Begleitmaterial Theorie Grundkurs

Begleitskript zum Theorieunterricht
Grundkurs Gleitschirmfliegen
Beim Grundkurs liegt der Schwerpunkt auf den praktischen Flugübungen. Trotzdem sind gewisse theoretische Kenntnisse wichtig. Dieses Begleitmaterial dient als Unterstützung der
durch die Fluglehrer vorgetragenen Sachverhalte. Es werden nicht alle angesprochenen Themen dargestellt, sondern nur solche, die wir für Kernwissen halten und die man sich in einer
ruhigen Stunde am Abend oder zur Vorbereitung auf den Aufbaukurs nochmals anschauen
und vergegenwärtigen kann.
PS: zur einfacheren Lesbarkeit haben wir nur die männliche Form „Pilot“ gewählt!
© Gleitschirmschule Dreyeckland, Freiburger Str. 5, 79199 Kirchzarten, Tel. 07661/627140,
[email protected], www.gleitschirmschule-dreyeckland.de,
Autoren: Thomas Ehret, Roland Lantzsch, Helmut Fehr, Stand: 03/2014
Begleitmaterial Theorieunterricht Grundkurs
Gerätekunde
Bezeichnungen
Obersegel
Hinterkante
Untersegel
Eintrittskante mit
Eintrittsöffnungen
Leinenschloss
Bremsschlaufe
Tragegurte
Klassifizierung gemäß LTF ab 2010
Klasse
A
B
C
D
Flugeigenschaften
Gleitsegel mit einem Maximum an passiver
Sicherheit und einem extrem Fehler verzeihenden Flugverhalten. Gute Widerstandsfähigkeit gegen abnormale Flugzustände.
Gleitsegel mit guter passiver Sicherheit und
Fehler verzeihendem Flugverhalten. Einigermaßen widerstandsfähig gegen abnormale
Flugzustände.
Gleitsegel mit mäßiger passiver Sicherheit
und mit potenziell dynamischen Reaktionen
auf Turbulenzen und Pilotenfehler. Die Rückkehr in den Normalflug kann präzisen Piloteneingriff erfordern.
Erforderliches Pilotenkönnen
Für alle Piloten einschließlich Piloten aller
Ausbildungsstufen.
Für alle Piloten einschließlich Piloten aller
Ausbildungsstufen.
Für Piloten, die das Ausleiten abnormaler
Flugzustände beherrschen, die „aktiv" und regelmäßig fliegen und die die
möglichen Konsequenzen des Fliegens mit
einem Gleitsegel mit reduzierter passiver Sicherheit verstehen.
Gleitsegel mit anspruchsvollem Flugverhalten Für Piloten, die über viel Übung im Ausleiten
und potenziell heftigen Reakt ionen auf Turbu- abnormaler Flugzustände verfügen, sehr aktiv
lenzen und Pilotenfehler. Die Rückkehr in den fliegen, signifikante Erfahrungen in turbulenten
Normalflug erfordert präzisen Piloteneingriff.
Bedingungen gesammelt haben und die die
möglichen Konsequenzen des Fliegens mit
einem solchen Gleitsegel akzeptieren.
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Bodenhandling & Flugtechnik
Vorstartphase
Der Schirm wird an einem Ort ausgelegt, der einen sicheren Start zulässt (siehe auch
Gefahreneinweisung). Die mittlere Zelle des Schirms wird genau in Windrichtung ausgerichtet und der Schirm anschließend vollständig ausgebreitet. Hierbei ist unbedingt darauf
zu achten, dass sich keine Leinen unter dem Schirm befinden. Anschließend wird der
Schirm in eine Bogenform gebracht, indem die mittlere Zelle deutlich nach oben gezogen
wird und die Seiten anschließend von der Mitte nach Außen angepasst werden. Die Eintrittsöffnungen liegen jetzt bogenförmig und sind geöffnet.
Danach werden die Gurte richtig gedreht und die Leinen sortiert. Sinnvollerweise beginnt
man mit den Bremsleinen und arbeitet sich dann über D-, C-, B- zu den A-Leinen. Die
Gurte werden in Flugrichtung ca. 2 m von der Hinterkannte abgelegt. Wurde durch das
Sortieren der Leinen die Kappe wieder verzogen muss nochmals nachgearbeitet werden.
