Fantasie haben heisst nicht, sich etw as auszudenken, es heisst

Fantasie haben heisst nicht, sich etwas auszudenken, es heisst,
sich aus den Dingen etwas zu machen. ( Thomas Mann )
allesg
eritzt
Inhaltsverzeichnis
Art Space
Eindruck pastpresentfuture
EinDruckDrucktechnik
„alles geritzt“ Zielgruppe
Projekt -beschrieb, -leitung, -teilnehmer, -daten
Wie es zum Projekt kam
Druckdreamteam
Im Detail
Kunsthandwerk
...es geht los
UnterDruck Umsetzung
Jetzt wird gedruckt
Hauptsache Drucksache
Einladungskarte
Gedruckt Medien
Angela Rüegg
Kulturvermittlerin CAS
Kuverum PH FHNW
Salisstrasse 14 | 7000 Chur
Telefon +41 (0)79 410 09 87
E-Mail [email protected]
http://www.kuverum.ch/Angela.Rueegg
Vernissage Impressionen
Zur Vernissage gesprochen
Erkenntnisse
Ich möchte so etwas...wieder mal machen
Stimmen fürs Projekt
„Schule und Kultur“
Ähnliche Projekte
Gemeinsam geritzt mit
Quellenangaben
Impressum
Art Space
Schloss Haldenstein
Lithographie- und Radierwerkstatt
Am Südrand des Dorfes Haldenstein befindet sich das
Schloss, das im frühen 16. Jahrhundert errichtet und ca.1544
durch Johann Jacob von Castion erweitert und prunkvoll
ausgestattet wurde. Im Jahre 1703 gelangte das Schloss in
den Besitz der Familie von Salis, danach ging die Anlage an
die Familie Salis-Soglio über. Ab 1922 war es im Besitz der
Familie Batänjer und danach ging es 1966 in eine Stiftung
über. Heute dient das Schloss als Sitz der Gemeindeverwaltung Haldenstein und des Archäologischen Dienstes
Graubünden. Die Räumlichkeiten werden von der Stiftung
für verschiedene Anlässe zur Verfügung gestellt.
Die Werkstatt im Schloss Haldenstein befindet sich in Parterreräumen des Schlosses und ist ausgestattet mit zwei
Steindruck - Handpressen, davon eine Hundertjährige der
Firma Mansfeld aus Leipzig, einer Radierpresse, einer Handabzugspresse sowie diversen Regalen mit Lettern klassischer Schriften für den Bleilettern- Satz und Druck. Ein
ansehnliches Steinlager kleiner, mittlerer und grösserer
Steine steht für den Steindruck zur Verfügung.
Quelle: www.haldenstein.ch
Quelle: www.druckwerkstatt-haldenstein.ch
EinDruck pastpresentfuture
Baselitz
Die Geschichte der Radierung
Authentizität und Reproduktion
Text: Armon Fontana, Kulturförderung Kanton Graubünden
Um 1900 hatte die Technik einen Standard erreicht, der ihr
zwei Dinge erlaubte: Erstens konnte sie nun alle Kunstwerke zu ihrem eigenen Objekt machen, indem sie sie reproduzierte. Zweitens eroberte sich die Technik selbst
einen Platz unter den künstlerischen Verfahrensweisen. So
schilderte Walter Benjamin die Entwicklung und Auswirkung der Technik der Reproduzierbarkeit auf die Kunst. Der
Philosoph bemerkte aber auch, dass dem Kunstwerk aufgrund der technischen Reproduzierbarkeit nun der Charakter des Einmaligen fehle, dass das Kunstwerk durch die
Bildquelle: www.staedtische-galerie-wolfsburg.de
Reproduktionsfähigkeit etwas Massenhaftes sei; kurzum, es
fehle ihm die Aura des Einzigartigen. Mittlerweile sind wir
alle im Alltag so ausgerüstet, dass wir die technische Reproduzierbarkeit selbst vornehmen können; mittels Fotokamera, mittels Handy, mittels Scanner. Und wir müssen nicht
einmal mehr das; das Internet genügt, um Mona Lisa digital
lächeln zu sehen, oder um in den virtuellen Weiten Van
Goghs Sämann zu begegnen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts
verloren Radierung und Kupferstich, beides grafische Tiefdruckverfahren, durch die Erfindung der Lithografie und der
Autotypie allmählich ihre Bedeutung. Die Lithografie, als ein
im späten 18. Jahrhundert erfundenes Vervielfältigungsverfahren, machte Kunst als erste Technik in einer neuen Dimension verfügbar. Von den frühen Lithografien eines
Honoré Daumier, der sie für karikaturistische und somit
gesellschaftskritische Zwecke brauchte, über die Lithografien aller Kunstpositionen des vergangenen Jahrhunderts erwies sich diese Vervielfältigungstechnik als etwas, das
zwischen Authentizität und Reproduktion divergiert, als
etwas, das zugleich künstlerische Einzigartigkeit und technische Reproduktion in sich vereint.
