Part 05 – To Feel The Rhythm „Lass mal sehen.”, sagt er und zieht Dianas Gesicht mit seinen Fingern hoch. Seine Stimme ist so ruhig und angenehm, dass sich ihr viel zu hoher Puls augenblicklich beruhigt. Er schaut ihre Nase an und zieht dann aus seiner Hosentasche ein unbenutztes Papiertaschentuch, mit dem er ihr das Blut weg tupft. Sein Blick ist so intensiv, seine Handlungen so kontrolliert. Sie fühlt sich wohl bei ihm. Sicher. „Aua…“, jammert sie leise, als er ihre Nase mit dem Taschentuch berührt. Tränen steigen ihr in die Augen, sie sieht ihn aus einem Schleier hindurch an. Er wischt sämtliches Blut weg und inspiziert ihr Gesicht. „Sie ist nicht gebrochen.“, sagt er ihr, ohne dass sie danach gefragt hat. Woran erkennt er das, fragt sie sich. Im nächsten Moment zieht er sie zu sich auf die Beine. „Komm hoch.“, flüstert er. Ihr ist schummrig und ihre Knie zittern. Seine Hand liegt um ihren Oberarm. Würde er sie nicht halten, sie wäre schon wieder zur Seite gekippt. Wie angenehm sich sein Griff für sie anfühlt – und das, obwohl er etwas fester zupackt, um sie aufrecht zu halten. „Komm, ich bring dich nach Hause.“, sagt er und zieht sie auf seinen Rücken, um sie Huckepack zu nehmen. Ihre Augenlider fühlen sich so schwer an. Es kostet sie alle Kraft, ihre Arme um seine Schultern zu schlingen, um sich an ihm zu halten. „Willst du gar nicht wissen, was passiert ist?“, fragt sie und kneift ihre Augen zusammen, um die Schmerzen auszublenden, die sie dort an ihrem linken Schenkel hat, wo er sie berührt, um ihre Beine festzuhalten. „Was ändert es denn?“, stellt er eine Gegenfrage und geht gemütlich die Straße entlang. Es ist nicht mehr allzu weit bis zu dem Gebäude, in dem sie mit Babsi und Seunghyun wohnt, er kennt den Weg natürlich. „Nichts…“, murmelt sie leise. Er antwortet nicht. Sie blinzelt und betrachtet die Wasserpfützen auf der Straße, in denen sich die untergehende Sonne spiegelt. Es ist so ein schöner Anblick eigentlich. Schade, dass sie den unter solchen Umständen empfindet. Jiyong ist noch keinen ganzen Tag weg und sie vermisst ihn. Am liebsten würde sie ihn jetzt anrufen und ihm die Ohren vollweinen. Aber am Ende bläst er dann seine Japantour ab und kommt zu ihr zurück. Das will sie nicht. „Ich wollte Babsi hinterherlaufen.“, flüstert sie und realisiert gerade, dass sie einige Minuten lang hier gesessen haben muss, bis er aufgetaucht ist. Vorhin hat sich das angefühlt, als wären bloß ein paar Sekunden verstrichen. Irgendwas sagt ihr, dass er auch zu ihr will. Vielleicht, um mit ihr zu reden. Er biegt mit ihr um die Ecke und dann sind sie schon am Ziel angekommen. Im Aufzug setzt er sie ab und stützt sie, indem er ihr seine Hand hinhält. „Da.“, flüstert er mit gedämpfter Stimme, „Halt dich an mir fest.“ Sie nickt und greift nach seinem Handgelenk. Umklammert es verzweifelt, da sie weiß, dass sie andernfalls umkippt und alleine gar nicht mehr hochkommt. Warum tut ihr Fuß so weh? „Ich glaub, ich hab mir den Fuß gebrochen…“, murmelt sie panisch und spürt, wie ihr die Tränen in die Augen steigen, weil ihr alleine der Gedanke an einen gebrochenen Knochen schreckliche Angst bereitet. Der Koreaner neben ihr wendet den Kopf zu ihr, sieht auf sie hinunter. Er überragt sie von seinem Kinn aufwärts. „Ich seh mir das oben an.“, sagt er. Sein intensiver Blick macht sie mittlerweile nervös, vor allem da sie in den letzten Minuten so viel Körperkontakt hatten wie sonst noch nie. Die Türen des Aufzugs öffnen sich, sie treten heraus und gehen in die Wohnung rein. Von dort aus ist Sungkyus Stimme zu hören. Er klingt aufgebracht. „Ich weiß, dass es nicht in Ordnung war!“, ruft er und geht in der Aufmachung von seinem Auftritt vorhin an der Glaswand auf und ab. Er wirft ihnen beiden einen Blick zu, dann dreht er sich wieder um und geh weiterhin von links nach rechts. „Nein, das werde ich nicht! Es war ein Notfall!“ Sungkyu telefoniert mit seinem Manager. Der ist ziemlich sauer, dass er direkt nach dem Auftritt abgehauen ist. Verständlich. Aber er als Leader wird schon wissen, wie er sich da selbst nun rausboxen kann. „Setz dich auf das Sofa.“, weist der Koreaner neben Diana sie nun an. Da sie selbst noch immer wackelig auf den Knien ist und sich keinen Zentimeter bewegt, nimmt er sie kurzerhand hoch und trägt sie auf seinen Händen rüber zur Couch, um sie darauf abzusetzen. Während der Leader von Infinite neben ihnen weiterhin auf und ab läuft und lautstark mit seinem Manager streitet, wandert eine Gänsehaut über Dianas Rücken, als kalte Finger ihren Knöchel berühren, nachdem er ihren Socken abgestreift hat. „Wo tut es weh?“, fragt er, weil hier nichts zu sehen ist. „Ehm… hier…“, murmelt Diana und deutet auf ihren linken Fuß, seitlich außen unter dem Knie. Er folgt ihren Fingern mit seinem Blick und schiebt dann den Stoff ihrer Leggins hoch. Sie zieht scharf die Luft ein, doch er ignoriert ihr kindisches Verhalten. Seit wann hat sie solche Berührungsängste? „Du bist nur aufgeschürft.“, sagt er und steht auf. „Habt ihr einen Verbandskasten?“ Sie nickt und deutet auf die Badezimmertür. „Im Bad. Direkt neben Babsis Zimmer.“, sagt sie und blickt ihn mit schmerzverzerrten Augen an. Dass er sie gerade abgetastet hat, hat sie dazu gebracht, Sternchen zu sehen. Er nickt und geht rüber. Diana geht davon aus, dass er den Verbandskasten holt und blickt gedankenverloren zu Sungkyu. Was wäre mit ihr passiert, wenn er sie nicht gefunden hätte? Sie wäre vielleicht die ganze Nacht dort gelegen, weil sie eine Abkürzung nach Hause genommen hat, die man nur kennt, wenn man sämtliche Winkel dieses Stadtteils verinnerlicht hat. Da sie ja doch schon lange hier sind und sie gerne spazieren geht, hatte sie genug Gelegenheit, sich alle Weg anzusehen und einzuprägen. Plötzlich hört sie ihre Freundin wild kreischen. Sie schreckt hoch und dreht sich um, während Sungkyu gerade friedlich das Telefongespräch mit seinem Manager beendet hat. Beide starren sie in Richtung ihres Zimmers, aus dem das frustrierte Gekreische kommt. „Jetzt schreibt er mir eine SMS, ob ich mit ihm rede!“, schreit sie und trampelt rüber zur Couch. Als sie Diana sieht, erstarrt sie und hüpft einen Schritt zurück. Sie keucht. „Diana! Was ist passiert?!“ Babsi hebt den Blick, als jemand aus dem Badezimmer kommt. Er schlendert zu ihnen rüber, stellt den Verbandskasten auf dem Wohnzimmertisch ab und zieht sich seine Jacke aus. Dann öffnet er den Verbandskasten und sucht nach Watte und Desinfektionsmittel. „Was machst du denn hier?“, fragt ihn Babsi und blinzelt ihn verdutzt an. „Ich wollte zu dir.“, sagt er und lässt nun ein paar Tropfen auf die Watte fallen. Dann wendet er sich Dianas Fuß zu. „Das brennt gleich ein wenig.“, sagt er. Als er die Watte gegen ihre Schürfwunde drückt, beißt sie sich auf die Unterlippe, um einen schmerzerfüllten Aufschrei zu unterdrücken. Er hebt eine Augenbraue und runzelt dabei seine Stirn, als er ihr in die Augen zieht und dann die Wunde sauber wischt. Seine Finger sind noch kälter als zuvor, er hat sie mit kaltem Wasser gewaschen. Obwohl es zum einen unangenehm ist, fühlt es sich zum anderen gut an, weil es ihre aufgeregte Haut abkühlt. „Was ist passiert?“, fragt Babsi wieder. „Ich brauch einen Verband.“, sagt der Koreaner und Babsi sucht in dem Verbandskasten danach, während er noch immer mit der Watte über die böse Schürfwunde streicht. Die muss entstanden sein, als Diana hart auf der Straße aufgeprallt ist. „Mich hat jemand mit Mehl beworfen.“, murmelt Diana leise. „Was?!“, kommt es gleichzeitig von Babsi sowie Sungkyu, die beide entsetzt sind. „Ja und… ich weiß nicht, wie lange ich auf der Straße gelegen habe, aber… Taekwoon hat mich dann gefunden und… hergebracht…“, murmelt sie mit gedämpfter Stimme. Leo lässt sich von Babsi den Verband geben, reißt die Packung auf und legt einen Wattestreifen auf die Wunde, ehe er den Verband darüberlegt. „Das musst du oben lassen.“, sagt er und befestigt ihn mit einem dünnen Klebestreifen, dem ihm Babsi reicht. „Wechsle den Verband erst übermorgen.“ „Okay.“, sagt sie leise und nickt. „Wo hast du sowas gelernt?“, fragt ihn Babsi ungeniert. Diana schmunzelt leicht. Sie fragt sich das schon seitdem er ihre Nase inspiziert hat. „Ich hab während der Zeit, in der ich geboxt habe, einen Erste Hilfe Kurs gemacht.“, sagt er ihr und räumt den Verbandskasten wieder ein, um ihn dann zu schließen. „Du hast geboxt?“, fragt Babsi nun und schlägt ihm mit der Faust gegen den Oberarm. Taekwoon blinzelt und wirft ihr einen Blick zu, da lässt sie die Hand sinken. Ihr Grinsen ist wie aus dem Gesicht gewischt. Im nächsten Moment kommt Sungkyu auf sie beide zu. „Ich brauch jetzt was zu essen.“, sagt Babsi, „Essen ist gut für die Nerven! Ich bestelle Pizza. Wollt ihr auch Pizza?!“ Bevor überhaupt jemand antworten kann, ist sie nach oben in Seunghyuns Büro verschwunden. Sungkyu sieht ihr hinterher und dreht dann den Kopf zu Diana, als Babsi aus der Hörweite raus verschwunden ist. Hektisch sieht er zwischen ihr und Leo hin und her, neigt dabei sogar jedes Mal seinen Kopf etwas. Schließlich platzt es aus ihm heraus und er richtet das Wort an den Koreaner, der sich gerade neben Diana gesetzt hat und ihn ansieht. „Sie will mit ihm Schluss machen!“, murmelt er mit gedämpfter, aber dennoch aufgeregter Stimme. Diana blickt ihn verdutzt an. Da er nicht sie dabei ansieht, sagt sie nichts dazu. Sie will sich nicht einmischen, wenn es sie am Ende nichts angeht – vor allem, wenn diese ihrer Meinung nach tickende Zeitbombe neben ihr sitzt, dessen Nettigkeit von zuvor sie noch immer verwirrt. Andererseits war es reine Zivilcourage, dass er ihr geholfen hat. „Sie ist noch immer eine Jungfrau! Wusstest du das?!“, murmelt er in derselben gedämpften, aber aufgeregten Stimme von zuvor. „Nein.“, sagt Leo nüchtern. „Was soll ich machen?!“, fragt Sungkyu beinahe schon panisch. Moment Mal. Hat Diana irgendwas verpasst? Sie wird gerade das Gefühl nicht los, dass… „Hier… geht es nicht mehr um Babsi, oder?“, schaltet sie sich nun doch ein. „Nichts.“, sagt Leo auf Sungkyus vorige Frage. Dann sieht er Diana an. „Nein.“, antwortet er knapp. „Wa-“, beginnt Diana, doch der aufgeregte Leader neben ihr unterbricht sie. „Ich werd ihr nicht mehr gut zureden! Soll sie doch Schluss machen, dann hab ich-“ „Soooo, hab den Flyer!“, trällert es vom oberen Stockwerk und Sungkyu verstummt augenblicklich. „Ich bestell einfach 5 Pizzen.“, sagt sie, als sie bei ihnen unten angekommen ist. „Immerhin kommt Seunghyun ja auch bald nach Hause. Der ist dann sicher auch hungrig.“ Sie tippt eine Nummer in ihr Handy und blickt Diana an. „Warum warst du überhaupt im KBS Studio?“ „Wir haben ein Interview gegeben.“, sagt Diana und Babsi legt sich das Handy ans Ohr. „Ach so? Du, Tabbi und der Arsch oder wie?“ „Nein, äh… Yongguk ist aufgetaucht, weil er…“ Sie verstummt. „Er hat mir eine SMS geschrieben, da du nicht auf seinen Anruf reagiert hast. Ich hab ihm geschrieben, wo du bist.“ Bevor Babsi irgendwie auszucken kann, sagt sie noch ganz schnell: „Ich wusste ja nicht, dass sowas passieren wird!“ Babsi zuckt entgegen ihrer Erwartungen bloß mit den Schultern. „Er kann mich was. Als wäre Sex das Wichtigste auf der ganzen Welt.“, brummt sie und seufzt genervt. Während sie die Pizzen bestellt, schlendert sie in ihr Zimmer rüber, damit sie die Dame am anderen Ende besser versteht. In der Zeit dreht sich Sungkyu wieder zu Taekwoon und beginnt wieder hektisch zu reden – so leise wie möglich, damit sie es bloß nicht hört. „Taekwoon, du musst mir-“ „Vergiss es.“, sagt der nur und steht auf. „Aber-“ „Nein.“ Taekwoon dreht sich zu ihm um wirft ihm einen Blick zu. Diana fühlt sich dezent ignoriert im Moment. Sie runzelt die Stirn, als sie Leos nächste Worte hört. „Ich misch mich da nicht ein.“, sagt er, „Mach, was du meinst, aber lass mich mit diesem Emotiosngedöhns in Frieden.“ Als er im Badezimmer verschwindet, um sich nochmal die Hände zu waschen, sieht Diana vorsichtig zu Sungkyu. „Darf ich fragen… worum es geht?“ Er zuckt nur mit den Schultern und fixiert die Zeitschriften auf dem Wohnzimmertisch. Seine Hände liegen schlaff in seinem Schoß, er sieht erdrückt aus. „Worum… geht es?“, fragt sie nun und runzelt die Stirn. „Ich mag sie.“ „Mögen?“ Sungkyu seufzt. „Vielleicht bin ich ein wenig viel in sie verknallt.“ Sie sieht ihn bemitleidend an. „Och, Sungkyu…“, murmelt sie und seufzt. Augenblicklich schreit in ihrem Kopf ein ganz bestimmter Gedanke. Wie süß die beiden doch nicht als Pärchen wären! Die Stimmung ist mit einem Schlag ziemlich seltsam zwischen ihnen. „Nein, ich will nicht mehr mit dir reden.“, brüllt Babsi plötzlich, als sie aus ihrem Zimmer kommt. Die Pizza ist bestellt, jetzt hat sie einen Anruf von Yongguk bekommen. „Nein! Nein, Yongguk! Nein!“ Sie seufzt und starrt mit einem finsteren Blick auf den Boden. „Nein, das kann ich nicht verstehen!“ Am liebsten würde sie das kleine Gerät gegen die Glaswand schmettern, aber stattdessen legt sie einfach auf. Danach wirft sie sich auf die Couch und schaltet den Fernseher ein. Die Wiederholung des Interviews der anschließenden heutigen Auftritte läuft. Diana kann darauf nun klar sehen, wie Sungkyu immer wieder einen Blick in Babsis Richtung wirft. Denn die hat ihr gerade erzählt, wo sie etwa steht oder besser gesagt gestanden hat. „Ist jetzt wirklich Schluss zwischen euch?“, fragt Diana und sieht ihre Freundin besorgt an. „Ich denke schon.“, antwortet Babsi nüchtern. „Willst du das jetzt wirklich einfach so wegwerfen? Ihr habt so viel durchgemacht… und du warst mit in Amerika und…“ „Egal.“, wirft Babsi ein und bläst ihre Backen auf, „Es war sowieso die ganze Zeit seltsam zwischen uns. Und ihm geht es doch offenbar nur um das Eine.“ „Das Eine ist normal in einer Beziehung, Babsi.“, murmelt Diana und runzelt skeptisch die Stirn. „Nein, ist es nicht!“ „Willst du dein ganzes Leben asexuell verbringen?!“ Nachdem Diana diese Frage ausgesprochen hat, folgt ein verzweifeltes Seufzen seitens Sungkyu, das eher wie das Wiehern eines Pferdes als sonst ein menschliches Geräusch. Als sich die beiden Mädchen zu ihm drehen, blickt ihn Diana verstört an. „Ja, er… redet nicht gerne über Sex…“, murmelt Babsi leise. Diana seufzt innerlich. Sie ist sich sicher, dass es nicht daran liegt, dass er gerade das Geräusch von sich gegeben hat. Er hat wohl bloß ein Problem damit, in ihrer Anwesenheit darüber zu reden. Wundert sie nicht, wenn Babsi zu dem Thema so einen seltsamen Standpunkt hat. „Sag doch du auch was, Leo!“, fordert Babsi und klettert hinter den Leute zu ihm rüber, schubst ihn mit dem Fuß und lässt sich neben ihn fallen. Diana würde ja jetzt der Mund aufklappen, weil sie so verdammt vertraut mit dem umgeht, aber bei Yongguk ein Problem mit Körperkontakt hat(te). Aber heute ist ein Tag, an dem schon so viel passiert ist, dass sie das genau genommen gar nicht mehr so sehr schocken kann. „Nein.“, sagt er nur knapp. „Warum denn nicht?“, jammert sie und schmollt ihn an. „Weil dir die Antwort sowieso nicht gefällt.“ Sie schmollt ihn an, aber er erweist sich als äußerst resistent gegen ihre niedlichen Momente. Seunghyun kommt im nächsten Moment bei der Tür rein. Er scheint den Pizzaboten getroffen zu haben, denn er hält die 5 Schachteln in den Händen, als er zu ihnen zur Couch kommt. Dass so viel Besuch da ist, stellt er gar nicht in Frage. Auch für ihn war das ein verdammt anstrengender Tag. „Ihr habt im Interview gar nicht über mich geredet.“, murmelt Babsi und mümmelt an einem Stück Pizza herum. Leo neben ihr isst kommentarlos und starrt zum Fernseher. Weil sie sich verschluckt und hustet, schaut er kurz zu ihr nach links, dann wieder zum Fernseher. „Ist das… Ananaspizza?“, fragt sie und starrt das Stück nun misstrauisch an. Sungkyu lehnt sich nach vorne und lugt an Leo vorbei. Dann nickt er. Die Sitzreihenfolge ist aktuell so, dass Diana ganz außen links sitzt, ihre Beine entlang dem kurzen Teil des Sofas angewinkelt sind und ein Stück Pizza auf ihren Knien liegt, während sie ein zweites in der Hand hält. Rechts von ihr sitzt Babsi, dann Leo und neben ihm am rechten Rand Sungkyu. Seunghyun hat sich nach oben verzogen, duschen oder so. Was er noch so lange im Studio gemacht hat, weiß keiner von ihnen – sie haben ihn auch gar nicht gefragt, weil er offenbar sehr geschafft ist. Diana wirft Babsi einen Blick zu und sieht, wie ihr Leo seine linke Hand hinhält. In dem Moment fällt ihr auf, dass er einen schwarzen Ring am linken Mittelfinger trägt – an der rechten Hand trägt er am Zeigefinger einen Platinring. Sie schaut zu Sungkyu. Der trägt momentan keinen Ring, ist aber eher einer, der bloß zu seinen Auftritten welche trägt. Außer Leo kennt Diana bloß Tae Yang, der auch privat Ringe trägt. Babsi gibt Leo das Stück Pizza mit der Ananas in die Hand und er wechselt mit ihr ein Stück, auf dem Schinken und Paprika belegt sind. Gut okay, der Tag war zwar voller schockierender Momente, aber das ist doch etwas intim. Immerhin sind Koreaner doch stets total verklemmt. Diana runzelt die Stirn und schaut zu Leo, der nun in das Stück Pizza beißt, in das zuvor schon Babsi gebissen hat. „Ich brauch ein neues Hobby, jetzt wo ich nicht mehr in Taekwondo gehe.“, sagt Babsi. „Ich muss noch den Vertrag unterschreiben.“, sagt Diana. „Stimmt, dann haben wir bald kein Magazin mehr.“, sagt Babsi. „Ja…“, erwidert Diana. Die Jungs lassen sich überhaupt nicht vom Fernsehen ablenken. „Ich weiß noch nicht, was ich machen soll…“, mümmelt Babsi mit ihrer Pizza im Mund. „Hm, ich dachte, du willst bei TV Shows mitmachen?“, fragt sie Diana. „Dazu muss ich doch erst einmal zu einer eingeladen werden…“, antwortet diese. „Stimmt…“ Diana seufzt. „Und du brauchst einen Vertrag, damit du Geld kriegst.“ „Vielleicht werde ich einfach eine Bedienung in einem Café.“, nuschelt Babsi kleinlaut, „Von einer Redakteurin zu einer Bedienung. Wow.“ Sungkyu dreht nun den Kopf nach links und sieht sie an. „Du musst doch nicht als Bedienung arbeiten!“, meint Diana ernst, „Ich rede mit Jiyong, wenn er von Japan zurückkommt. Dann besorgen wir dir einen Vertrag.“ „Ja toll, und dann?“, fragt Babsi und sieht sie mit gerunzelter Stirn an. „Ich bin in nichts gut.“ „Doch, im Tanzen.“, antwortet Diana. „Echt?“, fragt jetzt Sungkyu. Leo ist offenbar der einzige, der ihr Gespräch doch auch tatsächlich ausblendet. „Ich weiß nicht, mit richtigen Idols kann ich sicher nicht mithalten.“, nuschelt Babsi und wischt ihre Finger an der Hose ab. „Ach was, man kann alles üben!“, wendet Diana ein, „Du hast das doch im Blut! Du kannst das!“ „Ja, ich kann auch rappen.“, sagt sie und zuckt belanglos mit den Schultern. „Na, das ist doch was!“, grinst Diana, „Und morgen machen wir dich zum Idol!“ Babsi runzelt die Stirn und sieht sie verstört an. „Glaub ich kaum.“, sagt sie. „Nein, nein, da reden wir schon mit wem.“, sagt Diana und nickt. Dann kommt Seunghyun die Treppe runter. Er hat sich umgezogen und rubbelt sich gerade mit einem Handtuch die Haare trocken. Da hat sie ja schon ihr Opfer für ihren Plan gefunden. „Seunghyun! Du musst uns helfen.“ „Ach ja?“, fragt er, „Wobei?“ Diana deutet auf Babsi. „Sie braucht einen Vertrag bei YG.“ Er runzelt die Stirn. „Und als… was?“ „Sie ist doch die perfekte Schauspielerin!“, meint Diana. Babsi sieht zwischen Seunghyun und Diana hin und her. „Was? Nein, nein! Ich will aber keine Schauspielerin sein! Und überhaupt bin ich keine Stangenware, die man da gerade gegen Lamas verhandelt!“ „Man würde wohl auch nicht viele Lamas für dich kriegen, wenn du so schrill kreischt und jedem die Ohren platzen lässt.“, antwortet Seunghyun. Diana seufzt. Sind sie jetzt schon wieder bei dem Stadium angekommen, in dem er gemein zu ihr ist? „Hey!“, ruft Babsi und wirft mit einer leeren Plastikflasche nach ihm. Er fängt sie und stellt sie mit einem nüchternen Blick am Wohnzimmertisch ab. „Du musst ja nicht gleich eine Schauspielerin in großen Filmen oder Serien werden.“, sagt Sungkyu dann und sieht sie ernst an, „Man kann auch mit Werbungen oder Musikvideos anfangen.“ „Ach ja?“, fragt sie und sieht ihn ernüchtert an. „Und in wessen Musikvideo soll ich vorkommen?“ „In Kantos neuem Video, das im Oktober rauskommt.“, sagt er todernst. Sie blinzelt ihn an und weiß nicht, ob sie darüber lachen soll. „Wer zum Teufel ist Kanto?“, fragt sie, „Ich kenne Kanto nur als Kontinent in Pokémon.“ „Er debütiert erst am 25. Oktober. Und am 24. kommt sein erster Song raus.“, sagt er. Babsi beginnt auf ihrer Unterlippe zu kauen. „Und warum bist du dir da so sicher, dass du mir den Job besorgen kannst?“ „Weil ich mit ihm kollaboriere, dass er gleich zu seinem Debüt mehr Aufmerksamkeit bekommt. Ich sprech mit seinem Manager, da kann ich dir bestimmt 2 Millionen Won rausschlagen.“, sagt er. Sie runzelt die Stirn. „Ich brauch nen Umrechner.“, sagt sie zu Diana und greift nach ihrem Handy. Im nächsten Moment stößt sie einen lauten Schrei aus. „DAS SIND 1500 EURO!“, kreischt sie. Leo wirft ihr einen Blick zu und seufzt. Warum muss sie immer so kreischen, wenn was ist? „WAS ZUM TEUFEL!“ Babsi wendet den Kopf zu Diana. „WAS STEHT IN DEINEM VERTRAG FÜR EINE SUMMME?!“ „Ich, öh…“ Gute Frage eigentlich. Diana steht auf und geht zum Esstisch rüber, auf dem noch immer der Vertrag von YG herumliegt. „Da steht…“, beginnt sie und überfliegt die Absätze, „Gewinnteilung in 2 zu 1 für YG. Was heißt das?“ „Dass YG 2 Drittel der Einnahmen für dich behält. Damit werden Promotions, Konzerthallen, Musikvideos, Materialkosten und alles abgezahlt.“, erklärt Seunghyun. „Und was sind die durchschnittlichen Einnahmen für einen Newcomerstar?“, fragt Babsi neugierig. Seunghyun runzelt die Stirn und kratzt sich am Kopf. „YG schlägt im Schnitt so… 100 Millionen Won im Jahr für seine Leute raus. Vorausgesetzt, sie machen wenigstens einmal im Jahr was.“ Babsi tippt die Summe gleich in den Währungsumrechner, den sie auf ihrem Handy geöffnet hat. „Verdammte Scheiße, das sind über 79.000 Euro im Jahr, mit der Aufteilung 2 zu 1 für dich kriegst du dann am Jahresende 26.000 Euro, Diana!“ Sie sieht nun verstört von der etwas verblüfften Diana, die sich gerade insgeheim fragt, wie viel wohl Jiyong oder Seunghyun verdienen. Noch dazu weiß Diana von Jiyong, dass Geld nach jedem beendeten Projekt überwiesen wird. „Wie viel verdient ihr denn so im Schnitt?“, fragt Babsi. Die Jungs sagen ihr das durchschnittliche Jahreseinkommen. Seunghyun – 500 Millionen Won – knapp 395.122 Euro. Sungkyu – 350 Millionen Won – über 275.000 Euro. Leo – 105 Millionen Won – knapp 83.000 Euro. Augenblicklich ist ihr bewusst, dass B.A.P aufgrund ihres Berühmtheitsgrades irgendwo knapp unter Sungkyu liegen müssen. „Heilige-“ Sie unterbricht sich selbst, um kein obszönes Wort von sich zu geben. Dann schaut sie erst zu Sungkyu und dann zu Leo. „Warum zum Teufel hab ich dann eigentlich jedes Mal bezahlt?!“ „Hast du doch nicht…?“, antwortet Sungkyu. Leo sagt gar nichts, darum sieht sie ihn nun mit einem halb irren Blick an. „Was ist mit dem Milkshake- oh, warte. Den hab ich ja nicht bezahlt. Aber was ist mit- oh, nein, das ja auch nicht. Der Kaffee am-“ Er schüttelt den Kopf. „Aber das Sushi!“, ruft sie und steht auf, „Das hast du nicht bezahlt!“ „Nein, das hat Ken bezahlt.“, antwortet Taekwoon. Sie starrt ihn an und dreht sich zu Sungkyu. Die Pizza bei ihrem ersten Treffen hat ja er bezahlt – genauso wie alles, was darauf gefolgt ist. Oh Mann, warum ist ihr das nicht aufgefallen? „Soll ich dir jetzt den Job besorgen?“, erkundigt sich Sungkyu. Erst blinzelt sie ihn noch nachdenklich an, doch dann wirft Seunghyun ein: „Jetzt lass dir schon helfen, Babsi!“ Doch sie schüttelt den Kopf. „Nein, ich…“ Sie seufzt. Alle Anwesenden blicken sie an. „Jeder von euch hat hart dafür gearbeitet, das zu sein, was er heute ist. Und ich krieg das in den Hintern geschoben, nur weil ich die richtigen Leute kenne?“ „Tust du ja nicht.“, argumentiert Diana, „Es ist ja nicht so, dass du schon morgen deine erste Single rausbringst und übermorgen in einer ausverkauften Olympiahalle auftrittst.“ Nun senkt sie nachdenklich den Blick. Auch wieder wahr. „Na gut…“, gibt sie schließlich nach. Denn immerhin braucht sie was, womit sie Geld verdienen kann. Und warum nicht mit etwas, das ihr Spaß macht? Am nächsten Tag ist der Release von B.A.Ps Hurricane. Gemeinsam mit Seunghyun und Diana sitzt Babsi vor dem Fernseher und sieht sich das Musikvideo bei seiner Erstausstrahlung an. Es sind gemischte Gefühle, die sie dabei begleiten, denn es gibt außer bei Daehyun, mit dem sie mittlerweile gut befreundet ist, keinen Grund, um die Jungs zu sehen, wenn sie ihre Beziehung mit Yongguk nun wirklich beendet. Sie seufzt. Der Gedanke daran schmerzt sie schon ein wenig. Eigentlich war sie blöd, dass sie nicht gleich die Finger von ihm lassen hat, als sie ihn bei der Music Bank auf der Bühne gesehen hat. Gedankenversunken starrt sie den Fernseher an und merkt gar nicht, dass das Video schon längst vorbei ist. Immerzu denkt sie daran zurück, wie die Zeit mit ihm in Amerika war. Oder eher mit den Jungs, denn mit ihm selbst hat sie nicht so viel Zeit verbracht – und wenn, dann war das immer äußerst unangenehm. „Na?“, ertönt hinter ihr nun die Stimme von Diana, „Bereit für deinen großen Tag?“ Babsi atmet tief durch. „Wenn ich ehrlich bin, nein. Nicht wirklich.“ Sie dreht sich um und sieht ihre Freundin an, aber der Dackelblick, der dabei geplant ist, geht gewaltig schief. „Können wir nicht morgen erst hinschauen?“ „Nein.“, entgegnet Diana resistent und winkt ihre Freundin zu sich. „Und jetzt komm, wir müssen dir noch was zum Anziehen raussuchen.“ Zwar wehrt sie sich etwas dagegen, von Diana eingekleidet zu werden, aber man will ja bei seinem quasi Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck hinterlassen. Während sich Diana in eine legere Jeans mit Rosenmuster und in ein gut dazu passendes mintgrünes Oberteil wirft, sieht sich Babsi eine weiße Jeans und einen weiß-rosaroten Pullover an. Heute ist es etwas kühl, weshalb es ganz angenehm ist, so herum zu laufen. „Na dann auf zu deinem zukünftigen Chef.“, witzelt Diana. Ihre Freundin seufzt tief, doch es hilft ja alles nichts. Alleine, wenn sie daran denkt, dass sie in den nächsten Minuten dem für sie legendären YG gegenüber stehen – oder vielleicht auch sitzen – wird, kommt ihr fast was hoch. Gut, dass sie heute noch nichts gefrühstückt hat…. „Komm schon, Hongbin!“, ruft N durch den Raum. Sie sind gerade im SBS Gebäude und haben gleich nach BTS ihren Auftritt. Die halbe Gruppe läuft verwirrt in der Gegend herum, während Leo auf der Couch hier im Warteraum sitzt und sich schminken lässt. Er hält sein Handy in der Hand, den Eyeliner hat er schon hinter sich, und schaut sich ein Video an, das ihm Hyuk vorhin gesendet hat. Dieser Hyuk ist einer der Menschen, mit denen er kaum was anfangen kann, aber so kann er ihm vielleicht ein paar Worte dazu sagen und sie haben auch endlich Mal ein Gesprächsthema. „Fertig.“, flüstert das Mädchen, das wohl nicht viel älter als er selbst ist und zieht ihre zittrigen Hände von ihm weg. Nachdem sie sich räuspert, geht sie weg. Er kennt ihren Namen gar nicht, weil es ihn auch nicht interessiert. Aber er weiß mit Sicherheit, dass sie Hals über Kopf in ihn verknallt ist. Jedes Mal, wenn sie ihn schminkt, zittern ihre Hände und ihre Haut errötet augenblicklich – und das nicht nur in ihrem Gesicht. Ihr Körper wird ganz plötzlich steif und jede ihrer Handlungen wirkt plötzlich nur mehr tollpatschig, obwohl sie sonst nicht so ungeschickt ist. Außerdem ist ihre Stimme dann furchtbar quieksig und dass sie seinem Blick ganz explizit ausweicht, ist auch nicht gerade unauffällig. Leo greift nach seinem Rucksack und zieht sich einen Apfel aus der vorderen Tasche. Noch während er in diesen beißt, wirft er einen Blick durch den Raum und sieht Hara direkt in die Augen. Der Apfel schmeckt säuerlich und zugleich süß auf seiner Zunge. Spielerisch drückt er das Stück gegen seinen Gaumen, bevor er es zu einer breiigen Maße zerkaut. Darauf bedacht, einen intensiven Blickkontakt zu Hara zu halten, hebt er seinen Kopf und setzt sich etwas aufrechter hin. Obwohl sie umgeben von ihren ganzen Bandkolleginnen ist, sieht sie immer wieder zu ihm hin. Beim dritten Mal sieht er, wie sich ein leicht roter Schimmer um ihre Nase legt. Er hat bei seinem gestrigen Auftritt schon vorgehabt, sie anzureden. Aber dann kam ihm das mit Babsi und Yongguk dazwischen und seltsamerweise konnte er sich kaum konzentrieren, sondern musste ständig an sie denken und wie es ihr wohl geht. Darum ist er dann auch gegangen und hat Hara hier stehen lassen, obwohl sie gestern sogar den Mut aufgebracht hat, ihn anzureden. Egal, es schadet vielleicht nicht, sie etwas zappeln zu lassen. „Sie will nicht mit mir reden, was soll ich denn machen?“, fragt Yongguk und sieht seinen Freund mit einem ungeduldigen Blick an. „Dann geh rüber zu ihr!“, fordert Himchan, während Daehyun genervt auf der Couch sitzt. „Hast du denn selbst nicht gemerkt, dass es nicht mehr so zwischen den beiden ist, wie es anfangs war?“, fragt der Brünette nun die beiden älteren, richtet sein Wort aber direkt an Himchan. Der verengt seine Augen zu einem ernüchterten Blick und seufzt erneut. „Doch, hab ich. Aber Yongguk hätte auch vorher den-“ „Klar, jetzt liegt es wieder nur an mir!“, kommt es von Yongguk, „Ich könnte so auszucken, weil ihr alle immer sagt, ich soll mir mehr Mühe geben. Ich soll auf sie zugehen. Ich soll sie anrufen. Ich soll-“ Er bricht ab, weil er selbst merkt, dass er mit jedem Wort lauter wird. Es benötigt einen Moment, damit er sich wieder fasst, bevor er weiterspricht. „Sie war es, die sich eingesperrt hat! Sie war es, die nicht auf mich zugegangen ist, weil sie sich eingebildet hat, ich warte nicht auf sie! Sie war es, die mich den Monat in Amerika die meiste Zeit gemieden hat. Und sie ist es, die noch immer eine Jun-“ Wieder bricht er ab. Jetzt wäre es ihm fast rausgerutscht. Daehyun dreht sich nun um und schaut seinen Leader mit einem geschockten Ausdruck in den Augen an. Es ist natürlich klar, dass nach diesen blöden 3 Buchstaben alle beide wissen, was er eigentlich sagen wollte. „Sie ist… ernsthaft?“, kommt es von Daehyun. Himchan seufzt und fährt sich durch die Haare. Dann blickt er seinen Leader an und runzelt die Stirn. „Dir ist aber schon klar, dass das wahrscheinlich nen Grund hat, dass sie nach nem halben Jahr immer noch zu feig war.“, sagt er. Yongguk blickt ihn ernüchtert an. „Hat sie… schlimme Erfahrungen gemacht?“, fragt Daehyun. „Ich… denke nicht?“ „Du denkst nicht?“, fragt Himchan nach und verschränkt die Arme. Er sieht seinen Leader vorwurfsvoll an. „Wie kann man sowas nicht wissen?! Ihr wart fast ein halbes Jahr zusammen! Wenn man diesen einen Monat Pause wegrechnet, ist es trotzdem eine lange Zeit!“ Nun streckt er aufgeregt vor Wut einen Arm von sich weg. „Ihr wart einen Monat lang im selben Hotelzimmer! Was hast du da gemacht?! Ständig geschlafen?!“ Der Leader beißt sich auf die Zunge. Ihm fallen jetzt mehrere gemeine Sachen ein, aber kein Wort davon ist in diesem Moment angebracht. „Ich wollte sie nicht stressen.“, sagt er. „Aha.“, kommt es ungläubig von Himchan, „Hast du aber offensichtlich.“ „Warum genau habt ihr euch jetzt eigentlich gestritten?“, fragt Daehyun. Die Antwort, die hierauf folgt, lässt eine ziemliche Eiszeit zwischen den dreien entstehen. Yongguk sieht es nicht ein, dass sich alle auf ihre Seite schlagen, im Moment ist er einfach noch zu stur, um sich eigene Fehler einzugestehen. „Du kannst aber keine Referenzen vorweisen?“, fragt YG das nervöse Mädchen, das ihm gegenüber sitzt. „Nein, nicht… direkt…“, stottert Babsi, die eigentlich erwartet hatte, ganz rot anzulaufen. Stattdessen ist sie ganz blass und rechnet damit, jeden Moment grau oder grün zu werden. Wie im Comic, bevor sich die Leute aus ihrer Nervosität heraus ankotzen müssen. „Aber ich hab ein paar… gute Qualitäten.“ „Ach ja?“ „Ja, ähm…“ Sie schluckt schwer. „Ich kann gut tanzen.“ „Dann tanz mir was vor.“ „…eh?“ „Naja, ich werde dich kaum einfach einstellen, wenn du eine Enttäuschung für YG Entertainment bist.“ „Vielleicht kann ich doch nicht gut genug tanzen, um Sie hier zu überzeugen…“ „Ach so? Warum nicht?“ „Ich bin nicht… gut im Improvisieren…“ Er runzelt die Stirn. Mit dieser Antwort hat er durchaus gerechnet. „Aber ich kenne mich gut im K*POP Business aus und kann Ihnen zahlreiche Fakten über irgendwelche Bands nennen… wenn das hilft…?“ Hyun-suk runzelt die Stirn. „Das kann mir jedes x-beliebige Fangirl auch.“ „Stimmt.“ Sie schluckt schwer und kratzt sich nervös in ihrem Nacken. Was ist dieses Gespräch vielleicht unangenehm! Die enttäuschten Gesichter ihrer Freunde stimmen sie jetzt schon traurig, wenn sie sich diese bloß vorstellt. „Ich wollte hier eigentlich gar nicht her.“, beginnt sie dann, weil sie denkt, dass sowieso jede Hoffnung verloren ist, einen Vertrag bei YG zu bekommen. „Warum sitzen wir beide dann hier und verschwenden unsere Zeit?“, fragt er und öffnet seinen Kalender. „Wer hat überhaupt diesen Termin hier vereinbart?“ „Seunghyun, Sir. Diana und er haben auf mich eingeredet, hierher zu kommen, nachdem Sungkyu mir angeboten hat, in Kantos neuem Musikvideo aufzutauchen, um den ersten Schritt zu machen, Schauspielerin zu werden. Jetzt, da unser Magazin nicht mehr-“ „Moment Mal.“, unterbricht er sie. Sie sieht ihn fragend an. „Seunghyun? Diana?“ Babsi nickt zögernd. „Und Sungkyu? Kim Sungkyu oder wie?“ Wieder nickt sie. „Infinite’s Sungkyu?“ „J-ja, Sir…?“ „Oh, jetzt weiß ich, woher mir dein Gesicht bekannt vorkommt. Du bist Bang Yongguks Freundin.“ „War ich.“ „Aus welchem Grund bist du es nicht mehr?“ „Weil er… ein Idiot ist…“, nuschelt sie kleinlaut. Hyun-suk sieht sie forschend an. Er sucht in ihren Augen, in ihrem Gesicht, na ihrem Körper, irgendwas, das sich den Fans da draußen verkaufen lässt. Da er jetzt weiß, dass sie Yongguks Freundin ist… nein, war… ist sicher, dass sie bereits eine kleine Fangemeinde hat. Selbst, wenn sie es nicht weiß, aber dem gesamten Business ist bewusst, dass sich mit diesem Mädchen Geld verdienen lässt. Nur weiß er noch nicht, ob es genug ist, um einen wirklichen Profit mit ihr zu gewinnen. Andererseits hat sie ja offenbar ein paar einflussreiche Freunde, wenn sie regen Kontakt zum Leader von Infinite hat. Dass der ehrgeizig und erfolgreich ist, weiß er. Immerhin leitet der seine Band sie ein Habicht, was ihn immer wieder an Jiyong erinnert. Damals schon fand er es schade, dass er sich bei Woolim und nicht bei YG beworben hat. Aber egal, das ist ein anderes Thema. „Was möchtest du gerne machen, wenn du einen Vertrag hier bekommst?“, fragt er sie. Babsi blinzelt ihn an. „Ich… ähm… wie meinen Sie das?“ „Sag einfach frei heraus, worauf du Lust hast. Schauspielerei, Musik, Tanz… egal, was.“ „Also wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne bei Reality Shows mitmachen.“, nuschelt sie. Als er sie ohne eine Regung in seinem Gesicht ansieht, wird sie wieder nervös. Dann schießt ihr, was er eigentlich meint. Womit sie genau ihr Geld verdienen will. Denn mit diesen Reality Shows verdient man nicht viel, da gewinnt man eher ein paar Fans dazu. „Ich würde gerne tanzen und rappen.“, sagt sie dann schließlich. Der CEO des Labels lehnt sich in seinem Stuhl zurück und betrachtet sie nochmal eingehend. Er hat noch keinen Ton von ihr gehört und keinen Tanz gesehen. Genau genommen hat er keine Ahnung, ob sie auch nur ein richtiges Talent hat, aber irgendwas sagt ihm, dass dieses Mädchen noch wichtig für sein Label sein könnte. Und da wird ihm bewusst, dass er sie schon längst als Teammitglied betrachtet. „Also gut.“, sagt er schließlich. Er langt zu seinem Telefon und drückt auf die Kurzwahltaste seiner Sekretärin. Er gibt ihr 5 Minuten Zeit, den Vertrag auf das Mädchen anzupassen, was die grundlegenden Daten wie Name, Geburtsdatum sowie Versicherungsnummer etc. erfordert und lässt sie die Klausel mit dem Partnerschaftsverbot streichen. Das Mädchen riecht in dem Punkt für ihn nach Ärger, wenn sie jetzt schon mit einem der Großen zusammen war, wie sie es nennt. „Ähm… hi…“, flüstert Hara nervös, als sie sich nach dem Auftritt zu Leo gesellt. Sie hat keine Ahnung, warum er noch immer hier sitzt, aber sie will unbedingt mit ihm reden und ihn fragen, was er heute noch vorhat. „Hallo.“, sagt er, ohne von seinem Handy zu ihr aufzusehen. Ein Kopfhörerstöpsel steckt in seinem linken Ohr, sie lugt auf das Display, um zu sehen, was er da hört. Aber in dem Moment schaltet er das Display ab und wendet den Blick zu ihr. Fasziniert sieht sie ihn an. Er hat sie schon immer fasziniert. Und dass sie hier gerade die letzten beiden im Raum sind, weil selbst die Stylisten schon gepackt haben und verschwunden sind, fasziniert sie gleich noch mehr. Fährt nicht für normal dieser Ken den Bandeigenen Van? Sind die ohne ihn los? „Warum… bist du noch immer hier?“, fragt sie. Falls er ihr diese Frage nun selbst stellt, weiß sie nicht einmal, was sie antworten sollte. Denn sie ist genau genommen nur hiergeblieben, weil sie darauf gehofft hat, dass er sie anspricht. „Ich warte auf dich.“, sagt er knapp. Unter seinem intensiven Blick beginnt ihr Innerstes zu brennen. Moment… Was hat er gerade gesagt? „Äh… wie bitte?“ Er nimmt sich den Kopfhörer aus dem Ohr und legt sein Handy mit den Kopfhörern und legt sie weg. Dann dreht er sich zu ihr nach rechts und streicht ihr mit der Hand leicht über das Ohr, das von ihren Haaren bedeckt ist. Sie erzittert unter dieser Berührung. Der Effekt, den er auf sie ausübt, gefällt ihm. Ist zwar nicht selten, dass das passiert, aber es ist jedes Mal wieder eine Art Selbstbestätigung für ihn. „Willst du… einen Kaffee trinken?“, fragt sie ihn mit unsicherer Stimme. So gut wie jeder, der sich etwas mit VIXX beschäftigt, weiß wie sehr dieser Typ dieses Heißgetränk liebt. „Nein.“, sagt er bloß knapp. Seine Finger streichen über ihre Schläfe, über ihre Wange und ihren Hals entlang. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, fährt er durch ihr Shirt hindurch ihr Schlüsselbein nach. Sie schluckt einen Kloß hinunter, der sich in ihrem Hals gebildet hat. „Was… soll das werden?“, fragt sie mit weiterhin unsicherer Stimme. Langsam nimmt er seine Hand von ihr weg und stützt damit seinen Kopf an der Rückenlehne der Couch ab, auf der sie sitzen. „Ist das nicht offensichtlich genug?“, fragt er gelangweilt. „Ich bin mir… nicht sicher.“, antwortet sie ehrlich. Eigentlich ist sie davon ausgegangen, dass er ein Date mit ihr möchte. Sie hat sich ein hübsches Picknick mit ihm vorgestellt, bei dem sie ihn mit in Schokolade getunkten Früchten füttert. Aber offenbar… hat er ganz andere Dinge im Sinn. Ist bloß fraglich, ob es nur um so etwas geht oder er auch Interesse an mehr hat. „Weißt du, ich bin mir nicht sicher, ob ich mich schon wieder auf eine Beziehung einlassen kann.“, sagt sie. Immerhin hat sie vor nicht ganz 3 Monaten ihre Beziehung zu ihrem langen Kindheitsfreund beendet. Weil sie Leo so unwiderstehlich findet und nicht fremdgehen möchte. Ist das nicht wahnsinnig kindisch? „Noch nicht einmal 5 Minuten und schon haben wir dieses lästige Gespräch?“ Sie sieht Taekwoon verwirrt an. Lästig? „Warum lästig?“, fragt sie unsicher nach. „Weil ich kein Interesse an diesem emotionalem Blödsinn habe.“ Hara blinzelt ihn verdutzt an. „Oh, also willst du bloß… Sex?“, fragt sie. Ihr – nennen wir ihn Mal Gesprächspartner – sieht sie äußerst neutral an. Sie wünscht sich, sie könnte an seinem Gesicht ablesen, was er gerade denkt. Aber da ist sie nicht die einzige Person auf dieser Welt, da muss sie sich direkt hinten anstellen. „Okay.“, sagt sie dann plötzlich. Weil ihr klar wird, dass er seit mehreren Wochen ihre Gedanken beherrscht und sie daher willig ist, sich ihm hinzugeben. Wenn sie ihn schon nicht anders haben kann, dann eben bloß so. Babsi kommt mit einem überbreiten Grinsen aus dem Büro des CEOs von YG. In ihrer Hand hält sie ein mehrseitiges Dokument. Ihr Vertrag bei diesem Label. Diana hüpft aufgeregt von der Bank, auf der sie gewartet hat. Unabhängig davon, dass sie zuvor noch fast dabei eingeschlafen wäre, springen sie und ihre Freundin nun aufgeregt kreischend im Kreis. Und damit beginnt ein neuer Lebensabschnitt für sie beide, in dem sich die beiden Mädchen nun wieder sehr viel näher kommen werden und einstige Hürden völlig vergessen werden. Right Now „Also langsam verstehe ich den Sinn von PSYs Gangnam Style.“, wirft Babsi in die Runde und sieht sich in dem Lokal um, in das sie sich begeben haben. Es ist in seiner Einrichtung äußerst amerikanisch angehaucht, weshalb es rote Bänke gibt, die sich im Halbkreis um einen zur Form passenden Tisch drehen. Das Licht hier drin ist stark gedimmt und obwohl draußen helllichter Tag ist, kommt man sich hier drin vor, als ob es spät in der Nacht wäre. Die Musik, die sie alle im Hintergrund berieselt, hat eine angenehme Lautstärke. „Warum veröffentlichen eigentlich so viele Bands ihre Musikvideos, nachdem sie einen Song das erste Mal promotet haben?“, fragt sie und sieht Sungkyu neugierig an. Der sitzt rechts von ihr in der Mitte der halbrunden Bank, während links von ihr Taekwoon sitzt. Die restlichen beiden Plätze sind für Diana und Seunghyun, die jeden Moment nachkommen. „Marketingkonzept.“, antwortet Sungkyu, als die Kellnerin gerade eine ganze Torte zu ihrem Tisch bringt. „Eh, die gehört glaube ich nicht zu uns.“, sagt er der Kellnerin, doch Babsi mischt sich ein. „Doch, doch. Die hab ich vorhin bestellt, als wir rein sind.“ „Ernsthaft?“, fragt er nach. Die Kellnerin geht in der Zwischenzeit an ihren Arbeitsplatz zurück. Babsi nickt. Er betrachtet den riesigen Fruchtkuchen, der in seinem massiven Biskuitteig und der fein angebrachten Sahne von einem hauchdünnen Papier und darum einem roten Band mit weißen Punkten umgeben ist. Oben drauf sind zahlreiche Früchte und etwas Schokolade. „Warum?“, fragt er sie. „Zum Feiern.“, grinst sie breit. Immerhin hat sie gestern den Vertrag bei YG unterzeichnet – und deshalb gehen sie heute auch alle zusammen aus. Sie, ihre besten Freunde und Seunghyun. Mit dem ist es derzeit zwar noch immer etwas seltsam, aber es wird langsam besser. Nur reden sie seit dem Vorfall mit Yongguk kaum über private Dinge. Vielleicht ändert sich das ja heute wieder. Wäre schön. Da sie nicht wissen, wohin der Abend noch führt, haben sie sich alle miteinander etwas Zu Recht gemacht. Während sie sich zu ihren weißen Sneakers mit dazu gebundenen Flügeln eine ganz helle, weiße Strumpfhose und einen weißen Minirock von Diana angezogen hat, zu dem sie einen rosaroten Pullover mit weißen Herzen trägt, hat sie sich ihre Haare sogar mit dem Lockenstab etwas gewellt. Sungkyu trägt eine schwarze Jeans und schwarze Converse, dazu ein weiß-schwarz gestreiftes Langarmshirt und eine schicke, weiße Jacke. Seine Haare hat er sich etwas mit Gel bearbeitet, aber die von Leo stehen etwas weiter schräg nach oben. Da seine Haare durch das neue Musikvideo etwas kürzer an den Seiten sind, hat er sie sich schräg nach vorne gestrichen. Dazu trägt er Schnürstiefel in der gleichen Farbe des breiten, dunkelblauen Steifens auf seinem sonst grauen Langarmshirt. Dazu trägt er eine schwarze Skinny Jeans, deren Fußenden in die Schuhe laufen. Während er mit der Serviette spielt, die an seinem Platz liegt, erklärt Sungkyu nun Babsi endlich, warum gewisse Promotions anders erfolgen, als sie es sonst tun. Keiner der drei bemerkt zu dem Zeitpunkt, dass sich die Mädchen von der Gruppe A Pink ebenfalls in das Lokal setzen – und das, obwohl diese sonst so tollen Bänke für gleich 6 Personen dann doch etwas eng werden. Sie sitzen schräg gegenüber von den dreien und 2 Mädchen sind hier ganz besonders abgelenkt von dem Schauspiel, das sich auf dem anderen Tisch ereignet, an dem Babsi mit den Jungs sitzt. Eine der beiden ist Eun-ji. Sie schwärmt seit der Erstausstrahlung von MyDol, der Show bei der VIXX gecastet wurde, von Leo. Nicht im Traum hat sie jemals daran gedacht, auch nur ein einziges Wort mit ihm zu wechseln. Und jetzt sitzt er dort an der anderen Bank mit diesem Mädchen zwischen sich und dem Leader von Infinite. Dessen Anwesenheit stört sie zwar weniger, aber sie hat keine Ahnung, wer sie ist. Das andere Mädchen, das den Blick nicht von Leo nehmen kann, ist Naeun. Wer sonst. Obwohl sie jetzt mit C.A.P von Teen Top eine Recht aufregende Affäre hat, kann sie nicht aufhören, an ihr erstes Mal mit Taekwoon zu denken. Sie ist seither Hals über Kopf in ihn verknallt – unwissend, dass sie dabei nicht die einzige ist. Wie vielen Mädchen hat er wohl auf diese Art und Weise das Herz gebrochen? Als sie lauscht, was die anderen beiden, also das Mädchen und Sungkyu, miteinander reden, fällt ihr auf, dass sie von hier aus durch die angenehme Lautstärke der Musik ganz gut hören kann, was sie reden. Wie gut, dass sie so auf der Bank sitzt, dass sie freie Sicht zu ihnen hat. Eun-ji neben ihr, die immer wieder mit den anderen redet, stört dabei zwar etwas, aber gewisse Wortfetzen versteht sie immer wieder. Zumindest wenn sie selbst gerade nicht mit jemandem redet. Babsi tunkt kurzerhand ihren rechten Zeigefinger in eines der Sahnehäubchen und steckt ihn sich in den Mund. Sungkyu runzelt die Stirn. „Willst du nicht auf Diana und Seunghyun warten?“, fragt er. „Da ist dann sicher noch was von dem Kuchen da.“, mümmelt sie mit dem Finger in ihrem Mund und leckt sich die verbliebene Sahne davon. „Willst du nicht?“, fragt sie. Sungkyu schüttelt wortlos den Kopf. Nachdem sie sich den Finger in der Serviette abgewischt hat, tunkt sie ihn in das nächste Sahnehäubchen. Danach gleich nochmal. Sungkyu seufzt, weil sein Handy vibriert und holt es aus seiner Jackentasche. Das ist eine ziemlich aufregende Sache, da die lieblos hinter ihm liegt und erst einmal entknotet werden muss. Beim 5. Mal wird Babsi schon fast schlecht, aber sie kann die Sahne nicht einfach zurück auf den Teig streichen. Sie wirft Leo einem unschuldigen Blick zu, der gerade konzentriert auf sein Handydisplay schaut. Ohne nachzusehen, was er da eigentlich macht, wo sie doch sonst so neugierig ist, hält sie ihm den Finger mit der Sahne hin. Er blinzelt und öffnet den Mund, ohne sie dabei anzusehen. Naeun am anderen Tisch kriegt gerade die Krise, weil sie das sieht. Wie kann sie es wagen! „Ha…ra.“, liest Babsi dann in die Länge gezogen vor. Die Neugier hat nun doch überhandgenommen. „Ohhhhhh! HARA!“ Sie sieht Leo aufgeregt an und wirft erneut einen Blick auf sein Display. Der schaltet es gerade weg und wirft ihr einen nüchternen Blick zu. „Habt ihr euch getroffen?“, fragt sie mit einem irren Grinsen, das sich um ihre Lippen zieht. „Gewissermaßen.“, antwortet er knapp. Sungkyu steckt gerade sein Handy wieder weg. „Wann denn?“, fragt sie mit geschürzten Lippen. „Gestern.“ „Und was habt ihr gemacht?“ Leo sieht sie einen Moment lang nur an. Sungkyu runzelt bereits die Stirn und stützt seine Arme nun auf dem Tisch ab, während er ihn auch ansieht. „Wir hatten ein wundervolles Picknick im Grünen.“, sagt Leo todernst. Babsi grinst erst, doch im nächsten Moment sieht sie ihn verdutzt an. „Gestern hat’s doch geregnet.“ Sungkyu öffnet den Mund, weil er schon weiß, worauf das hinausläuft. Doch er kann ihn nicht stoppen – Leos Reaktion folgt zu schnell. Völlig nüchtern entgegnet er nämlich: „Oh Mist, jetzt hab ich mich doch fast verraten, dass wir Sex im Warteraum von Inkigayo hatten.“ Erst lacht Babsi hysterisch, doch dann vergeht ihr selbst das. „Ich kann diesen Raum nie mehr betreten.“ „Halt dich bloß von dem blauen Sofa fern, dann ist alles gut.“, raunt er gespielt dramatisch. „Wa- uäääääähhhh!“, kommt es von Babsi, die ihn nun verstört anstarrt. Infinites Leader seufzt und verdreht die Augen. Warum hat Taekwoon nur immer bloß so viel Spaß daran, dieses Mädchen aus der Reserve zu locken. „Seit wann beginnt man eine Beziehung mit Sex?“, fragt ihn das Mädchen nun. Daraufhin wendet sie den Kopf direkt zu Sungkyu. „Sungkyu! Waruuuuum?!“ „Wa- pssscht!“ Dem ist das Ganze viel peinlicher als Leo. „Schrei doch nicht so rum!“ Sie wiederholt ihre Frage, nur dieses Mal leiser. „Wir haben keine Beziehung.“, sagt Leo nun. „Und warum schreibt ihr dann SMS?“ Ein Blickwechsel zwischen den beiden Jungs folgt, woraufhin Leo seufzt und sein Display anschaltet. Er hält ihr das kleine Gerät vor die Nase und sie kann sehen, dass sie sich ein Datum ausgemacht haben. Oder eher er ihr geschrieben hat wann und wo. „Oh.“, murmelt sie nun nüchtern. Nachdem er sein Handy in seiner Hosentasche verschwinden lässt, tunkt Babsi schon wieder ihren Finger in die Sahne ein. Sungkyu schlägt ihre Finger weg. Leo, der davon unbeeindruckt ist, nimmt sich eine Erdbeere vom Kuchen und isst sie. „Jetzt wartet gefälligst, bis Diana und Seunghyun da sind!“, raunzt Sungkyu und schiebt die Torte ans andere Ende des Tisches, wo sie diese nicht mehr erreichen können. Zumindest Babsi nicht – Leos Arme sind lang genug, um sich auch noch etwas Melone zu greifen. „Aber weil du von einem Picknick geredet hast…“, fängt Babsi an. „Vergiss es.“, fängt Leo an bevor sie überhaupt gefragt hat. „Ach, jetzt sei nicht so ein Miesepeter!“, brummt sie und will ihn schubsen, aber ein Blick von ihm genügt, damit sie genug eingeschüchtert ist, es nicht einmal zu versuchen. Sie bläst ihre Backen auf. „Bitte…?“, fragt sie mit einem unschuldigen Ausdruck in ihren Augen. „Nein.“, sagt er nur. „Ach komm schon.“ „Nein.“ Sungkyu seufzt und schüttelt den Kopf, als er den beiden so zusieht. „Bitteeeeee…“ „Nein.“ Sie klammert sich an seinen Oberarm und drückt ihre Wange gegen seine Schulter. Dabei starrt sie auf den Tisch, weil sie selbst überrascht darüber ist, dass sie ihn einfach so anfasst. Das muss der Sekt sein, den sie vorher noch getrunken haben, bevor sie hier hergekommen sind. „Bitte.“, haucht sie heiser. Ihre Stimme versagt, weil sie ihm nun so nahe ist, dass sie sein Parfüm riechen kann. Er duftet richtig gut. Sehr exotisch, aber männlich. So anders als Yongguk. So gut, dass es ihr fast den Kopf verdreht. Was hat sie bloß für einen Schaden, dass sie nicht mal ihren besten Freund anfassen kann, ohne sich dabei groß was zu denken. Andererseits hat sie nach wie vor Probleme, Sungkyu anzufassen. Warum dann nicht bei Leo? Auf den ist sie gerade regelrecht losgegangen. Der Anblick stößt Sungkyu etwas bitter auf. Aber er weiß, dass diese Eifersucht völlig irre und belanglos ist. Zwischen den beiden läuft nichts und so wie er Taekwoon kennt, ist es völlig ausgeschlossen, dass da auch nur jemals was laufen wird. Im nächsten Moment tauchen Diana und Seunghyun bei ihnen auf. Diana trägt braune Schnürschuhe, dazu eine schwarze Strumpfhose und einen grauen Minirock, der großzügige Falten wirft. Das graue Shirt, das sie dazu trägt, hat dreiviertellange Ärmel, sie sie aber umgestellt hat, weil es nun doch ziemlich warm wird. Seunghyun trägt schwarze Sneakers mit weißer Sohle, dazu eine schwarze Skinny Jeans in Lederoptik und ein weißes Shirt mit V-Ausschnitt. Vom schwarzen Jackett, das er dazu trägt, hat er sich die Ärmel hochgekrempelt. Er hat die Haare etwas aufgestellt, während Diana die ihren geglättet hat. Auch ihm stößt der Anblick von Babsi an Leos Schulter übel auf. Bei ihm ist es sogar etwas schlimmer als bei Sungkyu, weil er ja nicht weiß, wie er das Verhältnis zwischen den beiden einzuschätzen hat. Jemand anderes, dem dieser Anblick aber noch schlimmer aufstößt, sitzt am Tisch gegenüber. „Hey, alles okay?“, fragt Diana, als sie sich neben Sungkyu gesetzt hat und Seunghyun sich am anderen Rand gegenüber von Taekwoon platziert. Sie nickt in Babsis Richtung, weil sich die gerade gar nicht rührt. „Ja.“, flüstert diese nun leise und richtet sich etwas auf. Sie setzt sich wieder normal hin und wirft Leo einen Blick zu, von dem sie selbst keine Ahnung hat, was er überhaupt zu bedeuten hat. Eigentlich will sie sich damit bei ihm für den kleinen Überfall eben entschuldigen. Sie weiß aus den Realityprogrammen von VIXX, wie sehr er es hasst, berührt zu werden. „Wie war der Film?“, erkundigt sich Sungkyu bei Diana. „Naja, hätte spannender sein können.“, antwortet Diana. Als die Kellnerin kommt, bestellen sie sich alle etwas zu essen. Jeder nimmt in etwa das Gleiche – Burger mit Pommes. Dazu bekommen sie sogar ein paar Chicken Wings geschenkt. Außerdem bestellt sich jeder Cola zu trinken. „Wie geil. Amerikanisches Essen in einem amerikanischen Restaurant!“, grinst Babsi Diana an. Die versucht augenblicklich gegen ihr schlechtes Gewissen anzukämpfen, weil sich Babsi nun wohl an den einen Monat mit B.A.P erinnert. „In Amerika waren wir kein einziges Mal in so einem richtig amerikanischen Lokal.“, sagt sie und beißt direkt bei ihrem Burger ab. „Was ist das da überhaupt?“, fragt Seunghyun und deutet auf die Torte, die in der Mitte des Tisches steht. „Die Torte, die Babsi und Leo gemeinsam vergewaltigt haben, bevor ihr gekommen seid.“, nuschelt Sungkyu und schiebt sich ein paar Pommes in den Mund. Diana muss augenblicklich lachen, als er das so erklärt. „Also wenn die beiden was gemeinsam haben, dann ihren schrägen Appetit.“, murmelt Seunghyun, da er gerade dabei zusieht, wie sie sich gegenseitig den jeweils anderen Burger probieren lassen. „Alter, ihr führt euch auf wie ein richtig kitschiges Pärchen.“, meint Sungkyu, als Leo gerade zufrieden den Bissen in seinem Mund kaut. Er sieht Sungkyu einen Moment lang abwartend an. Das wäre nicht Leo, wenn er nicht gerne die Leute quält, die er gerne hat. Denn im nächsten Moment lehnt er sich zu dem Mädchen neben sich und hält ihr seinen Burger hin. „Ich mag deinen lieber. Tauscht du mit mir?“, fragt er. Sie inspiziert seinen Burger und dann ihren. Bei seinem fehlt schon viel mehr! Nachdem sie einen weiteren, großen Bissen von ihrem genommen hat, nickt sie. „Gehst du dafür jetzt mit mir picknicken?“, fragt sie. Leo fängt an zu lachen. Das kann doch nicht sein, dass sie so verdammt hartnäckig ist. Diana fällt die Gabel aus der Hand. Sie ist die einzige, die sich was anderes bestellt hat, weil sie Burger nicht mag. Darum hat sie sich einen Salat mit Hühnerstreifen bestellt, der äußerst lecker schmeckt. Zwischen all dem Fast Food kommt sie sich damit aber vor, als ob sie gerade eine bittere Diät abhält. Naja, darum geht es aber gerade nicht. Der Kerl hat gerade gelacht! Er hat zum ersten Mal, seit sie denken kann und Zeit mit ihm verbringt, eine andere Reaktion als sein unglaubliches Pokerface gezeigt! „Hast du mit Jiyong telefoniert?“, fragt Babsi nun unschuldig ihre beste Freundin. „Ja. Heute Morgen.“, antwortet sie und greift nach der Gabel, um weiter zu essen. Unglaublich, wie gut dem Kerl ein richtiges Lachen steht. Sollte er öfter tun. „Und, hast du ihm von dem Übergriff erzählt?“, fragt Babsi. „Nein.“, sagt Diana knapp, „Das… ist was, das will ich nicht am Telefon mit ihm bereden. Am Ende kommt er ganz überstürzt zurück und das will ich nicht.“ „Aber du erzählst es ihm?“, erkundigt sich nun Sungkyu. „Klar, wenn er zurück ist.“, sagt Diana. „Ist das nicht erst in 2 Wochen sowas?“, fragt Babsi nun. Diana schluckt etwas gekauten Salat, dann nicht sie. „Was ist, wenn da in der Zwischenzeit nochmal sowas passiert?!“ „Aiish…“, murrt Sungkyu, während Leo dem Mädchen schon mit der Hand ganz leicht auf den Hinterkopf schlägt. „Mach ihr keine Angst!“, fügt der Leader von Infinite hinzu. „Tschuldigung.“, nuschelt Babsi kleinlaut. Daran hat sie nicht gedacht. Seunghyun wechselt das Thema, um die Stimmung aufzulockern, sobald sie alle mit dem Essen fertig sind und der Tisch bis auf die Getränke sowie die Torte abgeräumt ist. „Naja, jetzt stehen wir tatsächlich alle bei einem Label unter Vertrag. Darauf sollten wir anstoßen, oder?“ Er sieht zu Diana, die grinsend nickt. Mit einer winkenden Handbewegung holt er die Kellnerin und bestellt eine Flasche Champagner mit 5 Gläsern. Noch während Babsi an ihrem Glas nippt, greift sie zu dem einzigen Löffel, der am Tisch liegt und sticht ihn direkt in die Mitte des Kuchens. Leo und Diana haben mittlerweile fast alle Früchte weggegessen, weshalb sie ungehindert direkt etwas Teig aus der Mitte wegschaufeln kann. „Was zum…?!“, beginnt Sungkyu und starrt sie ungläubig an, als sie sich den Löffel nun in den Mund schiebt. Die anderen drei brechen zeitgleich in Lachen aus. Das ist so typisch Babsi, dass die Aktion ja überhaupt nur von ihr sein kann. „Wollt ihr nichts?“, fragt Babsi die beiden, die ihr gegenüber sitzen. Während Diana zum einen amüsiert den Kopf schüttelt, seufzt Seunghyun. Kaum zu fassen, dass er solche unbeschreiblichen Gefühle für dieses Mädchen hat, das sich nicht einmal normal benehmen kann, wenn sie gemeinsam wo essen gehen. Seine Gedanken driften ab. Er stellt sich vor, wie er mit ihr ein richtiges Date hat. Was unternimmt man am besten mit so einem chaotischen Mädchen, das tagein, tagaus in seiner eigenen Welt lebt? Ein Eis essen gehen… Da sie so sehr auf Süßes steht, schätzt er sie auf Schokolade oder Stracciatella. Wenn sie dann bei seinem Fruchteisbecher probieren möchte, füttert er sie mit seinem Löffel. Im Anschluss gehen sie spazieren, setzen sich irgendwo in einen Park… wo er sie dann küssen kann. „Seunghyun!“, ruft ihn plötzlich das Mädchen neben sich und reißt ihn unsanft aus seinem schönen Tagtraum. Er blinzelt und sieht Babsi an, die etwas Sahne an ihrer Nase hat. Sungkyu wischt es ihr gerade lachend mit einer Papierserviette weg, während sie ihn verdutzt anblinzelt. Jetzt essen sie zu dritt an dieser Torte. Sie und die 2 Jungs an ihrer Seite. Er wird plötzlich so wahnsinnig eifersüchtig. „Was denn?“, fragt er Diana und versucht die chaotische Truppe da auszublenden. „Ich hab dich gefragt, ob du auch Lust hast, nachher noch in einen Club zu gehen. Wir waren doch so lang nicht mehr richtig feiern.“ So selig, wie sie ihn gerade angrinst – wie könnte er da bloß nein sagen? „Klar, wenn du willst.“, meint er und schmunzelt, als sie einen kleinen Freudentanz neben ihm aufführt. „Und jetzt, weil ich es einfach offiziell wissen will.“, sagt Diana und winkt hektisch mit der rechten Hand. „Jetzt hört Mal auf mit eurem Kindergarten da drüben!“ Sungkyu hat sich eine Kapuzenjacke übergezogen, die ihm Babsi von Leo geklaut hat und drückt Diana gerade sein Handy in die Hand. Auf dessen Display sieht sie die Kamera geöffnet. „Mach ein Foto von uns!“, sagt er und ignoriert ihren vorherigen Ansatz. Sie grinst breit und drückt es dem Großen neben sich in die Hand, weil sie mit aufs Foto will. Getan. Schon landet das Bild auf Sungkyus instagr.am Account. „So, jetzt aber.“, meint Diana und sieht Babsi auffordernd an. Leo tippt währenddessen auf dem Display, er schreibt wahrscheinlich mit ein paar seiner Bandkollegen, ob sie auch nachher mit in den Club um die Ecke kommen. „Was ist mit dir und Yongguk? Seid ihr jetzt wirklich auseinander?“, fragt sie ihre beste Freundin. Natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken – denn sie hat eingehend darüber nachgedacht und immerhin sitzen hier mit ihr gerade 2 Kerle am Tisch, die sich für das Mädchen interessieren und äußerst angetan von dem Gedanken wären, dass sie wieder zu haben ist. „Wenn es nach mir geht, schon.“, sagt Babsi und senkt nun seufzend den Blick. „Nur hab ich nicht mehr mit ihm darüber geredet.“ „Reden? Du schreist ihn nur noch an, wenn du mit ihm telefonierst.“, sagt Diana. „Weil er so wahnsinnig aufdringlich ist.“, entgegnet Babsi trocken. „Ich hab ihm gesagt, ich brauche Zeit, um nachzudenken und-“ „-eigentlich wolltest du dich wieder für 14 Tage in deinem Zimmer einsperren, nicht wahr?“, wirft Sungkyu stirnrunzelnd ein. Sie befeuchtet ihre Lippen und schnaubt tief. Dann wirft sie dem Koreaner rechts von ihr einen düsteren Blick zu. „Wieder?“, fragt Taekwoon nach. Diana nickt. „Ganz furchtbar, sie kann so kindisch sein, wenn sie Liebeskummer hat.“ „Genau, also enttäuscht mich bloß nicht!“, ruft Babsi und hält den Löffel, als wäre er ein kleines Schwert, das ihr den Sieg über die Weltherrschaft beschaffen kann. „Immerhin muss mich einer von euch dreien heiraten, wenn ich gar keinen Kerl mehr abkriege!“ Das war zu viel des Guten. Diana bricht in schallendem Gelächter aus. „Und warum zum Teufel gehst du davon aus, dass dich einer von uns 3 auf ewig aushält?“, fragt Leo und schürzt amüsiert die Lippen. Babsi neben ihm fängt automatisch an, furchtbar zu wettern und er grinst breit und leckt sich mit der Zungenspitze über seine Schneidezähne nach links, während er den Kopf schüttelt. Mittlerweile schiebt Diana sein ausnahmsweise extrovertiertes Verhalten auf den Alkohol. Oder ist er immer so, wenn er privat mit Babsi und Sungkyu unterwegs ist? „He, Sungkyu!“, ruft sie etwas zu laut, weil Babsi so rumbrüllt. Leo hält ihr gerade seine Hand über dem Mund und schüttelt bloß leicht kichernd den Kopf. Dabei wehrt er noch äußerst elegant ihre Finger ab, die nach seiner Hand fassen möchten. „Was denn?“, fragt der Angesprochene und schüttelt lachend den Kopf bei der Freakshow, die sich neben ihm ereignet. „Sind die beiden immer so zueinander?“, fragt sie. Sungkyu nickt stirnrunzelnd. „Er liebt es, sie zu piesacken. Als ich mit Dongwoo vor ihrem Geburtstag mal rüber bin zu VIXX in die WG, hat er geschlafen.“ Voller Herzblut gestikuliert er seine Erzählungen. Diana liegt es jedes Mal aufs Neue, wenn Sungkyu etwas erzählt. Ihm hört man richtig gerne zu. „Jeder, absolut jeder hat ihr geraten, keinen Fuß in sein Zimmer zu setzen. Ich meinte auch schon, wir können ja ruhig ohne ihn losgehen und er dann nachkommen oder so.“ „Was hat sie gemacht?“, fragt Diana grinsend. Selbst Seunghyun hört jetzt schon zu, tut sich aber schwer, das wilde Gefuchtel auszublenden, das sich ihm gegenüber ereignet. „Sie ist rein in sein Zimmer.“, erzählt Sungkyu und Diana nickt hektisch. Gierig darauf, dass er weitererzählt. „Ist auf sein Bett rauf.“ Sie öffnet ungläubig den Mund. Immerhin kennt sie dieses teuflische Mädchen lange genug, um zu wissen, was sie wohl getan hat. „Und hat angefangen, wie irre drauf rumzuspringen!“ „Nein!“, ruft Diana und lacht wieder total laut. Sie erregt wohl gerade die Aufmerksamkeit des ganzen Lokals, wenn es nicht die beiden Streithähne schon getan haben. Eun-ji am anderen Tisch geht nach all dem, was sie am anderen Tisch mit angesehen hat, davon aus, dass Taekwoon und dieses Mädchen zusammen sind. „Schade, dass er sich ausgerechnet so ein aufgedrehtes Mädchen sucht. Ich dachte immer, er liebt die Stille.“ Naeun beißt sich frustriert auf die Unterlippe. Tut er ja auch. Immerhin hat er sie während ihrem ersten Mal ständig dazu aufgefordert, leise zu sein. Sie beschließt in diesem Moment, diesem Mädchen das Leben zur Hölle machen. Schon alleine darum, weil sie es ist, die ihm so nahe steht – und nicht Naeun. „Gehen wir langsam mal?“, fragt Diana nun und deutet auf die Torte, „Oder willst du den Teig da rundherum vielleicht doch noch essen?“ Zufrieden grinsend schüttelt Babsi den Kopf. „Nein, gehen wir ruhig.“, grinst sie überbreit und Diana nickt. Sie ziehen sich alle ihre Jacken über, draußen ist die Sonne langsam am Dämmern. Der Club nebenan nennt sich Heaven und ist so teuer, dass es gar keine zusätzliche Security braucht, um die Leute von hier fernzuhalten, die keine erfolgreichen Idols sind. Schon beim Gang durch den Eingangsbereich klappt beiden Mädchen die Kinnlade nach unten. Man könnte meinen, dass sie mittlerweile genug erlebt haben, dass so etwas langsam nichts Besonderes mehr für sie ist. Aber falsch gedacht. Eine durch und durch mit LEDs beleuchtete, in moderner Form geschwungene Bar, umgeben von mehreren Barhockern und gleich nebenan eine bombastische Tanzfläche. „Boah, ist das riesig hier!“, kann sich Babsi den Kommentar nicht verkneifen, den sich Diana zwar ebenso denkt, aber nie aussprechen würde. „Schon sehr… beachtlich, ja.“, murmelt sie selbst im nächsten Moment. „Ich hol mir was zu trinken!“, ruft Babsi und verschwindet im Lichtermeer an der Bar zwischen all den Menschen mit bunten Getränken. Es ist so dunkel, dass man im ersten Moment kaum erkennt, wohin man überhaupt läuft. Sie und Seunghyun begeben sich auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen an einen Tisch, an dem noch 4 Plätze übrig sind. Als sie dort ankommen, nehmen sie im ersten Augenblick die anderen Personen gar nicht wahr, die hier noch am Tisch sind. Zumindest Diana tut das nicht. Sonst würde ihr augenblicklich auffallen, dass da Yongguk und Himchan zusammen mit Hyosung und Hana sitzen. Noch sind sie aber nicht von ihr entdeckt worden – umgekehrt genauso wenig. „Sieh sie dir an.“, grinst Diana und deutet auf Babsi, die gerade auf der Tanzfläche ein paar Bewegungen macht, die sie noch vor einiger Zeit von Yongguk und seinen Jungs beigebracht bekommen hat. Sungkyu zeigt ihr im nächsten Moment ein paar andere Tanzschritte. Diana, die schon immer prädestiniert dafür war, eine Vorliebe für Tanz und Musik zu haben, erkennt sofort, dass es einen gewaltigen Unterschied macht, ob sich die Gruppe auf das Tanzen spezialisiert hat, oder nicht. Damit sei natürlich keinesfalls gesagt, dass B.A.P nicht tanzen können – aber Infinite hat nun mal einen ganz anderen Stil als diese Gruppe voller Rapper und Hip Hop liebender Jungs. „Sie sieht nach dem ganzen Kummer in der letzten Zeit endlich mal wieder glücklich aus.“, sagt Seunghyun. Diana nickt. Da hat er definitiv Recht. „Was wirst du tun, wenn es wirklich zwischen den beiden zu Ende geht?“, fragt sie ihn nun. „Was soll ich denn machen?“, stellt er eine berechtigte Gegenfrage, „Natürlich werde ich sie fragen, ob sie mit mir ausgehen will…“ Nach diesen Worten blickt er gedankenverloren zur Tanzfläche und beobachtet sie. Was genau hat sie eigentlich an sich, das sie für ihn so unglaublich unwiderstehlich macht? Sie ist weder sexy noch glamourös. Selbst wenn sie das sein könnte – sobald sie gegen die nächste Wand läuft oder bloß den Mund aufmacht und zu reden beginnt, ist die oberflächliche Schönheit dahin. Nicht, dass sie nicht hübsch ist. Das will er damit nicht sagen, denn das ist sie. Sehr sogar. Sie hat eine Natürlichkeit an sich, die ihn schon vor Jahren fasziniert hat. Er kann sich an keinen einzigen Moment erinnern, in dem sie nicht geradeheraus darüber gesprochen hat, was sie denkt. Das ist eine Eigenschaft, die man unbedingt zu schätzen wissen muss. Außerdem hat sie wohl keine Ahnung, wie wahnsinnig atemberaubend sie ist, wenn sie sich über etwas aufregt. Genauso wenig wird sie wissen, wie betörend ihre schüchterne Art auf viele Menschen wirkt. Dieses Mädchen hat etwas so Einnehmendes an sich. „Starr sie nicht so an.“, kommt es von links. Ernüchtert wendet er den Blick zurück zu seiner besten Freundin, die ihm einen mitleidigen Blick schenkt. „Was gibt es bei dir und Jiyong denn so Neues?“, erkundigt er sich nun. Diana blinzelt ihn nachdenklich an. Da gibt es tatsächlich etwas, über das sie mit ihm reden möchte. Aber sie ist sich nicht sicher, ob das erstens der richtige Zeitpunkt und zweitens der richtige Ort ist, um dieses Gespräch zu beginnen. Bevor Jiyong nach Japan geflogen ist, haben sie gemeinsam das Datum seiner Rückkehr als Deadline gesetzt. Und zwar dafür, dass sie bis dahin ihren beiden aktuellen Mitbewohnern von ihrer Entscheidung erzählt, dass sie zu ihrem Freund zieht. Es sind zwar nur knapp anderthalb Wochen, bis er wieder da ist und die Zeit hierfür wird allmählich knapp; aber andererseits ist er erst seit einer halben Woche weg und die Gelegenheit für dieses Gespräch hat sich einfach noch nicht ergeben. Noch immer ringt sie mit sich und ihren Wünschen. Mit dem, was sie möchte und dem, was sie für richtig hält. Aber was ist wichtiger, worauf soll sie hören? Als sie Jiyong gesagt hat, dass sie zu ihm ziehen wird, hat sie rein nach ihrem Herzen gehandelt. Trotzdem macht sie sich Sorgen darum, was passieren wird, wenn sie die beiden erst einmal alleine lässt. Mittlerweile ist sie aber – unter anderem durch viele lange Gespräche mit Jiyong – so weit, dass sie es akzeptieren kann, wenn sich wirklich eine Beziehung zwischen den beiden entwickelt. Natürlich schwingt immer die Angst mit, dass es daneben geht. Aber das kann es doch bei ihr und Jiyong auch und dem reißt sie nicht schon im Vorhinein den Kopf deswegen ab. Während sie hier mit diesen enorm qualvollen Gedankengängen zu kämpfen hat, hat ihre Freundin mittlerweile von der Tanzfläche aus ein Gesicht gesehen, das sie ausgerechnet heute nicht sehen will. „Yongguk ist hier…“, murmelt sie ernüchtert, als Sungkyu zur Toilette verschwunden ist und sie und Leo alleine auf der Tanzfläche stehen. Genau genommen ist es ein kleines Wunder, dass er noch immer mit ihr hier steht, aber dafür sind Freunde doch schließlich da. Um sich in schwierigen Zeiten beizustehen. „Na und?“, fragt er gelassen. „Ich will ihn aber heute nicht sehen.“, murmelt sie unzufrieden. „Ignorier ihn doch.“ Na, als ob das sei einfach geht. Sie kann ja nicht einmal aufhören, an die Küsserei mit ihm zu denken. Jetzt gerade schon wieder. Da denkt sie nur kurz dran und bekommt unglaubliches Herzflattern. „Das geht nicht.“, jammert sie. Am liebsten würde sie sich gerade mit dem Rücken auf den Boden legen und wild zu strampeln beginnen. Wie kleine Kinder, die etwas wollen. Nur, dass sie dadurch ausdrücken möchte, dass sie genau genommen etwas nicht will. „Was ist, wenn er mich sieht?!“, fragt sie ihn unsicher und hört auf, sich zu bewegen. Leo bewegt sich allgemein schon kaum, seit sie hier stehen. Er nippt immer wieder an seinem Getränk und antwortet auf ihre sinnlosen Fragen, aber von Tanzbewegungen kaum eine Spur. Dabei kann er das so gut! „Na und, dann sieht er dich eben.“ „Aber-“ „Ist doch egal.“ Sie presst ihre Lippen ernüchtert zusammen. Jetzt ist es soweit. Der Alkohol steigt ihr in den Kopf und sie tut Dinge, an die sie unter normalen Umständen nicht einmal im Traum denken würde. „Was wird das?“, hört sie Leos ruhige Stimme hinter sich. Ihr Unterkörper ist an seinen gepresst und sie bewegt sich im Takt zu Musik, hebt ihre Arme und schlingt sie rittlings um seinen Nacken. „Ich will ihn eifersüchtig machen.“ Taekwoon antwortet nicht in Worten. Stattdessen legt er ihr seine Hände an die Taille und beginnt seinen Unterkörper im Takt zur Musik zu bewegen. Innerhalb einer Hundertstelsekunde passt sie sich seinen lockeren Bewegungen an. Wieder vernimmt sie den herben Geruch seines Parfüms, der ihr die Sinne vernebelt. Sie hat keine Ahnung, was sie hier eigentlich gerade tut. Ihr Tun zeigt Erfolg, denn um sie herum räumen die Leute plötzlich die Tanzfläche, weil das äußerst aufreizend aussieht und es den meisten Personen zu peinlich wird, in deren Nähe zu tanzen. Und dadurch hat nun Yongguk einen direkten Blick zu ihnen beiden. „Was zum Teufel!“ Himchan dreht den Kopf nach rechts, weil er aus dem Augenwinkel sieht, wie ein Mädchen hektisch den Kopf zu ihnen beiden dreht. Er sieht Diana. Gerade will er etwas sagen, weil ihn ihre Anwesenheit überrascht, doch Yongguk wettert los. „Mit mir redet sie nichts mehr und zieht dann los, um mit dem Nächstbesten was zu haben?!“ „Yongguk.“, versucht Hyosung den aufgebrachten Koreaner zu beruhigen – doch ohne Erfolg. Er wettert weiter und schimpft, was das Zeug hält. Diana, die überrascht von seinem Ausbruch dem Blick folgt, den er regelrecht auf die Tanzfläche fixiert hat, reißt nun erschüttert die Augen auf. Schmeißt sie sich da gerade an Leo ran?! Sungkyu kommt gerade von der Toilette zurück und erstarrt förmlich, als er die beiden da so aufreizend tanzen sieht. Am liebsten würde er hingehen und sie von ihm wegreißen, aber das macht das Ganze dann nur enorm auffällig. Also gesellt er sich lieber zu den beiden Sitzenden, wovon Seunghyun mindestens so begeistert wie er wirkt. Yongguk und die anderen verlassen gerade hektisch den Club. Babsi sieht die 4 Personen aus dem Augenwinkel heraus auf den Ausgang zusteuern und löst sich im nächsten Moment von Leo. Sie blinzelt ihn benommen an. Jetzt erst wird ihr bewusst, was sie da gerade überhaupt getan hat. „Oh. Mein. Gott.“, sagt sie. Leo entgegnet nichts. Mit aufsteigender Panik wankt sie auf Diana zu. Die 3 dort sitzenden Personen blicken sie an, aber sie kann ihre Blicke nicht deuten, weil ihre Gesichter alle verschwommen sind. „Ich wollte Yongguk eifersüchtig machen.“, erklärt sie und hält sich an der Rückenlehne der Sitzbank fest, auf der Seunghyun sitzt. „Hat… funktioniert, glaube ich.“ Hinter ihr taucht gerade Leo auf und gesellt sich zu der kleinen Truppe. Die anderen sind sprachlos und haben keine Ahnung, was sie sagen sollen. Diana findet als erstes wieder zu ihrer Sprache. „Geht’s dir gut? Du siehst ziemlich fertig aus…“ „Nein, mir… ist schlecht…“, nuschelt das wankende Mädchen, „Ich geh mal… an die frische Luft…“ Nach diesen Worten verschwindet sie schneller, als eine der 4 zurückbleibenden Personen reagieren kann. „Ist das nicht ein wenig… kindisch?“, fragt Diana und sieht zu Leo, doch dem scheint das vollkommen egal zu sein. Sie sieht zu Sungkyu, der nachdenklich auf den Boden starrt und dann zu Seunghyun, dessen Blick noch immer zum Ausgang gerichtet ist. Niemand gibt ihr eine Antwort. Jeder ist mit seinen eigenen Gedanken zu dieser äußerst merkwürdigen Situation beschäftigt. „Ich werde zu Jiyong ziehen.“, platzt es dann aus ihr heraus. Leo und Sungkyu heben zwar den Blick und sehen sie an, aber weil es sie selbst nicht betrifft, wissen sie auch nicht großartig was dazu zu sagen. „Seunghyun…?“ Er dreht den Kopf zu ihr. Seine Augen sind ausdruckslos, er sagt kein einziges Wort. „Hast du mich… gehört?“ „Ja.“ „Du weißt, was das heißt.“, flüstert sie erdrückt. Ihr bester Freund nickt. Das bedeutet, dass er mit ihr alleine sein wird. Für eine ganz schön lange Zeit, wenn nicht für immer. Vorausgesetzt natürlich, sie sucht sich keine neue Wohnung – aber in Seoul findet man nicht so schnell eine, die man sich auch leisten kann, wenn man gerade erst dabei ist, aufzusteigen. Hier ist alles viel zu teuer. Es bedeutet auch, dass er seine Selbstbeherrschung verlieren wird. Dass er sie vergraulen wird, weil er zu impulsiv handeln wird. Einige unangenehme Minuten verstreichen, bis Sungkyu die Stille durchbricht. „Sie ist schon ziemlich lange weg…“ So schnell, dass Diana erschrocken zusammenzuckt, springt der Große neben ihr auf und läuft auf den Ausgang der Diskothek zu. Sobald er draußen ankommt, schlägt ihm augenblicklich die kalte Nachtluft um die Ohren. Er sieht sich hektisch nach ihr um, hat Angst, dass sie sich in ihrem betrunkenen Zustand verlaufen hat. Einen ganz kurzen Moment lang spielt er sogar mit dem Gedanken, ihren Namen zu rufen. Da er aber gut darin ist, einen kühlen Kopf zu bewahren, sind ihm die Konsequenzen, die daraus entstehen können, durchaus bewusst. Plötzlich hört er ein Würgegeräusch, direkt um die Ecke. In der Hoffnung, dass es von ihr kommt, folgt er der Quelle und da hockt sie tatsächlich. Über einem Blumenbeet, sich die Seele aus dem Leib kotzend. Zielstrebig geht er auf sie zu, greift nach ihren offenen Haaren und zieht sie zurück, um sie von ihrem Mund fernzuhalten. An ihrem Hinterkopf hält er sie zu einem feinen Pferdeschwanz zusammen und streicht ihr mit der linken Hand über den Rücken. „Schhh…“, flüstert er, als sie erneut ganz grässlich würgt. Er hat sie noch nie wirklich Alkohol trinken sehen, also weiß er auch gar nicht, wie sie sonst auf welchen reagiert. Hat sie vielleicht zu wenig gegessen? „Ich will nach Hause…“, keucht sie ganz fertig und er nickt. „Kannst du laufen?“, fragt er. Sie hat offenbar nichts mehr im Magen, das sie noch auskotzen könnte, also zückt er aus seiner Hosentasche eine Packung Papiertaschentücher und wischt ihr mit einem davon ihre Lippen sauber. Sie schüttelt den Kopf. „Mir ist so schwindelig…“ Seunghyun seufzt. Dann nickt er. „Komm her.“, sagt er und dreht sich um. Er geht vor ihr in die Hocke, damit er sie Huckepack nehmen kann. Mit wackeligen Beinen klettert sie auf seinen Rücken und hält sich an seiner Schulter fest. Klar kann er theoretisch auch ein Taxi mit ihr nehmen, aber das heißt, dass er sie dann absetzen muss. So hat er die Gelegenheit, ihre Situation ein wenig auszunutzen und sie zu berühren, ihre Wärme zu spüren und ihre gleichmäßigen Atemzüge zu hören. „Schlaf bloß nicht ein.“, flüstert er, weil sie ja doch etwas zu gleichmäßig atmet. „Mach ich nicht.“, nuschelt sie hinter ihm gegen den Kragen seiner Jacke. Er spürt, wie sie ihm plötzlich mit den Fingern durch die Haare fährt. Im ersten Moment fühlt sich das etwas unangenehm an, weil ihre Hand so kalt ist. Aber schon bald gewöhnt er sich daran und mag die Berührung. Wortlos starrt er auf die Straße vor sich und fühlt ihren gleichmäßigen Herzschlag an seinem Rücken. Seine Hände liegen direkt an ihren Kniekehlen, damit sie nicht auf dem Boden rutscht. Ganz vorsichtig streichelt er mit dem Daumen seiner linken Hand ihr Knie an dessen Seite und spürt, wie augenblicklich sein eigener Herzschlag um das Tausendfache schneller wird. Das ist auch einer dieser Gründe, warum er so vernarrt in sie ist. Weil es bisher keine andere Frau in seinem Leben geschafft hat, ihn alleine durch so eine simple Berührung in so einen Zustand zu versetzen. Nicht einmal Hae-rin, mit der er vor Big Bang ein ganzes Jahr lang zusammen war, hat das bei ihm hervorgerufen. Nicht einmal Diana weiß sehr viel über seine Exfreundin. Bloß, dass er vor Big Bang Mal eine Freundin gehabt hatte. Mit ihr hatte er seine bisher mit Abstand längste Beziehung. Hae-rin stellte ihn gleich nach dem Angebot, ein Rapper bei YG zu werden, ein Ultimatum. Sie oder YG. Dieses Verhalten hat es ihm überaus leicht gemacht, die richtige Entscheidung zu treffen. Dass sie sich heute, wo er so berühmt und erfolgreich ist, wohl dafür in den Hintern beißt, ist auch klar. Aber das ist nicht sein Problem. „Mhmff…“, murmelt das Mädchen an seinem Rücken in ihren Ärmel, nachdem sie den Kopf zur Seite gedreht hat. Seine Lippen verziehen sich zu einem leichten Schmunzeln. Sie ist doch tatsächlich kurz davor, einzuschlafen. Noch immer schaut er auf die Straße vor sich. Versinkt in tiefe Gedanken. Was wäre, wenn… Solche Gedanken. Vielleicht ist es gut, dass sie ihn damals hat abblitzen lassen, wenn sie so eine Angst vor Sex hat, dass sie nach mehreren Monaten noch immer nicht mit ihrem Freund hat. Jetzt, da er schon ein paar verschiedene Frauen im Bett gehabt hat, ist er erfahrener, als er es in seiner früheren Optik je hätte sein können. Sie hat ihm damals den letzten Tritt verpasst, den er gebraucht hat, um sein Gewichtsproblem endlich in den Griff zu kriegen. Außerdem waren sie sozusagen noch Kinder, als das passiert ist. Mitten in der Pubertät. Da handelt man noch anders, als wenn man später erwachsen ist. Außerdem hat er gesehen, dass sie Yongguk jederzeit zur Seite gestanden hat. Und er sieht, wie sie mit ihm und den anderen Idols umgeht. Es fasziniert ihn, dass sie einerseits ständig so durchdrehen und andererseits so normal bleiben kann. Sie weckt seinen Beschützerinstinkt und geht ihm gleichzeitig auf die Nerven. Aber sobald sie den Raum verlässt, beginnt er schon, sie zu vermissen. Er hat Diana noch nie dafür gedankt, dass sie ihn dazu gezwungen hat, ihre Freundin auch noch bei sich aufzunehmen. Aber zu dem Zeitpunkt hat er es sich selbst noch nicht eingestanden… Der Tag, an dem er sie nach so vielen Jahren zum ersten Mal wieder gesehen hat… weinend… es hat ihm das Herz zerdrückt und er wusste nicht einmal, wieso. Aber heute weiß er es. Denn mittlerweile hat er es sich selbst gegenüber eingestanden. Er liebt sie seit jeher – ohne auch nur die geringste Unterbrechung. Nur haben die vielen Jahre, in denen er sie nicht gesehen hat, dafür gesorgt, dass er sich leichter dabei tut, sie und alles, was mit ihr zu tun hat, einfach zu verdrängen. Schließlich kommen sie am Gebäude an, in dem er wohnt. Die Luftfahrt dauert nicht halb so lange, wie sonst. Allgemein jeder Schritt verrinnt ihm nun wie Sand in den Händen. Weil er weiß, dass er sie gleich loslassen muss, dass dieser magische Moment gleich zu Ende ist. Ganz sachte legt er sie in ihr Bett und zieht ihr die Schuhe aus. „Nicht ausziehen…“, nuschelt sie und klammert ihre Finger um seine Hände, nachdem er versucht, ihr das dicke Oberteil über den Kopf zu ziehen. Er sieht nicht einmal hin – naja, nur ganz kurz. „Du kannst nicht in deiner Kleidung schlafen.“, mahnt er sie mit bemüht leiser Stimme. Ihr Kopf muss ganz furchtbar dröhnen nach dieser Reaktion auf den Alkohol. „Komm her.“, fordert er und zieht sie an ihrem Handgelenk in eine sitzende Position. „Streck die Arme aus.“, sagt er. Sie streckt die Arme aus, direkt von ihrem Körper weg in die Waagrechte. „Nach oben…“ Angestrengt seufzend und mit geschlossenen Augen streckt sie die Arme nach oben und lässt es über sich ergehen, dass er ihr den Pullover über den Kopf zieht. Verdammter Mist, sie hat ein Tank Top darunter an! Frustriert beißt er sich auf die Zunge, als er an ihren Rücken greift und durch das Shirt hindurch den Verschluss ihres BHs öffnet. Sie quiekt, als er nach nur einem Handgriff offen ist und sieht ihn plötzlich an. Ein tiefroter Schimmer liegt um ihre Wangen. Er benötigt in dem Moment sämtliche, auffindbare Selbstbeherrschung, um sich nicht auf sie zu stürzen und wild zu küssen. „Was ist?“, fragt er, weil sie ihn so seltsam ansieht. „Ich zieh BHs an seit ich 13 bin.“, murmelt sie nun, „Und ich schaff es heute noch nicht, die so zu öffnen.“ Weil er die Stirn runzelt, redet sie gleich weiter: „Ich zieh die normal immer so runter und dreh sie rüber und…“ „Ja, schon gut.“ Sie hat sich gerade selbst an die Brüste gefasst. Muss das sein? Er ist sowieso schon am Rand seiner Zurückhaltung angelangt Sie zieht das Kleidungsstück unter ihrem Shirt hervor, nachdem sie aus den Trägern geschlüpft ist und wirft es lieblos auf den Boden. Dann greift sie selbst zu ihrem Hosenknopf und öffnet ihn. Bloß, dass sie in der halben Bewegung, als sie aus ihrer Hose schlüpfen will, einfach einschläft. Der Koreaner schnaubt amüsiert und schüttelt den Kopf. Dieses… Mädchen… Schnell zieht er ihr die Hose von den Beinen und wirft sie zu den anderen Sachen auf dem Boden. Dann lässt er seine Hände unter ihre Kniekehlen und an ihren Rücken gleiten, um sie hochzuheben und richtig ins Bett zu legen. Nachdem er sie zudeckt, geht er langsam aus dem Zimmer. Im nächsten Moment steht ihm Diana gegenüber und starrt ihn finster an. „Was hab ich denn verbrochen?“, fragt er, weil er diesen vorwurfsvollen Blick ganz genau kennt. „Mich mit diesem Taekwoon alleine gelassen.“, brummt sie, „Sungkyu war zwar auch da, aber der war die ganze Zeit so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er mir auch nicht geholfen hat, als die Stimmung immer komischer geworden ist!“ „Tut mir leid, ich hab sie heimgebracht.“, sagt er und deutet auf die Tür, die er soeben geschlossen hat. Die beiden wandern rüber zum Kühlschrank, wo sich Diana eine Wasserflasche holt, die in einem einzigen Zug geleert wird. Erleichtert seufzend, weil sie endlich diesen brennenden Durst, der sie den ganzen Weg nach Hause über malträtiert hat, los ist, sieht sie ihn nun an. „Du glaubst gar nicht, wie seltsam es ist, mit diesen zweien alleine zu sein.“, sagt sie. „Wieso das denn?“, fragt er nach und lehnt sich stirnrunzelnd gegen die Theke. „Naja, als du raus bist, war es plötzlich total still zwischen uns. Und irgendwann fängt Sungkyu plötzlich an, zu jammern, was er jetzt tun soll. Ich meine, das hatten wir vorgestern schon-“ Seunghyun sieht sie ganz verwirrt an. „Oh, du weißt gar nichts davon?“ Er schüttelt den Kopf. „Offenbar konkurrierst du nicht mehr bloß mit Yongguk. Sungkyu ist total in sie verknallt.“ Weil Seunghyun gerade wie erfroren dasteht, redet sie einfach weiter. Irgendwem muss sie diese seltsame Situation von vorhin doch erzählen. „Und dann meint Taekwoon, dass er kein so großes Drama draus machen soll, dass er einfach Soyou links liegen lassen soll und dann ist alles gut.“ Jetzt runzelt er die Stirn. „Der trifft sich wieder mit Soyou?“, fragt er jetzt. „Ich wei- kennst du sie etwa?“ Seunghyun nickt. „Das ist seine Ex.“ The Chaser „Also gut, pass auf. Das wird jetzt etwas kompliziert.“, fängt Seunghyun an. Direkt nach dem Frühstücken haben sich er und Diana an den Wohnzimmertisch gesetzt. Weil sie ihm so viele Fragen darüber gestellt hat, woher er weiß, dass Sungkyu mit Soyou zusammen war und sie auf Anhieb nicht wusste, wer das überhaupt ist, hat er angefangen, ihr alles haargenau bis ins kleinste Detail zu erzählen. Während Babsi keinen einzigen Schritt aus ihrem abgedunkelten Zimmer macht, weil ihr Kopf so dermaßen schmerzt, dass der geringste Lichtschein ihre Augen brennen lässt, ist das die optimale Gelegenheit, um das durchzugehen. Amüsiert zeichnet Diana ein Diagramm aus den Informationen, die ihr Seunghyun gibt. Daraus werden dann genau genommen 3 Diagramme, weil sie sonst die Übersicht darüber nicht behält, wer hier eigentlich mit wem gut befreundet ist oder ganz und gar nicht leiden kann und wen sie selbst überhaupt kennt; oder wen nicht. „Fangen wir mit Jiyong an.“, schlägt er vor. Sie nickt aufgeregt. So eine kindische Zwischenbeschäftigung hat sie mit Seunghyun schon lange nicht mehr abgehalten. Wird aber auch mal wieder Zeit, dass sie so etwas tun. Das hat ihr schon richtig gefehlt. „Dass Tae Yang sein bester Freund ist, weißt du ja bestimmt.“, sagt Seunghyun. Sie nickt. „Mit CL führt er eine besondere Freundschaft, aber sie steht ihm nicht so nahe wie Young-bae, also Tae Yang.“ Wieder nickt sie. „Sag mal, kann es sein, dass Chae-rin was für Jiyong empfindet?“, fragt sie, „Nicht, dass ich ihr irgendwas unterstellen will. Ich will bloß sicher gehen, da ich sie ja mittlerweile sehr gerne habe.“ Er schüttelt den Kopf. „Dara empfindet was für ihn.“ Sofort spannt sich Diana innerlich an. Sie wusste es! Die ganze Zeit über! Verdammt nochmal! „Aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen.“, sagt er sofort hinterher, „Jiyong liebt dich, das merkt man ihm an der Nasenspitze an. Er legt dir die Welt zu Füßen und wird alles für dich tun.“ Diana seufzt sehr. „Aber CL ist nicht unbedingt erfolgreich in jemanden verliebt. Ich meine, da gibt es wen.“ „Ja? Tatsächlich?“ Ganz aufgeregt blickt sie ihren besten Freund an. Über so etwas haben sie und CL nie geredet – dass sie einen Freund hat, weiß Diana gar nicht! „Ja, naja es ist nicht so, wie du wahrscheinlich denkst. Er hat sie ziemlich übel abblitzen lassen, weil sie bisher keine Erfahrung in Sachen Sex hat.“ Entrüstet öffnet Diana den Mund und sieht ihn an. „Wer ist denn bitte so gemein und tut so etwas?“ Seunghyun seufzt tief. „Jemand, der unserem geschlagenen Mädchen im Zimmer da drüben hoffentlich nicht ganz furchtbar das Herz bricht.“ Sie runzelt die Stirn. „Warte… du redest nicht von Yongguk, oder?“ Er schüttelt den Kopf. „Wer denn dann?“ Der Koreaner seufzt. „Du… meinst aber auch nicht Sungkyu, oder?“ Sie platzt gleich vor Neugierde. „Sie hat gestern mit ihm getanzt.“ Erschrocken weiten sich ihre Augen. „Ich wusste, dass mit dem Kerl was nicht stimmt!“, schreit sie los und springt auf. Seunghyun zuckt zusammen und deutet ihr mit hektischen Handbewegungen, dass sie die Lautstärke ihrer Stimme senken soll. „Aber wenn er schon CL nicht wollte, wird er wohl keine Hand an Babsi anlegen, oder?!“ Ihr bester Freund seufzt tief. „Das meine ich damit gar nicht. Ich habe eher Angst, dass sie sich in ihn verliebt. Der Kerl ist prädestiniert dafür, solche braven, unschuldigen Mädchen anzuziehen.“ „Mit was für einer Sorte von Weibern gibt er sich ab?!“, fragt Diana mit einem ganz irren Blick. Das wird er noch so bereuen, dass er ihr das jetzt erzählt. „Naja, soweit ich weiß, hat er ein paar Mal was mit Gayoon von 4minute gehabt. Oder mit einer Stylistin hab ich ihn auch mal gesehen.“ „Gayoon?“, fragt sie nach, als ob er sie gerade verarschen würde, „Du nimmst mich auf die Schaufel.“ „Nein, tu ich nicht.“, sagt er. „Sonst noch wer, von dem du sicher weißt?“ Er sieht sie abschätzend an und Diana bekommt diesen irren Ausdruck in den Augen, den sie immer dann hat, wenn sie kurz davor ist, zu platzen. „Jetzt spuck’s schon aus!“, knurrt sie beinahe schon. Seunghyun seufzt. „Ist ja schon gut.“, gibt er nach, „Mit Jia von Miss A hab ich ihn mal gesehen. Außerdem war da noch was mit Yubin von den Wonder Girls.“ „Die auch noch!“, brüllt Diana und wirft entsetzt die Hände in die Luft, „Hat er vielleicht auch noch was mit So Hee gehabt?!“ „Nein, das war… Jiyong.“ „Was?!“ Bei ihrem Ausruf hat sie sich so stark in die Zunge gebissen, dass ihr augenblicklich Tränen in die Augen treten. „Naja, das… weiß ich bloß, weil HyunA mir das erzählt hat.“ „Ach und mit der hast du was gehabt oder wie?“, fragt Diana nach. Auch Schweigen ist eine Antwort, weshalb sie nun nur noch lacht. „Was weißt du noch von HyunA?“, fragt sie nach. „Das mit So Hee war lange bevor HyunA bei 4minute war. Sie hat mir erzählt, dass Yubin total in ihn verschossen ist, weil sie noch immer Kontakt zu ihr hat. Du glaubst gar nicht, was die alles erzählt, wenn sie etwas Wein getrunken hat… Aber naja, jedenfalls weiß ich von ihr eben auch, dass er was mit Gayoon hatte.“ „Boah, der hat einen Verschleiß…“, nuschelt sie ungläubig. Seunghyun zuckt mit der Schulter. Er ist ja auch nicht besser, aber naja. Darum geht es hier gerade nicht. „Machen wir weiter im Kontext… dass sich Jiyong und Sungkyu nicht leiden können, weißt du ja.“ „Mit wem hatte Sungkyu sonst noch was?“, fragt Diana nach. Er beginnt irre zu lachen. War ja klar, dass wieder bloß dieses eine Thema für sie interessant sein würde. „Bis auf Soyou weiß ich von keinem Idol, mit dem er zusammen war.“, sagt er ehrlich. „Tatsächlich?“, fragt Diana stirnrunzelnd. „Ja, warum?“ „Huh.“ Sie kaut auf ihrer Unterlippe. „Weil er dann offensichtlich kein Problem damit hat, mit einem ganz normalen Mädchen zusammen zu sein. Ich weiß nämlich von Babsi, dass er ihr mal erzählt hat, dass er 3 Beziehungen hatte, die an seinem Ruhm zerbrochen sind.“ „Die mit Soyou ist aber wegen was anderem zerbrochen.“, sagt er. „Ach, warum denn?“, fragt sie. Wieder seufzt er. Ist es wirklich so gut, ihr das alles zu erzählen? „Weil er bei einem Dracula Musical, bei dem er mitgewirkt hat, die Hauptdarstellerin küssen musste. Soyou ist damit einfach nicht klar gekommen und hat Schluss mit ihm gemacht.“ Das Gespräch der beiden geht weiter und immer weiter. Diana erfährt etwa, dass sich VIXX und Teen Top einigermaßen nahe stehen und in den Warteräumen öfter beieinander sitzen. Dass etwa Amber von f(x) auch in Leo verknallt ist, aber er sie abgewiesen hat, weil sie ihm nicht weiblich genug ist. Wie nett von ihm… Myungsoo von Infinite ist gut mit Ravi und Changjo befreundet, was erklärt, warum Changjo ohne weiteres am Tag des Gayo Daejun bei der Suche nach diesem Tiggerplüschtier geholfen hat. Außerdem ist Sungkyu sehr gut mit dem Sänger von NELL befreundet – Jongwan. Daehyun und Chunji können überhaupt nicht gut miteinander, aber Chunji und Young-jae sind gute Freunde. Weil Daehyun und Young-jae beste Freunde sind, muss er sich mit ihm aber doch immer wieder arrangieren. Chunji wiederum kann dafür Leo überhaupt nicht leiden, sein bester Freund ist allerdings L.Joe, der auch in Teen Top ist. Außerdem ist die Rapperin von Secret – Hana – eine gute Freundin von CL. Gleichzeitig ist Hana die beste Freundin von Hyosung, welche sich überhaupt nicht mit Hara oder Leo versteht. Ji-euns beste Freundin ist aber wiederum Hara. Was weder Diana noch Seunghyun wissen: Mit dieser Hara hat Leo seine derzeitige Affäre. Wie treffend, dass Hyosung gleich sie beide nicht leiden kann. Dann gibt es noch die Jungs von Block.B. Und die Tatsache, dass B-Bomb und Dongwoo beste Freunde sind, erklärt, warum ihr Sungkyu so ohne weiteres Zico vorstellen konnte. Die Bands verstehen sich untereinander also auch recht gut. Hongbin aus VIXX und Sungjong von Infinite sind außerdem auch noch besonders gute Freunde. „Kennst du dich jetzt aus?“, fragt Seunghyun seine beste Freundin. „Ich denke schon.“, antwortet sie und blickt selbstzufrieden auf die ganzen Kritzeleien, die auf dem Block herrschen, den sie vor sich liegen hat. Es ist Freitag und Naeun stolziert wie so oft durch das Gebäude von TOP Media. Mittlerweile hat sie ihre Affäre zu Min-soo zwar beendet, weil sie sich beim Sex einfach beim besten Willen nicht auf ihn konzentrieren kann, aber hier in diesem Gebäude ist es so schön ruhig und sie findet etwas Auszeit von ihrer eigenen Arbeit. Außerdem kann sie hier ihrer Genugtuung nachgehen, diesem einen Mädchen das Leben so richtig zur Hölle zu machen. Sie wagt es, Taekwoon nahe zu stehen. Und zwar so nahe, dass sie sich offenbar Privilegien erlauben darf, die sonst keiner bekommt. Naeun weiß so gut wie alles, das man über Leo in Erfahrung bringen kann. Man mag es schon fast Stalking nennen, aber sie hat ihre Arbeit gemacht – und das gut. Seitdem er mit ihr geschlafen hat, hat sie sich selbst geschworen, ihm ihren ganzen Körper und ihre Seele zu verschreiben. So sehr verzehrt sie sich nach ihm, dass sie alles dafür geben wird, ihm nahe zu sein und mit ihm zusammen zu kommen. Sie wird ihn schon noch davon überzeugen, dass sie die Richtige für ihn ist. „Chan-hee.“, sagt sie, als sie einen kleinen Raum neben dem großen Aufenthaltsraum betritt. Der Blonde steht am Getränkeautomat und wirft gerade eine leere Dose weg. „Was?“, fragt er. „Du musst was für mich tun.“, verlangt sie aus einer unverschämten Selbstverständlichkeit heraus. Aber er vergöttert sie und nickt lediglich. Die typische rosarote Brille, wie man sie so gerne nennt, die alle negativen Dinge einfach ausblendet. „Dieses Mädchen, das beim Gayo Daejun dabei war.“, fängt sie an. „Da waren zwei.“, fällt ihr Chunji ins Wort. Sie stockt. Stimmt. Gestern auch. „Ich meine die eine, die mit Leo befreundet ist.“ „Ich weiß nicht, welche du meinst. Die sind alle zwei mit ihm rumgerannt.“, sagt er. Naeun seufzt. Was muss der Typ bloß so schwer von Begriff sein. Im nächsten Moment kommt Changjo in den Raum und wirft ihnen beiden einen Blick zu. „Hey, Changjo.“, sagt sie und er bleibt stehen, sieht sie mit gerunzelter Stirn an. „Was ist?“ Also wirklich. Bei dem Tonfall, den er immer gleich aufsetzt, wann immer sie mit ihm redet, vergeht es einem ja komplett, ihn überhaupt anzuquatschen. Aber es hilft ja nichts, sie braucht ihn offenbar, weil der gute Chan-hee hier zu doof ist, das Mädchen zuzuordnen. Sie ist der einzige Faktor in Taekwoons Leben, von dem Naeun keine Ahnung hat. Wie lange sie ihn schon für sich beansprucht, warum er Sex mit jemand anderem hat, wieso er so freundlich zu ihr ist, warum sie ihn anfassen darf. „Beim Gayo Daejun habt ihr beide doch suchen geholfen bei irgendwas.“, sagt sie. „Ja, ich erinnere mich.“, wirft Chunji ein, mit dem sie gar nicht redet. Changjo gibt ihr dafür gar keine Antwort, also spricht sie einfach mal weiter. „Ich muss wissen, wie dieses Mädchen heißt.“ „Welches der beiden denn?“, fragt Chunji langsam ungeduldig. Changjo blickt bloß skeptisch von einer Person zur anderen, enthält sich aber nach wie vor. Naeun platzt dafür gleich der Kragen. „Wenn ich wüsste, wie ich sie dir beschreiben soll, würde ich es tun!“, brüllt sie den Blonden hysterisch an. „Es waren zwei.“, mischt sich nun Changjo ein, der das hier als völlige Kinderei empfindet. „Sie war mit Leo unterwegs!“, ruft Naeun ungeduldig. „Die sind beide von ihm auf die Gästeliste gesetzt worden!“, ruft nun Chunji zurück. „Ich meine die eine, die ein Foto mit Zico gemacht hat.“ „Das haben auch beide getan…“, nuschelt Chunji, der langsam ziemlich ungeduldig wird. Seufzend senkt Naeun den Kopf. Das darf doch nicht wahr sein. Nun hebt sie die Hand bis knapp über ihre Nase und legt sie an ihre Stirn. „So groß.“, sagt sie und deutet die Haarlänge nach. „So lange Haare.“ Dann versucht sie ein Handwedeln nachzumachen, das ihr vorgestern im Restaurant aufgefallen ist. „Ich hab keine Ahnung, von wem du redest.“, kommt es gleichzeitig von beiden Jungs. „Verdammt nochmal, das kann doch nicht so schwer sein!“, wettert sie unaufhaltsam, „Dieses Mädchen, die kleinere der beiden, die was mit dieser dämlichen Tasche rumgerannt ist-“ „Ohhhhh.“, kommt es nun von beiden Jungs. „Du meinst Babsi.“, sagt Changjo. Naeun sieht ihn verblüfft an. „Kennst du sie?“ Er nickt. „Woher?“ „Ist mit C.A.P im Anfängerkurs gewesen.“ „Anfängerkurs?“ „Taekwondo.“ Sie sieht ihn auffordernd an. Er soll ihr mehr Informationen geben. Und innerhalb der nächsten 20 Minuten erfährt sie alles, was sie braucht, um diesem Mädchen auch tatsächlich das Leben zu Hölle zu machen. Im Übrigen ergibt nun auch der Gesprächsfetzen, den sie gestern darüber aufgefasst hat, ob mit irgendwem Schluss ist, einen Sinn. Jetzt muss sie bloß noch herausfinden, was es mit diesem Sungkyu und Seunghyun auf sich hat. Aber dieser Seunghyun ist wahrscheinlich der Freund von der anderen. Was aber ist mit dem Leader von Infinite? Den hat sie doch auch schon beim Gayo Daejun mit ihr rumlaufen sehen. „Wisst ihr, was für eine Beziehung die zueinander haben?“, fragt sie nun. „Warum willst du das überhaupt so genau wissen?“, stellt nun Changjo die Gegenfrage. „So eben.“, scharrt sie ihn unfreundlich an. Der Koreaner seufzt und schüttelt den Kopf, ehe er den Raum verlässt. Er muss ohnehin zum Taekwondo. So bleiben Naeun und Chunji alleine zurück. „Ich glaub nicht, dass die überhaupt eine Beziehung zueinander haben.“, sagt Chunji, „Aber wenn, dann sind sie wirklich gute Freunde.“ Er erzählt ihr, was er bei der großen Veranstaltung vor einigen Wochen mitbekommen hat. Dass sie einfach zu ihm in die Umkleidekabine geplatzt ist, dass sie in einer riesigen Gruppe nach diesem Tiggerplüschtier gesucht haben und dass sie offenbar wieder mit Yongguk zusammen ist. Genaueres weiß er aber auch nicht. Da ist ihm Naeun sogar einen Schritt voraus. Denn sie weiß, dass Yongguk und sie sich offensichtlich zerstritten haben. Naeun beginnt, teuflisch zu grinsen. So, wie sie diese Situation nun sieht, gibt es da ein paar ganz hilfreiche Personen, die ihr bei der Ausübung ihres Plans zur Seite stehen werden. Wenn auch unbewusst. „Ich muss los.“, sagt sie und überlegt im nächsten Moment, wie sie am schnellsten zum TS Entertainment kommt. Bevor sie den Raum allerdings verlässt, dreht sie sich noch einmal zu Chunji um und grinst ihn freundlich an. „Ach ja. Ich hab ja gesagt, dass du was für mich tun musst.“, sagt sie. „Eh… j-ja, hast du.“, stammelt er. „Dann sorg dafür, dass dieses Mädchen am 25. ins MNet Gebäude kommt.“ „Warum?“ Soll sie es ihm wirklich sagen? Ach, er kann sowieso nichts kaputt machen, wenn sie… ihm eine kleine Motivationshilfe stellt. Die Koreanerin grinst breit. „Ich verrat es dir sogar.“, sagt sie, „Und wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann schlafe ich sogar mit dir.“ Der Blonde öffnet den Mund, seine Unterlippe zittert. Faszinierend, wie schnell man ihn mit so einem banalen Angebot locken kann. Sie geht einen Schritt auf ihn zu und fährt ihm mit den Fingern über die von seinem Shirt bedeckte Brust. „Du sorgst dafür, dass dieses Mädchen nächsten Donnerstag im MNet Gebäude auftaucht.“ Er nickt hektisch. Ihre Finger wandern zu seinem Hals. „Bis dahin hab ich dafür gesorgt, dass Soyou sie abgrundtief hasst.“ „Wie… willst du das anstellen?“ Die Koreanerin funkelt ihn amüsiert, aber zugleich düster an. „Wir beide, du und ich…“ Sie lässt ihre Finger über seinen Nacken spazieren und sie in seinem Haaransatz verschwinden. „…werden dafür sorgen, dass sie glaubt, dieses Mädchen sei Hals über Kopf in Sungkyu verliebt.“ Ihr Gesicht nähert sich nun dem seinigen. „Schließlich weiß jeder, wie eifersüchtig Soyou sein kann... Und dass sie ihn noch immer liebt, ist auch kein Geheimnis.“ Chunji schluckt schwer, im nächsten Moment küsst sie ihn leidenschaftlich. Sie gibt ihm quasi einen Vorgeschmack darauf, was er bekommt, wenn ihr Plan aufgeht. Als sie den Raum verlässt, sieht er ihr hinterher und schluckt erneut schwer. Er hat ja keine Ahnung, in was für Schwierigkeiten er sich da selbst bringt. Und noch während Naeun das Gebäude verlässt, verfasst sie eine SMS an Soyou. Naeun ► Soyou Pass auf vor dieser neuen Freundin von Bang Yongguk. Die beiden sind gar nicht mehr zusammen. Jetzt hat sie es auf den nächsten Leader abgesehen. Auf Sungkyu. Selbstzufrieden grinsend macht sie sich auf den Weg zum Gebäude von TS Entertainment. „Da bin ich!“, ruft Babsi und bleibt völlig aus der Puste vor ihm stehen. „Tut mir Leid, dass ich so spät dran bin.“, keucht sie. Sungkyu schüttelt bloß den Kopf. „Macht nichts.“ Er wartet ja bloß erst seit einer halben Stunde auf sie, ist dabei 5 Mal fotografiert und einmal fast von einem nervösen Fan angekotzt worden, der ihn um ein Autogramm gefragt hat. Amüsiert stellt er fest, dass ihr der strohige Sommerhut mit dem dicken, schwarzen Band auf dem Kopf etwas zu groß ist. Ihre Haare fallen lang und glatt über ihre Brust, an der sie ein gelbes Shirt und eine ärmellose, weiße Jacke trägt, die gehäkelt ist. Dazu hat sie weiße Shorts und weiße Schnürstiefel an. Er selbst trägt schwarze Converse zu einer dunklen Skinny Jeans und ein weißes Shirt mit einem schwarzen Aufdruck. Eine Sonnenbrille schützt seine Augen vor der aggressiv blendenden Sonne und seine Haare hat er sich sogar etwas aufgestellt. Dongwoo hat ihn hier hergebracht und ihn die ganze Zeit aufgezogen, dass er sich bloß für Babsi so schick gemacht hat. Klar hat er das, aber das wird er diesem Deppen nicht auf die Nase binden, der selbst in sie verknallt ist. Warum müssen bloß alle ausgerechnet in sie verknallt sein?! „Also, was will das süße Mädchen mit dem viel zu großen Sonnenhut machen?“, fragt er und beißt sich im nächsten Moment auf die Zunge. Vielleicht sollte er nicht ganz so aggressiv mit ihr flirten, am Ende fühlt sie sich davon bedrängt. Eher unterschwellig und subtil. Ja, das ist gut. „Sü… äh?“ Sie läuft rot an und greift zu ihrem Hut, den sie sich vom Kopf zieht. Ups. Er schürzt amüsiert seine Lippen und zwingt sich dazu, nicht hinzusehen, als sie damit beginnt, nervös auf ihrer Unterlippe zu kauen. Früher ist ihm das auch schon immer aufgefallen, dass sie das tut – aber bisher hat er nie so einen bewussten Drang gespürt, sie daran zu hindern, indem er ihre Lippen küsst, bis sie rot und rau geworden sind. Verdammt, Sungkyu! Reiß dich zusammen. „Ich wollte eigentlich shoppen gehen.“, sagt sie kleinlaut. „Klar. Dann los.“, sagt er etwas zu laut. Warum benimmt er sich wie der letzte Vollidiot? Sonst hat er auch nie ein Problem gehabt, mit ihr zu reden. Und großartig anders ist es zwischen ihnen beiden nun auch nicht. „Wohin willst du denn?“, fragt sie nun. „Wieso ich? Du willst doch shoppen.“, sagt er verwirrt. Sie blinzelt ihn etwas verdutzt an. „Ja, schon, aber… Ich weiß nicht…Nachher muss ich noch was kaufen, wenn wir fertig sind, also sollten wir in der Stadt bleiben.“ „Dann kaufen wir das doch zuerst.“, schlägt er vor. Das Mädchen läuft knallrot an. „Das… ähm… ich wollte das… alleine kaufen.“ Er hebt skeptisch eine Augenbraue. „Warum? Kaufst du Kondome?“ Wieder beißt er sich auf die Zunge. Wäre es nicht so wahnsinnig auffällig, würde er jetzt auch seine Augen zusammenpressen und sich selbst ohrfeigen. Aber naja, was soll er machen. „Nein!“, ruft sie panisch und ihr Gesicht nimmt einen noch tieferen Rotton an. „Wa-warum bist du heute überhaupt so seltsam?“, fragt sie ihn. „Ich… weiß nicht.“, lügt er und blinzelt sie entschuldigend an. „Was willst du denn kaufen?“, fragt er nun. „Einen Bikini.“, nuschelt sie in ihren Hut hinein, den sie sich vor das Gesicht hält. „Oh. Ist doch nicht schlimm?“ „Ehrlich nicht?“, fragt sie. Er schüttelt den Kopf. „Naja, wenn es dir nichts ausmacht… ich würde mich schon freuen, wenn mich jemand berät… und Diana telefoniert seit – ich glaub einer Stunde – mit Jiyong, also kann ich mit ihr wohl nicht rechnen. Aber ich kann auch wen anderen-“ „Nein.“, sagt er etwas zu bestimmt, sodass sie verstummt und ihn verdutzt anblinzelt. „Okay… dann nicht…“, murmelt sie. Im nächsten Moment machen sie sich auf den Weg, holen sich unterwegs noch zwei mit Eiswürfeln gekühlte Milkshakes und schlendern die Straße entlang. Während sie überlegt, was es denn so viel zu reden gibt, dass man eine geschlagene Stunde mit dem Freund telefonieren kann, wird er von seinem ultimativ sadistischen Hirn mit den verschiedensten Vorstellungen gequält, wie das Mädchen neben ihm wohl überhaupt in einem Bikini aussieht. Es ist für alle beide extrem unangenehm, als sie ein paar Minuten später nach dem üblichen Smalltalk im Geschäft stehen und sich die verschiedenste Bademode ansehen. Aber wenigstens ist die Stimmung nun durch ein paar Witze seinerseits gelockert. Sie probiert mehrere Bikinis an und entscheidet sich schließlich für einen roten mit großen, weißen Punkten. Schon nach dem zweiten war Sungkyu fertig mit den Nerven. Nun sitzt er die ganze Zeit schon in einem großen, gemütlichen Sessel und kämpft damit, sich die ansteigende Erregung zwischen seinen Lenden weg zu wünschen. Diese alte, dicke Frau neben ihm. Ja, die eignet sich gut da- uäh. Sie dreht sich grade um. Nein. Seine Augen! Was dauert das so lange in der Umkleidekabine? Ist sie eingeschlafen? Jetzt hat er jedenfalls kein Problem mehr mit seiner Erregung, nachdem ihn diese… Frau… auch noch mit ihren schiefen, gelben Zähnen breit angegrinst hat. Ein Star zu sein, der von allen erkannt und von den meisten davon auch noch vergöttert wird, hat eben auch seine Schattenseiten. Solche Fans zum Beispiel. „Bist du fertig?“, fragt er ungeduldig, nachdem er aufgestanden und zur Klapptür rüber ist, die vor der Kabine hängt, in der sie drin ist. „Nein, ich-“, keucht sie. Mit irgendwas hat sie wohl ihre Schwierigkeiten. „Brauchst du Hilfe?“, fragt er und wartet still. „Ich glaube, ja…“, gibt sie zu. „Kann ich… reinkommen?“ „Eh… ja.“, sagt sie. Sungkyu atmet tief durch und kommt zu ihr rein. Sie sieht ihn vom Spiegel aus an, ihre Wangen sind von körperlicher Anstrengung etwas gerötet und der Schweiß steht ihr etwas auf der Stirn. „Was ist los?“, fragt er leise und ohrfeigt sich gedanklich, ihr ins Gesicht zu sehen. „Ich krieg den Knoten nicht mehr auf.“, sagt sie und deutet in ihren Nacken. Dort hat sie das Band, das den Oberteil des Bikinis um ihren Hals halten soll, so fest gebunden, dass sie es erstens nicht mehr über den Kopf bekommt und sich fast die Schultern dabei auskugelt, wenn sie den Knoten selbst öffnen will. „Okay.“, sagt er und greift nach dem Stoff. Er sitzt wirklich ziemlich fest und es nötigt auch ihm etwas Kraft ab, ihn aufzubekommen, aber es ist nicht sehr tragisch. Dabei berühren allerdings immer wieder seine Finger ihre Haut, die sich so angenehm weich anfühlt. Wenn er mit ihr schlafen würde… wo würde er sie als erstes Berühren wollen? Während er sich diese Frage stellt, ertappt er sie plötzlich dabei, wie sie ihm die ganze Zeit über im Spiegel ins Gesicht sieht. Er schmunzelt und schaut ihr in die Augen. „Alles klar?“, fragt er. „Ich weiß nicht.“, flüstert sie. Er entknotet weiter, sieht sie nun nicht mehr an, lauscht aber ihren Worten. „I-ähm-ich bin noch nie mit einem… jemandem… in einer…“ „Mhm.“, kommt es von ihm und er legt ihr die aufgeknüpften Bänder um den Hals, damit sie diese festhalten kann. „Und jetzt tust du’s trotzdem.“, sagt er und grinst sie an. „Ja.“, entgegnet sie und errötet zutiefst. Es dauert nicht allzu lange, dass er nun vor der Umkleide auf sie warten muss. Sobald sie den Bikini bezahlt hat, schlendern sie auch schon wieder die Straße entlang und schauen sich ein paar andere Läden an. Sie decken sich mit Süßigkeiten, Zeitschriften und Musik ein. Besonders im Musikladen findet sie etwas äußerst Interessantes über ihn raus. „Du wolltest ernsthaft Sänger einer Rockband werden?“, fragt sie und als er nickt, fängt sie an, herzhaft zu lachen. „Hey, nicht auslachen.“, grinst er. „Nein, es ist nur…“ Sie hält sich lachend den Bauch. „Der Plan ist aber auch ein wenig danebengegangen, oder?“ Wo er doch jetzt Leader einer ganz berühmten Band ist, die bekannt für ihr Tanzen ist. Er erzählt ihr, dass er nur deshalb bei Woolim gelandet ist, weil er so ein großer Fan von Nell war und deren Sänger sein ultimatives Vorbild war. Heute ist er sehr gut mit ihm befreundet, was auch ein Gewinn für ihn ist. Und er ist zufrieden damit, nun doch kein Rocksänger geworden zu sein. Das ist doch auch was, wie er findet. Hara liegt ganz geschafft in ihrem Bett. Sie und Taekwoon sind für den Moment noch ganz alleine, die anderen Mädchen sind nach dem Auftritt noch was trinken gegangen. Um ihn noch ein paar Minuten länger um sich zu wissen, hat sie ihm angeboten, dass er ruhig ihre Dusche nutzen kann. Dass er nicht wieder zu ihr ins Bett zurückkommen wird, um zu kuscheln, ist ihr klar. Und eine dritte Runde wird er nicht mehr wollen. Immerhin spürt sie selbst, wie geschunden ihr Körper ist. Während den beiden Malen vorhin ist es ihr vorgekommen, als ob er ihren Körper besser kennt, als sie selbst. Einerseits macht sie das traurig, weil es bedeutet, dass es wohl vor ihr schon mehrere Frauen gab, die seine Bedürfnisse nicht langfristig stillen konnten. Das bedeutet schließlich gleichsam, dass auch sie ein gewisses Ablaufdatum über dem Kopf stehen hat. Andererseits beschert er ihr durch ebendieses Wissen mehrere Minuten lang das reinste Vergnügen. So, wie sie es durch noch niemand anderen erlebt hat. Sie rollt sich auf den Bauch und streicht mit den Fingern über die hellroten Streifen an ihren Handgelenken. Er hat sie an ihrem eigenen Bett festgebunden, bevor er sich über sie hergemacht hat. Bisher war sie es gewohnt, ständig unsicher danach gefragt zu werden, ob das auch gut so ist, wie es derjenige denn gerade mit ihr macht. Oder für sie, oder wie auch immer. Aber bei ihm erlebt man keine einzige Sekunde der Unsicherheit. Es ist frustrierend, aber sie spürt das Verlangen danach in sich hochkriechen, ihn für eine langfristige Zeit bei sich behalten zu können. In Form einer Beziehung. Gerade stapft er in ihr Zimmer herein, sucht den Boden nach seinen Klamotten ab und zieht sich kurzerhand an. Das alles macht er, ohne auch nur einen einzigen Blick auf sie zu werfen. „Willst du schon gehen?