GLAUBEN GESTALTEN - Finanzbericht Erzbistum Paderborn

GLAUBEN
GESTALTEN
2014
Finanzbericht des Erzbistums Paderborn
I N H A LT
Vor wo r t : D e n G la u be n i n de r We l t z u r Wi r ku n g br i n g e n 4
Einfüh ru ng : D a s Erz b i s tu m Pa d e r bo r n u n d s e in e Fi n an ze n 6
Aufg a b e n un d Au f we n du n ge n : C h r i s tl i c h e s Lebe n g e stal te n 10
Kat h o lis c he S c h ul e n : G a n z h e i tl i c h e B i l du n g i s t me h r al s Unte r r i cht 16
Jahre sa b s c hlu s s : U n abh än gi g, n a c h h a l ti g, ve rant wo r t u n g sbewu sst 24
Ertrags- und Vermögenslage
26
Bewertungsgrundlagen30
Risikobericht32
Ausblick34
Bilanz36
Ergebnisrechnung46
Testat51
Date n un d Fa k te n Hinweis: Aus rechnerischen Gründen können im Text und in den Tabellen Rundungsdifferenzen auftreten.
52
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Vo r w o r t
D E N G L AU B E N I N
D E R W E LT ZU R
WIRKUNG BRINGEN
Kirche ist Teil der Gesellschaft. Sie agiert in der
Kirchensteuerbeiträgen den weitaus größten Teil
Lebenswirklichkeit der Menschen. Und wenn
der Zuwendungen, die in die Seelsorge in den
Gesellschaft sich wandelt, verändern sich auch
Kirchengemeinden, in caritative Einrichtungen,
die Anforderungen an die Kirche. Das Erzbistum
in Bildung und Erziehung sowie in Hilfspro-
Paderborn hat vor einigen Jahren einen breit
gramme und Projekte der Weltkirche fließen.
angelegten Diskussionsprozess angestoßen,
Dafür herzlichen Dank!
um dem notwendigen Wandel eine Richtung zu
geben. Das Ergebnis ist das „Zukunftsbild für das
Der Bericht legt außerdem das Vermögen offen,
Erzbistum Paderborn“, das Erzbischof Hans-Josef
das hinter den Leistungen der Kirche steht und
Becker 2014 in Kraft gesetzt hat. Die im Zukunfts-
sie langfristig möglich macht. Die Darstellung als
bild festgelegten Leitlinien setzen auf die Teil-
Bilanz und Ergebnisrechnung folgt den Vorgaben,
habe aller Getauften bei der Entwicklung und
die das Handelsgesetzbuch für große Kapital-
Gestaltung der künftigen seelsorgerischen und
gesellschaften vorsieht, und trägt den uneinge-
caritativen Aufgaben.
schränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers. Der Bericht ist das
Wer gestalten will, braucht Einblick. Transpa-
Ergebnis eines großen Kraftakts: Das Erzbistum
renz ist deshalb ein notwendiges Prinzip, um
Paderborn hat seine Finanzverwaltung binnen
Teilhabe möglich und fruchtbar zu machen.
eines Jahres von der kameralistischen auf die
Dazu gehört auch die Transparenz der Finanzen.
kaufmännische Rechnungslegung umgestellt
Der vorliegende Finanzbericht für das Jahr 2014
und stellt diesen ersten Jahresabschluss der
gibt ausführlich Auskunft über die Finanzmittel
Öffentlichkeit vor.
des Erzbistums Paderborn. Er gibt Antworten
auf die Fragen, woher das Geld kommt und
Die Einhaltung allgemeiner Standards schafft
wofür es ausgegeben wird. Denn die Gläubigen
Transparenz. Der Vergleich mit Kennzahlen von
in unserem Erzbistum finanzieren mit ihren
Wirtschaftsunternehmen hat allerdings enge
4
Grenzen. Die Kirche ist kein Wirtschaftsunter-
Für uns wie für alle Gläubigen, die dazu ihren
nehmen, und ihr Vermögen ist zum großen Teil
Beitrag leisten, gibt es bei der Bewertung der
an festgelegte Zwecke gebunden und nicht frei
finanziellen Mittel und Vermögenswerte aus-
verfügbar. Der vorliegende Finanzbericht geht
schließlich eine Perspektive: die Erfüllung des
deshalb ausführlich auf die Besonderheiten ein,
Auftrags, der aus unserem Glauben erwächst.
die bei der Betrachtung und Bewertung kirchli-
Wir sind froh, dass das Erzbistum Paderborn
cher Finanzen zu berücksichtigen sind.
die Mittel hat, um seinen Auftrag verlässlich zu
erfüllen. Der umsichtige Einsatz der verfügbaren
Neben Seelsorge und Caritas sind Bildung und
Mittel sichert auch in Zukunft die Unabhängig-
Erziehung in unserem Erzbistum traditionell
keit der Kirche im Erzbistum Paderborn. So wer-
Schwerpunkte der kirchlichen Arbeit und damit
den wir gemeinsam auch langfristig den Glauben
auch der laufenden Aufwendungen. Deshalb
sichtbar und wirksam gestalten können.
räumt der Bericht beispielhaft den katholischen
Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Pader-
Paderborn, im September 2015
born einen größeren Raum ein.
Das umfangreiche Kapitel zum Jahresabschluss
bildet den Hauptteil des Finanzberichts. Zahlen allein geben indes wenig Auskunft darüber, welchen
Alfons Hardt
Dirk Wummel
Verpflichtungen und Zweckbindungen das Vermö-
Generalvikar
Hauptabteilungsleiter
gen des Erzbistums Paderborn unterliegt und wie
Finanzen
groß der Gestaltungsspielraum ist, der kirchlicher
Arbeit heute und in Zukunft zur Verfügung steht.
Deshalb sind die Bilanz und die Ergebnisrechnung
durch ausführliche Erläuterungen ergänzt.
5
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Ei nführ ung
DA S E R Z B I STU M
PA D E R B O R N U N D
SEINE FINANZEN
408 Mio. Euro hat das Erzbistum Paderborn im Jahr 2014 für die kirchliche Arbeit
aufgewendet – als Zuwendungen für die Pfarrgemeinden, als Zuschüsse für die
Caritas und andere sozial tätige Organisationen, für übergreifende seelsorgerische
Aufgaben in der Erzdiözese und in der Weltkirche, für den Betrieb und den Ausbau
von Schulen und Kindertagesstätten sowie für vieles Weitere. Den überwiegenden
Teil der verfügbaren Mittel stellen die Kirchenmitglieder mit ihren Beiträgen über die
Kirchensteuer bereit. Umso mehr ist das Erzbistum Paderborn einer vorausschauenden
und umsichtigen Finanzplanung verpflichtet, um das ihm anvertraute Geld sinnvoll
einzusetzen.
Die Finanzplanung richtet sich nach den pastoralen Zielen und wendet kaufmännische
Grundsätze an, denen auch der vorliegende Finanzbericht folgt. Gleichwohl ist die
Kirche kein Unternehmen. Deshalb legt der Bericht auch die Besonderheiten dar, die
es bei der Bewertung kirchlicher Finanzen zu beachten gilt.
6
7
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Ei nführ ung
Was erfährt man im Finanzbericht 2014?
Der Erzbischöfliche Stuhl ist auch eine kirchliche
Einrichtung im Erzbistum Paderborn. Warum
Der Finanzbericht gibt ausführlich und detailliert
wird sein Vermögen nicht berücksichtigt?
Auskunft über die Finanzmittel des Erzbistums
Paderborn. Er zeigt, woher das Geld kommt
Der Erzbischöfliche Stuhl ist ein selbstständiger
und wofür es verwendet wird. Der Bericht legt
Rechtsträger mit eigenem Vermögen und eigener
außerdem den kompletten Umfang des Vermö-
Finanzverwaltung. Deshalb sind seine Finanzen
gens offen und erklärt, worin dieses Vermögen
kein Gegenstand dieses Finanzberichts und kön-
besteht und an welchen Zweck es gebunden ist.
nen es auch nicht sein. Der Erzbischöfliche Stuhl
Der vollständige Jahresabschluss mit Bilanz und
erhält und verwaltet weder Kirchensteuermittel
Ergebnisrechnung folgt dabei strikt den Anfor-
noch staatliche Zuschüsse.
derungen, die das Handelsgesetzbuch für große
Kapitalgesellschaften vorsieht. Ein unabhängiger
Wer entscheidet über den Einsatz der Finanzmittel,
Wirtschaftsprüfer hat den Jahresabschluss ge-
und wer kontrolliert deren Verwaltung?
prüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Das wichtigste Gremium in Finanzfragen ist der
Kirchensteuerrat des Erzbistums Paderborn. Er
Wo ist das Vermögen der anderen kirchlichen
berät über die Festsetzung des Kirchensteuer-
Organisationen dokumentiert? Gibt es eine
hebesatzes und den Haushaltsplan des Erz-
umfassende Übersicht?
bistums. Der Kirchensteuerrat besteht aus
22 Mitgliedern. Zwei Drittel davon sind gewählte
Eine solche Übersicht gibt es nicht. Sie hätte
Vertreter aus den Kirchenvorständen der Kirchen-
auch keinen Sinn, denn sie würde dem Wesen
gemeinden, in der Regel Fachleute aus Wirtschaft,
der Kirche nicht gerecht. Die Kirche ist eine
Steuer- und Finanzwesen und der kommunalen
über Jahrhunderte gewachsene Gemeinschaft
Verwaltung. Im Kirchensteuerrat werden unter
von Gläubigen. Sie besteht aus einer Vielzahl
anderem die Rahmenbedingungen für die Finan-
von eigenständigen Körperschaften, die eigene
zierung der Kirchengemeinden beraten. Thema
Jahresabschlüsse erstellen. Allein im Erzbistum
ist auch die Finanzierung von aktuellen Projekten
Paderborn besteht die Kirche aus mehr als
wie beispielsweise die Bereitstellung von Hilfs-
1.000 selbstständigen Rechtsträgern. Die mehr
mitteln für Flüchtlinge und pastorale Projekte.
als 700 Kirchengemeinden, die Orden, die katholischen Vereine sowie die sozialen Einrichtungen
Braucht das Erzbistum Paderborn materielles
wie Krankenhäuser und Altenheime verfügen
Vermögen?
über eigene Finanzmittel und Vermögenswerte,
die sie eigenständig verwalten und über deren
Im Erzbistum Paderborn gibt es 707 Kirchenge-
Verwendung sie selbstständig bestimmen.
meinden mit über 1.200 Kirchen und Kapellen,
8
800 Pfarrheimen, 496 Kindertagesstätten und
Geistlichen. Diese Verantwortung wird die Kirche
29 Einrichtungen der offenen Kinder- und Ju-
auch in Zukunft wahrnehmen. Und sie wird auch
gendarbeit. Diese Einrichtungen sowie die mehr
künftig in den Feldern wirken, wo der Glaube die
als hundert Beratungsstellen der Caritas und
Aufgaben vorgibt.
anderer kirchlicher Träger sowie die 19 Schulen
und Berufskollegs übernehmen Aufgaben, die
Sollte die Kirche ihr Vermögen nicht stärker für
weit in die Gesellschaft außerhalb des kirchli-
aktuelle Not einsetzen?
chen Raumes hineinwirken. Zur Erfüllung dieser
Aufgaben wendet die Kirche erhebliche Mittel
Das tut sie. Und sie kann es umso besser, als ihre
auf, die die Gläubigen durch ihre Beiträge über
Struktur auf solches Handeln ausgerichtet ist. Die
die Kirchensteuer bereitstellen. Jeden Tag fließt
Caritas gehört zu den Säulen des Glaubens. Das
rund 1 Mio. Euro in die Feier des Gottesdienstes,
Erzbistum Paderborn gibt jährlich rund 55 Mio. Euro
in die Seelsorge, in Bildung und Erziehung sowie
für soziale Projekte vor Ort und in der Welt aus –
in Caritas und Mission. Dazu gehört auch die
durch Zuschüsse zu Einrichtungen und Projekten
Verpflichtung gegenüber mehr als 3.000 kirch-
der Caritas und anderer Träger. Um Not zu lindern,
lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
braucht man materielle Mittel – heute und in
Zukunft. Und man braucht die Zuwendung und
Könnte das Erzbistum Paderborn auch ohne die
das Engagement von Menschen. Es ist deshalb eine
Kirchensteuer arbeiten?
wichtige Aufgabe des Erzbistums, die Menschen
bei ihrem Einsatz zu unterstützen.
Erst die Beiträge der Gläubigen machen die
Erfüllung der kirchlichen Aufgaben im heutigen
Warum betreibt die Kirche eigentlich Schulen?
Umfang möglich. Der Haushalt des Erzbistums
Paderborn wird zu rund 75 Prozent aus Kirchen-
Die Kirche übernimmt viele gesellschaftliche
steuerbeiträgen bestritten. Der derzeitige Um-
Aufgaben. Dazu gehören seit jeher auch Bildung
fang der Kirchensteuereinnahmen ist vor allem
und Erziehung. Die katholischen Schulen des
das Ergebnis der günstigen Wirtschaftslage.
Erzbistums Paderborn haben großen Zulauf. Ihr
Dieser Effekt darf nicht darüber hinwegtäuschen,
besonderes Profil stößt auf einen hohen Bedarf.
dass die Einnahmen aus der Kirchensteuer in
Der Staat trägt indes keineswegs die vollstän-
Zukunft stark zurückgehen werden. Damit muss
digen Kosten. Das Erzbistum Paderborn trägt
das Erzbistum schon heute planen. Das in der
einen hohen Anteil. Für die katholischen Schulen
Bilanz ausgewiesene Vermögen ist im Übrigen
wendet das Erzbistum Paderborn jährlich rund
kein „eigenes Geld“. Es sind vielmehr die dem Erz-
13 Mio. Euro auf und wird in den kommenden
bistum anvertrauten Mittel. Sie unterstützen die
Jahren rund 51 Mio. Euro investieren. Ausführliche
tägliche Seelsorgearbeit und sichern Verpflichtun-
Informationen und detaillierte Kennzahlen finden
gen ab, zum Beispiel für die Altersversorgung der
sich auf den Seiten 16 ff.
