© kfbö Informationsblatt der Katholischen Frauenbewegung der Erzdiözese Wien Impulse Berichte Termine Nr. 144 September 2015 Weil´s Lruchs gerecht ist: mischen wir uns ein! BERICHTE „Sing along“ - Teilen spendet Zukunft Alle, die dabei waren, können es bestätigen. Musikalisch eingestimmt reisten wir weiter nach Indien - Brigitte Feigl berichtete uns von ihrer Sensibilisierungsreise. Wir hörten von ihren persönlichen Erfahrungen, Geschichten und Eindrücken, untermalt und sichtbar gemacht mit Bildern und Alltagsgegenständen aus Indien. So gewannen wir einen kleinen Einblick in das Leben unserer Projektpartnerinnen und die durch Bildung und Ermächtigung mögliche Veränderung. Angezogen durch die ansprechenden Plakate und Einladungen, konnten Traude Reinwein und ich an einem wunderbaren Sommerabend Anfang Juli mehr als 100 Männer und Frauen zum Sing along begrüßen, die gekommen waren, um mit uns dieses Sommervergnügen zugunsten benachteiligter Frauen in den Ländern des Südens im Rahmen der Aktion Familienfasttag zu teilen. Der Abend stand unter dem Motto „teilen spendet Zukunft“. Viele konnten sich nicht vorstellen, wie das denn funktionieren soll: unterschiedlichste, teilweise einander fremde Personen zu einem gemeinsamen Klingen zu bringen! Heidi Clementi schaffte es in kürzester Zeit alle auf eine musikalische Reise mitzunehmen - quer durch alle Kontinente, zu verschiedenen spirituellen Traditionen und Kulturen, mit Rhythmus und Bewegung. Unbeschreiblich – das kann nur erlebt werden! 2 kfb aktuell Nr.144 September 2015 Nur ein kurzer Aufenthalt zur Stärkung und schwungvoll reisten wir mit Hermi Tribelnig und Romana Haftner in die faire Modewelt des Weltladens Hollabrunn, deren Mitarbeiterinnen unsere Benefizveranstaltung durch eine Modeschau bereicherten. Zum Abschluss wartete ein tolles, vielfältiges Buffet auf uns. Viele kfb-Frauen haben sich ins Zeug gelegt und gekocht, gebacken und vorbereitet, damit der Abend genussvoll ausklingen konnte. Ein herzlichstes Danke an jede und jeden Einzelne/n, die/der zum Gelingen dieses Abends teilend beigetragen hat. Sommer – Sonne – Freude – Feiern – Singen – Teilen ... soviel ist an einem Abend gelungen. Gerti Täubler, Leiterin Arbeitskreis EZA EDITORIAL Liebe Frauen! D ie Katholische Frauenbewegung der Erzdiözese Wien wird heuer 70 Jahre. Dazu fallen mir spontan zwei Begriffe ein: „eine Organisation, die in die Jahre gekommen ist“ und „eine flotte Siebzigerin“. In meinem jahrzehntelangen ehrenamtlichen Engagement in der kfb in der Pfarre und in den zehn Jahren in meiner Funktion als Diözesanleiterin der Katholischen Frauenbewegung der Erzdiözese Wien, erlebte ich die kfb immer als eine Organisation am Puls der Zeit, frisch im Denken und mit den Erfahrungen und Traditionen einer weisen Frau. Auf Basis von Spiritualität und Theologie hat die kfb jetzt die/ihre inhaltliche Arbeit um die Schwerpunkte Gemeinschaft, Bildung, weltweite Solidarität und Interkulturalität fokussiert, ein für die Zukunft wichtiger Schritt. Ebenso gehört für mich dazu, mutig und mit Klarheit die eigene Organisationsstruktur anzuschauen und daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen. So bleibt die kfb als „eine Organisation, die in die Jahre gekommen ist“, vor allem eine Organisation, die sich immer weiterentwickelt. Diese Entwicklung der letzten Jahre haben wir in einem Ergänzungsheft 2005 – 2015 zur Festschrift „60 Jahre Frauenpower“ dokumentiert. Die Ergänzungsschrift wurde am Impulstag vorgestellt und ist um 7 Euro im kfb Büro erhältlich. Melitta Toth, Diözesanleiterin Ich selbst schaue zurück auf 10 Jahre Leitungsverantwortung in der Katholischen Frauenbewegung der Erzdiözese Wien. Spontan fallen mir dazu folgende Begriffe ein: begeisterte kfb Frauen, viele wunderbare Begegnungen, kreatives ehrenamtliches Engagement, ein motiviertes hauptamtliches Team - ebenso wie Verantwortung übernehmen, lernen, lachen, Fröhlichkeit, Gemeinschaft, feiern, singen, tanzen, beten. Diese Begeisterung in der Gemeinschaft der kfb hat man in den Mitarbeiterinnenschulungen erlebt. Ebenso bei unseren Wallfahrten, die in allen Vikariaten stattgefunden haben. Unsere vielfältigen Bildungsveranstaltungen waren die Basis für die staatliche Zertifizierung als Bildungseinrichtung, die uns in den letzten Jahren überreicht wurde. Die jährlich in den Sommermonaten stattfindenden Mutter Kind Wochen haben sich zu einem diözesanen Highlight entwickelt. Die vielen Begegnungen mit unseren Projektpartnerinnen aus Asien und Lateinamerika, die daraus entstandenen Aktionen wie das Weltkultursupper und das Sing Along waren ganz besondere Momente für mich. Dies alles war nur möglich durch die unermüdliche Bereitschaft der kfb Frauen für die Aktion Familienfasttag. Dazu passt auch das entwicklungspolitische Thema der kfbö für die nächsten zwei Jahre: „Weils`s gerecht ist: mischen wir uns ein!