“, fragt sie und räkelt sich etwas unter der Decke, um dabei ihre Beine für ihn zu öffnen. Aber es interessiert ihn nicht im Geringsten. „Ja.“, sagt er knapp. Und ohne, dass sie ihn danach fragen kann, wann sie sich das nächste Mal sehen, verlässt er ihr Zimmer und schließlich ihre WG. Am liebsten würde sie gerade frustriert in ihr Kopfkissen kreischen, aber das Vibrieren ihres Handys und damit das Eintrudeln einer SMS ihrer besten Freundin hält sie davon ab. Schnell wirft sie einen Blick auf die Nachricht. Ji-eun ► Hara OMG! Ich hatte grade heißen Sex mit Yongguk!! Ach && am 25ten sollen wir Soyou dabei helfen, ihre neu erklärte Todfeindin zu vernichten. Keine Ahnung, was sie schon wieder hat, aber die drei Musketiere müssen zusammenhalten! :D xoxo Hara kann sich ein Kichern nicht verkneifen. Sofort tippt sie eine Antwort in ihr Handy und schickt sie ab. Was auch immer Soyou sich da schon wieder ausgedacht hat, es kann nur lustig werden. Das wird es doch immer, wenn sie sich wieder entschließen, jemanden zu piesacken. Hara ► Ji-eun YAY! Dachte, der hat jetzt ne Neue?! Oder hast ihn dir erfolgreich zurückgeholt? :D && yay, bin dabei! Wer immer es ist, vernichten wir sie! ;) xoxoxo Danach dreht sie sich um, seufzt tief und fällt in einen erschöpften Schlaf. Endlich. Es ist Samstag, 20.07. und somit Releasedatum von der neuen Single von BTS! Babsi hat damit ihren größten Spaß, während Diana einen Lachkrampf kriegt, als sie J-Hope sieht, wie er genau wie GD vor einigen Tagen ein Bandana und darüber eine Kappe am Kopf trägt. Seunghyun sieht zwar auch hin – muss er ja, sonst tut ihm die Wahnsinnige was – aber er überlegt eher, wie er sie um ein Date bitten soll. Ja, heute ist der Tag, an dem er sie um ein Date bitten wird. „DA!“, schreit Babsi übertrieben laut, was aber bei der Lautstärke, in der sie den Fernseher eingeschaltet hat, auch dringend notwendig ist, „SCHAU!“ Das Video hat gerade Mal angefangen und Diana soll sich schon irgendwelche besonderen Tanzbewegungen ansehen. „Mit denen würde ich nur zu gerne Mal tanzen!“, meint Babsi verträumt, als das Video vorbei ist und schaltet es gleich nochmal ein. Dass sie den Text bereits auswendig kennt, wundert jetzt auch niemanden. Als sie 15 Male später schon langsam Kopfschmerzen davon bekommen und Diana noch immer findet, dass es pädophil wäre, für einen dieser Jungs zu fangirlen, schaltet Babsi endlich ab. Aber auch nur, weil sie die ganze Zeit über ganz laut mitgesunden und gerappt hat und langsam heiser wird. „Wo warst du gestern eigentlich?“, erkundigt sich Diana. Hoffentlich kommt jetzt nicht als Antwort, dass sie was mit Leo unternommen hat. „Ich war mit Sungkyu einen Bikini kaufen.“, erzählt Babsi brühwarm. Seunghyun schaut sie an. Heute ist… vielleicht doch nicht der Tag, an dem er sie um ein Date bitten wird… was hat sie gerade gesagt, dass sie mit ihm getan hat?! „Klar, es ist alles in bester Ordnung.“, versichert Diana ihrem Freund zum nun wohl 17. Mal. Irgendwer vom Management hat ihm erzählt, dass etwas passiert ist. Natürlich ist eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt worden, aber was sollen sie da so großartig anrichten, wenn es keine Zeugen gibt? Egal. Es ist schon wieder mehrere Tage her und Diana geht es gut. Was soll sie sich also großartig darüber Gedanken machen? Da braucht sich Jiyong also auch überhaupt keinen Kopf machen. Das wird schon wieder. Heute ist sie außerdem mutiger, als noch vor einem Monat oder früher. Sie hat mittlerweile eingesehen, dass es Gefahren bergen kann, mit Jiyong zusammen zu sein. Aber da sie nun selbst ein Mitglied bei YG Entertainment ist, können diese Gefahren schließlich auch sie persönlich betreffen – und nicht Jiyong. Warum sollte außerdem jemand auf sie losgehen, nur weil sie mit ihm einen Auftritt hatte? Ist ja nicht so, als ob es jemand wüsste, dass sie und er offiziell zusammen sind. Nein, mit dieser Information will sie warten. Es reicht, was sich alleine Babsi derzeit alles anhören muss von irgendwelchen Leuten, die ein wenig mit dem Business zu tun haben. Außerdem ist YG Entertainment sonst bald verschrien, dass in diesem Label nur mehr Personen unter Vertrag gestellt werden, die bloß irgendwelche Skandale verursachen. Nein, nein, nein. Das muss derzeit wirklich nicht sein. Sie seufzt und schaut aus dem Fenster. Jiyong erzählt ihr gerade, wie es in Nagoya ist und dass er sie schrecklich vermisst. „Ich vermisse dich auch.“, sagt sie und lässt sich mit geschlossenen Augen in ein weiches Kissen sinken. „Was gibt es sonst so Neues?“, fragt er nun. Mittlerweile telefonieren sie schon zum zweiten Mal, weil beim ersten Mal ein dringender Anruf von YG bei ihm reingekommen ist. Jede Wette, dass er es hier erfahren hat, dass was passiert ist. „Ich hab Seunghyun zumindest schon mal erzählt, dass ich zu dir ziehen werde.“, flüstert sie. „Ja?!“, kommt es aufgeregt vom anderen Ende der Leitung, „Und das erzählst du mir jetzt, nach fast 3 Stunden?! So etwas erzählt man sich doch gleich zu Beginn!“ „Ich… hab es vergessen.“, sagt sie und lacht nun herzhaft. „Vergessen?!“, wiederholt er erst entrüstet, lacht aber dann selbst, „Wie lange ist das schon her?“ „Ein paar Tage… Ich hab gestern auch vergessen, es zu erzählen!“ Beide lachen sie. „Süße, es tut so gut, deine Stimme zu hören.“, raunt er nun durch das Telefon, „Aber ich fürchte, ich kann dich die nächsten Tage nicht immer anrufen. Es gibt viel zu tun und die Flüge dauern etwas länger als erwartet…“ „Kein Problem.“, antwortet sie, „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“ „Pass auf dich auf.“, bittet sie ihn. „Du auch.“ Ja, denn sie sollte wirklich auf sich aufpassen. Denn es passiert am nächsten Tag, dass sie gemütlich durch einen Park schlendert, weil die Sonne so unheimlich gut tut, wo sie so hoch am Himmel steht und ihre angenehmen, warmen Strahlen auf sie wirft. Da es Sonntag ist, will Diana den Nachmittag möglichst ruhig verbringen. Sie schlendert die Straßen entlang und macht ein paar schöne Fotos mit ihrem Handy. In einer Eisdiele um die Ecke kauft sie sich ein leckeres Himbeereis, das sie beim weiteren Schlendern verputzt. Das alles macht sie, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, dass nicht unweit von ihr ein Mädchen mit langen, gewellten Haaren hinter einer Hausecke steht und sie beobachtet. Die Hände zu Fäusten geballt, mit einer unbarmherzigen Wut in ihrem Inneren und wirren, traumatischen Gedankengängen, die gefährlich für andere Personen und sie selbst sein können. „Jetzt steh doch auf, Babsi…“, drängt Diana ihre beste Freundin, die noch immer im Bett liegt und sich nun grummelnd die Bettdecke über den Kopf zieht, weil sie das Sonnenlicht von draußen so stört. „Wie lange warst du gestern bitte wach?“, fragt Diana und nimmt eine leere Kekspackung und mehrere leere grüne Flaschen von dieser Limonade, die ihre Freundin so sehr liebt. Kopfschüttelnd betrachtet sie das Chaos in diesem Zimmer. Dass sie sich die letzten Tage hier eingesperrt hat, ist kein Geheimnis – und war ehrlich gesagt auch zu erwarten. Da, direkt am Fußende des Bettes liegt er ja. Ein neuer Comic, den sie zu lesen begonnen hat. Diana seufzt. „Das funktioniert niemals, wenn ich dich alleine lasse. Du und dein furchtbares Chaos.“ Mit einem Schlag ist Babsi hellwach. „Wieso lässt du mich alleine?“, fragt sie. Ihre Freundin beißt sich auf die Zunge. Mist, auf diese Art und Weise wollte sie ihr diese Neuigkeit aber nicht übermitteln. „Ehm, weil…“ Babsi richtet sich auf und blinzelt ihre Freundin verblüfft an. „Wie meinst du das?“ Ach, es ist doch sowieso schon zu spät… „Ich ziehe zu Jiyong.“ Für einen Moment lang blinzelt Babsi ihre Freundin ungläubig an. „Oh…“, sagt sie dann und sieht sich in ihrem Zimmer um. „Das… freut mich für dich, wenn es so gut läuft.“ Jetzt wird Diana das Herz schwer. Heißt das, sie freut sich wirklich, ist aber traurig, weil sie auszieht? Oder weil es bei ihr und Yongguk nicht mehr gut läuft? Da fällt ihr ein… „Vielleicht vertragen sich du und Yongguk ja bald wieder.“ „Nein.“, sagt Babsi bloß mit einer ziemlichen Kälte in ihrer Stimme, weil er gerade erwähnt wird. Sie robbt aus dem Bett und geht auf die Zimmertür zu und verschwindet dann für ein paar Minuten im Bad, um sich frisch zu machen. Als sie wieder zurückkommt, hat Diana ihr Zimmer kurzerhand aufgeräumt. „Warum nicht?“, will Diana wissen. Irgendwas ist da doch im Busch. Auch wenn sie kein Problem damit hat, wenn das zwischen Babsi und Yongguk zu Ende ist, denn je öfter sie darüber nachdenkt, desto zufriedener wird sie mit dem Gedanken, dass entweder Seunghyun oder Sungkyu ihr Herz gewinnen und sie glücklich machen. Alle beide sind sie feine Kerle, die gut auf ihre Freundin aufpassen werden und sie wohl auf Händen durch die Welt tragen. Genau so jemanden wünscht sie sich nämlich für sie. „Weil er bereits wieder was mit Ji-eun hat.“, schnaubt Babsi und wirft verschiedene Kleidungsstücke aus ihrem Schrank auf das Bett. Diana runzelt verblüfft die Stirn. „Woher willst du das so sicher wissen?“, fragt sie. „Weil.“, beginnt Babsi und wirft das nächste Stück wild auf das Bett. „Ich. Ihn. Angerufen. Habe. Und. Sie. Abgehoben. Hat.“ Mit jedem Wort landet wieder etwas auf der Bettdecke, ein Oberteil fällt sogar auf den Boden, das Diana aufhebt und dazulegt. „Und du denkst nicht, dass sie dich bloß provozieren will?“ „Nein.“ „Weil…?“ Ihre Freundin schnaubt wieder aggressiv. „Weil ich genau an so etwas auch gedacht habe und ihn deshalb mit unterdrückter Nummer angerufen habe!“ Nun ist Diana für einen Moment lang sprachlos. „Was ist passiert?!“, will sie nun wissen. Ganz zynisch erwidert das andere Mädchen: „Naja, sie hat bloß abgehoben und man hat ihn stöhnen gehört.“ Langsam treten ihr Tränen in die Augen. „Und sie hat gemeint, dass sie keine Zeit haben, weil gerade Sexy Time herrscht.“ „Sexy… Time?“, fragt Diana ungläubig und muss sich schon fast ein Lachen verkneifen. Wie kindisch ist das denn bitteschön?! Die andere zuckt bloß mit den Schultern und betrachtet nun die ganzen Kleiderhaufen, ehe sie etwas davon aussucht und den Rest wieder sorgsam zurück in den Kleiderkasten räumt. „Mir egal.“, murmelt sie, „Ich bin selbst Schuld. Soll er also was mit ihr haben. Mich kann er vergessen.“ Es ist schon glaubhaft, dass sie allmählich die Schnauze voll hat. Immerhin hat Yongguk auch irgendwo solche Stimmungsschwankungen, dass man ein Schleudertrauma davon bekommt. Diana seufzt und sieht Babsi ganz neutral an. Mitleid ist nun wohl das letzte, das sie brauchen kann. „Wo gehst du denn hin?“, fragt sie. „Zum M Countdown. Leo und Sungkyu treten dort auf. Außerdem haben BTS dort ihren ersten Auftritt mit We Are Bulletproof.“, erzählt Babsi und hält skeptisch den Rock hoch, den sie heute anziehen will. Dann sieht sie Diana an. „Willst du mit?“ Diana nickt. „Klar, gern.“, sagt sie, „Ich zieh mir nur auch schnell was an.“ Daraufhin verlässt sie das Zimmer ihrer besten Freundin und sucht sich selbst etwas, das nicht zu warm, aber auch nicht zu kühl für das heutige Wetter ist. Eine gute halbe Stunde später sind die beiden Mädchen auch schon an ihrem Ziel angekommen. Heute steht die Welt ein wenig Kopf, denn an Stelle von Diana trägt ihre Freundin ein süßes Kleidchen mit einem hellen Rosenmuster, das ihr nicht einmal richtig zum Knie geht, und dazu eine passende Jacke in derselben Farbe wie ihre hellrosaroten Schuhe, die einen ziemlich hohen Absatz haben. Diana trägt ganz gemütliche weiße Sneakers, eine dreiviertellange graue Jeans und ein weißes Tank Top unter einem grauen Top ohne Ärmel, das schicke Falten an den Seiten wirft und ihre Figur in jeder Form ganz wunderbar betont. Mit den Schuhen ist Babsi sogar noch gute 2 Zentimeter größer als Diana, was sie den gesamten Anreiseweg zum MNet Gebäude immer und immer wieder betont hat. Sobald sie im Wartebereich angekommen sind, kommt Dongwoo auf sie beide zu. Er grinst so breit wie ein Honigkuchenpferd und umarmt ein Mädchen nach dem anderen. „Schön, dass ihr hier seid!“, grinst er danach, „Mir ist schon fast langweilig geworden.“ „Ich hab was mitgebracht.“, sagt Diana und hält dem Koreaner eine Packung Kekse hin, von denen sie weiß, dass er ihnen nicht widerstehen kann. „Ohhhhh, Dankeschön!“, freut er sich und haut damit gleich in die Maske ab, wo gerade die restlichen Member von Infinite geschminkt werden. Nun sieht Diana zu ihrer Freundin. „Was machen wir, solange die Jungs in der Maske sind?“, fragt sie. Babsi schürzt amüsiert die Lippen, was Diana verrät, dass sie schon was Bestimmtes im Sinn hat. Dann hebt sie die erste und bisher noch einzige CD hoch, die von BTS rausgebracht worden ist. Diana lacht. Ihr ist gar nicht aufgefallen, dass sie die schon die ganze Zeit in der Hand hält. „Ich weiß ja nicht, was du tust, aber ich geh mir Autogramme holen.“, grinst sie breit. „Kommst du mit?“ Diana schüttelt den Kopf. „Ich hab beim Reinkommen vorhin CL gesehen, ich geh sie mal besuchen.“ „Okay.“ Die Mädchen trennen sich winkend voneinander und während Babsi ein wenig planlos durch die Gänge läuft und Diana sich dorthin gesellt, wo CL ist, trifft sie zu ihrer Überraschung auf Hana und Hyosung von Secret. Es stellt sich raus, dass CL selbst keinen Auftritt hat, aber sie hier ist, um ihre Freundin Hana zu besuchen. Wie selbstverständlich besorgt Chae-rin etwas Sekt und stößt nachträglich mit Diana an, dass die YG Familie, wie sie es liebevoll nennen, immer größer und voller unterschiedlicher Persönlichkeiten wird. In der Zwischenzeit stapft Naeun selbstzufrieden wie immer durch die Gänge und stellt sich vor, wie sich Ji-eun, Hara und Soyou darüber unterhalten, wie sie ihren Plan ausführen. Was auch immer sie vorhaben, es wird dieses Mädchen wahnsinnig treffen. Als Naeun letztens im TS Gebäude war, hat sie dort festgestellt, dass diese Ji-eun und Yongguk bereits wieder was miteinander haben. Mehr wollte sie dort gar nicht, als lediglich in Erfahrung zu bringen, ob es nun so ist oder nicht. Es ist so wahnsinnig praktisch, dass diese 3 Mädchen so gut untereinander befreundet sind, dass sie die ganze Drecksarbeit für Naeun machen! Und Soyou ist so verblendet durch ihre Eifersucht, dass ihr gar nicht klar ist, dass sie hier bloß das Mittel zum Zweck ist, damit sich Naeun nicht selbst die Finger schmutzig machen muss. Sie sieht Chunji am Gang stehen und grinst ihn aufreizend an. Dass er am Ende dann doch zu feig war, um Babsi irgendwie hier her zu locken und das Mädchen von ganz von alleine hier aufgetaucht ist, weiß sie gar nicht. Aber er wird auch nicht den Mut aufbringen, es ihr zu sagen. Dabei will er gar keinen Sex mit ihr. Die Tatsache, dass sie so übel mit diesem Mädchen umgehen will, schreckt ihn so sehr von ihr ab, dass er sich gar nicht weiter auf sie einlassen möchte. Also dreht er sich einfach um und verschwindet im Warteraum. Naeun runzelt die Stirn bei diesem seltsamen Verhalten und hält sich weiterhin etwas im Hintergrund. Schließlich haben A Pink hier heute keinen Auftritt und am Ende fällt das alles auf sie zurück, weil sie trotzdem hier im Gebäude ist. Sobald sie um die Ecke kommt und den Gang entlang spazieren will, erhascht sie einen Blick darauf, dass dieses verdammte Mädchen wohl nicht ihr einziges Problem ist, das ihr im Weg steht, um Leo für sich zu gewinnen. „Bitte. Bloß ein Date…“, fleht Hara den Sänger an. Naeun ist zutiefst getroffen. Nie hat sie damit gerechnet, dass sich nun Hara auch schon für ihn interessiert. Sie soll Ji-eun dabei helfen, das andere Mädchen los zu werden. Wie soll Naeun es bloß schaffen, die andere dann auch noch zu vertreiben?! Naja, genau genommen kann sie Hara ja vielleicht dazu aufstacheln, sich mit ihr zusammen zu schließen. Nur, wenn sie Wind davon bekommt, dass Naeun ihn auch für sich will, gibt das bestimmt Probleme. Verdammt. „Nein.“, sagt er bloß. „Jetzt-“ Hara unterbricht sich selbst und keucht unzufrieden. „Ich hab es dir gerade mit dem Mund besorgt.“ Naeun kneift die Augen zusammen. Wie bitte?! „Darum hab ich dich aber nicht gebeten.“, entgegnet Taekwoon kalt. „Aber du hast mich auch nicht davon abgehalten!“, keift ihn Hara leise an. Sein Blick verfinstert sich. Er kann ihr Temperament nicht leiden. Sie soll ihn nicht so anfahren. „Ich bin eben davon ausgegangen, dass es vielleicht doch noch gut wird.“, raunzt er sie an und lässt sie einfach stehen. „Wa… Leo!“, ruft sie ihm hinterher. Aber er ist schon verschwunden. Frustriert kreischt die Zurückgebliebene leiser, ehe sie mit sich selbst zu reden beginnt: „So ein verdammter- ich hab keine Zeit für so einen Blödsinn, ich muss Soyou suchen und sie fragen, was ich tun soll!“ Danach stampft sie regelrecht davon. Naeun läuft in die Richtung, in die Leo verschwunden ist, sobald sich Hara auf die Suche nach der anderen macht. Schließlich landet sie im Warteraum, in dem auch kurze Zeit später Hara und Soyou aufkreuzen. Sie hört die beiden darüber reden, dass Ji-eun dafür sorgt, dass die Besenkammer hier im Warteraum leer sein wird und dass Hara niemanden außer der Plage, wie sie Babsi nennen, in die Nähe davon lassen darf. Da sie sowieso keine Ahnung hat, was es damit auf sich hat, spaziert sie einfach weiter, bis sie dann diese eine Person sogar sieht. Im Warteraum... Bei Leo! Zur selben Zeit fragt Hara aber: „Wer ist es überhaupt, ich kenn sie ja gar nicht.“ „Die Ex von Yongguk.“, sagt Soyou gestresst, weil sie gleich ihren Auftritt hat. „Was, aber Ji-eun hat doch wieder-“ „Nein, nicht sie. Die andere.“ Hara versteht nun und formt ein erstauntes O mit ihrem Mund. „Aber das ist doch dieses süße Mädchen.“, sagt sie und fängt sich damit einen ganz bösen Blick von Soyou ein. „Das ist ja das Problem.“, knurrt sie, „Sungkyu fährt total auf so niedliche Mädchen ab. Darum muss sie aus dem Weg geräumt werden!“ Ihr Gegenüber runzelt die Stirn. „Das klingt, als ob du ihr die Kehle durchschneiden willst.“ „Nein, das meine ich damit nicht!“, bellt Soyou nun, „Aber ich werde ihr so einen Schrecken einjagen, dass sie es sich das nächste Mal gleich zweimal überlegt, ob sie in seine Nähe kommt!“ Na da ist Hara ja Mal gespannt, wie Soyou das anstellen will. „Also.“, beginnt Soyou nun, die sich nun in Richtung Bühne bewegt, „Sorg du dafür, dass sie Ji-eun nicht sieht und bring sie irgendwie zur Besenkammer. Wie du das machst, ist mir egal – nur sorg dafür, dass es um 15:30 Uhr passiert!“ „Warum genau um halb 4?“, fragt Hara verwundert. Soyou ruft ihr aus ein paar Metern Entfernung zu: „Weil Infinite zu dem Zeitpunkt in der Maske sind und VIXX dann ihren Auftritt haben!“ Danach ist sie verschwunden und Hara bleibt verwirrt zurück. Im nächsten Moment gesellt sich Ji-eun zu ihr, sie hat den letzten Satz gerade noch mitbekommen. „Dass Infinite das nicht mitkriegen darf, weil Soyou sonst am Arsch ist, das ist mir klar.“, sagt Hara nun zu ihrer besten Freundin, „Aber was hat das mit VIXX zu tun?“ Ji-eun sieht ihre Freundin bemitleidend an. Sie weiß, dass sie schon ewig auf Leo steht und bisher immer erfolglos bei ihm war – und dass deshalb alleine die Erwähnung seiner Band schmerzhaft für sie ist. Gemeinsam gehen sie in den Warteraum, wo sich Hana und die anderen blendend unterhalten. „Leo frustriert mich.“, seufzt Hara dann, ohne auf Diana oder sonst wen zu achten. „Boah, wer hat denn da so eine gute Stimme!“, kommt es fasziniert von Diana. Ji-eun bemerkt sie gar nicht. „Das ist Hyorin.“, erklärt ihr CL und die beiden unterhalten sich über Gesang. „Warum denn?“, fragt Ji-eun, „Hast du ihn etwa endlich nach einem Date gefragt?“ Hara muss sich einen Augenblick lang ein dämliches Grinsen verkneifen. „Wir hatten sogar schon Sex.“ „Waaaas?!“, kommt es von Ji-eun, die daraufhin lachend ihre Freundin schlägt. Diana wird nun dadurch aus ihrem Gespräch mit CL gerissen. Eigentlich nicht dadurch, sondern eher, dass Chae-rin gerade vollkommen neben der Spur zu Hara sieht. Verwundert wirft sie Hara einen Blick zu. „Ja, aber er will partout kein Date mit mir. Es geht ihm tatsächlich nur um das Eine.“, sagt Hara und seufzt. Hana blinzelt sie nun verwirrt an. „Na der hat ja vielleicht einen Verschleiß.“, sagt sie und sieht mit einer gerunzelten Stirn zu Diana. Die versteht sofort und schüttelt abwinkend den Kopf. „Nein, nein, die 2 haben nichts.“, sagt sie, „Sie war bloß total betrunken und wollte Yongguk eifersüchtig machen. Ich weiß, total kindisch, aber ich versteh sie irgendwo.“ Ji-eun bemerkt sie nun und starrt sie fassungslos an. Wenn diese Diana hier ist, muss doch Babsi auch irgendwo sein… und haben die gerade von ihr und Leo geredet oder hat sie sich verhört? „Und da macht er einfach so mit, wenn er mit Hara zusammen ist?“, fragt Hyosung amüsiert. Chae-rin senkt betrübt den Blick zum Boden. Da Diana aber derzeit mit dem Wohl ihrer anderen Freundin beschäftigt ist und sie gelinde gesagt vergessen hat, was ihr Seunghyun über sie und Leo erzählt hat, bemerkt sie das vorerst gar nicht. „Er ist ja nicht mit mir zusammen.“, sagt Hara und seufzt, „Wir haben wirklich bloß Sex.“ „Also gibt es tatsächlich kein weibliches Wesen auf der Welt, dem dieser Kerl etwas zwischenmenschliche Nettigkeit zeigt?“, fragt Hyosung. Immerhin sind der schon so einige Geschichten zu Ohren gekommen – nur ob diese Stimmen, weiß sie nicht. Und sie ist nicht so dumm, alles ausnahmslos zu glauben. Aber sie traut ihm durchaus diese unfreundliche Kälte im Umgang mit anderen zu. „Taekwoon ist doch bloß total introvertiert.“, sagt nun Ji-eun, die ihn nicht näher kennt, „Zumindest sehe ich den kaum mit wem reden.“ Diana runzelt nun die Stirn und sieht eine nach der anderen an. „Faszinierend.“, sagt sie. „Was denn?“, meint Hana. „Nichts, nichts.“ „Sag schon!“ Hana schubst sie kichernd, doch Diana schüttelt stur den Kopf. Sie wird hier nicht einfach Informationen auspacken, die keinen was angehen. Aber da fällt ihr ein… „Aber Ji-eun.“, sagt sie nun und wird von der Angesprochenen fragend angesehen, „Deine Aktion war mehr als nur billig.“ „Was für eine… Aktion?“, fragt sie unsicher nach. „Das mit dem Telefon. Du und Yongguk.“ Augenblicklich weicht Ji-eun sämtliche Farbe aus dem Gesicht. „War das etwa sie?!“, fragt sie nun entrüstet nach. Diana antwortet nicht, sie schenkt ihr nur einen verächtlichen Blick. „So… hat sie das nicht erfahren sollen…“, meint Ji-eun und sieht bedrückt zum Boden. Nun ist es Hara, die verblüfft die Stirn runzelt. Um wen oder was geht es hier gerade? „Sie trägt es mit Fassung.“, sagt Diana nun. Das sollen ruhig alle wissen! „Aber jetzt hat er sich verspielt und kann sie wirklich vergessen.“ Ji-eun blickt sie traurig an. Sie kann sich nicht einmal darüber freuen, weil sie ja im Persönlichen nichts gegen Babsi hat. Hatte sie die ganze Zeit über nicht. „Geht es hier grad um die Ex von Yongguk?“, fragt Hara nun ganz unschuldig. „Ja.“, sagt Diana bloß. Denn genau das ist sie jetzt. Seine Ex. Für immer, wie sie hofft. So einem Kerl braucht sie nun wirklich keine Chance mehr zu geben. Allerdings tut sie sich schwer, den seltsamen Blick von Hara nun richtig zu deuten. Kann sie auch gar nicht, denn im nächsten Moment wird die Tür mit einem heftigen Schub geöffnet. „Da, sie treten gerade auf!“, brüllt Babsi im nächsten Moment durch den Raum. Diana grinst breit. Da ist sie ja. Zum Glück ist sie da, denn sie kann jetzt ganz gut ihren persönlichen Stimmungsaufheller brauchen! Sie sieht zum Bildschirm und sieht, dass BTS gerade ihren Auftritt haben. Sofort grinst sie noch etwas breiter und steht auf, um sich neben ihre Freundin zu stellen. „Da, der da!“, meint Babsi und zupft hektisch an Dianas Oberteil. „Das ist V!“ „Ich kenne V mittlerweile.“, grinst Diana, „Hast du deine Autogramme?“ „Au ja, jedes einzelne.“, grinst Babsi zurück und hält die CD hoch, um damit zu winken. „Und wo ist Sungkyu? Ich dachte, wir sind wegen ihm hier und nicht wegen dem Auftritt von BTS?“, neckt sie ihre Freundin, die ihr nur einen vielsagenden Blick zuwirft. „Der ist in der Maske.“, sagt sie, „Und ich hab ihm gesagt, ich sehe mir seinen Auftritt von hier aus an.“ „Ach? So viel kannst du gleichzeitig machen?“, lacht Diana. Babsi zeigt ihr die Zunge. „Genau genommen sagt es ihm Leo, aber ja.“ Hara hinter ihr hebt den Blick. Wie war das? Leo? „Wann tritt denn VIXX auf?“, fragt Diana. „Nach BTS gleich.“, sagt Babsi. „Ich muss los.“, sagt plötzlich Ji-eun, die nun den Raum verlässt. Das ist Haras Stichwort. Jetzt muss sie irgendwie dafür sorgen, dass dieses Mädchen zur Besenkammer kommt, ohne dass es jemandem auffällt. Der Auftritt von BTS ist vorbei und es sind noch 3 Minuten bis zu dem Zeitpunkt, an dem VIXX auftritt. Babsi wendet sich ab und drückt Diana die CD in die Hand. „Kannst du mal halten? Ich geh schnell aufs WC, sonst muss ich noch während einem der beiden Auftritte.“, sagt sie und Diana nickt daraufhin. Das Mädchen schlendert raus und keiner bemerkt, dass Hara als nächstes den Raum verlässt. In dem Moment, als Babsi sich nach ihrem Toilettengang die gewaschenen Hände trocknet und zur Tür rausgeht, wird ihr plötzlich ein schwarzer Stoffsack über den Kopf gezogen. Da sie schreit, weiß sich Hara im ersten Augenblick nicht zu helfen und hält ihr durch den Stoff hinzu den Mund zu. Erstickte Schreie dringen durch den Gang, durch den sie das Mädchen nun schleppt. Ji-eun steht vor der Besenkammer. Der Raum hier ist komplett leer, weil alle in den großen Aufenthaltsraum rüber sind. Als Hara um die Ecke kommt, mit dem Mädchen im Schlepptau, erstarrt sie. NEIN! Sie hat nicht gewusst, dass es um sie geht! Darum hat Hara also vorhin nachgefragt, ob sie die Ex von Yongguk ist. Oh Gott, nein. Bitte nicht. Zu allem Überfluss kommt Soyou nun auch noch um die Ecke. In ihrer Hand hält sie ein scharfes Messer, das nun alle beiden Mädchen – Ji-eun sowie Hara – erschrocken erstarren lässt. Diana seufzt. Jetzt sitzt sie hier schon seit einer knappen halben Stunde und Babsi ist noch immer nicht von der Toilette zurückgekommen. Jedes Mal, wenn die Tür aufgeht, sieht sie hin. Aber es ist immer jemand anderes, bloß nicht sie. „Dongwoo!“, ruft Diana, als er der Nächste ist, der reinkommt. „Hmm?“, macht er und geht grinsend auf sie zu. „Die Kekse waren super, aber Sungkyu hat mit Woohyun die meisten weggefuttert!“ Sie übergeht den Kommentar, weil sie sich wirklich Sorgen macht. „Hast du Babsi gesehen?“ Er hört auf zu grinsen. „Nein, warum?“ „Sie ist vor über einer halben Stunde aufs Klo und…“ „Die ist bestimmt bei Leo.“, sagt er abwinkend. Da kommt derjenige bei der Tür rein und Diana sieht ihn nun noch besorgter an. „Naja, vielleicht ist sie ja auch bei Sung-k-“ Er spricht gar nicht weiter, denn der sitzt hier schon im Raum, wie er gerade sieht. „Leo!“, ruft Diana nun und springt von der Bank weg. Als sie auf ihn zukommt, sagt er nichts, er sieht bloß mit seinem üblichen, undefinierbaren Blick rüber zu einer Gruppe Mädchen, die dem seinen entgegnen. Doch darauf kann sie sich jetzt nicht konzentrieren. „Babsi ist verschwunden.“, sagt sie hektisch. Er reagiert nicht, sondern starrt weiterhin zu der Gruppe rüber, weshalb Diana seinem Blick folgt. Dort sitzen Ji-eun, Hara und Soyou mit Naeun. Soyou und Naeun unterhalten sich, während Ji-eun und Hara zu ihr und Leo schauen. „Kannst du aufhören, mit Hara zu flirten und mir helfen, unsere Freundin zu suchen?“, fragt Diana etwas zu laut und schluckt schwer, als er nun seinen eisigen Blick zu ihr dreht. „Ehm, sie und Ji-eun haben vorhin darüber geredet, dass du und sie-“ Weiter kommt sie nicht, denn er dreht sich um und verlässt den Raum. Erst blickt sie ihm verdutzt hinterher, doch dann steht plötzlich Sungkyu neben ihr und tippt sie an. „Was ist los?“, fragt er, weil sie so aufgebracht durch den Raum gerufen hat. „Ehm, Babsi ist… verschwunden.“, sagt sie nervös. Nun kommt Leo wieder in den Raum, wirft seinen Rucksack auf den Platz, auf dem zuvor noch Diana gesessen hat und holt sein Handy aus einer der beiden Seitentaschen. Sungkyu und das Mädchen blinzeln ihn fragend an, er tippt etwas auf dem Display herum und hält sich das Gerät ans Ohr. Noch während sein Handy die Nummer von Babsi wählt, starrt er Löcher in die Luft schräg über den Fernseher, der in einer Raumecke hängt. Es läutet plötzlich. Sein Kopf wendet sich nach links, wo ein Display zu leuchten beginnt. Darunter liegt die BTS CD. „Ich hab gar nicht gemerkt, dass sie das hiergelassen hat.“, sagt Diana und sieht Sungkyu besorgt an. Er und Taekwoon wechseln einen Blick miteinander, dann stürzt Sungkyu aus dem Raum. Dongwoo und Hoya folgen ihm sofort und im nächsten Moment ist ein lauter Krach zu hören. Hoya hat gerade eine Tür eingetreten. „Was ist passiert?!“, schreit Diana hektisch, als sie zusammen mit einigen anderen Personen im zweiten Aufenthaltsraum ankommt. Sie sind allesamt von dem lauten Krach eben angelockt worden. „OH MEIN GOTT.“ Der Leader von VIXX ist der erste, der die Fassung wiederfindet. „Hört auf, Fotos zu machen!“, ruft er und bringt die Leute dazu, die Geräte wegzupacken. Hongbin und Ravi helfen ihm dabei – und zu dritt bringen sie die Leute dazu, die gemachten Fotos oder Videos auch gleich wieder zu löschen. Diana ist wie zu Stein geworden und kann sich nicht bewegen. Viel zu schockierend ist dieser Anblick für sie. Bitterlich weinend sitzt ihre Freundin auf dem Boden, das Kleid und ihre kurze Jacke sind vollkommen zerschnitten und zerrissen, dass man sogar schon ihre Unterwäsche sieht. Ihr Gesicht ist völlig verweint und ihre Haare total zerfranst und durcheinander. Sungkyu und Dongwoo sitzen neben ihr auf dem Boden und reden auf sie ein, aber sie nimmt kein einziges Wort davon wahr. Er springt im nächsten Moment auf und verhindert gemeinsam mit Hoya, dass noch mehr Leute in den Raum kommen. Hara und die anderen sind auch hier. Sie blickt entsetzt zu Ji-eun. Vorhin sind sie beide gegangen, weil sie es nicht mitansehen konnten, dass Soyou das Mädchen geknebelt und somit am Schreien gehindert hat. Keiner von ihnen hat gewusst, was sie mit ihr macht. Es ist nicht gerade wenig feig von ihnen, aber sie haben sich da in etwas geritten, das sie nicht mehr aufhalten konnten… alle beide nicht mehr. Ein grober Schubs bringt Hara aus dem Gleichgewicht und sie fällt beinahe ihrer besten Freundin in die Arme. Leo hat sich gerade einen für die Betroffenen, wie sie eine war, unsanften Weg durch die Menge gebahnt und kniet sich neben dem Mädchen auf den Boden. Der Anblick lässt jetzt nicht nur Naeuns Herz förmlich zerspringen… Taekwoon zieht das Mädchen in seine Arme und greift direkt nach dem großen Riss in ihrem Kleid, der an ihrem Rücken ist und hält das Kleid etwas zusammen. Schniefend und schluchzend presst sie sich an ihn und schlingt ihre Arme um seinen Nacken. Ihr Gesicht drückt sie gegen seine Brust und es gelingt ihm, sie zu beruhigen, indem er ihr immer und immer wieder vorsichtig über den Kopf streicht. „Schhh…“, flüstert er und versteift sich, als sie sich noch enger an ihn drückt. Er greift nach ihrem Gesicht und zwingt sie dazu, ihn anzusehen. „Weißt du, wer das getan hat?“, fragt er ruhig. Sie schüttelt schniefend den Kopf und wischt sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen. Sungkyu gerät am anderen Ende des Raums gerade mit einem von der Security in einen handfesten Streit, weil er nicht an seinem Platz war – andernfalls wäre das nämlich gar nicht passiert. „Bist du verletzt?“, fragt Leo nun genauso ruhig. „Ich glaub nicht, nein.“, sagt sie und sucht panisch den Blick ihrer Freundin. Diana stürzt sofort auf sie zu, sobald sich ihre Blicke treffen und schließt sie in die Arme. Währenddessen überfliegt Leo kurz die Schnitte in der Kleidung, kann aber tatsächlich keine Verletzung feststellen. Er dreht den Kopf zur Seite und wirft den Mädchen abwechselnd einen düsteren, wirklich wütenden Blick zu. Zwar mag er die meiste Zeit über introvertiert sein, aber dafür ist er im Gegenzug ein perfekter Beobachter. Und ihm ist sofort aufgefallen, dass etwas nicht stimmt – diese Mädchen sind alle viel zu nervös. Hara gefriert das Blut in den Adern, als er ihr diesen Blick zuwirft. Danach dreht er sich zu den anderen beiden zurück und lässt schnell seine Hände unter Babsis gleiten. In einer fließenden Bewegung steht er auf und geht mit ihr rüber zu einer der Sitzbänke. Endlich kommt sie Security dazu, ihre Arbeit zu machen – es werden alle aufgefordert, den Raum zu verlassen. Bloß Diana, Sungkyu und Leo bleiben mit Babsi zurück. „Was in Gottes Namen ist passiert?“, fragt Diana verstört. „Es ändert sowieso nichts, das zu wissen.“, sagt Leo, „Sie weiß nicht, wer das getan hat.“ „Ehrlich nicht?“, fragt Diana nach. Babsi schüttelt betrübt den Kopf. Leo beobachtet sie abschätzend, immer darauf vorbereitet, sie aufzufangen, falls sie plötzlich umkippt. Ihm ist klar, wer das getan hat. Er weiß bloß noch nicht, mit wessen Hilfe. Aber darum kümmert er sich noch. Now Gut gelaunt summend sitzt Babsi in einem Bad voller Schaumbad, das sie sich zuvor eingelassen hat. Eine halbe Flasche davon hat sie hineingekippt. Und jetzt sitzt sie hier und pustet den weißen Schaum verspielt durch die Gegend. Leo hat sie gestern noch nach Hause gebracht und Diana hat ihr versichert, dass sie jetzt eine lange Zeit lang nicht mehr alleine gelassen wird, sobald es zu einem Auftritt geht. Stundenlang hat sich Diana den Kopf darüber zerbrochen, wer so krank im Kopf ist, dass er so etwas tut und jemandem das Kleid zerschneidet – und aus welchem Grund?! „Wir sollten alle zusammen Urlaub machen.“, hat Diana gestern noch vorgeschlagen. Mit Jiyong hat sie auch noch telefoniert und mit ihm alles dafür vereinbart. Gleich am nächsten Tag, wenn er zu Hause ist, geht es für eine Woche nach Österreich. Und wenn von allen zusammen die Rede ist, dann sind außer den beiden Mädchen und Jiyong natürlich auch Seunghyun sowie Sungkyu und Leo gemeint. Das kann nur lustig werden. Sie hat sich gleich erkundigt und weiß, dass eine Animeconvention zum selben Zeitpunkt stattfindet, in dem sie dort in Österreich sind. Zwar hat sie den anderen noch nicht davon erzählt, aber das wird sie noch. Jedenfalls ist sie superaufgeregt, weil sie noch nie über einen längeren Zeitraum was mit Sungkyu und Leo unternommen hat. Oder mit Seunghyun in einem Stadium, in dem sie sich sogar leiden können. Diana geht heute mit Seunghyun etwas essen und währenddessen kommt Sungkyu rüber und verbringt etwas Zeit mit Babsi. Sie hat einen Film dafür gekauft, den sie selbst noch gar nicht kennt. Da ist sie ja schon mal gespannt, wie der ist. Hara greift keuchend nach dem Plastik, das sich um ihre Hände schlingt. Er hat sie mit Kabelbindern an ihrem Bett festgemacht und ihre Beine im Moment noch frei gelassen – aber ihr die Warnung gegeben, dass er auch die festbinden wird, wenn sie zu strampeln beginnt. Gelangweilt hockt er an ihrem Bett und stützt sich mit dem Ellenbogen ab. Mit einem sie einschüchternden Blick betrachtet er sie. Und sie weiß, was er von ihr will. Das hat er ihr vorhin ganz genau gesagt. Er will, dass sie ihm bis ins kleinste Detail erzählt, was gestern passiert ist. Dass sie darüber Bescheid weiß, das hat sie ihm schon unter wimmernden Schreien gestanden, als er sie vorhin regelrecht zu ihrem Orgasmus malträtiert hat. Und jetzt hockt er da und fährt ihr immer wieder mit den Fingern aufreizend über ihre inneren Schenkel, ohne dabei seinen intensiven Blickkontakt zu ihr zu unterbrechen. Sie weiß selbst, dass sie nicht mehr lange durchhält und bald alle verrät. Soyou wird sie umbringen, wenn sie ihm alles sagt. Außerdem wird er sie am Ende keines einzigen Blickes mehr würdigen. „Sprich endlich, kleines Mädchen.“, fordert er die gerade erst volljährig gewordene Koreanerin auf. Sie beißt sich auf die Unterlippe und presst die Augen fest zusammen. Ohne Gnade stößt er seine Finger in sie und quält sie so lange, bis sie kurz davor ist, ein weiteres Mal zu kommen. „Ich hab gesagt, sprich.“, raunt er und spreizt in diesem Moment seine Finger in ihrem Inneren, was sie so sehr erregt, dass es schon ganz stark an der Grenze zu bösen Schmerzen steht. Anstatt seiner Aufforderung nachzukommen, schreit sie. Dann zieht er seine Hand aus ihr und gibt ein genervtes Knurren von sich. Er steht auf und verlässt den Raum. Währenddessen starrt sie an die Raumdecke. Ihre Augen flimmern, so fertig ist sie schon wieder. Dieser Typ bringt sie irgendwann ins Grab. Zurück kommt er mit einer silbernen Schere und schneidet ihre Hände los. Sie blickt ihn verdutzt an, doch erschreckt sich an der Kälte in seinem Blick. Noch nie bisher hat er sie so angesehen. Plötzlich packt er sie an ihren Haaren und reißt daran ihren Kopf nach hinten. Vor Schmerzen keuchend versucht sie nach seiner Hand zu greifen, doch sie gibt schnell auf und sieht ihn mit tränenden Augen an. Sein Blick ist so scharf wie die Klinge der Schere in seiner Hand. „Halt dich gefälligst fern von ihr.“, flüstert er mit einer ruhigen, bedrohlichen Stimme. Daraufhin wirft er die Schere auf ihren Nachttisch und verschwindet. Aus ihrem Zimmer. Aus der Wohnung. Aus ihrem Leben. Weil sie eigentlich schon den ganzen Tag alleine zu Hause ist, hat sie sich hier aufgeführt, als wäre sie im Schweinestall zu Hause. Sungkyu sitzt bereits neben ihr auf der Couch, sie haben Hühnchen süß-sauer bestellt und es vorhin verdrückt. Jetzt sitzen sie im abgedunkelten Wohnzimmer und sehen sich den japanischen Horrorfilm Ju-On an. Es geht um einen Geist, der alle heimsucht, die sein Zuhause betreten – diese werden dann von ihm unter Qualen getötet. Sungkyu hat kein Problem mit Horrorfilmen, er wird zwar hin und wieder von seinen Bandkollegen mit einem Geisterscherz verarscht, aber der mitunter größte Angsthase bei ihnen ist Dongwoo. Hoya hat am wenigsten Angst vor etwas – Sungkyu ist irgendwo in der Mitte zwischen etwas Angst und kaum einer. „Was hat der da gerade getan?“, fragt Babsi etwas verwirrt. „Hat ihr einen Brief gebracht. Aber er hat das Haus betreten.“ „Oh, das heißt, dass er jetzt… verflucht ist, oder?“ Er nickt, ohne sie dabei anzusehen. Hat die Hände verschränkt und ein guter halber Platz ist zwischen ihnen beiden frei. Sungkyu hofft gar nicht darauf, dass er heute eine körperliche Annäherung an sie machen wird – nicht nach dem, was gestern passiert ist. Aber alleine etwas Zeit mit ihr zu verbringen ist schon schön für ihn. Unruhig und innerlich aufgewühlt sitzt das Mädchen dafür neben ihm. Sie hat heute zu viele Energy Drinks getrunken, jetzt ist sie vollkommen aufgedreht. Da sie sich ohnehin im Moment zu einfach ablenken lässt, weicht ihr Blick erst nach rechts und dann nach links auf den Boden. Ihre Augen weiten sich. Dort, direkt links von ihnen beiden, keinen halben Meter entfernt, liegt die Unterhose, die sie heute vor dem Baden einfach hier hin geworfen hat. Weil sie so penetrant den Kopf nach links gewendet hat, wird Sungkyu aufmerksam. „Was ist?“, fragt er. „Och, nichts.“, sagt sie. Misstrauisch sieht er ihr kurz in die Augen, dann runzelt er die Stirn und schüttelt kaum merklich den Kopf. Weil sie ihn ganz bescheuert angrinst – und dabei unschuldig zu sein versucht, was ihr äußerst misslingt – wendet er seinen Blick schließlich wieder zum Fernseher. Sie atmet tief ein, versucht ruhig zu bleiben und bewegt sich wie in Zeitlupe nach links. Er wird schon nichts merken, denkt sie sich und streckt den linken Fuß nach der Unterhose aus. Gerade in dem Moment, als sie von der Couch rutscht, fasst er sie plötzlich an ihrem rechten Oberarm und verhindert so, dass ihr Hintern unsanft Bekanntschaft mit dem Boden macht. Schnell dreht sie den Kopf zu ihm und sieht ihn verblüfft an. Sungkyu betrachtet sie. „Ich hab das aus dem Augenwinkel gesehen, was du da machst. Was wird das?“ Mit zwei ganz unweiblichen Körperwindungen sitzt sie wieder neben ihm und die Unterhose ist unter der Couch verschwunden. „Nichts, ich… übe seit Neuestem bloß etwas Ballett.“, sagt sie. Der Koreaner betrachtet sie nüchtern. Erneut versucht sie, ihn unschuldig anzugrinsen. Als er aber beinhart meint „Bist du nicht zu alt für pinke Herzchen?“ läuft sie knallrot im Gesicht an. Er hat sie liegen sehen… Ernüchtert schaut sie nun wieder zum Fernseher. Als dort gerade ganz groß das Gesicht des hässlichen Geisterkindes zu sehen ist, hüpft sie zurück zur Rückenlehne und kreischt schrill. Ihr Freund bekommt fast einen Herzinfarkt wegen ihr. „BOAH. Das ist doch bloß ein Film!“, ruft er und sieht sie mit vor Schreck geweiteten Augen an. „Ja.“, sagt sie, „Aber ein verdammt gruseliger!“ Wieder taucht der Geist auf. „Oh mein Gott!“, keucht sie und dreht das Gesicht nach rechts, presst es gegen seine Brust. Sungkyu, der davon im ersten Moment etwas überrumpelt ist, freundet sich schnell mit der Situation an und legt den Arm um sie. „Ist doch bloß ein Film.“, wiederholt er – dieses Mal etwas ruhiger. Wer hätte gedacht, dass sie sich heute doch noch etwas näher kommen? Er sollte ab jetzt immer einen Horrorfilm mit ihr schauen… „Chef, wir haben noch immer keine Fotos machen können.“, sagt der Angestellte von Moon Kyuwon, dem das legendäre Greystar Onlinemagazin gehört. Seit Wochen sind sie schon hinter einem Skandal um die beiden Mädchen her, aber dann kam dieses Interview dazwischen, in dem eine der beiden ein offizielles Statement abgegeben hat, dass sie mit Kwon Jiyong zusammen ist und mit Choi Seunghyun seit mehreren Jahren eine sehr gute Freundschaft führt. Seit diesem Tag besteht nun keine Chance mehr, durch sie einen handfesten Skandal auf G-Dragon abwälzen zu können. Stattdessen konzentrieren sie sich auf das andere Mädchen. Bloß, dass diese in der Öffentlichkeit bisher noch nie unangenehm aufgefallen ist. „Macht nichts.“, sagt er und sieht seinen Angestellten an. „Vielleicht suchen wir einfach an der falschen Stelle.“, sagt er. „Wie meinen Sie das, Chef?“ „Nun…“ Er hebt sein Handy und zeigt seinem Angestellten das Display davon. Voller Zufriedenheit grinst er ihn an. „Diese Nachricht hat mich heute erreicht.“, sagt er. Am Display ist eine SMS zu sehen, die prekäre Informationen zur aktuellen Zielperson des Magazins verspricht. Der Reporter hebt erstaunt die Augenbrauen. „Und von wem… sollen diese Informationen kommen?“, fragt er neugierig. Kyu-won schmunzelt erhaben. „Von Kang Ji-hyun persönlich.“ Der Reporter starrt seinen Chef mit offenem Mund an. „Soyou?!“, vergewissert er sich. Kyu-won nickt. Gute 2 Stunden später sitzt besagte Dame im Büro von Kyu-won. Sie hat einige Zettel dabei, auf denen sie Informationen über das Mädchen zusammengefasst hat. „Woher haben Sie diese ganzen Fakten, wenn ich fragen darf?“, fragt er sie aus ehrlichem Interesse. „Ach, wissen Sie…“, beginnt sie und klopft mit den Fingern auf den Zetteln. Darauf stehen Dinge wie Alter, Geburtsdaten, Geburtsort bis hin zu einigen Namen von ehemaligen Partnern – das sind nicht gerade wenige. Aber diese Europäerin hält sich nicht gerade verdeckt in sozialen Netzwerken mit ihrem Leben. „Ich habe eine Freundin, die sehr gut im Beschaffen von Informationen ist.“, trällert Soyou gehässig. Damit meint sie keine andere, als Naeun. „Und was kann ich im Gegenzug für Sie tun, Miss Ji-hyun?“, bittet er ihr nun eine Gegenleistung an. Zufrieden grinsend senkt sie ihren Blick. „Veröffentlichen Sie einen Bericht über sie mit möglichst vielen dieser Fakten.“ „Sonst wünschen Sie nichts?“, fragt er nach. „Nein.“, antwortet Soyou knapp. Sie will lediglich, dass dieses Mädchen von der Bildfläche verschwindet und keine Chance besteht, dass sich Sungkyu in sie verliebt. Nach diesem Gespräch mit dem Inhaber des Greystar fährt sie mit dem Taxi nach Hause, weil sie es kaum erwarten kann, endlich Ruhe von diesem anstrengenden Alltag zu haben. Doch in ihrem Zimmer wartet ein unerwarteter Besucher auf sie. „Oh, was machst du denn hier, Sungkyu?“, fragt sie sichtlich verwirrt. Sie haben sich schon lange nicht mehr gesehen und wenn, dann nur weil sie ihn so lange bearbeitet hat, bis er endlich einmal zugestimmt hat. Der Koreaner blickt sie etwas unterkühlt an. „Das ist das letzte Mal.“, sagt er leise. „Was?“, fragt sie und spürt, wie ihr sämtliche Gesichtszüge entgleisen. „Ich kann gar nicht aufhören, daran zu denken.“, sagt er und geht auf sie zu. Er packt sie und drängt sie auf ihr Bett, wo er nun über ihr ist und ihr tief in die Augen sieht. „Ständig habe ich dieses Bedürfnis…“ „Wovon… sprichst du?!“, fragt sie ihn. Doch anstatt eine Antwort zu erhalten, wird sie im nächsten Moment wild von ihm geküsst. Sobald der Kuss unterbrochen ist, sieht er ihr wieder in die Augen. Er zögert mehrere Sekunden. „Ich sehe dich an, aber stell mir nur sie dabei vor.“, flüstert er mit zitternder Stimme. Soyou starrt ihn betroffen an. Was… hat er… gerade gesagt? „Du liebst jemand anderen…?“, fragt sie, aber noch während sie diese Worte ausspricht, wird ihr klar, wen er meint. Und es verwundert sie nicht einmal so sehr, wie sie es ursprünglich befürchtet hat. „Ja.“, haucht er so leise, als würde er bloß atmen, „Ich liebe sie.“ Es ist ein unangenehmer Kloß, der sich in ihrem Hals bildet. Aber ihr ist sofort klar, dass er das im jetzigen Moment ernst meint. Also klammert sie sich an den letzten Grashalm, der ihr von ihm bleibt. Dieses eine Mal. „Okay.“, flüstert sie und küsst ihn. Er erwidert den Kuss nur ganz leicht und löst sich von ihr. Gerade, als er sich von ihr wegbewegen will, greift sie nach seinem Shirt und zieht ihn zu sich zurück. „Stell dir vor, dass sie es ist, die du küsst.“, fleht sie ihn förmlich an. Sie will ihn nicht verlieren… Sungkyu sieht sie aus leeren Augen an. Er sieht in ihr linkes Auge, dann in ihr rechtes. Dann schließt er seine Augen für einen Moment. Als er sie wieder öffnet, ist es, als ob plötzlich jemand anderes bei ihr wäre. Voller Zärtlichkeit legt er seine Lippen auf die ihren. Ihre Gefühlswelt fährt Achterbahn… Weil er sie nie zuvor so angesehen hat. Weil er sie nie zuvor so zärtlich geküsst hat. Weil er ihr nie gesagt hat, dass er sie liebt. Jede Sekunde, die er gestern mit ihr alleine verbracht hat, war Himmel und Hölle gleichzeitig für ihn. Tatsächlich gelingt es ihm, sich sie vorzustellen, wie sie hier unter ihm liegt. Er weiß, dass es ihr erstes Mal ist, darum fühlt sie sich wie Porzellan in seinen Händen an. Ganz vorsichtig geht er mit ihr um, selbst wenn es nicht in seiner Natur liegt, sanft und zärtlich zu sein. Seine Lippen gehen auf Wanderschaft und bei jeder Berührung stellt er sich ihre weiche Haut dabei vor. Alleine an sie zu denken, lässt es unangenehm zwischen seinen Lenden pulsieren. Aber er muss sich in Zurückhaltung üben. Er will sie nicht verschrecken. „Ich brauche dich.“, flüstert er, bevor er sie wieder küsst und ihre Wäsche vom Bett streicht. „Du hast mich.“, antwortet sie ihm. Und weil er sich so sehr in die Vorstellung hineinversetzt, hört er es sogar in ihrer Stimme und atmet hörbar zittrig aus. Für einen kurzen Moment wird er etwas wilder, aber sobald es ihm selbst bewusst wird, packt er sie und rollt sich mit ihr herum, dass sie auf ihm ist. Er presst seine Finger in ihr Becken und navigiert sie auf ihm. Bis er spürt, wie sie sich bewegt. Da kehrt er in die Realität zurück. Erst blickt er Soyou etwas überrascht an, wie sie sich auf ihm räkelt und atmet tief ein und aus. Sie jetzt auf ihm zu sehen ist so wahnsinnig unbefriedigend für ihn. Er greift nach ihren Hüften und drängt sie nach unten, woraufhin er ihnen beiden so lange Genugtuung verschafft, bis sie beide erschöpft einschlafen. Soyou ist es, die spät nachts wach wird uns sich zaghaft im Bett aufrichtet. Ein Blick nach rechts sagt ihr, dass er noch hier ist. Sie weiß, dass er kein großartiger Kuscheltyp ist, weshalb es für sie nichts Neues ist, dass er hier neben ihr auf seinem Bauch liegt und leise schnarcht. Einfach verschwunden ist er auch nicht. So war er noch nie – selbst, wenn er beim Sex etwas grob sein kann. Gedankenversunken streicht sie ihm mit den Fingern über die Haare. Ihr ist bewusst, dass sie ihn verloren hat. Und das noch bevor für sie selbst der Kampf so richtig angefangen hat. Es ist zu spät für sie. Genauso, wie es allerdings für das Mädchen zu spät ist. Denn sie hat heute Nachmittag deren mediales Todesurteil unterschreiben… Während Jiyong im Flugzeug nach Hause sitzt, sitzen Babsi und Diana gemeinsam mit Seunghyun, Ken, Ravi und Leo bei ihnen im Loft vor dem Fernseher und sehen sich eine Reality Show an, gegen die sich Diana vorher noch mit Händen und Füßen gewehrt hat. Aber da die Jungs in ihrer WG keinen Fernseher haben, genießen sie jeden Augenblick, den sie mit solchen Serien verbringen können. Als Diana einen Anruf bekommt und auf dem Display ihres Handys sieht, dass er vom Management kommt, begibt sie sich in ihr Zimmer, um zu telefonieren. Sobald sie ins Wohnzimmer zurückkommt, sieht sie Babsi überrascht an. „Was ist?“, fragt die, den Mund voller Chips, ehe ihr Ravi aus Versehen an den Bauch fasst, weil er vor ihr auf dem Boden sitzt und nach der Tüte greifen will. „Hey!“, ruft sie und schlägt seine Hand weg. Ravi grummelt leise und dreht sich um, damit er die Chipstüte sieht und greift nun rein. Danach greift auch Ken hinein, der links von ihm sitzt und nimmt die Tüte gleich direkt an sich. Seunghyun sitzt am Rand der Couch und versucht diese lärmenden Jungs und Babsi auszublenden. In einer Gruppe benehmen sie sich alle wie ein paar überdrehte Teenager – bis auf Leo, der ist zu jeder Tageszeit gruselig ruhig. Zumindest Seunghyun kennt ihn nur so. „Du und ich haben direkt einen Tag nach unserer Rückkehr in Seoul einen Auftritt bei Hello Counselor – mit Sungkyu und Woohyun von Infinite.“, erzählt Diana im Schnelldurchlauf, „Und Ende August haben wir einen Auftritt.“ „Auftritt?“, fragt Babsi verwirrt nach. „Eh… ja.“, sagt Diana, „Mit denen da.“ Sie deutet mit einem Kopfnicken auf VIXX. „Nein, mit mir nicht.“, sagt Ravi. „Echt? Ihr beide macht mit?“, fragt Ken. Leo sagt gar nichts dazu. Aber die scheinen bereits Bescheid zu wissen – zumindest über den Auftritt an sich. „Ja, wir müssen tanzen und singen. Now von Troublemaker.“, sagt Diana. Babsi sieht sie skeptisch an. „Das kann ich aber nicht.“, sagt sie. „Was, tanzen?“, fragt Ravi nun, der gerade die letzten Chips verputzt hat. „Ne- naja. Wie geht der Tanz von Trouble Maker?“, fragt Babsi, „Wie tanzt man den?“ „Zu zweit.“, sagt Ken und sieht sie nun an. „Zu… aber wie geht das, wenn wir…“ „Naja, es gibt 4 Zweiergruppen.“, sagt Ken. „Aber ihr seid doch 6 Leute.“ „Ja, aber nur 4 tanzen.“, sagt Ravi. „Oh.“, meint Babsi. „Warte, er hat mir gerade die Infos per Mail geschickt.“, sagt Diana und scrollt durch ihre Mails, überfliegt das erhaltene Mail und meint schließlich: „Also am besten siehst du dir die Terminliste selbst an. Du hast sie auch bekommen.“ Perplex greift das Mädchen nach ihrem Handy, während Ravi davon erzählt, dass auch Naeun und Hara bei dem Auftritt dabei sind – und N sowie Hongbin mit Leo und Ken an ihrer Seite stehen. Was Babsi so aus seinen Worten raus hört, können sie sich den Tanzpartner für diese Nummer selbst aussuchen. „Kann ich mit dir tanzen, Leo?“, fragt sie und sieht ihren besten Freund an. Er entgegnet ihren Blick und nickt nur wortlos. „Woah. Mutig.“, sagt Ravi. Als Babsi ihn ansieht, fällt ihr auf, dass auch Ken ganz verdutzt guckt. „Was ist?“, fragt sie. „Naja, nichts.“, meint Ravi und zuckt mit den Schultern. „Nur, dass Leo gleich nach Ravi unser bester Tänzer ist.“, sagt Ken kleinlaut, „Es ist ziemlich anspruchsvoll, mit ihm mitzuhalten.“ Nun zuckt Babsi mit den Schultern. „Egal, ich krieg das hin.“, sagt sie. Letztlich wirft sie einen Blick auf die Liste im Mail. Es ist eine ganz schön beachtliche Liste, muss sie schon sagen… aber naja, so wird ihr wenigstens nicht langweilig. Mo, 05.08. Pressekonferenz Mo, 05.08. KBS, Hello Counselor YG + Diana & G-Dragon Hello Counselor Team Diana & Babsi (YG) Mo, 12.08. SBS, Running Man Mo, 19.08. SBS, Running Man Sa, 24.08. So, 25.08. MTV, Ghost Prank Sa, 31.08. KBS, Music Bank Mi, 02.10. KBS, Immortal Song Mo, 14.10. Musicvideo Sungkyu & Woohyun (Woolim, Infinite) Team A [ Infinite: Sungkyu & L ] + Haha Team B [ A Pink: Eun-ji & Naeun ] + Gary Team C [ BEAST: Kikwang & Doojoon ] + Babsi Team D [ Girl’s Day: Yura ] + Jae-suk + Diana Team E [ MBLAQ: Seung-ho & Joon ] + Kwang-soo Team F [ Sistar: Dasom & Hyerin ] + Jong-kook Team G [ 2PM: Chansung & Wooyoung ] + Suk-jin Team A [ Infinite + Babsi ] Team B [GD, T.O.P, Daesung, Seung Ri, Dara, Lee Hi, Diana ] Infinite + Babsi & Diana Special Stage [ Trouble Maker – Now ] Naeun (A Pink), Hara (Kara), Diana & Babsi (YG Fam.) + Ken, N, Hongbin, Leo (VIXX) YG: Babsi / Infinite: Sungkyu, Dongwoo / A Pink: Naeun / Ailee / B.A.P: Zelo, Young-jae, Daehyun / Teen Top: Niel What You Want by Kanto: Babsi „Das sind ja nicht gerade wenig Sachen… und warum ist Diana nicht bei Immortal Song?“, fragt Babsi ihr Handy. „Warum muss ich da hin? Ich kann doch nicht singen!“ „Ach, das kriegst du schon gebacken.“, sagt Ravi, „Wir kennen genug Leute, die dir helfen werden und mit dir üben.“ Seunghyun beantwortet die Frage wegen Diana: „Weil sie viele Schedules hat, bei denen sie im Gesang und Tanz unterrichtet wird. Du bist offenbar zum Maskottchen von YG geworden, das sie jetzt immer vorschicken werden, wenn es gilt, bei einer Reality Show zu sein.“ Babsi erinnert sich daran, wie sie YG gesagt hat, dass sie gerne zu solchen Shows möchte. „Ich hab YG das sogar gesagt, dass ich zu sowas will.“, sagt sie nun laut. „Na dann ist doch gut?“, fragt Ken nun verwirrt. „Ja, schon.“, meint Babsi und wirft noch einmal einen Blick auf die Liste. Offenbar haben die sogar darauf geachtet, dass ständig jemand dabei ist, den sie kennt… „So, und jetzt üben wir!“, ruft Ravi und springt energisch auf. Er nimmt sein Handy und sieht sich zuerst einmal den Tanz bei einem Liveauftritt an. Dann stellt er sich wie ein Tanzlehrer vor die 5 Leute; Seunghyun klinkt sich aus und verzieht sich nach oben; und beginnt, Tanzbewegungen zu machen, welche die anderen nachmachen sollen. Da Babsi generell schon viel und gerne tanzt, hat sie kein Problem, seinen Bewegungen zu folgen. Nur hapert es bei ihr bei der Geschmeidigkeit der Tanzschritte und ein wenig beim Taktgefühlt. Takt hat Diana zu Genüge, dafür fehlt es bei ihr genau bei den Punkten, bei denen sich Babsi leicht tut – da sie es nicht gewohnt ist, jemandem nach zu tanzen, ist Ravi viel zu schnell für sie und sie kriegt die Hälfte gar nicht mit. 2 gute Stunden verbringen sie mit den Basics, bis die Mädchen langsam K.O. sind. „Ich hab glaub ich gerade das ganze Fast Food der letzten Wochen verbrannt.“, keucht Babsi und stützt sich an ihren Knien ab. „Nicht Trübsal blasen hier.“, fordert Ravi auf, „Wir werden grad erst warm.“ Er fordert Ken auf, mit Diana zu tanzen und Leo, dass er mit Babsi tanzt. Dann spielt er das Video vom Auftritt auf dem Fernseher ab und stellt die Lautstärke so laut, dass man kaum das eigene Wort noch hören kann. Diana und Ken sind äußerst professionell und haben beide kein Problem damit, sich zu berühren, wenn sie diesen Tanz zum Besten geben. Babsi zuckt dafür immer wieder nervös zusammen, weil sie kein einziges Mal damit rechnet, wenn Leo sie an ihrer Hüfte anfasst, oder ihr die Hand auf die Schulter legt oder sich selbst näher an sie heran stellt. Beim etwa fünften Durchgang, keiner weiß mehr, wie oft sie das schon von vorne begonnen haben, bleibt Leo ziemlich zu Beginn ganz nahe am Rücken des Mädchens stehen und sieht sie ruhig an. Ganz vorsichtig legt er ihr seine Hände an die Hüfte und bewegt sie passend zum Takt mit sich. Von den anderen bekommt keiner hiervon etwas mit, denn alle sind sie zu sehr konzentriert mit Dianas und Kens Tanz – selbst Ravi. „Du bist viel zu unruhig.“, sagt Leo und umgeht hierbei absichtlich das Wort nervös. „I-ich weiß…“, stammelt sie. Er dreht sie herum und sieht sie an. Sie hören auf, zu tanzen. Unruhig kaut sie auf ihrer Unterlippe. „Yongguk hat mal gesagt, dass diese Nervosität aufhört, wenn ich mal mein erstes Mal habe.“, flüstert sie so leise wie möglich, damit es auch sonst keiner hört, „Glaubst du, da…das stimmt?“ Leo betrachtet sie einige Sekunden, bevor er schließlich meint: „Schon möglich.“ Sie seufzt. Langsam hat sie es wirklich satt, eine Jungfrau zu sein. Ständig machen alle Typen mit ihr Schluss, weil sie zu feig ist, endlich Sex zu haben. Und langsam kommt sie in ein Alter, in dem es verdammt peinlich ist, immer noch eine zu sein. Ihre Gedanken fahren Karussell. Und sie bringen sie schließlich dazu, eine folgenschwere Entscheidung zu treffen. So Into You „Du hast doch momentan mit niemandem was. Kannst du mich bitte entju- nein.“ Babsi seufzt und schüttelt den Kopf. So kann sie nicht anfangen. Das ist doch bescheuert. Demotiviert wirft sie ein paar Sachen in ihren Koffer, denn es geht jeden Augenblick los zum Flughafen. „Bist du fertig?“, ruft auch schon Diana von draußen. „Ja, ich komme schon!“, schreit Babsi raus und springt mit ihrem Rollkoffer raus aus ihrem Zimmer. Die Fahrt zum Flughafen dauert überhaupt nicht lange und beide Mädchen sind auch gewaltig aufgeregt. „Ich muss meine Mutter anrufen.“, sagt Diana und verschwindet für einen Augenblick, als Seunghyun die Tickets für sie alle holt und Jiyong zu der Gruppe stößt. „Wir machen Ferien.“, haucht Babsi und tänzelt etwas herum. Sie hat sie Kopfhörer um ihren Nacken umgehängt, aus deren Hörmuscheln gerade in hörbarer Lautstärke Be Ma Girl von Teen Top dröhnt. „Ach, ich weiß es noch, als wäre es erst gestern gewesen…“, fängt Jiyong an, als gerade Taekwoon und Sungkyu gemeinsam zu ihnen stoßen und die Gruppe nun vollzählig ist. Seunghyun kommt mit den Tickets und Diana ist auch wieder zurück bei ihnen. „Da sind Tabbi und ich in Österreich gewesen und du hast On And On von VIXX gehört.“ Leo sieht zu Babsi, als er das sagt und sie grinst schief. „Da ist das grad neu rausgekommen.“ „Sie war sooo aufgeregt. Tabbi dachte, sie ist das totale Fangirl.“ „Ist sie ja auch irgendwo.“, schmunzelt Seunghyun fies und fängt sich damit schnell einen ernüchterten Blick von Babsi ein. „Oh, ich bin so aufgeregt!“, sagt Babsi und wedelt wild mit den Händen herum. Es dauert gar nicht allzu lange und sie sitzen im Flugzeug, natürlich wieder erste Klasse. Aber dieses Mal sieht der Airbus anders aus, mit dem sie fliegen. Die erste Klasse beinhaltet dieses Mal keine Sitzbänke, sondern richtige Ecksofas und einen Tisch. Da sie aber 6 Personen sind, setzen sie sich auf 2 verschiedene Ecksofas, die zwar etwas voneinander entfernt sind, aber das macht nichts weiter. Immerhin sind sie ja so oder so in bester Gesellschaft. Während Jiyong und Seunghyun also Diana in ihre Mitte nehmen, sitzt Babsi auf der anderen Bank zwischen ihren beiden besten Freunden. Jiyong und Diana können die Hände kaum voneinander lassen, ständig fummeln sie sich gegenseitig in den Haaren oder an den Schultern rum, während Seunghyun gelassen daneben sitzt und eine Zeitschrift über Architektur liest. Dass ihn so etwas interessiert, wusste Babsi gar nicht. Aber mit dem Thema passt er ja bestens zu Diana. Bei ihr sitzen Leo und Sungkyu. Aber da Taekwoon gerne seine Füße ausstreckt, rückt Babsi etwas näher zu Sungkyu, wogegen der wiederum überhaupt nichts hat. Da sie ja die meiste Zeit des Tages in einem Flugzeug verbringen, hat sich keiner großartig gestylt. Trotzdem kommt Diana nicht umhin, den roten Hut, den ihr Jiyong aus Japan mitgebracht hat, zu ihren weißen Ballerinas, den weißen Hotpants und dem langärmeligen, schwarzen Oberteil mit weißen Spitzenelementen zu tragen. Babsi trägt blaue Hotpants und ein langes, rotes Shirt mit einem Katzenkopf drauf. Dazu ihre Lieblingsschuhe. Leo und Seunghyun haben sich interessanterweise beide für ein Hemd entschieden. Taekwoon trägt dazu eine schwarze Jeans und schwarze Sneakers, Seunghyun trägt eine dunkelblaue Anzugshose und Lederschuhe dazu. Sungkyu trägt ganz legere eine schwarze Jeans, schwarze Converse und ein weißes Shirt mit schwarzen Farbklecksen. Der Flug geht schon seit gut 2 Stunden und Babsi wird langsam schläfrig. Immer wieder kippt ihr Kopf zur Seite, aber jedes Mal wieder fängt sie sich kurz davor wieder. Plötzlich spürt sie eine angenehme Wärme an ihrer Hüfte. Halb verschlafen schaut sie rechts an sich hinunter und sieht eine Hand mit einem feinen, silbernen Ring am Zeigefinger. Sie spürt, wie er gegen sie drückt, damit sie sich zur Seite lehnt. Weil sie so aufgeregt ist, hat sie in der vergangenen Nacht kaum geschlafen. Es fühlt sich gerade so irreal an, dass sie berührt wird, dass sie es für einen Traum hält. „Du riechst so gut…“, flüstert sie und gesteht damit das, was sie sich sowieso schon die ganze Zeit über heimlich denkt. Sie spürt, wie sich eine Hand um ihre Wange legt und ihr Haare hinter das Ohr streicht. Mit geschlossenen Augen genießt sie die Berührung und fühlt, wie die Finger von ihrer Hüfte aufwärts zu ihrem Ohr wandern und sie dort sachte kraulen. Völlig verträumt vergräbt sie ihr Gesicht zwischen seiner Schulter und seinem Kopf und schwindet ins Land der Träume, während er weiter ganz langsam ihre Ohren krault und sie die ganze Zeit über seinen Duft in der Nase hat. Es riecht so angenehm nach einer frischen Meeresbrise mit einem Hauch von Exotik. So anders. Überaus erleichtert sieht Diana kurz in den Spiegel, während sie sich die Hände wäscht. Gerade, als sie die Tür einen Spalt weit öffnet, wird diese auch gleich von außen aufgedrückt. Ihre Augen weiten sich, sie sieht eine der Stewardessen vorbei kommen und ziemlich misstrauisch gucken. Schließlich ist sie hier auch gerade auf der Flugzeugtoilette und Jiyong ist gerade einfach zu ihr reingeplatzt! „Ihr ist gerade schrecklich übel, ich bleib besser bei ihr.“, lügt er plötzlich, ohne dabei rot zu werden. Die Stewardess nickt auf einmal verständnisvoll und er schließt die Tür von innen und sperrt ab. „Schrecklich übel, ja?“, murmelt Diana mit düsterem Blick, „Mir wird gleich übel, wenn du nicht raus gehst.“ „Ach.“, lächelt er sie süß an und drückt sich an das Mädchen. „Ji-yooooong~“, murrt sie gedehnt und hofft, dass er sie in Ruhe lässt. „Komm schon.“, flüstert er, aber es klingt mehr nach einer verzweifelten Bitte als einem Befehl. Sie versteht ja, dass er etwas körperliche Nähe braucht, jetzt wo sie 2 Wochen voneinander getrennt waren. Aber dennoch bleibt sie hartnäckig und schüttelt den Kopf. Er lächelt matt und von einem Moment auf den anderen hebt er sie hoch und setzt sie auf den Rand des Waschbeckens. „Hey!“, murrt seine Freundin leise. Sie findet das hier nämlich mehr als unfair – wenn man bedenkt, dass der Raum abgeschlossen war, er etwas Bestimmtes will, links und rechts von ihr seine Hände sind und sie zu allem Überfluss noch so eine kurze Hotpants trägt. „Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als dir zu zeigen, was dir entgehen würde.“, haucht er ihr ans Ohr und küsst ihren Hals, wandert an ihm hinunter bis in den Nacken und lässt sie auf ihrer freien Beinhaut seine warmen Finger spüren, als sie eine kleine Linie in die obere Gegend zeichnen. Diana lässt ihren Kopf in den Nacken fallen und genießt die Wärme, die von seinen Händen ausgeht. Seine Haare sind wild mit Gel bearbeitet und werden gerade von Dianas Händen durcheinander gebracht. „Ahh!“, entfährt es ihr, als er sie an ihren Kniekehlen nimmt und seinen Unterkörper gegen den ihren presst. Im nächsten Augenblick liegen seine Lippen auf denen von Diana und so wird das darauf folgende Aufkeuchen in einem Kuss erstickt, als er sich mit ihr nach vorne lehnt und ihr Kopf den eiskalten Spiegel berührt. Seine rechte Hand geht auf Wanderschaft, stoppt bei ihrem Oberschenkel. Er hebt ihn hoch, damit sie ihn um seine Lenden legt. Der Kuss wird von ihm unterbrochen, als er sich schnell atmend wieder ihrem Hals zuwendet. Stürmisch küsst er sich einen Weg bis zum Ende von ihrem Ausschnitt, lässt seine linke Hand unter ihren Rock wandern, während er sie mit der anderen noch immer unter der Kniebeuge festhält. Mit ungeduldigen Bewegungen verschafft er sich einen Weg in Dianas Unterwäsche und keucht gegen die Gänsehaut, die sich auf ihrer Brust gebildet hat, als er spürt, wie bereit sie für ihn ist. Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen, als er ihr in die Augen blickt. „Woran denkst du bitte die ganze Zeit… versautes Mädchen, tz tz tz…“ Diana funkelt ihn unschuldig an. „Das ist nur die Aufregung in der Situation, mhm.“ Er grinst. „Schlechte Ausrede.“ „Ja. Ich weiß…“ Stellt sich nur die Frage, wer von den beiden hier versauter ist, als der andere… „Hahh!“ Überrascht von der Kurzschlussreaktion, die er gerade hat, werden alle weiteren Geräusche, die seine Freundin auch nur von sich geben kann, wieder in einem Kuss erstickt. Seine Zunge macht Diana nervöser denn je, als er sie ihr so aufdringlich gegen die Zunge drückt – aber währenddessen gibt es etwas, das sie viel, viel nervöser macht, als das. Seine Hand, die gerade mit einem einzigen Handgriff seinen Gürtel geöffnet hat. Seine sonst so weichen Lippen pressen sich gerade grob gegen die ihren, das hier ist schon hart an der Grenze zur Schmerzempfindung. Im nächsten Moment spürt sie, wie er sich ihrer Unterwäsche entledigt. Wenn sie könnte, hätte sie aufgeschrien. Das Flugzeug wackelt, weil es Komplikationen mit dem Wetter gibt und Diana reißt an seinem rot-schwarz karierten Oberteil, das er über einem gemusterten Shirt trägt, als würde sie dieses im Falle eines Absturzes retten können. Ohne viel Vorwarnung spürt sie, wie er in sie eindringt und gleichzeitig spürt sie seine Zähne an ihren Lippen. „Aua!“, schreckt die Österreicherin zurück und hält sich die Hand gegen die Lippe, aber da ist zum Glück kein Blut oder so. „Oh, äh… tut mir Leid…“, murmelt er leise und bewegt sich nicht. „Jiyong!“, keucht sie ungeduldig, woraufhin er anfängt, sich in ihr zu bewegen. Er treibt sich in regelmäßigen, festen Stößen in ihr voran und pustet schwer gegen ihre Haut, die schon ganz erhitzt von seinem heißen Atem ist. Diana krallt sich in seine Oberteile, seine Haare… alles, was sie zu fassen bekommt, wenn ihre Hand gerade wieder abrutscht. „Das ist so… fest…“, keucht Diana leise und zieht ihre Beine an ihren Körper, aber Jiyong hält den rechten Fuß fest – wie vorhin schon an der Kniekehle. Er wird langsamer, stützt sich mit der linken Hand am Spiegel hinter ihr ab und lehnt sich zu ihr hinunter, wodurch ihm seine Haare tief ins Gesicht hängen. Der Schweiß steht ihm auf der Stirn und ihre Lippen befinden sich in gleicher Höhe, aber sie küssen sich nicht – Diana spürt lediglich seinen Atemhauch auf ihren Lippen. „…besser?“, presst er zwischen seinen Zähnen hervor und sie nickt langsam, spürt wie rot sie wird. Seltsame Situation… Sie reden, während sie Sex auf der Flugzeugtoilette haben. Seunghyun presst ernüchtert die Lippen zusammen. Der Kerl hat vielleicht Nerven, dass er ihn hier mit diesem Anblick alleine lässt, während er sich mit seiner besten Freundin auf der Toilette vergnügt. Na der kann sich was anhören, wenn er ihn mal unter 4 Augen erwischt. Dass er mit ihr auf dem Klo verschwunden ist, stört den Großen nicht sonderlich. Selbst, wenn es hier um seine beste Freundin geht. Ist doch ihre Sache, das geht ihn nichts an. Vielmehr hat er ein Problem damit, was für ein Anblick sich ihm hier bietet. Da sitzen sie… auf dem Ecksofa gegenüber. Taekwoon mit Kopfhörern in den Ohren, die Augen geschlossen und sein Kopf in seiner linken Hand abgestützt, schlafend. Rechts von ihm dieser Sungkyu, der mit dem Mädchen seiner Träume kuschelt und sie berührt und streichelt. Wie kann er es bloß wagen! „Ngh…“, hört Diana es gepresst an ihr Ohr dringen, als sie sich auf ihm sinken lässt. Er ist wieder zu grob gewesen, was vielleicht an diesem engen Raum liegt. Nun haben sie sich darauf geeinigt, dass Diana die Führung übernimmt. Ihr ist so heiß, dass sie das Gefühl hat, sie verbrennt gleich von innen heraus. Jiyong schließt die Augen und gibt gebrochene Atemlaute von sich, als sie sich bewegt. Die Aufregung in der momentanen Situation trägt sehr stark dazu bei, dass er relativ bald zum Höhepunkt kommt. Diana stoppt in ihrem Tun und wundert sich über seinen frustrierten Blick, den er ihr schenkt, als seine Gürtelschnalle am Ende verschlossen ist. „Was… was ist denn?“, fragt sie unsicher nach und er seufzt. „Ich bin nicht zufrieden.“, murmelt er und zieht seine Freundin zu sich auf den Schoß. Sofort zupft Diana an ihm, weil er seine Hand zu weit oben auf ihrem Oberschenkel liegen hat. „Womit denn?“, fragt sie verwirrt. Er runzelt die Stirn, als wäre er verwundert darüber, dass sie nicht wüsste, was er meint. „Dir hat es doch keinen Spaß gemacht.“, raunt er und durchdringt ihr geistiges aufgebautes Schutzschild, indem er seine Hand schon wieder unter ihrer Wäsche verschwinden lässt. „Gahh, Jiyong!“, keucht sie erschrocken und presst sich die Hand vor den Mund, weil sie sonst ziemlich laut keucht. Es klopft gerade von außen jemand an die Tür, sie fallen wohl… auf! „Einen Moment noch, ihr geht es gleich besser!“, ruft Jiyong knallhart in Richtung der Tür und provoziert sein Mädchen bis aufs Äußere und entlockt ihr mehrere nervenraubende Höhepunkte, bis sie ein paar Minuten später vor der noch verschlossenen Tür stehen und er sie herausfordernd angrinst. Er checkt ab, dass sie beide keine Spuren hinterlassen, ist zufrieden darüber, wie blass seine Kleine aussieht – damit die Situation glaubhafter wirkt – und prüft nach, ob auch keine Kleidung verändert aussieht. Der Mensch achtet einfach auf zu viele Details. Idiot. Danach öffnet er die Tür. Drei Stewardessen stehen vor der Toilette und bauen sich mahnend vor den beiden – nein, eigentlich ihm – auf und mustern sie beide düster. „This. Is. No. MOTEL!“, keift die Dame von vorhin und Diana droht beinahe schon rot anzulaufen. „I’m sorry, she’s sick.“, antwortet Jiyong lieblich grinsend und schubst Diana dann sanft zu ihren Plätzen. Als sie bei den anderen ankommen, starrt Diana direkt in Leos Augen, der gerade wach wird. Sofort wird Diana knallrot und gibt ihr Bestes, um dem wissenden Blick von ihm auszuweichen. Obwohl sich der Ausdruck in seinen Augen kein kleines Bisschen ändert, ist es ihr so unendlich peinlich. Dafür wird Jiyong noch büßen. Der restliche Flug ist nicht besonders spannend, da schläft selbst Diana etwas weg. Als Babsi beim Landen wach wird und merkt, dass sie sich an Sungkyu gekuschelt hat, ist sie verwirrt und starrt ihn immer wieder ungläubig an, während er schmunzelt und es ziemlich süß findet. Sie nehmen ein Taxi, das sie zur WG bringt und schließen die Wohnung auf. Sofort sehen sich diejenigen, die zum ersten Mal hier sind, etwas um; wobei sich Leo im Wohnzimmer auf der Couch niederlässt, als er sie gefunden hat. Die anderen folgen ihm bald. „Faszinierend, dass wir Strom haben!“, grinst Babsi. Diana erwidert das Grinsen versteckt. Den hat sie eben noch abbezahlt, als sie beschlossen haben, für eine Woche herzukommen. Bei der Gelegenheit hat sie das Verrechnungsverfahren auch gleich auf einen Abbucher vom Konto umstellen lassen. „Gut, bevor wir groß darüber streiten, wer wo in wessen Zimmer schläft…“, beginnt Diana, „Ich hab ja vor unserer Abreise mit meiner Mum telefoniert.“ Alle Anwesenden nicken als Antwort, bloß Leo starrt sie ohne jede Gefühlsregung in seinem Gesicht an. „Jiyong will sie auf jeden Fall kennenlernen.“, sagt sie und schaut nun zu Seunghyun, „Und dich will sie sowieso wiedersehen.“ Beide Koreaner nicken. Dann sieht Diana zu Babsi und den anderen beiden. Babsi atmet tief durch. Wenn, dann hat sie jetzt die Gelegenheit, ihren großen Plan durchzuziehen. Ein nervöses Kribbeln in ihrer Magengegend treibt sie förmlich in den Wahnsinn. Dann dreht sie sich nach rechts und sieht Sungkyu auffordernd an. Bitte, denkt sie sich, er soll bitte das sagen, worauf sie so sehr hofft. „Eh, klar, ich komme mit.“, sagt er und Babsi sinkt das Herz in den Magen. Es tut ihr so wahnsinnig leid. Sie weiß ganz genau, dass er mit den anderen dreien nicht so viel anfangen kann… „Ich hab den totalen Jetlag und will nicht… tut mir leid…“, murmelt sie kleinlaut. „Macht nichts.“, sagt Diana ehrlich. Sie sieht Leo an. „Und du?“ „Keine Lust.“, nuschelt er nur leise und Diana nickt. „Dann sollten wir uns aber trotzdem aufmachen, weil es doch noch ein paar Stunden Fahrt sind.“, sagt sie und räumt die überflüssigen Sachen in ihr Zimmer, „Babsi, wir sind dann am Mittwoch wieder da, okay?“ „Mittwoch?“, fragen sie und Sungkyu gleichzeitig. Sungkyu könnte sich gerade in den Arsch dafür beißen, dass er so voreilig zugesagt hat! „Was für ein Tag ist heute?“, fragt Babsi dann Leo, der neben ihr sitzt und den anderen nachschaut, die gerade eilig durch die Tür verschwinden. Diana hat etwas Zeitdruck, weil sie mit ihrer Mutter eine gewisse Uhrzeit vereinbart hat, um die sie bei ihr eintrudeln wird. „Montag.“, sagt er. Babsi schluckt. Ihre Augen weiten sich. Montag? Dann haben sie morgen einen ganzen Tag… alleine? Sie starrt ihn völlig entrüstet an, was ihn dazu bringt, sie skeptisch zu beäugen. „Was ist?“, fragt er. Ihm fällt auf, dass sie ihn fast so irre ansieht, wie an dem Tag ihres ersten Treffens im Taekwondo. Sie hat ihn sofort erkannt, das weiß er jetzt im Nachhinein. „Naja, ich, ähm. Hab nicht damit gerechnet, dass sie so schnell verschwinden.“, sagt sie und steht auf um in ihr Zimmer zu gehen und den Koffer auszupacken. Leo folgt ihr und wirft einen Blick auf das VIXX Poster, das unter anderem in diesem Raum hängt. Dann greift er zu seinem Rucksack und holt einen Hoodie raus, den er gerne zum Schlafen trägt. Das Mädchen neben ihm faltet gerade ihre Kleider ordentlich, als sie aus dem Augenwinkel sieht, wie er sein Hemd aufknüpft. Erst wirft sie ihm einen skeptischen Blick zu, weil sie nicht gleich realisiert, was er da tut, aber als sie seinen frei werdenden Oberkörper sieht, quiekt sie und dreht sich mit dem Shirt, das sie gerade in ihren Händen hält, um. Sie errötet und fragt sich, was er macht, weil sie keinen Ton mehr hört. Als sie sich deshalb ganz langsam umdreht und ihn ansieht, hat er sich wie eine Raubkatze an sie herangeschlichen, ohne dabei auch nur das geringste Geräusch zu machen. Erschrocken keuchend lässt sie das Shirt fallen und macht einen Schritt seitwärts auf die Tür zu. Doch die ist geschlossen – war sie das selbst?! Panisch starrt sie ihn an, er kommt auf sie zu und schüttelt ganz leicht den Kopf. Direkt vor ihr bleibt er stehen, stützt sich an der Tür hinter ihr ab und sieht ihr eindringlich in die Augen. „Was hast du nur für ein Problem?“, fragt er leise. „Ich?“, quiekt sie stimmlos. „Ja.“, raunt er düster, „Du.“ Er sieht an sich hinunter und anschließend wieder in ihre Augen. „Das ist bloß ein freier Oberkörper.“ „Ein ziemlich… trainierter…“ Sie schluckt schwer. „Oberkörper.“ Leo gibt einen Laut von sich, den sie nicht direkt zuordnen kann; aber sie stuft es mal als halb genervt ein. Sie weiß, dass er ständig isst. Dass er ständig alle möglichen Süßigkeiten und Fast Food in sich reinstopft. Was aber übrigens die Frage aufwirft, wie er bloß so trainiert sein kann?! Wahrscheinlich, weil er ohnehin viel Sport betreibt… Ja, das wird es wohl sein. Aber sie hat ein ganz anderes Problem. Sie muss ihren Mut finden. „Ahm, Taekwoon…?“, fragt sie leise und sieht ihm dabei zu, wie er sich mit dem Rücken zu ihr gerade das Hemd auszieht. Ihr Gesicht nimmt den dunkelsten Rotton auf dieser Erde an, als sie ihm dabei zusieht. Er antwortet nicht und fragt auch nicht nach. Doch mittlerweile kennt sie ihn gut genug, dass das seine Art und Weise ist, sie zum Weiterreden aufzufordern. „Ich wollte dich was fragen.“, murmelt sie leise. „Was denn?“, fragt er. Sie kann die Ungeduld in seiner Stimme förmlich spüren, weil sie ihre Frage nicht einfach stellt und so lange rumdrückt. „Schl-schläfst du… m-mit mir?“ You’re My Taekwoon dreht sich um und sieht sie mit einem Blick an, der sie sofort bereuen lässt, das gerade eben laut ausgesprochen zu haben. „Was?“, fragt er nach. Er geht davon aus, dass sie meint, dass er bei ihr im gleichen Bett schlafen soll, aber er… sieht gerade auf das Bett von ihr und ist sich nicht wirklich sicher. Sein skeptischer Blick geht zurück zu ihrem Gesicht, das gerade völlig rot anläuft. Nein, sie meint wirklich Sex. „Ich bin ganz bestimmt nicht der Richtige für dein erstes Mal.“, sagt er ernst. „Doch.“, sagt sie ganz leise. Er kann sich denken, wie schwer es ihr fällt, das zu sagen. Ihm fehlen die Worte. Bloß ein wortloses Starren erhält sie als Antwort. Und das macht sie so nervös, dass sie anfängt, sich zu rechtfertigen. „Ich hab es satt, ständig ein Ablaufdatum bei einer Beziehung zu haben, weil ich Angst habe, dass es wehtut. Und mit dir hab ich bisher immer darüber reden können, also-“ „Hör auf zu reden.“ Sie verstummt und starrt ihn verdutzt an. Aber sie tut, was er sagt. Sie hört auf zu reden. Er starrt sie einen Moment lang ratlos an. Wenn er es zusammenfasst, ist sie das einzige Mädchen, das nicht eine seiner beiden Schwestern ist, das er gut leiden kann. Der Sex wird aber ihre Freundschaft zueinander gewaltig verändern. Aber genau genommen ist die Freundschaft jetzt schon seltsam, wo sie ihm diese Frage gestellt hat. Dass sie ihn danach fragt, ist doch gut. Sie vertraut ihm also. Mehr, als sie bisher einem ihrer festen Freunde vertraut hat. Andererseits hat er sich schon bei Naeun geschworen, dass sie die letzte ist, die er entjungfert. Sex mit solch unerfahrenen Mädchen frustriert ihn so unglaublich. Da dauert es jedes Mal mindestens 2 oder 3 Male, bis er sich das holen kann, was er will. Und wie er es will. Gierig und ohne jede Zärtlichkeit. Das Mädchen verlässt plötzlich den Raum. Dass er so lange mit sich ringt, versteht sie als Absage. Für sie ist das gerade so peinlich, dass sie sich am liebsten im Badezimmer einsperren würde. Aber als sie die Tür gerade schließen will, drückt er von außen seine Hand dagegen. Ihr Herz beginnt sofort unglaublich schnell zu rasen und sie schaut ihm dabei zu, wie er das Bad betritt. Er schließt hinter sich die Tür und wirft einen Blick zur Dusche. Dann sieht er sie an und greift nach ihrem roten Shirt, das er ihr kurzerhand über den Kopf zieht. Sie ist wie betäubt und weiß gar nicht, wie sie darauf reagieren soll, also lässt sie einfach mit sich machen. „Dir ist klar, dass unsere Freundschaft nie wieder so wie vorher sein wird?“, fragt er und funkelt sie so düster an, dass es sie regelrecht einschüchtert. Wieder schluckt sie schwer. „Nein, war es mir… ehrlich gesagt nicht.“ Sie sieht ihm dabei zu, wie er die Hand nach dem Wasserhahn ausstreckt und das Wasser in der Dusche laufen lässt. Er wirft einen Blick zum Wasser und sieht dann wieder sie an. Gerade, als er nach den Trägern ihres BHs greift, packt sie reflexartig nach seinen Händen und sieht ihn panisch an. Ganz langsam schüttelt er den Kopf. „Zu spät.“, flüstert er und zieht ihr die Träger von den Schultern. Ihr ganzer Körper erzittert, die pure Angst steigt in ihr hoch. Seine Finger öffnen den Verschluss ihres BHs, danach streift er ihn ab und öffnet ihre Hotpants, indem er von hinten nach dem Knopf davon greift. Sein Oberkörper ist direkt an ihren Rücken gepresst, die Wärme von seinem Körper geht auf ihren über. Schüchtern dreht sie den Kopf zu ihm und sieht ihn an. Bereits aus dem Augenwinkel sieht er, wie sie ihren Kopf bewegt und schaut ihr einen Moment in die Augen. Dann streift er ihre Hose sowie die Unterhose ab und sie steigt davon heraus. „Stell dich unter die Dusche.“, sagt er und deutet mit einem Kopfnicken in die nicht allzu große Kabine, „Das Wasser ist warm.“ Tief durchatmend nickt sie. Etwas verstört, weil das jetzt alles so schnell geht, dreht sie sich um und sieht ihn, wie er in seinen Boxershorts zu ihr unters Wasser kommt. „Komm her.“, sagt er. Obwohl er die ganze Zeit über einen leichten Befehlston drauf hat, sind seine Worte mit sanfter Stimme gesprochen. Wenn sie sich wegen etwas unwohl fühlt, dann ganz bestimmt nicht deswegen, weil er mit ihr redet – im Gegenteil dazu ist sie ihm dafür sogar dankbar. Nein, sie fühlt sich unwohl, weil sie hier nackt vor ihm steht. Und sie hält ihre Arme vor der Brust verschränkt und starrt ihm nervös auf den Bauchnabel, von dem eine feine Spur dunkler Haare in seinen Shorts wandert. Er greift nach ihren Händen und zieht sie von ihren Brüsten weg. „Hör auf, dich zu schämen.“, sagt er und stellt sich nun so nahe an sie, dass er vom Oberkörper abwärts vom Wasser getroffen wird. Ganz langsam streicht er ihre Haare nach hinten und hebt ihr Kinn mit seinem linken Zeigefinger hoch, damit sie ihn ansieht. Sein Blick ist so penetrant, dass ihr die Knie davon weich werden. Geistig halb abwesend kriegt sie noch mit, wie er das noch immer in der Ecke stehende Duschgel nimmt und sich etwas davon auf die Hand kippt. Er verreibt es zwischen seinen Fingern und streicht sich einen Teil davon über die Brust und den anderen streicht er ihr über den Rücken. Sie spürt den Druck seiner Finger, den er auf ihre Schultern auslöst, als ob er sie massiert. „Dreh dich um.“, sagt er leise und sie nickt. Seine Finger streichen ihr über den ganzen Rücken, bis knapp über dem Po, fahren ihr über die Taille und über die Ellenbogen, bis er seine Arme um sie schließt und sie von hinten umarmt. Sobald er sich von ihr löst, übt er einen leichten Druck gegen ihre Schultern aus, damit sie sich umdreht. Sie sieht ihn fragend an, da legt er ihre Hände an seinen Oberkörper. Jetzt versteht sie. Mit noch immer etwas zittrigen Fingern versucht sie das Duschgel zu verreiben. Dabei werden die Spitzen ihrer Haare etwas nass. Ganz langsam und vorsichtig, als wenn er nur aus einer hauchdünnen Schicht Glas bestünde, fährt sie die Konturen auf seinem Bauch nach und hebt unsicher den Blick zu ihm. Er sieht sie bloß an. Unsicher, was sie als nächstes tun soll, lässt sie das Wasser ungestört auf seinen Oberkörper prasseln, damit dieses das Duschgel abwäscht. Dann dreht sie sich, damit es auch von ihrem Körper abgewaschen wird. Das Prasseln hört auf, weil er auf einmal den Wasserhahn zudreht. Sie sieht ihn fragend an und macht einen Schritt zurück, als er auf sie zukommt. Aus lauter Nervosität knickt sie ein, doch seine perfekten Reflexe fangen sie auf. Er trägt sie rüber in ihr Zimmer, wo er sie auf ihrem Bett ablegt und eine feine Spur an Wassertropfen hinter sich am Boden zurücklässt. Dann verlässt er nochmal kurz den Raum, um anschließend mit einem großen, flauschigen Handtuch zurück zu kehren. Damit trocknet er sich kurz ab und gibt es ihr, damit sie sich selbst abtrocknen kann. „Ich nehme nicht an, dass du hier Kondome hast, oder?“, fragt er und sie sieht ihn aus geweiteten Augen an. „…Nein?“, fragt sie. Sie dummes Ding! An eine Verhütung hat sie überhaupt nicht gedacht! Leo greift nach seinem Rucksack und zieht aus der vorderen Tasche eine kleine Schachtel hervor. Daraus holt er eine kleinere Packung. Ein Kondom. Als sich ihre Blicke treffen, läuft sie knallrot an. Er geht auf sie zu und legt das kleine Ding vor ihr auf das Bett ab, auf dem sie sich nun aufrecht hingesetzt und fertig abgetrocknet hat. „Weißt du, wie das funktioniert?“, fragt er sie. „Wir haben das im Sexualkundeunterricht mal über eine Banane gezogen.“, sagt sie kleinlaut. „Gut.“, meint er und betrachtet sie ernst. „Ich hab mich zwar sterilisieren lassen, aber ich habe immer welche dabei, um mir nichts einzufangen.“, erklärt er. Sie nickt. „Schon klar, Kondome verhindern Geschlechtskrankheiten.“, leiert sie herunter, als ob sie gerade im Unterricht wäre. „Aber warum bist du sterilisiert?“, fragt sie neugierig. Als ob er nicht auf die Frage vorbereitet war, sieht er sie nun für einen Moment wortlos an. „Weil… du magst doch Kinder.“, sagt sie kleinlaut, „Und Tiere…“ Nun runzelt er skeptisch seine Stirn. „Wirke ich wie der perfekte Vater auf dich?“ Sie zieht den Kopf ein. „Ich versteh schon.“, nuschelt sie. „Du kannst es dir aussuchen.“, sagt er nun. Fragend hebt sie den Kopf. „Was meinst du?“ „Ob wir es mit oder ohne Kondom tun.“ Das war der springende Satz, der ihr Gesicht wieder zum Glühen bringt. „Mir ist es gleich.“, sagt er und lehnt sich etwas zurück, unter ihm wird ihre Bettdecke schon etwas nass von seinen Shorts. „Da du noch eine Jungfrau bist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du was hast, gleich null.“, erklärt er ihr und sie nickt benommen. „Aber ich sag es dir gleich.“, wirft er ein und lässt den Blick über die kleine Packung zwischen ihnen schweifen, „Ohne fühlt es sich besser an.“ „Warum fragst du… mich dann?“, haucht sie heiser und sieht ihn aus vor Nervosität glasig gewordenen Augen an. „Okay.“, sagt er und erhebt sich, wirft die Packung und das Handtuch auf den Boden und bringt sie dazu, dass sie schließlich auf ihm sitzt. Die Kälte seiner nassen Shorts treibt ihr eine Gänsehaut über den Körper. „Aber küssen kannst du, oder?“, fragt er, als er seine Hände an ihre Wangen legt und ihr Gesicht langsam zu sich zieht. „Äh, ich denke schon.“, antwortet sie kleinlaut. Er seufzt und wirft ihr einen ernüchterten Blick zu. Das sind ja super Aussichten, wenn er ihr das auch noch beibringen darf. „Ich hab schon-“, beginnt sie, doch er unterbricht sie, indem er ihr seine Lippen auf die ihren legt. So, wie er küsst, kennt sie das nicht. Bisher war es immer so, dass der andere auf sie gewartet hat, dass sie etwas erwidert. Aber Leo ist fordernd und holt sich selbst, was er will. Nicht einmal Yongguk war so und bei dem war es schon eine ganz neue Erfahrung, wie er geküsst hat. Kurz lässt er ihr einen Moment zum Luft holen und löst sich von ihr. Die Zeit nutzt er, um ihr die störenden Haare aus dem Gesicht zu streichen. Er hält sie hinter ihrem Kopf zusammen und küsst sie erneut, zieht ihren Kopf etwas an den Haaren zurück und schiebt ihr seine Zunge in den Mund. Sie keucht etwas, als er sie dazu zwingt, sich einen erbitterten Kampf mit ihm zu liefern, in welchem er sie schließlich auf die Matratze sinken lässt und ihren Hals entlang bis zu ihrem Nacken küsst. Seine Hände streichen über ihre Haut, wandern dabei über ihre Brüste und hinunter zu ihren Schenkeln, wo er ihre Haut zu drücken beginnt und sich dann aufrichtet, um nun direkt über ihr zu sein. Langsam lässt er nun seine Lippen über ihren Körper dort entlang wandern, wo sie zuvor noch seine Finger gespürt hat. Jetzt ist sie erst Recht nervös, weil das alles schon weit über das hinaus geht, was sie bisher immer mit allen anderen gemacht hat. Denn in diesem Augenblick spürt sie, wie seine Lippen die Innenseite ihres linken Schenkels streifen und sie schließlich seinen Atem direkt zwischen ihren Beinen spürt. Nun beginnt sie unruhig zu werden und zappelt etwas. Er hebt ihre Schenkel etwas an und zieht sie daran vorsichtig an den Bettrand, damit er bequem davor hocken kann und einfacher zwischen ihre Beine kommt. „Du musst still halten.“, sagt er mit ruhiger Stimme. Sie krallt nervös ihre Hände in das Bettlaken unter sich und starrt panisch zur Decke. Gerne würde sie nun nicken, als Zeichen, dass sie ihn gehört hat, aber es geht nicht. Ihr Körper gehorcht ihr nicht mehr richtig. „Hey.“, hört sie ihn sagen. Benommen hebt sie den Kopf und sieht ihn an. Er küsst die Innenseite ihres Schenkels und sieht ihr dabei direkt in die Augen. Einen kleinen Weg bahnt er sich mit solchen Küssen an ihre Mitte heran. „Du brauchst dich für nichts zu schämen.“, sagt er noch einmal mit etwas mehr Nachdruck. Sie schluckt einen dicken Kloß ihren Hals hinunter und meint mit bebenden Stimmbändern: „Mir ist es so peinlich, dass ich da unten keine-“ Er weiß, worauf sie hinaus will und unterbricht sie. „Das ist gut so.“, sagt er und zögert etwas. „Es macht das Ganze einfacher für mich.“ Noch immer sieht sie ihn verschämt an. „Hast du da unten…Haare?“, fragt sie unsicher nach. Auf diese Frage küsst er sie zwischen ihren Beinen, weshalb sie leise quiekt. Damit hat sie nicht gerechnet. Aber er hat so einen sicheren Griff um ihre Schenkel, dass sie ihm nicht entrinnen kann. „Das findest du bald genug raus.“, antwortet er und lässt sie schließlich seine Zunge spüren. Jetzt ist das zu viel des Guten. Nervös reckt sie den Kopf nach hinten und starrt wieder zur Raumdecke. Es fühlt sich so seltsam an, was er da macht. Sie presst ihre Augen zusammen und will losjammern, als sie auf einmal spürt, wie er mit einem Finger in sie eindringt. Sofort starrt sie wieder der Decke entgegen und presst atemlos die Luft aus ihren Lungen. Weil er aufhört, sich zu bewegen, schaut sie ihn nun an. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich so schnell, als wäre sie gerade mehrere Stockwerke hochgelaufen. Er hat sein Gesicht etwas gehoben und hebt eine Augenbraue, nachdem sie ihn so schockiert ansieht. Ganz sachte bewegt er seinen Finger, zieht ihn heraus und drängt ihn zurück. Beobachtet sie dabei ganz genau. Es gefällt ihr. Sie kann nur nicht damit umgehen. Noch nicht. Der Blickkontakt zwischen ihnen bricht vorerst nicht ab und er behält die Geschwindigkeit bei, in der er seinen Finger bewegt. Sobald er sieht, dass sie sich beruhigt, bewegt er ihn etwas schneller und beginnt sie in ihrem Inneren zu streicheln. Ihr Blick ändert sich sofort, sie sieht weniger panisch aus. Was ist das, was er mit ihr macht?! „Ahh…“, keucht sie atemlos. „Es geht ganz schnell.“, sagt er leise. Gerne würde sie jetzt fragen, was er genau damit meint, aber sie kann ihre Gedanken gerade nicht in Worte fassen. Zum Glück spricht ihr Blick für sie, denn er antwortet auf die unausgesprochene Frage. „Du bist noch viel sensibler, also kommst du schneller.“, sagt er und streicht nun mit seinem Daumen dort dagegen, wo sie zuvor seine Zunge gespürt hat, während sein Finger noch immer in ihr ist. Sie weitet die Augen und öffnet den Mund, aber es kommt kein Ton hervor. „Siehst du.“, flüstert er und schiebt einen zweiten Finger in sie hinein, „Da bist du schon.“ Es fühlt sich wie ein Damm an, der über sie hereinbricht und von ihrem Magen in ihren Unterleib absinkt. Sie spürt seine Berührungen und will automatisch ihre Beine zusammenkneifen, aber eines davon hält er mit der freien Hand auf und zwingt sie dazu, ihren Höhepunkt in seiner vollen Länge durchzustehen. Kleine, funkelnde Sternchen bilden sich vor ihrem inneren Auge und als er seine Hand aus ihr zurückzieht, fühlt sie sich völlig ausgelaugt. Noch ganz benommen öffnet sie ihre Augen und sieht sein Gesicht nun vor dem ihren. Seine Finger hat er an dem Laken unter ihnen abgewischt und offensichtlich hat er sich gerade seine Shorts ausgezogen, weil sie etwas Warmes, Neuartiges zwischen ihren Beinen spürt. Zögerlich wandern ihre Augen von seinem Gesicht über seine Oberarme zu seinen Bauchmuskeln und kommen am Ende zwischen seinen Beinen an. Sie kann bloß ausatmen, mehr gelingt ihr nicht. Aber jetzt weiß sie zumindest, dass auch er in dieser Zone unbehaart ist… Er zieht ihr Gesicht an ihrem Kinn hoch, damit sie ihn ansieht und küsst sie. So langsam dieser Kuss ist, so intensiv fühlt er sich auch an. Er greift nach sich und streichelt sich ein paar wenige Male selbst, damit er bereit ist. Dann richtet er sich zwischen ihren Beinen und schiebt nur ein ganz kleines Stück davon in sie hinein. Erschrocken keucht sie in den Kuss hinein, doch er hält sie an ihrem Hinterkopf fest und nimmt sie in einem weiteren Zungenkuss gefangen. Stück um Stück schiebt er sich in sie hinein. Als er gerade Mal mit der Spitze in ihr ist, spürt er, wie sie sich um ihn verkrampft. Er löst seine Lippen von den ihren und sieht ihr in die Augen. „Entspann dich.“, fordert er mit nach wie vor ruhiger Stimme. „Sonst tu ich dir weh.“ „Ich weiß nicht, wie.“, jammert sie und sieht ihn panisch an. Um ihn herum pulsieren ihre Wände. Sie hat Angst und verkrampft sich umso mehr. Er zieht sich aus ihr zurück, weil es das nicht besser macht und greift nach ihren Schenkeln, um ihre Stellung anders zu verlagern. Seine Lippen liegen direkt an ihrem Ohr, als er den zweiten Versuch startet und sich langsam in sie drängt. „Ganz ruhig.“, flüstert er, „Gleich ist es vorbei.“ Sie atmet ein und atmet aus. Atmet wieder ein. Und wieder aus. „Ahhhgghhh-“, keucht sie abgehackt und spürt, wie ihr Unterleib pulsiert und ein wummerndes Gefühl durch ihren Körper zieht, als wäre es ein Stromimpuls, dem sie hilflos ausgeliefert ist. Nervös und nun wieder unruhig atmend, suchen ihre Augen die seinen. Sie kann seinem intensiven Blick nicht lange Stand halten und schaut nach unten zu ihren Unterleiben. Da wird ihr bewusst, dass sie sein Becken an ihren Beinen spürt. Irritiert sieht sie ihn nun wieder an. „Du bist…?“ „Ja.“ Verdutzt blinzelt sie. Ihr fällt gerade ein Stein vom Herzen! „Das hat gar nicht wehgetan.“, sagt sie ungläubig. Anstatt etwas zu sagen, umspielt ein sanftes Lächeln seine Lippen. Danach küsst er sie wieder und fängt an, sich in ihr zu bewegen. Das Gefühl, das sie nun empfindet, ist nicht weiter in Worte zu fassen. Sie hebt ihre Hände und schlingt sie unter seinen Armen hindurch, um sich dann an der Rückseite seiner Schultern festzuhalten. Jede Bewegung von ihm ist vorsichtig und langsam. Nach ein paar weiteren vorsichtigen Stößen spürt er, wie sich ihre Wände um ihn herum zusammenziehen – und dieses Mal nicht, weil sie sich unangenehm verkrampft. Er gibt ihr die nötige Zeit, die sie braucht, um ihren zweiten Höhepunkt auszuleben und hört dann auf, sich zu bewegen. Ihr Körper zittert und sie ist schon jetzt an der Schwelle vor dem körperlichen Erliegen. Wenn er in dieser Geschwindigkeit weitermacht, dauert es Stunden, bis er selbst kommt. Schließlich zieht er sich aus ihr zurück und lässt sich neben sie auf das Bettlaken sinken. Abwesend sieht sie ihn an und greift nach seinem Unterarm. Gerade noch ihre Finger schließt sie um diesen, dann sinken ihre Augenlider herab und sie schläft erschöpft von dieser ganzen körperlichen Aufregung ein. Er betrachtet sie eine Zeit lang, wie sie da schlafend neben ihm liegt und streicht ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann greift er in seinem Rucksack nach frischen Shorts, schlüpft in diese und wirft das Laken auf den Boden, auf dem sich ein feiner Blutfleck gebildet hat. Es gibt eine dickere Bettdecke darunter, mit der er nun das Mädchen zudeckt, ehe er nach seinem Hoodie und einer Sporthose greift, das Licht abdreht und danach den Raum verlässt. „Meine Güte, bist du groß geworden!“, ruft Dianas Mutter in die Nacht, als Seunghyun vor ihr steht. Sie ist so laut, dass es wohl die ganze Nachbarschaft hören kann. „Ja.“, grinst der Große bloß. Sie sprechen natürlich Deutsch miteinander, da Dianas Mutter Englisch so gut wie gar nicht spricht. „Als ich dich das letzte Mal gesehen hab, warst du so…“ Sie hält ihre flache Hand irgendwo in der Höhe ihrer Brust. „…klein.“ „Das ist aber auch schon Jahre her, Mama.“, wirft Diana seufzend ein. Typisch ihre Mutter. Bevor sie richtig bei der Tür reinkommen, werden gleich die peinlichsten Fragen abgearbeitet. Wie gut, dass bloß Seunghyun das alles verstehen kann, sonst würde Jiyong sie damit ihr ganzes restliches Leben lang aufziehen. Sie fragt nämlich ab, wann, wie und wo sie sich kennen gelernt haben, wie die Zukunftspläne aussehen und ob sie auch brav verhüten – oder wird sie vielleicht doch bald Großmutter? So sehr sie ihre Mutter liebt, das kann ganz schön anstrengend sein. Gefühlte zehn Stunden später befinden sie sich endlich im Inneren des Hauses. Diana war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten, was Jiyong anfangs noch sprachlos gestimmt hat, weshalb er sich bis dahin bedeckt gehalten hat. „Guten Tag.“, sagt er plötzlich auf Deutsch und hält ihr die Hand zum Gruß hin. Diana klappt die Kinnlade nach unten und sie starrt ihren Freund fassungslos an. Seunghyun bricht in schallendem Gelächter aus und Sungkyu blinzelt nur verwirrt, weil er kein Wort versteht. „Schön, dich kennen zu lernen.“, meint Dianas Mutter mit einem Lächeln und entgegnet den Gruß. „Seit wann kannst du Deutsch?!“, ruft Diana entrüstet und da schießt es ihr auf einmal. Der Tag, an dem R.O.D aufgenommen worden ist. Da hat er auf Deutsch ich liebe dich gesagt! Jiyong bleibt ihr die Antwort schuldig und zwinkert ihr höchst diabolisch zu. Schließlich gibt es Kaffee und Kuchen und eigentlich wird nur über Dianas Aufenthalt in Korea gesprochen, während sich Sungkyu mit Seunghyun darüber unterhält, wie lange sich er und Diana eigentlich schon kennen und wie sie sich etwa kennen gelernt haben. „Ich kann mir nicht helfen, aber du kommst mir so dermaßen bekannt vor.“, meint die Mutter plötzlich an Jiyong gewandt, der nur irritiert seine Freundin ansieht. „Das kann doch nicht sein.“, meint diese dann und will hastig das Thema wechseln. Zwar weiß Jiyong, dass sie schon immer ein Fan von Big Bang war, aber sie hat ihre Obsession für seine Person bisher ganz gut verbergen können. Zum Schluss hält er sie noch für ein verrücktes Fangirl, das nur auf sein Geld aus ist… „Doch, doch. Er sieht aus, wie dieser Sänger, von dem du hunderte Poster in deinem Zimmer hast. Wie hieß er noch? Irgendwas mit Dorgan…“, meint ihre Mutter weiter und sieht Jiyong an. „G-Dragon vielleicht.“, sagt dieser hilfsbereit und muss schon leicht schmunzeln. „Ja, genau der. Du siehst dem zum Verwechseln ähnlich.“ „Das höre ich öfter.“, meint er, beginnt richtig zu grinsen und sieht zu, wie seine Freundin hochrot im Gesicht wird. Die Zeit verfliegt und ein kurzer Blick auf die Uhr verrät, dass sie schon drei Stunden herumsitzen und über alles Mögliche geredet hatten. Jiyong will nun unbedingt das Zimmer sehen, das scheinbar mit seinem Gesicht volltapeziert ist. Da das Haus sowieso groß genug ist, hatte Dianas Mutter ihr Kinderzimmer so gelassen, wie es war, falls sie wieder mal nach Hause kommt. „Hoffentlich bekommst du kein anderes Bild von mir.“, meint sie zu ihm, als die beiden vor der Tür ihres ehemaligen Zimmers stehen und Jiyong sie nur noch mehr angrinst. „Das wird schon nicht passieren.“ Diana nickt und drückt die Türklinke nach unten. Ein riesiger Raum erstreckt sich vor ihnen, welcher wirklich viele Poster von Big Bang aufweist. Die Wand neben dem Bett ist aber allein für den Leader reserviert. „Wow.“, ist alles was Jiyong zu sagen hat, während er sich sämtliches Merchandise ansieht und die Poster begutachtet. Diana setzt sich in der Zwischenzeit auf das Bett und beobachtet, wie er mit skeptischem Blick jeden Zentimeter ihres Zimmers analysiert. „Wenn ich nicht aus sicherer Quelle wüsste, dass dieser G-Dragon ein arrogantes, oberflächliches Arschloch ist, wäre ich jetzt eifersüchtig.“, meint er dann und setzt sich grinsend neben seine Freundin aufs Bett. „Zum Glück bin ich nicht auf den Typen reingefallen, was?“, sagt sie nun und ist froh, dass ihr Freund so locker damit umgeht, dass sie eigentlich ein riesiges Fangirl von ihm ist. „Ja, schon toll, dass ich dich gewonnen habe.“, meint er, bevor er seine Lippen auf die ihren legt und sie in einen liebevollen Kuss zieht. Nachdem sie die Nacht hier verbracht haben, finden sie sich wieder im Wohnzimmer ein und beginnen sich von Dianas Mutter zu verabschieden. Diana hat so viel Mitleid mit Sungkyu, der sich hier bloß wie das fünfte Rad am Wagen vorkommen muss, dass sie nun doch einen Tag früher als geplant zurückfahren. „Lasst euch öfter mal blicken und grüß Babsi ganz lieb!“, ruft sie ihnen noch nach, als sie schon am Auto angekommen sind. Alle winken ihr, während sie einsteigen und wegfahren. Jiyong will unbedingt zurück fahren und da er den Weg nun kenn, hat seine Freundin nichts dagegen einzuwenden. „Sag mal, wusste Seunghyun, dass du so auf mich stehst?“, fragt er nach einigen Minuten Fahrt. Der Große sitzt hinten und hört ihn sehr wohl, enthält sich aber ei diesem Gespräch. „Ja, der hat ja immer in meinem Zimmer geschlafen! Ich glaube, das ist der Grund warum er nicht wollte, dass ich dich kennen lerne.“, meint sie unbeeindruckt und beobachtet die vorbeiziehenden Lichter. „Wieso sollte er?“ „Naja, er hatte wohl Angst, dass ich mich unsterblich in dich verliebe, du aber nur mit mir spielst und mich nach einer Nacht fallen lässt. Er ist eben der große Bruder, den ich nie hatte und du weißt selbst, wie Brüder auf ihre Schwestern aufpassen, egal ob jünger oder älter.“ Sie sieht, wie Jiyong nickt und den Ältesten im Auto im Rückspiegel betrachtet. Wie perfekt der tun kann, als ob er von dieser Unterhaltung rein gar nichts mitbekommt. „Naja, vielleicht hätte er da sogar richtig gelegen… Aber da ich davon nichts wusste, konnte ich dich richtig kennen lernen und mich in dich verlieben.“, sagt er leise und lauscht nun der Musik aus dem Radio. „Vielleicht..“, flüstert Diana und schließt ihre Augen. Dann ist es ja gut, dass alles so gekommen ist, wie es heute ist. Denn jetzt ist er ihr Freund. Ihrer ganz alleine. Und sie gehört ihm, hat sich ihm mit Körper und Geist verschrieben. Als Babsi wach wird, blinzelt sie im ersten Moment verwirrt darüber, dass warme Sonnenstrahlen in ihr Gesicht scheinen. Dann aber prasseln die Erinnerungen auf sie ein. Die vergangene Nacht. Was sie und Leo gemacht haben. „Oh mein Gott.“, nuschelt sie und richtet sich etwas auf. Der Rucksack von Taekwoon steht noch immer dort auf dem Sofa, wo er gestern gestanden hat. Sie dreht den Kopf nach links und da fällt ihr auf, dass sie am äußeren Rand in ihrem Bett liegt – als ob jemand neben ihr geschlafen hat. Verwirrt lässt sie ihre Finger über die andere Bettseite gleiten, doch die Matratze ist schon kalt. Das Laken ist dafür aber umgeschlagen, also hat er wirklich neben ihr geschlafen. Sie fragt sich, warum er so früh aufgestanden ist und sucht nach einer Uhr in ihrem Zimmer. Hängen tut hier keine mehr, also braucht sie ihr Handy, um nachzusehen. Ihre Beine fühlen sich schwach an, als sie diese auf dem Boden abstellt. Sofort greift sie nach dem Laken, als ob ihr das helfen würde, das Gleichgewicht zu behalten. Ganz langsam richtet sie sich auf und spürt bereits beim ersten Schritt ein unangenehmes Ziehen in ihrem Unterkörper. Keuchend bleibt sie stehen und legt ihre Hand gegen ihren Leib, was ihr etwas Wärme und damit eine geringe Genugtuung spendet. Danach wandert sie mehrere wahnsinnig unangenehme Schritte zu ihrem Schrank, um sich etwas überzuziehen und wirft schließlich einen Blick auf ihr Handy. Es ist 12:17 Uhr. Wann ist sie gestern eigentlich eingeschlafen? Aus dem Augenwinkel sieht sie, wie die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet wird. „Oh, du bist ja auch schon auf!“, grinst Diana sie breit an und verschwindet aus dem Türrahmen, lässt dabei die Tür sogar offen stehen. Babsi blinzelt ihr verdutzt nach und weiß im ersten Moment nichts darauf zu erwidern. „Ihr seid schon zurück?“ „Ja, Sungkyu hat sich ja total gelangweilt, also sind wir doch einen Tag früher heim.“ „Aha.“, sagt Babsi laut und sieht zum leeren Türrahmen. Sie macht ein paar weitere Schritte, damit sie sich auf das Bett setzen und Socken anziehen kann, dabei knicken ihre Knie fast ein. Mit geschlossenen Augen seufzt sie. Hoffentlich hält dieser Zustand nicht allzu lange an, sonst dreht sie hier noch durch. Und hoffentlich ist das nicht nach jedem Mal so. „Guten Morgen!“, ruft Jiyong, als er an ihrer Zimmertür vorbeiläuft, weil er etwas ins Büro gebracht hat. Die Tür davon ist schließlich gegenüber von ihrem Zimmer und er sieht direkt zu ihrem Bett, wenn er reinblickt. „Morgen.“, ruft sie zurück und sieht sich unschlüssig um. „Sei so gut und bring Babsis Koffer doch mal in ihr Zimmer.“, hört sie Diana sagen. Kaum sind sie zu Hause, geht es hier total hektisch zu, weil es gleich so viele Personen auf einmal sind. „Was kochst du denn da?“, hört sie Sungkyu fragen. „Geh weg.“, erwidert Leo. Da ist sie. Seine Stimme. Ihre Augen weiten sich und sofort beschleunigt sich ihre Atmung. Jetzt, wo sie so über die vergangene Nacht nachdenkt, wird ihr erst so richtig bewusst, dass er ganz genau weiß, was er tut, wenn es um Sex geht. Dass er ganz und gar nicht der liebe, brave Taekwoon ist, den sie immer vor sich zu haben glaubt, wenn sie mit ihm redet oder etwas unternimmt. Eigentlich dumm von ihr, dass ihr das bisher nie aufgefallen ist. Immerhin hat er offen davon gesprochen, dass er mit Hara schläft. Entsetzt reißt sie nun die Augen auf. …Hara! „HARA! Jetzt bring sie schon hier rüber.“, fordert die erste weibliche Stimme. „Aber-“ Das ist Ji-euns Stimme. Bisher konnte sie das nicht richtig zuordnen, weil nur dieses eine Wort von ihr kam. Aber jetzt fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. „Bring sie hier rüber, hab ich gesagt!“, verlangt die erste weibliche Stimme nun. Bis zu diesem Zeitpunkt hat sie sich gewehrt und gezappelt. Aber sie wird wild an den Haaren nach vorne gerissen und bekommt plötzlich ein Stück Stoff um den Mund gebunden. Tränen beginnen ihr über das Gesicht zu laufen. Wer sind diese Leute, was wollen sie von ihr?! Nun ertönt eine andere, dritte, weibliche Stimme: „Ji-hyun, muss das wirklich sein?“ „Ja, das muss es.“, faucht die erste wieder, „Sie wird noch dafür büßen, dass sie meint, ihn haben zu können.“ Noch immer hat sie keine Ahnung, was genau damit eigentlich gemeint ist. Wen sie denn meint, haben zu können. Aber bevor sie weiter darüber nachdenken kann, kommt Seunghyun mit ihrem Koffer in ihr Zimmer und geht um das Bett herum und stellt direkt neben ihrer Couch das Ding ab. Auf dem Boden liegt alles ganz chaotisch herum und Babsi hat gerade gar nicht die Nerven, das wegzuräumen. Sie dreht den Kopf zu ihm, dessen Blick etwas auf dem Boden fixiert. Fragend folgt sie seinem Blick und sieht das Laken auf dem Boden liegen. Weil sie keine Ahnung, hat, was daran so besonders ist, sieht sie ihn wieder an. „Was?“, fragt sie. Nun fixiert er sie an Stelle des Lakens. Sein Blick ist wütend. Warum ist er wütend? Plötzlich bückt er sich, packt das Laken und knüllt es zusammen. Er wirft es ihr entgegen und faucht sie an: „Willst du das nicht wenigstens in den Müll werfen?!“ Dann dreht er sich um und stampft regelrecht aus dem Raum. Sie blickt ihm verdutzt hinterher und seufzt. Was ist denn schon wieder mit ihm? Jedes Mal, wenn sie in dieser WG hier sind, wird er richtig gehässig zu ihr. Schließlich steht sie auf und versucht den leichten Schmerz in ihrem Unterleib zu ignorieren, während sie einen Schritt nach dem anderen macht und mit dem Laken in die Küche kommt, wo der Mülleimer steht. Sungkyu steht neben Leo bei den Kochplatten und dreht sich nach rechts, als sie reinkommt. Jiyong sitzt auf dem ersten Hocker direkt gegenüber von Leo und beißt gerade bei einem Apfelstück ab. „Was ist passiert, hast du Nasenbluten?!“, fragt Sungkyu besorgt, als er sie ansieht. Babsi stockt. Sofort bleibt sie stehen und blinzelt den Brünetten verwirrt an. Warum Nasenbluten? Als sie aus dem Augenwinkel nun einen roten Fleck wahrnimmt, senkt sie den Blick auf das Laken und sieht binnen einer Sekunde zurück zu ihm. „Nein, hat… aufgehört.“, nuschelt sie kleinlaut und begibt sich ganz langsam zum Mülleimer, um das weiße Laken zu entsorgen. Jetzt weiß sie zumindest, warum Seunghyun so sauer geworden ist. Naja, zumindest mehr oder weniger. Er könnte ja auch einfach davon ausgehen, dass sie Nasenbluten hatte. „Was machst du da?“, fragt sie nun, damit sie nicht weiter an ihr erstes Mal denkt und dreht sich zu Leo und Sungkyu um. Sie steht etwas hinter den beiden, aber der Brünette weicht einen Schritt zur Seite, um sie in ihre Mitte zu nehmen. Diana und Seunghyun kommen in die Küche. Babsi wirft den beiden einen vorsichtigen Blick zu und fragt sich, ob er das gleich ihrer besten Freundin weitererzählt hat. Aber da er ihr als einziger einen ultimativen Todesblick zuwirft, geht sie nicht davon aus. „Was zu essen.“, antwortet Leo bloß. „Ja, aber was genau?“, fragt sie lästig nach. „Mir sagt er auch nicht, was er macht.“, wirft Sungkyu ein. „Hey, Sungkyu.“, ruft Diana und will dem Brünetten was zeigen. Er sieht sie an und bekommt von ihr eine CD von einer Rockband in die Hand gedrückt, von der sie bei der Rückfahrt gesprochen haben. „Kann ich dir helfen?“, fragt Babsi nun den anderen, der stumm neben ihr steht. Es ist so wie immer zwischen ihnen beiden, aber genau das macht es für sie irgendwo unangenehm. Weil er so tut, als ob nichts gewesen wäre. Andererseits – klar. Sie werden jetzt nicht freudestrahlend jedem erzählen, dass sie endlich ihr erstes Mal hatte. Das wäre ja, als ob sie von einer schlimmen Krankheit sprechen, die nun endlich überwunden wurde. „Stell den Top mit dem Reis auf die Herdplatte.“, sagt er und deutet mit dem Finger nach rechts von sich. Sie nickt und geht einen Schritt zur Seite, um den noch kalten Topf mit dem Wasser und dem Reis zu holen. Wieder schmerzt die Bewegung und sie zuckt kurz zusammen, gibt aber keinen Laut von sich. Nachdem sie den Topf auf die Herdplatte gestellt hat, spürt sie, wie Seunghyuns sowie Taekwoons Blick auf ihr haften. Da sie ersterem lieber aus dem Weg gehen möchte, sieht sie nun zu Leo, dessen Augen sie am Ende doch auch ausweicht. „Ich geh aufräumen.