wir machen Kunst»
Pfarrhauskeller, Hans-Haller-Gasse 7
AUSSTELLUNG
Sonntag, 7. und 14. Februar, 10 bis 12 Uhr
Film & Foto in Bülach
Ortsmuseum, www.museum-buelach.ch
SCHAUSPIEL
Freitag, 19. Februar, 20 Uhr
Tragische Komödie: «Mir stinkt das Glück»
Sigristenkeller, www.sigristenkeller.ch
SWING
Freitag, 19. Februar, 20.15 Uhr
Echoes of Swing
JazzInn im Grampen, www.jazzbuelach.ch
ABSTIMMUNGEN
Am 28. Februar werden die
Stimmberechtigten mit eidgenössischen und kantonalen Vorlagen
geradezu bombardiert. Es geht
um die Durchsetzungsinitiative,
die Initiative gegen die Heiratsstrafe, die SpekulationsstoppInitiative und die zweite Gotthard-Röhre sowie um die Bildungsinitiative und die Lohndumping-Initiative. Über diesen Haufen Vorlagen informiert Nationalrätin Rosmarie Quadranti (Volketswil) am Frauenstammtisch
vom 4. Februar. Ort und Beginn
sind wie immer die Cafeteria
Sechtbach-Huus, 20 Uhr.
KABARETT
Er heisst Simon Chen, der am
Freitag, 5. Februar, sein erstes
Kabarettprogramm im Sigristenkeller präsentiert. Das tut er unter dem Titel «Meine Rede! – Kabarett am Pult der Zeit» und unterstreicht das mit dem Hinweis,
dass derjenige, der in den
Schlussgang kommen will, Reden
schwingen muss. Simon Chen
zeigt auf, dass man mit einer ansprechenden Ansprache Gläubige,
Gläubiger und andere abhängige
Anhänger für sich gewinnen
kann. Chen legt um 20 Uhr los,
und es ist durchaus sinnvoll, frü-
her in den Sigristenkeller zu kommen und der Bar einen Besuch
abzustatten (geöffnet ab 19.15
Uhr).
AUSSTELLUNGEN
Seit Anfang November 2015 sind
im Café Klaus Werke von Giovanni
Huber unter dem Titel «Cosmic»
ausgestellt. Diese Ausstellung,
die von www.kunstgenuss.ch präsentiert wird, geht ihrem Ende
entgegen: am 17. Februar ist Finaltag. Die nächste Ausstellung
im Café Klaus wird von der Künstlerin «Schmimo» bestritten. – Im
Ortsmuseum läuft die Ausstellung
«Film & Foto in Bülach» weiter:
Jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr
kann diese sehenswerte Schau
von «Old Büüli» besucht werden.
POSAUNEN
Am Freitag, 5. Februar, gastiert
im JazzInn im Alterszentrum
Grampen die Gruppe Slidestream.
Es ist eine Formation um den Tessiner Danilo Moccia, der mit Vincent Lachat und Stefan Schlegel
an drei Posaunen für bemerkenswerte Klänge sorgt. Mit dabei
sind weiter Stefan Stahel (Piano),
Christoph Sprenger (Bass) und
Elmar Frey (Drums). Das Konzert
mit Slidestream beginnt um
20.15 Uhr.
Wochenspiegel
WIRTSCHAFT
Nr. 5
3. Februar 2016
9
Zürcher Urschrei mit 100 Jahren Nachhall
Mit der Eröffnung des Cabarets Voltaire am 5. Februar
1916 infizierte Dada von
Zürich aus die ganze Welt.
Genau 100 Jahre später
läuft nun unter dem Titel
«165 Feiertage: Obsession
Dada» ein Jubiläumsprogramm von überwältigenden
Ausmassen vom Stapel.
Eröffnungs-Tusch
Am Eröffnungstag des Dada-Jubiläums morgen Freitag, 5. Februar,
wird an diversen Orten gefeiert:
• Im Cabaret Voltaire spielt ab 15
Uhr Pianist Dario Bonucelli Erik
Saties «Vexations». Um 20.30 Uhr
treten zu offiziellen Ansprachen
auf: Jürgen Häusler, Präsident
Trägerverein Cabaret Voltaire; Adrian Notz, Direktor Cabaret Voltaire, und Stadtpräsidentin Corine
Mauch. Danach folgt die Eröffnung
der Ausstellung «Obsession Dada»
mit einer Performance, einer Predigt, der Vernissage des Stadtplans
«Dada Stadt Zürich» sowie der
Präsentation «Cabaret Voltaire als
Skulptur» von Kerim Seiler.
• Im Landesmuseum eröffnet um
18 Uhr die Ausstellung «Dada Universal», die Dada-Werke sowie die
globale Ausstrahlung der Bewegung bis in die Gegenwart zeigt.
Im Zentrum steht als «Mona Lisa
des Dadaismus» das legendäre
Urinoir von Marcel Duchamp.
• Im Kunsthaus Zürich eröffnet
um 19 Uhr die Ausstellung «Dadaglobe reconstructed», ein Meilenstein in der jüngsten Dada-Forschung. «Dadaglobe» versammelt
die über 200 Kunstwerke und Texte, die dem Dadaisten Tristan Tzara 1921 von Künstlern aus ganz
Europa zugeschickt wurden. (mai.)
Lisa Maire
Auf die Frage, was Dada ist, haben
nicht alle die gleiche Antwort parat.
Kunsthistorisch betrachtet, war Dada
eine radikale Reaktion auf die Schrecken des Ersten Weltkrieges, eine
geistige Haltung, die sich von den geltenden Normen, Hierarchien, Konventionen verabschiedete. Farbiger klingt
Hugo Balls Erklärung im ersten Dada-Manifest von 1916: «Wie erlangt
man die ewige Seligkeit? Indem man
Dada sagt. Wie wird man berühmt?
Indem man Dada sagt. Mit edlem Gestus und mit feinem Anstand, bis zum
Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit.»
Dada-Nabel der Welt
Hugo Ball gehörte neben Emmy Hennings, Tristan Tzara, Marcel Janco,
Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp und
Richard Huelsenbeck – mit Ausnahme
von Sophie Taeuber-Arp allesamt europäische Emigranten – zu den Begründern des Cabaret Voltaire, wo am
Abend des 5. Februar der erste Dada-Abend ausgetragen wurde. Das Cabaret Voltaire war bis zum 23. Juni
1916 in Betrieb, als Hugo Ball im kubistischen Kostüm als magischer Bischof auftrat. Wenige Wochen später
fand im Zunfthaus zur Waag die erste
Dada-Soiree mit dem Eröffnungsmanifest von Hugo Ball statt.
Anarchistisch, provokativ, erfinderisch, Urbewegung der Avantgarde, war Dada bereits zu Beginn der
1920er-Jahre ein weltumspannendes
Netzwerk. Ohne Dada, so betont Adrian Notz, Direktor des Cabarets Voltaire, hätte es weder Surrealismus,
Pop-Art, Fluxus, Mail-Art oder Punk
gegeben. Die eigentliche dadaistische
Zürcher Chronik endete zwar im Juni
1916. Dank einer der weltweit grössten Dada-Sammlungen im Kunsthaus
und dem 2004 wiedereröffneten Cabaret Voltaire blieb Zürich aber bis
heute der Dada-Nabel der Welt.
