Neues Leben im Blaulicht

nachrichten
Alkoholisiert
verunfallt
LITTENHEID Ein alkoholisierter 37jähriger Motorradfahrer verursachte am späten Donnerstagabend einen Selbstunfall. Der Mann
war gegen 23 Uhr auf der Widenackerstrasse in Richtung Zentrum
unterwegs. Gemäss den ersten Erkenntnissen der Kantonspolizei
Thurgau verlor er in einer scharfen Linkskurve die Kontrolle über
sein Fahrzeug und stürzte. Beim
Unfall wurde niemand verletzt, es
entstand geringer Sachschaden.
Weitere Abklärungen durch die
Kantonspolizei ergaben, dass am
Motorrad kein Kontrollschild montiert und der Versicherungsschutz
seit einiger Zeit erloschen war. Die
Polizisten konnten beim Lenker
Alkoholmundgeruch feststellen.
Der Atemlufttest ergab einen Wert
von rund 1,4 Promille. Den Führerausweis musste der Kroate daraufhin abgeben.
kapo/kat
Verletzte nach
Frontalkollision
WEINGARTEN Eine 56-jährige Autofahrerin war am Montag, kurz vor
12.30 Uhr auf der Hauptstrasse von
Stettfurt in Richtung Lommis unterwegs. Sie fuhr hinter einem
landwirtschaftlichen Fahrzeug her.
Gemäss Mitteilung der Polizei bog
sie links nach Weingarten ab und
übersah dabei das korrekt entgegenkommende Fahrzeug eines 59jährigen Lenkers. Bei der heftigen
Frontalkollision wurde seine 58jährige Beifahrerin mittelschwer
verletzt und musste mit dem Rettungsdienst ins Spital gebracht
werden. An den Fahrzeugen entstand Sachschaden von mehreren
zehntausend Franken. kapo/kat
Bild: kapo
Beim Unfall wurde eine Beifahrerin mittelschwer verletzt.
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Neues Leben im Blaulicht
REGION Ruedi Dietz und Fabienne Koller haben die Polizeischule absolviert und starten nun ihren Berufsalltag
Fabienne Koller und Ruedi
Dietz haben ihre Ausbildung
bei der Kantonspolizei Thurgau
Polizei erfolgreich absolviert.
Nun gilt es ernst. Seit Montag
sind die beiden auf Patrouille.
Im Gespräch erzählen sie, was
ihnen Sorgen bereitet und dass
die Gedanken an die Dienstwaffe des Öfteren in den Hintergrund geraten.
22 Polizistinnen und Polizisten haben am Freitag in Frauenfeld ihr
Amtsgelübde abgelegt. Damit stehen sie fortan offiziell im Dienst der
Kantonspolizei Thurgau. Unter ihnen sind auch die 23-jährige Fabienne Koller vom Polizeiposten
Rickenbach und der 27-jährige
Ruedi Dietz vom Polizeiposten
Münchwilen. Nach einem Jahr
Schule und Praktika sowie sechs
intensiven Prüfungstagen stehen
die beiden nun am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn.
Frau Koller, Herr Dietz, Hand aufs
Herz: Wovor haben Sie Respekt,
wenn Sie an Ihren Berufsalltag
denken?
Koller: «Mir wird es etwas mulmig, wenn ich daran denke, Menschen schlechte Nachrichten zu
überbringen. Ich denke, das wird
mir am schwersten fallen.»
Dietz: «Sehe ich auch so. Aber
auch, dass immer mehr Gewalt gegen Polizisten ausgeübt wird, lässt
einen nicht kalt.»
Frau Koller, fürchten Sie dies als
Dienstfrau nicht noch mehr?
Koller: «Klar macht man sich darüber Gedanken. Aber ich könnte
mir vorstellen, dass die Hemmschwelle, die zur Gewalt führt, bei
Frauen höher liegt. Der Vorteil der
weiblichen Dienstangestellten ist
unsere kommunikative Art, die oftmals zur Deeskalation führt.»