Die Technik der Radierung hatte bereits mit spezialisierten
Schmieden des späten Mittelalters angefangen, welche ein
Ätzverfahren zum Verzieren von Waffen und Rüstungen
einsetzten. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts bedienten sich
zunächst Goldschmiede, später dann auch Künstler dieser
Tiefdrucktechnik. Die Radierkunst umfasst die verschiedensten Techniken. So gehören Strichätzung und Kaltnadel
ebenso dazu wie Weichgrundätzung und Aquatinta, dazu
verschiedene Mischtechniken. Die Radierung ist seit ihrer
Erfindung in ihrer Art authentisch geblieben, Arbeitsgeräte
und Arbeitstechniken haben sich kaum verändert. Eine
Kunst also, deren Geschichte bis heute fortlebt.
EinDruckDrucktechnik
Je nach Kraftaufwand beim Ritzen können ganz feine oder
sehr grobe Linien entstehen. Überall dort, wo die Radiernadel ihren Druck ausgeübt hat, wird der Weichgrund entfernt. Bei der Ätzung kann an dieser Stelle die Säure die
Platte angreifen wobei je nach Dauer im Säurebad Vertiefungen entstehen. Nach der Ätzung erscheint die Vernismou-Radierung im Druck als bleistiftartig gekörnte Lineatur.
Bei der Arbeit mit Kindern empfiehlt sich ein nicht toxisches
Verfahren.
Zum Begriff „RADIERUNG“
Technik
Zum Erstellen einer Radierung oder Druckgrafik gehört das
Erarbeiten einer Druckvorlage, das Einfärben der Vorlage
und das Drucken mit der Radierpresse. Alle Vorgänge sind
nicht nur technischer Natur sondern benötigen viel Gefühl.
Herstellung einer Druckplatte
Ausgangsmaterial ist eine polierte Zinkplatte. Bei der Vernis
mou - Radier Technik wird die polierte Metallplatte mit
einem weichen, klebrigen Ätzgrund überzogen (Vernis
mou). Mit einer aus massivem Stahl bestehenden Radiernadel wird eine Zeichnung in die Platte geritzt.
Quelle: www.estherangst.ch
Das Wort „Radierung“ geht auf das lateinische „radere“ zurück und bedeutet: Kratzen, wegnehmen, entfernen.
Ein Motiv wird durch Ritzen, Kratzen, Schaben oder Ätzen
in die spiegelglatte Oberfläche einer Metallplatte gearbeitet.
Verschiedene Techniken, mit Namen wie „Vernis mou“,
„Aquatinta“ oder „Kaltnadel“ können dabei angewendet
werden. Bei nur zwei von diesen Techniken handelt es sich
nach Lehrbuch um Radierungen, nämlich bei der Kaltnadelradierung und der Ätzradierung. Zusammen mit den anderen Techniken sowie den Mischtechniken, die daraus
hervorgehen, können sie unter dem Begriff künstlerische
Druckgrafik oder manuelle Tiefdrucktechniken zusammengefasst werden.
„alles geritzt“
Jessica
Matteo
Florian
Elin
Valentino
Liliana
Alina
Luc
Olivia
Jara
Janis
Olivia
Lorena
Nina
Zielgruppe
Dieses Vermittlungsprojekt ist an eine 6. Primarschulklasse gerichtet.
Je nach Altersklasse kann der Schwierigkeitsgrad angepasst werden.