“, sagt sie und stapft in ihr Zimmer. In der Küche fühlt sie sich so verdammt beobachtet. Es dauert ein wenig, bis sie fertig ist und sie fragt sich im Anschluss, wo eigentlich die anderen schlafen werden und ob Taekwoon die Nacht auch bei ihr im Bett schläft. Aber weil sie dann hört, wie Diana im Wohnzimmer Bettzeug für die Jungs bereitlegt, beginnt sie unzufrieden auf ihrer Unterlippe zu kauen. Leo kommt in ihr Zimmer. Eigentlich, um ihr zu sagen, dass das Essen fertig ist. Aber er lässt die Tür hinter sich zuschwenken, damit man nicht zu ihnen sieht und geht auf sie zu, um ihr etwas zu geben. Verdutzt blickt sie ihn an. In der anderen Hand hält er ein Glas Wasser, das er ihr jetzt vor das Gesicht hält. „Das sind Schmerzmittel.“, sagt er leise und deutet mit einem auffordernden Nicken auf ihre Hand. Sie nimmt das Glas Wasser und schluckt die Mittel. Als sie eine Viertelstunde später mit den anderen am Esstisch sitzt, geht es ihr tatsächlich schon besser. „Ich weiß jetzt übrigens, wer die Leute waren, die das getan haben.“, schießt es jetzt aus Babsis Mund. Sie sitzt neben Diana, die links von Jiyong sitzt. Ihr gegenüber sitzt Seunghyun, neben ihm Sungkyu und am anderen Tischende Taekwoon. „Was getan?“, fragt Jiyong nach. „Mich in die Besenkammer gesperrt und mein Kleid zerschnitten.“ Jiyong starrt sie entgeistert an. „Wie bitte?“ Babsi zuckt mit den Schultern. „Ist lang nicht so schlimm wie das, was irgendein schräger Fan mit Diana gemacht hat.“ „Wieso?“, fragt er misstrauisch, „Was ist denn da passiert?“ Nun schaut Babsi verwirrt zu ihm und zu Diana. Da sie von ihr gerade etwas finster angesehen wird, ist schnell klar, dass er davon noch gar nichts wusste. Entschuldigend wendet sie den Blick ab, während zwischen den beiden fast ein Streitgespräch ausartet. „Warum hast du mir das nicht gesagt?!“, ruft Jiyong erzürnt. „Weil es sowieso nichts daran ändert, dass es passiert ist!“ Ja super, jetzt hört sie sich schon an wie Leo. „Doch, hätte es! Ich muss so etwas wissen – noch dazu, wo wir gleich am Tag nach unserer Rückkehr ein gemeinsames Interview geben!“ Stimmt, da war ja was. „Es tut mir leid.“, seufzt sie ehrlich. „Wer war es denn?“, fragt nun Sungkyu, der geduldig gewartet hat, bis die anderen beiden das zwischen sich geklärt haben. „Also ich weiß jetzt, dass eine davon Ji-eun war. Weil mir heute bewusst geworden ist, dass ich ihre Stimme kenne. Sie hat nur ein Wort gesagt, also war ich mir bis dahin nie sicher…“ Sungkyu blinzelt sie stumm an. Er wartet darauf, dass sie fortfährt. „Es ist ein Name gefallen, aber den kenne ich nicht. Und eine davon war Hara.“, sagt sie und sieht zu Leo. Der entgegnet ihren Blick nur wortlos. Sie wüsste zur Ausnahme mal gerne, was wohl im Moment gerade in seinem Kopf vorgeht. Aber sie kann ihn nicht einfach neben allen anderen fragen, ob er noch immer mit Hara schläft. Warum hat sie gestern nicht daran gedacht, als sie ihn darum gebeten hat, mit ihr Sex zu haben? „Was für ein Name?“, fragt Diana nun. Sie geht gedanklich gerade durch, wer denn gleichzeitig mit Ji-eun und dieser Hara im Warteraum gefehlt hat. „Ji… warte.“, sagt Babsi und überlegt nochmal. „Irgendwas mit Ji…“ Sie blickt durch den Raum und dabei wiederholt sie diese Silbe immer und immer wieder. „Ji-hyun.“, sagt sie schließlich und sieht nun Diana an. „Ji-hyun.“, wiederholt diese, „Kenn ich nicht.“ „Doch.“, sagt Sungkyu nun mit einem düsteren Unterton. Als alle fragend zu ihm sehen, er aber keine Antwort gibt, meint Leo schließlich: „Das ist Soyou von Sistar.“ „Stimmt.“, sagt nun Diana, „Die war auch nicht da, aber die war die ganze Zeit über nicht im Warteraum.“ „Was sollte denn Soyou gegen dich haben?“, fragt nun Jiyong, dem ein wenig das Verständnis für die Situation fehlt. „Ich weiß nicht.“, meint Babsi Schultern zuckend, „Sie hat was davon geredet, dass ich es noch büßen werde, wenn ich meine, ihn haben zu können.“ Sprachlos blickt Sungkyu sie nun an, während Leo ihm einen abschätzenden Blick zuwirft. „Warum sollte sie so etwas sagen?“, fragt jetzt Jiyong wieder. „Weil sie Sungkyus Exfreundin ist.“, meint Diana nun. Obsession Die Woche Urlaub ist schneller vergangen, als ihnen allen lieb war, aber man kann es sowieso nicht ändern. Gerade eben sind sie beim Loft von Seunghyun angekommen und Diana packt ihre Sachen zusammen. Denn heute ist der Tag, an dem sie zu Jiyong zieht. Sie geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge von hier weg. Denn einerseits hat sie Angst, die beiden Streithähne alleine zurück zu lassen. Denn seitdem sie mit ihm und den anderen beiden von ihrer Mutter zu den anderen beiden zurückgekommen war, sind die beiden nur am Streiten, wenn sie denn überhaupt mal etwas miteinander reden. Andererseits aber kann sie nicht ewig die Kindergärtnerin für die zwei spielen. Irgendwann müssen sie sich miteinander arrangieren – oder sie sucht sich eine eigene Wohnung. Das hat Jiyong eingeworfen und Diana war nicht allzu begeistert davon, aber schließlich hat er doch Recht. Alle beide sind erwachsen und alt genug, um auf sich selbst aufzupassen. Diana hofft bloß, dass nun, wo sie zu ihrem Freund zieht, der Kontakt zu ihren Freunden nicht abbricht. Sie kennt Babsi – die vergisst gerne Mal auf Menschen, die sie gerne hat. Sonst wäre Daehyun öfter hier bei ihnen gewesen. Ihre Sachen hat sie im Grunde schon alle gepackt, so viel hat sie hier ja auch nicht mitgebracht. Aber von zu Hause hat sie sich ein paar Sachen zugeschickt, die in den nächsten Tagen alle ankommen werden. Jiyong hat aus Österreich ein paar tolle Erinnerungen mitgenommen; denn während die beiden Mädels eine große Shoppingtour gemacht haben, hat er sich kurzerhand einen BMW ausgeliehen und ist damit mit den 4 Jungs durch die Stadt gedüst. Dabei gibt es gar nicht um die Geschwindigkeit, sondern um den kindischen Wunsch, einmal ein deutsches Auto zu fahren. „Da zieht sie wirklich zu Jiyong.“, sagt Seunghyun, der grinsend im Türrahmen steht und die Hände verschränkt hat. Diana sieht zu ihm rüber und grinst breit. Dann geht sie auf ihn zu und umarmt ihn. „Ohhhhh, ich werde es so vermissen, mit dir gefrühstückt zu haben!“, jammert sie. „Ach was, wir sind uns trotzdem noch viel näher, als wir uns früher waren.“, sagt Seunghyun, „Da kann man sicher mal eben spontan frühstücken gehen.“ „Stimmt.“, bestätigt Diana, muss sich aber trotzdem Mühe geben, ein paar Tränen zurück zu halten. „Hier, ich hab was für dich.“, kommt es von Babsi. Die hält ihr eine Schachtel mit ein paar CDs entgegen. Diana fängt an zu lachen. „Da ist das Wichtigste drin. Block.B, VIXX, Teen Top, BTS und Infinite.“ Babsi grinst von einem Ohr zum anderen. Jetzt, wo sie nicht mehr unter einem Dach wohnen, kann sie ihre Freundin ja nicht mehr ständig mit ihren liebsten Musikern und Bands quälen. „Und ihr beide versprecht mir, dass ihr euch nicht die Köpfe einschlagt, ja?“, fragt Diana ernst nach. Der Große wirft dem anderen Mädchen einen Blick zu. „Versprechen kann ich nichts.“, sagt er matt. „Seunghyun!“, schmollt Diana und sieht ihn ernüchtert an. „Ist ja gut.“, gibt er seufzend nach, „Wir kommen schon ohne dich klar.“ Er sieht zu Babsi. „Nicht wahr?“ Babsi nickt. Diana ist sich nicht sicher, ob sie ehrlich nickt oder nur, damit sie ihren Seelenfrieden hat. „Ich besuch dich ganz oft, ja?“, fragt sie und umarmt ihre Freundin ein letztes Mal, ehe die das Loft verlässt und in ihr neues Zuhause fährt. Dort angekommen wartet Jiyong schon auf sie. Denn erst hält er ihr einen dicken Strauß Rosen ins Gesicht, dann wirft er sie über seine Schulter und trägt sie ins Schlafzimmer, wo er ein Herz aus Rosenblättern auf dem Bett gebildet hat. Schade, dass dieses nicht so turnfest ist, dass es das auch noch aushalten würde, was sie im Anschluss auf dem Möbelstück tun. Am nächsten Tag ist Diana etwas nervös. Heute ist ihr großer Tag. Sie wird mit Jiyong eine Pressekonferenz geben, hat aber keine Ahnung, worum es eigentlich geht. Ihr Freund hat ihr lediglich erklärt, dass sie auf Fragen von Reportern antworten werden. Er hat auch gesagt, dass es dabei gut um Babsi gehen kann. „Wo ist meine Hübsche?“, fragt er und kommt zu ihr in den begehbaren Kleiderschrank. Dass sie etwas überfordert mit dem plötzlich vielen Platz ist, kann man kaum übersehen. Er grinst breit, als er das kleine Chaos sieht, das sich auf dem Hocker in der Raummitte gebildet hat. „3 Schränke sind wirklich zu viel für mich alleine.“, sagt sie hektisch und räumt den ersten wieder aus, den sie gerade mit Kleidern und Röcken gefüllt hat. Bei dieser Menge an Platz kann sie sich kaum entscheiden, wonach sie sortieren soll. „Nein.“, sagt er und sieht sich im Raum um, „Wenn du noch einen brauchst, sag bloß Bescheid. Ich wollte sowieso mal ausmisten, weil ich ganz viel nicht mehr anziehe.“ „Bloß nicht.“, sagt sie und er lacht. Seine Hände schließen sich um sie und er umarmt sie sanft. Streichelt mit seinem rechten Daumen ihre Taille und setzt ihr einen Kuss auf die Wange. „Aber wir müssen langsam los, Prinzessin.“, sagt er und sieht ihr in die Augen. Seufzend erwidert sie seinen Hundeblick. „Ich hab dich wirklich vermisst. Du glaubst gar nicht, wie sehr du mir gefehlt hast.“ Er lächelt matt. „Und du glaubst gar nicht, wie sehr es mich schmerzt, dass du mir solche Sachen nicht erzählst.“, meint er in Anspielung auf den Vorfall mit dem verrückten Fan. Diana nickt und senkt traurig den Blick auf den Boden. „Ich wollte bloß nicht, dass du die Tour wegen mir am Ende noch abbrichst.“, sagt sie kleinlaut. „Mhm.“, antwortet er erneut matt. „Das nächste Mal kommst du einfach mit. Dann passiert sowas nicht mehr.“ Sie nickt als Antwort. „Da fällt mir ein. Du hast gesagt, es kann passieren, dass wir wegen Babsi gefragt werden.“, sagt Diana. Er nickt. „Was sagen wir, wenn sie uns wegen Yongguk fragen?“ Einen Moment lang starrt er mit einem intensiven, nachdenklichen Blick dem Boden vor sich entgegen. Dann zuckt er mit den Schultern. „Die Wahrheit, denke ich…“, sagt er. „Mhm. Wenn man sie fragt, wird sie das sowieso sagen.“, vermutet Diana. „Dann lass uns jetzt Mal ein Outfit für dich suchen.“, sagt Jiyong. Es muss ein passendes Outfit für die Hello Counselor Show sein sowie für die Pressekonferenz. Denn dazwischen kommt Diana nicht mehr nach Hause. Aber wozu ist sie denn mit so einem Modebegeisterten Kerl zusammen, der aus der schrägsten Hexe eine hübsche Fee zaubern kann? Damit Diana im Gegensatz zu ihm nicht völlig underdressed ist, hat er sich zu weißen Converse in eine blaue Jeans, ein weiß-schwarz gestreiftes Shirt und eine Jeansjacke geworfen. Sie selbst trägt wunderschöne cremefarbene Schuhe mit Absätzen, damit sie so groß wie ihr Freund ist. Dazu ein Rock in der gleichen Farbe, der mit einem feinen schwarzen Gürtel aus seinem Anzugssortiment an ihrer Taille festgehalten wird und ein langärmeliges, graues Shirt. Die Haare trägt sie vorerst noch zu einem Pferdeschwanz, aber zur Show heute Abend trägt sie die dann offen. Es ist kein langer Weg zur Pressekonferenz, aber der Anblick schüchtert Diana gewaltig ein. Ein langer Tisch – oder sind es vielleicht mehrere, die aneinander geschoben stehen – bedeckt mit einem langen, schwarzen Tischtuch. 2 Plätze gibt es, die direkt nebeneinander in der Mitte des Tisches sind. Sie sind versehen mit ihren beiden Namensschildern sowie jeweils 2 Flaschen; einmal Vitaminwater und einmal normales Mineralwasser. Außerdem liegt ein Mikrofon auf jedem Platz. Sie atmet tief durch und wird von Jiyong an der Hand genommen. Kaum haben sie einen Schritt in Richtung des Tisches gemacht, beginnt das irre Blitzlichtgewitter. „Nun los, wir kommen zu spät.“, drängt währenddessen Kyu-won, der sich langsam wirklich einen neuen Fahrer suchen sollte. Sie fahren bereits beim Gebäude des YG Entertainments vor, wo er das Fenster des Autos runter lässt und zufrieden nach oben schaut. Na dann kann das Spektakel ja losgehen, oder? Diana sieht nach links zu Jiyong, der gerade die dritte Frage zu seiner Japantour beantwortet. „Eine Frage zu Ihrer Partnerin, Mister Kwon.“, kommt es nun von einem Reporter. Jiyong deutet mit der flachen Hand zu Diana, sieht aber zum Reporter. Soll heißen, dass er mit ihr reden soll, wenn er was von ihr wissen will. Also richtet er auch tatsächlich an sie das Wort. „Sie haben in einem Interview mit Choi Seunghyun verlautbart, dass Sie beide langjährige Freunde sind.“ Diana nickt lediglich, das Mikrofon umschließt sie nervös mit den Fingern, aber lässt es auf dem Tisch liegen. „Wie kommt es, dass Sie beide kein Paar wurden? Hat es nicht geklappt?“ Etwas verblüfft über die dreiste Wortwahl greift Diana zum Mikrofon und setzt ein perfektes Pokerface auf. Okay, langsam versteht sie, warum er kaum Emotionen zeigt. Manchmal will man einfach nicht, dass sie von anderen gelesen werden. „Es gab tatsächlich eine Zeit, in der ich geglaubt habe, dass ich in ihn verliebt in.“, erzählt sie und die Leute von der Presse beginnen alle, hektisch die Hände zu heben. Doch anstatt darauf einzugehen fährt sie fort: „Aber das war mitten in der Pubertät und hat sich schnell geklärt.“ „Ist also nie etwas zwischen Ihnen gelaufen?“, fragt selbiger Reporter nochmal. „Nein.“, sagt sie knapp, aber in einem freundlichen Ton. Ihr wird noch eine Reihe solcher nerviger Fragen zu ihrem Privatleben gestellt und manche will sie einfach nicht beantworten; als sie hier dann sagt, dass diese Fragen zu privat sind, akzeptieren die Leute von der Presse das aber erstaunlicherweise. „Wann dürfen wir mit Ihrem ersten Musikprojekt rechnen?“, fragt nun eine Reporterin. „Es gibt noch kein Debütdatum.“, beantwortet Diana die Frage. „Wie sieht es mit weiteren Kollaborationen aus?“, fragt eine andere Reporterin. „Derzeit sind keine geplant.“, antwortet dieses Mal Jiyong für sie, „Ich konzentriere mich vorerst noch auf mein zweites Soloalbum, das Ende diesen Jahres released wird.“ „Sie bestätigen also, dass Sie beide offiziell ein Paar sind?“, fragt nun plötzlich ein Reporter, der gerade eben zur Tür reinkommt und Diana augenblicklich ein flaues Gefühl im Magen beschert. „Ja.“, antworten beide gleichzeitig. „Wie kommt es, dass Sie plötzlich einen Vertrag bei YG haben?“, fragt der Reporter nach. Diana schaut auf sein Namensschild. Moon Kyu-won steht drauf. Darunter Greystar. Moment – Greystar? Von diesem Magazin hat sie bereits gehört. Ein gefährlich-vernichtendes Magazin, das jederzeit scharf darauf ist, die Idols von YG Entertainment öffentlich anzuprangern. „Ich habe mit ihr kollaboriert und sie vorgeschlagen.“, sagt Jiyong knapp. Sie spürt, wie er sich anspannt. „Und was ist mit Ihrer Freundin?“, fragt Kyu-won nach und grinst überheblich. Die Presseleute nicken nun alle eifrig und plötzlich gehen Fragen über Babsi völlig wirr durch den Raum. „Ist sie noch mit Bang Yongguk zusammen?“, fragt ein anderer Reporter. „Nein, ist sie nicht.“, antwortet Kyu-won, ohne dabei Diana aus den Augen zu lassen, „Sie sind seit dem 15.07. kein Paar mehr.“ Ein unruhiges Raunen geht durch die Menge. Diana wirft ihrem Freund einen panischen Blick zu, der aber fixiert ernst den Inhaber von Greystar. „Heute ist Release von Badman.“, sagt Kyu-won und grinst weiter überheblich, „Und in 10 Tagen sind es 2 Monate, dass die beiden auseinander sind.“ Die Reporter um ihn herum machen sich Notizen. Sie wittern eine neue Titelstory. „Und wie ich aus einer sicheren Quelle weiß, hat das Mädchen um die 10 Beziehungen hinter sich.“, sagt er mit einem gelangweilten Ton. „10 Beziehungen!“, kommt es von weiter hinten. Diana kaut unruhig auf ihrer Lippe. Sie weiß nicht, was sie darauf sagen soll. Doch Jiyong hat einen Plan B und greift zu seinem Mikrofon. Erst grinst er selbst etwas überheblich. Dann aber befeuchtet er seine Lippen und meint elegant: „Was das Mädchen in ihrem Privatleben macht, geht uns alle hier nichts an. Aber wo wir bei Beziehungen sind…“ Er öffnet seine andere Hand und hält einen silbernen Ring darin für Diana bereit. Ein Couple Ring. „Meine Freundin ist heute zu mir gezogen. Ich bin glücklich mit ihr und schenke ihr als Zeichen meiner Loyalität zu ihr diesen Couple Ring.“ Blitzlichtgewitter. Durcheinanderreden. Diana blendet alles aus. Sie grinst Jiyong bloß breit an und lässt sich von ihm den Ring an den Zeigefinger stecken. Plan B geglückt, denn die nächsten Tage werden die Medien voll von Berichten über sie beide sein. Es ist Zeit für die Dreharbeiten zur heutigen Folge Hello Counselor, bei der Diana und Babsi gemeinsam mit Woohyun und Sungkyu eingeladen sind. Sobald sie den Dreh fertiggestellt haben, wird er binnen einer Stunde geschnitten und ausgestrahlt. Diana hat sich von Jiyong die Jeansjacke mitgeben lassen und die Haare nun geöffnet. Als sie im Studio ankommt, trifft sie direkt auf Babsi, die nicht süßer gekleidet sein könnte und einen Haarreifen mit einer Schleife im Haar trägt. Sungkyu ist völlig in weiß gekleidet und hat sogar eine weiße Armbanduhr und Woohyun trägt witziger Weise ebenso eine Jeansjacke. „Hallo alle zusammen!“, grinst Diana und setzt sich zu den anderen in die Maske. Sie wird von den anderen sowie von den 4 Moderatoren freudig empfangen. Dass Babsi die Show manchmal angesehen hat, weiß sie, aber worum es hier wirklich geht, weiß sie nicht. Gut, dass ihr daher das Prinzip von Sungkyu erklärt wird. Es kommen verschiedene Gäste, die ihr Anliegen einbringen und danach folgt eine Abstimmung von den Gästen, ob es ein wichtiger Grund ist, etwas zu ändern. Im Anschluss stimmt das Publikum ab und wer die meisten Stimmen erhält, gewinnt umgerechnet 5000€. Sie werden ins Studio gebracht, wo schon die Gäste warten und ihnen applaudieren. Dort nehmen die Moderatoren ihre Plätze vom Publikum aus gesehen links und die anderen rechts davon ein. Diana sitzt neben den Moderatoren, was bedeutet, dass neben ihr immer der aktuelle Gast sitzt. Dann kommt Babsi, neben ihr Sungkyu und anschließend Woohyun. Das Studio ist außerdem so aufgebaut, dass hinten ihnen eine Rutsche ist, über welche die Gäste auf die Bühne gelangen. Im Publikum gibt es eine kleine Tribüne, auf der die Personen sitzen, die das Anliegen der Gäste betrifft. Die Sitzplätze für sie alle sind gemütliche Sitzkissen, die mit einer Rückenlehne am Boden angebracht sind. So sitzen sie wie auf Stühlen, nur eben am Boden. Babsi winkt den Gästen aufgeregt und strahlt so sehr, dass sich Diana direkt von ihr mitreißen lässt. Dass sie alleine deshalb schon so happy ist, weil Sungkyu neben ihr sitzt, davon geht ihre Freundin anfangs nicht aus. Aber es ist logisch, denn immer wieder wirft sie ihm einen Blick zu, woraufhin er grinst. Doch weil er selbst diskret ist, da sie hier immerhin von mehreren Kameras gefilmt werden, sieht er sie beim Grinsen manchmal gar nicht an. Die Show beginnt direkt und die Moderatoren stellen die Gäste vor. „Wir hören uns eure Probleme an! Nationale Problemkonferenz!“ Der Applaus ist natürlich groß. „Wir haben aktuell Ferienzeit.“, erzählt einer der Moderatoren, „Und wir haben heute Idols bei uns im Studio, mit denen ein Urlaub bestimmt ganz schön wäre!“ „Woooohhh-“, kommt es vom anderen Moderator. „Hier haben wir Diana und Babsi von YG!“, stellt der erste zunächst die Mädchen vor. Das Publikum klatscht und schreit – viele kennen Diana nun als Freundin von G-Dragon. Da ist sie automatisch eine Göttin in dem Business. Babsi und Diana klatschen ebenfalls und winken. Besonders die Männer im Publikum haben breite Grinser aufgesetzt. „Wie hübsch!“, ruft einer der drei männlichen Moderatoren und meint damit Diana, deren Lächeln durch den Couple Ring zum schönsten im ganzen Studio wird. „Sungkyu und Woohyun von Infinite!“, stellt der zweite Moderator nun die Jungs vor. Auch die beiden winken und klatschen. Diana hat Sungkyu noch nie so unecht grinsen sehen. Aber sie muss fast lachen, als sie sieht, wie die weiblichen Gäste – teilweise sogar mit Partner hier – vollkommen durchdrehen bei den 2. „Nur die besten der Gruppe sind gekommen.“, scherzt der erste Moderator, der Babsi und Diana vorgestellt hat. Daraufhin lachen Diana und Babsi, obwohl sie sich nicht ganz sicher sind, ob sie das gerade wirklich witzig finden sollen. Als Diana zu ihren Füßen sieht, fällt ihr auf, dass sie sogar Getränke hingestellt bekommen haben. Hier wird man immer gleich so vorsorglich behandelt! „Wir haben Idols hier, mit denen man gerne auf Urlaub fahren möchte.“, beginnt nun der zweite Moderator. „Ich glaube, es wäre einfach am besten, wenn die 4 einfach fahren würden.“, sagt er und deutet auf die 2 Mädels und die Jungs von Infinite. „Sagt uns, was ihr wirklich denkt.“, möchte nun die Moderatorin wissen, „Diana. Wären Sungkyu oder Woohyun was für dich?“ Schlagfertig, wie sie ist, weiß sie sofort eine Antwort darauf. „Infinite ist okay.“, sagt sie, „Der Member, der mein Typ ist, ist aber nicht hier.“ Die beiden Jungs fangen an zu lachen und dieses Mal ist das Grinsen von Sungkyu sogar echt. „Er ist nicht hier.“, sagt der zweite Moderator, „Sungkyu, was ist mit dir?“ „Wir mögen die YG Artists.“, sagt er und sieht Diana dabei an, „Mein Typ ist aber auch nicht dabei heute.“ Selbst Babsi lacht, als er das sagt – weil sie weiß, dass die beiden sich ständig was unter die Nase reiben. „Dein Typ ist also auch nicht hier.“, sagt der erste Moderator. „Genau.“, meint Sungkyu nickend, während die Mädchen neben ihm noch immer lachen. Der Moderator legt gleich mit der Show los. „Es regnet viel in den letzten Tagen.“, sagt er, „Es ist ungut und heiß.“ Diana sieht Babsi an und meint: „Unsere Klimaanlage ist kaputt gegangen.“ „Ja, stimmt.“, sagt Babsi. Die Moderatorin zeigt sofort Mitleid für die Mädchen und Sungkyu nickt wissend. Es ist wie in den Tropen bei ihnen im Loft derzeit. „Es ist wirklich heiß.“, sagt Diana. „Ich hab letztens einen Trick rausgefunden, der ein wenig dagegen hilft.“, sagt Babsi dann. „Was denn?“, fragt der dritte Moderator. „Letztes Jahr hab ich das noch nicht gemacht.“, sagt Babsi. Da hatte sie ja auch noch keinen Sex gehabt und somit keinen Grund gehabt, es überhaupt zu tun. „Wenn man ohne Kleidung schläft…“, sagt sie und fängt an zu lachen. Das Publikum lacht zum Teil mit. „Unser Zuhause hat eine natürliche Hitze.“, rettet Diana ihren Kommentar. „Genau.“, sagt Babsi, „Es ist wie im Dschungel bei uns.“ Alle lachen, nur Sungkyu und Woohyun sehen etwas verdattert drein. Und während Sungkyu energisch nickt, grinst Woohyun nur dämlich den Boden an. „Sungkyu, Woohyun, was macht ihr da?“, fragt der erste Moderator die beiden. „Was?“, meint Sungkyu, der aus seinen Gedanken gerissen wird. „Ich hab mir das grad vorgestellt.“, gibt Woohyun zu. Gleichzeitig meint aber Babsi: „Stell dir das bloß nicht vor!“ Und als er ihr zuvor kommt, lacht sie laut. „Ich bin mir sicher, ihr habt nicht viel Zeit für Urlaub.“, sagt die Moderatorin nun, „Wenn ihr 3 Tage frei hättet – jetzt sofort – oder 4 Tage! Was würdet ihr tun?“ „Ich würd gerne ein paar Tage in Jeonju verbringen.“, sagt Sungkyu, „Dort fühlt es sich für mich wie zu Hause an.“ „Warum?“, fragt der erste Moderator. „Ist es deine Heimatstadt?“, meint der zweite. „Es ist meine Heimatstadt, ja.“, grinst Sungkyu und das ganze Studio lacht wieder. „Woohyun, was ist mit dir?“, fragt die Moderatorin ihn jetzt. „4 Tage?“ „Genau.“ „Ich würde gerne ganz weit weg.“, sagt er. „Wohin?“, fragen mehrere Moderatoren gleichzeitig. „London.“ „In 4 Tagen?“, meint der zweite Moderator und Babsi fängt an zu lachen, „Dann hast du nur einen Tag dort.“ Während Sungkyu kaum merklich den Kopf schüttelt und die beiden Mädchen Woohyun auslachen, sieht der den Moderator mit offenem Mund an. „Der Flug dauert zu lange.“, sagt der Moderator. „Wirklich?“, meint Woohyun und lacht. „Es dauert einen Tag für den Hinflug und einen für den Rückflug.“, sagt der Moderator. Jetzt lacht Woohyun herzhaft. „Infinite waren letzten Monat auf Platz 1 in Japan.“, sagt nun der dritte Moderator. Daraufhin klatschen alle und gratulieren ihnen. „Was beschäftigt euch die Tage denn so?“, erkundigt sich der dritte Moderator, „Nachdem ihr in der Show heute dabei seid.“ Diana überlegt für den Bruchteil einer Sekunde und dann fällt ihr sogar etwas ein, über das sie und Jiyong erst letztens scherzhalber gesprochen haben. „Es gibt viele Schwangerschaften im hohen Alter in der letzten Zeit.“, meint sie plötzlich. „Wo kommt denn das her?“, meint nun der erste Moderator. Daraufhin brechen die 4 Moderatoren in Lachen aus. Der zweite Moderator dreht sich zum Publikum. „Plötzlich redet sie vom Babys kriegen.“, sagt er. Er dreht sich zu Diana und fragt: „Willst du etwa ein Baby haben?“ Babsi bekommt gerade kaum noch Luft, weil sie so lachen muss. Sie sitzen noch keine 5 Minuten hier und haben schon so viel gelacht. „Ich habe gehört, dass es nicht gut ist, wenn man das Baby ab einem Alter von 35 Jahren oder noch älter auf die Welt bringt.“, fährt Diana fort. „Das ist dann eine Spätschwangerschaft.“, wirft der zweite Moderator ein. „Ich will später 3 Kinder haben.“, sagt Diana, „Ich sollte mich beeilen und Babys bekommen, wenn ich gesunde Kinder haben will.“ „Dann krieg eines jedes Jahr und fang mit 32 an.“, schlägt der dritte Moderator vor. „Dann frag ich mich aber, was mit meinen Wünschen und Zielen ist.“, redet sich Diana in Rage. „Merkst du nicht, dass die Atmosphäre etwas seltsam wird?“, fragt der dritte Moderator nach. „Wieso, was ist falsch daran, ein Baby zu kriegen?“, fragt Diana. „Du redest von Spätschwangerschaften.“, sagt er daraufhin. Diana blickt zum ersten Moderator und sieht die Frau. Dann kommt es ihr – sie hat sie gerade beleidigt, oh nein! Peinlich berührt dreht sie sich zu Babsi um, die ihr lachend auf den Rücken klopft. „Weißt du, was passiert, wenn man im hohen Alter Babys kriegt?“, fragt die Moderatorin nun etwas verbissen, „Warte ein paar Jahre und sieh, was passiert.“ Zwar ist die Antwort nicht die schlagfertigste, aber das ist alles, was sie dazu zu sagen hat. „So, dann sehen wir uns mal an, was wir heute für Probleme bei uns in der Show haben. Wenn der vorige Teilnehmer auch diese Serie gewinnt, sind ihm 1.000.000 Won sicher.“ Things Keep Disappearing Smothering Concern I Love You More Today Woman Who Tortures Every Night Besonders bei der Nennung des letzten Problems fangen die Moderatoren zu lachen an. „Das klingt echt gruselig.“, meint der zweite Moderator. „Ich kann es nicht glauben.“, sagt der erste Moderator, während sich die anderen noch lustig darüber machen, was die Titel für die letzten beiden Probleme haben. „Was?“, fragt Diana nach. „Ich kann es einfach nicht glauben.“, sagt er nun zu Diana. „Was?“, fragen nun Diana und Babsi schon gleichzeitig. „Es verschwindet einfach.“, antwortet er und beginnt damit die Moderation zum ersten Problem. „Was?“, fragt Diana nochmal nach. „Alles.“, antwortet er bitterernst. Der zweite Moderator lacht zynisch und laut. „Alles verschwindet?“, fragt er. „Es verschwindet.“, antwortet der erste und beginnt vorzulesen: „Guten Tag.“ Er liest das in einer Stimme vor, als wäre er eine uralte Frau. Diana und Babsi lachen herzhaft dabei. „Ich bin eine Hausfrau in ihren 50ern und lebe in Yongin. Mein Ehemann ist sehr minimalistisch. Er hält es nicht aus, wenn etwas chaotisch ist. Ständig putzt er das Haus und sorgt dafür, dass es aufgeräumt bleibt.“ „Das ist aber schön.“, sagt Diana. „Die Glückliche!“, meint auf die Moderatorin grinsend. „Das ist das Problem.“, sagt der Moderator aber. „Ist es das?“, fragt Diana. „Warum?“, will Babsi wissen. Währenddessen lauschen Sungkyu und Woohyun gespannt, was kommt. „Unter dem Vorwand, das Haus zu säubern, wirft er alles weg, was ihm nicht gefällt.“, sagt er und blickt Diana an, die daraufhin nur lachen kann. „Deshalb verschwindet alles!“, meint der zweite Moderator. Der erste Moderator liest weiter: „Schatz, hast du die Kreditkartenrechnung gesehen?“ In einer anderen Stimme meint er nun: „Kreditkartenrechnung? Hab ich weggeworfen.“ Neben ihm beginnen die 4 Gäste zu lachen. „Er behandelt unsere gesamte Post wie Müll.“, fährt der Moderator fort, „Papa, hast du meinen Studentenausweis gesehen? - Hab ich weggeworfen.“ Das gesamte Publikum beginnt zu lachen. „Den Studentenausweis?“, meint Diana ungläubig. „Warum?!“, fragt Babsi nach. „Ich sag dir dauernd, lass keine wichtigen Sachen einfach rumliegen!“, ruft er wütend, „Wenn die Dinge nicht an ihrem Platz sind, wirft er einfach alles weg. Er durchsucht sogar Schubladen und Schränke, um darin Sachen zu finden, die er wegwerfen kann.“ Diana schüttelt ungläubig den Kopf. „Ist ja beängstigend.“, meint sie. „Ich suche letztens nach einer Jeans und einem T-Shirt, um auszugehen. – Hab ich weggeworfen! – Mein Ehemann hat sie weggeworfen. Er sagte, ich trage sie nicht so oft.“ Babsi starrt den Moderator mit offenem Mund an. „Das soll er doch deshalb nicht einfach wegwerfen!“ „Du musst es einfach ständig tragen!“, sagt der dritte Moderator in dramatischer Stimme zu Babsi. „Mein Schwager hat mir eine Ledertasche geschenkt.“, fährt der erste Moderator nun fort, „Ich habe sie weit hinten im Schrank versteckt. Irgendwie hat er sie dann gefunden.“ Nach diesen Worten fängt die Moderatorin schon zu lachen an. „Du benutzt sie nicht.“, liest der andere wieder vor. „Nein!“, meint die Moderatorin, während Babsi nur entsetzt den Mund öffnet. „Es ist bloß Müll.“ „Nein!“, kommt es wieder von der Moderatorin. „Eine Tasche!“, meint Babsi bestürzt und sucht in der Menge den betreffenden Ehemann. „Hab ich weggeworfen!“, geht es weiter und das ganze Publikum lacht schon wieder, während nun selbst Sungkyu der Mund aufklappt und Woohyun nun ebenso in der Menge nach dem betreffenden Mann sucht. „Eine Tasche!“, ruft Babsi nun wieder. „Eine neue Tasche.“, sagt Diana. „Er hat sie verbrannt.“, sagt der erste Moderator. Wer bis dahin noch nicht bestürzt war, der ist es jetzt. „Ich bin am Ende meiner Geduld, langsam kann ich nicht mehr. Eines Tages wirft er noch mich auch weg. Gibt es einen Weg, diese Macke zu beseitigen?“ Und damit ist er fertig mit dem Vorlesen. Das Publikum klatscht erneut und der Moderator wendet sich an die 4 Gäste. „Seid ihr jemals böse geworden, weil eure Eltern etwas weggeworfen haben?“ „Ja, ich hatte ein Paar lila Sneakers.“, erzählt Diana, „Das waren meine Lieblingsschuhe, als ich noch zur Schule gegangen bin. Der Trend war, die Schuhe an den Seiten etwas einzuknicken. Meine Mum hat mir immer gesagt, ich soll das nicht tun. Aber ich hab es trotzdem getan. Am nächsten Tag waren die Sneakers weg. Sie hat sie weggeworfen, weil ich sie geknickt habe.“ „Weil du sie einmal geknickt hast?“, fragt der Moderator. „Genau.“, sagt sie. „Seitdem hab ich nie wieder Sneakers geknickt.“, erzählt sie. „Ich glaube nicht, dass es nur einmal war.“, sagt der erste Moderator, der Diana etwas auf der Schippe hat. „Es war wirklich nur einmal!“, sagt Diana gleich höchst energisch und lacht. „Wahrscheinlich hast du es die ganze Zeit über getan.“, sagt nun schon der zweite Moderator und Babsi fängt an, Diana auszulachen. „Nein.“, meint Diana grinsend. „Es war nur einmal?“, fragt der erste Moderator nach. „Es war nur einmal.“, sagt sie schon lachend. „Okay.“, meint er und winkt mit seiner Hand, als würde er sagen, er glaubt ihr das jetzt nur, weil sie hübsch ist. Diana schlägt die Hände zusammen und lacht. „Ich bin früh in die Pubertät gekommen.“, erzählt Sungkyu jetzt. „Wie alt warst du?“, fragt die Moderatorin. „In der vierten Klasse.“, sagt er und alle beginnen zu lachen. In Korea beginnen die Kinder im Alter von 8 Jahren mit der Schule, wenn man die europäische Zeitrechnung hernimmt, mit 7. In der vierten Klasse war er also 11 und will folglich in dem Alter in die Pubertät gekommen sein. „In der vierten Klasse?“, fragt die Moderatorin überrascht nach. „In der vierten Klasse.“, bestätigt er. „Hip Hop Hosen waren zu der Zeit total in.“, sagt er, „Meine Mum sagte immer, ich sehe darin aus, als wenn ich mir in die Hose gemacht hätte.“ Alle lachen. „Sie hat mich geschimpft und sie weggeworfen. Ich wollte Rache und habe ihre Kosmetikartikel weggeworfen.“ Daraufhin brechen die Moderatoren alle in schallendem Gelächter aus und auch die Mädchen neben ihm sowie Woohyun können sich kaum halten. „Du hast versucht, Rache zu üben!“, ruft der zweite Moderator. „Nun, dann holen wir Mal die Ehefrau zu uns.“, sagt der erste Moderator und dreht sich um zur Rutsche. Da kommt sie auch schon. Es folgen mehrere Minuten, in denen die Ehefrau das Problem noch einmal genauer schildert. Sie wird etwas ausführlicher und beschreibt unter anderem, dass er Essensreste wegwirft, die am nächsten Tag noch gegessen werden können oder Geschirr sowie Küchenutensilien im Müll landen. Dass er die Fahrräder der Kinder einfach weggeworfen hat – aber auf die Frage, wieso er die denn weggeworfen hat, gibt sie keine Antwort. Nur, dass sie wegen der Tasche so sauer geworden ist, dass sie an dem Tag sogar in getrennten Betten geschlafen haben. Sie sprechen mit dem Ehemann, der seine Situation dazu erklärt und Sungkyu nutzt die Gelegenheit, sich unbemerkt etwas in Babsis Richtung zu lehnen. „Dass unsere Kästen leer sind, stimmt gar nicht.“, sagt der Ehemann, „Wir haben einen riesigen Schrank im großen Schlafzimmer. Der ist komplett voll. Wir haben einen zweiten Schrank im Hinterzimmer, der ist auch vollkommen zugeräumt. Es gibt einem im Bootshaus-“ „Oh mein Gott, ich würde gerne Ihr Haus besuchen!“, fällt ihm der zweite Moderator ins Wort und alle lachen wieder. Immer näher kommt Sungkyu Dianas Freundin und nach einer Zeit fällt ihr auf, dass sich auch Babsi unbewusst in seine Richtung lehnt. Aber sie macht das wahrscheinlich vollkommen unbewusst, denn sie ist nicht knallrot im Gesicht wie sonst, wenn sie das tun würde. Die 2 Töchter und der Sohn der Eheleute sowie die Schwester der Ehefrau sind ebenfalls hier und äußern sich dazu. Während die Eheleute ständig bestreiten, dass das, was der jeweils andere sagt, nicht stimmt, erzählen die Kinder davon, dass er selbst die Schuluniform oder das Stethoskop aus der Medizinschule wegwirft. Wie sich später rausstellt, ist die Ehefrau aber irgendwo selbst schuld an ihrem Schicksal. Als der Moderator danach fragt, ob ihr Ehemann sich denn anders verhalten hat, als sie sich anfänglich gedatet haben, meint sie, dass sie das nicht wusste, denn sie lernten sich im Januar kennen, verlobten sich im Februar und heirateten im März. Da fehlen einem doch die Worte, oder? „Dann sehen wir mal, ob das eine wichtige Angelegenheit ist.“, sagt der erste Moderator und bittet die 4 Gäste darum, auf den Knopf zu drücken, wenn es eine ist. „Starten wir mit Diana.“ Sie nickt. „Ich denke, es stresst einen schon gewaltig.“, sagt sie und drückt auf den Knopf. „Es ist eine wichtige Angelegenheit.“ „Ich finde auch, dass es eine wichtige Angelegenheit ist.“, sagt Babsi und drückt auf den Knopf. „Klar.“, sagt Sungkyu neben ihr. „Sungkyu?“, bittet ihn nun der Moderator. Er nickt mehrmals wortlos, bevor er sich zum ersten Moderator dreht und meint: „Ich habe einen sehr alten Stuhl.“ Kaum hat er das gesagt, brechen alle in Gelächter aus und besonders Diana lacht sich halb tot bei dem Satz, den er da gerade beginnt. „OKAY!“, ruft der zweite Moderator, „Ein guter Start! Er ist sehr poetisch heute!“ Noch immer lachen alle und Diana denkt insgeheim, dass das vielleicht an der Anwesenheit ihrer Freundin liegt, dass er so tut. „Ich musste auf den Stuhl sitzen, um ein Spiel zu gewinnen.“, erzählt Sungkyu unbehelligt weiter, „Jeder Mensch hat etwas, das ihm viel bedeutet. Ich denke, man muss das respektieren, was den Mitgliedern der eigenen Familie wichtig ist.“ „Also ist es eine wichtige Angelegenheit?“, fragt der erste Moderator nach. „Ja, ich denke schon.“, sagt Sungkyu ernst. „Sungkyu hat einen alten Stuhl, liebe Zuseher.“, sagt der zweite Moderator. „Woohyun?“, fragt der erste nun. Er nickt. „Es ist eine wichtige Angelegenheit.“, sagt er und drückt als vierter auf den Knopf. „Es ist wichtig?“, fragt der erste Moderator nach. „Ja.“, sagt Woohyun. „Okay.“, meint nun der erste Moderator, „Wenn ihr denkt-“ Damit meint er nun das Publikum. „dass es eine wichtige Angelegenheit ist, dann drückt bitte nun den Knopf.“ Es geht los und die Leute pressen wie wild auf den Knopf. Mit 103 Stimmen aber bleibt noch die Dame aus der letzten Sendung die Gewinnerin. Schade, denn der Besuch bei Hello Counselor scheint nicht nur keinen Gewinn, sondern auch keine Besserung einzubringen – denn als der Ehemann von den Moderatoren gefragt wird, was er dazu sagen möchte, beharrt er nach wie vor darauf, dass Unordentlichkeit Einhalt geboten werden muss, indem Sachen letztlich weggeworfen werden. Die Ehefrau setzt sich zu ihrer Schwester auf die Tribüne und dann gibt es eine kleine Pause für die Gäste. Babsi steht auf und sucht gleich mal die Toiletten, während Sungkyu Diana fragt, wie die Pressekonferenz denn war. Voller Stolz zeigt sie ihm ihren Couple Ring und er grinst so breit, dass man seine Augen nicht einmal mehr sehen kann. Nach der Pause ist die Moderatorin mit ihrem Problemkind dran. „Hier meine Geschichte.“, fängt sie an. „Der Titel ist Smothering Concern. Ich weiß über dieses Problem Bescheid. Es ist eigentlich ein sehr peinliches. Ich hoffe, ich kann dieser Person heute helfen.“ „Warum?“, fragt Babsi nach, die bereits das Schlimmste befürchtet. „Hallo, ich bin Mutter von einem Sohn in der Mittelschule und einem Sohn in der Grundschule. Mamis sind für normal wahnsinnig stolz, wenn sie ihre Kinder wachsen sehen.“ „Richtig.“, sagt der dritte Moderator. „Ich bin aber frustriert und schockiert, wann immer ich meine Söhne ansehe.“, fährt sie fort, „Sie sind viel zu riesig.“ Und während Babsi und Diana gleichzeitig die Hände in die Höhe halten, beantwortet sie gleich die ungestellte Frage: „Sind sie groß? Das wäre schön. Es ist nicht ihre Größe. Der eine in der 7. Klasse wiegt – nicht überrascht sein – 106kg. Der andere in der 3. Klasse-“ „Er ist erst in der 3. Klasse!“, meint der erste Moderator und kippt um. „72 kg.“, sagt die Moderatorin, „Sie sind nicht nur supermassiv, sie sind superfett.“ „Ein Drittklässler wiegt im Durchschnitt 30 Kilo.“, sagt der dritte Moderator. „Richtig.“, meint die Moderatorin, „Sie lieben es, zu essen. Das ist das Ergebnis. Wenn ich mit den beiden unterwegs bin, starren uns alle an und fangen an zu tuscheln. Sieh dir die an! Was haben die gegessen, dass die so fett sind? Was hat ihre Mutter gemacht? Es treibt mich in den Wahnsinn. Wenn ich ihnen bloß eine halbe Schüssel Reis gebe… Was ist das?! Wie frustrierend! Ich hasse dich! Sie verschwinden in ihrem Zimmer und reden nicht mehr mit mir. Was mich am meisten beunruhigt, ist ihre Gesundheit. Das ist der Grund, warum ich euch schreibe. 2 Monate ist es vorbei, da musste der Jüngste zum Arzt, weil er plötzlich Bauchschmerzen bekam. Der Arzt meinte, es sei ein schwerer Fall von verfetteter Leber.“ „Oh Gott, oh Gott.“, sagt Babsi. Schockiert sehen nun Sungkyu sowie Woohyun den Kleinen im Publikum an. „Das ist ein ernstes Problem!“, meint der zweite Moderator besorgt. „Das ist wirklich ernst.“, liest die Moderatorin weiter vor, „Er muss dringend Gewicht verlieren. Ist es zu glauben? Ein so ernstes Problem und die Kinder jammern weiter. Mama, ich will knuspriges Hühnchen! Nein, Schweinefleisch! Oder Nein Ramen! Nein, alles! Die wissen gar nicht, wie wütend mich das macht, sie zeigen keinerlei Intentionen, etwas Gewicht zu verlieren. Ich mache mir Sorgen, dass sie eines Tages wirklich krank werden. Sie hören einfach nicht auf mich, aber ich denke, dass sie auf euch hören werden, darum bitte ich um Hilfe. Kinder, verliert etwas Gewicht, ja?“ „Sie muss sich wirklich Sorgen machen.“, sagt der dritte Moderator ernst nickend. „Man sieht von hier aus, wer gemeint ist!“, sagt der zweite und deutet ins Publikum. „Da sind 2 Kinder. Für uns sehen sie süß aus.“ „Sie sind süß.“, bestätigt Babsi grinsend. „Also ich glaub, eher, der Drittklässler platzt gleich.“, sagt der erste Moderator beinhart. „Was ist mit euch 4?“, fragt die Moderatorin die Gäste und dreht sich zu ihnen, „Wart ihr jemals so dick?“ „Als ich klein war-“, beginnt Sungkyu und wird von einem Lachen unterbrochen, das sich Babsi nicht mehr verkneifen kann. „Warum lachst du?“, fragt er jetzt grinsend und daraufhin beginnt das ganze Publikum mit ihr zu lachen. „Ich war in der 12. Klasse.“, erzählt er, „Als ich viel Gewicht zugelegt habe, hab ich 72kg gewogen.“ „Als du viel zugenommen hast?“, fragt der erste Moderator. „Ja.“, bestätigt er. „Das ist das Gewicht dieses Drittklässlers.“, sagt der Moderator. „Jetzt wiegst du um die 62kg?“, erkundigt sich der zweite Moderator. „Ja, ungefähr.“, sagt Sungkyu. „Wie groß bist du?“, fragt der erste Moderator nach. „In meinem Profil steht…“ Er lehnt sich nach links in Babsis Richtung und beginnt zu lachen. „1,78.“, sagt er nun. „Okay.“, meint die Moderatorin, „Das steht in seinem Profil. Es ist nicht seine korrekte Körpergröße.“ Das ganze Publikum bricht wieder in Lachen aus und Sungkyu winkt sofort hektisch mit den Händen. „Es ist gar kein so großer Unterschied.“, sagt er. „Es ist trotzdem ein Unterschied.“, foppt ihn die Moderatorin. „Nur ein kleiner.“, sagt er lachend und deutet mit seinem Daumen und Zeigefinger etwa 3 Zentimeter. Im Anschluss an diesen kurzen Spaß werden Fotos von den Burschen gezeigt und die Mutter kommt ins Studio, um mit den Moderatoren und den Gästen über das Problem zu reden. Die Jungs sind unglaublich süß und witzig, weshalb es auch viel zu lachen gibt. Als die Moderatorin die Jungs fragt, warum sie wollten, dass die Mutter dieses Problem unbedingt an sie schickt, meint der Jüngste, weil sie auch so fett ist wie sie beide. Daraufhin steht die Moderatorin auf und stellt sich zu den zwei Jungs – um zu beweisen, dass sie völlig unterschiedlich aussehen. Dabei sehen sie wirklich komplett gleich aus. Babsi fängt so sehr zu lachen an, dass sie nach vorne auf den Boden kippt. Während dieser schnellen Bewegung steigt ihr der Duft von Sungkyu in die Nase und sie sieht ihn einen Moment lang nachdenklich an. Ihr fällt der Moment ein, in dem sie im Flugzeug an seiner Schulter geschlafen hat. Er hat sie am Ohr gekrault... Und jetzt, wo sie daran denkt, beginnt ihr Herz zu pochen. Die Mutter erzählt in der Zwischenzeit, dass ihr größerer Sohn derzeit Wrestler ist, er aber das keinesfalls beibehalten kann, wenn er weiterhin so viel Gewicht zulegt. Schließlich gibt es Gewichtsklassen innerhalb der einzelnen Altersklassen. Sungkyu fragt sie danach, ob sie schon etwas unternommen hat, damit die Kinder abnehmen und die Mutter zählt viele Dinge auf, die leider bisher erfolglos blieben. Aber ihre Kinder gehen in ihre Zimmer und rufen unter Tränen, dass ihre Mutter sie bloß hasst. „Wer hat deiner Meinung nach das größere Problem?“, fragt der erste Moderator den Großen. „Er.“, sagt er und zeigt auf seinen kleinen Bruder. „Warum?“, fragt Babsi blinzelnd nach. „Ich bin groß, aber er ist klein und rund.“, antwortet er. „Du bist doch auch kugelrund!“, antwortet der erste Moderator und das Publikum sowie die Kinder kichern. „Was esst ihr gerne?“, fragt Woohyun nun die zwei Jungs. „Hyeok. Sag es uns.“, fordert der erste Moderator den Großen auf. „Ich mag Fleisch, Reis und Ramen am meisten.“, sagt er. „Fleisch, Reis, Nudeln.“, fasst Woohyun zusammen, „Das ist alles fettendes Essen.“ „Gwon?“, fragt die Moderatorin nun den Kleinen. „Ramen, gebratenes Hühnchen, Rindfleisch, Schweinefleisch-“ Die ersten Leute im Publikum kichern schon. „-Hamburgers, scharfe Reiskuchen, Rippchen und Fischkuchen.“ „Du magst einfach alles.“, fasst der erste Moderator zusammen und zeichnet mit seinen Händen einen riesigen Kreis in die Luft. „Gwons Freund ist heute auch hier. Stellt ihn bitte vor.“, kommt es von der Moderatorin. Der kleine, runde Gwon reicht dem Jungen neben sich das Mikrofon. Er ist ein wenig kleiner, aber dafür viel dünner als er. „Bist du Gwons Freund?“, fragt die Moderatorin. „Nein, ich bin älter als er.“, antwortet er und dadurch bricht wieder das gesamte Studio in Lachen aus. Babsi legt ihre Hand auf Dianas Schulter, um nicht vor Lachen umzukippen, während Sungkyu laut lachend in die Hände klatscht. Das Publikum und die Moderatoren brauchen alle ein wenig, bis sie sich wieder gefangen haben. „Okay!“, ruft der zweite Moderator, „Du bist älter. Stellst du dich uns vor?“ „Ich bin in der 4. Klasse. Ich bin älter als er.“, sagt der Kleine nun. Wieder lachen alle. Die Moderatoren geben es schließlich auf, ihn nach seinem Namen zu fragen. „Willst du, dass Gwon Gewicht verliert?“, fragt der zweite Moderator. „Ja.“, sagt der Kleine. „Warum?“, fragten die Moderatoren gleichzeitig. „Ich glaube, sein Gewicht wird ihm irgendwann im Weg sein, wenn er sich hinsetzen will.“, sagt der ältere Freund und beäugt Gwon neben sich skeptisch. „Liebt es Gwon wirklich, zu essen?“, fragt ihn die Moderatorin nun, „Wie siehst du das?“ „Ja, schon.“, sagt er. „Isst er viel?“ „Ja.“ „Kaufst du ihm Essen?“, fragt der dritte Moderator. „Nein!“, meint der Junge. „Du bist älter als er – warum nicht?“, erwidert der Moderator. „Er ist nicht mein Bruder.“, antwortet der Kleine knallhart und Diana gibt ein so lautes Lachen von sich, dass die drei neben ihr und das Publikum gleich mitlachen und ihr Sungkyu sogar einen amüsierten Blick zuwirft und beide gleich noch mehr lachen müssen. „Hyeoks Freund ist ebenfalls hier.“, sagt die Moderatorin nun. Dieser stellt sich gleich vor: „Ich bin sein Freund Park Jong-gwan.“ „Wie ist es, wenn er in der Pause in die Schulkantine geht und etwas isst?“, erkundigt sich Diana bei dem Freund des Älteren. „Er isst das Essen von jedem.“, sagt Jong-gwan. Selbst die Mutter muss nun lachen. „Keiner will dabei neben ihm sitzen. Er dreht vollkommen durch, wenn es Fleisch gibt!“ „Verputzt er dein Essen auch?“, fragt der erste Moderator. „Was? Ich sitze nicht neben ihm!“, entgegnet der Freund des Großen bestürzt. „Weil du nicht willst, dass er dein Essen verputzt?“ „Genau.“ Es wird sich darüber unterhalten, dass die Jungs von einem Arzt nicht richtig untersucht werden können, weil da zu viel Fettmasse besteht. Das Produktionsteam der Sendung ist aber mit den beiden Jungs noch vor der Sendung in ein großes Krankenhaus mit ihnen und hat sie dort gründlich untersuchen lassen. Das Ergebnis haben die Jungs vor dieser Sendung auch noch nicht präsentiert bekommen – und es ist so ernst, dass sie sich sogar dazu bewegen lassen, etwas Gewicht zu verlieren. Außerdem werden ihnen Bilder gezeigt, die durch den Computer so verändert wurden, dass man sie beide sehen kann, wie sie in dünn aussehen würden. „Ihr habt bestimmt große Träume.“, beginnt Diana mit der Fernbedienung in der Hand und bekommt sogar eine Bestätigung von den Jungs, „Die werden sich nicht verwirklichen lassen, wenn ihr nicht gesund seid. Es wird hart sein, wenn ihr krank seid. Ich hoffe, ihr verliert ein wenig Gewicht, um eure Träume zu verwirklichen. Für mich ist es eine wichtige Angelegenheit.“ Sie drückt auf den Knopf. „Verliert etwas Gewicht, damit sich eure Mum keine Sorgen machen muss.“, sagt Babsi neben Diana, die vor laufenden Kameras nicht ganz so wortgewandt ist, „Ich hoffe, ihr werdet gesund und so süß, wie es auf den Bildern zu sehen war. Für mich ist es auch wichtig.“ Auch sie drückt auf den Knopf. „Denkt an eure Mutter.“, meint nun Sungkyu, „Denkt auch an eure Gesundheit. Ich denke ebenso, dass ihr Gewicht verlieren solltet.“ Er drückt natürlich auch auf den Knopf. Sungkyu lehnt sich so sehr zu Babsi, dass diese schon wieder sein Parfüm riechen kann. Sie wirft heimlich einen kurzen Blick auf seine sanften, weichen Hände. Ihr Herz pocht unglaublich schnell. Warum ist sie so nervös neben ihm? Jetzt, wo sie schon mal hatte, sollte das doch aufhören…! „Es ist ein großes Problem für eure Mutter.“, sagt Woohyun nur und drückt ebenso auf den Knopf. „Ihr hört, es ist ein großes Problem für die Mutter.“, meint die Moderatorin nun, „Also stellt euch vor, das wären eure Kinder und beginnt bitte, abzustimmen.“ Und mit 113 Stimmen besiegt sie sogar die bisherige Gewinnerin und darf somit auf der Siegertribüne Platz nehmen. Es folgt daraufhin eine weitere Pause, in der sich Diana und Woohyun blendend unterhalten und Babsi nur halb benommen auf ihrem Platz sitzt und sich fragt, was mit ihr los ist. Als es nach der Unterbrechung mit dem nächsten Thema weitergeht, sieht Sungkyu zum zweiten Moderator, der nun neben Diana Platz genommen hat. Babsi starrt geradeaus ins Publikum und kämpft mit sich, nicht den Kopf nach links zu drehen, um Sungkyu anzusehen. Es macht sie nervös, dass er den Kopf in ihre Richtung dreht. Warum macht sie das nervös?! „Hallo, ich bin seit 16 Jahren verheiratet.“, liest der Moderator vor, „Mein Ehemann sagt ständig dasselbe. Er sagt es ständig, wenn er mich sieht.“ Er seufzt, was zum Vorlesen gehört und fährt fort. „Es ermüdet mich so sehr, dass ich ihm nicht einmal mehr in die Augen sehen will. Was er die ganze Zeit immer sagt? Ich liebe dich.“ „Ohhh, ist das so?“, fragt die Moderatorin. „Wie süß!“, meint Diana grinsend, „Ist das nicht gut?“ Der Moderator, der schon halb lachen muss, liest weiter: „Er sagt es mir jeden Tag, 12 Mal oder öfter.“ „12 Mal?“, meint der erste Moderator skeptisch. „Ich sage ihm, er soll etwas essen, dann sagt er mir, dass ich den Tisch wundervoll gedeckt habe und dass er mich liebt. Wenn ich den Abwasch mache, umarmt er mich von hinten und sagt mir, wie schön ich dabei aussehe, wenn ich das mache. Und dass er mich genau deshalb so liebt.“ Die beiden Freundinnen haben hier gerade den größten Spaß, weil sie in einen alten Insiderwitz über Dianas Exfreund verfallen, der ihr ständig das gleiche gesagt hat und sie schon fast durchgedreht ist dabei. Sobald es zu Ende war, hat sie nur gejammert, dass es toll war, sich so geliebt zu fühlen – dann hat sie es nochmal mit ihm versucht und war sofort wieder genervt von ihm. „Er schreibt das Drehbuch für sein persönliches Drama.“, liest der Moderator vor. „Sie sind nicht frisch verheiratet!“, wirft der dritte Moderator ein. Der zweite Moderator liest weiter: „Wenn er zur Arbeit geht, kriege ich eine SMS innerhalb von 30 Minuten. Ich werde mich beeilen, weil ich dich so sehr vermisse. Ich liebe dich. Herzchen. Davon bekomme ich so eine Gänsehaut, dass ich bald zur Gans werde! Die Leute sagen, ich bin zu beneiden – die haben wirklich keine Ahnung! Wenn ich auf dem Sofa sitze und fernsehen möchte, sagt er, dass er mich liebt und küsst mich. Er küsst mich hier und dort, fasst in mein Gesicht, auf meinen Bauch, auf meine Brüste.“ „Wohin?!“, fragt die Moderatorin entsetzt, „Was war das letzte?!“ „Unser Sohn geht in die Mittelschule.“, liest er weiter vor, „Es ist so peinlich, es macht mich wahnsinnig!“ „Vor deren Sohn?“, fragt Diana nun und versteht, warum es dann schlimm ist, an die Brust gefasst zu werden. Für einen kurzen Augenblick hat sie sich nämlich schon gefragt, warum die Koreaner, die sie kennt, kein solches Problem mit Körperkontakt haben, aber diese hier schon. Sobald der Moderator fertig ist, beginnen sie darüber zu diskutieren. „Wenn man jemandem zu oft sagt, dass man ihn liebt, verliert es irgendwann an Würze.“, pflichtet der erste Moderator bei. „Ich finde es süß.“, meint Diana. Wahrscheinlich dreht sie durch, wenn Jiyong das jemals bei ihr macht. „Ich stell es mir ermüdend vor.“, meint die Moderatorin. Sungkyu neigt den Kopf nach rechts, weil er merkt, dass ihn Babsi ansieht. In dem Moment, als er ihr in die Augen sieht, wendet sie ertappt den Blick ab. Er denkt sich nicht allzu viel dabei und schaut ins Publikum. Dann fängt er an zu lachen. „Der ältere Freund schläft!“, ruft er und deutet mit dem Finger auf ihn. Ertappt öffnet der die Augen und lacht. „Hey, du kannst nicht einfach schlafen!“, lacht der dritte Moderator. „Wir haben die beiden nach ein paar Kurznachrichten gefragt.“, erzählt nun der zweite Moderator, „Sehen wir uns an, was sie miteinander schreiben.“ Die Screenshots, die gezeigt werden, sehen ein wenig nach Unterhaltungen mit Babsi an und wissend werfen ihr Diana sowie Sungkyu Blicke zu und alle 3 beginnen zu lachen. Es sind mehrere Nachrichten vom Ehemann mit übertriebenen Emoticons und selbst wenn die Frau nicht gleich antwortet, folgen weitere. Schließlich kommt die Ehefrau ins Studio und von der nächsten Diskussion kriegt Babsi kaum was mit. Zwar macht sie immer wieder ein Geräusch, als ob sie aufmerksam zuhören würde, aber wirklich was mitkriegen tut sie immer nur dann, wenn Diana oder Sungkyu zu reden beginnen. Immer wieder wirft sie dem Koreaner neben sich einen Blick zu, manchmal erwidert er ihn kurz, dann sieht er aber wieder ins Publikum oder zu den Moderatoren. Als die Ehefrau erzählt, dass ihr der Mann sogar ständig unter die Dusche folgt, können sich die zwei männlichen Gäste kaum das Lachen verhalten. „Warum folgen Sie ihr unter die Dusche?“, meint der zweite Moderator und Woohyun bricht nun schließlich wirklich in Lachen aus. „Es ist schon das, woran die beiden da drüben denken.“, sagt der Ehemann und deutet auf Sungkyu und Woohyun, die nun noch lauter lachen. Der Ehemann erzählt schließlich, dass seine Mutter verstorben ist und er an dem Tag realisiert hat, dass das Leben kurz ist. Er will seiner Frau so gut es ihm nur möglich ist, zeigen, wie sehr er sie liebt. Dieses Mal beginnen sie bei Woohyun mit der Abstimmung. „Denkst du, es ist ein ernstes Problem?“, fragt der zweite Moderator. „Nein, ist es nicht.“, sagt der Sänger knapp. Das stößt der Ehefrau zwar übel auf, aber es ist seine Meinung. „Was sagt Sungkyu dazu?“, fragt die Moderatorin, „Ist es ein Problem?“ Sungkyu überlegt intensiv. „Sie sagt, dass es für sie ein Problem ist.“, meint er letztlich, „Also denke ich schon, dass es eines ist.“ Er drückt auf den Knopf. „Babsi?“, fragt der zweite Moderator. „Ich würde ihm gern einen Vorschlag machen.“, meint Babsi nun. „Ohhh – du bist ja nicht einmal verheiratet?“, meint die Moderatorin, grinst aber freundlich und ist gespannt auf ihren Vorschlag. „Wenn man sich wirklich andauernd Texte schickt, gewöhnt sich die andere Person irgendwann daran und es ist nichts Besonderes mehr.“, beginnt Babsi grinsend und wird etwas nervös, als sie nun alle ansehen, „Wenn man mal einen Tag nichts schickt, kommt bestimmt positives Feedback dazu und irgendwann wird auch die Reaktion anders.“ „Es ist also kein Problem für dich?“, fragt der zweite Moderator. „Nein, ist es nicht.“, meint sie kopfschüttelnd. „Diana?“, fragt der Moderator nun. „Ich will wie die beiden sein, wenn ich mal verheiratet bin.“ Nein, will sie garantiert nicht. Aber es kommt sicher einfühlsam, das jetzt zu sagen. „Ein bisschen weniger von ihm und ein bisschen mehr Verständnis von ihr, dann wird das schon gutgehen. Ich denke auch nicht, dass es ein Problem ist.“ Das Publikum stimmt daraufhin ab und in Summe denken bloß 21 Menschen, dass es ein Problem ist. Nun folgt die dritte und letzte Pause für die Sendung. Babsi greift zur kleinen Wasserflasche, die vor ihr steht, weil ihr allmählich der Rachen vom Lachen und Reden wehtut. Aber im selben Moment stehen Diana und Woohyun auf, weil diese ihm etwas auf ihrem Handy zeigen will und dazu in den Backstagebereich mit ihm geht. Da Babsi beim Öffnen solch übertrieben unmenschlich verschweißter Flaschen immer Probleme hat, sie aufzubekommen, sieht sie nun schüchtern zu Sungkyu. „Ehm… kannst du mir die Flasche… aufmachen?“, fragt sie und nuschelt dabei so, dass man kaum ein Wort davon versteht. „Hm?“, macht er und dreht ihr den Kopf und damit sein Ohr zu. So nahe, wie er ihr jetzt ist, bringt sie nun gar kein Wort mehr raus und hält ihm die Flasche hin. Er greift sie und nickt, weil er versteht, was sie will. Als er ihr die Flasche zurückgibt, hat ihr Gesicht einen leichten roten Schimmer um die Nase. Kaum merklich hebt er eine Augenbraue. Da wird es ihm klar. Sie meidet seinen Blick, die ganze Zeit schon. Rutscht genauso zu ihm rüber, wie er zu ihr. Wird plötzlich schüchtern ihm gegenüber. Sie ist verliebt in ihn! Diana kommt gerade mit Woohyun zurück, weil die Pause aus ist. Woohyun sieht seinen Leader an und runzelt die Stirn. „Was hab ich verpasst, dass du so grinst?“, fragt er. Sungkyu aber schüttelt nur den Kopf. „Nichts, alles bestens.“ Ja, es ist wirklich alles bestens. Dieses Mal darf der dritte Moderator endlich zum Zug. „Hallo, ich bin ein Junge aus der 11. Klasse.“, liest er vor, „Nachts schlafe ich selten. Sobald ich einschlafe, betritt eine Frau leise mein Zimmer und fängt an zu wispern.“ Nicht nur das Publikum, sondern auch Babsi sieht nun total verschreckt zu dem Moderator. Diana checkt für den Moment noch nicht, ob das eine Geistergeschichte sein soll und sieht den Moderator deshalb noch eher neutral an. „Steh auf.“, äfft der Moderator nun nach und alle lachen – bis auf Babsi, die sieht noch immer verschreckt zum Moderator. Na gut, Woohyun sieht ihn auch an, als ob er nicht ganz glaubt, was er da gerade hört. „Steh auf.“, macht er nochmal. „Meine Güte, ist das gruselig!“, meint die Moderatorin nun auch schon, kichert dabei aber ein wenig. „Träume ich?“, liest der Moderator weiter, „Nein. Sie wispert weiter. Komm mit mir ins Badezimmer! Ich bin so frustriert, dass ich sie am liebsten schlagen würde. Aber sie ist...“ Er wartet lange mit seiner Antwort, Diana zerplatzt gleich vor Spannung. „Sie ist meine ältere Schwester.“, sagt der dritte Moderator nun. Erleichtert atmen nun Woohyun und Babsi aus, während Diana zu lachen anfängt und Sungkyu zwischen ihnen sitzt und unbeeindruckt nickt. „Da sie Angst hat, kann sie nicht alleine ins Badezimmer gehen.“, liest er weiter vor, „Sie weckt mich ständig auf und will, dass ich draußen vor der Tür stehen bleibe. Das ist aber noch nicht alles. Selbst in ihrem eigenen Zimmer hat sie Angst. Sie traut sich nicht, dort alleine zu schlafen. Sie schläft im Wohnzimmer. Lässt meine Tür dabei offen. Es macht mich wahnsinnig!“ „Ich verstehe. Ich verstehe schon.“, sagt der zweite Moderator. „Ich werde langsam ein erwachsener Mann, ich kann etwas Privatsphäre gebrauchen. Das kann so nicht weitergehen. Einmal bin ich so wütend geworden, dass ich meine Zimmertür abgesperrt habe. Da ist sie durch das Fenster vom Balkon geklettert. Hey, warum hast du die Tür versperrt? Wie kannst du mir das nur antun? So darfst du dich nicht verhalten! Ich wünschte, meine Schwester wäre nicht so. Nicht einmal Freunde von mir kann ich treffen. Klingelingeling. Klingelingeling. Hallo? Wo bist du? Es ist keiner zu Hause. Ich trau mich nicht alleine nach Hause zu gehen. Komm her, damit wir gemeinsam nach Hause gehen können! Sie ist eine erwachsene Frau. Wovor hat sie solche Angst? Warum muss ich darunter so leiden? Ich kriege nie genug Schlaf und werde in der Schule angebrüllt, weil ich im Unterricht einnicke. In meinem eigenen Zimmer fühle ich mich nicht wohl. Was soll ich bloß mit meiner überängstlichen Schwester machen?“ Die ganze Zeit über haben sie alle aufmerksam zugehört, weil sie so fasziniert von dieser Geschichte sind. Nun klatschen sie alle gemeinsam mit dem Publikum. „Er muss wirklich fertig sein, wenn er jede Nacht aufgeweckt wird.“, sagt der dritte Moderator. „Das ist schon ein wenig extrem.“, pflichtet der zweite bei. „Personen, die schnell Angst bekommen, müssen oft auf die Toilette.“, sagt der dritte nun wieder. „Ja, das ist richtig!“, meint Diana und deutet mit dem Daumen augenblicklich auf Babsi, woraufhin das Publikum und die Moderatoren zu lachen beginnen und ihr Sungkyu einen kurzen Blick zuwirft. Er hat zwar ihre Reaktion beim Horrorfilm erlebt, wusste aber nicht, dass sie wirklich so ängstlich ist. „Hier in Korea gibt es ein Sprichwort.“, meint der erste Moderator nun, „Personen mit großen Augen haben schneller vor etwas Angst.“ Babsi lacht peinlich berührt. „Ich hab noch nie einen gesehen, aber ich glaube an Geister.“, sagt sie. „Ach, tust du?“, fragt der Moderator nach. „Ja.“ „Aber du hast nie einen gesehen?“ Sie schüttelt den Kopf. „Diana und ich haben uns Mal einen Horrorfilm angesehen und danach hab ich mich nicht getraut, mir alleine die Haare zu waschen.“, erzählt sie. „Hattest du Angst, jemand kippt dir das Shampoo auf den Kopf?“, fragt der erste Moderator ernst und ein paar Leute kichern daraufhin. „Ich hatte Angst, jemand steht plötzlich neben mir.“, sagt sie ernst und ein paar Leute beginnen zu tuscheln, weil sie selbst solche Ängste haben. „Also hab ich Diana gebeten, an der Tür stehen zu bleiben.“ „Wie die Schwester!“, lacht nun Woohyun. „Trag doch eine Taucherbrille, wenn du dir das nächste Mal nach einem Horrorfilm die Haare wäscht.“, schlägt der erste Moderator vor und Babsi lacht laut. „Das ist wirklich eine gute Idee!“, rufen die Leute durcheinander und lachen dabei. „Männer lassen sich aber nicht so leicht erschrecken, oder?“, fragt der zweite Moderator nun die Jungs von Infinite, „Sungkyu, wie sieht es mit dir aus?“ „Ich bin schon ganz schön schreckhaft.“, sagt er schnell und das Publikum lacht wieder. „Wovor hast du Angst?“, fragt der erste Moderator, „Auch vor Geistern?“ „Was macht dir am meisten Angst?“, will auch der dritte Moderator wissen. „Hast du Höhenangst?“, fragt der zweite. Sungkyu überlegt lange. Dann meint er ernst: „Mama.“ Als das Publikum und die Moderatoren wegbrechen, muss er selbst lachen. Schnell ist klar, dass er das nur sagt, um Babsi nicht blöd dastehen zu lassen. „Bingo~!“, ruft die Moderatorin, „Was ist das Beängstigendste auf der ganzen Welt?!“ Einstimmig ruft das Publikum zurück: „Mama!“ „Der Junge in seinen Teenagerjahren.“, wirft nun der erste Moderator ein, „Er kann nachts nicht schlafen wegen seiner Schwester. Heißen wir ihn herzlich willkommen in unserer Mitte!“ Alle drehen sich nach hinten zur Rutsche um. Der Moderator fängt lauthals zu lachen an. „Das ist ein Teenager?!“, fragt er ungläubig. Ein stattlicher junger Bursche, der locker um das doppelte Alter durchgehen kann, rutscht zu ihnen runter. Als er aus dem Becken mit den Bällen stapft, fallen einige davon heraus und kullern über die Bühne hinter den Moderatoren und den Mädchen. Babsi greift sich sofort einen Ball und spielt damit, während auch einer der Moderatoren zu ein paar Bällen greift und sie lachend ins Publikum wirft. „Ist er wirklich ein Teenager?“, fragt nun auch die Moderatorin. „Er sieht aus wie eine ältere Version des älteren Freundes.“, sagt der erste Moderator und meint damit den kleinen Jungen von vorhin, der sich nicht vorstellen wollte und nur darauf beharrte, älter als der runde Gwon zu sein. „Stellst du dich bitte vor?“ „Hallo, ich bin der 18jährige Lee Isak.“, sagt der Gast und wirft Diana einen nervösen Blick zu. „Isak.“, sagt die Moderatorin. „Was für ein schöner Name!“, meinen Diana und Babsi gleichzeitig. So einen exotischen Namen hört man hier in Korea schließlich selten. „Warum hat sie Angst im Haus?“, fragt der dritte Moderator nun. „Mein Dad, meine Mum und meine Großmutter sind alle zu Hause.“, fängt Isak an. „Wow, so viele Leute.“, sagt der Moderator und der 18jährige neben ihm lacht leise. „Wir haben sogar einen Hund wegen ihr.“, fährt er fort. „Einen Hund habt ihr auch.“, bestätigt der Moderator. „Ja. Aber…“ Er stockt, als ihm der zweite Moderator ein Papiertaschentuch entgegenhält und ihn auffordert, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. „Bringt dich Diana zum Schwitzen?“, fragt die Moderatorin grinsend nach, „Sag doch hallo zu ihr.“ Schnell verneigt er sich vor Diana, die diese Geste grinsend erwidert. Sieht aus, als trifft sie hier auf ihren ersten Fan, wie süß! „Er sieht nicht aus, wie 18, oder?“, fragt die Moderatorin. „Nein.“, grinst Diana. „Wie alt sieht er für dich aus?“ „Er könnte ein älterer Freund von mir sein.“, scherzt sie und bekommt daraufhin einen ganz nervösen Blick von ihm. „Wie 26.“, sagt sie dann. Isak nickt nervös und blickt auf den Boden. Dann sieht er sie wieder an und grinst nervös und blickt dann doch wieder auf den Boden. Nun sieht er zum Moderator. Sieht ihn ernst an und lacht dann. „Wo war ich?“, fragt er. „Ich hab keine Ahnung.“, sagt der Moderator und lacht ebenfalls. Dann fährt er mit seiner Erzählung weiter. Redet über den Hund, über das Verhalten der Schwester, wenn draußen ein Gewitter tobt. Dass seine Schwester direkt zu ihm ins Bett hüpft, wenn irgendwas ist. Oder dass er vor der Tür stehen bleiben muss und mit ihr reden oder für sie singen muss, wenn sie sich die Haare wäscht. „Du musst für sie singen?“, fragt Babsi verblüfft nach. „Genau.“, sagt Isak. „Stell dir vor, sie ist deine Schwester!“, sagt der erste Moderator und deutet auf Babsi, „Und stell dir vor, sie wäscht sich gerade die Haare. Sing was für sie!“ Isak blickt den Moderator an und fängt an zu lachen. „Was?“, fragt er verblüfft nach, „Nein, ich kann nicht singen!“ Diana ist höchstamüsiert über die Situation und stößt Babsi in die Seite. Die nickt und fängt an, ihre halben Schauspielkünste zu zeigen und tut mit den Händen, als ob sie sich die Haare wäscht. „Sak, ich hab Angst. Sing für mich! Ich hab wirklich Angst!“ „Aiiiishhh…“, kommt von dem stattlichen Burschen, ehe er tatsächlich zum Singen anfängt und schallendes Gelächter im Publikum losbricht. Sie reden weiter über die Schwester, machen ihm Vorschläge wie etwa nachts nicht aufzustehen, aber er erzählt noch schlimmere Dinge, wie dass sie plötzlich ganz schlimm zu fluchen beginnt oder ihm Dinge an den Kopf wirft. Im wahrsten Sinne des Wortes! „Flucht sie schlimm?“, fragt die Moderatorin. „Sie ist ziemlich gut.“, meint Isak und grinst. Woohyun schaltet sich nun ein: „Du bist 18 Jahre alt. Da brauchst du etwas Privatsphäre. Du musst doch gar keine haben, wenn man sich das so anhört.“ „Hab ich auch nicht.“, sagt Isak zermürbt. „So schlimm?“, fragt Diana nach. Isak nickt. „Sie hat überhaupt keinen Respekt vor meiner Privatsphäre.“ „Das sollte sie nicht machen.“, sagt nun der erste Moderator und schüttelt den Kopf. Nun meint auch Sungkyu: „Privatsphäre ist besonders während der Pubertät wichtig.“ „Warum?“, fragen beide Mädchen neben ihm völlig unschuldig nach. „Naja, weil…“ Sungkyu starrt schräg zur Decke nach oben und grinst plötzlich breit. „Er kann es nicht sagen!“, lacht Diana ihn aus. „Es ist ein Alter, in dem man eben seinen Freiraum braucht.“, rettet er sich und schmunzelt Diana an. „Wenn da deine Schwester plötzlich reinplatzt, kann es dich wieder ganz an den Anfang zurückwerfen.“, bestätigt der zweite Moderator nun andächtig und alle lachen wieder. Die Schwester wird vorgestellt und stellt sich als wirklich verrückt heraus, weil sie Selbstgespräche führt, wenn sie alleine rumläuft, nur damit sie keiner anspricht. Auch ihr Freund ist dabei, der bald zum Militär geht und der jetzt schon vollstes Mitleid mit dem Bruder seiner Freundin hat. Sie zeigt sich am Ende sogar etwas einsichtig und will ihrem Bruder mehr Freiraum geben, aber jeder kann sich denken, dass das nicht von heute auf morgen passiert. „Fangen wir mit Diana an. Denkst du, das ist ein Problem?“, meint der dritte Moderator. „Ich denke schon, ja.“, sagt Diana ernst, „Er befindet sich in einer schweren Phase und braucht einfach Zeit für sich. Sie sollte zumindest klopfen, anstatt einfach in sein Zimmer zu gehen.“ Die Schwester nickt dabei sogar ernst. Dass diese bereits jetzt zu ihr aufsieht, weil sie ihre Performance mit GD gesehen hat, weiß Diana nicht, aber es ist ein unglaublicher Schub für ihr Ego, was sie hier in dieser Sendung alles erlebt hat heute. „Ich kann mich mit ihr total identifizieren.“, gibt Babsi kleinlaut zu, was die Ängste betreffen, „Weil ich eben auch schnell Angst kriege. Aber sie ist viel extremer als ich.“ Sie lacht. „Also ein Problem für den Bruder?“, fragt der Moderator. „Ja.“, sagt sie und drückt wie zuvor Diana auf den Knopf. „Ich sag auch, dass es ein Problem ist.“, meint Sungkyu neben ihr. „Ich ebenso.“, sagt Woohyun anschließend. Nachdem also alle 4 Gäste auf den Knopf gedrückt haben, bleibt es spannend – schafft es diese Geschichte, die dicken Jungs zu überbieten? Bevor das aufgelöst wird, sagt die Schwester noch, dass sie Besserung gelobt. Sungkyu grinst sie plötzlich an und den Moderatoren bleibt das nicht verborgen. „Sungkyu, warum grinst du so?“, will der erste Moderator wissen. „Ich finde sie bezaubernd.“, sagt er wie aus der Pistole geschossen, woraufhin ihr Kopf einen leichten Rotton annimmt und vor allem die Männer im Publikum zu kichern beginnen. „Machst du ihr einen Antrag?“, fragt der zweite Moderator scherzhaft. „Was, wovon redet ihr?“, fragt Sungkyu lachend. „Willst du sie beschützen?“, fragt der dritte Moderator nach. „Ja, sie weckt ein klein wenig meinen Beschützerinstinkt.“, gibt Sungkyu zu. „Oh Mann, ihr Freund sitzt direkt neben ihr!“, lacht die Moderatorin. Sungkyu lacht und winkt ihm, während er meint, dass das gar nicht böse von ihm gemeint ist. Der Freund der großen Schwester lacht peinlich berührt. Aber ihm ging es dabei gerade mehr um die Reaktion, die er aus dem Gesicht des Mädchens neben sich lesen kann. Sie scheint nicht allzu begeistert darüber, dass er das gerade gesagt hat. Sie haut ihm sogar gegen die Schulter, als er dem Freund der Schwester winkt. „Dann sehen wir uns mal das Ergebnis an.“, meint der erste Moderator. 93 Stimmen haben sie erhalten, also gewinnt die Mutter der dicken Jungs die heutige Show und damit 1.000.000 Won. Schließlich verabschieden sich die Moderatoren und die Gäste vom Publikum und machen sich alle auf ihren Heimweg. Während Diana sich sofort mit Jiyong austauscht, was für eine großartige Erfahrung das heute für sie war, wird Sungkyu sofort von Woohyun ausgequetscht, was das heute in der Show eigentlich war und warum er plötzlich so redselig war – er hält sich doch sonst auch viel im Hintergrund, weshalb nämlich die meisten Fans glauben, dass er extrem schüchtern ist. Babsi für ihren Teil sieht sich mit Seunghyun die Folge gleich am Abend an und überlegt die ganze Zeit über, warum sie noch immer so nervös in Gegenwart von einem Typen ist. Letztlich kommt sie zu der Erkenntnis, dass es bloß daran liegen kann, dass dieses eine Mal nicht reicht, die Nervosität zu verlieren… I Want You Ein ganzer Tag liegt zwischen dem Auftritt bei Hello Counselor und heute. Die EP Badman von B.A.P ist released worden und Babsi denkt nun umso öfter daran, was sie eigentlich für ein Problem mit körperlicher Nähe zu männlichen Personen hat. Noch dazu sind es 9 Tage seit sie das erste Mal mit Leo geschlafen hat. Sie weiß, dass er heute frei hat, also besucht sie ihn in der WG von VIXX. Für normal fährt er immer zu seinen Eltern, wenn er mal länger Zeit hat, aber da die alle krank sind und Anstecken im Moment ganz blöd wäre, ist er völlig alleine in der großen Wohnung. Draußen ist es wahnsinnig heiß, weshalb sich Babsi bloß ein nicht einmal knielanges türkises Kleid mit rotem und gelbem Blumenmuster und ein weißes Shirt mit der durchsichtigen Aufschrift Supermodel darüber. Als sie bei der WG läutet, öffnet Leo in einer blauen Jeans und einem weißen Tanktop die Tür. Er blinzelt sie ein paar Mal an, bevor er sie reinlässt. Angekündigt hat sie sich nämlich nicht – und es ist nicht unbedingt selbstverständlich, dass er alleine ist. Aber zu ihrem Glück ist er das ja gerade. „Ich hab grad was zu essen gemacht, willst du auch was?“, fragt er und steuert direkt auf die Küche zu. Sie folgt ihm und ohne auf eine Antwort von ihr zu warten, stellt er ihr eine Schüssel Reis auf den Platz gegenüber von sich. Dazu gibt es eingelegten Rettich, mariniertes Rindfleisch und panierte Shrimps. Bis auf das letzte probiert sie von allem. „Die schmecken nicht nach Fisch.“, sagt er und sieht ihr dabei zu, wie sie sich noch etwas Rindfleisch auf ihren Reis kippt. „Ich mag sie trotzdem nicht.“, antwortet das Mädchen und schiebt sich etwas Rettich in den Mund. Er blinzelt sie einen Moment lang an, dann schiebt er ihr die Schale mit dem Rindfleisch rüber und verputzt selbst alle Shrimps. „Was machst du überhaupt hier?“, fragt er, „Sonst kommen erst ein paar hundert Kakaotalknachrichten, bevor du wo aufkreuzt.“ Außerdem ist sie zum ersten Mal hier in der WG und das ist… seltsam. Er war hier noch nie mit einem Mädchen alleine. Nicht einmal mit einer seiner Schwestern. Babsi aber zuckt mit den Schultern. „Ich wollte heute Mal spontan sein.“, sagt sie lediglich und sieht sich in der Küche um, während sie ein großes Stück Rindfleisch und etwas Reis kaut. „Kochst nur du?“ „Meistens.“, antwortet er und beäugt sie misstrauisch. „Was denn?“, fragt sie nach und blinzelt ihn an. „Irgendwas willst du doch.“, sagt er misstrauisch und stellt die leeren Schüsseln von sich ineinander. Das Mädchen schiebt sich den letzten Reis in den Mund und stellt ihre kleinen Schüsseln in die seinen. Dann sieht sie ihn an und schluckt den Bissen runter. „Kann ich nicht einfach einen Freund von mir besuchen?“, fragt sie unschuldig. Er seufzt und nimmt das Geschirr, stellt es in die Spüle und beäugt sie immer wieder still, während er es abwäscht. Sie sitzt weiterhin am Tisch und dreht Däumchen, während sie ihm dabei zusieht, wie sich bei jeder einzelnen Bewegung die Muskeln in seinen Oberarmen anspannen. So unbearbeitet und glatt seine Haare in dem Augenblick sind und in Kombination mit diesem Rehblick, den er immer wieder unbewusst aufsetzt, könnte man glatt meinen, er ist ein braver, schüchterner Junge. Da sieht man mal wieder, wie der Look eine Person verändern kann. Wortlos beendet er sein Tun und geht aus dem Raum rüber in sein Zimmer, wo sein Laptop steht, auf dessen Bildschirm ein Film pausiert ist. Auch dorthin folgt sie ihm und schließt hinter sich die Tür, bevor sie sich zu ihm auf sein Bett setzt. Erneut beäugt er sie misstrauisch und sieht dann wieder zum Laptop, um dort den Film zu starten. „Um was geht es in dem Film?“, fragt sie scheinheilig. Leo gibt ein genervtes Grunzen von sich, ehe er ihr die DVD Verpackung in die Hand drückt. Sie liest sich die Rückseite davon durch und stellt fest, dass es irgendein japanischer Thriller ist. Darum also auch die Untertitel in Koreanisch. Wären sie in Englisch, könnte sie jetzt auch was verstehen. „Schaust du den Film, um Japanisch zu üben?“, fragt sie ihn. Er antwortet nicht. Stattdessen blickt er stur zum Laptopbildschirm, wo gerade ein Opfer grausam ermordet und anschließend zerstückelt in verschiedenen schwarzen Säcken verbragen wird. Vom Stil her erinnert das ein wenig an Hannibal, wenn sie genauer darüber nachdenkt. „Kannst du die Untertitel auf Englisch umstellen?“, fragt sie nun. Keine Reaktion. Sie kaut auf ihrer Unterlippe und greift zum Laptop, um die Sprache selbst umzustellen. Zwar gibt es keine englischen Untertitel, aber eine koreanische Vertonung. Das hilft ihr schon mehr – denn Hangul so schnell zu lesen, wie die sprechen, ist wieder schwieriger. „Und wer ist jetzt er?“, fragt sie und deutet auf den Kommissar. „Du nervst.“ Willkommen in seiner Welt. Wenn er einmal soweit ist, dass er einem mit den am wenigsten möglichen Worten sagt, wie es um einen steht, dann fühlt er sich wohl bei einem. Vielleicht schon zu wohl, aber das ist ein anderes Thema. Schließlich platzt es aus ihr heraus, warum sie hier ist. „Ich will nochmal mit dir schlafen.“, sagt sie ernst. Aber auch dieses Mal kommt keine Reaktion – und sie weiß, dass es sowieso keinen Sinn hat, ihn jetzt unter Druck zu setzen, damit er ihr eine Antwort gibt. Stattdessen will sie auf das Ende des Films warten, von dem sie jetzt kaum was mitkriegt – obwohl er Koreanisch ist. Und letztendlich schläft sie ein, noch bevor das Ende des Films überhaupt erreicht ist. „Und was sind das jetzt für Blumen?“, fragt Jiyong interessiert nach uns inspiziert die pinken, etwas oval geschwungenen Blütenblätter auf langen, grünen Stängeln, die fast einen Zentimeter dick sind. „Das ist eine Orchidee.“, sagt Diana und deutet auf die gelbe Pflanze am Fenster. „Und das da ist eine Sonnenblume.“ Der Koreaner nickt andächtig, die Hände verschränkt und die Blumen direkt ins Auge gefasst. Dann sieht er sie an. „Findest du nicht, dass die zwei überhaupt nicht in denselben Raum passen?“, fragt er vorsichtig. „Wie meinst du?“, erwidert sie verwundert. „Hier ist alles pink und lila. Und da drüben kommt gelb. Das passt doch nicht.“ „Hm.“ Beide starren sie nun die Sonnenblume an, Diana sitzt mit beiden Beinen unter sich auf der Couch und hat ihre linke Hand auf ihrem Schoß liegen, während Jiyong nach wie vor die Hände verschränkt hat und die Sonnenblume anblinzelt. „Küche?“, fragt sie. „Nein, da hast du doch den Bambus hingestellt.“, sagt er und schüttelt energisch den Kopf, „Das schlägt sich doch auch, der Bambus ist viel zu asiatisch.“ „Wir können sie austauschen gegen einen anderen Bambus.“ „Und nochmal in den Baumarkt? Nein, das war das reinste Fiasko, Diana.“ Sie grinst unschuldig, als er das sagt. Sie hat bei den Pflanzen so einen Radau geschlagen, weil sie die alle so schön fand, dass plötzlich eine Menge Leute zu ihnen gerauscht kamen, um Fotos mit ihnen zu machen und Autogramme von Jiyong einzuholen. Dass sie dabei von einem Mädchen mit langen, gewellten Haaren beobachtet worden sind, ist keinem der beiden aufgefallen. Zu sehr waren sie von den Menschen um sie herum abgelenkt gewesen. Genauso wenig hat einer von ihnen beiden in dem Moment daran gedacht, dass Dianas Handtasche völlig unbeachtet im Korb des Einkaufswagens gelegen hat. Noch dazu geöffnet. „Wie wäre es mit dem Badezimmer?“, schlägt sie nun vor. „Nein, in ein Bad gehören doch keine Sonnenblumen.“, sagt er, „Wir sind noch keine 80 und altmodisch sind wir schon gar nicht.“ „Hm.“, machen sie wieder beide und das Spiel mit dem Anblinzeln der Pflanze beginnt von vorne. „Kleiderschrank!“, rufen sie gleichzeitig. „Ja, die Idee ist gut!“, rufen sie erneut gleichzeitig und grinsen sich daraufhin an, weil sie im Moment alles synchron sagen. Seunghyun ist frustriert darüber, dass er nach wie vor keine Gelegenheit hat, diesem Mädchen auch nur ein kleines Stück weit näher zu kommen. Hals über Kopf stürzt er sich nun von einer Affäre in die nächste und lässt die Frauen dann schlafend in den Hotelzimmern zurück, die er für eine Nacht lang gebucht hat. Jetzt im Moment aber sitzt er zu Hause und schaut frustriert die Wiederholung der gestrigen Folge Hello Counselor, in der er das Mädchen beobachtet. Manchmal hat die Kamera eingefangen, wie sie Sungkyu ansieht. Er kennt diesen Blick nicht von ihr. Aber er kennt seinen. Immerhin hat er ihn früher oft mit Soyou gesehen. Sungkyu vergöttert dieses Mädchen. Er zieht sie förmlich mit seinen Augen aus. Und dass er am Ende dann dieser verrückten Schwester Komplimente macht, ist bloß einer der ältesten Tricks, den es beim Flirten gibt. Den anderen eifersüchtig machen. Tz. Zur selben Zeit sitzen auch sämtliche Jungs von B.A.P in deren WG vor dem Fernseher. Zwar sind sie nicht alleine, aber ihre Besucherinnen haben sie gar nicht um Meinung gefragt, was diese sehen möchten. Mittlerweile hat es sich nämlich ergeben, dass Hyosung und Himchan zum Paar geworden sind. Und Yongguk hat Ji-eun zu Besuch. Zwischen den beiden lebt es momentan wieder etwas auf, nachdem er so böse mit Babsi eingefahren ist. Dennoch erkennt sie einen traurigen Ausdruck in seinen Augen, als er sich die Sendung ansieht. „Faszinierend.“, meint Young-jae jetzt, „Du hast doch gesagt, sie ist nach Österreich zurück?“ Er sieht seinen besten Freund an, der nun unschuldig mit den Schultern zuckt. „Ich sagte, ich dachte, sie würde zurückgehen. Darum hab ich sie auch nicht angerufen. Sie war plötzlich wie vom Erdboden verschwunden.“ „Soweit ich das von Hana gehört habe, die das von CL hat-“, erzählt Hyosung, „-stehen alle beide Mädchen jetzt bei YG unter Vertrag.“ „Tatsächlich?“, meint Ji-eun verblüfft. „Ja. Aber seit dem einen Vorfall hab ich sie nicht mehr gesehen.“, meint Hyosung und seufzt. „Was für ein Vorfall?“, fragt Zelo nach, der bis dahin seine Nase in eine Chipstüte gesteckt hat. „Mit diesem Sungkyu ist sie ja ganz dick befreundet.“, meint jetzt Yongguk abwertend, „Ich wette, die zwei daten sich ununterbrochen.“ „Nein, mit Sungkyu hat sie doch nichts, oder?“, fragt Ji-eun jetzt verwirrt. Da fällt ihr aber ein, dass Soyou vielleicht doch nicht so übertrieben eifersüchtig reagiert hat. „Ich dachte, doch mit Leo?“, fragt Hyosung nach. „Nein, mit dem ist sie nur genauso gut befreundet.“, sagt Ji-eun energisch nickend. Sie hat immerhin gesehen, dass er sie an jenem Tag in den Arm genommen hat. „Leo. Den Kerl kann ich ja überhaupt nicht ab.“, scharrt Daehyun, „Und mit dem hab ich demnächst einen Auftritt. Mirotic in der Orchesterversion.“ Er schüttelt den Kopf und starrt den Fernseher düster an. Ihm ist klar, dass ihm jetzt im Moment keiner zuhört, aber darüber aufregen muss er sich trotzdem. „Welcher Vorfall?!“, brüllt Zelo nun etwas ungeduldiger und strampelt mit den Beinen. Beide Mädchen sehen ihn an. Dann sieht Hyosung die andere Sängerin an und kratzt sich nervös am Kopf. Jetzt werden auch die anderen hellhörig. „Naja, als sie vor ein paar Wochen mal im Studio war, ist sie in einer Besenkammer eingesperrt worden – jemand hat ihr Kleid ganz furchtbar zerschnitten und keiner weiß, wer es war…“ „Was?!“, rufen alle Jungs gleichzeitig. Bloß Jong-up starrt sie mit offenem Mund an, ohne was zu sagen. Das liebe Mädchen, mit dem er so eine schöne Zeit in Amerika verbracht hat, wird dermaßen gemobbt? „Das Mädchen hat es wirklich nicht leicht.“, sagt Hyosung deprimiert. Yongguk starrt sie nun ebenfalls mit offenem Mund an und sieht dann zum Fernseher. In seinem Kopf geht gerade die ganze Beziehung noch einmal von vorne los, die er mit ihr gehabt hat. Die schüchternen Momente, die Küsse, Amerika… und vor allem, wie gemein er am Ende zu ihr war. Ihm ist bewusst, dass er das auf keinen Fall mehr wiedergutmachen kann. Und dann sieht er ihn. Den Blick, den sie Sungkyu zuwirft. Es ist bloß der Bruchteil einer Sekunde. „Sie ist in ihn verliebt.“, sagt er leise. „Was?“, fragt nun Ji-eun verwundert. Doch keiner beachtet die beiden, denn Hyosung wird gerade über den Vorfall ausgefragt. „Ich weiß bloß noch, dass Sungkyu und Leo und ihre Freundin Diana sofort zusammengelaufen sind, um ihr zu helfen. Hoya hat die Tür aufgebrochen, glaub ich. Leo hat sie dann in den Arm genommen.“ „Leo?“, fragt Daehyun nach. „Wieso hängt sie denn mit solchen Leuten rum?“, fragt nun Young-jae und schüttelt ganz leicht den Kopf. „Frag mich was Leichteres.“, sagt Hyosung und zuckt kaum erkennbar mit den Schultern, „Aber wenn ihr mich fragt, ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis er dieses brave Mädchen verdirbt.“ „Ja, wenn er es nicht schon längst getan hat.“, murmelt Himchan nachdenklich. Diana geht rüber ins Schlafzimmer und räumt ein paar letzte Sachen aus dem noch übrigen Karton. Darunter sind Erinnerungsfotos, unter anderem von ihrem Österreichurlaub. Auf einem sind sie alle gemeinsam verkleidet zu sehen, weil sie am letzten Tag zu einer Animeconvention gefahren sind. Es war förmlich ein Wunder, dass sie von niemandem erkannt wurden. Auf den anderen dreien sind verschiedene Eindrücke dieses Kurzurlaubs zu sehen. Die ganze Gruppe mit Wunderkerzen im Freien. Sie blättert die Fotos weiter und sieht verschiedene Aufnahmen von ihr und Babsi. Dann sieht sie ein Bild von sich selbst vor mehreren Seoul’schen Sehenswürdigkeiten. Das war einer ihrer ersten Tage hier in Korea. Ganz langsam treten ihr Tränen in die Augen, die sie sich mit dem Handrücken wegwischt. Ein Foto von Babsi im Daiso, einem Laden, der mit 1€-Läden gleichzusetzen ist, taucht auch auf. Auch die Fotos mit Zico sind dabei und auf einem Bild sind sie und Jiyong zu sehen, noch bevor sie ein richtiges Paar geworden sind. Das letzte Foto im Stoß hat Diana am dritten Tag in Österreich gemacht. Babsi und Leo haben für einen Selfie posiert, den sie bis heute nicht online gesehen hat. Aber dabei hat sie den sonst so ausdruckslosen Koreaner richtig süß schmunzeln sehen und die beiden Fotografiert. Diana grinst blöd. Keiner der beiden weiß, dass dieses Foto existiert. Gerade, als sie die Bilder wieder weglegen möchte, fällt ihr eins runter, direkt in ihre Handtasche, die auch noch auf dem Bett steht. Sie greift danach, ohne hinzusehen. Als sie im nächsten Moment etwas fühlt, das seltsam ist und ganz bestimmt nicht in ihre Handtasche gehört, nimmt sie ihre Hand heraus und sieht, dass eine Art dunkler Glitzer auf ihren Fingern schimmert. Diana zieht ihre Augenbrauen zusammen und hebt ihre Tasche hoch. Kaum öffnet sie diese einen Spalt, lässt sie diese unter einem schrillen Kreischen fallen und springt mehrere Meter weiter zurück, um dann rückwärts in den begehbaren Kleiderschrank zu krabbeln. „WAS IST PASSIERT?!“, stürmt Jiyong ins Schlafzimmer und läuft auf sie zu. Der Schock steht ihr ins Gesicht geschrieben und sie hyperventiliert völlig aufgebracht. „Schmetterling…“, keucht sie und streicht sich panisch die Hand an der Hose ab, „Toter Schmetterling!“ „Was?! Wo?!“, fragt Jiyong, der schon seit der ersten Nacht, die sie bei ihm verbracht hat, weiß, wie schlimm ihre Angst vor diesen Tieren tatsächlich ist. Da ist nämlich ein Nachtfalter ins Schlafzimmer gekommen und sie hat einen Radau geschlagen, dass ihm Hören und Sehen vergangen ist. 2 Stunden lang hat er dieses blöde Biest in seiner Wohnung gejagt, bis er es endlich erwischt hat. „In meiner Tasche.“, keucht sie und beginnt zu weinen. Er schließt sie in seine Arme, bis sie sich etwas beruhigt hat und hilft ihr dann, ihre Hand zu säubern. Danach sieht er sich ihre Tasche an. Da liegen mehrere solcher toten Tiere drin. Was zum Teufel?! Unsicher schleicht sie sich von hinten an ihn ran. „Hast du ihn gefunden?“, fragt sie ängstlich. „Ja.“, sagt er schnell, „Ist schon weg, der hat sich wohl verflogen und ist nicht mehr rausgekommen.“ Diana seufzt erleichtert. „Ich dachte schon…“ Deprimiert schaut Sungkyu aus dem Fenster und fährt sich durch die Haare. Die Stylistin kriegt einen Schreikrampf, wenn sie das sieht, die hat seine Mähne gerade erst gebändigt. Alle anderen haben frei und er muss gleich gemeinsam mit Hoya die heutige Folge von Weekly Idol moderieren. Bei dem wunderbaren Wetter würde er viel lieber Zeit mit Babsi verbringen. Ein Eis essen gehen oder ins Lotte World zur Wasserbahn. Da kann er sie anspritzen und sehen, wie sie reagiert. Schief grinsend verschränkt er die Hände und schaut die tiefgrünen Blätter der Buche an, die direkt vor dem Fenster wächst. Dass sie ihm gegenüber jetzt schüchtern ist, ist was ganz Neues. Weder Soyou noch eine seiner 3 vorigen Freundinnen hat bisher so reagiert, als sie noch in der Phase vor der eigentlichen Beziehung waren. Er fragt sich, ob das dann so bleibt, wenn sie mal zusammen sind. Und wie er es angehen soll, dass er sie ein wenig aus sich rauslockt und er sie nicht überfällt, ohne dass sie darauf vorbereitet ist. Ein paar unschuldige Berührungen sind doch ganz gut für den Anfang. Oh Mann, er steht drauf, wenn sie deshalb dann errötet. Klar, er hat schon immer eine Schwächte für süße Mädchen gehabt, aber wenn sie sich dann auch noch wirklich so verhält, als hätte sie keinen Plan von gar nichts, wenn es um die dunkle Seite vom Erwachsensein geht, dann würde er sie am liebsten in den Arm nehmen und nie wieder loslassen. Es wird so supersüß sein, ihr alles beizubringen. Auch wenn er noch keinen Plan hat, wie er das dann anstellen soll. Bisher hatten seine Freundinnen schon immer etwas Erfahrung. Und das Mädchen, mit dem er sein erstes Mal gehabt hat, war zwar nicht mit ihm zusammen, aber die hat ihm gezeigt, was er tun soll, also war selbst das nicht sonderlich schwer für ihn. „Sungkyu, kommst du?“, fragt nun Hoya, der schon bereit für die Aufnahmen ist. „Jap, komme schon.“, sagt er und springt von seinem Sitzplatz auf. „Jetzt seien wir mal ehrlich.“, meint Soyou, die gerade mit etwas Popcorn ins Zimmer gekommen ist. Heute ist ein Mädelsabend angesagt! „Ob sie jetzt mit dem im Bett landet, ist mir herzlich egal.“ „Dir vielleicht, aber mir nicht!“, murrt Hara und betrachtet ernüchtert das Popcorn, das sie sich gleich unter den Nagel gerissen hat. „Wo ist Ji-eun eigentlich?“, fragt Naeun nach. „Bei ihrem Freund.“, sagt Soyou, „Die sind jetzt tatsächlich wieder zusammen.“ „Na, wenn sie Yongguk nicht halten konnte, dann muss sie aber ganz furchtbar im Bett sein.“, sagt Naeun unbeeindruckt und kaut zwischendurch ein paar Stücke dieser gesalzenen, weißen Flocken. „Tja, dann kann sie aber Leo auch nicht lange halten, wenn das wirklich so ist.“, entgegnet Soyou arrogant. Hara runzelt die Stirn und sieht von einer zur anderen. „Was ich von Ji-eun weiß, war Yongguk deshalb so frustriert, weil sie bisher ja überhaupt nicht hat.“ „Ehrlich?“, fragt Soyou verblüfft. Hara nickt. „Ganz schön verklemmt.“, meint Soyou stirnrunzelnd. „Wahrscheinlich ist sie bloß eine Jungfrau.“, meint Naeun nun. „Das mein ich ja damit.“, sagt Hara. „Oh.“, meint Naeun und überlegt für einen Moment, ob… nein, das kann nicht sein. „Dann ist sie bei Sungkyu aber völlig falsch.“, fängt Soyou nun zynisch an zu lachen, „Nicht, dass sie bei Leo recht viel richtiger wäre.“ Hara runzelt nun die Stirn. „Ich weiß nicht, ich glaube, sie ist bei beiden in besten Händen, was den Sex betrifft.“ „Wieso?“, fragt Naeun. „Na, so wie Soyou immer geschwärmt hat.“, grinst Hara blöd, „Und dass Leo eine Bombe ist, muss ich wohl keinem erzählen.“ Soyou macht den Mund auf und schlägt Hara auf den Oberarm. „Sag bloß, du hast mit ihm!“ Nun grinst Hara schief. Naeun fühlt sich, als ob man ihr gerade eine Ohrfeige gibt. „Er weiß genau, welche Knöpfe er drücken muss.“, grinst Hara belämmert. „Oh Gott, nein wie gut!“, seufzt Soyou, „Nicht, dass Sungkyu das nicht wüsste, aber es geht nichts über einen heißen Kerl mit Engelsstimme, der auch noch gut im Bett ist!“ „Ja, aber man darf sich nicht zu viel Zärtlichkeit bei Leo erwarten.“, meint Hara nun zur anderen. „Ach, bei Sungkyu doch auch nicht!“, erwidert die andere. Naeun seufzt laut. Sie fühlt sich, als ob sie gerade vergessen, dass sie auch noch im Raum sitzt. „Was machen wir überhaupt, wenn einer der zwei rausfindet, dass wir das waren?“, fragt Hara nun. „Pff, was sollen wir schon machen.“, meint Soyou unbeeindruckt. „Naja, Leo war nicht allzu… begeistert…“, nuschelt Hara nun kleinlaut. Soyou sieht sie nun misstrauisch an. „Hast du etwa gesungen?“ „Nein.“, sagt Hara bestimmt, „Aber er hat mich eine Stunde lang an mein Bett gefesselt und mich versucht, zum Reden zu kriegen.“ „Was hat er dann gemacht?“, fragt Soyou allmählich nervös nach. „Er hat mich… an meinem Haar gezogen und mir gedroht, dass ich mich bloß von ihr fernhalten soll.“ Die anderen beiden Mädchen öffnen nun sprachlos den Mund. „Hat er sich seitdem nochmal bei dir gemeldet?“, fragt Soyou verstört. Klar, jetzt kriegt sie Angst. Vor Leo hat sie sowieso großen Respekt – kaum ein Typ ist so einschüchternd und gruselig, wie der! „Nein.“, sagt Hara, doch im nächsten Moment klingelt ihr Handy. Sie greift danach und runzelt verblüfft die Stirn. „Ehm… doch, gerade eben.“ „Was schreibt er?“, fragen die beiden anderen Mädchen gleichzeitig. „Morgen. Nach Inkigayo.“, liest sie vor und sieht nun verdutzt durch die Runde. Seit geschlagenen 2 Stunden liegt er jetzt neben ihr und sieht ihr dabei zu, wie sich ihr Brustkorb regelmäßig hebt und wieder senkt. Natürlich hat er gehört, was sie vorhin gesagt hat. Aber er hat es absichtlich ignoriert. Hat sich schon die ganze Zeit gefragt, was er ihr nach dem Film antworten soll und dann ist sie zum Glück eingeschlafen. Jetzt liegt sie hier rechts von ihm, der Laptop ist längst abgeschalten und liegt unter seinem Bett. Mittlerweile ist es etwas abgekühlt, weshalb er sich ein langärmeliges Shirt übergezogen hat. Und draußen vor seinem Zimmer ist ein solcher Lärm zu hören, dass selbst ein Tauber merkt, dass die anderen 5 wieder da sind. Seltsam, dass er keinen gehört hat, der sich über die weiblichen Schuhe am Eingang wundert. Wieso fragt sie ihn sowas? Alleine, dass sie das überhaupt erwähnt, macht ihn so wahnsinnig, dass er den seit dem letzten Mal angestauten Frust irgendwo loswerden muss. Nein, er wird nicht nochmal mit ihr schlafen. Er kann nicht andauernd sanft und zärtlich sein und dieses unverdorbene, wertvolle Mädchen verdient es nicht, so unvorsichtig behandelt zu werden. Ganz sanft, als könnte der kleinste Druck auf ihren Wangen ihre Haut zerbrechen, streicht er ihr über die Wange und ihre Haare. Als sie aber mit all ihren kleinen Fingern nach seiner Hand fasst, zieht er sie weg und setzt sich auf. Er kann das nicht. Sie öffnet die Augen und sieht ihn vorsichtig an. Ihr ist klar, dass das dieses Mal tatsächlich eine Absage ist und muss sich zusammenreißen, damit sie nicht zu weinen beginnt. Warum tut eine Ablehnung nur so weh? „Kann ich heute hier schlafen?“, fragt sie müde. „Wenn du willst.“, sagt er leise und stiehlt sich aus seinem Zimmer. Sein Ziel: Das Badezimmer. Wo er eine eiskalte Dusche nimmt, um seine pulsierende Lendengegend zu beruhigen, die so extrem reagiert, seit er ihre Wange berührt hat. Diana schafft es kaum aus dem Bett. Jiyong hat diese Nacht tatsächlich alles gegeben, damit sie nicht andauernd an den Schmetterling denkt, der in ihrer Tasche zu sehen war. Die Tasche hat sie gestern allen Ernstes noch verbrannt – hat sie zwar ein wenig an den verrückten Ehemann aus Hello Counselor erinnert, aber was soll‘s. „Also. Heute hast du einen Auftritt bei Inkigayo. Kann ich mitkommen?“, fragt Diana. „Na, davon bin ich doch stark ausgegangen!“, sagt Jiyong ernst. Er rollt sich mit ihr herum und legt ihr seine Lippen ganz sanft auf die ihren. Sie bewegt ihre Lippen gegen die seinen und vergräbt sofort ihre Finger in seinem fast schon weißblonden Haar. Mit seiner Zunge fährt er über ihre Unterlippe und bittet um Einlass, den sie ihm sofort gewährt. Als sie seine Finger in ihrer Wäsche spürt, keucht sie allerdings. „Jiyong, wir müssen doch los…“, jammert sie. Er küsst ihren Hals hinab zu ihrem Schlüsselbein und dringt ohne Vorwarnung in sie ein, worauf sie leise stöhnt. „Ich weiß.“, sagt er und schiebt ihr Oberteil, das sie zum Schlafen trägt so weit hoch, dass er zu ihrer Brust kommt und rau mit seiner Zunge darüber lecken kann. „Aber ich muss dich doch erst richtig aufwecken.“, raunt er und beschleunigt augenblicklich die Bewegung seines Fingers. „YAAAHHHHH! AUFSTEHEN!“, schreit jemand schrill durch die Wohnung, woraufhin Babsi sofort ihre Augen aufreißt und sich aufrichtet. Sie trägt noch immer das Kleid von gestern und blinzelt nun verdutzt Leo an, der sich neben ihr grummelnd dreht und sich mit den Händen über das Gesicht fährt. Draußen beginnt jemand, mit einem Kochlöffel gegen einen Topf zu schlagen. „Oh mein Gott, wer ist das denn?“, fragt sie müde und wirft sich nochmal auf das Kissen zurück, das sie Leo scheinbar im Schlaf geklaut hat. Er rollt sich auf den Bauch und blinzelt sie an. Trägt einen grauen Hoodie – dass ihn da bei der Affenhitze, die momentan herrscht, noch kein Hitzeschlag getroffen hat, ist ein Wunder. „Das ist Hakyeon.“, murmelt Leo und meint damit seinen Leader. „AUFTRIIIIITT!! INKIGAYOOOO!“, geht draußen der Lärm weiter. Leo quält sich schließlich aus dem Bett und verschwindet für ein paar Minuten aus dem Zimmer. Als er zurückkommt, rubbelt er sich mit einem Handtuch über die Haare und sieht das Mädchen nun zwar nicht mehr ganz so verschlafen, aber noch immer Recht unbegeistert an. „Wenn du duschen willst, musst du schnell sein.“, sagt er, „Es müssen noch 2 rein ins Bad.“ „Okay.“, meint sie und robbt nun gähnend zum Bettrand. „Bevor du… da rausgehst…“, meint Leo und blinzelt sie nun an, ohne sich sonst zu bewegen. Sie sieht ihn fragend an und er fährt fort: „Halt dich bloß von Hyuk fern, der ist 5 Jahre jünger als du und kriegt Nasenbluten, wenn er nur daran denkt, dass was zwischen uns läuft.“ Ihre Augen weiten sich, als er so über sie und ihn zu reden beginnt. „Hongbin und Ravi sind beides 3 Jahre jünger als du. Bei Hongbin brauchst du dir keine Sorgen machen, den kannst du anquatschen, wenn du irgendwas brauchst. Ravi brauchst du aber auch nicht zu nahe zu kommen, der provoziert gerne. Ken ist 2 Jahre jünger als du und wird alles tun, was du willst.“ „Wa-warum?“ „Weil er auf dich steht.“ Leo zuckt unbeeindruckt mit den Schultern. „Ken steht praktisch auf alle Mädchen, die süß sind. Und N ist ein Plappermaul. Erzähl ihm nichts, was keiner wissen soll. Sprich am besten gar nichts mit ihm, der verwickelt einen viel zu geschickt in ein Gespräch. Der ist aber gleichalt wie wir beide.“ Sie nickt und ist verwirrt über diese Informationsgewalt, die gerade über sie hereinprasselt. Bis auf N müssen also alle respektvoll mit ihr umgehen, aber soweit er ihr das gerade eröffnet hat, pfeift Ravi da so ziemlich drauf und dass Hyuk zumindest innerhalb der Band auf dieses altersmäßige Respektverhalten pfeift, weiß sie ja. „Okay, ich glaub, das krieg ich hin.“, sagt sie und setzt vorsichtig einen Fuß vor Leos Zimmertür. Ein hektischer Lärm kommt aus dem Wohnzimmer. Sie ist zwar schon in den WGs von B.A.P und Infinite gewesen, aber keine davon ist nur annähernd vergleichbar mit dieser hier. Während in B.A.P jeder irgendwo für sich gelebt hat und sie gelegentlich Zeit miteinander verbringen, gibt es bei Infinite bloß 3 Zimmer, wovon in einem gleich 3 Personen liegen. Bei Infinite ist es zwar familiär, aber superunaufgeräumt. Hier ist es total aufgeräumt, dafür aber noch chaotischer als sonst wo. Jeder tut, worauf er gerade Lust hat und was Hakyeon durch die Gegend ruft, wird größtenteils ignoriert – bis er beginnt, die Jungs zu hauen, dann geben sie nach und tun, was er will. „Guten morgeeeen~!“, trällert es aus dem Wohnzimmer und dann kommt schon jemand auf sie zu. Ganze 3 Schritte hat sie es geschafft, ungesehen zu bleiben. „Morgen.“, meint sie. „Spring sie bloß nicht an!“, ruft Ravi seinem Leader hinterher, der völlig überdreht vor Babsi ins Stehen kommt und sie so breit angrinst, dass es schon fast gruselig wird. Sie blinzelt ihn verdutzt an und er grinst sie weiterhin an. Kein einziges Wort reden sie. Für ganze 2 Minuten. Dann kommt am Ende des Gangs Hongbin aus dem Bad und wirft ihr einen müden Blick zu, bevor er ins Wohnzimmer weitergeht und Ken zur Seite schiebt, um sich auch auf die Couch setzen zu können. Babsi hebt die Hand und deutet mit dem Daumen hinter sich. „Bad…?“, fragt sie. Hinter N kommt gerade Ravi den Gang entlangspaziert, der ein Stück Toastbrot aus dem Mund hängen hat und den Rest gerade kaut. „Ja.“, trällert N als Antwort. Als sich Babsi umdreht und ins Bad will, wird die Tür gerade von innen zugeknallt. „Zu spät, Schwester!“, ruft Ravi von der anderen Seite der Tür und fängt an, dämlich zu lachen. Verdutzt grinsend dreht sich Babsi zum Leader der Gruppe um und sieht ihn an. „Willkommen bei uns zu Hause.“, trällert er, „So geht es mir den ganzen Tag mit diesen hotten Typen!“ „Hast du gerade… hot gesagt?“, fragt sie verdutzt. Ohne ihr eine Antwort zu geben, dreht er sich um und hüpft singend davon. Sie sieht ihm mit offenem Mund und zusammengekniffenen Augen nach, als er im Hopserlauf auf Hongbin springt und der lauthals zu schreien beginnt, als ob man ihn gerade abstechen würde. Aus dem Augenwinkel sieht sie, wie sich Leo gerade gegen den Türrahmen seines Zimmers lehnt. „Hat er gerade hot gesagt?“, fragt Babsi nun ihn statt N. „Das ist sein Lieblingswort!“, ruft Ravi aus dem Badezimmer und Babsi läuft knallrot an. „Was machst du da drin?!“, fragt Babsi, da sie kein Wasser laufen hört. „Na, mich waschen!“, ruft er zurück. In dem Moment düst Hongbin an ihr vorbei und pocht gegen die Tür. „Jetzt lass den Blödsinn und wasch dich wirklich, wir sind spät dran und sie will sich auch noch waschen!“ „Ja, ja!“, ruft Ravi zurück und dann hört man schließlich Wasser laufen. Irgendetwas mümmelt er noch, als wenn er gerade noch unter der Dusche den restlichen Toast verspeist. Babsi ist hier wohl im Irrenhaus gelandet. „Du brauchst was zum Anziehen.“, sagt Leo neben ihr matt. Plötzlich steht wie aus dem Nichts N wieder neben ihr und hat Hyuk im Schlepptau. „Hyuk hat einen weißen Pulli, für den er mittlerweile zu dick ist, weil er so viele Chips futtert. Den kannst du gerne haben, der sieht aus wie Unisex!“ Bevor sie antworten kann, geht es weiter: „Von Ken klauen wir uns eine schwarze Trainingshose, in der sieht er sowieso schwul aus – und Leo hat sicher noch ein graues Shirt, das wir dir drunter anziehen können?“ In dem Moment wird ihm schon ein graues Stück Stoff ins Gesicht geworfen, das aber durch sein geschicktes Ausweichen nun den jungen Hyuk trifft, der nur gequält zu jammern beginnt. Nachdem sich Babsi geduscht und umgezogen hat – die Sachen stehen ihr tatsächlich, N hat ein gutes Auge für sowas – geht es auf ins SBS Gebäude. Ken fährt, N sitzt vorne neben ihm. Leo und Babsi sitzen auf den beiden Plätzen in der Mitte und hinter ihnen auf der Sitzbank mit 3 Plätzen sitzen, angefangen hinter Babsi, Hongbin, Hyuk und Ravi. „Hast du gut geschlafen?“, fragt N nun das Mädchen. Sie sieht einen Augenblick zu Leo, damit ihr der hilft, aber der hat sich Kopfhörer ins Ohr gestöpselt. „Du hast doch gar nichts gefrühstückt, oder?“, rettet Hongbin die Situation mit der nächsten Frage. „Nein.“, sagt sie darauf. „Ken!“, ruft N und zeigt geradeaus, „Auf zum Drive In!“ „Aye aye, Captain!“, ruft Ken und wechselt die Spur. „Zu was für einem Drive In fahren wir?“, fragt Babsi neugierig und lehnt sich etwas nach vorne. Leo wirft ihr einen Blick zu. Hört der etwa, was sie reden? „Es gibt einen Dunkin Donuts, einen Burger King und einen McDonald’s auf der Straße. Wohin willst du?“, fragt Ken, der in den Rückspiegel zu ihr sieht. Diana sitzt bereits in schwarzen Pumps, einem schwarzen Kleid, dessen Rock sehr minimal gehalten ist und einer ärmellose, weißen Bluse darüber im Backstagebereich von Inkigayo. Sie hat früher immer geglaubt, dass die erst am Abend stattfinden, dabei gibt es auch Nachmittagsprogramme davon und die Uhr zeigt immerhin schon knapp nach 14 Uhr an. Jiyong ist gerade noch in der Maske und klärt mit den Make Up Artisten und den Stylisten ab, wie er sich heute auf der Bühne zeigen wird. Außerdem sieht Diana die Mädchen von KARA durchlaufen und wirft dabei dieser Hara einen Unglück bringenden Blick zu. Schade nur, dass die das gar nicht bemerkt. Als sie seufzend den Blick zu ihrem Handy senkt, sieht sie, wie jemand auftaucht, den sie auf keinen Fall hier erwartet hatte. Verdammt, die haben ja erst kürzlich ihre neue Single Badman rausgebracht. Natürlich tauchen B.A.P hier auf! „Hallo.“, sagt sie heiser, als Himchan und Yongguk als erste den Raum betreten. Die zwei entgegnen ihren Gruß – einer leiser wie der andere, aber sie tun es jedenfalls. „So, fertig.“, sagt Jiyong, der händereibend in den Backstagebereich zu seiner Freundin und den anderen kommt. Natürlich fällt sein Blick direkt auf Yongguk, den er mit einem Nicken grüßt. „Wer ist heute noch alles da?“, fragt Diana kleinlaut, als er sich neben ihr niedergelassen hat. „Hmm, KARA.“, sagt er und sie nickt. „Die hab ich vorhin schon gesehen.“ „VIXX kommen noch und BTS.“, sagt er und deutet auf die anderen Jungs. „Und B.A.P.“ Dass es draußen am Flur immer lauter wird, ist ein Zeichen dafür, dass noch mehr Leute eintrudeln. „Ich fahr dich dann nach der Show nach Hause, ist das okay?“, fragt Ken gerade, als er bei der Tür zum Raum reinkommt, ohne die bisherigen Insassen zu beachten. Er dreht sich um und sieht erwartungsvoll zu einer Person, die man noch nicht sieht, ehe er zufrieden grinsend den Kopf abwendet. „Grüß doch die Leute, wenn du reingehst!“, hört man N nun rufen. „Guten Morgen.“, grüßt Ken dann grinsend und verbeugt sich, ohne jemanden anzusehen. „Es ist nach 14 Uhr!“, ruft jetzt ein Mädchen, dessen Stimme viele der Anwesenden kennen. „Dann eben Mahlzeit!“, lacht Ken und sieht zu dem Mädchen, das mit einem Burger in der Hand zur Tür reinkommt und ebenfalls allgemein grüßt, ohne hinzusehen, wer da gerade im Raum ist. Diana und Jiyong sehen sich kurz an und beginnen beide zu grinsen. Sie war jetzt schon eine Zeit nicht mehr so ausgelassen; nicht einmal in Österreich. Da hat sie die ganze Zeit gewirkt, als ob ihr etwas auf dem Herzen liegt. Schön, wenn das jetzt besser ist. Dennoch macht sich Diana nun Sorgen um die bereits anwesenden Personen, die gerade allesamt in ihren Gesprächen verstummt sind, seit das Mädchen unüberhörbar wie eh und je betreten hat. Noch sind ihr die Jungs von B.A.P nicht aufgefallen. Sie und Ravi streiten sich gerade um die letzten Pommes in der braunen Papiertüte, die sie mitgebracht hat. „Du hast deine doch schon im Auto gegessen!“, sagt Babsi empört und hält die Tüte weit weg von dem gefräßigen Koreaner. „Nein, das waren die von Hongbin. Er hat mich einfach mitessen lassen.“ „Hab ich nicht, das waren seine!“, kommt es jetzt vom Gang und dann betritt auch schon Hongbin den Raum und grüßt alle sehr höflich. „Na danke auch, du Idiot!“, rümpft der Rapper nun die Nase. Hongbin klopft ihm lachend auf die Schulter und dreht sich dann kopfschüttelnd um. N scheucht die Jungs alle gerade in Richtung Maske und Babsi knüllt nun die braune Papiertüte zusammen. „Wenn ihr alle weg seid, geh ich in der Zwischenzeit zu Kyu.“, sagt sie und will durch den Raum sehen, doch der Leader von VIXX hindert sie daran. „Kyu?“, fragt er nämlich amüsiert nach. Sie blinzelt ihn ein paar Mal an, bis sie versteht, was er überhaupt meint. Dass er keine Ahnung hat, wen sie mit Kyu meint. „Sungkyu.“, hilft sie ihm auf die Sprünge. „Ahhhhh.“, sagt Hakyeon in gespielter Erkenntnis, „Der Kyu. Verstehe.“ Er nickt ein paar Mal. Babsi sieht ihn wortlos an. „Steht euch nahe, was?“ „Ich hab ihn sehr gerne, wenn du das meinst.“, antwortet sie und sieht in skeptisch an. Sie muss daran denken, was ihr Leo gesagt hat. „Schon klar.“, sagt der Leader mit todernster Mine, „Aber Infinite haben heute keinen Auftritt, dein lieber Kyu hat frei.“ „Oh.“, sagt sie knapp. „Ja. Aber du kannst mit uns mit in die Maske, wenn du dich sonst langweilst.“, sagt er und deutet in die Richtung hinter sich, in der nun Leo auftaucht. „Nein, ich geh jetzt zum Getränkeautomaten und warte dann hier auf euch.“, sagt sie bestimmt, „BTS treten heute auch auf, die will ich unbedingt sehen.“ N ruft ihr hinterher: „Kannst ja deinen Kyu anrufen, dann kommt er vielleicht trotzdem und leistet dir Gesellschaft. Der wohnt hier ja quasi.“ Sie bleibt im Gang stehen und dreht sich um, damit sie N einen bösen Blick zuwerfen kann. „Er ist nicht mein Kyu. Wir sind gute Freunde.“, sagt sie etwas eingeschnappt. „Schon klar.“, meint der Leader von VIXX und dreht sich von ihr weg, um nun in den Raum reinzugehen und alle zu begrüßen. „So sieht’s auch aus.“, ruft er ihr aber vorher noch hinterher. Babsi, die seine sarkastischen Worte genau richtig deutet, meint nun „Es ist nicht das, wonach es aussieht!“ und verschwindet danach aus seiner Hörweite. „Ist es doch nie, oder?“, fragt N leise und schüttelt amüsiert den Kopf. Er hat nun alle mit einer freundlichen Geste ohne viele Worte, dafür aber viel Kopfnicken begrüßt und ignoriert den Leader von B.A.P so elegant, wie es nur er tun kann. Dann dreht er sich zu Leo um, alle anderen von VIXX sind schon in der Maske. „Steht sie echt nicht auf ihn?“ Leo zuckt nur mit den Schultern. „Und… er auf sie?“ „Oh Gott.“, meint Leo nun und rollt kopfschüttelnd mit den Augen. Sein Leader fängt an zu lachen. „Er ist dir wohl schon ein paar Mal damit in den Ohren gelegen.“, trifft er es auf den Kopf. Dann verschwinden die beiden in der Maske, doch vorher wirft Leo noch Diana und Jiyong einen wortlosen Gruß mit einem Nicken zu. Diana traut sich gar nicht, den Kopf zu bewegen. „Was war das denn.“, kommt es nun neben ihr und ihrem Freund von Yongguk. „Deine Exfreundin mit ihren neuen Spielgefährten.“, antwortet jemand anderes im Raum. Diana weiß sofort, dass die Stimme von Hara kommt. „Wenn Soyou das bloß wüsste, dass Sungkyu auf die Kleine steht.“ Da kann sich Diana einen bösen Kommentar nicht verkneifen. „Oh, keine Sorge. Es wissen bereits alle nötigen Personen, wer Babsi in die Besenkammer eingesperrt und ihr das Kleid zerschnitten hat.“ Nie in ihrem Leben hatte Diana erwartet, dass sie so bitterböse und fies sein kann. Aber die Kälte und vor allem diese feindliche Gehässigkeit, die ihre Stimme gerade verbreitet, sind selbst ihr bewusst. Und ihr wird in dem Moment auch bewusst, dass es ihr egal ist, was die Jungs von B.A.P über sie oder ihre Freundin denken. Ob sie sich darüber jetzt Gedanken macht, das ändert sowieso nichts daran. Der Auftritt von BTS beginnt und ist auf dem Bildschirm im Warteraum zu sehen – im selben Augenblick taucht wie herbeigerufen Dianas beste Freundin auf, die sie nun endlich wahrnimmt. „Diana!“, ruft sie erstaunt und ist sichtlich hin- und hergerissen zwischen dem Auftritt und ihrer Freundin. Lachend winkt Diana ab. Soll sie sich erst den Auftritt ansehen, dann können sie sich ja noch immer über alles unterhalten. Sie sieht sich selbst den Auftritt an und wartet geduldig, bis er vorbei ist. Okay, zugegeben, wenn Babsi nicht neben ihr sitzt und ihr das Ohr abkreischt, findet sie die Band wirklich ziemlich gut. Sobald der Auftritt vorbei ist, dreht sich Babsi zu ihrer Freundin um. „In 5 Minuten kommen VIXX dran. Wir haben also 5 Minuten. Erzähl mir alles, was es Neues gibt!“, sagt sie ganz schnell. „B.A.P sitzen hier im Raum.