9
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Aufga ben und Aufw endu n ge n
C H R I ST L I C H E S
L E B E N G E STA LT E N
Das Erzbistum Paderborn setzt die verfügbaren Erträge ein, um Glaubenspraxis,
Gemeinschaft und christliches Handeln möglich zu machen. Hierfür stellt es jährlich
einen Haushaltsplan auf, der diese Mittel den verschiedenen Aufgabenbereichen
zuordnet. Im Jahr 2014 wurden allein aus den Kirchensteuer- und Kapitalerträgen
des Erzbistums rund 288 Mio. Euro direkt für diese Aufgaben ausgegeben.
Die Verteilung der finanziellen Mittel an die vielfältigen Aufgaben macht deutlich,
wo die inhaltlichen Schwerpunkte der Kirche liegen: Weit über die Hälfte aller
verfügbaren Mittel fließen direkt in Seelsorgeaktivitäten. Ein Fünftel der Aufwendungen entfällt auf soziale Aufgaben sowie überdiözesane und weltkirchliche Hilfsprojekte.
Schulen, Kindertagesstätten und Bildungseinrichtungen bilden den drittgrößten
Leistungsbereich mit rund 15 Prozent der Aufwendungen.
Die Verteilung der Mittel folgt den seelsorgerischen und caritativen Aufgaben und ist
nicht statisch festgeschrieben. Das im Jahr 2014 verabschiedete Zukunftsbild für das
Erzbistum Paderborn wird in den kommenden Jahren zusätzliche Schwerpunkte setzen,
die auch zu Veränderungen in der Gewichtung der Haushaltsposten führen können.
10
11
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Aufga ben und Aufw endu n ge n
Ein Glaube – viele Aufgabenbereiche
Territoriale Seelsorge: 52,0 %
Soziales: 12,8 %
Verwaltung Bistum: 6,8 %
Überdiözesane Aufgaben / Weltkirche: 6,4 %
Bildung: 6,1 %
Kindertagesstätten: 5,2 %
Kategoriale Seelsorge: 4,9 %
Schulen: 4,4 %
Sonstiges: 1,4 %
Finanzierung der Aufgabenbereiche aus Kirchensteuern und Kapitalerträgen
Die folgende Darstellung basiert – anders als die
kommen vom Erzbistum finanzierte Personal-
Ergebnisrechnung im Jahresabschluss – auf dem
aufwendungen, für Gemeindereferenten und
Netto-Prinzip, das heißt, es werden nur die vom
Geistliche. Die Kosten für diese sogenannte
Erzbistum getragenen Kosten betrachtet. Zu-
territoriale Seelsorge haben mit über 150 Mio. Euro
schüsse der öffentlichen Hand für die Erbringung
im Jahr 2014 einen Anteil von mehr als 50 Prozent
der beschriebenen Leistungen (insbesondere für
an der Verwendung von Kirchensteuermitteln
Schulen, Bildung) wurden von den Aufwendun-
und Kapitalerträgen.
gen abgezogen, ebenso wie ggf. erzielte weitere
Erträge, zum Beispiel aus Teilnehmerbeiträgen.
Neben der Gemeindearbeit findet Seelsorge aber
Damit wird deutlich, wozu die Kirchensteuermit-
auch an vielen anderen Orten statt. Diese Arbeit
tel sowie die Kapitalerträge des Erzbistums ein-
wird im Haushalt des Erzbistums Paderborn als
gesetzt werden.
kategoriale Seelsorge zusammengefasst. Etwa
5 Prozent der Aufwendungen fließen in diesen
Seelsorgeaufgaben werden zu einem großen
Bereich. Er umfasst beispielsweise die Kranken-
Teil dezentral in den Kirchengemeinden wahr-
haus- und Gefängnisseelsorge, die Ausländer-
genommen. Ein lebendiges Gemeindeleben ist
seelsorge, die Feuerwehr-, Polizei- und Notfall-
die Basis der Kirche. Dafür erhalten die Kirchen-
seelsorge. Im Bereich der Jugendarbeit fördert
gemeinden Mittelzuweisungen für die Finanzie-
das Erzbistum unter anderem die Jugendverbän-
rung der laufenden Sach- und Personalaufwen-
de und unterhält die Jugendbildungsstätte
dungen sowie Investitionszuschüsse. Hinzu
Hardehausen. Die Unterstützung der Vielzahl
12
katholischer Verbände sowie die Ehrenamtsför-
stellungen des Diözesanmuseums (unter ande-
derung sind weitere Themenbereiche.
rem die Ausstellung „Credo – Christianisierung
Europas im Mittelalter“ im Jahr 2013) sowie ver-
Das Erzbistum finanziert den Betrieb von 14 eige-
schiedene weitere Bildungsinitiativen. Allein in
nen Schulen sowie von 5 Schulen in Stiftungshand.
den Bildungsstätten werden jährlich Veranstal-
Hinzu kommen Zuschüsse für 12 weitere Schulen in
tungen mit rund 84.000 Teilnehmern durchge-
Trägerschaft anderer katholischer Einrichtungen
führt. Sie sind wichtige Zentren der Familien- und
für Betriebskosten und Instandhaltung der
Jugendarbeit und zeichnen sich durch ein breites
Gebäude. Zusammen kostet dies nach Verrech-
Angebot für die verschiedenen Zielgruppen aus.
nung öffentlicher Mittel jährlich rund 13 Mio. Euro
aus Kirchensteuermitteln und Kapitalerträgen.
Mehr als 15 Mio. Euro hat das Erzbistum 2014 für
Die Aufwendungen für Bildung – 2014 rund
ten Kindertagesstätten ausgegeben. Fast 30.000
17,7 Mio. Euro – umfassen die fünf Erwachsenen-
Kinder werden dort betreut, davon rund die Hälfte
Bildungsstätten des Erzbistums sowie weitere Ein-
aus katholischen Familien. Die Trägerschaft von
richtungen für Wissenschaft, Kultur und Bildung.
etwa zwei Dritteln der Kindertagesstätten liegt
Dazu gehören unter anderem das Erzbischöfliche
bei sieben Betreibergesellschaften in der Rechts-
Diözesanmuseum, das Institut für Religionspäda-
form der gemeinnützigen GmbH, deren Mehheits-
gogik und Medienarbeit, das Johann-Adam-Möhler-
eigner die Gemeindeverbände sind. Etwa ein
Institut für Ökumenik sowie das Paulus-Kolleg für
Drittel ist in Trägerschaft der Kirchengemeinden.
die direkte Unterstützung der rund 500 geförder-
Studierende der Religionspädagogik an der
Katholischen Hochschule NRW. Gefördert werden
Der Bereich Soziales umfasst neben den Leis-
zudem die katholischen Bildungsstätten in meh-
tungen an den Diözesan-Caritasverband im
reren Städten, die Theologische Fakultät, die Aka-
Wesentlichen die Finanzierungsbeiträge für die
demische Bibliothek sowie das Priesterseminar.
verschiedenen Beratungsstellen. Dazu gehören
Hinzu kommen Finanzierungsbeiträge für Aus-
unter anderem die Ehe-, Familien- und Lebens-
13
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Aufga ben und Aufw endu n ge n
Bildungsstätten und Exerzitieneinrichtungen
Einrichtung
Standort
Zweck
Katholische Akademie
Schwerte
Bildungsstätte
St.-Klemens-Kommende
Dortmund
Bildungsstätte
Liborianum – Bildungs- und Gästehaus
des Erzbistums
Paderborn
Bildungsstätte
Katholische Landvolkshochschule Anton Heinen
Warburg
Bildungsstätte
Bildungs- und Exerzitienhaus St. Bonifatius
Winterberg
Bildungsstätte und Exerzitienhaus
Jugendhaus im Erzbistum Paderborn
Warburg
Jugendbildungsstätte
beratungsstellen mit sieben Standorten sowie
Die Tabelle zeigt, gegliedert nach Aufgabenbe-
die Telefonseelsorge. Weitere Mittel fließen als
reichen, die Aufwendungen, die das Erzbistum
Zuschüsse an Altenheime, Krankenhäuser und
nach Verrechnung der hierauf jeweils entfallen-
Hospize und andere caritativ tätige Rechtsträger.
den Erträge (insbesondere durch Zuschüsse zum
Mit Aufwendungen von fast 37 Mio. Euro ist der
Schulbetrieb) finanziert.
Bereich Soziales nach den Seelsorgeaufgaben
das größte Tätigkeitsfeld.
Aufgabenbereich
Tsd. Euro
Für überdiözesane Aufgaben stellt das Erzbistum
Paderborn rund 18,4 Mio. Euro bereit. Dies beinhaltet auch das Engagement für die Weltkirche
und die Soforthilfe bei Katastrophen.
Unter den Bereich Verwaltung fallen die Kosten
der zentralen Abteilungen im Generalvikariat.
Territoriale Seelsorge
Kategorialseelsorge
150.029,7
14.023,4
Schulen
12.735,2
Bildung
17.676,1
Dazu gehören klassische Verwaltungsaufgaben
Kindertagesstätten
15.055,6
wie das Rechtsamt, das Bauamt, die Personalver-
Soziales
36.784,6
Überdiözesane
Aufgaben/Weltkirche
18.402,7
Verwaltung Bistum
19.691,7
Sonstiges
3.968,7
G E S A MT
288.367,8
waltung, Rechnungswesen und Finanzen,
technische Dienste und IT sowie Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehören aber auch
zentrale Stellen der pastoralen Leitung, wie die
Priesterbetreuung, Fort- und Weiterbildung oder
Fachstellen für Liturgie und Ökumene.
Sonstige Aufwandsposten sind unter anderem
Projektkosten, beispielsweise zum Meldewesen
sowie zur Energieoffensive des Erzbistums.
14
Perspektiven des Zukunftsbildes
Mit dem am 25. 10. 2014 durch Erzbischof Becker
In diesem Zusammenhang wird auch geprüft
vorgestellten „Zukunftsbild für das Erzbistum
werden, welchen personellen und finanziellen
Paderborn“ liegt eine verbindliche Leitlinie für
Einsatz diese vier Handlungsfelder auf diözesa-
Schwerpunktsetzungen und Ressourcenzuwei-
ner und lokaler Ebene fordern.
sungen in den kommenden Jahren vor. Das Zukunftsbild beschreibt das künftige Leben und
Parallel dazu haben zahlreiche Maßnahmen und
Wirken des Erzbistums Paderborn unter dem
Aktivitäten bereits begonnen, die in Zukunft
Blickwinkel einer lernenden Organisation, die
wichtige Bestandteile der Bistumsentwicklung
durch Experimente, Modelle und Projekte weiter-
sein werden. So wird für die Realisierung des
entwickelt wird. Die Umsetzung von Ideen für
Zukunftsbildes und der diesem zugeordneten
neue pastorale Wege in den Pastoralen Räumen
pastoralen und administrativen Teilprojekte
und Einrichtungen des Erzbistums erfordert eine
bereits mit einem zweistelligen Millionenbetrag
neue Priorisierung auch des Finanzmitteleinsatzes.
geplant, um den „Prozess Zukunftsbild“ in der
Breite zu verwirklichen.
Selbstverständlich werden die Feier des Glaubens
und die Seelsorge im Erzbistum und insbesondere
Hinzu kommen konkrete Umsetzungsmaßnah-
in den Kirchengemeinden auch künftig im Mittel-
men im Rahmen diözesaner Projekte oder Sonder-
punkt stehen. Mit der Veränderung von Gesell-
förderungen. So wurden für den mit 6 Mio. Euro
schaft verändert sich indes auch Kirche. So wird
dotierten
es eine Pluralisierung der Orte und Gelegenheiten
Fonds
des kirchlichen Lebens auch über die Kirchen-
„Innovative
gemeinden hinaus geben.
pastorale
Projekte“
„Die Umsetzung von Ideen
wird eine neue Priorisierung des
Mitteleinsatzes erfordern.“
Bis zum Diözesanen Forum Ende September
bereits mehr
2017 werden deshalb Ideen zur pastoralen
als 170 Projektanträge eingereicht. Die Mittel
Entwicklung auf der Basis des Zukunftsbildes
des Flüchtlingsfonds mit 1 Mio. Euro sind fast
weiterentwickelt. Hierbei stehen die vier im
vollständig abgerufen. Der Fonds wurde bereits
Zukunftsbild formulierten Handlungsfelder im
um 2 Mio. Euro aufgestockt. Weitere Beispiele
Vordergrund:
sind die Energieoffensive für Kirchengemeinden,
•
•
Evangelisierung – lernen, aus der
eine Internetplattform für die Jugendarbeit
Taufberufung zu leben
sowie zusätzliche Mittel, um die Zahl der Ge-
Pastorale Orte und Gelegenheiten –
bäude in den Kirchengemeinden an die veränder-
missionarisch Kirche sein
ten pastoralen Bedingungen anzupassen.
•
Ehrenamt – Engagement aus Berufung
•
Caritas und Weltverantwortung –
Die Kirche ist zukunftsfähig. Das Erzbistum
diakonisch handeln.
Paderborn hat die Mittel, diesen Prozess zu
gestalten und auch künftig eine aktive Rolle in
der Gesellschaft zu übernehmen.
