Nun baut die Stiftung eben in Aesch

Grundstein gelegt
Nun baut die Stiftung eben in Aesch
von Claudia Maag — bz Basellandschaftliche Zeitung
Zuletzt aktualisiert am 2.3.2016 um 18:23 Uhr
Ein riesiges Bauprojekt entsteht in Aesch Nord. Für 36 Millionen soll ein neues Fachzentrum für
Gehör, Sprache und Kommunikation entstehen. Am Mittwoch wurde der Grundstein gelegt.
Ein Meilenstein für die Gehörlosen- und Sprachheilschulen der Nordwestschweiz: Am Mittwochmittag
wurde der Grundstein für das neue Fachzentrum in Aesch gelegt. Symbolisch vergruben Mitglieder
des Fachzentrums für Gehör, Sprache und Kommunikation (GSR) und Vertreter aus Gemeinde und
Politik einen silbernen Koffer. Darin befinden sich diverse Unterlagen wie Kinderzeichnungen, die
Baubewilligung, der Baurechtsvertrag, Pläne des Gebäudes, zwei Tageszeitungen und sogar ein
GSR-Schirm.
2012 kippte die Bevölkerung der Nachbargemeinde Arlesheim ein Neubauprojekt der Stiftung GSR im
Gerenmatt-Quartier durch ein Referendum. Ende letzten Jahres legte dann die GSR "ein viel
besseres" Projekt auf, wie Stiftungsratpräsident Sven Cattelan damals gegenüber der bz sagte. Im
Gewerbegebiet Aesch Nord entsteht ein interdisziplinäres Fachzentrum zur Förderung und
Unterstützung von rund 330 Kindern und Jugendlichen mit Spracherwerbs- und
Kommunikationsstörungen und/oder einer Hörbeeinträchtigung.
Im Neubau führt die GSR die Sprachheil- und Wielandschule (bisher: Riehen), den
Audiopädagogischen Dienst (bisher: Basel), das Autismuszentrum (bisher: Riehen) sowie ihre
Geschäftsstelle (bisher: Basel) zusammen. Rund 90 der 110 Mitarbeitenden werden ihren Arbeitsplatz
in Aesch haben. Sie können das Gebäude voraussichtlich ab Juli 2017 beziehen. Die GSR plant, den
Betrieb im August aufzunehmen (Schuljahr 17/18).
In den modernen und funktionalen Neubau an der Therwilerstrasse 3 - 5 investiert die GSR 36
Millionen Franken. Er wird zwei unterirdische und fünf oberirdische Geschosse umfassen. Die
Gebäudemasse betragen 96 mal 45 Meter mit einer Nettonutzfläche von 8300 Quadratmeter. Das
entspricht ungefähr einem Fussballfeld. Ein Teil davon wird fremdvermietet. Zonenrechtlich wäre es
nicht möglich gewesen in Aesch Nord, das als Gewerbegebiet von kantonaler Bedeutung
ausgeschieden ist, einen reinen Schulneubau zu realisieren.
Jeder Mensch hat seine eigene Sprache
Bei der Grundsteinlegung am Mittwoch trotzten rund drei Dutzend Personen der Kälte und teilweise
dem Regen. Mehrere Fachleute würdigten die Leistungen der GSR.
Der Aescher Vizegemeindepräsident Bruno Theiler bedankte sich für die "gute, konstruktive
Zusammenarbeit" währen der Projektphase. Er wünschte im Namen des Gemeinderates allen am Bau
Beteiligten viel Erfolg und eine Bauzeit ohne Unfälle.
„Jeder Mensch hat seine eigene Sprache, diese ist Ausdruck seines Geistes“, sagte Bruno Schlegel,
Präsident des Schweizerischen Dachverbandes für Gehörlosen- und Hörgeschädigten-Organisationen
(Sonos). Dieser Aussage von Novalis könne man die hohe Bedeutung der Sprache entnehmen. Um
gleich noch Fontane zu zitieren: "Das Menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache, und wir
haben sie, um zu sprechen."
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