Hort Barbara Konzeption Der Hort ist Lebensraum und Stätte des Zusammenlebens. Er vermittelt soziale Kontakte und Erfahrungen, schafft Voraussetzungen soziales Verhalten zu üben, verantwortlich zu handeln und den individuellen Bedürfnissen und Neigungen nachzugehen. Der Hort Barbara wurde 1983 in Trägerschaft des Familien und Jugendhilfe e.V. Trier gegründet. Seit 1993 wird die Einrichtung unter Trägerschaft der TINA e.V. geführt. 1.0 Der Träger Kurzvorstellung TINA e.V. Die TINA e.V. ist ein eingetragener, gemeinnütziger und mildtätiger Verein. Er ist als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Im Jahr 1984 wurde der Verein mit personeller und finanzieller Hilfe der Beratungsstelle für arbeitslose Jugendliche des Mergener Hof Trier gegründet. Die TINA e.V. ist korporatives Mitglied im Caritasverband. Ziele des Vereins: Erleichterung der Eingliederung von Arbeitslosen in das Erwerbsleben. Schaffung von neuen und Absicherung bestehender Arbeitsplätze. Erweiterung der persönlichen und sozialen Fähigkeiten der Arbeitslosen. Verbesserung der Rahmenbedingungen für Arbeitslose und Erwerbstätige, Alleinerziehende. 2.0 Rahmenbedingungen. 2.1 Räumlichkeiten Der Hort Barbara bietet für 45 bis 50 Kindern in drei Gruppen Platz. Neben den drei Gruppenräumen 35–60 qm verfügen wir über einen Mehrzweckraum, ca. 50 qm einen Speiseraum der zusätzlich für Hausaufgabenbetreuung und Computergruppe genutzt wird ca.30 qm, einen weiteren Hausaufgabenraum, eine Küche, ein Büro und einen Werkraum. Daneben gibt es noch kleine Abstellmöglichkeiten. Der Hort hat eine große Außenspielfläche und einen angliederten, öffentlichen Spielplatz. 2.2 Lage Der Hort ist im Stadtteil Trier Süd gelegen und von fünf umliegenden Schulen innerhalb von max. 10 Minuten zu erreichen. Unser Haupteinzugsgebiet umfasst die Stadtteile Trier Süd, West und Mitte. 2.3 Team Zum Hortteam gehören 6 Erzieherinnen, 1 Sozialpädagoge zus. 4,5 Vollzeitstellen, 1 Jahrespraktikantin, 1 Koch, und eine Reinigungskraft . 2.4 Altersstruktur der Kinder Im Hort werden Jungen und Mädchen, zu etwa gleichem Anteil, im Alter von 6 bis 13 Jahren betreut. 2.5. Öffnungszeiten Montags bis Freitags 12.00 bis 17.00 Uhr in den Ferien Montags bis Freitags 7.30 bis 17.00 Uhr Der Hort ist an den 3 letzen Sommerferienwochen sowie zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen. 2.6. Verpflegung / Mittagstisch Im Kinderhort wird täglich ein in der horteigenen Küche frisch zubereitetes Mittagessen angeboten. Hierfür wird ein Kostenbeitrag von 2,--€ erhoben. Zusätzlich wird ein Nachtisch am Nachmittag gereicht und es werden Obstkörbe in den Gruppen angeboten. 3.0 Unser pädagogisches Grundverständnis: Wir fördern und unterstützen jedes einzelne Kind, unter Berücksichtigung seiner Bedürfnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten. Wir schaffen Rahmenbedingungen und unterstützen unsere Hortkinder bei der Entwicklung ihrer individuellen und sozialen Persönlichkeit. Wir fördern selbst bestimmtes Handeln und ermöglichen es den Kindern im Zusammenleben mit Anderen gruppenfähiges Verhalten und soziale Kompetenz zu erlernen. Kinder wollen sich ausprobieren, sich weiterentwickeln, sie sind lernfähig und wissbegierig. Wir schaffen für unseren Kindern die Möglichkeit eigene Fragestellungen und Problemlösungen zu entwickeln und bieten Anregungen durch ein vielfältiges, altersgerechtes und abwechslungsreiches Angebot. Unsere Hortkinder können dieses Angebot mitgestalten und zwischen verschiedenen Projekten auswählen. Im Freispiel haben die Kinder die Möglichkeit sich frei und spontan zu engagieren. Sie bestimmen selbst wie stark sie sich beteiligen wollen. Sie könne frei experimentieren und Erfahrungen sammeln. Dies erfordert ein hohes Maß an Flexibilität, Geduld und Toleranz. Wir vermitteln unsere Wertmaßstäbe durch unser eigenes Handeln als Vorbilder durch gezieltes einsetzen von Themen und durch stetige, situationsbezogene Rückmeldungen. Gemeinschaftssinn, Leistungsbereitschaft, Gewaltfreiheit, Hilfsbereitschaft, Umweltbezogenheit prägen unser Menschenbild und unsere Wertmaßstäbe. Kinder sind empfindsam und brauchen die Gewissheit, dass sie bei uns Schutz finden. Deshalb schaffen wir in unseren Einrichtungen eine Atmosphäre der Geborgenheit und des Vertrauens. 