Mit einem überbordenden Programm soll das Cabaret Voltaire nun
165 Tage lang – ein Tag für jeden der
«anerkannten» 165 Dadaisten – zu
dem gemacht werden, was es vor
100 Jahren war: eine Beiz und ein
freier Ort der zeitgenössischen Kunst.
Dazu wolle man sich von den Dadaisten inspirieren lassen, mit Philosophen über Gesellschaft und Kunst
nachdenken und mit Künstlerinnen
und Künstlern die «Energieeinheit
Obsession» entzünden, heisst es in
der Jubiläumsdokumentation.
Illustres Komitee
Dada-Mitbegründer Hugo Ball als magischer Bischof im kubistischen Kostüm, Zürich, 1916.
ret Voltaire aufladen soll, so erklärt
Adrian Notz. Eine Säule aus Kupfer,
die mitten aus der ebenfalls mit Kupfer verkleideten Bühne ragt, dient dabei als leitendes Element zum darüber gelegenen Veranstaltungssaal,
wo eine zweite Kupferbühne die
Energieladung empfängt.
Die Bühne in der Krypta wird mit
wöchentlichen Performances, Lesungen und Manifesten bespielt. Den
Auftakt macht das italienische Performance-Kollektiv Lu Cafausu. In den
Wochen drauf folgen Künstlerinnen
und Künstler wie Giovanni Morbin
mit seinem Hund Ada, Oppy De Bernardo & Aldo Mozzini, Garret Nelson,
Thomas Hirschhorn, Lili ReynaudDewar, Gianni Motti, Nedko Solakov,
Carlos Amorales und andere mehr.
Einige dieser Protagonisten waren
bereits davor im Cabaret Voltaire zu
Gast. So etwa der als kompromisslos
bekannte Schweizer Installationskünstler Thomas Hirschhorn oder
der Mexikaner Carlos Amorales, der
in seiner Heimat eine neue Avantgarde namens «El Cubismo Ideologico»
begründet hat. Und der Italo-Schweizer Gianni Motti zeigte hier mal mithilfe einer Wahrsagerin eine Ausstellung, die in der Zukunft stattfand.
Gefeiert wird auch an den täglichen Soireen im Saal des Cabarets
Das Dada-Jubiläum wird finanziell
von Stadt und Kanton Zürich, vom
Bundesamt für Kultur und von privaten Sponsoren unterstützt. Als
Kurator waltet Kunsthistoriker Juri Steiner, ideelle und organisatorische Unterstützung leistet ein Komitee, dem fast 40 Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft angehören. Darunter der
Stadtzürcher Kulturchef Peter Haerle, alt SP-PRegierungsrat Markus
Notter, die Künstler John Armleder, Thomas Hirschhorn, Dieter
Meier, Präsenz-Schweiz-Chef Nicolas Bideau oder Literaturwissenschaftler Peter von Matt. (mai.)
Fotos: zvg.
Voltaire. Am 10. Februar zum Beispiel
erwecken sechs Tänzerinnen und eine
Puppenspielerin die Marionette «The
Robot King» der Ur-Dadaistin Sophie
Taeuber-Arp zum Leben. Nach einer
36-stündigen «Hacktion» spielt am 5.
März die Genfer Kultband The Death
Brothers, und für den 9. April kreiert
die internationale Performance Gruppe «Blago Bung» ein Lyrik-Konzert.
Gespannt darf man auch sein auf den
Auftritt des Malers, Plastikers und
Konzeptkünstlers Kerim Seiler, der
das Cabaret Voltaire in eine Skulptur
umwandeln wird. Der Ort ist dann
keine Liegenschaft mehr, sondern ein
Kunstwerk, das nach den Regeln des
«Obsession Dada»
«Obsession Dada» nennt sich denn
auch die Sonderausstellung, die morgen in der Krypta des Cabarets Voltaire eröffnet wird. Sie basiert auf
Dokumenten aus dem Archiv des
grossen Schweizer Ausstellungsmachers Harald Szeemann (1936–2005),
das sich im J.P. Getty Research Institute in Los Angeles befindet. In seinem «Museum der Obsessionen» fanden auch Dada und die Dada-Erben
einen Platz. Seine Tochter Una Szeemann hat nun für die Ausstellung eine raumgreifende Bühne konzipiert,
die wie die Obsession als Energieeinheit verstanden wird und das Caba-
Obsession Dada: (v.l.) Stempel aus dem Archiv von Harald Szeemann, Gianni Motti, Selbstporträt von 2015,
das Cowboy-Parfum «Budd Sèlavy» des US-Schweizer Künstlers Garret Nelson.
Fotos: zvg.
Systems Kunst funktioniert – ein neuer Freiraum. Diesen haben bereits im
Jahr 2002 Künstlerinnen und Künstler
geschaffen, indem sie die Liegenschaft
besetzten und sie während mehrerer
Monate als «Dadahaus» betrieben.
Dank ihnen gibt es das Cabaret Voltaire als Institution heute.
165 Dada-Morgengebete
Das Feiertagsprogramm umfasst viele
weitere Aktionen, Performances, Lesungen, Konzerte und zum Beispiel
auch Stadtführungen. Ab dem 11. Juni wird das Cabaret Voltaire dann
zum «Zunfthaus Voltaire» der Kunstbiennale Manifesta 11 transformiert.
So enden Ausstellung und Soireen am
15. Mai mit der Lancierung des «Vögele Kulturbulletins» zu Dada – genau
100 Jahre, nachdem das Cabaret Voltaire Magazin erschienen ist.
Eine Attraktion der besonderen
Art dauert weiter an: Adrian Notz
himself amtet während aller 165 Dada-Feiertage als Frühaufsteher und
Vorbeter. Das heisst, täglich um 6.30
Uhr hält er Offizien zu Ehren eines
der 165 Dadaisten ab. Am Feiertag
von Hans Arp etwa trägt er dessen
Gedicht «Die Schwalbenhode» vor.
Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich. Offizien: 5. Februar bis 18. Juli, jeweils um 6.30 Uhr. Soireen: 5. Februar bis
15. Mai, jeweils um 20 Uhr. Ausführliche
Agenda: www.cabaretvoltaire.ch.
10
Wochenspiegel
Nr. 5
3. Februar 2016
WWW
Wochenspiegel
AU TO M O B I L
Nr. 5
3. Februar 2016
11
Toyota bringt den RAV4 als Hybridvariante
Drei Jahre nach der Einführung der vierten Modellgeneration des Kompakt-SUV
RAV4 wird nun auch eine
Hybridvariante mit Frontoder Allradantrieb angeboten. Gegenüber der Version
mit Benzinmotor ist der
Mehrpreis happig.
lend ist dabei die 360-Grad-Kamera,
die Objekte rund um das Fahrzeug
anzeigt und so dem Fahrer jederzeit
hilft, den Überblick zu behalten. Zum
erweiterten Sicherheitspaket zählen
unter anderem ein Spurhalteassistent
(hat sich bei bewusst provozierten
Manövern bewährt), vollautomatisches Fernlicht sowie die Verkehrsschildererkennung. Das Pre-Collision-System bremst bei einer drohenden Kollision bis zum Stillstand oder
verringert zumindest das Tempo um
etwa 40 km/h. Ausserdem kann das
System bei einem Tempo von bis 80
km/h Fussgänger erkennen, wobei es
im Falle eines drohenden Zusammenstosses die Fahrt automatisch
um ungefähr 30 km/h verlangsamt.