Corsin
Nayara
Vera
Projekt
Beschrieb
Die Schülerinnen und Schüler erlernen während einer Woche, jeweils am Nachmittag, in der Lithographie- und
Radierwerkstatt im Schloss Haldenstein die Radierung, eine Technik für Tiefdruckverfahren. Zum Abschluss organisieren die Schülerinnen und Schüler eine Vernissage, zu der sie die Gäste mit selber gedruckten Karten einladen. Am Montag, Dienstag und
Donnerstag lernen die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Schritte der Radiertechnik. Dabei kommt ein nicht toxisches
Verfahren zur Anwendung. Die Säuren werden durch Kupfersulfat ersetzt. Es entstehen keine toxischen Dämpfe. Die Schülerinnen
und Schüler arbeiten während der ganzen Zeit im Schlosshof und benutzen die Werkstatt lediglich zum Drucken. Wir verwenden
Zinkplatten und verschiedene Werkzeuge um auf die Platten einzuwirken. In die so entstandenen Vertiefungen kommt Farbe.
Der Druck vollzieht sich auf angefeuchtetem Tiefdruckpapier, das in einer Druckpresse gegen die Zinkplatte gepresst wird. Die
Druckfarbe aus den Vertiefungen zeichnet sich auf dem Papier ab. Das Gedruckte erscheint seitenverkehrt. Die Vorbereitung
Wie es zum Projekt kam
An einem Kurs im Schloss Haldenstein habe ich die Faszination des Druckens entdeckt
und wurde Aktivmitglied der Lithographie- und Radierwerkstatt. In Nubia Landell habe ich eine Künstlerin und Werkstattleiterin
kennengelernt die sich für Kulturvermittlung und Förderung von jungen Menschen begeistern liess.Wir haben uns darüber unterhalten, wie es wäre Jugendliche für das Kunsthandwerk des Druckens zu begeistern. Die Vorstellung mit Kindern während
einer Woche in den Schlossmauern vom Schloss Haldenstein in der wunderschönen Lithographie- und Radierwerkstatt zu verbringen, fanden Nubia und ich spannend. So entstand die Idee zum Projekt „alles geritzt“. Im Herbst 2013 haben wir mit der
Planung für den einwöchigen Workshop begonnen.
Druckdreamteam
Angela Rüegg Primarlehrerin und Kulturvermittlerin an spannenden Vermittlungsprojekten interessiert.
Möchte mit anderen, kulturell tätigen Menschen Projekte weiterentwickeln und
realisieren. Themenübergreifende Projekte, die Vernetzung der verschiedenen
Künste und die Kulturvermittlung faszinieren mich
und liegen mir am Herzen.
Nubia Landell
Im Detail
Die Vorbereitung.....
hat einige Wochen vor der Projektwoche in der Schule begonnen. Ich habe mich mit den Schülern
auf das Thema Radierung und die Vernissage vorbereitet. Die Kinder haben verschiedene Skizzen angefertigt und die ersten
Spuren auf einer Zinkplatte hinterlassen. Die Texte für die Einladungskarten wurden vorbereitet und die Adressaten bestimmt.
Die Vernissage wurde den eingeladenen Gästen vorangekündigt.
In der Werkstatt....
haben wir am ersten Tag mit der Bearbeitung der Zinkplatte begonnen. Die fertigen Drucke haben
wir am Mittwoch zur Post gebracht. Danach haben die Kinder die zweite Seite der Zinkplatte bearbeitet. Diesen Druck haben
die Schüler an der Vernissage vom Freitag in der Ausstellung gezeigt.
An der Vernissage....haben ungefährt 80 Leute teilgenommen.
Familien, Freunde, Bekannte und Behördenmitglieder waren durchwegs begeistert.
Erkenntnisse
aus der Erfahrung vor und während der Projektwoche:
- Die Planung der einzelnen Arbeitsschritte haben eine klare Struktur der Projektwoche gefordert und für einen reibungslosen
Ablauf des Projekts und der Vernissage gesorgt.
- Die Lithographie- und Radierwerkstatt im Schloss Haldenstein konnte zum ersten Mal einer Schulklasse zum Arbeiten zugänglich gemacht werden.
- In der Schule haben sich die Schüler einige Wochen vor Projektbeginn auf das Thema „Tiefdruck“ eingelassen, fleissig entworfen, gezeichnet und ausprobiert, wie sich eine Zinkplatte bearbeiten lässt. Die bereits vorausgegangene Auseinandersetzung mit der Technik für Tiefdruckverfahren hat sich sehr gelohnt. Die Schüler konnten die Zeit in der Werkstatt mit ihrer Vorarbeit und ihrem Vorwissen optimal nutzen.
