Virginia Tech - School of Architecture + Design 3

PROMOS - Stipendium Darja Zimmermann_MA Innenarchitektur_Wintersemester 2014/15
Erfahrungsbericht
Auslandssemester an der Virginia Tech in den USA
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PROMOS - Stipendium Darja Zimmermann_MA Innenarchitektur_Wintersemester 2014/15
Der Anfang
Die Endscheidung ein Auslandssemester zu absolvieren kam als mir klar
wurde, dass sich meine Zukunft vermutlich nicht nur auf Deutschland
beschränken wird. Zum einen, weil mein Freund aus den Niederlanden
kommt und zum anderen, weil ich oft und gerne in andere Länder reise.
Wer weiß also schon wo mich die Zukunft hin bring? Daraus folgt, dass
ich als zukünftige Innenarchitektin fähig sein will, Aufträge auf der ganzen
Welt erledigen zu können. Somit stand für mich fest, dass ich ein Auslandssemester in einem englischsprachigen Land absolvieren möchte. Ich
entschied mich für die USA, da „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ auch mich reizte. Und als Studentin der Innenarchitektur interessiere
ich mich für andere Wohnkulturen bis hin zu Städteplanungen und begebe
mich gerne und neugierig in für mich noch fremde Umfelder. Dennoch fällt
es mir, mit meiner stillen Persönlichkeit, schwer mit Leuten in den Kontakt
zu treten. Als Partnerhochschulen in den USA stehen für den Fachbereich
Architektur zwei Hochschulen zur Auswahl, die Virginia Polytechnic Institute and State University (Virginia Tech) und die Woodbury University. Da
das Programm an der Virginia Tech sich eher mit meinem Innenarchitekturstudium kombinieren lässt, fiel die Entscheidung auf diese Universität.
Was sich als die beste Entscheidung herausstellte!
Benötigte Dokumente
Als ersten Schritt musste ich die für den internationalen Austausch zuständige Professorin meines Fachbereiches davon überzeugen, dass ich
mit richtigen Absichten komme, dass ich die geeignete Person bin und
dass ich meine Heimatuniversität gut an der Partnerhochschule vertreten
kann. Dazu wurde ein Portfolio mit meinen Arbeiten verlangt und mein
Notennachweis. Nachdem Sie mir ihr „OK“ gab, stellte sie den Kontakt
zwischen mir und Virginia Tech her. Von dem Moment an war ich allein für
die weitere Organisation zuständig.
Virginia Tech verlangt einen Sprachnachweis in Form eines Toefl Tests,
den ich trotz einem einmonatigen Vorbereitungskurses und viel Übung nur
knapp schaffte. Einen Sprachkurs vor dem Auslandssemester abzulegen
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empfinde ich als sehr hilfreich. Denn, obwohl ich mich mit meinem
Freund fast ausschließlich auf Englisch unterhalte, habe ich viele
Tipps und Tricks in Umgang mit englischer Sprache gelernt, die
ich während meines Auslandssemesters nutzte.
Des Weiteren verlangt Virginia Tech neben den herkömmlichen
Dokumenten wie den Reiseausweis, vorhandene akademische
Abschlüsse, einen Notennachweis, und einen Nachweis von der
Bank, dass man genügend Geld auf dem Konto hat um sich über
das Semester versorgen zu können. Alle Dokumente werden
Schritt für Schritt online zur Virginia Tech hochgeladen. Danach
wartet man bis sich die Universität mit den nötigen Visa Unterlagen zurück meldet.