Peter Trösch
1994 rückte Toyota als Pionier ins
Rampenlicht und stellte am Genfer
Automobil-Salon als Weltpremiere
das Kompakt-SUV RAV4 vor. Diese
neue Fahrzeugkategorie kam an der
Verkaufsfront auf Anhieb gut an. In
der Folge konnte jedes Jahr eine
markante Steigerung der Absatzzahlen verzeichnet werden.
Facelift beim Design
Hybrid-Pioniere
Drei Jahre später setzten die Japaner
einen weiteren Meilenstein: Mit der
Markteinführung des ersten Prius betrat das weltweit erste Grossserienmodell mit Hybridantrieb die automobile Bühne. Dazu kamen der Auris
sowie der Yaris mit Hybridantrieb.
Auch Toyotas Nobeltochter Lexus bietet ein breites Portfolio an Hybridmodellen.
Nun steht auch bei der 2013 lancierten vierten Generation des beliebten RAV4 eine Hybridvariante zur
Verfügung. Oder besser gesagt, zwei:
Toyota bietet das Hybrid-SUV nämlich wahlweise mit Front- oder mit
Allradantrieb an.
Das bewährte Hybridantriebssystem besteht aus einem 2,5-Liter-Benzin-Atkinson-Motor mit 155 PS, einem Elektromotor, einem Generator
und einer Nickel-Metallhydrid-Batterie mit 204 Zellen, die unter der
Keinen Diesel mehr, dafür gibt es neu einen Hybridmotor für den neuen RAV4 von Toyota.
Rückbank angebracht ist. Die 4×4Version verfügt über einen zusätzlichen Elektromotor an der Hinterachse und realisiert damit einen elektrischen Allradantrieb, der leichter
und kompakter ausgelegt ist als ein
System mit Verteilergetriebe und
Kardanwelle.
Mit einer maximalen Systemleistung von 197 PS verbraucht der Allrad-Hybrid laut Werk 4,9 Liter pro
100 Kilometer. Der CO2-Ausstoss
wird mit 115 Gramm pro Kilometer
angegeben. 8,3 Sekunden sollen von
0 bis 100 km/h verstreichen, als Spitzentempo werden 180 km/h genannt.
Auf
spanischen
Autobahnen,
Überlandstrassen und engen Serpentinen im Gebirge hinterliess der fünfplätzige Allrad-Hybrid einen ausgezeichneten Eindruck. Ein kurzer
Knopfdruck, und schon setzt sich das
rund 1,7 Tonnen wiegende SUV völlig
geräuschlos und sanft in Bewegung.
Angenehm überrascht haben auch
die Fahrleistungen und die jederzeit
Fotos: zvg.
genügend abrufbaren Kraftreserven.
Ein Lob verdienen schliesslich der
hohe Fahrkomfort und das grosszügige Platzangebot, das bezüglich Beinund Kopffreiheit sehr gute Werte erreicht. Die Anhängelast darf beim
4×4 bis zu 1650 Kilogramm wiegen.
Einhergehend mit der neuen
Technik hat Toyota seinem Erfolgsmodell – mit oder ohne Hybrid – ein
neues Aussendesign, ein aufgefrischtes Interieur sowie eine erweiterte Sicherheitsausstattung verpasst. Auffal-
Bei der Überarbeitung sind die Hebel
auch beim Design angesetzt worden.
So wirkt die Frontpartie jetzt schon
etwas aggressiv. Die neuen hinteren
Stossfänger und prägnantere Rückleuchten verleihen dem RAV4 ein dynamischeres Erscheinungsbild..
In der Schweiz kommt der Hybrid-RAV4 im März in den Verkauf.
Die Basisversion mit Frontantrieb
kostet ab 37 700 Franken, die 4×4Version ab 40 200 Franken. Weitaus
weniger kostet die Einstiegsvariante
mit reinem Benzinmotor: Ab 29 900
Franken ist man dabei. Sämtliche
Benzinversionen verfügen über einen
152 PS leistenden 2-Liter-Motor und
Allradantrieb.
Ein Diesel wird in der Schweiz
nicht mehr angeboten. Die Verkaufserwartungen für den neuen RAV4 liegen in der Schweiz für 2016 bei 1800
Einheiten; der Hybridanteil soll laut
Philipp Rhomberg, Generaldirektor
Toyota Schweiz, bei 85 Prozent liegen. Kumuliert wurden hierzulande
bis heute über 40 000 RAV4 immatrikuliert.
Mitsubishi Outlander kommt frischer daher
Die sichersten Autos
des letzten Jahres
Mit mehr als 100 Änderungen rollt der Outlander ins
neue Modelljahr. Verbesserungen fallen in den Bereichen Technik, Komfort und
Ausstattung auf. Auch die
Optik wurde aufgepeppt.
Die Verbraucherschutzorganisation
Euro NCAP hat aus den Crashtests
des vergangenen Jahres die sichersten Autos ihrer Klasse benannt. «Best
in class» sind unter den neuen Modellen der Volvo XC90 (grosse Geländewagen), der Mercedes-Benz GLC
(kleine Geländewagen), der Jaguar
XE (Limousinen), der Infiniti Q30
(Kompaktklasse) und der Honda Jazz
(Kleinwagen). Bei den grossen Vans
schnitt der Ford Galaxy/S-Max am
besten ab, bei den kleineren Vans der
VW Touran. Trotz vier statt möglichen fünf Sternen ging der Mazda
MX-5 (siehe Artikel oben) als sicherster Sportwagen 2015 hervor. (zb.)
Peter Trösch
Dass der Outlander bisher kein Hingucker war, hat die Verantwortlichen
schon etwas gewurmt. Mit der Überarbeitung gehört dieser Makel nun
aber der Vergangenheit an. Denn erstmals bei einem Serienmodell kommt
die neue, emotionalere Designsprache
von Mitsubishi zum Einsatz. Die dynamisch gestylte Front mit LED-Scheinwerfern, das sportliche SUV-Profil sowie das elegante Heck mit breiten
Leuchten und LED-Tagfahrlichtern
lassen den Outlander eindeutig zeitgemässer aussehen als den Vorgänger.
Die Heckschürze ist in sportlichem
Schwarz, die Schutzabdeckung im Silberlook gehalten – das kann sich sehen lassen.
Fortschritte im Innenraum
Auch im Innenraum sind Fortschritte
gut sichtbar. Die Verarbeitung der Materialien hinterlässt einen soliden und
gepflegten Eindruck. Und dem Fahrer
fällt das neu gestylte, griffigere und
verstellbare Lederlenkrad auf. Es gibt
aber auch kleine Schönheitsfehler: Die
Tasten für die zweistufige Sitzheizung
sind zu versteckt und die Schalter für
die Fensterheber nachts nicht be-
Der neue Outlander ist moderner, komfortabler und bequemer.
leuchtet. Suchen muss man auch den
Hebel für die Tankklappe, die etwas
ungewohnt neben dem Fahrersitz auf
dem Türeinstiegsholm platziert ist.
