Wohin entwickeln sich unsere Städte?

Wohin entwickeln sich unsere Städte?
DI Thomas Madreiter
Planungsdirektor der Stadt Wien
42. Bundestag der Immobilien- und
Vermögenstreuhänder
22. September 2015
Agenda
• Stadt – ein begrifflicher Diskurs
• Neue Ansprüche an Stadt
• Wiener Lösungsversuche
• Konklusio
• Stadt – ein begrifflicher Diskurs
• Neue Ansprüche an Stadt
• Wiener Lösungsversuche
• Konklusio
• Stadt – ein begrifflicher Diskurs
• Neue Ansprüche an Stadt
• Wiener Lösungsversuche
• Konklusio
… drastische Änderungen stehen ins Haus
… soziale Lebensstile und Werthaltungen ändern sich
Und wer plant denn die Stadt der Zukunft?
Sind die derzeitigen und künftigen Anforderungen an Städte eigentlich schon bekannt?
…
Welche
Heizsysteme
benötigen wir?
Wie bewegen wir uns
in Zukunft in der
Stadt fort?
Welche Auswirkungen hat
der menschengemachte
Klimawandel auf uns?
Wie müssen Städte als Brennpunkte der globalen
Entwicklung und des Ressourcenverbrauchs agieren?
…und wie werden die Lösungen für diese zunehmenden
Zielkonflikte?
• Stadt – ein begrifflicher Diskurs
• Neue Ansprüche an Stadt
• Wiener Lösungsversuche
• Konklusio
Dies Österreich ist eine kleine Welt,
in der die große ihre Probe hält.
Friedrich Hebbel,1813-1863
Wien der Zukunft?
Soziale Herausforderungen / Änderungen der Lebensstile
Wien, ca. 1760, Bernardo Bellotto, il Canaletto
Ich verlange von einer Stadt, in der ich leben soll: Asphalt, Straßenspülung,
Haustorschlüssel, Luftheizung, Warmwasserleitung. Gemütlich bin ich selbst.
Karl Kraus
(*28. 04 1874 - † 12.06.1936)
12
Metropolregion Wien
Vienna
Bratislava
60 km
Bevölkerungs‐ und Wohnungsentwicklung
Entkoppelung von Stadtwachstum
und Ressourcenwachstum
120.000 Wohnungen bis 2025
Langjährige Erfahrung im sozialen Wohnbau in Wien
Nordbahnhof „Wohnen am Park“ / A. Popelka, G. Poduschka / 2007-2009
Städtebauliches Leitbild Nordbahnhof, 1994 Arch. Podrecca und Tesar
75 ha Bruttobaulandfläche
158 ha Bruttogeschossfläche
• 98 ha Wohnen (62% )
• 51 ha Büros/Gewerbe (24%)
• 8 ha soz. Infrastruktur (14%)
5 ha öffentliche Grünflächen
20.000 Einwohner
20.000 Arbeitsplätze
Städtebauliches Leitbild Nordbahnhof STUDIO VLAY als Beispiel
1 „FREIE MITTE – VIELSEITIGER RAND“
2 „WOHNALLEE MIT CAMPUS“
2 „BANK AUSTRIA CAMPUS“
4 HOCHBAU UND GARAGE/PARK
5 NORDWESTBAHNHOF
Areal Hauptbahnhof ehemaliger Süd‐ /Ostbahnhof und Frachtenbahnhof, 2005
Quelle: ÖBB
Masterplan – Bahnhof Wien Europa Mitte, 2004 Hauptbahnhof Wien, 2014
Quelle: ÖBB
© Univ. Prof. Arch. DI Klaus Kada
Sonnwendviertel ‐ Vernetzung der Gemeinschaftseinrichtungen
Bauteil der Architekturgruppen Kada ‐ Riepl/Kaufmann/Bammer ‐ Vlay/Streeruwitz
© Univ. Prof. Arch. DI Klaus Kada
Sonnwendviertel ‐ Vernetzung der Gemeinschaftseinrichtungen
Bauteil der Architekturgruppen Kada ‐ Riepl/Kaufmann/Bammer ‐ Vlay/Streeruwitz
Quelle: https://farm4.staticflickr.com/3931/15233793217_cdc7fab3bc_b.jpg
Von der Analyse zur Umsetzung:
Belebung und Bewirtschaftung der Sockelzone
© Foto Heintschel / Stadt Wien
Erdgeschossnutzung im Sonnwendviertel am Hauptbahnhofgelände
© Foto Kabelwerk
Neuer Jugendtreff in der Vorgartenstraße 116 am Nordbahnhofgelände
Belebte Sockelzone im Kabelwerk
© Foto schreinerkastler.at
Belebte Erdgeschosszonen in der Maria-Tusch-Straße in der Seestadt Aspern
Seestadt Aspern
Belebung und Bewirtschaftung der Sockelzone
Baugruppen als Kristallisationskerne
urbanen Lebens?
Wohnprojekt Wien
Umweltpreis der Stadt Wien 2012
VCÖ-Mobilitätspreis 2014
Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2014
Anerkennungspreis der Wiener Wohnbaupreises 2015
© einszueins Architektur
Seestadt Aspern
Seestadt Aspern
Kranensee, Februar 2014
Belebung und Bewirtschaftung der Sockelzone
Soziale Innovation in der Gesundheitsversorgung?
Energiekonzepte für Stadtteile
Modal Split
Mobilität ist mehr als Infrastruktur
Stadt oder Agglomeration?
