Streben nach

MODERN COUNTRY
Streben nach
Perfektion
FOTOGRAFIE: CLAUDE SMEKENS
Wer ein Haus baut oder Umbaupläne hegt, fragt sich stets,
wie wohl alles aussehen mag, wenn es einmal fertig ist. In
welchem Stil wird das Haus gehalten und in welche Farben
und Atmosphäre wird es getaucht sein? Viel seltener werden
die Details, beispielsweise die Verarbeitung, bedacht. Dabei
sind es gerade diese kleinen Dinge, die ein Haus vollenden
und die für die Ausstrahlung entscheidend sind.
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ie vor rund 15 Jahren erbaute Pastoratsvilla von Heidi Geubelmans in
Oevel wurde erst vor wenigen Jahren gründlich umgebaut. Nicht nur
die Küche wurde vergrößert, sondern es kam auch ein Schwimmbad hinzu,
untergebracht in einem zusätzlichen Gebäude aus Eichenholz. Außerdem
erhielt die Einrichtung ein komplettes Umstyling.
KLOSTER
Heidi: „Ich war der Ansicht, dass die Einrichtung nach zehn Jahren einer
kleinen Auffrischung bedurfte. Am Ende musste aber doch viel mehr passieren – es entpuppte sich als sehr aufwändiges Projekt.“ Die Grundsubstanz konnte glücklicherweise beibehalten werden. Das Haus ist aus Recyclingsteinen eines alten Klosters errichtet worden, das man abgerissen hatte.
GROSSZÜGIGE KÜCHE
Um die Küche zu vergrößern, wurde ein Erker hinzugefügt. Heidi berichtet, dass das Fenster entfernt und ein Stück angebaut wurde. So entstand
genügend Platz für einen langen Esstisch, an dem bis zu zwölf Personen
bequem Platz nehmen können. „Das ist bei Familienfeiern sehr schön.“
Die ursprüngliche Küche hatte Schranktüren, die von Hand lackiert waren.
Heidi beschloss, die Fronten zu beseitigen und durch massive Eichentüren
zu ersetzen. „Die alten Schranktüren habe ich übrigens erhalten. Ich liebe
Veränderungen in meiner Einrichtung, wer weiß, vielleicht streiche ich sie
sogar irgendwann einmal schwarz, dann bekommt auch die Küche wieder
einen neuen Look. So bleibt es immer interessant.“
RUHE UND STIL
Das Wohnzimmer ist eine Oase des Stils und der Ruhe. Vieles ist hier Ton
in Ton gestaltet, nur der Wohnzimmertisch aus Eiche, lasiert in frischem
Weiß, fällt ein wenig aus dem Rahmen. Heidi: „Es war gleichsam Liebe auf
den ersten Blick. Mir hat der niedrige Tisch mit seiner schlichten, ausgewogenen Formgebung auf Anhieb gut gefallen.“ Die vertäfelte Wand bietet
Platz für den Kamin, den Fernseher sowie einige Bücher und Dekorationsstücke.
ELEGANT UND STATTLICH
Den Wintergarten mit fabelhaftem Blick auf den Garten gab es schon vor
dem Umbau und der Renovierung. Hier herrscht eine völlig andere Atmosphäre als im Wohnzimmer vor. Nicht so behaglich, dafür aber herrlich
elegant. Dies ist unter anderem dem imposanten Boden aus alten Kirchenplatten zu verdanken. Der gigantische alte Lüster ist bleischwer. „Er wurde
über das Dach hineingebracht“, erläutert Heidi. „Wir haben einige Ziegel
des Daches beseitigen müssen, um eine Öffnung zu schaffen, damit der
Lüster über einen Flaschenzug in den Wintergarten gelangen konnte. Das
war ein richtiges Husarenstück.“
„Das Haus ist aus Recyclingsteinen des früheren Klosters
von Opgrimbie errichtet worden, das hatte man abgerissen.“
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RUHE DAHEIM
Wenn Heidi etwas macht, dann strebt sie nach Perfektion. „Ich habe große
Freude daran, wenn das Haus vom Keller bis zum Dachfirst schön und
harmonisch gestaltet ist. So etwas vermittelt meiner Ansicht nach Ruhe –
und das finde ich, gerade in der heutigen hektischen Zeit, sehr wichtig. Bei
unserer hektischen Arbeit ist es das Wichtigste, dass man Ruhe im Haus
findet“, sagt sie. Außerdem hat Heidi ein Faible für hochwertige Möbelmarken. Ihre Bett- und Badezimmerwäsche ist beispielsweise von Scapa
Home, viele Möbel stammen von Flamant und die Betten von ihr selbst
und ihrem Sohn sind von Spink & Edgar.