- Dank des schönen Wetters konnten wir den Schlosshof nutzen und so ideale Platzverhältnisse schaffen. Die verschiedenen
Arbeitsschritte haben wir im Freien und in der Werkstatt demonstriert.
- Die Kinder konnten in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Nubia Landell ein Gefühl für kreatives Schaffen entwickeln, das
jenseits vom getakteten Stundenplan stattgefunden hat. Dieser Freiraum hat anregend auf die Schüler gewirkt. Sie waren motiviert und hatten Freude am Gestalten.
- Die Arbeit mit den Radierungen erfordert viel Geduld. Die Pausen zwischen den einzelnen Arbeitsschritten hat einigen
Schülern immer wieder Probleme bereitet. In der Zeitplanung müssen die Pausen stärker strukturiert werden.
- Das Budget konnte eingehalten werden. Die Kosten wurden dementsprechend abgerechnet. Um die Arbeit von mir und Nubia
Landell entsprechend dem Aufwand einzuberechnen, müsste der Budgetbetrag künftig jedoch viel höher liegen.
- Nubia Landell und ich haben uns als Team in diesem Workshop sehr gut ergänzt. Die Zusammenarbeit hat grossen Spass gemacht.
Vision
Das Buch „alles geritzt“ soll Motivation für weitere spannende und kulturell vielfältige Projekte sein.
Kreative Workshops machen Freude...
Ich möchte so etwas...
Es hat mir gut gefallen, dass wir schöne Platten gemacht haben. Es hat ein paar sehr schöne gegeben. Ich fand es auch toll, dass
wir zuletzt auch farbig drucken durften und nicht nur immer schwarz. Ich habe in dieser Woche vieles gelernt. Diese Projektwoche
hat mir sehr gut gefallen. Vera Ich habe es mir nicht so toll vorgestellt. Aber als wir dann anfingen zu arbeiten, hat es mir sehr gut
gefallen. Es war sehr lustig – auch in den Pausen, die wir hatten. Wir haben in dieser Woche auch Sachen gelernt. Mir hat es sehr
gut gefallen.Lorena Am Anfang fand ich es ein wenig doof, dass wir uns schon um 13.00 Uhr treffen mussten. Danach fand ich es
aber halb so schlimm. Ich war von Anfang an gespannt was uns diese Woche erwartete. Ich fand diese Woche aber toll. Ich fand
es cool, dass wir selber so eine tolle Platte machen durften. Ich möchte so etwas unbedingt wieder mal machen. Elin
...wieder mal machen!
Stimmen fürs Projekt
Dr. phil. Jann Gruber, Schuldirektor Stadtschule Chur
Kultur in der Schule – Schulkultur!
Schule ist langweilig! Schule ist doof! Dies trifft für langweilige Pauker-Lektionen zu: staubige Mathematik oder weltfremden Sprachunterricht. Schule muss aber nicht zwingend so sein. Schule kann kurzweilig, spannend, auf- und anregend, schöpferisch, kreativ
und lehrreich sein. Bestes Beispiel dafür ist das Kulturprojekt, das Frau Angela Rüegg mit ihrer Klasse im Frühjahr 2014 durchgeführt
hat. Anlässlich der Vernissage im April konnte sich das Publikum dann selbst ein Bild davon machen, mit welchem Eifer und Begeisterung die Schülerinnen und Schüler ihre Produkte und Erkenntnisse präsentierten. Wir durften sehen und staunen – beeindruckend! Ursprünglich meint der Begriff «Kultur» in der deutschen Sprache - neben der landwirtschaftlichen Bedeutung des
vom Menschen bearbeiteten Kulturlandes – sinngemäss die «Pflege der geistigen Güter». Damit sind wir natürlich nahe beim
Bildungsauftrag, den die Schule zu erfüllen hat. Nichts in der Welt ist einfach an sich gegeben. Erst das eigene Tun des Menschen
und eine symbolische Bedeutungszuschreibung verwandeln Dinge zu Kultur. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Tätigkeit begabter
Lehrpersonen: erst durch ihre zielgerichtete Arbeit lassen sie Kinder das in ihnen schlummernde Potential entfalten und helfen
bei der Entwicklung zu gebildeten Wesen massgeblich mit. Dass sich dafür der sogenannte Projektunterricht besonders eignet,
liegt auf der Hand. Ein Projekt meint umgangssprachlich ein Vorhaben mit einer begründeten Zielsetzung und einer praktischen
Durchführung. Im Unterschied zur lebenslangen Bildung hat ein Projekt per se jedoch ein definiertes Ende. Glücklicherweise, dies
erst ermöglicht uns, mit Freude darauf zurück zu blicken!