15
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Katho l i sc he S c hul en
GA N Z H E I T L I C H E
B I L D U N G I ST M E H R
ALS UNTERRICHT
Der gesellschaftliche Wandel führt dazu, dass Schulen heute zunehmend Aufgaben
erfüllen, die zuvor das Elternhaus übernommen hat. Die katholischen Schulen des
Erzbistums Paderborn nehmen diese Herausforderung an und greifen sensibel und
flexibel die Veränderungen des sozialen Umfelds auf.
Seit jeher zielt Bildung im Verständnis der Kirche nicht nur auf die Vermittlung von
Wissen, sondern auf die Entwicklung der Persönlichkeit auf der Basis der christlichen
Werte. Bildung ist mehr als der Erwerb von sprachlichen, mathematischen und
naturwissenschaftlichen Kompetenzen. Ganzheitliche Bildung ist ohne Erziehung
nicht denkbar.
16
17
Diesem ganzheitlichen Ansatz sind auch die
ge ist so groß, dass nicht alle Aufnahmewünsche
Realschulen, Gymnasien und Berufskollegs in
erfüllt werden können. Dieses Interesse ist ein
der Trägerschaft des Erzbistums verpflichtet.
Beleg dafür, dass viele Eltern auf der Suche nach
Als katholische Schulen verstehen sie sich als Ort
einem besonderen pädagogischen Milieu sind,
der Kirche, beziehen Position und zeigen eine
in dem sie die Erziehung und Bildung ihrer Kin-
klare Prägung im Sinne des Glaubens. In unserer
der gut aufgehoben wissen.
pluralistischen Gesellschaft verstehen sich die
katholischen Schulen als Angebot mit beson-
Das Konzept der katholischen Schulen des Erz-
derem Profil. Mit den von ihm getragenen und
bistums Paderborn folgt drei Prinzipien: Der per-
verwalteten Schulen steht das Erzbistum nicht
sonale Erziehungs- und Bildungsbegriff orientiert
nur im Dienst seiner Kirche, sondern vielmehr
sich an der von Gott geschenkten Würde der
im Dienst der gesamten Gesellschaft.
Schülerinnen und Schüler. Hinzu kommen die
wechselseitige Durchdringung von Glaube, Kul-
Schulen mit klarem Profil
tur und Leben sowie das Verständnis der Schule
als eine Erziehungsgemeinschaft von allen am
Schulleben Beteiligten – Schülerinnen und Schü-
Dass an dem klaren Profil Bedarf besteht, zeigt
lern, Lehrpersonal und Eltern. Die Schulen greifen
das Interesse am Bildungsangebot der Kirche.
die Herausforderungen unserer Gesellschaft
Von der schwindenden Bindungswirkung der
produktiv auf und machen dabei eine Entschei-
Kirche ist an den katholischen Schulen des Erz-
dung für den christlichen Glauben möglich.
bistums Paderborn wenig zu spüren. Sie erleben
seit Jahren einen unvermindert großen Zulauf –
Die Menge des Wissens wächst immer schneller
auch von Mitgliedern anderer christlicher Kon-
und mit ihr die Menge der damit verbundenen
fessionen, Angehörigen anderer Religionen und
Fragen. Umso wichtiger wird es, dass die Schule
Menschen ohne religiöse Bindung. Die Nachfra-
Angebote macht und Anleitungen einübt, wie
18
das Wissen, das man lernt, begründet wird und
Einrichtungen und Ordensgemeinschaften. Auf-
wie es geordnet ist. Das verlangt Profil. Denn je
grund des Mangels an Ordenslehrkräften ist die
profilierter und zugleich offener eine Schule für
Zahl der von Orden getragenen Schulen rückläu-
Fragen ist, umso überzeugender kann sie ihren
fig. Viele dieser Schulen wurden vom Erzbistum
Bildungsauftrag wahrnehmen. Die katholischen
übernommen. Als Träger und Verwalter betreibt
Schulen beziehen darüber hinaus Stellung, wo
das Erzbistum Paderborn derzeit 19 katholische
andere beim Fragen stehen bleiben. Sie geben
Schulen an 11 Standorten. Als sogenannte Ersatz-
Antworten, die sich andere versagen müssen.
schulen unterliegen auch die vom Erzbistum
getragenen katholischen Schulen der staatlichen
19 Schulen, 1.000 Lehrende,
12.000 Schülerinnen und Schüler
Aufsicht und haben alle Anforderungen zu erfüllen, die für staatliche Schulen im Prüfungs- und
Berechtigungswesen gelten. Die Schulen des
Erzbistums nehmen wie die kirchlichen Schulen
Im Erzbistum Paderborn gibt es insgesamt
der Nachbardiözesen an der Qualitätsanalyse
45 katholische Schulen in freier Trägerschaft:
NRW teil, die in Kooperation mit dem Ministeri-
18 Gymnasien, 9 Realschulen, 8 Berufskollegs und
um für Schule und Weiterbildung durchgeführt
10 Förderschulen. Als Träger fungieren neben dem
wird. Als öffentliche Schulen haben sie sich auch
Erzbistum auch andere kirchliche Körperschaften:
denselben Herausforderungen und Konflikten
kirchliche Stiftungen privaten Rechts, caritative
zu stellen, die unsere Gesellschaft kennzeichnen.
Katholische Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn
Berufskollegs
Realschulen
Gymnasien
Berufskolleg Brede, Brakel
St.-Ursula-Realschule, Attendorn
Mariengymnasium, Arnsberg
St.-Franziskus-Berufskolleg,
Hamm
Realschule Brede, Brakel
St.-Ursula-Gymnasium,
Arnsberg-Neheim
Edith-Stein-Berufskolleg,
Paderborn
Marienschule, Brilon
St.-Ursula-Gymnasium,
Attendorn
Marienschule, Hamm
Gymnasium Brede, Brakel
St.-Walburga-Realschule,
Meschede
Mallinckrodt-Gymnasium,
Dortmund
Realschule St. Michael,
Paderborn
Gymnasium St. Xaver,
Bad Driburg
Ursulinenrealschule, Werl
Gymnasium St. Michael,
Paderborn
Ursulinengymnasium, Werl
Hildegardis-Schule, Hagen
19
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Katho l i sc he S c hul en
Menschen und Gemeinschaft
prägen das Profil
Angebote werden die Lehrerinnen und Lehrer
zudem dazu befähigt, die christlich geprägte
Schulgemeinschaft aktiv mitzugestalten. Die
Das klare Profil der Schulen des Erzbistums grün-
Schulseelsorge trägt mit einer eigens einge-
det auf einer Reihe von Faktoren, die verschiedene
richteten Schüler- und Lehrerpastoral dazu bei,
Bereiche umfassen und gleichwohl im Kommuni-
dass die Schule zu einem katholischen Lebens-
kationsfeld Schule ineinandergreifen. Dazu
raum jenseits der Wissensvermittlung wird.
gehören in erster Linie die Lehrerinnen und Lehrer.
Das umfasst Coachings und Supervisionen
Werte verlangen Glaubwürdigkeit durch gelebte
ebenso wie die Verknüpfung mit kirchlicher
Überzeugungen, wenn sie erfolgreich vermittelt
Sozialarbeit und die Kooperation mit außer-
werden sollen. Die Lehrerinnen und Lehrer an den
schulischen Partnern. Schule als lebendiger
Schulen des Erzbistums tragen das katholische
Lebensraum braucht ein angemessenes Um-
Profil aus persönlicher Überzeugung mit und
feld. Die Ausstattung und die Gestaltung der
engagieren sich über den Unterricht hinaus. Ihr
Gebäude kommen, etwa durch die Einrichtung
Dienst endet nicht, wenn die Schulklingel läutet.
von Mensen, den Anforderungen des modernen
Das Erzbistum Paderborn legt Wert darauf, dass
Unterrichtsbetriebs nach. In schönem Ambiente
die Kollegien jeder Schule individuell nach dem
macht nicht nur das Lernen mehr Spaß, die
jeweiligen Bedarf zusammengestellt werden.
Schülerinnen und Schüler fühlen sich auch für
Durch Fortbildungsmaßnahmen und weitere
das Gesamtbild mitverantwortlich.
Stichwort: Katholische Schule
Das Schulgesetz kennt zwei Formen der katholischen Schule.
Die vom Erzbistum Paderborn getragenen und verwalteten
Schulen sind katholische Schulen in freier Trägerschaft. Das
Grundgesetz garantiert in Artikel 4 die Einrichtung von privaten Ersatzschulen, sofern sie „in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer
Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen
und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen
der Eltern nicht gefördert wird“. Die Landesverfassung von
Nordrhein-Westfalen garantiert in Artikel 4 den Ersatzschulen
die für den Schulbetrieb erforderlichen Zuschüsse.
Davon zu unterscheiden sind die katholischen Bekenntnisschulen in staatlicher Trägerschaft. Gemäß nordrhein-westfälischer
Verfassung werden die Schüler in Bekenntnisschulen nach
den Grundsätzen des betreffenden Bekenntnisses unterrichtet
und erzogen. Im Erzbistum Paderborn gibt es 195 katholische
Bekenntnisschulen: 190 Grundschulen und 5 Hauptschulen.
„Who the hell is Jesus?“
Die Hildegardis-Schule in Hagen hat zur Passionszeit
gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern benachbarter
Hauptschulen ein Theaterstück der besonderen Art auf die
Bühne gebracht. Die Textvorlage haben ein Schauspieler
Die katholischen Schulen des Erzbistums Pader-
und Regisseur des Stadttheaters und der Schulseelsorger
born verstehen sich als Gemeinschaftswerk. An
gemeinsam entwickelt und dabei die Schüler intensiv
der Vergewisserung des Profils, dessen Weiter-
beteiligt. Die Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern
entwicklung und der Erarbeitung neuer Konzepte
muslimischen Glaubens und ohne Konfession machte das
sind neben der Hauptabteilung Schule und Erzie-
Projekt umso spannender. Über religiöse und nationale
hung im Erzbischöflichen Generalvikariat und den
Grenzen hinweg gelang eine Auseinandersetzung mit Jesus
Schulleiterinnen und Schulleitern gleichermaßen
und seinem Anspruch. Die Frage, was Jesus heute für uns be-
die Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und
deutet, führte zu Gedanken über Lebenssinn, Leid und Glück
Schüler sowie die Eltern beteiligt. Im Schulbeirat
in der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen, die sie ebenso
erarbeiten diese Gruppen konkrete Vorschläge
eindrucksvoll auf die Bühne brachten. In zwölf Stationen
und empfehlen sie dem Erzbischöflichen General-
wurden collagenartig Bibelstellen kritisch auf ihre Gültigkeit
vikariat zur Umsetzung.
im Hier und Jetzt erprobt.
Leitbild setzt sieben Akzente
Was „das Katholische“ der erzbischöflichen
Schulen ausmacht, ist im „Leitbild der katholischen Schulen in Trägerschaft des Erzbistums
Paderborn“ festgeschrieben. Es legt die Kriterien für die konkreten Schulprogramme fest,
gibt Hilfen für deren Umsetzung und bildet die
Basis für die immer neue Vergewisserung im
Schulleben. Das Leitbild ist im Internet unter
www.schuleunderziehung.de zum Download
verfügbar.
Mit dem jährlich stattfindenden Wettbewerb
„SynErgeia“ gibt das Erzbistum zusätzliche Impulse,
um das Leitbild nachhaltig im Schulalltag zu
verankern. Der Name ist Programm: „SynErgeia“
steht für Zusammenarbeit. Neben den Schülerinnen und Schülern werden auch Lehrerinnen und
Lehrer sowie Eltern angesprochen, um als Bildungsgemeinschaft in innovativen Projekten das Leitbild im Schulalltag umzusetzen. Auf diesen Seiten
sind einige aktuelle Beispiele dokumentiert. Über
weitere Projekte des Kreativpreises „SynErgeia“
informiert der Bereich „Katholische Schulen“ auf
der Website www.schuleunderziehung.de.
21
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Katho l i sc he S c hul en
Förderklasse für
Flüchtlingskinder
„Vergiss mein nicht!“
Im Rahmen ihrer Unterrichtsreihe „Miteinander leben – Menschen mit besonderen
Bildung erleichtert Integration und eröffnet gleichzeitig Per-
Problemen“ gaben sich die Schülerinnen und
spektiven in der neuen Heimat. Deshalb hat die Hildegardis-
Schüler der Klasse 6d der St.-Ursula-Realschule
Schule in Hagen eine Förderklasse für Flüchtlingskinder
in Attendorn nicht mit dem Unterricht im
eingerichtet. Seit April 2015 erhalten hier bis zu 20 Kinder und
Klassenzimmer zufrieden. Um Einstellungen
Jugendliche eine persönliche Förderung ihrer Eingliederung.
und Werte als Orientierunghilfe für das eigene
Unter Berücksichtigung von bisheriger Schulbiografie und
Leben zu vermitteln, suchten sie das Leben
individuellem Lerntempo sollen die Teilnehmerinnen und
in ihrer Umgebung auf – und leisteten dort
Teilnehmer in das Regelschulsystem überführt werden. Auf
ihren Beitrag. Unter dem Titel „Vergiss mein
dem Stundenplan stehen vor allem Deutsch, Landeskunde
nicht!“ befasste sich das Projekt mit Demenz.
und Englisch. Das Erzbistum Paderborn hat für die Förderklasse
In einem Attendorner Caritas-Wohnheim für
eine geeignete Lehrkraft eingestellt, die gemeinsam mit dem
Demenzkranke verbrachten die Schülerinnen
Schulseelsorger die Teilnehmer betreut.
und Schüler einen ganzen Nachmittag mit den
Bewohnern, sangen, spielten mit ihnen und
lasen ihnen vor. Ihre Eindrücke vom Besuch
hielten die Schülerinnen und Schüler in Collagen, Plakaten und einer Reflexionsbox fest.