Gesundheit
Virginia Tech hat ein eigenes Gesundheitszentrum, das Schiffert
Health Center, und nimmt die Gesundheit der Studenten sehr
ernst. Meiner Meinung nach wird damit zu sehr übertrieben. Man
solle im Voraus online in seinem persönlichen Account des Gesundheitszentrums den Medical History, einen Fragebogen mit
etwa 100 Fragen über seine Gesundheit ausfüllen und später eine
Immunization History Form, ein von meinem Arzt unterschriebenes Formular, welches bestätigen soll, dass ich alle notwendigen
Impfungen zur richtigen Zeit bekommen habe, persönlich im Gesundheitszentrum einreichen. Wird dies nicht gemacht oder sind
die Impfungen nicht vollständig, so wird dein Account gesperrt und
du darfst keine Kurse wählen, bekommst dementsprechend keine
Noten und hast das Semester nicht abgeschlossen. Das mag sich
erst mal richtig anhören, jedoch ist der detaillierte Nachweis der
erhaltenen Impfungen nicht einfach, wenn man in einem anderen Land geboren wurde. In meinem Fall war es schwierig alle
Kinderimpfungen mit Datum nachzuvollziehen, weil der Impfausweis ein altes Schreibheft ist, in das Kommentare in russischer
Sprache von Hand verfasst wurden. Es wurde zu einem großen
Problem vor Ort, sodass ich fürchtete das Semester abbrechen
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zu müssen. Ich hörte von anderen Studenten aus fernen Ländern,
dass sie ähnliche Probleme hatten. Ein anderes schwieriges
Thema ist die Krankenversicherung. Nach den ersten Wochen
wird der Nachweis einer Krankenversicherung verlangt. Virginia
Tech ist da sehr speziell und kompliziert, was vermutlich auf den
Amoklauf von 2007 zurückzuführen ist. Es wird vorgeschlagen,
die Versicherung „aetna“ zu wählen oder eine Verzichtserklärung
einzureichen mit den Leistungen der eigens gewählten Krankenversicherung. Das funktioniert jedoch so gut wie nie, da Virginia
Tech das Abdecken von psychischen Störungen verlangt. Von den
deutschen Krankenkassen wird dies allerdings nur ganz seltenen
abdecken. An einen Punkt der langen Auflistung scheitert es am
Ende dann doch meistens, sodass keine andere Möglichkeit übrig
bleibt als die „aetna“ Versicherung zu nehmen. Diese beläuft sich
auf 900 Dollar pro Semester.
Organisation
Insgesamt gesehen war überraschend viel Organisation für „nur
ein“ Austauschsemester erforderlich. Verallgemeinern kann man
es allerdings nicht. Es verläuft bei dem einen reibungsloser als
bei dem anderen und ist nicht vorausschaubar. In meinem Fall
war die Organisation in einigen Punkten einfacher als in anderen.
Oftmals war selbstständiges erfragen, hartnäckig bleiben und
viel Email verkehr nötig. Es wurde hauptsächlich über Accounts
geregelt, die man auf der Internet Seite von Virginia Tech anlegen
sollte. Zum einen ist es Gut, da man jederzeit die neuste Änderung in seinem Status abrufen kann und zu jedem Thema Informationen finden kann. Andererseits ist es anfangs überwältigend
und verwirrend, da man sich durch die verschiedenen Accounts
durchklicken muss um auch keine wichtige Information zu verpassen. Dadurch wird das Filtern von wirklich wichtigen Informationen
schwierig. Ich hatte zunächst keine Bedenken, dass es Zeitlich
mit der Organisation eng werden würde, da ich ein Jahr vorher
mit der Planung begonnen hatte. Als jedoch nichts mehr weiter zu
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tun war, als auf die nötigen Unterlagen für das Visum zu warten,
passierte es doch. Die Unterlagen lagen zwei Wochen im Fach
der FH Düsseldorf und erst nach wiederholtem Anfragen wurden
die Unterlagen schließlich gefunden. Nachdem ich dann auch
noch einen Fehler in den Unterlagen entdeckt hatte, wurde es am
Ende doch sehr knapp. Erneut war viel Kommunikation notwendig
und nach einigen Telefonaten, einer ersten Verweigerung der Visumausstellung und einem Express Brief später erhielt ich endlich
mein Visum. Jetzt waren es nur noch 4 Tage bis zur Abreise! Mit
einem kurzfristig gebuchten und überteuerten Flugticket hatte
mein Semester in den USA nun endlich begonnen. Viel Zeit um
nervös zu sein blieb mir also nicht. Glücklicherweise gab es eine
weitere Studentin der FH Düsseldorf die das gleiche Semester an
der Virginia Tech vor sich hatte. So konnten wir Neuigkeiten in der
Vorbereitungsphase und während des Semesters Austauschen.
Und wurden am Ende gute Freunde.