Die Motorisierung unseres Testwagens hinterlässt gemischte Gefühle.
Wohl hat der 2,2-Liter-Diesel mit einer Leistung von 150 PS genügend
Kraftreserven, er muss sich aber
punkto Laufruhe Abstriche gefallen
lassen. Das Triebwerk brummt fast
über den gesamten Drehzahlbereich
unüberhörbar. Und auch der durchschnittliche Verbrauch von 7,2 Litern
pro 100 Kilometer bewegt sich an der
Obergrenze. Dies auch gemessen an
den Fahrleistungen: Laut Werk liegt
die Höchstgeschwindigkeit bei 190
km/h, und der Spurt auf Tempo 100
soll in knapp 12 Sekunden bewältigt
werden können.
Der wohnliche Innenraum ist
grosszügig konzipiert und bietet fünf
Fotos: zvg.
Erwachsenen auch auf längeren Wegstrecken viel Komfort. Dazu tragen die
bequemen Ledersitze mit verbessertem Seitenhalt, aber auch die üppig
bemessene Bein- und Kopffreiheit bei.
Die zweite Sitzreihe kann variabel
umgeklappt und bis zu 25 Zentimeter
nach vorne geschoben werden, um
das Einsteigen in die dritte Sitzreihe
zu erleichtern. Mit einem einfachen
Handgriff können die im Fahrzeugboden komplett verstauten zwei zusätzlichen Sitzgelegenheiten hervorgeholt und wieder versenkt werden.
Zwei Notsitze zusätzlich
Die Plätze 6 und 7 sind aber nicht
mehr als Notsitze und nur der Jungmannschaft zuzumuten. Selbst zwei
zierliche Frauen schauen nicht eben
glücklich von der dritten Sitzreihe
zum Fahrer nach vorne: «Ich hab ja
die Knie fast am Kinn», stellte die eine
Mitfahrerin fest, mit einer Grösse von
1,5 Metern nicht eben eine Riesin.
Nutzt man alle sieben Sitze, verbleibt nur noch ein Kofferräumchen;
für den Grosseinkauf im Supermarkt
eindeutig zu munzig. Legt man hingegen alle Sitze um, steht ein grosses
Ladevolumen von 1754 Litern zur
Verfügung.
Ab 25 000 Franken zu haben
In der teuersten Version kostet der
Outlander 42 999 Franken, was auf
den ersten Blick etwas happig erscheinen mag. Berücksichtigt man das
Preis-Leistungs-Verhältnis,
braucht
sich Mitsubishi vor der Konkurrenz
aber nicht zu verstecken.
Und es geht auch wesentlich günstiger: Für 24 999 Franken steht die
Basisversion mit Benzinmotor (150
PS), Frontantrieb und Fünfganggetriebe zur Verfügung.
BMW i3 siegt
Das deutsche Institut Öko-Test hat für
«Auto Test» die zehn umweltfreundlichsten Autos 2016 ermittelt. Dabei
zählen nicht nur Treibstoffverbrauch,
Schadstoffausstoss und Geräuschemissionen, das Ranking bewertet
den gesamten Lebenszyklus von der
Produktion bis zum Recycling. Auch
die Umweltstandards des Herstellers
fliessen in die Bewertung ein.
Gewonnen hat der BMW i3, der
gemäss den Testern durchgängig
nach Nachhaltigkeitsgesichtspunkten
gebaut wird: Die Carbonkarosserie
wird mithilfe von Wind- und Wasserkraft hergestellt, der Innenraum mit
viel Recyclingmaterial ausstaffiert,
das Batteriesystem wird später stationär weitergenutzt. Auf den Plätzen
dahinter rangieren gleich drei Toyota-Modelle mit Hybridantrieb. (zb.).
Wochenspiegel
Zurück in die
Vergangenheit
Wir befinden uns in einer fernen Zukunft. Die Menschheit beherrscht das
Zeitreisen. Doch was fantastisch
klingt, birgt auch Risiken: Immer
wieder kommt es zu Phänomenen
und Paradoxen, die die Realität bedrohen.
In «T.I.M.E. Stories» sind die
Spieler Zeit-Agenten. Als solche reisen sie zurück in die Vergangenheit,
um Ereignisse zu erforschen und
wenn möglich zu verhindern. Dabei
schlüpfen die Agenten in Charaktere
der Zielepoche. Diese können sie
zwar frei steuern und ihr Handeln
bestimmen. Doch gewisse Eigenschaften wie Stärke, Geschick oder
besondere Fähigkeiten der Rollen
bleiben ihnen.
Die Spieler erforschen gemeinsam
die Vergangenheit Stück für Stück,
untersuchen Zimmer, sprechen mit
Personen, erkunden Orte. Das ist geschickt mit einem Kartenstapel gelöst, der nach und nach aufgedeckt
wird. Auch die Räume, die erforscht
werden, bestehen aus Karten, die nebeneinander gelegt mit ihren Rückseiten ein Panorama ergeben und so
dem eher kargen Spielbrett Atmosphäre verleihen.
Für jede Aktion verbrauchen die
Spieler Zeit, und die ist begrenzt.
Nach einer gewissen Periode reisst
die Zeitmaschine die Agenten wieder
zurück in die Zukunft. Ist das Rätsel
noch nicht gelöst, können die Spieler
einen neuen Durchlauf wagen. Sie
springen wieder an den Anfang des
Spiels, können in neue Rollen schlüpfen und vom bereits Erfahrenen profitieren.
So erlebt die Spielrunde eine sich
stetig weiterentwickelnde Geschichte.
Kommt sie auf die Lösung? Und wie
viele Durchläufe benötigen die Spieler? Das ergibt am Ende eine Wertung, die sich mit anderen Spielrunden vergleichen lässt.
Dr. Gamble meint: Bei «T.I.M.E.
Stories» ist der Weg das Ziel. Es ist
weniger ein klassisches Spiel als ein
Abenteuer, dass alle gemeinsam erleben. Zusammen diskutiert man Erkenntnisse, entscheidet, wo man als
Nächstes weiterforschen will. Geschickt spielt das Spiel mit Erwartungen und der Neugier. Unsere Spielrunde war begeistert!
Mit «T.I.M.E. Stories» erhält man
das Spielsystem und einen ersten
Fall. Das ist der grösste Nachteil am
Ganzen: Hat man ein Abenteuer nach
mehreren Durchläufen gelöst, ist es
müssig, es noch mal anzugehen.
Neue Geschichten müssen separat erworben werden. Immerhin holt man
aus dem ersten Fall rund 5 Stunden
Spielzeit heraus. Und das Spiel ermöglicht es auch, eine Partie mittendrin zu unterbrechen und «abzuspeichern». Allerdings muss man mit der
gleichen Gruppe die Partie wieder
aufnehmen. So eignet sich «T.I.M.E.
Stories» nicht für jedermann.
Dr. Gambles Urteil:
«T.I.M.E. Stories» von Peggy Chassenet
und Manuel Rozoy, Space Cowboys, 2–4
Spieler, ab 12 Jahre.
3. Februar 2016
13
Rat & Rätsel
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Nr. 5
DER GUTE RAT
HOROSKOP
Was ist besser, schüchtern oder frech?