Anteil der NutzerInnen des A1 Mobilfunknetzes (24.‐26.1.2012), die die Nacht in einer Umlandgemeinde Wiens verbracht haben und während des Tages zumindest kurz in Wien waren
Von der Öffi‐Karte zur Mobilitätskarte
demnächst: die WienMobil‐Karte der Wiener Stadtwerke & Partner
© Wiener Linien
Entwicklung einer Plattform integrierter Mobilität smi)e – ein universelles Tool
© Wiener Stadtwerke
Sharing Economy als Transmissionsriemen
sozialer Innovation in der Stadt?
Mariahilfer Straße ‐ alt
Mariahilfer Straße ‐ neu
Open data for open minds …
Open Government Wien
Leitsätze von Open Government Data
Öffentliche Daten und Dienste der Stadtverwaltung, die nicht dem Datenschutz unterliegen, sollen bereitgestellt werden.
Öffentlich zugänglich bedeutet, dass • Daten und Dienste online abgerufen werden können,
• die Nutzungsbedingungen eindeutig geregelt sind,
• die Nutzungsmöglichkeit maximiert wird,
• die Nutzung im Idealfall kostenlos erfolgt.
Die Daten und Dienste sind über Standard‐Schnittstellen anzubieten, die eine bestmögliche Nutzung begünstigen.
... und daraus generierte mobile Apps
4 von aktuell 98
Behindertenparkplätze
(Gerald Streimelweger)
41
Kurzparkzonen Lite
(Andreas Kurzmann)
Taxi Wien
(Christian Fessl)
Öffentliche WC Wien
(mappau)
Bürgerbeteiligung 4.0
aktiviert die Ressourcen der Bürgerinnen und Bürger
Smart City Wien bezeichnet die Entwicklung einer Stadt, die
die Themen Energie, Mobilität, Gebäude und Infrastruktur
prioritär und miteinander verknüpft vorantreibt. Dabei gelten
folgende Prämissen:




Radikale Ressourcenschonung
Hohe, sozial ausgewogene Lebensqualität
Entwicklung und produktiver Einsatz von
Innovationen/neuen Technologien
Damit soll die Zukunftsfähigkeit der Stadt umfassend
garantiert werden. Elementares Kennzeichen von Smart City
Wien ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Damit sind
neue Handlungs- und Koordinationsmechanismen von Politik
und Verwaltung ebenso umfasst wie die Ausweitung des
Handlungsspielraumes der Bürgerinnen und Bürger.
Wien hält die Lebensqualität
auf höchstem Niveau und stellt
soziale Inklusion weiterhin in
das Zentrum der Politikgestaltung:
Wien ist daher 2050 die Stadt
mit der höchsten Lebensqualität und Lebenszufriedenheit in Europa.
In Wien sinken die
Treibhausgasemissionen pro Kopf um
jedenfalls 35 % bis 2030 und 80 % bis
2050 ( im Vergleich zu 1990).
2050 ist Wien „Innovation Leader“
durch Spitzenforschung, starke
Wirtschaft und Bildung.
Was verstehen manche Konzerne unter Smart City?
Was verstehen BürgerInnen unter Smart City?
Quelle: Repräsentative Onlinebefragung für ganz Österreich (N=512, Zeitraum: Februar 2014)
durchgeführt von poolpilots im Auftrag von IMMOBLIEN.NET
aus den Filmen:
„2001: Odyssee im Weltraum“ und
„2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“
Governance als Leitidee
smart city Initiative der Stadt Wien
Menschen machen Veränderungen möglich –
smarte BürgerInnen bauen smarte Städte
•
Bewusstsein für Smart City Themen und für die Notwendigkeit
von Veränderungen
•
Information, Kommunikation und aktive Partizipation
Wien, die Stadt fürs Leben
Top Prioritäten:
Lebensqualität & soziale Inklusion
Herausforderungen für Wien
•
… soziale Herausforderungen
(Zuwanderung, Änderung der Lebensstile, zunehmender sozialer Gap)
•
… ökologische Herausforderungen
(Klimawandel)
•
… quantitative Herausforderungen
(wie bewältigen wir das Wachstum räumlich)
•
… ökonomische Herausforderungen
(wie finanzieren wir den Wandel)
•
… organisatorische Herausforderungen
(wie sind wir organisatorisch vorbereitet, welche neuen Steuerungsmodelle haben wir?)
• Stadt – ein begrifflicher Diskurs
• Neue Ansprüche an Stadt
• Wiener Lösungsversuche
• Konklusio
Konklusio
 Umfeld für Städte ändert sich massiv
 Wiener Stadtentwicklung hat sich mit Smart City Rahmenstrategie neue Steuerungsrolle erschlossen
 Soziale Innovation als Basis einer forcierten Ressourcenschonung
 Völlig geänderter Umgang mit Zivilgesellschaft
 Paradigmenwechsel beim Wiener Stadtentwicklungsplan
 Wie machen wir es? ‐> Stärkung der Governance
 Was machen wir? ‐> kompakte und leistbare Stadt, regionale und internationale Perspektive forcieren, Mobilitätsvielfalt ermöglichen, Wirtschafts‐ und Forschungsstandort stärken
 Innovationspartnerschaften eingehen
HERZLICHEN DANK
FÜR
 Awareness for smart city issues and the need for change
IHRE AUFMERKSAMKEIT!
Thomas Madreiter
Planungsdirektor
Leiter der Gruppe Planung in der Magistratsdirektion der
Stadt Wien, Geschäftsbereich Bauten und Technik
4000/ 82 631
[email protected]
 Information, communication and active participation