4. Pädagogische Schwerpunkte 4.1 Freizeitpädagogik Die wichtigste Aufgabe des Hortes ist die pädagogische Gestaltung der Freizeit. Schulkinder sollen im Hort vielerlei Arten der Entspannung und des Ausgleichs zu ihrem Schultag finden und wählen können. Der Hort soll Spaß machen, nicht verlängerter Arm der Schule und schon gar nicht mit Zwängen behaftet sein. Ziele der Freizeitgestaltung Stärkung der Ich- Kompetenz (Selbsterkenntnis entwickeln und Selbstbewusstsein gewinnen), der Sozialkompetenz (das Zusammenleben mit anderen Menschen positiv gestalten zu können und der Sachkompetenz (sachliche und fachbezogene Urteile fällen, Meinungen bilden). Die Kompetenzen sind eng miteinander Verzahnt. Wer sich selbst akzeptieren kann und seine eigenen Bedürfnisse kennt, kann auch den Anderen akzeptieren. Auch Kinder mit Problemen in ihrem Verhalten, ihrer Gesundheit oder Lernstörungen, können ihren Platz innerhalb der Gruppe finden. Wer über andere Kulturen, Bildung, Gesundheit, Religion etc. informiert ist, kann vorurteilsfreier seiner Umwelt begegnen. Im Freispiel können die Kinder eigene Kontakte aufbauen, frei und unbefangen mit Menschen, Materialien und Zeit umgehen. Sie haben dabei die Möglichkeit zu agieren, sich auszuruhen oder einfach nur zu beobachten. Das angeleitete Angebot ermöglicht Lernen in der Gemeinschaft, es fördert die Akzeptanz gegenüber den Bedürfnissen der anderen Kinder, Regeln werden gemeinsam aufgestellt und ihre Einhaltung geübt. Die Kinder erleben Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, und ihr engagiertes Mittun als wichtige Grundlage gemeinschaftlichen Handelns. Sie lernen sich in die Lage anderer Menschen zu versetzen. Sie lernen eigene Bedürfnisse, wenn nötig zum Wohl der Gemeinschaft zurückzustellen. Sie erleben das positive Gefühl der Gemeinschaft. Zur Ebene der Sachkompetenz gehört die Förderung der sinnlichen Wahrnehmung und das Angebot von Projekten, die zudem auch die kognitive Entwicklung der Kinder fördern. Sachthemen orientieren sich am alters- , entwicklungs- und bildungsspezifischen Stand der Kinder. Die geschlechts- und altersgemischte Zusammensetzung der Gruppen ermöglicht es gegenseitig zu Unterstützen, zu Helfen und Miteinander zu lernen. 4.2 Bewegungserziehung Der Drang nach Bewegung ist ein elementares Grundbedürfnis des Menschen, der besonders beim Kind im Grundschulalter stark ausgeprägt ist. Die Kinder benötigen im Schulalltag einen Ausgleich zur überwiegend sitzenden Lerntätigkeit am Vormittag und während der Hausaufgabenerledigung nach der Schule. Die Wohnsituation, hohes Verkehrsaufkommen sowie vielfältige und zeitintensive Mediennutzung (Videospiele, TV, Computer) grenzen den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder stark ein. Die mangelnde Bewegung kann vielfach zu Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten im Unterricht und zu Haltungsproblemen führen. Aus diesen Gründen legen wir in unserer Einrichtung Wert auf bewegungsorientierte Angebote. Neben Fußballspielen, Turnen, Nachlauf- und Versteckspielen auf dem Hortgelände gehören Schwimmen, Klettern und Wanderungen zu den regelmäßigen Angeboten und zum täglichen Freispiel. 