Das Gurtzeug wird angezogen und geschlossen. Hierbei ist immer mit den Beingurten zu
beginnen. (Vorsicht: nie einzelne Gurtschnallen, z.B. beim Hochlaufen öffnen!)
Der Helm wird aufgezogen und geschlossen. Eine Verbindung von Pilot und Schirm
durch Einhängen der Gurte, darf – abgesehen von den ersten Laufübungen im Flachen nur mit aufgesetztem und geschlossenem Helm erfolgen!
Einhängen und Aufnehmen
Der Pilot steht relativ dicht an der Hinterkante Ein Gurt wird vom Boden aufgehoben, wobei seine richtige Lage nochmals geprüft wird. Anschließend wird der Gurt über die Schulter gezogen und in den Karabiner eingehängt, der sofort auf feste Verriegelung geprüft
wird. Danach folgt der andere Gurt.
Nach dem beidseitigen Einhängen wird ein Gurt in die Armbeuge gelegt. Mit der Hand
des anderen Armes wird unter dem Arm hindurch die Bremse gelöst und in die Steuerhand genommen. Danach wird der A-Gurt aus der Armbeuge genommen und ebenfalls
so in die Steuerhand gelegt, dass die Finger das Leinenschloss umschließen.
Jetzt folgt die Aufnahme des anderen Gurtes nach dem gleichen Ablauf, was naturgemäß
schwieriger vonstatten geht, da die Hilfshand bereits mit Bremse und A-Gurt „belegt“ ist.
Startcheck
Vor jedem Start ist ein Sicherheitscheck erforderlich, der aus folgenden 5 Punkten besteht (sogenannter 5-Punkte-Check):
 Pilot: Bein-, Brust-, ggf. Kreuzgurte geschlossen, Karabiner geschlossen, Helm auf
und geschlossen?
 Leinen: Leinen frei, Tragegurte unverdreht, Bremsleinen frei?
 Kappe: Bogenförmig ausgelegt, Eintrittskammern offen, Ohren/Stabilo frei?
 Wind: von vorne?
 Luftraum: nach allen Seiten und oben und unten frei?
Im Grundkurs erfolgt zusätzlich eine ausdrückliche Startfreigabe durch den Fluglehrer
entweder durch Zuruf, über Funk oder über die Kellen!
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Start
Der eigentliche Start besteht aus den drei Phasen

Aufziehphase (bestehend aus Zugteil, Steigteil und Stabilisierungsteil)

Kontrollphase

Beschleunigungs- und Abhebephase
Bewegungsablauf Aufziehphase
Der Pilot steht in der Mitte des Schirmes. Für die Armhaltung beim Aufziehen gibt es zwei
„Lösungen“:
A) der Pilot hält die Arme nahezu gestreckt nach hinten unten gerichtet
B) der Pilot hält die Arme in der sogenannten W-Haltung.
Die A-Leinen sind auf jeden Fall leicht auf Zug und die Gurte liegen auf der nach oben
gedrehten geöffneten Handfläche. Der Pilot bewegt sich in dem nun folgenden Zugteil mit
aufrechtem Oberkörper in die Aufziehrichtung (die Bewegungsgeschwindigkeit ist abhängig vom Wind. Faustformel: wenig Wind - deutliche Vorwärtsbewegung, viel Wind – geringe Vorwärtsbewegung) und führt dabei die Arme kontinuierlich nach oben, um das Abheben des Schirms vom Boden zu unterstützen. Nachdem der Schirm etwa ein Drittel
seines Aufstiegsweges zurückgelegt hat, steigt der Schirm selbständig weiter, sofern
leicher Vorwind herrscht. Ist dies nicht der Fall, bewegt sich der Pilot auch im Steigteil
langsam weiter in Startrichtung. Im letzten Drittel der Aufstiegsphase kommt der Schirm
über den Piloten und wird durch leichten Bremsleinenzug stabilisiert, nachdem zuvor die
Hände von den Gurten entfernt werden. Wenn der Schirm über dem Piloten steht und die
Hände im Gesichtsfeld angekommen sind, erfolgt der fließende Übergang in die Kontrollphase.