Bildung, Kultur und Projektunterricht haben folglich als verbindende Gemeinsamkeit alle eine inhärente Handlungsorientierung.
Gerade auf der Primarstufe muss Schulunterricht alle Sinne ansprechen, muss Raum und Zeit bieten, um eigene Erfahrungen
sammeln zu können. Darüber hinaus sind sowohl von Kindern als auch von Lehrpersonen Selbstorganisation, Planungsfähigkeit,
Teamwork, Flexibilität und zahlreiche andere Kompetenzen gefragt. Kompetenzen? Kompetenzorientierung? Begrifflichkeiten,
die im Zusammenhang mit dem Lehrplan 21 in aller Munde sind. Wenn damit derartiger interdisziplinärer, ganzheitlicher, produktbezogener Projektunterricht an ausserschulischen Lernorten mitgemeint ist, zeigt dies nur, wie sehr Frau Rüeggs Projekt
„alles geritzt“ zukunftsweisend ist. Selbstverständlich verlangt ein derartiges Vorhaben von Lehrpersonen mehr an Engagement,
Ideen,Vorbereitung und eigenen Fähigkeiten: Schule ist so aufwändig und anspruchsvoll. Der Lohn für eine solch interessante und
bildende Schule sind unter anderem strahlende Kinderaugen und berechtigter Stolz aller Beteiligten. Als Schuldirektor der Stadtschule Chur wünsche ich mir deshalb nichts mehr als weitere solche Kulturprojekte, die unsere Schulkultur prägen mögen!
Danke, Angela!
Armon Fontana Kulturförderung Kanton Graubünden
Im Frühling 2014 arbeiteten 18 Schülerinnen und Schüler der 6. Primar Schulhaus Masans, zusammen mit ihrer Lehrerin Angela
Rüegg und der Künstlerin Nubia Landell, während einer Woche in der Lithographie- und Radierwerkstatt Schloss Haldenstein an
ihren Radierungen. Bild und Zeichen trafen im Projekt "alles geritzt" aufeinander – oder besser: sie vereinten sich. Handwerk und
Kreativität wurden auf den Zinkplatten als Schaffensprozess ebenso erlebbar wie die frühe Technik der Vervielfältigung.Das Projekt
"alles geritzt" der 6. Primar Schulhaus Masans basierte auf einer sorgfältig angelegten didaktischen Struktur und der gelungenen
Einbindung einer kulturellen Institution – der Lithographie- und Radierwerkstatt Haldenstein mit ihrer Leiterin Nubia Landell. Als
weiteres Merkmal kann, nebst der aktiven und motivierten Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler, auch die umsichtige pädagogische Führung der verantwortlichen Lehrpersonen genannt werden. Diese ermöglichte den Kindern Eigeninitiative und den nötigen gestalterischen Freiraum. Neben der eigentlichen künstlerischen Tätigkeit wurden auch sämtliche Arbeiten rund um die
Vernissage (u.a. Gestaltung, Einladungskarten, Apéro) von den Schülerinnen und Schülern geplant und ausgeführt. Die abschliessende Präsentation der Druckgrafiken in den Räumlichkeiten der Lithographie- und Radierwerkstatt Haldenstein vermittelte den
Besucherinnen und Besuchern einen schönen Eindruck, zeugten die Radierungen doch von der Freude und der Fantasie der
Schülerinnen und Schüler. Die Arbeiten dokumentierten eindrücklich deren Bedeutung in der Auseinandersetzung und als Resultat
kreativen Schaffens. Die Kulturförderung des Kantons Graubünden unterstützt Kulturschaffende, Institutionen und Veranstaltende
mit dem Ziel, das Entstehen von, den Zugang zur und das Erhalten von Kultur zu fördern. Mit dem im Jahr 2013 lancierten Fördergefäss „Schule und Kultur“ soll Kindern und Jugendlichen an Bündner Schulen mit finanzieller Unterstützung des Kantons ein
vielseitiger Zugang zur Kultur ermöglicht werden. Das Angebot soll eine aktive Nutzung bestehender Kulturangebote erleichtern
sowie Anreize bei der Erarbeitung eigener kultureller Projekte schaffen. "alles geritzt" der 6. Primar Schulhaus Masans ist eines