Unsere jüngste Tochter besucht das
zweite Jahr Kindergarten und sollte
im Sommer in die erste Klasse in die
Schule eintreten. Darauf freut sie
sich schon jetzt sehr. Obwohl Gloria
intelligenzmässig und körperlich gut
entwickelt ist, erfüllt uns der Gedanke an die Schule mit Sorgen. Das
Mädchen ist nämlich sehr schüchtern. Es kann sich gegenüber seinen
Kameradinnen schlecht durchsetzen,
gibt rasch auf und wehrt sich nicht.
Es ist wohl möglich, dass die beiden
älteren Brüder das Schwesterchen
schon immer zu sehr behütet haben,
obwohl ich mich darum bemüht habe, Gloria selbstständig zu erziehen.
Wie könnten wir ihr helfen, bis zum
Schuleintritt noch etwas mutiger zu
werden?
Was sagt denn die Kindergärtnerin zu Glorias Verhalten? Was meint
der Kinderarzt? Hat sich – ausser Ihnen – auch schon in der näheren
Umgebung jemand dazu Sorgen gemacht? Sie schreiben mir, dass Ihr
«Muss man denn bei
Schuleintritt vorlaut
oder gar frech sein?»
Mädchen sich auf die Schule freut
und es körperlich und intellektuell
durchaus schulreif sei. Möglicherweise hat die Familie tatsächlich aus Liebe der Jüngsten zu viel geholfen, zu
viel abgenommen? Aber ist das denn
so schlimm? Muss man denn bei
Schuleintritt unbedingt vorlaut oder
gar frech sein? Sofern Ihnen keine
KREUZWORTRÄTSEL
Ratschläge aufgrund direkter Gespräche von Fachleuten mit Ihrer Tochter
zugehen, empfehle ich Ihnen: Erziehen Sie Ihre Gloria zur Selbstständigkeit. Nehmen Sie ihr ab sofort keine
Entschlüsse mehr ab, welche sie selber fällen könnte. Lassen Sie das
Kind viel sprechen, zu Puppen, mit
Kasperlifiguren, mit Theaterspielen.
Auch Malen, Zeichnen, Basteln befreien die Seele. Passive Spiele mit
reinen Zuschauerrollen, zum Beispiel
stundenlanges Fernsehen, sollen zugunsten aktiver Tätigkeiten zurücktreten. Im Übrigen, wie schon gesagt,
sollten Sie Schüchternheit nicht überbewerten und tragisch nehmen. Es
gibt viele schüchterne, intelligente
und liebenswerte Menschen, und viele von ihnen werden mit dieser Ausstattung nur fertig, indem sie sie lächelnd annehmen, also darauf verzichten, «ums Verworgen» anders zu
sein, als sie sind.
Béatrice Petrucco,
dipl. Psychologin, Kloten
Widder 21.03.–20.04.
Falscher Stolz ist fehl am Platze: Da
nichts vorangeht, sollten Sie sich Rat
im Team um Sie herum holen. Gemeinsam meistern Sie dann auch sehr schwere Aufgaben.
Stier 21.04.–20.05.
Sich mit jemandem gut zu stellen, ist
eine Sache. Sich anzubiedern, eine
andere und oft wenig sinnvoll auf Dauer. Suchen Sie den Mittelweg für alle Beteiligten.
Zwillinge 21.05.–21.06.
Stellen Sie sich besser auf Ihr Gegenüber ein, dann gelingt Ihnen die notwendige Überzeugungsarbeit rascher, als Sie
denken. Dann können Sie eine Sache starten.
Krebs 22.06.–22.07.
Widmen Sie sich jetzt Menschen, die
Ihnen wichtig sind. Alles andere ist
gerade nebensächlich. Gespräche mit vertrauten
Personen werden Ihrem Seelenleben guttun.
Löwe 23.07.–23.08.
Seien Sie jetzt besonders vorsichtig
bei wichtigen Entscheidungen. Denken Sie an zurückliegende Vorfälle und handeln
Sie umsichtiger. Eine Falle erkennen Sie.
Jungfrau 24.08.–23.09.
Langsam, aber sicher kommen Sie voran, das Ziel ist nun nicht mehr weit.
Lassen Sie sich den Erfolg nicht von anderen
madig machen, den Rest schaffen Sie auch.
Waage 24.09.–23.10.
Mit Gelassenheit gewinnen Sie jetzt
eher den berühmten Blumentopf als
mit übertriebener Hektik. Sie haben noch einige
Eisen im Feuer, die Sie gut nutzen können.
Skorpion 24.10.–22.11.
Sie lassen sich gerade nicht aus der
Ruhe bringen – ganz egal, vor welche
Herausforderungen Sie auch gestellt werden.
Das macht Sie interessant für Ihren Chef.
Schütze 23.11.–21.12.
Ohne grosse Umschweife haben Sie
Ihrem Ärger Luft gemacht. Das tut Ihnen gut und verschafft Ihnen Respekt. Kommende Aufgaben werden Sie jetzt leichter bewältigen.
Steinbock 22.12.–20.01.
Sie sind gerne für andere da. Trotzdem möchten Sie, dass man ab und zu
auch Ihre Privatsphäre respektiert. Das müssen Sie nun doch einmal sehr deutlich sagen.
Wassermann 21.01.–19.02.
Sie haben zwar jede Menge Erfahrung, doch sollten Sie sich zumindest
einmal anhören, was in neuerer Zeit so in Ihrem
Metier angesagt ist. Seien Sie einfach offen.
Fische 20.02.–20.03.
Wer Ihnen jetzt in die Quere kommt,
bekommt Ihre Willenskraft und Ihren
Starrsinn zu spüren. Was Sie begonnen haben,
werden Sie jetzt auch noch zu Ende bringen.
Die Lösung ergibt ein Stadttor in der Altstadt von Bern.
AUFLÖSUNG
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Antoinette Stiefel, [email protected],
Tel. +41 44 863 72 03
Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. 044 913 53 62, [email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel.
+41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
14
Wochenspiegel
Nr. 5
3. Februar 2016
Veranstaltungen & Freizeit
Beruf und Familie –
wann geht das gut?
Vortrag über
Burnout in Bülach
Hochkarätiges Podium
in Bachenbülach
Familie und Beruf zu vereinbaren, ist
ein Thema, welches in der heutigen
Arbeitswelt Mütter und Väter gleichermassen betrifft. Im Kurs an der
Volkshochschule Bülach wird die
Thematik auf verschiedenen Ebenen
betrachtet. Was sind Ihre persönlichen Ziele und Wertvorstellungen?
Wie sehen Arbeitsteilung und Unterstützung in Ihrem Umfeld aus? Sie
reflektieren Ihre eigene Situation und
erhalten Tipps zur Optimierung. Dabei geht es weniger um die Suche
nach der perfekten Lösung als um
Bedingungen, die ein gutes Zusammenspiel von Beruf und Familie im
Interesse aller ermöglichen.
Kurs mit Dr. Marianne Breu,
Laufbahnberaterin am Dienstag, 8.
März, von 19 bis 21 Uhr, 35 Franken
(Elternpaar 30 Franken pro Person),
Berufsschule Bülach. Anmeldung und
Informationen zu dieser und weiteren Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.volkshochschule-buelach.ch (pd.)