4.3 Sozialerziehung Im Hort als sozialpädagogische Einrichtung haben Kinder die Möglichkeit, verschiedene soziale Erfahrungen zu sammeln. Im Spiel entdecken Kinder ihre Grenzen, erproben Kräfte und Fähigkeiten, erfahren durch die altersgemischte Struktur gegenseitige Lernanreize und festigen persönliche Beziehungen in ihrem sozialen Umfeld. Die damit verbundene Stärkung der sozialen Kompetenzen erfolgt zum einen durch angeleitetes, zum anderen aber auch im freien Spiel. Bei gestalteten Angeboten wird die Akzeptanz und Rücksichtnahme gefördert. Die Kinder lernen miteinander zu kommunizieren (z.B. andere ausreden lassen), Kompromisse einzugehen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Schwächere Kinder werden ermutigt ihre eigenen Wünsche und Interessen zu formulieren und zu vertreten. Die Kinder erleben sich als Mitglied der Gruppe und lernen Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Durchhaltevermögen als wichtige Voraussetzung für den Gruppenerhalt kennen. Auch im freien Spiel kommt es zu einer ständigen Auseinandersetzung mit den Wünschen und Bedürfnissen der anderen Kinder. Die Kinder können soziale Verhaltensweisen, Situationen und Probleme bewusst erleben, eigene Lösungsstrategien und Umgangsformen ausprobieren (ohne den ständigen Eingriff Erwachsener) und ihre eigene Rolle innerhalb der Gruppe zu finden. Der regulierende Eingriff der Erwachsenen (auf Wunsch der Kinder oder in Notsituationen) und ihr positives Beispiel dient dazu ein partnerschaftliches, gewaltfreies und gleichberechtigtes Miteinander zu fördern. 4.4. Kreativitätsförderung Vieles im Alltag von Hortkindern ist leistungs- und schulorientiert und eine immer größere Anzahl an Schulkinder leiden unter Wahrnehmungsstörungen der unterschiedlichsten Art. Nicht alle Kinder haben die Möglichkeit, sich durch spontane Aktivität und Fantasie mit ihrer Umwelt auseinander zusetzen. Deshalb ist die Kreativitätsförderung ein wichtiger Teil der pädagogischen Arbeit im Hort mit dem Ziel, den Kindern eine Basis für Fantasie und Träume zu schaffen. Die Kinder können ihre Fantasie beim Malen, Basteln, Werken, Musizieren, Singen und Tanzen, aber auch bei der Gestaltung der Gruppenräume und bei Abenteuerspielen im Freien entwickeln und ausleben. 4.5. Interkulturelle Erziehung Kinder Im Kinderhort gehören ausländische Kinder aus verschiedenen Kulturen (Spanien, Bolivien, Libanon, Portugal, Polen, Russland, China usw.) seit Jahren zum Gruppenbild. Der Hort ist ein Ort der Begegnung, er bietet die Möglichkeit andere Kulturen, ihre Eigenarten, aber auch Ähnlichkeiten mit der eigenen Kultur kennen zulernen und gegenseitige Akzeptanz und Toleranz zu entwickeln. Jeder lernt vom anderen. Es gilt, im Hort nicht noch mehr Barrieren aufzubauen, sondern zwischen den Kulturen zu vermitteln. Hierbei sollen alle Kinder das Gefühl bekommen, dass Unterschiede zwischen den Kulturen nicht Angst machen müssen, sondern im Gegenteil sehr spannend und interessant sind und zum Leben dazugehören. 4.6. Medienpädagogik Im Kommunikationszeitalter reagiert der Hort auf die Medienerfahrungen der Kinder, gibt ihnen geeignete Verarbeitungsmöglichkeiten und versucht, mögliche Wege zu einem geeigneten Umgang mit den Medien aufzuzeigen. In einem Computerprojekt habe die Kinder die Möglichkeit erste Erfahrungen mit dem PC zu machen, sie lernen ohne Berührungsängste mit der Technik umzugehen. Sie unterstützen sich gegenseitig im Lernprozess und müssen wegen der Begrenzung der Plätze auch Rücksicht nehmen. Sie lernen den Umgang mit neuer Technologie ohne die Kommunikation mit anderen Kindern zu vernachlässigen. 