dieser vielfältigen Projekte, welches von der Kulturförderung Graubünden mit einem finanziellen Beitrag subsidiär unterstützt
wurde. Kultur wird immer wieder mit Leistungen vergangener Tage verbunden – ein Erbe, das beispielsweise in Museen zu besichtigen ist oder in Archiven aufbewahrt wird. Aber selbst diese Leistungen mussten erst erbracht werden. Brauchtum, Gesang,
Musik, Tanz, Theater, Literatur, Kunst und alle weiteren Kulturformen prägen uns und wir prägen sie. Es geht also nicht primär
darum, Kulturformen zu musealisieren, sondern um Auseinandersetzung im Alltag und allfällige Weiterentwicklung. Mit ihrem Projekt haben die 18 Schülerinnen und Schüler der 6. Primar Schulhaus Masans, zusammen mit ihrer Lehrerin Angela Rüegg und der
Werkstattleiterin Nubia Landell, gezeigt, dass Kultur kein Zustand ist – und damit zu einer lebendigen Kultur beigetragen.
Hampa Rest Kommunikationsprofi und Rock’n’Roller aus Leidenschaft
Das Projekt „alles geritzt“ hat mich, stolzer Vater einer mitwirkenden Sechstklässlerin, schon beeindruckt. Es hat mir gezeigt, wie
empfänglich und begeisterungsfähig junge, elektronikgewöhnte Menschen für traditionelles, physisches Kunsthandwerk sind, wenn
sie richtig in diese Welt eintauchen dürfen, anstatt „nur“ darüber zu lesen oder davon zu hören. Es fällt einem wie Schuppen von
den Augen: Wer selbst kreativ wird, entwickelt einfach ein tieferes Verständis für handwerkliche Fertigkeiten, künstlerische Hingabe
und erforderliches Talent, die letztlich in einer gelungenen Kreation stecken. Und damit steigt auch der Respekt vor kulturellem
Schaffen. Projekte wie „alles geritzt“ öffnen Türen zu einer faszinierenden Welt, sind ein Zugang zu echter Wertschätzung von
Kunst, Handwerk und Kultur. Das ist sehr wertvoll, denn Kultur und auch Kunst verbindet uns Menschen. Viele finden zudem
über eigene kreative Tätigkeiten ihren Weg, die eigene Persönlichkeit zu finden, zu formen und auszudrücken. Gerade im Informations- und Konsumzeitalter halte ich dies mit Blick auf junge Menschen für wichtig und unterstützungswürdig. Ich wünsche uns
allen, dass Projekte dieser Art weiterhin Platz finden in Lehr- und Lebensplänen - und dass es Menschen gibt, die sie realisieren
oder sich davon begeistern lassen. Wer sich begeistern lässt, sieht die ökonomisch dominierte Welt mit anderen Augen - und
Graubünden wird farbig.
„Schule und Kultur“
Fördergefäss der Kulturförderung Graubünden | Amt für Kultur
Kultur spiegelt die Welt, das Leben, die Gesellschaft. Im Kanton Graubünden bieten eine Vielzahl von Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen über das ganze Jahr vielfältige und interessante Veranstaltungen in den verschiedenen Sparten an.
„Schule und Kultur“ heisst das neue Fördergefäss der Kulturförderung Graubünden, welches Kindern und Jugendlichen an Bündner
Schulen mit einem finanziellen Beitrag des Kantons einen noch vielseitigeren Zugang zu einem breiten Kulturverständnis ermöglichen soll. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler möglichst früh und nachhaltig für Kultur zu begeistern.
„Schule und Kultur“ soll den konkreten Zugang zur Kultur und damit eine aktive Nutzung bestehender Kulturangebote erleichtern.
Zudem sollen bei der Erarbeitung eigener kultureller Projekte Anreize geschaffen werden. Antragsberechtigt sind Bündner Schulen
folgender Stufen: Kindergarten, 1. bis 9. Klassen, Untergymnasien, Privatschulen (für Abteilungen der obligatorischen Schulzeit).