“, sagt Diana lediglich, weil sie keine Ahnung hat, was sie sonst sagen soll und ihr das als eine wichtige Information erscheint. Babsi dreht sich um und sieht die Jungs einen nach dem anderen an. Dann hebt sie die Hand und winkt ihnen, läuft gleichzeitig knallrot an und sieht wieder hilfesuchend zu ihrer Freundin und schraubt ihre Flasche Chilsung auf, um energisch daran zu nippen und dadurch möglichst beschäftigt zu wirken. Jiyong neben dieser, der gerne Mal in ein großes, dickes Fettnäpfchen fällt – mit dem Gesicht voran im besten Fall – meint unbehelligt: „Bevor du dir jetzt mit Sungkyu was anfängst, nimm lieber Taekwoon, den kann ich wenigstens leiden.“ Augenblicklich verschluckt sich das Mädchen an dem Getränk und beginnt ganz heftig zu husten. „Du tust ja förmlich so, als ob du schon mal daran gedacht hast, es mit ihm zu tun.“, sagt Jiyong trocken. Diana wirft ihrem Freund einen mürrischen Blick zu. Seit wann ist er so ein elender Aasgeier, der so scharf auf peinliche Informationen ist?! Innerhalb eines einzigen Atemzugs meint das Mädchen nun: „Hab ich doch. Hab ich auch. Hab heut bei ihm geschlafen und ihn gefragt, es nochmal mit mir zu tun.“ Dass B.A.P und insbesondere Yongguk mit gespitzten Ohren zuhören, ist ihr sehr wohl bewusst. Vielleicht fühlt sie sich dadurch erst bestärkt, es überhaupt zu sagen. Der Koreaner neben Diana schenkt ihr einen verblüfften Blick. „Du hast echt dein erstes Ma-“ Er wird durch einen festen Stoß seiner Freundin unterbrochen, der ihm ziemliche Schmerzen bereitet. Stirnrunzelnd wirft ihm Diana einen Blick zu. Glaubt er das denn allen Ernstes?! Er kennt doch Babsi! „Ja.“, sagt Babsi knapp, die rot wie eine Tomate wird. Diana sieht sie sprachlos an. Das meint sie doch nicht ernst. Jiyong fängt hysterisch an, zu lachen. Und Yongguk sowie Himchan und Daehyun sind eher bestürzt. Genau genommen sind es nämlich nur noch die 3, die sich im Raum befinden. Der Rest hat sich schon aus dem Staub gemacht, als noch BTS auf der Bühne waren. Leo betritt den Raum, weil er noch etwas aus seinem Rucksack holen muss. Jiyong sieht das aus welchem Grund auch immer als die perfekte Gelegenheit, die arme Babsi peinliche Qualen leiden zu lassen. „Hey, Leo!“, ruft er ihm zu. Diana rechnet ehrlich gesagt damit, dass selbst er keine Antwort von ihm erhält. Aber es kommt anders, als erwartet und er gibt ein knappes „Hmh?“ von sich. „Der Knirps sagt, du hast mit ihr geschlafen.“, sagt er ziemlich direkt. Innerhalb einer Hundertstelsekunde hat Leo den Raum überflogen und gemerkt, dass bloß er, die 3 von B.A.P zusammen mit Jiyong, Diana und Babsi hier drin sind. Und Hara sitzt irgendwo hinten in der Ecke, aber die ist ihm ja sowas von egal. „Stimmt das?“, fragt Jiyong nun neugierig. „Ja.“, sagt Leo knapp. Für ein paar Sekunden lang starren ihn alle bloß an. Dann bricht Jiyong in zynischem Lachen aus und schüttelt mehrmals den Kopf. „Das ist gut!“, sagt er tränend, „Fast hätt ich es ihm geglaubt.“ Er klopft seiner Freundin auf die Schulter und verlässt anschließend den Raum, weil er sich noch für seinen Auftritt umziehen muss. Diana sieht von Leo zu Babsi und weiß nicht Recht, was sie denken soll. Vor allem, weil er ihrer Freundin einen so seltsamen Blick zuwirft, während er nach seinem Rucksack greift. Im Anschluss verlässt er den Raum. Der Auftritt von VIXX beginnt jede Minute. Sie lässt es aber schließlich auf sich beruhen, weil sie Jiyong Recht gibt. Das kann nicht sein, darum hat er auch so zynisch darüber gelacht. Immerhin ist das bei dem Ruf, den Leo hat, völlig undenkbar. Babsi braucht jemanden, der lieb zu ihr ist. Vorsichtig und zuvorkommend, wenn nicht so romantisch, dass selbst Diana davon übel wird. VIXX begeistern mindestens so wie zuvor schon BTS mit einem Auftritt, der durch ein eher gruseliges Intro mit Geistern eingeleitet wird. Sie sind alle perfekt Zu Recht gemacht und geben Bestleistungen auf der Bühne. Aber Diana beobachtet die ganze Zeit über unbewusst Leo, der mit der wilden Frisur und der schwarzen Schminke – vor allem dem Eyeliner – so finster wirkt, dass er ihrer Meinung nach fast schon sein wahres Gesicht zeigt. Nein, sie muss damit aufhören, ihn ständig nur auf das Eine zu reduzieren. Klar, er mag viel Sex mit vielen verschiedenen Mädchen haben und dabei reihenweise Herzen brechen, aber was geht sie das an… Und was viel wichtiger ist: Er ist Babsis bester Freund, also akzeptiert sie ihn auch als diesen. Dieser ewige Groll gegen ihn muss aufhören… Direkt nach deren Auftritt kommt KARA und im Anschluss B.A.P. Da Babsi viel zu sehr mit ihren aktuellen Problemen beschäftigt ist, verspürt sie lediglich etwas Trauer darüber, dass sie derzeit mit Daehyun so wenig Kontakt hat. Als Jiyongs Auftritt dran ist, starren sie beide ungläubig auf den Bildschirm und sehen ihm dabei zu, wie er in einem seifenkistenartigen Gefährt auf die Bühne rollt. Diana öffnet den Mund und starrt den Fernseher an, als könnte sie den fragen, ob das sein Ernst ist. Babsi neben ihr bricht in schallendem Gelächter aus und fasst es zu ihrem Glück in Worte: „Jetzt dreht er völlig durch.“ Sein Auftritt ist der mit Abstand längst von allen, denn er bringt gleich 3 Songs mit. Kein Wunder, dass das Inkigayo heute als ein einziges riesiges Comeback angepriesen wurde. Für seinen zweiten Song, Black, zieht er sich schnell um. Jennie Kim – ebenfalls von YG – ist sogar dabei, um mit ihm bei diesem Auftritt zu singen. In diesem Moment werden Diana zwei weitere Dinge bewusst. Zum einen, was für eine begnadete Sängerin dieses Mädchen ist – und zum anderen, dass sie gar nicht bei ihnen allen im Warteraum gesessen ist. Schüchtert etwa die Anwesenheit von so vielen Idols selbst angehende kleine Idols ein? Vor Michi Go zieht sich Jiyong noch einmal um. Und schon sind alle kritischen Gedanken von eben vergessen. Diana kann nur noch den Kopf darüber schütteln, wie verrückt ihr Freund ist. Außerdem muss sie ernüchtert daran denken, dass er diesen Song dank Babsi kreiert hat – und wegen ihr jetzt wahrscheinlich auch so auf der Bühne steht. Als sie ihr einen Blick zuwirft, grinst diese nur vollkommen bescheuert den Bildschirm an. Diana rollt mit den Augen. Sie scheint auch noch stolz auf ihr verrücktes Werk zu sein. Je länger der Auftritt dauert, umso mehr kann sie nur den Kopf schütteln. Sobald Inkigayo zu Ende ist, schlägt Diana ihrer besten Freundin vor, noch essen zu gehen, was diese auch dankend annimmt. Etwas normale Zeit miteinander zu verbringen, kann nicht schaden – zumindest mal davon abgesehen, dass Babsi offenbar seit Neuestem Jiyongs Begeisterung dafür, Dianas Aufenthalt in der Öffentlichkeit so peinlich wie möglich zu gestalten, teilt. Auch wenn Ken dabei fast in Tränen ausbricht, weil er sich schon so darauf eingestellt hat, Babsi nach Hause zu fahren. Bei dem Essen erzählt Babsi ihrer Freundin unter anderem, dass sie Ravi versprochen hat, zum nächsten Fansign Event von VIXX zu kommen, der in 10 Tagen stattfindet. Nachdem sie ja sonst nicht viel zu tun hat, erklärt sich Diana sofort bereit, mit ihr dorthin mitzukommen. Kann ja nur lustig werden. Gierig rammt er sie gegen die nächste Wand, wo er seine Zähne in ihren Nacken stößt. Ihre Beine sind um seine Lenden geschlungen. Sie seufzt tief, insgeheim erregt darüber, wie grob er in diesem Moment mit ihr umgeht. Dass ihn irgendetwas zutiefst frustriert ist klar und deutlich zu spüren und dass sie dabei bloß ein Ventil zum Luft ablassen, ein Mittel zum Zweck, für ihn ist, ebenso. „Agh, warte-“, keucht sie, „Taekwoon…“ Ein tiefes Knurren dringt aus seiner Kehle und er krallt mit seinen Fingern in ihren Po, der nach wie vor von der schwarzen Jeans, die sie zum Auftritt vorhin getragen hat, bedeckt ist. Ihr Oberteil ist sie längst los, nur mehr ihre Unterwäsche trennt ihn obenrum von ihrer nackten Haut. „Taekwoon!“, keucht sie erneut, weil er sie so fahrig behandelt, dass er ihr schon fast damit wehtut. „Was?!“, faucht er sie an und lässt sie ruckartig los, wodurch sie fast auf den Boden knallt. Nun blickt sie ihn aus erschrockenen Augen an. „Was ist denn los mit dir?“, fragt sie ihn bestürzt. „Mit mir?“, meint er gereizt, „Mit mir ist alles in bester Ordnung, du gehst mir lediglich total auf den Geist.“ „Ach, ich, ja?“, fragt sie entrüstet und schüttelt fassungslos den Kopf. Die ganze Zeit über ist ihr schon klar, dass seine Worte vorhin, dass er mit diesem naiven Mädchen ihr erstes Mal gehabt hat, nichts als die reine Wahrheit waren, die bloß keiner der nötigen Personen richtig gedeutet hat. Bei den Jungs von B.A.P ist sie sich nicht sicher, ob die verstanden haben, dass es von Taekwoons Seite kein Sarkasmus war, aber G-Dragon und dessen Freundin haben es vollkommen falsch gedeutet. Wie kann man nur so verblendet sein. „Ich kann das nicht.“, sagt der Koreaner plötzlich und reißt Hara damit aus ihren tiefen Gedanken. Sie sieht ihn bloß fragend an – und das, obwohl ihr die Antwort auf diese ungestellte Frage schon längst klar ist. Er macht hier gerade Schluss mit ihr. „Nein.“, sagt sie mit einer plötzlichen Panik, die langsam ihr Inneres hinaufkriecht, „Ich gebe dir alles, was du willst.“ Sie weiß, dass dies ein Versprechen ist, das sie gar nicht halten kann. Weil sie ihm nicht das bieten kann, was er will. Allein diese Erkenntnis ist schmerzhafter als alles sonst für sie. Dass er nun den Kopf schüttelt, verstärkt sie in ihrer zerstörerischen Erkenntnis bloß. Taekwoon lehnt sich zu ihrem Gesicht nach unten. Seine Lippen sind den ihren so nahe, dass sie seinen warmen Atem spüren kann. Sie verzehrt sich so sehr nach ihm, dass alles in ihrem Inneren schreit, weil er ihr so nahe ist. Ein kaum hörbares Wimmern dringt aus ihrem Mund, als sie mit ihrem Blick seine Augen sucht. In ihren dunklen Augen spiegelt er sich und kann sich selbst sehen. Der suchende Ausdruck in seinem eigenen Gesicht verstört ihn. Aber diese dunklen Augen sind gleichsam nicht das, was er im Moment zu sehen wünscht. Lediglich an das Paar heller, mehrfarbiger Augen kann er denken und wie sie sich traurig geöffnet haben, wie er seine Hand von ihrer Wange genommen hat. Nein, das hier ist nicht richtig. Er darf das nicht tun. Ihn lässt das Gefühl nicht los, dass er sie damit verletzt, wenn er mit Hara schläft. Und sie ist die allerletzte, die er traurig sehen will. „Es geht nicht.“, flüstert er nun und setzt sich nun in Bewegung, um von hier weg zu kommen. Mehrere Minuten verstreichen, in denen Hara in die Leere blickt, in der er gerade verschwunden ist. Dann geht sie mit leeren Augen in den Warteraum, wo ihre Tasche auf einem Stuhl liegt, um sich ein Taxi zu rufen. Auf der Rückbank davon fängt sie an zu weinen. Selbst wenn der Taxifahrer sein Bestes gibt, um sie aufzuheitern, bricht sie später in ihrem Zimmer weinend zusammen und krallt ihre Finger eine lange Zeit in das Bettlaken, das von ihren Tränen getränkt wird. Leo hat Schluss mit ihr gemacht. Er wird sie nie wieder berühren. Wo sie doch so gnadenlos verliebt in ihn ist… Mit der blanken Faust schlägt er gegen die blitzblank weiße Fliese in seiner begehbaren Dusche. Dass es in seinem Apartment an keinem Luxus fehlt, hat er einem einmaligen Aussetzer zu verdanken, als er das erste Mal eine größere Summe Geld auf seinem Konto hatte. Seither hat er kaum mehr einen Won für etwas ausgegeben, das annähernd so luxuriös ist – nicht einmal für einen Urlaub. Und trotzdem verbringt er hier kaum Zeit, weil er ständig im Dorm bei den anderen ist. Die anderen waren hier drin zwar schon mal, aber sie haben keinen großartigen Kommentar dazu abgegeben. Ist ja auch seine Sache, was er mit seinem Geld macht oder wofür er es ausgibt. Es ist selten, dass er hier alleine herkommt, ohne dabei ein Mädchen mitzubringen. Aber ihn lässt das Gefühl nicht los, dass das nun eine ganze Weile nicht mehr passieren kann. Seine beiden Hände liegen nun flach an der Fliesenwand, während eiskaltes Wasser auf seinen Körper prasselt und daran hinunter wandert. Er starrt seine Finger an und versucht die Bilder aus seinem Kopf zu bekommen. Die Bilder, die schuld daran sind, dass er hier überhaupt steht und diese eisige Folter über sich ergehen lässt. Immerzu denkt er an verschiedene Momente, die sich in einer Endlosschleife in seinem Kopf wiederholen. Erst denkt er daran, wie sie verschämt ihren Oberkörper vor ihm versteckt hat, dann wie sie eingeknickt ist und er sie aufgefangen hat. Das Gefühl ihrer weichen Lippen auf seinen, ihre Angst, die er in diesem Kuss so intensiv gespürt hat sowie sein Verlangen nach ihr, das kaum zu stillen ist. Seit er sie ausgezogen hat, stellt er sich fast ununterbrochen vor, wie er sie grob gegen die nächste Wand presst, sie an ihren Haaren zieht und sie so hemmungslos nimmt, dass sie sich daran heiser schreit. Aber das kann er nicht. So darf er nicht mit ihr umgehen. Darum muss er sich abkühlen, damit er aufhört, daran zu denken. Er wusste schon an dem Tag, an dem er ihrer Bitte nachgegangen ist, dass das kein gutes Ende nimmt. Und jetzt steht er hier und ist kurz davor, sich selbst zu berühren, selbst wenn ihm das nur wenige Augenblicke Frieden bringen wird. Denn sobald sie wieder vor ihm steht, hallen ihre Worte in seinem Kopf nach. Dass er noch einmal mit ihr schlafen soll. Nein, er kann das nicht. Wenn er das macht, dann tut er ihr weh. Alleine letztes Mal war sie so aufgeregt, dass sie sofort eingeschlafen ist danach, weil ihr Körper dem Stress nicht mehr gewachsen war. Sie hat gar keine Vorstellung davon, wie er wirklich ist. Was passiert, wenn sie ihm zu nahe kommt. Zerbrechen wird sie an ihm. Nein… er wird sie zerbrechen. Be The Light „Das hier muss das Skelett eines Pottwals sein.“, sagt Diana und sieht nun skeptisch von der Broschüre zu den aufgebauten Gebeinen, die hinter der Absperrung direkt vor ihr stehen. Sie runzelt die Stirn. „Für einen Wal hat das aber ganz schön viele Beine.“, sagt Jiyong neben ihr und verschränkt die Hände. Er wirft ihr einen Blick über die Schulter und stellt fest, dass sie im Abschnitt C blättert, sie aber hier im Teil F sind. Landbewohner. Das da vor ihnen ist ein Eselskelett. „Warum sind wir hier überhaupt rein?“, fragt sich Diana frustriert und sieht aus dem Augenwinkel, wie ihr Freund auf eine kleine Sitzecke zusteuert und sich niederlässt, um eine Pause einzulegen. Richtig, weil er ihr das Kunstmuseum vermasselt hat. Sage und schreibe eine halbe Stunde hat er es da drin ausgehalten und als er angefangen hat, ihr zu erzählen, dass da wohl bloß jemand ein wenig Nasenbluten hatte, weil ein künstlerisches Gemälde mit roter Farbe auf weißem Hintergrund besonders hervorgehoben wurde. So ein Kunstbanause! Na gut, es war jetzt auch nicht das A bis Z ihres Lebens, aber hin und wieder etwas Kultur zu erleben, war ganz spannend. Also ist sie mit ihm in ein anderes Museum gegangen und setzt sich nun neben ihn. „Esel sollen sehr treue Seelen sein.“, fängt sie an zu reden und betrachtet das Skelett des Huftieres nun von einer gewissen Entfernung. „Hmm.“, schnurrt ihr Freund neben ihr förmlich, während er ebenfalls das Skelett betrachtet und seine Augenlider sich langsam schwer anfühlen. Es ist interessant, aber während seine Freundin mittlerweile etwas aus sich herauskommt und zu ihm kommt, wenn sie etwas bedrückt, behält er seine Probleme derzeit für sich. Zwar ist es nichts Schlimmes, aber er hat derzeit mit den ganzen Auftritten und den stundenlangen Studiozeiten für sein neues Album so viel um die Ohren, dass er eigentlich viel zu müde für solche Unternehmungen wie einen Museumsbesuch ist. Aber er liebt es, sie glücklich zu sehen. Trotzdem drückt er so viele langweilige Porträts, bei denen eines verstörender ist als das andere, auf die Dauer nicht durch. Klar, hin und wieder findet er Kunst ganz berauschend, aber das vorhin war überhaupt nicht sein Stil und viel zu altmodisch. Ehe er sich versieht, schweifen seine Gedanken aber ganz weit ab und fängt an, von herumlaufenden Eseln zu träumen. Welche, die nur aus Knochen bestehen. Die auf weißen Bildern mit roten Blutflecken traben. Diana hält inne in ihren Erläuterungen, weil sie bloß noch ein regelmäßiges Atemgeräusch neben sich hören kann. Überrascht blinzelt sie ihren Freund an, der ernsthaft eingeschlafen ist. Sie hebt die Hand und legt sie ihm in die Haare. Streicht ihm über den Kopf und hört ihn dabei ganz leise schnurren. Er liebt es, wenn sie ihm durch die Haare fährt. Und der Moment gerade ist so seltsam, dass er schon wieder besonders intim ist. Ein paar Minuten der Ruhe will sie ihm gönnen, darum weckt sie ihn nicht sofort. Viel eher nutzt sie diese Gelegenheit, ihren Freund zu betrachten, wie friedlich er aussieht, wenn er schläft. Fast schon unmenschlich verletzlich. Und so süß. Grinsend beißt sie sich auf die Unterlippe. Dass ihr das einmal passiert, dass ihr sonst so unglaublicher, frecher Freund, wie ein süßer kleiner Junge auf sie wirkt. Das muss sie sich irgendwo hinschreiben. Vielleicht auf den Kalender, den Jiyong in der Küche aufgehängt hat. Es ist ein gut eineinhalb Meter langer und 30 Zentimeter breiter Kalender, der an der Wand neben dem Kühlschrank hängt. Jeder Tag ist mehrere Zentimeter hoch und bietet genug Platz, dass sie Eintrittskarten oder sonstiges daran anheften können, wenn sie zusammen etwas unternommen haben. Wo auch immer er den hat, er ist so süß. Eines der Rosenblätter hat sie getrocknet und daran angebracht. Sie seufzt. Wie sehr sie ihn doch liebt. Ihr Herz schmerzt schon fast davon, wie sehr sie ihn begehrt. Und das Schönste ist, dass sie weiß, dass es ihm nicht anders geht. Als sie heute aufgestanden ist, war er schon längst auf und zur Arbeit verschwunden. Hat ihr Pancakes zum Frühstück gemacht und sie auf dem Küchentresen stehen lassen. Mit einem Herz aus Sirup oben drauf. So unglaublich kitschig, dass es schon wieder unfassbar süß ist. Vor allem, weil er sich so viel Mühe gibt, sich an das Europäische anzupassen. Denn in Korea isst man selbst zum Frühstück Speisen wie etwa Reis oder Kimchi. „Also gehe ich nach diesem Skript und dann kann nichts-“ Sie kann ihren Satz gar nicht beenden, weil er sich von hinten an sie anschleicht, ihr ein seltsam mysteriöses Schmunzeln zuwirft und ihr das Blatt Papier aus der Hand nimmt. „Wozu brauchst du ein Skript, um zu tanzen?“, fragt er und deutet mit dem Finger nach oben. „Hör auf die Musik. Fühl den Takt. Und fang an, dich zu bewegen.“ Mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen sieht sie ihn an. „Wieso soll ich mich einfach irgendwie ohne Plan bewegen, wenn ich am Ende sowieso eine gewisse Choreographie ausführen muss?“, fragt sie. Während Diana ihren Freitagnachmittag mit Jiyong im Museum verbringt, hat sich Babsi auf ins Gebäude von Jellyfish Entertainment gemacht und steht hier alleine mit Taekwoon im Tanzraum vor den vielen riesigen Spiegeln, um sich mit ihm auf die Special Stage vorzubereiten. Dass sie viel nervöser als Diana ist, weil sie nie mit dem Traum gelebt hat, Sängerin zu werden oder sonst wie auf einer Bühne zu stehen, ist natürlich klar. „Weil ich erst einmal wissen will, wie du dich überhaupt bewegst.“, sagt der Koreaner neben ihr und reißt sie aus ihren Gedanken und somit weg von den Befürchtungen, sich am Ende noch das Bein bei einem Sturz von der Bühne zu brechen. „Wozu denn?“, fragt sie nervös. Er blickt sie ausdruckslos an. „Schon vergessen? Ich bin dein Tanzpartner.“ „Ja… und?“ „Wenn du furchtbar tanzt, muss ich es dir noch beibringen.“, sagt er nüchtern, „Also mach schon und zeig mir, was du kannst.“ Mit den Augen eines Habichts beobachtet er sie dabei, wie sie etwas unbeholfen damit beginnt, sich zur Musik zu bewegen. Es sind schöne Erinnerungen, die ihr damit wieder in den Kopf kommen. Sie denkt an den Tag, an dem sie in Yongguks Zimmer gestanden hat und er ihr das Tanzen beigebracht hat. Weil danach noch immer Musik läuft und sie keine Ahnung mehr hat, was sie noch tun soll, beginnt sie ihre Hände so zu wirbeln und dazu ihren Hintern so zu bewegen, wie sie es gestern beim Auftritt von KARA gesehen hat. Zwar nicht unbedingt optimal, weil sie vieles ist – aber ganz bestimmt nicht sexy – aber besser als gar nichts. Taekwoon starrt sie fassungslos an. Es ist ihm gleich, ob sie nun einen Verschnitt von Damaged Lady zu ihrem Besten gibt, aber wie sie dabei gerade ihren Hintern bewegt, macht ihn dezent etwas fertig. Aus einem Reflex heraus und weil er sich von ihr etwas provoziert fühlt, greift er nach ihren Händen und zieht sie zu sich heran. Aus großen Augen sieht sie zu ihm hoch, das kann er noch im Augenwinkel sehen. Wieder plagen ihn seine Gedanken. Darin tummeln sich Vorstellungen davon, wie er sie augenblicklich gegen die nächste Wand rammt… wie er sie auf die Bank neben ihnen legt und sie hemmungslos nimmt, ihr Gesicht dabei nach unten drückt und sie wimmern hört. Hör auf. Stop, Leo. Du tust mir weh. Er schüttelt den Kopf. Drängt die Stimme aus seinem Kopf, die gar nicht wirklich ihre ist. Ein ganz langsamer Song ertönt im Raum und er beginnt sich wie zu klassischer Musik mit ihr zu bewegen. Wortlos bringt er ihr bei, auf welche Schritte sie achten muss, damit sie dabei nicht über ihre eigenen Füße stolpert. Als das Lied vorbei ist, sieht sie zu ihm hoch. Blickt ihn unsicher an, weil nun ein schneller Tanzsong kommt und sie keine Ahnung hat, was sie tun soll. Leo, der die Nacht kaum geschlafen hat, erkennt diesen unsicheren Blick in einer seiner Vorstellungen. „Sieh mich nicht so an.“, sagt er etwas harsch und als sie daraufhin zusammenzuckt und den Kopf senkt, bereut er es, sie so angefahren zu haben. Unangenehme Sekunden verstreichen, in denen sie sich um keinen Millimeter bewegt. Er hat keine Ahnung, was er tun soll und berührt mit seinen Fingerspitzen ihre Schläfe. Sie zuckt unter seiner Berührung zusammen, aber er lässt seine Finger weiter über ihre Wange bis hin zu ihrem Kinn wandern, das er unter großer Vorsicht umfasst und etwas hochdrückt, damit sie ihn wieder ansieht. Sie tut sich schwer, mit ihm alleine zu sein. Er kann die Angst in ihrem Blick sehen. Die Nervosität und die Unsicherheit. Betrübt sieht er sie an und lässt sich durch den Kopf gehen, was er alles mit diesen Lippen anstellen kann, die er nun mit seinem Zeigefinger nachzeichnet. Ihre süßen Wangen, die ihn an feines Porzellan denken lassen, erröten ganz leicht. Diese Unschuld, die von ihr ausgeht. Er will sie nur noch mehr, denn je länger er sie ansieht, desto lauter schreit alles in ihm nach ihr. „Was machst du da?“, fragt sie ihn leise und mit zittriger Stimme. Er atmet tief aus und senkt langsam seinen Kopf. „Etwas Unschuldiges genießen, bevor ich es verderbe.“ Seine Lippen umschließen die ihren und er spürt, wie sie den Atem anhält. Zugegeben, es war nicht allzu berauschend, sie das erste Mal zu küssen, aber er hat schon fast damit gerechnet, dass sie furchtbar darin ist. Solange sie ihre Zunge in ihrem Mund lässt, geht es ja, ansonsten wird es fast schon übertrieben feucht. Als sie den Mund öffnet, schiebt er den Daumen zwischen ihrer beider Lippen, damit sie nicht zu schnell voranschreitet. Offenbar versteht sie seine Geste, denn sie holt kurz Luft und legt ihm bloß ihre weichen Lippen gegen die seinen. Direkt neben ihnen ist die mit Lederkissen überzogene Sitzbank im Tanzraum. Er lässt seine Hände an ihre Arme gleiten und zieht sie zu sich, während er sich hinsetzt. Mit einer gewissen Ungeduld zieht er sie auf seinen Schoß und umfasst ihr Gesicht mit seinen Händen. Gierig drängt er seine Lippen gegen die ihren und fährt nun mit der Zunge über ihre Lippen. Sofort öffnet sie ihren Mund, woraufhin er ganz kurz mit der Zunge gegen die ihre stößt. Noch bevor sie ihre richtig bewegt hat, zieht er sie zurück und drängt wieder seine Lippen gegen die ihren. Mehrere Male wiederholt er dieses Spiel, bis sie offenbar begreift, dass es auf subtile, leichte Berührungen bei einem Zungenkuss ankommt. Seine Hände wandern von ihrem Gesicht nach unten, direkt zum Verschluss ihrer Hose. Er legt seinen Kopf etwas schief und will den Kuss vertiefen, da packt sie panisch nach seinen Händen. „Nein, warte!“, keucht sie und löst sich so ruckartig von ihm, dass sie fast rückwärts von ihm runterkippt. Aus düsteren Augen blickt er sie an. In seiner Lendengegend pulsiert es so unangenehm wie noch nie zuvor. „Ich…“, keucht sie, doch er erstickt ihre Worte in einem Kuss und greift jetzt direkt nach dem Bund ihrer Hose. Seine Finger schieben sich so weit hinein, dass er ihre warme Haut fühlen kann und das starke Verlangen nach mehr von ihr bringt ihn dazu, leise zu brummen. Wieder löst sie sich von ihm, aber er lässt sie gar nicht zu Wort kommen, packt sie an ihrer Taille und legt ihr die zweite Hand ins Gesicht, wodurch sie im nächsten Moment unter ihm auf der Bank liegt. Er küsst ihren Hals und wandert mit seinen Lippen gerade zu ihrem Schlüsselbein, während er seine Hand unter ihr Shirt in Richtung ihrer Brust schiebt. Wimmernd windet sie sich unter ihm. Frustriert spielt er einen Moment lang mit dem Gedanken, sie in den Hals zu beißen, doch er richtet sich auf und sieht sie an. „Was ist denn?“, fragt er. „Ich kann nicht.“, sagt sie und sieht ihn verschreckt an. Erst zieht er seine Augenbrauen zusammen und blickt sie finster an. Sein schlimmster Alptraum wird wahr. Sie verweigert sich ihm. Seufzend steht er auf und fährt sich durch die Haare, während er in Richtung Tür geht. Als er daraufhin ein paar Minuten lang verschwindet, denkt das Mädchen schon, dass er nach Hause gelaufen ist, aber plötzlich kommt er mit 2 Flaschen eisgekühltem Wasser zurück. Sie wirft ihm einen vorsichtigen Blick zu, als er sich wortlos neben sie setzt. Mittlerweile hat sie sich ganz normal aufgerichtet. Eine der beiden Flaschen hält er ihr hin, der Verschluss bereits geöffnet. Sobald sie diese nimmt, schraubt er seine eigene auf, nimmt einen großen Schluck und schraubt sie wieder zu. Die ganze Zeit über starrt er finster nach vorne gegen die mit verschiedenen Postern beklebte Wand. Auf einmal presst er sich die eiskalte Flasche zwischen die Beine. Ihr Mund klappt dabei auf und als er ihr nun einen finsteren Blich zuwirft, zuckt sie ertappt zusammen und wendet den Blick ab. Peinlich berührt denkt sie daran, was für ein Fiasko das jetzt wäre, wenn er weitergegangen wäre. Heute Morgen hat sie ihre Tage bekommen… und sie würde lieber im Boden versinken, als ihm das zu sagen. Über so etwas hat sie noch nie mit jemandem geredet, das ist wie… über Sexfantasien zu reden. Apropos… „Hast du eigentlich… Fantasien?“, fragt sie und blinzelt ihn nun ganz vorsichtig an. „Das fragst du mich ernsthaft?“, meint er, „Jetzt, wo du mir das angetan hast?“ Er deutet mit einem ernüchterten Kopfnicken auf die Flasche, die sich nach wie vor zwischen seinen Beinen befindet. Kleinlaut schüttelt sie nun den Kopf und blickt auf ihre Schuhe. „Tut mir Leid…“, nuschelt sie und reibt nervös ihre Finger aneinander. Taekwoon schließt die Augen und legt erleichtert den Hinterkopf gegen die Wand hinter sich, als er spürt, wie sich das pulsierende Monster beruhigt und langsam wieder kleiner wird. Die darauffolgende Stille ist so peinlich für das Mädchen, dass sie es gar nicht wagt, sich irgendwie zu rühren. Dann seufzt sie und sieht ihn an. „Hast du Lust, ins Kino zu gehen?“, fragt sie etwas unsicher. Immer wieder streichelt Soyou ihrer Freundin Hara über den Rücken und tröstet sie. Die beiden trösten sich genau genommen gegenseitig, weil sie beide verdammten Liebeskummer haben. Was für eine Ironie, dass sie wegen ein und derselben Person so leiden müssen. Ein riesiger Becher Schokoladeneis und schon wird das Herz etwas leichter… will man zumindest meinen. Naeun ist so furchtbar übel, dass sie schon seit ein paar Stunden immer mal wieder kotzen muss. Hoffentlich bleibt das nicht, denn morgen ist der erste Tag für die Dance Practice zu Now. „Morgen legen wir die Tanzpartner fest.“, sagt Naeun zu Hara. Diese schnieft. „Na und? Mich wird er sowieso nicht nehmen.“ Nun zuckt Naeun mit den Schultern. Aber sie vielleicht. Warum sollte er nicht sie nehmen? Naeun ist eine begnadete Tänzerin, genauso wie er es ist. „Aber sag mal, glaubst du ernsthaft, dass er wegen ihr mit dir Schluss gemacht hat?“, fragt Soyou. Hara seufzt und wischt sich mit einem gerade benutzten Taschentuch ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Ich weiß es nicht.“, sagt sie, „Er hat bloß die ganze Zeit gesagt, dass es nicht geht.“ „Mir hat Sungkyu gesagt, dass er immer an sie denkt, wenn er mich küsst oder mit mir schläft.“ Eine vierte Person, die gerade eben erst dazu gestoßen ist, mischt sich nun ein. „Autsch.“, sagt sie und runzelt dabei die Stirn. „Wem sagst du das.“, kommt es gleichzeitig von Soyou und Hara. Naeun rollt hinter ihnen bloß mit den Augen. Diese liebeskranken Weiber. Nicht, dass sie recht viel besser wäre, aber nun tja. „Um es kurz zu fassen.“, wirft sie biestig, wie sie nun mal sein kann, ein. Denn in den letzten 60 Minuten hat sie so einiges erfahren, das ihr bei ihrem genialen Masterplan einen Strich durch die Rechnung machen wird. Sie kann sich nicht mehr auf diese 3 unfähigen Mädchen verlassen – aber Ji-eun soll trotzdem aufgeklärt werden. „Hara hat Taekwoon verloren und Soyou Sungkyu. Das wusstest du ja.“ Ji-eun sieht sie nur an, wartet gespannt, was da jetzt wohl kommen wird. „Laut Hara soll sie jetzt ihr erstes Mal mit Taekwoon gehabt haben, beide Typen wollen sie und beschützen sie wie ihren Augapfel, weil sie wissen, dass ihr sie eingesperrt und ihr das Kleid zerschnitten habt.“ Belanglos kaut Naeun nun an einer Karotte, die sie neben sich liegen hatte. Zuvor haben sich die Mädels ein paar Snacks gemacht, darunter Salatgurken- und Karottenstreifen mit einem gesunden Joghurtdip. „Außerdem hat sie ja ihre Aufpasserfreundin, die mit GD zusammen ist, die nebenbei Hara den Krieg erklärt hat. Läuft es wenigstens bei dir und Yongguk?“, fragt Naeun nun gespielt gelangweilt. „Eh…“ Ji-eun weiß nicht so Recht, was sie darauf jetzt sagen soll. Sie ist noch immer dabei hängen geblieben, dass die beiden wissen, wer Babsi das angetan hat. Sollte Yongguk jemals erfahren, dass sie daran beteiligt war… sie hat keine Ahnung, wie er reagieren wird. Ehrlich gesagt hat sie gar keine Ahnung, ob er nicht noch immer in sie verliebt ist. Yongguk hatte schon immer eine seltsame Art und Weise, mit seinem Frust umzugehen. „Läuft es gut?“, fragt nun auch schon Hara. Nun seufzt Ji-eun. „Ja, natürlich läuft es gut.“, sagt sie. Immerhin besucht sie ihn ständig und verbringt derzeit extrem viel Zeit mit ihm. Ihr ist gar nicht bewusst, dass er kaum auf sie zugeht, sondern immer nur alles von ihrer Seite her kommt. Oder vielleicht will sie das auch ganz einfach nicht wahr haben. Egal, es hilft sowieso nichts. Sie sieht Hara an. „Ich komme morgen mit dir dahin mit.“, sagt sie, „Um dich ein wenig seelisch zu unterstützen.“ Eine große Aufregung in ihren Bäuchen schwingt mit, als die Mädchen Jellyfish Entertainment betreten. Schon als sie den langen Flur entlang laufen, hören sie lautstark die Musik von VOODOO widerhallen und machen sich darauf gefasst, die Jungs gleich beim Tanzen anzutreffen. Beide der Mädels haben sich ein bisschen Gedanken darüber gemacht, was man am besten anzieht, wenn man zum Tanzen kommt. Dass sie Seunghyun nicht fragen konnte, weil er in letzter Zeit immer erst ganz spät nach Hause kommt, will Babsi ihrer Freundin gar nicht sagen. Ihr ist klar, was er macht, wenn er so lange wegbleibt. Aber sie will gar nicht weiter darüber nachdenken. Diana hat ihr Outfit bereits auf instagr.am gepostet, um mit dem kurzen Text auf zur Dance Practice mit VIXX gleich Mal ein paar Leute zu informieren, was sie so tut. Davor hatte sie genau darüber eine Diskussion mit Jiyong, in der es darum ging, inwiefern das sinnvoll ist, wenn man solche Postings macht. Um es gemütlich zu haben, trägt sie weiße Sneakers, eine blaue Jeans, deren Beine sie etwas umgerollt hat und ein langärmeliges, weißes Oberteil. Dazu hat sie sich eine graue Kappe von Jiyong geklaut, aber sie weiß noch nicht sicher, ob sie diese die ganze Zeit tragen wird. Babsi hat sich schwarze Sneakers, eine kurze weiße Hose und ein schwarzes Basic mit gelbem Top darüber angezogen. Ihre Haare hat sie hochgesteckt, um sicher zu gehen. Sonst wirft sie die noch wem ins Gesicht oder so. Sobald sie den Tanzraum betreten, sehen sie, dass die Jungs allesamt sehr normal angezogen sind – nicht irgendwo besonders in Trainingshosen oder sonst was. Bloß Hyuk scheint schon etwas warm zu werden, da er sein kariertes Langarmhemd ausgezogen und sich um die Taille gebunden hat. Wegen der aktuellen Promotion zu VOODOO haben sie alle schwarze Haare. Bis auf Leo, der schwarze Schnürstiefel trägt, hat jeder Sneakers angezogen. Während aber jeder ausschließlich schwarze Schuhe an hat, trägt Ravi rote. Hongbin hat sich eine normale, dunkelblaue Jeans angezogen, dazu ein weißes Shirt und eine Jeansjacke in passender Farbe zur Hose. Ravi trägt eine rot-blau karierte kurze Hose, ein schwarzes Shirt mit weißem Aufdruck und dazu einen schwarzen Pullover. Hyuk trägt eine schwarze Jeans, ein weißes Shirt mit schwarzem Aufdruck und eben sein kariertes Hemd um die Taille gebunden. Ken trägt eine schwarze Jeans und einen schwarzen Pullover. N trägt eine schwarze Jeans und ein schwarzes Top, darüber eine Jeansjacke. Leo trägt eine schwarze Jeans und ein grau-weiß-schwarzes Langarmtop. Sie begrüßen die Mädchen mit Blicken und Gesten. Während Leo und Ravi den beiden einen Blick zuwerfen, um danach wieder konzentriert in den Spiegel zu blicken, winken Hongbin, Hyuk und Ken den Mädchen. N begrüßt sie gleich mit einem breiten Grinsen und einem solch schrillen Ausruf, als ob der gerade von einem kleinen Mädchen gekommen wäre. „Wir zeigen euch was, das haben wir heute einstudiert.“, sagt N nach der Tanzprobe sofort und nickt den anderen zu. Sofort beziehen sie Stellung. N und Leo stellen sich links im Raum hin, Hyuk und Ken rechts, Ravi stellt sich gegenüber von den Mädchen und damit in Richtung Spiegel und Hongbin legt sich in die Mitte auf den Boden. Maschinengeräusche ertönen, dann kommen Trommelschläge und eine melancholische Melodie. Die Jungs gehen auf Hongbin zu, der am Boden liegt. Perfekt passend zum Takt knien sie sich hin und heben ihn hoch, damit er fest auf beiden Beinen steht. Dann springen sie hoch und in dem Moment, als etwas Stimmliches einsetzt, reihen sie sich alle hintereinander. Erst Hongbin, dann N, dann Hyuk, Leo, Ken und zum Schluss Ravi. Zu einem Dubstep kommen nun einige schnelle Bewegungen, allesamt motorisch. Die Mädchen haben kaum erst den Raum betreten, gerade Mal hallo sagen können und werden nun gleich mit so etwas konfrontiert. Als wäre Diana nicht schon nervös genug, dass sie nicht gut genug für diese Tänzer mit Leib und Seele ist. Am Ende dieser wenigen Sekunden – es war vielleicht Mal eine halbe Minute – stehen sie in einer Formation, als wären sie eine einzige riesige Maschine. Dann lösen sie sich voneinander. N grinst die Mädchen breit an. „Gefällt es euch?“, fragt er erwartungsvoll. Sie sind sprachlos, überrumpelt, fühlen sich minimal gegen diese 6 Jungs. Aber sie nicken mit trockenen Hälsen, woraufhin der Leader der Jungs nur noch mehr grinst. „Schön, schön, das wird einmal das Intro von einem Album mit Roboterthema. Aber erst haben wir noch was anderes vor, dann kommt das dran.“ „Ich freu mich schon so drauf!“, wirft Hongbin mit strahlenden Augen ein. „Die Moves gefallen mir jetzt schon.“, sagt Babsi kleinlaut und nickt energisch. „Moves?“, fragt Ravi und fängt an zu lachen. Ehrfürchtig nickt sie sofort wieder. Diana deutet mit dem Daumen auf ihre beste Freundin. „Sie liebt euch.“, sagt sie schnell. Babsi läuft rot an, während nun Ravi erneut lacht und N breit grinst. „Ach ja?“, fragt er. „Ja. Sie ist das totale Fangirl von euch.“, sagt Diana. Rache. Sie will nichts als Rache, dass Babsi sich ständig mit Jiyong verbündet, um sie in der Öffentlichkeit bloßzustellen. Wie etwa letztens im Restaurant… Hakyeon grinst ganz breit und schaut ununterbrochen zu Babsi. Sie verhält sich gerade genau wie Leo, wenn er sich am liebsten irgendwo verkriechen würde. Ihr Blick wandert ganz komisch über den Boden und ihr ist die Situation sowas von peinlich. Er ist selbsternannter Profi darin, Leute dazu zu bringen, aus sich heraus zu gehen. Breit grinsend geht er auf sie zu und legt ihr einen Arm um die Schulter. „Sag Mal… welcher Tanz gefällt dir am besten?“, fragt er. „Eh… Hyde…“, nuschelt sie kleinlaut. Der Koreaner, der um gut einen Kopf größer ist als sie, beginnt zu nicken. Diana findet das Bild ganz witzig, das die beiden abgeben. Sie, die immer so blass ist und er, der schon grundlegend von allen Jungs aus VIXX eine dunklere Haut hat. „Ach tatsächlich?“, fragt er mit einer kräftigen, lauten Stimme. „Ja.“, sagt sie nun auch etwas lauter. Sein liebster Trick. Durch eigene Lautstärke sein Opfer dazu zu bringen, lauter zu sprechen. So bringt er Leo immer dazu, vor laufender Kamera so zu sprechen, dass man ihn auch versteht. „Und sie tanzt extrem gerne.“, stellt ihr Diana das nächste Bein, „Sie ist sehr gut darin.“ „Ohhh, bist du das?“, fragt N unschuldig. „Naja, ich… weiß nicht, ob ich-“ „Ach was! Das sehen wir uns doch gleich an, wir müssen uns ja euch anpassen! Was willst du denn für einen Song tanzen?“, fragt er und sieht sie auffordernd an. „Ehm-“ Diana hat Blut geleckt. Sie wusste ja gar nicht, wie lustig es ist, jemandem solche Höllenqualen zu bescheren. Sie reitet Babsi immer tiefer hinein: „Ich bin ja dafür, dass ihr Hyde tanzt, das ist einer eurer wenigen Tänze, die sie nicht kann, der ist ihr einfach zu schnell gewesen.“ „Das ist auch der einzige Song, zu dem wir kein Tanzvideo gemacht haben.“, sagt Ken im Hintergrund zu der diabolisch grinsenden Diana, die nun versteht und nickt. Deshalb kann Babsi den Tanz also nicht. „Sie hat unsere Tänze gelernt?“, fragt nun Hongbin mit Stirnrunzeln und als Diana ihm einen Blick zuwirft, sieht sie, wie Hyuk und Ravi amüsiert grinsen. Die Jungs finden das wohl gerade mehr als süß, hier gerade einen Fan bei sich im Studio zu haben. „Wer ist denn dein Liebling von VIXX?“, fragt Hakyeon neugierig. Das interessiert ihn jetzt aber wirklich. „Ohhh, sie kann alle seine Texte auswendig.“, grinst Diana breit. „Etwa Leo?“, fragt Hakyeon, „Immerhin bist du ja mit dem so gut befreundet.“ Babsi läuft knallrot an und senkt den Blick auf den Boden. Taekwoon seufzt und rollt mit den Augen. Muss das denn sein, dass er sie so quält. Ihr ist das gerade total peinlich, das sieht man doch. Aber die restlichen Jungs machen sich sofort einen Spaß daraus und teilen mit ihrem Leader die Freude, das Mädchen aus der Reserve zu locken. „Es ist nicht Leo.“, hilft Diana der Gruppe weiter. Hongbin grinst Diana an nickt daraufhin. „Bin es etwa ich?“, fragt er und hüpft vor Babsi in die Hocke, um sich mit seinen Zeigefingern in die Wangen zu pieken und ein breites Grinsen zu zeigen. Er wird von Hyuk zur Seite geschubst, der Babsi durch die Haare wuschelt. „Nein, der süße Maknae ist es, nicht wahr?“ Taekwoon grummelt leise in sich hinein und greift gerade noch rechtzeitig nach Ken, der auch schon auf das Mädchen zuspringen will. Aber Ravi erfasst er nicht – der steht jetzt vor Babsi und bückt sich grinsend und mit gehobenen Augenbrauen zu ihrem Gesicht, um sie anzusehen. Sie legt sich ihre Hände ins Gesicht und fängt an zu quieken. Ravi wirft Diana einen Blick zu, genauso wie Hakyeon. Diana sieht Ravi an und nickt mehrmals grinsend. Dann lacht er leise und sieht wieder Babsi an. „Ich also, hm?“, fragt er mit seiner tiefen Stimme. Wieder quiekt sie und will sich umdrehen, dabei lässt Hakyeon sie los und lacht herzhaft. „Mein Gott, ist das süß, wie peinlich ihr das ist.“, lacht er und schüttelt den Kopf. Der Rapper grinst ebenso und greift nach ihr, um sie zu umarmen. Die Jungs grölen in dem Moment, verstummen aber sofort, weil ihnen Leo allesamt einen bösen Blick zuwirft. Plötzlich erwidert das Mädchen die Umarmung und fängt an, peinlich berührt zu lachen. Ravi lacht mit, ihm ist das aber überhaupt nicht peinlich. Er streicht ihr mit der flachen Hand über den Rücken und flüstert ganz leise, wodurch nur sie seine Worte hören kann: „Ganz ruhig, ist doch nur eine Umarmung.“ Sie beruhigt sich tatsächlich. Schließlich genießt sie es sogar, weil sein Körper eine so angenehme Wärme abgibt. Zufrieden grinsend betrachtet er ihren Rücken im Spiegel, als er merkt, wie sie sich in seinen Armen entspannt. Er ist doch auch nur ein Mensch wie sie selbst. „Und was ist mit mir?“, fragt Diana und setzt ein künstliches Schmollen auf, „Babsi kriegt eine Umarmung und ich steh hier da wie bestellt und nicht abgeholt.“ Das lassen sich die Jungs nicht zweimal sagen. Lachend springt Hakyeon auf sie zu und reißt sie mit einem solchen Schwung in eine Umarmung, dass sie sich mit ihm dreht und nun mit dem Rücken zur Gruppe steht. Hyuk und Hongbin folgen und umarmen die beiden lachend, wodurch eine kichernde Gruppenumarmung entsteht. Bloß Ken kann sich nicht vom Fleck bewegen, weil ihn Leo so fest im Griff hat. Der übrigens sieht nun verdutzt von einer Umarmung zur anderen und versteht gerade gar nicht mehr, was hier überhaupt gerade vor sich geht. „Komm, wir zeigen dir die Schritte.“, sagt Ravi jetzt und nickt N zu, als sich alle voneinander gelöst haben. Die meisten begeben sich auf die Sitzbank, während Hakyeon gleich beiden Mädchen erklärt, wie der Tanz funktioniert und Hyuk es immer wieder vorzeigt. Danach stellen sie sich auf, um den Mädchen den Tanz in seiner Komplettheit zu zeigen. Dabei bleiben die beiden Mädchen auf der Bank sitzen, während sich die Jungs direkt vor ihnen für diese kleine Privatshow positionieren. N kniet ganz vorne, Ken steht gebückt. Hyuk und Hongbin in einer seltsamen Formation und Leo aufrecht mit den ausgestreckten Händen, deren Finger ineinander verflochten sind. Ravi hockt am Boden. Diana drückt auf Play, als N sie danach bittet und dann ertönt auch schon die düstere Musik von Hyde mit dem Geräusch eines kräftigen Donners. Die Boxen hier drin sind tatsächlich äußerst beeindruckend. Ganz langsam erhebt sich Ravi und dreht sich dabei. Er steht nun vor Leo und seine Augen werden von dessen Händen verdeckt. Bei Hyde geht es darum, dass sie wie besessen sind, während sie bei On and On etwa Vampire verkörpern und Voodoo natürlich selbsterklärend ist. Zwar keinesfalls synchron, weil jeder seine eigene Bewegung zu Beginn hat, aber in äußerster Perfektion bewegen sie sich. Ravi spricht sogar seinen Satz mit und die Jungs sind so konzentriert dabei, dass sie die Mädchen derzeit gar nicht ansehen. Keiner – weder Diana noch Babsi – hat damit gerechnet, wie schnell sich die Jungs bewegen können. Sie haben den Auftritt zu diesem Song bisher nie live gesehen, geschweige denn ein Video dazu und im offiziellen Musikvideo sieht man sie kaum tanzen. Anfangs tun sie sich richtig schwer, die Schritte nachzuvollziehen und während sich Babsi gerade nicht entscheiden kann, ob sie Ravi oder Leo beim Tanzen zusieht, fixiert Diana konzentriert den Leader der Band. „Just follow.“ Die Jungs werfen sich plötzlich auf den Boden und Leo hockt in der Mitte und singt. Er richtet sich in abgehackten Bewegungen auf, während die anderen ganz still liegenbleiben. „Girl~“ Sie stehen langsam auf und beginnen wieder mit den schnellen Tanzschritten, die sie in äußerster Perfektion ausführen, obwohl der Song schon ein paar Monate her ist. Sie stolpern weder über ihre eigenen Füße noch über die von einem der anderen. Selbst Diana ist schwer beeindruckt, denn die kennt das noch von ein paar Übungen von Big Bang. Chaos hier, Chaos da. Als Kens Singpart dran ist, blicken er, Hyuk und N zu den Mädchen. Die anderen drei sehen sie im Spiegel vor sich. Allen fällt auf, dass die Mädchen sich ganz unterschiedlich verhalten. Diana fixiert weiterhin N, der konzentriert ihren Blick erwidert. Babsi starrt ganz benommen auf Leos Füße, weil er sie einerseits so schnell und andererseits so wahnsinnig kontrolliert bewegt. Gelegentlich ist das Quietschen von einer Schuhsohle zu hören, die hart am Boden entlang streift. Und während sie alle immer wieder direkt zu den Mädchen blicken, wenn sie sich zu ihnen drehen, hat Leo den Kopf dem Boden entgegen gerichtet. Zumindest bis es zum ersten Refrain kommt. Denn dann sieht er zu Babsi, die zwar mittlerweile den Blick gehoben hat, aber jetzt verdammt eingeschüchtert wirkt. Warum zum Teufel hat sie danach gebeten, mit Leo zu tanzen. So gut ist sie aber nun wirklich nicht. N bewegt sich im Gegensatz zu Leo nicht ganz so hart, sondern etwas smoother. Er ist zwar oft für die Choreographien von VIXX verantwortlich, aber in Interviews hat er schon oft gesagt, dass er Ravi und Leo als Tänzer sehr beeindruckend findet und sich selbst nicht so gut wie die beiden wahrnimmt. Da aber Ravi nicht beim Auftritt mit den 4 Mädchen mitmacht und Leo bereits mit Babsi tanzt, denkt Diana immer wieder an N. Sie stellt es sich einfacher vor, wenn man einen erfahrenen und guten Tänzer als Partner hat. Als Hongbin mit dem Part dran ist, bei dem er mehrere Schritte nach hinten tritt und sie in verschiedene Formationen vor ihm springen, ist es letztlich ganz um Diana geschehen. Jetzt ist sie ein Fan von denen. Den letzten Rest gibt ihr dann Taekwoon, dem gerade danach ist, tatsächlich mitzusingen und seinen Schrei im Song zum Besten gibt, als der dran ist. Was für eine Stimme. Wenn sie von jemandem was lernen kann, dann von diesen 6 ehrgeizigen Jungs. Da ist sich Diana sicher. Beim nächsten Mal, als der „Just can’t control“ Part kommt, sieht Diana jedem der Jungs bei der Beinarbeit zu. Ken, Hyuk und Ravi sind beim Tanzen sehr verspielt. Hongbin ist wahnsinnig konzentriert, weil er sein Bestes geben will, N ganz locker und Leo ist beinahe schon gruselig kontrolliert. Dass er von allen 6 derjenige ist, der am perfektionistischen ist, merkt Diana sofort. Arme Babsi, auf die kommt noch ein Stück harte Arbeit zu. Denn neben Leo sieht sie wirklich ein wenig klein aus, selbst wenn Diana ihre Beinarbeit immerzu sehr begnadet findet. „Und jetzt tanzt du mit uns, nicht wahr?“, fragt Hakyeon begeistert und sieht Babsi an. „Was?!“, fragt diese und wird augenblicklich bleich im Gesicht. „Ja klar, komm her.“, winkt er sie zu sich und sieht die anderen an. „Was denn überhaupt?“, fragt Taekwoon jetzt und sieht Babsi an. „Eh, ich, äh… nein, ich will nicht.“, sagt sie und winkt ab. Und bäm, Hakyeon steht neben ihr. Zieht sie an ihrem Handgelenk hoch, was Taekwoon fast schon schmerzhaft bekannt vorkommt. Nur dass er zu ihr ein wenig sanfter ist. „Jetzt komm schon.“, sagt er in einer eindringlichen Tonlage und zieht sie schon zu sich und den Jungs in die Gruppe, „Diana ist nicht so nervös, bei der muss ich mir keine Mühe geben, dass sie erst mit uns arbeiten kann.“ Er grinst und Ravi wuschelt ihr plötzlich durch die Haare, woraufhin sie zusammenzuckt. Diana grinst und überschlägt die Beine. Wird Mal Zeit, dass jemand ihrer Freundin dabei hilft, diese ewige Nervosität zu verlieren, wenn sie dann schließlich mal vor der ganzen Band steht; jetzt, wo sie bestimmt ein paar große Musiker kennenlernen und mit ihnen arbeiten wird. „So gut bin ich nicht.“, schämt sich Babsi und läuft knallrot an. „Doch, doch, du bist gut!“, rügt Diana ihre Freundin sofort. „Wir nehmen keine Rücksicht, ich vertrau auf deine Freundin, dass du gut bist.“, sagt N und deutet auf die Jungs hinter sich, „Alles Profis. Wenn du einen Fehler machst, merzen wir ihn gemeinsam aus. Das wird schon.“ Wieder schüttelt sie nervös den Kopf. N seufzt, legt aber den freundlichen Blick nicht ab. „Sag mir, welchen unserer Songs du gerne tanzt.“ Mal wieder ist es Diana, die in der Situation aushilft – und dieses Mal greift Taekwoon nicht ein, denn Babsi muss es schließlich lernen, vor anderen zu tanzen. „Rock Your Body liebt sie ungemein.“, sagt Diana, „Den hat sie ständig zu Hause getanzt.“ „Na siehst du.“, sagt N und wirft einen Blick auf seine Jungs. „Wen willst du ersetzen?“ „Ersetzen?“, fragt Babsi nervös und hebt nun den Kopf. „Klar. Wir können nur 6 sein, egal für welchen Tanz. Wen kannst du am besten?“ „Naja, ich… hab meistens Hyuks Parts nachgetanzt…“, nuschelt Babsi kleinlaut. „Alles klar, dann Hyuk bitte.“, sagt N. Der Jüngste grinst und nickt, dann setzt er sich zu Diana und reibt sich gespannt die Hände. Er ist gespannt, was dieser kleine große Fan von ihnen zu bieten hat. „Sollten wir das aufnehmen?“, fragt Diana leise den Koreaner neben ihr. Er sieht sie an und nickt. „Das ist eine gute Idee!“ „Habt ihr eine Kamera?“, fragt sie. „Klar!“, sagt er und springt auf. Ganz kurz verlässt er den Raum, dann kommt er mit einem Stativ und einer Kamera zurück. Die Tür lässt er offen und vom Flur sind bereits Schritte zu hören. Da kommt jemand. Diana wird etwas nervös und atmet tief durch, richtet sich auf und sieht zu den Jungs, die sich gerade von ihren langärmeligen Oberteilen befreien. Hongbin, Ravi, N und Ken haben nun Shirts an, Leo ein schwarzes Tanktop. Verdammt, hat der Typ einen Bizeps. Sogar die Stirn runzelt Diana für einen Augenblick, dann fällt ihr auf, dass Leo sie ansieht. Er hat genau gesehen, wo sie hingesehen hat, aber es scheint ihm egal zu sein. Da fällt ihr sein Ruf wieder ein. Jetzt spannt sie sich gleich noch mehr innerlich an. „Hier.“, sagt Hyuk und setzt sich wieder hin. Hongbin und Ken gehen auf die Kamera zu und schalten sie ein. Sie grinsen in die Aufnahme, hinter ihnen haben sich schon alle aufgestellt. Babsi ist ziemlich nervös, sie bemerkt gar nicht, dass Naeun gerade den Raum betritt und sich mit einem skeptischen Blick zu den beiden auf der Bank gesellt. Nicht einmal begrüßen tut der Neuankömmling die Leute, die hier drin sind. Vielmehr fragt sich Naeun, was hier gerade passiert. Der Rest ignoriert das galant. „Also, keine Angst vor Fehlern und einfach machen, okay?“, fragt N und Babsi nickt stumm. „Nun macht schon!“, ruft er jetzt Hongbin und Ken zu, die noch vor der Kamera blödeln, die bereits aufnimmt. Sie grinsen und kommen zur restlichen Gruppe, Ken zeigt eben noch Diana ein Victoryzeichen. Babsi wirft ihrem besten Freund einen letzten nervösen Blick zu und bückt sich dann in die Formation. „1, 2, 3, go!“, ruft N und Hyuk lässt den Ton laufen. Ganz selbstverständlich gibt N noch ein paar Tipps dazu, wo die Musik bereits läuft. Am Anfang ist noch die Videospielmusik zu hören und N bewegt sich ganz geschmeidig. Er sagt die Namen der Personen, die sich mit seinen Bewegungen erheben müssen. Ravi, Babsi, Hongbin, Ken, Leo. In dieser Reihenfolge. Als sie sich wie kleine Spielfiguren bewegen und nach rechts, dann nach links und zurück wandern, beobachten die Jungs ganz genau, was für Schritte sie macht. Selbst Leo wirft einen Blick auf ihre Beinarbeit und Diana grinst den Leader der Jungs an, der ihr ein zufriedenes Nicken schenkt und dann auch grinst. Sobald sie sich in einer Art Spirale nach unten senken, geht Babsi ganz normal in die Hocke, aber das tut Ravi auch – nur sieht man den kaum, weil er hinter N steht. Babsi, die direkt vorne neben Leo hockt, sollte hier schon etwas mehr in die Details gehen, weshalb die Jungs sofort eine Taktik entwickeln, die sie ganz ohne Worte und nur mit Blicken, Grinser und Nicken austauschen. Ravi fängt an, der Song beginnt nun richtig. Diana erinnert sich kurz daran zurück, wie Babsi erst kürzlich diesen Song bei Singstar zum Besten gegeben hat und grinst wieder. „Check it out!“, ruft Ravi und alle springen hoch und treten in ihre Formationen. Hongbin springt nach vor, an Babsi vorbei und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Die anderen tanzen nach links rüber, was völlig normal für den Song ist. Hyuk – nun Babsi – steht bei diesem Part in der Mitte und bewegt sich, die anderen um ihn herum. Sobald sie sich nach vorne drehen, hüpfen alle zu Babsi. Ravi greift nach ihrem rechten Knöchel und zieht ihn nach rechts, Ken ergreift ihr linkes Knie. Dadurch macht sie eine perfekte Beinbewegung, passend zu der Handbewegung, die sie gerade improvisiert. Ruckartig bewegen sich N rechts von ihr und Leo links von ihr, sie greifen nach ihren Händen und bewegen sie gegeneinander, drehen sich dann wieder weg und lassen sie sich von alleine bewegen. Hyuks Part ist hier vorbei, nun gehen alle in ihre Ursprungsformation zurück und Babsi steht nun ganz links hinter Leo, dann kommen Ravi, N, Ken und schließlich Hongbin ganz vorne. Wieder ist Hyuk mit Singen dran und Babsi hat keine Ahnung, was der in dem Moment eigentlich immer macht. Sie bewegt ihre Hände irgendwie, täuscht einen Herzschlag vor und hüpft dann in die Formation, als N mit seinem Teil dran ist. Völlig fehlerfrei übersteht sie die Schritte bis kurz vor Ravis Part, da geht sie einmal nicht ganz so tief runter wie die Jungs, als sie sich bei einem Tanzschritt bücken. Selbst wenn N vorhin gesagt hat, dass sie keine Rücksicht nehmen, natürlich fällt Diana auf, dass sie langsamer machen und als sie sich alle in zwei Hüpfern zur Seite bewegen sollten und Babsi verwirrt stehen bleibt, nehmen sie das Mädchen in die Mitte und lassen es gekonnt so aussehen, als ob es zum Tanz gehört und völlig normal ist. Schnell rutscht sie hinter Hongbin, als sie den Anschluss wieder gefunden hat und bemerkt gar nicht, wie er und Ravi gekonnt und blitzschnell die Plätze tauschen und damit Ravis Rappart beginnt. Bis zum nächsten Refrain schafft sie es wieder komplett fehlerfrei, dann hüpft sie einmal etwas verzögert hoch. Weil sie nun verunsichert ist, vergisst sie die nächsten Schritte und Hongbin neben ihr geht einen Schritt zurück, damit er mit ihr gleichauf steht. Auf der anderen Seite kopieren das N und Ravi sofort, damit es nicht so wirkt, als ob das nicht gehört. Dadurch kann Babsi nun von Hongbin abschauen und kommt auch gleich wieder in den Tanz rein. Sobald Ken mit Leo vorne die Plätze tauscht, rutschen sie alle in ihre Ursprungsformation zurück, N und Hongbin stehen nun wieder ein paar Schritte vorne. Ganz kurz dreht sich N, als sie mit den Händen wirbeln, zu Babsi um. Zufrieden stellt er fest, dass sie keine weiteren Schwierigkeiten hat. Bloß ganz am Schluss hüpft sie etwas zu früh nach vorne, aber Leo ist sofort neben ihr und so sieht auch das ohne weiteres so aus, als ob es schon immer so gehört hat. Hyuk und Diana springen auf und klatschen energisch. Babsi läuft knallrot an und die anderen grinsen auch und klatschen. Nur Naeun versteht bloß Bahnhof. „So und jetzt, wo wir aufgewärmt sind, suchst du dir einen Song zum Tanzen aus!“, ruft Hakyeon und deutet auf Diana. Babsi will sich gerade aus dem Staub machen, doch N greift sofort nach ihrem Handgelenk und hält sie davon ab. „Wie, ich soll mittanzen?“, fragt Diana und sieht ihn skeptisch an. „Klar.“, grinst N. „Dann nehmen wir Hyde, den hab ich vorhin gesehen und ich glaub, dass ich ihn mir gemerkt hab.“, sagt sie. Immerhin hat sie ein Elefantengedächtnis. „Okay. Mit wem willst du beim Auftritt tanzen?“, fragt Hakyeon sie. „Mit dir, wenn dir das nichts ausmacht.“, sagt sie schnell. „Nein, gar kein Problem.“, sagt er und deutet auf Ravi, „Hast du Angst vor Ravis Part im Tanz?“ „Was, wegen dem an der Brust streichen?“, fragt sie, „Nicht doch.“ „Okay.“, sagt er und nickt. Dann sieht er zu Babsi. „Und du machst Kens Part.“, sagt er bestimmend. „Warum?“ „Weil du dann mit Leo tanzt.“, sagt er und sieht zu Naeun. „Willst du mit Hongbin oder Ken tanzen?“ Noch einmal sieht er zu Diana. „Ach ja, beim Auftritt musst du dann auch ganz kurz mit Ken tanzen.“, sagt er, „Später gibt es noch ein kleines Eintanzen mit dem Partner, wenn ihr wollt, ich finde sowas total praktisch. Dann musst du aber zweimal ran.“ „Kein Problem.“, sagt Diana und nickt. „Super.“ N sieht nun wieder Naeun auffordernd an. Immerhin wartet er noch auf eine Antwort. „Ich tanze mit ihr.“, kommt es schließlich von Ken. „Gut, dann tanzt Hongbin mit Hara.“, sagt N. Der nickt zwar nicht sehr begeistert, aber ist ja nur ein Auftritt. „Okay, dann ab in die Formation.“, sagt N und fragt das Mädchen von A Pink gleich gar nicht, ob sie bei Hyde mittanzen will. Die Antwort darauf kennt er schon bevor er überhaupt fragen muss. Ken und Ravi spielen mit der Kamera. Auch diesen Auftritt nehmen sie für die Mädchen auf, damit sie sich später einmal großartig darüber amüsieren können. Die 4 Jungs und die beiden Mädels beziehen Stellung. N ist ganz vorne in der Hocke, Babsi bückt sich direkt hinter ihm. Dann kommen Hyuk und Hongbin und Leo steht wieder mit ausgestreckten Händen hinten, die Finger ineinander verflochten. Diana hockt am Boden. Auf Ns Zeichen startet Ravi die Musik. Beim Donnergeräusch hebt sich Diana und Leo senkt die Hände, weil sie kleiner ist als er. Zielsicher hält er sie vor ihren Augen und Ravi tauscht mit Ken einen stolzen Blick aus. Alleine wie sie hochgekommen ist, sagt ihm, dass in Diana wahnsinniges Potential steckt. Bäm, die Formation löst sich, der Tanz beginnt. Diana gibt einen perfekten Ravi ab. Zwar ist sie um einen Kopf kleiner als er, aber was soll’s. Selbst Babsi hat keinerlei Probleme mit diesem Tanz, obwohl er so schnell geht. Aber da sie ihn ebenso kurz vorhin noch gesehen hat, ist es ein Leichtes für sie, hier mitzuhalten. Als sie auf dem Boden liegen, grinsen sich Ravi und Diana breit an. Sie muss sogar aufpassen, nicht ganz laut zu lachen anzufangen, während Leo nun aufsteht und damit den weiteren Verlauf des Tanzes beginnt. Babsi steht etwas zu früh auf, aber das macht nichts. Hongbin neben ihr folgt ihr, dann Hyuk, dann Diana und schließlich N. Im Uhrzeigersinn haben sie sich um Leo herum erhoben. Mit den nachfolgenden Bewegungen, die teilweise sehr abgehackt sind, haben sie keinerlei Probleme. Dann kommt der Teil, wo sie 2 Gruppen bilden, die eine sieht zur Bank, die andere zum Spiegel. Ken und Ravi hüpfen sofort dorthin, wo ihre derzeitigen Gegenstücke stehen. Ravi tanzt ganz normal, weil ihn Diana im Spiegel sehen kann, die nun sofort wieder grinst und dankbar mit dem Kopf nickt. Ken steht vor Babsi, macht alle seine schnellen Handbewegungen spiegelverkehrt, die sie hochkonzentriert in äußerster Perfektion nachahmt. Sobald sich Diana mit Leo und Hongbin umdreht, macht auch Ravi alles spiegelverkehrt. Sie können ihren Tanz im Schlaf, weshalb sich Ravi und Ken ganz zielgerecht mit ihren Gegenstücken mitbewegen und ständig in gleicher Höhe mit ihnen sind. Und das auch noch, ohne den anderen 4 Jungs dabei in die Quere zu kommen. Als Babsi mit Hongbin Rücken an Rücken in der Mitte steht, wirft ihr Leo einen kurzen Blick zu. Bei diesem Tanz macht sie sich tatsächlich besser, als vorhin noch bei Rock Your Body. Babsi wandert mit Ken nach rechts, Leo geht auf N zu und verharkt seinen linken Arm mit dem seinem. Nun entfernen sich Ravi und Ken wieder von der Gruppe, denn die ersten Tänze in den Zweiergruppen kommen. Das ist einer der Gründe, weshalb N es wirklich gut findet, dass Diana diesen Song gewählt hat. Je mehr die Tanzpartner miteinander machen und je öfter sie sich beim Tanz berühren müssen, desto leichter fällt es ihnen später, weil damit die Nervosität verloren geht. Links vorne steht Diana hinter N, in der Mitte Hongbin hinter Ken und rechts Leo hinter Babsi. Die hinteren Personen bewegen sich, Diana hat die Schritte noch ganz perfekt im Kopf. Dann bewegen sich auch die vorderen und verteilen sich für einen Moment, um dann in drei Zweierreihen hintereinander zu stehen. Diana und N stehen ganz vorne, Leo und Babsi wieder ganz hinten. Bei diesem Schritt drehen sie sich einander zu und klatschen mit der rechten Hand gegenseitig ab. Danach geht es in den ersten Refrain. Bei diesem Hände heben und dem Besessen spielen stehen sofort wieder Ken und Ravi vor den Mädchen. Wieder ergeben sich drei Zweiergruppen, dieses Mal aber anders formiert. Hyuk steht hinter Leo, N hinter Hongbin und Babsi hinter Diana. Die Personen hinten strecken ihren rechten Arm unter dem der vorderen Person durch und spielen die zweite Persönlichkeit, die den Charakter erwürgen will. Schnell ist dieser Schritt bewältigt und die schnelle Beinarbeit folgt. Danach gehen alle hinunter und Leo rutscht mit Babsi nach vorne. Genau seitenverkehrt voneinander bewegen sie sich – Ken spiegelt seine Bewegungen wieder für das Mädchen, damit sie sich leichter tut. Jetzt, wo nur die beiden tanzen, kann man schon einen großen Unterschied sehen, da sich Leo um einiges besser bewegt, aber sobald sie rückwärts aufeinander zu gleiten und sich umdrehen, sieht Leo das Mädchen an und Ken geht ein paar Schritte zurück. Den 3 Jungs und Diana am Boden kann das gar nicht auffallen, aber Ravi und Ken fällt es auf, was da gerade passiert. Auch Naeun wird sofort bewusst, was hier nun vor sich geht. Als ob Leo einen Schalter umgelegt hat, sind seine Bewegungen im Moment völlig anders. Er und sie klopfen sich mit den Händen auf die Brust, strecken die Arme nach oben und legen sich die rechte Hand auf die linke Schulter. Leo macht sich dabei kleiner, als er ist, damit sie sich leichter tut und leitet die Bewegung ein, bei der er unter ihren Arm hindurchschlüpft, womit er ihre Bewegungen vollkommen ausgleicht. Sobald sie sich wieder voneinander entfernen, tanz er wieder ganz normal weiter. Diana fasst von hinten nach Ns Oberkörper, sie ist der Dämon in seinem Inneren und will Besitz von ihm ergreifen. Er packt beide ihrer Hände und schüttelt sie von sich ab. Naeun hält erschüttert den Atem an, da diese Berührung sehr intim ausgesehen hat und sie nicht versteht, warum keiner der beiden gerade dabei gezögert hat. Als Diana beim zweiten Refrain auf ihre und Leos Bewegungen achtet, fällt ihr auf, dass sie sich fast identisch bewegen. Babsi springt nach vorne und gibt Kens Teil zum Besten, wenn auch etwas abgehackt, aber es sieht gut aus. Die Formation verändert sich, Hyuk und Babsi bleiben vorne stehen und drehen den Kopf weg, Diana bleibt hinter N stehen, der die zweite Persönlichkeit von Hongbin abgibt und ihn zu erwürgen droht. Leo steht schräg hinter Diana. Sobald Ravis Part dran ist, springen N und Hong auseinander und Leo legt ihr kurz die Hand an die Schulter. Diese kurze Berührung ist so seltsam für sie, dass sie gar nichts damit anfangen kann, selbst wenn sie zum Tanz gehört. Damit ist der Gedanke, dass sie vielleicht doch mit Leo tanzen sollte anstatt mit N sofort wie weggeblasen. N ist die richtige Wahl. Außerdem tanzt ja Babsi schon mit Leo. Wie sie sich bewegt, macht Ravi einmal mehr wahnsinnig stolz. Sie springen in die Formationen, als Hongbin nach hinten steigt und ihre falsche Haltung dabei gleichen die restlichen Jungs ohne weiteres aus, als ob es schon immer so im Tanz gewesen wäre. Daraufhin folgt ein wenig Improvisieren und dann stehen ihnen wieder Ravi und Ken gegenüber, um ihnen die Tanzschritte zu zeigen. Leo wandert nach vorne, hat einen kurzen Part für seine Stimme, bei der er wirklich mitsingt und dann bilden sich wieder Zweierformationen. Hyuk steht hinter Leo, Babsi hinter Hongbin und N hinter Diana. Zwar tut sich Babsi etwas schwer nach oben zu seinem Hals zu kommen, weil ihre Hand etwa bei seiner Brust hervorragt, aber sie hat ansonsten kein Problem damit, Hongbin am Hals zu berühren. Auch Diana hat überhaupt kein Problem damit, von N berührt zu werden. Im Gegenteil macht es sogar Spaß, weil er sie böse grinsend etwas dabei kitzelt. Alle 3 Personen an der vorderen Position rutschen nach rechts hinten, die hinteren nach links vorne. Babsi verpasst es, nach vorne zu rutschen und knallt fast in Leo rein, der aber direkt vor ihr zu stehen kommt und sich dann, so wie es sich beim Tanz gehört, umdreht. Auch das verpasst Babsi dummerweise, während Diana und N keinerlei Probleme dabei haben. Beim nächsten Schritt müssen Hongbin und Babsi nach hinten. Er greift sie am Handgelenk und zieht sie mit sich, ab hier weiß sie gleich weiter. Diana und N drehen sich zueinander und stellen sich in die Formation. Hongbin steht in der Mitte hinter Hyuk, Leo und Diana mit Abstand etwas vor Hongbin aber ansonsten nebeneinander, Babsi wird gerade von Hongbin nach vorne geschoben und steht nun neben N und schräg hinter Hyuk sowie schräg vor Leo. Die Beinarbeit folgt und danach – weil sie beide keinen Plan mehr haben – machen Babsi sowie Diana einfach irgendwas, das wundersamer Weise sogar zum Takt der Musik passt. Diana weiß noch, was zum Schluss kommt und stellt sich gleich hinter Hyuk, während Hongbin hinter N auftaucht und Leo sich auf Babsi zu bewegt, die gerade sonst einen verwirrten Blödsinn macht. „Just can’t control“ trifft es richtig, denn das sagen sie gerade immer wieder. Die zweite Persönlichkeit hat nun überhandgenommen und tötet den Charakter, indem sie ihm das Genick bricht. Leo, Hongbin und Diana lassen gleichzeitig die Hände nach vorne gleiten und halten Abstand zu den Gesichtern der Personen, bewegen die Hände so, als ob sie der Person das Genick brechen und dann sinken diese zu Boden. Daraufhin legen sie sich diese Hand selbst ins Gesicht. Ken und Ravi klatschen aufgeregt. „Super!“, rufen sie und deuten immer wieder den Daumen nach oben. „Und jetzt?“, fragt Hyuk. N wirft Naeun einen Blick zu. „Willst du dich nicht aufwärmen?“, fragt er. „Nein danke.“, sagt sie bloß und verschränkt abweisend die Hände ineinander. Diese Boygrouptänze sind nichts für sie. „Wir brauchen was zum Auflockern.“, sagt Ravi und tänzelt rüber zum Ipod, der an der Anlage hängt. „Wann haben wir die Zeit vereinbart?“, fragt er. „In einer Stunde.“, sagt N, „Dann sollten alle da sein und wir können anfangen.“ „Okay.“, meint Ravi und drückt auf Play. I Got A Boy von Girl’s Generation fängt an. Hongbin quiekt plötzlich und Ken fängt an zu lachen. Die beiden Mädchen stehen etwas verwirrt unter ihnen, als plötzlich Ravi zu ihnen springt und mit Hyuk dazu zu tanzen beginnt. Währenddessen jagt N dem protestierenden Leo hinterher, der es hasst, zu Girlgroups zu tanzen. Wenige Sekunden später steht Diana lachend bei Hongbin und Ken, die ihr zeigen, wie die Bewegungen gehen, während Ravi sich neben Babsi stellt und grinsend neben ihr herumtänzelt. N stößt mit Leo dazu und der bewegt sich anfangs etwas widerwillig, als ihm aber Ravi einen vielsagenden Blick zuwirft und dann ihre Hände nimmt, um mit ihr zu tanzen, muss er im nächsten Augenblick dem Griff des Zweitältesten ausweichen, der ihn gerade zu packen versucht. Naeun beobachtet dieses Schauspiel verblüfft. Leo seufzt, als Babsi nun neben ihm steht und konzentriert auf ihre Beine sieht, weil sie die Bewegung vergessen hat. Kein Wunder, wenn sie gerade Ravi an den Händen genommen hat. Gerade fängt er an, die Bewegungen nachzumachen, als Ravi auf dem iPod herumspielt und Like A G6 von Far East Movement ertönt. „Ups.“, sagt er und will es schon weiterspielen, als er aus dem Augenwinkel sieht, wie plötzlich alle hinter ihm dazu zu tanzen beginnen. Aus ihrer Intuition heraus zieht Diana den Leader der Band zu sich und fängt an, mit ihm zu tanzen. Immerhin hat er vorhin etwas von Improvisation oder Freestyle geredet. Er versteht sofort und passt sich an ihre Bewegungen an. Die beiden tanzen eng, aber nicht zu eng. Intim, aber nicht pervers und keinesfalls so aufreizend, dass es nicht mehr professionell wirkt. Im Hintergrund probieren Hyuk und Hongbin verschiedene Bewegungen und Babsi steht wie angewurzelt neben Leo, der sich ebenfalls nicht bewegt, während sie Diana und N dabei zusieht, wie sie sich gegenseitig die Hände an die Schultern legen und die Brust im Schlag zur Musik pulsieren lassen. Ravi schaltet weiter, Turn Around von Flo Rida ertönt. Er liebt diesen Song und wippt mit Beinen und mit dem Kopf zum Takt mit, während Diana und N sich sofort an die Musik anpassen und sich aufeinander zu und wieder voneinander wegbewegen. In einer Geschwindigkeit, als wäre es vorher alles abgesprochen gewesen. Es ist faszinierend, wie sehr die beiden sich am Takt des anderen orientieren. Selbst Jiyong, der eigentlich alle überraschen wollte und was zu essen mitgebracht hat, sieht gerade erstaunt zu. Hinter ihm sind Hara und Ji-eun dazugekommen, die nun doch zu früh dran sind. Aber keiner bemerkt die Neuankömmlinge, nicht einmal Naeun. „Uh oh Baby!“, ruft Ravi gleichzeitig mit Flo Rida, lässt den iPod nach hinten gleiten, wo er nun an dem Kabel der Anlage baumelt und ist nach zwei großen Schritten bei Babsi, die noch immer wie angewurzelt steht. Er klatscht in seine Hände, lässt mit seinen Beinen einen Takt entstehen und sieht aus dem Augenwinkel, wie sich nun Hongbin zu ihnen stellt und Hyuk rüber zum iPod schlendert. Ken folgt ihm. „Five, four, three, two, one.“, dröhnt aus den Boxen, Leo hat seine Hand vor Babsis Gesicht gehoben und zählt diesen Countdown nun mit seinen Fingern runter. Danach macht Ravi verschiedene Bewegungen mit seinen Armen und Beinen, die er und Babsi sofort nachmachen. Ken tanzt nun mit Diana, was mehr Spaß als Professionalität ausstrahlt. Noch immer bemerkt keiner von ihnen die 3 Personen in der Tür. Hyuk schreit: „Boaaah, so alt, aber trotzdem gut zum Tanzen!“ Er klickt auf etwas am iPod und ein Alarmton dröhnt durch den ganzen Raum. „Tempo has reached critical level.“, ist es zu hören. Nun grölen auch Ken und Hongbin. „So schwer, das kann ich nicht einmal!“, sagt Hyuk und lacht laut los. Keiner hat erwartet, dass ausgerechnet Babsi damit beginnt, sich in abgehackte Bewegungen zu versetzen und damit zu Bounce von Timbaland zu tanzen. „Oaaaahhh!“, ruft N und applaudiert für diesen Mut. Leo wirft ihr gerade noch einen Blick zu, sie hebt und senkt gerade den Brustkorb im Takt, wie sie es vor Jahren einmal in einem Tanzfilm gesehen hat, dann macht er auf einmal einen Schritt auf sie zu, den sie zurück geht. „OAAAAHHH!“, kommt es jetzt von Hyuk, der erstaunt den iPod fallen lässt. Ein paar wenige weitere Schritte ziehen sie durch den Raum, dann fasst er nach ihr, legt seine Hand auf ihren Rücken, sie lässt sich fallen und er hebt seine Hand im gleichen Takt, in dem sie ihren Brustkorb hebt. Zur selben Zeit senken sie auch beide Körperteile. Und das auch noch passend zur Musik. Hongbin und Hyuk versuchen sich alleine an der Bewegung, die ja doch nicht so schwer ist, wie sie aussieht. Währenddessen hat sich N an den iPod herangeschlichen, um einen Song für einen engen Tanz zu finden. Das Mädchen hat bei ihm im Zimmer geschlafen, er verteidigt sie wie eine kleine Schwester und gibt ständig auf sie Acht. Wenn das kein Interesse ist, dann weiß Hakyeon auch nicht. Und vor allem beim Tanzen wird Leo jedes Mal zum Tier. Hektisch scrollt er durch und klickt auf den ersten Song, der ihm unterkommt und auch nur halbwegs passend erscheint. Bad Boys von Flo Rida ist das Ergebnis. Ups, das ist vielleicht etwas zu viel. Der schnelle Klang im Intro des Songs lässt sie anfangs verwirrt aussehen. Leo aber weiß sofort, was er tut. Beim ersten Schwung in der Melodie bewegt er seine Hüfte und senkt sich etwas nach unten, dabei packt er sie von hinten und zieht sie zu sich. Für ein paar Sekunden rühren sie sich nicht, er wippt nur mit dem linken Fuß. Gespannt starren alle die beiden an, selbst Jiyong. Nachdem dieser Song vorbei ist, gibt er sich als anwesend zu erkennen. Beim zweiten Schwung erhebt sich Leo ebenso schwungvoll aus dieser Haltung und treibt das Mädchen vor sich her, indem er sie langsam, Schritt für Schritt mit seinen Händen an ihrer Hüfte dirigiert. Plötzlich stolpert sie über ihre eigenen Füße. Er fängt sie und lässt es aussehen, als ob es zur Improvisation gehört. Ganz langsam und gedehnt singt die Sängerin gerade, woraufhin er seine Finger über ihren Arm gleiten lässt, bevor er sie zu sich hochzieht. Sobald der Refrain einsetzt, wird der Song etwas fröhlicher und er beginnt sie zu wirbeln und etwas weniger eng mit ihr zu tanzen. Aber die ganze Zeit über ist ein starker Unterschied dazu zu erkennen, wie Ken oder N mit Diana tanzen. Während Diana mit ihnen tanzt, wird Babsi von Leo geführt. „Ich bin dafür, wir tanzen On and On, das mag Babsi doch auch so.“, sagt Diana dann, als der Song vorbei ist. „Nachher, erst mal machen wir eine Pause.“, sagt N und grinst sie an. Ihm gefällt, dass sie offenbar so viel Spaß daran hat, mit ihnen in der Gruppe zu tanzen. Aber Babsi sieht gerade aus, als ob sie einen Marathon gelaufen ist. Er sieht sie an und grinst. „Du musst an deiner Kondition arbeiten.“, sagt er freundlich. Sie nickt und wirft Leo einen Blick zu. „Wem sagst du das.“, keucht sie und setzt sich auf die Bank, er direkt neben sie. „Und wer tanzt da wessen Part?“, fragt Hyuk aufgeregt klatschend, „Ich liebe On and On, ich will unbedingt mittanzen.“ „Dann macht Babsi Kens Part und Diana… meinen?“ N sieht sie fragend an. „Gern.“, sagt sie. „Na das will ich sehen.“, sagt nun Jiyong und kommt nun durch die Tür in den Raum. Diana sieht ihn an und fängt an, schreiend zu lachen. „Wie lange stehst du schon da?!“ „Lange genug, um zu sehen, dass unser Knirps noch immer ein Tollpatsch ist.“, grinst er und umarmt seine Freundin. Danach begrüßt er die anderen alle. Schließlich kommen auch Hara und Ji-eun rein. „Oh, wir sind sogar vollzählig!“, ruft N begeistert und klatscht in die Hände. Dann sieht er Babsi an. „Geht es?“, fragt er. Sie nickt mehrmals. Er sieht zu den anderen Mädchen. „Wollt ihr gleich loslegen?“, fragt er. Hara sieht ihn nur ganz seltsam an. „Nein, ihr könnt ruhig… vorher noch… was auch immer ihr da tun wolltet.“, murmelt sie und meidet Leos Blick so gut es geht. Sofort wendet sich N ab und sieht Jiyong an. „Darf ich dir ein Kompliment zu deiner wunderbaren Freundin machen? Sie ist eine begnadete Tänzerin.“ „Danke.“, grinst Jiyong, „Aber sag das ihr, sie glaubt es mir ja nicht.“ „Doch, doch.“, sagt Diana nun überzeugt und nickt, „Mittlerweile schon.“ „Sie kann jetzt schon mit Ravi mithalten.“, sagt er begeistert, „Das ist einfach ein Traum!“ Nun läuft Diana etwas rot an um die Nase. Sie senkt peinlich berührt den Kopf und dreht sich um, wo gerade plötzlich die Jungs außer Ken mit Babsi Stellung beziehen. Ravi kniet sich auf den Boden, um ihn herum legen sich die Leute auf den Boden. Hinter ihm liegt Babsi, links von ihm Hyuk, dann ist ein Platz frei, dann Leo und schließlich Hongbin. Wie schlafende Vampire haben sie ihre Arme überkreuzt auf der Brust liegen. Ravi deutet auf den freien Platz. „Komm her!“, ruft er und winkt sie zu sich. „Ja, komme schon.“, grinst sie und wirft Jiyong einen aufgeregten Blick zu. Jetzt ist sie ja gespannt, ob sie noch immer so gut ist, wenn ihr Freund dabei zusieht. „Was macht ihr, wenn jemand einen Fehler macht?“, fragt Jiyong interessiert. „Ausmerzen. Darin sind die Jungs gut.“, sagt N und nickt mehrmals. Er spricht so leise mit ihm und hat sich mittlerweile auf die Bank gesetzt, dass von den Leuten in der angehenden Formation kein Wort gehört werden kann. „Wir haben mit Babsi angefangen, die ist ziemlich nervös.“, sagt er und zuckt mit den Schultern, „Aber mittlerweile ist sie schon etwas aufgetaut und Leo und sie ergeben ein perfektes Paar.“ „Oh, also tanzt Babsi mit Leo bei dem Auftritt?“, fragt er. „Ja. Diana mit mir und ein klein wenig mit Ken, Naeun mit Ken und Hara mit Hongbin.“ „Warum werden wir nicht gefragt?“, meint Hara dann und sieht den Leader von VIXX ernst an, „Ich hätte gerne mit Leo-“ „Sorry, aber Leo und Babsi haben das von Anfang an ausgemacht gehabt, dass sie das miteinander machen.“ N wirft Hara einen ernsten Blick zu. Soll die doch bloß die Klappe halten, er kann ihre arrogante Art sowieso nicht leiden. Und er ist sowieso seit wenigen Minuten ein Fan der beiden, also wird er alles daran setzen, sie zusammen zu kriegen. In ihrer Nähe ist Leo so sanftmütig und friedlich. Es gab heute noch keine einzige Eskalation und keine Prügelei, die zu verhindern oder beenden war. Die Musik ertönt und reißt ihn aus seinen Gedanken. Grinsend deutet er nun nach vorne und Jiyong nickt. Ravi gibt den Ton an. „We’re back again now!“, leitet er den Tanz ein. Gleichzeitig erheben sich alle und setzen sich auf. Zuvor haben sie noch ein paar Tanzschritte besprochen, weshalb Diana und Babsi nun genau wissen, was zu tun ist. In abgehackten Bewegungen richten sie sich auf und bilden mit ihren Händen ein Dach über Ravi. Der Rapper, der zuvor noch die Hände überkreuzt hatte, schlägt nun mit den Händen nach unten in die Luft und gleichzeitig gehen sie erst in die Hocke und legen sich die Hände ins Gesicht, gehen wieder in die Hocke und machen dabei mehrere Schritte rückwärts um Ravi herum. Leo wechselt mit dem Rapper und stellt sich in die Mitte, dann bleiben sie alle für einen Moment ruhig stehen. Hongbin steht mit dem Gesicht zu den beiden Mädchen und deutet ihnen, dass sie gleich hier vor ihn springen müssen. Babsi hüpft direkt rechts rüber und dreht sich links herum. Hyuk steht neben ihr und füllt den Abstand zwischen ihr und der Gruppe. Diana ist ein wenig falsch gesprungen und steht nun vor Ravi und hinter Hongbin, aber Ravi stellt sich so neben sie, dass sie zu viert; also Babsi, er, Hyuk und Diana; eine eigene Formation ergeben. Unsicher wirft Diana ihrem Freund und dem Leader der Jungs einen Blick zu, doch letzterer winkt grinsend ab. Macht nichts, soll das heißen. Jiyong grinst aufmunternd. Du schaffst das, sagt er ihr damit. Währenddessen bohrt Hongbin seinen rechten Arm unter Leos rechter Achsel durch und macht mit ihm ein paar Bewegungen, passend zum Takt der Musik, als ob er ihm gerade das Herz herausgerissen hätte. In der Zwischenzeit organisieren sich Hyuk und Ravi mit den Mädchen. „Runter.“, flüstern Ravi und Hyuk gleichzeitig. In dem Moment, als Hongbin von Leo zurückgeworfen wird und rückwärts springt, springen sie alle mit ihm hoch – Babsi zusammen mit Hyuk etwas zur Seite. Hongbin ist dabei so sehr nach außen gesprungen, dass er nun neben Ravi und gegenüber vor Babsi hockt. N nickt zufrieden. Genau so etwas meint er mit Fehler ausmerzen. Seine Jungs sind in Topform, genauso will er das sehen. Wer nicht von VIXX ist oder den Tanz trotz allem perfekt auswendig kennt, dem werden diese minimalen Fehler nicht einmal auffallen. Alle 5 verharren in dieser Position, während Leo ein kurzes, dramatisches Solo hinlegt. „She does it on and on and on~“, singt er, nachdem Hyuk den anderen das Stichwort gibt, sich nach links zu bewegen und sie nun allesamt Leo einkreisen. Die Mädchen wissen, was nun zu tun ist und stellen sich in eine perfekte Formation. Diana steht ganz links, rechts von ihr Leo und ganz außen Ravi. In der zweiten Reihe steht Hyuk neben Hongbin, jeweils schräg hinter den Personen vor ihnen. Babsi bildet das Ende dieses Dreiecks. Sie dreht sich schwungvoll nach rechts, das hat ihr vor dem diesmaligen Durchlauf Ken noch gezeigt. Der sitzt im Übrigen direkt neben den ganzen Mädchen, am anderen Ende der Bank. Er deutet Babsi den Daumen nach oben und klatscht aufgeregt. „Oh, ist sie nicht süß.“, flüstert er und legt sich die aneinander gedrückten Hände gegen die Lippen. Naeun und Hara verdrehen neben ihm gleichzeitig die Augen, aber das merkt er gar nicht. In der Zwischenzeit bewegen die 4 Jungs und Diana vor ihr gleichzeitig die Schultern und schlagen passend zum Takt den Kopf in den Nacken. Gleichzeitig drehen sie sich alle um, Babsi steht dabei, die anderen gehen in die Hocke oder bücken sich. Sie streckt die Arme von sich weg und wird von Diana am rechten Am und von Ravi am linken Arm erfasst. Hyuk und Hongbin hocken vor ihr und pressen die Hände gegen ihren Unterkörper und gegen ihre Beine oder ihr Knie. Innerhalb einer Hundertstelsekunde, in der ihr Herz zu rasen beginnt, weil sie Taekwoons linke Hand auf ihrer Schulter spürt und seine rechte Hand unter ihrem Busen, drückt er sie ganz leicht nach unten. Die anderen passen sich ihrer Größe perfekt an. Leo lehnt sich nach vorne und tut, als ob er sie in den Hals beißen würde. Diana stockt, weil sie sieht, wie er wirklich seine Zähne an ihrer Haut entlang zieht. Babsi zuckt zusammen. Er lässt sie damit spüren, dass er frustriert ist, weil sie ihn gestern nicht rangelassen hat. Das hat er den ganzen Abend über in sich reingefressen, selbst im Kino später dann. Ihm ist klar, dass sie die Geste nicht versteht oder deuten kann, aber er fragt sich einfach, wo ihr Problem liegt. Immerhin hat sie ihn darum gebeten, nochmal mit ihr zu schlafen. Seither kann und will er gar nicht daran denken, es mit einer anderen zu tun. Was macht sie bloß mit ihm…? Sie springen alle weg von Babsi und bewegen sich perfekt im Kreis. Alle gehen sie um Diana herum in die Hocke, nur Babsi registriert es zu spät und so richten sich Ravi und Hongbin sofort auf, damit sie drei stehen und die beiden vor Diana; Leo und Hyuk; in der Hocke sind. Als die beiden die Schatten sehen, die von den anderen über sie geworfen werden, richten sich die beiden ganz langsam und geschmeidig auf, schlängeln dabei ihre Körper etwas und stapfen sofort in die Formation, die danach entsteht. Ken steht auf und stellt sich wieder gegenüber von Babsi hin, da sie gerade ein paar Fehler hintereinander gemacht hat. Hara und Ji-eun kennen das Prinzip (noch) nicht und sehen ihm verblüfft dabei zu, wie er seine Schritte nun in gleicher Höhe mit Babsi spiegelverkehrt zeigt, damit sie diese nachmachen kann und sich leichter tut. Diana hat weiterhin keine Probleme und sie spürt die Nervosität in sich kochen, weil ihr Jiyong und N so gespannt zusehen. Immer wieder wirft sie den beiden einen Blick zu und sieht, wie Hakyeon schmunzelnd nickt, um sie dazu zu animieren, weiterzumachen. Dass sie gut genug ist, um mit einer so anspruchsvollen Gruppe zu tanzen, das hat sie im Traum nicht erwartet. Der Refrain kommt, Ken tanzt nach wie vor mit und nickt Babsi immer wieder zu, wenn sie einen Schritt gut gemacht hat oder grinst sie daraufhin direkt an. Einmal macht sie einen falschen Schritt, weil sie beim Reißen an der Haut mit der falschen Seite anfängt, aber er zeigt ihr mit einem Kopfschütteln, dass sie sich deswegen nicht fertigmachen soll. „Keine Sorge, du machst das super!“, sagt er ihr. Er weiß, dass sie mit Leo einen hervorragenden Tänzer hat. Denn der hat schon immer auch die Fehler von ihnen allen mit N ausgebügelt, wenn sie einmal live gepatzt haben. Es ist nie jemandem aufgefallen – nicht einmal dem Manager witziger Weise. Bis dahin, wo Leo einen Solopart hat, macht sie alles perfekt, dann zeigt ihr Kenn mit dem Zeigefinger, den er im Kreis wirbelt und dann auf Taekwoon deutet, dass sie sich umdrehen und an Leo halten soll. Er geht rückwärts auf die Bank zu und setzt sich zwischen Naeun und N hin. Die Schritte kennt sie wieder, genauso wie Diana, der bislang kein einziger Fehler mehr passiert ist. Babsi tritt rückwärts auf Leo zu, der seinen rechten Arm nach hinten ausstreckt und ihr damit deutet, dass sie beide die Seiten wechseln. Diana steht schräg hinter ihr, Rücken an Rücken mit Ravi. Ganz vorne steht Hyuk, Rücken an Rücken mit Hongbin. Als sie die Schultern und die Brust im Takt zur Musik bewegen, findet Jiyong seine Freundin ausgesprochen attraktiv. Das muss er sich bei Gelegenheit in einer privaten Session von ihr zeigen lassen. N und Ken zeigen gleichzeitig, was Babsi nun machen muss. Sie streckt die rechte Hand weg und deutet neben sich, wo die Jungs sich mit Diana hinknien und ein aufsteigendes Brodeln mit ihren Fingern bilden. Dieses Brodeln zerschlägt Babsi mit der Faust und sie rutscht zur Seite, Diana in die Mitte. Nun sieht ihr N wieder ganz begeistert zu. Sie könnte ihn ersetzen, wenn sie wollte. So ein Talent findet man unter Mädchen selten – er will ja nicht böse sein, aber ihre Tänze sind wirklich nicht einfach. Selbst wenn sich Babsi auch besser schlägt, als viele Backgroundtänzer und –innen, aber für Diana fehlen ihm schlichtweg die Worte. Als der Schritt kommt, bei dem Leo in die Luft gehoben wird, beugen sich Babsi und Ravi bloß vor ihm nach unten, weil er trotz Ravis Hilfe zu schwer für das Mädchen wäre. Die folgenden Tanzschritte bis zu der Szene, in der Ravi bildlich aus dem Sarg gehoben wird, beherrschen beide Mädchen perfekt. Hongbin fasst Dianas Hand, Leo die von Babsis. Hyuk greift nach beiden Mädchen und Ravi lehnt auf dessen Rücken. Da Hongbin Dianas Arm mit beiden Händen umfasst und Leo Babsi führt, bewegen sich auch die Mädchen für den Moment perfekt motorisch. Als sie die Mädchen loslassen, wirft Leo einen kurzen Blick zu Diana, um zu sehen, wie gut sie sich macht oder ob es Schwierigkeiten gibt. Beim Wirbeln um Ravi herum dreht sich Babsi zwar einmal falsch um die eigene Achse, aber sie stolpert weder, noch läuft sie wem rein. Diana tritt vor Ravi und wird von ihm sanft auf die richtige Position geschubst, dass es aussieht, als ob es zur Choreographie gehört. Nun folgen die letzten paar Tanzschritte, bei denen es keine weiteren Komplikationen gibt. Die drei Jungs auf der Bank springen sofort auf und applaudieren wild, wobei Jiyong den meisten Lärm macht und seine Freundin damit vollkommen in Verlegenheit bringt. „Ich hab wie gesagt Essen mitgebracht.“, erzählt Jiyong und hebt nun ein paar weiße Plastiktüten hoch. „Ohhh, Essen!“, rufen alle durcheinander und stürzen sich auf die Tüten wie wildes Getier. Wenige Minuten später sitzen sie am Boden im Kreis und lassen es sich schmecken. Look Only At Me Sie lachen und haben Spaß miteinander, es ist fast als ob sie gar nicht zum Arbeiten hier wären. Diana versteht, was Jiyong an seinem Job so liebt. Es besteht im Moment die fast perfekte Gesellschaft und obwohl der Leader der Jungs sich alle Mühe gibt, keinen auszuschließen, bilden sich trotzdem irgendwo eigene Grüppchen, die miteinander reden. Ji-eun sitzt zwischen Hara und Naeun, neben Hara geht es weiter mit Hongbin, dann kommen linksum Ravi, Leo, Ken, Diana, Jiyong, Babsi, N und schließlich Hyuk neben Naeun. Diana sitzt direkt gegenüber von Ji-eun sowie Naeun, Babsi direkt gegenüber von Leo und Ravi. Zwischen den Personen liegt das ganze Essen verbreitet, das sie sich gegenseitig reichen oder zuschieben. Gerade quält sich Babsi mit einer Flasche Chilsung und fragt sich, wie Jiyong bloß diese ganzen Sachen hier alleine raufgetragen hat. N nimmt ihr das Getränk kurz aus der Hand und öffnet es ihr, damit sie trinken kann. Ganz leise dankt sie ihm, die Anwesenheit der Mädchen macht sie nervös. Genauso nervös macht sie die angespannte Stimmung, die zwischen Diana, Jiyong, Leo und den Mädchen herrscht. Mit Argusaugen beobachtet Diana jede einzelne Bewegung, die von Ji-eun oder Hara kommt. „Wie stellen wir denn die Tanzprobe an?“, fragt Naeun nun in einstudierter Professionalität. „Nun, wir werden uns dann auf meinem Laptop die Dance Practice von ihnen ansehen und es dann einzeln versuchen. Also einzeln in den Zweierpaaren.“, erklärt N, „Wer mit wem tanzt, ist mittlerweile klar?“ Die betroffenen 4 Mädchen und 3 Jungs nicken. „Bei der nächsten Probe werden aber dann bitte keine Gäste mehr kommen.“, sagt N nun ernst und blickt erst zu Ji-eun und dann zu Jiyong, „Die Jungs von mir, die nicht beim Auftritt dabei sind, werden auch nicht mehr kommen, damit wir uns dann voll und ganz konzentrieren können.“ „Alles klar, kein Problem.“, sagt Jiyong. „Danke.“, sagt N. Einerseits dafür, dass er es ihm nicht übel nimmt und andererseits, dass er so freundlich ist. „Steht schon eine Choreographie fest?“, fragt Hongbin seinen Leader. „Ja, im Großen und Ganzen schon, aber erst sollten wir den ursprünglichen Tanz verinnerlicht haben.“, sagt er und schiebt sich etwas Kimchi in den Mund. „Klar, verstehe.“, sagt Hongbin und isst weiter. Eine halbe Stunde später sehen sie sich erstmals das Video von der Dance Practice zu Now an, dabei stellt N den Laptop hinter sich und rutscht etwas näher zu Hyuk, damit alle eine gute Sicht darauf haben. Es geht los mit einer ulkigen Nahaufnahme von HyunA und Hyunseung, daraufhin zeigen sie ihre Schuhe und dann geht es auch schon los; die Hintergrundtänzer sollen sie laut Hakyeon gedanklich ausblenden, da sie ja alle eigenständig tanzen werden und es nur einmal zu einer kurzen Session der Mädchen und Jungs getrennt kommen wird. „Sie sieht ja fast süß aus, wenn sie nicht so geschminkt ist.“, meint Diana verblüfft. Kurz muss sie daran denken, dass Seunghyun ja was mit ihr hatte. Richtige Momente, in denen nur die beiden zu sehen sind, bleiben eher selten, aber Hongbin und Ken wird ganz übel dabei, wenn sie daran denken, dass sie mit diesen beiden zickigen Mädchen so tanzen müssen. N sieht das ganz gelassen, er hat jetzt schon viel Spaß mit Diana. Babsi hat eher Angst davor, wie sie das bewältigen soll, denn sie hat noch nie so weiblich getanzt. „Wir werden uns irgendwelche Outfits mit karierten Hemden organisieren.“, wirft N nachdenklich ein und kaut geistesabwesend auf seinen Fingerkuppen. „Die bewegen sich total abgehackt.“, meint Diana, als das Video etwa bei der Hälfte angekommen ist. „Nun ja…“, meint Hakyeon und nimmt nun seine Finger aus dem Mund, „Stimmt schon, das müssen wir ein wenig ändern.“ Ganz konzentriert sieht er den beiden im Video zu, als sie nur zu zweit den essentiellen Tanzpart hinlegen. „Okay. Das da-“, sagt er und zeigt auf den Bildschirm, als Hyunseung am Bein von HyunA hinunterfährt und sich dabei ganz seltsam bewegt, „-muss viel smoother rüberkommen. Aber ich glaube kaum, dass wir damit Probleme haben.“ Leo greift auf die Mausfläche auf dem Laptop und spielt zurück zu dem Part, wo jeder auf seinen Arm zeigt, als ob er dort eine Uhr trägt. „Das müssen wir üben.“, sagt er gleich zu Babsi, die daraufhin nickt. Sie weiß, dass sie es mit dem Hüftschwung überhaupt nicht draufhat. „Okay.“, sagt Hakyeon und klatscht in die Hände, „Dann machen wir jetzt jeder einen Durchlauf, bis es ein wenig sitzt und dann ist Schluss für heute.“ Die Personen nicken und stellen sich auf. Währenddessen überlegt N schon, wie er den Tanz beim nächsten Mal besser für alle anderen verdeutlicht. Er fragt schließlich Diana, ob sie ein Problem damit hat, ihn vorher schon mit ihm einzustudieren, damit sie die beiden Choreographen für die anderen geben können. Diana hat damit überhaupt kein Problem; im Gegenteil dazu freut sie sich sogar, eine Hilfe für ihn und die anderen sein zu können. Während Naeun und Hara kein Problem haben und die sexy Moves ganz schnell beherrschen, tut sich Diana damit etwas schwerer, weil sie noch nie so getanzt hat. Babsi verzweifelt dafür vollkommen, da sie sich dabei anstellt, wie der letzte Idiot und jede Berührung von Taekwoon auf ihrer Haut wie Feuer brennt. Ji-eun, die als einzige nicht von den tanzenden Personen abgelenkt ist, hat sich bereits beim gestrigen Mädelsabend vorgenommen, Babsi im Auge zu behalten. Sie selbst kann mit dem Verhalten von Leo natürlich kaum was anfangen, weil sie ihn so gut wie gar nicht kennt; aber vielleicht hilft das später Hara weiter, um das Ganze zu analysieren. „Okay, dann Diana – bis übermorgen.“, beginnt sich Hakyeon von allen zu verabschieden, „Und der Rest dann bis am Samstag, ja?“ „Alles klar!“, sagen die Mädchen und die betroffenen Jungs gleichzeitig. Der Terminplan von ihnen allen ist so vollgestopft, dass sie es leider nicht mehr vor Samstag schaffen, mit dem Üben zu beginnen. Danach sind es bloß nur mehr 2 Wochen, dass sie wirklich üben können; das macht Babsi gleich noch um einiges nervöser. Sie verabschieden sich alle voneinander und Jiyong bringt zuvor noch Babsi nach Hause, eher er sich mit Diana einen gemütlichen Abend auf der Couch gönnt. „Erzähl, wie war’s gestern?“, fragt Sungkyu Babsi, die ihm gerade gegenüber sitzt. Sie haben sich spontan verabredet und sitzen gerade nebeneinander auf einer Parkbank in einem ruhigen grünen Eckchen. Babsi hat sich Mal wieder einen Bubble Tea mit Apfelgeschmack geholt und Sungkyu schlürft immer Mal wieder seinen Erdbeermilkshake. „Total spannend. Aber ich bin jetzt schon sowas von nervös.“, jammert sie, „Ich weiß gar nicht, wie ich es schaffen soll, vor so vielen Leuten zu tanzen.“ „Ach, das wird schon.“, sagt der Koreaner neben ihr, um sie ein wenig zu beruhigen, „Wenn du auf der Bühne stehst, dann denkst du sowieso nur an das, was du tust.“ „Ich wette, ich breche mir das Bein, wenn es soweit ist.“, sagt sie mit verschwörerischer Stimme und sieht zwei Spatzen zu, wie sie sich um ein paar Brotkrumen in der Wiese streiten. Sungkyu wirft dem Mädchen einen Blick zu, das links von ihm sitzt. Er räuspert sich und richtet sich hinter ihr auf, um seinen linken Arm auf die Banklehne hinter ihr zu legen und dabei auch noch möglichst lässig zu wirken. Entweder ist es ihr gar nicht bewusst, oder sie bemerkt es nicht; jedenfalls reagiert sie kaum darauf. „Was machst du immer, bevor du auftrittst?“, fragt sie ihn nun aufgeregt und erhofft sich, von ihm den ultimativen Tipp gegen Lampenfieber zu erhalten. Aber da hat sie falsch gedacht… „Ein paar Worte zu meinen Jungs sagen und dann auf die Bühne gehen.“, meint er und wirft ihr einen kurzen, entschuldigenden Blick zu, ehe er an seinem transparenten Strohhalm nippt und sich den Geschmack frischer Erdbeeren auf der Zunge zergehen lässt. Ihm ist bewusst, dass das absolut nicht die Antwort ist, die sie sich erhofft hatte. Seufzend fährt sie sich durch die Haare und schlürft den letzten Rest des Bubble Teas aus ihrem Becher. Dann sieht sie wieder den Koreaner neben sich an. „Wie wird das morgen eigentlich gemacht?“, fragt sie. „Morgen?“ Das Mädchen nickt eifrig. „Morgen sind ja die Aufnahmen zu Running Man.“ „Genau.“, sagt er, „Aber keine Angst, die Aufnahmen sind allesamt nicht live. Und es gibt immer wieder Pausen, damit sich die Gäste ausruhen können.“ Zu ihrem Glück ist ja er ebenso bei der morgigen Show dabei, also hat sie zumindest schon mal eine Person, mit der sie sich moralisch verbünden kann. Als sie mit dem leer getrunkenen Plastikbecher in ihren Fingern hantiert, sieht sie ihm aus dem Augenwinkel heraus zu, wie er den Strohhalm zwischen seine Zähne nimmt und weiße, schäumende Dickflüssigkeit durch das transparente Plastik hinter seine Lippen wandert. Sie schluckt schwer und konzentriert sich noch mehr auf den leeren Becher in ihrer Hand. Wie geht das, dass er sie von einer Sekunde zur anderen so nervös macht? „Bah, das ist grad fast nur mehr Wasser.“, sagt er neben ihr und steht von der Bank auf. Dabei streift sein Arm kurz unabsichtlich ihren Rücken, weshalb sie kaum merklich zusammenzuckt. So viel denkt sich Sungkyu bei dieser banalen Berührung gar nicht. Er wirft den Becher in einen Mülleimer und dreht sich dann so um, dass er sie dabei direkt ansehen kann. „Alles okay?“, fragt er nach und setzt sich zurück auf die Bank, hält dabei absichtlich wenig Abstand zu ihr und setzt einen so perfekten Unschuldsblick auf, dass man ihm nie im Leben zutrauen würde, was er in diesem Moment gerade im Schilde führt. „J-ja, klar.“, stottert sie und zupft eifrig nickend ein paar imaginäre Fussel von ihrem Knie weg. „Du bist so rot im Gesicht.“, sagt er verspielt und legt ihr seine Hand an die Stirn. Natürlich ist ihm klar, dass sie nicht rot im Gesicht ist, weil sie krank ist oder sonst was. Das erkennt selbst ein Blinder. Aber sie selbst ist so naiv, dass sie nicht davon ausgehen wird, dass ihm das nicht auffällt. Wahrscheinlich ist ihr das selbst nicht einmal klar, warum sie so reagiert. „Nein, nein.“, krächzt sie und starrt weiterhin auf ihre Knie, „Alles gut.“ „Du brauchst nicht nervös zu sein.“, sagt er mit einer ruhigen Stimme, „Morgen wird schon alles glatt gehen. Außerdem ist Diana doch auch dabei.“ „Ja, das weiß ich.“, sagt sie mit zittriger Stimme und hebt den Blick, um ihm in die Augen zu sehen. „Ich freu mich schon auf morgen. Sehr sogar.“ „Schön.“, antwortet er und schmunzelt etwas. „Ja, ich bin schon gespannt, was bei Running Man so passiert.“, stammelt sie aufgeregt. Sie macht das ganz fertig, dass er so nahe zu ihr gerutscht ist. Aber sie bringt nicht den Mut auf, ihm zu sagen, dass er sich etwas weiter wegsetzen soll. Wie blöd käme denn das? „Ja?“, fragt er und legt ganz unschuldig seine Hand wieder hinter sie auf die Bank. Nicht einmal 5 Zentimeter trennen sie im Moment voneinander. „Hast du das denn schon mal im Fernsehen gesehen?“, fragt er. Sie nickt und starrt wieder auf ihre Knie. Zupft erneut ein paar imaginäre Fussel weg und betrachtet zittrig ausatmend ihre Finger. „Jap.“, sagt sie nur knapp. „Welche Folge war das denn?“ Er stellt vielleicht Fragen. Es gibt doch gefühlte tausend Episoden von Running Man! „Weiß ich nicht mehr.“, sagt sie und gibt sich alle Mühe, ihre Atmung in den Griff zu kriegen. Sie kommt sich schon ganz blöd vor, weil er hier mit ihr redet und ihre Stimme dabei so komisch wird. Sungkyu wird sich ja schon schön was über sie denken. „Welche Bands waren denn dabei?“, fragt er. „Waren glaub ich mehrere. Sind die da immer auf Jeju Island?“, fragt sie ihn. „Ja, wir doch auch. Heute Abend geht es los und dann holt der Bus die Leute ab.“ „Was?!“, fragt sie verdutzt, „Wir fahren mit dem Bus?!“ „Kam doch alles per Mail die Info. Nicht gelesen?“ Sie sieht ihn etwas beschämt an. Diese ganzen Termine und alles, die sie in den letzten Tagen hatte, das ist so viel gewesen, dass sie gar keine Mails gelesen hat. „Wie lange fahren wir da?“, fragt sie ihn. „5 Stunden etwa.“, sagt er, „Aber vorher müssen die ganzen Leute eingesammelt werden, das dauert auch ein wenig.“ Babsi nickt. Und daraufhin erklärt er ihr in ein paar kurzen Sätzen, was auf sie zukommt. Dass es heute ab 15 Uhr losgeht, also haben sie so gesehen noch 3 Stunden Zeit, etwas zu unternehmen. Dann sind bis 16 Uhr alle eingesammelt, um 21 Uhr sind sie etwa dort und um 22 Uhr spätestens die Hotelzimmer bezogen. Morgen nach dem Frühstück haben sie alle eine halbe Stunde bis 11 Uhr Zeit, um gemeinsam mit ihrem Team ihre Vorstellungen einzustudieren und dann geht es schon los zum Drehort, zu dem sie jeweils in den Teams gebracht werden, um dort dann vor laufenden Kameras ihre einstudierten Intros zum Besten zu geben. „Klingt echt stressig.“, sagt sie und wirft ihm einen leicht verzweifelten Blick zu. „Ach was, das wird schon. Und nach dem einen Drehtag geht es nach Hause, dann schläfst du morgen schon wieder in deinem eigenen weichen Bettchen.“ „Darum geht es doch gar nicht.“, sagt sie und sieht nun wieder auf ihre Knie. Dabei wirft sie ihm ganz nervös einen Blick aus dem Augenwinkel heraus zu. Sieht auf seine rechte Hand, die auf seinem Schoß liegt und begutachtet den Ring, der sich um seinen Ringfinger schlingt. Er bemerkt ihren Blick, reagiert aber wenn dann nur sehr subtil darauf. Denn da sie nun offenbar die erhaltenen Informationen verarbeitet hat, ist sie wieder dabei angekommen, ihrer Nervosität nachzugehen, die er in ihr auslöst. „Und, weißt du schon, welche Gruppe dabei war?“, fragt er sie. Babsi zuckt mit den Schultern. „Waren mehrere verschiedene Episoden, die ich von Running Man gesehen habe.“, sagt sie leise. „Ach so?“ Sie nickt, sieht nun zu ihren Händen, ehe sie damit nervös zu spielen beginnt. Er hebt seine rechte Hand und deutet mit dem Zeigefinger an ihr vorbei. „Schau mal.“, sagt er. Sofort dreht sie den Kopf zur Seite, um zu sehen, was er ihr dort zeigen will. Aber dort ist nichts außer Bäumen oder anderem Grünzeug. Verwirrt dreht sie den Kopf zurück. Im nächsten Moment spürt sie plötzlich seine weichen Lippen an ihrem Mundwinkel, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Warmer Atem schlägt ihr entgegen. Verdutzt starrt sie ihn an, sieht ihm dabei direkt in seine dunklen, fast schwarzen Augen. Sein Gesicht ist von dem ihren nur wenige Millimeter entfernt, so nahe ist er ihr. Und wegen der Berührung seiner Lippen schlägt ihr Herz jetzt so schnell, dass ihre Brust wohl jeden Augenblick zerbersten wird. Noch bevor sie einen klaren Gedanken fassen kann, legt er den Zeigefinger, mit dem er gerade noch an ihr vorbei gedeutet hat unter ihr Kinn, um ihr Gesicht in die richtige Höhe zu ziehen. Als sie seine Lippen erneut spürt, legt er sie direkt auf die ihren. Ihr Atem erzittert, denn er sieht ihr noch immer direkt in die Augen und lässt seine Finger nun nach hinten an ihren Hinterkopf gleiten, wo er sie in ihrem Haar verschwinden lässt und damit beginnt, abermals seine Lippen gegen die ihren zu bewegen. Sie fühlen sich so unglaublich weich für sie an und in ihrer Gefühlswelt herrschen gerade so viele verschiedene Gedanken und Emotionen vor, dass alles in ihr zu implodieren droht. Sungkyu legt seine linke Hand an ihren Rücken. Sie ist ohnehin mit dieser Situation überfordert und schreckt überrumpelt hoch, als sie seine anderen Finger an ihrem Rücken spürt. Dabei hüpft sie ihm förmlich in die Arme. Er fasst dies als eine Einladung auf, den Kuss zu vertiefen, schlingt den linken Arm um ihre Taille und zieht sie eng an sich heran. Währenddessen streicht er mit dem Daumen seiner rechten Hand immer wieder über ihre Wange, setzt abermals seine Lippen auf ihren ab und spürt an ihrer halben Erwiderung das aufgeregte Zittern in ihren Lippen. Im Moment überfordert er sie wohl etwas und löst sich deshalb von ihr. Ein Schmunzeln huscht über seine Lippen, während er sie noch eng bei sich hält und ihr weiterhin mit dem Daumen über die Wange streicht. Abgehackt schlägt ihm ihr Atem entgegen. Am liebsten würde er sie gleich nochmal küssen, aber er weiß nicht, wie sie das aufnehmen wird. Gerade streicht er wieder mit seinem Daumen ihre Wange entlang, streift dabei ihren Mundwinkel, ohne den Blickkontakt zu ihr zu unterbrechen. „Alles gut?“, fragt er sie leise. „Denke schon.“, haucht sie eine leise Antwort. Wieder huscht ein Schmunzeln über seine Lippen. „Willst du nochmal?“, fragt er leise. Wenn es nach ihm geht, dann könnte er sie eine Stunde oder noch länger küssen. „Ja…“, gibt sie kleinlaut zu. Und damit legt er ihr grinsend erneut seine Lippen auf die ihren und küsst sie wieder. Gerade, als er dabei ist, den Kuss wieder etwas zu vertiefen, hickst sie plötzlich. Mit einem amüsierten Ausdruck in den Augen löst er sich von ihr. Erneut hickst sie und schlägt sich peinlich berührt die Hand vor den Mund. Leise kichernd lehnt er sich zurück und gibt sie frei. Sie ist so aufgeregt wegen ihm, dass sie Schluckauf bekommt. Wie süß ist das denn! Zwei eisig kalte Hände legen sich um seine Augen. Er greift sofort danach, um sie wegzustreichen. „Nicht!“, ruft seine Freundin hinter ihm, „Du musst raten! Wer bin ich?“ „Hmmm…“, gibt Jiyong lange und gedehnt von sich, ehe er seine Finger auf die ihren legt, um sie damit etwas zu wärmen. Andernfalls frieren sie ihm noch auf der Haut fest und darauf ist er nicht unbedingt scharf. „Wer bin ich?“, wiederholt sie ihre Frage und rüttelt etwas an seinem Gesicht. Sie muss sich ja selbst schon das Lachen verhalten, aber sie hat gerade eine solche Lust darauf, das zu tun. „Maus?“, fragt er. „Was?“, erwidert sie verdutzt. Das ist eine Antwort, mit der sie jetzt nicht unbedingt gerechnet hat. „Elefant? Katze?“ Er verschlingt seine Finger in die ihren, zieht sie blitzschnell um sich herum und drückt sie gegen das Waschbecken vor sich, um ihr einen verspielten Kuss zu geben. „Ah, jetzt weiß ich es.“, flüstert er, als er auf ihren Lippen den Geschmack von Honig vernimmt. „Eine süße kleine Biene bist du.“ „Hast du mich gerade klein genannt?“, fragt sie und schlägt gespielt böse gegen seine Brust. Er grinst frech und hebt sie urplötzlich hoch. Lachend wird sie von ihm in der Luft gewirbelt, ehe er sie dann doch wieder zurück auf den Boden setzt und ihr ein paar Haare aus dem Gesicht streicht. „Na, schon aufgeregt?“, fragt er sie. Er weiß genauso wie sie, dass der Bus in knapp zweieinhalb Stunden da sein wird, um sie abzuholen. „Nein, Babsi und Sungkyu sind doch auch dabei.“, sagt sie, „Das wird bestimmt ein Spaß.“ „Ja, aber ihr seid nicht im gleichen Team.“, sagt er. „Macht nichts, wir sind alle in verschiedenen Teams. Aber ich werde mich schon mit den beiden, mit denen ich im Team bin, anfreunden.“ „Mit wem bist du denn in der Gruppe?“, fragt er sie interessiert und lässt sie los, um sich nun die Zähne zu putzen, wie er es zuvor eben vorgehabt hat. „Yura von Girl’s Day und Jae-suk.“, sagt sie. Jiyong neben ihr fängt an, hysterisch zu lachen. Verblüfft blinzelt sie ihn an. „Was ist denn so lustig?“ „Du bist mit Jae-suk in der Gruppe, da hast du bestimmt genug zu lachen.“, prophezeit er ihr. Da hat er wohl nicht so Unrecht, denn Jae-suk, auch Grashüpfer genannt, ist ein größerer Comedian, als es Doni und Coni von Weekly Idol je sein könnten. „Wird der Bericht schon hochgeladen?“, erkundigt sich Kyu-won bei seinen Leuten, als er den Raum betritt. Sofort springen manche von ihnen auf und verbeugen sich ehrfürchtig vor ihm. Doch heute war ein langer Tag für ihn und so geht er gleichgültig an seinen Leuten vorbei und bleibt direkt vor dem Bildschirm stehen, der mit dem Hauptrechner verbunden ist. Auf diesem läuft ein Programm, das den Datenverkehr anzeigt, der über das Onlinemagazin läuft. „Ist schon im Internet, Chef.“, sagt einer der Leute neben ihm. Zufrieden grinst er und fängt an, hämisch zu grinsen. „Gut.“, sagt er bloß. „Hier, trink das.“, sagt Sungkyu und hält Babsi einen Becher eiskaltes Wasser hin, den er ihr gerade im Café um die Ecke geholt hat. Sie nimmt ihn danken an, nimmt den Deckel ab und trinkt sofort eilig daraus. Noch während sie etwas davon im Mund hat, muss sie erneut hicksen. Etwas von dem Wasser fließt zurück in den Becher, was ihr ziemlich peinlich ist, obwohl es keine große Sache ist und Sungkyu auch kein Anzeichen von sich gibt, das bemerkt zu haben. Mit hochrotem Kopf trinkt sie es leer, wartet daraufhin einige Sekunden und blinzelt ihn dabei erwartungsvoll an. Er sieht sie an, runzelt die Stirn und wartet ab. Tatsächlich kommt zunächst kein Laut mehr, doch als sie erleichtert ausatmet, hickst sie sofort wieder. Sungkyu schüttelt lachend den Kopf und lehnt sich neben ihr zurück gegen die Banklehne. „Das wird wohl vorerst nichts mehr.“, sagt er und sieht sie amüsiert an. „Womit denn?“, fragt sie ihn panisch, der rote Schimmer um ihre Nase entstammt noch dem peinlichen Moment von zuvor. „Dass dein Schluckauf hier aufhört.“, antwortet er diplomatisch „Oh.“, sagt sie kleinlaut. „Ja…“, meint er. Im nächsten Moment läutet sein Handy. Es ist Myungsoo, der ihm anbietet, seine Sachen mit einzupacken, damit er direkt von dort in den Bus steigen kann, wo er sich gerade aufhält, also direkt vom Park aus. Das Angebot nimmt er gerne an; und lässt gleich ein paar Reservesachen für Babsi einpacken, die ja gar keine Zeit hatte, ihre Tasche für heute Abend zu packen. „Das krieg ich hin.“, sagt Myungsoo am anderen Ende der Leitung. „Super, danke!“, meint Sungkyu und legt auf. Dann dauert es nicht mehr allzu lange und sie werden vom Bus beim Park abgeholt, in dem dann bereits Myungsoo, Diana, die typischen Moderatoren bei Running Man, Dasom sowie Hyerin von Sistar, Yura von Girl’s Day und letztlich die beiden Mädchen Eun-ji und Naeun von A Pink Platz gefunden haben. Fehlen nur mehr die teilnehmenden Jungs von 2PM, BEAST und MBLAQ. Babsi steuert direkt auf Diana zu und setzt sich neben sie, während Sungkyu ihr dann die zweite Tasche reicht, in der Sachen für sie sind und sich neben Myungsoo sitzt, der direkt hinter Diana Platz genommen hat. Zwar ist die Fahrt nach Jeju Island ganz amüsant für die meisten Fahrgäste, aber Babsi starrt erst eine geschlagene Stunde aus dem Fenster und weiß nicht viel mit sich anzufangen. Währenddessen unterhält sich Diana prächtig mit Sungkyu und Myungsoo. Sie necken sich immer wieder und Sungkyu wird von Diana ganz schön Gas gegeben, was diese wiederum richtig gut findet. Selten gibt es jemanden, der in Punkto Schlagfertigkeit mit ihr mithalten kann. Vielleicht sollte sie einfach Mal ein paar Minuten alleine mit Ravi verbringen, da fängt selbst sie an zu weinen. Zwei Stunden sind sie schon im Bus unterwegs, als Yura zu jammern beginnt, dass sie ganz dringend aufs Klo muss und deshalb die nächste Raststation angesteuert wird. Kaum sind sie dort angekommen, stehen auch die beiden Mädchen von A Pink sowie Babsi von ihren Plätzen auf, um draußen etwas frische Luft zu schnappen. Barbara, die ja keine Ahnung hat, wie böse Naeun eigentlich ist, wirft ihr ein freundliches Lächeln zu und stellt sich etwas abseits hin. Sie greift zu ihrem Handy und öffnet in ihren Gedanken versunken das Menü der Kurznachrichten. Dort beginnt sie zu tippen und sendet den Text bereits weg, ohne noch einmal vorher darüber nachzudenken. Babsi ► Taekwoon Sungkyu hat mich vorhin geküsst. Schließlich kann man ja kaum sagen, dass sie ihn zurückgeküsst hat. Sie war zu überrumpelt von der ganzen Situation als dass sie etwas Derartiges getan hätte. Der Busfahrer gibt ihnen ein Zeichen, dass es weitergeht und schnell steigt sie wieder ein. Fragt sich die ganze Zeit über, was sie sich dabei eigentlich gedacht hat, Sungkyu auch noch zu sagen, dass sie noch einmal von ihm geküsst werden will. Naja, zumindest kann sie jetzt wenigstens irgendwo zuordnen, was das für ein seltsames Gefühl ist, das sie immer in Sungkyus Anwesenheit bekommt. Bei Janosch war sie bloß nervös, weil sie wusste, dass der Sex mit ihr wollte. Für Yongguk hat sie anfangs sehr geschwärmt, ja. Aber da war es dann nach dem einen Monat dasselbe. Sie ist wahnsinnig nervös geworden, wann immer sie ihn angesehen hat, weil er Sex mit ihr wollte. Oder sie sich zumindest denken konnte, dass er langsam weitergehen wollte. Wenn sie Zeit mit Sungkyu verbringt, ist das ähnlich mit dem, was sie Yongguk gegenüber gefühlt hat. Und sobald sie in Seunghyuns Nähe ist, fühlt sie sich schrecklich unwohl, weil sie so ein seltsames Herzklopfen kriegt. Aber nicht, weil sie in ihn verliebt ist, sondern weil sie nicht weiß, wie sie sich verhalten soll. Das weiß sie mittlerweile. Zum Schluss ist da noch Leo. Wenn sie nur an den denkt, so wie jetzt gerade, sinkt ihr schon das Herz in die Magengegend. Aber wenn sie Zeit mit ihm verbringt, fühlt sie sich immer so wahnsinnig wohl bei ihm… Ein leiser Jauchzer entkommt ihr, während sie noch den Gang entlang läuft, weil plötzlich ihr Handy zu läuten beginnt. Auf dem Display ist ein Foto von ihr und Leo zu sehen, das er vor einigen Wochen im Taekwondogebäude von ihnen beiden gemacht hat, nachdem sie ordentlich darüber gejammert hat, dass sie ein Foto mit ihm für ihre Kontakte braucht. Hinter ihr sieht Naeun sofort, wer da auf dem Display aufflackert, doch das fällt ihr selbst gar nicht auf. Dazu ist sie viel zu nervös und damit beschäftigt, sich zu fragen, warum er jetzt anruft. Mit zittrigen Fingern greift sie nach dem Punkt auf dem Display, mit dem sie das Gespräch annimmt. Noch während sie sich das Gerät ans Ohr drückt, setzt sie sich auf einen Platz, der weiter weg von Diana und Sungkyu ist. Naeun und Eun-ji gehen an ihr vorbei. „Ja?