Der Begriff «Burnout» hat in den
letzten Jahren eine grosse Verbreitung gefunden. Was versteht man aus
psychiatrischer Sicht unter diesem
«Ausgebrannt-Sein»? Was sind Gemeinsamkeiten, was Unterschiede zu
depressiven Erkrankungen? Welche
Risiken in der Arbeitswelt, aber auch
im privaten Bereich müssen bedacht
werden? Welchen Anteil haben vielleicht «innere», in der Persönlichkeit
angelegte, Faktoren? Welche Möglichkeiten psychiatrischer und psychotherapeutischer Hilfe gibt es?
Der Vortrag geht auf diese Fragen
ein. Er findet am Mittwoch, 3. Februar, 19 Uhr, im Sitzungszimmer der
Stadthalle in Bülach statt. Referent ist
Joachim Lotze, Leitender Arzt, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH. Der Vortrag ist kostenlos.
(pd.)
Am Freitag, 4. März, findet in der
Mehrzweckhalle in Bachenbülach eine Podiumsveranstaltung zum Thema «Lässt sich Europa überrennen?»
statt. Hierfür haben die drei Ortsparteien hochkarätige Teilnehmer gewonnen. Es sind dies: Dr. Thilo Sarrazin, Fachökonom, langjähriger Finanzsenator in Berlin und ehemaliges Vorstandsmitglied der Deutschen
Bank, Divisionär a.D. Peter Regli,
ehemaliger Direktor des Schweizer
Nachrichtendienstes, sowie alt Botschafter Erwin Hofer, letzter akkreditierter Schweizer Botschafter in Libyen. Das Podium wird von Reto
Brennwald geleitet.
Von 19.10 bis 20 Uhr sind drei
Kurzreferate zum Arabischen Frühling, zur Migrationspolitik und zur
Verantwortungsethik zu hören, anschliessend gibt es eine Podiumsdiskussion. Eintritt frei, Platzzahl beschränkt. Zutritt nur mit vorgängiger
Anmeldung
an
info@bachenbülach.ch. (pd.)
Stadthalle Bülach, Sitzungszimmer, Allmendstrasse 8, Bülach (Bus Nr. 504 bis
Stadthalle Bülach).
Foto: zvg.
Baumschnittaktion in Bülach
Am Samstag, 6. Februar, von 9 bis 11 Uhr lädt der Gartenobstbau-Verein
Bülach und Umgebung im Bülacher Stadtbaumgarten an der Rathausgasse 13 (vis-à-vis Parkplatz reformiertes Kirchgemeindehaus) zu einer Winter-Baumschnittaktion ein. Unter fachkundiger Leitung der Obstbauern
Ueli und Othmar Kern wird an Ort und Stelle gezeigt, wie Obstbäume
jetzt geschnitten werden müssen, damit sie Ende Sommer ein qualitativ
gutes und ertragreiches Fruchtresultat zeigen. Jeder Teilnehmer kann das
erworbene Wissen gleich anwenden und wird gegebenenfalls korrigiert.
Mehr Infos auf www.gobvb.ch oder unter 044 860 70 29. (pd.)
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Mittwoch, 3. Februar
BÜLACH
19.00 Vortrag über Burnout: Was versteht man aus psychiatrischer Sicht
unter diesem «Ausgebranntsein»?
Welche Möglichkeiten psychiatrischer
und psychotherapeutischer Hilfe gibt
es? Der Vortrag geht auf diese Fragen ein. Referent: Joachim Lotze, Leitender Arzt, Facharzt für Psychiatrie
und Psychotherapie FMH. Der Vortrag ist kostenlos. Stadthalle Bülach
(Sitzungszimmer), Allmendstrasse 8.
19.30 Live-Reportage Schottland: Der
Fotograf
Christian
Zimmermann
zeigt seine besten Bilder, Videos und
Geschichten in seiner Live-Reportage. Tickets unter www.global-av.ch.
Kantonsschule Zürcher Unterland.
FREIENSTEIN
19.30 Tragikkomödie «Schlechte Gesellschaft»: Premiere einer wahren Kriminaltragödie aus der Region.
Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor
von «Der Mord im Hardwald». Autor
und Regie Christian Kraut. Reservation: www.theater-purpurrot.ch oder
078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18.
LUFINGEN
19.00 Informationsveranstaltung Ziegeleiareal: Damit sich die Bevölkerung
frühzeitig mit der geplanten Teilrevision des Gestaltungsplanes Ziegeleiareal befassen kann, laden der Gemeinderat und die Bauherrschaft zu
einer Informationsveranstaltung ein.
Schulhaus Gsteig.
REGENSDORF
19.30 Podium zu Richterwahlen: Im Bezirk Dielsdorf wird am 28. Februar
ein neuer teilamtlicher Richter gewählt. Es kandidieren eine Juristin
und ein Laienrichter. Die beiden diskutieren unter der Leitung von Gerichtsjournalist
Thomas
Hasler.
Schulhaus Ruggenacher.
STADEL
19.30 Richtig ernähren: Informations-
abend zum Thema «Wie kann ich
mein Wohlbefinden nachhaltig mit
richtiger Ernährung und Vitalstoffen
verbessern?». Eintritt kostenlos. Organisation: das Team von Sabine
Wülser und Cornelia D’Abrosca. Restaurant Brauerei, Zürcherstrasse 29.
Donnerstag, 4. Februar
BÜLACH
16.00–18.00 Vortrag «Windows 10»:
Aufgrund der grossen Nachfrage wiederholt die Computeria Bülach den
Vortrag «Windows 10». Besonders
eingeladen sind all jene Besucher, die
am ersten Anlass keinen Platz mehr
fanden. Der Vortrag vermittelt eine
Entscheidungsgrundlage, ob ein Upgrade sinnvoll erscheint. Die Bedienung von Windows 10 ist kein Thema an diesem Anlass. Alterszentrum
Im Grampen, Allmendstrasse 1.
NIEDERGLATT
20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie
des Dramatischen Vereins Niederglatt.
Premiere.
Tickets
unter
www.theater.niederglatt.ch.
haus Eichi.
Schul-
Freitag, 5. Februar
FREIENSTEIN
19.30 Tragikkomödie «Schlechte Gesellschaft»: Premiere einer wahren Kriminaltragödie aus der Region.
Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor
von «Der Mord im Hardwald». Autor
und Regie Christian Kraut. Reservation: www.theater-purpurrot.ch oder
078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18.
NIEDERGLATT
20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie
des Dramatischen Vereins Niederglatt. Premiere. Tickets unter www.
theater.niederglatt.ch. Schulhaus Eichi.
Samstag, 6. Februar
BÜLACH
9.30–16.00 Ausstellung: Zu sehen sind
ANZEIGEN
www.unterländer-brocki.ch
Telefon Abholdienst: 044 851 13 63
Metallbilder des Otelfinger Künstlers
Hanspeter Wolfensberger. Die Ausstellung dauert bis 16. Februar. Petras Ideen-Boutique, Galerie Schneider, Bahnhofstrasse 6.
FREIENSTEIN
19.30 Tragikkomödie «Schlechte Gesellschaft»: Wahre Kriminaltragödie aus
der Region. Reservation: www.theater-purpurrot.ch oder 078 784 60 06,
ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse
18.