Herr Dietz, worin sehen Sie Ihre
Stärken, die sie als Polizist auszeichnen?
Dietz: «Ich trete mit Gelassenheit,
Ruhe und Anstand den Menschen
gegenüber. Auch Menschlichkeit
ist sehr wichtig. Wer anständig ist,
Bild: Katja Fässler
Neu auf Patrouille: Der 27-jährige Ruedi Dietz und die 23-jährige Fabienne Koller freuen sich auf ihren Einsatz bei der Polizei.
wird in der Regel anständig behandelt.»
lem reagierte jeder doch sehr positiv.»
Warum haben Sie sich überhaupt
für eine Ausbildung bei der Polizei entschieden?
Koller: «Schon als Kind hatte ich
einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Hinzu kommt, dass meine beiden Brüder und auch mein
Freund bei der Polizei sind. Das hat
mich positiv beeinflusst.»
Dietz: «Meine Patin ist Polizistin,
daher interessierte mich der Beruf
schon, seitdem ich ein Kind war.
Den Beruf finde ich sehr abwechslungsreich. Es gefällt mir im
Team zu arbeiten und dass ich
Kontakt zur Bevölkerung habe.»
Sie tragen jetzt täglich Uniform.
Wie wirkt das auf andere und auf
Sie selbst?
Koller: «Ich merke schon, dass ich
mit der Uniform mehr Aufsehen errege. Daran muss ich mich noch gewöhnen. Speziell anders fühle ich
mich damit aber nicht.»
Dietz: «Auf mich selbst hat das keinen grossen Einfluss. Wie es bei anderen ist, kann ich nicht wirklich
beurteilen.»
Wie hat ihr Umfeld, auf Ihren Berufswunsch reagiert?
Koller: «Meine Mutter macht sich
schon Sorgen, dass mir etwas passiert. Ich denke, das ist normal. Vor
allem da ich die Jüngste in der Familie und das einzige Mädchen bin
(lacht).»
Dietz: «Alle meine Freunde konnten es schon erahnen, dass mich
mein beruflicher Weg zur Polizei
führt. Etwas Sorge bei der Familie
war auch mit im Spiel. Alles in al-
Unter den Absolventen der Polizeischule sind sechs Frauen mit
dabei. Der Frauenanteil der Kapo Thurgau beträgt zwölf Prozent. «Für eine gute Truppe sind
beide Geschlechter enorm
wichtig», sagt Kapo Sprecher
Matthias Graf. Rekrutierungsprobleme bestünden bislang
keine. Auch für den nächsten
Jahrgang sind 24 Aspiranten
eingeschrieben.
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Haben Sie Mühe mit dem Gedanken, dass Sie jetzt jeden Tag mit einer Waffe bei der Arbeit sind?
Koller: «Der Begriff 'Verhältnismässigkeit' wurde uns im Verlauf
der Ausbildung immer wieder ans
Herz gelegt. Es gibt viele Arten, einen Konflikt zu lösen. Die Waffe
kommt erst zum Zug, wenn ein Polizist oder eine Polizistin oder Dritte ernsthaft an Leib und Leben bedroht sind und es keine andere
Möglichkeit gibt.»
Dietz: «Die Waffe ist im Bewusstsein eher zweitranig. Sie ist unser
letztes Mittel und kommt nur im
absoluten Notfall zum Einsatz.»
Seit Montag sind Sie im Dienst.
Was haben Sie bisher erlebt?
Koller: «Kaum bin ich am Montag
auf dem Posten angekommen, wurde mir auch schon ein Unfall gemeldet. Ich habe dann Verkehrsdienst erbracht. Ausserdem habe
ich einen kleineren Einbruchdiebstahl entgegengenommen.»
Dietz: «Bislang war ich hauptsächlich mit Bürodienst beschäftig. Zudem durfte ich am ersten Arbeitstag einen herzlichen Empfang erleben.»
Interview: Katja Fässler