“. Ergänzung zur Festschrift Beim zurück Schauen wird mir sehr bewusst: es waren für mich Lernjahre! Lernen voneinander und miteinander und dabei immer mutiger, sicherer und gelassener zu werden. In der siebzigjährigen Geschichte der kfb sehen wir immer wieder, wie kfb Frauen die Zeichen der Zeit erkannten. Heute leben wir in einer sich schnell verändernden und multikulturellen Gesellschaft, wo viele Menschen oft keine Beheimatung mehr in ihrer Pfarre haben. Umso wichtiger ist es, Räume zu schaffen, wo Beheimatung und Zugehörigkeit möglich sind. Wir wissen aus ständigen Kontakten mit den Frauen, dass für viele Frauen heute, die kfb oft der einzige kirchliche Ort ihrer Beheimatung ist. Ich selbst war diese 10 Jahre mit viel Herz und Begeisterung Diözesanleiterin der kfb Wien. In diesem Sinn wünsche ich auch dem neuen Leitungsteam viel Freude, Schwung und Kreativität für seine Vorhaben. Ich freue mich auch, dass die kfb Veränderungen vornimmt, damit sich Frauen weiterhin ehrenamtlich mit ihren Begabungen und Talenten in der kfb einbringen und Verantwortung tragen können. So kenne ich die kfb, so habe ich sie erlebt und so wird sie weitergehen zur „flotten 80erin“. Danke an euch alle für euer Mitgehen und Mittragen! Melitta Toth kfb aktuell Nr.144 September 2015 3 BERICHTE Das war der Impulstag 2015 Jahresthema - Neue Strukturen - Neuwahl - Abschied - 70 Jahre kfb Wien Mehr als 80 Frauen kamen am 12. September zum jährlichen kfb-Impulstag am Wiener Stephansplatz. Der Tag bot ein vielfältiges Programm, viele Informationen und viele bereichernde Begegnungen. „Weil’s gerecht ist: mischen wir uns ein!“. Zum neuen Jahresthema der kfbö gab es Impulse, Informationen und Gespräche. Das Thema Entwicklungszusammenarbeit wird uns nun zwei Jahre lang begleiten. Gewählt wurde eine neue Diözesanleitung! Erstmals wird die kfb von einem Team geleitet: Franziska Berdich aus Großkrut (Dekanat Poysdorf), Kindergärtnerin und zuletzt kooptiertes Mitglied der Vikariatsleitung Nord. „Eine kfb, die sich auf die Bedürfnisse und auf gegebene Situationen von uns Frauen einlässt, finde ich eine spannende Herausforderung. Darum habe ich mich auch bereit erklärt, im Leitungsteam-Neu der Katholischen Frauenbewegung der Erzdiözese Wien mitzuarbeiten.“ Martina Greiner-Lebenbauer aus Wien, Leiterin der diözesanen Stabsstelle für Missbrauchs- und Gewaltprävention, Kinder- und Jugendschutz. „Ich gestalte gerne Veränderungsprozesse mit und freue mich auf die Arbeit mit Frauen im Team. Das neue Leitungsmodell sehe ich als Chance, im Team ressourcenorientiert zu arbeiten: Jede von uns stellt ihre Fähigkeiten und Ressourcen zur Verfügung. Symbolisch ausgedrückt: Gemeinsam weben wir an einem Werkstück/Kunstwerk. Das einzigartige Muster dieses Werkes ergibt sich aus unseren unterschiedlichen Fähigkeiten, Ressourcen und Erfahrungen.“ Christine Saliger aus Wien, pensionierte Lehrerin und zuletzt Mitglied des Vikariatsleitungsteams Stadt. „Wir wagen mit eurer Unterstützung gemeinsam den Sprung in eine neue kfb-Zukunft!“ Wir wünschen der neuen Leitung viel Freude und Erfolg bei ihrer neuen Aufgabe! 4 kfb aktuell Nr.144 September 2015 FOTO: die „alte“ und die „neue“ Leitung schneiden gemeinsam die 70-Jahre-kfb-Wien-Geburtstagstorte an. Von links: Martina Greiner-Lebenbauer, Christine Saliger, Melitta Toth, Franziska Berdich BERICHTE Nach 10 Jahren beendete Melitta Toth ihre Tätigkeit als Vorsitzende der kfb Wien. Sie hat in diesen Jahren die kfb-Arbeit durch ihr intensives Engagement mit viel Herz, Verstand, Umsicht und Mut geprägt. Viele Begegnungen an unterschiedlichsten Orten und Höhepunkte wie z.B. die beiden großen Wallfahrten, die Mitarbeiterinnenmappe und Mitarbeiterinnenschulungen, die Sienareise, das WeltKulturSupper, sowie die Zertifizierung als Erwachsenenbildungsorganisation mit ihr sind uns unvergesslich. Wir danken herzlich für diesen großartigen Einsatz und wünschen ihr alles Gute für die kommenden Jahre! Weiters präsentierte die Diözesanleitung eine Fortsetzung der Festschrift. Sie ist um € 7,im kfb Büro erhältlich. In der Liturgie wurde allen Frauen gedankt, die eine Funktion in der kfb – in den Pfarren, Dekanaten und auf diözesaner Ebene – übernommen oder auch beendet haben. Beschlossen wurde ein 3jähriger Probelauf einer neuen Struktur für die kfb Wien. Die Arbeit der kfb wird in Zukunft diözesan, nach Themenbereichen organisiert. Daher wird es auch keine Vikariatsleitungen mehr geben. Mehr Informationen dazu in der nächsten Nummer von kfb-aktuell! FOTO: Melitta Toth und die stellvertretende Vorsitzende der kfbö Andrea Ederer zeigen die neue Festschrift! Zum Jahresthema: • ADELANTE Frauenkaffee (siehe Seite16) • „WEIL’S GERECHT IST: FAIR GENIESSEN“ Schokolade (15g Täfelchen um € 0,40 im kfb Büro) • BEHELF zum Jahresthema (um € 2,50 im kfb Büro) Vorgestellt wurden: Anlässlich des 70jährigen Bestehens der kfb-Wien wurde ein aktualisiertes Frauenkirchenkabarett gespielt. • Zwei Bücher von Traude Novy TextSammlung. Vergebliche Versuche einer Weltverbesserin (um € 15,- im kfb Büro erhältlich) • Mission Impossible - die unglaubliche Geschichte des Wiener Frauen-Kirchenkabaretts (um 18,- € im kfb Büro erhältlich) kfb aktuell Nr.144 September 2015 5 ZUM THEMA „Weil’s gerecht ist: mischen wir uns ein!