Sport und Show auf der Mainlände

LOHR
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MONTAG, 14. SEPTEMBER 2015
NACHRICHTEN
Motorradfahrt gegen
Hoftor: Beckenbruch
LOHR. Das Becken hat sich eine
57-jährige Motorradfahrerin
am Samstag bei einem Unfall
in Lohr gebrochen. Wie die
Polizei meldete, verlor die Frau
als sie gegen 12 Uhr aus einer
Hofeinfahrt in der Rechtenbacher Straße fahren wollte, die
Kontrolle über ihre Maschine.
Sie prallte gegen ein Metalltor
auf der gegenüberliegenden
Straßenseite. Ein Hubschrauber brachte sie ins Klinikum
nach Würzburg. fka
Motorradfahrer bei
Unfall schwer verletzt
EUSSENHEIM. Schwere Verletzungen hat ein Motorradfahrer
am Freitag bei einem Unfall
auf der Bundesstraße 27 bei
Eußenheim davongetragen.
Wie die Polizei mitteilte, fuhr
ein 71-jähriger Suzuki-Fahrer
kurz vor 15 Uhr von der Kreisstraße aus Richtung Aschfeld
auf die B 27 auf. Dabei nahm er
dem Motorradfahrer, der auf
der Bundesstraße aus Richtung
Eußenheim kam, die Vorfahrt.
Der 46-jährige kam nach dem
Zusammenstoß auf der Kreuzung ins Krankenhaus, der 71jährige wurde leicht verletzt. Es
entstand ein Schaden von etwa
6000 Euro. fka
TIER DER WOCHE
Rudi ist neugierig
und nicht scheu
LOHR. Zwergkaninchen Rudi
hat schon einen mächtigen
Backenbart, dabei ist es erst
vier Monate alt. Der Bart hat
seiner Art den Namen gegeben,
die Löwenköpfchen genannt
wird. Rudi ist kastriert und
wird vom Tierheim nur in Gesellschaft von Artgenossen und
in artgerechte Haltung in einem großen Käfig abgegeben.
Das Kaninchen ist neugierig
und nicht scheu. tjm
b
Informationen unter
Tel. 0 93 52/96 90.
Spektakuläre Action bot die Stuntcrew von »Alarm für Cobra 11«.
Fotos (2): Monika Büdel
Sport und Show auf der Mainlände
Pyromainia: 3000 Besucher beim Nachmittagsprogramm – TSV-Vorsitzende spricht von Wiederholung 2016
Von unserem Mitarbeiter
THOMAS JOSEF MÖHLER
LOHR. Gut 3000 Besucher kamen
am Samstag zum Nachmittagsprogramm von »Pyromainia, die
Lohrer Feuerwerksnacht« auf die
Mainlände. »Ich habe tagsüber
nicht mit mehr Leuten gerechnet«,
betonte in einer ersten Bilanz Ulla
Menzel, Vorsitzende des TSV
Lohr. Die Jugendarbeit des Vereins profitiert von der Großveranstaltung (siehe »Hintergrund«).
Die Abteilungen des TSV Lohr
präsentierten auf der Bühne, der
Mainlände und auf dem Main ihr
vielfältiges Sportangebot. Die
Vorführungen hätten großes Interesse gefunden und seien gut
angenommen worden, so Menzel.
Die Abteilungen hätten bei der
Vorbereitung und beim Aufbau
keine Mühen gescheut.
Der Vorverkauf von Eintritts-
» Schöner kann's
nicht werden. «
Schauspieler Vinzenz Kiefer wurde mit dem Hubschrauber eingeflogen.
ratoren Daniel Pesch und Dany
Füg von Radio Charivari seien zufrieden. Bei der Stuntshow hätten
die Zuschauer in fünf Reihen an
den Absperrungen gestanden.
Joha und seine Firma Action
Concept hatten sich mächtig ins
Zeug gelegt, um den Zuschauern
etwas zu bieten. Die Stuntmänner
und eine Stuntfrau, die sonst bei
der Actionserie »Alarm für Cobra
11« zum Einsatz kommen, zeigten
einen spektakulären Autoüberschlag, einen waghalsigen Motorradsprung und Driftfahrten mit
karten habe in der vergangenen
Woche noch einmal angezogen, als
absehbar gewesen sei, dass das
Wetter gut werde. Diese Prognose
traf allerdings nur für den Nachmittag zu, am Abend fing es an zu
regnen. Aus Sicht der TSV-Vorsitzenden sollte die Veranstaltung
nächstes Jahr wiederholt werden.
»Schöner kann's nicht werden«,
sagte Filmproduzent Hermann
Joha, Initiator und großer Unterstützer von Pyromainia, am späten
Nachmittag. TSV und die Mode-
Mit qualmenden Reifen führten die Stuntleute Drifting mit dem Auto vor.
vorfuhr. Kiefer ließ sich von den
Moderatoren einige private Aussagen entlocken, dass er die Heiratsanträge nicht mehr zählt und
eigentlich kaum Sport braucht:
»Die Hauptrolle bei Cobra 11 ist
Sport genug.« Kiefers Popularität
ließ sich daran erkennen, dass
mehrere
hundert
Menschen
Schlange standen, um ein Autogramm von ihm zu ergattern.
Bürokratie schlägt zu
Noch etwas spektakulärer und
auch bequemer für die Zuschauer
Foto: Möhler
wäre Pyromainia ausgefallen,
wenn nicht die Bürokratie wieder
einmal zugeschlagen hätte. Für
den geplanten Sprung eines
Stuntmans aus einem Hubschrauber auf ein Boot hätten die Veranstalter acht Wochen vorher eine
Genehmigung einholen müssen.