Synergien in der
Inklusion
Gemeinsam mit der Schule Haus Widey, einer
vom Sozialdienst katholischer Frauen getragenen Förderschule für sozial-emotionales
Lernen, haben Schülerinnen und Schüler des
Edith-Stein-Berufskollegs in Paderborn einen
Sportparcours entwickelt, der besondere
(körperliche) Voraussetzungen und Bedürfnisse berücksichtigt. Das Projekt ist Teil einer
Themenreihe, in der sich die angehenden
Erzieherinnen und Erzieher auf praktischem
Wege mit der Teilhabe von Benachteiligten
unserer Gesellschaft auseinandersetzen. Die
Entwicklung und Anwendung des Parcours
erreichten zwei Ziele. Den angehenden
Erzieherinnen und Erziehern halfen sie bei der
22
Reflexion ihrer beruflichen Kompetenzentwicklung. Den Schülerinnen und Schülern der Schule Haus Widey dient
der Parcours als Instrument bei der Entwicklung und Stabilisierung der Persönlichkeit.
Erzbistum wendet jährlich
13 Mio. Euro für Schulen auf
Die Berechnung des Eigenanteils bezieht sich
ausschließlich auf die sogenannten refinanzierbaren Personal- und Sachkosten. Darüber
Der Betrieb und die Weiterentwicklung der
hinaus trägt das Erzbistum Paderborn noch
katholischen Schulen erfordern einen hohen
erhebliche Aufwendungen, für die es keine
Finanzbedarf. Neben dem Eigenanteil an den
Zuschüsse erhält. Dazu zählen unter anderem
refinanzierbaren Kosten erfordert der Schul-
die Kosten für die Schulsozialarbeit und für die
betrieb regelmäßige Investitionen. Für die
Qualitätsanalyse, die über den Unterricht im
katholischen Schulen in kirchlicher Trägerschaft
engeren Sinne hinausweisen, die jedoch die
wendet das Erzbistum Paderborn aus eigenen
Qualität und das besondere Profil der katholi-
Mitteln jährlich etwa 13 Mio. Euro auf.
schen Schulen gewährleisten.
Neben den Personalkosten für Besoldung und
Der Aufwand für die Bereitstellung von Schulge-
Vergütung sowie für Beihilfe, Versorgung
bäuden und Inventar ist hoch. Für Instandhaltung
und Personalnebenkosten fallen Sachkosten
und Modernisierung hat das Erzbistum Pader-
für Verwaltung, Bewirtschaftung sowie für die
born Rücklagen gebildet. In den vergangenen
Unterhaltung von Gebäuden und Einrichtungen
20 Jahren hat das Erzbistum Paderborn allein in
an. Hinzu kommen Kosten für Schülerbeförde-
seine Schulgebäude fast 68 Mio. Euro investiert.
rung, Lernmittel und Lehrerfortbildung. Trotz
Das entspricht einem durchschnittlichen Investi-
der Zuschüsse des Staates leistet das Erzbistum
tionsvolumen von rund 3,4 Mio. Euro jährlich. Für
Paderborn einen hohen Finanzierungsbeitrag.
entsprechende Maßnahmen in den kommenden
Zusammen mit den erheblichen Investitionen
fünf Jahren sind im Haushalt des Erzbistums
zum Ausbau und zur Weiterentwicklung seiner
rund 51 Mio. Euro vorgesehen.
Bildungseinrichtungen bildet der Betrieb der
katholischen Schulen einen umfangreichen
Posten im Haushalt des Erzbistums.
Gemäß dem Schulgesetz von Nordrhein-Westfalen
trägt der freie Schulträger einer Ersatzschule
15 Prozent der Personal- und Sachkosten. Die Aufwendungen für die Schülerbeförderung, die
Lernmittel und die Lehrerfortbildung übernimmt
vollständig das Land.
23
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
UNABHÄNGIG,
N A C H H A LT I G ,
V E R A N T WO RTU N G S B E W U S ST
Seelsorgerische und caritative Aufgaben stehen im Mittelpunkt kirchlichen
Handelns im Erzbistum Paderborn. Das Erzbistum verfügt über die nötigen
Mittel, um diesen Auftrag umfassend zu erfüllen – und das unabhängig
von fremder Einflussnahme und ohne finanzielle Abhängigkeiten eingehen
zu müssen. So kann die Kirche – wie seit vielen Hundert Jahren – nachhaltig
wirken und den Menschen auch dort zur Seite stehen, wo andere Hilfen
oder staatliche Leistungen fehlen.
24
25
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Ertrags- und Vermögenslage
Das im Jahr 799 errichtete Erzbistum Paderborn
ist das Erzbistum Paderborn nach Mitgliedern das
umfasst ein Gebiet von rund 15.000 Quadratkilo-
sechstgrößte deutsche Bistum. Es engagiert sich
metern in Nordrhein-Westfalen sowie in Teilen
seelsorgerisch und sozial in vielen gesellschaftli-
von Hessen und Niedersachsen. Es erstreckt sich
chen Bereichen. Angefangen von der Kranken-
vom Kreis Minden im Norden bis ins südliche
hausseelsorge über Polizei- und Gefängnisseel-
Siegerland, vom Hochsauerland bis ins östliche
sorge, Schulen und Weiterbildungseinrichtungen,
Ruhrgebiet. Von den etwa 4,8 Millionen Einwoh-
Kunst, Kultur und natürlich Caritas.
nern sind rund 1,6 Millionen Katholikinnen und
Katholiken. Sie leben in 707 Kirchengemeinden,
Der Rückgang der Katholikenzahlen setzte sich
die sich in 143 Pastoralverbünde gliedern. Damit
mit einem Minus von rund 1 Prozent auch im Jahr
2014 fort. Ursache sind vor allem demografische
Effekte. Neben Wanderungsbewegungen in
große Metropolen verzeichnet das Erzbistum
Paderborn, wie Deutschland insgesamt, seit
Jahren eine sinkende Zahl von Geburten und
Taufen, die deutlich unter der Zahl der Sterbefälle liegt. Hinzu kommt die gestiegene Zahl
von 10.471 Kirchenaustritten im Jahr 2014.
Das Erzbistum rechnet damit, dass die Zahl der
Katholiken in Zukunft weiter abnimmt. Gleichzeitig sinkt die Zahl der aktiven Priester. Dies
erfordert eine Neuorganisation der pastoralen
Arbeit in größeren Einheiten.
Vor einigen Jahren hat das Erzbistum einen
intensiven Diskussions- und Entwicklungsprozess angestoßen und begleitet. Das Ergebnis ist
das Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn,
das Erzbischof Hans-Josef Becker 2014 in Kraft
gesetzt hat. Es bildet den inhaltlichen Rahmen
für die Entwicklung des Erzbistums in den
nächsten Jahren. Die im Zukunftsbild beschriebenen pastoralen Prioritäten sind wesentliche
Maßgabe für die Finanzplanung des Erzbistums.
Erträge für die Erfüllung
der Aufgaben
der Rückstellungen im Rahmen der bilanzrechtlich vorgeschriebenen Aufzinsung der Altersversorgungsverpflichtungen. Insgesamt ergibt sich
Die von den Kirchenmitgliedern aufgebrachten
ein Finanzergebnis von rund 42 Mio. Euro.
Kirchensteuern stellen mit rund 75 Prozent der
Erträge die wichtigste Ertragsquelle zur Sicherung
Nahezu alle verfügbaren Erträge des Erzbistums
der laufenden pastoralen und caritativen Arbeit
fließen in die laufende Arbeit der Kirche im
dar. Rund 11 Prozent der Erträge sind Zuschüsse
seelsorgerischen und caritativen Bereich sowie
der öffentlichen Hand, rund 8 Prozent stammen
in Bildung, Kultur und Weltkirche. Dabei werden
aus dem Finanzergebnis, 6 Prozent aus sonstigen
die Leistungen so geplant, dass strukturelle
Erträgen. Damit kann das Erzbistum Paderborn
Unterdeckungen der Aufwendungen möglichst
weitgehend unabhängig seine Aufgaben erfüllen
vermieden
und Finanzierungskosten vermeiden. Die stabile
werden. Aus
Finanzierungssituation stellt zudem sicher, dass
der vorsichti-
die umfangreichen Leistungen der katholischen
gen Planung
Kirche im Gebiet des Erzbistums und darüber
resultierende
hinaus auch nachhaltig erfüllt werden können.
Überschüsse werden insbesondere an die
„Die Kirchensteuer sichert die
pastorale und caritative Arbeit.“
Kirchengemeinden, Kindertagesstätten und die
Die Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen
Caritas ausgeschüttet.
hängt in erster Linie von der Zahl der kirchensteuerpflichtigen Katholikinnen und Katholiken
Die Aufwendungen des Erzbistums Paderborn
im Erzbistum sowie von der Konjunkturentwick-
betrugen im Jahr 2014 rund 408 Mio. Euro. Der
lung ab. Aufgrund der guten Wirtschaftslage im
größte Teil davon sind die Zuschüsse an Kirchen-
Jahr 2014 stiegen die Kirchensteuererträge um
gemeinden, Caritas, Kindertagesstätten und
rund 3,4 Prozent auf rund 376 Mio. Euro an.
andere Einrichtungen. Sie refinanzieren vor allem
Personalkosten für Mitarbeiterinnen und Mit-
Die Erträge aus öffentlichen Zuschüssen belau-
arbeiter, die seelsorgerische oder diakonische
fen sich relativ stabil auf rund 52 Mio. Euro
Arbeit leisten. Ein weiterer wesentlicher Teil sind
jährlich. Davon entfallen rund 45 Mio. Euro, auf
Investitionszuschüsse für Bau- und Instandhal-
den Betrieb von Schulen und Weiterbildungs-
tungsmaßnahmen dieser Einrichtungen.
einrichtungen.
Die direkten Personalkosten des Erzbistums
Die Erträge aus Kapitalanlagen beliefen sich im
gehören zu den größten Aufwandspositionen.
Jahr 2014 auf rund 57 Mio. Euro. Daraus leistet
Einschließlich Sozialabgaben und Altersversorgung
das Erzbistum Aufwendungen für die Dotierung
beliefen sie sich im Jahr 2014 auf 159 Mio. Euro.
27
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
3.176) war die Mitarbeiterzahl nahezu stabil.
Bistumskapital und Rücklagen
für Sicherheit und Nachhaltigkeit
Der dritte wesentliche Aufwandsposten sind
Das Erzbistum Paderborn verfügt über ein
die sonstigen Aufwendungen in Höhe von
Vermögen von insgesamt rund 4 Mrd. Euro
58 Mio. Euro, zu denen insbesondere die Gebäu-
(Bilanzsumme). Es setzt sich zusammen aus
debewirtschaftung (rund 7 Mio. Euro) sowie
rund 279 Mio. Euro Sachanlagen – im Wesent-
Kosten für Energie- und Wasserverbrauch und
lichen Immobilien – und etwa 3,6 Mrd. Euro
Reinigung gehören. Auch die Hebegebühren der
Finanzanlagen. Hinzu kommt das Umlaufver-
Finanzämter für den Einzug der Kirchensteuer
mögen in Höhe von rund 126 Mio. Euro. Es deckt
in Höhe von 10,4 Mio. Euro sind hier enthalten.
vor allem den Liquiditätsbedarf für die laufen-
Hinzu kommen Abschreibungen, IT-Kosten,
den Ausgaben.
Mit durchschnittlich 3.170 Beschäftigten (2013:
Mieten, Versicherungen etc.
Etwa 85 Prozent der Bilanzsumme, rund 3,4 Mrd.
Das Erzbistum Paderborn verzeichnete einen
Euro, sind Eigenkapital. Davon bilden rund
Jahresüberschuss von rund 91 Mio. Euro. Neben
781 Mio. Euro das Bistumskapital – das Eigen-
konjunkturbedingt steigenden Kirchensteuerein-
kapital im engeren Sinne. Es dient insbesondere
nahmen ist dies auf das besser als erwartete
zur Sicherstellung der Aufgabenerfüllung des
Ergebnis der Clearing-Abrechnung zwischen den
Erzbistums und als Reserve für langfristige
Bistümern zurückzuführen. Aus dem Jahresüber-
Verpflichtungen und Risiken.
schuss wurden per Saldo knapp 50 Mio. Euro den
Rücklagen zugeführt.
Der weitaus größte Teil des Eigenkapitals entfällt
auf zweckgebundene Rücklagen. Rund 1,4 Mrd.
Der verbleibende Bilanzgewinn von rund 41 Mio.
Euro werden zur Erhaltung der Gebäude aller
Euro schafft Handlungsspielräume für eine
Einrichtungen im gesamten Erzbistum sowie zur
Stärkung der kirchlichen Arbeit. Der Kirchensteuer-
Finanzierung umfangreicher Projekte, als Rücklage
rat hat bereits beschlossen, das Ergebnis in diesem
für soziale Einrichtungen sowie für den Caritas-
Sinne zu verwenden. 20 Mio. Euro fließen in den
Notfallfonds benötigt. Mit diesen Rücklagen hat
Kita-Sonderfonds zur Steigerung der Betreuungs-
das Erzbistum Vorsorge für kritische Situationen
qualität und in die Sicherung der Existenz bei
von Trägern sozialer Einrichtungen getroffen.
unzureichender staatlicher Finanzierung. Weitere
Zwar müssen auch diese grundsätzlich wirt-
14,5 Mio. Euro erhalten die Kirchengemeinden als
schaftlich tragfähig sein, um dauerhaft existieren
Sonderzuschläge zusätzlich zu den laufenden
zu können. Gleichwohl steht das Erzbistum für
Zuweisungen. Schließlich stockt das Erzbistum
eine langfristig orientierte, seelsorgerisch und
den Caritas-Notfallfonds um 3,5 Mio. Euro auf.
sozial ausgerichtete Grundhaltung.