“ „Zuerst muss man den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge tun, und man darf nicht als Liebesgabe anbieten, was schon aus Gerechtigkeit geschuldet ist. Man muss die Ursachen der Übel beseitigen, nicht nur die Wirkungen.“ „Apostolicam actuositatem“-1965 » WEIL´S GERECHT IST: MISCHEN WIR UNS EIN! Armut Ohnmacht Ausbeutung Ungleichheit Lohnsklaverei Müttersterblichkeit www.kfb.at Wir haben Glück gehabt, dass wir seit 70 Jahren hier in Frieden leben dürfen. Denn weltweit gibt es zahllose kriegerische Auseinandersetzungen. Meist geht es um Bodenschätze, um das Erproben und „Verbrauchen“ von Kriegsmaterial und um Vormachtstellungen. Die reichen Länder vermeiden kriegerische Auseinandersetzungen auf ihrem Territorium, also finden diese in anderen, armen Ländern statt. Tote, Verletzte, Vertriebene, Zerstörungen… bringen fatale gesellschaftliche und wirtschaftlich langwirkende Folgen durch Traumatisierungen, Elend, Unsicherheit, Angst, Ohnmacht und Entwurzelung mit sich. Sind wirklich die Flüchtlinge das Problem oder doch eher die Ursachen ihrer Flucht? 6 kfb aktuell Nr.144 September 2015 Unsere Gesundheit hat einen hohen Stellenwert. Als entdeckt wurde, dass Transfette ungesund sind, wurde eine Alternative gesucht und im Palmöl gefunden. Um den hohen Bedarf der westlichen Welt zu decken, verdrängen Palmölplantagen landwirtschaftliche und Regenwaldflächen. Die Konsequenzen für gesündere Lebensmittel bei uns tragen andere! Filmtipp: Landraub (Kurt Langbein) derzeit im Kino Es gilt als gesellschaftliche Errungenschaft, dass die Sklaverei abgeschafft wurde. Dennoch gibt es weltweit viele, die durch extreme Armut in ausbeuterische Verschuldung geraten. Ganze Familien werden auf Generationen hin zu „Sklaven“ gemacht, die auf Grund von Wucherzinsen ohne Aussicht auf ein Ende ihre Schulden „abarbeiten“müssen. Von den jungen ArbeiterInnen in der Textilbranche, die unter menschenunwürdigen Bedingungen, ohne Aussicht auf angemessene Entlohnung für den Export von Bekleidung arbeiten, haben viele von Ihnen ja schon durch die Aktion Familienfasttag gehört. Auch für diese „modernennWirtschafts-SklavInnen“ müssen die Menschenrechte gelten! Dies sind einige Beispiele, die zeigen, wie sehr alles miteinander zusammenhängt! Und WEIL ES UM GERECHTIGKEIT GEHT, KOMMT ES AUF UNS AN – MISCHEN WIR UNS ALSO EIN! Anni Van den Nest „Im zivilgesellschaftlichen Engagement für Gerechtigkeit und Solidarität zeigen sich Gottes Spuren im Handeln der Menschen heute. Denn dort, wo eine Praxis sich vollzieht, die im Sinne der biblischen Traditionen erfolgt, d.h. dort, wo sich Nächstenliebe, Solidarität und Gerechtigkeit finden, da ist Gott.“ MMag.a Dr.in Regina Polak im science.talk ORF am 1.4.2015 ZUM THEMA Die Kirchen setzen sich gemeinsam mit vielen Menschenrechtsorganisationen für eine Globalisierung von Rechten ein: Die allgemeinen Menschenrechte, soziale, politische und ökonomische Rechte sowie spezifische Frauenrechte müssen weltweit anerkannt und durchgesetzt werden. (273) Die Kirchen sind aufgerufen, mehr Mittel als bisher für Bewusstseinsbildung zu Fragen der internationalen Politik und mehr Ressourcen für die Mitgestaltung internationaler Vorgänge bereitzustellen. (274) Die Kirchen treten für einen Demokratisierungsprozess auf internationaler Ebene ein, der die wirtschaftlich benachteiligten Länder stärkt und die verschiedenen Nicht-Regierungs-Organisationen in die Entscheidungsvorgänge einbindet. (278) Die Kirchen erwarten von der Politik, die Regulierung der Finanzmärkte durch geeignete Maßnahmen, wie etwa die Einführung einer Tobin-Steuer, voranzutreiben. (283) Aus dem Sozialwort des Ökumenischen Ratesder Kirchen in Österreich „… Vergessen wir nicht: die NutznießerInnen der internationalen Arbeitsteilung und des fossilen Energiemodells waren über lange Zeit wir; die Kosten haben andere getragen. Der Umbau unseres nicht-nachhaltigen Entwicklungsmodells ist daher eine Aufgabe, zu der in erster Linie die reichen Staaten einen Beitrag zu leisten haben: dazu zählt die Entwicklungsfinanzierung im klassischen Sinn und der solidarische Umgang mit Flüchtlingen und anderen VerliererInnen der konflikt- und konkurrenzorientierten Weltordnung. Darüber hinaus müssen wir unseren Lebensstil und unsere Produktionsweisen ändern, sodass unser Ressourcenverbrauch mit den planetarischen Grenzen vereinbar ist. Globale Verantwortung ist in erster Linie eine „Hausaufgabe“ lokaler und nationaler Politik. Und zwar gar keine einfache, wenn wir an die Diskussionen etwa um städtisches Mobilitätsverhalten oder den Umgang mit Flüchtlingen denken.