Bewegungsablauf Kontrollphase
In der Kontrollphase fällt die Entscheidung, ob der Start fortgeführt oder wegen einer Störung korrigiert oder gar abgebrochen werden muss.
Hierzu geht der Blick des Piloten nach oben zur Kappe. Diese wird über ihre gesamte
Breite auf Störungen (z.B. Einklapper) überprüft. Wenn keine Beeinträchtigungen vorliegen geht der Blick wieder in Startrichtung und es erfolgt der fließende Übergang in die
Beschleunigungsphase.
Bewegungsablauf Beschleunigungs- und Abhebephase
Der Oberkörper wird jetzt leicht nach vorne gebeugt und der Pilot läuft mit langsam zunehmender Geschwindigkeit und größer werdenden Schritten. Erst wenn der Schirm richtig „trägt“ hören die Laufbewegungen auf. Nicht abspringen oder einfach hinsetzen, dies
führt nur zu Fehlstarts. Wer gut durchläuft, hat die besten Aussichten auf einen gelungenen Start.
Im Grundkurs darf erst nach ausdrücklicher Anordnung durch den Fluglehrer eine sitzende Position im Gurtzeug eingenommen werden. Voraussetzung hierzu sind ein entsprechender Könnensstand, die richtigen Bedingungen und ganz wichtig, ein ausreichender
Bodenabstand!
Betätigen der Bremsen
Einen guten Piloten erkennt man am Umgang mit den Bremsen. Hektisches, unkoordiniertes und undosiertes „Reißen“ an den Bremsen führt zum Aufschaukeln der Kappe und
ist unbedingt zu vermeiden. Deshalb die Anweisungen des Fluglehrers zwar zügig, aber
angemessen befolgen. Negativbeispiel: mit der Steuerbewegung wird zu lange gewartet,
die Bäume sind scheinbar schon sehr nah und jetzt wird als Ausgleich dafür heftigst angebremst!?!
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Gut ist:
 volle Konzentration und Beachtung der Anweisungen (auch wenn man auf Wolke 7
schwebt)
 sofortige, dosierte Ausführung der Anweisungen
 permanenter Vergleich: wo habe ich meine Hände und wo sollten diese entsprechend den Zeichen mit den Kellen oder den Anweisungen über Funk sein!
 sanfte Korrekturen
Geradeausflug
Im Geradeausflug befinden sich beide Hände auf derselben Höhe. Der Schirm ist dabei
soweit angebremst, dass die Bremsen zum schnelleren Fliegen geöffnet oder zum Verlangsamen noch mehr gezogen werden können (Hinweis: zur Problematik des Strömungsabrisses siehe im Kapitel Aerodynamik).
Kurvenflug
Um eine Kurve fliegen zu können, müssen die Brems-(Steuer-)leinen rechts und links unterschiedlich weit gezogen sein. Dies kann auf drei Arten geschehen:
Eine Bremse ziehen: während sich eine Hand relativ weit oben befindet, wird die andere
nach unten gezogen.
Eine Bremse öffnen: wenn der Schirm schon relativ weit angebremst war kann eine
Bremse geöffnet werden währen die andere auf ihrer gezogenen Position bleibt.
Eine Bremse öffnen und die andere ziehen: hier erfolgt aus mittlerer Position der
Bremsen eine gegenläufige Bewegung, die eine Hand geht nach oben, die andere noch
weiter nach unten.
Für alle Kurvenarten gilt:
 der Schirm fliegt auf die Seite der tiefer gezogenen Hand
 die Problematik des Strömungsabrisses ist zu beachten, d.h. keine Bremse darf zu
tief gezogen werden!
Landung
Die Landung erfolgt gegen den Wind. Der Pilot richtet sich rechtzeitig so auf, dass er gestreckt im Gurtzeug hängt. Die Beine sind laufbereit.