28
Zur Ausfinanzierung der Altersversorgungsver-
Die hohe Eigenkapitalquote sichert die Unabhän-
pflichtungen des Erzbistums wurden Rücklagen
gigkeit und Handlungsfähigkeit des Erzbistums.
in Höhe von 462 Mio. Euro gebildet. 726 Mio.
Der verantwortungsbewusste Umgang mit den
Euro dienen als Ausgleichsrücklage für die Absi-
finanziellen Mitteln ermöglicht die Umsetzung
cherung gegen langfristige Ergebnisschwankungen,
vieler seelsorgerischer und caritativer Aufgaben
insbesondere mit Blick auf zu erwartende rück-
und dient der Verwirklichung des Zukunftsbildes.
läufige Kirchensteuererträge.
Insgesamt verfügt das Erzbistum Paderborn
Kirche ist kein Wirtschaftsunternehmen. Außer
über eine stabile finanzielle Basis und kann aus
geringfügigen Teilnehmerbeiträgen für Veran-
den laufenden Erträgen seine vielfältigen
staltungen erzielt das Erzbistum Paderborn keine
Aufgaben erfüllen. Das verfügbare Vermögen
operativen Erträge. Deshalb ist die hohe Eigen-
ermöglicht eine nachhaltige Arbeit und eine
kapitaldeckung wichtig. Es ist erklärtes Ziel der
langfristige Deckung der Verpflichtungen.
Finanzpolitik des Erzbistums, auf Bankverbindlichkeiten weitestgehend zu verzichten, um Finanzierungkosten zu vermeiden und die Kirchensteuereinnahmen direkt der kirchlichen Arbeit
zukommen zu lassen.
Die Verpflichtungen des Erzbistums bestehen
zum überwiegenden Teil aus den Pensionsrückstellungen. Die bilanzrechtlich zulässige Höhe
dieser Rückstellungen
reicht angesichts der
„Der größte Teil des Eigenkapitals
sind zweckgebundene Rücklagen.“
tatsächlich erzielbaren Kapitalverzinsung nicht
aus, um die bestehenden Versorgungsverpflichtungen zu erfüllen. Deshalb hat das Erzbistum
ergänzende Rücklagen gebildet, die formal zum
Eigenkapital zählen. Durch Pensionsrückstellungen und -rücklagen zusammen sind die Versorgungsverpflichtungen aus heutiger Sicht ausfinanziert.
29
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Bewertungsgrundlagen
Das Erzbistum Paderborn ist eine Körperschaft
410 Euro werden im Jahr der Anschaffung oder
des öffentlichen Rechts. Mit dem Finanzbericht
Herstellung aktiviert und in voller Höhe abge-
2014 hat es das Rechnungswesen von einer kame-
schrieben. Der Anlagenabgang wird im Jahr des
ralistischen auf die kaufmännische (doppische)
Zugangs ausgewiesen.
Buchführung umgestellt und erstmals eine
Ergebnisrechnung mit Bilanz zum Stichtag
Grundstücke und Gebäude wurden für die
31. Dezember 2014 erstellt. Basis ist die Eröff-
Eröffnungsbilanz im Rahmen der Umstellung
nungsbilanz zum 1. Januar 2014.
auf das kaufmännische Rechnungswesen zum
1. Januar 2014 durch einen Sachverständigen
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom
zum vorsichtigen Zeitwert bewertet, da in den
1. Januar bis 31. Dezember 2014 wurde freiwillig
meisten Fällen die Anschaffungskosten nicht
nach den deutschen handelsrechtlichen Vor-
ermittelt werden konnten. Kunstgegenstände
schriften des Dritten Buches des Handelsgesetz-
und Kulturgüter wurden in der Eröffnungsbilanz
buches (HGB) für große Kapitalgesellschaften
nicht angesetzt, weil für sie aufgrund vielfach
einschließlich der Grundsätze ordnungsgemäßer
unentgeltlichen Erwerbs oder weit zurückliegen-
Buchführung aufgestellt. Die Gliederung der
der Anschaffungszeitpunkte die Anschaffungs-
Bilanz folgt der in § 266 HGB für große Kapitalge-
kosten nicht zu ermitteln waren.
sellschaften vorgesehenen Form. Für die Ergebnisrechnung (Gewinn-und-Verlust-Rechnung) wird
Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten
das Gesamtkostenverfahren gewählt.
beziehungsweise im Fall einer voraussichtlich
dauernden Wertminderung mit dem niedrigeren
Die immateriellen Vermögensgegenstände sind
beizulegenden Wert bewertet.
zu Anschaffungskosten erfasst und werden
linear nach ihrer voraussichtlichen Nutzungs-
Forderungen und sonstige Vermögensgegen-
dauer abgeschrieben.
stände werden zum Nennwert bilanziert.
Erkennbare Risiken werden durch Einzelwert-
Sachanlagen werden mit den Anschaffungskos-
berichtigungen berücksichtigt.
ten nach den handelsrechtlich zulässigen Ansätzen bewertet. Sie werden unter Berücksichtigung
Das Erzbistum Paderborn verwaltet Vermögen
betriebsgewöhnlicher Nutzungsdauern grund-
von fünf rechtlich unselbstständigen Stiftungen
sätzlich planmäßig linear abgeschrieben. Sofern
beziehungsweise Nachlässen, die für festgelegte
aufgrund voraussichtlich dauernder Wertminde-
Zwecke gestiftet oder gespendet wurden, sowie
rungen notwendig, werden außerplanmäßige
mehrerer Sonderkollekten im Wert von insgesamt
Abschreibungen vorgenommen. Geringwertige
rund 19 Mio. Euro. Hierfür wurde der Sonderposten
Wirtschaftsgüter im Wert von bis zu
aus zweckgebundenem Vermögen gebildet.
30
Rückstellungen für Pensionen und Beihilfen wer-
Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des
den unter Ansatz eines Zinssatzes von 4,53 Pro-
Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünfti-
zent gebildet (zum 1. Januar 2014: 4,88 Prozent).
ger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.
Rechnungsgrundlagen sind die Richttafeln 2005 G
Bei ihrer Bemessung sind alle erkennbaren Risiken
von Prof. Dr. Klaus Heubeck, wobei für Priester,
angemessen und ausreichend berücksichtigt.
Kirchenbeamte und Lehrkräfte Anpassungen
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr
vorgenommen wurden. Sie berücksichtigen unter
als einem Jahr werden mit dem durchschnittli-
anderem, dass Priester bis zum 70. Lebensjahr
chen Marktzinssatz der vergangenen sieben
arbeiten. Die Dynamik von Gehaltssteigerungen
Geschäftsjahre abgezinst. Verbindlichkeiten sind
ist mit 2 Prozent berücksichtigt.
mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.
31
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Risikobericht
Die Einnahmen aus der Kirchensteuer sind die
der erwarteten Zahlungen kommen. Dafür hat
dominierende Ertragsposition des Erzbistums
das Erzbistum eine Clearing-Rückstellung
Paderborn. Sie prägen auch die Risikobewertung.
gebildet.
Für das Ziel der Sicherung der pastoralen Aufgaben erfordert dies die größte Aufmerksamkeit.
Die Finanzierung der Schulen in Trägerschaft des
Einbußen können unter anderem aus Konjunk-
Erzbistums ist abgesichert. Das Ersatzschulfinan-
turschwankungen sowie aus demografischen
zierungsgesetz Nordrhein-Westfalen sieht eine
Entwicklungen und steuerlichen Änderungen
Refinanzierungsquote der anerkennungsfähigen
resultieren. Diese Faktoren kann das Erzbistum
Kosten von bis zu 94 Prozent vor, wenn der Träger
nicht beeinflussen. Starke Änderungen der ge-
Gebäude und Ausstattung zur Verfügung stellt.
planten Erträge lassen sich aufgrund der hohen
Derzeit ist nicht mit einer Reduzierung dieser
Personalkostenquote kurzfristig nur schwer
Förderquote zu rechnen.
ausgleichen, da die Kirche als verantwortungsbewusster Arbeitgeber eine nachhaltige Personal-
Das Eigenkapital setzt sich aus unterschiedlichen
politik betreibt.
Rücklagen zusammen, die teilweise zweckgebunden sind. Risiken sind durch die gute Eigen-
Langfristig ist von einer Reduzierung der Katho-
kapitalbasis abgedeckt. Auch bei Trägern, für die
likenzahl sowie einer Abnahme der Welt- und
keine Haftung besteht, möchte das Erzbistum in
Ordenspriester auszugehen. Das Erzbistum
besonderen Einzelfällen handlungsfähig bleiben.
Paderborn hat sich auf diese sich abzeichnende
Entwicklung unter anderem mit der Neuorgani-
Das Erzbistum hat hohe Verpflichtungen zur
sation der Seelsorge in 87 Pastorale Räume
Versorgung der Priester und der beamtenähn-
vorbereitet.
lich beschäftigten Mitarbeiter. Hierzu hat es
weitreichende Vorsorge in Form einer Rückstel-
Die Gestaltung und mögliche Folgen der Steuer-
lung für Pensions- und Beihilfeverpflichtungen
gesetzgebung sind schwer abzuschätzen. Die
sowie einer Rücklage für Pensionen und Beihilfen
Kirchensteuer ist angebunden an die Lohn- und
getroffen. Die Pensionsrückstellung ist nach
Einkommensteuer. Änderungen im Steuersystem
den gemäß HGB zulässigen Parametern aufge-
haben Auswirkungen auf das Kirchensteuerauf-
stellt worden. Zum Ausgleich der Differenz zum
kommen im Erzbistum Paderborn.
Barwertverfahren sowie zur Berücksichtigung
des tatsächlich niedrigeren Kapitalmarktzinses
Die Kirchenlohnsteuer wird im Rahmen des
wurde zusätzlich eine Pensionsrücklage im
sogenannten Clearing-Verfahrens zwischen den
Eigenkapital gebildet. Ziel ist es, unter konser-
deutschen Diözesen umverteilt. Da dies derzeit
vativsten Annahmen die Pensionsleistungen zu
zeitverzögert geschieht, kann es zu Korrekturen
sichern.
32
Verbindlichkeiten bestehen im Zusammenhang
erträge. Guthaben auf laufenden Konten und
mit Baumaßnahmen von anderen Rechtsträgern,
Festgelder werden zur Liquiditätssteuerung
wie zum Beispiel Kirchengemeinden. Bankver-
benötigt.
bindlichkeiten werden nur aufgenommen im
Rahmen von Investitionsmaßnahmen für Schulen.
Im Rahmen eines fortlaufend revolvierenden
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden
Steuerungs- und Kontrollprozesses wird,
Körperschaften entstehen durch feste Zusagen
aufbauend auf der Risikotragfähigkeit der
an kirchliche Einrichtungen und Kirchengemein-
Bilanz, unter Aspekten der Rendite, Sicherheit
den, die noch nicht abgerufen sind.
und Liquidität sowie einer ethisch-nachhaltigen
Werteorientierung
„Das Eigenkapital dient
der Risikovorsorge.“
Gebäude und Kapitalanlagen prägen die Aktiv-
investiert. Investitionen
seite der Bilanz. Die Mehrzahl der Gebäude sind
in Rentenpapiere bester
sogenannte betriebsnotwendige Immobilien wie
Bonität tätigt das
Schulen, Bildungshäuser und Verwaltungsgebäu-
Erzbistum auf der Basis
de. Die Anzahl der Gebäude bleibt im Grundsatz
klarer Anlagerichtlinien selbst, für andere Anlagen
stabil. Der Neubau eines Verwaltungsgebäudes in
beauftragt es externe Vermögensverwalter. Diese
der Paderborner Heiersstraße und Investitionen
Dienstleister sind in den Risikomanagementpro-
in Schulgebäude stehen an. Zu den größten
zess eingebunden.
Projekten zählen die Hildegardis-Schule in Hagen,
das Edith-Stein-Berufskolleg in Paderborn, die
Aus den Kapitalanlagen erwachsen Zinsände-
Walburga-Realschule in Meschede sowie die
rungsrisiken, Preisrisiken, Bonitätsrisiken sowie
Grundschule St. Michael in Paderborn. Hinzu kom-
Währungs- und allgemeine Marktrisiken. Das
men die kontinuierlichen Aufwendungen zur
Erzbistum geht diese Risiken ein, um die zur
Instandhaltung der Bildungshäuser. Die Finanzie-
Erfüllung der Verpflichtungen notwendigen
rung dieser Maßnahmen ist gesichert.