“ Dr. Andreas Novy im Südwindmagazin 11/2014 Kath. Frauenbewegung: Mehr als Spenden – gemeinsames Engagement für mehr Gerechtigkeit Die Grundidee des Teilens stellt auch heute noch, fast sechzig Jahre nach der Gründung des „Familienfasttages“ durch Herta Pammer, den Kern unseres Engagements dar. Teilen heißt heute für uns anteilnehmen, bewusst geben und sich für mehr Gerechtigkeit einsetzen. Und das geht seit langem über das Sammeln von Spenden hinaus. (Politische) Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit waren und sind bis heute wesentliche Bestandteile. Sie erstrecken sich über das ganze Jahr. Die Motivation für dieses ganzjährige entwicklungspolitische Engagement nimmt die kfb aus dem Evangelium. Die Verantwortung zum Teilen erwächst aus der Schöpfungsordnung. Gott hat die Güter der Erde für alle geschaffen. Das Bewusstsein in EINER Welt zu leben, in der die Lebenschancen und die Güter zwischen Nord und Süd, zwischen Arm und Reich, zwischen Frauen und Männern höchst ungerecht verteilt sind, erfordert von Christinnen und Christen eine Haltung des Teilens. Das gemeinsame entwicklungspolitische Engagement verbindet daher viele Frauen in der Katholischen Frauenbewegung. Das aktuelle Motto „teilen spendet Zukunft“ steht für ihr Selbstverständnis, für eine gerechtes Miteinander hier und jetzt einzutreten und die Welt von heute und morgen gestalten zu können und wollen. Enzyklika „Laudato Si – über die Sorge für das gemeinsame Haus“ „Von Seiten der Politik ist eine größere Aufmerksamkeit nötig, um den Situationen, die neue Konflikte verursachen können, zuvorzukommen und sie zu lösen. Doch die mit dem Finanzwesen verbundene Macht ist das, was sich am meisten gegen solche Bemühungen sträubt.“ Papst Franziskus spricht mit diesem Rundschreiben die enge Verbindung von sozialer und ökonomischer Armut und der Verschlechterung der Umwelt an. Er zeigt auf, dass soziale und ökologische Ungerechtigkeiten Hand in Hand gehen. Der Klimawandel wird in Relation zu Armut und Ungleichheit gesetzt und gemeinsam als zentrale Herausforderungen unserer Zeit benannt. Für beide Texte gilt: aus dem Jahresthema Behelf der kfbö kfb aktuell Nr.144 September 2015 7 Termine Montag, 14.12.2015, 18.00 - 20.00 Uhr Adventbesinnung kfb-MOBIL Referentin: Hanna Petkov Stephansplatz 6 / 6.Stock, Raum 601 Mittwoch, 14.10.2015, 09.30 – 16.30 Uhr Besinnungstag für Frauen „Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt und mich mit Freude erfüllt“ Ps 20 Bibliodrama und Tanz Referentinnen: Rose-Marie Staudigl, Gerlinde Scheck Information und Anmeldung: Bildungshaus Großrußbach Montag, 11.01.2016, 18.00 - 20.00 Uhr Aktion Familienfasttag 2016 kfb-MOBIL Aktuelles zum Bildungsthema, Materialien, Ideen zur Aktion… Referentinnen: Traude Novy und Milena Müller-Schöffmann Stephansplatz 6 / 6.Stock, Raum 604 Montag, 08.02.2016, 18.00 - 20.00 Uhr Montag, 09.11.2015, 18.00 - 20.00 Uhr „Lydia - erste Christin und Gemeindeleiterin“ kfb-MOBIL Bibliolog lädt ein, gemeinsam eine biblische Geschichte neu zu entdecken. Die Teilnehmenden werden dabei angeleitet, sich in biblische Gestalten hineinzuversetzen. In diesen Rollen füllen sie den Raum zwischen den Worten, das „weiße Feuer“, mit eigenen Erfahrungen und gewinnen dadurch einen lebendigeren Zugang zum „schwarzen Feuer“, den Buchstaben des Textes. Referentin: Ingrid Mohr, Pastoralassistentin Stephansplatz 6 / 6.Stock, Raum 604 Dienstag, 03.12.2015, 19.00 Uhr „Einmal zum Herd und zurück“ Anlässlich der „16 Tage gegen Gewalt“: Forumtheater zu sexueller Gewalt gegen Frauen Ort: AAI, Afro-Asiatisches-Institut, 1090 Wien, Türkenstraße 3 Eine Kooperationsveranstaltung von kfb, AAI Wien, diözesane Stabstelle Missbrauchs- und Gewaltprävention, KA Wien, KJ Wien, Forum Zeit und Glaube, ANIMA, Telefonseelsorge und Nikolausstiftung kfb-MOBIL Referentin: Brigitte Lettinger Stephansplatz 6 / 6.Stock, Raum 604 Freitag, 12.02.2016, 15.00 Uhr bis Sonntag, 14.02.2016, 16.00 Uhr Feministische Besinnungstage Referentinnen: Mag.a Isabella Ehart und Mag.a Renate Trauner Kloster Laab im Walde Informationen und Anmeldung im kfb-Büro Donnerstag, 18.02.2016, 18.30 - 21.30 Uhr Weinviertelakademie Bildungshaus Großrußbach Montag, 07.03.2016, 18.00 - 20.00 Uhr Frauenrechte/ Menschenrechte kfb-MOBIL Referentin: WIDE-Mitarbeiterin Stephansplatz 6 / 6.Stock, Raum 604 Dienstag, 03.11., 10.00 Uhr bis Donnerstag, 05.11.2015, 17.00 Uhr Montag, 14.03.2016, 10.00 Uhr bis Mittwoch, 16.03.2016, 16.00 Uhr 3 Tage für mich - Seminar- und Wohlfühltage für Frauen in der Lebensmitte und darüber Referentin: Helga-Maria Timmel Informationen und Anmeldung: Bildungshaus Großrußbach Thema: „Freundschaft“ ReferentInnen: Rosemarie Staudigl, Geistl. Begleiterin, Mag. Franz Ofenböck, Seelsorger Anmeldung: BIZ St. Bernhard, Wr. Neustadt „Aber die Hoffnung bleibt“ 8 „...und Sara lachte“ Humor in der Bibel kfb aktuell Nr.144 September 2015 Besinnungstage für Frauen Montag, 04.04.2016, 18.00 - 20.00 Uhr „Weil’s gerecht ist: mischen wir uns ein!