Transgene Pharma-Pflanzen

Umweltinstitut
München e.V.
Transgene Pharma-Pflanzen
Verein zur Erforschung und Verminderung der Umweltbelastung
Transgene Pharma-Pflanzen
Andreas Bauer
Dipl. Agr. Ing. (FH)
Umweltinstitut München e.V.
www.umweltinstitut.org
Transgene Pharma-Pflanzen
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Verein zur Erforschung und Verminderung der Umweltbelastung
¾Definition
¾Technologie
¾Stoffe
¾Ökonomie, Kommerzialisierung
¾Verwendete Pflanzen
¾Freisetzungen
¾Situation Europa
¾Risiken und Forschung
¾Verhinderung von Kontamination
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Transgene Pharma-Pflanzen
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Definition
Pharma-Pflanzen sind gentechnisch
veränderte Pflanzen, die der Produktion
von Pharmazeutika oder industriellen
Stoffen statt der Nahrungs- und
Futtermittelproduktion dienen.
Verwendete Gene:
meist Tier/ Mensch
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Transformationsmethoden
Manipulation des
Genoms:
Agrobacterium
Partikelbeschuss
Chloroplasten-
Viren:
Transformation:
Infektion nicht
transgener
Pflanzen mit gvViren
Partikelbeschuss
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Stoffe
Pharmastoffe
Industrie-Enzyme
¾ Pharmazeutische Proteine
¾ Diagnostik
¾ Antikörper
¾ Plastikpolymere
¾ Impfstoffe
¾ Laborchemikalien
¾ Hormone
¾ Hilfsstoffe für die Herstellung
von Pharmazeutika
¾ Zytokine
¾ Papierindustrie
¾ Kosmetikindustrie
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Stoffe
Industrie-Enzyme
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Ökonomie
¾ Grund für Entwicklung : Senkung der
Produktionskosten
¾Kostenreduzierung: Faktor 1000 oder
Null?
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Ökonomie
¾ ca. 300 Player, ca. 100 aus der
Privatwirtschaft
¾ ca. 250 Patente
¾ seit einigen Jahren auch große Firmen
(Syngenta, Bayer, Dow, Dupont)
¾ zahlreiche Pleiten: Large Scale Biology,
Epicyte, Croptech, Integrated Protein
Technologies (Monsanto)
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Ökonomie
Stand der Kommerzialisierung
Pipeline: 10 Produkt in klinischen
Versuchen (Mais/Tabak)
kommerzialisierte Produkte: Trypsin,
Aprotinin, Avidin, Lactoferrin, Lysozym
(Mais, Reis, Tabak)
2006: großflächiger Anbau in den USA?
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Freisetzungen
237
250
200
150
88
100
30 (49)
50
2 (4)
0
USA
Kanada
Europa
Island
Weitere Freisetzungen? China, Südamerika (Chile), Südpazifik, Karibik
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Entwicklung Freisetzungen
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Zulassungen
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
1
1
3
6
23
36
25
29
48
48
44
USA, Kanada, Europa, Island
20
27
22
24
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Verwendete Pflanzenarten
Mais
Tabak
Öldistel
26
Soja
19
Raps
14
Reis
12
TMV
8
Gerste
5
Flachs
4
Alfalfa
2
W eißer Senf
Kartoffel 2
W eizen 2
W eißklee 1
Zuckerrohr 1
Tom ate 1
TEV 1
Sareptasenf 1
Erbse 1
0
20
157
43
38
40
60
80
100
120
140
160
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Pflanzen
Æ Es werden fast
ausschließlich
Nahrungs- und
Futterpflanzen
verwendet
Æ Entwicklung für
den Anbau im
Freiland
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Warum Nahrungspflanzen?
¾ mehr Wissen über Genom
¾ Erfahrungen mit gentechnischer Veränderung
¾ an moderne Pflanzenbautechniken und
Agrarchemikalien angepasst
¾ hohe Erträge
¾ Lagerfähigkeit bei Expression im Korn
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Pharma-Öldistel SemBioSys (Kanada)
Pharma-Mais Monsanto (USA)
PharmaMais
Meristem
(Frankreich)
Pharma-Tabak (Kanada)
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Freisetzungen Europa
10
8
6
4
2
0
Zulassungen
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
2
5
10
0
6
1
2
0
1
0
3
Gesamtfläche 1995 – 2005: ~ 160 ha
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Freisetzungen in Europa
Italien
Spanien
Deutschland
Frankreich
0
Freisetzungsanträge
5
10
15
20
25
Frankreich
Deutschland
Spanien
Italien
23
4
2
1
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Europa: Freigesetzte Pflanzen
14
12
10
8
6
4
2
0
Zulassungen
Erbse
Kartoffel
Raps
Mais
Tabak
1
2
2
12
13
Alle laufenden Freisetzungen mit
Nahrungs-/Futterpflanzen
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Rechtssituation Europa
¾Zulassungen unter Freisetzungsrichtlinie
2001/18 (davor 90/220/EWG)
¾ keine Sonderregelungen für PharmaPflanzen (Abstände, Umweltverhalten....)
¾ erhebliches Rechtslücke
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Abstandsregelungen für PharmaPflanzen in den USA
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Ökologische Risiken
¾ Auskreuzung und Verbreitung über Samen/
Pollen
¾ Invasivität: antibakterielle und fungizide Stoffe
¾ Horizontaler Gentransfer
¾ Effekte auf Bodenleben (Erntereste, Akkumulation,
Auswaschung)
¾ Effekte auf Tiere (Säuger, Insekten, Nahrungsketteneffekte)
so gut wie keine Studien
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Strategien zur Kontrolle von
Pharma-Pflanzen
¾ Technisch
¾ Biologisch
¾ physisch
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Biologische Kontrolle
¾Männliche Sterilität
¾Entfernung der männlichen Blütenstände
¾Chloroplastentransformation
¾ Steriles Saatgut (Terminator-Technologie)
¾spezifische Promotoren
¾Kleistogamie, Apomixis...
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Physische Kontrolle
¾ Zonierung
¾ Räumliche Trennung
¾ Geschlossene Produktion (Bergwerke,
Gewächshäuser)
¾ Zeitlich getrennte Aussaat
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Technische Kontrolle
¾ Verbot von Nahrungs- und Futterpflanzen
¾ Maschinen und technische Infrastruktur
Studie „A Growing Concern“, Union
of Concerned Scientists (USA):
Alle drei Methoden bieten keine
Sicherheit vor Kontamination
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Zusammenfassung
¾Pharma-Pflanzen in kritischer Phase (zahlreiche
Pleiten, stärkerer Widerstand)
¾Ökonomischer Erfolg: unsicher, nur möglich bei
geringem Sicherheitsstandard
¾Risiken: praktisch keine Studien
¾Gesetzliche Regelungen in allen Ländern
ungenügend, v.a in Europa erhebliche Rechtslücken
¾kein Konzept, dass Anbau im Freiland ermöglicht
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Folgerungen
¾ Verbot der Nutzung von Nahrungs- und
Futterpflanzen
¾ Verbot des Anbaus von Pharma-Pflanzen im
Freiland
¾ keine weiteren Freisetzungsversuche
¾ stattdessen: Weiterentwicklung und
Verbesserung bestehender Methoden bzw.
Pflanzenzellkultur