Erträge zu erzielen. Sie unterliegen dem Risikomanagementprozess und den Beschränkungen
Die Zweckbindung der Kapitalanlagen ergibt sich
der Risikotragfähigkeit. Das Risikomanagement
aus den Verpflichtungen, die auf der Passivseite
soll dauerhafte Kapitalverluste vermeiden und
der Bilanz abgebildet sind. Generell zieht das
vorübergehende Wertminderungen von Kapital-
Erzbistum nur solche Anlageformen in Betracht,
anlagen im Rahmen der Risikotragfähigkeit
die laufende Erträge erbringen. Das sind vor
begrenzen.
allem festverzinsliche Wertpapiere hoher und
höchster Bonität, aber auch Aktien und Immobilien. Aus diesen Anlagen erzielt das Erzbistum
Zins- und Dividendeneinnahmen sowie Miet-
33
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Ausblick
Trotz der derzeit positiven Entwicklung der
Die Kapitalerträge sind geprägt von der Entwick-
Kirchensteuererträge ist zu erwarten, dass
lung der Renten- , Aktien- und Immobilienmärkte.
insbesondere die für die ländlichen Gebiete des
Vor dem Hintergrund historisch niedriger Kapital-
Erzbistums prognostizierten starken Bevölke-
marktzinsen rechnet das Erzbistum Paderborn
rungsrückgänge und die Wanderung in die
mit deutlich geringeren Kapitalerträgen. Dies
großen Metropolen mittelfristig zu deutlichen
führt auch dazu, dass die gesetzlich vorgeschrie-
Ertragsrückgängen führen werden. So wird in
benen Pensionsrückstellungen sowie die Pensions-
Teilen des Erzbistums ein Rückgang der Ein-
rücklage nachdotiert werden müssen.
wohnerzahl von bis zu 15 Prozent erwartet. Im
Kreis Höxter und im Hochsauerland kann er
Die Konkretisierung des Zukunftsbildes für das
in der Altersgruppe bis zu 5 Jahren mehr als
Erzbistum Paderborn wird sich in den kommen-
30 Prozent betragen.
den Jahren auch auf die Finanzplanung auswirken. Die Entwicklung hat bereits begonnen, für
Der Kirchensteuerrat hat die Entwicklung der
einige Projekte wurden Budgets bereitgestellt.
Kirchensteuer für 2015 intensiv diskutiert. Basis
Der Rückbau nicht mehr benötigter Gebäude-
der Überlegungen ist die Steuerschätzung des
kapazitäten sowie die Investition in Schwerpunkt-
Bundes, die auf die Besonderheiten des Erzbis-
maßnahmen und erforderliches Personal werden
tums anzupassen ist. Für das Jahr 2015 rechnet
in Zukunft Aufgaben sein, auf die sich das Erz-
das Erzbistum Paderborn mit einem Kirchen-
bistum heute bereits vorbereitet.
steueraufkommen von 363,6 Mio. Euro. Ursächlich dafür sind die weiterhin gute wirtschaftliche
Im Bereich der Kindertagesstätten sind weiter
Lage und der hohe Beschäftigungsgrad sowie
steigende Aufwendungen zu erwarten. Die Zahl
deutliche Lohnsteigerungen infolge der Tarifab-
der Kinder dürfte zwar abnehmen, dafür wachsen
schlüsse. Mittel- bis langfristig erwartet das
der Umfang und die Intensität der Betreuung.
Erzbistum allerdings deutlich niedrigere Kirchen-
Die Einrichtungen müssen dafür die personellen
steuereinnahmen.
und baulichen Voraussetzungen schaffen.
Hinsichtlich der staatlichen Zuschüsse zur Refi-
Für das Erzbistum Paderborn war die Umstel-
nanzierung der Schulen ist die Situation derzeit
lung des Rechnungswesens auf handelsrechtli-
stabil. Mittelfristig plant das Erzbistum die
che Regeln ein wichtiger Schritt. Mit der Umstel-
Gründung einer neuen Grundschule in eigener
lung verbunden sind auch Erkenntnisse, die in
Trägerschaft. Eine Übernahme von weiteren
die Zukunftsplanung einfließen und die Leis-
Schulen ist derzeit nicht geplant.
tungsfähigkeit des Erzbistums für seine Aufgaben verbessern können. Dies geht einher mit
der Umsetzung des Zukunftsbildes für das
34
Erzbistum mit seinem Fokus auf Evangelisierung,
antwortung. Sie bilden gleichzeitig die Leitlinien
Ehrenamt, missionarische Kirche und Weltver-
für die künftige Bereitstellung der Finanzmittel.
35
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Bilanz
A K T I VA
31.12.2014
01.01.2014
Tsd. Euro
Tsd. Euro
3.879.378,7
3.762.490,6
452,9
186,9
278.867,6
277.465,7
276.206,4
277.339,7
2. Technische Anlagen und Fahrzeuge
193,1
0,0
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung
847,1
0,0
1.620,9
126,0
3.600.058,2
3.484.838,1
66,3
66,3
3.353.257,8
3.127.863,6
246.734,2
356.908,2
B. Umlaufvermögen
126.385,3
115.324,9
I.
56.980,2
53.730,0
1. Forderungen aus Kirchensteuern
5.819,9
5.589,3
2. Forderungen gegen das Land NRW
1.498,9
1.309,0
3. Forderungen gegen nahestehende Körperschaften
7.746,3
5.180,5
4. Sonstige Vermögensgegenstände
41.915,1
41.651,1
69.405,1
61.594,9
6.429,6
6.166,4
4.012.193,6
3.883.981,9
A. Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
II.Sachanlagen
1.Grundstücke und Bauten
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
3. Sonstige Ausleihungen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
BIL ANZSUMME
36
PA S S I VA
31.12.2014
01.01.2014
Tsd. Euro
Tsd. Euro
3.422.610,6
3.331.237,0
780.624,8
780.624,8
726.310,4
725.938,0
1.399.704,5
1.403.422,2
461.678,4
392.145,0
V.Ergebnisrücklage
12.807,9
29.106,9
VI.Bilanzgewinn
41.484,5
0,0
B. Sonderposten aus zweckgebundenem Vermögen
18.860,2
18.507,3
463.276,0
426.839,8
421.714,8
395.798,5
41.561,2
31.041,2
103.211,5
103.432,9
I. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und anderen
Darlehensgebern
1.477,4
3.437,2
II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4.307,3
4.251,6
III. Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Körperschaften
91.677,7
90.637,0
IV. Sonstige Verbindlichkeiten
5.749,0
5.107,0
E. Rechnungsabgrenzungsposten
4.235,4
3.965,0
4.012.193,6
3.883.981,9
A. Eigenkapital
I.Bistumskapital
II.Ausgleichsrücklage
III. Baurücklagen und Sonderrücklagen
IV. Rücklagen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
C. Rückstellungen
I.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
II. Sonstige Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
BIL ANZSUMME
37
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Erläuterungen zur Bilanz
Die Bilanz des Erzbistums Paderborn zum 31. De-
wurden die einschlägigen Bodenrichtwerte
zember 2014 zeigt die Zusammensetzung des
herangezogen.
Vermögens auf der Aktivseite sowie die Aufteilung in Eigenkapital und Verpflichtungen
Die Ermittlung des Zeitwerts kirchlich genutzter
(Rückstellungen und Verbindlichkeiten) auf der
Gebäude folgt dem Sachwertverfahren. Hierzu
Passivseite. Die wesentlichen Positionen werden
wurden Normalherstellungskosten für das Jahr
im Folgenden erläutert.
2000 sowie von einem Sachverständigen
geschätzte Restnutzungsdauern herangezogen.
Aktiva
Für vermietete Gebäude wurde zur Wertermittlung das Ertragswertverfahren auf Basis der
laufenden Miet- beziehungsweise Pachterträge
A. II. SACHANLAGEN
verwendet.
Bei den Sachanlagen handelt es sich in erster
Linie um Grundstücke und Gebäude. Die
Das Erzbistum besitzt mit Ausnahme der
Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2014 setzt die
Kapellen in den Schulen und Bildungshäusern
Gebäude mit ihren vorsichtig geschätzten
keine eigenen Kirchengebäude. Der Paderborner
Zeitwerten an, da historische Anschaffungs-
Dom ist eine selbstständige Körperschaft des
beziehungsweise Herstellkosten nicht verfüg-
öffentlichen Rechts und wird vom Metropolitan-
bar sind. Für die Bewertung der Grundstücke
kapitel zu Paderborn vertreten und verwaltet.
Gebäudeart
Anzahl
Objekte
Buchwert
31.12.2014
Anteil
Tsd. Euro
%
Schulen
13
118.264,8
42,8
Bildungs- und Jugendhäuser
6
45.067,6
16,3
Sonstige pastoral notwendige Gebäude wie Studentenwohnheim, Internat, Bibliotheken, Museum etc.
13
26.521,5
9,6
Verwaltungsgebäude
12
23.184,7
8,4
Vermietete Wohnobjekte
29
55.830,3
20,2
7.337,5
2,7
276.206,4
100,0
Unbebaute Grundstücke (ca. 196 ha)
G E S A MT
38
73
Knapp 80 Prozent des eigenen Immobilienbe-
GmbH handelt es sich um Gesellschaften, die
standes wird für kirchliche Zwecke genutzt.
unmittelbar kirchlichen Aufgaben dienen.
Insgesamt verfügt das Erzbistum über 44 für
eigene Zwecke genutzte Gebäude beziehungs-
Die lokale Siedlungsgesellschaft „Am Bilderstöck-
weise Gebäudekomplexe. Dabei werden
chen“ GmbH wurde 1932 von katholischen Vereinen
Schulen als je ein Gebäude gezählt. Hinzu
und Verbänden als Wohnungsbauunternehmen in
kommen 29 vermietete Objekte und rund
Köln gegründet. Ziel war zunächst, kinderreichen
200 Hektar Grundstücksflächen, größtenteils
Familien mit einem hohen Maß an Selbsthilfe-
in land- und forstwirtschaftlicher Nutzung.
leistungen preiswerten Wohnraum zur Verfügung
zu stellen. Nach dem Zweiten Weltkrieg standen
Kunst- und Kulturgüter, insbesondere im
der Wiederaufbau, die Schaffung von preiswerten
Diözesanmuseum (sogenannte Heiligen-, Sakral-
Mietwohnungen zum Abbau der Wohnungsnot
und Kulturgüter), wurden nicht in die Eröff-
sowie der Bau von Siedlungshäusern im Vorder-
nungsbilanz aufgenommen. Das Kirchenrecht
grund. Derzeit besitzt die Gesellschaft 1.131 Miet-
(can. 1188-1190 CIC) verbietet bei einer besonde-
wohnungen und 12 Gewerbeeinheiten, zum über-
ren religiösen Zweckbindung den Verkauf.
wiegenden Teil auf dem Kölner Stadtgebiet. Die
Ähnliches gilt für Kunstgegenstände von natio-
geringe Durchschnittsmiete – zum Bilanzstichtag
nalem Rang. Darüber hinaus ist ein Marktwert
6,23 Euro je Quadratmeter und damit rund 20 Pro-
aufgrund der Einzigartigkeit der Gegenstände
zent unterhalb der ortsüblichen Mieten – soll es
regelmäßig nicht zu ermitteln, Anschaffungs-
auch einkommensschwächeren Familien ermög-
oder Herstellkosten sind bei den oft mehrere
lichen, Wohnraum in Köln zu finanzieren.
Jahrhunderte alten Objekten nicht bekannt.
Die Ausstellungsgesellschaft Paderborn GmbH
Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wurde
ist eine Zweckgesellschaft, die gemeinsam mit
bewertet, aber in der Eröffnungsbilanz nicht
der Stadt Paderborn und dem Landschaftsver-
aktiviert, da der Buchwert im Verhältnis zu
band Westfalen-Lippe zur Förderung von Kunst
seinem Anteil an der Bilanzsumme nicht als
und Kultur gegründet wurde. Im Jahr 2013
wesentlich eingeschätzt wurde.
gehörte die Erarbeitung der Ausstellung „CREDO
– Christianisierung Europas im Mittelalter“ zu
A. III. FINANZANLAGEN
den herausragenden Aktivitäten. Nach Erfüllung
1. Beteiligungen
schafteranteile veräußert.
der Gesellschaftszwecke werden die GesellDas Erzbistum Paderborn hält Minderheitsbeteiligungen an fünf Unternehmen. Mit Ausnahme der
Die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung
Siedlungsgesellschaft „Am Bilderstöckchen“
von Wissenschaft und Bildung F.W.B. GmbH in
39
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Düsseldorf ist Trägerin des Instituts für Lehrer-
Artikel und Materialien an, die sich im weiten
fortbildung in Mülheim an der Ruhr. Sie finanziert
Sinne auf das katholische Leben beziehen. Sie ist
sich im Wesentlichen aus Zuschüssen des Landes
als Informationsquelle zu Kirchenthemen ein
Nordrhein-Westfalen sowie der Gesellschafter,
überregional anerkanntes Nachrichtenorgan.
unter anderem des Erzbistums Paderborn.
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
Die Katholische Hochschule gGmbH in Köln ist
Unter den Wertpapieren des Anlagevermögens
eine gemeinsame Einrichtung der (Erz-)Bistümer
sind die wesentlichen Kapitalanlagen erfasst,
Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn. Die
mit denen das Erzbistum die langfristigen
staatlich anerkannte Kirchliche Hochschule mit
Verpflichtungen deckt. Oberstes Ziel ist es, diese
dezentraler Struktur unterhält Abteilungen in
Verpflichtungen zu erfüllen und das Vermögen
Aachen, Köln, Münster und Paderborn. Mit 4.623
zu erhalten.
(Vorjahr: 4.423) Studierenden sowie 377 (Vorjahr:
399) Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Weiter-
Anlagen erfolgen vor allem in festverzinslichen
bildungs-Masterstudiengängen ist sie die größte
Wertpapieren hoher und höchster Bonität
Hochschule dieser Art in Deutschland. Sie
sowie in Aktien und Immobilien, um daraus
finanziert sich im Wesentlichen aus Zuschüssen
Zins-, Dividenden- und Mieteinnahmen zu
des Landes Nordrhein-Westfalen und der
erzielen. Das Erzbistum Paderborn investiert
Gesellschafter sowie aus Teilnehmerbeiträgen
nicht in Hedge-Fonds, Rohstoffe, Private Equity
und Drittmitteln.
und andere alternative Anlageformen.