ALTE BESCHLÄGE
Der Wunsch nach Perfektion ist auch in den Details erkennbar. So hat Heidi den ledernen Rand des Kokosteppichs in der Essecke in der gleichen
Farbe einfärben lassen wie ihre Übergardinen. Im Übrigen fallen im gesamten Haus die prachtvollen Beschläge auf. Türgriffe, Handgriffe, Riegel
und Scharniere zeugen allesamt von kunstvoller alter Handwerksarbeit.
Hierbei hat sich Heidi auf das Team von Dauby verlassen. Bei diesem Unternehmen aus dem belgischen Wommelgem wird jeder Artikel von Hand
bearbeitet. Das sorgt dafür, dass jedes Produkt die Ausstrahlung eines Einzelstücks hat.
Das anschließende Badezimmer ist von
der Ausstattung her klassisch, aber die
Armaturen von Dornbracht sind sehr
modern. Die Dusche besteht aus grauem
Naturstein. Der große Bogen zeigt noch
deutlich, wo einst das Fenster war.
Das blaue Zimmer ist ein wenig maritim inspiriert,
und zwar dank der marineblauen Gardinen von Ralph
Lauren, kombiniert mit weißen Akzenten.
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FARBLICHE NUANCEN
Das Wohnzimmer ist eine Oase der Ruhe. Die Wand
in Boiserie bietet Platz für den Kamin, den Fernseher
und noch einige Bücher und Dekorationsstücke.
Die drei Schlafzimmer sind individuell gestaltet worden, sie heben sich durch unterschiedliche
Farbnuancen und Accessoires voneinander ab. Im Gästezimmer ist das Himmelbett das Herzstück.
Die witzigen Schafsköpfe hat Heidi schon gehabt, als ihre Kinder noch klein waren. Tochter Charlotte hat inzwischen das Haus verlassen und ist selbst Mutter geworden. Sohn Alessandro ist 15.
Er schläft im blauen Zimmer. Dieses Zimmer ist ein wenig maritim inspiriert, dies vermitteln die
marineblauen Vorhänge von Ralph Lauren, kombiniert mit weißen Akzenten.
BREITE STREIFEN
Im Elternschlafzimmer fällt der Blick als Erstes auf die klassische Tapete mit ihren breiten Streifen
– sie ist von Arte. Das Bett ist mit schwarzem Velours bezogen und gepolstert, passend zur Sitzbank
vor dem Bett. Das ans Schlafzimmer angrenzende Bad ist von der Ausstattung her klassisch, die
Armaturen von Dornbracht hingegen wirken sehr modern. Die Dusche besteht aus grauem Naturstein.
SORGFÄLTIGE MASSARBEIT
Im gesamten Haus wurde Maßarbeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Von der Küche bis zu
den Ankleideschränken, vom Badezimmer bis hin zu den Heizkörper-Verkleidungen aus Flechtwerk, hat die Firma Janssens en Tally aus Vosselaar diese Maßarbeit komplett übernommen.
HÄNDCHEN FÜRS EINRICHTEN
Das Restyling ihres Hauses hat Heidi zwar einige schlaflose Nächte gekostet, es hat ihr aber auch
sehr viel Spaß bereitet. „Gelegentlich berate ich andere Menschen in Einrichtungsfragen“, erzählt
die kreative Frau, die früher schon einen Kurs als Farbberaterin absolviert hat. „Das ist so etwas wie
ein Hobby, das ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist. Vielleicht steige ich ja irgendwann einmal in
die Einrichtungsbranche ein ...“ u
Infos/Kontakt: DAUBY, Tel.: (00 32) 33 54 16 86, www.dauby.be
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