“, fragt sie mit nervöser, zittriger Stimme. „Was soll das heißen.“ „Ehm, genau… das, was ich geschrieben habe.“, flüstert sie so leise wie möglich und sieht sich etwas paranoid um. Auf dem Zweiersitz direkt daneben hocken zwei Moderatoren und hinter ihr sitzen Chansung und Wooyoung von 2PM, die in ein Gespräch über Wassersport vertieft sind. „Warum zum Teufel küsst du ihn?!“, will Taekwoon augenblicklich wissen. „Es ist ja nicht so, dass ich die Initiative ergriffen habe!“, faucht sie leise. Dass schräg hinter ihr gleich die beiden Mädchen von A Pink sitzen, ist ihr nicht bewusst. Aber so sehr sich Naeun auch anstrengt, sie kann kein einziges Wort hören, was da vorne gesprochen wird. „Du hast vielleicht Nerven.“, raunzt er am anderen Ende. Babsi wird blass im Gesicht. Sie hat ihn noch nie wütend erlebt und nicht vorgehabt, das bald zu erleben. Zunächst schluckt sie den Kloß hinunter, der sich in ihrem Hals gebildet hat, ehe sie weiterspricht: „Hör zu, ich weiß, es war doof. Aber ich bin auch verwirrt, okay?“ Immerhin geht sie gerade davon aus, dass sie für Sungkyu schwärmt so wie sie für Yongguk geschwärmt hat. Wenn sie an den Kuss zurückdenkt, wird ihr aber richtig übel, weil sie an Taekwoons Reaktion gerade denkt. Ihr ist wichtig, was er von ihr hält. Viel zu wichtig, wenn man es genau betrachtet. „Es tut mir Leid.“, flüstert sie leise, als noch immer keine Antwort von ihm kommt. „Ich will sowas nicht nochmal hören.“, gibt er nun endlich wieder von sich. „Hey, ich hatte gar keine Ahnung, dass er sich für mich interessiert!“, faucht sie leise und sieht sich ein weiteres Mal paranoid um. Sie richtet sich auf dem Platz auf, hockt sich auf die Knie und wirft einen Blick zu Sungkyu, der gerade mit Diana über irgendwas lacht. Dass sie dabei von den beiden Jungs aus 2PM ganz schräg angesehen wird, ist ihr gar nicht bewusst. „Ich schon.“, sagt Leo leise. „Warum sagst du mir dann nichts davon?“, fragt sie ihn und wirft nun Wooyoung einen Blick zu, den er verwirrt erwidert. Sie grinst entschuldigend und setzt sich wieder auf ihren vorübergehenden Platz. „Woher soll ich denn wissen, dass du dich im nächstbesten Moment von ihm knutschen lässt?“ Sie seufzt und fängt an, nervös auf ihrer Unterlippe zu kauen. „Ich sagte doch, es tut mir Leid.“, nuschelt sie und überlegt, was sie als nächstes sagen soll. „Warum bist du überhaupt so sauer?“, fragt sie dann. Denn in dem Moment wird ihr bewusst, dass sein Verhalten ganz schön unlogisch ist. „Ich bin nicht sauer.“, sagt er mit einer gefährlich ruhigen Stimme. „Ach nein?“, fragt sie nach. „Nein. Du hast mich nur etwas kalt erwischt damit.“, murmelt er leise. „Ahja.“, sagt sie und runzelt die Stirn. Das kauft sie ihm aber jetzt nicht ganz so ohne weiteres ab. In ihrem Kopf hat sie sich jetzt während der Frage und seiner Reaktion einen Satz zu Recht gelegt, der ausgesprochen nicht mehr ganz so gut klingt, wie sie sich das ausgedacht hat. „Ich erzähle es dir wenigstens, wenn da was passiert. Du triffst dich doch bestimmt wieder mit Hara.“ Es ist seltsam ruhig am anderen Ende der Leitung, für mehrere Sekunden lang sogar. Sie will sogar schon nachfragen, ob er noch dran ist, bevor er anfängt zu reden. „Mit Hara ist nichts mehr. Davor hab ich Naeun entjungfert, da warst du gerade in Amerika. Und vor ihr gab es mit Hana bloß was Einmaliges, da hat sie… was für mich getan. Mit Minkyung hatte ich etwas längeres, aber das warn dann alle.“ „Alle von was?“ „Vom letzten halben Jahr.“ „Ach du scheiße.“, keucht sie und beißt sich sprachlos in die Lippen. „Warum machst du mit denen Schluss?“ „Weil sie mir zu langweilig werden.“, sagt er leise und mit kühler Stimme, dass es ihr regelrecht eine ganz unangenehme Gänsehaut über den Rücken zieht. „Und du… triffst dich nicht mehr mit Hara…?“, fragt sie kleinlaut nach, um sicher zu gehen. „Nein.“ „Warum nicht mehr?“ Sie hofft so sehr darauf, dass sie selbst der Grund ist – warum, weiß sie nicht. Aber wenn er jetzt was anderes sagt, wird ihr Herz in tausend kleine Stückchen zerbersten. „Weil du willst, dass ich nochmal mit dir schlafe.“ Ein ganz seltsames Gefühl, das sie bisher noch nie erlebt hat, durchlebt sie für den Bruchteil einer Sekunde. Es ist kein Stromschlag, der durch sie geht und es sind auch keine tausend Schmetterlinge, die wild durch ihren Bauch flattern. Trotzdem fühlt es sich an, als hätte sie gerade auf eine heiße Herdplatte gegriffen und die Hitze würde durch ihren ganzen Körper gleiten. „Oh.“, krächzt sie, weil ihre Stimme in ebendiesem Moment kläglich versagt. „Schreib mir, wenn du morgen nach Hause fährst.“, verlangt er. „Okay…“, nuschelt sie kleinlaut, ohne zu wissen, was er mit der Information anfangen will. „Und noch etwas.“ „Hm?“ Sie kann sich gar nicht erinnern, wann er das letzte Mal so viel mit ihr geredet hat. Gerade richtet sie sich auf, bereit auf ihren eigentlichen Sitzplatz zurück zu kehren. „Ich fasse niemand anderen an, weil du mich willst.“, sagt er mit einer so schneidenden Stimme, dass sich jedes einzelne Wort in ihr Ohr brennt, „Also erwarte ich dasselbe von dir.“ „Okay.“, stimmt sie zu. Klingt immerhin fair. Dann gleitet ihr Blick über die restlichen Sitzbänke und sie setzt sich neben Diana. „Also… bis morgen dann.“ „Ja“, sagt er nur und dann ist das Gespräch beendet. Neben ihr lacht Diana schon wieder mit Myungsoo und Sungkyu. Es ist ein Wunder, dass sie dem ganzen Rest im Bus noch nicht auf die Nerven gehen. „Mit wem hast du da telefoniert?“, fragt Diana nach. „Nur mit Leo.“, winkt Babsi ab und klinkt sich sofort in das Gespräch ein, um sich von seinen Worten abzulenken. Weil sie ihn will… Es ist bereits der nächste Tag, das Frühstück ist vorbei und es geht direkt mit dem Auto in den einzelnen Teams zum Ort, an dem sie sich mit einer kurzen Tanzeinlage zu einem Song der Idols in der Gruppe für die Show vorstellen. Sungkyu und Myungsoo machen gemeinsam mit Haha den Anfang. Dabei gibt sich der Komiker so irre, dass sich die beiden Jungs von Infinite kaum vor Lachen halten können. Gleich die nächsten sind die beiden Mädchen von A Pink zusammen mit Gary. Kaum dass Eun-ji und Naeun aus dem Auto gestiegen sind, beginnt Haha wie irre zu schreien und erschreckt damit sogar die Jungs an seiner Seite. Der Typ gibt ein sehr überzeugendes Fangirl ab. Mit der nachfolgenden Showeinlage erhält Gary den Beinamen Pink, was zu einem Running Gag in der gesamten Folge wird. Im dritten Team ist Babsi zusammen mit Kikwang und Doojoon. Noch während dem Üben hat sie die beiden immer wieder zum Lachen gebracht, weil sie die beiden angeschwärmt hat, wie toll sie BEAST nicht findet und dass sie ihr unbedingt was beibringen sollen. Praktisch, dass zur Vorstellung bei Running Man zu einem Song von ihnen getanzt wird. Die beiden sind wahre Gentleman und werden in den nächsten Stunden noch beweisen, wie gut sie Babsi vor Naeuns subtilen Attacken beschützen können. Denn da sie mit ihr in einer gemeinsamen Gruppe sind, kriegen sie das direkt mit. Doojoon ist 1989 geboren, Kikwang 1990. Daher trifft es sich gut, dass sie zusammen mit Babsi in ein Team gesteckt worden sind, denn dadurch stehen sie direkt auf Augenhöhe in einem freundschaftlichen Verhältnis zueinander. Doojoon dreht sich zu ihr um, da sie die letzte ist, die aus dem Auto steigt. Er vergewissert sich, dass sie bei ihnen ist, ohne über den roten Teppich zu stolpern, der hier ausgerollt ist und geht mit ihr und Kikwang rüber auf die weiße Plattform, welche die Bühne bildet. Naeun muss sich zwingen, freundlich zu grinsen. Aber es sind zu viele Kameras um sie herum. Getanzt wird zu Fiction und Babsi gibt ihr möglichst Bestes, nachdem sie nur eine knappe halbe Stunde Zeit hatten, um den Tanz zu üben. Kikwang dreht sich zu Babsi um, die hinter ihnen steht, die nickt und gibt damit das Zeichen zum Start. Er sagt ein leises Codewort, das sie sich zuvor ausgemacht haben und dann beginnen sie im perfekten Gleichschritt miteinander den Tanzausschnitt zu performen. Als ein Teil kommt, bei dem sie einen etwas breitbeinigeren Schritt machen müssen, weiß Babsi im ersten Moment nicht, dass sie das jetzt tun müssen. Da aber Kikwang wegen der kleinen Größe der Plattform fast runterfällt, kann er ihn auch nicht richtig machen, also fällt das gar nicht auf, dass sie eigentlich einen Fehler macht. Danach geht es perfektioniert weiter, denn sie ist hier mit 2 sehr begabten Tänzern im Team. Bei der letzten Position wirft ihr Kikwang ein amüsiertes Grinsen zu, dann ist ihre Vorstellung auch schon vorbei und Dianas Team ist dran. Alleine schon wegen ihrer Verkleidung kann sich Diana kaum selbst halten und muss sich zusammenreißen, um nicht lauthals zu lachen anzufangen. Yura von Girl’s Day hat sich die Haare zusammengebunden und vorgeschlagen, von ihr einen Song zu performen, nachdem ja Diana noch nichts veröffentlicht hat. Da es eigentlich ein sehr figurbetonter Tanz ist, der sehr sexy ist, muss Diana umso mehr grinsen und gibt ihr Bestes, die Vorstellung hinter sich zu bringen. Es ist umso amüsanter, dass sie besser als Yura zu der Melodie des Songs tanzt. Naja, sich bewegt. Tanzen kann man das nicht direkt nennen, aber gut. Im nächsten Team haben wir Kwang-soo zusammen mit Seung-ho und Joon von MBLAQ. Die drei warten nicht einmal, bis sie auf der provisorischen Bühne angelangt sind, bevor sie zu tanzen beginnen. Kaum ist das Auto weg, das sie hergebracht hat, bewegen sie sich als ob sie schwerfällige Atmungen hätten. Ausgerechnet Kwang-soo, der genauso wenig ein Idol ist, wie es etwa Haha oder Jae-suk in Dianas Team sind, stürmt los und zeigt dramatische Tanzeinlagen. Sofort hüpfen ihm die beiden Jungs von MBLAQ nach, um direkt vor ihm zu tanzen. Sie machen sich dabei mit vollster Absicht zum Affen und weder Diana noch Babsi können sich halten und schreien fast los vor Lachen, als auch noch Pink Gary ruft: „Meine Augen! Ahhh, meine Augen!“ Zwar sind die 3 weiter vorangekommen, aber Kwang-soo wühlt sich am Boden und reißt beinahe Joon mit auf den Boden. Noch nie hat es eine so geniale Version von MBLAQ’s Y gegeben. Ihr Leader wird sie wohl erwürgen, wenn sie nach Hause kommen. Vor allem weil Kwang-soo so übertriebene Lippenbewegungen von sich gibt, als er so tut, als dass er singt, bringt Babsi so zum Lachen, dass sie sich auf den Boden hockt und selbst Joon schon anfangen muss zu lachen, als er sie ansieht. Kikwang hinter ihr verkneift sich das Lachen, gibt aber ein amüsiertes nasales Glucksen von sich, das auch noch Doojoon ansteckt. Als es vorbei ist, merkt man, dass Joon und Seung-ho voller Reue sind. Im nächsten und vorletzten Team sind Dasom und Hyerin von Sistar zusammen mit Jong-kook. Davon abgesehen, dass er überhaupt nicht in diese Dreiergruppe passt, weil er aussieht wie ein Kampfkoloss, ist die Verkleidung der Mädchen nicht unbedingt angebracht. Diana ihre ist ja noch witzig, aber das ist etwas zu sexy für ihren Geschmack. Kein Wunder, dass Team B die drei direkt auslacht und sich lustig über die kurzen goldenen Kleidchen mit den zerschnippelten Röcken macht. Kaum beginnen sie zu tanzen, fängt Diana unabsichtlich laut zu lachen an, weshalb Myungsoo am anderen Ende der Reihe sowie Babsi und die beiden Jungs von BEAST sofort weiter mitlachen und sich Joon von MBLAQ augenblicklich wegdreht, weil er nicht mehr kann. Kikwang hält sich die Augen zu, weil der Anblick von Jong-kook bei so einem Tanz einfach nicht auszuhalten ist. Hyerin ist etwas genervt und würdigt weder Babsi noch Diana mit einem Blick. Sie wendet sich sofort ab und stellt sich mit den anderen ans Ende der Schlange, während die letzte Dreiergruppe ankommt: Chansung und Wooyoung von 2PM gemeinsam mit Suk-jin. Das Wooyoung die totale Stimmungskanone ist, haben die beiden Mädchen gestern schon festgestellt, als sie zusammen mit ihm, den Jungs von BEAST und Infinite und Joon von MBLAQ etwas getrunken haben. Zwar haben sich auch Naeun und Eun-ji von A Pink dazugesellt, aber die waren nicht ganz so gesprächig. Die Moderatoren der Show waren gar nicht dabei im Restaurant des Hotels. Es wird zu Hands Up von 2PM getanzt und sofort springen die drei herum, fordern alle dazu auf, mit ihnen mitzumachen, dass Team B und C sofort mittanzen. Als Suk-jin allerdings von der Bühne fällt, springt Diana sofort auf ihn zu, um ihm aufzuhelfen, während Pink Gary vor Lachen in die Knie geht. Sofort machen die drei unbeirrt weiter, wenn auch Wooyoung die ganze Zeit lachen muss. Damit ist die Vorstellungsrunde beendet und gemeinsam geht es für 7 Teams, sprich 21 Personen, weiter zur nächsten Phase dieser Episode. Nach ein paar kurzen einleitenden Worten zu den Dingen, die in der heutigen Show auf sie zukommen, erhalten sie alle farbige Shirts, damit sie sich auf die Schnelle zu ihren Teammitgliedern finden und werden gebeten, sich umzuziehen. In der heutigen Show gilt es, sich auf offenem Wasser und auf Land zu behaupten, sie müssen eine Art Parcours durchleben und werden allerhand Nervenkitzel erleben. Das Team, das heute gewinnt, wird eine besondere Überraschung erhalten. Die Moderatoren der Show stecken die Teams von Babsi und Diana in ein gemeinsames Auto. Während Team A grün erhält, ist Team B grau, Team C orange, Team D schwarz, Team E blau, Team F weiß und Team G letztlich rot. Im Auto von Team A und B ist es mindestens so lustig wie im Auto von Team C und D, doch trotzdem ist Sungkyu damit beschäftigt, darüber zu sinnieren, weshalb ihm Babsi gestern den ganzen restlichen Tag so sehr aus dem Weg gegangen ist. Es geht als erstes in eine Schwimmhalle, in der sich die ersten – das sind Team B und C – bereits die ihrer Meinung nach besten Startplätze sichern können, ohne dabei laufen zu müssen. Sie stecken Flaggen mit den Logos der in der Gruppe befindlichen Idols in bereitstehende Blöcke und sichern sich so ihre Plätze. Danach wird ihnen über einen Lautsprecher durchgegeben, dass sie sich auf den Weg zum Schwimmblock in der Mitte machen müssen und derjenige, der nach Ablauf einer gewissen Zeit noch oben steht, hat einen Punkt für sein Team geholt. Während nun jedes Team damit beginnt, sich unterschiedlich darauf vorzubereiten, sprechen sich Doojoon und Kikwang direkt mit Babsi ab, Sungkyu und Myungsoo schließen Haha direkt aus dem Taktikgespräch aus und Diana bindet sich die Haare bloß hoch und ist bereit für den Kampf. Durch den Lautsprecher wird ein Countdown durchgegeben und sofort brodelt es in ihnen allen. Selbst Diana ist jetzt aufgeregt und hibbelig, während Kikwang und Doojoon bereits zum Absprung in den Pool bereit stehen. Das kann jetzt was werden! Auch das grüne Team sowie die restlichen stellen sich nun bereits zum Absprung an die Beckenkante. Dass ein paar Personen im Wasser stehen, um sie zusätzlich zu filmen, irritiert Diana und Babsi etwas, aber so sind diese Reality Shows eben aufgebaut. Babsi und Diana sind die ersten, die ins Wasser hüpfen, aber trotzdem schaffen es einige Jungs vor ihnen zu der Insel. In der Zwischenzeit gibt sich Kwang-soo aus Team E redlich Mühe, Jae-suk aus Dianas Team davon abzuhalten, ebenfalls ins Becken zu springen. Es ist schwieriger als erwartet, auf diese Insel zu kommen. Selbst wenn man schnell dort ist, rutscht man beim Raufklettern immer wieder ab. Kikwang, Joon sowie die beiden Jungs von 2PM sind die ersten, die es nach oben schaffen. Sungkyu ist kurz davor, nach oben zu klettern, währenddessen macht sich Kikwangs Kampfgeist bemerkbar. Mit beinahe schon roher Gewalt wirft er erst Joon ins Wasser, dann gleich Sungkyu zurück und kämpft weiter mit Chansung von 2PM, während er immer wieder alle runterwirft, die gerade hochklettern wollen. Diana, die gar keine Chance sieht, an Kikwang vorbei zu kommen, fängt lauthals zu lachen an und wagt sich nicht einmal in die Nähe dieser Insel. Myungsoo fliegt runter, dem Kikwang ein Bein stellt, dann geht er wieder auf die beiden von 2PM los und fängt regelrecht mit ihnen an zu wrestlen. Schließlich wird er von den beiden mit vereinten Kräften ins Wasser geworfen, doch während sie nun ihre Kräfte brauchen, um alle anderen hoch kletternden Personen runter zu kicken und zu werfen, kommt Kikwang in der Zwischenzeit wieder hoch. Er landet sofort wieder im Wasser, zusammen mit Hyerin, die Chansung ohne zu zögern mit voller Kraft ins Wasser schubst. Die erste Runde ist vorbei und Team G holt gleich 2 Punkte. In der nächsten Runde sind die zwei Sieger nicht mehr dabei, also kann Team G lediglich noch einen Punkt durch Suk-jin holen. Die Personen klettern alle zurück an den Beckenrand, wo sie zum Pfiff der nächsten Runde sofort reinspringen. Dieses Mal sind nicht Babsi und Diana die ersten, sondern Myungsoo und die beiden von BEAST. Und dieses Mal ist es Jae-suk, der Kwang-soo daran hindert, ins Wasser zu springen und nicht umgekehrt. Lachend feuert Jae-suk Diana an, die nicht weiterschwimmen kann, weil sie so zu lachen anfängt. Doojoon von Team C erreicht als erstes die Plattform, zieht Kikwang hoch und wirft gleich Sungkyu wieder runter, der gerade hochgekommen ist. Ein undankbarer Kampf bricht los, denn Myungsoo und Sungkyu liefern sich gemeinsam mit Gary eine unerbittliche Schubserei, um alle anderen runter zu werfen. Joon, der sich ebenfalls hochgekämpft hat, klammert sich bisher noch erfolgreich an der Insel fest, während die zwei Jungs von 2PM am anderen Ende der Halle einen wahnsinnigen Lärm mit ihrem Gelächter verursachen. Schließlich erreicht auch Diana die Insel und beginnt damit, einen nach dem anderen runter zu treten. In der Zwischenzeit gelingt es Sungkyu, den dritten von Team G zurück ins Wasser zu werfen. Auch Dasom und Babsi schaffen es nach oben, doch Jong-kook beginnt damit, Doojoon zu kitzeln, damit er von alleine nach unten springt. Es gelingt und er ergreift sofort die Flucht. Hyerin, die noch immer im Wasser ist, fängt an, lachend zu klatschen. Es wird immer wilder und schließlich wird auch Babsi in hohem Bogen nach hinten geworfen, kurz nachdem Joon ins Wasser fliegt. Sungkyu fliegt als nächstes, dann folgt Seung-ho von MBLAQ. Diana und Dasom helfen kurz zusammen, um Kikwang von der Plattform zu schubsen, ehe Diana und Myungsoo zusammenhelfen, um den bulligen Jung-kook runter zu werfen. Dasom, die natürlich stark etwas dagegen hat, weil dieser in ihrem Team ist, muss sich mit Diana plagen. Die Reaktionen der anderen sind göttlich, denn keiner wagte es bisher, sich mit dem Muskelprotz anzulegen. Schließlich landen beide Jungs im Wasser und in der letzten Sekunde, in der es den Schlusspfiff gibt, wirft Diana ihre Gegenspielerin Dasom ins Wasser. Punkt für Team D! Auf zu Runde 3 – nun sind Chansung und Wooyoung zusammen mit Diana am anderen Ende der Halle, um zuzusehen. Gerade erst hat Team blau, also Team E mit MBLAQ den armen Kwang-soo aus dem Wasser gezerrt, der schon am Ende seiner Kräfte ist, da geht es los mit dem Startpfiff. Wieder sind es Doojoon und Kikwang, die als erstes ins Wasser springen, dicht gefolgt von Yura und Jae-suk. Dieses Mal erreicht erneut Doojoon als erstes die Insel, hievt sich hoch und zieht Kikwang wieder hoch. Joon versucht es wieder mit der Taktik, sich an der Insel festzuklammern, während Suk-jin zusammen mit Seung-hoo dagegen ankämpft, Sungkyu nach oben zu lassen, doch der wirft sie beide ins Wasser. Kikwang zieht Babsi auf die Insel und schützt sie vor Naeun, die sofort in hohem Bogen ganz weit weg im Wasser landet. Eun-ji wagt sich gar nicht in die Nähe der Plattform. Es sind Kampfschreie, die Babsi und Yura zu diesem Zeitpunkt von sich geben. Aber auch diese sind der Grund, weshalb Doojoon lachend ausrutscht und unter Babsi sitzt, sie aber dadurch davor bewahrt, ebenfalls auszurutschen und im Wasser zu landen. Schließlich rutscht sie aus und landet auf ihm, beide können schon nicht mehr vor Lachen. Babsi hilft Sungkyu, der gerade damit kämpft, den gerade wieder nach oben gekletterten Suk-jin zurück ins Wasser zu werfen. Es gelingt ihnen. Währenddessen kämpft auf der anderen Seite der Plattform gerade Joon mit Eun-ji, die auf Myungsoo sitzt, der wiederum auf Jong-kook liegt, der wiederum nach einer kurzen Rangelei nun auf Doojoon hockt. Schließlich fliegt Eun-ji ins Wasser, nachdem Joon und Seung-ho zusammenhelfen, um sie runter zu werfen. Nur noch 7 Sekunden verbleiben, in denen eine weitere wilde Rangelei unter den verbliebenen Personen entsteht, denn es wagt sich nun niemand mehr nach oben zu ihnen. Doch außer Joon fliegt niemand mehr ins Wasser. Das bedeutet 1 Punkt für Team E, 1 Punkt für Team A, 1 Punkt für Team F und gleich 2 Punkte für Team C. Und wer denkt, dass die Idols nach diesen 3 anstrengenden Runden ihre Ruhe finden und eine Pause machen können, der hat falsch gedacht. Es folgen weitere Runden, in denen es wild zugeht und die bisherigen Sieger wieder mitmachen dürfen. Diana und Sungkyu holen noch jeweils einen Punkt, Chansung und Wooyoung je noch einen, Kikwang holt einen, Myungsoo gewinnt in der vorletzten Runde und in der letzten schlägt Diana wild um sich und steht am Ende mit Yura alleine auf der Plattform. Der bisherige Punktestand ergibt: Team A = 3 Punkte = Sungkyu, Myungsoo, Haha Team B = 0 Punkte = Eun-ji, Naeun, Gary Team C = 3 Punkte = Kikwang, Doojoon, Babsi Team D = 4 Punkte = Yura, Diana, Jae-suk Team E = 1 Punkt = Seung-ho, Joon, Kwang-soo Team F = 1 Punkt = Dasom, Hyerin, Jong-kook Team G = 4 Punkte = Chansung, Wooyoung, Suk-jin Danach ziehen sie sich um und erhalten Poloshirts in der Teamfarbe, machen eine halbstündige Pause und fahren dann zum nächsten Programmpunkt weiter. Dieses Mal sitzt Team A mit Team D in einem Auto. „Hier, ich hab was für euch Mädels!“, sagt Haha und reicht den beiden Mädchen vor sich jeweils ein Melonenbonbon. Diana freut sich und bedankt sich grinsend bei ihm, das kennt sie noch von den Shops in Wien, dort wurde das ständig verkauft und Babsi ist schon immer total drauf abgefahren und hat die immer gekauft. Erneut folgt ein kurzer Schlagabtausch zwischen Diana und Sungkyu. „Aber bloß nicht dran verschlucken.“, grinst er. „Nein, keine Sorge. Über diese Tollpatschigkeiten bin ich längst hinweg!“, grinst sie zurück, dreht sich um und zeigt ihm kurzerhand die Zunge. Haha macht einen Witz darüber, dass sie wie ein Engel für ihn strahlt, weil sie YGs Göttin in seinen Augen ist und Diana sowie Yura beginnen zu lachen. Was für ein Charmebolzen. „Sag, hat das nicht wehgetan, als du vom Himmel gefallen bist?!“, fragt Haha todernst. Diana lacht wieder und schüttelt den Kopf. „Nein, Sungkyu hat mich doch aufgefangen.“, grinst sie breit. Sungkyu lacht laut und nickt abermals. „Ja, und dabei hab ich mir dann beide Arme gebrochen, weil sie schwer wie eine Kanonenkugel war!“ Neben ihm beginnt Myungsoo hysterisch zu lachen, sobald diese Worte seinen Mund verlassen haben. Diana wirft ihm das Papier ihres Melonenbonbons nach hinten und schreit lachend herum, während Jae-suk schon fast weinen muss vor Lachen. Im zweiten Auto sitzen Team B und C zusammen. Während hier die Stimmung nicht ganz so gut ist wie im ersten Auto, genießen es Doojoon und Kikwang, Babsi zu ärgern. Naeun grinst hämisch, weil sie nicht merkt, dass das bloß Spaß ist und die Jungs nicht tatsächlich gemein zu ihr sind. „Wie du ins Wasser geflogen bist!“, lacht Kikwang und Doojoon grinst ihn breit an. „Oder wie sie dann auf dir gesessen ist! Nehmt euch doch ein Zimmer, herrje!“ Doojoon dreht lachend den Kopf weg, während Kikwang zu seinem eigenen Witz klatscht. „Was kann ich denn dafür, dass ich ausrutsche?!“, fragt Babsi etwas eingeschnappt nach. „Wo ist deine Freundin nochmal in der Gruppe?“, fragt Kikwang, um das Thema zu wechseln, damit sie ihnen nicht an die Gurgel geht. „Bei Yura von Girl’s Day.“, sagt sie schnell. „Girl’s Day, Girl’s Day~“, beginnt Gary zu singen. „Girl’s Day haben so süßes Aegyo.“, meint Babsi verträumt. „Mhhhh. Girl’s Day.“, sagt Eun-ji vor ihr, „Wer bist du eigentlich?“ Kaum hat sie das gesagt, beginnen alle außer Babsi und sie selbst zu lachen. Kikwang nicht so sehr, aber Doojoon klatscht in die Hände, da er es für einen guten Scherz hält. Er weiß ja nicht, dass die beiden Mädchen von A Pink äußerst schlecht auf sie zu sprechen sind. Es geht weiter und die zweite Station ist eine Art aufgeblasenes Trampolin im Wasser. Einer aus dem Team liegt drauf, während die anderen beiden draufspringen und den anderen damit in die Luft werfen. Berechnet werden hier die Punkte nach dem System, wer am weitesten fliegt, kriegt die meisten Punkte für sein Team. Die Beginner sind natürlich Team A und Sungkyu wird schon ganz schwindelig, wenn er nur runter sieht. Myungsoo krabbelt auf das aufgeblasene Sprungbrett und setzt sich an den Rand, damit er nach vorne geworfen wird, wenn Sungkyu und Haha von oben draufspringen. Ängstlich wie ein kleines Kind klammert sich der Leader von Infinite an Haha. Auch dem scheint nicht so ganz wohl bei der Sache zu sein. Myungsoo dreht sich schon fragend nach oben, weil niemand springt. Auf einmal beginnt Sungkyu, der sich nun bis zum Rand des Absprungs vorgewagt hat, wie irre zu lachen. „Ich hol mir hier gleich einen Sonnenbrand!“, ruft Myungsoo nach oben und seufzt ungeduldig. „FIGHTIIIING!“, schreit Diana nach oben, „Jetzt spring schon, mehr als dir ein Bein zu brechen, kann schon nicht passieren!“ Wieder ertönt ein lautes Lachen von Sungkyu, er dreht den Kopf nach rechts und ruft zurück: „Ja, klar! Ich liebe dich auch, mein Schatz!“ Danach geht er in die Hocke und seufzt. Alle beginnen, ihm Aufmunterungssprüche zuzurufen und rufen ihm geschlagene 5 Minuten lang zu, dass er es hinter sich bringen soll. „Oaaaaahhh, jetzt sei kein solcher Angsthase!“, schreit nun Babsi nach oben. Doojoon dreht sich um zu Babsi, die hinter ihm und Kikwang steht und fängt an, lachend zu klatschen. Er hat ein Handtuch auf dem Kopf und sie trägt seine Kappe, die er ihr wegen dem starken Sonnenschein gegeben hat. Darüber hängt ihr Handtuch. Kikwang sitzt daneben auf dem Boden, ebenfalls Kappe und Handtuch auf dem Kopf, und starrt fasziniert nach oben zu Sungkyu. „Du kannst gerne hier statt mir springen!“, ruft er ihr zurück, ehe ihn Haha zu sich zieht und mit ihm bis 3 zu zählen beginnt. Dieses Mal springen sie wirklich! Myungsoo fliegt hoch in die Luft und landet einen Meter vor dem Wassertrampolin im Wasser. Ein Meter bedeutet 1 Punkt für Team A! Sungkyu und Haha liegen Arm und Arm, fest umschlungen auf dem Plastik im Wasser und Sungkyu lacht so laut, dass man beinahe schon davon ausgeht, dass er jeden Moment anfängt bitterlich zu weinen, weil er so einen Schrecken von dem Sprung gerade eben hat. Kaum sind sie nach oben an Land geklettert, hüpft Sungkyu aufgeregt herum. „WOAH!“, ruft er. Hinter ihm kommt gerade auch Haha an Land. „WOAH!“, ruft er nochmal, „WIR SIND GESPRUNGEN!“ Danach hüpft er Haha in die Arme, was alle anderen um sie herum natürlich zum Lachen bringt. Als nächstes wagt sich Team G an den Sprung heran. Wooyoung legt sich auf das Trampolin und Suk-jin springt mit Chansung. Klar, die Höhe schüchtert vielleicht etwas ein, aber sie machen keine große Sache draus und hüpfen – und da Wooyoung, der sich übrigens rückwärts hingelegt hat, gleich 2 Meter weit fliegt, weil er sich zu einer kleinen Kugel formt, holt er 2 Punkte für sein Team. In der dritten Runde gehen Jae-suk und Yura nach oben, Diana hüpft lachend auf das Trampolin und legt sich drauf. Auch Yura hat etwas Angst vor der Höhe. „Diana, wie ist es da unten so?!“, ruft ihr Jae-suk zu. „Ziemlich heiß.“, ruft sie zurück, „Beeilt euch und hüpft!“ Plötzlich beginnt Yura, wild zu schreien. Sie ruft und ruft und beruhigt sich nicht, Jae-suk dreht sich schon weg von den Kameras und fängt an zu lachen. „FIGHTIIING!“, ruft nun Haha. Yura und Jae-suk springen, landen vollkommen gleichzeitig auf dem Trampolin und Diana fliegt durch die Luft, gibt keinen einzigen Ton von sich, hält sich die Hände ins Gesicht und macht mit einem Meter einen Punkt für ihr Team. Gleich im Anschluss grinst sie breit in die Kamera. „VOLL GENIAL!“, ruft sie und zeigt den Daumen nach oben ins Bild, „Unbedingt selbst Mal machen!“ Hyerin, die eine geschlagene halbe Stunde rumgenörgelt hat, was aber nicht ins Programm geschnitten wird, hat sich erfolgreich durchgesetzt, nicht zu springen und sich auch nicht werfen zu lassen. Dasom, die schon ganz genervt ist, setzt sich auf das Trampolin und Wooyoung erklärt sich dazu bereit, mit Jong-kook für Hyerin zu springen, damit Mal Ruhe ist. Dasom schreit und hat einen riesen Spaß dabei, holt sogar einen Punkt fürs Team, der ihnen trotz Hyerin angerechnet wird. Was soll’s… Babsi, die zuvor noch einen auf mutig gemacht hat, springt zusammen mit Doojoon und lässt dabei wohl das Trommelfell von allen Anwesenden platzen. Man hört Kikwang deshalb noch in der Luft lauthals Lachen, als er schon herumgeschossen wird. Er fliegt im Übrigen 2 Meter und holt damit 2 Punkte. Eun-ji setzt sich für Team B auf das Trampolin und holt ebenfalls 2 Punkte für ihre Gruppe. Die letzten 3 sind Team E, bei denen sich Kwang-soo in etwa so anstellt wie zuvor noch Sungkyu. Mit einer Kung Fu Figur und einem gehörigen Gezappel in der Luft schafft Joon sogar ganze 3 Meter! Außerdem können sich Sungkyu und neben ihm Diana kaum vor Lachen halten, als sie ihn so sehen. Nach dieser zweiten Runde geht es auf zum Mittagessen und danach fahren sie an den nächsten Schauplatz, wo es weitergehen kann. Dieses Mal sitzt Team B mit Team E in einem Auto. Team D sitzt mit Team G im Auto, was ganz gut passt, da sich Diana mit Chansung und Wooyoung beim Mittagessen eben blendend unterhalten gefühlt hat. Die beiden sind solche Kindsköpfe, dass sie sich schon richtig auf die Heimfahrt von hier weg freut. Yura ist fasziniert von Diana, da sie einfach ein belangloses Gespräch mit den Jungs von 2PM führt, als wenn sie die beiden schon ewig kennen würde. Aber kein Wunder, denn wenn Diana mit einer der höchsten Größen im koreanischen Popbusiness zusammen ist, sind 2PM nicht zwangsmäßig Idols, die für sie um jeden Preis unerreichbar sind. Als sie an ihrem Ziel ankommen, befinden sie sich in einem großen Sportstadium, auf dessen Podien viele hunderte Fans sitzen und ihnen sofort zujubeln, als sie reinkommen. Nicht nur Diana und Jaesuk sind davon überrascht, nein auch Chansung und Wooyoung reagieren etwas kalt getroffen darauf. Doch Chansung fängt sich schnell und streckt die Flagge von 2PM hoch in die Luft. Schließlich kommen auch die anderen hinterher und winken den jubelnden Massen zu. Babsi ist mindestens so nervös wie es Diana ist. Denn trotz ihres Auftritts mit Jiyong jagen ihr solche Menschenmassen noch immer einen ganz schönen Respekt ein. Ihnen wird erklärt, dass die dritte Runde nun aus verschiedenen Ballsportarten besteht. Natürlich werden weiter Punkte gesammelt aber dieses Mal auch welche abgezogen. Für die erste Unterrunde kommen einige Fans, die sich freiwillig gemeldet haben, auf die Fläche und kreisen die 7 Teams ein. Diese werden nun mit Bällen auf sie werfen, ähnlich wie beim typischen Ballspiel Völkerball. Nur dass niemand den Ball auch nur annähernd berühren darf. Wer getroffen wird, dessen Team verliert einen Punkt. Yura wird als erstes getroffen und muss den Ring verlassen. Danach werden Wooyoung, Kwang-soo, Eun-ji und Suk-jin getroffen. Die dürfen nun mithelfen, die sich noch im Ring befindlichen Leute mit dem Ball zu bewerfen. Natürlich will Eun-ji diese Gelegenheit nutzen, um Babsi gehörig eins auszuwischen. Bloß hat sie hier die Rechnung ohne Kikwang und Doojoon gemacht, die beim Mittagessen vorhin eine Unterhaltung von ihr und Naeun mitbekommen haben, in der es darum ging, sie vor laufender Kamera so richtig bloßzustellen. Ab sofort dürfen sie den Ball auch fangen, dann verliert niemand einen Punkt. Eun-ji wickelt einen der Jungs neben ihr um den Finger und bittet ihn, immer auf Babsi zu zielen. Der ist sofort dabei und zielt bei der nächsten Gelegenheit auf sie. Doch Sungkyu fängt den Ball! Haha wird als nächstes getroffen. Der Jung neben Eun-ji kriegt den Ball und zielt erneut auf Babsi, doch Diana fängt dieses Mal den Ball. Eun-ji will sich das nicht gefallen lassen, kriegt den Ball in die Hände und zielt direkt auf Diana. Der Pfiff für die Halbzeit der Unterrunde ertönt im selben Augenblick. Diana duckt sich in der letzten Sekunde und entwischt so dem Ball, den Eun-ji nach ihr geworfen hat. Jubel dringt durch die Reihen der Fans. Sie sind begeistert davon, wie sportlich sie ist. Einmal mehr zielt Eun-ji auf Babsi, dieses Mal zieht Kikwang sie reflexartig weg und Sungkyu versucht erneut, den Ball zu fangen. Er kriegt ihn aber nicht und ist leider draußen. Seung-ho fliegt raus, Gary ebenso und dann ist die Runde vorbei. Team C ist das einzige, bei dem noch alle 3 Personen da sind. A B C D E F G Personen im Team Sungkyu, Myungsoo, Haha Eun-ji, Naeun, Gary Kikwang, Doojoon, Babsi Yura, Diana, Jae-suk Seung-ho, Joon, Kwang-soo Dasom, Hyerin, Jong-kook Chansung, Wooyoung, Suk-jin Runde 1 3 Punkte 0 Punkte 3 Punkte 4 Punkte 1 Punkt 1 Punkt 4 Punkte Runde 2 1 Punkt 2 Punkte 2 Punkte 1 Punkt 3 Punkte 1 Punkt 2 Punkte Runde 3 -1 Punkt -1 Punkt 3 Punkte 2 Punkte -1 Punkt 3 Punkte -1 Punkt Gesamt 3 Punkte 1 Punkt 8 Punkte 7 Punkte 3 Punkte 5 Punkte 5 Punkte Als der bisherige Punktestand verlautbart wird, beginnt Doojoon herumzulaufen und durch die gegen zu rufen: „Wer sind die Besten?! BEAST! Wer sind die Besten?! Team C!“ Kikwang wirft Babsi einen Blick zu und beide fangen an zu lachen, weil Doojoon so dämlich ist. Da diese Runde so lange gedauert hat, wird die zweite Unterrunde von Nummer 3 gestrichen und es geht direkt zu der Endrunde Nummer 4 über, aber zuvor wird noch eine kurze Pause eingelegt und danach werden sie dort hingefahren. Diana sitzt nichtsahnend im Auto, als plötzlich ihr Handy läutet. Sie greift danach und sieht auf das Display. Als sie den Namen sieht – Hakyeon – wird ihr ganz anders. Sofort läuft ihr alle Farbe aus dem Gesicht. Sie hat vergessen, dass sie heute ausgemacht hat, mit ihm Now einzustudieren. „Oh mein Gott.“, flüstert sie leise und nimmt das Gespräch an. Bei ihr im Auto sitzt Team B, das hat ihr gerade noch gefehlt. „Hallo.“, sagt sie heiser und räuspert sich im nächsten Augenblick. Hoffentlich ist er nicht allzu sauer. „Hi, wo bist du? Ich warte hier schon seit einer halben Stunde auf dich.“, sagt er tadelnd, aber dennoch bleibt er dabei äußerst freundlich. Bloß dass sie kein Grinsen in seiner Stimme hören kann, wie es sonst der Fall ist, wenn er mit jemandem spricht. „Es tut mir so leid, ich hab nicht dran gedacht, dass ich bei Running Man dabei bin!“, sagt sie schuldbewusst. „Ach so ist das. Naja, geht es morgen bei dir?“, fragt er freundlich nach. „Ja, das sollte klappen.“, erwidert Diana. „Schön, dann sehen wir uns morgen. Aber sei dann bitte wirklich da, okay?“ „Mach ich.“, sagt sie und legt auf. Danach atmet sie tief durch. Schöne scheiße, wie unprofessionell ist das denn. In der letzten Runde könnte sich entscheiden, dass Team C – BEAST und Babsi – gewinnen. Aber dies ist keine leichte Runde, denn zuerst müssen sie sich zu dritt aus einem Käfig befreien, der mehrfach und dazu noch ziemlich kompliziert verknotet ist. Danach gilt es, ein kleines Puzzle zu lösen. Durch dieses erhalten sie einen Schlüssel, mit dem es ihnen möglich ist, die Flagge am Ziel gegen die eigene auszutauschen. Es gibt in dieser Runde nur ein Gewinnerteam – dessen Punkte werden verdoppelt. Bei manchen Teams führt das zwar nicht unweigerlich zum Sieg, aber für die meisten von ihnen kann es dies durchaus bedeuten. Sie werden gebeten, sich in die Käfige zu begeben und dann haben sie 200 Sekunden Zeit, die 3 Schritte durchzugehen. Sofort springen alle los, die Kampfgeister sind geweckt. Während im Käfig von Team B das große Gezicke losgeht, weil irgendjemand etwas falsch macht, weigert sich im Team F Hyerin wiedermal, Hand anzulegen, was die ganze Gruppe behindert. Nach 63 Sekunden ist Team C das erste, das die Entknotung geschafft hat, Team E folgt direkt danach. Sungkyu und Haha kämpfen gerade noch mit dem letzten Knoten, da springt Diana schon mit einem halben Kriegsgeschrei aus dem Käfig, nachdem sie lachend die Tür aufgetreten hat und stürzt auf das Puzzle zu. Regelrecht zeitgleich entpuzzlen Team C und D das R, doch Kikwang läuft so schnell los, dass ihm niemand hinterher kommt und so gewinnt tatsächlich Team C diese Episode von Running Man, da sie mit doppelten Punkten gleich 16 zusammenkriegen! Die Überraschung, die sie hier erhalten, ist ein kleiner Pokal – und dass sie sich die Siegerfahne mit nach Hause nehmen dürfen, wenn sie wollen. Babsi hat eine solche Freude daran, dass Doojoon schon richtig grinsen muss, wenn er sie ansieht. Während sie sich die Flagge behält, nehmen die beiden Jungs von BEAST den Pokal mit in die WG der Band. Auf der Heimfahrt von Jeju Island unterhält sich Diana wieder prächtig mit Myungsoo und Sungkyu, der sie ordentlich aufzieht, weil sie steif wie ein Brett durch die Luft geflogen ist beim Wassertrampolin. Nicht nur dass sie heute einige neue Leute kennen gelernt hat, nein sie hat sogar neue Freundschaften geschlossen. Mit Yura von Girl’s Day sowie Chansung und Wooyoung von 2PM. „Kommt doch zum Dream Concert, das ist am 23.“, sagt Kikwang zu Babsi, denn er und Doojoon sitzen auf den 2 Plätzen neben den beiden Mädchen. „Klar, gerne!“, sagt Babsi voller Begeisterung. Immerhin tritt da auch VIXX auf. Oh, Apropos! Sie greift zu ihrem Handy und tippt eine SMS an Leo, dass sie in etwa 5 Stunden zu Hause sein wird. Mal davon abgesehen, dass sie keine Ahnung hat, was er mit dieser Information anfangen will, schickt sie ihm diese trotzdem, da er ja explizit danach verlangt hat. Gedanklich geht sie nochmal das Gespräch mit ihm von gestern durch, als plötzlich ein Name durch den Bus gerufen wird, der sie wachrüttelt. Naeun. Voller Entsetzen weiten sich ihre Augen und dann starrt sie das Mädchen an, das auf dem Platz schräg vor ihr sitzt. Das ist das Mädchen, das Leo erwähnt hat. Mit der er geschlafen hat, als sie in Amerika war! Es fällt ihr wie Schuppen von den Augen und auf einmal werden ihr so viele Situationen bewusst von diesem Tag, an dem ihr Naeun absichtlich eins auswischen wollte. Im Wasser hat sie sie an den Haaren gezogen oder so geschubst, dass es ihr erst gar nicht aufgefallen ist, wer es war. Sie hat sie gerempelt beim Völkerball, hat sie im Auto gemobbt und immer wieder blöd angeredet. Irgendwas an ihr ist ja sowas von faul! Die Busfahrt war sehr ermüdend. Deshalb ist sie umso mehr froh, endlich zu Hause zu sein. Während sie hier noch großartig nach ihren Sachen kramt, die ihr Sungkyu gegeben hat, gleich nachdem er sie gefragt hat, ob sie ihm aus dem Weg geht, fällt Diana zu Hause gerade tot um und wird vom grinsenden Jiyong massiert, weil sie weder ihre Beine noch ihre Schultern spüren kann. Endlich hat sie die Schlüssel zur Haustür gefunden, da bewegt sich plötzlich neben ihr im Busch etwas. Sie quiekst und holt aus zum Tritt – der aber gekonnt abgefangen wird. Es ist Taekwoon, der jetzt vor ihr steht, mit ihrem Bein in der Hand. Er lässt sie los und wartet darauf, dass sie aufschließt. Verdutzt blickt sie ihn an, doch dann dreht sie den Schlüssel herum und geht mit ihm wortlos zum Lift rüber, den sie dann gleich ruft. „Was machst du um die Zeit hier?“, fragt sie leise, um niemanden zu wecken. Die Uhr zeigt 23:43, der Bus ist im Stau steckengeblieben. „Auf dich warten.“, sagt er leise. „Aber… warum?“, fragt sie und sieht ihn verblüfft an. Nicht, dass sie was dagegen hat, aber es kommt doch etwas… spontan, dass er jetzt plötzlich vor ihr steht. „Wir haben was zu klären.“, sagt er mit einer so ruhigen Stimme, dass es einem schon fast Angst macht. Sie fahren mit dem Lift rauf und betreten ganz leise das Loft. Leo wird beinahe von der Flagge erschlagen, die sie mit sich herum trägt, aber es ist typisch er, dass er gar nicht näher nachfragt. Nachdem sie das Ding in ihrem Zimmer auf den Boden legt, um sich morgen einen Platz dafür zu suchen, dreht sie sich zu Leo um und sieht ihm fasziniert dabei zu, wie er ihre Zimmertür hinter sich schließt. Er wirft einen Blick über ihre ganzen Poster, sieht für ihren Geschmack eine Sekunde zu lange auf das Poster von VIXX, bei dem sie ein paar Kommentare dazugeschrieben hat, wie etwa dass N eine Tratschtante ist und Ravi gerne provoziert. „Also… du willst was klären?“, fragt sie mit einer halbwegs sicher klingenden Stimme. „Ja.“, sagt er leise und sieht nun sie an, „Kommt er rein, wenn die Tür zu ist?“ Ihr ist klar, dass er Seunghyun meint. „Nein, macht er nie.“, sagt sie. Und weil alles so schnell geht, weil sie gar nicht, wie ihr geschieht. Er kommt auf sie zu, sie spürt seine Finger an ihren Armen und plötzlich knallt er sie gegen die mittlere Kastentür. Sein finsterer Blick macht ihr Angst, so hat er sie noch nie angesehen. „Leo-“, flüstert sie, doch er hebt ruckartig seinen Zeigefinger an seine Lippen. Sie verstummt. „Du.“, sagt er so leise aber mit einer so schneidenden Stimme, die selbst Beton durchdringen könnte. Im nächsten Augenblick packt er sie an den Haaren und zieht ihren Kopf daran etwas zur Seite. Es tut nicht weh, aber es fühlt sich auch nicht gut an. Das Gefühl, das sie dadurch empfindet ist irgendwo zwischen Wohl und Unwohl. Aber sie will sich nicht wehren dagegen, sie hat keine Ahnung, ob sie sich überhaupt wehren sollte in diesem Moment. „Gehörst mir.“, hört sie seine Worte und atmet stoßartig aus. Was hat er gerade gesagt? Meint er das ernst? „Leo.“, keucht sie wieder, dieses Mal lässt er ihre Haare los und sieht ihr in die Augen. Sein Blick ist zwar um keinen Grad sanfter geworden, aber er deutet ihr nicht, still zu sein. Trotzdem hat sie keine Ahnung, was sie sagen soll. Stattdessen blickt sie eingeschüchtert auf seine Lippen. Sie fasst all ihren Mut zusammen und presst ihre Lippen gegen die seinen, doch er sieht sie etwas überrascht an und erwidert den Kuss nicht. Nachdem sie sich von ihm entfernt und ihm wieder in die Augen sieht, scheint sie was in ihm zu bewegen. Denn sein Blick wird plötzlich anders. Zum ersten Mal seit sie ihn kennt, lässt er sein ausgesprochen gut ausgeklügeltes Pokerface fallen und sieht sie so an, als hätten ihn gerade ein paar Pferde überrannt. Er hat mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass sie ihn küsst. „Was ist?“, fragt sie verwirrt nach. Hat sie was falsch gemacht? Plötzlich wiederholt er den Kuss. Bewegt seine Lippen sanft aber fordernd gegen die ihren, ehe er ihr seine Zunge in den Mund schiebt und damit so gekonnt die ihre umkreist, dass sie gar nicht richtig weiß, wie ihr geschieht. Wieder geht alles so schnell und im nächsten Augenblick spürt sie ihre weiche Bettdecke unter ihrem Rücken. Sie öffnet die Augen und sieht ihm dabei zu, wie er sich seine Jacke auszieht, die er immer noch um die Schultern trägt. Sie landet lieblos auf dem Boden, ehe er sich wieder ihr zuwendet. Panisch drückt sie ihm ihre Hände gegen die Brust. „Nein, warte!“, ruft sie. Der Koreaner über ihr gibt ein unzufriedenes Brummen von sich. Sie ist sich durchaus bewusst darüber, dass er nicht gerne wartet, aber da gibt es ein paar Dinge… und außerdem hat sie nach wie vor ihre Tage! „Ich kann nicht.“, murmelt sie kleinlaut. Sein Blick verengt sich. Er hockt noch immer über ihr, sieht sie ernüchtert an und wartet darauf, dass sie ihm einen guten Grund dafür gibt, warum er warten soll. „Warum.“, gibt er nur kühl von sich. „Weil… weil…“ Sie schluckt schwer. „Naeun war im Bus.“ „Na und?“, entgegnet er, „Ich werde nicht im Anschluss zu ihr laufen und mit ihr auch noch schlafen. Du wirst mir schon geben, was ich will.“ „Oh.“ Wieder schluckt sie schwerer. Diese Klöße werden dicker und dicker. „Werde ich das?“ Sie krächzt fast schon, so nervös machen sie seine Bemerkungen. „Was, wenn ich keinen Plan davon habe, wie ich das tun soll?“ Für einen kurzen Moment schließt er seine Augen, er bemüht sich um einen nicht allzu einschüchternden Blick. Als er sie wieder öffnet, sind seine Augen durchaus etwas sanfter. „Ich zeig es dir. Zufrieden?“ Sie blinzelt ihn verdutzt an. Ja, schon eigentlich. Aber jetzt braucht sie eine neue Ausrede. „Und woher weiß ich, dass du mich nicht wie Hara einfach wegwirfst wie ein benutztes Taschentuch?“ „Dich wird man doch sowieso nicht los, wenn du es nicht selbst willst.“, erwidert er lieblos und seufzt. „Aber wo du das schon ansprichst…“ Er greift zu seinen Schuhen, löst die Schlaufen und wirft sie auf den Boden neben seine Jacke. Das macht er alles, ohne seinen Blickkontakt zu ihr zu unterbrechen. „Ich hab dir schon am Telefon gesagt, dass ich mir erwarte, dass du ebenso mit niemand anderem was hast.“ Sie nickt nervös, fragt sich, wie sie aus dieser Lage herauskommen soll. „Wenn ich sage, du gehörst mir, dann mein ich das auch so.“ Wieder nickt sie. Obwohl ihr gar nicht bewusst ist, was für eine Bedeutung seine Worte eigentlich haben. Wenn sie sich bloß mehr bemühen würde, zwischen den Zeilen zu lesen. „Von jetzt an hat dich niemand anderes mehr außer mir zu interessieren.“ „Ja.“, sagt sie. Moment. Was? „Kein Geschwärme für Sungkyu.“, mahnt er sie leise und gefährlich, „Yongguk ist Schnee von gestern. Und Seunghyun interessiert auch keinen mehr.“ Seine Finger umschließen ihr Kinn, er lehnt sich direkt über ihr Gesicht, um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen: „Haben wir uns verstanden?“ Wieder nickt sie, blinzelt ihn ernst an. „Okay und jetzt lass uns mit dem Kinderkram aufhören.“, murrt er und greift direkt nach ihrem Shirt. Doch wieder packt sie seine Hände, presst die Augen fest aufeinander. „Es geht nicht.“, jammert sie. „Warum nicht.“, will er wissen. „Weil ich meine Tage habe.“ Up & Down „Komm schon, steh auf.“, flüstert Jiyong seiner Freundin ganz sanft ins Ohr. Sie schlummert tief und fest, ist noch immer ganz fertig vom gestrigen Tag. Er weiß nicht viel davon, was alles passiert ist, aber zumindest hat sie ihm halbschlafend erzählt, dass es lustig war und gelacht. War ganz amüsant, hatte was von einer leicht betrunkenen Person, wenn er genau darüber nachdenkt. „Schätzchen…“, versucht er einen zweiten Anlauf und rüttelt sie ganz vorsichtig. Diana grummelt, dreht sich zur Seite und er rollt sich aus einem Reflex heraus mit ihr auf den Rücken, sie liegt nun auf seinem Bauch und kuschelt sich an ihn heran. Seine Arme sind um ihre Taille geschlungen, wo er den weichen Stoff des dicken Fleece Pyjamas fühlt. Er fängt leise zu lachen an. Nicht nur, dass er jetzt von ihren wild gelockten Haaren bedeckt ist, nein ein Knäuel aus Wolken und flauschigen Häschen liegt auf ihm. Diesen Pyjama muss sie Mal von Babsi geschenkt bekommen haben, anders kann er sich das gar nicht vorstellen. „Komm, Schatz. Diana.“, meint er nun etwas lauter und hört erneut ein Murren von ihr. Seufzend verdreht er nun die Augen. Sie kommt zu spät, wenn sie nicht aufsteht. Als sie ihm gestern davon erzählt hat, dass sie den Termin mit N vermasselt hat, gab es eine gehörige Standpauke von ihm. Wäre er der Leader von VIXX, sie hätte sich so etliches mehr anhören können als morgen bitte pünktlich zu sein. Etwas gröber beginnt er nun, sie zu rütteln. Endlich wird sie wach. Blinzelt verschlafen und dreht den Kopf zu ihm, um ihn anzusehen. „Was ist denn?“, fragt sie verwirrt, „Was für ein Tag ist heute?“ „Dienstag.“, sagt er etwas ungeduldig, „Der 13. August.“ „Oh schön, dann kann ich ja noch schlafen.“, säuselt sie und will sich wegdrehen. „Nein, kannst du nicht!“, murrt er und rutscht nun mit ihr von seinem Bett. Wenn er will, hat er eine ganz schöne Kraft in seinen Armen, die er jetzt zum Beispiel zu seinem Vorteil ausnutzt. Denn er wirft sich seine Freundin kurzerhand über die Schulter und trägt sie unter klagendem Gezappel aus dem Schlafzimmer direkt ins Badezimmer. Stellt sich mit ihr unter die Dusche und sieht sie streng an, ehe er seine Hand auf den silber glänzenden Wasserhahn legt. „Ich zähle bis 3. Dann kommt das Wasser. Wenn du also nicht willst, dass diese ganzen Mister Hoppels nass werden, zieh dich aus.“ Seine Worte zeigen Wirkung, denn Diana wird schlagartig wach. Schnell windet sie sich aus ihrer Kleidung und gerade als sie bei ihrer Unterhose angekommen ist, zählt ihr Freund 3 und dreht das Wasser auf. Es ist eiskalt! Quietschend drehte sie sich im Kreis und wirft ihm einen hasserfüllten Todesblick zu. „Du Arsch! Muss das sein?!“, fragt sie und schaufelt sich mit beiden Händen das Wasser aus dem Gesicht. „Ich versuche seit einer halben Stunde, dich aufzuwecken. Du bist spät dran. Also. Ja, das muss sein.“, entgegnet er bloß streng. Dass auch er von dem kalten Wasser getroffen wird, ist ihm herzlich egal. „Manchmal kann ich dich tatsächlich nicht leiden.“, murmelt Diana und drückt sich etwas Duschgel auf die Hand. Ihr Freund schmunzelt nur blöd. Als sie ihm einen fragenden Blick zuwirft, zuckt er nur gelassen mit den Schultern. „Ich kann dich auch manchmal nicht leiden und trotzdem liebe ich dich.“, sagt er und fängt an zu lachen, als sie ein verächtliches Schnauben von sich gibt. „Du bist so blöd!“, ruft sie und wirft ihm das Duschgel, das sie nach wie vor auf ihrer Hand hat, entgegen. Es bleibt zunächst an seiner Brust kleben und wandert dann ganz langsam an seinem Bauch hinunter, bedeckt seinen Bauchnabel und rutscht in Richtung seiner schwarzen Boxershorts. Sie hebt misstrauisch den Blick zu seinem Gesicht und sieht ihn andächtig an. „Was ist?“, fragt er und grinst sie breit an. Seufzend betrachtet sie sein Gesicht. Seine wundervollen, warmen braunen Rehaugen. Diese perfekten Zähne, die er sich hundert pro richten hat lassen. Der Ton seiner Naturbräune, der sich über seinen ganzen Körper zieht und automatisch Urlaubsfeeling bei jedem hervorruft, der ihn ansieht. Wie schön sein Gesicht doch ist, wenn er kein Make Up trägt. Zu guter Letzt seine Haare. Oh sie liebt seine Haare. „Nichts.“, murmelt sie nur und streicht sich nun selbst etwas Duschgel über den Körper, um sich damit dann ordentlich einzuseifen. Sie dreht sich um, will das Duschgel zurück auf die transparente Ablage stellen. Im nächsten Moment spürt sie, wie er von hinten seine Lippen gegen ihre Schulter presst und das Wasser etwas wärmer stellt. Sie grinst die Duschwand müde an. „Meintest du nicht, ich bin spät dran?“, fragt sie scheinheilig. „Och…“, raunt er und fährt ihr mit seinen Händen über die Brüste. „Ein bisschen Zeit hast du ja noch.“ Seinen Unterkörper presst er gegen ihren Hintern, wo sie seine Erregung deutlich spüren kann. Erneut küsst er ihr Schulterblatt und lässt seine nasse Hand an ihrer durch das mit dem Wasser vermischten Duschgel aalglatten Haut nach unten zwischen ihre Beine wandern. Sie stöhnt auf, als er sie genau da berührt, wo er weiß, dass sie es gern hat. Seine zweite Hand fährt über ihre Brust, beginnt sie zu kneten und währen er sie gekonnt mit seinen Fingern verwöhnt, hindert er sie mit der Kraft in seinen Armen daran, sich von ihm weg zu bewegen. Es dauert nicht lange und sie kommt zu ihrem Höhepunkt, windet sich jammernd in seinen Armen. Dann gibt er sie frei, damit sie sich zu ihm umdrehen kann. Sie sieht ihm direkt in die Augen, die vor Lust dunkel schimmern. Sofort legt sie ihm ihre Lippen auf die seinen und beginnt ihn gierig zu küssen. Im nächsten Moment spürt sie die kalte Duschwand an ihrem Rücken, lässt ihre Finger durch seine Haare gleiten und stöhnt erneut auf, als er mit einem einzigen Ruck tief in sie eindringt. Ihre Beine schlingen sich um seine Lenden, seine Finger streichen fahrig ihren Oberschenkel entlang. Sie spürt seine Zähne an ihrem Hals und rollt die Augen nach hinten, denn sie kann bloß ruckartig ausatmen, zu mehr ist sei im Moment nicht fähig. Er spürt, dass sie gleich soweit ist, denn ihre Wände ziehen sich eng um ihn zusammen und beginnen zu pulsieren. Erregt gibt er ein tiefes Keuchen von sich, ehe er nach ihren Beinen fasst und sie etwas hochzieht, damit er noch tiefer in sie gelangt. Sofort gibt sie ein wohliges Geräusch von sich. Als sie von ihrem Höhepunkt weggeschwemmt wird, hört sie nur das Prasseln des Wassers aus weiter Ferne und spürt seinen Atem, der sich auf ihrer Haut ganz kalt anfühlt. „Jiyong.“, keucht sie, als sie spürt, wie er in ihr kommt. Es dauert einen Augenblick, bis sich ihre Atmungen wieder beruhigt haben. In dieser Zeit küsst er sie immer wieder und hilft ihr dabei, ihre Haare zu waschen, massiert ihr die Schultern und flüstert ihr viele kitschige Liebesschwüre ins Ohr, bei denen er selbst zu lachen beginnen muss. Eine gute Stunde später steht sie bei N im Studio. Der telefoniert gerade und hat ein ultrabreites Grinsen aufgesetzt. Die Musik von Trouble Maker’s Now läuft im Hintergrund bereits, während er in seinen schwarzen Sneakers, der dunkelblauen Jeans und dem weißen Hemd auf und ab läuft, dessen Ärmel er umgeschlagen hat und darunter ein weißes Shirt mit einem zentimeterbreiten schwarzen Streifen hervorscheint. Sie selbst hat sich mit gemütlichen weißen Turnschuhen, einer kurzen blauen Jeanshose und einem rot-weiß gestreiften Shirt ein eher gemütliches Outfit ausgesucht, damit sie es beim Tanzen leichter hat. Ihre Haare hat sie vorsorglich zu einem Zopf geflochten, damit sie ungestört üben kann, ohne ständig in ihren Haaren herumzufummeln. „Klar, dann komm heute Abend vorbei und wir machen Sushi zusammen.“, sagt er und fängt an zu lachen. Er dreht sich zu Diana und nickt ihr zu, um ihr damit zu sagen, dass er sie bemerkt hat. „Gut, ich muss jetzt Schluss machen, war nett, Mal mit dir zu plaudern.“, grinst er und beendet das Telefongespräch. „Sorry. Bin schon für dich da.“, sagt er und geht auf Diana zu. „Kein Problem.“, grinst sie schüchtern und wird ein wenig von ihm überrumpelt, weil er sie mit einer solchen Selbstverständlichkeit in die Arme schließt, mit der sie nicht gerechnet hat. „Oh!“, sagt sie und erwidert die Umarmung kurz. Er löst sich von ihr und hüpft rüber zu der Anlage, bei der er den Song nun auf Dauerschleife stellt. „Dir werden vielleicht die Ohren bluten, wenn wir heute fertig sind, weil wir das so oft hören, aber es geht leider nicht anders.“, sagt er und stellt die Lautstärke etwas nach oben. „Es ist witzig, dass die beiden was miteinander haben, aber sich so komisch verhalten, sobald sie tanzen.“, sagt er und schüttelt grinsend den Kopf. „Wer?“, fragt Diana verwirrt nach und sieht ihn an. Er ist nochmal gute 5 Zentimeter größer als ihr Freund und jetzt, wo sie Mal näher darüber nachdenkt, ist es ja doch ganz schön einschüchternd, hier mit ihm alleine in einem Raum zu stehen. Sie denkt daran zurück, wie Babsi vor etwas länger als einem halben Jahr durchgedreht ist, als On and On gerade rausgekommen ist. Und über ein halbes Jahr später steht sie plötzlich mit denen im Studio und tanzt zu dem Song, als ob es das Normalste auf der ganzen Welt wäre. Wenn man es genau betrachtet… Puh, das schüchtert schon etwas ein. „Diana?“, reißt sie Hakyeon aus ihren Gedanken. „Hm?!“, fragt sie erschrocken nach. Er hat mit ihr geredet und sie hat es gar nicht mitbekommen. „Oh, tut mir Leid. Was hast du gesagt?“, fragt sie peinlich berührt nach, während sie spürt, wie ihre Wangen brennen. „Ist… alles okay mit dir?“, fragt er und runzelt die Stirn. „Denke schon.“, sagt sie etwas vorschnell, sodass er misstrauisch wird. „Nein, irgendwas ist.“, sagt er und beäugt sie kritisch. „Eh… nein, echt.“ „Raus mit der Sprache.“, fordert er und fängt an, amüsiert zu schmunzeln, „Ich beiße nicht, also. Was ist los?“ Innerlich schreit alles in ihr. Erlebt sie jetzt wieder so einen dämlichen mentalen Zusammenbruch wie vor einiger Zeit mit Jiyong?! Sie hat es satt, dass sie ständig zu viel über alles nachdenken muss. Aber wieder stellt sie sich die Frage aller Fragen: Vielleicht hat ihr Seunghyun deshalb diese Leute nie vorgestellt oder ihr mehr über das Leben als Idol erzählt. Hier in dieser Welt passiert so vieles, das so unwirklich erscheint… und dann gibt es trotzdem so Situationen mit ganz dämlichen, banalen Sachen. Wie Babsi, die in den Raum kommt, gefolgt von einfach Mal allen Leuten in VIXX, in der Hand eine Tüte mit Burger drinnen. Sie ist ja selbst mit einem Idol zusammen. Denkt sie da überhaupt manchmal darüber nach, wer er ist? Oh Mann, sie hätte ihn heute Morgen in der Dusche nicht so genau betrachten sollen, das hat das alles wohl ausgelöst, was sie jetzt wieder durchstehen muss. „Ich weiß nicht…“, murmelt sie kleinlaut und sieht den Leader von VIXX vorsichtig an, „Irgendwie hab ich grad so einen kleinen mentalen Tiefpunkt erreicht und fühl mich von dir eingeschüchtert.“ „Eingeschüchtert?“, fragt er und runzelt die Stirn, „Von mir?“ Ganz langsam beginnt sie zu nicken. Sie weiß selbst, wie bescheuert das klingt. Seit 8 Monaten verbringt sie ihr Leben unter Leuten wie ihm, hat mittlerweile selbst einen Plattenvertrag bei einem Entertainment und war gestern erst im Wasser mit vielen weiteren Leuten wie ihm. So gesehen… das muss ein Traum sein. Diana kneift sich in ihre linke Hand und gibt einen kurzen Jauchzer von sich. Mist, kein Traum. Sie dreht den Kopf zu Hakyeon, der sie amüsiert beobachtet. „Hab mich… nur gekniffen.“, sagt sie und blinzelt ihn seltsam an. „Ja.“, meint er und befeuchtet seine Lippen, ehe er sich räuspert. Der muss sich ja was über sie denken. Wie peinlich ist das eigentlich jetzt gerade. „Hab ich gesehen.“ Ihr Blick geht wieder zum Boden. In der Hoffnung, dass sich irgendwo ein Loch auftut, in dem sie sich jetzt verkriechen kann, bleibt unerhört. „Weißt du, ich frag mich manchmal, wann mein Leben so unrealistisch geworden ist.“, sagt sie. „Du bist mit Kwon Jiyong zusammen.“, sagt der Koreaner neben ihr mit einer ruhigen Stimme. Bloß die Melodie des sehr verführerisch angehauchten Songs, den sie performen sollen, liegt zwischen ihnen. Noch so etwas, das verdammt unrealistisch in ihrem Leben ist. Sie steht hier neben dem Leader von VIXX, mit dem sie einen Tanz einstudieren soll, den sie vor tausenden Leuten performen soll. Mit 4 Leuten der Band, die Babsi seit einem Jahr anhimmelt, als wären sie Götter auf irgendwelchen Podesten. Ob sie mit Leo da Mal darüber gesprochen hat? „Ich weiß.“, sagt sie und seufzt, „Aber trotzdem. Ich frag mich…“ Schnell dreht sie ihren Kopf zu ihm und sieht ihn an. „Gestern hab ich überhaupt kein Problem gehabt, mit den Leuten von BEAST oder 2PM zu reden. Oder den Moderatoren. Sungkyu sowieso nicht, der und Babsi stehen sich ja ziemlich nahe.“ Er grinst breit, verkneift sich aber einen Kommentar darüber, da das im Moment äußerst unpassend wäre. „Weißt du, Babsi ist ein ziemlicher Fan von euch.“, sagt sie. „Ja, das hast du letztes Mal schon erwähnt.“ „Bei uns daheim hat es jedes Mal ein furchtbares Theater gegeben, wenn ihr eine neue Single rausgebracht habt. Noch schlimmer war es, als es ein Video gab. Das musste ich mir dann oft gleich 6 Mal mit ihr ansehen, weil sie jeden einzelnen beim Tanzen zusehen wollte.“ Sein Grinsen wird noch breiter. Er kratzt sich an der Nase und richtet den Blick nun selbst zum Boden. „Und jetzt steh ich hier und soll mit dir tanzen. Jetzt, wo wir alleine sind, ist das schon ganz komisch, muss ich zugeben.“ Diana schüttelt den Kopf. „Ich glaube, das liegt an Babsi.“ „An Babsi?“, fragt er nach und sieht sie nun mit gerunzelter Stirn an, „Warum soll das an ihr liegen?“ „Ja ich weiß auch nicht.“, sagt sie und seufzt tief, „Wenn sie dabei ist, tu ich mir immer leichter, mit den Leuten einfach zu reden und zu vergessen, wer sie sind.“ „Du sollst ja nicht vergessen, wer sie sind.“, unterbricht er sie ernst, „Das sind Leute, die oft mehrere Jahre lang hart dafür gearbeitet haben, was sie nun erreicht haben.“ „Weiß ich doch.“, sagt sie und deutet mit dem Zeigefinger auf sein Gesicht, „Aber trotzdem sind so viele von euch oft so unmenschlich attraktiv, dass man sich daneben vorkommt wie eine Hexe aus dem Wald oder so.“ „Ach so ein Blödsinn!“, ruft er und fängt an zu lachen. „Aber danke für das Kompliment.“ „Ehrlich jetzt. Wenn Babsi daneben ist, tu ich mir leichter. Sie redet doch auch immer mit den Leuten. Die erleben sie immer sofort, wie sie wirklich ist. Überdreht, hibbelig, ein Fangirl.“ „Ja.“, grinst er und nickt. Ihm fallen gerade ein paar Momente ein, die gut zu dieser Beschreibung passen. „Wenn die nervös wird, dann nur, weil das ein Kerl ist und nicht, weil er ein Idol ist.“, sagt sie und überlegt, ob das eigentlich wirklich so ist. „Stimmt doch gar nicht.“, meint er und sieht sie mit gehobenen Augenbrauen an. „Nicht?“ Der Koreaner neben ihr schüttelt eifrig den Kopf. „Sieh Mal. Klar redet sie viel und tut sich vielleicht leichter als du, mit den ganzen Idols umzugehen. Aber sie ist sich auch die ganze Zeit bewusst darüber, mit wem sie da spricht. Du sagst ja selbst, dass du es dann ausblendest. Das sollst du ja nicht.“ „Aber warum ist sie dann nie nervös, wenn sie einem Idol gegenüber steht?“, fragt sie, „Dongwoo hat sie zum Beispiel einfach direkt angebrüllt, als sie ein Autogramm wollte.“ „Da ist sie doch nervös, wenn sie sowas tut. Sehr sogar.“ Diana runzelt die Stirn und sieht ihn an. „Echt jetzt?“ Er presst die Lippen aufeinander und nickt, um seiner Geste mehr Nachdruck zu verleihen. „Du musst sie Mal erleben, wenn sich Ravi einen Spaß daraus macht, sie zu quälen.“ „Oh.“, meint Diana verblüfft und sieht ihn aus großen Augen an. „Aus der Perspektive hab ich das Ganze noch nie betrachtet.“, gesteht sie. „Na siehst du.“, schmunzelt er und klopft ihr aufmunternd auf die Schulter, „Und jetzt lass uns anfangen.“ „Okay.“, sagt sie und nickt. Er beginnt damit, ihr am Anfang die Bewegungen, die sie machen muss, direkt vorzuzeigen. Da sie gleich ein lebendiges Beispiel vor ihr stehen hat, tut sie sich leichter, die ersten Schritte zu erlernen. Erst nachdem sie das eine halbe Stunde lang geübt haben, beginnt er ihre eigenen Bewegungen mit den seinen zu ergänzen. Sie hat absolut kein Problem damit, wenn er sie an ihrer Hüfte anfasst oder eine sehr fließende Bewegung an ihrem Bein entlang macht. „Das wird richtig schwer, Hongbin dazu zu bringen, das zu tun.“, murmelt er neben ihr, aber sie weiß aus ihrer Intuition heraus, dass er das mehr zu sich selbst als zu ihr sagt. „Was hast du vorhin eigentlich gemeint?“, fragt Diana ihn nun und sieht ihn an, als sie eine kurze Pause einlegen. Hakyeon geht auf einen kleinen Kühlschrank zu, der direkt neben der Sitzbank steht und kommt mit 2 Wasserflaschen zurück, wovon er ihr eine reicht. „Wie meinst du?“, fragt er nach. „Naja, vorhin.“, sagt sie und nippt an dem Wasser, „Da hast du davon gesprochen, dass irgendwer ganz komisch tut, obwohl sie was miteinander haben?“ Das ist ihr jetzt gerade erst wieder eingefallen, nachdem sie darüber nachgedacht hat, was er ihr zuvor überhaupt sagen wollte, als sie nicht zugehört hat. „Ach so.“, meint er und setzt sich neben sie. Er nimmt selbst einen großzügigen Schluck von seinem Wasser und wischt sich mit dem Handrücken über die Lippen, bevor er weiterspricht. „Ich hab von Hyun-seung und HyunA gesprochen.“, sagt er. Diana blinzelt ihn verwirrt an. Sie versteht gerade bloß Bahnhof. „Von wem?“, fragt sie und hebt gleich mit wilder Gestik die Hand. „Ich meine, wer HyunA ist, weiß ich. Aber wer ist Hyun-seung?“ „Kennst du BEAST?“, fragt er sie und sieht sie dabei geduldig an. „Jap.“, sagt sie, „Gestern war Babsi mit 2 von denen in der Gruppe.“ „Er ist der von denen, die bei Trouble Maker dabei sind.“, sagt er. Erst blinzelt sie ihn noch ein paar Mal verwirrt an. Dann öffnet sie den Mund, formt mit ihren Lippen ein O und nickt dann. „Ohhhhh.“, sagt sie, „Was ist mit denen?“ Der Koreaner neben ihr blickt sie mit einem teilweise amüsiertem und einem teilweise fragendem Blick an. Dann schießt es ihr aber, weil sie gedanklich 1 und 1 zusammenzählt. „OH.“, sagt sie von der Erkenntnis getroffen. „Du meinst so richtig… was miteinander haben? Also dass die zwei eine Beziehung führen?“ Grinsend beginnt er, mit dem Kopf zu nicken. „Genau das meine ich.“, sagt er, „Und dann sieh dir Mal das Video zu dem Song an oder wie sie live tanzen. Das ist furchtbar, wenn du mich fragst.“ Sie blinzelt ihn sprachlos an. Ihr ist nie auch nur ansatzweise in den Sinn gekommen, dass eines der anderen Idols mit irgendwem zusammen ist. „Ja…“, meint sie und zieht dieses Wort dabei seltsam gedehnt in die Länge. „Was ist?“, fragt er amüsiert nach. „Nichts, ich bin nur… etwas überrascht.“, gibt sie zu. „Ich hab nicht so darüber nachgedacht, dass andere Idols ein Paar sein könnten. Immerhin… erfährt man das nicht so… als Fan und so…“ Mehrmals stoppt sie während ihrer Ausführung, um dabei verwirrt über ihre weiteren Worte nachzudenken. „Naja, klar.“, sagt er und nickt, „Für dich und deine Freundin gibt es so einige Dinge, über die ihr nicht Bescheid wissen werdet.“ „Ja?“, meint sie, „Was denn zum Beispiel?“ Hakyeon wirft einen Blick durch den weiten Raum, atmet dabei durch und überlegt, wie er ihr das möglichst kurz und bündig erklären kann. Als er die richtigen Worte dafür gefunden hat, beginnt er zu erläutern: „Die Idolszene ist ziemlich verwirrend manchmal. Wenn jemand den anderen datet, ist das oft bloß ein offenes Geheimnis, was so viel bedeutet wie… alle wissen davon, aber keiner trägt es nach außen, um schlechte Publicity zu vermeiden. Weißt du, selbst wenn wir alle von verschiedenen Entertainments kommen, wir leben alle von den Fans und wenn jemals aufkommt, dass wir vergeben sind, verlieren wir gut dreiviertel davon.“ „Fans kaufen euer Merchandise und eure Konzertkarten.“, sagt Diana, „Verstehe. Klingt logisch.“ Sie geht gedanklich nochmal durch, was er ihr soeben erzählt hat. „Aber was ist mit den Klauseln in einem Vertrag, dass es keine Beziehungen geben darf?“ Er wirft ihr einen amüsierten Blick zu. „Nun… daten, meine Liebe, ist noch lange keine Beziehung.“ Sie verengt ihre Augen und sieht ihn skeptisch an. Was er ihr damit nun sagen will… entweder versteht sie es nicht, oder sie will es nicht so richtig wahrhaben. „Ach nein?“, fragt sie misstrauisch nach. Der Koreaner neben ihr beginnt ein wenig nervös zu lachen. „Sieh Mal, wenn deine Idolfreunde nicht mit dir darüber gesprochen haben, dann ist das Thema offenbar ein schwarzes Tuch für dich.“, sagt er. „Warum soll es das sein?“ Ihr ist bewusst, dass er damit Jiyong und Seunghyun meint. Nun… zumindest geht sie davon jetzt einfach Mal aus. „Ich will es wissen. Sag es mir.“ Vielleicht war es ja einfach nie relevant. „Ich rede von Sex.“, sagt er und seufzt tief, ohne sie dabei anzusehen. Er fürchtet ein riesen Theater von ihr, weil es ein sehr oberflächliches Thema ist. „Willst du mir jetzt sagen, dass es in der Idolwelt keine normalen Beziehungen gibt?“, fragt sie und schaut ihn verstört an. Das kann doch unmöglich sein Ernst sein. „Natürlich gibt es die.“, sagt er, „Aber das ist eben selten.“ „Tatsache?“ Er nickt lediglich. Diana blickt ihn für einen Moment lang sprachlos an. „Aber… wie… ich check es nicht so richtig…“, gibt sie zu. N befeuchtet seine Lippen und überlegt ein weiteres Mal, wie er ihr das nun mit den geeigneten Worten beibringen soll. „Schau…“, fängt er an, „Es kommt oft vor, dass ein Idol ein anderes attraktiv findet. Aber die Idolszene ist wie eine chaotische Partnervermittlung, sobald du ein gewisses Alter erreicht hast. Du weißt ja mittlerweile wohl, dass es oft Aftershowpartys gibt.“ Diana nickt mehrmals. „Das ist zum Beispiel eine Möglichkeit, auf ein anderes Idol zuzugehen. Man kommt ins Gespräch, tauscht die Nummern aus und fängt an, sich zu treffen. Zwei, drei Mal. Dabei spricht man vielleicht noch über ein paar Dinge, die man auf keinen Fall will und an welchem Punkt diese Treffen enden. Dann hat man… Sex.“ „Wie… wo diese Treffen enden?“ „Naja, ich zum Beispiel beende solche Dates, wenn sie offensichtliche Gefühle für mich entwickelt. Das macht vieles einfach unkomplizierter. Und übrigens haben kaum noch Entertainments so eine Klausel, wie du meinst.“ Die letzte Information überhört sie fast völlig. „Sexdates?! Dann ist das, was Leo da gemacht hat, was völlig Normales oder was willst du mir damit sagen?“ Der Koreaner sieht kurz zur Raumdecke, nickt kaum merklich und richtet dann den Blick wieder auf sie. „Ja, wobei das… eher ein anderes Thema ist.“ „Warum denn? Weil es so viele verschiedene waren oder sind One Night Stands unnormal?“ N blinzelt sie an. „Von wem genau sprichst du gerade?“, fragt er. „Was weiß ich, mit wem der aktuell was am Laufen hat. Ich weiß bloß von Seunghyun, dass der sich ein wenig durch die…“ Sie hält Inne. Ach du Scheiße. Das heißt, dass ihr guter Michi schon immer von diesem Bettgehoppel gewusst hat, ihr aber tatsächlich nie was davon erzählt hat. Energisch schüttelt sie den Kopf. „Ich muss auf Babsi aufpassen!“, sagt sie plötzlich schockiert. Hakyeon betrachtet sie mit einem Blick, dessen Bedeutung sie nicht problemlos definieren kann. „Was?“, fragt sie verwirrt. Ihr kommt es komisch vor, wie er sich gerade verhält. Als würde er gerade mit äußerster Sorgfalt seine Worte wählen, die er nun verwendet. Vielleicht, weil er der Leader von Leo ist. Ja, das muss es sein. „Muss ich mir Sorgen um sie machen?“, fragt Diana und spürt eine leichte Panik in sich aufsteigen. Nach dem, was sie bisher weiß, ist ihr zumindest Mal klar, dass sie ganz sicher von keinem angebaggert werden wird. Ihre Beziehung ist selbst vor den Medien publik gemacht worden. „Wahrscheinlich nicht, oder? Sie ist immerhin kein Idol.“, sagt sie dann schnell hinterher. Tief ausatmend nimmt er noch einen Schluck von seinem Wasser. „Erstens.“, beginnt er dann und in Diana steigt sofort eine mulmige Unruhe hoch, „Du hast ein vollkommen falsches Bild von dieser ganzen Szene.“ Ihre Augen weiten sich vor Schreck, als er das sagt. Was will er ihr damit sagen?! „Und Zweitens… ja gut, sie ist kein Idol. Aber hat bei einem Entertainment unterzeichnet.“ „Und das ist jetzt der Startschuss, dass sich alle um sie streiten werden?“, fragt Diana und sieht ihn verstört an. Wenn sie das vorher gewusst hätte, dann hätte sie Babsi bestimmt nicht dazu gebracht, einen Vertrag bei YG zu unterschreiben… Ach du gute Güte. „Naja, jein.“, sagt er und kratzt sich an der Nase, bevor er beginnt, mit dem Verschluss der Flasche in seinen Händen zu spielen. „Das ist sicher logisch für dich, dass sich ein Idol keine 0815 Person holen wird, die nicht in den Kreisen hier verkehrt und daher nicht weiß, wie sich die Welt dreht.“ „Ja, aber ich tu es offenbar und weiß es auch nicht.“, sagt sie. Er betrachtet sie mit einem ernüchternden Blick. „Jetzt geh Mal nicht von dir aus. Sowas wie dich, dass ein Idol mit einer ganz normalen Person zusammenkommt, gibt es kaum.“ Sie weiß, dass er Recht hat. Denn sie war zu dem Zeitpunkt, als sie mit Jiyong zusammengekommen ist, auch nichts anderes. Fernab von all diesen abstrusen Tatsachen, die sich in dieser Welt abspielen... „Wir wissen ganz genau, wie die Fans ticken. Mit ihren Fanfictions, in denen sie 2 Typen innerhalb einer Band miteinander verkuppeln.“ Verblüfft runzelt sie die Stirn. Ihr war nicht klar, dass sich die Idols über so etwas bewusst sind. „Warum glaubst du, umarmen wir uns ständig vor laufender Kamera oder berühren uns bei Tänzen?“ Jetzt, wo sie darüber nachdenkt, ergibt das… Sinn. „Wir ködern die Fans, kann man sagen.“, fährt er mit seiner Erklärung fort, „Und weil wir das so handhaben, kommt keiner auch nur auf die Idee, dass es sich hinter den Vorhängen ganz anders abspielt.“ „Okay, das verstehe ich. Ist auch euer gutes Recht, hin und wieder Spaß zu haben.“, sagt Diana, „Aber wie funktioniert das? Da geht einer her und meint, hey gib mir deine Nummer – oder wie?“ „Naja, sagen wir Mal, man merkt es, wenn zwei was miteinander haben.“ „Ach ja? Woran denn?“ „Die Gerüchteküche funktioniert äußerst gut in unserer Szene.“, sagt er und grinst breit, „Wenn du genau hinhörst, dann kannst du bald Gerüchte von Tatsachen unterscheiden.“ „Aha.“, sagt sie und befeuchtet nun ihre Lippen, ehe sie die nächste Frage stellt. „Und muss ich mir jetzt Sorgen um Babsi machen oder nicht?“ Er zuckt etwas mit den Schultern. „Solange jemand nicht offiziell vom Markt ist, wird es ständig passieren, dass derjenige von anderen Idols angesprochen wird.“ „Und was ist mit den Bands?“, fragt Diana nach. Wenn sie schon Mal die Gelegenheit hat, diese Infos zu bekommen, dann muss sie das auch ausnutzen. „B.A.P hat sich um Babsi gekümmert. Big Bang ist immer total freundlich zu mir.“ „Klar.“, sagt er schlicht. „Wie klar? Was meinst du damit?“ „Naja…“ Er lacht heiser. „Nenn es Ehrenkodex, keine Ahnung was. Im Interesse der eigenen Band sorgen natürlich die Leute dafür, dass keiner die Person abzuschleppen versucht, wenn sie darüber Bescheid wissen, dass einer aus ihrer Band was mit dem hat.“ „Das bedeutet automatisch, dass sie einen auf best friends machen?“, fragt Diana und runzelt die Stirn. „Nein.“, sagt N, „Als-“ Er stockt und räuspert sich plötzlich, das fällt ihr aber gar nicht so richtig auf. „Sagen wir einfach, meine Jungs behandeln sie deshalb nicht als eine Prinzessin.“ „Aber passen auf sie auf?“ Die Situation ist äußerst ironisch, deshalb grinst er etwas. „Kann man so sagen, ja.“ „Und verbringen diese Leute dann auch Zeit mit der Band von demjenigen?“, fragt Diana neugierig nach. Wieder lacht der Koreaner neben ihr heiser. „Am besten ist, ich schreib dir einen Ratgeber darüber, was sagst du?“ Sie wird etwas rot um die Nase. „Nur diese eine Frage noch.“, bittet sie ihn. Er schließt die Augen und nickt. „Nachdem es bei diesen Dates selten um mehr als Sex geht, nein. Aber wenn sie dann doch Mal bei einem von beiden übernachten, kann es natürlich vorkommen, dass derjenige auf den Rest der Band trifft. Und bevor du jetzt fragst – denk darüber nach, was ich gesagt habe. Im Interesse der Band. Natürlich kümmern sich die anderen automatisch um denjenigen, weil sich das einfach gehört. Alles klar?“ Sie nickt. „Super, dann können wir ja mit dem Tanzen weitermachen.“ Nach diesen ganzen Informationen hat sie ja jetzt so einiges zu verarbeiten. 2 Stunden lang gehen sie den Tanz von Now noch einmal durch. Eine Menge Fragen spuken ihr durch den Kopf. Noch auf dem Weg nach Hause fragt sie sich, ob es wohl wie in solchen übertriebenen Mangas ein bestimmtes Armband, einen Ring oder sonst was gibt, das sich die Leute dann anlegen, weil sie jemandem gehören. Aber je länger sie darüber nachdenkt, desto logischer erscheinen ihr auch plötzlich absurderweise die Verhaltensweisen von vielen Personen. Die Art und Weise, wie Doojoon und Kikwang mit Babsi getan haben und wie sie sich ihr gegenüber verhalten haben. Es war so… anders irgendwie. Sie kann es nicht richtig in Worte fassen. Sobald die Tür hinter ihr ins Schloss fällt, als sie zu Hause angekommen ist, begrüßt sie Jiyong mit einem Küsschen auf die Wange. „Na, wie war’s? Bist du jetzt ein Profi? Tanzt du mir vor?“ „Ja. Ich kann den Tanz richtig gut.“, sagt sie. „Dank Hakyeon, der ein echt guter Lehrer ist.“ Er grinst und umarmt sie. „Ohhh, ich bin stolz auf dich.“ „Aber er hat mir auch ein paar echt schräge Sachen erzählt.“, meint sie. „Ach? Was denn zum Beispiel?“, will ihr Freund wissen und zieht sie an der Hand zum Esstisch, wo er Spaghetti für sie bereitgestellt hat. „Naja, wie das so ist mit den Idols und den Sexdates und allem.“, meint sie und sieht ihn an. Jiyong lässt ihre Hand los und sieht sie an, als ob man ihn gerade mit dem Bus überrollt hätte. „Ich nehme an, du wolltest mir davon nichts erzählen?“, meint sie ruhig. „Naja, ich bin davon ausgegangen, dass du dir übermäßige Sorgen um deine Freundin machst.“, sagt er ruhig. „Da hast du vielleicht gar nicht so Unrecht.“, sagt sie und seufzt tief. Dann setzt sie sich an den Tisch und genießt die Spaghetti. Jiyong ist ein vortrefflicher Koch. „Warum hast du mir vorher nie davon erzählt?“, will sie wissen. Ihr Freund zuckt mit den Schultern. „Stell es dir wie eine ungeschriebene Regel vor.“, sagt er, „Das macht sich nicht gut, wenn das nach außen dringt, was hier in dem Zirkus veranstaltet wird. Und damals bist du unter keinem Label gestanden.“ „Wenn ich das gewusst hätte!“, ächzt sie, „Ich hätte-“ „-ihr nie einen Vertrag bei YG besorgt.“, vervollständigt Jiyong wissend den Satz für sie. Er muss sich zusammenreißen, nicht zu viel zu sagen. Auch wenn er nicht weiß, was genau ihr dieser N alles erzählt hat, es ist in der Tat ein schwarzes Tuch für ihn. Und auf der anderen Seite funktioniert die große, böse Gerüchteküche besser, als Diana überhaupt bewusst ist. Während die Medien versuchen, ein Druckmittel für Idols zu bilden, um unangenehme Informationen nach außen sickern zu lassen, muss man innerhalb der Szene bloß die richtigen Leute kennen, um zu wissen, dass sich Diana alles andere muss, als sich um ihre Freundin zu sorgen. Zumindest, wenn es darum geht, was ihre Freundin so alles anstellt. Aber dass die Hinweise direkt vor ihrer Nase liegen und sie bloß die Hand ausstrecken muss, um danach zu greifen und alle Erkenntnis wie ein Kartenhaus einfallen zu lassen, das ist ihr gar nicht bewusst. Genauso wenig, wie es ihr bewusst ist, dass sie schon bald die Gelegenheit dazu haben wird, zu sehen, wie gut dieses Prinzip funktioniert, das ihr Hakyeon heute erklärt hat. „Hast du am Freitag was vor?“ „Nein, warum?“ Sie sieht ihn neugierig an. „Zum Inkigayo ist jemand ausgefallen und sie haben mich eingeladen, aufzutreten. Wenn du möchtest, kannst du ja mit mir R.O.D performen?“ „Klar, gerne.“, sagt sie und nickt, „Ich glaube, dieses Mal trau ich mich sogar auf der Bühne weiter nach vorne als letztes Mal.“ „Schön.“, grinst er und wischt ihr mit der Serviette etwas Soße aus dem Mundwinkel. Es sind die warmen Sonnenstrahlen, die sich durch das Fenster werfen, die sie aus ihrem tiefen Schlaf holen. Seufzend macht sie die Augen auf und blinzelt ein paar Mal, ehe sie sich umdreht und wohlig seufzt. Sein eigener Geruch, vermischt mit dem seines Parfums ist so angenehm, dass sie unbewusst danach schnuppert. Sie presst ihr Gesicht gegen seine Brust, die von seinem Shirt bedeckt ist. In dem Moment beginnt er, sich grummelnd zu drehen und schiebt sie von sich weg. Dass er hier übernachtet hat, war nicht geplant, darum hat er auch keinen Hoodie mit, wie er ihn sonst beim Schlafen immer trägt. Stattdessen hat er in seiner vollen Montur hier geschlafen, während seine Jacke und seine Schuhe noch immer lieblos auf dem Boden liegen, wo er sie gestern hat fallen lassen. Murrend und verschlafen brabbelnd krabbelt sie auf ihn zu und drückt sich wieder an ihn. Er seufzt und drückt sie von sich weg, ehe er nun die Augen öffnet. „Lass das.“, will er von ihr, ehe er sich umdreht und ihr den Rücken zuwendet. Als sie die Augen öffnet, um ihn anzusehen, sieht sie noch etwas verschwommen, doch seinen Rücken kann sie gut erkennen. Unzufrieden keuchend robbt sie an ihn heran und drückt sich von hinten an ihn. Er gibt kein Geräusch von sich, aber ihr ist klar, was für ein böser Blick in seinem Gesicht geschrieben steht. Und trotzdem ist es ihr egal. Sie legt ihre Arme um seine Hüfte, auch wenn sie ein wenig damit kämpft, ihre rechte Hand zwischen seiner Taille und der Matratze durchzukriegen. Taekwoon gibt ein genervtes Ächzen von sich, ehe er sich wieder zu ihr umdreht und ihr nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber liegt. „Dass du so eine Klette sein musst.“, grummelt er und streckt die Arme nach ihr aus. Er zieht sie an seine Brust heran und schließt die Arme um sie, starrt dabei die Wand gegenüber mit vollster Verachtung an. „Jetzt zufrieden?“, scharrt er. „Ja.“, schnurrt sie an seiner Brust und krallt ihre Finger in sein Shirt. Es dauert nicht lange und sie schläft wieder ein, träumt von warmen Kirschkuchen und gezuckerten Schokopuddings. Sie ist im Schlaraffenland und beißt in Häuser, trinkt Honig und fängt plötzlich an, im Schlaf seltsame Geräusche von sich zu geben. Leo ist es unmöglich, so weiterzuschlafen. Nach ein paar Minuten rollt er sich mit ihr auf seinen Rücken, sie liegt auf ihm, steckt sich den Ansatz ihres Daumens zwischen die Zähne und benetzt sein Shirt mit leichtem Sabber. Seufzend gibt er sich seinem jetzigen Schicksal geschlagen, verflucht sie gedanklich dafür, dass er sie nicht wie jede andere einfach abweisen kann. Was muss sie auch so verdammt hartnäckig sein. Sein Handy läutet schrill, was sie schließlich aus dem Schlaf hochschrecken lässt. Verwirrt keucht sie und tastet überall auf dem Boden nach dem Geräusch. Sie beide haben das gleiche Modell, deshalb ist es für sie in ihrem Halbschlaf auch dementsprechend schwierig, zu wissen, dass das gar nicht ihr eigenes Telefon ist, das sie da gerade aus seiner Jacke zieht. „Hallo?!“, fragt sie verschlafen und stützt sich mit dem Ellenbogen unabsichtlich auf seinem Bauch ab, was ihm ein grollendes Ächzen entlockt. „Eh…ja, guten Morgen!“, trällert die Stimme von Leos Leader aus dem Telefon. Er verdreht schon die Augen, als er sich denken kann, worauf dieses Gespräch jetzt hinauslaufen wird, nachdem sie einfach bei seinem Gerät abgehoben hat. „Morgen… N?“ „Genau der bin ich.“, trällert er gut gelaunt weiter, „Wie geht’s uns denn? Lange Nacht gehabt?“ „Ich… hab grad von Essen geträumt…“, murmelt sie, richtet sich auf und streicht sich mit der flachen Hand über das Gesicht, ehe sie verwirrt durch ihr Zimmer sieht. „Ist Taekwoon bei dir?“, fragt er nach. „Ja, soll ich ihn dir geben?“, fragt sie. „Nein, passt schon. Hab mich nur gefragt, wo er ist, nachdem er heute nicht im Dorm war.“, sagt er. „Oh. Sag Mal – habt ihr heute Abend was vor?“, fragt sie ihn, „Ich hab gerade von Sushi geträumt und jetzt… will ich welches… Und ich mach da immer zu viel, das reicht locker für euch alle.“ Noch einmal gibt Leo ein genervtes Geräusch von sich, während er mit den Augen rollt. „Klar, dann komm heute Abend vorbei und wir machen Sushi zusammen.“, sagt N und fängt an zu lachen. „Yey!“, grinst sie und sieht Leo an, der ihr nur einen undefinierbaren Blick schenkt. „Dann kaufe ich heute noch Ingwer ein und Wasabi und Seetangblätter und Reis. Das wird sicher lustig!“ „Gut, ich muss jetzt Schluss machen, war nett, Mal mit dir zu plaudern.“, sagt der Koreaner am anderen Ende, ehe er das Gespräch beendet. Babsi lässt selig grinsend ihre Hand sinken und sieht den Koreaner auf ihrem Bett an. Dann legt sie das Handy weg und krabbelt auf ihn zu. „Nein.“, sagt er ernst, „Nein, nein, nein. Schluss jetzt.“ Er steht auf und hindert sie so daran, sich nochmal auf ihn zu legen. Aus großen Augen sieht sie ihn an und beobachtet ihn dabei, wie er mit einem grimmigen Gesicht um das Bett herum geht und den Kopf zu ihr dreht. „Kann ich duschen?“, fragt er. Zögernd nickt sie, deutet mit dem Zeigefinger belangloserweise in die Richtung, in der das Badezimmer liegt. Ihr ist klar, dass er bereits oft genug hier war, dass er weiß, wo es ist. Sie war gestern noch duschen und geht deshalb heute nicht mehr. Deshalb springt sie in eine frische Unterwäsche, zieht sich eine kurze Hose mit buntem Muster an und ein weißes Shirt mit Katzenaufdruck über. Während er sich braust, hebt sie die Flagge und läuft damit planlos durch das Wohnzimmer. Im ersten Moment denkt sie gar nicht weiter darüber nach, dass auch Seunghyun in der Nähe ist, dreht die Anlage auf, steckt ihr Handy an und lässt Fiction von BEAST laufen. Immerhin haben 2 dieser Band stark dazu beigetragen, dass sie jetzt diese Flagge hat. Mit der Fahne in den Händen hüpft sie auf die Couch, knallt die Stange auf den Boden und beginnt damit, sich unbewusst weiblich zu bewegen. Dass das alles andere als richtig aussieht, ist ihr ebenso wenig bewusst. Seunghyun wird von dem Lärm angelockt und kommt aus dem Büro raus, stapft langsam die Treppen runter und sieht sie mit gerunzelter Stirn an. Will er…? Nein, er fragt am besten gar nicht nach, was das für eine Flagge ist. „Oh!“, ruft sie neben ihm und wendet sich mitsamt der Flagge im Kreis, schlägt sie ihm fast an den Kopf und grinst ihn überfröhlich an. „Guten Morgen!“ „Was machst du da?“, fragt er. Sie blinzelt ihn an, dann sieht sie zu der Flagge in ihren Händen und wieder zu Seunghyun. Im nächsten Moment grinst sie ganz besonders bescheuert. „Ich suche einen Platz für die Flagge. Die hab ich gestern bei Running Man gewonnen.“ Mit der Stange in der Hand dreht sie sich um. Der Große kann sich grade noch rechtzeitig ducken, ansonsten hätte sie ihm das Teil direkt gegen die Stirn gedonnert. Er wirft ihr einen genervten Blick zu, fasst sich aber schnell und greift nach der Flagge, um sie ihr aus der Hand zu nehmen. Babsi dreht sich dabei um die eigene Achse und versenkt ihren Fuß quietschend in der Polsterritze der Couch. Die beiden tauschen einen verdutzten Blick. „Was machst du da?!“, fragt er. „Wah- ich- stecke- fest-“, keucht sie immer wieder, während sie stehend an ihrem Bein zerrt. „Komm her.“ Er legt die Flagge mit einer fließenden Bewegung auf den Boden, ehe er nach ihrem rechten Knöchel greift und ihn mit einem Ruck aus den Fängen des Stoffmonsters befreit. Nicht, dass er sich dabei jetzt vorkommt wie ein edler Ritter, aber es hat schon was. Kopfschüttelnd greift er nach ihrer Taille, hebt sie hoch und setzt sie auf den Boden neben sich ab. Sie ist so leicht wie eine Feder für ihn. Und wie die Haare gerade in der Luft geflattert sind, schlägt ihm der Duft ihres süßlichen Citrusshampoos entgegen. „Danke.“, nuschelt sie kleinlaut und geht in die Hocke, um die Flagge wieder aufzuheben. Er sieht zu ihr runter und hüpft gerade noch im richtigen Moment zurück, damit er den Stangenteil nicht direkt in seine heiligen Teile gedroschen bekommt. „Pass doch auf mit dem Teil!“, knurrt er und sieht sie finster an. „Tschuldiguuuuung~“, singt sie und schwingt die Flagge so, dass sie dabei eine Vase vom Tisch wirft und diese klirrend zu Boden fällt. Babsi erstarrt sofort, starrt sprachlos die transparenten Glasscherben auf dem Boden an. „Beweg dich jetzt keinen Millimeter, du elender Quälgeist!“, raunzt Seunghyun schon, „Sonst können wir auch gleich noch ins Krankenhaus fahren.“ Schuldbewusst sieht sie ihm dabei zu, wie er das Massaker aus Scherben und Dekosand, das eigentlich Mal Dianas Werk war, beseitigt. Mit vorsichtigen Schritten tapst sie nun durch das Wohnzimmer und lehnt die Flagge gegen die Wohnwand. „Nein, wehe, du lässt das Teil dort stehen!“ Mit aufgeblasenen Backen dreht sie sich zu ihm. „Darf ich sie nach oben auf die Terrasse geben?“ „Bloß nicht!“, raunzt er. Hat sie eine Vorstellung, wie peinlich das Teil ist?! „Dann weht sie aber sicher so schön!“ „Trotzdem nicht!“ Er verschränkt trotzig die Arme ineinander. „Warum lässt du das Teil nicht einfach in deinem Zimmer bei deinem ganzen anderen verrückten Kram?!“ „Weil meine Wände schon voller Poster hängen.“ „Mach welche ab!“, verlangt er. „Nein.“ Er beißt die Zähne fest aufeinander und schnauft hörbar durch die Nase aus. Sie dreht ihm den Kopf zu und zeigt ihm die Zunge, da platzt er. „YAH!“, faucht er, „Hab ein wenig mehr Respekt!“ „Oh, Entschuldigung, ist es okay, wenn ich sie hier hinstelle, Seunghyun-ahjussi?“ Ihm klappt die Kinnlade auf. „So viel älter als du bin ich gar nicht, hör auf mich so zu nennen!“, ruft er. „Was denn jetzt? Respekt oder keinen?“, fragt sie und zeigt ihm wieder die Zunge. Mit einem Blick, von dem man eigentlich schon tot umfallen müsste, beobachtet er sie, wie sie die Flagge nun in Richtung des zweiten Gästezimmers trägt. „Solange das hier leer steht, lass ich die Flagge eben hier drin!“, ruft sie ihm zu. „Argh, tu, was du nicht lassen kannst.“, raunzt er bloß und dreht angesäuert den Kopf in die andere Richtung zur Glaswand, um in die Ferne zu sehen. Keine 2 Sekunden später hört er Schritte hinter sich. „Und was jetzt?“, fragt er, ohne sich umzudrehen, „Ziehst du dir jetzt ein Kleidchen an und gehst mir auf die Nerven, dass ich mit dir zu Diana fahren soll?“ „Ich glaube kaum, dass ich in einem Kleidchen so berauschend aussehen werde.“ Nun ist es Seunghyun, der erstarrt. Das ist nicht Babsi, das ist Taekwoon. Im nächsten Moment geht der erste Leadsänger von VIXX auch schon an ihm vorbei zum Kühlschrank, bedient sich an einer Wasserflasche und wirft ihm einen mindestens so begeisterten Blick zu, wie er ihn vor ein paar Minuten im Gesicht stehen hatte. Die Haare hat er sich etwas mit dem Wasser geformt, sie stehen ihm wild, aber dennoch in einer gewissen Ordnung vom Kopf. Er muss nicht fragen, um zu wissen, wo er übernachtet hat. „So, fertig!“ Babsi klatscht sich gerade die Hände ab und kommt zurück ins Wohnzimmer. Sie wirft den beiden Koreanern einen Blick zu und spannt sich etwas an, als Taekwoon einen Blick auf die Katze auf ihrem Shirt wirft. „Naja, ich… stör dann mal nicht weiter…“, murmelt Seunghyun, räuspert sich und sieht ein letztes Mal zu Babsi, ehe er die Treppen hinauf stapft. Sie versteht nicht ganz und sieht ihm verwirrt dabei zu, wie er nach oben geht. „Hab ich… was Falsches gesagt?“, fragt sie und sieht nun Taekwoon an, als sie alleine im plötzlich viel zu riesig wirkenden Wohnzimmer stehen. Leo antwortet nicht, er stellt die Wasserflasche auf den Tresen, geht auf sie zu und zupft ihr einen Faden der Flagge aus dem Haar, ehe er ihr in die Augen sieht. „Du hattest deine Tage schon, als du mich das erste Mal hast warten lassen, nicht wahr?“ Während sie sich fragt, wie er jetzt auf das Thema wieder kommt, nickt sie. „Dann sollten sie ja bald vorbei sein.“ Er streicht ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr und streicht ihr mit den Fingerspitzen an ihrem Kinn entlang. Wortlos, regelrecht unfähig, ihm sofort zu antworten, funkelt sie ihn an. Irgendwas sagt ihr, dass sie sich im Moment eigentlich eingeschüchtert fühlen sollte. Aber stattdessen muss sie jetzt an ihr erstes Mal mit ihm denken und kann es kaum erwarten, bis er mit ihr schläft. „Ich hab sie seit heute nicht mehr.“, sagt sie wahrheitsgetreu und spürt, wie ihre Wangen losbrennen. „Ja aber heute hast du ja intelligenter Weise mit Hakyeon ausgemacht, dass wir alle fröhlich Sushi machen.“ Ihre Wangen brennen noch heißer, sein Blick ist so intensiv, dass er sich regelrecht in sie hineinbohrt. Dann wendet sie den Blick von ihm ab. „Ja…“, presst sie aus ihrer trockenen Kehle, die sich regelrecht verschnürt, „Stimmt, da war ja was…“ Sie muss noch einkaufen gehen. „Wir können ja-“ Sie weiß überhaupt nicht, was sie ihm vorschlagen möchte und ist nur allzu froh darüber, dass er sie unterbricht. „Du musst noch viel üben, bis wir am Samstag den ersten richtigen Probelauf zu Now haben.“ Sie verschlingt jedes Wort mit einem so innigen Wunsch nach mehr, dass sie gar nicht weiß, was sie von diesem Gefühl halten soll. „Es wäre ungünstig, genau davor Sex zu haben.“, sagt er. „Wa-warum?“ Er hebt seine linke Augenbraue und behält ein amüsiertes Grinsen hinter seiner Fassade. Alleine diese Frage schon wieder. Am liebsten würde er sie jetzt sofort auf ihr Bett legen und„Es ist einfach ungünstig. Belassen wir es dabei.“, sagt er, um nicht weiter darüber nachzudenken. „Komm morgen nach dem Taekwondo zu mir. Wir üben und du schläfst bei mir.“, gibt er in einem Befehlston von sich, während er ihr die Haare von der Stirn tätschelt. „Du willst noch einkaufen. Geh dich umziehen.“ Sie sieht ihn für einen Moment lang misstrauisch an. „Ich mag es nicht, wenn du so mit mir sprichst.“, sagt sie, ehe sie sich tatsächlich umdreht und in ihr Zimmer stapft. Dort angekommen zieht sie sich das Shirt kurz über den Kopf, um sich darunter einen BH anzuziehen und sobald sie den mit der Katze bedruckten Stoff wieder normal anhat, zieht sie sich die kurze Hose aus und schlendert halbnackt zu den Hosen, schnappt sich eine türkise Jeans und genau in dem Moment, in dem sie ein Bein hebt, um reinzusteigen, sieht sie ihn in ihrem Zimmer stehen. Er betrachtet sie regelrecht, als wäre sie eine Statue in einem Museum. Knallrot hadert sie mit der Hose und fällt fast damit um. In dem Moment wendet er den Blick ab und sieht zu den Postern an ihrer Wand. Peinlich berührt schlüpft sie nun in die Jeans und sucht ein Paar Schuhe, das sie dazu tragen kann. „Wenn du nicht aufhörst, dich zu schämen, tanzt du morgen nackt.“, hört sie ihn, versucht ihn aber so gut es nur geht zu ignorieren. Doch dabei versagt sie kläglich. „Tut mir Leid, wenn es mir peinlich ist, von dir angesehen zu werden.“ „Es gibt nichts, was ich nicht schon an dir gesehen habe.“, sagt er kühl, „Schon vergessen, dass du mich gebeten hast, dich zu-“ „Oh Gott, sag bloß das Wort nicht!“, ruft sie und starrt ihn finster an. Er verstummt und sieht sie nur an. Dann dreht sie sich zurück zu ihrem Schrank, packt sich ein Paar schwarzer Sneakers und schlüpft in sie rein, nachdem sie sich Socken angezogen hat. „Es reicht schon, dass Eun-ji und Naeun so fies waren.“, nuschelt sie angesäuert und beißt sich nervös auf die Unterlippe. „Was haben sie gemacht?“, will er nun wissen, wenn sie es schon extra anspricht. Erst zuckt Babsi noch mit den Schultern, sie will nicht darüber reden. Genau genommen will sie nicht allzu sehr darüber nachdenken. Es ist seltsam, mit ihm wo hinzugehen, weil er immerzu so still ist. Anfangs war ihr das gleich, weil sie sowieso so viel redet, dass es für sie beide reicht. Aber jetzt, wo sie intim miteinander waren, hat sie einen ziemlichen Respekt vor ihm. Eigentlich total kindisch, das ist ihr selbst auch klar. Aber es hilft nichts. Während sie den Gang mit den Trockenzutaten entlang schlendern, fragt sie sich die seltsamsten Sachen. Sie sollte dringend Mal mit jemandem über all die Dinge sprechen, die ihr so qualvoll durch den Kopf geistern. Aber da stellt sich erst mal die Frage, mit wem sie darüber reden soll. Mit Diana will sie nicht reden. Ihr erstes Mal ist schon eine Weile her und das ist ganz schön seltsam, jetzt davon anzufangen, dass sie doch seit 2 Wochen schon keine Jungfrau mehr ist und da jetzt ein paar Fragen zu dem Thema hätte. Leo kommt überhaupt nicht mehr in Frage, auch wenn sie den im Vorhinein so genervt hat. Wo er doch sowieso so seltsam redet, dass sie nackt tanzen soll, wenn sie sich weiterhin so schämt! Seunghyun kommt genauso wenig in Frage und Jiyong… nein, nein, bloß nicht. Der erzählt es am Ende noch lachend Diana und das kann sie echt nicht brauchen. Eine außenstehende Person wäre vielleicht ganz gut. Bloß wen soll sie da fragen? Nachdem sie alle notwendigen Zutaten gekauft haben, geht es auf in die WG von ihnen. Dieses Mal hat sie erstmalig die Gelegenheit, die Wohnung etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Sobald man die einstöckige Wohnung betritt, steht man vor einer riesigen Garderobe, direkt daneben ein großer Spiegel und eine hübsche Tür mit Glaselementen, durch die man direkt in den Wohnbereich sieht. Zwei verschiedene Couches stehen einem entgegen, wenn man in die Wohnung reinkommt. Direkt dahinter verschiedene farbige Regale, der Essbereich und der große Küchenblock dahinter. Es ist so quietschbunt hier drinnen, dass man regelrecht merkt, wie zusammengewürfelt die einzelnen Möbel sind. Ob das auch einen bestimmten Grund hat, dass sie die Wohnung nicht einfach von einem Architekten durchplanen lassen? Vom Wohnbereich aus ist es ein langer Gang, durch den man in die einzelnen Zimmer der Jungs gelangt. Erst an dessen Ende befindet sich das Bad, das Babsi noch von ihrem letzten Besuch her kennt. Geht man die Zimmer auf der linken Seite des Gangs aus durch, wenn man vom Wohnzimmer in Richtung Badezimmer schlendert, kommt erst Hyuks Zimmer, in der Mitte das von Ravi und direkt links vom Bad das Zimmer von Leo, in dem sie letztens schon geschlafen hat. Das Zimmer von Hyuk sieht aus wie ein typisches Jugendzimmer, vergangen mit schwarzen Vorhängen und blau tapezierten Wänden. Er lebt sehr einfach, hat nicht viel Zeug rumstehen und wirkt allgemein, als solle sein Zimmer ein Pensionsfeeling vermitteln. Ravi liebt es stylish, soviel ist klar, wenn man sein Zimmer erst Mal gesehen hat. Dunkle Wände, die sich mit türkisen abwechseln, schwarze Hochglanzmöbeln, ein türkiser Teppich, moderne Bilder und ein sauberes Bett mit schwarzer Bettwäsche. So will sie sofort ihr eigenes Zimmer zu Hause einrichten! Leo’s Zimmer kennt sie noch. Das ist sehr clean gehalten. Es steht kaum was herum, seine Möbeln sind extrem sauber und die Matratze in seinem Bett so perfekt… nicht zu hart und nicht zu weich. Genau das mag sie. So eine Matratze hat sie selbst in ihrem Zimmer bei Seunghyun. Seitdem sie hier in Korea wohnt, weiß sie so etwas wirklich zu schätzen. Direkt gegenüber von Hyuks Zimmer geht es mit Hongbin weiter. Dann kommt Ken und schließlich N. Hongbin hat wahnsinnig viel Zeug. Sein Zimmer ist außerdem mit den gelben Wänden und Rollläden so hell, dass man sofort das Gefühl von purem Sommer vermittelt wird. Er hat viele Bücher und einige Schuhe sowie ein paar Zimmerpflanzen, die sein großes Bett umkreisen. Zimmerpflanzen haben auch Ken und N zu Genüge. In Kens Zimmer, es ist bunt wie ein Farbkasten, stehen ein paar Orchideen und viele weitere Pflanzen mit Blüten in Vasen. Dazu jede Menge Krimskrams, den man in jedem Teenagerzimmer finden kann. N liebt es mindestens so modern wie Ravi, ist aber nicht ganz so gewagt. Er hat ein paar Kakteen in seinem Zimmer stehen, das Großteils in grau, grün und purpur gehalten ist. Ein großes Kunstwerk ziert die Wand neben seinem Bett und ein hübscher Teppich liegt direkt an der anderen Seite. Das Badezimmer aber ist das mit Abstand erstaunlichste Zimmer in dieser WG. Wenn man reinkommt, hat man direkt hinter der Tür eine Badewanne sowie gegenüber einen hübschen Schrank, über dem das Fenster mit Rollläden bedeckt ist. Geht man nach links, kommt man zum doppelten Waschbecken und zum WC, das durch eine Trennwand vom restlichen Raum abgetrennt ist. So eine Wand gibt es nochmal auf der anderen Seite – hinter der verbirgt sich die begehbare Dusche. „Und, wie gefällt dir unser kleines Schloss?“, fragt Hyuk breit grinsend. Kaum ist sie mit den Einkäufen in die WG gekommen, sind die Jungs auf die zugestürmt. Das muss das Essen gewesen sein, das sie angelockt hat. „Ist echt nett hier.“, grinst sie den Jüngsten der Gruppe an, „Sehr häuslich. Gemütlich.“ „Jep, das ist es auf alle Fälle.“, schnurrt er und sieht sich stolz in den 20 Wänden um, die sie hier wohl haben. Leo hat sich vorhin umgezogen, als sie hier angekommen sind und trägt nun zu seiner schwarzen Jeans ein blau kariertes Hemd, darunter ein weißes Tanktop. Den obersten Knopf trägt er offen. Es ist fast, als ob das Stück Stoff, das seine Schultern bedeckt, ihn wie eine Flüssigkeit umhüllen würde, so perfekt passt es ihm. Alleine zu wissen, was unter dieser Kleidung für ein Oberkörper verborgen ist, ruft in ihr seltsame Gefühle und Gedankengänge hervor. Dass sie diesen bereits direkt vor sich gesehen hat, macht es nicht unbedingt besser. Hyuk und Hongbin tragen ganz simple blaue Jeans, schwarze Socken und Pullover. Während der Pulli vom Maknae schwarz ist, hat sich Hongbin einen weißen mit schwarzen Sternen und einem Flügelmuster von der Brust aus zum Bauch runter übergezogen. Der immerzu gut gelaunte Ken trägt weiße Socken zu einer schwarzen Jeans, einem weiß-blau gestreiften Shirt und einem dunkelblauen Jackett darüber. Er ist gerade selbst erst heimgekommen und daher wohl so schick angezogen. Ravi läuft in einer schwarzen Joggingshose, einem ärmellosen Shirt in Weiß mit buntem Comicaufdruck und einer blauen Kappe barfuß in der Wohnung umher. Genau so hat sie ihn sich privat vorgestellt. Das erinnert sie an was… Sie verkneift sich ein unterschwelliges Grinsen, das wohlgemerkt ziemlich gruselig aussieht und erinnert sich daran zurück, wie sie das erste Mal von VIXX gehört hat. 2012, gegen Jahresende. Die koreanischen Musikmagazine sind voll von Berichten über MyDol, einem Castingprogramm, wie es bei den verschiedenen Entertainments bis dato noch nicht der Fall gewesen ist. Lediglich 10 Personen sind insgesamt durch ein Casting gekommen und nur 6 davon werden nach Fanvotings übrig bleiben. 2 Rapper, 7 Sänger – einer talentierter wie der andere – und jemand, der dank seiner herausragenden Tanzfertigkeiten aufgenommen wurde. Babsi hatte nie viel Interesse daran, neue Bands direkt von Anfang an zu verfolgen. Selbst wenn die heutigen Labels viel Zeit und Geld in die Ausbildung, sprich Gesang und Tanz der Gruppen investieren, kommt es dennoch oft vor, dass die Band nach Veröffentlichung ihres Debütsongs in der Versenkung verschwindet. Als sie viele Monate lang nichts mehr von MyDol gelesen hat, dachte sie, das ist nun tatsächlich Geschichte. Dass daraus VIXX geformt wurden – deren Name ebenfalls von den Fans ausgewählt wurde – war ihr nicht klar. Aber selbst die Band sagte ihr nichts, bis… sie eines Tages aus reiner Langeweile eine aktuelle Liste der Charts laufen hatte. Direkt neu aus dem Nichts auf Platz 3 der koreaweiten Charts vorgerückt – On and On von VIXX. Ein äußerst absurdes Video, in dem eine Gruppe Jungs mit beleuchteten Brillen auf einer verstaubten Mondlandschaft tanzten – und dennoch hatte das Video etwas so Fesselndes an sich, dass sie sich den Namen der Gruppe notiert und nach mehr Songs von ihnen gesucht hat. Und zu einem Fan von ihnen wurde. Am nächsten Tag hat sie sich das Album zu On and On vorbestellt, das dann im Januar, zu Beginn ihres Abenteuers mit Diana, Seunghyun und all den anderen bei ihr zu Hause angekommen ist. Noch direkt am Tag der Veröffentlichung hat sie es erhalten – was für ein tolles Service! „Was grinst du so komisch?“, fragt Hyuk mit gerunzelter Stirn. Er ist derjenige, der sie überhaupt durch die ganze WG hier geführt hat, die anderen sitzen im Wohnzimmer herum. „Och, nichts.“, sagt sie und grinst weiter ihr Psychogrinsen. „Nein, sag schon. Irgendwas ist doch.“, sagt er und sieht sie neugierig an, hebt dabei seine Augenbrauen so hoch, wodurch sie beinahe unter seinen wild abstehenden Haaren verschwinden. „Ich hab mich bloß daran erinnert, wie ich das erste Mal von VIXX gehört habe.“, flüstert sie und wird dabei ein klein wenig rot um die Nase. Damals hätte sie nicht im Traum daran gedacht, irgendwann mal einen der 6 Jungs zu treffen, geschweige denn überhaupt Worte mit demjenigen zu wechseln. Und jetzt steht sie hier einfach Mal so ganz banal in deren WG rum und hat gerade deren Toilette gezeigt bekommen. Sie kommt sich vor, als ob sie im Louvre steht, ihr fehlt nur noch die Kamera, mit der sie das alles bildlich festhalten kann. „Süß.“, grinst Hyuk nur und schüttelt dabei den Kopf etwas. Plötzlich lehnt er sich zu ihr, hebt seine Hand zu ihrem Ohr und beginnt zu flüstern: „Sollen wir Wonsik fragen, ob er ein Foto mit dir macht?“ Zack, sie ist knallrot im Gesicht. Wie eine Tomate. „Das wird mir wohl ewig nachhängen.“, seufzt sie. Schönen Dank auch, Diana. Hyuks Lippen kräuseln sich amüsiert. „Wir vergessen nie.“, sagt er melancholisch, „Wusstest du übrigens, dass das Konzept zu On and On meine Idee war?“ „Tatsache?“ Er nickt stolz. „Cool!“, grinst sie. Ravi läuft an ihnen beiden vorbei, den Blick auf sein Handy gerichtet, ehe er im Badezimmer verschwindet und die Tür hinter sich schließt. Dass sich Babsi augenblicklich anspannt, als er nur an ihr vorbei huscht, ist Hyuk sofort klar und er kann sich sein Lachen kaum verkneifen. Bevor er wusste, dass er ihr großer Liebling ist, ging es ja noch. Aber jetzt ist es ihr total peinlich. Als er wieder rauskommt, hat er das Handy weggesteckt und sieht sie an. Er schmunzelt frech und zuckt mit der Augenbraue, um sie damit wortlos zu grüßen. Ihre Knie werden weich. „Sag Mal-“, ruft sie ihm hinterher und entschuldigt sich bei Hyuk mit einer Verbeugung, bevor sie Ravi hinterher hüpft, „Du hast doch Mal zu Diana gesagt, dass Yongguk dein Vorbild ist.“ Wonsik, der in seiner Bewegung stehen geblieben ist, dreht den Kopf zu ihr und blinzelt sie an. „Hm, ja.“, sagt er, „Aber ich wechsle meine Vorbilder so schnell, wie die Unterwäsche. Derzeit hab ich gar keins.“ „Oh.“, sagt sie und nickt ein paar Mal. Sie fühlt sich wie bestellt und nicht abgeholt. Eigentlich hat sie bloß versucht, ein gemeinsames Gesprächsthema zu finden. Dass dieses so schnell beendet ist, hat sie dabei nicht mit einkalkuliert. Jetzt hat sie keinen Plan, was sie sagen soll und sieht ihn so seltsam an, dass sie ihn schon fast dabei anhimmelt. Amüsiert runzelt er die Stirn und neigt den Kopf etwas schief. „Alles okay?“, fragt er. „Klar.“, meint sie nur und blinzelt ihn unschuldig an. Sie blickt auf seine unbedeckten Oberarme, nur eine ganz kurze Sekunde lang, und sieht dann wieder ihn an. Nachdem sie tief durchatmet, fragt sie: „Darf ich Mal deine Hand halten?“ Der Rapper fängt an, heiser zu lachen. „Gott, bist du gruselig.“, sagt er. „Wieso? Es kann sowieso nicht mehr peinlicher werden.“, meint sie ernst und schaut erst Recht blöd, als er ihr tatsächlich seine Hand hinhält. „Da hast du Recht.“, grinst er und deutet mit einem Kopfnicken auf seine Hand, die er ihr nun schon so bereitwillig hinhält. Ganz langsam legt sie ihre Finger auf seine, dann verschränkt er sie miteinander und sieht kurz zu ihren beiden Händen, dann wieder zu ihr und fängt wieder an zu lachen. „Wow, ist das creepy.“ „Ein wenig, ja.“, sagt sie und grinst selig. „Ich hab Hunger!“, ruft plötzlich Ken aus dem Wohnzimmer, „Habt ihr nicht was zu essen mitgebracht?!“ Augenblicklich löst sich Babsi von ihrem großen Idol und stapft mit den beiden Jungs ins Wohnzimmer. „Ja schon, aber wir müssen doch auf Hakyeon warten.“, sagt sie. „Was gibt es überhaupt?“, fragt Hongbin und sieht von seinem Buch auf zu dem Mädchen, „Kochst etwa du für uns?“ „Wer kocht denn sonst bei euch?“, fragt sie unwissend. Alle deuten mit dem Finger auf Leo. „Ahja.“, sagt sie und sieht nun ihren… besten Freund… an. Wie soll sie ihn überhaupt jetzt nennen? „Ich dachte, wir könnten das ja zusammen machen, das macht sicher… Spaß und so.“ Ken, der eben noch auf der Couch gesessen hat, schubst beim Aufspringen Hongbin so zur Seite, dass dessen Buch auf Leos Fuß landet. Der Blick, den er daraufhin kassiert und die Tatsache, dass ihm selbst jegliche Farbe aus dem Gesicht weicht, ist noch lange nicht so seltsam wie das, was danach passiert. „Helfen! Bin dabei!“, ruft Ken viel zu laut. Ravi springt regelrecht auf Leo, tacklet ihn dabei um, während Hongbin von der Couch wegspringt und den Gang entlang läuft. Zu zweit halten Hyuk und Ravi nun Leo fest, der sie aber beide mit Leichtigkeit von sich wegschüttelt, um dann mit einem düsteren Gesicht den Gang entlang zu laufen. „Öh…“, macht Babsi. „Halt ihn auf!“, rufen Ravi und Hyuk, „Irgendwie!“ „Leo!“, ruft Babsi, der nun endlich klar wird, dass Hongbin kein gutes Schicksal blüht, wenn Leo erst einmal bei ihm angekommen ist. „Leeee-ooo!“ Sie läuft ihm hinterher, springt und landet auf seinem Rücken, die Arme um seinen Hals. Zappelnd und strampelnd hängt sie auf ihm drauf, versucht ihn daran zu hindern, weiterzulaufen. Davon abgesehen, dass er sich bloß ein wenig schwerfälliger durch sie bewegt, ist es kein großer Unterschied zu einem Moment davor. „Ich hab genug Interviews und Shows mit euch gesehen, ich weiß, was gleich passiert!“, brüllt sie und beginnt, an ihm zu ziehen und zu zerren. Leo bleibt schließlich tatsächlich stehen, seufzt und fordert sie auf, von ihm runter zu klettern. Ohne eine großartige Eskalation stehen sie alle eine halbe Stunde später in der Küche und die Jungs genießen es, das Mädchen auszuquetschen. „Es gibt also auch Fans von uns in Europa?“ Ken versucht es diplomatisch mit anfänglichem Smalltalk. „Warum eigentlich ausgerechnet Ravi? Ich bin viel besser!“ Hyuk ist frech wie immer. „Das muss wegen meinem Äußeren sein. Du konntest mir einfach nicht widerstehen, oder?“ Ravi. Wer sonst. „Welchen Song magst du am liebsten?“ Hongbin versucht es auch einfach Mal diplomatisch. Und Leo? Der… sagt gar nichts, wie immer. Babsi hält den Kochlöffel hoch und deutet auf Ken. „Klar gibt es die, tu nicht so unschuldig, ihr hattet sogar ein paar Konzerte in Europa.“ Sie deutet auf Hyuk. „Ähm. Nein.“ Dann auf Ravi. „Du bist ein echt guter Rapper, ich mag dein Rotzbengelgetue.“ Und zum Schluss deutet sie auf Hongbin. „Das ist echt schwer. Ich mag Rock Your Body, aber VOODOO ist der totale Ohrwurm.“ „Doch!