Starke Städte und lebendige Dörfer in den ländlichen Räumen Zukunftsforum Niedersachsen, Arbeitsperiode 2015/16 Vortrag von Prof. Dr. Axel Priebs Erster Regionsrat Vorsitzender des Zukunftsforums Niedersachsen am 25.11.2015 bei der gemeinsamen Veranstaltung mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg Das Zukunftsforum Niedersachsen Gegründet am 17. Februar 2014: Erster Demografiekongress der Landesregierung Grundlage: Der demografische Wandel ist nur im Dialog und gemeinsam mit Partnern aus allen Teilen der Gesellschaft zu lösen Erste Arbeitsperiode (2014/15) abgeschlossen mit Empfehlungen „Bildung und Mobilität im demografischen Wandel“ auf dem Zweiten Demografiekongress der Landesregierung am 2. Juni 2015 Auftrag: Beispiele guter Praxis bewerten und landesweit bekannt machen Besonders geeignete Beispiele zur Umsetzung empfehlen Eigene Projektvorschläge erarbeiten 35 ehrenamtliche Mitglieder, von MP Weil für die laufende Legislaturperiode berufen Vertreter/innen aus Wissenschaft und Forschung (Geriatrie, Medizininformatik, Soziologie, Migrationsforschung, Betriebswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft, Kommunikationsberatung, Pädagogik, Gerontopsychologie, Raumplanung, Architektursoziologie, Entwicklungspsychologie, Statistik und Bevölkerungsforschung gesellschaftliche Gruppen (Kommunale Spitzenverbände, Wirtschaft, Gewerkschaften, Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, Sozialverbände, Kirchen und Religionsgruppen, Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, Demografieagentur für die niedersächsische Wirtschaft, Landesfrauenrat, Landesjugendrat, Landesseniorenrat Landesbeauftragte sind kooptierte Beiratsmitglieder Das Zukunftsforum mit dem Ministerpräsidenten Themen des Zukunftsforums 2014/15: Mobilität und Bildung Arbeitsgruppe 1: Mobilität (Mobilität auf dem Land/Öffentlicher Personennahverkehr, Mobilität für alle Generationen und Forschung und Entwicklung zur Unterstützung der Mobilität Arbeitsgruppe 2: Bildung I (frühkindliche Bildung, schulische Bildung und informelle Bildung) Arbeitsgruppe 3: Bildung II (berufliche Bildung und Berufsorientierung, Lebenslanges Lernen und hochschulische Bildung) Thema des Zukunftsforums 2015/16: Starke Städte und lebendige Dörfer in den ländlichen Räumen Niedersachsens Ländliche Räume sind unterschiedlich: Lage, Geschichte, Landschaft, Wirtschaft, Kultur Ländliche Räume sind Dörfer, kleine und mittlere Städte sowie die offene Landschaft Nur gemeinsam können die Stärken des ländlichen Raumes zum Tragen kommen: > landschaftliche Attraktivität, > dörfliche Lebensweisen und Traditionen, > städtische Angebote (öffentliche Dienste, Schulen, Gesundheit, Handel, Kultur) Wichtig: Die Klein- und Mittelstädte nicht ausblenden, sie sind Teil der ländlichen Räume! Prof. Dr. Axel Priebs Der demographische Wandel verschärft die vorhandenen Disparitäten Abwanderung jüngerer Menschen aus den ländlichen Räumen: weniger Kinder, höherer Anteil der Älteren Stärkung großstädt. Räume durch Zuwanderung jüngerer Leute aus ländlichen Räumen In den ländl. Räumen Probleme für die Tragfähigkeit von Schulen, Geschäften etc. Tendenzen in der Landwirtschaft führen zu weniger Beschäftigung vor Ort Schulschließungen führen zu Einschränkungen des ÖPNV-Angebots Leerstände, Verfall, Wertverlust Immobilien Aber: nicht alle ländliche Räume haben diese Probleme gleichermaßen! Prof. Dr. Axel Priebs HAZ/Deister-Anzeiger und HAZ/Calenberger Zeitung Grundidee für die Themenstellung in der Arbeitsperiode 2015/16 des Zukunftsforums Ausgangsfragen: Wo sind Möglichkeiten der Stabilisierung ländlicher Räume? Wie kann der Abwanderung von Fachkräften und jungen Leuten entgegengewirkt werden? Wie kann eine umfassende Daseinsvorsorge auch langfristig gesichert werden? Wie können Milieus geschaffen werden, die ländliche Räume auch für städtische Zu- und Rückwanderer attraktiv machen? Zwei Arbeitsrichtungen: Klein- und Mittelstädte stärken, um ein breites und gebündeltes Leistungsspektrum anzubieten und damit die ländlichen Räume insgesamt zu stabilisieren Dörfer als attraktive Wohnorte mit Grundversorgung stützen Prof. Dr. Axel Priebs Starke Städte als Kristallisationspunkte in den ländlichen Räumen Nicht alle Leistungen und Angebote können überall vorgehalten werden Bündelung ist attraktiv für die Nachfrager, aber auch ökonomisch notwendig für Anbieter (Synergieeffekte) Städte bieten Arbeitsplätze, medizinische Versorgung, Bildung, Kultur, Handel und weitere Angebote öffentlicher und privater Daseinsvorsorge Städte verfügen überwiegend noch über diese Funktionen, aber ihr Verlust würde die Bemühungen zur Stabilisierung ländlicher Räume empfindlich gefährden Prof. Dr. Axel Priebs Lebendige Dörfer als attraktive Wohnorte Direkte und indirekte landwirtschaftliche Arbeitsplätze stark dezimiert Beliebt als Wohnstandorte, dadurch Dörfer stark geprägt durch Auspendler Entwicklung nur dort, wo Infrastruk-tur ist (Schule, Läden, Pflege etc.) Zunehmend zivilgesellschaftliches Engagement für die Dörfer Nahversorgung: Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs, aber auch Kombination (z. B. Post), Treffpunkt (Café) Prof. Dr. Axel Priebs Struktur der weiteren Arbeit: Arbeitsprogramm 2015/16 des Zukunftsforums AG 1: Dörfliche Integrationskraft sowie Handels- und Versorgungsstrukturen im demografischen Wandel erhalten und wiederbeleben AG 2: Klein- und Mittelstädte als Stabilisatoren der ländlichen Räume im demografischen Wandel stützen UAG 2a) Klein- und Mittelstädte als Träger und Stabilisatoren der Wirtschaftsentwicklung und eines differenzierten Arbeitsmarktes UAG 2b) Klein- und Mittelstädte als leistungsfähige Standorte öffentlicher und privater Daseinsvorsorge AG 3: Stadt- und Ortszentren, Bauen und Wohnen im demografischen Wandel anpassen und gestalten UAG 3a) Bauliche, funktionale und gestalterische Aufwertung der Stadt- und Ortszentren sowie Um- und Wiedernutzung historischer Bausubstanz UAG 3b) Neue und lebendige Formen des Wohnens und gesellschaftlichen Zusammenlebens in Stadt und Dorf In allen Arbeitsgruppen sollten stets die Belange von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, von Menschen mit Behinderungen und von Menschen aller Altersgruppen sowie genderspezifische Aspekte mitgedacht werden. Prof. Dr. Axel Priebs Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bei Rückfragen: [email protected] Prof. Dr. Axel Priebs
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