“ kfb-MOBIL Regionalimpulstreffen zum Jahresthema der kfbö Referentin: Anni Van den Nest Stephansplatz 6 / 6.Stock, Raum 604 Montag, 02.05.2016, 18.00 - 20.00 Uhr „Literatur, Migration und Begegnung der Kulturen“ kfb-MOBIL Lesung zum Buch „Emma schweigt“ von Susanne Scholl, Referentin: Susanne Scholl Stephansplatz 6 / 6.Stock, Raum 604 Montag, 06.06.2016, 18.00 - 20.00 Uhr Führung – Stephansdom kfb-MOBIL Referent: Dr. Arthur Saliger Treffpunkt wird bei der Anmeldung bekanntgegeben Wir über 50+ Offene Jahresgruppe für Frauen Mittwoch, 28.10., 25.11., 16.12.2015 und 27.1., 24.2., 30.3., 27.4., 18.5., 22.6.2016, jeweils 18.00 – 20.30 Uhr Die Gruppe freut sich über neue Frauen (auch Schnuppern ist möglich). Referentin: Helga-Maria Timmel TN-Beitrag: € 15,-- ; Stephansplatz 6 / 6. Stock BUCHTIPP Gegen Vorurteile Wie du dich mit guten Argumenten gegen dumme Behauptungen wehrst Nina Horaczek und Sebastian Wiese Dieses Handbuch gegen Vorurteile liefert objektive Fakten statt Vorurteile zu Themen wie Ausländerpolitik, Islam, EU und Nationalsozialismus. Es geht auch um die Frage, wie gelogen wird, und wie die Medien arbeiten, die oft genug die Wahrheit für sich beanspruchen. Die Journalistin Nina Horaczek und der Jurist Sebastian Wiese untersuchen zahlreiche gängige Vorurteile und Geschichtsverharmlosungen auf ihren Wahrheitsgehalt. Ergebnis ihrer Recherchen ist eine umfassende und vor allem objektive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Vorurteilen, die immer wieder Überraschungen bietet. Unser Angebot gilt noch immer! Ein ABO der „Welt der Frau“ und kfb-Mitgliedschaft zum Preis eines „Welt der Frau“ JahresAbo um € 39, - . Sie sparen also den kfb-Mitgliedsbeitrag! Frauensommerwochen Sonntag, 10.7. – Freitag 15.7. 2016 und Samstag, 16.7. – Donnerstag, 21.7.2016 beide Wochen in Steinbach am Attersee Referentin: Poli Zach-Sofaly Dieses Angebot gilt für alle Frauen, die schon kfb-Mitglied sind und noch kein Abo der „Welt der Frau“ haben. Dieses Angebot ist auch eine Möglichkeit NEUE MITGLIEDER zu WERBEN! BILDUNGSVERANSTALTUNGEN zum FAMILIENFASTTAG 2016 Montag 11.01.2016 18:00 - 20:00 Uhr Stephansplatz 6/kfb-MOBIL Dienstag 19.01.2016 18:30 - 21:00 Uhr Pfarrzentrum Stockerau Dienstag 19.01.2016 18:30 - 21:00 Uhr Pfarrhof Gänserndorf Mittwoch 20.01.2016 18:30 - 21:00 Uhr Pfarrhof Stronsdorf Donnerstag 21.01.2016 18:30 - 21:00 Uhr Pfarrzentrum Mistelbach Dienstag 26.01.2016 18:00 - 20:30 Uhr Stephansplatz 6 Dienstag 26.01.2016 18:30 - 21:00 Uhr Pfarrzentrum Ziersdorf Mittwoch 27.01.2016 18:30 - 21:00 Uhr Pfarrzentrum Hadersdorf Donnerstag 28.01.2016 18:30 - 21:00 Uhr Pfarrhof Schöngrabern Donnerstag 28.01.2016 18:00 - 20:30 Uhr BIZ Wiener Neustadt Nutzen Sie dieses Angebot – machen Sie Werbung in Ihrer Pfarre, in Ihrem Familien- und Freundeskreis! Genauere Informationen erhalten Sie im kfb-Büro (Ursula Kleibel) kfb aktuell Nr.144 September 2015 9 BERICHTE Einander begegnen – kfb-Rad-Wallfahrt im Weinviertel Vom 8.-10. Juli 2015 machten sich 60 Frauen der Kath. Frauenbewegung Wien mit ihrer Vorsitzenden Melitta Toth an der Spitze auf die 112 km lange Reise von Retz über Laa/Thaya und Hollabrunn bis nach Stockerau. Die Wallfahrt stand unter dem kfbJahresthema „Einander begegnen“. Jeden Tag gab es einen anderen Schwerpunkt: „Leben teilen“, „Mit- und voneinander lernen“ und „Miteinander feiern“. Die Pilgerinnen wurden am Weg von den kfb-Gruppen in Retz, Seefeld-Kadolz, Laa, Hanfthal, Nappersdorf und Göllersdorf herzlich empfangen. Einen Höhepunkt der Reise bildete die Begegnung mit muslimischen Frauen in ihrem Gebetsraum in Hollabrunn. Mit dem Reisesegen von Msgr. Willibald Steiner, Geistlicher Assistent der Kath. Aktion Wien, ausgestattet und von zwei kompetenten Radtechnikern begleitet kamen alle Teilnehmerinnen trotz Regen und Sonnenbrand nach 3 Tagen erschöpft aber wohlbehalten in Stockerau an. Dort wurde mit Veronika Prüller-Jagenteufel (Geistl. Assistentin der kfb Wien) und Pfarrer Markus Beranek im Kloster St. Koloman der festliche Abschlussgottesdienst gefeiert. Den Ausklang bildete ein Konzert von Claudia Mitscha-Eibl. Stimmen von TeilnehmerInnen: Franziska Berdich, Großkrut Diese Radwallfahrt war etwas Einzigartiges! Sie war geprägt von einem ruhigen und freundlichen Miteinander unter den Frauen. Die Begegnungen dieser Tage waren ein Beispiel dafür, wie gemeinsames Zusammenleben, gemeinsames Tun gelingen kann. Der Festgottesdienst, mit den ausgewählten Texten und dem Predigtgespräch bleiben für mich unvergesslich. Die Stimmung dieser Verbundenheit war so spürbar und klingt im Innersten meiner Seele noch immer nach. Maria Grill, St. Egyden am Steinfeld Berührt haben mich die Begegnungen mit den kfbGruppen unterwegs. Es hat mich inspiriert Ähnliches zu tun, als 60 Mariazell-Wallfahrer bei uns Rast gemacht haben. Beeindruckt hat mich auch die Begegnung mit den islamischen Frauen. Sie hat bei mir einige von meinen eigenen Berührungsängsten weggenommen. Alles in allem ein Vergelt‘s Gott für die gelungenen 3 Radtage. 