Die KNA Katholische Nachrichten-Agentur
Maßgeblich für die Kapitalanlage auf der
GmbH erfasst aktuelle Nachrichten und bietet
Grundlage einer ethisch nachhaltigen Werte-
Beteiligungen:
Anteil
Eigenkapital
Buchwert
%
Tsd. Euro
Tsd. Euro
5,1
800,0
40,8
Ausstellungsgesellschaft Paderborn GmbH
40,0
26,0
10,4
Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von
Wissenschaft und Bildung F.W.B. GmbH Düsseldorf
20,0
27,5
5,5
Katholische Hochschule gGmbH
20,0
25,6
5,1
0,7
687,1
4,5
Siedlungsgesellschaft „Am Bilderstöckchen“ GmbH
Katholische Nachrichten-Agentur GmbH
SUMME
40
66,3
orientierung sind die Sicherheit der Anlagen
Um angemessene Erträge zu erzielen, muss das
sowie eine angemessene Rendite und eine
Erzbistum Anlagen vornehmen, die Zinsände-
ausreichende Liquidität. Die Werteorientierung
rungsrisiken, Preisrisiken, Bonitätsrisiken sowie
stellt Anforderungen an Umweltaspekte,
Währungs- und allgemeinen Marktrisiken
soziale Kriterien und gute Unternehmensfüh-
ausgesetzt sind und zu Wertänderungen führen
rung. So schließt das Erzbistum Investitionen
können. Nach den Vorschriften des Handelsge-
von Ausstellern aus den Geschäftsfeldern
setzbuches erfolgt eine vorsichtige Bewertung
Verhütung und Abtreibung, Rüstung und
der Anlagen auf Basis der Anschaffungskosten
Kernenergie, Tabak, alkoholische Getränke und
oder zum gegebenenfalls niedrigeren beizule-
Pornografie aus. Maßgeblich sind ebenso die
genden Wert. Bewertungsreserven ergeben sich
Einhaltung arbeitsrechtlicher Standards und die
aus den möglichen Differenzen zwischen
Vermeidung von Korruption.
Marktwert und Bilanzansatz. Bei festverzinslichen Wertpapieren ist das der Fall, wenn
Die Komplexität der Kapitalmärkte stellt die
aufgrund sinkender Renditen die Kurswerte über
Einhaltung der ethisch-nachhaltigen Kriterien
den Nominalwert steigen. Diese Reserven bauen
vor Herausforderungen. Deshalb überprüft das
sich zur Fälligkeit hin wieder ab, da die Rückzah-
Erzbistum Paderborn regelmäßig seine Anlagen
lung zum Nominalwert erfolgt. Andererseits
und ergreift Maßnahmen, sobald Widersprüche
können steigende Zinsen auch vorübergehend
auftreten. Die beauftragten Vermögensverwal-
zu stillen Lasten führen.
ter für Aktien und Renten haben die „Principles
for Responsible Investment“ der Vereinten
Zum Bilanzstichtag lagen die Bewertungsreser-
Nationen unterzeichnet und sind in die Weiter-
ven bei fast 20 Prozent, die als Puffer für Markt-
entwicklung der Anlagekriterien eingebunden.
schwankungen dienen. Etwa die Hälfte der
Bewertungsreserven entfällt auf festverzinsliche
Verteilung der Kapitalanlagen auf die
Wertpapiere.
Anlageklassen (2014)
3. Sonstige Ausleihungen
Aktien
17 %
Immobilien
3 %
Die sonstigen Ausleihungen umfassen im
Wesentlichen mittel- bis langfristige Terminund Festgelder in Höhe von 223,2 Mio. Euro
sowie rund 19,8 Mio. Euro Sparguthaben mit
vier- bis fünfjährigen Laufzeiten. Hinzu kommen
2,9 Mio. Euro Altdarlehen des FamilieheimHilfswerks sowie Genossenschaftsanteile der
Bank für Kirche und Caritas in Paderborn in Höhe
Festverzinsliche Wertpapiere
80 %
von rund 0,7 Mio. Euro.
41
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
B. UMLAUFVERMÖGEN
Bistumskapital
Bei den im Umlaufvermögen bilanzierten
Das Bistumskapital bildet das frei verfügbare
Forderungen handelt es sich um zum Bilanz-
Eigenkapital im engeren Sinne. Dieses Kapital
stichtag ausstehende Kirchensteuerzahlungen
deckt unter anderem die Sachanlagen, die für
der Finanzämter sowie um Zuschüsse des
die Aufgaben des Erzbistums benötigt werden.
Landes Nordrhein-Westfalen für die Schulen.
Zudem dient es als Sicherheitspuffer zur
Die Forderungen gegenüber nahestehenden
Abdeckung von Risiken.
Körperschaften betreffen im Wesentlichen
verschiedene kirchliche Körperschaften sowie
Ausgleichsrücklage
mit rund 2,7 Mio. Euro als größter Einzelforde-
Zur Deckung von Ergebnisschwankungen hat
rung den Verband der Diözesen Deutschlands.
das Erzbistum eine Ausgleichsrücklage gebildet.
Sie orientiert sich an der Gemeindeordnung, die
Zu den sonstigen Vermögensgegenständen
eine Ausgleichsrücklage von bis zu 30 Prozent
gehören rund 34,3 Mio. Euro aus Zinsabgren-
des Eigenkapitals vorsieht. Für 2014 beträgt die
zungen der Wertpapiere des Anlagevermögens.
Ausgleichsrücklage des Erzbistums rund 21 Pro-
Hinzu kommen Forderungen aus Mietverhält-
zent des Eigenkapitals. Dies trägt insbesondere
nissen sowie aus geleisteten Vorschüssen, zum
der Tatsache Rechnung, dass der Haushalt des
Beispiel für Bauprojekte.
Erzbistums kurz- bis mittelfristig nur langsam
an Ergebnisschwankungen angepasst werden
Die Bankguthaben – zum Bilanzstichtag rund
kann, auch um die Verlässlichkeit der Leistungen
69 Mio. Euro – werden benötigt, um die
und Arbeitsplätze sowie die Zuweisungen an
Liquidität für die laufenden Zahlungsverpflich-
die Kirchengemeinden zu gewährleisten.
tungen, insbesondere die Lohn- und Gehaltszahlungen, sowie die regelmäßigen Zuweisungen
Bau- und Sonderrücklagen
an die Kirchengemeinden sicherzustellen.
Die Bau- und Sonderrücklagen bilden mit fast
1,4 Mrd. Euro die größte Eigenkapitalposition.
Passiva
Sie dient zu einem großen Teil der langfristigen
Erhaltung der pastoral notwendigen Gebäude in
den Kirchengemeinden. Von den insgesamt rund
A. EIGENKAPITAL
3.000 Gebäuden steht ein großer Teil unter
Das Eigenkapital des Erzbistums Paderborn be-
Denkmalschutz. Hierfür wurde eine Teilrücklage
steht aus dem Bistumskapital und verschiedenen
von 413 Mio. Euro gebildet. Das entspricht
zweckgebundenen Rücklagen.
durchschnittlich rund 140.000 Euro je Gebäude.
Derzeit betragen die Instandhaltungsaufwendungen für kirchliche Gebäude im Erzbistum
zwischen 30 und 50 Mio. Euro pro Jahr.
42
Als Reserve für Fälle, in denen auch soziale
Pensionsrücklage
Einrichtungen Unterstützung benötigen, die
Für die Versorgungszusagen gegenüber Beamten
grundsätzlich selbstständig sind, wurde
und Priestern bildet das Erzbistum gemäß den ge-
außerdem eine Rücklage von 500 Mio. Euro
setzlichen Verpflichtungen Pensionsrückstellungen
gebildet. So können beispielsweise Investitions-
(s. u. „C. Rückstellungen“). Da der für die Ermittlung
hilfen geleistet werden, um auf veränderte po-
der Rückstellungen vorgeschriebene Zinssatz die
litische Rahmenbedingungen zu reagieren oder
tatsächlich am Kapitalmarkt erzielbare Rendite
die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
übersteigt, bildet das Erzbistum zur Deckung der
Finanzierungslücke eine zusätzliche Rücklage.
Für die eigenen Gebäude hat das Erzbistum
Bau- und Erhaltungsrücklagen von insgesamt
Für die Versorgungszusagen der übrigen Mitarbei-
105 Mio. Euro gebildet. Davon entfallen 45 Mio.
terinnen und Mitarbeiter des Erzbistums werden
Euro auf die Schulen, rund 30 Mio. Euro auf
Zahlungen an die Kirchliche Zusatzversorgungskas-
Verwaltungsgebäude sowie jeweils 15 Mio. Euro
se (KZVK) geleistet. Als zusätzliche Absicherung
auf Bildungshäuser und sonstige Immobilien.
dieser Leistungen hat das Erzbistum ebenfalls eine
Rücklage gebildet.
Das Erzbistum hat sich auch zur langfristigen
Instandhaltung der Gebäude verschiedener
Ergebnisrücklage und Bilanzgewinn
kirchlicher Einrichtungen verpflichtet. Dieser
Die Ergebnisrücklage stammt aus noch nicht
Verpflichtung dient unter anderem eine Rücklage
verwendeten Überschüssen der Vorjahre. Der
von 60 Mio. Euro für das Priesterseminar, die
nach Dotierung der Rücklagen verbleibende
Theologische Fakultät und die Akademische
Überschuss des Jahres 2014 wird als Bilanzge-
Bibliothek. Auch zur Unterstützung der Bau-
winn ausgewiesen. Der Kirchensteuerrat hat
erhaltung in weiteren Bereichen, unter ande-
über die Verwendung des Bilanzgewinns bereits
rem beim Erhalt der Hohen Domkirche, wurden
beschlossen. Er wird für Kindertagesstätten, die
Rücklagen gebildet.
Kirchengemeinden und die Caritas eingesetzt.
Rücklagen von rund 80 Mio. Euro wurden für
B. SONDERPOSTEN AUS ZWECKGEBUNDENEM
Hilfsprojekte vor Ort und international gebildet.
VERMÖGEN
Dazu zählen der Katastrophenfonds und der
Das Erzbistum Paderborn verwaltet fünf rechtlich
Fonds für Aufgaben der Weltkirche, der auch
unselbstständige Stiftungen beziehungsweise
Flüchtlingsprojekte fördert, sowie der Fonds zum
Nachlässe. Der Sonderposten enthält das Eigen-
Schutz ungeborenen Lebens. Zukunftsorientier-
kapital dieser unselbstständigen Vermögen
te Projekte, wie zum Beispiel die Energieoffensive
sowie noch nicht ausgegebene zweckgebundene
und innovative pastorale Projekte, sind mit
Kollekten- und Spendenmittel in Höhe von rund
rund 8 Mio. Euro in den Rücklagen enthalten.
18,9 Mio. Euro.
43
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
C. RÜCKSTELLUNGEN
Insgesamt setzen sich die sonstigen Rückstellungen
Zum Bilanzstichtag hatten 1.062 Leistungsemp-
wie folgt zusammen:
fänger und 1.138 zukünftig pensionsberechtigte
Priester beziehungsweise beamtete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ansprüche auf Pensions-
Sonstige Rückstellungen
Tsd. Euro
zahlungen des Erzbistums. Die entsprechenden
Rückstellungen für Pensionen und Beihilfen
werden mit dem Teilwert bei Verwendung des
Zinsfußes von 4,53 Prozent berechnet. In der
Eröffnungsbilanz betrug der Zinsfuß 4,88 Prozent.
Die Änderung des Diskontierungszinssatzes bewirkt eine um 18,9 Mio. Euro erhöhte Zuführung
zur Rückstellung für Pensionen und Beihilfen, die
Kirchensteuer-Clearing
Nicht abgerechnete Jahresrechnungen Kirchengemeinden
und Kindertagesstätten
Ausstehender Urlaub, Mehrarbeit und Altersteilzeit
15.252,0
10.669,0
2.314,3
Insolvenz St.-NikolausHospital Büren
2.300,0
2.000,0
tragen 41,6 Mio. Euro. Größte Einzelposition ist die
Ablöse Versorgungszusagen
nach Übernahme der MichaelSchulen, Paderborn
Rückstellung für das Kirchensteuer-Clearing. Die
Zusage „Runder Tisch“
1.756,2
Übrige
7.269,7
SUMME
41.561,2
im Berichtsjahr den Personalaufwand erhöht.
Die sonstigen Rückstellungen zum 31.12.2014 be-
Kirchenlohnsteuer wird den Bistümern entsprechend dem Wohnort ihrer Mitglieder zugewiesen,
der Einzug erfolgt jedoch über die Finanzämter
am Sitz des Arbeitgebers. Daraus ergeben sich
regelmäßig Ausgleichsansprüche, die im Rahmen
des sogenannten Kirchensteuer-Clearings umge-
D. VERBINDLICHKEITEN
setzt werden. Da dieses Verfahren zeitverzögert
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
abläuft, werden für mögliche Nachzahlungsfor-
und anderen Darlehensgebern beziehen sich auf
derungen Rückstellungen gebildet.
Darlehen, die zur Finanzierung von Schulbauten
aufgenommen wurden.
Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden
Körperschaften umfassen im Wesentlichen zugesagte Baukostenzuschüsse an Kirchengemeinden
und andere kirchliche Rechtsträger.
Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen im
Wesentlichen Lohnsteuern.