NEERACH
20.00 Bernerverein Zürcher Unterland: Ohne Unterbruch finden seit 70
Jahren Bernerabende im Zürcher
Unterland statt. Nun starten die heutigen Aktiven des Bernervereins Zürcher Unterland zur «Jubiläums-Tournee» durchs Unterland. Reservationen unter www.bvzu.ch oder Montag,
Mittwoch und Freitag von 8.30–11.30
Uhr über Tel. 044 821 27 72. Mehrzweckgebäude Sandbuck.
Fortsetzung auf Seite 15
Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
Bülach: Vortrag
über die Schilddrüse
Am kommenden Dienstag, 9. Februar, um 19.30 Uhr findet am Spital
Bülach ein öffentlicher Vortrag zum
Thema «Was macht eigentlich die
Schilddrüse?» statt. Referent ist Georg Wille, Leitender Arzt Endokrine
Chirurgie.
Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse. Ihre Hauptfunktion besteht in
der Iodspeicherung und der Bildung
der Schilddrüsenhormone. Diese
spielen eine wichtige Rolle für den
Energiestoffwechsel und das Wachstum einzelner Zellen und des Gesamtorganismus. Erkrankungen der
Schilddrüse betreffen häufig die
Funktion, das heisst, dass entweder
zu viel oder zu wenig Schilddrüsenhormon produziert wird. Die Krankheitsbilder werden eingehend erklärt
und die Therapie (chirurgisch und
endokrinologisch) erläutert. (pd.)
Ort: Mehrzweckraum Spital Bülach. Anmeldung: Tel. 044 863 22 11 oder unter
www.spitalbuelach.ch/vortragsreihe.
Fortsetzung von Seite 14
NIEDERGLATT
20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie
des Dramatischen Vereins Niederglatt. Premiere. Tickets unter www.
theater.niederglatt.ch. Schulhaus Eichi.
Sonntag, 7. Februar
FREIENSTEIN
14.00 Podiumsdiskussion zum Stück
«Schlechte Gesellschaft»: Eine wahre
Kriminaltragödie aus der Region.
Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach Er ist
der Autor von «Der Mord im Hardwald». Mehr unter www.theater-purpurrot.ch. Alte Trotte, Breitestrasse
18.
17.00 Tragikkomödie «Schlechte Gesellschaft»: Wahre Kriminaltragödie aus
der Region. Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im
Hardwald». Autor und Regie Christian Kraut. Reservation: www.theater-
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 36 116 Exemplare
Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am
letzten Mittwoch im Monat)
Jahresabonnement: 90 Franken
Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr
Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein
Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo
AG, Zürich
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg,
Tel. +41 44 913 53 33,
E-Mail [email protected]
Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel.
+41 44 913 53 30, E-Mail [email protected]
Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11,
E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel.
+41 44 863 72 05, E-Mail [email protected].
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03,
[email protected], Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. +41 44 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
Foto: zvg.
Acrylmalereien in Kloten
Heidi Klöti stellt in Kloten ihre Acrylmalereien aus. Die Bilder sind noch
bis zum 3. Juni im Pflegezentrum im Spitz zu sehen. Seit 1970 lebt Heidi Klöti in Kloten. Während 30 Jahren hat sie Porzellan bemalt, bevor
sie vor 15 Jahren bereit war für eine neue Herausforderung. Diese fand
sie in der Acrylmalerei. Beim Malen lässt sie sich von der Natur inspirieren oder auch von den vielen Eindrücken, die sie von Reisen mit nach
Hause gebracht hat. So entstehen die unterschiedlichsten Motive wie
Blumen, Landschaften und Stillleben, aber auch abstrakte Bilder. Öffnungszeiten täglich von 9 bis 18 Uhr. (pd.)
purpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab
14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18.
HÜNTWANGEN
14.00–17.00 Dorfmuseum offen: Die
Dauerausstellung zeigt die Strohflechterei und Hutfabrikation, die
Kiesgewinnung samt Landschaftsveränderungen sowie eine Dorfchronik.
In der Sonderausstellung Sammelsurium wird dies und das aus dem
dörflichen Arbeitsleben und der Freizeitgestaltung gezeigt. Führungen
ausserhalb der Öffnungszeiten nach
Vereinbarung unter dorfmuseum@
huentwangen.ch oder 044 869 36 12.
Goldbachschür.
KLOTEN
8.00 Schneeschuhtour Hinterfallenkopf:
Abfahrt ab Kloten Bahnhof 8.06 Uhr
nach Schwägalp. Die Naturfreunde
Kloten organisieren eine Schneeschuhtour ab der Passhöhe Schwägalp auf den Hinterfallenkopf. Der Abstieg geht nach Ennetbühl (41•2 Std.).
Verpflegung aus dem Rucksack. Info
bei Margrit Engeli, 044 813 42 94.
Bahnhof.
NIEDERHASLI
13.00 Kinderfasnacht: Umzug vom
Dorfplatz zur Mehrweckhalle mit der
Guggenmusik Füdlichnübler, Wangen, und dem Verein Büteli Tätscher.
Von 14 bis 17 Uhr: Maskenball mit
Prämierung. Dorfplatz.
Mittwoch, 10. Februar
HÖRI
14.00 Seniorentreff: Unterhaltsamer
Nachmittag mit Kindertanzgruppe
Stadel und der Gruppe «Mir Drü».
Hans Gwerder aus Höri sorgt mit seinen beiden Kollegen für musikalische
Unterhaltung. Schulhaus Weiher.
NEERACH
20.00 Bernerabend: Mit dabei sind verschiedene Jodel- und Musikgruppen.
Die Theatergruppe führt das Stück
«Die schwarze Spinne» auf. Tombola
und Tanz. Türöffnung ist um 18.30
Uhr. Platzreservation unter www.
bvzu.ch oder über Tel. 044 821 27 72
(Montag, Mittwoch und Freitag von
8.30 bis 11.30 Uhr). Mehrzweckgebäude Sandbuck.
Nr. 5
3. Februar 2016
15
16
Wochenspiegel
Nr. 5
SCHLUSSPUNKT
3. Februar 2016
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Regierungspräsident Ernst Stocker
mit Ehefrau Christine.
Siegerehrung: Pius Schwizer auf Chellatus R und Steve Guerdat (links)
auf Albführens Happiness realisierten im Zeitspringen der Verit Immobilien AG einen Schweizer Sieg.
Foto: zvg.
Bewundern ihren Mann und Vater:
Gloria Theiler mit Tochter Luciana
Agostinelli Theiler.
Emotionen der VIPs im Hallenstadion
Pius Schwizer gewann das WeltcupSpringen am Sonntagnachmittag am
Mercedes-Benz-CSI im Hallenstadion.
Gemeinsam mit Olympiasieger Steve
Guerdat realisierte Schwizer auch einen Sieg im Zeitspringen. Am diesjährigen Grossanlass rund ums Pferd
erfreuten sich Tausende von Zuschauern. Auf der VIP-Tribüne gaben
sich zahlreiche Politiker ein Stelldichein. Auch die amtierende Miss
Schweiz, Lauriane Sallin, war anzutreffen. Sie hat im Amtsjahr keine
Zeit zum Reiten, aber sie bewundert
die Eleganz der Pferde und die sportlichen Höchstleistungen der Turnierreitenden.