10 kfb aktuell Nr.144 September 2015 Hermine Müller, Mannersdorf an der March Die Idee eine Radwallfahrt zu veranstalten war eine gelungene Aktion. Als kfb-Frau daran teilzunehmen war für mich gleich klar. Voller Erwartung und Freude kam ich in Retz beim Start an. Dort ging es schon sehr gut organisiert und profimäßig zu. Die drei Tage vergingen wie im Flug und alle Teilnehmerinnen gingen gestärkt aber auch mit einiger Melancholie wieder in die Pfarren nach Hause. Christine Brenner, Groß-Engersdorf Wenn ich an die Radwallfahrt denke, bin ich noch immer erfüllt von der Freude, die ich da erleben durfte. Im Vorfeld dachte ich, wie wird das werden mit so vielen Frauen? Es waren so schöne harmonische, herzerwärmende Tage, angefüllt mit vielen netten, interessanten Gesprächen bei denen das gegenseitige Wohlwollen aller Beteiligten spürbar war. Ich bin dankbar für die vielen Begegnungen mit so vielen unterschiedlichen Frauen, das so nur in der kfb möglich ist. Helga Kornfehl, Wiesmath Der Empfang im Kloster St. Koloman durch die Spalier stehenden und zuwinkenden Menschen, das war ein wunderbares Gefühl, am Ziel zu sein. Die Abschlussmesse war grandios! Die geballte Freude und Dankbarkeit spürte man in jeder Schwingung der Gebete und Lieder. Würde man doch erwarten, dass alle müde und erschöpft sind, nachdem sie 3 Tage in die Pedale getreten haben, so war doch genau das Gegenteil der Fall. Barbara Fichtinger, Laa/Thaya Die Radwallfahrt war für mich ein sehr schönes Erlebnis. Die Begegnungen mit den Frauen war sehr angenehm, die Gespräche unterhaltsam oder auch berührend. Die Abschlussmesse in Stockerau war die Krönung der Radwallfahrt. Manfred Trost, Gänserndorf (Radtechniker) Es war ein ganz außergewöhnliches Erlebnis, das bei mir noch lange nachwirken wird, an das ich mich immer gerne erinnern werde und das sicher zu einem meiner schönsten Erlebnisse gehört. DANKE, dass ich mitfahren durfte! BERICHTE h Ein A4-Fotobuc g un zur Erinner erhalten Sie um 25,- Euro im kfb-Büro. kfb aktuell Nr.144 September 2015 11 BERICHTE Sommerstudientagung der kfbö Herta Pammer-Preis der kfbö Diese fand heuer in Oberbozen/Südtirol statt. Die 90 Teilnehmerinnen, Diözesanleitungen und Referentinnen aus allen österreichischen Diözesen und Südtirol befassten sich mit dem kfbö-Jahresthema 2015-17 „Weil’s gerecht ist – FAIRändern wir die Welt“. Mit einem Preisgeld in der Höhe von insgesamt € 7.000, - hat die Katholische Frauenbewegung Österreich am 8. Juni im Bundesministerium für Bildung und Frauen Wissenschafterinnen und Journalistinnen für ihr Engagement für Frauen und Entwicklungsförderung ausgezeichnet. Die Preise in der Kategorie Wissenschaft gingen an Greta-Marie Becker, Absolventin des Masterstudiengangs „Gender Studies“, an die Medizinerin Edith Gahleitner und an Karin Neumayer, Diplomandin im Fach „Internationale Entwicklung“. In der Kategorie Medien wurden Ö1Journalistin Alexandra Mantler und die Redaktionsgruppe „women on air“ ausgezeichnet. Neue Vorsitzende der Kath. Frauenbewegung ÖsterreichsVeronika Pernsteiner (OÖ), bisherige stellvertretende Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, wurde im April zur neuen kfböVorsitzen gewählt. Foto: die Teilnehmerinnen aus unserer Diözese Wir beschäftigten uns intensiv mit den Herausforderungen und Tendenzen in der Entwicklungszusammenarbeit sowie den Handlungsmöglichkeiten der kfb und der Aktion Familienfasttag. Auch die Rolle der kfb im entwicklungspolitischen Netzwerk wurde genauer erläutert und diskutiert. Die einzelnen Arbeitstage wurden durch einen liturgischen Beginn eröffnet und die ganze Tagung wurde mit einer stimmungsvollen Eucharistiefeier abgeschlossen. Cristina Lanmüller-Romero, Arbeitskreis EZA Abschied Nach schwerer Krankheit ist Christine Friedrich im Mai verstorben. Christine war langjährige, sehr engagierte Mitarbeiterin im Arbeitskreis Bewahrung der Schöpfung der kfb. Für dieses Anliegen hat sie sich aus ganzem Herzen eingesetzt. Ebenfalls im August verstorben ist Traude Naderer. Sie ist vielen von uns bekannt durch ihre tragende Rolle beim Wiener Frauenkirchenkabarett, wie zum Beispiel die unvergessliche, legendäre Pfarrersköchin! 12 kfb aktuell Nr.144 September 2015 Ihre Stellvertreterin ist Andrea Ederer (Stmk). Wir gratulieren beiden zu ihrer Wahl und wünschen ihnen alles Gute in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe! Foto:© kfbö Leider ist Claudia Fink, viel zu früh und unter Protest verstorben. Neben ihrer Tätigkeit als Pastoralassistentin in der Pfarre Votivkirche, war Claudia sehr aktiv für die Katholische Frauenbewegung und im diözesanen Arbeitskreis „Spiritualität und Theologie“ der kfb tätig. Sie engagierte sich stets für Frauengleichstellung und auch dafür, dass Frauen in der Kirche einen Platz bekommen, der ihnen zusteht und für ihr Tun befähigt. Sie war überzeugt, dass Gott auch mütterliche Aspekte in sich trägt und uns wie eine gute Freundin zur Seite steht. Ihre warmherzige, offene und lebenslustige Art wird uns fehlen und wir werden sie in dankbarer Erinnerung behalten. BERICHTE Mutter-Kind-Wochen Ganz im Zeichen von Kreativität stand die 1. Mutter-Kind-Woche vom 26.