Aus dem stabilen Endanflug wird der Boden mit Trimmgeschwindigkeit (Bremsen nur auf
Fühlung) angeflogen. Etwa 1-1,5 Meter über Grund werden beide Steuerleinen zügig bis
etwa zur Einstellung des geringsten Sinkens (ca. 20-30 cm) gezogen und dort gehalten.
Mit diesem Anbremsen kommt es zu einer Anstellwinkelerhöhung, womit sich die
Horizontalgeschwindigkeit deutlich verringert. Der leichte Pendeleffekt sorgt zusätzlich
dafür, dass der Schirm nur noch minimal sinkt und kurzzeitig bodenparallel gleitet. Unmittelbar vor der Bodenberührung werden beide Bremsen energisch und vollständig durchgezogen. Das Aufsetzen erfolgt sehr sanft, im Idealfall mit einem Sinken von 0,2-0,5m/s
und einer Vorwärtsfahrt, die deutlich geringer ist als die Minimalfahrt des Gleitschirms.
Zügig anfliegen, Abfangen, Ausgleiten, Durchbremsen ist die ideale Landetechnik bei wenig Wind.
Den Schirm nach der Landung zusammen zu nehmen und den Landebereich räumen.
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Verhalten bei Störungen
Startphase
Beim Starten können folgende Störungen auftreten:
Schirm kommt seitlich hoch
Ursachen: Pilot steht beim Aufziehen nicht in der Mitte, Wind kommt seitlich
Beseitigung: zunächst muss der Schirm seitlich vorwärts unterlaufen werden. Erst wenn
der Pilot sich unter der Kappenmitte befindet kann über die Bremse eine Richtungskorrektur erfolgen.
Schirm schießt vor und klappt frontal ein
Ursachen: die Aufziehphase war nicht gelände- oder windangepasst und das Stabilisieren
war nicht oder nicht ausreichend vorhanden
Beseitigung: wenn der Pilot die Störung rechtzeitig bemerkt, kann er sie durch beidseitiges Anbremsen korrigieren. War die Kappe bereits zu weit nach vorne geschossen, muss
der Start abgebrochen werden.
Schirm öffnet nicht vollständig in der Aufziehphase
Ursachen: in der Regel liegt dies am nicht sorgfältigen Auslegen des Schirms
Beseitigung: da der Schirm in Richtung der geschlossenen Seite drehen will, muss dies
durch Anbremsen auf der Gegenseite verhindert werden. Zusätzlich kann noch durch
„Pumpen“1 auf der eingeklappten Seite die Öffnung unterstützt werden.
Flugphase
Beim Flug können folgende Störungen auftreten:
Seitliche Einklapper
Ursachen: Durch negative Anströmung der Kappe, die durch falsche Steuerbewegungen
oder Turbulenzen hervorgerufen werden können, kann die Kappe einseitig einklappen.
Beseitigung: zunächst muss durch dosiertes Ziehen der Bremse auf der nichteingeklappten Seite die geplante Flugrichtung beibehalten werden. In der Regel reicht dies schon
aus, um durch erhöhten Druck in der Kappe die Störung zu beseitigen. Sollte dies nicht
der Fall sein, wird bei weiterhin gezogener Bremse mit der Bremse der eingeklappten Seite „gepumpt“.
Strömungsabriss
Ursachen: Wenn die Bremsen ein oder beidseitig zu tief nach unten gezogen werden,
reißt die Strömung ab (siehe Aerodynamik). Der Schirm kann dadurch in einen gefährlichen Flugzustand geraten, der auch für erfahrene Piloten bei geringem Bodenabstand
nur schwer unter Kontrolle zu bringen ist.
Beseitigung: hier gilt wie bei vielen Dingen: Vermeidung ist die beste Lösung, deshalb
werden die Bremsen – außer kurz vor der Landung – nie tiefer als bis zur Hüfte gezogen.
Wenn die Strömung trotzdem abreißen sollte (dies merkt man daran, dass der Bremsleinenzug plötzlich von „sehr stark“ auf „sehr schwach“ umspringt) muss/müssen die Bremse/n sofort zügig nach oben genommen werden.