“, wirft Hyuk schmollend ein und rührt den Reisessig mit den Gewürzen an. Ken hat stumm den Blick auf die Rollunterlage gelegt, auf der er nun eine Klarsichtfolie und darauf nun ein Seetangblatt ausbreitet. Hongbin grinst kopfschüttelnd die Salatgurke an, die er in dicke Streifen schneidet und Leo widmet sich konzentriert dem Lachs, den er fein säuberlich putzt und ganz fein salzt. Ravi klatscht nun etwas Reis auf das dunkelgrüne Seetangblatt, auf den jetzt Hyuk mit einem kleinen Löffel ganz zart den Reisessig verteilt. Es darf nur ganz wenig davon auf den Reis, sodass man ihn kaum schmeckt. Hongbin, der die Gurke fertig in Streifen geschnitten hat, legt nun einen solchen Streifen darauf und sieht Babsi dabei zu, wie sie dies nun zu einer kleinen Rolle fertigt und dann mit einem Messer mehrere kleine Häppchen davon abschneidet. Das machen sie nun so lange, bis das Seetangblatt mit dem Reis aufgebraucht ist, was in etwa 12 kleine Gurkenmaki ergibt. Währenddessen kümmern sich Leo und Ravi um die Sashimi; die Sushi mit dem Lachs. Babsi kann sich nicht erinnern, sich diese Jungs jemals so normal vorgestellt zu haben. Mal davon abgesehen, dass sie eigentlich alles andere als normal sind, wenn sie nicht gerade friedlich beisammen stehen und Essen machen. Wie genau hat sie sich diese Band eigentlich privat vorgestellt? Von Ravi hatte sie immer das Bild, dass er bloß wahnsinnig cool ist, egal was er macht. Und wenn er sich gerade einen dämlichen Socken anzieht, er wird cool dabei sein. Bis jetzt hat sich das ja auch total bestätigt, weshalb sie es noch immer wahnsinnig unrealistisch findet, hier unter ihnen zu stehen. Hyuk hat sie sich genau so lustig vorgestellt, wie er ist. Von Ken dachte sie eigentlich, dass der eine richtige Stimmungskanone ist, aber der ist immer so ruhig in ihrer Anwesenheit. Konzentriert sich immer auf irgendwas anderes, bloß nicht darauf, sie zu bemerken oder viel mit ihr zu reden. Hongbin ist ebenfalls sehr ruhig, aber von dem hat sie auch genau das erwartet. Der wirkt einfach wie der Ruhepol schlechthin. Bloß wenn er grinst, hat er so süße Grübchen. Davon muss sie unbedingt Diana erzählen, die wird sterben – sie liebt Grübchen. Was N betrifft, da hatte sie nie eine direkte Vorstellung, die groß abweicht von dem, wie er sich vor der Kamera gibt. Bis jetzt hatte sie allerdings nicht allzu viel Gelegenheit, ihn irgendwie genauer kennen zu lernen oder dergleichen. Und was Leo betrifft… der hat ihr von Anfang an irgendwie Angst gemacht. Nur würde sie das ihm gegenüber niemals zugeben. Selbst heute, wo sie ihn nun persönlich kennt und ihn zu ihren engsten Freunden zählt, ertappt sie sich dabei, wie sie ihn manchmal unheimlich findet. Das ist dann immer in jenen Momenten, in denen sie in seiner Anwesenheit nicht damit beschäftigt ist, sich über ihr wild pochendes Herz zu wundern oder darüber, dass ihr das Blut in die Wangen rauscht und sie ein seltsam unangenehmes Rauschen im Ohr hat. Ob das Mal aufhört auch? Just in diesem Moment wirft er ihr einen stummen Blick zu, während jeder mit kleinen Arbeiten beschäftigt ist. Ihr läuft die Farbe in die Wangen und sie bekommt augenblicklich ein flaues Gefühl im Magen. Seinem Blick kann sie schon gar nicht mehr Stand halten, weil ihr sonst ganz schwindelig wird. „Jetzt haben wir um die… 130 Stück Sushi gemacht. Das reicht doch für uns alle, oder?“, fragt Hongbin, der schon gar keinen Reis mehr im Schrank finden kann. „Denke schon.“, sagt Ravi, sieht aber dennoch fragend zu Leo, der nun mit den Schultern zuckt. „Ja, wird schon passen.“, sagt er. Im nächsten Moment hören sie, wie die Tür der WG aufgeschlossen wird. „Ohhh, N-ieeee!“, ruft Hyuk und hüpft im Hopserlauf auf die Eingangstür zu, wo nun der Leader der Gruppe auftaucht. Babsi, die gerade noch Leo und Ravi beim Aufräumen hilft, wirft Hakyeon einen kurzen Blick zu. Er ist mit Ken beschäftigt, der ihm ganz aufgeregt etwas erzählt, sodass er ihr vorerst noch gar keine Beachtung schenkt und sich erst einmal seine Jacke auszieht und sie im Eingangsbereich aufhängt. Ravi und die anderen decken den Tisch, Babsi ist kurz alleine mit Taekwoon hinter dem Küchenblock. Sie wirft ihm einen zögernden Blick zu. Noch immer kämpft sie mit der quälenden Frage, mit wem sie über all diese Dinge sprechen soll, die sie in ihrem Kopf quälen. Wahrscheinlich ist es am besten, wenn sie sich überwindet und tatsächlich einfach mit Leo darüber spricht. Aber dazu muss sie mit ihm alleine sein, das geht nicht unter all diesen Personen. „Hey.“, grinst nun Hakyeon und geht auf sie zu. Ehe sie sich versieht, umarmt er sie freundlich und bittet sie, sich an den Tisch zu setzen. „Ich hoffe, die Jungs waren nett zu dir in der Zwischenzeit.“, sagt er, als er ihr ein Glas Wasser hinstellt. „Klar.“, sagt sie und nickt lächelnd, „Ich fühl mich sehr wohl hier.“ „Das ist schön.“, antwortet er und grinst sie an. Ihm liegt das Gespräch mit Diana noch schwer im Magen. Irgendwie hat er das Gefühl, er hätte ihr nicht davon erzählen sollen. Sie betrifft es doch sowieso nicht und ihre Freundin hier… Hakyeon wirft Leo einen Blick zu, der ihn kurz entgegnet, ehe er sich dem Essen widmet. Es ist ein wortloser Austausch an Informationen, allein dieser kurze Moment hat gereicht, dass N mehr weiß, als ihm lieb ist. Er betrachtet das Mädchen, das ihm gegenüber sitzt und sich gerade prächtig mit Hyuk und Hongbin über das Video zu On and On unterhält. Irgendwas an ihr ist da, das ihm auch schon bei Diana aufgefallen ist. Aber bloß was? Die Tatsache, dass sie beide Europäerinnen sind, ist es nicht. Auch nicht, dass sie neu in dieser Szene und überhaupt durch interessante Umwege hier reingeraten sind. Dass sie mit Idols zusammen sind oder waren, das ist es auch nicht. Der Kontakt zu Big Bang? Nein, dazu muss man lediglich ins YG Entertainment spazieren als Idol und schon hat man den auch. Möglicherweise… ist etwas anders an ihrem Verhalten gegenüber Idols. Aber hierin sind die beiden doch grundverschieden. Diana ist so schockiert davon, dass sie es verdrängt und Babsi hier hüpft auf Wolke 7 von Punkt zu Punkt. Er sieht doch, wie sie Ravi immer wieder angrinst. Nein, es ist der Blick, den sie Leo zuwirft. Nicht, dass Diana ihm den gleichen Blick zugeworfen hat, nein. Aber… ja, genau. Das ist es. Diese beiden Mädchen sind die ersten Personen neben ihm, die Taekwoon richtig die Stirn bieten. Davon ist natürlich seine Familie ausgenommen, zu denen ist Leo ja überhaupt nicht so. Ihm ist, als ob diese beiden Mädchen noch stark dafür sorgen werden, dass irgendwas in Leo vor sich geht. Als die Runde fertig gegessen hat, fährt Hakyeon das Mädchen nach Hause, weil es draußen schon dunkel geworden ist. Er vergewissert sich während der Fahrt, dass sie auch tatsächlich Spaß bei ihnen hatte und wünscht ihr einen schönen Abend. Aber kaum dass sie das Loft und damit das Wohnzimmer davon betritt, da wird ihr auch schon der nächste große Happen zum Denken aufgegeben. Seunghyun sitzt in dem Sessel an der Glasfront, in der Hand ein Glas Rotwein, nachdenklich in die Ferne blickend. Als er sie bemerkt, sieht er sie mit einem gewissen Vorwurf in seinem Blick an, der mitunter auch in seiner Stimme mitschwingt. „Oh, du kommst ja doch nach Hause.“, stellt er ernüchtert fest. Sie sieht ihn fragend an, wüsste nicht, was sie falsch gemacht hat. Kurz wirft sie einen Blick auf ihre Schuhe, um sich zu vergewissern, ob die auch keine dreckigen Spuren über dem Boden gezogen haben. „Bist du sauer auf mich?“, fragt sie verwirrt nach. „Nein.“, sagt er knapp. „Das… kauf ich dir irgendwie nicht so richtig ab…“, murmelt sie und wirft ihre Tasche auf die Couch, bevor sie sich direkt daneben hin setzt, ihre Füße in einen Schneidersitz zieht und ihm einen vorsichtigen Blick zuwirft. „Was hab ich verbrochen?“, will sie ehrlich wissen. „Nichts, nur…“ Er seufzt. „Ich hatte nicht erwartet, dass das jetzt was Langfristiges zwischen euch wird.“ Sofort keimt in ihr die Erinnerung an jenen Augenblick in Österreich auf, als er den Blutfleck auf dem Laken gesehen hat. „Ehm…“ Sie fährt sich nervös mit den Fingern in die Haare. Jetzt ist ihr klar, warum er heute so schnell das Wohnzimmer verlassen hat. Und wie das auf ihn gewirkt haben muss, dass Leo heute Morgen hier war. „Weißt du überhaupt, worauf du dich da genau einlässt?“, fragt er sie und nippt an seinem Wein. „Ja.“, haucht sie kaum hörbar, „Wir haben Sex.“ Sie hat ja keine Ahnung, wie sehr sie damit den Nagel auf den Kopf getroffen hat – immerhin war es Diana und nicht sie, die heute ein allzu aufklärendes Gespräch über genau dieses Thema in dieser Welt geführt hat. „Und das ist auch genau das, was du möchtest?“, fragt er, „Ich war immer der Meinung, dass du eine Person bist, die nichts mit einer solchen Art von… Beziehungen anfangen kann.“ „Ja, nun… scheinbar schon.“, murmelt sie trotzig und weicht seinem Blick aus. „Es tut mir Leid, wenn ich dich damit enttäusche.“ „Wie kam es dazu, wenn ich fragen darf?“ „Ich hab ihn gebeten, es zu tun.“ Eine Stille liegt im Raum, die für beide Personen richtig erdrückend ist. Während Babsi darüber sinniert, wie unangenehm diese Situation im Moment für sie ist, macht sich Seunghyun richtige Sorgen um sie, da er sich nicht sicher ist, ob sie nicht an einer solchen Sexbeziehung zerbrechen wird. Er würde fast seine Hand dafür ins Feuer legen, dass ihr gar nicht klar ist, was sie da überhaupt tut. What Am I To You So einen ganz spontanen Kurzausflug nach Jeju Island, mitten in der Nacht mit allem Drum und Dran, inklusive Flug in einer Maschine, die erst eine Stunde vor Abflug reserviert worden ist… das bekommt man, wenn man mit Kwon Jiyong zusammen ist. Diana ist fix und fertig und hat etwas im Flugzeug geschlafen, was überraschend angenehm gewesen ist. Er achtet viel zu sehr darauf, dass alles perfekt passt. Denn davon abgesehen, dass er sogar einen niedlichen, kleinen Privatbungalow für sie beide reserviert hat, haben sie beinahe direkt vor der Tür ein ganz privates Fleckchen Strand nur für sich. Es ist wunderschön hier, das Rauschen des Meeres beruhigend, die gut duftende Brise davon betörend und die prallen Sonnenstrahlen so angenehm. Gerade ist es um die Mittagszeit herum, sie haben ein riesiges Badetuch auf dem Sand ausgebreitet und die Sonnencreme ist mittlerweile endlich eingewirkt. Jiyong kramt noch etwas in einer der zwei Strandtaschen, die sie mitgebracht haben und klopft sich anschließend den Sand von den Sandalen, während sie auf dem Bauch liegt und den Couple Ring um ihren Finger herum dreht. Sich genüsslich streckend sieht Diana zu Jiyong, ehe sie sich auf den Rücken rollt und er sich über sie legt. Er sieht sie an und schmunzelt sie zufrieden an. Langsam verteilt er Küsse auf ihren Lippen, rüber zu ihrem Ohr bis hinunter in ihren Nacken. Bei den Trägern ihres Bikinis stoppt er, eher er sie einmal kurz mit den Zähnen umfasst und ein tiefes Knurren von sich gibt. „Du hast ja keine Ahnung, wie heiß du in dem Bikini aussiehst.“, raunt er und hebt den Kopf, um sie dabei anzusehen, während er den Knoten ihres Oberteils gekonnt löst. „Trotzdem muss der jetzt weg.“ Vorsichtig zieht er den Stoff weg, bis ihre Brüste freiliegen. Gierig presst er seinen Unterkörper gegen ihren und sie kann durch seine Badehose hindurch spüren, wie groß sein Verlangen nach ihr bereist ist. Jiyong küsst ihre Schulter, wandert mit einer Spur von Zärtlichkeit und sanften Bissen hinunter zu ihrer Brust und nimmt einen ihrer Nippel in den Mund, während er die andere Brust erst noch sanft mit seinen Fingern streichelt und dann fest zupackt. Im selben Augenblick lässt er sie seine Zähne spüren, was sie dazu bringt, keuchend ihren Unterkörper aufzurichten und sich gegen den seinen zu pressen. Er gibt ein langes, verdorbenes Knurren von sich, während er weiter mit ihr spielt. Qualvoll langsam wandert er mit seiner Zunge ihren Bauch hinab. Diana hebt ihren Kopf, um ihn anzusehen. Ihr Freund erwidert den Blick, lässt seine Zunge über sie wandern und hinterlässt dabei eine feuchte Spur auf ihrer Haut. Der Anblick erregt sie noch mehr, weshalb sie keuchend die Augen nach oben rollt und sich zurück auf das Handtuch sinken lässt. Als seine Zunge einen Moment lang in ihrem Bauchnabel eintaucht, atmet sie fest aus. Sie genießt es, wenn er sich voll und ganz Zeit für sie nimmt, dabei völlig darauf bedacht ist, dass sie zuerst auf ihre Kosten kommt, bevor er zum nächsten Schritt übergeht. Bei dem Stress, den er in letzter Zeit gehabt hat, ist sie etwas kurz gekommen – genau das holt er jetzt nach. Seine Finger ziehen sanft an ihrem Bikiniunterteil, das er ihr vom Unterkörper sitzt, während er sich in einer einzigen, fließenden Bewegung aufsetzt. Der Anblick von ihrem nackten Körper, wie sie da vor ihm auf dem Badetuch liegt, lässt seine Badehose verdammt eng werden. Ihr bleibt es nicht verborgen, dass seine Erregung wächst und wächst. Grinsend streicht sie sich selbst ein paar Haare aus dem Gesicht. Während er ihr in die Augen sieht und ihm regelrecht ein freches Blitzen darin geschrieben steht, lässt er seine Hände über ihre Beine zu ihren Schenkeln wandern, massiert dabei ihre inneren Oberschenkel und fährt ganz sanft mit den Fingern über ihre Knie, hoch zu ihrer Hüfte. Er nimmt die Hände von ihr, streckt seine rechten Zeige- und Mittelfinger seiner eigenen Zunge entgegen und hinterlässt eine weitere feuchte Spur auf ihrer Haut. Geduldig zeichnet er einen kleinen Kreis um ihren Bauchnabel, ohne dabei den intensiven Blickkontakt zu unterbrechen. Ganz kühl ist sein Speichel, weil er zuvor noch eisgekühltes Wasser getrunken hat. Seine beiden Finger machen sich auf den Weg zurück zu ihren Schenkeln, kommen ihrer Mitte immer näher. Am ganzen Körper erzittert sie plötzlich, weil ihr eine unangenehme Gänsehaut über den Rücken läuft. Jiyong beginnt zu grinsen. Diana windet sich unter ihm in dem Verlangen, von ihm angefasst zu werden und er quält sie zu seinem eigenen Gefallen. „Was ist denn los, Baby?“, haucht er, während seine Finger wieder an ihrem Knie entlang wandern. „Berühr mich.“, keucht sie, die Augen erneut nach oben rollend. „Tu ich.“ „Du weißt, was ich meine!“, jammert sie frustriert und zappelt kaum merklich unter ihm mit ihren Beinen. Leise kichernd lässt er seine Finger wieder ihren Oberschenkel entlang wandern, ehe er nur ganz sanft mit der Fingerkuppel in sie eindringt. Sie scharrt ungeduldig mit ihrer Stimme, rollt sich ihm entgegen, doch er bemerkt es schnell genug, um seine Hand zurück zu ziehen und ihr die ersehnte Genugtuung noch für einen weiteren Moment zu verwehren. „So feucht.“, haucht er. „Ich wäre dir dankbar, wenn du aufhörst, so-“ Sie kann diesen Satz gar nicht zu Ende sprechen, denn im nächsten Moment presst er fest seine Lippen auf die ihren, stößt seine Zunge in ihren Mund und schluck damit ihr Stöhnen, das sie von sich gibt, als er mit beiden Fingern tief in sie eindringt. Ganz automatisch hebt sie ihre Hüfte, stöhnt unkontrolliert in den Kuss hinein, weil er seine Finger so schnell bewegt, dass sie sich regelrecht bäumt. Auch er stöhnt in den Kuss, angeturnt davon, wie sie unter ihm förmlich zu heißem Wachs zerfließt. Er unterbricht den Kuss, hört aber keineswegs damit auf, seine Finger weiter in sie zu stoßen, als wären diese ein ganz anderes Körperteil von ihm, das er im Moment nur zu gerne in ihr vertiefen würde. „Magst du das?“, will er wissen und erhält ein bestätigendes Seufzen als Antwort. „Ich fange gerade erst an, Baby.“, haucht er und bewegt sich so, dass er mit dem Gesicht zwischen ihren Beinen liegt. Erst küsst er ihr Knie, dann ihren Schenkel hinauf und lässt sie im nächsten Augenblick bereits seine nun mittlerweile wieder warme Zunge spüren. Wieder reckt sie ihm ihre Hüfte entgegen und presst ein lautes Stöhnen aus ihren Lungen. „Das ist es, Baby.“, schnurrt er, ehe er sie noch einmal zwischen den Beinen küsst, „Sei so laut, wie du willst. Niemand kann uns hier hören.“ Nachdem ein weiteres Knurren über seine Stimmbänder rollt, führt er ein langes Geduldsspiel mit ihr, bei dem er seine Zunge so quälend langsam wie noch nie zuvor an ihrer Mitte bewegt. Sie spürt, wie sich ein überwältigendes Gefühl in ihr immer höher und höher aufbaut. Dass er es so langsam macht, lässt alles viel intensiver werden. Zwischen unregelmäßigen Atemschlägen und kaum unter Kontrolle zu haltendem Gestöhne spürt sie ihre Beine zucken und bäumt sich unter ihm auf. „Nicht- aufhören-“, keucht sie, krallt ihre Hände fest in das Badetuch unter sich und gibt ein helles Jauchzen von sich, als sie von ihrem Höhepunkt weggeschwemmt wird. Weiterhin ganz langsam bewegt er seine Zunge gegen ihr Geschlechtsteil, streicht seine Finger in derselben Geschwindigkeit an ihren Wänden entlang und lässt sie jede Sekunde von ihrem Orgasmus auskosten. Kaum ist dieses mächtige Gefühl verebbt, will sie sich bei ihm revanchieren und beginnt ihn zu küssen, ihn zu berühren, sich auf ihm zu setzen und ihn schließlich aus dieser verdammten Badehose zu befreien. Gierig nimmt sie ihn in den Mund, bevor er überhaupt groß darauf reagieren kann. Er fasst nach ihren Haaren, nach ihrem Kinn und bringt sie dazu, inne zu halten. „Stop.“, keucht er, „Wenn du so weitermachst, dann bringst du mich noch dazu, zu kommen.“ Seine Hände greifen nach ihren, er zieht sie zu sich hoch, wodurch sie sich langsam auf ihn sinken lässt. Beide stöhnen auf. „Immerhin will ich in dir kommen.“, flüstert er und legt seine Hände an ihre Hüften, um so seiner Freundin die Geschwindigkeit vorzugeben, in der sie sich auf ihm bewegen soll. Seine Worte treiben sie förmlich an den Rand des Wahnsinns. Jedes Mal, jeden Tag, jede einzelne Sekunde, die sie intim miteinander sind. In diesem Momenten ist seine Stimme wie warmer Honig für sie, so sehr wohltuend, dass es fast schon zu viel für einen wird, aber man trotzdem immer mehr davon will. Ab diesem Augenblick ist es keine lange andauernde Angelegenheit mehr, sie sind beide viel zu erregt, als dass sie dieses Spiel noch weiter in die Länge treiben könnten. Völlig synchron keuchen sie und genießen die Haut des anderen auf der eigenen zu spüren, ehe er schließlich in ihr kommt und sich keuchend nach hinten sinken lässt. Langsam legt sie sich neben ihn, schlüpft zurück in ihren Bikini und streicht ihm mit den Fingern durch seine Haare. Sie sind beinahe reinweiß. Während sie auf seinem Kopf noch wesentlich länger sind, hat er sich seitlich einen Undercut schneiden lassen. Diese Haarfarbe steht ihm überraschend gut. Nachdem auch er zurück in seine Badekleidung geschlüpft ist, dreht er sich auf den Bauch und verschränkt seine Oberarme vor seinem Kopf, um sich darauf zu legen. Zufrieden schmunzelnd sieht er sie an. Diana entgegnet sein Schmunzeln, schmiegt sich an ihn und spürt, wie er eine Hand hebt und ihr diese auf den Rücken legt, um sie hinter dem Ohr zu kraulen. „Woran denkst du?“, fragt er neugierig. Sie spricht so selten von sich selbst, dass er es selten erwarten kann, mehr über sie und ihre eigene kleine Welt, in die sie sich manchmal flüchtet, zu erfahren. „An sinnlose Sachen.“, flüstert sie und hofft, ihn damit abwimmeln zu können. „Nein, sag schon.“, fordert er und rüttelt sie dabei mit sanfter Gewalt, um seinen Worten damit gleich mehr Nachdruck zu verleihen. „Danach hältst du mich bloß für verrückt.“, murmelt sie und schließt die Augen. „Ach was.“, sagt er kopfschüttelnd, „Erzähl schon, was geht dir durch den Kopf?“ „Ganz kindische Gedanken.“ „Über?“ Sie seufzt. Darüber will sie mit ihm eigentlich nicht reden. Aber so gut kennt sie ihn schon, dass er ihr keine Sekunde lang Ruhe lassen wird, wenn sie nicht mit der Sprache rausrückt. „Ich hab mit Hakyeon gestern halt noch über ein anderes Thema auch gesprochen, als bloß über diese ganze Datingszene in dieser verrückten Idolwelt.“, beginnt sie. Sein Blick ändert sich keineswegs, aber beiden ist klar, dass das nun ein etwas längeres Gespräch wird. „Ich würd gern am Freitag mit zum Inkigayo kommen.“, sagt Babsi und schlürft an ihrer Eisschokolade, die sie zusammen mit seinem Cappuccino hier her zum Taekwondogebäude geschleppt hat. Wie so oft sitzen sie nach den Trainingseinheiten auf dem Dach, direkt in Richtung der Hauptstraße und beobachten die vielen vorbeifahrenden Autos. Bis zu der Tanzprobe von Now haben sie ja noch etwas. „Aber?“, fragt Leo neben ihr nach, während er sich seine nach dem Training etwas wirr liegenden Haare grob mit den Fingern richtet. „Naja, wenn ich ehrlich bin, hab ich jetzt Schiss, dass ich dann alleine mit Hara oder sonst wem im Raum sitze. Immerhin tritt Diana dieses Mal auch wieder auf und-“ Sie verstummt, als sie ihm in die Augen sieht. Er weiß, worauf sie hinaus will, also braucht sie das gar nicht weiter ausführen. „Ich kümmere mich darum.“, verspricht er ihr, „Also kannst du ruhig mitkommen, wenn du willst.“ „Okay…“, nuschelt sie kleinlaut, „Es gibt da… übrigens noch was anderes, über das ich mit dir gerne reden würde.“ Jetzt, wo sie ja praktischerweise so ganz alleine unter sich sind. Leo antwortet nichts darauf, aber es erdrückt sie mittlerweile, weil sie gestern unentwegt über all diese Dinge nachgedacht hat und davon schon förmlich Kopfschmerzen bekommen hat. Außerdem hat sie Angst, dass all diese Sachen ihren Kopf so sehr belegen werden, dass sie sich bei der Tanzprobe nicht konzentrieren kann und lauter Fehler machen wird. „Also… es… sind ein paar pein…liche Fragen, die ich dir stellen mö…chte…“, stottert sie und spürt, wie ihr Gesicht zunehmend heißer wird. Als sie zögernd den Kopf zu Taekwoon dreht, zuckt sie zusammen, denn er beobachtet sie und hat mitbekommen, wie sie nervös an dem Stoff ihres schwarzen Rockes gezupft hat. Sie hat sich zwar einen recht kurzen Rock ausgesucht, trägt darunter aber eine schwarze Leggins zu ihren Lieblingsschuhen. Dazu einen grauen Pullover mit roten Herzen und einer weinroten Mütze, nur um das Outfit abzurunden. Leo ist nach dem Training oft ganz einfach und sportlich unterwegs. Zu einer blauen Jeans und dunklen Sneakers trägt er ein weißes Shirt und darüber ein grauweiß kariertes Hemd, das er offen trägt. Er gefällt ihr, wenn er solche Hemden trägt. Die stehen ich, verstecken seinen Körper ein wenig, wenn er sie nicht zuknöpft und schüchtern sie nicht so sehr ein. Außerdem sieht er darin sehr verspielt aus, vor allem wenn er seine Haare so verwuschelt wie heute trägt. „Ehm…“ Sie streicht sich nervös ein paar Haare hinter die Ohren und beginnt, auf ihrer Unterlippe zu kauen wie sie es immer macht, wenn sie nicht weiter weiß. „Du hast Fragen wegen dem Sex.“, trifft er neben ihr nun den Nagel auf den Kopf, „Nun stell sie schon.“ Seufzend betrachtet sie den Boden. Wie sie diese Momente doch hasst, in denen er nur Dinge sagt, die sie furchtbar aus dem Konzept bringen, wenn er dann endlich Mal etwas von sich gibt! Woher weiß er denn überhaupt, dass es genau um so etwas geht? „Ja, naja... ich… bin ja eingeschlafen.“, nuschelt sie bis in den Tod peinlich berührt und noch dazu kaum verständlich, „Wie lang geht das für normal eigentlich?“ „So lange bis einer der beiden nicht mehr kann oder der männliche Part kommt.“ Verstört hebt sie den Blick zu ihm. Dass er das einfach so sagen kann, ohne sich dabei was zu denken! „Natürlich gibt es Kerle, die mehrmals hintereinander können, aber ich persönlich ziehe es vor, es bei einem Mal zu belassen.“ „A…ha…“, krächzt sie etwas heiser und atmet tief durch. Dieses Gespräch ist schwieriger zu führen, als sie erwartet hatte. „Und… wie lange ist das bei… dir für normal?“ Bevor er antworten kann, fügt sie noch hinzu: „Ich meine, wahrscheinlich dauert es sonst für dich länger.“ Jetzt zögert er selbst für einen Moment. „Ja.“, sagt er schließlich. „Mh… viel… länger?“ „…ja.“ „Oh.“ Sie starrt ihn vollkommen verlegen an, in seiner Mine ändert sich kein einziger Millimeter. Was er wohl gerade von ihr denkt? „Sagst du mir, was du dir gerade über mich denkst?“ „Warum?“ „Weil… ich glaube, dass du mich für ganz schön verrückt hältst…“ Wegen ihrer Fragen und so. „Du bist unerfahren.“, sagt er, „Daran ist nichts verrückt. Ich warte lediglich auf die nächste Frage, das wird nicht alles gewesen sein.“ Sie blinzelt ihn mehrmals an. „Es ist wirklich okay für dich, mit mir darüber zu reden?“, fragt sie. „Wenn ich auch irgendwann was davon haben will, bleibt mir nichts anderes übrig.“, sagt er ehrlich. Damit gibt sie sich erstmal zufrieden, das ist schon fast zu viel des Guten. „Hast du so ein Gespräch vorher eigentlich schonmal geführt? Ich mein, mit jemand anderem als mir…?“ Leo seufzt und lehnt sich etwas zurück, nippt an seinem Cappuccino und schüttelt dann den Kopf. „Nein.“ „Warum dann mit mir?“, fragt sie ihn. „Was interessiert dich das?“, will er wissen und blickt in die Ferne zu den ganzen gestressten Autofahrern. „Es ist nicht relevant, wer oder was vor dir war.“ „Hm… ja…“, nuschelt sie kleinlaut, „Aber so weiß ich nicht, wann ich dir zu langweilig werden könnte…“ Nun hebt er den Blick und sieht sie an. Ganz neutral, ohne dabei böse zu wirken oder dergleichen. Natürlich schießt ihm sofort das Gespräch, als sie für Running Man unterwegs war. „Was hast du sonst noch für Fragen?“, wechselt er das Thema. Etwas verletzt sieht sie nun zu ihren Schuhen. „Mir fallen grade keine mehr ein.“ Ihre Stimme ist zittrig, als sie das sagt. Ihm ist klar, dass sie Angst vor eine Abweisung von ihm hat. Besonders ihre Reaktion eben hat das noch um einiges mehr verdeutlicht. Trotzdem wird er ihr jetzt keine Liebeserklärung machen, da er solche Gefühle nicht für sie hegt, die sie sich vielleicht von ihm erhofft. Dennoch kann er ihr nicht widerstehen. Er will sie, um jeden Preis. Zum ersten Mal sieht er in einer solchen Unerfahrenheit etwas Aufregendes. Um ehrlich zu sein ist er schon Recht gespannt auf heute Abend. „Es gibt Leute, die gehen rauf und sehen gut aus auf der Bühne.“, sagt Babsi verschwörerisch, während sie sich einen Auftritt von G-Dragon ansehen, wie er A Boy zum Besten gibt. In seinem G-Hoodie mit einem kurzen Einschnitt seines großen Idols Michael Jackson. Dieses Gespräch ist so lange her… Babsi und Diana haben damals noch nicht einmal zusammengewohnt und Diana ging noch zur Schule. „Und es gibt Leute, die gehen da drauf und denen gehört die Bühne.“ „Ja. Die sind da richtig reingeboren.“, sagt Diana und sieht gebannt auf den Fernseher. Früher war sie gar kein so großer Fan von K*POP. Klar, sie hat sich mit dem einen oder anderen Song eben wegen Seunghyun auseinandergesetzt. Die haben ihr auch ganz gut gefallen, aber über Big Bang ist diese Vorliebe nie hinausgegangen. Babsi kennt sie jetzt seit mehreren Jahren, im vorletzten Jahr aber haben sie erstmals was miteinander unternommen und sind Freunde geworden. Da hätte sie nie gedacht, dass der seltsame Zufall eintritt, dass sie irgendwann anfängt, K*POP zu hören. So wie jetzt eben. „Was würde ich dafür geben, ihm nur ein einziges Mal gegenüber zu stehen…“, schwärmt Babsi neben ihr. „Ich dachte, du bist ein Fan von T.O.P?“, fragt Diana, ohne von dem tanzenden Blonden wegzusehen. „Ja. Aber der bringt nicht gleich ein ganzes Soloalbum raus.“, schwärmt Babsi weiter, „GD ist sowas von cool. Ich hab mir seinen G-Hoodie gestern im Internet bestellt, ich hoffe, der kommt bald. Dann hab ich Heartbreaker und den Hoodie dazu!“ „Hmh.“, gibt Diana bloß von sich. Sie weiß noch, wie das war, als vor drei Wochen das Video zu Heartbreaker rausgekommen ist. Babsi ist dabei durchgedreht, aber gut… sie ist um kein Stückchen besser, nur zeigt sie das nicht so direkt wie ihre Freundin. Dieser Koreaner… er hat sowas Unglaubliches an sich. Sie kann sich nicht vorstellen, ihn jemals in Echt auch nur annähernd anzusprechen. Bis jetzt war er, wenn sie Seunghyun Mal besucht hat, nie da. Hatte immer ziemlich viel zu tun, Leaderzeugs und so. Jetzt, wo Babsi so durchdreht wegen ihm, ist sie auch ganz froh darüber. Es reicht schon, wenn sie ein schlechtes Gewissen wegen Seunghyun hat. „Ich glaub, ich schreib denen einen Fanbrief.“, sagt Babsi neben ihr plötzlich. „Tu das.“, sagt Diana. Sie weiß, dass sie die wirklich lesen. „Wenn ich GD jemals wirklich kennenlerne, muss ich ihm unbedingt sagen, dass seine Putzhandschuhe in Breathe bescheuert sind.“, sagt Babsi und sieht Diana an, als der Auftritt zu Ende ist. „Und T.O.P sag ich dann, dass er der coolste Rapper auf Erden ist.“ Diana antwortet nicht, sie sieht ihre Freundin nur an. Denkt darüber nach, wie sie das letzte Mal mit ihrem besten Freund telefoniert hat. Wie würde der reagieren, wenn er wüsste, dass Babsi heute so ein Fan von ihm ist? Ausgerechnet das Mädchen, in das er so verknallt war in seinen Teenagerjahren. Sie weiß, dass sie bloß was sagen müsste und er würde ihr diesen G-Dragon vorstellen. Aber das will sie nicht. Der Typ schüchtert sie verdammt nochmal ein. Seit sie denken kann, ist es ihr Traum, eines Tages auf der Bühne zu stehen und Sängerin zu sein. Vielleicht auch das ein oder andere Instrument zu spielen, aber hauptsächlich will sie singen. Menschen, die eben das tun und dabei Erfolg haben, machen ihr Angst. Sie weiß selbst nicht, warum. „Was würdest du ihnen sagen, wenn du ihnen Mal in Echt gegenüber stehst?“, fragt Babsi neugierig. Ihre Zähne pressen sich auf ihre Unterlippe. Sie hasst es, wenn sie ihre Freundin anlügen muss. „Mir tut der Skandal wegen Heartbreaker leid.“, sagt Diana, gedanklich nun wieder zurück in der Gegenwart. Jiyong runzelt die Stirn und sieht sie einen Moment lang sprachlos an. „Wie kommst du denn darauf?“ Nun beginnt sie zu erzählen. Von dem Gespräch mit Babsi, wie sie seine Videos angesehen haben, seine Konzert-DVD mit dem Light Stick in der Hand, der Anlage so laut aufgedreht, dass die Wände wummerten und dem Fangirlgekreische, als wären sie direkt live dabei gewesen. Ihre Gedanken, wie er sie früher immer eingeschüchtert hat und dass sie das alles vollkommen verdrängt hat, als er dann tatsächlich vor ihr stand. Dadurch kommt sie zu dem Gespräch, das sie gestern mit Hakyeon geführt hat, dass sie nicht immer alles verdrängen soll, sondern sich bewusst machen soll, mit wem sie redet oder ihre Zeit verbringt. „Und jetzt findest du mich bestimmt total verrückt.“, sagt sie peinlich berührt. Ihr Freund streicht ihr zärtlich über die Wange und grinst etwas. „Im Gegenteil.“, sagt er, „Mich berührt das sogar ziemlich. Ich hab ja gewusst, dass du meine Musik magst, aber dass du so ein großer Fan bist… das ist echt… beeindruckend.“ Eine Stille liegt für einen Augenblick zwischen ihnen. Aber beide genießen die Ruhe, weil sie damit die Anwesenheit des jeweils anderen genießen können. Nicht ein einziges Mal hatte Diana darüber nachgedacht, wie normal diese Stars doch alle sind. Natürlich ist ihr bewusst, dass es auch andere Idols gibt. Jene, die völlig abgehoben sind und von oben herab auf alle hinunter blicken. „Das ist etwas, das uns YG immer wieder sagt.“, erklärt ihr Jiyong plötzlich aus dem Nichts, „Es gibt nichts Wichtigeres, als auf dem Boden zu bleiben.“ Dianas Freund rollt sich auf den Rücken und blickt nun ernst in den Himmel hoch. „Er sagt immer, das fühlt man durch die Musik hindurch und bringt einen noch näher zu den Fans.“ Dass Jiyong sein ganzes Herzblut und seine persönlichen Erfahrungen in seine Musik steckt, ist Diana nun mittlerweile klar. „Was, findest du, ist das schlimmste am Idol-sein?“, fragt ihn Diana nun geradeheraus. „Hmm…“ Er überlegt eine ganz schöne Zeit lang. „Das ist schwierig. Wenn ich jetzt sage, dass man auch manchmal mit Menschen zusammenarbeiten muss, die man nicht mag, hat das nichts mit einem Idol zu tun, das hat man in jedem Job.“ Diana nickt. „Ja, das ist leider keine Seltenheit. Gibt es denn sonst nichts?“ Langsam beginnt er den Kopf zu schütteln. „Ich liebe meinen Job. Ich bin meiner Mutter jeden Tag aufs Neue dankbar, dass sie mich im Kleinkindalter zu YG geschleppt hat.“ Nun grinst er. Aber stimmt ja. Er kennt nichts anderes, er ist da praktisch hineingeboren. „Und was ist, findest du, das schönste am Idol-sein?“ Nun dreht er sich so zu ihr um, dass er sie wieder ansehen kann. „Bei YG unter Vertrag zu stehen.“, sagt er. „Warum?“, will sie wissen. „Weil hier so viele geniale Persönlichkeiten beisammen sind.“, sagt er und beginnt aufzuzählen: „Die Mädels von 2NE1, PSY, Teddy-“ „Okay, ich hab verstanden.“, lacht sie, „Ich komme mir hier so mickrig vor in dieser riesigen Welt.“ „Musst du nicht.“, sagt er ernst, „YG ist eine einzige, riesige Familie. Wir sind immer alle füreinander da. Ich glaub, dir und Babsi ist noch nichts von den regelmäßigen Meetings erzählt worden, oder?“ „Hm? Nein.“ „Einmal im Quartal gibt es ein Beisammensein von allen Leuten, die bei YG unter Vertrag stehen. Egal, ob Idol oder Schauspieler.“ „Und wann ist das nächste Mal?“, will sie wissen. „Am 21.“ „August?“ Jiyong nickt und Diana staunt nicht schlecht. Das ist genau heute in einer Woche. „Weil ihr immer bei uns seid, ist YG wahrscheinlich davon ausgegangen, dass ihr es von uns erfahrt.“ Nun ist es Diana, die nickt. Denn das klingt auch äußerst logisch. „Du bewegst dich viel zu steif.“, sagt Taekwoon, ehe er ihr seine Hände an ihre Taillen bewegt und damit beginnt, seinen Körper gegen den ihren zu schwingen, damit sie eine Vorstellung davon bekommt, wie sich dieser Tanzschritt für sie anfühlen muss. „Ich kann nicht mehr…“, keucht sie und setzt sich auf sein Bett. Sie üben die Tanzschritte in seinem Zimmer, der wummernde Bass von Now macht allen klar, was sie hier tun. Hoffentlich sieht nicht Hakyeon vorbei, nur um dann enttäuscht festzustellen, dass sie noch keinen richtigen Fortschritt mit dem Einüben von diesem Tanz macht. „Dir fehlt die Ausdauer.“, stellt er fest und geht an ihr vorbei auf seine Zimmertür zu. „Und wie krieg ich die?“, fragt sie nahezu hechelnd. „Ausdauertraining.“, meint er und öffnet die Tür von seinem Zimmer, um kurz darauf mit einer Flasche Wasser zurück zu kommen, die er ihr zuwirft. „Trink.“, sagt er, „Du darfst auf keinen Fall dehydrieren.“ Nickend schraubt sie die Flasche auf und trinkt davon. Sie tanzen hier nun schon seit 2 Stunden, ihre Beine tun ihr schon weh und am liebsten würde sie gerade nur noch schlafen. Ein paar Minuten lang sitzt sie schwer atmend auf seinem Bett, ehe er ihr die Hand hinhält, um sie hoch zu ziehen und weiter zu machen. „Können wir das nicht ein anderes Mal weitermachen?“, fragt sie, „Ich bin müde.“ „Samstag ist die erste Dance Practice.“ Er nimmt sie an der Hand und zieht sie hoch, wartet, bis der Song zu Ende ist und nochmal von vorne spielt. Langsam kann er ihn schon gar nicht mehr hören. „Wenn du jetzt weitermachst, darfst du dir etwas wünschen.“ „Etwas wünschen?“, fragt sie skeptisch nach. „Ja.“, sagt er lieblos uns sieht sie monoton an. „In… welchem Sinn?“, fragt sie. „Egal welchem. Wünsch dir was.“, fordert er sie auf. „Du… mach morgen beim Interview was… Unvorhergesehenes…“, schießt es aus ihr heraus. Einen Augenblick lang sieht er sie noch an, dann rückt er sie mit seinen Händen in die richtige Position und gibt den Takt vor, indem er ihn abzählt. „Schritte nach vorn.“, dirigiert er sie, sobald der Gesang einsetzt und geht neben ihr her. Er legt ihr seine Hand an den Rücken, wodurch sie stehen bleibt und schwingt sich an sie heran. Diese Bewegungen macht sie nun wie heute gelernt, fährt sich mit der Hand etwas aufreizend über ihre weiblichen Züge. Als er von ihr weggeht, macht sie einen Schritt nach vorne und weitere weibliche Bewegungen aus der Hocke heraus. Er geht auf sie zu, wechselt die Seite hinter ihr und bleibt beim weiblichen Songtext bei ihr stehen, führt ihre Hände und macht damit die Bewegungen, die sie beim Tanz dann später alleine machen muss. Seine Nähe fühlt sich so angenehm an, aber sie kann sich kaum konzentrieren, weil er so stark nach seinem Duschgel und etwas Schweiß riecht. Jeden Schwung, den ihr Körper machen muss, den zeigt er ihr, weil er sie mit sich zieht – selbst wenn es etwas abwärts geht. Sie spürt seinen Unterkörper an ihrem, kommt aber nicht dazu, großartig darüber nachzudenken. Eine Bewegung kommt, bei der er sie an ihrer Taille zur Seite schiebt und die Hand schwungvoll über ihren Oberkörper und ihren Hintern gleiten lässt. Dabei drückt er mit seiner Hand gegen ihren Rücken, damit sie sich so nach vorne lehnt, dass er sie beim Schwingen seiner anderen Hand nicht berührt und so das Ganze etwas aufreizender aussieht. Die Bewegungen mit den Händen beim Refrain kann sie schon sehr gut, da muss er nicht mehr extra nachhelfen. Auch das, was sie bei tell me now, now, now machen muss, schafft sie ebenfalls mittlerweile ohne Hilfe. Sobald der erste Durchlauf zu Ende ist, sinkt sie schnaufend in die Hocke, oder zumindest möchte sie das. Leos Hände halten sie aufrecht. Er sieht sie ernst an. „Vor VIXXs erster Debütperformance haben wir oft 10 Stunden am Stück getanzt und geprobt.“, sagt er, „Du darfst nicht nach 2 Stunden und ein paar Minuten schon schlapp machen.“ „Aber ich kann nicht mehr.“, keucht sie. Er betrachtet sie einen Moment lang ernst, dann meint er: „Du kommst ab jetzt jeden Tag hier her, damit wir für zumindest 2 Stunden täglich proben können.“ „Montag geht nicht, da bin ich wieder bei Running Man.“, sagt sie, „Aber dieses Mal ist es nicht so weit weg, da bleiben wir nicht über Nacht weg.“ „Dann jeden Tag außer Montag.“ „Und was ist mit kommendem Dienstag? Ich wollte mit Sungkyu was trinken gehen und weiß nicht, wie lange wir da unterwegs sein werden.“, fragt sie ohne Hintergedanken. Leos Blick wird einen Schwung ernster, was ihr nicht sofort auffällt. „Jeder Tag außer Montag.“, wiederholt er ernst, „Und jetzt komm, einmal machen wir das noch.“ Sie keucht. Ihr Körper ist müde und ihre Beine fühlen sich langsam aber sicher ziemlich taub an. Wie soll sie das bloß durchstehen, nun jeden Tag zu tanzen?! Sich einmal richtig über alles auszusprechen kann wahre Wunder bewirken. Diana fühlt sich richtig gut nach dem Nachmittag, den sie sich einander gegönnt haben. Mittlerweile ist die Sonne längst untergegangen und der Mond spiegelt sich im klaren Meerwasser, das sich vor ihr erstreckt und in dem sie bis zu ihren Knöcheln steht. Ihr Freund ist zum Fisch mutiert und genießt das kühle Wasser, schlingt sich durch den klaren Untergrund und grinst sie frech an, sobald er die Wasseroberfläche erreicht hat. „Na, hast du Spaß?“, fragt sie ebenso grinsend und watet vorsichtig ins Meer hinein, bis sie mit ihren Knien unter Wasser kommt. Sie ist müde und möchte schlafen, also wird sie sich nicht noch weiter ins Wasser wagen, als bis hier hin. Es dauert nur wenige Augenblicke und Jiyong hat sie erreicht, schlingt seine Arme um sie und küsst sie mit inbrünstiger Leidenschaft. „Ich liebe dich, das weißt du.“, flüstert er, sobald er seine Stirn gegen die ihre legt. „Ja.“, flüstert sie leise zurück, „Und jetzt komm mit rein, du willst dir doch hier draußen nicht den Tod holen.“ Brav, wie er ist, gehorcht er und folgt ihr mit in den gemieteten Bungalow. Sie wirft ihm kurzerhand ein kleines Handtuch über den Kopf und wuschelt ihm damit müde durch die Haare. Er grinst unter ihren fahrigen Berührungen, wohlwissend, wie müde sie mittlerweile ist. Und trotzdem greift er nach ihren Wangen und küsst sie sanft. Heute kann er gar nicht genug von ihr bekommen… „Was willst du alles machen, wenn wir morgen zu Hause angekommen sind?“, fragt er sie. „Mich ausschlafen.“ Diana gibt ein großzügiges Gähnen zum Besten. „Und dann… ein Picknick unterm Sternenhimmel?“ „Okay.“, grinst er sie an und streicht ihr die Haare aus dem Gesicht. „Das können wir gerne machen.“ „Warte-“, keucht sie nervös und drückt ihn an seiner Brust etwas weg von sich. Er öffnet seine Augen, sieht ihr direkt in die ihren und wischt sich mit dem Handrücken über die Lippen. „Ich finde, langsam habe ich genug gewartet.“, murmelt er mit der Hand vor dem Mund, ehe er ihn wegnimmt und nun ihr mit seinem Daumen den Speichel von den Lippen wischt, „Was ist denn noch?“ „Draußen… die sind doch alle wach.“ „Na und?“, fragt er, „Die Musik ist so laut, da hört niemand was.“ „Und wenn jemand reinkommt?“, fragt sie panisch. „Da kommt keiner rein, die Tür ist zu.“ „Aber ich hab keine Ahnung, was ich machen muss.“, murmelt sie kleinlaut. „Ich dafür schon.“, sagt er nüchtern und legt ihr seine Finger an den Hinterkopf. Ihre Schuhe liegen bereits irgendwo hinter ihr. Genauso wie ihre Leggins, die er ihr von den Beinen gestreift hat, bevor er sie auf seinen Schoß gezogen hat. Dann küsst er sie, wie er es den Moment zuvor getan hat. „Warte!“, schreit sie dieses Mal fast. Leo, den nun allmählich die Geduld verlässt, schnappt ihre Unterlippe und lässt sie seine Zähne spüren, ehe er sich mit einem düsteren Blick von ihr löst und ihr wieder in die Augen sieht. „Was?!“ Verschreckt starrt sie ihn mit geweiteten Augen an. Bei seinem Mörderblick traut sie sich gar nicht zu fragen. „Ehm… nichts…“, nuschelt sie kleinlaut und legt ihm schnell wieder ihre Lippen auf die seinen, um ihn damit friedlicher zu stimmen. Für ihn ist das durchaus eine gewisse Genugtuung und er schlingt seine Finger um einige ihrer Haarsträhnen und zieht etwas daran, damit sie den Kopf schief neigt und er so den Kuss vertiefen kann. Sie spürt, wie er zwischen ihren Beinen härter wird und zuckt nervös hoch. Er legt seine andere Hand um ihre Taille und hält sie in dieser Position. Weil sie nichts mit sich anzufangen weiß, schling sie ihre Arme um seinen Nacken und vergräbt nun ebenfalls ihre Finger in seinem Haar. Ohne große Umschweife wandert er nun mit der Hand, die zuvor noch um ihre Taille gelegen hat, zwischen ihre Beine und schiebt den Stoff ihres Höschens etwas zur Seite, um sie mit seinem Finger zu streicheln. Sie atmet zittrig gegen seine Lippen, unterbricht für den Moment den Kuss und sieht ihm mit einem benebelten Blick in die Augen. Erst noch ganz langsam bewegt er seinen Finger, ehe er spürt, dass sie zunehmend feuchter wird und er mit seinem Finger in sie eindringen kann. In dem Moment, in dem sie seine Hand in ihr spürt, keucht sie auf. Er sieht ihr die ganze Zeit in die Augen, was ihr total unangenehm ist. Aber wieder ist es so, dass ihr Körper nicht mehr auf das hört, was sie ihm befiehlt. Widerwillig beugt sie sich dem Blickkontakt, unfähig ihre unregelmäßige Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Stattdessen bäumt sich ihr Unterkörper nun auch noch seiner Hand entgegen. Er dringt mit einem zweiten Finger in sie ein, streicht ihr mit dem Daumen über den Punkt, den er schon zuvor gestreichelt hat und trifft in ihr genau die empfindlichen Stellen, die er schon bei ihrem ersten Mal gefunden hat. Ihre Lippen spalten sich, es fühlt sich an, als ob sie keine Luft mehr bekommt. Sie fühlt, wie er von ihren Haaren loslässt und ihr die Mütze vom Kopf zieht. „Zieh deinen Pullover aus.“, verlangt er von ihr. Mit zittrigen Händen greift sie nach dem Ansatz des Pullovers, während Leo nach wie vor seine Finger in einer beängstigend gleichmäßigen Geschwindigkeit bewegt. Er krümmt sie dabei etwas nach innen, sodass er nicht wie wild einfach eindringt und sie rauszieht sondern in ihrem Inneren entlang streicht. Tatsächlich gehorchen ihre Arme und sie kann sich dem Pullover entledigen. Kaum dass sie ihn fallen lässt, hat er mit einem Handgriff ihren BH geöffnet und lässt die letzten Hüllen fallen, die ihren Oberkörper bedecken. Er beginnt damit, ihren Nacken zu küssen und wird gleichmäßig schneller mit seinen Fingern, ehe er ihr immer lauter werdendes Stöhnen in einem Kuss erstickt. Seine zweite Hand legt er wieder um ihre Taille, um sie ruhig zu halten und sie dazu zu zwingen, sich ihrem Höhepunkt hinzugeben. Die Feuchtigkeit an seinen Fingern wischt er in sein Bettlaken, ehe er sich nun selbst aus dem Hemd schält und sich das Shirt über den Kopf zieht. Zu seiner Überraschung fühlt er ihre Finger an seinem Bauch. Sie fährt schüchtern die Konturen seiner Muskeln nach, die nun umso ausgeprägter werden, wo er sie extra anspannt. Ihre Augen weiten sich und erst wagt sie einen Blick in seine Augen, bevor sie nun mit den Fingerspitzen über seine Bauchmuskeln fährt. Leo beobachtet sie neugierig, rührt sich keinen Zentimeter, obwohl ihre Berührungen so sanft sind, dass es ihn sogar etwas kitzelt. Erst als sie sicherer wird und mehr Druck auf ihn ausübt, wenn sie über seine Haut streicht, bewegt er sich und greift mit seiner Hand nach seinem Gürtel, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Ihr Blick aber folgt seinen Fingern und ruckartig nimmt sie die Hände von seinem Bauch und greift nach dem noch verschlossenen Gürtel. Er nimmt seine Hand weg und lässt sie den Gürtel öffnen, was ihr nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten auch gelingt. Als nächstes ist sein Hosenknopf dran. Um diesen zu öffnen, muss sie mit ihren Fingerknöcheln seine Haut berühren, die sich so angenehm warm anfühlt. Ohne ihm ins Gesicht zu sehen, öffnet sie den Knopf und den Reißverschluss, hebt nun zaghaft den Blick und spürt, wie er sich unter ihr bewegt, um sich die Hose etwas weg zu schieben. Er legt seine Hand an ihre Taille, damit sie sich erhebt und positioniert sich unter ihr. Da fällt ihr die Frage ein, die sie ihm vorhin unbedingt stellen wollte. Aber sie traut sich nicht, ihn darum zu bitten, dass er wartet. Stattdessen zieht sie scharf die Luft ein. Natürlich bemerkt er ihr Zögern, weshalb er inne hält. „Was ist los?“, fragt er mit einer überraschend sanften Stimme. Selbst wenn er ungeduldig ist und sein Verlangen nach ihr kaum noch zügeln kann, er wird sie nie dazu bringen, gegen ihren Willen Sex mit ihm zu haben. „Ich- wird das dieses Mal wieder so komisch?“, fragt sie und blinzelt ihn an. Ein leichtes Schmunzeln legt sich um seine Lippen, er greift mit der noch freien Hand zwischen seine Beine, um ihn in die richtige Position zu bringen und dringt mit der Spitze in sie ein. Seine andere Hand liegt nach wie vor auf ihrer Taille, an der er sie nun auf sich zieht und langsam in ihr versinkt. Währenddessen hat sie gerade die Luft angehalten, er selbst atmet gerade fest aus und schließt für ein paar Sekunden lang genießend die Augen. Endlich... Dann sieht er sie an. Sieht, wie sich ein sanfter, rötlicher Schimmer um ihre Wangen gelegt hat und sie nun nervös auf ihrer Unterlippe kaut. „Und?“, fragt er leise. Nun legt er beide Hände an ihre Taille, um sie zu dirigieren, sich auf ihm zu bewegen. Sofort keucht sie leise, bewegt sich aber und stützt sich an seiner Brust ab. „Es fühlt sich… anders an.“, sagt sie skeptisch und sieht ihn an. „Ich weiß.“, sagt er und kann sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen, ehe er sich nach vorne lehnt und sie wieder küsst. Einige Minuten vergehen, in denen er ihr zeigt, wie es sich unterschiedlich anfühlen kann, wenn er selbst seine Position ändert. Schließlich aber sitzt er wieder aufrecht auf seinem Bett und lässt sie weiterhin den Rhythmus vorgeben. Nur… wenn sie so weitermacht, kommt er auch dieses Mal nicht. Solche feinen Streicheleinheiten sind nichts für ihn. „Das ist total… anstrengend…“, seufzt sie, nachdem wieder eine Weile vergangen ist und sich der Schweiß auf ihrer Stirn gebildet hat. Er schnaubt amüsiert und greift nach ihrer Taille, um sich mit ihr zu drehen, sodass sie nun unter ihm liegt. Sie sieht ihn skeptisch an, atmet schwerfällig und fragt schließlich: „Du kannst… noch?“ „Ich hab ja auch noch nichts gemacht.“, grinst er und positioniert sich richtig, hebt eines ihrer Beine, um besser in sie zu gelangen und beginnt sich langsam zu bewegen. Sie streckt ihre Arme nach ihm aus, doch er greift nach ihnen und hält ihre Handgelenke mit einer Hand über ihrem Kopf zusammen und drückt sie mit sanfter Gewalt in die Matratze unter ihnen. „Nein…“, flüstert er leise, „Konzentrier dich nur auf das hier…“ Danach bewegt er sich etwas schneller, was ihr schon bald wieder solche Geräusche entlockt, die er mit energischen Küssen verstummen lässt. Sein eigener Höhepunkt nähert sich und er unterbricht den Kuss, um nach Luft zu schnappen. Während er seine Zähne ihren Körper entlang zu ihren Brüsten wandern lässt, stößt er mit seinen Knien sanft gegen ihre Beine, damit sie diese noch weiter spreizt und er tiefer in sie eindringen kann. Plötzlich gibt sie ein helles Quietschen von sich und schlägt sich im nächsten Augenblick selbst die Hände vor den Mund, die er augenblicklich freigegeben hat. In seiner Bewegung erstarrt sieht er sie an. „Hab ich dir wehgetan?!“ Das Mädchen schüttelt ganz langsam den Kopf. Ihr Gesicht ist hochrot und als er sich wieder zu bewegen beginnt, schließt sie die Augen und atmet tief aus. Schnell findet er zur ursprünglichen Geschwindigkeit zurück, stößt sich etwas gröber in sie und beobachtet ihre Reaktion dabei mit Argusaugen. Sie beißt sich auf die Unterlippe, krallt ihre Finger nun in das Laken unter ihr und hält den Atem an. Dann grinst er. „Du magst das.“, stellt er fest und ist zugegeben selbst etwas überrascht davon. Wenn auch positiv. Er küsst ihren Nacken und bewegt sich noch etwas schneller, da sein eigener Höhepunkt immer näher kommt. Ihr Keuchen macht das Ganze nicht unbedingt besser, er reagiert ganz anders auf ihre Geräusche, als er es gewohnt ist. Es turnt ihn regelrecht an, dass ihr gefällt, was er mit ihr macht. Schließlich spürt er auch ihren Höhepunkt näher rücken. Als er ganz kurz davor ist, lässt er sie seine Zähne an ihrem Hals spüren. Sie schreit auf, doch er legt ihr wissend seine Hand auf den Mund und unterdrückt ihren Schrei, drängt sich fest in sie und erliegt schließlich seinem Orgasmus, während sie sich windend dem ihren ergibt. Schwer keuchend zieht er sich aus ihr zurück und lässt sich neben ihr auf die Matratze fallen, streckt seine Arme aus und starrt die Decke an. Zum Teufel nochmal… was war das gerade?! Alles in ihm ist gerade förmlich explodiert, als ob er seit einem Jahr keinen Sex mehr gehabt hätte. Daran, dass sie sich so eng anfühlt, kann es nicht liegen. Auch wenn es sich dementsprechend gut anfühlt, sie ist nicht die erste für ihn. „Ich finde es komisch, dass wir… Kleidung anbehalten haben…“, murmelt sie neben ihm. Er dreht keuchend den Blick zu ihr. Stimmt ja, er liegt hier in seiner nach unten geschobenen Hose und den Shorts und sie trägt noch immer ihren Rock und ihr Höschen. „Du bist doch immer so nervös.“, keucht er und starrt wieder zur Decke. „Ja, aber… ach egal.“, murmelt sie. Er spürt die Bewegungen auf der Matratze unter sich und greift nach seinem Hosenbund, um sich das Kleidungsstück zu seiner Hüfte hoch zu ziehen und den Knopf sowie den Reißverschluss zu verschließen. Sie will den Boden nach ihrem Pullover abtasten, aber spürt im nächsten Moment plötzlich, wie er ihr das Bettlaken an die Brust drückt, es um ihre Taille schlingt und sie damit zu sich zieht. Seine warme Brust kann sie direkt an ihrem Rücken fühlen und augenblicklich vergräbt sie ihre Hände in dem Laken, zieht es bis zu ihrem Kinn hoch und spürt, wie er sein Kinn auf ihrem Kopf, direkt auf ihrem wild zerzaustem Haar ablegt. Dummerweise ist sie viel zu sehr damit beschäftigt, gegen die aufsteigende Müdigkeit anzukämpfen, als dass sie genießen kann, dass er sie von sich aus in eine Umarmung gezogen hat. Langsam sickert sie in das Land der Träume, zwischen ihren Beinen ein taubes Gefühl, das sie den ganzen morgigen Tag begleiten wird. Diana und Jiyong sind längst wieder zu Hause. Aus ihrem Ausschlafen, wie sie es eigentlich zunächst geplant hatte, wird nicht unbedingt was. Denn kaum waren sie hier, ist Young-bae vor der Tür gestanden. Tae Yang. „Tut mir wirklich leid, wenn ich einfach so reinplatze.“, sagt er mit einem schuldbewussten Grinsen zu dem Mädchen. „Ich bin es noch nicht gewohnt, dass jetzt noch jemand hier wohnt.“ Sie zuckt nur wortlos mit den Schultern. Ist ja nicht seine Schuld, dass sie ein Problem damit hat, im nächsten Raum zu schlafen, wenn ihr Freund hier Besuch kriegt. „Jiyong hat mir von den YG Family Meetings erzählt gestern.“, sagt sie zu Young-bae. Denn ihr Freund ist gerade sonst wo – auf der Toilette denkt sie. Dafür war sie zu müde, um das zu registrieren, als er es gesagt hatte und den Raum verlassen hat. „Oh, super.“ „Ja…“ Sie dreht sich hektisch zur Küche. „Willst du was zu trinken?“, fragt sie. Tae Yang grinst etwas. „Nein, danke. Ich bedien mich schon, wenn ich was möchte. Ich weiß ja, wo der Kühlschrank steht.“ Das ist auch so etwas, an das sie sich erst gewöhnen muss. Dass Young-bae als Jiyongs bester Freund bestens mit dem so genannten Hausbrauch betraut ist und sie sich nicht immer um ihn kümmern muss. Seufzend setzt sie sich auf die Couch, Jiyong kommt in dem Moment zurück zu ihnen. „Na ihr hübschen?“, fragt er und setzt sich grinsend zu ihnen. Neugierig sieht Diana zwischen den beiden Koreanern hin und her. Ganz selbstverständlich hat sich ihr Freund neben sie gesetzt und nimmt sie somit in die Mitte. Da fällt ihr ein… sie wollte ihn schon immer mal etwas ganz Bestimmtes fragen. „Sag Mal, Young-bae…“ „Hm?“ Ihr ist gar nicht aufgefallen, dass er mit ihrem Freund ein Gespräch geführt hat, das er sofort unterbrochen hat, als sie ihn jetzt angesprochen hat. „Eh… Tschuldigung, redet ruhig weiter.“ „Nein, was gibt’s denn?“, will nun auch Jiyong wissen. „Naja, ich hab mich gefragt…“ Sie sieht von ihrem Freund zu Tae Yang, „Hast du eigentlich Mal einen Fanbrief bekommen, in dem die Person etwas nicht so Schönes geschrieben hat?“ Zunächst blinzelt er ein paar Mal, scheint sich Gedanken über ihre Frage zu machen und befeuchtet dann seine Lippen. „Ja, da gab es… zwei oder drei glaub ich. Warum fragst du?“ „In welcher Sprache waren die geschrieben?“, fragt sie. Jiyong fängt an zu lachen. „Weißt du noch, der eine englische Brief, in dem das Mädchen geschrieben hat, dass du dich immer wie ein Truthahn aufplusterst und einen auf Obermacker machst?“ Energisch klopft er seiner Freundin auf den Oberarm, „Er hat die Hälfte der Worte nicht verstanden, sie extra im Wörterbuch nachgeschlagen und war danach sowas von sauer.“ „Ja…“, murmelt Tae Yang zermürbt, „Ich bin es heute noch.“ Er sieht Diana nun an. „Ich wollte gerne eine Videonachricht dazu verfassen, aber YG hat mich nicht lassen. Hat gesagt, das zahlt sich doch gar nicht aus und ich soll mich nicht so aufplustern.“ Neben ihr gibt ihr Freund ein helles Jauchzen von sich. Ihm kommen schon fast die Tränen vor lauter Lachen. „Er verarscht ihn heute noch, wenn er sich über irgendwas aufregt, dass er sich nicht so aufplustern soll!“ Mit dem gekrümmten Zeigefinger streicht er sich die Tränen aus dem Auge. „Boah, das ist so gut!“ „Wenn ich die Chance hätte, derjenigen meine Meinung zu geigen, würde ich-“ „Ehm… die hast du.“, sagt Diana, ohne weiter darüber nachzudenken, was sie hier gerade macht. „Eh… wie meinst du das?“, fragt Tae Yang. „Ich hab den Fanbrief sogar eingerahmt im Büro hängen.“, sagt Jiyong und springt hoch, als ihm sein bester Freund ein Kissen nachwirft. „Sie schreibt über jeden was Nettes, hat Daesung sogar Doraemonsüßigkeiten beigelegt und Tae Yang soll sich nicht immer so aufplustern.“ „Das war Babsi, die diesen Brief geschrieben hat.“, sagt Diana und kann sich daran zurückerinnern, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie ihr davon erzählt hat. Natürlich war der Brief längst abgeschickt, als Diana davon erfahren hat. Dass Young-bae so extrem darauf reagieren würde, war ihr auch nicht klar, wenn ihr dafür aber bewusst war, dass es ihm überhaupt nicht schmecken wird. Nun lacht Jiyong erst Recht Tränen und wirft sich zurück auf die Couch, schlägt sich mit der Hand auf das Knie und ringt fast schon kreischend nach Luft. So sehr hat sie ihn noch nie lachen gesehen. „Wa… Babsi?!“, fragt Tae Yang mit großen Augen. „Die, die so abgeht bei den Songs von Big Bang?“ „Von uns anderen ist sie ja ein Fan!“, lacht Jiyong und rollt sich auf den Bauch. Selbst Diana kämpft nun schon gegen das Lachen an, das aus ihr dringen möchte. Ihr blöder Freund ist daran schuld, was muss der auch so abgehen, wenn ihn was amüsiert. „Ma… mag sie gar nichts, was ich veröffentliche?“, fragt er skeptisch nach. „Hm… Wedding Dress.“, sagt Diana und nickt dabei energisch. „Warum?!“, will er wissen und öffnet den Mund, sagt aber nichts mehr. Nun kichert selbst Diana. „Weil das das einzige Video ist, bei dem du dein Shirt anbehältst.“ Jiyong hinter ihr schreit schon wieder los, wie ein Verrückter. „Beim Konzept für Ringa Linga ist er ja auch wieder oben ohne!“, ruft er und schlägt mit den Fäusten gegen die Couch. Young-bae, der Diana sprachlos anstarrt, schluckt schwer. „Bei Where U At hab ich doch auch immer ein Shirt an!“, ruft er bestürzt. „Tatsächlich?“, fragt Diana und überlegt. „Stimmt, den Tanz kann sie sogar.“ „Den… Tanz?“ Er blinzelt sie verwirrt an. „Oh Mann, können wir das Thema wechseln? Sonst überleg ich mir tatsächlich noch was Fieses, wenn sie mir das nächste Mal über den Weg läuft.“ Nun lacht Diana mit Jiyong. „Klar, wechsle ruhig.“, sagt sie und kichert weiter. „Und wie geht’s mit dem Proben voran?“, fragt Seunghyun, um wenigstens irgendwas mit ihr zu sprechen. Seit sie heute heimgekommen ist, haben die beiden noch kein richtiges Wort miteinander gewechselt. Aber zumindest weiß er, dass sie von Ken nach Hause gefahren wurde, bevor die 6 Jungs weiter zu deren Interview sind – und dass sie heute gleich nochmal zu ihm fährt, weil sie weiterproben. „Ja, langsam leider…“, murmelt sie, „Ich kann nicht so gut tanzen, wie ich es immer selbst geglaubt habe.“ „Das wird schon noch.“, sagt er. Ausgerechnet er, der es hasst wie die Pest, wenn er tanzen soll. Noch ein Grund mehr, froh zu sein, dass er selbst bei Big Bang ist. Sie hatten nur anfangs solche Tanzperformances und heute tänzeln die Jungs in ihren Solos genug herum, da können die Videos von der ganzen Band auch ruhig nur eine Story oder dergleichen zeigen. „Hm, ja.“, sagt sie nur und rührt energisch in dem Topf herum. Sie hat ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn die meiste Zeit alleine zu Hause sitzen lässt und will unbedingt etwas für ihn kochen. Da sie nicht allzu viel Zeit hat, macht sie allerdings etwas aus ihrer Heimatküche. Zumindest betitelt sie es so, sie macht hier gerade irgendwas. Ihr Kopf ist so voll mit so vielen Sachen, dass sie sich nicht einmal auf das Kochen konzentrieren kann. Zu allem Überfluss läuft auch noch MNET, auf dem jeden Moment das Interview von VIXX live ausgestrahlt wird. Bisher hat sie sich nie live etwas von ihnen angesehen, selbst die meisten Auftritte von ihnen hat sie verpasst und dann auf YouTube angesehen, wenn sie die sehen wollte. Aber da ihr Leo gestern etwas versprochen hat, ist sie schon sehr gespannt, was da heute kommt… 13 Uhr, Interviewzeit. Leo steht hier, gestylt zwischen den anderen. Von der Kameraaufnahme aus gesehen steht Hyuk ganz links, neben ihm Hongbin, dann N, Ravi, er selbst und Ken. Fast 2 Stunden lang müssen sie hier verbringen, weil es das erste Interview seit der Veröffentlichung von VOODOO ist. Ihnen werden verschiedene Fragen gestellt, etwa welchen Grund es gab, dieses Mal gleich 2 Versionen von einem Musikvideo zu veröffentlichen; eine brutalere, die nur nachts ausgestrahlt wird und eine sanftere Clean Version, in der man fast nur ihre Performance sieht und keine mit Nadeln durchbohrten Körper. N und Ken reden die meiste Zeit, Leo steht dazwischen und hört aufmerksam zu, was gesprochen wird. Er weiß, dass sie zusieht. Nachdem, was er ihr versprochen hat, wird sie nervös vor dem Fernseher sitzen und darauf warten, dass etwas passiert. „Nun, die Fans haben ein paar Wünsche-“, beginnt der Moderator zu erzählen. Unter anderem wollen sie einen Freestyle Rap von Ravi hören, sie wollen N Jazz und Ballett tanzen sehen, Ken soll Tierstimmen nachmachen und Hyuk soll erstmals überhaupt etwas Aegyo zeigen. Hongbin soll seinen Oberkörper zeigen. Jeder macht, was die Fans verlangen, bis nur noch Leo übrig ist. „Leo. Die Fans liegen im Clinch wegen dir. Einerseits gibt es vieles, das sie sich wünschen, andererseits aber geben sie die Hoffnung auf, weil du selten bei etwas freiwillig mitmachst.“ Der Koreaner nickt. „Aber wenn es geht, möchte ich heute etwas machen.“ „Ja?“, fragt der Moderator. Leo nickt. „Freestyle Tanz.“ Die Mädchen im Publikum beginnen wie wild zu kreischen, er verzieht keine einzige Mine. „Gerne!“, meint nun selbst der Moderator überrascht, „Zu was für einem Song?“ „Egal.“, meint Leo und bekommt von N einen ungläubigen Blick zugeworfen. Seunghyun ist direkt nach dem Essen gegangen. Es hat überraschenderweise ganz gut geschmeckt, wie sie auch selbst findet. Wo ist er noch gleich hin? Hat er nicht was von einem Date geredet? Babsi ist sich selbst überlassen, als Leo im Fernsehen plötzlich anfängt, Freestyle zu einer Remixversion von BEASTS Bad Girl zu tanzen. Nicht nur, dass es im Publikum total zugeht, selbst die restlichen Jungs von VIXX mutieren gerade zu regelrechten Fanboys, insbesondere N und Ravi. Auch für die 5 ist es jedes Mal wieder etwas Besonderes, wenn Leo dann plötzlich mit so etwas anfängt. Hongbin und Hyuk haben ihr bereits beim Sushi essen davon erzählt, wie genial Leo nicht tanzen kann. Wenn man so etwas nicht vorher selbst gesehen hat, glaubt man beinahe nicht daran, wie verrückt er sich bewegen kann. Er tanzt nicht nur mit seinen Beinen, sondern mit dem ganzen Körper. Weil er ganz genau weiß, wozu sein Körper fähig ist, sitzt jeder einzelne Schwung, den er ausübt. Dass er vieles davon dem Sport zu verdanken hat, den er früher viel ausgeübt hat und heute manchmal noch macht, wenn Zeit dafür ist, daran denkt sie gar nicht. Sobald das Interview vorbei ist, beginnt sie hektisch ihre Sachen zu sammeln, damit sie fertig ist, wenn Ken bei ihr zu Hause vorfährt, um sie wieder abzuholen. Ob sich die anderen Jungs gar nichts dabei denken, dass sie schon wieder bei ihnen ist? Diana genießt die letzten Momente des heutigen Tages mit Jiyong auf dem Balkon. Morgen steht ihnen ein harter Tag bevor, da will sie früh ins Bett gehen. Alleine wenn sie daran denkt, dass ein Auftritt auf sie wartet, da wird ihr schon fast speiübel. Jiyong jedenfalls weiß, wie er sie ablenken kann. Er verwickelt sie in ein dämliches Gespräch über Elefanten und deren Babys. Irgendwann muss dieser Mann einen Pokal dafür verliehen bekommen, aus all den ganzen unangenehmen Situationen etwas Witziges rauslocken zu können. In der Zwischenzeit nimmt Seunghyun sein Date mit nach Hause, da er nicht damit rechnet, dass Babsi diese Nacht noch heimkommt. Und er behält Recht mit seiner Annahme. Ihm ist klar, dass er für sein Date nur ein Mittel zum Zweck ist, aber das ist mit ihr nicht anders. Schließlich haben er und Jiyong damals zu Zeiten von ihren Kooperationen mit den Wonder Girls, als Jiyong etwas mit So Hee hatte, diese ganze Datingszene überhaupt richtig ins Rollen gebracht. Er weiß bestens, wie dieses Spiel funktioniert. Und solange ihm dieses Mädchen Genugtuung beschert, hat er seine Ruhe vor Jiyong. Denn der hat ihm nun bereits mehrmals unmissverständlich erklärt, dass er auf keinen Fall will, dass etwas nach außen dringt und er somit augenblicklich aufhören muss, Mädchen abzuschleppen, die nicht innerhalb der Szene sind. Gut, dann eben so… Please Don‘t Heute ist Release von Seung Ri’s neuer Single. Alleine das ist der Grund, warum sich heute gleich 5 Personen vom YG Entertainment bei Inkigayo tummeln, wenn auch eine davon gar keinen Auftritt hat. Jedenfalls sorgt das für eine gewisse Unruhe, weil viele der heute anwesenden Stars große Fans von Big Bang sind und die Anwesenheit von Seung Ri, Tae Yang und G-Dragon nicht unbedingt dazu beiträgt, dass es ruhiger wird. Müde schlendert Babsi den Flur entlang, versucht sich ins Gedächtnis zu rufen, was heute überhaupt alles für Stargäste anwesend sind, sprich wer alles auftreten wird. Da wären zunächst natürlich VIXX, mit denen ist sie immerhin hier her gekommen. Außerdem sind 3 Bands mit weiblicher Besetzung hier; Sistar, KARA, A Pink. Dann sind da noch Diana und Jiyong. Tae Yang und Seung Ri hat sie gesehen sowie die Jungs von BTS, BEAST und Infinite. CL ist hier als Back Up, falls Diana das Lampenfieber packt und ihr dieser Auftritt doch zu spontan wird. Und da hier am Ende des Flurs gerade Zelo mit einer Packung Bananenflips entlang schlendert, sind B.A.P wohl auch hier. Das wären 10 Auftritte, das sollten also alle sein. „Zelo.“, sagt sie leise und sieht, wie der Maknae von B.A.P überrascht stehen bleibt und sich zu ihr umdreht, während er sich gerade einen der Flips in den Mund schiebt. „Oh!“, gibt er überrascht von sich, „Du hier?“ „Ja.“, sagt sie und lächelt ihn breit an. Im nächsten Moment setzt sie sich in Bewegung und geht auf ihn zu. Das Röckchen ihres schwarzen Kleides mit aufgedruckten weißen Schleifenmustern flattert durch die Zugluft hin und her. Ihre dunklen Haare breiten sich großzügig auf dem weißen Rundkragen des Kleides aus. Die hohen schwarzen Schuhe, die mit einem dünnen Bändchen an ihrem Knöchel befestigt sind, trägt sie deshalb zu ihrem Kleid, weil sie für den Auftritt in knapp 2 Wochen in einem Paar monströser Stiefel auf der Bühne tragen muss. Nicht nur, dass sie das Tanzen üben muss, jetzt muss sie auch noch das Tragen solcher Schuhe, die eigentlich verboten gehören, üben. „Hey.“, sagt sie und lächelt den Großen schüchtern an. „Hallo.“, erwidert er, kauend, während er sie neugierig ansieht und dabei ein paar Mal blinzelt. „Du trittst aber nicht auf, oder?“ Sie blickt ihn überrascht an. Dass sie bei YG unterzeichnet hat, spricht sich offenbar sehr schnell herum. „Nein.“, sagt sie, „Ich bin nur hier zum Zusehen. Aber Diana tritt heute mit Jiyong auf.“ Sie deutet mit dem Daumen an sich vorbei in die Richtung, aus der sie gerade gekommen ist. „Wo gehst du jetzt hin?“, fragt sie dann neugierig. „Ich wollte gerade zu Yongguk und den anderen laufen.“, sagt er und hält ihr die Fliptüte hin, damit sie sich auch bedienen kann. Mit einem leisen Dankesgruß greift sie hinein und nimmt sich 3 Stück, beißt direkt beim ersten ab und folgt ihm, als er den Flur weiter entlang läuft. Sie gelangt mit ihm in den riesigen Warteraum, in dem die ganzen Bänke und einzelne Sitzplätze im Kreis stehen. Trotz der riesigen Reichweite dieses Raumes herrscht durch die vielen Sitzecken, die ineinander gebogen sind, eine gewisse Privatsphäre unter den dort sitzenden Personen. Bisher ist ihr noch nie aufgefallen, dass es in etwa der Raummitte ein DJ Pult gibt; das steht hier wohl für die ganzen Aftershowpartys. Sie weiß, dass den Flur entlang die ganzen Umkleidekabinen sind und wo die Sanitäranlagen sind, hat sie auch schon mitbekommen. Es gibt hier sogar einen Duschraum für diejenigen, die sich gleich nach dem Auftritt brausen möchten. Mehr hat sie hiervon noch nicht gesehen, brauchte sie bisher auch nicht. Sobald sie durch die Tür gehen, stehen sie beide direkt neben der Sitzecke, in der sich die Jungs von BEAST niedergelassen haben. Kikwang winkt Babsi sofort, als er sie sieht und sie entgegnet diesen Gruß, bleibt aber nicht länger stehen, da sich Zelo soeben in Bewegung gesetzt hat. Beide stapfen sie an einer Bank mit 4 Sitzplätzen vorbei, auf der KARA sitzen. Sie spannt sich unweigerlich an, wirft ihnen einen Blick zu und sieht, dass Hara gar nicht unter ihnen ist. Die Tür zu den Toiletten ist gleich daneben und am anderen Ende des Raums ist ein riesiger Sitzbereich, auf dem locker 2 Bands Platz haben, den sich aber B.A.P alleine unter den Nagel gerissen haben. Unschlüssig wirft Babsi einen Blick nach rechts, sie sind gerade an Sistar vorbei, die auf 4 gemütlichen Sesseln hocken und in ein Gespräch vertieft sind. Dort sitzen Infinite und auf der nächsten großen Sitzecke hängen VIXX wie ein paar Tote herum. Sie sehen ziemlich fertig aus allesamt. Aber sie wirken jeden Morgen wie ein Sack voll Toter, besonders Ravi. Heute hat sie das bereits zum zweiten Mal live miterleben dürfen. Lediglich N ist halbwegs munter und geht ihnen allen reichlich auf die Nerven. Bevor sie sich auch nur näher an B.A.P heranwagt, zu denen sich Zelo gerade gesellt, sucht sie den Raum nach den übrigen Leuten ab. Da wären noch BTS, die sich auf einer wesentlich kleineren Ecke zusammen gepfercht haben als Infinite. Direkt neben der Ecke, in der VIXX sitzt. Es gibt ein paar Stehtische, dahinter wieder 4 Sesseln, die allerdings leer sind. Gegenüber davon sitzen Diana, Jiyong, Seung Ri und Tae Yang. Und last but not least in der Ecke gegenüber der, in der BEAST sitzen, sind die Mädchen von A Pink versammelt. Sie kann das laute Gespräch, das die Jungs von B.A.P führen, kaum ausblenden, zumal sie ja quasi direkt bei ihnen steht. Unsicher setzt sie sich in Bewegung und bleibt dann knapp vor der Sitzecke stehen, allerdings hinter Yongguk, der ihr in seiner aktuellen Sitzposition den Rücken zuwendet. Daehyun sitzt ihr direkt gegenüber und bemerkt sie als erstes. „Babsi!“, ruft er und beginnt augenblicklich breit zu grinsen. „Hey.“, sagt sie kleinlaut, weil sie aus dem Augenwinkel sieht, wie sich Yongguk zu ihr umdreht. Sie würgt einen schweren Kloß ihren Hals hinunter und deutet auf einen freien Platz neben ihrem Exfreund. Der einzige Platz, der in diesem Sitzbereich nicht von einer Person oder irgendwelchen Taschen belegt ist. „Kann ich mich zu euch setzen?“ „Klar.“, sagt Daehyun und wirft seinem Leader einen vorsichtigen Blick zu. Unschlüssig setzt sie sich und Yongguk bewegt sich an den Rand seines Sitzes, obwohl sie so schon genug Platz hatte. Himchans neugieriger Blick durchbohrt sie förmlich, weshalb sie sich noch etwas unwohler als ohnehin schon fühlt und nervös mit ihren Fingern zu spielen beginnt, die in ihrem Schoß liegen. „Wie geht es euch so?“, fragt sie. „Ganz gut.“, meint Young-jae nun diplomatisch, „Und dir?“ „Du hast dich lange nicht gemeldet.“, platzt es gleich aus Daehyun heraus. „Naja, du…“ Sie sieht von Young-jae zu Daehyun. „Du hättest dich doch auch melden können.“ „Stimmt es, dass du bei YG unterzeichnet hast?“, fragt Jong-up nun fasziniert. Sie nickt daraufhin bloß. „Aber du kannst doch überhaupt nicht singen.“, meint Zelo, der daraufhin von Jong-up getreten wird. „Hast du die Berichte im Internet gelesen?“, fragt Young-jae aufgeregt, „Sie schreiben, dass du dich über Yongguk in die Idolszene eingeschlichen hast.“ „Eh- nein, habe ich nicht.“, sagt sie und wird sofort wieder überschwemmt von ihrer völlig aus dem Ruder geratenen Konversation mit ihr. „Ist doch egal, wir wissen alle, dass es nicht so ist.“, sagt Himchan mit ruhiger Stimme. „Es gibt ja auch noch Berichte über sie und Ji-eun, dass Babsi angeblich zurück zu Yongguk will.“, sagt Zelo. „Ja, will sie aber nicht.“, sagt Daehyun und sieht sie an, „Oder?“ Aber sie hat gar keine Chance, zu antworten. „Sowas fragt man nicht!“, ruft Young-jae, der dem Dunkelhaarigen mit den feinen blonden Strähnen ein Stofftier, das er zuvor von einem Fan bekommen hat, nachwirft. „Ich-“, beginnt Babsi. Doch weiterhin keine Chance, da durchzukommen. „Jetzt hört doch alle auf von diesen dämlichen Berichten im Internet.“, will Himchan. „Genau, wir wissen alle, was für einen Müll die schreiben. Alleine wenn ich an Greystar denke.“, murrt Zelo. „Manchmal ist halt trotzdem was Wahres dran. Hast du gelesen, wie sie U-Kwon von Block.B gerade fertig machen, weil er auf Twitter zugegeben hat, dass er eine Freundin hat?“, fragt Young-jae nun den Jüngsten. „Na und? Kommt halt auch manchmal vor, dass da eine ernsthafte Beziehung dabei ist.“, antwortet der nur. „Willst du damit auf mich und Hyosung anspielen?“, fragt Himchan nun gereizt, „Das ist durchaus ernst.“ „Nein.“, entgegnet Zelo aufgebracht, „Aber auf Ji-eun und Yon-“ „Ruhe jetzt.“, brummt ihr Leader autoritär und mit einem Mal ist es totenstill unter ihnen. Selbst Babsi ist zusammengezuckt, weil dieser kurze Anfall von ihrem Exfreund etwas unerwartet kam. „Ich bin rübergekommen, weil ich es schade finde, dass wir kaum mehr Kontakt zueinander haben.“, sagt sie und spielt weiter nervös mit ihren Fingern. Es überrascht sie, dass ihr Yongguk nun einen direkten Blick zuwirft. Zwar nimmt sie diesen nur aus dem Augenwinkel wahr, weil sie nach all dem, was passiert ist, nicht genug Mut aufbringen kann, um ihm in die Augen zu sehen, aber dennoch erwischt er sie damit ein wenig kalt. „Warum sollten wir noch Kontakt zueinander haben?“, will Young-jae jetzt wissen. Babsi weiß im ersten Moment nicht, was sie darauf sagen soll, darum sieht sie ihn nur verdutzt an. „Nein, sieh mich nicht so an.“, sagt Young-jae und instinktiv weiß sie, dass er damit nicht sie meint, „Ich hab keine Lust auf eine weitere Diskussion darüber, wenn wir daheim sind. Du bist noch zu jung für das Thema.“ Stirnrunzelnd wirft sie nun einen Blick durch die Runde, um zu sehen, wer ihn denn so ansieht. Schließlich bleiben ihre Augen bei Zelo, dem Jüngsten der Gruppe, hängen. „Naja, wir haben ja doch viel Zeit mit ihr alleine verbracht.“, meint Jong-up nun unschlüssig. Young-jae dreht ihm den Kopf zu. „Und das bedeutet was genau? Sie war damals kein Teil der Szene, woher hätten wir wissen sollen, dass sie dicht hält.“ Mit einer großen Verwirrung, die ihr im Gesicht geschrieben steht, blinzelt sie die Jungs nun an. Himchan fällt das auf und er gibt den beiden ein wortloses Zeichen, das Gespräch sofort zu beenden. Ihm ist klar, dass sie keine Ahnung hat, wovon sie da reden. „Ich dachte bloß, wir sind Freunde.“, meint sie mit einem entschuldigenden Ton und sieht nun zu Daehyun. Der entgegnet ihren Blick schuldbewusst. „Du hast Recht, ich hätte mich auch melden können.“, sagt er, „Das tu ich auch in Zukunft. Ich versprechs.“ „O..kay…“, murmelt sie unschlüssig. Dann sieht sie, wie zwei Mädchen auf sie zukommen. Neugierig dreht sie den Kopf zur Seite, nur um dann Hana direkt in die Augen zu sehen. Hinter ihr kommt Hyosung. „Oh. Sieh an, Babsi.“, sagt Hana etwas ungewollt forsch und lässt sich auf dem Platz nieder, den ihr Zelo gerade frei räumt. Hyosung setzt sich direkt neben Himchan, so eng an ihn, dass der gar nichts neben sich wegräumt. Sie grüßt Babsi mit einem Nicken. „Hallo.“, sagt diese nun bloß. „Was machst du denn hier? Du hast doch gar keinen Auftritt.“, grinst Yongguk und wendet sich sofort Hana zu. Zugegeben, es versetzt Babsi einen gewissen Stich in ihrem Magen, als er das für sie fremde Mädchen so freundlich grüßt und für sie keine einzigen Worte übrig hat. Aber daran ist sie selbst schuld. Die beiden verwickeln sich augenblicklich in ein Gespräch, bei dem sie ungewollt lauscht. Hana ist hier, um CL etwas Gesellschaft zu leisten, wenn Diana und Jiyong auf der Bühne sind, damit sie sich nicht allzu sehr langweilt. Und Hyosung… warum ist Hyosung hier? Neugierig wirft sie den beiden einen Blick zu, ihr und Himchan. Die beiden reden miteinander, lächeln sich an und plötzlich gibt sie ihm einen Kuss auf den Mundwinkel, den er mit einem Schmunzeln quittiert. Babsi läuft puterrot an. „Woah.“, kommt es im nächsten Moment von Hana, „Du bist aber schon sehr verklemmt, wenn du so ein Problem damit hast, dass sie ihm nur einen kleinen Kuss gegeben hat.“ 2 Gedanken toben durch Babsis Kopf. Einerseits, dass Hyosung nun natürlich hier ist, weil sie mit Himchan zusammen ist. Andererseits, dass Hana offensichtlich ein Problem mit ihr hat. Aber von welcher Natur? Sie haben noch nie ein paar mehr Worte als Begrüßungen oder Verabschiedungen miteinander gewechselt. Was also ist ihr Problem? „Wow, nicht einmal antworten tut sie.“, beißt Hana auf sie ein. „Hana…“, murmelt nun Hyosung leise. Babsi starrt finster ihre Schuhe an, dann ihre Knie, die fest aneinander gepresst sind und schließlich ihre Hände, die sich gerade zu zwei Fäusten ballen. Daehyun wirft ihr einen besorgten Blick zu. „Was denn?!“, murrt Hana nun, „Ich frag das Mädchen, das ohne einen ersichtlichen Grund hier bei ihrem Exfreund sitzt, sobald Ji-eun nicht anwesend ist, doch lediglich danach, weshalb sie so seltsam reagiert, nur weil sich 2 Leute in der Pseudoöffentlichkeit küssen. Ich meine, hier ist doch sowieso alles unter Verschluss. Was unter Idols passiert, bleibt unter Idols, nicht wahr?“ „Hana…“, murmelt nun auch schon Himchan. „Hana, Hana, hört auf damit. Sie soll-“ „Ich bin hier-“, unterbricht Babsi nun die Koreanerin etwas aufgebracht und mit zittriger Stimme, „weil ich ein paar alte Freunde besuchen wollte. Ich sehe schon, ich bin unerwünscht, also gehe ich.“ Als sie aufsteht, öffnet Daehyun den Mund, um einen Schwall an Vorwürfen über Hana ergehen zu lassen, während selbst Zelo sie nun düster anblickt. Der aber hält stark daran fest, dass man die Älteren respektieren muss und würde es nie wagen, Hana schief anzuquatschen. Immerhin ist sie nicht Yongguk, bei dem ihm immer Mal wieder der Kopf durchgeht. Bevor sich Babsi aber wirklich von der Gruppe wegbewegt, hält sie inne. Sie weiß nicht, woher das kommt, dass ihr plötzlich eine allzu schlagfertige Antwort einfällt, aber die Worte prasseln aus ihrem Mund, ohne dass sie von ihr aufzuhalten sind. Ohne dabei auf eine der anderen Personen zu achten, sieht sie Hana an, versucht dabei das Verletzte in ihrem Blick zu verbergen und sagt: „Und wegen dem Kussding. Manche Leute sind eben verklemmter, als andere. Dass du kein Problem damit hast, deinen Mund in intimen Gegenden zu verwenden, wissen wir ja.“ Im nächsten Moment dreht sie sich um und stapft weg von der Sitzgruppe, in der großen Hoffnung darüber, nicht über die nächste Tasche zu fallen, weil sie so aufgebracht ist und ihre Augen von Tränen benetzt sind. Hana entgleisen sämtliche Gesichtszüge, als sie diese Worte hört. Nicht nur, dass sie Hyosung und die Jungs nun seltsam anschauen, nein sie fragt sich zudem, woher sie das weiß. Ihr ist klar, dass sie damit keine Anspielung auf das Küssen gemacht hat, sondern auf etwas sehr viel intimeres. Taekwoon war der erste und bisher einzige, bei dem sie das getan hat. Kurz bevor er sie mies abblitzen hat lassen, weil es für ihn nach seinen Worten nicht befriedigend genug war. Anstatt dass er ihr einfach gesagt hätte, was er von ihr will oder was sie tun soll. Was aber viel wichtiger ist… woher weiß dieses Mädchen davon?! Sie hat nie jemandem davon erzählt… Aber es kann unmöglich er selbst gewesen sein, der ihr das erzählt hat. Er hat doch schließlich gar keinen Grund dazu… und wenn von dem Sex mit ihm erzählt wurde, dann doch immer nur von den Mädchen, die mit ihm hatten… …was schließlich der Grund war, weshalb sie ihn um jeden Preis wollte und schließlich das für ihn getan hat. Verwirrt schüttelt Hana den Kopf. Den aufsteigenden Gedanken, dass er was mit ihr hat, schüttelt sie sofort ab. Erstens wäre das trotzdem kein Grund dafür, dass er ihr davon erzählen würde und zweitens ist das einfach unmöglich. Leo hat nichts mit Mädchen, die keinen Plan davon haben, was sie tun. Zumindest nichts Längerfristiges. Es mag zwar fürchterlich kindisch sein, aber es gibt ein paar sehr begehrte Jungs in dieser Szene, mit dem alle etwas haben wollen, die ein wenig mehr Spaß als andere am Sex finden. Da wäre etwa Dongwoo, der mit kaum jemand schläft, weshalb er fast schon als demisexuell unter manchen Mädchen angesehen wird. Oder Chansung sowie Wooyoung von 2PM, weil sie einfach nur unendlich gut aussehen. Sie sind so unerreichbar, dass sie jeder haben will. Interessanter Weise gilt auch Himchan zu diesen Personen, genauso wie T.O.P, weil die beiden eine besonders charismatische Ausstrahlung haben. Sie könnte hier ewig solche Namen aufzählen, denn es gibt ja genug Boybands. Tatsache ist jedenfalls, dass es in VIXX gleich 3 Jungs gibt, die von den Mädchen angehimmelt werden und diese nutzen das regelmäßig zu ihrem Vorteil aus, um sich jemanden ins Bett zu holen. Einer davon ist Leo. Ihn wollen sie ganz besonders. Warum? Weil er ganz offen jeder sagt, mit der er was hat, dass er gewisse Ansprüche hat. Sobald diese nicht mehr erfüllt werden, ist sie weg vom Fenster. Und jeder von ihnen weiß, wie gut er sein Gebiet beherrscht. „Das kann nicht euer Ernst sein.“, sagt Naeun zu Hara und Soyou, die sich beide mit ihr in der Umkleide von Sistar unterhalten, „Ihr könnt nicht jetzt einfach so aufhören.“ „Ich hab dir klar und deutlich gesagt, dass ich mehr als genug Schiss vor Leo habe. Da mach ich nicht mehr mit.“, schnaubt Hara sie lautstark an. „Und ich hab dir mehrmals gesagt, dass ich Sungkyu bereits verloren habe. Wenn ich ihn zurückgewinnen will, muss ich es über andere Mittel versuchen, aber auf keinen Fall darf ich ihr dabei drohen.“, sagt Soyou. „Ja und jetzt willst du einen auf beste Freundinnen mit dieser kleinen Schlampe machen oder was?!“, scharrt Naeun ganz furios, „Ich hab sie bei Running Man erlebt. Oh sie ist ja so unschuldig und süß, wird von ihrer besonders tollen Freundin in Schutz genommen und steht ja auf einem besonders hohen Podest, das für uns alle erreichbar ist?! So ein Blödsinn!“ Sie nimmt eine leere Wasserflasche und knallt das Plastik in ihrer blinden Wut gegen die nächste Wand. „Was hast du für ein Problem mit ihr?!“, fragt Hara nun, „Immerhin ist uns mittlerweile klar, dass du Soyou bloß aufgestachelt hast, damit sie auf sie losgeht. Dir geht es doch darum, dass sie weg vom Fenster ist.“ Naeun schnauft fest durch die Nase, sie ist kurz davor, sich die Haare zu raufen. Dann trampelt sie regelrecht auf die Tür der Umkleide zu, reißt sie auf und erstarrt augenblicklich. Hinter ihr kommen bereits die anderen beiden Mädchen aus dem Raum, weil sie zu den anderen gehen wollen, da sehen sie den Grund, weshalb Naeun plötzlich wie zu Eis erfroren wirkt. Leo steht direkt neben der Tür an die Wand gelehnt und wirft ihnen allen dreien einen vielsagenden Blick zu. „Ich wusste ja, dass ihr unter einer Decke steckt.“, sagt er zu Hara und Soyou, „Aber dass du so blöd bist, zu glauben, sie ist der Grund, warum ich nichts mehr mit dir zu tun haben will…“ Er sieht Naeun nach diesen Worten an, sein Blick so eiskalt, dass es ihnen allen dreien eine Gänsehaut aufzieht. Schließlich stößt er sich von der Wand ab und seufzt nüchtern. „Nur fürs Protokoll, ich hab mich offiziell aus der Sache ausgeklinkt.“, sagt Hara, schießt sich mit dieser Bemerkung aber trotz allem ins Aus. Nun ist sie es, der er einen intensiven Blick zuwirft und sie diejenige, an die seine einschüchternden Worte gerichtet sind. „Es interessiert mich einen ziemlichen Dreck, wer von euch nun wie viel mit der Sache zu tun haben will. Fakt ist, dass ihr euch von ihr fernhalten werdet.“ Er sieht zu Soyou. „Du ganz besonders.“ „Ich?“, fragt sie entrüstet nach und zeigt auf sich selbst. Ihrer Meinung nach hat stellt sie ja das kleinere Übel für seine kleine Freundin dar. Aber bitte, wenn er meint. „Schnapp dir deinen Jungen mit dem Goldhintern, du wirst sie nicht dazu brauchen. Ich sorg schon dafür, dass sie aus seiner Reichweite gerät und kein Hindernis mehr für dich darstellt.“ „Wa… meinst du jetzt deine kleine Freundin?“, fragt Soyou. Alle 3 Mädchen sehen ihn nun verdutzt an. „Ja.“, sagt er nur knapp. „Wieso?“, fragt Naeun, die gerade überhaupt nichts mehr versteht, „Was hat das denn mit dir zu tun?“ Soyou aber will stattdessen etwas ganz anderes von ihm wissen. „Sungkyu ist verrückt nach ihr. Und deine sture kleine Freundin wird sich kaum etwas von dir sagen lassen.“ „Sie lässt sich doch von Seunghyun auch nichts sagen.“, meint Hara als letzte. „Was weiß ich.“, sagt er mit einem arroganten Ton in seiner Stimme, „Aber wenn selbst sie in der Lage ist, dich ins Aus zu stellen, dann liegt das nicht an ihr sondern an dir selbst.“ Sie beißt die Zähne zusammen nach seiner Bemerkung. „Was willst du mir damit sagen?! Dass ich schlecht im Bett bin oder was?!“ „Warum muss es immer nur um das Eine gehen…“, seufzt Naeun. Doch sie wird von allen anderen völlig ausgeblendet. „Wie auch immer, was hat das überhaupt wirklich mit dir zu tun? Woher weiß ich, dass deine Motivation groß genug ist, sie von ihm fernzuhalten?“ Es ist Hara, die wissentlich diese Frage von Soyou beantwortet. Denn ihr geht in genau diesem Augenblick ein Licht auf und alles ergibt einen Sinn. Warum er sie hat fallen lassen, warum er ihnen so droht, warum er Soyou quasi anbietet, mit ihr gemeinsame Sache zu machen. „Er kann es nicht leiden, wenn jemand mit dem spielt, was ihm gehört.“ Die anderen beiden Mädchen werfen ihr einen verdutzten Blick zu. „Was hast du gerade gesagt?“, fragt Naeun heiser. „Ergibt Sinn…“, nuschelt Soyou leise. Leo rollt mit den Augen. „Ich denke, wir haben uns verstanden?“, fragt er nach. „Wir wissen zumindest, was du von uns willst.“, sagt Soyou und sieht ihn ernst an, „Aber einen Vorteil haben wir 3 davon überhaupt keinen.“ Immerhin ist klar, dass sie Sungkyu verloren hat. „Euer Vorteil ist-“, beginnt Leo mit drohendem Unterton, „-dass ich euer hübsches Dasein nicht zur Hölle machen werde. Denn wer meint, sie tyrannisieren zu müssen, kriegt es ab sofort mit mir zu tun.“ Da nun alle anderen Idols hinter ihm den Gang entlang geschlendert kommen, die heute mit ihnen auftreten, setzt er sich schließlich in Bewegung und verschwindet zielsicher in der Umkleidekabine von VIXX. Zurück lässt er 3 Mädchen, die gerade erst realisieren, was er gesagt hat. Als hätte es nicht gereicht, dass Hara bereits größten Respekt vor ihm hat. Nun sitzt sie hier seit ein paar Minuten beinahe alleine im riesigen Warteraum. Auf der Bank, auf der vorhin noch Diana mit Jiyong und allen gesessen hat. Da es keine Veranstaltung ist, die mehrere Stunden geht, sind alle Idols gleichzeitig in der Maske verschwunden. Nicht, dass es etwas Neues für sie wäre, aber jetzt fällt ihr das gerade ganz besonders auf. „Was machst du eigentlich hier?“, dreht sie den Kopf nun fragend zu Seunghyun, der hier mit ihr, CL, Hana und Hyosung in dem Sitzbereich Platz genommen hat. „Musste jemanden herbringen.“, sagt er, ohne von seinem Handy hochzusehen. Seltsam, er schreibt nie SMS. Das ist bestimmt sein Date, mit dem er da schreibt. Vielleicht hat er ja auch mit der heute was unternom- nein. Dann wäre das ja… Moment. Ist sie… ein Idol? „Mit wem triffst du dich eigentlich?“, fragt sie ihn. Seunghyun sieht zu ihr hoch. Er rechnet die ganze Zeit über schon mit dieser Frage, doch das Mädchen, mit dem er sich trifft, um bestimmte Dinge zu tun, hat ihn eindringlich gebeten, seiner Mitbewohnerin nichts davon zu erzählen. Ganz hält er sich ja sowieso schon nicht daran, aber er wird ihr keinen Namen nennen. Sie wird schon ihren Grund haben. Da er derzeit eine Art mentalen Boxsack braucht, tut er ihr zumindest diesen einen Gefallen. „Unwichtig.“, sagt er lediglich, ohne auf die Blicke der anderen Mädchen zu achten. „Hm.“, sagt sie und blinzelt ihn zögernd an, „Warum willst du mir das nicht erzählen?“ „Sie hat mich darum gebeten, nicht darüber zu sprechen.“, sagt er ernst, „Du willst doch bestimmt auch nicht, dass man über deinen Freund spricht, wenn jemand dabei ist, hm?“ Augenblicklich läuft sie knallrot an. Hana runzelt die Stirn. „Du hast einen Freund?“, fragt sie. Hyosung seufzt. „Von uns allen hast du nach deiner Meldung vorhin echt am wenigsten Recht dazu, sie jetzt so etwas zu fragen.“ „J… eh… ich weiß nicht.“, sagt sie zögernd und sieht von einer zur anderen, dann wieder zu Seunghyun. CL beteiligt sich ohnehin nicht an diesem Gespräch. Mit ihr kann Babsi auch kaum etwas anfangen. Überhaupt sind diese 3 Mädchen eher die Freundinnen von Diana als von ihr selbst. Seltsam, wie unterschiedlich sie sich ihr gegenüber gleich verhalten. Aber da fühlt man sich, als ob man in eine neue Schulklasse wechselt, in der die Cliquen schon fix gruppiert sind. „Wie, du weißt nicht?“, fragt nun Hyosung. „Es ist eben nicht das, was sie mit Yongguk hatte.“, sagt Seunghyun und sieht Babsi an, „Stimmt’s?“ „…nein.“, antwortet sie ehrlich nach einem Zögern. Zwar ist ihr selbst damit nicht unbedingt klar, was sie damit aussagt, aber den anderen Mädchen ist es das. Selbst CL weiß nun, was Sache ist. Und sie ist nicht die einzige unter diesen 3, die sich nun fragen, was aus der unschuldigen Babsi geworden ist, die Angst vor ihrem ersten Mal mit Yongguk hatte. Nicht, dass sich das groß herumgesprochen hat, aber CL weiß es von Diana sowie Jiyong und die anderen beiden eben von Ji-eun selbst. Kurz tauschen die beiden Mädels von Secret einen vielsagenden Blick. Beide halten es mittlerweile aufgrund mehrerer Tatsachen und Geschehnisse für möglich, dass es Leo ist. Doch gerade Hana weiß, dass es so viele Dinge gibt, die trotz allem dagegen sprechen. „Ich mag ihn sehr gerne.“, sagt Babsi dennoch. „Das ist gut für dich.“, antwortet Seunghyun, der sie noch immer mit seinem Blick fixiert. „Eh… ja…“, nuschelt sie unsicher und kratzt sich nervös am Kopf. „Aber es ist doch bloß Sex, oder?“, fragt Hana nun. „Hana!“, ruft Hyosung entrüstet. Dass sie nie den Mund halten kann, wenn es Mal angebracht wäre. „Wa-“ Babsi stockt. Sie weiß nicht, was sie darauf sagen soll und sieht unschlüssig zu CL. Die schüttelt aber den Kopf, als würde sie damit sagen wollen, dass sie gar nichts zu dem Thema sagen kann. „Jetzt mal ehrlich – Chae-rin, du bist ja auch keine Jungfrau mehr. Aber es gibt doch eine gewisse Person, in die du verliebt bist.“, scharrt Hana völlig außer Kontrolle geraten, „Warum hat dich diese Person abblitzen lassen?“ „Weil ich zu unerfahren bin.“, murmelt sie kleinlaut und starrt den Boden unter ihren Füßen an. „Was heißt denn zu unerfahren?“, fragt Babsi nun unsicher nach. „Das heißt, dass sie erst einmal Sex hatte.“, sagt Hana klipp und klar und dreht den Kopf zu ihrer Freundin, „Mit Dongwoo, richtig?“ „WAS?!“, krächzt Babsi augenblicklich, während Seunghyun neben ihr lautstark seufzt. Wie er es hasst, dass er gerade unfreiwillig in dieses Weiberthema hineingezogen wird. „Wieso was?“, fragt Hana nun verwirrt nach. „Dongwoo hatte was mit dir?!“, krächzt Babsi nun und sieht die Leaderin von 2ne1 dabei völlig sprachlos an. „Ja und das hat ihm anscheinend nicht gereicht, dem Mister ich-bin-so-toll.“, knurrt Hana. „Hana, jetzt spricht aber der Neid aus dir.“, murmelt Hyosung dazwischen. „Von wegen Neid! Ich bin froh, dass er mich abblitzen hat lassen!“, knurrt Hana dazwischen. „Mhm. Hört sich ja auch so an.“, gibt Seunghyun nun seinen Kommentar ab. „Ist aber so! Er hat ja kurz darauf sowieso eine andere gefunden, mit der er was hatte.“, knurrt sie wieder. „Weil der Typ selten nichts am Laufen hat.“, sagt Hyosung und seufzt, „Aber ist doch seine Sache.“ „Von wem zum Teufel… redet ihr überhaupt?!“, fragt Babsi nun nach. Als ob das nicht auf der Hand liegt… „Na von deinem lieben guten Freund Taekwoon!“, schnauzt sie Hana nun an, worauf sie zusammenzuckt. „Oh.“, sagt sie nur mit einem trockenen Mund, „Aber du hast doch-“ Mitten im Satz bricht sie ab und beißt sich selbst auf die Zunge. Hanas Augen weiten sich vor Wut, während Hyosung und Chae-rin nun beide verwirrt zu ihr sehen. Seunghyun ist längst aus dem Gespräch ausgestiegen und holt sich in der Küche etwas zu trinken, was bedeutet, dass er jetzt gerade den Raum verlässt. „Woher weißt du davon?“, fragt Hana nun ernst nach. Sie wirkt, als ob sie ihr jeden Moment ins Gesicht springen wird. „Ich hab geraten.“, sagt das Mädchen bloß. Sie weiß, was für eine schlechte Lügnerin sie ist, doch diese 3 kennen sie so gut wie gar nicht. Möglicherweise hilft ihr das dabei, damit durchzukommen. „Ja, dann aber ziemlich gut.“, knurrt Hana und lehnt sich zurück, während sie die Hände verschränkt, „Auch wenn ich zugeben muss, dass ich für einen Moment lang dachte, er hat es dir selbst erzählt.“ Schauspielkünste. „Warum sollte er? Wir reden über so etwas nicht.“ Ihr Hals fühlt sich so trocken an, dass jedes Mal Schlucken ein fürchterlich stechender Schmerz ihre Kehle hinabrauscht. „Ja, eben.“, sagt Hana nun, ohne weiter darüber nachzudenken, „Aber nachdem er mit dir in dieser Disco so getanzt hat, sah das wirklich nach mehr aus.“ Babsi schüttelt nahezu motorisch den Kopf. „Ich wollte lediglich Yongguk eifersüchtig machen.“ „Darum setzt du dich heute auch zu ihm, oder wie?“ „Nein, das… ich wollte bloß mit den anderen reden.“, sagt Babsi und spürt, wie ihre Augen wässrig werden, „Aber das ist dann ziemlich nach hinten losgegangen.“ Ohne ihr Einfühlungsvermögen zu benutzen, wechselt Hana das Thema. „Na gut, wenn ihr ehrlich bin, hoffe ich nach wie vor darauf, dass ich bei Leo landen kann. Hat er denn aktuell was mit wem? Du als seine gute Freundin weißt doch sicher was darüber.“ „Ich… denke… denke schon.“, stottert Babsi nun und konzentriert sich stark darauf, nicht zu weinen. Dieses Gespräch nimmt gerade ungewollte Ausmaße an. Und einmal mehr sieht sie sich mit der Frage konfrontiert, was sie sich selbst damit angetan hat, als sie ihn gebeten hat, sie zu entjungfern. Jetzt fällt ihr selbst schon auf, dass diese Nervosität, die sie Sungkyu gegenüber immer verspürt hatte, nicht deshalb war, weil sie noch keinen Sex hatte, sondern weil sie ihm gegenüber mehr als Freundschaft empfindet. Doch der Kuss mit ihm war so seltsam, weil in ihr jetzt seit dem ersten Mal mit Leo auch noch Gefühle für eben denjenigen wachsen. Nicht, dass sie jetzt ein Problem weniger hat. Es ist dadurch gleich ein viel Größeres entstanden. Oder genau genommen sogar zwei. Denn Leo empfindet ihr gegenüber nicht das, was sie von ihm möchte. Das ist selbst ihr klar. Und das ist der Grund, weshalb ihr jetzt die Tränen in die Augen treten. „Entschuldigt mich.“, sagt sie leise und steht auf. Sie muss raus hier, weg von diesen Mädchen, die ständig nur darüber reden, wer mit wem schlafen kann. Als ob es nur das Eine auf dieser gottverdammten Welt gibt. „Nein, bitte nicht so viel Rouge.“, bittet Diana die Stylistin. Langsam verliert die gute Dame ihre Nerven mit ihr, doch das Wort erhebt sie trotzdem nicht gegen sie. Wer legt sich schon gerne mit jemandem von YG an. Tatsache ist jedenfalls, dass Diana ihr seit einer guten Viertelstunde auf den Keks damit geht, dass ihr die Art und Weise nicht gefällt, wie sie geschminkt werden soll. Ihre Augen sollen nicht dunkel und auch nicht rot geschminkt werden. Sie will weder verheult aussehen, noch als hätte man sie geschlagen. So hat sie es in ihre charmanten Worte gepackt. „Was ist das überhaupt für eine Sonnenbrille?“, fragt Diana dann und deutet mit dem Zeigefinger neugierig, wie sie ist, auf das Modeaccessoire, das vor ihr liegt. Außer ein paar ausgefallener Ringe und einem Paar monströser Ohrringe darf sie Lackstiefeln tragen, die ihr bis über die Knie reichen und so hoch sind, dass sie damit so groß wie Jiyong ist. Dazu schwarze Hot Pants und ein weißes Tanktop. Als man ihr die Jacke gezeigt hat, die sie dazu tragen soll, ließ sie nur ein hysterisches Lachen los. „Oh, wartet. Das ist euer Ernst?“, hat sie danach gefragt. „Die setzt du bei deinem Auftritt auf.“, sagt die Dame mit dem Kajal in der Hand. „Den ganzen Auftritt über?“, fragt Diana und runzelt skeptisch die Stirn. Die Stylistin nickt. „Dann schmink mich doch nicht bei den Augen. Wie sinnlos ist das denn?“ Seufzend legt die Stylistin den Kajalstift weg und greift zu einer Haarbürste. „Darf ich dir dann wenigstens die Haare kämmen?“ „Nur zu.“, sagt Diana und winkt mit ihrer Hand. Das ist doch nicht böse gemeint, was hat sie denn jetzt? Jiyong betritt den Raum, in dem sie geschminkt wird. Er trägt schwarze Anzugsschuhe, einen roten Anzug und ein schwarzes Hemd darunter. Seine Haare sind ganz ansprechend gestylt und allgemein ist er dezent geschminkt. „Da ist ja meine Prinzessin.“, sagt er und setzt sich auf einen Stuhl direkt neben ihr, „Raubst du etwa Nadine die Nerven?“ „Nein.“, sagt Diana entrüstet. „Schon, ja.“, sagt allerdings Nadine hinter ihr, während sie ihr durch die Haare bürstet. „Was? Ich meine das doch nicht böse.“, sagt Diana ernst und dreht sich zu ihr um. „Weiß ich, aber ich mache hier bloß meinen Job.“, sagt die Stylistin und seufzt etwas. „Was ist denn das Problem?“, fragt er diplomatisch nach. „Nun, ich darf ihre Augen weder rot noch dunkel schminken. Und als sie die Sonnenbrille gesehen hat, hat sie gesagt, ich soll sie gar nicht schminken, es sei doch sinnlos.“ Er schmunzelt etwas. „Nun, ein berechtigter Einwand, wie ich finde. Aber sie macht nun mal wirklich bloß ihren Job, Süße.“, sagt er und verzichtet darauf, ihr ein paar Haare hinter das Ohr zu streichen. Immerhin gibt sich Nadine gerade Mühe mit ihren Haaren, die so lange und anstrengend zu glätten waren, weil sie so widerspenstig sind. „Ich weiß. Ich will mich nur einbringen.“, sagt Diana in einem engelsgleichen Ton. „Okay, ein Vorschlag. Keine rote oder dunkle Schminke, aber du lässt sie dich schminken. Auch um die Augen herum.“, sagt er, „Nadine hat das jahrelang gelernt und macht das schon so lange für unsere Ladys. Sie weiß, was sie tut.“ Resignierend nickt Diana. „Trägst du das nach deinem Auftritt mit Seung Ri auch noch?“, fragt sie ihn. „Nein, danach trage ich etwas, das dir absolut nicht gefallen wird.“, grinst er, gibt ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn und verschwindet dann aus ihrer Maske. Nadine, die etwas beschämt wegen der kurzen intimen Berührung ist, macht sich nun wieder mit ihren Stiften über das Mädchen her, das es nun zwar widerwillig, aber dennoch über sich ergehen lässt. Würgend krallt sie ihre Finger um die Keramik der Toilettenschüssel. Sie hat die Klobrille hochgeklappt und kämpft bereits seit ein paar Minuten mit dieser furchtbaren Übelkeit. Sie muss sich Mühe geben, ihre weiße Bluse vor irgendwelchen Spritzern zu schützen. Oder ihre weißen Converse, die sie zu diesem blauen Schürzenkleid mit den Hosenträgern über der Bluse trägt. Jedes Mädchen in A Pink trägt so ein Outfit und ausgerechnet Naeun muss hier auf der Toilette hängen und kotzen. Sie hat es auf den Fisch geschoben, den sie heute zu Mittag gegessen haben. Dabei ist keiner anderen übel geworden, nur ihr. Sie hört, wie die Tür der Toiletten auf und zu geht und jemand leise schnieft. Das Wasser wird aufgedreht. Reckend richtet sie sich auf. Es kommt ja doch nichts mehr hoch mittlerweile. Langsam stapft sie aus der Kabine raus und geht rüber zum Waschbecken. Dort steht dieses Mädchen, das sie so abgrundtief... Moment, sie… weint sie etwa? Wortlos stellt sie sich an das Waschbecken neben ihr und dreht das Wasser auf, spült ihren Mund aus und wäscht sich die Hände. Als sie ihr einen Blick zuwirft, entgegnet diese ihn gerade mit leicht geschwollenen Augen. Sie schnieft noch einmal. „Was ist?“, fragt Naeun nach. Trotz ihrem Hass, den sie gegen dieses Mädchen hegt, hält sie es nicht aus, sie weinen zu sehen. Ihr großer Helferdrang ist auch der Grund, weshalb sie jemanden dazu aufstacheln musste, die Drecksarbeit für sie zu machen, anstatt es selbst zu tun. Ihr ist bewusst, dass das nicht viel besser ist. Aber manchmal ist auch sie innerlich bloß eine verwirrte Göre. „Nichts.“, murmelt Babsi bloß und schnieft nochmal. „Sieht aber nicht nach nichts aus.“ Wieder schnieft sie, dieses Mal etwas tiefer. Ein paar weitere Tränen laufen ihr über die Wange, die sie sich mit dem Handrücken wegstreicht. „Mich regt es nur auf, dass ich mich rechtfertigen muss. Und dass es keinen Sinn hat, dass ich mich darüber aufrege.“, schnieft sie nun, „Ich weiß nicht einmal, warum ich mit dir darüber rede, wir kennen uns doch nicht einmal.“ „Naja… vielleicht verbindet uns ja etwas.“, sagt Naeun sarkastisch, doch das erkennt Babsi in dem Moment nicht als solchen. „Willst du jetzt auf Leo anspielen?“, fragt sie nun, verschluckt dabei das Wort auch, das sie nur zu gerne in diesen Satz miteingebaut hätte. „Nein, i- warte. Hat er dir davon erzählt?“, fragt Naeun stutzig. Ihre Tonlage ändert sich, sie ist nun ehrlich überrascht davon, dass sie das weiß. „Ja.“, sagt Babsi nur knapp und wischt sich weitere Tränen von den Wangen. „Warum genau… weinst du überhaupt?“, will Naeun wissen. „Ich-“ Sie stockt und schluckt erst einmal den Frosch in ihrem Hals hinunter, damit sich ihre Stimme etwas beruhigt. „Warum hat Leo nicht öfter mit dir geschlafen?“ Nun ist es Naeun, die seufzend mit den Augen rollt. „Weil er keine Lust hatte, mit jemand Unerfahrenem Sex zu haben.“ „Na toll.“, schnieft Babsi nun wieder, „Hana draußen dreht durch, weil Leo nichts weiter von ihr wollte, nachdem sie es ihm mit dem Mund besorgt hat und CL hat er auch abblitzen lassen und-“ Sie hält inne. „Wenn es darum geht, dass du dir Sorgen machst, er lässt dich auch fallen, sind die berechtigt.“, sagt Naeun nur kühl, „Aber zwischen mir und dir liegt Hara und die hatte schon etwas mehr Erfahrung. Vielleicht kommt dir das zu Gute, dass es ihm dieses Mal fürs Erste nichts ausmacht.“ „Wie aufbauend.“, schnieft Babsi und wischt sich wieder Tränen von den Wangen. „Nun, Mädchen wie du und ich sind nichts für solche Jungs wie ihn.“ „Aber ich hab ihn selbst darum gebeten, es zu tun. Ich hab ihn danach gefragt, es nochmal zu tun. Und als er es wollte, konnte ich nicht. Dann haben wir es getan und jetzt weiß ich nicht, was das überhaupt zwischen uns ist.“ „Warum… warte. Du konntest nicht und er hat dich nicht abgewiesen?“, fragt Naeun nach. Babsi nickt nur und sieht sie unsicher an. Es tut so gut, gerade Mal mit jemandem darüber reden zu können. „Ich hatte meine Tage.“, sagt Babsi nun, bevor Naeun sie nach dem Grund fragt. „Deine Tage.“, wiederholt sie und nickt andächtig. Im nächsten Moment weiten sich ihre Augen. „Scheiße, ich habe meine Tage nicht bekommen.“ Erschrocken starrt sie das Mädchen an, dessen Tränen gerade langsam dabei sind, zu versiegen. Doch dieses weiß im ersten Moment nicht, worauf Naeun hinaus will. „Du… scheiße. Ich brauche einen Schwangerschaftstest.“, flüstert sie leise. „Hast du mit Leo… ein Kondom…“ Sinnlose Frage, er ist ja sowieso sterilisiert. „Ja, aber so etwas kann trotzdem platzen.“, krächzt Naeun, stürmt im nächsten Moment aber auf die Tür der Toilette zu. Babsi kann gar nichts darauf antworten. Unschlüssig sieht ihr Babsi einen Moment lang hinterher. Von wem soll Naeun denn schwanger sein? Es sei denn, sie hatte nach Leo einen weiteren Partner. Unter diesen Leuten geht es vielleicht zu… „Jetzt sei doch nicht so.“, murmelt Daehyun, der schon bis auf die Jacke in sein Bühnenoutfit gekleidet ist, so wie seine restlichen Bandkollegen. „Ich bin nicht so. Ich sage bloß, was ich mir denke.“, antwortet Young-jae. Beiden ist bewusst, dass ihr Leader sowie alle anderen das Gespräch mitbekommen, immerhin teilen sie sich eine Umkleidekabine. „Ich werde den Kontakt nicht zu ihr abbrechen.“, sagt Daehyun klipp und klar. „Hast du aber davor auch gemacht.“, entgegnet Young-jae. „Ja, weil von ihr kein Zeichen an Interesse kam, dass sie einen weiteren Kontakt überhaupt will.“ „Und ich sage, dass sie uns nichts mehr angeht.“, meint Young-jae. „Wieso denn? Du hast doch selbst so viel mit ihr gemacht!“, ruft Daehyun etwas erschüttert und springt nun von seinem Sitz auf. Er sieht zu Jong-up und Zelo. „Ihr beiden habt doch auch viel Zeit mit ihr verbracht!“ „Red nicht von mir, ich hab sie ja vorhin überhaupt mit zu euch genommen.“, verlangt Zelo. „Na siehst du. Jun-hong mag sie auch.“, sagt Daehyun. „Aber er verbringt nicht privat Zeit mit ihr.“, entgegnet Young-jae nüchtern. „Ich hab aber auch ihre Nummer nicht.“, sagt Zelo, „Und davon abgesehen mag ich Diana auch – und die hat vorher nichts mit Yongguk gehabt. Also hat das damit nichts zu tun.“ „Danke!“, ruft Daehyun und sieht seinen besten Freund an, „Siehst du? Hör auf den Jüngsten, der ist klug.“ „Ja, weil er fast noch ein Baby ist.“, sagt Young-jae, „Das hat nichts mit Klugheit zu tun, sondern das ist die pure Naivität. Nichts weiter.“ „Sag doch, was du willst, ich werde jetzt da rausgehen und Zeit mit ihr verbringen.“, knurrt Daehyun. „Na dann viel Spaß, denn wenn sie wirklich was mit einem von denen hat, dann klebt ihr ganz VIXX am Po.“ „Warum plusterst du dich überhaupt plötzlich so auf?“, fragt nun Daehyun wieder, „Seit sie bei YG ihren Vertrag unterzeichnet hat, verhältst du dich, als hättest du bei dir selbst einen verdammten Schalter einfach so umgelegt.“ „Du sagst es. Seit sie bei YG ihren Vertrag unterzeichnet hat. Immerhin weißt du, was das bedeutet.“ Himchan mischt sich wieder ein: „Fängst du jetzt schon wieder mit dieser Szene an? Du weißt genauso wie jeder andere hier im Raum, dass sie nicht dazu geeignet ist.“ „Ihr mit eurem Gerede über diese Szene…“, murmelt nun Yongguk kopfschüttelnd. „Als ob du im Moment was anderes machst.“, gibt Himchan leise zurück. Doch Yongguk ignoriert seine Worte und tut so, als ob er sie nicht gehört hätte. „Niemals würde sie so etwas machen.“, sagt Daehyun entrüstet, „Wenn sie doch zu feig war, mit Yon-“ „Muss das jetzt sein?“, fragt Yongguk nun doch wieder, „Die Jüngsten sind auch noch da.“ „Ach, die Jüngsten sind jetzt auch nicht mehr so jung.“, meint Daehyun und wirft die Hände in die Luft. Jong-up und Zelo sehen verwirrt zwischen ihm und ihrem Leader hin und her. „Genug jetzt.“, verlangt Yongguk, „Halt dich bei ihr auf, wenn du meinst, aber zieh die beiden da nicht mit rein.“ Aber wenigstens geht es derzeit nicht nur unter den Mädchen um bloß ein einziges Thema… Es beginnt bereits der erste Auftritt, als Babsi sich wieder von der Toilette raus in den großen Warteraum wagt. A Pink steht mit No No No auf der Bühne. Diana ist die erste, die sie ins Auge fasst und zielsicher geht sie auf sie zu. Bei ihr angekommen setzt sie sich zu Jiyong, der einen roten Farbklecks darstellt. Seung Ri hat einen schicken schwarzen Anzug an und Tae Yang… ist in weiß gekleidet… „Ist das ein Rock?“, fragt sie ihn skeptisch. Young-bae hebt verwirrt den Kopf. „Meinst du mich?“, fragt er Babsi. „Naja, außer dir trägt ja keiner einen Rock. Nicht einmal Diana und die ist das Mädchen.“, sagt Babsi. Diana grinst breit, während Seunghyun neben ihr nur die Stirn runzelt. Auch er ist amüsiert darüber, aber Jiyong hat ihm erzählt, dass sie es war, die diesen besonderen Fanbrief verfasst hat. Dabei fällt ihm ein, dass er sie noch gar nicht darauf angesprochen hat. Sprachlos starrt sie Tae Yang an. Jetzt ist seiner Meinung nach nicht der richtige Zeitpunkt, sie auf den Brief anzusprechen, also verkneift er sich jeglichen Kommentar dazu. „Ja, das ist ein Rock.“, sagt er lediglich. „Aha.“ Babsi nickt und zuckt dann mit den Schultern. „Geschmäcker sind verschieden.“, sagt sie. Sie sieht zum Fernsehbildschirm, auf dem gerade Naeun von einer Nahaufnahme aus zu sehen ist, wie sie singt. Es war schon etwas seltsam, mit ihr darüber zu sprechen, aber andererseits… sie hat ja trotzdem auch mit Leo geschlafen und ist danach von ihm abserviert worden. Das verunsichert sie so sehr. Alleine, wenn sie daran denkt, dass sie heute noch mit zu ihm kommen soll, weil sie noch für morgen üben muss. Dabei tut ihr doch schon wegen gestern noch immer alles weh. Seufzend sieht sie zu, wie der zweite Auftritt beginnt. Es sind die Jungs von BTS, die nun ihren aktuellen Song No More Dream zum Besten geben. Unweigerlich denkt sie daran zurück, wie sie diese Jungs erst vor kurzem alle um ein Autogramm gebeten hat. Ihre Outfits sind alle in Schwarz mit einzelnen Elementen in Weiß gehalten. Wie immer trägt Jimin ein ärmelloses Shirt und eine Kappe, auch Jin tanzt ärmellos, alle anderen tragen langärmelige Oberteile. J-Hope hat eine Maske um seinen Mund geschnallt. Aber zumindest von Backstage her weiß sie, wie witzig er sein kann und dass er ständig am Grinsen ist. Das ist der komplette Gegensatz zu den Videos – wie so oft bei den Idols… Denn auch Rap Monster, also Namjoon, war sehr nett zu ihr und hat ihr sogar einen Keks angeboten, als sie bei ihnen war. Sie genießt es, den Idols mittlerweile ohne Bedenken so nahe sein zu können – vor allem, wenn sie direkt miterleben darf, wie sie groß werden. „Ich muss nachher unbedingt zu ihnen rüber.“, sagt Babsi und sieht den Jungs zu, die gerade eine sehr einladende Show auf der Bühne hinlegen. „Und ich dachte schon, du besuchst uns gar nicht.“, hört sie es plötzlich neben sich. Sie kennt die Stimme, kann sie aber nicht auf Anhiebt zuordnen. Dafür aber hört sie das Grinsen aus seinen Worten heraus. Den Blick noch immer auf den Bildschirm gerichtet, weil Rap Monster gerade wieder dran ist, nachdem Suga die Einleitung gebracht hat, sagt sie: „Klar besuch ich euch. Gleich nach dem Auftritt hier.“ Jin sagt etwas, V ist dran. Danach reißt sich gleich J-Hope die Maske vom Mund und rappt. „Mit welchem Song tretet ihr denn auf?“, hört sie Tae Yang fragen, „Schon mit eurem neuen, oder?“ „Klar, mit Shadow.“, hört sie es direkt neben sich und wendet nun den Blick von Rap Monster ab, der gerade wieder mit Rappen dran ist. Sie blickt überrascht Kikwang an, der sie nun anschmunzelt. Er sitzt neben ihr, völlig in schwarz gekleidet, bloß die weißen Sohlen und Schuhbänder stechen hervor. Und seine Haare… „Du hast dir die Haare rot gefärbt.“, stellt sie verblüfft fest. „Ja.“, grinst er breit, „Steht mir super, nicht wahr?“ „Eh… ja, schon.“, sagt sie und zwingt sich, nicht auf seinen Bizeps zu achten. Warum müssen diese Typen, die gut gebaut sind, bei ihren Auftritten ständig solche Sachen anhaben, die ihre Körper so extrem betonen?! Yongguk muss in die Hölle kommen dafür, dass er ihr diesen dämlichen Floh ins Ohr gesetzt hat, dass ihr das dann nichts mehr ausmacht, wenn sie erst mal„Ist dir nicht kalt?“ „Nein.“, grinst er, „Wieso, dir etwa? Ich kann dir eine Jacke bringen.“ „Was? Nein, nicht nötig.“, winkt sie schnell ab und dreht sich hektisch um. Sie sieht rüber zu der Sitzecke, in der die restlichen Jungs von BEAST sitzen und schaut dann Kikwang wieder an. Dann sieht sie zu Diana, doch die unterhält sich gerade energisch mit ihrem Freund. Verdammt. „Ich muss…“ Sie sucht den Raum nach einer Ablenkungsmöglichkeit ab. Kikwang macht sie in dem Aufzug verdammt nervös. „Sungkyu!“, ruft sie plötzlich. Die Jungs von Infinite laufen gerade an ihrem Bereich vorbei. Augenblicklich bleiben er, Dongwoo und Myungsoo stehen. Gekleidet in dystopischen Sachen, die perfekt zum Video von Destiny passen, aber Hauptsache sie tragen alle schwarz-weiße Sneakers. „Hm?“, macht er überrascht. Klar, sie haben sich für kommenden Dienstag ausgemacht, etwas zu unternehmen, aber ansonsten geht sie ihm trotzdem die ganze Zeit über aus dem Weg. Darum ist er jetzt etwas überrascht, dass sie ihn ruft. Er geht auf sie zu und nickt Kikwang kurz zum Gruß zu. Dieser entgegnet den wortlosen Gruß locker. Hyun-seung und Doojoon kommen im nächsten Moment auch zu ihnen rüber und setzen sich zu Kikwang. Die Bank wird gerade ziemlich voll, denn Myungsoo setzt sich direkt zu Diana, genauso wie Dongwoo. Sungkyu bleibt hinter Babsi stehen und wartet darauf, was sie von ihm möchte. „Wegen Dienstag.