-31. Juli in Ottenschlag. Elf Frauen setzten sich unter Anleitung der Referentin, Ingeborg Gredler, mit dem Thema „Spielerisch meine Kreativität im Dialog entdecken“ auseinander. Damit es möglich ist in einen konstruktiven Dialog zu treten, ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und daraus zu handeln. Ingeborg Gredler versuchte den Frauen und Kindern im Theaterstück „Der Augustin und die Trompete“ zu vermitteln, dass alles einen Platz im Leben hat und wir auf die Talente und Fähigkeiten vertrauen dürfen. Die 26 Kinder führten den „Regenbogenfisch“ mit selbst gebastelten Kostümen und großer Hingabe und Leidenschaft den Müttern vor. Den Abschluss bildete ein gemütliches Lagerfeuer, das umgeben war mit viel Spaß und Gesang. Rosi Gmeiner Vom 2.-7.8. 2015 fand die 2. Mutter-Kind-Woche der kfb Wien in Warth statt. Die sieben Teilnehmerinnen beschäftigten sich unter der Leitung von Gertrude Stagl mit dem Thema „Bis hierher und nicht weiter“. Gewaltfreie Kommunikation und Nein-Sagen sind im Alltag oft herausfordernd, also eine lebenslange Aufgabe. Dennoch fanden die Frauen einstimmig: „Was es wert ist getan zu werden, ist es auch wert, unperfekt getan zu werden.“ (Marshall Rosenberg) Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema konnte der erste Schritt bereits gemacht werden. Die Nachmittage mit den Kindern waren gemeinschaftsfördernd und viel Spaß und Spiel durften dabei erlebt werden. Gerti Stagl 25 Jahre Slowakeiwoche Foto: Die TeilnehmerInnen mit Bischof Paul Iby (Mitte) bauen im Kloster Sambor Brücken über Grenzen hinweg. Etwa 50 Erwachsene und über 20 Kinder feierten 25 Jahre Österr.-Slowakische Seminar- & Kulturwoche. Thema war dieses Mal: „Heilige Familie - im Abseits?“. Referenten aus der Slowakei und aus Österreich brach- ten interessante Anregungen. Mag. Manfred Zeller vom KBW gab eine ausführliche Betrachtung über: „Kultur, Glaube und Identität im Donauraum“. Insgesamt war es wieder eine gelungene Woche gelebter Nachbarschaft. kfb aktuell Nr.144 September 2015 13 ZUM THEMA „Du sollst die Fremden lieben wie dich selbst!“ Als Steyler Missionar ist mir die Bibel sehr wichtig, denn der offizielle Name meiner Ordensgemeinschaft lautet ja „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“. Ein Blick in die Bibel zeigt, wozu Gott sein auserwähltes Volk im Umgang mit Fremden verpflichtet: Fremde sollen den Israeliten „wie Einheimische gelten“, ja sie sollen sie sogar „lieben wie sich selbst“. Gott gibt auch eine Begründung dafür: „Ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen!“ (Lev 19,34) Ich bin während der sechs Jahre, die ich nach meiner Priesterweihe in Brasilien als Missionar lebte, dort ein Fremder gewesen. Bis heute bin ich dankbar für die herzliche Aufnahme und die vielen Freundschaften, die entstanden sind. Die Menschen dort haben mich behandelt, wie es dem zitierten Abschnitt aus dem Buch Levitikus entspricht. Darum geht es mir sehr zu Herzen, wie derzeit in meinem Heimatland Österreich mit Fremden – insbesondere mit Flüchtlingen, die aus lebensbedrohenden Situationen fliehen mussten – umgegangen wird. Eine humanitäre Katastrophe ereignet sich im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen, herbeigeführt entweder durch sträfliche Inkompetenz oder mit der verwerflichen Absicht, durch das Bekanntwerden der unmenschlichen Zustände Flüchtlinge von der Reise nach Österreich abzuschrecken. Politiker, die einem christlich-sozialen Programm verpflichtet sein sollten, gehen vor fremdenfeindlichen unsolidarischen Politikern in die Knie und trauen sich nicht, für Menschen in Not einzustehen. Es ist skandalös: Weder christliche Grundwerte noch die vom österreichischen Staat eingegangene völkerrechtliche Verpflichtung, Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen Schutz zu gewähren, scheinen noch zu gelten. zu nehmen oder ihnen den Rücken zu stärken, damit Flüchtlingsquartiere geschaffen werden. Erleichtert wird das für politisch Verantwortliche, wenn konkrete Gesten und Taten der Solidarität gesetzt werden. Wenn z.B. eine Gruppe in der Pfarre eine Flüchtlingswohnung schafft, sich für das Kommen von Flüchtlingen einsetzt und diese vor allem durch zwischenmenschliche Kontakte unterstützt. So ist es in meiner Heimatpfarre Ybbsitz geschehen. Durch den persönlichen Kontakt mit den Flüchtlingen haben mittlerweile auch manche Kritiker ihre Meinung geändert. Klar - noch ist es ein weiter Weg dahin, diese Fremden zu lieben wie sich selbst. Aber ein Anfang ist gesetzt. P. Franz Helm SVD ter T-Shirts sind zu bestellen un www.dka.at Umso wichtiger ist es, die „(Un)Kultur der Gleichgültigkeit“ (Papst Franziskus 2013 in Lampedusa) zu überwinden und öffentlich aufzustehen und einzustehen für die Solidarität mit notleidenden Menschen. Mein Lieblings-T-Shirt ist derzeit eines, das zwei engagierte Frauen kreiert haben. Da steht groß auf Englisch drauf: „Refugees welcome“, und etwas kleiner „Flüchtlinge