1
Pumpen: dies bedeutet, dass die Bremse mehrmals deutlich auf der eingeklappten Seite nach unten gezogen wird
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Kommandos und Zeichen
Kommandos werden über Funk oder durch direkten Zuruf gegeben.
Kommandos
Start frei
Startverbot
Lauf
Unterlaufen (links/rechts)
Stopp
Bremsen hoch
Anbremsen
Anbremsen (links/rechts)
Gegenbremsen (links/rechts)
Durch
Bedeutung
Startfreigabe
Alle Starts sind untersagt!
Steigerung der Laufgeschwindigkeit in der Beschleunigungsphase
Schirm seitlich vorwärts unterlaufen
Durchführung eines Startabbruchs
Freigeben beider Bremsen
Beide Bremsen deutlich anziehen
Angegebene Bremse deutlich anziehen
Einseitiger Bremsleineneinsatz nach einem Einklapper um ein Wegdrehen zu verhindern
Durchbremsen bei der Landung
Zeichen werden durch Kellen gegeben.
Zeichen
Heben einer Kelle über den
Kopf
Kontinuierliches Kreuzen der
Kellen mit nach unten gestreckten Armen
Beide Kellen schnell horizontal hin und her bewegen
Beide Kellen schnell vertikal
hin und her bewegen
Beidseitiges Abklappen der
Kellen nach unten
Bedeutung
Startfreigabe
Unterbrechung des Flugbetriebs, Startverbot
Hinweis für den Schüler, dass die Bremsen seitlich
zu weit vom Körper entfernt geführt werden.
Hinweis für den Schüler, dass der Bremsleinenzug
nicht stimmt.
Durchbremsen bei der Landung
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Meteorologie
Windrichtung
Windstärke
0/360
270
Angaben in
 Km/h
 m/sec
 Kts
90
180
Der Wind wird nach der Richtung benannt, aus
der er weht!
Turbulenzen
Land-/See-Wind
Wettergefahren




Wind
Gewitter
Föhn
Kaltfront
Berg-/Tal-Wind
Tag
Mittags
Nacht
Nacht
Wettervorhersagen
Radio, Fernsehen, Zeitung, Telefon, Internet
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Aerodynamik
ist die Lehre der Kräfte an einem von Gas umströmten Körper und gibt Antworten auf die
Frage: „Warum fliegt ein Gleitschirm?“
Kräfte am Gleitschirm beim Geradeausflug
Auftrieb
Widerstand
Vortrieb
Gewichtskraft
Gewichtskraft
Die Gewichtskraft entsteht durch die Erdanziehung.
Auftrieb
Der Schirm wird von Luftteilchen umströmt.
Durch die Wölbung des Profils entstehen an der Unter- und Oberseite unterschiedliche
Strömungsgeschwindigkeiten. Auf der Oberseite – wo die Teilchen „dünner gelagert“ sind
entsteht ein Sog, auf der Unterseite ein Überdruck. An der Auftriebserzeugung ist der Sog
mit etwa 2/3 und der Überdruck mit etwa 1/3 beteiligt.
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Widerstand
Der Widerstand bremst das Profil ab. Er wirkt in Strömungsrichtung.
Strömungsabriss
Sobald das Profil nicht mehr komplett von der Luft umströmt wird, z.B. weil die Bremsen
zu tief gezogen werden, kommt es zum Strömungsabriss und damit zum schlagartigen
Ende des Auftriebs.
Diesen Effekt macht man sich bei der Landung mit Gleitschirm über das „Durchbremsen“
zu Nutze.