Die Organisation vor Ort stufe ich als chaotisch ein, weil niemand
so recht wusste wer für einen zuständig ist. Man wird häufig von
einem Service Center zum anderen geschickt. So geschah es,
als meiner Kommilitonin und mir die Ausstellung unseres Studentenausweises verweigert wurde. Der Grund dafür war, dass wir
noch keine Kurse gewählt hatten. Im anderen Büro sagte man
uns, dass wir noch keine Kurse wählen können, da wir noch keine
Studentenausweise haben. Es drehte sich also im Kreis. Und bei
der Größe des Campus war es nervenaufreibend hin und her über
den Campus geschickt wird. Im Dezernat des Architekturbereiches konnte man das Problem jedoch schnell lösen. Am selben
Tag hat man beim Gespräch seine Kurswahl besprochen und die
ersten wichtigen Termine erfahren. Der Professor hatte sich sogar
Zeit für einen Rundgang genommen. Generell sind die Abläufe
in der Organisation nicht immer glatt, aber die Leute empfand ich
immer als sehr freundlich und verständnisvoll mit einem ehrlichen
Interesse dein Problem zu lösen.
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Versorgung
Von Austauschstudent wird verlangt einen Diningplan für das
gesamte Semester zu buchen. Dabei bezahlt man im Voraus
1,514 Dollar pro Semester. Es reicht für eine große Mahlzeit am
Tag und ab und zu einen kleinen Snack. Abhängig von der Zeit
und der Möglichkeit selbst zu kochen, muss jeder persönlich
entscheiden, ob es sich lohnt oder nicht. Ich empfand es für mich
als eine gute Lösung, denn so konnte ich mehr Zeit mit Kommilitonen beim gemeinsamen Lunch verbringen und konnte noch
mehr in die amerikanische Kultur eintauchen anstatt den Abend
vor dem Herd zu verbringen. Es gibt dort vieles Neues auszuprobieren, denn die Anzahl an Dining Halls ist groß und die Auswahl
an Speisen riesig. Neben den großen Dining Halls sind weitere
Fastfood- und Café Ketten auf dem Campus verteilt. Die Universität macht gerne auf die vielen Auszeichnungen, die sie für ihre
Dining Halls bekommen hat aufmerksam. Meiner Meinung nach
sind diese auch verdient, denn man bekommt vom frisch zubereitenden Sushi über Hummer bis zum frisch gegrillten Burger oder
Salat- und Früchtebar alles geboten. Die Dining Dollar befinden
sich auf dem Studentenausweis und können über das gesamte
Semester gut eingeteilt werden. Insgesamt waren meine Ausgaben für das Essen daher eher gering. Wer sich jedoch von leckeren Snacks wie Bagels, Crêpes oder Smoothies verführen lässt,
kann schnell seine Dining Dollar aufbrauchen, lange bevor das
Semester um ist. An dem großen Angebot merkt man wie wichtig
das Essen in der amerikanischen Kultur ist. Man ist viel, kalorienreich und gerne. Ein weiterer Vorteil ist, dass man Bargeldlos auf
dem gesamten Campus zurechtkommt. Neben den Dining Dollar
kann man weiteres Geld auf den Studentenausweis aufladen.
Damit kann man Drucker (10 Cent pro Druck) und Waschmaschinen (1,75 Dollar pro Waschgang) bedienen und in allen Läden auf
dem Campus zahlen.
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Ankunft und erste Eindrücke
Die ersten Eindrücke waren großartig. Der Weg zur Virginia Tech
war unkompliziert und der richtige Bus, der direkt am Campus hält
schnell gefunden. Dort angekommen war ich geplättet von dem
Ausmaß und Erscheinen des Campus. Man findet sich in einer
anderen Welt wieder. Ich war noch nie zuvor in den USA und so
wundert es einen auch nicht, dass anfangs alles an einen amerikanischen Film erinnerte. Die vielen Gruppen und Organisationen
machen den Campus lebendig und der Zusammenhalt und Stolz
an dieser Universität zu studieren ist deutlich spürbar. Immer passiert eine Veranstaltung irgendwo und für jede Interessengruppe
ist gesorgt. Besonders in den ersten Wochen gab es viele Veranstaltungen für internationale Studenten, Graduate Students (Master, Ph.D), und viele mehr die dazu dienen die wichtigsten Leute
und Ansprechpartner kennen zu lernen, mit anderen Studenten
in den Kontakt zu treten oder den Campus und die Stadt kennen
zu lernen. Und natürlich darf kostenloses Essen nicht fehlen. Eine
Icecream Session, Popcorn Session oder Barbecue funktioniert
sehr gut als Lockmittel. Man kann sich tatsächlich die erste Zeit
genügend mit Essen versorgen ohne einen Cent zu zahlen. Dann
hört es mit Free Pizza und den Giveaways auf. Tatsächlich realisiert man dann, dass nichts umsonst ist, selbst das abspeichern