“ Sie sucht nach Worten. Obwohl Kikwang neben ihr gerade bereits mit den anderen 2 aus BEAST in ein Gespräch vertieft ist. Als sie einen kurz durch den Raum sieht, spürt sie den stechenden Blick von Leo noch bevor sie ihn sehen kann. „Ja?“, fragt Sungkyu leise nach. „Hast du nicht schon eine Stunde früher Zeit?“, fragt sie und spürt, wie ihre Wangen erröten. Sie denkt jetzt, wo er sie mit so einem unschuldigen Dackelblick betrachtet, unfreiwillig an ihren Kuss mit ihm zurück. Auf ihre Frage hin beginnt sein Gesicht sofort etwas zu strahlen, doch er verkneift sich ein breites Grinsen mit aller Mühe, die er aufbringen kann. Hinter ihnen ist gerade der erste Refrain von BTS vorbei und J-Hope ist wieder mit seinem Rappart dran. „Klar, gerne.“, sagt Sungkyu und deutet mit dem Daumen nun nach hinten, „Ich muss aber leider jetzt los, hab noch was mit Hoya und Woohyun zu besprechen wegen dem Auftritt später.“ Auf ihr Nicken hin grinst er etwas und macht dann kehrt, um wegzugehen. „La la la la la~“, ertappt sich Dongwoo dabei, wie er den letzten Teil des Refrains nachsingt und als Diana zum Bildschirm hochschaut, reißt sich Jimin gerade sein Shirt nach oben, zeigt seine Bauchmuskeln und dreht sich im Kreis. Das Ganze dann nochmal zur anderen Seite rüber. Amüsiert schnaubend schüttelt sie den Kopf, als sie das kurze Kreischen der Fans bis hier rein hören kann. „Dass er so ernst dabei bleiben kann.“, sagt sie fasziniert. Tae Yang zuckt bloß mit den Schultern. „Kann ich doch auch.“, meint er. Dass neben ihm Babsi gerade ein abwertendes Schnauben von sich gibt, übergeht er elegant. „Schon, aber er ist so jung. Gerade da gefällt ihm das doch sicher, wenn ihn alle ankreischen dafür, dass er so einen Körper hat.“, meint Diana, während sie während sie den Jungs fasziniert bei ihrer Choreographie zusieht. „Also ich persönlich finde das Kreischen der Fans immer sehr verstörend.“, meint der weißblonde Koreaner mit der schwarzen Lederhose und dem glitzernden Oberteil, „Anfangs hat es mich immer total aus dem Konzept gebracht.“ „Du bist Hyun-seung.“, hört Diana nun ihre Freundin sagen. „Jep, der bin ich.“, schmunzelt er zurück. „Aber jetzt nicht kreischen, du hast ihn gehört.“, grinst Doojoon provokant. Babsi wirft beiden Koreanern einen kurzen Blick zu. Doojoon sieht richtig gut aus in dem schwarzen Hemd. „Nein.“, sagt sie dann ernst zu ihm, „Ich kreische schon nicht.“ Dann sieht sie den Weißblonden an. „Wir tanzen deinen Song bald.“ „Hm? Meinen?“, fragt der nun verwirrt. „Now von Trouble Maker.“, hilft Diana nach. „Ach, mein Song mit HyunA.“, sagt er nun und grinst wieder. „Genau.“, sagt Diana und lächelt freundlich. Jetzt ist sie diejenige, die unweigerlich an etwas denken muss. Nämlich dass ihr N davon erzählt hat, dass dieser weißblonde Koreaner etwas mit HyunA hat. „Jetzt wo ich weiß, wer da alles mittanzt, hätte ich das gerne selbst getanzt.“, wirft Kikwang ein und als ihm Babsi einen fragenden Blick entgegnet, zwinkert er ihr verspielt zu. Ein seltsames Gefühl macht sich in ihr breit. Bei Running Man hat er sich zwar ihr gegenüber bereits sehr freundlich verhalten, aber heute ist er irgendwie… komisch. „Ach was, du stolperst doch maximal über deine eigenen Füße.“, kommt es nun hinter Babsi. Augenblicklich folgt sie Dianas erstauntem Blick. Es ist Ravi, der das gesagt hat. Neben ihm steht Hyuk. Gerade will sie etwas sagen, doch da wird sie schon von Kikwangs Stimme unterbrochen, bevor sie überhaupt einen klaren Gedanken fassen kann. „Ach, meinst du, ja?“ Ravi grinst überheblich, sieht an Babsi vorbei zu dem Rothaarigen. Der Auftritt von BTS ist schon seit mehreren Sekunden vorbei, eine kurze Werbepause wird gerade abgehalten, dann steht Sistar auf der Bühne. „Wir können ja gern bei der Aftershowparty etwas dancebattlen, wenn du dich traust.“ Es ist ungewöhnlich, dass er ihn so von der Seite anspricht, immerhin ist Kikwang in Babsi Alter und Ravi somit 3 Jahre jünger. Hyuk sogar 5 Jahre, aber gut – der pfeift ja bekanntlich auf dieses Altersding. „Hakyeon hat für dich auch was zu essen bringen lassen.“, sagt Hyuk nun an das Mädchen gerichtet, „Komm mit rüber, sonst futtern Jae-hwan und Hongbin noch alles alleine weg.“ „O…kay, komme schon.“, antwortet sie, ohne den Hintergedanken daran zu erkennen und steht auf. Sie winkt den anderen zu und folgt Hyuk rüber, Ravi hat noch immer den Blick starr auf Kikwang gerichtet und zuckt nun provokant mit den Augenbrauen, ehe er sich ebenfalls umdreht. Sprachlos starrt der Rothaarige dem Rapper hinterher, während Hyun-seung neben ihm nun plötzlich laut zu lachen beginnt. „Scheiße, das hat gesessen.“, gibt er amüsiert von sich. Doojoon neben ihm verkneift sich das Lachen, er scheint eher solidarisch mit seinem Freund zu sein, als da großartig mitlachen zu wollen. Tae Yang und Jiyong tauschen einen vielsagenden Blick aus, den Diana nicht richtig zu deuten weiß. Seunghyun achtet gar nicht auf die Leute um ihn herum, er liest seine Mails durch. Außerdem weiß er ja ohnehin Bescheid – er ist es auch, der Jiyong aufgeklärt hat. Gleichzeitig hat er ihn aber wohlwissend gebeten, Diana nichts davon zu sagen. Solange ihre Freundin nicht selbst damit rausrückt, wird sie schon ihren Grund dafür haben, es ihr nicht zu sagen. Dongwoo ist der einzige von Infinite, der noch bei ihnen sitzt. Aber der kriegt genauso wenig Wind davon, zumal er gerade mit Diana in eine Diskussion über seinen Kopfschmuck vertieft ist. „Das trägt man tatsächlich so.“, sagt er. Diana schüttelt sprachlos den Kopf. Das sieht sowas von bescheuert aus. „Wer hat dir das eingeredet? Du dir selbst oder wie?“ „Nein, unsere Stylistin hat es für mich ausgesucht.“, sagt er. Sie kann sich ein lautes Lachen nicht verkneifen. War ja klar. Immer diese Stylisten mit den komischen Geschmäckern. Irgendwas läuft hier in Korea ganz anders als bei ihr zu Hause, wenn es darum geht. Denn wer hier Idols Röcke zu Hosen anzieht und ihnen solchen Kopfschmuck andreht, gehört eigentlich an den Pranger gestellt. „Uh.“, sagt Hyun-seung neben ihr. Er sieht gerade noch, wie das Mädchen auf halbem Weg von Taekwoon abgefangen wird und von ihm geradewegs in Richtung Umkleide geführt wird. Wieder kriegt es keiner von ihnen beiden mit, dafür aber Doojoon und Kikwang. Zu allem Überfluss kommt jetzt Sungkyu rüber zu ihnen und quatscht Dongwoo auch an. „Jetzt nimm das Teil doch ab, hm?“, fragt er Dongwoo. „Nein, Eun-ha findet, dass es mir gut steht, also trag ich es auch.“, wehrt sich Dongwoo gegen die Anweisung seines Leaders. Sungkyu setzt sich neben Diana und stützt seinen linken Fuß auf der Couch ab, ehe er seufzend den Kopf schüttelt. Ohne Diana anzusehen, klärt er sie auf; „Er hat sich in die Stylistin verknallt. Sie macht sich einen Spaß daraus, ihn komplett dämlich aussehen zu lassen und er fällt auch noch voll drauf rein.“ Ungläubig runzelt Diana die Stirn, als Dongwoo entrüstet schnaubt. „Stimmt gar nicht, das ist der letzte Schrei!“, verteidigt er sich. „Klar, drum tragen das ja auch gerade alle.“, antwortet Sungkyu todernst. Auf dem Fernseher vor ihnen beginnt nun der Auftritt von Sistar. Augenblicklich rümpft Diana die Nase. In Kleidern, die ähnlich aussehen wie jene von Running Man, nur dass sie dieses Mal lila anstatt golden sind, fangen sie an in einer Art und Weise zu tanzen, in der sich Diana niemals bewegen möchte. Dieses Konzept, so sexy zu sein, missfällt ihr völlig. Dabei ist es nichts anderes als wenn eine Boyband jemanden dabei hat, der oben ohne rumläuft, wobei… doch, es fühlt sich trotzdem anders an. „Was?“, fragt Sungkyu in gespielter Entrüstung nach, „Jetzt sag bloß, sie sind nicht heiß in diesen viel zu kurzen Kleidchen!“ „Man sieht ja Hyorins Knubbelknie auch gar nicht.“, sagt Dongwoo und schnaubt amüsiert. „Schlimmer sind Dasoms lange Haare. Sie sieht furchtbar aus mit den Haaren.“, entgegnet Sungkyu. „Boah, seid nicht so fies!“, wirft Diana verdutzt ein. Sie mag zwar Sistar auch nicht so sonderlich, aber so gemeine Sachen würde sie niemals sagen. Über niemanden, den sie nicht mag. „Verdammt.“, zischt Kikwang nun neben ihr und sie sieht ihn fragend an. Doch sein Blick ist auf den großen Fernseher gerichtet, auf dem gerade Bora in Nahaufnahme zu sehen ist. Die scheint ihm zu gefallen. Aber ist auch irgendwo nachvollziehbar. Bora sieht heiß aus – und wenn sie als Frau das sagt, muss das wohl stimmen. Mit einem amüsierten Blick beobachtet sie den Rothaarigen eine Weile, bis ihr auffällt, wie sie mit genau demselben Blick von Doojoon beobachtet wird. Dann wendet sie ertappt den Blick ab und klinkt sich wieder in das Gespräch von Sungkyu und Dongwoo ein. „Das ist ja auch kein Singen mehr, das ist schon mehr ein Krächzen.“, sagt Dongwoo bissig, wie er eben sein kann, wenn er dann doch Mal seine gehässige Seite rauskehrt. „Soyou hat oft gejammert, dass sie Halsschmerzen hat.“, sagt Sungkyu andächtig, schüttelt den Kopf und sieht Diana dann an, „Du hast eine ähnliche Stimme wie Hyorin, was im Übrigen ein Kompliment ist.“ „Wie Hyorin?“, fragt Hyun-seung neugierig nach. Soyou wirft sich auf der Bühne gerade auf den Tänzer aus dem Hintergrund, bevor Dasom ihre kurze Soloszene hat. „Ja.“, sagt Sungkyu. „Wahnsinn, dann bin ich ja schon auf deinen Auftritt nachher gespannt.“, grinst Hyun-seung. „Klar, sie ist ja auch meine Lady.“, meldet sich nun Jiyong zu Wort. „Davon wusste ich schon.“, grinst Hyun-seung zurück. Diana sieht sich unweigerlich mit der gedanklichen Frage konfrontiert, ob es für die beiden seltsam ist, ein Gespräch miteinander zu führen. Immerhin wäre Hyun-seung fast Teil von Big Bang gewesen. „Naja, wir müssen jetzt. Unser Auftritt ist gleich nach dem von Sistar.“, sagt Doojoon und winkt seinen beiden Jungs auf dieser Bank, damit sie aufstehen und mit ihm die anderen holen gehen. Als die 3 weg sind und Jiyong mit seinen Jungs nach wie vor in ein Gespräch vertieft ist, ist Diana in ihrer Gesellschaft der anderen beiden bestens unterhalten. Sie hebt die Hand, deutet auf die Dreiergruppe, die sich gerade von ihnen entfernt und meint: „Leader?“ Dongwoo, der wie aus dem Nichts eine Tüte Gummibären geöffnet hat und sie laut und voller Motivation zu schmatzen beginnt, nickt energisch. „Ja, wer jetzt?“, fragt sie verwirrt. „Oh, das war eine Frage?“, meint Dongwoo. Sungkyu neben Diana fängt zu lachen an. „Klar war das eine, es können wohl nicht alle 3 von ihnen Leader sein.“, sagt sie ernst und sieht den Koreaner mit dem seltsamen Kopfschmuck an, der sie mittlerweile so irritiert, dass sie ihm diesen am liebsten vom Kopf zerren möchte. „Achso, ja.“, sagt Dongwoo und nickt wieder, stopft sich die nächsten Gummibären in den Mund. „Wer ist es denn jetzt?!“, fragt sie ungeduldig nach und Sungkyu, der über sie drüber in die Tüte greift, fängt wieder zu lachen an. „Doo-“ Schmatzgeräusche übertönen seine Worte. „-joon.“ „Ohhhhh.“, sagt sie und bedient sich nun schon selbst an den Gummibärchen. Da beginnt auch schon der Auftritt von BEAST. Na da ist sie ja jetzt Mal gespannt, die hat sie noch nie live gesehen. Die Ehre, alle dieser Jungs besser kennen zu lernen hatte sie bisher noch nicht. Also kann sie nur 3 davon direkt beim Namen nennen. Babsi ist eher der Profi, was diese Band angeht – wie so oft. Da wären also von links nach rechts… „Doojoon, Kikwang, Hyun-seung…“, denkt sie laut. „Jun-hyung, Yoseob und Dong-woon.“, helfen Sungkyu und Dongwoo völlig gleichzeitig nach. Konzentriert nickt sie, fixiert den Leader der Band und fragt sich selbst, was sie überhaupt dabei denkt, wenn sie ihm beim Tanzen zusieht. Er wirkt so wahnsinnig konzentriert und trotzdem bewegt er sich so locker, als würde er gerade Pancakes anrichten. „Boah, Kikwang sieht ja angepisst aus.“, sagt Dongwoo und runzelt die Stirn, „War irgendwas?“ „Keine Ahnung.“, sagen Diana und Sungkyu gleichzeitig. Doojoon singt direkt nachdem Yoseob einen kurzen Part gehabt hat. Die Art, wie er dabei seine Schultern kreisen lässt, seine Hüften bewegt und sich an den Kopf fasst… Diana schluckt schwer. Was braut sie sich in ihrem Kopf da gerade bitteschön für Gedanken zusammen? Dass er ihr vorhin einen so intensiven Blick zugeworfen hat, das hat sie völlig aus dem Konzept geworfen. Aber sie wird sich jetzt wohl kaum damit verrückt machen, dass sie- oh, Kikwang sieht ja wirklich ziemlich angepisst aus. Er singt nicht einmal richtig laut mit. Sieht aus, als ob er froh wäre, wenn der Auftritt vorbei ist. Ihre Gedanken schweifen ab. Während die anderen Typen zu sehen sind – Yoseob ist doch der Typ, mit dem Yongguk zusammengearbeitet hat… oh, da ist Doojoon wieder. Was hat der Kerl bloß für eine Ausstrahlung, wie kann man in so simplen Bewegungen so männlich wirken? Verdammt, was denkt sie da gerade? Ihr fällt auf, dass der Leader von BEAST etwas später nach oben zur Decke starrt. Wie er sich dabei über die Lippen leckt, bringt sie dazu, sich sofort eine Hand voll Gummibären in den Mund stopfen zu wollen. Als sie offensichtlich daneben greift, weil sie von Doojoons Nahaufnahmen so abgelenkt ist, hört sie Dongwoo neben sich regelrecht kreischen, bevor er aufspringt und die Gummibären durch die Luft wirft. „OH GOTT!“, kreischt sie selbst, springt etwas zur Seite und sieht den Koreaner entschuldigend an. In der Zwischenzeit bricht Sungkyu in hysterischem Gelächter aus und die anderen 4 werfen ihnen einen ganz komischen Blick zu. „Da war ein Käfer!“, ruft Dongwoo heiser, „Nur ein Käfer, nichts weiter, Tschuldigung!“ Diana schenkt ihm einen dankbaren Blick, dass er ihre peinliche Aktion eben nicht verraten hat und stellt mit einem flauen Gefühl in ihrem Magen fest, dass gerade eben der Auftritt von KARA beginnt. Die 5 Mädchen haben die 6 Jungs von BEAST abgelöst, was bedeutet, dass diese gleich jeden Moment wieder hier rein in den Warteraum kommen werden. Um sich abzulenken, verfolgt sie nun mit ausnahmslos jedem Typen, der bei ihr auf dieser Bank sitzt, den Auftritt dieser Mädchen. Noch so ein Konzept, das sehr sexy aufgebaut ist. Aber was zum Teufel trägt Hara da bitteschön? „Hauptsache, sie trägt eine Trainingshose.“, platzt es nun aus Diana heraus. Und das in einer mindestens so gehässigen Stimme, wie es zuvor die anderen beiden getan hatten, als sie über Sistar losgezogen sind. Sie erhält keine Antwort von einem der 4 Jungs von Big Bang, stattdessen macht sich Sungkyu die Aufgabe, sie weiterhin bei Laune zu halten. „Aber du musst zugeben, dass sie hübsche Haare hat.“, grinst er. „Klar, aber ihre arrogante Art und Weise macht mich fertig.“, sagt Diana todernst. „Ich mag sie auch nicht, vor allem seit ich weiß, was sie für einen Blödsinn gemacht hat.“, meint Sungkyu ernst, „Aber was soll’s.“ Sie folgen dem Auftritt ohne weitere Kommentare, danach ist noch einmal eine Werbepause und dann treten B.A.P auf. Doojoon und die anderen beiden kommen wie selbstverständlich zu ihnen zurück auf die Bank. Das hat ihr gerade noch gefehlt, können die nicht einfach bei den eigenen Leuten bleiben?! Jiyong lehnt sich zu ihr und sagt ihr, dass er mit den anderen eben zum Buffet geht. Er fragt sie, ob sie mitkommen möchte oder er ihr etwas mitnehmen soll, aber beides verneint sie. Die Gesellschaft der meisten hier ist ganz angenehm – bis auf Doojoon versteht sich. Aber das ist wahrscheinlich so eine blöde Phase, die genauso schnell wieder vorbeigehen wird, wie sie angefangen hat. „Die Kleine noch gar nicht zurück?“, fragt Hyun-seung, während die 4 von Big Bang den Raum wechseln. „Eh-“ Diana weiß einen Moment lang nicht, wen er meint. Was im nächsten Moment passiert, macht es nicht wesentlich besser… „Komm, wir müssen langsam los. Hoya hält ein Nickerchen und ihn wach zu kriegen dauert sicher 1 oder 2 Minuten.“, sagt Sungkyu zu seinem Rapper, als er aufsteht und Diana eben zuwinkt. Stimmt ja, die haben gleich nach B.A.P ihren Auftritt. „Ach egal. Wird wohl ziemlich gut sein.“, lacht Hyun-seung im nächsten Moment und unterhält sich bestens über seinen eigenen dämlichen Witz. Diana, die ihm noch immer nicht folgen kann, sieht ihn mit gerunzelter Stirn an und fragt ihn: „Wie sind die Auftritte eigentlich gereiht?“ „Nach Chartplatzierungen.“, antwortet Doojoon. Na klar, der Leader weiß es. Warum fragt sie überhaupt?! „Und Comebacks haben immer Vorrang, kommen dann ganz zu Beginn oder Richtung Ende der Show.“ „Ahja.“, sagt sie und gibt sich alle Mühe, den Fernseher anstatt dem gutaussehenden Dunkelhaarigen mit ihren Augen zu fixieren. B.A.P treten auf. Es ist der Song Badman, den sie hier promoten. Ein mulmiges Gefühl geht in ihr durch, als sie einen kurzen Moment lang daran zurückdenkt, was Babsi alles für süße Situationen mit den Jungs gefilmt hat, als sie mit ihnen in Amerika war. Sie war beim Dreh für das Musikvideo dabei. Doch schon bald werden ihre Gedanken von der charismatischen Darbietung unterbrochen. B.A.P ist so eine Gruppe, welche die Bühne beherrscht. Sie kommen, reißen sie an sich und lassen alles sprachlos zurück. Nach der Einleitung, in der alle bis auf Yongguk auf dem Boden kauern und sich synchron zum Takt der Musik bewegen, springt Daehyun nach einem klirrenden Glasgeräusch hoch und leitet den Song ein. Die anderen folgen ihm, allen voran Himchan. Sie leuchten mit Taschenlampen durch das Publikum und auf den Boden der Bühne, ehe sie diese wegwerfen. Yongguk beginnt direkt nach Daehyun zu rappen. Das Tuch, das er auf dem Kopf trägt, gehört zu dem Konzept, das er sich für Badman ausgedacht hat. Nach all dem, was passiert ist, findet sie ihn noch immer außergewöhnlich. Seine selbstsichere Haltung stellt vieles in den Schatten, nur nicht seine Leute, die er immer dazu mitreißt. Direkt nach ihm fängt Young-jae mit kräftiger Stimme zu singen an. Himchan lässt seine tiefe Stimme über die Menge rollen, danach bringt Jong-up die Mädchen mit einem Vorwärtssalto aus dem Stand so zum Kreischen, dass sie das Kreischen noch hier drin hören können, als stünden sie gerade auf der Bühne. „Because, because I’m dangerous~“, singt Daehyun und schreit daraufhin in das Mikrofon. „Der Kerl hat eine der besten Stimmen, wenn ihr mich fragt.“, kommentiert nun Hyun-seung fasziniert. Der Refrain setzt ein, sie bewegen sich nach dem zweiten Schrei von Daehyun synchron und ganz langsam von links nach rechts, wirken dabei fast wie Statuen. Danach singt Young-jae und sie wechseln schnell die Positionen, während die Fans energisch für sie alle das „Ah ah ah ah“ aus der Mitte des Refrains rufen. Noch einmal bewegen sie sich langsam von links nach rechts, danach singt wieder Young-jae, dann Daehyun und der zweite Teil des Refrains wird von Yongguk eingeleitet. Als Zelo zu rappen beginnt, zieht es eine Gänsehaut über Dianas Körper, als sie hört, wie die Fans mit ihm den Text rufen. Direkt danach singt wieder Young-jae und Himchan hat einen kurzen Part, bei dem die anderen alle auf die Knie gehen. Er wechselt den Platz mit Jong-up und kurz darauf schreit Daehyun wieder kräftig ins Mikrofon. „Was für Stimmen die live haben.“, schwärmt nun Hyun-seung weiter. „Jep, die sind wirklich gut.“, stimmt ihm Kikwang zu. „Aber es gibt doch sicher noch mehr Idols mit einer so kräftigen Stimme, wie Daehyun sie hat.“, wirft Diana nun ein, weil sie das Geschwärme über B.A.P fast noch mehr als die Anwesenheit von Doojoon. „Hm, naja.“, meint Hyun-seung nun, während die anderen noch den Auftritt mitverfolgen und er nun sie stattdessen ansieht, „Ein paar wenige gibt es schon. Da wäre etwa Chunji von Teen Top.“ „Oder Leo und Ken von VIXX.“, meint Kikwang. „Wobei Leo definitiv höher kommt. Hast du ihn bei dem High Note Battle mit MBLAQ und später Mal mit BTOB gesehen?“, fragt Hyun-seung fasziniert. Diana schmunzelt amüsiert darüber, was für Fanboys da gerade neben ihr sitzen. N hat Recht. Nicht nur sie normale Menschen sind so, auch Idols haben Personen, über die sie schwärmen und in deren Anwesenheit sie nervös werden. „Ken kommt aber auch ziemlich hoch.“, sagt Kikwang wieder. „Höher als unser Yoseob jedenfalls schon.“, bestätigt Doojoon. „Und Yoseob hat wirklich eine gute Stimme.“, wirft nun Diana ein. „Jonghyun von SHINee zum Beispiel kommt auch so hoch.“, sagt Hyun-seung, „Daesung von Big Bang kommt auch verdammt hoch.“ „Ja, aber Daehyun hat so eine Kraft in seiner Stimme, die hast du doch vorhin gemeint.“, sagt sie. Er nickt. „Ach, das meinst du. Ja daran kommt fast nur…“ „Leo und Jonghyun.“, sagen die anderen beiden einstimmig. „Ernsthaft?“, fragt Diana stirnrunzelnd nach, „Leo?“ Sie nicken. „Ihr meint… Den Leo, der bei VIXX dabei ist? Nein, oder?“ „Hast du den schonmal live gehört?“, kommt es nun amüsiert von Jiyong, der gerade mit den anderen zu ihr zurückkommt. „Nein, warum?“, fragt sie ihren Freund. „Der übertönt alle anderen, wenn sie mit ihm auf der Bühne steht.“, sagt er und grinst, „Zwar kein Vergleich zu Daehyun von B.A.P, aber seine Stimme ist verdammt kräftig.“ „Außerdem hat der Kerl eine verdammt gute Atemtechnik.“, sagt Doojoon bewundernd, „Ich hab bisher noch keinen gesehen, der so rumschreien und im nächsten Moment direkt wieder mitsingen kann.“ „Leo gegen Daehyun im High Note Battle.“, sagt Diana gedankenversunken, während auf dem Bildschirm der Auftritt von Infinite beginnt. Offenbar haben sie es erfolgreich geschafft, Hoya zu wecken. „Dann gewinnt aber Daehyun, oder?“ „Ne.“, sagt Hyun-seung und sieht sie ernst an. „Daehyun hat eine kräftige Stimme. Eine laute Stimme.“, meint Tae Yang. „Leos Stimme ist so hell, dass er höher rauf als manche Mädchen kommt.“, bestätigt Jiyong. Klingt logisch, denkt sich Diana. Sie lauscht Infinite und bemerkt, dass die live auch nicht so unglaublich laut- oh Mann. Dieses Ding auf Dongwoos Kopf! Sungkyu zieht Dongwoo an seinem Arm nach vorne, das gehört zur Choreographie. Voller Energie singen und tanzen sie, als hinge ihr Leben von diesem Auftritt ab. „Dafür, dass Hoya eben noch geschlafen hat, sieht er topfit aus.“, bemerkt sie amüsiert und sorgt damit sogar für einen kurzen Lacher unter den Leuten auf ihrer Bank. Als Dongwoo seinen Rappart hat, fährt sie sich angestrengt mit der flachen Hand über das Gesicht. Dieses Ding auf seinem Kopf! Sie kann es gar nicht fassen. Plötzlich lässt sich jemand neben ihr auf die Bank fallen. „Wie viel hab ich verpasst?“, dringt die heisere Stimme ihrer Freundin an ihr Ohr. Sofort dreht Diana den Kopf zu ihr, bemerkt weder das seltsame Grinsen von Hyun-seung noch den Blick, den Seunghyun gerade ihrer Freundin zuwirft und meint: „Sieht du das furchtbare Ding auf Dongwoos Kopf?!“ Babsi nickt. „Du hättest da sein müssen, um ihm klar zu machen, dass das sowas von bescheuert aussieht. Dann hätte er das nicht bei diesem Auftritt getragen.“ Eine Nahaufnahme von Sungkyu bringt ihre Freundin wohl kurz aus dem Konzept, denn sie stockt und fixiert die Aufnahme von ihm, befeuchtet sich dann nervös die Lippen, während Myungsoo von Nahem gezeigt wird und redet erst, als Sungkyu wieder seinen Einsatz hat: „Ich weiß nicht, ich kann Dongwoo nie wieder mit denselben Augen sehen.“ Dass sich im nächsten Moment Chae-rin zu ihnen setzt, hindert sie darin, das weiter auszuführen – und das selbst obwohl sie Diana gerade fragend ansieht. Funken sprühen aus dem Boden und Diana grinst so begeistert darüber, dass sie den verletzten Blick ihrer anderen Freundin nicht bemerkt, die so wirkt, als ob sie am Boden zerstört wäre. Etwa 20 Minuten zuvor… Die Tür knallt in ihre Angeln und Babsi zuckt unweigerlich zusammen. Sie wagt es nicht, sich umzudrehen. Alleine die Tatsache, dass ihr Taekwoon mit einem Wink seiner Hand unweigerlich zu verstehen gegeben hat, sie soll in diesen Raum hier gehen, hat schon gereicht. Dann hört sie auch noch die Tür knallen und jetzt… dreht er den Schlüssel etwa in der Tür rum? Noch während sie sich zu ihm umdreht, um sich zu vergewissern, ob es wirklich das war, was sie eben gehört hat, hält sie ihren Atem an. Wie ein Hase in der Falle, der sich vor einem Löwen retten will… im wahrsten Sinne des Wortes. „Warum wirkst du so sauer?“, fragt sie kleinlaut, als er auf sie zugeht, der Stoff seines Oberteils flattert um seine Arme. Eine kurze, schwarze Lederhose mit Fransen an den Enden überdeckt schwarze Leggins, die er darunter trägt. Dazu trägt er schwarze Schnürstiefel, ein grau-schwarz gestreiftes Oberteil, darüber ein Netzoberteil und eine schwarze Stoffjacke. Sich jetzt über sein seltsam zusammengestelltes Outfit lustig zu machen, wäre wohl… Selbstmord, so düster wie er sie jetzt ansieht. Er setzt sich in Bewegung, geht direkt auf sie zu, woraufhin sie instinktiv ein paar Schritte zurück macht und schließlich an der Wand steht. Panisch blickt sie ihn an. „Taek… Leo. Was-warum-“ „Halt den Mund.“ Seine Worte sind so scharf, dass sie unweigerlich zusammenzuckt, als er sie damit anzischt. Sie spürt, wie er sie an ihrer Taille packt und das nächste, was sie registriert, ist die Tatsache, dass sie auf dem Rücken liegt und er sich über sie lehnt, er ihre Haare gepackt hat und sie seinen warmen Atem ganz deutlich an ihrer linken Wange fühlen kann. Er zieht sie an ihren Haaren, sodass er mit seinen Lippen zu ihrem Ohr gelangt. „Ich hab doch gesagt, du gehörst mir.“, zischt er. Ihr Körper will zusammenzucken, doch er hat sie so unter Kontrolle, dass ihr das nicht einmal möglich ist. „Aber ich hab nichts-“, beginnt sie, doch er zieht wieder an ihren Haaren. Zwar nicht so fest, dass es ihr weh tut, aber sie verstummt dennoch augenblicklich. „Ich hab gesagt – Halt den Mund.“ Ein kühler Luftzug ist zu spüren, da er sich von ihr entfernt. Sie hat die Augen fest geschlossen, weiß nicht, was auf sie zukommt. Im nächsten Moment spürt sie, wie er den Rock ihres Kleides über ihre Hüften zieht und ihr das Höschen förmlich vom Leib reißt. Ein Wunder, dass er es dabei nicht beschädigt. Ihr gibt er die Schuld, dass sie für andere interessant erscheint. Weil er weiß, dass ein unbeschriebenes Blatt unter dieser Meute wie ein goldener Pokal für einen Raben wirkt. Die Wut brodelt in seinem Inneren. Er würde gerade am liebsten sonst was mit ihr tun, sie hier irgendwo festketten, sie im Nacken beißen, einfach fest und erbarmungslos in sie eindringen… Doch selbst während seiner Berührung, als er mit einem Finger an ihr tastet, ob sie überhaupt bereit für ihn ist, hat er sich so stark unter Kontrolle, dass in ihm schon alles zu schreien beginnt wegen diesem Verlangen. Er hasst es, sich zurückhalten zu müssen. Leo presst ein abfälliges Zischen hervor, als er fühlt, wie feucht sie bereits ist. Während er nach seinem Gürtel greift, diesen beim Öffnen leise schellen lässt und dann den Reißverschluss seiner Hose öffnet, ehe er sich etwas aus seiner Kleidung schält, betrachtet er ihr Gesicht. Die weichen Konturen, ihre fest aufeinander gepressten Augen. Sie hat Angst vor ihm… und trotzdem bleibt sie tapfer und vergießt keine einzige Träne. „Sieh mich an.“, befiehlt er in herrischem Ton. Widerwillig sieht sie ihn vorsichtig an. Sie hält seinem intensiven Blickkontakt Stand – ohne auch nur eine einzige Sekunde lang ihre Augen nach unten weichen zu lassen. „Du musst lernen, auf dich selbst aufzupassen.“, sagt er mit ruhiger Stimme und greift mit seiner rechten Hand nach ihrer linken Kniekehle, um sie näher an ihn heran zu ziehen. Ihr ist augenblicklich klar, dass er damit Kikwang meint und das, wie er mit ihr umgegangen ist. Eigentlich will sie trotz seiner vorherigen Worte etwas erwidern, doch er rammt sich plötzlich mit so einer Wucht in sie hinein, dass sie nur einen Aufschrei aus ihrem Mund bringt und sonst nichts. Einen einzigen, kurzen Augenblick gibt er ihr, um sich an seine Länge in ihr zu gewöhnen. Es ist erst das dritte Mal für sie und bisher hat er ihr immer genug Zeit gegeben und sich auf sie eingelassen, damit sie sich auf ihn vorbereiten kann. Doch jetzt hat er die Geduld nicht dazu. Sobald er spürt, dass sie sich um ihn entspannt, zieht er sich beinahe komplett aus ihr zurück und rammt sich erneut in sie. Wieder schreit sie auf. Sie presst ihre Augen erneut aufeinander, spürt den Druck, den er auf ihren Körper ausübt, weil er sich in eine Position direkt über sie verlagert und sich abermals in sie rammt. Doch es dringt kein Laut mehr aus ihrem Mund, seine Hand verdeckt ihre Lippen. „Leise.“, raunt er zwischen zwei heftigen Stößen. Er weiß, dass er ihr damit keinen Schmerz zufügt, die beiden Male bisher reichen, damit er ihren Körper so gut kennt, sodass er genau weiß, wie weit er gehen kann und wie viel sie aushält. Wieder und wieder stößt er sich in sie, seine Geschwindigkeit dabei ist so unmenschlich, dass sie gar nicht weiß, wie sie dabei richtig atmen soll, ohne das Gefühl zu haben, dass ihr jeden Moment die Luft in der Lunge versiegt. Sie will nach ihm greifen, ihn berühren, doch er verbietet es ihr. In dem Moment, als sie nach seinem Gesicht greift, hält er still und fasst nach ihren Händen. „Nicht. Ich hab keine Zeit mehr, nochmal in die Maske zu gehen.“, sagt er ruhig und greift nach ihrer Hüfte, um sie herum zu drehen. Keine einzige Sekunde liegt dazwischen, in der sie hätte durchatmen können. Stattdessen treibt er sich sofort wieder gnadenlos in sie, die Atmung so stark unter Kontrolle, dass er unter den gegebenen Bedingungen dazu fähig ist, mit ihr zu reden. „Ich akzeptiere es nicht, dass es neben mir jemand anderen gibt.“, raunt er ihr und übt mit seinen Stößen genügend Nachdruck auf seine Worte aus. Er gibt ein scharfes Keuchen von sich, als sie ein ersticktes Stöhnen von sich gibt, bei dem sein Name in ihrer Kehle verendet. Verdammt. Sie macht ihn wahnsinnig. Er greift nach ihren Haaren, zieht sie daran mit sanfter Gewalt zu sich, weil sie sich freiwillig ergibt und sich gegen ihn presst. Ohne damit aufzuhören, sich abermals in sie zu stoßen, so tief es ihm in dieser Position nur möglich ist, genießt er die Wärme, die von ihrem Körper ausgeht, als sich ihr bekleideter Rücken perfekt seinem ebenfalls bekleideten Oberkörper anpasst. „Mach das nochmal.“, keucht er und zieht ihren Unterkörper weiter an sich, obwohl sie ihm schon gar nicht mehr näher sein kann. „Was?“, keucht sie fragend zurück, während sie ihr Bestes gibt, nicht wieder laut zu werden. „Stöhn meinen Namen.“ Es ist ein leises Wimmern, das zusammen mit heftigen Atemstößen aus ihrem Mund dringt. Unfreiwillig macht er etwas langsamer, weil er es unbedingt noch einmal hören will. Sie hat so die Möglichkeit, sich etwas zu fassen und stöhnt nun verschämt seinen Namen. Im selben Moment gibt er ein tiefes Seufzen von sich. Die Art und Weise, wie sein Name klingt, wenn sie ihn ausspricht… Sie macht es nochmal, weil sie merkt, dass es ihm gefällt. Schließlich gibt ihm ebendies den Rest und er zuckt hinter ihr zusammen, stößt sich mehrere Male so fest in sie, dass ihr Oberkörper hart an die Wand gepresst wird, seine Brust direkt an ihrem Rücken. Letztendlich erlöst er sich mit einem tiefen Knurren, ehe er sich langsam aus ihr zurückzieht. Schwer atmend sieht er sie an. „Wie spät ist es?“, fragt er und versucht, seine Atmung schnellstmöglich unter Kontrolle zu bringen. „Ich- weiß nicht…“, murmelt sie, während sie schüchtern an ihm vorbei sieht, wo ihre Unterwäsche liegt. Er greift danach, ohne überhaupt hinzusehen und zieht sie ihr langsam über die Beine, direkt nachdem er sich selbst die Hose wieder hochgezogen und zugemacht hat. „Ich glaube, wir treten gleich auf, ich muss raus.“, sagt er leise und sieht ihr nun in die Augen. „War ich am Schluss zu grob?“ Für einen Moment blinzelt sie ihn wortlos an, dann schüttelt sie langsam den Kopf. Nachdem er sich aufrichtet, hält er ihr seine Hand hin. Sobald sie ihre in die seine legt, zieht er sie elegant von der Bank hoch und wirft ihr einen prüfenden Blick zu, ob sie sich auf den Beinen halten kann. Sieht ganz gut aus, sie wackelt nicht und hält das Gleichgewicht. „Komm.“, sagt er leise und zieht sie hinter sich in Richtung Tür. Sobald er diese leise und flink aufgesperrt hat, wirft er einen Blick zur Seite und wendet sich danach direkt nach rechts, um loszugehen. Die Musik von Infinites Destiny dringt an ihre Ohren. Ihre Hand hat er längst losgelassen, als sie ihm nach draußen folgt. Als sie nach links sieht, in die Richtung, in die er zuerst gesehen hat, steht ihr plötzlich Chae-rin gegenüber. Diana sieht ganz begeistert zu, als Ravi den Auftritt von VIXX einleitet. Auch ihr Auftritt ist energiegeladen, wenn er auch von den ganzen verwendeten Bühnenelementen nicht an den Auftritt von B.A.P herankommt, aber alleine die synchronen Fanschreie und Anfeuersprüche, die von ihnen kommen, erwärmen einem regelrecht das Herz. Außerdem war selbst Infinites Auftritt nicht so voller Energie wie der von Yongguks Truppe. Sie sieht ihre Freundin ein weiteres Mal an, die nur starr auf den Bildschirm blickt. Ihr Gesicht ist etwas gerötet. Wie süß, sie steigert sich doch tatsächlich in den Auftritt einer ihrer Lieblingsbands rein. „Tut mir Leid, wenn ich das sagen muss, aber der Auftritt von B.A.P war endgenial und du hast den leider verpasst.“, murmelt sie leise. Sungkyu leistet ihnen mit Dongwoo und Myungsoo Gesellschaft, während Seung Ri, Tae Yang und Jiyong nun den Raum verlassen, weil sie als nächstes dran sind. Hana kommt zu ihnen, um sich zu CL zu setzen. Hyosung verbringt ihre Zeit mit B.A.P. „Na, wie sind sie?“, fragt Sungkyu und schürzt amüsiert die Lippen. Er setzt sich selbstverständlich neben Babsi, die neben ihm gleich noch nervöser wird als ohnehin schon. Nicht nur, dass sie nun das Problem hat, dass sie in ihn verknallt ist, Leo hat sich vorhin eben… unmissverständlich ausgedrückt. Es ist egoistisch, sich in der Anwesenheit von beiden so wahnsinnig wohl zu fühlen. Auch wenn Sungkyu sie nie so behandeln würde, wie es Taekwoon zuvor getan hat. Oder würde er das…? Sie kann sich noch gut daran erinnern, als sie sich dabei ertappt hat, darüber nachzudenken, wie wenig Leo einer Fliege was zu Leide tun könnte. Dabei hat er diese wilde, einschüchternde Seite an sich… „Leo schwitzt ziemlich viel.“, bemerkt Hyun-seung. „Stimmt.“, sagt Sungkyu, der nun zum Fernseher sieht, „Aber schau ihn dir mal an, der trägt ja Schichten an Klamotten.“ „Ja.“, antwortet Hyun-seung, „Das wird es wohl sein.“ Irritiert hebt Babsi den Blick, sieht rüber zu den 3 Jungs von BEAST und kommt sich plötzlich so schrecklich beobachtet vor. Sofort wendet sie den Blick wieder ab und beobachtet den Auftritt auf dem Fernseher. Stimmt, Leo schwitzt wirklich. Mehr als die anderen. Wie peinlich das alleine heute werden wird, wenn sie mit ihnen in die WG fährt. „Bleibt ihr zur After Show Party?“, fragt Dongwoo nun in die Runde. „Weiß nicht.“, sagt Sungkyu und sieht das Mädchen neben sich an, „Bleibst du?“ Sie schüttelt den Kopf etwas. „Ich hab… Tschtzrng.“ „Bitte was?“, fragt Sungkyu und runzelt die Stirn. Dongwoo kichert leise. „Das hat sich nicht Koreanisch angehört.“ „Tanztraining.“, wiederholt Babsi kleinlaut, ohne dieses Mal dabei so sehr zu nuscheln. „Tanztraining?“, wiederholt Myungsoo lauter. Sie nickt. „Wozu das denn?“ „Ah, ich weiß schon.“, sagt Sungkyu und grinst etwas, „Wegen Now. Und sie traut sich das nicht laut sagen, weil Hyun-seung dabei sitzt.“ Wieder nickt sie. „Das muss dir doch nicht peinlich sein.“, sagt der Weißblonde Koreaner amüsiert, „Mit wem übst du denn?“ „Eigentlich ist morgen die erste richtige Dance Practice.“, sagt Babsi schnell und blickt hilfesuchend zu Diana. Der Auftritt von VIXX neigt sich gerade dem Ende zu. In Diana steigt etwas Nervosität hoch, weil sie weiß, dass sie jeden Moment selbst auf der Bühne steht. Aber zuvor folgt noch eine Werbepause. „Mit… Taekwoon…“, murmelt sie leise und weicht unsicher dem höchst intensiven Blick dieses einen Koreaners aus. „Verstehe.“, sagt er etwas lauter, weil sie so leise redet, woraufhin sie etwas zusammenzuckt. Dass er sie so schief angrinst, wirft sie etwas aus der Bahn. „Ich glaube, ich sollte langsam auf die Bühne…“, sagt Diana, als der Auftritt von Seung Ri losgeht und Funken aus dem Boden sprühen. Er feiert heute sein Comeback und die Leute kreischen wild durcheinander, bis er zu singen beginnt und sie den Text seines Songs schon so geübt rufen, als hätten sie das selbst mit ihm einstudiert. Bunte Lichter und hell strahlende Bühnenelektronik blenden selbst durch den Fernseher. Babsi wendet den Blick ab und sieht zu Hyun-seung, als sie in ihrem Augenwinkel plötzlich die Jungs von VIXX an ihr vorbei laufen sieht. Leo nimmt nicht eine Sekunde lang die Augen von ihr, während er den Gang entlang schlendert. Auf der Bühne taucht GD auf, das Kreischen der Fans ist früher zu hören, bevor man ihn auf dem Schirm sieht. „Im G to the D bitch~“, stellt er sich vor und hält sich wesentlich mehr zurück, als wenn er zu seinem eigenen Song auf der Bühne stehen würde. Seung Ri neben ihm gibt es sich total und Jiyong steht eher steif neben ihm, rappt seine Worte und stiehlt Seung Ri nicht annähernd so sehr die Show, wie er es tun könnte. Plötzlich zitieren sie eine Strophe aus einem Song von Girl’s Generation, nämlich von Tell Me Your Wish aus dem Genie Album. Selbst die Fußbewegung passt dazu. Grinsend dreht sich Jiyong weg von der Kamera, bevor er weiterrappt. Er und Seung Ri bieten den Fans von Big Bang eine tolle kleine Show, es geht eine Weile so dahin, bis GD schließlich fragt: „Who’s Next?“ Die Bühne wird in ein Meer aus weißen Lichtern getaucht, passend zu der Kleidung, die Tae Yang trägt. Er singt ein paar Strophen, während er gemütlich die Bühne entlang schlendert und Backgroundtänzer in weißer Kleidung zu tanzen anfangen. Seung Ri und GD stoßen zu ihm sowie die Backgroundtänzer in rot und schwarz. Sobald sie sich von ihm verabschiedet haben, gibt es noch eine kleine Remixeinlage von Seung Ri alleine und dann beginnt auch schon der Auftritt von Jiyong und Diana. Blitzschnell hat er sich umgezogen, steht in roten Sneakers, einer schwarzen Lederhose, einem weißen Oberteil und einer roten Lederjacke auf der Bühne. Dazu eine Kappe, unter der er ein Bandana liegen hat. Es war gar keine Zeit, um ihn mit einem flehenden, panischen Blick zu betrachten. Stattdessen weiß sie ganz genau, wann sie auf die Bühne kommen muss. In dem Moment, als sie diese betritt, grölen die Fans. Zwar ist es kein Vergleich zu dem Kreischen, das sie von sich gegeben haben, als VIXX oder GD auf die Bühne kam, aber dennoch ist es ein Zuspruch für sie. Die ganze Zeit über tänzelt Jiyong neben ihr auf der Bühne, sobald sie fertig ist, geht sie von der Bühne nach hinten und wartet dort auf ihren nächsten Einsatz. Dieses Mal sieht sie ihn nicht, sondern kann ihn nur hören. Wie sehr sie seine Stimme doch hört… Beim zweiten Refrain grölen die Fans erneut, als sie auf die Bühne kommt; aber etwas leiser als beim ersten Mal. Kurz darauf kommt ein kleiner Part mit Dubstep, bei dem sich Jiyong synchron mit den Tänzern bewegt. Hier nimmt das Kreischen kaum ein Ende. Er singt etwas, dann kommt sie zurück auf die Bühne, stellt sich Rücken an Rücken an ihn und singt den Refrain. Zur Überraschung von allen beginnen plötzlich unzählige von Mädchen im Publikum den Refrain mit ihr zu singen, während sie mit den Leuchtstäben von Big bang von links nach rechts schwenken. Jiyong nimmt seine Freundin an der Hand und geht mit ihr in den hinteren Teil der Bühne. Danach hebt er seine Hand und zeigt das Zeichen, das er zu seinem neuen Album Coup D’etat angefangen hat. Im selben Moment knurrt plötzlich der Magen von Babsi, deren Gesicht soeben errötet. Sie blickt stur auf den Boden unter ihren Schuhen, während Hyun-seung und Doojoon ihr gegenüber zu schmunzeln beginnen. Das Geräusch war soeben so laut, dass man es kaum überhören konnte. Dieses Mal verkneift sich der Sänger mit den hellen Haaren einen bissigen Kommentar bezüglich ihres Hungers, wo sie doch vorhin wegen dem Essen von den beiden Helden geholt worden ist. Sie ist wohl nicht groß dazu gekommen, etwas zu essen. Na gut, denken darf er sich das ja noch. Sungkyu ist gerade mit seinen zwei Jungs und Kikwang in eine Diskussion darüber vertieft, ob Mikrofone oder Headsets auf der Bühne besser sind. Aber wie immer gehen bei diesem Thema die Meinungen ganz weit auseinander. Meist sind es doch die Rapper, die Mikrofone den Headsets vorziehen. Aber dennoch hat es einen gewissen Funken Wahrheit, dass der Gesang bei Headsets nicht annähernd so klar und schön ist, als wenn man in ein Mikrofon singt. „B.A.P zum Beispiel verwenden fast ausschließlich Mikrofone.“, wirft Myungsoo ein. „Ja und KARA fast nur Headsets.“, entgegnet Sungkyu. „Na und? Sistar nehmen Mikrofone und klingen trotzdem-“ Sie sind so energisch in ihre Diskussion vertieft, dass Babsi gar nicht weiß, wem sie zuhören soll. Plötzlich wird sie an ihrer Schulter angetippt und sieht fragend nach links hinter die Bank. Diana und Jiyong kommen gerade zurück in den Warteraum. Es ist Ken, der ihr deutet, dass sie jetzt zurück in die WG fahren. Keiner von VIXX bleibt zur Aftershow Party, weil Jaehwan keine Lust hat, nochmal hier her zu fahren. Alle 6 Jungs sind bereits fertig umgezogen und warten beim Ausgang auf sie. Babsi nickt schließlich. Das wird noch eine lange Nacht heute, denn morgen muss alles sitzen. Stupid Love Die Aftershow Party ist im vollen Gange. Diana ist schon etwas beschwipst und amüsiert sich so prächtig, dass sie ihrem besten Freund damit gehörig auf den Zeiger geht. „Jetzt sag schon, wer deine kleine Freundin ist!“, sagt sie mit einem breiten Grinsen, das völlig untypisch für sie ist, aber immer dann rauskommt, wenn sie ein paar Drinks zu viel hatte. Jiyong sitzt amüsiert neben ihr und gönnt seinem Bandkollegen diese paar Minuten des Horrors, denn in dieser Zeit bleibt es ihm selbst erspart, mit irgendeinem Thema von ihr zermartert zu werden. Sie sitzen in einer äußerst gemütlichen Runde auf der größten Sitzbank in der Raummitte, direkt hinter dem DJ Pult und den Stehtischen. Viele Personen sind nicht mehr da. Lediglich noch Dongwoo, der am Rand des linken Teils sitzt, Sungkyu neben ihm, Seunghyun, Diana um die Ecke, Jiyong neben ihr, Kikwang und Hyun-seung, Himchan und Hyosung direkt neben ihm, Hana und CL sind noch da. Seufzend schüttelt Seunghyun den Kopf. Ihm ist klar, dass sie mittlerweile so viel getrunken hat, dass sie sich am nächsten Tag an kein kleines Bisschen mehr davon erinnern wird. „Du bist aber vielleicht verklemmt. Weiß Babsi denn, wer deine Freundin ist?“ „Nein.“, sagt er bloß knapp. „Warum weiß nicht einmal sie das, ihr wohnt zusammen.“, sagt Diana verblüfft und runzelt die Stirn. Hyun-seung wirft seinem Kollegen links neben sich einen vielsagenden Blick zu. Keiner der beiden wusste, dass das süße Mädchen mit dem Rapper von Big Bang zusammenwohnt. „Sie ist in letzter Zeit kaum zu Hause.“, sagt Seunghyun knapp. „Was? Wieso?“ Diana schüttelt fassungslos den Kopf. „Ich muss euch echt öfter besuchen, sie macht wohl das totale Chaos, wenn sie dann Mal daheim ist.“ Nachdem sie ein etwas seltsames Lachen von sich gegeben hat, dreht sie den Kopf zu Jiyong. „Wenn man ihr keinen Tritt in den Hintern gibt, kann sie ja sowas von unordentlich sein.“ Nun gibt sie ein deprimiertes Seufzen von sich – und das, obwohl sie gerade breit grinst. „Ich vermisse ihre chaotische Ader ein wenig, wenn ich ehrlich bin.“ Ihr bester Freund schüttelt erneut den Kopf. „Es tut nichts zur Sache, sie schläft oft gar nicht daheim.“ „Echt nicht?“, meint Diana nun verblüfft. „Wow, dann führen die ja eine richtige Beziehung.“, meint Hyun-seung und nickt andächtig. Kikwang wirft ihm einen verbitterten Blick zu. Er hasst es, wenn er eine Abfuhr bekommt. Hyosung schaltet sich nun ein: „Wir reden hier noch immer von Babsi, oder? Von Yongguks ExFreundin?“ Diana nickt ihr zu. „Aber wieso Beziehung?“, fragt sie dann nach. „Du weißt nichts davon?“, meint nun Hana, in deren Augen ein leicht vorwurfsvoller Blick liegt. CL hat ihr bereits vor einigen Minuten in einem Moment der Zweisamkeit erzählt, von was für einer Situation sie Zeuge geworden ist. Dass sie selbst am Boden zerstört war, ist natürlich klar. So lange ist Chae-rin bereits in ihn verliebt, ist von ihm abgeschossen worden, weil sie ihm nicht genug Erfahrung hat. Was hat dieses Mädchen, was sie nicht hat? „Nein… nicht wirklich…“, murmelt Diana verdutzt und sieht zu Sungkyu. Doch auch der zuckt verwirrt mit den Schultern, während Dongwoo nachdenklich zwischen den Leuten hin und her blickt. „Also ich weiß nichts davon, dass sie einen Freund hätte.“, sagt Sungkyu verblüfft. Er sieht Dongwoo an, der aber auch bloß den Kopf schüttelt. „Oh Mann.“, sagt Hyun-seung mit gerunzelter Stirn, „Wie auch immer, wir müssen morgen wieder früh raus, wir fahren jetzt Mal.“ Er und Kikwang verabschieden sich von der Gruppe – wenn auch er selbst mit einem etwas flauen Gefühl in der Magengegend. Schließlich haben sie nun wegen ihm überhaupt erst dieses Thema angefangen. Aber er wusste ja nicht, dass das so eine große Sache sei… naja, egal. Jetzt kann er es auch nicht mehr rückgängig machen. Himchan sieht zu Hyosung, die nur mit den Schultern zuckt. Sie weiß auch nicht, mit wem das Mädchen da zusammen sein sollte. Außerdem geht sie nicht davon aus, dass diese Information groß jemanden bei B.A.P oder Secret interessiert. „War das mit der Beziehung eigentlich ein Scherz? Babsi ist doch sonst so schüchtern, dass sie lange nicht über das Daten hinauskommt.“, meint Diana nun skeptisch und sieht Seunghyun an, „Kennst du ihn?“ Er nickt wortlos, doch bevor sie den Mund öffnen kann, sagt er: „Wenn sie dir nicht davon erzählt hat, wird sie ihren Grund haben.“ „Ich bin ihre beste Freundin.“, murrt Diana unzufrieden, „Was für einen Grund soll sie bitteschön haben, mir so etwas nicht zu erzählen?“ Sungkyu seufzt. „Ich bin auch ihr bester Freund und mir hat sie es nicht gesagt.“ Kurz überlegt sie, dann fragt ihn Diana: „Glaubst du, sie hat es Taekwoon erzählt?“ Dass sich Seunghyun gerade etwas anspannt, fällt den beiden nicht auf, weil sie so in ihrer Erörterung vertieft sind. „Schon möglich.“, sagt Sungkyu, „Mit dem redet sie ja wirklich über alles, ob er will oder nicht.“ Diana fängt an, heiser zu lachen. „Stimmt.“, sagt sie und dreht sich wieder zu Jiyong. Sie ist in betrunkenem Zustand ja sowas von unzurechnungsfähig. „Weißt du, sie war in Amerika. Mit Yongguk in einem Zimmer.“ Himchan hört nun plötzlich aufmerksam zu, was Hyosung etwas verwundert. Sie weiß nichts davon, wie nahe sich das Mädchen und B.A.P einst einmal standen. „Sie hatte solche Angst vor ihrem ersten Mal, dass sie Taekwoon immer wieder angerufen hat, um mit ihm über das Thema zu reden.“ „Na dann hat er ihr die Angst davor wohl erfolgreich genommen.“, wirft Hana etwas verbittert ein. Verdutzt runzeln die anderen die Stirn. „Oh wow, dann weiß Taekwoon sicher Bescheid.“, sagt Sungkyu nun und sieht wieder Diana an. Im nächsten Moment entgleisen ihm die Gesichtszüge. Er denkt an den Kuss am Tag von Running Man. Waren sie da schon… zusammen? „Hatte sie ernsthaft ihr erstes Mal mit dem?“, fragt Diana nun ihren besten Freund. Der nickt lediglich und weicht dem intensiven Blick seines eigenen Leaders aus. „Oh Gott, wie süß…“ Hyosung zuckt ihr Handy. Himchan wirft automatisch einen Blick darauf, da es ihn schon so bereitwillig ins Gesicht leuchtet. Das, was er da sieht, verschlägt ihm nun zugegeben schon etwas die Sprache. Hana ► Hyosung Taekwoon. Beide kennen sich sofort aus, was Hana damit meint. Und beide werfen ihr nun einen vielsagenden Blick zu. Jiyong lenkt seine Freundin mittlerweile mit einem anderen Gesprächsthema ab; er hat ihr Lieblingsthema ausgekramt und diskutiert mit ihr gerade über zu dunkle oder rot geschminkte Augen. Dabei verdreht Seunghyun abermals die Augen, während Dongwoo den größten Spaß damit hat. Dem hat Diana übrigens zu später Stunde bereits den Kopfschmuck weggenommen und ihn gut vor ihm versteckt. Mittlerweile sieht er es aber selbst schon ein, wie furchtbar der an ihm aussieht. Sungkyu dreht sich bereits die halbe Nacht von links nach rechts. Woohyun, der mit ihm im selben Zimmer liegt, ächzt schon jedes Mal todmüde, wenn er ihn wieder hören kann. Unzufrieden pustet er die Luft aus seinen Lungen, starrt die helle Wand neben seinem Bett an, die er nur allzu gut sehen kann, weil er schon seit mehreren Stunden im Dunklen liegt. Warum hat sie ihm nicht erzählt, dass sie einen Freund hat? Wieso hat sie sich von ihm küssen lassen? Er weiß ja nicht einmal, ob sie ihn zurückgeküsst hat, wenn er da jetzt genauer darüber nachdenkt. Und dann hatte sie auch noch ihr erstes Mal mit dem… Zumindest erklärt das jetzt, warum sie ihm die letzten Tage so aus dem Weg gegangen ist und kaum auf seine Nachrichten reagiert hat. Aber er merkt doch, wie nervös sie in seiner Anwesenheit wird. Hat er ihr vielleicht nicht genug gezeigt, dass er Interesse an ihr hat? Verdammt, er hätte deutlicher sein sollen. Wieder seufzt er tief, doch dieses Mal hebt Woohyun neben ihm verärgert den Kopf. Ohne etwas zu sagen, steht Sungkyu auf und verlässt den Raum, um in der Küche weiter über das Thema zu sinnieren. Konzentriert versucht er das Gespräch von der Aftershow Party zu rekonstruieren. Ihm fällt der sarkastische Ton von Hyun-seung erst jetzt auf. Jetzt, wo er so genau darüber nachdenkt. Gerade noch kratzt er sich hektisch an der Stirn, da hebt er panisch den Blick. Sie wird doch nicht in eine so seltsame Abmachung eingewilligt haben, bei der es nur um das Körperliche geht? Das passt überhaupt nicht zu ihr. Nein, das… das kann nicht sein. Doch andererseits… Seit wann soll sie denn mit demjenigen zusammen sein? Bis sie alle nach Österreich geflogen sind, hatte sie definitiv niemanden. Das sind ja nicht einmal 2 Wochen. Und da dann schon mit ihm schlafen? „Oh Mann…“, seufzt er und starrt aus dem Fenster nach draußen. Die Sonne geht bereits auf… Ganz vorsichtig, um sie nicht zu wecken, streicht er ihr eine feine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie hat sich keinen einzigen Zentimeter bewegt, seitdem er sein Zimmer verlassen hat. Liegt immer noch da, sein Kissen fest an ihr Gesicht gepresst, als wenn sie sich an ihn selbst klammern würde. Er ist schon seit gut eineinhalb Stunden wach, war joggen, duschen, hat Frühstück für die anderen gemacht und… ist wieder hier rein in sein Zimmer. Beim Joggen hatte er Zeit, Mal endlich wieder über alles nachzudenken. Dazu hat er in den letzten Wochen kaum Gelegenheit gehabt. Ihm ist aufgefallen, dass er seine letzten freien Tage stets mit dem Mädchen verbracht hat, das hier so friedlich auf seinem Bett schläft. Sei es jetzt, weil er mit ihr für die Jungs Sushi gemacht hat oder weil er spät nachts plötzlich vor ihrem Haus gestanden ist, nur weil er den ganzen Tag über an nichts anderes denken konnte als daran, dass Sungkyu sie geküsst hat. Leo sitzt auf dem Boden, sein linker Ellenbogen auf der Matratze abgestützt, dagegen lehnt er seinen Kopf. Die Finger seiner linken Hand sind etwas in seinen Haaren vergraben, die Fingerspitzen seiner rechten Hand sind damit beschäftigt, die Konturen ihrer Wangenknochen nachzuzeichnen. Gestern war sehr anstrengend für sie. Bis in die tiefe Nacht haben sie getanzt, weshalb sie jetzt auch so fest schläft wie ein kleines Murmeltier. Wie ein kleines Murmeltier, von dem er die Finger nicht lassen kann. Sie hat noch ein wenig Zeit zu schlafen und währenddessen beobachtet er jede Sekunde lang unentwegt ihr Gesicht. Ihre Lippen kräuseln sich etwas, kurz bevor sie plötzlich seinen Namen flüstert. Ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen. Allem Anschein nach träumt sie von ihm. Aber hoffentlich zieht sie jetzt kein Kussgesicht oder sonst was anderes Bescheuertes. Denn dann muss er sie aufwecken, das ginge wohl doch zu weit. Dieses Mädchen ist das komplette Gegenteil von all den Mädchen, die er vor ihr hatte. Es ist nicht nur die Tatsache, dass sie in manchen Situationen wie ein kleines Kind wirkt und sein Beschützerinstinkt dadurch geweckt wird. Nein… da ist noch was Anderes. Warum er sie im Taekwondo angesprochen hat, weiß er selbst nicht so genau. Aber er hätte sich auch nicht erwartet, dass sich die Dinge Mal so entwickeln, wie es nun eben der Fall ist. Genau genommen hat er nicht einmal erwartet, dass sie beide sich überhaupt anfreunden. So verloren… wie er selbst. Der Blick, der in ihren Augen lag. Sie war so verletzt und wusste nicht, wo sie hingehört. Dass sie jemanden braucht, an dessen Schulter sie sich lehnen kann, bei dem sie sich sicher fühlen kann… das hat er schon an dem Tag bemerkt, an dem er sie zu seiner eigenen Überraschung im Trainingsraum angesprochen hat. Sie hat wild auf diesen Sandsack eingeboxt, ihre Arme in der völlig falschen Stellung. Und im Gegensatz zu all den anderen Mädchen hat sie nicht eine Sekunde lang gezögert, ihn mit irgendwelchen dämlichen Belanglosigkeiten zu nerven. Eins führte zum anderen, sie trafen sich plötzlich privat und wurden tatsächlich Freunde. Zugegeben, anfangs hat er tatsächlich darüber nachgedacht, sie aus vollem Herzen zu hassen. Vor allem an dem Tag, an dem sie wie eine Wilde auf seinem Bett herumgesprungen ist, damit sie ihn aufweckt und er mit ihr sonst wo hingeht. Aber jetzt, wo er daran zurückdenkt, spürt er so ein Grinsen auf seinen Lippen. Und zugegeben, er hat tatsächlich ein paar Tage lang geglaubt, es sei das Wichtigste, dass niemand außer ihm seine Hand an sie legt. Aber als es gestern so mit ihm durchgegangen ist und er so reagiert hat, nur weil sie mit Kikwang geredet hat, hat er es im Anschluss daran sofort bereut. Ein paar Sekunden lang dachte er echt, dass er zu weit gegangen ist und sie verschreckt hat. Im selben Moment ist ihm auch klar geworden, was er empfindet. Auch wenn es ihn noch so verwirrt hat. Eifersucht. Zu gut weiß er, was ihr Verhalten ihm gegenüber bedeutet. Das ist keine bedeutungslose Schwärmerei mehr. Ihr Gesicht wird rot, wann immer sie ihn auch nur eine Sekunde zu lange ansieht. Sie weicht seinen Blicken aus und wendet sich ertappt weg, wenn er ihn dann doch einmal erwidert. Versteift ihren ganzen Körper, wenn sie sich von ihm beobachtet fühlt. Außerdem redet sie nicht mehr einfach so drauf los, seitdem sie beide das erste Mal miteinander geschlafen haben. Jedes einzelne ihrer Worte wählt sie mit übertriebenem Bedacht aus. Als würde das seine Meinung über sie ändern. Wieder streicht er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihr über die Stirn gerutscht ist, als sie sich etwas tiefer in sein Kissen gegraben hat. Ein leises Seufzen dringt aus ihrem Mund, wandert über ihre Lippen. Dort hin wandern seine Fingerspitzen als nächstes. Umfahren ganz sanft ihre Unterlippe, während er sie etwas verträumt mustert. Von Liebe zu sprechen, wäre töricht. Selbst aus ihrer Sicht. Auch wenn das ihrerseits längst über eine Schwärmerei hinausgeht. Derzeit ist sie maximal bis über beide Ohren in ihn verschossen. Taekwoon atmet tief durch, bevor er den Gedanken weiterspinnt. Und er auf dem besten Weg dazu. Sie öffnet ihre Augen. Gerade noch rechtzeitig nimmt er seine Hand von ihrem Gesicht, bevor ihr auffällt, dass er sie gestreichelt hat. „Wa…“, nuschelt sie und blinzelt ein paar Mal, bis sie ihre Augen richtig öffnet und ihn verschlafen ansieht. Er hält den Drang zurück, ihr durch die Haare zu wuscheln oder sie auf ihre vom Schlaf geschwollenen Lippen zu küssen. „Morgen.“, sagt sie leise und sieht aus dem Fenster, bevor sie sich ihr rechtes Auge reibt, mit der anderen Hand noch immer sein Kissen umschlossen. „Morgen.“, entgegnet er leise. Ihr fällt in dem Moment auf, dass sie noch immer sein Kissen festhält und errötet etwas, bevor sie ihre Hand davon nimmt und sich etwas aufrichtet. „Wie lange bist du denn schon wach?“, fragt sie ihn mit belegter Stimme, während sie an ihm vorbei zu seinem Kleiderschrank sieht. Die Ärmel ihres Pyjamaoberteils hat sie über ihre Finger gezogen, nur die Spitzen davon sehen hervor und krallen sich leicht in das Laken. „Eine Weile.“, antwortet er knapp. Ganz kurz sieht sie ihn an, weicht aber sofort seinem Blick aus und inspiziert die Bilder von hübschen architektonischen Gebäuden, die über seinem Kopf hängen. Es waren die 3, die ihm am besten gefallen hat – selbst wenn er mit Architektur sonst nicht viel anfangen kann. „Oh.“, sagt sie nur leise und räuspert sich unsicher, „Ich gehe- mich mal… waschen.“ Er antwortet nichts darauf, sieht ihr aber amüsiert dabei zu, wie sie fast aus dem Bett fällt, als sie aufstehen will. Natürlich ohne dabei großartig seine Mundwinkel zu verziehen. Dass er so eine Wirkung auf sie hat, gefällt ihm. Auch wenn er noch nicht genau weiß, was ihm am besten gefällt. Ob es nun die Momente sind, in denen sie schüchtern ist oder in denen sie tollpatschig ist. Zumindest weiß er, dass er in beiden Fällen dem Drang widerstehen muss, sie einfach in seine Arme zu nehmen. Es wundert ihn, dass es trotz allem nun doch noch eine vierte Person gibt, die er so nahe an sich ran lässt. Geübt griff er nach ihren langen, schwarzen Haaren, ehe er mit einer Bürste ganz sanft durch einzelne Strähnen davon strich und ihr einen Scheitel zog, der perfekt von ihrer Kopfmitte zu beiden Seiten fiel. Sie dufteten angenehm nach frischen Früchten. Irgendwann hat er aus Langeweile während einer Fernsehsendung, die er sich mit ihr angesehen hat, damit begonnen, ihre Haare zu flechten. Das hat ihr so gefallen, da hat es sich irgendwann zwischen ihnen beiden eingebürgert, dass er ihre Haare machte. Er machte das gerne für sie, weshalb er nur grinsend nickte, wann immer sie ihn darum bat. Mit flinken Fingern griff er nach ihrem Deckhaar, fuhr noch einmal mit der Bürste darüber und bedeckte somit ihren ganzen Kopf mit Haaren, ohne dabei einen Scheiten zu ziehen. Er strich die Haare nach hinten, befestigte sie vorerst mit einer kleinen Spange und flocht ab der halben Höhe einen feinen Zopf, ehe er die Spange löste. Ohne auseinander zu fallen, blieben ihre Haare so. Der untere Teil des Zopfes war mit einem kleinen Band verschlossen, das die Farbe ihrer Haare hatte. So sah es beinahe danach aus, als ob die Spitzen davon wieder perfekt in das untere Drittel über flossen. „Hübsch siehst du aus.“, sagte er und schmunzelte ihr Gesicht an, das ihm im Spiegel ihres weißen Schminktisches entgegenstrahlte. „Du bist der Beste.“, sagte sie, bevor sie nach seiner Hand griff und ihre Finger sanft in seinen schlang. „Ich hab dich lieb.“ „Ich dich auch.“, sagte er leise, bevor er ihre Finger drückte und sie dann an ihrem Arm hochzog. „Komm, wir suchen wir noch ein passendes Kleid dazu aus deinem Schrank und gehen ein Eis essen.“ Alleine bei dieser Erinnerung fängt er auch an, wie blöd zu grinsen. Selbst wenn Seon-ji um ein paar Jahre älter ist als er selbst, sie war stets wie eine Seelenverwandte für ihn. Kein Wunder, dass er Personen in seinem Alter oft geistig voraus ist, da er viel Zeit mit ihr verbracht hat und dabei automatisch erwachsener wurde. Aber jetzt weiß er auch, was ihn manchmal an Babsi an sie erinnert. Der Apfelgeruch ihrer Haare. Wann immer sie sich an ihn schmiegt und dabei denkt, dass es ihm nicht auffällt. Er riecht sofort die Früchte und fühlt sich wohl in ihrer Nähe. Da ist aber noch mehr… Seon-ji zog eines Tages in eine andere Stadt, was den regelmäßigen Kontakt schwierig machte. Schließlich lebten sie sich etwas auseinander, weshalb er schon bald einen Ersatz gefunden hatte. Yoon-mi war der Grund, weshalb er überhaupt erst anfangen wollte, zu schwimmen. Nur damit er mehr Zeit mit ihr verbringen konnte. Sein Terminkalender war ohnehin schon voll von Taekwondo, Boxen und Fußball. Zudem musste er nebenbei in die Universität und schrieb fleißig Bewerbungen für Entertainments, weil er trotz allem ein Sänger werden wollte. Dass er Yoon-mi mit seinen Auszeichnungen stolz machte, wusste er. Wenn er ehrlich war, ist das auch immer der Hauptgrund gewesen, warum er das überhaupt getan hat. Er liebte das Strahlen in ihrem Gesicht, wenn er eine weitere Medaille erhielt. Es war einer dieser Tage, an dem er eine verliehen bekommen hatte. Sobald die Veranstaltung zu Ende war, hat sie ihm die Schlaufe über den Kopf gezogen und sich das glänzende Ding selbst um den Hals gehängt, als stünde da ihr eigener Name drauf. „Mir steht das doch viel besser als dir!“, grinste sie ihn an und zeigte ihm frech, wie sie war, die Zunge. „Da hast du durchaus Recht.“, grinste er recht und wuschelte ihr lachend durch die Haare. „Komm, du musst müde sein.“ „Aber nur ein wenig.“, schmunzelte sie und nahm dankbar seine Einladung an, dass er sie Huckepack trägt. Er hatte sich vor sie gekniet und wartete darauf, dass sie auf seinen Rücken kletterte. Sobald sie auf ihm draufhing, erhob er sich, als hätte er kein zusätzliches Gewicht auf seinem Körper. Mit seinen Fingern umschloss er ihre Beine und dann schlenderte er los. „Du brauchst dringend eine Diät.“, sagte er kühl, während er tief in sich hinein grinste. Selbst als sie ihm mit der flachen Hand gegen den Rücken schlug, verzog er keine Mine, obwohl er innerlich in schallendem Gelächter ausbrach. „Yah! Nimm doch selbst ab! Bald kannst du diese viel zu männlichen Muskeln nicht mehr auf deinen eigenen Beinen tragen!“ „Meinst du?“, fragte er skeptisch nach, „Soll ich mir lieber gleich einen Rollwagen bestellen, der mir dabei hilft?“ Sie brach hinter ihm in Lachen aus, weshalb er nun doch leicht schmunzelte. „Dir ist nicht mehr zu helfen.“, lachte sie, „Aber nett von dir, dass du so auf mich achtest.“ „Nicht wahr?“, fragt er und dieses Mal grinst er dabei breit. Sie reagiert fast genauso wie Yoon-mi, wenn er sie ärgert. Ja genau, das ist es. Aber warum ist ihm das vorher nie aufgefallen? Yoon-mi vermisst er von ihnen dreien am meisten, da ist es ein Wunder, dass Babsi ihn nicht sofort an sie erinnert hat. Bevor er weiter nachdenken kann, was das Dritte ist, das er an ihr so genießt, ertappt er sich selbst bei der gedanklichen Frage, ob sie schließlich tatsächlich wegen ihm abgenommen hat. Nein, oder? „Finger weg, das ist mein Notizbuch, da schreibe ich all meine Gedanken rein, die später vielleicht zu einem Song werden rein!“, fuhr er das dunkelhaarige Mädchen an, das ihm einen giftigen Blick entgegnete, von dem er wohl tot umfallen sollte. „Reagier nicht so über, so gut sind die Texte auch wieder nicht!“, scharrte sie ihn an, ehe sie ihre Arme ineinander verschränkte und ein gehässiges Geräusch von sich gab. „Wa- Jin-hee! Du verletzt meine Gefühle!“, schmollte er und bedachte sie nun ebenfalls mit einem giftigen Blick. Er drehte sich um und ging weg von ihr, direkt durch den Türrahmen, ehe er zwei Worte flüsterte, die sie daran hinderten, sich bei ihm zu entschuldigen. „Blöde Kuh.“ Ehe er sich versah, hatte sie ihm ihre Halskette entgegen geworfen, die sie erst ein paar Tage zuvor von ihm als Geschenk erhalten hatte. „Yah!“, schrie sie ihn an, „Wie war das?! Ich bin noch immer deine Noona!“ „Noona hin oder her, du hast meine Gefühle verletzt.“, schmollte er sie an, drehte sich um und lehnte sich gegen den Türrahmen, um sie anzusehen. Er sah an ihrem Gesicht, dass es tausend Dinge gab, die sie ihm an den Kopf werfen wollte, doch allesamt verkniff sie sich. Dann seufzte sie. „Tut mir Leid, das wollte ich nicht.“, sagte sie, „Aber du kannst nicht einfach zu einer Person, die du gern hast, sagen, dass sie eine blöde Kuh ist!“ „Eine Person, die einen gern hat, sagt aber auch nicht, dass die eigene Arbeit schlecht ist.“, konterte er. „Doch.“, sagte sie zu seiner Verblüffung – mit einer solch nüchternen Stimme, wie sie von ihm hätte sein können. „Wa- wieso?!“ „Ich liebe dich, das weißt du. Mehr als ich mein eigenes Leben liebe. Und genau deshalb sage ich es dir, weil ich nur das Beste für dich will – und wenn das bedeutet, dass du böse auf mich sein musst, weil ich dir ehrlich sage, was du verbessern kannst.“ Sie sagt ihm immer, was sie denkt. Ihre ehrliche Meinung ohne primäre Rücksicht auf seine Gefühle. Nur dass sie dabei vielleicht etwas subtiler vorgeht, als es Jin-hee immer tat. Kurz zusammengefasst waren das 3 Dinge, die er an Frauen besonders schätzte. Schön duftende Haare, durch die er unentwegt greifen möchte. Dass er sich darin suhlen kann, wie süß sie sich aufregt, wenn er sie ärgert. Und dass sie immer ehrlich mit ihm ist. Ein Poltern reißt ihn aus seinen Gedanken. Im nächsten Moment rollt ihm ein angebissener Apfel entgegen. Skeptisch hebt er eine Augenbraue und sieht nach oben, denn er sitzt nach wie vor am Boden neben seinem Bett. Babsi steht vor ihm, ihre großen Augen auf den vor ihm kullernden Apfel gerichtet, während der erste Bissen davon noch zur Hälfte aus ihren Lippen hervorlugt. „Was wird das?“, fragt er. Dieses tollpatschige Ding… „Mir ist der Apfel aus der Hand gefallen.“, sagt sie und greift danach. Er verkneift sich den Kommentar, der ihm auf der Zunge liegt und sieht ihr dabei zu, wie sie sich nach der roten Frucht bückt. Im nächsten Moment gibt sie ein scharfes Zischen von sich und greift sich mit einem schmerzverzerrtem Gesicht nach dem rechten Schulterblatt. Ihr Körper beginnt zu rebellieren, weil er so viel körperliche Anstrengung nicht gewohnt ist. „Komm her.“, sagt er leise und richtet sich nun vom Boden auf, greift in einer einzigen flüssigen Bewegung nach ihrem rechten Unterarm und legt ihr seine linke Hand an die Schulter. „Du musst deine Muskeln dehnen, dann wird das besser.“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, streckt er ihren Arm und streckt ihn für sie. Sie windet sich etwas in seinem Griff, gibt aber bald nach, weil es ohnehin keinen Sinn hat. „Aua- aua- aua-“ „Hör auf zu jammern.“, flüstert er leise und macht das Gleiche nun mit ihrem anderen Arm. Dabei stellt er sich aber nun vor sie und sieht von ihrer Hand weg zu ihrem Gesicht. „Was ist?“, fragt er. Sie beißt sich so verdächtig nervös auf die Unterlippe, irgendwas will sie von ihm. „Nichts.“, nuschelt sie kaum verständlich und sieht nun auf ihre Schuhe. Er schenkt ihr einen Moment lang einen misstrauischen Blick, ehe er den Druck auf ihren Schultern so sehr verstärkt, dass sie überrascht den Mund öffnet und sogar ihren Atem anhält. Sie hat wohl noch nie etwas von erogenen Zonen gehört, wenn er sich ihre Reaktion darauf so ansieht. Wie amüsant. „Zwing mich nicht, deinen Körper gegen dich auszunutzen.“, warnt er sie leise, doch Recht effektiv. Sie wirft ihm einen scheuen Blick zu, der ihm ein feines Schmunzeln auf die Lippen jagt. Dann greift er nach ihren Oberarmen und dreht sie zu sich herum. Als er vorhin zu ihr hochgesehen hat, ist ihm der schwarze Haargummi um ihr rechtes Handgelenk aufgefallen. Er zieht ihn über ihre Finger, nimmt ihn einen Augenblick von seinen Zähnen. Zum Tanzen nachher kann sie die Haare ohnehin kaum offen tragen, sonst bricht sie sich noch ihr tollpatschiges, kleines Genick. Bevor er nach ihren Haaren greift, um sie zusammenzubinden, streicht er mit seinen Fingern ihren Nacken entlang, direkt unter ihren Haaransatz. Taekwoon spürt natürlich sofort, wie sie sich unbewusst mit dem Rücken gegen seine Brust presst, weil ihre Beine unter dieser Berührung beinahe schon nachgeben. „Siehst du.“, flüstert er leise, ehe er ihr Haare flink zu einem Pferdeschwanz bindet und er seine Finger zielsicher hinauf zu ihren Ohrmuscheln wandern lässt. Die ganze Zeit über beobachtet er sie dabei von oben herab. Wie erfolglos sie versucht, ihre Atmung ruhig zu halten. Und wie verzweifelt sie dabei versucht, nicht zu zittern. „Sag schon.“, fordert er flüsternd. Doch sie bleibt stur, schüttelt ganz leicht den Kopf und beißt sich schon wieder auf ihre Unterlippe. Er weiß es, weil er es unter seinen Fingerspitzen fühlt, denn er hat gerade seine rechte Hand zu ihren Lippen gleiten lassen. Die legt er jetzt an ihre Wange und dreht sie daran wieder zurück zu sich herum. Ihre Überraschung, weil er sie nun an beiden Wangen umfasst und ihr Gesicht etwas zu dem seinen zieht, steht ihr ins Gesicht geschrieben. Bisher hat er sie noch nie einfach so geküsst. „Warum-“, beginnt sie, doch er unterbricht sie, noch ehe sie den Satz zu Ende sprechen kann. „Mir ist einfach danach.“ Ganz langsam nähert er sich ihren Lippen. „Schließ die Augen.“, flüstert er und als sie das tut, küsst er sie. „Wir müssen langsam los!“, dringt die Stimme seines Leaders durch die Tür zu ihnen beiden durch, weshalb er sie überhaupt erst von ihr löst. Unsicher blinzelt sie ihn an. „Du-du… hast Hakyeon gehört-“, nuschelt sie kleinlaut. „Mhm.“, macht er nur leise und sieht sie ernst an, „Bevor du mir nicht sagst, was ist, machst du keinen Schritt aus meinem Zimmer hinaus.“ Sie schluckt schwer, dreht sich aber schließlich von ihm weg und nuschelt peinlich berührt eine Antwort, während sie schon dabei ist, sein Zimmer zu verlassen. „Ich mag das, wie du deine Haare heute trägst.“ Da sie ihm längst den Rücken zugedreht hat, kann sie gar nicht mehr sehen, wie er sie amüsiert angrinst. Ihm gefallen seine Haare so auch sehr gut, wenn nicht sogar am besten. Er trägt sie so aufgestellt, wie er es im Video zu Voodoo hat. Die Stylisten aber lassen ihm selten die Haare so tragen, da er ohnehin schon ernst aussieht und damit dann erst recht düster wirkt. Zwar haben sie damit Recht, aber ganz so daneben liegt man damit ja nicht. Seine Persönlichkeit ist in der Tat düster. „Taekwoon! Kommst du?!“, ruft nun sein Leader erneut, weshalb der Sänger schließlich seine Gedanken bei Seite legt und dem Mädchen nach draußen folgt. Hakyeon klatscht gerade in die Hände und lobt sie, wie toll sie heute alle getanzt haben. Besonders Babsi hat er dabei streng beobachtet und war sichtlich überrascht, wie sehr sie sich gebessert hat. Schnell war ihm klar, dass Taekwoon den Song nicht bloß laufen hatte, um von irgendwas abzulenken, sondern dass er tatsächlich den Tanz mit ihr geübt hat. Weder von Naeun noch von Hara kamen irgendwelche unguten Kommentare, sie verhielten sich sogar im Gegenteil dazu sogar Recht friedlich. Dennoch war die ganze Tanzprobe über ganz klar zu spüren, wie unangenehm das Verhältnis der beiden weiblichen Idols zu den anderen beiden Mädchen und insbesondere zu den Jungs von VIXX ist. Angespannt wäre das falsche Wort dafür. Sofort checkt Diana ihr Handy und stellt fest, dass ihr YG eine Antwortmail geschrieben hat. Ja geht klar, ihr könnt euch ab morgen bis inklusive nächsten Samstag frei nehmen. Das YG Family Meeting verschieben wir auf den 29.08. Viel Spaß in Österreich.. ORIGINAL MESSAGE: > Nen schönen Tag wünsche ich! > Besteht die Möglichkeit, dass Babsi und ich ein paar Tage Urlaub haben können? > Dann können wir unsere Eltern und Freunde Zuhause besuchen, ist ja jetzt doch wieder eine Zeit her… > Würde mich freuen > Liebe Grüße, Diana Freudig ballt sie die Hände zu zwei Fäusten und beginnt Babsi wild an ihrem Ärmel zu ziehen, während sich die etwas niedergeschlagen mit Ken darüber unterhält, dass das SBS Dream Concert um einige Tage weg verschoben werden muss, da die Halle aufgrund eines Wasserrohrbruchs unter Wasser steht. Das findet nun am 28. August statt, aber das interessiert Diana gerade nicht annähernd so sehr wie ihr spontaner Urlaub. „Babsi, Babsi – wir haben frei bekommen!“, sagt sie aufgeregt. Hakyeon steht plötzlich neben ihr, kann aber keinen Kommentar darauf geben, weil ihr Telefon läutet und sie sofort abhebt. Es ist ihr Freund, der gerade im Tonstudio des Entertainments sitzt und dort erfahren hat, dass sie um ein paar freie Tage gebeten hat. „Hallo.“, grüßt sie ihn breit grinsend. „Du machst Urlaub?“, fragt er mit einer etwas besorgten Stimme. „Ja!“, grinst sie breit, „Ich werde gleich noch die Flugtickets reservieren, das wird ganz toll, fast so wie-“ „Ich kann aber nicht.“ Sie stockt und sieht den Leader von VIXX so perplex an, wie sie ihren Freund gerade ansehen würde. „Eh… Nicht?“, fragt sie leise. Das Szenario, was passiert, wenn er keine Zeit hat, gefällt ihr nicht so sehr, aber nach Hause will sie dennoch für ein paar Tage. „Nein, wir müssen zum Running Man, den ihr beide jetzt schwänzt…“, murmelt er, jedoch ohne dabei allzu vorwurfsvoll zu klingen. „Ja…“, nuschelt sie kleinlaut, „Stimmt ja…“ „Wann fliegt ihr denn weg?“ „Ich hab an Morgen gedacht.“, sagt sie, „YG gibt uns bis nächsten Samstag frei.“ Babsi wirft dazwischen ein: „Ich treff mich aber Dienstag mit Sungkyu.“ Auch Hakyeon wirft dazwischen ein: „Wir müssen noch für Now üben!“ „Also wir nicht.“, bemerkt Hara am Rande für sie und Naeun. Doch die beiden beachtet gerade keiner. „Hör zu.“, sagt nun Jiyong wieder, „Ich will nicht, dass ihr beiden Mädchen da alleine hinfliegt.“ „Jiyong, wir fliegen nach Hause. Da kidnappt uns schon keiner oder was weiß ich was…“ „Trotzdem.“, meint er eindringlich, „Frag jemanden, der mitkommen kann.“ „Ich kann ja Sungkyu fragen.“ Babsi neben ihr beginnt sie schon, mit leuchtenden Augen anzustrahlen. „Nein, bloß nicht.“, knurrt Jiyong, „Du weißt, ich mag ihn nicht sonderlich.“ „Aber du wirst doch nicht-“ „Frag Taekwoon.“ „Bitte wen?“ Sie muss sich verhört haben. Er weiß, dass sie den dafür nicht sonderlich mag! „Er wird auf euch aufpassen, schließlich... ist er ein guter Freund von Babsi. Frag ihn einfach.“ „Na gut, wenn du meinst.“, murmelt sie etwas unzufrieden und verabschiedet sich von ihm. Im nächsten Moment bricht ein regelrechter Wortschwall auf sie ein, verursacht von mehreren Personen, die chaotisch durcheinander rufen. „Darf ich Ihnen ein paar gratis Erdnüsse anbieten?“, fragt die Stewardess freundlich, als sie einem Mann zwei Reihen vor ihnen eine kleine Tüte davon reicht. Babsi lehnt sich etwas nach rechts, damit sie am Gang nach vorne zur Stewardess sieht. Sie sitzen hier in der zweiten Klasse, weil es das erste Mal ist, dass nicht Jiyong alles inklusive der Trinkgelder beim Essen für sie bezahlt. Da sie bisher nur erste Klasse geflogen ist, weil sie vor ihrer Reise nach Korea überhaupt noch nie in einem Flugzeug war, ist selbst das hier neu für sie. Aufgeregt beobachtet sie, wie der Herr die Tüte mit einem grauenhaften Rascheln öffnet und dreht sich hektisch zu ihrem Sitznachbarn nach links. „Woah, da kriegt man gratis Erdnüsse! Willst du auch welche?!“ Taekwoon wirft ihr einen ernüchterten Blick zu und stopft sich wortlos die Kopfhörer in die Ohren. Wieso nochmal hat er sie gestern mit seinen drei Schwestern verglichen? „Gratis Erdnüsse?“, meldet sich nun Hyuk neben Babsi, der aber gut eineinhalb Meter von ihr entfernt sitzt, da sie vom Gang getrennt sind. „Die nehm ich auch!“ Der Maknae der Band ist immer für jeden Blödsinn zu haben. Hongbin neben ihm schüttelt grinsend den Kopf und kritzelt in seinem Notizbuch weiter. Er ist nicht der beste Zeichner, aber ihm ist gerade verdammt langweilig und ein langer Flug steht ihnen auch bevor, weil sie erst vor einer halben Stunde abgehoben haben. Diana sitzt direkt zwischen Hongbin und Ken, die 4 belegen die mittlere Sitzreihe. Zugegeben, ganz so hat sie sich ihren kurzen Urlaub nicht vorgestellt, aber wer hat schon wissen können, dass gleich ganz VIXX mitkommt, weil Hakyeon der Meinung ist, dass sie nach ihrem letzten Promoauftritt für VOODOO einen Urlaub brauchen können, bevor das Video zu Girl’s Why gedreht wird. „Tanzen können wir in Österreich auch!“, hat Ken zu Recht argumentiert. Aber trotzdem. Die Truppe ist so… fremd für sie, wird das wirklich gut gehen? Babsi kennt die Jungs doch auch kaum, die unternimmt immer nur mit Leo was... Immerhin sitzt sie ganz am Rand mit ihrem besten Freund, die ist doch wahrscheinlich völlig neben sich, weil sie mit der ganzen Truppe was unternimmt. Ravi sitzt direkt nach dem Gang neben N, weshalb Ken sein armes Opfer ist, das er mit allerlei blöden Sachen aufzieht. Sie kann den beiden die meiste Zeit nicht folgen, weil sie so viele Insiderwitze haben, dass es schwierig wird, ernst Gemeintes von einem Scherz auseinander zu halten. „Nein, ich bin jetzt in Min-ah verliebt, also hör auf, mich immer so blöd wegen ihr anzugrinsen.“, meint Ken. „Klar, weil dir nichts anderes übrig bleibt. Blöd, dass Appa immer die ganzen Kirschen abkriegt.“, sagt Ravi. „Kirschen können aber auch sauer sein!“, entgegnet Ken und sieht ihn misstrauisch an. Der Rapper bedenkt ihn mit einem skeptischen Blick und meint dann: „Dann nimm eben Äpfel.“ „Was, die können doch auch sauer sein.“, meint Ken und sieht den Jüngeren verstört an. „Dann… dann… nimm Melonen?“, fragt Ravi, „Passt doch.“ „Sag das nochmal und er steht auf und schlägt dich.“, bemerkt nun N ganz nüchtern, ohne dabei von der Zeitschrift aufzusehen, die er vor ein paar Minuten zu lesen begonnen hat. Verwirrt sieht Diana nun zu Hongbin, der nur den Kopf schüttelt. „Die sind immer so.“, sagt er nur. „Aha.“, meint sie und lässt ihren Blick zu seinem Block gleiten. „Was zeichnest du da?“ Er zuckt belanglos mit den Schultern. „Nur unser Logo, aber ich bin verdammt schlecht im Zeichnen.“ „Darf ich mal versuchen?“, fragt sie und er nickt, bevor er ihr den Block und seinen Bleistift gibt. Es ist nicht allzu einfach damit zu zeichnen, weil er schon etwas stumpf ist und sie das Logo von ihnen nicht im Kopf hat. VIXX ist trotz allem noch immer eine Band, mit deren Songs sie sich kaum auseinander gesetzt hat. Dass sie die nun persönlich kennt und so eine tiefe Abneigung gegen Leo verspürt, obwohl sich die Beziehung zwischen ihnen ja langsam bessert, trägt jetzt nicht unbedingt dazu bei, sich näher mit ihnen zu beschäftigen. Sie weiß bloß, dass sie gut darin sind, was sie tun – und dass Leo eine trügerisch engelsgleiche Stimme hat, dafür dass er dann ein ziemlicher Arsch ist. Nach gut 10 Minuten ist sie fertig und gibt Hongbin Block und Stift zurück. Ist ja doch besser geworden, als sie erwartet hatte. „Wow, du kannst gut zeichnen.“, sagt Hongbin. Hyuk neben ihm drückt ihm gerade ein Kissen ins Gesicht, das er aber mit der linken Hand abwehrt. Als der ihm das weiße Teil noch fester entgegen presst, gibt er ein genervtes „Tzz“ von sich und dreht den Kopf nach links. Diana folgt seinem Blick. „Die sind gratis, hyung!“, schmatzt Hyuk mit vollem Mund, während er unter jedem Arm jeweils ein Kissen hat und in einer Hand eine kleine Mineralwasserflasche hält, während er in der anderen Erdnüsse und kleine Gummibären hat, die er sich regelmäßig zuführt. Diana und Hongbin schütteln beide sprachlos den Kopf, während Babsi gerade den armen Kerl neben sich nötigt, auch ein Kissen zu nehmen. Die Gummibären hortet er selbst bereits, da liegen 5 kleine Packungen vor ihm, denn für Süßigkeiten ist er immer zu haben. Schließlich greift er nach dem Kissen und wirft es nach rechts, wo es Hyuk abfängt und weiter nach rechts wirft. Der Maknae wirft so fest, dass es dem Leader kurzerhand die Zeitschrift aus den Fingern reißt. Genervt seufzend sieht er von dem weißen Kissen, das er nun auf seinem Schoß liegen hat, nach links und Hyuk deutet panisch zu Leo, der aber bereits mit dem nächsten Problem kämpft. „Nein, ich will nicht.“, erteilt er ihr eine Abfuhr für irgendein doofes Spiel und will sich gerade wieder die Kopfhörer in die Ohren stöpseln, da schnappt sie sich einen der beiden und lauscht, was er sich für Musik anhört. „Das ist Trey Songz!“, sagt sie erstaunt, „Es gibt echt Idols, die amerikanische Musik hören?“ „Sind doch auch Musiker.“, meint Leo ernüchtert, „Die Musik ist gut, ich mag Trey Songz.“ „John Legend, Jason Mraz, Michael Buble.“, beginnt Hongbin gedankenversunken aufzuzählen. „Ernsthaft?“, fragt Diana verblüfft. So eine anspruchsvolle Musik hatte sie dem Sänger mit den Grübchen aber nicht zugetraut. „Ich mag Billy Porter und Brian McKnight.“, sagt Ken. „Chris Brown!“, rufen Ravi und N gleichzeitig, doch Ravi fügt noch hinzu: „Nicki Minaj ist eine Göttin!“ Im nächsten Moment beginnt Babsi sofort zum Leid aller anderen Insassen des Flugzeugs den Refrain von Nicki Minaj’s Starships zu singen. Es ist ein Wunder, dass sie bisher noch nicht um Fotos oder Autogramme gebeten worden sind, aber es ist so früh am Morgen, dass beinahe nur Geschäftsleute und alte Menschen hier im Flugzeug sitzen und kaum Personen in ihrem Alter. „Ich höre gerne Justin Bieber!“, sagt Hyuk, der gerade wieder ein paar Nüsse kaut. „Ernsthaft, verschwinde aus dem Flugzeug.“, sagt Hongbin neben ihm und beginnt damit, bitter zu lachen. „Hey!“, ruft Hyuk verbissen, „Irgendwo auf dieser Welt sagt das gerade jemand zu wem, weil der gerade zugegeben hat, dass er gerne VIXX hört.“ Die beiden vertiefen sich in eine Diskussion, warum man Justin Bieber mögen oder eben nicht mögen sollte und Babsi beginnt völlig synchron mit Ravi zu singen: „Jump in my hoop-di-hoop-dihoop, I owe that~“ „Wie gut, dass sie beide so wunderschön singen können.“, kommentiert Ken nun leise, weshalb Hongbin und Diana neben ihm beide verhalten zu lachen beginnen. „Ich will ein Spiel spielen!“, ruft Babsi nun durch die Menge. Taekwoon seufzt neben ihr und stopft sich beide Kopfhörer zurück in die Ohren, denn genau dazu hat er die ganze Zeit vorhin schon nein gesagt. „Was denn für eins?“, fragt Hyuk. „Wir singen ein paar Strophen aus einem Song und die anderen müssen ihn erraten. Wer ihn hat, ist der nächste, der dran ist.“, sagt sie und blinzelt den Maknae neben ihr glücklich an. „Bin dabei.“, sagt N und wirft die Zeitschrift nun auf den Boden, ehe er sich mit ernstem Blick nach links dreht. „Fang du an, war deine Idee.“ „Hmmm.“ Babsi überlegt eine Weile, dann singt sie: „My body needs a hero, come and save me~“ Ravi lacht kehlig, alleine die Melodie von dieser Strophe verrät es ihm schon. „Turn Me On von Nicki Minaj und David Guetta!“, sagt er. Sie nickt grinsend. „Das Video davon ist so genial.“, flüstert sie, während Ravi schon beginnt, den nächsten Song zu kopieren. Er gibt den Song Blurred Lines von Robin Thicke zum Besten und beginnt natürlich – wie sollte es anders sein – mit der Strophe, in der er ganz hell singen kann. Ravi, der in etwa so viel Gesangstalent wie Babsi hat, wenn es um ihn nicht noch etwas schlechter steht, bringt die ganze Reihe zu lachen. Schließlich erlöst Ken sie alle von der Qual, ihm noch länger zuhören zu müssen und singt den Refrain von Imagine Dragons‘ Radioactive nach. Was für eine Wahnsinnsstimme dieser Typ nicht hat. Diana errät ihn und singt den Refrain von Florida Georgia Line’s Cruise, was die anderen so sehr begeistert, dass sie ihr eine lange Zeit bloß zuhören und nicht direkt den Songtitel nennen. Zur Überraschung von ihnen allen ist es Leo, der die Auflösung gibt – weil er bei dem ganzen lauten Gesang die eigene Musik nicht mehr hört. Er gibt einen Song von Trey Songz zum Besten, da sie nun schon in der ausländischen Musik hängen geblieben sind. Es werden zahlreiche weitere Songs ausgekramt, wie etwa von Miley Cyrus oder Macklemore & Ryan Lewis oder Justin Timberlake. Selbst Leo grinst immer wieder, wenn Babsi neben ihm wieder versucht, schön zu singen, aber die Tonlage völlig verfälscht. Diese kleine Zwischeneinlage verkürzt die Flugzeit dann ja doch ein wenig und schon bald landen sie in Österreich. Der Flughafen ist vergleichsweise klein im Gegensatz zu dem in Incheon. Leo war bereits in Österreich, aber für ihn war das schon beim ersten Mal keine große Sache. Die anderen machen alle gleich Mal Selfies und Bilder von den anderen, sobald sie landen. Diana telefoniert währenddessen mit ihrem Freund, der heute Geburtstag hat und ihr aufgeregt davon erzählt, wie riesig die Party sein wird, die er dafür nächsten Sonntag schmeißt, wenn sie alle wieder daheim sind. Daheim. Wie das klingt. Diana zieht sich der ganze Magen dabei zusammen, wenn sie so über dieses Wort nachdenkt. Ihr Daheim wird immer der Ort sein, an dem ihre Mutter lebt. Im Gegensatz zu ihr hat ihre beste Freundin überhaupt kein Problem damit, so weit von ihrer Familie weg zu leben. Sie telefoniert auch fast jeden Tag mit ihrer Mutter und skypt sogar mit ihr, was kaum wer mitbekommt, da sie das meistens in einer ruhigen Minute mitkriegt. Babsi hat mit den Jungs währenddessen besprochen, dass sie ganz viele Fotos für ein gemeinsames Album machen müssen – das Fotoalbum selbst sowie einen kleinen Drucker, an den sie dann ihre zahlreichen Fotos von den Smartphones aus schicken können. „Der druckt das dann gleich aus, wie eine Polaroidkamera!“, strahlt Babsi, die nun einfach stehen bleibt und deshalb fast von Hyuk niedergerannt wird. Leo kennt sie mittlerweile ziemlich gut und ist rechtzeitig ausgewichen. Hongbin läuft aber gerade direkt in den Jüngsten rein und Ken fällt fast über seinen Rollkoffer. „Wo... ist mein Koffer?“, fragt Diana skeptisch, dreht sich um und sieht sich etwas panisch um. „Hast du den nicht vom Laufband genommen?“, fragt der Älteste der Jungs, N. „Doch, ich hab ihn…“ Diana überlegt, was sie vor gut einer Viertelstunde getan haben. „Babsi?“ „Hm?“ „Wo hast du meinen Koffer hingetan?“ „Den? Den hab ich auf den Rollwagen gelegt.“ „Und der ist… wo?“ Unschuldig blinzelnd sieht Babsi ihre Freundin nun an. Sie dreht sich nach links, dreht sich nach rechts, sieht zu Hyuk und dann zu Ravi und dann wieder zu Diana. Noch einmal blinzelt sie, dann stößt sie plötzlich ihre Füße vom Boden ab und beginnt loszulaufen. „BABSI!“, schreit Diana und läuft ihrer Freundin sofort hinterher, um den Rollwagen zu finden. „Was zum…?!“, fragt jetzt Ken verwirrt, der erst zu N und dann zu Leo sieht. „Sie weiß nicht, wo sie den Wagen stehen hat lassen.“, sagt der und setzt sich seufzend in Bewegung. Die anderen folgen ihm und kommen einen kurzen Augenblick später bei den Mädchen an. Zum Glück ist noch alles da und noch keine Flughafensecurity gekommen, weil ein paar Koffer einsam stehen gelassen wurden. Babsi sitzt auf dem Rollwagen auf ihrem Koffer und lässt sich von Diana durch die Halle fahren. „Auf, auf, zu den Taxis!“, ruft sie und streckt die Hand nach vorne aus. Diana seufzt, schließt einen Moment die Augen und fährt sie wirklich zum Ausgang und damit zu den Taxis. Einen Moment lang verweilen die Jungs in der Flughafenhalle, in dem sie diverse Blicke austauschen. „Die zwei sind sowas von verrückt.“, meint Ravi amüsiert und spricht damit für alle Anwesenden. Jeder von ihnen ist schon ziemlich gespannt, was die kommende Woche so alles für sie bereithält. Sie nehmen ein großes Taxi, in das 6 Personen passen und ein kleineres. Die Jungs sitzen im großen Taxi, die beiden Mädchen im kleineren. Endlich hat Diana eine Gelegenheit, ihre Freundin zu fragen. „Sag Mal…“, beginnt sie und erhält sofort die Aufmerksamkeit ihrer Freundin. Sie sitzen beide auf dem Rücksitz. „Gibt es irgendwas Bestimmtes, das man über VIXX wissen sollte?“ Ihre Freundin überlegt sofort angestrengt. Dann zuckt sie etwas mit den Schultern. „Also… kurz gefasst… die verhalten sich, als ob sie frisch aus dem Irrenhaus ausgebrochen sind.“ Diana blinzelt ihre Freundin erstaunt an, wartet aber geduldig darauf, dass sie weiter von ihr aufgeklärt wird. „Ravi, Leo und N sind die besten Tänzer in VIXX – in der Reihenfolge.“, beginnt sie die oberflächlichen Details aufzuzählen, als ob sie ihr gerade von einer neu entdeckten Gruppe erzählt. Diana fühlt sich fast schon etwas in der Zeit zurückversetzt, mit dem Unterschied, dass sie diese Truppe jetzt gleich persönlich kennt und mit denen einfach Mal Urlaub macht. Aber ist doch was ganz Alltägliches, nicht? „N verarscht gerne die Medien und stellt Ken und Leo manchmal als Lead und manchmal wieder als Main Vocals vor.“, sagt sie, „Wegen ihm hab ich ganz lange nicht verstanden, was der Unterschied zwischen Lead und Main Vocal ist.“ Sie sieht an Diana vorbei zum Fenster raus und verengt die Augen. „Siehst du, das muss ich ihn nachher gleich fragen…“ Diana runzelt die Stirn. Sie selbst versteht die Logik auch nie so richtig. „Naja, wie dem auch sei. Was wer tut, weißt du ja eigentlich.“, sagt Babsi und überlegt angestrengt, was sie ihr über VIXX erzählen könnte, oder besser gesagt… was denn wichtig zu wissen ist. „Als erstes hat es Rock Your Body und Super Hero von ihnen gegeben-“ „Babsi.“, unterbricht Diana ihre Freundin, „Sowas kann ich doch googlen. Ich meinte eher Dinge, wie… sie sich privat verhalten.“ „Ohhhhh…“ Jetzt versteht sie, was sie von ihr will. „Gibt es irgendwas, auf das ich mich seelisch vorbereiten sollte?“ Da muss sie nicht lange überlegen. „Hyuk und Hongbin sind beste Freunde, die machen immer nur Unsinn und ärgern gerne alle. Hongbin kriegt dann immer von Hakyeon eins auf die Mütze. Hyuk ist sein kleiner Liebling, den haut er nie und bestraft ihn ganz selten, wenn er was anstellt. Außerdem ist Hakyeon immer voll anstrengend anhänglich, umarmt jeden und will jedem zeigen, wie lieb er ihn hat. Wonsik und Jae-hwan ist das ziemlich egal, die lassen das immer über sich ergehen. Aber Taekwoon ist davon immer total genervt und stiehlt sich leise davon. Wenn ihm wer anderer zu nahe auf die Pelle rückt, der nicht Hakyeon ist, schlägt er den. Dann laufen alle kreischend weg, das musst du mal hören…“ Verwirrt versucht sie ihr zu folgen. Die ganzen Namen verunsichern sie gerade. Wer ist wer?! Und warum nennt sie die Jungs plötzlich beim richtigen Namen, hat sie das schon immer getan? „Hakyeon kann überhaupt nicht kochen, Taekwoon am besten. Wobei… Hongbin auch ganz gut ist…“ Sie kaut sich nachdenklich auf der Unterlippe. Diana versucht sich daran zu erinnern, als Leo für sie alle gekocht hat, als er letztes Mal mit in der WG war. Stimmt schon, das hat wirklich ziemlich gut geschmeckt. Wäre der Typ nicht so ein arrogantes Schwein, dann hätte er sogar perfektes Beziehungspotential. „Jedenfalls-“, reißt Babsi ihre Freundin wieder aus den Gedanken, „-kann Hyuk total leckere Nachspeisen machen. Wonsik ist einfach nur faul und macht selten überhaupt irgendwas. Genauso wie Jae-hwan, der sich meistens vor allem drückt und dich dann mit Witzen ablenkt, wenn du ihn drauf ansprichst.“ Sie will eine Zwischenfrage stellen, doch das merkt Babsi nicht. Die redet munter weiter: „Morgens streiten sie sich immer darum, wer duschen geht. Wonsik ist am schnellsten, geht aber meistens als letztes rein und Hyuk schubst immer alle zur Seite und drängt sich als erstes rein. Wenn es darum geht, dass du mit einem der 6 eine Meinungsverschiedenheit hast, dann geh zu Taekwoon. Auf Hakyeon hören sie kaum, weil der immer wieder mit leeren Drohungen daherkommt, die er dann sowieso nicht einhält, weil er sie alle so lieb hat… Nicht, dass Taekwoon immer der Böse ist, aber ihn scheuen sie alle etwas und ein Blick von ihm reicht, da sind sie alle still. Du musst mal erleben, wenn sie ihn sauer machen, dann sieht er aber auch wirklich beängstigend aus…“ Und sie redet weiter. „Wenn du dich mit denen an den Tisch setzt und einfach zu reden anfängst, quatschen mindestens 2 einfach mit, das sind dann meistens Wonsik oder Hyuk. Hongbin hört meistens zu, wie Taekwoon – aber der tut immer so, als ob er nicht zuhört, also pass auf, wenn du in seiner Gegenwart etwas sagst, was er nicht hören soll. Jae-hwan kann ziemlich nerven, weil er immer wieder mit den dämlichsten Themen anfängt, selbst wenn grad über ganz was anderes gesprochen wird. Er ist auch der, dessen Worte man wohl nicht allzu ernst nehmen sollte, ich glaube er redet oft, ohne vorher wirklich nachzudenken…“ Immer wieder nickt das Mädchen neben ihr. Wie viele Behind The Scenes Videos hat sie gesehen, damit sie die Jungs so gut kennt? Das Taxi biegt in eine Seitenstraße ein und schon stehen sie vor dem Gebäude, in dem sich die WG der beiden Mädchen befindet. Nun ist Babsi still und fragt sich, ob sich die Jungs ihr gegenüber eigentlich anders verhalten oder ob sie zu ihr so sind, wie sie zu jedem anderen wären. Naja zumindest weiß sie, dass selbst der Manager kein Problem damit hat, dass sie in den letzten 5 Tagen ja praktisch bei ihnen gewohnt hat. N selbst hat gleich gesagt, dass es kein Problem ist, sich die Jungs prima mit ihr verstehen und sie mittlerweile schon so an ihre Anwesenheit gewohnt sind, als gehöre sie selbst zur Band. Da war das Thema für den Manager gegessen und er hat keine weiteren Fragen gestellt. Lediglich einen neugierigen Blick hat sie kassiert, als er sie aus Leos Zimmer hat kommen sehen. Nachdem das Gepäck von ihnen allen in die WG gebracht worden ist, inspizieren die 5 Jungs gleich ganz neugierig die komplette Wohnung. Hongbin fragt Diana etwas schüchtern nach einem Duschplan, sie aber entgegnet ihm nur einen verdutzten Blick und hat keine Ahnung, was sie darauf antworten soll. Schließlich einigen sie sich darauf, dass die Jungs das einfach wie in ihrer WG handhaben sollen und Diana dann zum Schluss geht, so hat keiner Stress und jeder kann seinen üblichen Gewohnheiten nachgehen. Gerade zeigt die Uhr 18:30, sie sind um 12:50 von Incheon weggeflogen und um 17:10 gelandet. Zwar hat der Flug zwölfeinhalb Stunden gedauert, aber durch die Zeitverschiebung ist es hier bei ihnen gerade erst Nachmittag, während es in Seoul gerade 3:30 Uhr nachts ist. Ganze 9 Stunden Zeitverschiebung haben sie hier – und trotzdem leidet keiner von ihnen unter einem Jetlag, da sie ja doch im Flugzeug ein paar Stunden geschlafen haben. Und zwar jeder von ihnen, selbst die Mädchen. „Also- es können jeweils 2 Leute auf den Sofas in unseren Zimmern schlafen und 3 passen im Wohnzimmer drauf, die sind alle ausziehbar.“, beginnt Diana und bevor sie überhaupt den Teil gesagt hat, dass die Sofas ausziehbar sind, haben sich die Jungs bereits wortlos aufgeteilt. Als wäre es die größte Selbstverständlichkeit, haben sich die drei Jüngsten – Ravi, Hongbin und Hyuk – ins Wohnzimmer gesellt und Ken hat seine Sachen zusammen mit N in Dianas Zimmer gebracht. Keiner von denen geht in Babsis Zimmer, denn da ist natürlich Leo gleich reinspaziert. Dennoch denkt sich Diana nicht viel dabei. Sie weiß ja auch gar nicht, dass Babsi so viel Zeit privat mit den Jungs verbringt und das eine Mal, als sie mit ihnen im Inkigayo angetanzt ist, eine Tüte in der einen Hand und einen Burger in der anderen, ist Diana in weiterer Folge lediglich davon ausgegangen, dass Ken sie von zu Hause abgeholt hat, damit sie dabei sein kann. „Ich gehe einkaufen, damit ich was kochen kann.“, sagt Babsi und steckt den Kühlschrank an den Strom an, damit der schon etwas vorkühlt. „Was kochst du denn?“, fragt Hyuk und funkelt sie neugierig an. „Bitte was total Österreichisches!“, kommt es von Ken, der sich ausnahmsweise Mal am bereits bestehenden Gesprächsthema beteiligt. „Hm. Was total Österreichisches.“, sagt Babsi und geht auf einen der Hängeschränke zu, öffnet die Tür davon und zieht ein Kochbuch raus. Das legt sie dann auf den Tresen in der Küche, vor dem 2 Barhocker stehen, auf denen Hyuk und Hongbin Platz genommen haben und schlägt es auf. „Schaut Mal durch, was wollt ihr denn?“ Ravi greift direkt nach dem Buch und blättert neugierig durch, sieht sich aber mit den Jungs nur die Bilder an, weil er sowieso kein Wort versteht, was da geschrieben ist. Er bleibt auf der Seite für die Vorspeisen hängen und deutet auf ein Bild. „Das da.“, sagt er. „Frittatensuppe.“, sagt ihm Babsi das Wort dazu und er fängt an, verhalten zu lachen. „Dann können wir ja morgen Pfannkuchen zum Frühstück essen.“, schlägt Diana vor, die sich gerade ein Glas Wasser gönnt. „Sei so gut und kauf bitte irgendeinen Saft auch gleich mit, ja?“ Babsi nickt. „Ich will das da.“, sagt Hyuk und deutet bei den Hauptspeisen auf ein Bild. „Nein.“, sagt Babsi, „Das ist Schweinebraten, der dauert 3 Stunden. Das geht heute nicht mehr.“ „Dann ist es doch erst 20 Uhr.“, meint er und sieht sie mit einem Dackelblick an. „Nein, das ist Schweinefleisch – außerdem saugt sich das etwas mit Fett voll, das liegt total im Magen. Das sollte man zu Mittag essen…“, winkt sie ab, „Such dir was anderes aus.“ „Okay.“, meint er und deutet ein paar Seiten weiter auf eine Nachspeise. „Das… kann ich nicht.“, nuschelt Babsi etwas matt. Diana dreht sich verblüfft zu ihrer Freundin. „Ernsthaft? Du kannst Schweinebraten, was sonst nur die Omas bei uns können, aber keine Marillenknödel?“ Babsi schüttelt den Kopf. „Ich mag keine Marillenknödel.“ „Aber Wurstknödel isst du gerne, das weiß ich.“, sagt Diana. „Ja, aber die kann ich auch nicht.“, meint Babsi und fängt an zu lachen. „Frittaten.“, kommt es auf einmal von Ken, „Knödel.“ „Komische Wörter.“, sagt Ravi und Ken neben ihm nickt. „Ich mach die Marillenknödel.“, sagt Diana und ignoriert die 2 elegant, „Ich schreibt dir eine Einkaufsliste.“ Das andere Mädchen nickt und wendet sich im nächsten Augenblick nach rechts. „Hakyeon?“ „Hm?“, kommt es von N, der neugierig durch das Kochbuch blättert und sich die Bilder ansieht. „Was ist der Unterschied zwischen einem Lead und einem Main?“ Er schmunzelt, bevor er ihr antwortet, klappt das Buch zu und sieht sie an. „Der Lead Sänger ist derjenige, der die meisten Songs beginnt und den meisten Text zu singen hat. Dafür ist der Main Sänger derjenige, der die beste Stimme hat und die schwierigeren Parts zu singen hat.“ Diana legt neben ihm einen Block und einen Stift hin, da sie den Zettel mit den aufgeschriebenen Sachen gerade Babsi reicht, die ihn sofort einsteckt. Kurzerhand schnappt er sich die zwei Sachen und beginnt zu schreiben. „Es gibt auch Lead Tänzer und Main Tänzer, da ist es dasselbe Prinzip. Lead gibt immer an, Main ist immer der Beste darin, der die schwierigeren Sachen machen muss.“ Nun dreht er den Block herum. „Wenn du VIXX in die Kategorien einteilen willst, dann sieht das so aus.“ Neugierig werfen nun beide Mädchen einen Blick auf den Block. N / Leader, Lead Vocal, 1st Main Dancer Leo / 1st Main Vocal Ken / 2nd Main Vocal Ravi / Main Rap Hyuk / Vocal, 2nd Main Dancer Hongbin / Vocal, Rap, Visual Babsi steht mit Hongbin in der Tankstelle gegenüber, da heute Sonntag ist und sonst kein Laden offen hat. Österreich ist ja doch nicht so groß wie Korea. Das vermisst sie jetzt gerade am allermeisten; Tankstellen haben sehr kleine Auswahlen und sind oft wahnsinnig überteuert. Misstrauisch beäugt sie den Koreaner, der das sofort bemerkt. „Was ist?“, fragt er und grinst plötzlich. Ihr Blick wird noch misstrauischer, weil er jetzt auch noch Grübchen hat. „Du bist Visual von VIXX.“, sagt sie und verengt ihre Augen etwas. Hongbin lacht leise und nickt. „Und rappen tust du auch?“ Wieder nickt er. „Warum wusste ich das nicht?“, fragt sie. „Weiß ich nicht.“, sagt er, „So direkt rappen tu ich ja nicht, das macht immer noch Ravi. Aber ich mach manchmal den Background bei seinen Rapparts. Ich bin immer noch in erster Linie ein Vocal von VIXX.“ Sie nickt andächtig. Da muss sie Mal genauer hinhören. Rock Ur Body An der Kasse könnte sie in Tränen ausbrechen. Das ist ja noch teurer, als sie erwartet hatte. Da sie kein Bargeld dabei hat, zahlt sie mit ihrer Bankomatkarte. Sie hat ihr Konto noch immer hier in Österreich, weshalb ihr Lohn in Euros umgerechnet wird und sie sich hier leichter tut mit der Bezahlung. Kompliziert wird es erst in Korea, aber dort… zahlt sie selten für was… sie sollte dringend nachsehen, wie viel Geld sie auf ihrem Konto hat, da kann sie sicher gewaltig shoppen gehen dafür! Hongbin trägt die meisten der Einkäufe, sie selbst nur eine kleine Plastiktüte mit den nicht so schweren Sachen. Gerade stehen sie im Lift des Wohnhauses, als ihr der Koreaner einen kurzen Blick zuwirft. „Was ist?“, fragt er, weil sie so nachdenklich auf den Boden schaut. „Ich frag mich, was ich mit den Pfirsichen machen soll, wenn ich die rauskratze. Ich mag die ernsthaft nicht.“ Er beginnt zu lachen. „Dann gib sie mir, ich mag Pfirsiche.“, sagt er. „Glaubst du nicht, dass Diana dann beleidigt ist?“, fragt sie zweifelnd. Der Koreaner zuckt mit den Schultern. „Du hast ihr doch gesagt, dass du die nicht magst. Ich glaub nicht, dass das ein großes Problem ist.“ Im nächsten Moment ist ein leises Klingeln zu hören, der Lift ist da und sie sind oben angekommen. Als sie die Tür zur Wohnung öffnen, beginnt Babsi sofort zu grinsen. „Stell das zurück.“, sagt Diana ernst. Ihre Stimme ist so laut, dass sie ganz deutlich zu hören ist, obwohl sie hinten im Büro steht. „Nein.“, grinst der Leader der Band böse, während Hyuk neben ihm sich schon das nächste Buch schnappt, da Diana vor den Jungs schützen will. „Hey!“, ruft Diana, „Das sind persönliche Dinge, gebt die wieder her!“ „Wir verstehen sowieso kein Wort von dem, was da drin steht.“, sagt Hyuk und blättert neugierig durch das Buch. Er sieht sich ein paar ihrer Zeichnungen genauer an und blättert einfach weiter, während ihm sein Leader dabei über die Schulter sieht. Da hat sie den Grund dafür, dass kaum einer auf ihn hört. Weil er selbst bei jedem Blödsinn dabei ist. „Jetzt reicht es.“, beharrt sie und will ihnen die Bücher wieder aus der Hand nehmen, erwischt aber nur das eine, das N in der Hand hält. Hyuk verschwindet im nächsten Moment aus dem Zimmer und Diana läuft ihm direkt hinterher. Sie schiebt sich an Ken vorbei, der gerade neugierig ihre ganzen One Piece Figuren und alles andere Merchandise davon inspiziert, läuft einen Kreis in ihrem Zimmer und folgt dem Jüngsten ins Wohnzimmer, wo Ravi belanglos von einem Fernsehsender zum anderen umschaltet. Es geht vorbei an dem Küchentresen, wo Leo gerade die Kaffeemaschine in Betrieb genommen hat und Diana nun schwer atmend stehen bleibt. „Hilf mir Mal, Leo.“, sagt sie keuchend und sieht ihn an. Er entgegnet ihren Blick, wendet ihn aber nüchtern ab, als hätte sie gerade gar nichts gesagt. „Leo!“, ruft sie nochmal. Doch keine Reaktion. „Was machst du da?“, fragt nun Hongbin, der dem Jüngsten das Buch aus der Hand nimmt. „Was ist das?“ „Keine Ahnung.“, sagt Hyuk und dann taucht auch schon das andere Mädchen hinter Hongbin auf, nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen hat. Sie legt die Einkäufe auf den Tresen und sieht zu dem Buch. „Woher hast du das?“, fragt sie nun überrascht. Hongbin hebt den Blick zu ihr und deutet mit einem Kopfnicken auf den Maknae. „Sanghyuk!“, ruft sie und tritt dem Jüngsten an das Schienbein, während sie dem anderen das Buch aus der Hand nimmt. „AGHHH!“, kreischt der und geht kurz in die Knie. Babsi will gerade Diana das Buch reichen, doch Hyuk wirft sich im nächsten Moment auf sie und reißt somit das Buch mit auf den Boden. Nun ist es das Mädchen, das man kreischen hört und Diana starrt mit geweiteten Augen ein Loch in die Luft, wo eben noch ihre Freundin gestanden hat. „RUNTER VON MIR!“, kreischt Babsi, strampelt mit ihren Beinen und wehrt sich mit aller Macht. Im nächsten Moment wird Hyuk auch schon von ihr runtergerissen. „Was soll das?!“, fragt Ravi den Jüngsten, ehe er seine Stirn runzelt und dem Mädchen hochhilft. Diana ergreift die Chance, schnappt sich das Buch und läuft damit los ins Büro, um es an seinen Platz zu bringen und das Büro abzusperren – direkt nachdem sie N aus dem Raum gedrängt hat. Und das auch noch, ohne dass er was mitgehen hat lassen… Das kann ja eine anstrengende Woche werden. Eigentlich hat sie eine Massenrauferei erwartet, nachdem sich Ravi zwischen die Meute gedrängt hat, aber was sie da jetzt sieht, überrascht sie umso mehr. „Hongbin – hol die Waage aus dem Schrank. Sanghyuk – misch diese Bestandteile zusammen und rühr sie in der Schüssel, bis sie zum flüssigen Teig werden.“ Sie drückt ihm einen kleinen Zettel in die Hand. „Hongbin, hilf ihm und sieh zu, dass er keinen Blödsinn macht!“ „Kay.“, meint Hongbin und grinst Hyuk an, ehe er ihm den Zettel aus der Hand nimmt und nach den Eiern greift, während der Jüngere das Mehl zu wiegen beginnt. „Jae-hwan, hör auf mit ihren Figuren zu spielen. Das sind keine Spielfiguren, sondern welche, die man nur ansieht. Mit den Augen, hörst du?!“, ruft sie und wirft mit einem trockenen Putzschwamm nach ihm. „Bring die Figuren in ihr Zimmer zurück, sofort!“ „Jaaaaa… mach ich…“, nuschelt Ken und rollt mit den Augen. Als er an N vorbei geht, hört Diana so etwas wie: „Ich hoffe nur, Appa und sie heiraten nie, sonst ist sie Mal zu ihren Kindern so.“ N neben Diana lacht laut, aber sie selbst versteht den Witz nicht. „Und ich?“, fragt Ravi und grinst Babsi an. „Du… du…“ Sie blinzelt ihn mehrere Male an, ehe sie knallrot im Gesicht wird und er umso breiter grinst. „Fertig aufgeregt?“, stößt nun ihnen. Diana sieht augenblicklich neben sich. Ihr ist gar nicht aufgefallen, dass er neben ihr weggegangen ist. Oh und den Mund hat sie auch offen stehen. „Fertig!“, ruft Hyuk und schiebt den Behälter mit dem flüssigen Teig in Babsis Richtung. „Und jetzt?“ „Macht das Chaos da drüben fertig!“, ordert sie mit dem Pfannenwender in der Hand. Leo stellt eine Pfanne auf die Herdplatte und nimmt ihr den Pfannenwender weg, ehe er mit größter Selbstverständlichkeit beginnt, die Pfannkuchen zu machen. Diana setzt sich an den Tresen und beobachtet die Truppe weiter. Sie selbst tut keinen einzigen Handgriff, nicht einmal für die Marillenknödel. Die werden strikt nach Angaben aus dem Rezeptbuch gemacht. Das machen alles die Jungs, die wie ein paar Heinzelmännchen von Babsi durch die Gegend gescheucht werden, während sich N immer wieder ins Fäustchen lacht und Ken immer wieder einen bissigen Kommentar von sich gibt. Doch sobald ihm Leo einen düsteren Blick zuwirft, tut er immer, was ihm geordert wurde. Eineinhalb Stunden später sitzen sie am Tisch und essen. Es ist eine angenehme Runde, die Leute sind unter sich in verschiedene Gespräche vertieft und verhalten sich, als ob sie zu Hause in Korea wären. „Jiyong hat mir vorhin eine SMS geschrieben, dass wir von Soyou und Dasom ersetzt werden.“, sagt Diana zu Babsi, die daraufhin nickt. „Ich bin froh, dass wir uns nicht im Schlamm wühlen müssen.“, sagt Babsi, „Aber es ist verdammt schlechtes Wetter draußen. Vorhin hat es ausgesehen, als ob es jeden Moment zu regnen beginnt.“ „Echt?“, fragt Diana und Babsi nickt. „Das ist nicht gut, wir haben doch nur kurze Sachen mit.“ Mit funkelnden Augen knallt Babsi die Gabel auf den Tisch. „Ich hab so viel Geld auf dem Konto, ich könnte glaub ich den ganzen H&M leer kaufen. Gehen wir doch shoppen!“, schlägt sie vor, woraufhin Diana laut zu lachen beginnt. „Meinetwegen, das ist auch eine gute Lösung für unser Problem.“, sagt sie. „Hakyeon.“ „Mh?“ „Was machst du da?“ Babsi lehnt sich neugierig zu ihm rüber, während Diana sich das große Schokostückchen aus einem Keks auf der Zunge zergehen lässt und den Blick nicht von den bewegten Bildern auf dem Fernseher nimmt. Sie denkt darüber nach, warum ihre Freundin die Jungs beim richtigen Namen nennt und ertappt sich dabei, gar nicht zu wissen, wer eigentlich genau wer ist. „Ich mach ein Foto.“, hört Diana nun N antworten. Also muss N dann Hakyeon sein. „Vorhin hab ich eins mit Chopper gemacht.“, sagt Ken nun neben Diana, woraufhin sie jetzt den Kopf zu ihm dreht und ihn verdutzt ansieht. Als Antwort erhält sie ein Stirnrunzeln von ihm. „Kannst du deine Finger nicht Mal von dem Zeug anderer lassen?“, fragt Babsi ernüchtert und wirft dem Angesprochenen ein Kissen gegen den Kopf. „Nein.“, meint der nur knapp und wirft es ihr zurück, doch Hyuk knallt ihm das nächste rauf. „Hey!“ „Schlag sie nicht, du weißt, dass er das nicht leiden kann.“, sagt der Jüngste, ohne vom Fernseher in dessen Richtung zu schauen. „Seit wann hast du eigentlich Locken?“, fragt Babsi nun wieder Hakyeon, der sie erst einmal anblinzelt. „Taekwoon hat auch welche.“, sagt Hongbin und im nächsten Moment bimmelt Babsis Handy. Sie greift danach und sieht sich die Bilder an, die ihr Hongbin, N und Ken gerade gesendet haben. Von Hongbin hat sie gleich 2 Fotos erhalten. „Woher hast du denn mein Erbsenplüschtier?“, fragt sie und bemerkt nun, dass es auf seinem Schoß liegt. „Das hat mir Diana vor langer Zeit Mal geschenkt.“ „Ach ja?“, fragt er, „Ich nehm das jetzt als Bezahlung für meine Lieblingstasse, die du zerschrottet hast.“ Sie räuspert sich. „Aber du kannst Charlie nicht einfach-“ „Charlie ist jetzt das Bandmaskottchen.“, sagt Hongbin ernst und sieht sie düster an. Diana hebt den Kopf und schaut nun irritiert zwischen den beiden hin und her. Nachdem Babsi ein aufmüpfiges Geräusch von sich gegeben hat, setzt sie sich zu den Jungs auf die Couch und schmollt den Fernseher an. Ravi zappt noch immer wild durch die Kanäle, während Diana nun zu ihrem Handy greift und VIXX googlet. Jaehwan ist Ken. Wonsik ist Ravi. Hakyeon ist N, was sie ja nun weiß. Hyuk ist die Kurzform von Sanghyuk und dass Leo eigentlich Taekwoon heißt, weiß sie ja. „Was soll das denn?!“, reißt sie Babsis Stimme aus ihrer kurzen Recherche. Als Diana wieder zum Fernseher sieht, hat Ravi den Kanal auf YouTube gewechselt. Da sie das Gerät direkt mit einem Kabel zum Internet verbunden haben, ist das überhaupt kein Problem. „Was sollen wir schauen?“, fragt Ravi und fuchtelt mit der Fernbedienung auf den Tasten herum, die nun einen weißen Punkt über den Buchstaben erscheinen lässt, da der die Fernbedienung erkennt und somit weiß, worauf sie zeigt. „Ähm, äh…“, stottert Babsi, da sie keine Ahnung hat, was sie sich ansehen sollen. „Du googlest uns?“, fragt plötzlich Hyuk, der Diana über die Schulter sieht. Es ist ihr etwas peinlich, deshalb wendet sie sofort den Blick ab und nickt nur etwas schüchtern. „Ich kenne euch nicht so gut, Babsi ist der Fan von euch. Hab ich doch letztes Mal schon erwähnt…“, nuschelt sie. „Du kennst uns nicht so gut?“, fragt nun Ken nach. Sie nickt. „Was heißt nicht so gut?“, will Ravi nun neugierig wissen. „Also ich weiß nur…“ Diana sieht Babsi ganz kurz an, seufzt und meint dann: „Babsi hat mir immer wieder von euch und eurer Musik erzählt, aber ich war überhaupt nicht in der Phase, KPOP zu hören. Außerdem hatte ich immer die Panik, dass sie das mit Seunghyun rausfindet, dass er T.O.P ist und- ach egal, das ist eine ganz andere Geschichte.