Als sie das erfuhren, war die
Frist schon vorbei. Bei Ulla Menzel beklagten sich Zuschauer, dass
vor der Bühne keine Bänke aufgestellt waren. »Das durften wir
aus Sicherheitsgründen nicht machen«, berichtete sie.
Hintergrund: Die Idee hinter Pyromainia
Akrobatische Vorführung der Wassersportler des TSV Lohr.
quietschenden Reifen.
Ein demoliertes Auto wurde
Foto: Möhler
Kiefer ein, der auf der Mainlände
im originalen Cobra-11-Fahrzeug
Initiator von Pyromainia war der in Lohr
geborene Fimproduzent und Besitzer
des Hotels Franziskushöhe, Hermann
Joha. Beim Besuch der Pyronale in
Berlin, der »Olympiade« der Feuerwerker, kam ihm die Idee, dass die Lohrer
Mainlände ideal für eine solche Veranstaltung wäre. Mit ihr möchte Joha
die Jugendarbeit des TSV Lohr unterstützen – der Erlös kommt ihr zu
Gute. Joha spielte in seiner Jugend beim
TSV Handball und fuhr Kajak.
Finanziert wurde Pyromainia über
Sponsoren und Werbepartner, Ei-
genleistungen der TSV-Abteilungen
und den Eintritt von fünf Euro. Um die
gastronomische Versorgung kümmerten sich Profis, die Organisation übernahm das Team der Franziskushöhe.
Ein erfolgreicher Test für Pyromainia
war das »Schneewittchen-Musikfeuerwerk« an der Franziskushöhe
im vorigen Jahr, zu dem ohne großen
Vorlauf rund 2000 Besucher kamen.
Von Pyromainia sollen neben der Jugendarbeit des TSV Lohr auch Tourismus, Wirtschaft und das Ansehen der
Stadt profitieren. (tjm)
Ein Herz für die Pyromainia und alle
Pyromainia: Warum der Tag uns so berührte – Und ein Sinnbild über Lohr
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Foto: Möhler
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anschließend auch noch gesprengt
und von der Lohrer Feuerwehr
gelöscht. Joha und die Stuntleute
ließen die Zuschauer mit ihren
Erklärungen hinter die Kulissen
des Filmgeschäfts blicken.
Stunts sind eben keine waghalsigen Aktionen, sondern genau
berechnet und werden vorgeführt
mit präparierten Fahrzeugen, aus
denen alles Brennbare entfernt
wurde und die innen einen Überschlagkäfig erhielten.
Mit dem Hubschrauber flog Cobra-11-Hauptdarsteller Vinzenz
Hermann Joha, Pyromainia-Initiator
Die Haare haben den Löwenköpfchen den
Namen gegeben.
Foto: Möhler
Redaktion
Main-Spessart-Tauber
Foto: Büdel
Hoch hinaus wollten die Turnerinnen des TSV Lohr.
Foto: Möhler
Eine lange Schlange vor dem Autogrammstand mit Vinzenz Kiefer.
Foto: Möhler
LOHR. Das Feuerwerk, das die Stadt
am Samstag erlebt hat, hat die
Herzen berührt. Und die Herzen,
die das Team von Franken Pyro
mit »Feuer« an den Himmel gemalt hat, waren Ausdruck eines
großen, ehrlichen Geschenks an
die Zuschauer. Es war letztlich
egal, dass es regnete und egal, ob
das Versprechen eingelöst wurde,
bei dieser ersten Pyromainia das
größte Feuerwerk Frankens in die
Nacht zu schicken. 20 Minuten
Farben, Musik, Gefühle – ein
Rausch.
Zuletzt hatte im Mainviereck
2010 ein privater Unternehmer ein
mehr als 45-minütiges Feuerwerk
als »Nacht der Lichter« in Miltenberg gezündet, 20 000 schauten zu.
Seither hat sich keiner mehr an
einen Superlativ gewagt. Jetzt
hatte es wieder einen gekitzelt für manche selbst ein Superlativ:
Hermann Joha, Filmproduzent,
Action-Fan und vor allem Lohrer.
Wow: Das haben die Feuerwerker an den
Himmel gemalt.
Foto: Manuela Klebing
So groß wie das Vorbild Pyronale,
das erst am Wochenende zuvor
den
Feuerwerker-Weltmeister
ausgemacht hatte, ging natürlich
nicht – Veranstalter Joha fand seinen eigenen Dreh. Mit einem Tag
Action, Stunts und Sports kombiniert mit einem Abend voll Dynamik und Romantik. Ein weiteres
Mal erzählte der »Cobra-11«-Chef
die Geschichte von heldenhaften
Männern und schönen Frauen mit
Happy End, diesmal live über
Stunden. – Lohr kann glücklich
sein, dass am Himmel der Stadt die
Herzen sprühen, das war und
bleibt weit darüber hinaus sichtbar. Manuela Klebing > Seite 18
Monika Büdel (mb), Karin Hasenstab
(kay), Jochem Hauck (jh), Hans
Lembach (hl), Bianca Löbbert (bil),
Matthias Schätte (scm), Heinz Scheid
(eiei), Lena Schwaiger (ls), Christian
Weyer (chw).
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Aus der Vogelperspektive: Pyromainia füllte die gesamte Mainlände aus.
Foto: Thomas Rummel