44
45
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Ergebnisrechnung
F Ü R D I E Z E I T VO M 1 . JA N UA R B I S 31 . D E Z E M B E R
2014
Tsd. Euro
Erträge
Erträge aus Kirchensteuern
375.869,2
Erträge aus Zuweisungen und Zuschüssen
52.451,2
Sonstige Erträge
29.542,7
Aufwendungen
408.199,5
Aufwendungen aus Zuweisungen und Zuschüssen
183.388,7
Personalaufwand
158.917,8
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
7.982,4
Sonstige Aufwendungen
57.910,5
Zwischenergebnis
Finanzergebnis
Erträge aus Beteiligungen
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Sonstige Steuern
Jahresüberschuss
49.663,6
41.913,9
25,5
56.859,5
4.078,5
27,5
19.022,1
91.577,6
201,5
91.376,0
Entnahme aus der Baurücklage und Sonderrücklage
4.202,8
Entnahme aus der Ergebnisrücklage
17.910,4
Einstellung in die Ausgleichsrücklage
Einstellung in die Baurücklage und Sonderrücklage
Einstellung in die Rücklage für Pensionen und ähnl. Verpflichtungen
Einstellung in die Ergebnisrücklage
BIL ANZGEWINN
46
457.863,1
372,4
485,1
69.533,5
1.613,8
41.484,5
Erläuterungen zur Ergebnisrechnung
Die Ergebnisrechnung (Gewinn-und-VerlustRechnung) des Erzbistums Paderborn stellt
Entwicklung der Mitgliederzahl
2014
2013
1.581.343
1.596.405
9.956
10.191
Bestattungen
-16.484
-17.739
Austritte
-10.471
-8.364
650
850
1.564.994
1.581.343
Erträge und Aufwendungen des Wirtschaftsjahres einander gegenüber. Aus dem Jahresergebnis werden notwendige Rücklagen dotiert.
Kirchenmitglieder
zum 1. Januar
Der verbleibende Betrag bildet das Bilanz-
Taufen
ergebnis.
Erträge
Die größte Ertragsposition sind die Kirchensteuern. Mit ca. 375,9 Mio. Euro machen sie rund
75 Prozent der gesamten Erträge aus. Darin
enthalten sind auch die Erträge aus Clearing-
Sonstige
Veränderungen*
Kirchenmitglieder
zum 31. Dezember
* Eintritte, Wiederaufnahmen, Zuzüge bzw. Abwanderung
Abschlagszahlungen. An die Finanzbehörden
abgeführte Erhebungsgebühren werden als
Die zweite wesentliche Ertragsquelle sind Zuwei-
sonstige Aufwendungen verbucht.
sungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand für
die vom Erzbistum betriebenen Schulen. Grund-
Die Höhe der Kirchensteuererträge hängt ab von
sätzlich trägt das Land 85 Prozent der anrech-
der konjunkturellen Entwicklung und dem damit
nungsfähigen laufenden Aufwendungen. Für
verbundenen Lohnsteueraufkommen. Zudem
die mietfreie Stellung der Gebäude sowie der
prägt die Entwicklung der Mitgliederzahl, die
Schulausstattung werden zusätzlich weitere
durch demografische Effekte und Kirchenaustritte
9 Prozent übernommen. Tatsächlich trägt das
sinkt, die langfristige Ertragsentwicklung.
Erzbistum unter Berücksichtigung der laufenden
Instandhaltungskosten insgesamt rund 13 Mio.
2014 stiegen die Kirchensteuererträge aufgrund
Euro jährlich.
der guten konjunkturellen Lage und des hohen
Beschäftigungsgrades gegenüber dem Vorjah-
In den Zuweisungen und Zuschüssen sind
reswert um 3,4 Prozent. Dies hat den Mitglieder-
Staatsdotationen und ähnliche Zuschüsse in
rückgang kompensieren können.
Höhe von rund 4,4 Mio. Euro enthalten.
47
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Die sonstigen Erträge beliefen sich im Jahr 2014
auf insgesamt 29,5 Mio. Euro. Davon entfielen
Aufwendungen aus Zuweisungen
und Zuschüssen
8,4 Mio. Euro auf die Auflösung von Rückstellungen. Weitere Erträge stammen aus Mieteinnahmen (5,0 Mio. Euro) und Erstattungen von
Personalkosten (4,9 Mio. Euro). Hinzu kommen
Tsd. Euro
Kirchengemeinden und
Gemeindeverbände
104.728,4
Kindertagesstätten
15.055,6
und Beherbergungsgebühren der Tagungshäuser.
Diözesan-Caritasverband
19.339,2
Aus Spenden und Kollekten wurden rund 1,1 Mio.
Mission, Weltkirche sowie
Entwicklungs- und
Katastrophenhilfe
4.328,5
Kategoriale Seelsorge
7.451,0
Rückforderungen von Zuschüssen sowie Kurs-
Euro erlöst.
Aufwendungen
Zuweisungen und Zuschüsse an Kirchengemeinden, Kindertagesstätten und die Caritas bilden
rund 45 Prozent der Aufwendungen und sind damit die größte Aufwandsposition in der Ergebnisrechnung. So erhalten die Kirchengemeinden und
Sonstige kirchliche Einrichtungen
Nicht bistumseigene
kirchliche Schulen
9.836,4
1.770,8
Sonstige Aufgabenbereiche
20.878,8
SUMME
183.388,7
Gemeindeverbände Schlüsselzuweisungen zur
Deckung ihrer Aufwendungen. Darüber hinaus
Die zweitgrößte Aufwandsposition sind die
gibt das Erzbistum Investitionszuschüsse für
Personalkosten. Löhne und Gehälter summieren
Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen. Gleiches
sich auf 107,2 Mio. Euro. Hinzu kommen 51,8 Mio.
gilt für die rund 500 Kindertagesstätten.
Euro für Sozialabgaben und Aufwendungen für
die Altersversorgung.
Mit den Zuschüssen an den Caritasverband
stellt das Erzbistum Mittel für die übernomme-
Zum Jahresende 2014 beschäftigte das Erzbis-
nen caritativen Aufgaben zur Verfügung.
tum Paderborn 3.165 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter; zu jeweils rund einem Drittel
Lehrerinnen und Lehrer, Priester und sonstige
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im pastoralen Dienst sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Einrichtungen und der
Verwaltung.
48
Mitarbeiter des Erzbistums Paderborn
31.12.2014
in den Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn
1.020
davon Lehrerinnen und Lehrer in einem beamtenähnlichen Dienstverhältnis
768
davon Lehrerinnen und Lehrer in einem Angestelltenverhältnis
194
davon Sonstige (z. B. Hausmeister, Schulsekretärinnen, Raumpflegerinnen etc.)
im Bereich Laien des Erzbistums Paderborn
58
1.003
davon im Generalvikariat
360
im Pastoralen Dienst des Erzbistums Paderborn
1.142
davon Priester
696
davon Diakone im Haupt- und mit Zivilberuf
135
davon Laien im pastoralen Dienst
311
G E S A MT
3.165
Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanla-
steuer (3 Prozent der Kirchensteuererträge).
gen beliefen sich im Jahr 2014 auf rund 8,0 Mio.
Eine weitere wesentliche Aufwandsposition
Euro.
sind Instandhaltungsmaßnahmen mit 7,0 Mio.
Euro. Hinzu kommen EDV-Kosten, Mieten,
Die Sonstigen Aufwendungen von insgesamt
Leasingraten und Gebühren, Versicherungsbei-
57,9 Mio. Euro enthalten 10,4 Mio. Euro Abschrei-
träge, Kosten für Energie- und Wasserverbrauch,
bungen auf uneinbringliche Forderungen
Reinigungskosten sowie eine Vielzahl weiterer
gegenüber kirchlichen Einrichtungen. Knapp
Kostenpositionen.
10,4 Mio. Euro betrugen die Hebegebühren der
Finanzverwaltung für den Einzug der Kirchen-
49
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 J a hresa bsc hl uss
Finanzergebnis
Jahresüberschuss und Ergebnisverwendung
Das Finanzergebnis umfasst auf der Ertragsseite
die Ergebnisabführung der Beteiligungen. Nur die
Aus dem operativen Ergebnis von 49,7 Mio. Euro
Siedlungsgesellschaft „Am Bilderstöckchen“ GmbH
und dem Finanzergebnis ergibt sich ein Jahres-
schüttet ein Ergebnis aus.
überschuss von insgesamt 91,4 Mio. Euro. Hieraus
wurden zunächst die Rücklagen dotiert. Hierzu
Mit den vom Erzbistum selbst verwalteten Anlagen
gehört insbesondere die Zuführung von 69,5 Mio.
in festverzinsliche Wertpapiere höchster Bonität
Euro zu den Pensionsrücklagen, die aufgrund der
und den extern verwalteten Immobilienfonds
Anpassung des zugrunde liegenden Rechnungs-
wurden Erträge von 56,9 Mio. Euro ausgeschüttet.
zinses notwendig wurde. Damit verbleibt ein Bi-
Dies entspricht einer durchschnittlichen Buch-
lanzgewinn in Höhe von 41,5 Mio. Euro.
wertrendite von 1,8 Prozent. Berücksichtigt man
die nicht ausgeschütteten Erträge aus den extern
Der Kirchensteuerrat hat in seiner Sitzung im
verwalteten Teilen des Wertpapiervermögens, so
August 2015 über die Ergebnisverwendung be-
ergibt sich eine Gesamtrendite von 3,1 Prozent.
schlossen. Demnach werden aus dem Bilanzgewinn 20 Mio. Euro für den Kita-Sonderfonds
Das Finanzergebnis wird geschmälert durch die
verwendet, der den hohen Qualitätsstandard in
gesetzlich vorgesehene Aufzinsung von Rück-
den Einrichtungen sichert. Weitere 14,5 Mio. Euro
stellungen und Darlehenszinsen in Höhe von
erhalten die Kirchengemeinden als Sonderzu-
19,0 Mio. Euro.
schläge zusätzlich zu den laufenden Zuweisungen. Schließlich wird der Caritas-Notfallfonds
um 3,5 Mio. Euro aufgestockt.
50
Testat
Das Erzbistum Paderborn möchte mit der Ver-
•
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der
öffentlichung dieses Finanzberichts Transparenz
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und
über die Finanz- und Vermögenslage des Erz-
der wesentlichen Einschätzungen des
bistums herstellen. Um Vergleichbarkeit mit
Generalvikars sowie die Würdigung der
anderen Institutionen herzustellen und eine klar
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses
nachvollziehbare Darstellung zu finden, richtet
und des Lageberichts.
sich das Erzbistum freiwillig nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für die Jahresab-
•
schlüsse großer Kapitalgesellschaften.
Die in diesem Finanzbericht aufbereiteten
Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen
geführt.
•
Der Jahresabschluss entspricht den gesetzli-
Informationen sind darüber hinaus wesentlich
chen Vorschriften und vermittelt unter
ausführlicher und detaillierter als im formellen
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Jahresabschluss dargestellt. So wurden zahlrei-
Buchführung ein den tatsächlichen Verhält-
che zusätzliche Erläuterungen ergänzt, beispiels-
nissen entsprechendes zusammengefasstes
weise zu den Beteiligungen oder zur Struktur der
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Kapitalanlagen.
des Erzbistums Paderborn KöR.
Der Jahresabschluss des Erzbistum Paderborn KöR
•
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem
wurde durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein
geprüft.
zutreffendes Bild von der Lage des Erzbistums Paderborn KöR und stellt die Chancen
Im Bestätigungsvermerk zum vollständigen
und Risiken der zukünftigen Entwicklung
Jahresabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn-
zutreffend dar.
und-Verlust-Rechnung, Anhang und Lagebericht,
wurden folgende Feststellungen getroffen:
Nach der Prüfung wurde mit Datum vom 24. Juli
2015 dem Erzbistum Paderborn durch die KPMG
•
Die Jahresabschlussprüfung erfolgte nach
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der uneinge-
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
schränkte Bestätigungsvermerk erteilt.
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung.
51
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 D aten und Fa kten
DAT E N U N D FA K T E N
14.745 km2
FL ÄCHE
4,8 Mio.
EINWOHNERINNEN
UND EINWOHNER
1.252
KIRCHEN
UND K APELLEN
1,56 Mio.
K ATHOLIKINNEN
UND K ATHOLIKEN
3.165
MITARBEITERINNEN
UND MITARBEITER
707
KIRCHENGEMEINDEN
DAVON PRIESTER 696
143
PASTORALVERBÜNDE
19
DEK ANATE
52
1.142
DAVON L AIEN IM
PASTOR ALEN DIENST 311
PRIESTER, DIAKONE
UND L AIEN IM
PASTORALEN DIENST
DAVON DIAKONE IM HAUPTUND MIT ZIVILBERUF 135
SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER 12.370
LEHRERINNEN, LEHRER
UND WEITERES PERSONAL 1.020
ERZBISCHÖFLICHE SCHULEN
UND BERUFSKOLLEGS 19
496 KINDERTAGESSTÄT TEN
5.922 BETREUERINNEN UND BETREUER
29.323 BETREUTE KINDER
9.956
12.806
11.604
TAUFEN
ERSTKOMMUNIONEN
FIRMUNGEN
167.427
2.628
TRAUUNGEN
16.484
GOT TESDIENST-TEILNEHMER
BESTATTUNGEN
650
10.471
AUSTRIT TE
EINTRIT TE,
WIEDER AUFNAHMEN,
ZUZÜGE
53
Fi n an zber i c ht 2 0 1 4 Im pressum
Impressum
He ra u s ge b e r
Erzbistum Paderborn
Körperschaft des öffentlichen Rechts
vertreten durch den Generalvikar
Domplatz 3
33098 Paderborn
Telefon: 05251 125-1287
[email protected]
www.finanzbericht2014.erzbistum-paderborn.de
Re d a k t i on
Erzbischöfliches Generalvikariat
- Hauptabteilung Finanzen
- Presse- und Informationsstelle
Instinctif Partners
Fo to s
Leniger Fotografie, Jan Braun, Werner Hahn
Ko n ze p t u n d Ge s ta l tu n g
Instinctif Partners
D ruc k
Bonifatius GmbH Druck • Buch • Verlag Paderborn
Stand: September 2015
LOGO FSC
54
ER ZB IS T UM PA D ERB O RN
www.finanzbericht2014.erzbistum-paderborn.de