5.0 Hausaufgaben In der Zeit von 13.45 Uhr – 14.45 Uhr haben die Kinder die Möglichkeit unsere Hausaufgabenbetreuung in Anspruch zu nehmen. Diese findet mit einem Erzieher /in der jeweiligen Gruppe statt. Unser Ziel der Hausaufgabenbetreuung ist es, zum selbständigen Arbeiten anzuleiten und bei auftreten Fragen Hilfestellung zu geben. Die Aufarbeitung von Defiziten, sowie mündliche Hausaufgaben Lesen, etc.) und Fertigstellung der Aufgaben, obliegt weiterhin der Verantwortung der Eltern. Die Eltern sollen regelmäßig in die Schul- und Hausaufgabenhefte ihrer Kinder Einsicht nehmen, denn die Gesamtverantwortung für die Hausaufgaben liegt bei ihnen. Die Gruppenleitung arbeitet in Absprache mit den Eltern mit den Klassenlehrern zusammen. Bei Bedarf, in Absprache mit Eltern und unter Berücksichtigung der Möglichkeiten und Bedürfnisse der Kinder steht eine Erzieherin für eine verlängerte Hausaufgabenzeit zur Verfügung. 6. Unser Tagesprogramm 6.1 Die drei Hortgruppen Wie bereits erwähnt ist unser Hort in drei Gruppen aufgeteilt. Dem Geisterschloss und der Zauberhöhle gehören zur Zeit je 15 Kinder an, zur Hundehütte gehören max. 20 Kinder. Es gibt sowohl gruppeninterne als auch übergreifende Angebote, Projekte als auch die Möglichkeit sich im ganzen Haus und der Außenspielfläche frei zu bewegen. Wöchentlich Donnerstags findet unser fest eingerichteter Projekttag statt. Die Kinder können an einem der gruppenübergreifend Angebote teilnehmen. (nicht im Ferienprogramm). Dienstags wird von 15.00 bis max. 16.30 Uhr eine Computer AG angeboten. Mittwochs findet, zum Teil im Wechsel eine Kletter-, Sing-, und Fussball AG statt. (jeweils von 15.00 bis 16.30 Uhr) Jede Gruppe wird von zwei Erzieherinnen (Teilzeit) betreut. Die Hortleitung ist in die Betreuungsarbeit einbezogen. Der Hort bietet 6.2 Tagesablauf Schulzeit Die Kinder besuchen den Hort, in der Regel ab ca. 12.00 Uhr. Bis 13.45 Uhr wird ein Mittagessen angeboten. Nach dem Essen besteht die Möglichkeit zum Freispiel bis 14.00 Uhr. Die anschließende Hausaufgabenbetreuung dauert bis 14.45 Uhr. Ab 15.00 Uhr werden angeleitete Angebote, Wochenprojekte und weiteres Freispiel bis ca.17.00 angeboten. 6.3 Tagesablauf Ferien In der Ferienzeit können die Kinder den Hort bereits ab 7.30 Uhr besuchen. Der Tag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück. Anschließend besteht die Möglichkeit zum Freispiel bis zum Beginn der Ferienprojekte, die rechtzeitig vor den Ferien entwickelt und mit Kindern und Eltern abgestimmt werden. 7.0 Elternarbeit 7.1 Elternarbeit im Alltag Elternarbeit beginnt nicht erst beim Elternbeirat. Wir legen größten Wert auf regelmäßigen persönlichen Kontakt zwischen Eltern und Erzieherinnen. Der regelmäßige Kontakt dient dem Austausch von Vorstellungen, Wünschen, Anregungen, dem Gespräch mit und über die Kinder und dem gegenseitigen kennen lernen und vertraut sein. Gegenseitiges Kennen ist die notwendige Basis für tolerantes und verständnisvolles Miteinander. So wird verhindert, dass Eltern die Einrichtung und Erzieher nur im Problemfall kennen. Neben dem täglichen Kontakt bieten wir Elternessen, Wanderungen oder Grilltag, Flohmärkte, die Mitwirkung bei Spielfesten etc. an. Ein Elternstammtisch wird geplant. 7.2 Der Elternausschuss Einmal im Jahr wird eine Elternversammlung einberufen um neben dem Informationsaustausch den neuen Elternausschuss zu wählen. Zum Elternausschuss gehören drei Sprecher und deren Stellvertreter. Der Elternausschuss trifft sicht regelmäßig zum Informationsaustausch und nach Bedarf bei konkreten Vorhaben und Anliegen. 8.0 Finanzierung 8.1 Elternbeiträge Die Eltern zahlen einen einkommensbezogenen Monatsbeitrag. Die Höhe des Beitrags wird nach Vorlage der Einkommensunterlagen, Kinderzahl im Haushalt etc. beim Amt für soziale Gemeinschaftsaufgaben in Trier festgesetzt. Der Beitrag schwankt zwischen 0,-- und 245,-- € im Monat. 8.2 Öffentliche Förderung Der Kinderhort Barbara wird vom Landesjugendamt Rheinland Pfalz und dem Jugendamt der Stadt Trier gefördert. 8.3 Trägermittel, Spenden Neben Elternbeiträgen und öffentlicher Förderung wird ein Teil des Horthaushalts aus Spenden und Trägereinnahmen bestritten.
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