Luftrecht
Rechtsvorschriften/Zuständige Stellen
LuftVG-Luftverkehrsgesetz, LuftVO-Luftverkehrsordnung, LuftPersV-Verordnung
über Luftfahrpersonal, LuftZulV-Luftverkehrszulassungsverordnung, APO-Ausbildungsund Prüfungsordnung
Beauftragter: DHV-Deutscher Hängegleiterverband
Ausbildung/Pilot
Mindestalter für Ausbildungsbeginn 14 Jahre, Scheinerteilung mit 16 Jahren, L-Schein
berechtigt zu Flügen in zugelassenem und bekanntem Übungsgelände mit Flugauftrag
der Gleitschirmschule
Fluggerät
Musterprüfung, Stückprüfung, Nachprüfung, Instandhaltung, Klassifizierung (siehe Gerätekunde)
Flugbetrieb
Grundregeln, Vorflugregeln, notwendige Ausrüstung
Fluggelände
Genehmigung, zuständige Stelle
Haftung und Versicherung
Verschuldens- und Gefährdungshaftung, Haftpflichtversicherung, Ausschluss des Flugsportrisikos bei Unfall- und Lebensversicherungen
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Tipps für den Gebrauchtschirmkauf
Schirm:
Schirmklasse 1 oder A, Mindestgleitzahl 7, gültiger und dokumentierter LTFNachweis, passende Größe entsprechend dem Startgewicht, es sollte einen
existierenden Hersteller geben, das Gerät muss nach einer Reparatur bzw.
nach dem Check eingeflogen sein, wenn Lufttüchtigkeitsanweisungen für
das Gerät vorliegen, müssen diese vor dem Flug gemäß der Anweisung
behoben sein.
Gurtzeug:
LTF-Nachweis, das Gurtzeug muss einen geeigneten Protektor haben und
dem Piloten gut passen, der Beschleuniger muss montiert und richtig eingestellt sein. Das Gurtzeug muss anfängertauglich sein. (Keine Liegegurtzeuge, keine geschlossenen Schürzen, keine Wettkampfschürzen).
Rettung:
LTF-Nachweis, gültige Betriebserlaubnis, richtige Größe entsprechend dem
Startgewicht, Packnachweis entsprechend den Herstellerangaben.
Gurtzeug /
Rettung
Für die Kombination Gurtzeug/Rettung muss eine Kompatibiltätsprüfung
durchgeführt werden.
Helm
Wir schreiben für die Ausbildungsflüge geeignete, geprüfte Helme vor, die
auch eine gute Dämpfung besitzen sollten, (keine Plastikhelme, Kletterhelme o.ä.). Am Sichersten sind geeignete Integralhelme.
Kosten:
Bei von uns verkauften Ausrüstungen sind die Kosten folgender Serviceleistungen enthalten:
Einfliegen
Beschleuniger montieren u. einstellen
Rettung packen
Kompatibilitätsprüfung
Montage der Rettung ins Gurtzeug
Funktionstest Rettung werfen/einpacken
70,00 €
10,00 €
30,00 - 60,00 €
15,00 €
20,00 €
15,00 €
Bei Ausrüstungen, die nicht bei uns gekauft werden, müssen wir diese Kosten in Rechnung stellen.
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Und wie geht es weiter…
Der Aufbaukurs (A-Schein, offizielle Bezeichnung: beschränkter Luftfahrerschein) besteht
aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Nach erfolgreichem Abschluss darf
der Pilot grundsätzlich selbständig im In- und Ausland fliegen (Beschränkungen einzelner
Länder beachten!)
Der Kurs dauert bei uns 15 Tage. Wir können so ohne Stress die erforderlichen 45 Flüge
mit Flugvorbereitung, Besprechung und Korrektur der Flugaufgaben sowie den Theorieunterricht durchführen. Auch bei Schlechtwetterphasen haben wir so eine realistische
Chance, das Kursziel zu erreichen.
Der Höhenflugkurs beginnt zunächst am vertrauten Übungshang, um die Kenntnisse
aus dem Grundkurs aufzufrischen und sich mit der Ausrüstung vertraut zu machen. Die
weiteren Flüge erfolgen dann in den Höhenfluggeländen mit ansteigenden Höhendifferenzen. Um eine sichere Ausbildung zu ermöglichen, setzen wir zwei Fluglehrer ein. Individuelle Funkunterstützung und Videoanalyse garantieren zusätzlich den Lernerfolg.
Am Kursende organisieren wir die Theorie- und Praxisprüfung durch den Deutschen
Hängegleiterverband. Dadurch können unsere Flugschüler die Ausbildung unmittelbar
und im gewohnten Gelände abschließen.
SEE YOU IN THE SKY…
Raum für eigene Notizen
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