Bodenständige Beziehung zum
Pferd hat Regierungspräsident Ernst
Stocker, der, wie er sagte, aus einer
«Dragoner-Familie»
kommt.
Als
Landwirt hat er natürlich auch sonst
viele Berührungspunkte zu Pferden.
Neo-Ständerat Ruedi Noser erzählte
von seiner früheren Karriere als
Dressurreiter und als stolzer Besitzer
eines Oldenburger Hengstes. Bildungsdirektorin Silvia Steiner war
eifrig am Wetten und setzte meistens
auf das richtige Pferd. Selber passionierte Reiterin, sah Sabine Stahl,
Ehefrau von Nationalrat Jürg Stahl,
natürlich die feinsten Details bei den
Wettbewerben und war mit Empathie
bei Ross und Reiter.
Nach 28 Jahren vollem Einsatz für
den Mercedes-Benz-CSI Zürich wurde
der Mitbegründer und Co-Präsident
Rolf Theiler feierlich in einer Überraschungszeremonie verabschiedet. Im
Beisein
zahlreicher
Wegbegleiter
konnte er seine immer noch exzellenten Reitkünste in zwei rasanten Ehrenrunden unter Beweis stellen. Theiler bleibt dem Turnier als Verwaltungsrat und Aktionär erhalten.
Abschied mit rasanter Ehrenrunde: Mercedes-Benz-CSI-Mitbegründer Rolf
Theiler tritt nach 28 Jahren ab.
Foto: zvg.
Regierungsrätin Silvia Steiner,
Gymnasiastin Emanuela Curioni.
Dressur-Reiterfahrungen: FDP-Ständerat Ruedi Noser.
Gern dabei: SVP–Nationalrat Hansjörg Walter, Gattin Madeleine.
Ist dem Reitsport zugetan: Miss
Schweiz Lauriane Sallin.
Sabine und NR Jürg Stahl, Präs.
parlamentarische Gruppe Sport.
Der «echte Süden» meldet sich
Der neue grosse Brummer der Swiss
In die Kakofonie des Fluglärms mischt sich eine neue
Stimme ein: Die «Allianz
Ballungszentrum Flughafen
Süd» setzt sich für diejenigen ein, die «heute schon
einen angemessenen Anteil
des Fluglärms tragen».
Am Freitag erhielt die Swiss
die erste von neun Boeing
«Triple seven».
Roger Suter
Sechs Köpfe umfasste die Runde der
einladenden
Gemeindeoberhäupter,
sechs Gemeinden sollen es auch bleiben: Opfikon, Wallisellen, Zürich, Dübendorf, Wangen-Brüttisellen und
Dietlikon bezeichnen sich als die «echten Südgemeinden», da unmittelbar
und bei jeder Flugbewegung in diese
Richtung betroffen. «Wir reden hier
von 3500 Menschen pro Quadratkilometer im am dichtesten besiedelten
Gebiet rund um den Flughafen», betonte Claudia Nielsen, Zürcher Stadträtin des Gesundheits- und Umweltdepartements. Diese auch vom Bund anerkannte Wirtschaftsregion und die
durchschnittlich 7 Prozent Wachstum
pro Jahr dürfe man nicht durch zusätzlichen Fluglärm gefährden, so
Nielsen weiter.
Und gefährden meint sie durchaus
wörtlich: «Lärm macht erwiesenermassen krank: Er verursacht Nervosität, Müdigkeit, Bluthochdruck, Kreislauf- und Konzentrationsstörungen
und führt bei Kindern zu schlechterem Leseverständnis und Langzeitge-
dächtnis.» Nach immer lauteren Tönen aus den anderen Himmelsrichtungen sahen sich die unmittelbaren
Südgemeinden genötigt, ihre Interessen zu bündeln – auch deshalb, weil
in den letzten Wochen von verschiedenen Seiten vermehrt der «Südstart
straight» gefordert wurde. «Der sogenannte Konsens von Ost, Nord und
West ist keiner», betonte Nielsen. «Er
bezweckte vor allem eine Verschiebung des Fluglärms in den Süden.» 27
Prozent der Menschen, die gemäss
Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) belästigt
sind, wohnen im Süden, was ein «angemessener Anteil» sei.
Roger Suter
Am vergangenen Freitag war die Zuschauerterrasse am Flughafen gerammelt voll: Alle wollten die «Triple
seven» sehen.
Die Beschaffung der Boeing 777300ER, wie das Flugzeug eigentlich
heisst, ist in mehrfacher Hinsicht besonders: Es ist seit dem Jumbojet der
Swissair das erste Flugzeug dieses
Herstellers in der Schweizer Flotte.
Und es ist wesentlich grösser als der
Airbus A340, den sie ersetzen soll:
Die Swiss-Version 300ER verfügt
über 340 Sitzplätze (Airbus 219) und
ist dabei knapp 10 Meter länger
(aber immer noch 6 Meter kürzer als
der Jumbo). Mit den fast 15 000 Kilometer Reichweite (Airbus 10 500) soll
sie die ultralangen Strecken nach San
Francisco, Los Angeles, São Paulo,
Bangkok und Hongkong fliegen.
Trotzdem soll sie je Sitzplatz 23 Prozent weniger Treibstoff benötigen.
Unterwegs machte das neue
Flaggschiff der Swiss noch einen Ab-
stecher ins Wallis – für Fotos bei Sonnenaufgang am Matterhorn. In Zürich überflog es dann in geringer Höhe die Piste 16 (sie liegt der gut gefüllten Zuschauerterrasse am nächsten), begleitet von zwei F/A-18Kampfjets der Schweizer Armee, und
flog eine Ehrenrunde. Neben der Piste wurde das Flugzeug standesgemäss von der Flughafenfeuerwehr
«geduscht», bevor es an den begeisterten Zuschauern und «Planespottern» vorbeirollte (und der Kopilot eine Schweizer Fahne aus dem Cockpitfenster wehen liess). Acht weitere
Maschinen sollen bis 2018 folgen.
Ostkonzept statt «vierte Piste»
Bernd Krismer, Gemeindepräsident
von Wallisellen, hob sechs Positionspunkte heraus: Die volkswirtschaftliche Bedeutung, des Flughafens, welche diese Gemeinden seit dessen Bau
anerkannten; das Bekenntnis zum
ZFI, der am 25. November 2007 per
Volksabstimmung als Beurteilungsinstrument angenommen wurde; die Erweiterung des Ostkonzepts mit neuen
Rollwegen und Pistenverlängerung für
mehr Sicherheit, nicht mehr Kapazität; die fatalen Konsequenzen von vermehrten Südstarts oder gar Südstarts
«straight», welcher nicht haltbar sei
und Millionen-Investitionen wie die
Glattalbahn gefährden würde und
auch im Widerspruch zur Raumplanung des Bundes stünde; Nein zur
«vierten Piste» in Dübendorf»; sowie
transparente Verfahren ohne Kompetenzverschiebung zum Bund.
Das neue Swiss-Flaggschiff wurde von zwei «Hornets» begleitet.
Foto: Mario Schmid/Schmidproductions