einer Scann Datei auf einen USB-Stick wird in der Bibliothek mit
5 Cent berechnet.
Von der organisatorischen Sicht aus waren die ersten Tage eher
schwierig. Theoretisch ist das Ankommen von Virginia Tech gut
organisiert. Es gibt Informationen und eine Checkliste mit Dingen,
die man vor und nach dem Ankommen erledigen soll. Sogar die
Zuteilung eines Zimmers auf dem Campus ist für Austauschstudenten einfach. Praktisch verlief es vor Ort jedoch nicht ganz
reibungslos. Einerseits hieß die Information man solle vor dem 18.
August ankommen, andererseits gab es keine konkrete Angabe
ab wann das Zimmer einzugsbereit sei. So wurde für die Zeit bis
zum Einzug ein temporäres Wohnheim eingerichtet, für das man
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bezahlen sollte. Der Einzug in die Donaldson Brown Hall, welches
sich im Haus des Graduate Student Life Center befindet, konnte
schon etwas früher erfolgen. Da ich allerdings in ein Studentenheim für Undergraduate Students eingetragen wurde, (während
einige Undergraduate Students im Graduate Student Life Center
einzogen) musste ich zwei weitere Nächte im temporären Wohnheim verbringen. Selbst dann war das Zimmer nicht bereit für
einen Neueinzug. Ich fand zunächst ein voll eingerichtetes Zimmer von der Vormieterin, von der ich zunächst ausging, meine
Zimmergenossin zu sein. Stunden später war das Zimmer völlig
ausgeräumt. So war ich also ganz alleine in einer leeren Studentensuite die eigentlich für sechs Leute gedacht ist. Ich schloss
alle Türen ab und ging schlafen. In der Nacht wurde ich wach,
weil eine Person in mein Zimmer kam und wieder verschwand.
Ich gehe davon aus, dass es die Vormieterin war, das Gefühl von
Sicherheit war trotzdem dahin. Nachdem in den nächsten Tagen
immer noch keine Reinigung der Zimmer und des Badezimmers
erfolgte und ich als einzige aus meinen Kursen am anderen Ende
des Campus wohnte, entschied ich mich für 1200 Dollar Aufpreis
ebenfalls in die Donaldson Brown Hall zu ziehen.
Der Alltag
Nachdem ich in den Graduate Student Life Center gezogen war,
war das Campusleben sehr angenehm. Mit großer Freude genoss ich alle Vorteile, die das Gebäude mit sich bringt. Es vereint
ein Studentenwohnheim mit dem Graduate Student Center. In
den oberen Etagen befinden sich die Donaldson Brown Hall mit
Einzel- und Doppelzimmern für Studenten mit eigenem Badezimmer, eine Gemeinschaftsküche, eine TV-Lounge und einen
Waschraum mit Waschmaschinen und Trockner. In den unteren
Etagen befindet sich das Graduate Student Center mit einer großen Studien-Lounge, Seminarräumen, einem Computerraum mit
Drucker zu dem man einem 24 Stunden Zugang hat, einem Café
und einem Hörsaal, welcher an manchen Abenden zum Kinoraum
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umfunktioniert wurde. Außerdem befindet sich das Service Center
für alle Graduate Students in diesem Gebäude. Zudem ist dieser Ort in seiner Lage mit der Nähe zum Architektur Bereich als
auch mit der Nähe zu Downtown und zu einen der Fitnessstudios
perfekt. Beim Heimkommen findet man immer Studenten in der
Lounge studieren, egal ob nach dem Unterricht oder nach einem
Abend in einer der vielen Studentenbars. Und da man sich in
diesem Gebäude oft über den Weg läuft, bleibt man nicht selten
für ein Gespräch stehen. Das faszinierende an diesem Ort ist,
dass Studieren, Leben und Vergnügen hier sehr gut miteinander
funktioniert. Spontane Begegnungen führen oft zu spontanen
Gesprächen bis hin zu fachlichen Diskussionen. Um nicht alleine