willkommen“. Das ist dann noch in jene Sprachen übersetzt, die die Mehrzahl der Menschen spricht, die derzeit auf der Flucht vor Verfolgung und Krieg nach Österreich kommen. Manche Gespräche und Diskussionen ergeben sich, wenn ich das T-Shirt in der Öffentlichkeit trage. Und das eröffnet die Möglichkeit, Fremdenfeindlichkeit die Stirn zu bieten, sachlich zu informieren oder einfach für eine offene solidarische Haltung zu werben. Weil der Staat die völkerrechtliche Verpflichtung hat, Flüchtlinge aufzunehmen und zu versorgen, ist es wichtig, politische Entscheidungsträger in die Pflicht 14 kfb aktuell Nr.144 September 2015 Pater Franz Helm ist neuer geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung Österreichs SPIRITUELLES Zuerst muss man den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge tun, darf nicht als Liebesgabe anbieten, was schon aus Gerechtigkeit geschuldet ist. Man muss die Ursachen der Übel beseitigen, nicht nur ihre Wirkungen Dekret „Apostolicam acuositatem“ Wie ein roter Faden zieht sich das Thema Gerechtigkeit durch die gesamte Heilige Schrift. An mehreren tausend Stellen wird es aufgegriffen, werden soziale Ungerechtigkeit und Armut behandelt. Der hebräische Begriff „zedaka“ / Gerechtigkeit bezeichnet ein an der Gemeinschaft orientiertes Handeln, das Tun der Gerechtigkeit. Lassen Sie sich ein auf die Texte in der Bibel, kommen Sie mit Anderen ins Gespräch darüber und über unsere Herausforderungen! „Niemand kann gegenüber den Ungleichheiten, die weiterhin in der Welt bestehen, gefühllos bleiben. Werdet nicht müde, für eine gerechtere und solidarischere Welt zu arbeiten.“ Papst Franziskus Segen Mögest du weitergehen die Saat der Gerechtigkeit säen neue Visionen nähren sanfte Weisheit ernten. Mögen Geduld und Leidenschaft dein Samenkorn sein. Mögen deine Begabungen und Fähigkeiten durch dein Wirken für eine gerechte Welt spürbar werden. Mögen Solidarität und Empathie durch dich wachsen und reifen. Möge durch dich geteilt werden das Brot des heilsamen Miteinanders für alle. Amen Monika Weilguni (nach einer Idee von Antoinette Brem in: Du bist der Atem meines Lebens. Das Frauengebetbuch.) Liedtipp: Wir mischen mit (Claudia Mitscha-Eibl) kfb aktuell Nr.144 September 2015 15 Adelante: Fairer Bio-Kaffee aus Frauenhand – eine Kooperation zwischen kfb und EZA Fairer Handel neu! Über 25 Millionen Menschen sind weltweit mit dem Anbau, der Verarbeitung und dem Handel von Kaffeebohnen beschäftigt. Kaffee wird an der Börse gehandelt und unterliegt starken Preisschwankungen. APROLMA in Honduras und Gumutindo in Uganda, sind Partnerkooperativen der EZA Fairer Handel. Eine Mischung der Bio-Kaffebohnen beider Kooperativen wird zu „Adelante“ (zu deutsch „vorwärts“), dem neuen faire Kaffee aus Frauenhand. Die EZA pflegt eine direkte Handelspartnerschaft mit den Genossenschaften. Sie garantiert ihnen u.a. eine faire Bezahlung mit zusätzlichen Qualitätsprämien, um ihre wertvolle Arbeit anzuerkennen. Der Faire Handel beruht auf Dialog, Transparenz und Respekt und hat mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel zum Ziel. Er leistet einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung, indem er bessere Handelsbedingungen bietet und die Rechte der ProduzentInnen und ArbeiterInnen in den Ländern des Südens gewährleistet. Für diese Werte setzt sich auch die Katholische Frauenbewegung ein. Seit Jahrzehnten engagiert sie sich für Frauen in Ländern des globalen Südens, um sie darin zu stärken, ihr Leben selbstbestimmt zu führen. Durch (Aus-)Bildung ermächtigt bringen diese sich aktiv in ihre Gemeinschaft ein. Durch diese Kooperation mit EZA Fairer Handel unterstützt die Katholische Frauenbewegung das Engagement der Frauen von APROLMA und Gumutindo. Kaffee Adelante wird in der 250 Gramm Packung gemahlen (4,99 Euro) sowie in der 1 Kilogramm Packung als ganze Bohne (19,75 Euro) angeboten und ab Herbst 2015 bei der EZA, in den Weltläden und ausgewählten Supermärkten erhältlich sein. Ideal als Geschenk und Mitbringsel, zum Verkauf bei diversen Märkten oder dem Familienfasttags-Suppenessen in Ihrer Pfarre und natürlich einfach für uns alle für einen FAIREN KAFFEEGENUSS! Verteilaktion zum 8.12. Gemeinsam etwas adventliches Tun Shoppinggedränge und Konsum Verschnaufen vom Kaufen! – Dies ist die Botschaft der Infokärtchen, Plakate und Geschenksackerl. Nähere Infos & Bestellung: www.ka-wien.at/0812 IMPRESSUM: kfb aktuell, Nr.144, September 2015. Herausgeberin, Eigentümerin, Verlegerin: Katholische Frauenbewegung der Erzdiözese Wien. Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz: Zeitung der Katholischen Frauenbewegung der Erzdiözese Wien zur Information der Mitglieder. Redaktion: kfb Diözesanleitung; Stephansplatz 6/5 Stock/ Zi 540, Tel. 01/51552-3345, [email protected]. Layout: kfb Wien; Fotos: kfb Wien, kfbÖ; Herstellung: Wograndl. Verlagspostamt: Wien klimaneutral gedruckt GZ 02Z031754M P.b.b. Erscheinungsort Wien
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