Kulturprojekte in Schulklassen
Der Kanton unterstützt Kulturprojekte einzelner Schulklassen/Abteilungen subsidiär zum Beitrag der Schule oder Gemeinde/Regionalverband mit max. 30% der anrechenbaren Kosten und einem Maximalbetrag von Fr. 1‘500.– pro Schuljahr. Eine Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden oder kulturellen Einrichtungen ist erwünscht.
Quelle: www.kulturförderung.gr.ch
Ähnliche Projekte
www.kulturmachtschule.ch Mit einem vielfältigen Vermittlungsprogramm ermöglicht Kultur macht Schule Kindern und Jugendlichen
an Aargauer Schulen kulturelle Erlebnisse und Erfahrungen. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit kulturellen Themen
und der künstlerischen Praxis. www.schukulu.ch Bringt das vielfältige Kulturangebot für Schulklassen übersichtlich auf den Punkt.
Lehrpersonen können frühzeitig direkt online Angebote für Schulklassen bei den verschiedenen Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden buchen. Wichtigste Partner der Webseite sind die Kulturveranstalter und Kulturschaffenden im Kanton Luzern.
www.schuleundkultur.ch Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Zürich finden hier ein reichhaltiges, kulturelles Angebot. www.be.ch/bildungundkultur Kulturprojekte in der Schule (kidS). KidS ist ein Fördergefäss der Erziehungsdirektion des Kantons Bern für die
schulische Kulturvermittlung in allen Sparten.
Budget „alles geritzt“
Kosten
Werkstattbenutzung
4 x à 30.Werkstattbegleitung (Nubia Landell) 16 Std. à 60.Zinkplatten (10x10)
25 Stück à 4.Druckfarbe
Papier 20 Blatt à 5.Plastik Container 9 Stück à 4.Kupfersulfat
9 kg à 30.Couverts B6 (für Einladungen)
Briefmarken
50 Stück à 1.Orangensaft und Chips (Vernissage)
Total
120.960.100.50.100.36.270.50.50.1'736.-
Finanzierungsplan
Total Kosten
Kulturprojekte in Schulklassen/ Kanton GR, 30%
Stadtschule Chur
Beitrag Eltern (Kosten pro Schüler 12.-)
Defizit
-
1'736.521.1'000.215.0.-
Quellen
Impressum
www.haldenstein.ch
www.druckwerkstatt-haldenstein.ch
www.estherangst.ch
www.buendnertagblatt.ch
www.kulturfoerderung.gr.ch
www.kulturmachtschule.ch
www.schukulu.ch
www.schuleundkultur.zh
www.be.ch/bildungundkultur
www.kklick.ch
www.ow.ch
www.kulturelles.bl.ch
www.baselkultur.ch
Lehrgang Kuverum 8
Leitung Franziska Dürr
Beirat Kuverum
Internet
Bildquellen
www.staedtisch
e-galerie-wolfsburg.de
Angela Rüegg
Roc-Andrea Rüegg
Irene Podgornik
www.blanc-kunstverlag.de/media/wysiwyg/Radierwerkzeug_gross.jpg
www.buendnertagblatt.ch
Druck
Text
Fotos
Layout
Korrektorat
Radierungen
FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz,
Institut Weiterbildung & Beratung
Bundesakademie für kulturelle Bildung, Wolfenbüttel (D)
Mediamus, Schweiz. Verband
Fachleute Bildung und Vermittlung im Museum
VMS, Verband der Museen Schweiz
ICOM, Internationaler Museumsrat, Sektion Schweiz
(ICOM- Label für den Lehrgang seit 2009)
EB - Zürich Erwachsenenbildung
BUBU Bucharchitekten | Mönchaltdorf
Angela Rüegg | Chur
Roc-Andrea Rüegg und Angela Rüegg | Chur
Piroska Szönye | Chur
Olga Cajacob | Chur
Schüler der 6. Klassse 2013-14 | Masans
Angela Rüegg
Kulturvermittlerin CAS
Kuverum PH FHNW
Salisstrasse 14 | 7000 Chur
Telefon +41 (0)79 410 09 87
E-Mail [email protected]
http://www.kuverum.ch/Angela.Rueegg