in seinem Zimmer zu Arbeiten hatten wir uns oft in der Lounge
getroffen und arbeiteten bis in die Morgenstunden. Die Zeit wäre
nicht so schön, wenn nicht die richtigen Leute da wären. Die Architekturklasse in die ich ging, bestand aus elf Studenten, die alle
aus unterschiedlichen Orten zum Master Studium an die Virginia
Tech gekommen sind. Somit waren wir ein bunter Haufen, nicht
nur aus allen Teilen der USA, sondern auch aus aller Welt. Die
Gruppe verstand sich auf Anhieb gut. Wir verbrachten viel Zeit
gemeinsam im Studio und in der Freizeit. Wir organisierten gemeinsame Kochabende bis hin zu mehrtägigen Roadtrips. Diese
Aktivitäten schweißten unsere Gruppe zusammen. Besonders im
Architektur Studium ist der Austausch von Ideen und Gespräche
über seine Projekte antreibend für gute Ergebnisse. Diese Art
von Kommunikation innerhalb einer Gruppe im Studio hatte ich
bisher nicht erlebt. Es liegt sicherlich auch daran, dass wenn man
an der Virginia Tech studiert von seiner gewohnten Umgebung
herausgerissen wird und an einen Ort gelangt, an dem sich alle in
der gleichen Situation befinden. Und zwar in einer kleinen Stadt,
die von dem Treiben auf dem Campus lebt. Man lebt dort, man
studiert dort, seine Freunde hat man dort, seine Hobbies hat man
dort, man tritt in Organisationen ein, man feuert das Team seiner
Universität an und man feiert dort. Man identifiziert sich voll und
ganz mit seiner Universität und ist stolz ein „Hokie“ zu sein, so
werden Studenten der Virginia Tech genannt.
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Fazit
Wenn man über die Komplikationen am Anfang des Semesters
hinwegsieht, ist Virginia Tech ein wunderbarer Ort zum Studieren.
Es hat mich in dem Sinne für meinen zukünftigen Beruf weitergebracht, dass ich kontaktfreundlicher geworden bin und vor
Gesprächen mit fremden Menschen keine Scheu habe. Gerade
im Beruf des Architekten ist die Kommunikation mit Kunden das
A und O. Auf diese Weise gewinnt man potenzielle Kunden und
führt diese erfolgreich durch den Auftrag. Ich, als eine schüchterne Person, hatte oft Schwierigkeiten den ersten Schritt des Ansprechens zu gehen und lange interessante Gespräche zu führen.
Die Zeit an der Virginia Tech hat mir gezeigt, dass es einfach
ist mit verschieden Menschen in ein Gespräch zu kommen und
sogar schnell daraus Freundschaften entstehen können. Mit dem
Semester an der Virginia Tech habe ich Freunde nicht nur in den
USA, sondern in der ganzen Welt dazugewonnen. Nach dem Beenden des Semesters blieb ich einen weiteren Monat in den USA
und nutzte die Zeit so viel wie möglich von dem Land zu sehen.
Den Vorteil, Leute während des Auslandsemesters kennenzulernen, zeigte sich während meiner Reise. Einige Kommilitonen traf
ich in New York, einen anderen in Las Vegas und Los Angeles. So
konnte ich die Städte aus der Sicht eines Einheimischen erleben.
Alles in einem war es die beste Entscheidung meines Lebens ein
Auslandssemester zu wagen. Die Erinnerungen an die schöne
Zeit werden mich mein Leben lang begleiten und mich immer
wieder dazu ermutigen weitere Schritte zu gehen und mich auch
mal in für mich unbekannte Situationen zu wagen. Durch die Erfahrungen, die ich während des Auslandsemesters gemacht habe,
erhoffe ich mir mehr Möglichkeiten in meinem zukünftigen Beruf
der Innenarchitektin. Ich habe mein Wissen sowohl in der Innenarchitektur als auch in der Architektur erweitert und bin bereit mich
für Jobs in der ganzen Welt zu bewerben.
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