“ Sie sieht von Person zu Person und wird nun von allen aufmerksam betrachtet. Jeder hört ihr zu, selbst Leo. „Naja, ich weiß ja nicht, in welcher Reihenfolge eure Videos rausgekommen sind-“, beginnt sie und Babsi hilft ihr aus. „Super Hero, Rock Ur Body, Hyde, G.R.8.U, On and On, VOODOO.” Die Jungs tauschen amüsierte Blicke aus, als das Mädchen die Songs in völlig korrekter chronologischer Reihenfolge nennt. „Ich kann mich bloß an ein Detail erinnern…“, nuschelt sie. „Ja?“, fragt Hyuk. „Welches?“, will Hongbin wissen. „VIXX ist die Band, bei dem es einen Typen mit langen roten Haaren gibt, den Babsi immer doof gefunden hat.“, sagt sie und blinzelt die Jungs nun an. Babsi, die gerade etwas Eistee trinkt, verschluckt sich und beginnt lautstark zu husten. „Es gibt keinen mit langen roten Haaren. Die ganze Zeit nicht.“, sagt Ravi verwirrt. „Aus welchem Video?“, fragt Hyuk jetzt, während N und Ravi nun Babsi fragend anschauen. Die hustet und antwortet heiser: „Nicht so wichtig, schauen wir einfach eine Serie, kommt schon.“ „Nein, das will ich jetzt wissen.“, antwortet Ravi und grinst breit, sieht dann wieder Diana an. „Ich war es nicht, oder?“, fragt er. Sofort schüttelt sie den Kopf. „Ravi, Ravi, Ravi hier, Ravi da, Ravi toller Rapper.“, zählt sie auf, „Du hast schon gewonnen, bloß weil du ein Rapper bist.“ Er bricht in schallendem Gelächter aus, ehe er sich nach hinten kippen lässt und mit den Beinen zu strampeln beginnt, weil er so herzhaft lacht. „Welches Video?“, fragt Hyuk nun eindringlicher und als Diana an ihm vorbei zu Babsi sieht, schüttelt die gerade hektisch den Kopf. „Ich- äh-“ Verdammt, sie ist ganz schön zwiegespalten. Aber was soll schon groß passieren? „Es gab“ „Nicht, dass ihr jetzt glaubt, ich mochte ihn nicht!“, ruft Babsi dazwischen, wir aber von Hyuk weggedrückt. „Nein, du hast gesagt, er sieht total bescheuert aus mit den Haaren.“, meint Diana mit gerunzelter Stirn. „So hab ich das doch nie gesagt!“, ruft Babsi empört und versucht sich aus Hyuks Griff zu befreien. „Lange Haare.“, sagt Ravi und tippt Super Hero ein. Als das Video zu spielen beginnt, ist alles wahnsinnig bunt und Diana schüttelt sofort den Kopf. „Nein, das war es nicht. Es war total düster.“, sagt Diana, „Ich weiß noch, dass Viecher rumgekrabbelt sind, ähnlich wie beim Anfang von VOODOO.“ „Ach, das Video zu VOODOO kennst du also.“, grinst Ken, doch hinter ihm fangen Ravi und Hyuk schon hysterisch an zu lachen. Diana kennt sich überhaupt nicht aus, warum sie jetzt so reagieren, ignoriert es aber. Dann sieht sie Ravi dabei zu, wie er Hyde eingibt und kurz daraufhin genau das Video zu spielen beginnt, das sie meint. Totenköpfe, Käfer, Schlangen, Ravi mit weißen Haaren und„LEO!“, schreit Diana und starrt fassungslos den Fernseher an. Ach du scheiße, sie hat gerade ihre beste Freundin sowas von bloßgestellt. Zweifelnd sieht sie zu Babsi, die Leo nun einen panischen Blick zuwirft. Doch er sitzt neben ihr, als ob ihn das alles gar nicht betrifft. Er sieht sich seelenruhig das Video an, das gerade auf dem Fernseher läuft. „Leo mochte doch seine langen Haare selbst nicht, oder?“, fragt nun Hongbin diplomatisch in die Runde. „Geht so.“, antwortet der Sänger, ohne den Blick vom Fernseher zu nehmen, „Kürzer sind sie besser.“ Babsi blinzelt ihn zweifelnd an, doch dann richtet auch sie den Blick zum Fernseher. Ravi spielt danach die Videos in chronologischer Reihenfolge und Diana erhält bis zu der Zeit, um die sie sich alle bettfertig machen eine völlige Nachhilfestunde, was die Band betrifft. „Was siehst du mich so an?“, fragt er in die Dunkelheit hinein. „Mh, ich?“, nuschelt Babsi und wendet den Blick im nächsten Moment sofort ab. Wie kann er das überhaupt sehen, es ist stockdunkel hier drin. Sie dachte, er schläft schon längst… „Nein, meine Schwester. Natürlich du, Dummkopf.“ Sie hört, wie er sich neben ihr umdreht. Er liegt nun seitlich, aber sie weiß nicht, ob er sie dabei nun ansieht oder ob sein Blick von ihr weg gerichtet ist. Ganz kurz wagt sie einen Blick zur Seite, das Mondlicht strahlt hell durch seine Haarsträhnen hindurch. Okay, so dunkel ist es hier drin vielleicht doch nicht. Sein Gesicht kann sie ganz gut sehen, jetzt weiß sie auch, warum er sie dabei ertappt hat, dass sie die ganze Zeit an seinen Oberkörper gestarrt hat. „Du liegst halbnackt neben mir.“, murmelt sie kleinlaut und beginnt, nervös auf ihrer Unterlippe zu kauen. Vor einer halben Stunde ist sie aus der Dusche reingekommen, hat sich hingelegt und losgeredet, dass sie beide keinen Sex haben können, wenn draußen und bei Diana all die anderen schlafen. Er hat nicht einmal wirklich den Anschein gemacht, dass er will, aber… sicher ist sicher. Plötzlich geht das Licht der Nachttischlampe an und er dreht sich zurück zu ihr, hebt dabei skeptisch seine linke Augenbraue und sieht sie an. „Nein.“, sagt er, „Nicht Halbnackt.“ „Was willst du mir damit sagen?“, fragt sie und starrt ihn misstrauisch an. „Ich hab mir ein Tütü umgebunden.“, flüstert er, packt sie plötzlich und zieht sie an sich ran, „Na, was will ich dir damit wohl sagen, Dummkopf?“ „Hör auf, mich Dummkopf zu nennen!“, keucht sie und schiebt sich wieder etwas von ihm weg. Dass ihre Wangen wegen dem kurzen Hautkontakt zu brennen beginnen, kann er deutlich sehen. Aber er verhält sich, als ob es ihm nicht auffällt. Obwohl er sie loslässt, hält er nach wie vor ihr Handgelenk und schenkt ihr einen vielsagenden Blick, den sie trotz allem nicht richtig zu deuten vermag. „Sieh mich nicht so an.“, verlangt sie von ihm. Am liebsten würde sie gerade die Flucht vor ihm ergreifen. „Sonst noch Wünsche?“, fragt er mit kühler Stimme nach. „Ja!“, faucht sie und sieht seinen Oberkörper an, „Zieh dir was an.“ Er bedenkt sie mit einem ernüchterten Blick und schält sich aus der Bettdecke und als er nach seinem Rucksack greift, bückt er sich äußerst provokant. Babsi, die nun eigentlich einen guten Blick auf seinen Hintern hat, schlägt sich die Hände vor die Augen und beißt sich auf die Zunge, um nicht zu schreien. Als er das sieht, schüttelt er nur schnaubend den Kopf, ein amüsierter Gesichtsausdruck umspielt sogar seine Lippen, was sie nicht sieht, weil sie sich noch immer die Augen zuhält. Dieses… seltsame Mädchen. „Gefällt dir nicht, was du siehst?“, fragt er provokant, ohne sich aber etwas dabei anmerken zu lassen. „Das ist es nicht.“, sagt sie schnell und lugt zwischen ihren gespreizten Fingern hindurch, ob er sich schon etwas übergezogen hat. Sobald sie sieht, dass er sich gerade eine Jogginghose über die Taille zieht, die ihm aber nur bis zum Hüftknochen geht und von seinem Oberkörper weg runterrutscht, starrt sie knallrot auf die Bettdecke. „Sieh doch einfach hin.“, sagt er leise, aber sie hört ihn ganz genau. „Wo hin?“ „Na wohin wohl?“ Sie seufzt und schüttelt dann den Kopf. Er gibt erneut ein Schnauben von sich. „Was ist so schwer daran, dort einfach hinzuschauen?“, fragt er sie. „Was ist so schwer daran, bei Interviews nicht vor Scham zu sterben?“ Er hält inne und wendet einen Moment lang den Blick von ihr ab. Dann greift er nach einem Hoodie und zieht ihn sich über den Kopf. Eins zu null für sie. Aber er bringt sie schon noch dazu, ihre Scham zu verlieren. Genau in dem Augenblick, als sein Gesicht verdeckt ist und er es nicht sehen kann, erhascht sie einen schnellen Blick auf seinen ausgeprägten Oberkörper. Kaum hörbar seufzend wendet sie den Blick ab. Sie kann nicht glauben, dass der Typ unbedingt sie will. So hat noch keiner der Jungs aus… naja, vielleicht… Yongguk… nein, Taekwoons Oberkörper ist doch um einiges ausgeprägter. Er kann locker mit Ravi oder Hongbin mithalten, Schade eigentlich, dass er das nie so offiziell herzeigt. Im Video zu VOODOO sieht man das doch, oder? Sie muss demnächst unbedingt ein paar Screenshots machen… „Kannst du sie hören?“, flüstert Ken leise und sieht seinen Leader an. „Was? Nein, schlaf doch!“, antwortet der aufgebracht und schiebt den Sänger bei Seite. Niemals würde er zugeben, dass er selbst schon die ganze Zeit lauscht, ob die beiden Sex haben. Aber die anderen drei draußen machen nichts anderes. Hyuk geht ständig auf die Toilette und Hongbin ist schonmal von Ravi vertrieben worden, weil er an der Tür lauschen wollte. Diese spätpubertären Jungs sind ja sowas von anstrengend. Diana, die ihnen vorhin einige Minuten lang erzählt hat, dass sie morgen unbedingt ein neues Paar Schuhe kaufen muss, hat die beiden ganz schön auf Trab gehalten. Nicht nur das, Ken ist der geborene Gesprächspartner für Mädchengespräche vor dem Schlafengehen. Das wusste nicht einmal N! Und da es Ken war, der immer mit Leo in einem Zimmer geschlafen hat, bevor sie in diese größere Wohnung gezogen ist, kann N es gut verstehen, dass er es nun genießt, jemanden zu haben, mit dem er das ausleben kann. Wenn auch nur kurzweilig. „Ich hoffe, Babsi fängt nicht wieder mit Schlafwandeln an.“, meint Diana plötzlich und richtet sich auf. „Was, sie schlafwandelt?“, fragt Ken und sieht nun N wieder an. Ist ihm bisher gar nie aufgefallen. Der Leader schüttelt nur schnell den Kopf, um ihm damit zu sagen, dass das bisher auch nicht vorgekommen ist. Diana aber meint wieder: „Ich muss die Haustür absperren.“ „Nein, nicht nötig.“, ruft plötzlich Ken, „Sie wird schon nicht… schlafwandeln…“ Verdutzt blinzelnd sieht Diana nun zu ihm. Dann aber nickt sie plötzlich und lässt sich wieder auf ihr Kissen sinken. Wird schon passen, denkt sie sich. Sie ist ohnehin viel zu müde, um jetzt noch aufzustehen und groß rumzulaufen. „Mhh?“, murrt Taekwoon müde, ehe er seine Augen aufschlägt und die Wand anstarrt. Er ist schon längst eingeschlafen und jetzt piekt sie ihn plötzlich in den Rücken. Irgendwann bringt ihn dieses Mädchen noch um seine stählernen Nerven. Seufzend dreht er sich um, weil sie ihn weiterpiekt, ohne zu sagen, was sie denn nun schon wieder will. „Was ist?“ „Weißt du, ich hab dich sehr gerne-“ Er schenkt ihr einen misstrauischen Blick. Ich dich auch und jetzt schlaf weiter. Oh. Er denkt sich das nur, er ist viel zu fasziniert davon, dass sie ihm das gerade gesagt hat, dass er seine Lippen gar nicht bewegen will. „-und weil ich nicht will, dass du unzufrieden bist, willichjetztdochmitdirschlafen.“ Ein paar Mal blinzelt er, bis er verstanden hat, was sie ihm da gerade gesagt hat. Jetzt erhält sie erst Recht einen misstrauischen Blick von ihm. „Ich habe gerade geschlafen.“, sagt er leise. „Ja und jetzt bist du wach.“, entgegnet sie ihm. Sofort verengt er seine Augen, um ihr einen kühlen Blick zu schenken. „Was du nicht sagst.“, knurrt er. „Komm schon.“, murmelt sie und zerrt nun an seinem Ärmel. „Nein.“ „Was, warum nein? Du wolltest doch vorhin!“ „Und jetzt will ich nicht mehr.“, entgegnet er und greift nach ihr, um sie nahe an sich heran zu ziehen und sie so hoffentlich zum Schweigen zu bringen. „Also schlaf.“ Sie lässt sich von ihm halten. Eine lange Zeit sogar, ohne dabei etwas zu sagen. Also schlägt er nun erst Recht die Augen wieder auf, seufzt und schiebt sie etwas von sich weg. „Was ist jetzt noch?“, will er wissen. Ihr Blick ist seltsam, er kann ihn nicht deuten. Zum ersten Mal überhaupt sieht sie ihn mit einem Blick an, den er von ihr nicht kennt. Moment, den hat er schon Mal gesehen. Aber er hat nicht ihm gegolten. Warum ist sie jetzt verletzt? „Naja, Naeun und Hara…“, beginnt sie, doch ihre Stimme bricht ab. Darum geht es also. „Du bist keine der beiden.“, sagt er ernst. Sondern mehr als das, Dummkopf. Hm, sie Dummkopf zu nennen, macht mehr Spaß als erwartet. „Ja, aber ich dachte, es geht dir doch dabei nur um so etwas.“, nuschelt sie kleinlaut. „Hm. Nicht mit dir.“, sagt er ruhig. Sie sieht ihn mit einem überraschten Ausdruck in den Augen an und er schmunzelt plötzlich. Er hat keine Lust, das vor ihr zu verbergen und streicht ihr ein paar widerspenstige Haare aus dem Gesicht. „Ich mag dich auch sehr gern, okay? Und jetzt hör auf, mich so anzusehen, sonst muss ich lachen und ich will nicht lachen.“ „Du… magst mich?“, fragt sie und er rollt mit den Augen, ehe er sich von ihr wegdreht und wirklich zu lachen beginnt. „Boah, hör auf, ich schwöre dir-“ „Jung Taekwoon!“ „Was!?“ „Hast du gerade tatsächlich gesagt, dass du mich magst?“ Ihr ist gar nicht bewusst, dass sie ihn gerade regelrecht angesprungen hat und nun auf ihm drauf sitzt. Er wirft ihr ein düsteres Funkeln zu, ehe sie spürt, wie sich unter ihr etwas regt. Im nächsten Moment packt er sie, um sie unter sich zu werfen. Sie gibt einen leisen, überraschten Schrei von sich, als er sie von sich wirft. Ihr darauf folgendes Lachen erstickt er in einem Kuss. N starrt mit weit aufgerissenen Augen die Raumdecke an, die er in der Dunkelheit nun trotz allem sehr gut erkennen kann. Denn seine Augen haben sich zu Genüge daran gewohnt. Ken neben ihm dreht in einem zeitlupenartigen Tempo seinen Kopf zu ihm und er braucht ihn gar nicht anzusehen, um zu wissen, wie irre er ihn gerade mustert. Hakyeon rollt mit den Augen, schließt sie, seufzt kurz und öffnet die Augen wieder. Dann lugt er vorsichtig durch den Raum. Hat… Diana was gehört? Ken jetzt zu fragen, was er davon hält, wäre zu gefährlich. Wenn er genau bedenkt, wie schockiert sie über die ganze Sache mit dem Dating in der Idolszene war und dass sie nicht die beste Meinung von Leo hat… weiß sie wohl gar nicht, was ihre beste Freundin da macht. Aber wenn er ehrlich ist, weiß er selbst auch nicht so genau, was das zwischen den beiden überhaupt ist. Ravi fängt auf der Couch an, verhalten zu lachen und Hyuk kichert auch schon leise. Hongbin aber dreht sich mit hochrotem Kopf weg und versucht zu schlafen. Er ist kein Verfechter von diesem Thema, er hat noch nie ein Mädchen gehabt und die Jungs wissen das. Trotzdem ziehen sie ihn vehement mit Sex auf und genießen es, sein Gesicht rot anlaufen zu sehen. „Bean, sei nicht so schüchtern!“, flüstert Hyuk, ehe er seinen besten Freund mit dem Fuß schubst und erneut heiser zu lachen beginnt. „Ich. Bin. Nicht. Schüchtern.“, presst der Zweitjüngste zwischen den Zähnen hervor und schiebt mit jedem Wort das Bein des Maknae ein Stückchen weiter von sich. Letztendlich tritt er ihn, naja zumindest möchte er das. Stattdessen erwischt er aber Ravi und kickt ihn von der Couch. Der geht mit einem lauten Aufschrei und einem mordsmäßigen Lärm zu Boden. „VERDAMMT, JUNGS!“, schreit nun ihr Leader, der im nächsten Moment die Tür von Dianas Zimmer fest aufschlägt und die drei zur Ruhe bringen will. Ken bleibt bei Diana im Zimmer sitzen und starrt sie hilflos an, als sie sich schlaftrunken aufrichtet und sich erst einmal überhaupt nicht auskennt, was da gerade abgeht. Sie fährt sich mit der Hand übers Gesicht und blinzelt den Koreaner an, als würde ihr das eine Antwort auf all ihre ungestellten Fragen geben. Dann aber entschließt sie sich, den Kopf einfach wieder auf ihr Kissen sinken zu lassen und so zu tun, als wäre das gerade nicht passiert. Ist wohl das Klügste bei dieser Truppe. Er legt sich den Zeigefinger auf die Lippen und deutet im nächsten Moment schmunzelnd zur Tür, um ihr zu sagen, dass sie unbedingt leiser sein muss. Selbst, wenn sie draußen gerade so einen Lärm veranstalten, wird sie zu hören sein, wenn sie so weitermacht. „Ich geb mir ja Mühe!“, keucht sie und hält sich an ihm fest. Was er da gerade mit ihr macht, hilft nicht groß dabei, leiser zu sein. Sie presst die Augen fest aufeinander und atmet tief ein, versucht dabei nun keinen Ton von sich zu geben. Taekwoon zieht seine Finger aus ihr und führt sie direkt zu seinem Mund, leckt sie ab und sieht ihr dabei direkt in die Augen. Nicht nur, dass sie gerade knallrot im Gesicht wird, nein ihr Herz schlägt auch so wild gegen ihre Brust, dass sie nicht richtig weiß, wie ihr geschieht. Sie hat keine Ahnung, warum er das gerade tut, aber bei diesem Anblick stöhnt das Mädchen, ohne das zuvor beabsichtigt zu haben. Daraufhin hebt er eine Augenbraue und lehnt sich zu ihr hinunter, um ihrem Ohr ganz nahe zu sein. Sie spürt, wie seine Hand in dem Kissen über ihr versinkt. „Magst du das, hm?“, raunt er leise, ehe er ihren Lippen gefährlich nahe kommt. „Wa-was?!“, fragt sie mit zittriger Stimme, das Gesicht noch immer hochrot. Wieder schmunzelt er. Weil er genau weiß, dass er sie damit nun in die Enge treibt und darauf hat er heute ausnahmsweise keine Lust. Langsam schüttelt er den Kopf. „Komm her.“, sagt er nun mit ruhiger Stimme. Im nächsten Moment legt er ihr seine Lippen auf die ihren und beginnt sie zu küssen. Sofort stimmt sie in diesen Kuss mit ein und schlingt ihre Arme um seinen Nacken. Noch während sie sich diesem vollends hingibt, hebt sie unterbewusst ihr Bein und presst ihm ihr Knie zwischen die Beine. Taekwoon gibt ein kurzes Brummen von sich, ehe er seine Hände direkt zu ihrem Hintern wandern lässt und ihr mit den Fingerspitzen so fest daran entlang fährt, dass er ihr ein leises Keuchen entlockt. Seine Zähne umfassen ihre Unterlippe und er beißt etwas fester zu, als er ursprünglich beabsichtigt hat. Zuvor schon hat er sich ihrer Pyjamahose entledigt, er selbst ist noch immer bekleidet. Ihre Finger suchen nach Halt und krallen sich schließlich in seine Haare, während sie nun ihr Bein um seines schlingt und ihren Unterkörper verlangend gegen den seinen presst. Er genießt es, dass sie sich ihm so hingibt, lässt seine Zunge rau an ihrem Hals entlang wandern und zieht schließlich mit der Zungenspitze ihr Ohrläppchen in seinen Mund, um sie kurz daraufhin seine Zähne spüren zu lassen. Immer wieder ertönt ein leises Keuchen ihrerseits. Es turnt ihn so sehr an, dass er selbst ein Seufzen von sich gibt. Einerseits wegen ihrer süßen Geräusche, die wohlwissend ihm gelten, aber andererseits auch weil sie mit ihren Händen gerade zum ersten Mal bei ihm auf Wanderschaft geht. Vorsichtig, aber mit einem gewissen Elan, wandern ihre Finger den Stoff seiner Ärmel entlang, seinen Bauch hinunter, bis sie vorsichtig an dessen Enden zupfen. Er hilft ihr dabei, sich davon zu entledigen und fängt ihre Lippen sofort in einem weiteren, fiebrigen Kuss, presst seinen Unterkörper verlangend gegen den ihren und streicht mit den Fingerspitzen an ihrer Wange entlang, ehe seine Hand in ihrem Nacken zur Ruhe kommen lässt und er ein weiteres Mal seinen von Boxershorts verhüllten Unterkörper gegen ihren ebenso noch bedeckten Unterleib bewegt. „Agh- Taek-woo…“ Sie ist nicht in der Lage, seinen Namen vollständig auszusprechen. Gierig lässt er alle Geräusche verstummen, die von ihr ertönen und dringt nun wieder mit seinen Fingern in sie ein. Dabei gibt sie sich größte Mühe, nicht sofort loszuschreien. Gerade noch rollt sie ihre Augen nach hinten, spürt ihren Höhepunkt immer näher und näher kommen und im nächsten Moment realisiert sie plötzlich, wie er sie auf sich gezogen hat und nun in sie eindringt. Von ihrer Unterwäsche hat er sich in Sekundenschnelle befreit und fährt nun mit seinen Händen an ihrer Hüfte entlang, um ihr Oberteil hoch zu schieben. Kaum hat er es ein wenig über ihre Brüste geschoben, leckt er gierig über ihre Nippel. Dieses Mal keucht sie deutlich lauter, weil er sie damit überrascht hat. Seine Augen blitzen regelrecht, als er sie und ihre Reaktionen genau beobachtet. Im nächsten Moment lässt er sie auch seine Zähne spüren, während er seine volle Länge letztendlich zur Gänze in sie treibt, damit sie richtig auf ihm sitzt. Es dauert nicht lange und sie hat sich an das Gefühl von ihm in ihr gewöhnt, da beginnt er sich schon zu bewegen und sie mit seinen Händen zu weisen, die er an ihre Hüfte legt. Beide atmen sie lauter als üblich, beide tun sie das im Gleichklang. Ihre Enge treibt ihn förmlich in den Wahnsinn, er rollt nun selbst die Augen nach hinten und genießt einen Augenblick lang die Art und Weise, wie sie sich unbeholfen auf ihm zu bewegen versucht. Währenddessen gehen seine Hände erneut auf Wanderschaft, kneifen sie in ihre Brüste und packen im nächsten Moment ihre Oberarme, um sie zu sich hinunter zu ziehen. Dass er aus dieser Position, da sie nun nahezu auf ihm liegt, nicht ganz in ihr versinken kann, stört ihn überhaupt nicht. Er spielt gerade viel lieber mit ihrer Zunge, schlingt bei diesem Kuss seine Arme um ihren Oberkörper und gibt sie erst wieder nach mehreren sanften Stößen frei, an denen sie beinahe erliegt. Da es ihr peinlich ist, ihm beim Sex in die Augen zu sehen, schließt sie diese und gibt sich voll und ganz dem Gefühl hin, das er in ihr verursacht. Mehrere Minuten lang geht es so weiter, dass sie ihm mit ihren Bewegungen entgegen kommt. Sie spürt seine Finger an ihrem Kinn, er hebt ihr Gesicht etwas an. „Sieh mich an.“, flüstert er zwar kontrolliert, aber seine Stimme ist durchaus schon etwas zittrig, da er seinem eigenen Höhepunkt immer näher kommt. Widerwillig öffnet sie ihre Augen und sieht ihm nun direkt in die seinen. Ihre Wangen brennen und sie weiß im ersten Moment nicht, wie sie sich richtig verhalten soll, wo er gerade nicht locker lässt. Von einer Sekunde zur anderen wechselt er die Position mit ihr, ohne sich dabei aus ihr zu entfernen. Sofort greift er nach einem ihrer Beine und bringt sie dazu, es um seine Hüfte zu schlingen, damit er nun wieder mit seiner ganzen Länge in sie eindringen kann. Es ist ein Spiel auf Zeit, denn er spürt bereits seinen eigenen Höhepunkt kommen und wie sie unter ihm zu pulsieren beginnt. Einen Augenblick lang schließt er die Augen, ehe er ihr wieder tief in die ihren blickt und den Anblick ihres erröteten Gesichts genießt. Obwohl es nicht das erste Mal ist, dass sie miteinander schlafen, verhält sie sich trotzdem noch beschämt. Zwar nimmt es ab, aber dieser unschuldige Gesichtsausdruck treibt ihn in den Wahnsinn. Er turnt ihn an, bringt ihn dazu, sie noch mehr zu wollen, sich noch tiefer in sie zu stoßen, als es überhaupt schon möglich ist. Nie hätte er erwartet, dass er jemals so verrückt nach einem Mädchen sein kann. Sie ist so unschuldiges, so zerbrechlich… Und sie gehört ihm. Nur ihm. Plötzlich überkommt das Mädchen unter ihm ein instinktives Verlangen, sich ihm entgegen zu strecken. Aus einer Intuition heraus bewegt sie ihm ihr Becken entgegen und nach mehreren holprigen Stößen, in denen er langsamer macht, weil ihm sofort klar ist, was sie hier vorhat, passen sie sich den Bewegungen des anderen an. Weil sie mit ihren Fingern an seinem Oberkörper entlang streicht, während ihre Augen seinen weiteren Bewegungen folgen, belässt er es bei den langsameren Stößen und beobachtet sie dabei neugierig. Schließlich entwickelt sich ein perfektes Zusammenspiel aus ihrer beiden Bewegungen und sie erliegen beinahe zeitgleich ihrem Klimax. Als Taekwoon kommt, stößt er ein tiefes Geräusch der Erleichterung aus. Für ihn ist es eine völlig neue Situation, dass sie ihm so offen zeigt, wie sehr sie ihn ebenfalls will. Aber dennoch hat er selbst am allerwenigsten erwartet, dass es so eine Wirkung auf ihn haben wird. Diana sitzt mit einem Schlag kerzengerade in ihrem Bett und starrt verdattert zu ihrer Zimmertür. Was ist das gerade für ein Geräusch gewesen? Das ist aus Babsis Zimmer gekommen. Sie muss tatsächlich plötzlich wieder schlafwandeln. Seit sie nach Korea gezogen sind, hat das aufgehört. Oft genug hat Diana in diversen Fachzeitschriften über dieses Phänomen gelesen. Dass es aufhört, wenn eine betroffene Person erst einmal einen längerfristigen Ortswechsel durchmacht und dergleichen. Sofort lässt sie ein Bein aus dem Bett auf den Boden sinken und will losstarten, um direkt in das Zimmer ihrer Freundin zu spazieren, um dort nach dem Rechten zu sehen. Doch es kommt ein wenig anders, als sie sich das vorgestellt hat… Kaum setzt sie einen Fuß vor dem anderen, wird sie regelrecht von Hakyeon umgerannt. Sie landet mit dem Rücken zurück auf ihrem Bett, sinkt in die weiche Matratze und blinzelt nun verwirrt in die warmen Augen des Leaders. Er kniet direkt über ihr, blickt sie verdutzt an und macht vorerst noch keine Anstalten, sich von ihr hinunter zu bewegen. Warum er sie jetzt direkt umgerannt hat, weiß er selbst nicht so genau. Ihm ist nur klar, dass er sie um jeden Preis davon abhalten wollte, rüber in das Zimmer ihrer Freundin zu spazieren. Dann läuft das Ganze eben etwas holprig ab, was soll er machen… „Was machst du da genau, wenn ich fragen darf?“, nuschelt sie mit einem überaus skeptischen Blick. „Ich?“, fragt er gespielt unschuldig nach. „Ja. Du.“, meint sie und wirft ihm einen ernüchterten Blick zu. Dass er so über ihr liegt, gefällt ihr ganz und gar nicht. Egal, wer er ist. Jedenfalls ist er nicht Jiyong und das ist schon beinahe zu viel des Guten. „Sei so gut und geh doch von mir runter, hm?“, meint sie und gibt ihm mit dem Knie einen kleinen Schubs, um ihren Worten den gebührenden Nachdruck zu verleihen. Widerwillig geht er von ihr runter, wirft ihr aber einen arg zweifelnden Blick zu. Abschätzend und vor allem darauf achtend, was sie als nächstes tun wird, schaut er ihr dabei zu, wie sie sich nun aufrichtet und rüber zur Tür geht. Da fällt ihm die optimale Ausrede ein. „Geh nicht da raus, die Kleinen schlafen endlich.“, bittet er sie – und das, obwohl er ganz genau weiß, dass die drei draußen wach sind und wohl gespannt abwarten, ob nochmal was zu hören ist – wenn sie nicht bereits an ihrer Zimmertür stehen und lauschen. Da Leo nie ein Mädchen mit in die WG gebracht hat, ist das für sie alle neuartig, aber deshalb nicht unangenehm. Lediglich dass Diana hier nichts davon weiß, was ihre Freundin da drüben macht, könnte etwas unvorteilhaft für sie alle werden. Wer weiß schon, wie sie reagiert, wenn sie rausfindet, dass Leo immer wieder mit Babsi schläft. „Aber ich muss abschließen.“, meint sie und sieht den Leader der Jungs zweifelnd an. „Sie wird schon nicht weiter schlafwandeln.“, versucht sich N aus der Schlinge zu ziehen, „Taekwoon hat einen sehr leichten Schlaf, der wird das schon mitbekommen und sie davon abhalten, dass sie zur Tür raus spaziert, vertrau mir. Außerdem sind die Kleinen ja noch draußen, die werden auch von jedem Blödsinn wach – und darum… solltest du jetzt nicht rausspazieren und abschließen. Weißt du, Hongbin kann ganz schön zickig sein, wenn er übermüdet ist.“ Eigentlich ist Leo die Zicke in der Gruppe, aber er will ihre Meinung von ihm nicht noch weiter beeinflussen. Der ist zickig, wann immer er um seinen Schlaf beraubt wird, wenn er hungrig wird, wenn man ihm zu sehr auf die Nerven geht und wenn man ihn nicht seine Musik hören lässt, wenn er gerade seine Stöpsel im Ohr hat. Also genau genommen die halbe Zeit des Tages, denn die 5 anderen Jungs in der Band sind die geborenen Nervensägen. Der Beschwichtigungsversuch wirkt schließlich und Diana gibt sich damit zufrieden. Sie legt sich ins Bett zurück und versucht zu schlafen, was ihr nach ein paar Augenblicken sogar gelingt, als der schwere Schlaf nach ihr greift. Erst am nächsten Tag denkt sie wieder an diesen nächtlichen Zwischenfall, als sie müde in die Küche stapft und nun direkt Babsi sieht, die mit einem braunen Brotkorb in der Hand Hyuk und Ravi durch den Raum schickt, damit sie Marmelade und Orangensaft holen. Sofort schmunzelt Diana amüsiert. „Und was ist jetzt so besonders daran, Butter und Marmelade auf ein Brot zu streichen?“, fragt Ken. „Probier es doch einfach und bilde dir danach dein Urteil.“, schlägt Babsi vor. „Jaja, ich probiere es sowieso.“, entgegnet er sofort zu seiner Verteidigung und stellt ein paar Gläser auf den Tisch. Babsi gesellt sich zu ihm, stellt den Brotkorb hin und Leo kommt mit den Tellern und teilt die nun auf den einzelnen Plätzen auf. Hongbin bringt die Tassen, während Hakyeon gerade aus der Dusche kommt und sich das Handtuch durch die frisch gewaschenen Haare rubbelt. „Guten Morgen.“, begrüßt Diana die Jungs und ihre Freundin, ehe sie sich auf den Weg ins Badezimmer macht, um sich dort die Zähne zu putzen. Auf dem Weg dorthin spaziert sie an Hakyeon vorbei, der ihr ein leichtes Schmunzeln zuwirft. Kaum hat Diana den Raum verlassen, geht der Leader auf Babsi zu, die gerade mit Hongbin um Messer und Löffeln für die Tassen streitet und sieht sie ernst an. „Du hast deiner Freundin nichts von dir und Taekwoon erzählt.“ Es ist keine Frage, es ist vielmehr eine Feststellung seinerseits. Für Fragen dahingehend ist er schon gar nicht mehr gut genug gelaunt, da er eine ganz üble Nacht hinter sich hat, in der er immer wieder damit beschäftigt war, auf die schlafende Diana zu achten, damit sie nicht einfach aus dem Zimmer rüber in das ihrer Freundin läuft und am Ende noch feststellt, dass Leo in deren Bett liegt. „Eh…. nein…“, nuschelt sie kleinlaut, während sich die Jüngeren zurückhaltend wegdrehen – und das, obwohl sie fast von der Neugier zerfressen werden. Aber das hindert sie sowieso nicht daran, dem Gespräch zwischen den 3 Älteren zu lauschen. „Diana weiß es nicht?“, fragt nun nämlich Taekwoon neugierig nach. Dem Mädchen fallen auf diese Frage nicht sonderlich viele Worte als Antwort ein, darum schüttelt sie einfach nur wortlos den Kopf und wendet den Blick schon beinahe beschämt zum Frühstückstisch. Leo aber scheint einerseits nicht allzu getroffen davon zu sein, doch andererseits wirkt er auch nicht allzu überrascht darüber. Babsi aber fühlt sich, als ob sie ihm eine Erklärung schuldig sei. „Es hat sich anfangs nie die Gelegenheit dazu ergeben und irgendwann… ist das dann schon länger gegangen und jetzt komme ich mir blöd vor, wenn ich es ihr erzählen würde.“ Die Jungs um sie herum enthalten sich ihrer Meinung, haben dazu aber im Allgemeinen auch nicht sehr viel zu sagen. Immerhin ist es ihre Sache, ob sie Diana davon erzählt oder nicht. Aber dennoch wissen sie alle sofort, was quasi zu tun ist; Diana davon abhalten, die Sache, die zwischen den beiden läuft, aufzudecken. „Wozu nimmt man das hier?“, fragt Hyuk nun skeptisch und hält ein stumpfes Buttermesser hoch. „Das nimmst du, um dir Butter auf das Brot zu schmieren.“, sagt Babsi, nimmt ihm das Ding aus der Hand und legt es streng neben dem Teller, der Hyuk zugeteilt ist. „Warum essen wir nicht Reis und Kimchi mit Fisch zum Frühstück?“, fragt Hyuk und zieht eine Schnute. „Weil wir in Österreich sind und du mir seit gestern in den Ohren liegst, dass ihr alle ja unbedingt unsere heimischen Speisen essen müsst.“ „Butterbrot ist jetzt aber nicht unbedingt heimisch.“, wirft Diana ein, die nach der kurzen Wäsche in die Küche zu ihnen stößt. Auf Babsis darauffolgenden Todesblick zuckt sie mit den Schultern; „Ich meine ja nur…“ Sie setzt sich direkt an den Frühstückstisch und streicht sich zwei Brote, während die Jungs um sie herum skeptisch damit beginnen, sich ihre Brote mit etwas zu bestreichen. „Bist du gestern eigentlich auf Leo gestiegen? Kann das sein?“, fragt Diana ohne vorherige Umschweife. Hyuk kaut auf seinem Brot herum, sieht dabei neugierig von Diana zu Babsi, während sich Hongbin beinahe an seinem Kakao verschluckt und Ken sein Messer beinahe hätte fallen lassen. Die anderen drei bleiben ganz cool dabei. Leo ergreift sogar das Wort für seine Freundin: „Ja, ist sie.“ Diana blinzelt den Koreaner erst ein paar Mal an. Diese provokante Zweideutigkeit in seinen Worten ist ihr nicht einmal aufgefallen. Dann zuckt sie mit den Schultern, nimmt diese Aussage einfach so hin und widmet sich weiter ihrem Frühstück; ohne zu bemerken, wie knallrot ihre Freundin gerade wird. Speziell nach Leos Antwort, die grundsätzlich ja irgendwo zutrifft, aber nun ja… wie dem auch sei. Love Equation Was genau ist Liebe? Mit dieser Frage in ihren Gedanken ist Babsi heute aufgewacht. Vor allem da das, was gestern zwischen ihr und Leo noch passiert ist so seltsam anders als sonst war. Vielleicht liegt es ja daran, dass sie sich nun wirklich in ihn verliebt hat und das keine bloße Schwärmerei mehr ist. Aber wie kann sie das herausfinden? Sie hat so etwas noch nie zuvor empfunden und fühlt sich hier gerade etwas vor vollendete Tatsachen gestellt. Etwas unschlüssig beginnt sie, im Internet zu googlen, während sie nun nach dem chaotischen Frühstück auf ihrem Bett sitzt, den Pyjama noch immer anbehalten und ihren Laptop auf dem Schoß haltend. Genau genommen ist Liebe doch eine chemische Reaktion, denkt sie sich und sieht paranoid auf, als sie hört, wie jemand ihr Zimmer betritt. Es ist Taekwoon, wer sollte es sonst sein. Immerhin hat er sein ganzes Zeug bei ihr abgeladen. Ohne sie anzusehen, weil sie ja schließlich in etwas vertieft zu sein scheint, geht er auf seine Tasche zu und wühlt darin nach einer Hose und einem Oberteil. Also senkt sie ihren Blick wieder auf den Bildschirm, auf dem eine Internetseite geöffnet ist und beginnt zu lesen. _oX Liebende können sich "gut riechen" "Ich kann dich gut riechen": Dieses geflügelte Wort hat schon so manche Beziehung besiegelt. Und tatsächlich: Der Duft von Mann und Frau beeinflusst mit, ob man sich liebt und wann man miteinander schläft. Mit "Duft" ist dabei allerdings nicht gemeint, ob sie "Chanel No. 5" auf den Hals getupft hat oder er sich ein markant-männliches Deo unter die Achseln sprüht: Es kommt auf den körpereigenen, gänzlich unverfälschten Geruch an. Start Google 08:12 Kopfschüttelnd blickt sie wieder auf und sieht plötzlich, wie sich der Koreaner unbeeindruckt aus seinem Hoodie schält und nun oben ohne in ihre Richtung blickt. Wahrscheinlich denkt er sich gar nichts dabei und obwohl sie ganz genau seine Gürtelschnalle schellen hat hören, ist sie überrascht darüber, dass sie wohl so langsam gelesen hat und er sich in der Zwischenzeit die Jeans angezogen hat. „Wusstest du, dass Verliebtsein eine Reihe chemischer Reaktionen ist?“, fragt sie und blinzelt ihn dabei voller Erwartung an, aber er gibt kein einzelnes Wort als Antwort, sondern zieht sich lediglich sein Shirt über den Kopf und sieht sie monoton an. Obwohl sie es für normal so sehr hasst, wenn er sie so ansieht, ist es ihr im Moment egal, da sie mit größeren Problemen zu kämpfen hat. Etwa, dass sie gerade knallrot anläuft, weil er da immerhin mit nacktem Oberkörper vor ihr steht und sie alle Selbstbeherrschung benötigt, die sie jetzt im Moment aufbringen kann, um nicht wie eine Perverse auf seinen Bauch zu starren. Sie kann es gar nicht fassen, dass sie gerade Mal in der Nacht zuvor genau diesen Teil seines Körpers, der sie so sehr einschüchtert, berührt hat. Freiwillig. Und total gierig, wenn sie ehrlich mit sich selbst ist. Leo weiß ganz genau, was ihr Problem ist, jetzt kennt er sie schließlich schon ein Weilchen. Trotzdem sagt er nichts und sieht sie bloß an. Einfach aus dem Grund, weil es besser ist, als während er sich hier umzieht, die Wand mit den ganzen Postern von VIXX oder den anderen Bands anzusehen. Was hat sie bloß mit seinem Oberkörper? Nicht, dass er nicht stolz darauf wäre oder dergleichen. Er steht immerhin nicht umsonst regelmäßig im Studio und hebt dort Gewichte oder geht in seiner Freizeit joggen. Wäre er kein Idol geworden, hätte er nach seiner Verletzung bestimmt wieder mit dem Fußball angefangen. Aber dadurch, dass er jetzt auf der Bühne gleichzeitig tanzen und singen muss, hat er eine Alternative zu diesem Ausdauersport und braucht ihn nicht unbedingt. Selbst wenn es hin und wieder ganz lustig wäre, mit einem Ball einfach auf ein Feld zu spazieren. „Ich hab gerade einen Bericht gelesen-“, reißt sie ihn nun aus seinen Gedanken, „- in dem steht, dass man in der Neurobiologie von Dopamin, Serotonin, Neurotrophin, Oxytocin und Testosteron spricht.“ Schon wieder sieht sie ihn so erwartungsvoll an, nachdem sie diese Worte von sich gegeben hat. Erst zieht er sich das Shirt über den Kopf, dann fährt er sich einmal kurz durch die Haare. Wo hat er nochmal sein Haargel hin gepackt? „Ich bin kein Neurobiologe.“, sagt er nun nebenbei, weil es das Diplomatischste ist, was er von sich geben kann. „Ja ich auch nicht.“, sagt sie und klappt den Laptop zu, bevor sie ihn wieder ansieht. Der Koreaner greift in der Zwischenzeit nach seinem Gel und sieht sie nun wieder an. Es kommt wohl nichts mehr von ihr, weshalb er nun fragt: „Und?“ Sie schüttelt den Kopf. „Ich weiß auch nicht.“, sagt sie. Jetzt ist es ihr peinlich, darüber zu sprechen, vor allem mit Leo. Darum ist sie nur froh, als er die Stirn runzelt und danach das Zimmer verlässt. Er wird wohl ins Bad spazieren, denkt sie sich und hopst vom Bett runter. Am besten, sie fragt Diana oder einen der anderen Jungs. Wobei Diana ihr von allen noch am nächsten steht. Ganz langsam geht sie auf ihre Freundin zu, nachdem sie ihr Zimmer verlassen hat. Die beseitigt im Moment die Reste des auf dem Tisch herrschenden Krieges von heute Morgen. Die Jungs ziehen sich gerade alle an und machen sich fertig für den Trip in die Innenstadt, denn die Mädels wollen immerhin shoppen gehen. „Diana?“ „Hm?“ Die Angesprochene ist sehr vertieft in das, was sie gerade zu tun versucht. Hyuk hat es doch tatsächlich geschafft, den Tischuntersetzer seines Tellers wahnsinnig zu verkleben, da er offenbar überhaupt nicht mit Marmelade und Butter umgehen kann. „Sieht ja ganz schön eklig aus.“, sagt Babsi und runzelt nun die Stirn. „Ist es auch.“, sagt Diana, verzieht angewidert die Nase und blickt nun zu Babsi auf. „Willst du dich nicht auch langsam umziehen? Die anderen sind alle schon fast fertig, nur du hast noch deinen Pyjama an.“ Diana weiß schließlich, wie lahm ihre Freundin morgens sein kann, selbst wenn sie innerhalb ihrer Freizeit wo hingehen. „Kann ich dich was fragen?“, meint Babsi und ignoriert die Frage vollkommen. „Eh… klar, was denn?“ „Was ist für dich Liebe?“, fragt Babsi und blinzelt Diana nun erwartungsvoll an. Für den Moment hat sie zu ihrer Muttersprache gewechselt, weil sie nicht wusste, wie sie die Frage denn ansonsten ausdrücken sollte. Diana sieht ihre Freundin etwas überrumpelt an und scheint selbst einen Augenblick lang überlegen zu müssen. Zumindest denkt Babsi das, während in ihrer Freundin tausende von wirren Gedanken durch deren Kopf fliegen. Warum fragt sie das plötzlich? Ist sie endlich Mal so richtig verliebt? Natürlich ist ihr klar, dass das bisher noch nie der Fall war. Immerhin war bis jetzt immer nur Diana die mit den wenigen ernsthaften Beziehungen. Babsi kam ihr dabei immer so vor, als wüsste sie nicht, wo sie ihr Ei hinlegen sollte. Sollte sie mit ihr ein Aufklärungsgespräch… nein, nein, nein, sie ist doch keine übertriebene Stiefmutter, außerdem ist sie alt genug und wird wohl selbst wissen, was in so einem Moment dann zu tun ist. Warum fragt sie das also? Ist es wegen Seunghyun? Wegen Yongguk kann es wohl kaum sein. Oh – vielleicht wegen Sungkyu! Ohne es selbst zu bemerken, grinst Diana ihre Freundin plötzlich völlig irre an. „Ehm… Diana?“ „Oh, ja, Tschuldige.“, sagt sie schnell, „Liebe ist für mich, wenn 2 Leute füreinander bestimmt sind. Aber warum fragst du?“ Plötzlich läuft das Mädchen, das ihr noch immer im Pyjama gegenüber steht, knallrot an. Diana kann sich daraufhin ein überbreites Grinsen nicht verkneifen. Als ob sie es gewusst hat! „Willst du darüber reden?“, fragt Diana, „Mir erzählen, in wen du dich verliebt hast?“ Babsi blickt nervös auf den Boden. „Genau genommen weiß ich gar nicht, ob ich wirklich… in denjenigen verliebt bin, weißt du.“, murmelt sie und wird mit jedem Wort leiser. „Ach komm schon.“, grinst Diana, „Hattet ihr schon ein Date? Ich krieg ja nichts mehr mit, seitdem ich nicht mehr bei euch im Loft wohne.“ „Mh… ich weiß nicht so Recht, kann man das als Dates bezeichnen…“ „Oh, also ja!“, grinst Diana breit, „Immer, wenn du so rumdrückst, überlegst du dir eine Ausrede. Ich kenn dich eben besser, als du denkst.“ Ertappt sieht Babsi durch die Küche, lässt ihren Blick über den nun ziemlich sauberen Tisch gleiten – der große klebrige Fleck natürlich ausgenommen. Plötzlich spaziert Leo aus dem Badezimmer in die Küche zu ihnen, seine Haare nun genau so aufgestellt, dass es ihr beinahe den Magen vor Nervosität umdreht. Warum fühlt sie sich plötzlich so, als ob sie sich jeden Moment übergeben möchte? „Ist es normal, dass man dann unkontrolliert knallrot im Gesicht wird?“, fragt sie nun leise. Obwohl sie noch immer Deutsch miteinander sprechen, ist sie paranoid genug, zu denken, dass Taekwoon jedes Wort versteht, was sie hier reden. „Aber du wirst doch immer knallrot, wenn du jemanden gut findest…“, meint Diana, doch Babsi fällt ihr nervös ins Wort. „Beinhaltet Verliebtsein auch, dass man sich vor Nervosität ankotzen möchte?“ Nun runzelt Diana sprachlos die Stirn. „Oder dass man immer an die Person denkt, obwohl man mit der vielleicht im selben Raum steht und Angst hat, nicht genug für ihn zu sein? Dass man sich wünscht, von ihm geküsst zu werden und wenn er es dann tut, ist man so gelähmt, dass man sich fast nicht traut, zurück zu küssen?“ Diana wirft Leo einen misstrauischen Blick zu, aber der wandert einfach ins Wohnzimmer weiter, ihn scheint es gar nicht zu interessieren, was sie hier bereden. Schließlich kann sie nicht wissen, dass er sich bloß denkt, dass die zwei schon ihren Grund haben werden, wenn sie extra in ihrer Muttersprache miteinander sprechen und er ihnen deshalb etwas Privatsphäre überlässt. „Weißt du-“, beginnt Diana und legt ihrer Freundin die Hände auf die Schultern, „So, wie du das beschreibst, ist es ein wenig extrem, aber ja, das gehört durchaus zum Verliebtsein dazu.“ „Aber-“ Ihre Freundin holt tief Luft, doch Diana übergeht das elegant. „Du hörst dich sehr eingeschüchtert an.“, versucht sie ihre Freundin aufzumuntern, „Ich weiß ja, dass es für dich nicht leicht war, nach dem was mit Yongguk passiert ist, aber das musst du endlich vergessen.“ „Das ist ja auch nicht das Problem, ich-“ „Und ich weiß auch, dass es für dich nicht leicht ist, wo du doch so lange…“ Wie formuliert sie das nun am besten. „…noch keinen nächsten Schritt gemacht hast. Das ist vollkommen okay. Weiß er denn davon?“ Nun wird ihre Freundin wieder knallrot. „D-du meinst, dass ich vor ihm noch immer eine Jung…frau-“ „Ja, genau das meine ich.“, sagt Diana und lächelt aufmunternd, „Das ist nichts, wofür du dich schämen musst – und wenn er das nicht akzeptiert, ist er genauso dämlich wie Yongguk und hat dich nicht verdient, das weißt du aber hoffentlich.“ „…ja, das…“ Babsi schluckt einen riesigen Kloß in ihrem Hals hinunter. „Und ja… er… weiß das…“, haucht sie heiser und blinzelt nun etwas nervös, da gerade Hongbin und Hyuk die Küche betreten und sich hinter ihnen zum Kühlschrank stellen und nach etwas Trinkbarem suchen. Diana runzelt die Stirn und schafft es nicht, noch länger gegen eine gewisse Neugier anzukämpfen. „Kenne ich ihn?“, fragt sie nun und versucht mit aller Macht, ein verdammt verrücktes Grinsen zu verbergen, weil ihre Freundin nun auch noch beginnt, schüchtern aber dennoch wortlos zu nicken. Wenn sie so eingeschüchtert reagiert, ist es jedenfalls jemand, der etwas mehr Erfahrung als sie selbst hat. Und wenn sie davon spricht, vor Nervosität beinahe zu kotzen... Wahnsinn, sie hat es ja ganz schön erwischt. „Geh dir doch Mal was anziehen, darüber zu sinnieren hat sowieso keinen Sinn, man muss die Gefühle auf sich wirken lassen.“, sagt Diana und wedelt mit ihren Händen, damit sie ihre Freundin aus der Küche scheucht, weil sie im Gang bereits Ken und N quatschen hört. Offenbar ist wirklich schon jeder so gut wie reisefertig, nur Babsi nicht. „Bist du von Jiyong nie eingeschüchtert?“, will Babsi wissen, setzt sich aber bereits in Bewegung. „Nein.“, sagt Diana bestimmt. Zumindest nicht mehr, seitdem sie mit N dieses eine befreiende Gespräch geführt hat, aber muss sie damit ihre Freundin jetzt entmutigen? Nicht doch. Es wird vermutlich ein Idol sein, wer denn sonst bei ihrem Bekanntenkreis. Und da ist es ganz normal, dass sie etwas eingeschüchtert ist. Zumindest in Dianas Gedankenwelt, für die es schwer genug war, ihr neues Leben zu akzeptieren. Seufzend begibt sich Babsi in ihr Zimmer und sucht sich schließlich aus ihrem Koffer Kleidung, die halbwegs zum grausig kalten Wetter, das draußen derzeit vorherrscht, passt. Gute 20 Minuten später zeigt die Uhr 10 vor 9 und sie gesellt sich zu den anderen ins Wohnzimmer, die bereits auf sie warten. Nach langem Wühlen in dem bereits leer geglaubten Kleiderschrank von Diana hat diese doch noch ein Paar Schuhe gefunden, das zum aktuellen Wetter passt. Sogar ein Paar Strumpfhosen hat sie gefunden, das sie nun unter ihrer kurzen Jeanshose trägt. Dazu hat sie sich ein weißes Oberteil mit braunen eingenähten Elementen aus Leder an den Schultern übergezogen. Die Haare trägt sie offen, hat sie aber in einer anstrengenden Prozedur nach so einer unruhigen Nacht halbwegs gebändigt, indem sie ihr Glätteisen zur Hilfe genommen hat. Babsi hat sich das Wärmste angezogen, das sie gefunden hat. Das beinhaltet eine graue Strumpfhose mit Katzengesichtern an den Knien, die sogar als kleine Taschen zu verwenden sind, ein weißes Kurzarmtop mit einem weiß-grau gestreiften Oberteil mit langen Ärmeln darüber und ein paar schwarzer Schuhe dazu. Zwar hat Hakyeon keine Jacke dabei, aber das steht auf seiner To Do Liste als erster Punkt, wenn sie alle erst die Stadt erreicht haben. Bis dahin ist er in einer schlichten blauen Jeans, niedrigen weißen Converse und einem grauen Langarmoberteil unterwegs. Während Leo, Ravi und Hyuk die Haare aufgestellt tragen, hat sich N lediglich die Haare locker gekämmt, genauso wie Ken oder Hongbin. Taekwoon und Won-sik haben beide noch so weit gedacht, dass sie ihre Lederjacken mitgenommen haben. Beide tragen sie jeweils ein Paar schwarzer Schnürstiefel zu schwarzen Jeanshosen. Ravi trägt ein grau-gemustertes Shirt unter seiner Jacke und Leo ein weißes. Ken legt es wohl darauf an, direkt in der Wiener Innenstadt erkannt zu werden, denn er hat sich ein weißes Bandshirt angezogen, dazu eine schwarze Jeans, weiße Sneakers und eine beige Jacke, an der er praktischerweise eine Kapuze für dieses Wetter hat. Allzu wasserdicht ist sie aber leider trotzdem nicht. Hongbin trägt ebenfalls weiße Sneakers, allerdings mit türkisen Elementen, die ausgesprochen gut zu seiner türkisen Jeans passen. Dazu trägt er ein weißes Shirt mit grauer Aufschrift und einer grauen Jacke, die ebenso türkise Elemente aufweist. Hyuk trägt wie die beiden Jungs mit den Lederjacken schwarze Stiefel, die geschnürt werden, dazu aber eine herkömmliche blaue Skinny Jeans und einen schwarzen Pullover. Was den Schmuck angeht, so tragen lediglich Leo und Ken in ihrer Freizeit Ringe und bloß Ken sowie N Armbänder. N trägt ein paar hübsche braune Lederbänder um das linke Handgelenk und Ken trägt ein paar bunte Bänder um beide Handgelenke. „Fertig?“, fragt Diana, die nun aus dem Augenwinkel ihre Freundin den Raum betreten sieht. Gerade hat sie sich noch die Nägel mit einem feinen, weißen Nagellack bestrichen und blickt nun auf zu Babsi. Die wippt gerade unsicher von einem Bein auf das andere, sieht an sich hinunter und zuckt unsicher mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ich brauche dringend eine Jacke. Ansonsten überlebe ich dieses sibirische Wetter wohl kaum.“ Auf ihren Kommentar hin fangen Hyuk und Hongbin zu kichern an, doch die blendet sie fürs Erste aus und konzentriert sich darauf, unruhig an ihrem Oberteil zu zupfen. „Du kannst meine Jacke haben, wenn dir wirklich kalt wird.“, schlägt Leo vor, als sie wenige Minuten später alleine im Lift stehen, weil die anderen bereits vorausgehen. Ihm ist es gleich, er redet auch neben Diana mit ihr, aber ihr scheint es verdammt unangenehm zu sein. Schließlich hat sie ihm heute einen so grenzenlos panischen Blick zugeworfen. „Eh, nei…nein danke, sonst wirst ja du krank.“, sagt sie und nuschelt etwas kaum Verständliches darüber, dass er als Idol doch nicht krank sein darf, das geht doch nicht und alles Drum und Dran. „Du vergisst, dass du bei meinem nächsten Auftritt persönlich dabei bist.“, sagt er ruhig und betrachtet sie von oben herab, weil sie ihm nur knapp bis zur Schulter reicht und relativ nahe bei ihm steht. „Also sollst du genauso wenig krank werden, wie ich. Und glaub mir, ich bin resistenter.“ Im Regen auf dem Fußballfeld rumzulaufen härtet jedenfalls ganz schön ab. „Nein, trotzdem.“, beharrt sie und richtet den Blick auf den Boden, „Ich schaff das schon, ich kauf mir dann eh gleich eine Jacke. Hakyeon braucht ja auch eine.“ „Was brauche ich?“, fragt der Leader der Gruppe, der nun den Kopf neugierig zu ihnen steckt und den Lift wieder betritt, während alle anderen bereits draußen vor dem Wohnhaus stehen und auf sie warten. „Ich dachte schon, die Lifttüren haben sich geschlossen oder dass ihr ganz andere Sachen hier drin macht.“, bemerkt er zynisch, „Was trödelt ihr so lange?“ „Er will mir seine Jacke anbieten.“, murmelt Babsi und sieht nun zu N hoch, der mit gerunzelter Stirn zwischen ihr und dem anderen Koreaner hin und her blickt. „Ja und?“ „Ich will sie nicht, er soll nicht krank werden.“, sagt sie. Hakyeon seufzt. „Herrlich, zwei Sturköpfe unter sich. Seid ihr jetzt fertig, können wir gehen?“ Leo schiebt sich inzwischen wortlos an dem Leader vorbei, weil er keine Lust auf eine solche Diskussion hat und kaum dass er draußen ist und die anderen beiden alleine zurück gelassen werden, ergreift Babsi diese Möglichkeit, um auch N mit einer Frage zu belästigen. Bisher ist sie immerhin noch nicht weitergekommen. „Sag Mal Hakyeon… was ist für dich Liebe?“ Der Älteste der 6 Jungs dreht sich mit gerunzelter Stirn zu ihr und öffnet den Mund, um etwas zu sagen, bringt aber letztlich kein einziges Wort raus. „Fragst du mich das, weil du… wissen willst, ob er dich liebt? Oder weil-“ „Weil ich glaube, dass ich mich in ihn verliebt habe.“, murmelt sie kleinlaut. Hakyeon seufzt und zieht das Mädchen in eine abrupte Umarmung. Zwar kommt es etwas plötzlich für sie, aber sie lässt ihn gewähren und erwidert die Berührung sogar etwas verwirrt. Mit einem mitleidigen Blick streicht er ihr über den Kopf, immer und immer wieder. Dieses arme Mädchen. Es wäre ein Wunder, wenn Taekwoon dasselbe fühlt. „Jemanden zu haben, für den man sorgen will.“, flüstert er dann leise, „Das ist Liebe in meinen Augen.“ „Aha okay.“, nuschelt das Mädchen gegen seine Brust, „Lässt du mich jetzt bitte wieder los?“ Sie drückt sich etwas weg von ihm. „Es ist mir unangenehm, wenn mich jemand Männliches berührt, mit dem ich…“ Schnell kriegt sie noch die Kurve, bevor sie etwas Dummes sagt, „…nicht so viel Kontakt habe.“ Stirnrunzelnd nickt er wieder. „Verstehe.“ Als er und Babsi aus dem Wohnhaus kommen, steht Diana etwas verloren zwischen der ganzen Gruppe. Sie weiß nicht so Recht, wo sie sprichwörtlich ihr Ei hinlegen soll und kommt sich im Moment buchstäblich vor wie das fünfte Rad am Wagen. Während Hyuk und Hongbin eine eigens in sich geschlossene Gruppe bilden, steht Leo abseits von ihnen allen und scheint damit zufrieden zu sein, in Ruhe gelassen zu werden. Ravi steht zwar neben ihm und gibt hin und wieder einen Satz von sich, auf den er vom anderen eine Antwort erhält, aber ansonsten hat er den Blick auf sein Handy gerichtet und scrollt beinahe unentwegt. Ken blinzelt Diana die ganze Zeit so komisch an, als würde er sie skeptisch in irgendeine Schublade einordnen wollen, aber weiß wohl noch nicht, wohin mit ihr. „Gott sei Dank.“, flüstert sie nur für sich selbst hörbar, als die anderen beiden aus dem Haus kommen. Selbst obwohl sie sich mit Ken gestern so gut verstanden hat… heute ist es ihr zumindest mehr als unangenehm, dass er sie so ansieht. Und da sie von den anderen Jungs mehr oder minder ignoriert wird, weiß sie nicht so Recht mit ihnen umzugehen. Es ist schwer – besonders für einen Außenstehenden – diese 6 Jungs in irgendwelche Boygroupklischees einzusortieren, denn das gelingt einem nicht. Selbst wo Babsi versucht hat, die einzelnen Jungs für sie zu erklären, sie wird es nicht verstehen. Zumindest anfangs nicht. Denn was selbst Babsi lernen musste ist, dass jeder dieser Jungs seine eigenen Ansichten über die anderen hat und besonders Leo ihr nicht den korrekten ersten Eindruck vermitteln konnte. Fakten sind, dass vom Älteren bis zum Jüngsten hin die eigentliche Hierarchie kaum befolgt wird. Natürlich bleiben sie bei Formalitäten und sprechen weder Leo noch natürlich N unhöflich an, aber besonders Hyuk, der Jüngste von ihnen, sagt den anderen platt ins Gesicht, wenn er etwa ihre Reden langweilig findet oder zum Beispiel ihren Haarstil nicht mag. Besonders Diana weiß, dass das für einen Maknae äußerst unüblich ist, denn etwa Seung Ri kennt sie schon lange genug und der war immer penibel höflich zu den anderen. Diese Gruppe ist so ungewöhnlich, wie sie sich auf der Bühne geben. Es gibt kein arbeitsklimatisches Gruppengefühl, sie sind eine Gruppe ungleicher Freunde, die einander genauso schätzen, als ob der jeweils andere zur eigenen Familie gehört. Wie Brüder kann man sagen. Und so sehr einer auch über die anderen herzieht – Gnade demjenigen Gott, der es als Außenstehender wagt, etwas Falsches über einen der Jungs zu sagen. Denn das Privileg ist nur ihnen selbst vorbehalten. Oft genug wurden Moderatoren schief angeschaut, wenn nicht sogar zynisch veräppelt, wenn sie auf Leo und seine schüchterne Art hingehackt haben. Es ist ihnen auch nur untereinander erlaubt, sich über Ravi und seine einzigartigen Waschgelegenheiten lustig zu machen. Ein Moderator, der dies getan hat, der interviewt VIXX nun nicht mehr gern, denn sobald die Kameras aus waren, haben sie sich so klischeehaft ungemütlich wie nur irgend möglich verhalten. Ja, es mag eine Seite sein, die alle Fans vor den Kameras zu sehen bekommen. Aber dass die Idols hinter der Kamera nie oder nur in den seltensten Fällen genauso sind, dürfte klar sein. Diana wird aus ihren seltsamen Gedanken gerissen, als Babsi an ihr vorbei spaziert und sich ihre Kopfhörer um den Nacken hängt, woher auch immer die sie im Moment hat. „Du lässt ernsthaft Musik laufen?“, fragt sie skeptisch nach. „Klar, warum nicht?“, nuschelt Babsi unschuldig und lauscht der Melodie von Infinites Before The Dawn. Daraufhin verengt Diana erst einmal misstrauisch ihre Augen. „Sag Mal, wie ist das für dich überhaupt, dass du die Jungs von Infinite jetzt persönlich kennst?“, fragt Diana, während sie sich alle in Bewegung setzen und die Jungs erst noch in sich geschlossene Gruppen bilden. „Ehm…“ Babsi blickt kurz nach vorne, zu Leo, aber das bemerkt Diana nicht – zumindest nicht, wen genau sie dabei ansieht – und dann zurück zu Diana. Plötzlich wechselt sie wieder in ihre Muttersprache, so paranoid wie sie in diesem Moment ist. „Solange ich nicht daran denke, dass Dongwoo mit mir ausgehen will und Sungkyu mich geküsst hat, ist alles gut.“, sagt sie so schnell, dass Diana kaum mitkommt. Erst nickt sie noch andächtig mit dem Kopf. Dann klappt ihr plötzlich das Kinn nach unten. „Dubitte was?!“, schreit sie auf einmal, sodass sich einen Moment lang Ravi vor ihnen beiden skeptisch zu ihnen umdreht. Sie grinst ihn unschuldig an und starrt daraufhin ihre Freundin wieder sprachlos an. „Wann?“ „Vor… Running Man…“, nuschelt Babsi kleinlaut und spürt, wie ihre Wangen zu brennen anfangen. „Das war vor einer Woche!“, ruft Diana so leise wie möglich. In ihrem Kopf explodieren bereits wieder die Gedanken und lauter Fragen, die sie aber für den Moment noch nicht stellen möchte. Dann geht sie in ihren Gedanken sofort die After Show Party nochmal durch. Oder zumindest die einzelnen Wortfetzen, an die sie sich jetzt im Nachhinein noch etwa erinnern kann. „Du bist aber vielleicht verklemmt. Weiß Babsi denn, wer deine Freundin ist?“ „Wenn sie es dir nicht gesagt hat, wird sie dafür ihren Grund haben.“ „Wow, dann führen die ja eine richtige Beziehung.“ „Hatte sie … ihr erstes Mal…?“ Es sind wirklich nur einzelne Sätze und ihr ist bewusst, dass dazwischen wohl einige große Lücken herrschen, aber sie hatte bisher keine Gelegenheit, das auszubügeln. Vielleicht sollte sie Mal mit Jiyong darüber reden. Der weiß bestimmt mehr darüber. So wie sich das nach ihren Erinnerungsfetzen anhört, kann es Seunghyun sein. Aber auch Sungkyu, wenn sie den geküsst hat. „War er schön?“, fragt Diana vorsichtig und zieht die Aufmerksamkeit ihrer Freundin auf sich. „Was?“ „Euren Kuss meine ich.“, sagt Diana leise. Babsi starrt sie nur sprachlos anstarrt und im ersten Moment nicht so Recht weiß, was sie darauf sagen soll und ihr Handy spielt in der Zwischenzeit auch bloß jeden nicht so ruhigen Song von Infinite auf und ab. Da ist sie ja Mal gespannt, ob später noch was anderes dazu kommt. „Hast du …für ihn Gefühle?“, fragt sie nun unverblümt, aber dennoch in ihrer Muttersprache, denn sie will ja trotz allem nichts vor allen Jungs breittreten. „Schon ein wenig, ja.“, sagt Babsi unsicher und richtet den Blick wieder zum Boden. Diana seufzt mitleidig. Sie weiß doch, wie verwirrt Babsi sich fühlen muss. Und sie hat sich schon immer um die Probleme anderer angenommen, um sich nicht mit den eigenen konfrontieren zu müssen. Außerdem ist diese Ausgangssituation so viel besser als mit Yongguk oder einem dieser Jungs, die nur an einem solch bitteren Dating interessiert wären. Sie muss ihre Freundin unbedingt ablenken. Die wird wahrscheinlich deshalb so verwirrt sein, weil sie nicht in Seoul bei dem Jungen sein kann, in den sie verliebt ist. Zur selben Zeit in Seoul, es ist gerade später Nachmittag. „Wie, sie hat sich schon wieder eine neue Telefonnummer zugelegt?“, fragt Jiyong ernst und ballt dabei seine Hand zu einer Faust, während er mit der anderen fest sein Handy umklammert hält. „Es… tut mir Leid, wir konnten sie bis dato noch nicht lokalisieren, mit den ganzen Prepaid Handys, die sie verwendet, ist das auch nicht allzu leicht, müssen Sie verstehen, Herr Kwon.“ „Sie verstehen doch aber sicherlich, dass ich nicht umsonst ein ganzes Vermögen dafür bezahle, damit Sie diese Wahnsinnige finden.“, herrscht Jiyong den Privatdetektiv am anderen Ende an. „Natürlich, ich-“ Ungeduldig fällt ihm der Sänger ins Wort: „Ich will nicht, dass meine Freundin weiterhin belästigt wird, hören Sie? Decken sie endlich auf, wo sich diese verrückte Stalkerin befindet, damit sie verhaftet werden kann und Diana nicht mehr belästigt!“ Im nächsten Moment legt er wutschnaubend auf und starrt sein unruhiges Spiegelbild an. Jetzt, wo ihn seine Beine schon von alleine in das Badezimmer getragen haben, kann er sich auch gleich kühles Wasser ins Gesicht spritzen. Diese ganze Thematik geht ihm an die Nieren. Aber es wundert ihn, dass seine sonst so paranoide Freundin nicht einmal an dem Tag, als tote Falter in ihrer Tasche lagen einen Verdacht geschöpft hat. Oder dass er so spontan mit ihr einen Kurzurlaub gemacht hat, während überall in seinem Apartment geheime Überwachungssysteme installiert wurden, nur damit sie keine Panik hat und weiterhin ruhig schlafen kann. Für normal ist er kein so anhänglicher oder überaus sanfter Freund, wie er sich Diana gegenüber bisher gibt. Aber dummerweise hat sie eine sehr aufdringliche Stalkerin seit Beginn ihrer Beziehung. Und diese gilt es im Moment los zu werden. Seunghyun lässt sich auf seinen Rücken fallen und starrt schwer atmend die Decke seines Schlafzimmers an. Jetzt, wo er für die nächsten paar Tage alleine in seinem Loft ist, hat er seine Freundin zu sich nach Hause eingeladen. Ob das eine gute Idee war, wird sich noch rausstellen, aber seine kleine Mitbewohnerin wird wohl nicht übertrieben verletzt reagieren, wenn sie nach Hause kommt. Dennoch… was ist das zwischen ihr und diesem Leo überhaupt? Er ist sich sicher, spätestens nach dem Blick, den Sungkyu während der After Show Party aufgesetzt hat, dass er nicht der einzige ist, der sich das fragt. Selbst der sonst so gefühlskalte Jung Taekwoon kann nicht nur das Eine von ihr wollen, wo er doch als ihr zumindest bis dahin bester Freund wissen muss, wie sie zu dem Thema steht. Andererseits hat sie ja nach ihren eigenen Worten darauf bestanden, dass sie das selbst möchte. Vielleicht sollte er sich mit Sungkyu einmal auf einen Kaffee treffen und da mit ihm über das Ganze reden. Sungkyu sitzt mit Dongwoo und Hoya auf der Couch in deren WG und sinniert bei der wohl tausendsten Wiederholung einer gewissen Fernsehsendung darüber, was er und Dongwoo eigentlich neuerdings für ein gemeinsames Problem haben. Dass dabei eine ganze Menge Soju im Spiel ist, sollte vielleicht außen vor gelassen werden. „Was soll denn ich sagen, ich bin doch auch in sie verknallt. Nur durfte ich sie bisher nicht knutschen, wie du.“, murmelt Dongwoo und gibt damit zum ersten Mal seit langem richtige Eifersucht zu. Hoya blickt zwischen ihm und seinem Leader hin und her und schüttelt nur erstaunt den Kopf. „Ach komm, du hast doch auch ständig irgendwelche One Night Stands und meinst das doch gar nicht ernst.“, rügt ihn sein Leader im nächsten Moment. Dongwoo beginnt, wie irre zu lachen. „Nur weil ich kein solcher Weichling wie du bin, heißt das nicht, dass ich sie verschreckt hätte.“, murmelt er etwas verbittert, „Ich hab mich nur aus Respekt vor dir zurückgehalten und das weißt du.“ Nun runzelt Hoya die Stirn, hält sich aber weiterhin aus dem Gespräch raus. Er für seinen Teil ist nicht einmal annähernd so betrunken wie die anderen beiden. Eigentlich ist das, was hier gerade passiert, nur zum Lachen. Wann waren die beiden denn schon jemals in dasselbe Mädchen verknallt? Sungkyu steht doch sonst immer nur auf so süße, unbeholfene Mädels und Dongwoo immer nur auf die taffen, schlagfertigen, die sich nur schwer knacken lassen. Wie CL etwa von 2ne1. Die hat er ja nach allen Regeln der Kunst verführt und dann wie eine heiße Kartoffel fallen lassen. Also ist er auch nicht besser als Taekwoon oder Seunghyun. Aber genauso fair wie alle beide. Denn die 3 können den Mädchen im Vorhinein so oft sie nur wollen sagen, dass es nur für das eine Mal ist, die Mädels akzeptieren es am Ende doch nie. Da Sungkyu genauso wie Hoya kein Interesse an solchem Gedate haben und nur längere Beziehungen eingehen, haben sie die Probleme schließlich nicht. „Wie lange ist es her, dass du das letzte Mal eine hattest?“, fragt Sungkyu betrunken. „Zu lange.“, nuschelt Dongwoo, „Seitdem sie mich von der Seite angebrüllt hat, hatte ich irgendwie keine Lust mehr auf sowas. Warum bringt sie nur unser aller Leben so durcheinander?“ „Tz… Frag doch mich mal.“, nuschelt Sungkyu nur und schüttelt kurz mit dem Kopf, ehe er mit seinen bereits glasigen Augen die grüne Glasflasche fixiert und einen weiteren, großzügigen Schluck nimmt. „Nimm sie ihm weg.“, sagt Dongwoo ernst. „Was?“, fragt der Leader verblüfft – gleichzeitig mit Hoya, der die gerade vernommenen Worte nicht glauben kann… oder es zumindest nicht will. „Du hast mich schon gehört.“, sagt der Rapper ernst und fixiert die kahle Wand vor sich, „Nimm sie ihm weg. Sonst tu ich es.“ Beide starren sie ihn sprachlos an. Sie haben bisher noch nie so egoistische Worte von Dongwoo gehört und dann so etwas? Er ist doch in der ganzen Band derjenige, der am selbstlosesten ist und in seinem ganzen Leben keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte. „Dieser Leo hat sie nicht verdient. Wenn du sie ihm nicht wegnimmst, tu ich es.“, scharrt Dongwoo und nippt nun selbst am Soju, während er nun von der Wand zu Hoya blickt, „Und wenn ich dabei mit unfairen Mitteln spielen muss. Ist mir egal. Ich will sie und wenn du sie nicht nimmst, dann lass ich nicht aus Respekt meine Finger von ihr.“ Sungkyu starrt nun ebenso wie Hoya mit offenem Mund den Rapper an, der gerade Feuer und Flamme für seine eigene Idee ist. Die Frage, ob er das ernst meint, erübrigt sich damit zumindest. „Sein Eis mit jemandem zu teilen.“, meint Hyuk beinahe schon todernst und blinzelt Babsi mehrmals an. Sie starrt ihn über den Ständer mit den ganzen Jacken hinweg sprachlos an und öffnet den Mund, um eine Antwort darauf zu formen, weiß aber nicht was sie großartig dazu sagen soll und klappt ihn schließlich wieder zu. Das ist also das, was für Sanghyuk Liebe bedeutet. Was für eine dämliche Umschreibung. Er zuckt schließlich mit den Schultern und wandert nun weiter in die Herrenabteilung, während von der anderen Seite die aufgeregte Stimme von Hakyeon durch den Laden dringt. Für sich selbst hat er längst eine Jacke gefunden, jetzt will er unbedingt Diana die verschiedensten Oberteile andrehen und bringt sie tatsächlich dazu, für ihn eine kleine Modenschau einzulegen. Während sie ihre beste Freundin und den Koreaner so dabei beobachtet, fragt sie sich insgeheim, ob er nicht vielleicht ein kleines Bisschen schwul ist und verzieht unsicher die Augenbrauen. „Tsch.“, kommt es neben ihr. Irritiert dreht sie den Kopf zur Seite und blickt nun Ravi ins Gesicht. „Was ist?“, fragt sie. „Mit mir nichts. Du starrst wie eine Leiche durch das Geschäft.“, sagt er. Nun schüttelt sie den Kopf. „Gar nicht, ich frag mich nur…“ Ihr fällt auf, dass Leo nun neben Ravi steht und sie wortlos ansieht, nachdem er einen Blick auf die hellblaue Jacke in ihrer Hand geworfen hat. „Teilen wir uns ein Eis?“, fragt sie plötzlich wie aus der Pistole geschossen und lässt für den Moment Ravi links liegen. Leo runzelt verdutzt die Stirn und sieht sie an. „Draußen ist es total kalt.“, sagt er monoton. Er würde sich ja einen Kaffee mit ihr teilen, aber sie mag keinen Kaffee. Und er keinen Kakao. Ernüchtert kaut sie auf ihrer Unterlippe und nickt mehrmals. „Dann nicht.“, sagt sie und dreht sich zur Seite, um nun in der Kleidung zu wühlen, die auf einem Tisch gefaltet liegt. Verschiedene Shirts, die allesamt ganz furchtbar aussehen und für die sie definitiv noch etwas zu jung ist. Aber sie kann im Moment jede Ablenkung brauchen, die sie irgendwo finden kann. Ravi sieht ihr mit gerunzelter Stirn nach und wirft dann Leo einen Blick zu. Schon süß, wie sie da gerade mit rotem Gesicht wegspaziert ist. Und die Art, wie Leo ihr gerade nachschaut, sagt auch einiges aus. „Ohhh, zwischen euch beiden wird’s ernst, nicht?“, fragt er und beginnt blöd zu grinsen. Der Angesprochene wirft nun ihm einen Blick zu, sagt zwar nichts, sieht ihn aber auch nicht böse oder sonst wie unangenehm an. Er dreht sich zur Seite und folgt ihr mehr oder minder unauffällig, Ravi tut es ihm im nächsten Moment gleich und Ken hängt sich einfach an ihre Fersen. Diana hat in der Zwischenzeit ein zur Temperatur überhaupt nicht passendes Sommerkleid anprobiert. Sie steht vor der Umkleidekabine und dreht sich gerade um die eigene Achse, während N aufgeregt in die Hände klatscht und sie so breit angrinst, als ob sie das Kleid gerade für ihn kaufen würde. Soll sie sich im Moment wie eine lebende Puppe vorkommen? Nicht, oder…? „Woah, sieht ja heiß aus.“, hört sie es plötzlich von rechts. Und alleine deshalb, weil die Worte in Koreanisch gesprochen wurden, weiß sie, dass es einer der Jungs ist – selbst wenn sie die Stimme nicht sofort zu einem Gesicht zuordnen kann. Als sie einen skeptischen Blick in die Richtung wirft, sieht sie sofort dem Jüngsten in die Augen. „Du hast den richtigen Körper für solche Kleider, aber da darfst du ruhig noch mehr Bein zeigen.“ Sie spürt, wie ihre Wangen etwas zu brennen beginnen. Das kann dieser halbe Teenager doch wohl kaum ernst meinen. Wie alt ist der überhaupt? Der muss doch… 18 sein…? Oder 17? Oh Gott. „Danke.“, presst sie über ihre Lippen, während sie sich alles andere als Wohl unter seinen Blicken fühlt. Es ist zwar nicht so, als ob er sie gerade mit seinen Augen auszieht, aber irgendwas stört sie. Vielleicht, weil er so verdammt unverhohlen ist. „Ich schwöre, ich muss mir unbedingt eine ältere Freundin suchen.“, hört sie ihn zu seinem Leader sagen, als sie den Vorhang zuzieht, um sich wieder umzuziehen. „Die haben immer die schönsten Körper, wenn sie schon über 20 sind.“ N kichert leise. „Du hast vielleicht Probleme. Werd erstmal erwachsen. Hast du deine Pubertät überhaupt schon hinter dir?“ „Ich sprühe vor Hormonen, die müssen doch irgendwo hin.“, antwortet der Jüngere wieder und Diana hört förmlich, wie schief er dabei grinst, als er das sagt. Wortlos starrt sie ihr Spiegelbild an, schneidet damit eine leicht angewiderte Grimasse und schüttelt den Kopf. Dann schlüpft sie mehr oder weniger elegant in ihre Hose rein. „Du und deine Hormone. Wenn du dir eine Ältere suchst, dann kriegt die maximal Rückenschmerzen, weil du sie so rannimmst wie ein junges Karnickel.“, kommt es von jemand drittes, den Diana ebenfalls nicht anhand der Stimme erkennt. Das Gespräch nimmt gerade Ausmaße an, die ihr vollends unangenehm sind und ohne dass es ihr wirklich bewusst ist, schlägt sie die Stirn mehrmals gegen den Spiegel. Warum zum Teufel hat sie sich bereit erklärt, die ganze Band in ihrem Urlaub zu ertragen? Das sollte doch ein Urlaub werden und kein pubertärer Ausflug, bei dem bloß über Sex gequatscht wird… Sind Jungs denn immer so? „Hör auf, so schmutziges Zeug zu reden, Jae-hwan!“, schimpft der Leader und wirft Ken ein ungetragenes Shirt entgegen, „Schäm dich!“ „Was, wenn Hyuk sowas redet, ist es okay, aber wenn ich was sage dann nicht?!“ „Bist du in der Pubertät oder er?!“, ächzt N wild. „Mit 18 ist man doch lange nicht mehr in der Pubertät.“, sagt plötzlich Babsi und Diana starrt nun mit weit aufgerissenen Augen den noch immer vor ihr hängenden Vorhang an. Redet sie jetzt bei diesem Gespräch auch noch mit oder wie darf sie das verstehen? „Nein, aber zum Knuddeln ist man dann noch immer.“, grinst Hyuk dämlich, als Diana nun fertig angezogen den Vorhang öffnet und etwas verstört aus der Kabine tritt. Das laute Gelächter von Myungsoo und Sungyeol dringt durch die WG der 7 Jungs. Da der Jüngste, Sung-jong noch keine 21 ist und damit die Volljährigkeit noch nicht erreicht hat, bekommt er keinen Alkohol. Genau genommen ist das auch der Grund, weshalb selten bei ihnen in der WG getrunken wird, aber heute haben Sungkyu und Dongwoo damit angefangen und haben sich mittlerweile so sehr zugebechert, dass man sie für heute schon komplett vergessen kann. Und plötzlich wird – wie sollte es anders sein – über alte Frauengeschichten geredet. „Wie willst du das anstellen, willst du ihr weiß machen, dass du noch Jungfrau bist?“, lacht Sungkyu los. „Klar, er, der alleine in der High School mit 26 verschiedenen Mädchen ausgegangen ist.“, lacht Woohyun. „Oh Gott, das schon wieder.“, meint Dongwoo und rollt mit den Augen. „Komm schon, das Gerücht hast du damals in den Raum gestellt.“ „Aber es kommt doch hin.“, meint Hoya schmunzelnd, „Also tu nicht so.“ „Selbst wenn es hinkommt, muss das die ganze Welt wissen?“, fragt Dongwoo und lacht heiser. „Ich weiß nicht, mir gefällt der Gedanke nicht, dass du sie ihm ausspannen willst.“, sagt Sungkyu nun mit ernster Miene. „Dann mach du es.“, sagt Dongwoo nun ernst und starrt seinen Leader so düster an, wie man es von dem Rapper nur aus den Musikvideos kennt, wenn er den Bösen spielen muss. „Ja und… wie bitteschön?“, fragt Sungkyu stirnrunzelnd. Dongwoo rollt kaum merklich mit den Augen. „Ja wie wohl. Sei süß zu ihr, bring sie dazu, dass sie sich hoffnungslos in dich verknallt und dann schlaf mit ihr.“ „Wa- ich kann nicht einfach mit ihr schlafen, wenn sie einen Freund hat, spinnst du?!“ „Ich würde.“, sagt er beinhart und fixiert wieder die Wand gegenüber. Hoya und Myungsoo starren ihn nun mit gerunzelter Stirn an, während ihm das völlig gleichgültig zu sein scheint. „Das wirst du nicht tun.“, mahnt ihn sein Leader, „Du wirst nicht einfach mit ihr schlafen. Weißt du, wie sehr du sie damit verletzen wirst?!“ Der Rapper blickt von der Wand zu seinem Leader, starrt ihn monoton an und öffnet die Lippen, um etwas zu sagen. Aber an seiner Miene ändert sich im Augenblick nichts. „Du mit deinem Gefühlszeug. Das musst du bei sowas außen vor lassen. Davon kannst du ihr dann genug geben, wenn sie erstmal deins ist.“ „Warum soll das funktionieren?“, fragt nun Hoya mit noch immer gerunzelter Stirn nach. Nun dreht der Gefragte seinen Blick zum zweiten Rapper und antwortet: „Überleg doch mal. Ihr erstes Mal hat sie hinter sich, kein Grund mehr, groß einfühlsam zu sein.“ Hoya schnaubt amüsiert. „Schon, aber deswegen brauchst du jetzt auch nicht hergehen und sie über den nächsten Tresen legen und sie vögeln.“ „Tu ich doch nicht. Ich werde nach wie vor freundlich zu ihr sein und sie dazu bringen, dass sie von selbst zu mir kommt. Dazu muss ich sie über keinen Tresen legen.“ „Und wie bitteschön willst du das anstellen?“, will jetzt Myungsoo wissen. Das ganze Bild passt in seinem Kopf einfach noch nicht zusammen, selbst wenn ihm sowie den anderen Bandmembern klar ist, dass sich Dongwoo bisher nur aus Freundlichkeit gegenüber Sungkyu zurückgehalten hat. Und wenn er seinem Leader einen Blick zuwirft, kaut der gerade nachdenklich auf seiner Unterlippe, nichts weiter. „Wie wohl.“, grinst Dongwoo wissend und lehnt sich etwas gegen die Rückenlehne des Sofas hinter sich, ehe er seine Hände verschränkt. „Ich schleich mich von hinten an.“ Die Jungs werfen ihm verschiedene Blicke zu. Skeptische Blicke, überraschte Blicke, amüsierte Blicke. Sungkyu hingegen starrt nachdenklich die leeren Glasflaschen auf dem Wohnzimmertisch an. „Okay, Deal.“, sagt er plötzlich. Nun starren die Jungs ihn an, teils sogar mit offenen Mündern. „Eh?!“, meint Hoya. Das kann nicht sein Ernst sein! „Deal?“, fragt Dongwoo skeptisch nach. „Du versuchst es auf deine Art, ich auf meine. Wenn einer von uns gewinnt, lässt der andere aber die Finger von ihr.“, meint der Leader ernst. „Okay.“, sagt Dongwoo mit nüchterner Stimme, ehe sich die beiden mit todernsten Blicken in die Augen sehen. Mit offenem Mund starrt Hoya von einem zum anderen. Was zum Teufel. „Soll ich vielleicht das Haarband kaufen?“, fragt sich Diana laut, „Oder eher den Haarreifen dort drüben?“ „Beides steht dir sicher gut.“, sagt Hongbin höflich und reicht ihr beide Stücke, weil er ansonsten in dem Laden für Mädchen nicht viel anfangen kann. Hyuk und Babsi sind auch im Laden. Die anderen sind draußen geblieben und schlagen die Zeit tot, indem sie sich im Starbucks gegenüber ein paar Getränke kaufen. „Komm, probier den hier an.“, hört sie Hyuks Stimme von der anderen Seite, der mit Babsi offenbar gerade sämtliche Ringe durchprobiert. Kurzerhand zieht sie sich das Haarband über den Kopf und sieht sich damit in den Spiegel. Aus dem Augenwinkel kann sie gerade noch Leo sehen, der mit einem Café Latte in der Hand in den Laden schlendert und dabei unbeirrt am Strohhalm schlürft, der im Becher steckt. „Steht mir das wirklich?“, fragt sie unsicher und betrachtet sich skeptisch, „Ich weiß nicht so.“ Hongbin räuspert sich. ER will keinesfalls unhöflich sein, selbst wenn es ihr nicht steht. „Gefällt es dir denn?“, fragt er diplomatisch nach. „Gefallen schon, aber ich weiß nicht, wie es an mir aussieht…“, nuschelt sie und dreht den Kopf etwas zur Seite, um zu sehen, ob das etwas an der Perspektive ändern wird. „Das sieht scheiße aus.“, kommt es plötzlich von der Seite. Entsetzt öffnet sie den Mund und starrt nun Hyuk sprachlos an. Hat er das gerade wirklich gesagt? Wie ein Unschuldslamm starrt er sie aus seinen großen, rehbraunen Augen an. Als hätte er diese Worte gerade gar nicht von sich gegeben oder ihr stattdessen vielleicht sogar ein Bonbon angeboten. Frustriert durch die Nase atmend legt sie das Haarband ins Regal zurück, während Hongbin vor Scham etwas rot anläuft im Gesicht. Diana dreht sich um, will sich an Hyuk vorbeischieben, bleibt dabei aber fast am nächsten Regal hängen. Nicht etwa, weil er und sie zusammen so viel Platz im Gang benötigen. Nein, eher deshalb, weil sich ihr gerade ein ganz seltsames Bild bietet. Leo steht neben Babsi, die nach wie vor Ringe anprobiert und hat ihr gerade einen an den Finger geschoben. Das ist ja noch nicht schlimm; schlimm ist, dass sie dabei knallrot angelaufen ist und schüchtern seinem Blick ausweicht. Diana weiß ganz genau, was das zu bedeuten hat. „Hyuk. Hyuk!“ „Was?“ „Warum bist du so unglaublich frech zu mir?“, fragt sie etwas lauter als nötig und erntet dabei das, was sie wollte. Leos Aufmerksamkeit. Babsi sagte doch, dass er die Jungs alle unter Kontrolle hat. „Bin ich… nicht.“, nuschelt der Jüngste nun etwas kleinlaut, weil er genau weiß, worauf sie anspielt. „Doch, warst du.“, sagt sie und stolziert erhobenen Hauptes an ihm vorbei zum Ausgang raus. Vorher aber vergewissert sie sich noch, dass ihr Leo auch folgt – und der tut es. Mehr oder minder. Eigentlich folgt er Hyuk, den er gerade im Nacken packt, um ihn zur Rede zur stellen, was er jetzt schon wieder angestellt hat. Unter einem gewissen Lärmaufgebot verlassen die 3 den Laden und Babsi steht noch immer unschlüssig am Ringständer. Hongbin, der sich jetzt etwas verloren vorkommt, gesellt sich zu ihr. „Kannst du dich nicht entscheiden?“, fragt er freundlich. „Nein. Am liebsten würd ich die alle nehmen, aber wann trag ich die denn schon…“, murmelt sie und blickt nachdenklich von einem zum anderen. „Schau, der hier gefällt mir gut.“, sagt sie und zeigt ihm einen silbernen Ring mit einem Herz drauf. „Aber der hier auch.“, sagt sie und hält einen Ring mit einem Pfeil hoch. „Und was ist mit dem?“, fragt er und deutet auf den Ring, der aussieht wie eine um den Finger geschlossene Feder, den sie gerade an der rechten Hand trägt. Sie errötet wieder etwas, als sie seinem Finger mit den Augen folgt. „Der gefällt Taekwoon.“ „Dir auch?“ Wortlos nickt sie. Und zwar so schnell, dass ihr davon eigentlich schwindelig werden müsste. „Dann nimm ihn, du trägst ihn ja immerhin schon an der Hand.“, grinst er amüsiert. „Ja, weil er ihn mir angesteckt hat…“, nuschelt sie und legt die anderen beiden zurück auf die kleine Ablage. Danach richtet sie ihren Blick zum Koreaner. „Sag Mal, was ist Liebe für dich?“, fragt sie nun auch ihn. Er ist etwas überrascht von diesem plötzlichen Themawechsel, weiß aber als einziger bisher sofort eine Antwort auf diese Frage, ohne davor groß überlegen zu müssen: „Seelenverwandtschaft.“ „Hm.“, sagt sie und blinzelt ihn ruhig an. Hongbin hält ihrem Blick stand und neigt den Kopf etwas schief. Plötzlich wird ihr eine Mütze aufgesetzt und sie zuckt erschrocken zusammen. Es ist Hyuk, der wie aus dem Nichts wieder im Laden aufgetaucht ist. „Warum fragst du alle danach, was Liebe ist?“, will er wissen. „Weil… so eben.“, nuschelt sie und zieht sich die Mütze vom Kopf, um sie anzusehen. Die hat Katzenohren. Er selbst setzt sich gerade eine mit Bärenohren auf und Hongbin bekommt eine mit Hasenohren aufgesetzt. Verdutzt blickt sie zwischen den beiden hin und her, während ihr Sanghyuk wieder die Mütze aus der Hand nimmt und sie wieder auf ihren Kopf setzt. „Kauf das, wir müssen unbedingt solche Mützen haben.“, verlangt er. Babsi wirft ihm einen ernüchterten Blick zu. Klar, sie darf jetzt zahlen, weil er keine Euros eingesteckt hat. Gerade steckt sie ihre Geldbörse wieder weg, da meint der Maknae völlig nebenbei: „Dankeschön. Übrigens, man hat euch gestern gehört.“ Dem zweiten Koreaner entkommt ein lautes Lachen, als sie aus Schreck direkt ihre Geldbörse fallen lässt und dem Maknae einen irren Blick zuwirft. „Hat man nicht.“, keucht sie entsetzt. „Hat man.“, bestätigt Hongbin nun leise kichernd. „Fragst du alle, weil der Sex so gut ist und du dir nicht sicher bist, ob du einfach nur scharf auf den Sex bist oder weil du wirklich verliebt bist?“, fragt Hyuk neugierig. „Sex kann sich besser anfühlen, wenn Gefühle dabei sind.“, sagt Hongbin neben ihnen. „Du red nicht mit, Jungfrau.“, scharrt Hyuk, ehe er ihm keck die Zunge zeigt und Hongbin nun peinlich berührt lachend den Kopf senkt, weil er gerade selbst rot anläuft. Völlig irritiert starrt das Mädchen nur zwischen ihnen beiden hin und her und hat keine Ahnung, was sie da großartig dazu sagen soll. Also stapft sie kurzerhand einfach nach draußen zu den anderen, wo sie skeptische Blicke von den Passanten wegen ihrer Mützen ernten und der restlichen Gruppe nun nachdackeln. Es geht in ein weiteres Bekleidungsgeschäft, denn Diana hat in der Auslage eine hübsche Jeans gesehen, die sie unbedingt probieren und kaufen will. Keine 5 Minuten dauert es und die nächste Rangelei zwischen den Jungs entsteht, während Diana hier ihr bestes gibt, die nervigen Gespräche nicht mitzuhören und an etwas anderes zu denken. Einhörner und bunte Wiesen zum Beispiel. Wenn es doch bloß auch so gut funktionieren würde, wie sie es gerne hätte. „Ich schwöre, das passt sicher gut zusammen.“, versucht Ravi nämlich gerade Babsi einzureden, dass sie um jeden Preis die grellgrüne Hose zu dem blauen Shirt anprobieren soll. Schwer seufzend stellt sie sich in die nächste Umkleidekabine und probiert es an, nur damit dann alle zu ihrer Überraschung feststellen, dass es wirklich gut zusammenpasst. Nachdem sich Diana schon fest entschlossen hat, diese Hose auch zu kaufen, geht es weiter zu Oberteilen. Babsi scheint ebenfalls nach etwas zu suchen, denn sie schlendert gefolgt von Ken und Leo durch den Gang. Als sie bei einem Tisch mit mehreren guten Teilen stehen bleibt, wirft sie einfach Mal frech ihre Jacke über Leos Schulter und beginnt zu wühlen. Ken, der dieses Schauspiel amüsiert beobachtet, während Babsi nun von einem Tisch zum nächsten hoppst, wirft ihm ebenfalls seine Jacke über, die er vorhin beim Reingehen ausgezogen hat. Leo wirft dem Sänger einen düsteren Blick zu. „Was bin ich, dein Kleiderständer?!“, fragt er scharf und schnappt beide Teile, um sie dann über Kens Kopf zu werfen, wodurch die zwei Jacken nun sein Gesicht verdecken. Die Zeit vergeht, ein paar Fotos werden gemacht, während die Mädchen oder manchmal auch die Jungs Klamotten anprobieren und die Gruppe beschließt nach mehreren Stunden anstrengendem Shoppen, etwas essen zu gehen. Österreich hin oder her, Ken und Ravi beginnen zu jammern, dass sie etwas Asiatisches zu essen wollen und so setzen sich die 8 kurzerhand in ein Running Sushi Restaurant; das erste, das sie finden. Da sie 2 komplette Tische belegen, teilen sie sich direkt nebeneinander auf. Auf dem ersten Tisch, wenn sie vom Eingang des Restaurants aus kommen, setzen sich Hyuk ans Laufband und Hongbin neben ihm, N ans Laufband gegenüber von Hyuk und Diana neben ihm, die somit gegenüber von Hongbin sitzt. Am zweiten, ganz letzten Tisch bevor es zum Personaleingang geht, setzt sich Babsi ans Laufband und Ravi neben sie, Leo gegenüber von Babsi ans Laufband und Ken neben ihm. Ravi sitzt Rücken an Rücken mit Diana, Babsi hingegen mit N. Babsi schiebt immer wieder Ravi Essen zu, das sie nicht weiter möchte, während sich Diana prächtig mit den anderen unterhält. Bei der nächsten Gelegenheit, als Leo eben auf die Toilette verschwindet, fragt Babsi im Flüsterton die beiden Jungs an ihrem Tisch, was für diese denn Liebe bedeutet. Nur dass sie genauso klug ist, wie vorher. Während Ravi noch halbwegs romantisch Romeo & Julia zur Antwort gab, hat Ken das Mädchen mit seiner Antwort ernüchtert, dass es mathematisch betrachtet doch eine Gleichung sei. Na super, da kann sie sich doch gleich erhängen. Zum ersten Mal, seitdem sie mit den Jungs unterwegs ist, scheint sich Diana ein wenig besser in die Gruppe einzugliedern. Anfangs dachte sie noch, dass die Jungs sie ausschließen, aber je länger sie hier sitzt und mit ihnen über unsinnige Dinge diskutiert, wie etwa warum denn das Laufband in diese und nicht die andere Richtung rollt, desto mehr wird ihr bewusst, dass die Jungs nur dann solche in sich geschlossene Gruppen bilden, wenn man sich selbst ins Abseits stellt. Schnell lernt sie Hyuk zwar als vorlauten Bengel, aber äußerst aufrichtigen Jungen kennen, der immer sagt, was ihm in den Kopf schlägt, egal wie böse es auch klingen mag. Dafür verträgt er es selbst äußerst gut, wenn man ihm die ehrliche Meinung platt ins Gesicht sagt. Hongbin ist ein sensibler, gefühlvoller Typ, der immerzu grinst und dabei wahnsinnig niedliche Grübchen bekommt. Das mit den Grübchen wusste sie aber schon vorher; nur ist das ein guter Grund, ihn immer wieder zum Grinsen zu bringen. Mit N kann man über Gott und die Welt reden, wenn man will, aber eine Tratschtante bleibt er trotzdem, so wie Ken. Mit dem aber hatte sie an jenem Tag nicht allzu viel Gelegenheit, sich näher anzufreunden. Während sie mit dem Leader der Jungs darüber spricht, dass sie selbst schon immer Musik mochte und gerne einmal einen Song komponieren möchte, gelangt das Gespräch in Tiefen, die sie vorher nicht erwartet hatte. Zur selben Zeit fotografiert Ken sein Gegenüber Ravi dabei, wie er sich etwas scharf gewürztes Rinderfleisch zu Gemüte führt; eine Seltenheit beim Running Sushi. In den Köpfen der beiden Musikverfechter am ersten Tisch gedeiht eine Idee darüber, dass sie und VIXX gemeinsam einen Song performen können und gleich noch am selben Abend anfangen müssen, die Melodie zu komponieren. Ravi wird dabei helfen, den Text zu schreiben, denn er dreht sich ständig um und quatscht bei ihnen mit. Babsi, die auch in dieses Musikprojekt mit einbezogen wird, ist noch immer viel zu sehr mit ihrem Problem beschäftigt und greift gedankenverloren zu einem kleinen Teller, das an ihr vorbeizieht, nur um dann zu merken, dass es scharfes Hühnerfleisch mit Chilischoten ist und sie das nicht essen kann. Als sie es wieder zurückstellen will, greift Leo nach ihrer Hand, schüttelt den Kopf etwas und stellt es auf den Tisch. Sie kann das doch nicht einfach wieder zurückstellen. Da steht es nun, das Hühnerfleisch, das sie nicht essen kann und als er es probiert, schmeckt es ihm nicht. Die beiden wechseln einen Moment lang einen skeptischen Blick und auf einmal schiebt Leo den kleinen Teller in Ravis Richtung, der es sowieso nicht bemerken und einfach essen wird. Als ihm das Mädchen einen amüsierten Blick zuwirft, schmunzelt er sie an und blendet alles andere um sie beide herum aus. In ihr explodieren für den Augenblick die Gefühle. „Was ist das denn, das ist lecker.“, sagt Ravi und schaufelt das Hühnerfleisch geradezu in sich hinein. „Ach? Iss das auch.“, sagt Babsi und schiebt ihm einen zweiten Teller rüber, den sie nicht mehr essen kann. „Alter, was bin ich? Die Müllabfuhr?!“, fragt Ravi und starrt sie fassungslos an, woraufhin sie zu lachen anfängt und Ken ihm gleich den nächsten kleinen Teller zuschiebt. Am Nebentisch werden die feinen Details ausgearbeitet, während Hyuk und Hongbin einschlagen, wie sie es immer tun, wenn sie jemanden erfolgreich veräppelt haben und Leo blickt noch immer das Mädchen ihm gegenüber an, ohne alles andere um ihn herum dabei zu beachten. Wie sie da so gegenüber von ihm sitzt, denkt er darüber nach, dass sie den ganzen Tag über ständig alle gefragt hat, was Liebe ist. Er hat es mitbekommen, sich aber zurückgehalten, aus Neugier, ob sie ihn fragt. Natürlich hat er sich denken können, dass sie sich nicht traut, ihn zu fragen. Dann muss er eben warten, bis sie zurück in Korea sind, denn er will es ihr nicht so platt vor der ganzen Band sagen, wo doch Diana offenbar nichts davon wissen soll. Was ist für dich Liebe? Du. Tell Me Goodbye Wenige Tage vor dem Release ihrer neuen Single wird letztendlich das Musikvideo gedreht, damit der kurze Teaser zum endgültigen Video noch am Donnerstag veröffentlicht werden kann. Das heißt genau genommen haben sie nur heute Zeit zum Drehen, damit morgen alles Weitere wie etwa der Schnitt gemacht werden kann und dann heißt es Auftritte, Auftritte, Auftritte. Sie wären keine Gruppe voller Jungs, die gerade erst aus der Pubertät gewachsen sind, wenn bei ihnen immer alles glatt laufen würde. „Meine Haare gefallen mir.“, sagt Chunji begeistert, während er seine weißblonden Haare im Spiegel betrachtet und Changjo neben ihm mit dunklen Haaren seine vorderen Strähnen weg zupft. So wie er sich verhält, verschwindet er sicher nochmal in der Maske, damit man ihm die Haare anders richtet. Der kriegt es nämlich immer hin, das zu bekommen, was er will. Als Maknae hat man gewisse Vorzüge unter den Stylistinnen. Vor allem, wenn man so ein attraktives Gesicht hat. Während Ricky das immer wieder auszunutzen versucht, ist Changjo verdammt gelangweilt von dem Verhalten dieser Frauen. Er ist froh, wenn er seine Ruhe hat und mit den anderen zurück in die WG kann. Nach 4 Durchgängen ist das Video im Kasten und die Jungs haben Freizeit. Chunji hat eigentlich heute schon die Gelegenheit, sich mit Naeun zu treffen, da die schon wieder aufdringlich wird und Druck macht, weil er Babsi doch endlich bloßstellen soll. Nur dass er sich bis heute noch keine Gedanken darüber gemacht hat, wie er das anstellen soll. Und ehrlich gesagt hat er auch keine Lust darauf, das überhaupt zu tun. Wie auch immer, er hat heute keinen Bock auf sie und verschiebt das ausgemachte Treffen einfach auf den nächsten Tag. Er hat eben auch nicht immer Zeit für sie, über diese hoffnungslos verknallte Phase ist er mittlerweile hinweg. „Ja, Mum. Wir sind schon unterwegs, aber die Bahn hat ein Problem…“ Diana blickt aus dem Fenster hinaus, in der Hoffnung dass sie dadurch etwas mehr den Lärm durch die sich immerzu beschwerenden Passanten ausblenden kann. „Jetzt seien sie doch Mal ruhig!“, ruft eine ältere Dame wutentbrannt einem Herrn zu, „Davon fährt die Bahn jetzt auch nicht direkt weiter!“ Babsi seufzt und rollt mit den Augen. Ausgerechnet heute, wo sie mit dem Zug eine gehörige Strecke zurücklegen müssen, bleibt auf dem ersten Drittel der Strecke die Lok einfach stehen, weil sie ein technisches Problem hat. Seit gut einer halben Stunde warten sie nun darauf, dass sich was tut und sie endlich Bescheid kriegen, wann es weitergehen kann. Sie haben sich auf 2 Viererplätze verfrachtet. Während Leo neben ihr am Gang sitzt und Musik hört, telefoniert Diana ihr gegenüber mit ihrer Mum und N quatscht mit Hyuk, Hongbin und Ken, die am Viererplatz neben ihnen sitzen. Ravi schläft tief und fest, sein Kopf an die Schulter von Ken gelehnt. Wie sie dem Rapper da so zusieht, schiebt sie unbewusst ihre Unterlippe über die obere. Zu gerne würde sie jetzt selbst einfach ihren Kopf gegen Leos Schulter legen und schlafen. Aber sie hat keine Ahnung, wie er es auffasst, denn klüger ist sie seit gestern noch immer nicht. Ernüchtert lehnt sie sich wieder in ihren Sitz zurück, weil sie spürt, wie der Koreaner neben ihr sie aus dem Augenwinkel heraus beobachtet. Mit einem unguten Gefühl im Bauch sieht sie zu Diana, die jetzt mit ihrer Mutter darüber diskutiert, ob sie nicht auch noch Babsis Eltern treffen sollen. Ursprünglich ging es heute Morgen darum, dass Diana aufgewacht ist und sich sofort angezogen hat, weil sie um jeden Preis zu ihrer Mutter möchte. Immerhin war das auch der Hauptgrund, warum sie unbedingt nach Österreich wollte. Die Jungs haben daraufhin zu murren angefangen und sind im Großen und Ganzen von Babsi dazu genötigt worden, mitzukommen. Denn die hat keine Ahnung, was sie den ganzen Tag über mit ihnen alleine in Österreich anstellen soll. Dass sie einfach nur etwas verbittert reagiert, weil sie keine Minute alleine mit Taekwoon verbringen kann, weiß Diana schließlich nicht. Aber wo hätte sie schon mal die Gelegenheit, mit ihm etwas zu unternehmen, ohne dabei von ein paar irren Mädchen verfolgt zu werden? Viel ironischer an der ganzen Sache ist, dass Babsi noch immer keinen Plan davon hat, wie diese Datingszene funktioniert, sich aber trotzdem unbewusst danach verhält. „Nein, Mama. Wir müssen nicht- Nein, schau. Mama! Mama, jetzt lass mich doch Mal ausreden. Schau, Babsis Eltern wissen ja, dass sie in Österreich ist… Ja klar wissen sie das! … weil es eben Babsi ist.“ Während die Telefonierende nun einen skeptischen Blick von ihrer Freundin erntet, überlegt diese selbst, ob sie nicht durch die Tür auf die Gleise springen soll, damit das Telefongespräch ein Ende nimmt. „Und warum will sie ihre Eltern dann nicht treffen?“ „Weiß ich nicht, Mama. Vermutlich, weil die sich das gestern ausgemacht haben.“ „Gestern? Ihr kommt doch erst heute heim, hab ich geglaubt!“ „Ja klar, aber Babsi und ihre Mum telefonieren auch so gut wie jeden Tag!“ „Warum tun die das?“ „Weil sie das schon immer so getan haben, selbst als sie noch in Wien gewohnt hat, Mama!“ Bevor sie die Diskussion weiter vertiefen kann, geht eine Durchsage durch den Zug und lässt alle Herren und Damen aufhorchen, die in dem Abteil sitzen. Zumindest jene, die Deutsch oder Englisch verstehen. „Wir bitten Sie nun, den Zug zu verlassen. Es wird ein Schienenersatzverkehr für Sie eingerichtet, der in einer Stunde vor dem Haupteingang des Bahnhofs eintreffen wird und sie zu den einzelnen Bahnhöfen bringen wird, an denen wir Halt gemacht hätten. Danke für Ihr Verständnis.“ Babsi deutet Hyuk, dass er Ravi aufwecken soll und Diana beendet eben das Telefongespräch: „Mama, ich muss aufhören, wir fahren mit dem Bus in einer Stunde weiter. Ich melde mich, wenn wir da sind.“ „Okay, bis nachher, Dini.“ Sie legt auf und schiebt sich das Handy in die Hosentasche. „Wo gehen wir jetzt hin?“, fragt sie nun in die Runde auf Koreanisch, als Ravi müde die Augen öffnet und sich murrend zu bewegen beginnt. „Ich hab Hunger.“, wirft Hyuk schmollend ein und Babsi nickt. „Draußen gibt es sicher irgendwas, wir sind hier bei gar keinem so kleinen Bahnhof.“, meint sie und deutet zum Ausgang. Ironie Nummer 2; wenigstens sind sie hier an einem großen Bahnhof und können sich hier sicher was zu essen kaufen. „Wo müssen wir hier hingehen?“, fragt Ken ungeduldig und sieht sich hektisch um. Hongbin lässt erst einmal den Eindruck auf sich wirken und versucht die Schrift von St. Pölten abzulesen, scheitert dabei aber völlig. Da klingt sein Englisch noch besser und das ist schon grottenschlecht. „Und das ist eine große Stadt hier in Österreich, hm?“, fragt Hyuk skeptisch. „Keine Stadt, das ist ein Bahnhof, Idiot.“, meint Babsi und zeigt ihm die Zunge. Er dreht den Kopf zu ihr und grinst breit. „Das war ja schlagfertig, bin stolz auf dich!“ „Da rüber, ich sehe ein goldenes M!“, ruft Diana und stapft an der Gruppe vorbei. Es gibt nichts, das sie mehr hasst, als wenn die Leute mit denen sie unterwegs ist, einfach sinnlos stehen bleiben und sich nicht mehr vom Fleck bewegen. „Mit diesen chaotischen Jungs zum Mci, das wollte ich schon immer Mal erleben.“, sagt Babsi, „Nicht.“ „Uns kennt hier keiner.“, summt Diana in heller Singstimme und wirft einen Blick über die ganzen Leute. Keine ausländischen oder besser gesagt asiatischen Touristen zu sehen. Fürs Erste jedenfalls sind sie sicher. Sie kann sich nicht vorstellen, dass eine Gruppe wie VIXX in Österreich so viel Aufsehen erregt. „St. Pölten ist die Hauptstadt von einem Bundesland.“, erzählt Babsi, um die Jungs bei Laune zu halten, „Irgendwo hier gibt es einen Park mit lebensgroßen Dinosauriern.“ „Wollen wir nicht dahin anstatt-“, versucht es Ken unschuldig. „Nein.“ Dianas Stimme ist ernst und lässt keine Ausnahmen zu. Sie wirft dem Koreaner einen düsteren Blick zu und stellt sich mit Babsi in der Schlange vorne an, während die Jungs zu diskutieren beginnen, was sie essen möchten und deuten wirr auf der Karte über den Kassierern herum. Während Babsi offenbar tatsächlich mitbekommt, was sie alles wollen – und das ist nicht wenig – vibriert Dianas Handy. Gedankenversunken blickt sie zu Leo, dem sie seit gestern schon nicht über den Weg traut und der für ihren Geschmack viel zu nahe neben Babsi steht. Aber sie kann ihr nicht verbieten, Zeit mit ihrem besten Freund zu verbringen… Ohne auf das Display zu sehen, weil die Leute neben ihr einfach viel zu viel Theater machen, hebt sie ab und hält sich das kleine Gerät ans Ohr. „Mama, ich hab gesagt, ich melde mich, wenn wir da sind.“, sagt sie und blinzelt die Karte an, weil sie doch schließlich selbst auch überlegen soll, was sie essen möchte. Atemgeräusche. „Eh… Mama?“ Sie sind unregelmäßig. „Ma…Mama?“ Diana nimmt das Handy von ihrem Ohr weg und blickt auf das Display. Unbekannter Teilnehmer. Warum sie plötzlich solche Angst verspürt, ist ihr unklar. Sie weiß bloß, dass es nichts Unangenehmeres gibt, als wenn man einen unbekannten Teilnehmer dran hat und dann bloß jemanden atmen hört. Im nächsten Moment fällt ihr auf, dass sie doch gerade Deutsch gesprochen hat, vielleicht ist es also bloß jemand aus Korea. Warum aber meldet sich derjenige dann nicht? Äußerst seltsam, das alles… Dennoch versucht sie es auf Koreanisch. „Hallo?“ Düt. Düt. Düt. Düt. Aufgelegt. Ungläubig starrt sie nun ihr Display an, während vor ihr die chaotische Gruppe durcheinander ruft, was sie wollen und Babsi längst bestellt. Sie lässt sich von der Menschentraube mitschwemmen, setzt sich auf den Platz gegenüber von ihrer Freundin und blinzelt die ein paar Mal an, bevor sie den Gedanken wegschiebt und beschließt, nichts zu sagen. Es ist ja sowieso keinem aufgefallen, weil sie alle viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. „Gib meinen Hamburger her!“, hört sie Ravi rufen. „Du hast doch noch 3 da liegen.“, murrt Hyuk und im nächsten Moment sieht Diana, wie jemand neben ihr aufsteht und sich Ravi neben sie setzt. Hongbin sitzt neben Hyuk am ersten Tisch, am zweiten geht es weiter mit Diana und nun Ravi. Davon gegenüber sitzen Ken, N, Babsi und Leo. 3 Tabletts voller Essen haben sie und gerade wo Babsi und Hongbin es ausgeteilt haben, fällt Diana erst so richtig auf, was für ein Vielfraß Leo nicht ist. Sie wirft ihm einen mürben Blick zu. Er hat 2 Menüs bestellt. Zwei. Nicht nur, dass er zwei Portionen Pommes hat, nein auch noch 2 Getränke. Wo futtert der Kerl das hin, an dem ist doch nicht Mal was dran. Es ist sowieso nicht zu verstehen, dass dem so viele Weiber nachdackeln sollen, was ist an ihm so unglaublich sexy? Er hat eine extrem helle Stimme, was ihn eher unschuldig wirken lässt, als sonst was. Babsi vor ihr hat einige Servietten vor ihnen beiden ausgebreitet und schüttet nun ihre Pommes darauf. Ravi sieht mit großen Augen zu. „Was machst du da?“, fragt er neugierig. „Machen wir immer so, wir teilen.“, sagt Babsi, sieht ihn an und schiebt sich dabei ein paar Pommes in den Mund. Ravi öffnet den Mund, sagt aber nichts, schnappt sich Leos erste Pommestüte und schüttet die auch darüber. Dass er einen eleganten Todesblick kassiert, bemerkt er zu spät, da sind die gelben Dinger schon aus dem Karton draußen. „Ups…“, sagt er und grinst unschuldig, während Leo nur mit einem verachtenden Blick in seinen Burger beißt und ihm unter dem Tisch einen saftigen Tritt gegen das Schienbein verpasst. „Warum hast du dir überhaupt Nuggets bestellt, wir haben doch auch welche.“, sagt Babsi. „Lass ihn, ich will auch noch was essen.“, scharrt Diana vor ihr und Babsi dreht ihr verdutzt den Kopf zu. „Aber du hast doch was. Wir haben uns jede ein Big Mac Menü bestellt und diese Nuggets hier.“ „Er hat auch Nuggets und ein zweites Getränk.“ Hyuk neben ihr kommt nicht umhin, zu lauschen und muss unbedingt seinen Senf dazugeben: „Du hast dir gar kein Cola light bestellt.“ Diana dreht den Kopf in nahezu zeitlupenartigem Tempo zu ihm, bevor sie ihm einen bösen Blick zuwirft. In der Zwischenzeit klaut sich Ravi ein Nugget aus der großen Schachtel. „Darum geht es nicht.“, knurrt sie. Sondern vielmehr darum, dass Leo einfach unsympathisch ist und damit alles falsch, was er macht. Bevor der Jüngste noch etwas dazu sagen kann, verwickelt Babsi ihn in ein Gespräch über den Dinopark, weil ihr erstens kein anderes Thema einfällt und sie zweitens weiß, wie ungemütlich ihre Freundin sein kann. „Findest du nicht, dass du sie aufklären solltest?“, will Young-bae wissen. Er meint es nicht böse, er macht sich nur Sorgen um seinen besten Freund und die Art und Weise, wie er seine Beziehung derzeit führt. Auf einem Turm von Lügen aufgebaut. „Nein.“, meint Jiyong lediglich, „Es ist zu ihrem Besten.“ Seunghyun rollt mit den Augen und schüttelt den Kopf kaum merklich. Obwohl es Jiyong ganz genau mitbekommen hat, ignoriert er es für den Moment und will das Thema wechseln. Doch noch bevor er dazu kommt, ein anderes anzufangen, geht es weiter: „Sie wohnt jetzt seit gut 2 Wochen hier.“ „Na und?“ „Was für Lügen hast du ihr sonst noch erzählt? Ihr seid schließlich schon länger als diese 2 Wochen“ „Ich hab ihr keine Lügen erzählt!“ Tae Yang presst seine Lippen fest aufeinander. „Klar.“, meint er und schnaubt mit ermüdeten Augen die Luft aus seinen Lungenflügeln. „Du lügst nie, du sagst es bloß nicht.“ „Richtig.“, meint Jiyong, verschränkt die Arme und kaut auf seiner Unterlippe. Wieder ist es Seunghyun, der den Kopf schüttelt. Doch dieses Mal platzt dem Leader der Kragen. „Willst du vielleicht was dazu beitragen, Tabbi?!“ „Nein.“ „Doch, bitteschön.“, schnauzt ihn der Jüngere an, „Du schüttelst die ganze Zeit den Kopf. Was ist dein Problem? Immerhin hast du doch selbst genug Geheimnisse vor dem kleinen Mädchen. Wie wär‘s wenn du sie Mal aufklärst, was sie da die ganze Zeit mit Leo macht, der sie wohl bis zur Besinnungslosigkeit vögeln wird und sie dann fallen lässt wie eine heiße Kartoffel, sobald es keine Stellungen mehr gibt, in denen er sie durchnehmen kann!“ „Sex, drugs and rock’n’roll oder wie?“, kommt es jetzt von Young-bae, der dieses Mal fassungslos den Kopf schüttelt. Wie kann Jiyong nur so die Nerven verlieren? „Nur dass es bei uns Sex, drugs and KPOP hieße.“, schnauzt der Leader zurück. „Ja, das Marihuana hast du ja schon hinter dir.“, kommt es von Young-bae. „Tzz.“, macht Jiyong und schüttelt mit einem nicht halb so amüsierten Grinsen den Kopf, wie es vielleicht geklungen hat. „Wenn sie lesen kann, hat sie einen Bericht darüber gelesen, als es passiert ist. Und es war nur einmal. Darf man nichts mehr probieren auf dieser Welt?“ „Du weißt, dass ich mir Sorgen um dich mache.“, meint Tae Yang, „Meistens bleibt es nicht bei dem einen Mal und du weißt, dass ich nicht möchte, dass du die nächste Britney Spears wirst.“ „Nein, weil ich angefangen habe, mir jetzt Tattoos stechen zu lassen, wenn mir langweilig wird.“ „Ja.“, meint sein bester Freund nur ernüchtert. „Es geht mich nichts an.“, beantwortet nun Seunghyun sachlich die nicht ausgesprochene Frage, „Darum werde ich mich auch nicht einmischen.“ Jiyong sieht ihn verdutzt an. Mit der Antwort hat er nicht gerechnet, wenn er ehrlich ist. Sondern eher mit einer unglaublich langen Belehrung oder sowas. Immerhin ist Seunghyun der Ältere von ihnen beiden. Seunghyun seufzt. „Es ist ihr Leben. Sie hat dich gewählt.“, sagt er, „Mag zwar sein, dass sie meine beste Freundin ist, aber es ist nicht die Aufgabe eines besten Freundes, demjenigen mit einem Kissen hinterher zu laufen und aufzupassen, dass nichts passiert.“ Nach diesen Worten richtet er seinen Blick auf Tae Yang, der nur traurig auf den Boden blickt. „Natürlich bin ich nicht erfreut darüber, dass du sie anlügst. Aber es ist genauso wenig meine Aufgabe, sie darüber aufzuklären, warum deine Schwester oder deine Eltern nie zu Besuch sind oder warum du sie nie besuchen wirst-“ „Hat sie denn nie gefragt?“, will Young-bae kurz wissen und Jiyong schüttelt nur wortlos den Kopf. „-oder warum du Gaho ständig mit zur Arbeit nimmst. Sieh mal, Babsi hat auch ihren Hamster mit nach Korea gebracht und füttert ihn jeden Tag, aber es ist nicht ihr Lebensinhalt. Warum sollte sich Diana darüber wundern?“, will er jetzt selbst wissen. „Dass Gaho beißt, wenn ich nicht dabei bin, ist doch wohl noch das kleinste Übel.“, murmelt Jiyong. „Naja, aber es ist trotzdem einer dieser vielen kleinen Bausteine aus Lügen, die Young-bae meint.“, wirft Seunghyun konstruktiv ein. „Hast du ihr denn mittlerweile gesagt, dass du ihre Freundin nicht leiden kannst?“, will Young-bae wissen. „Warum sollte ich, dann ist sie am Ende sauer auf mich. Sie hat nie gefragt!“ „Und wie sieht‘s damit aus, warum du Sungkyu nicht leiden kannst?“, fragt Young-bae, „Oder hat sie da auch nie gefragt? Ach komm schon, das kann doch nicht sein, dass sie nie gefragt hat, das fällt doch jedem auf, sogar Daesung und dem fällt sonst nie was auf!“ „Naja…“ Jiyong kratzt sich beschämt am Nacken, „Halbwahrheiten.“ „Was?“, fragt Young-bae. „Was hast du ihr gesagt?“, will Seunghyun wissen. „Dass er manchmal ein ganz schöner Arsch sein kann und immer nur so nett tut.“ Beide werfen ihm nun einen ernüchterten Blick zu, während Young-bae nun laut seufzt. „Jiyong.“ Der Leader wirft die Hände in die Luft. „Ich weeeeeiß, ich weiß. Ich hätte ihr zumindest das sagen sollen.“ „Dann habt ihr also nie vorher über Soyou gesprochen?“, fragt Young-bae. Weil er darauf gar nicht mehr antwortet, fängt der Älteste schon zu lachen an und streicht sich nun mit der flachen Hand übers Gesicht. Das darf doch nicht wahr sein. „Über So Hee…?“, fragt Young-bae weiter. „Warum sollte ich über So Hee mit ihr reden? Was hat die denn mit Sungkyu zu tun?“ „Das weiß sie von mir.“, wirft Seunghyun ein. „Wa-? Warum redet ihr über- ach egal…“, nuschelt Jiyong und seufzt tief. „Nein, ich hab mit ihr nie über meine vorigen Beziehungen gesprochen.“ „Du solltest allgemein Mal über Infinite mit ihr sprechen.“, wirft Young-bae ein, „Diese Band ist voll von den Kerlen, die keinen Wert auf die Gefühle anderer legen.“ Seunghyun rollt mit den Augen. „Jetzt fang du nicht wieder mit Cho-rong an.“ „Das hat mich damals aber sehr verletzt, verzeih, wenn ich darüber noch nicht hinweg bin.“, sagt Tae Yang. „Ach, warum bist du dann noch mit Jiyong befreundet? Dara ist doch in ihn verliebt.“, sagt er. „Aber er hatte keinen Sex mit ihr.“, presst Young-bae zwischen seinen Zähnen hervor. Jiyong blickt nun verwirrt zwischen den beiden hin und her. „Ich kenn mich nicht mehr aus, was ist mit Cho-rong?“, fragt er und sieht Young-bae an, „Du hast davon nie erzählt…?“ Tae Yang seufzt und blickt auf seine Finger, mit denen er nervös spielt. „Infinite ist voller böser Menschen.“ „Nicht alle Menschen sind schwarz und weiß.“, murrt Seunghyun, „Ich hab auch schon die ein oder andere- ich hab auch schon mit der ein oder anderen geschlafen, obwohl sie jemand anderes so gut gefunden hat, dass er von Verliebtsein gesprochen hat.“ „Wer hat mit Cho-rong geschlafen?“, fragt Jiyong und übergeht dabei den Kommentar des Älteren. „Hoya…“ Einen Moment lang ist es still im Raum. GD versucht seine Gedanken zu sortieren, kommt aber nicht weit. „Dongwoo hat mit CL geschlafen, als sie wegen diesem Leo am verletzlichsten war und Sungkyu… muss ich wirklich noch was dazu sagen?“ Nun seufzt Jiyong selbst. „Sungkyu ist unschuldig.“, meint er zur Überraschung der anderen beiden. „Wie?“ „Er…“ Wieder seufzt er. Ihm fällt es sehr schwer, darüber zu sprechen. „Ich hab ihm Soyou ausgespannt, nicht er mir.“ Er schämt sich und versucht den Blicken der anderen beiden auszuweichen. Selbst, wo das nun schon fast 3 Jahre zurückliegt. „Die beiden haben erst seit damals so eine On-Off-Beziehung.“ „Das… erklärt, warum…“, stammelt Young-bae überrascht, „…er sich noch nicht an Babsi rangemacht… hat… Verdammt, das muss sowas von wehtun. Stell dir vor, das macht jemand bei Diana!“ Jiyong schließt die Augen und macht ein leicht schmerzverzerrtes Gesicht. „Ich war betrunken.“ „Das ist keine Entschuldigung.“ Seunghyun seufzt. „Jetzt hört auf. Beide. Es ist sowieso schon geschehen und in dieser Szene ist es nicht unbedingt was Neues, wenn einem das Mädchen weggeschnappt wird.“ Nein, es ist leider eine Seltenheit, wenn 2 wirklich zusammenbleiben. „Mir kommt ein ganz grausiger Gedanke…“, murmelt Young-bae und die anderen beiden sehen ihn fragend an, erhalten auch prompt die Antwort auf die stumme Frage. „Es gibt nicht viele unverdorbene Mädchen in unseren Kreisen. Und ihr wisst beide, dass ich damit nicht meine, ob sie schon Sex hatte oder nicht.“ Beide nicken sie. „Und eine wird förmlich in der Luft zerrissen.“ „Naja, wenn man die Mädchen ins kalte Wasser wirft.“, sagt Seunghyun nun selbst etwas schuldbewusst. „Wessen Idee war das überhaupt, dass wir sie nicht vorher aufklären?“, will Jiyong wissen und blickt den Älteren nun düster an. „Nicht meine. Wir haben da gar nicht darüber geredet, also tu jetzt nicht so.“, verteidigt er sich sofort. „Und wer hat dann mit Diana darüber- oh. Hakyeon.“ „Hakyeon? Von VIXX?“, meint Young-bae. Jiyong nickt. „Wie kommt es dann, dass Babsi noch immer keine Ahnung hat?“, will Young-bae wissen. „Ist doch egal… wir verhalten uns hier wie ein Haufen törichter Mädchen.“, meint Seunghyun und will das Gespräch beenden. „Wie ein Haufen…“, quiekt Young-bae empört, schnaubt Luft aus den Nasenlöchern und hebt angriffslustig die Hände. „Du bist doch Hals über Kopf in dieses Mädchen verknallt, das nicht bei jemandem ist, wo ihr nichts passieren kann! Du weißt doch genauso gut wie ich, mit welchen Leuten sie in ihrer Freizeit rumhängt und wozu die alles fähig sind! Muss ich die Namen nennen?!“ Beinahe schon wutentbrannt stellt er sich nun auf die Beine, überragt den noch sitzenden Älteren mit seinem Schatten und lässt all den Frust an ihm aus, weil er nie das Mädchen bekommt, in das er so sehr verliebt ist. „Was machen wir schon den ganzen Tag?! Musik. Wir produzieren Musik, schreiben Texte und vielleicht komponiert der ein oder andere noch die Melodie. Die Jüngsten gehen noch in die Universität, während die anderen sich zu Tode langweilen und außer Sex wohl kein anderes Hobby finden! Warum glaubst du, geht es so zu in dieser Szene?! Weil wir alle an Märchen und Einhörner glauben?!“ „Young-bae…“, versucht ihn der Ältere zu beruhigen. „Okay, du schauspielerst nebenbei oder andere Bands touren um die Welt – und dazwischen?! In ihrer Freizeit?! Wir dürfen uns nicht mit Alkohol sehen lassen, wir dürfen nicht negativ auffallen, müssen immer perfekt sein und können nicht mal normale Freunde haben, weil die an dem Druck der Medien oft zu Grunde gehen. Viele von uns sehen nicht einmal ihre Familien regelmäßig! Obwohl sie das gerne würden.“ Mit dem letzten Satz wirft er Jiyong einen äußerst giftigen Blick zu, doch der hört schon gar nicht mehr zu und droht in seinen eigenen Gedanken verloren zu gehen. „Ich hab es kapiert!“, ruft Seunghyun schon etwas grantig, doch Young-bae ist noch lange nicht fertig. „Frag doch CL, frag doch Dara und all die anderen! Nichts anderes als einen Partner wünschen sie sich. Jemanden, der sie liebt – und nicht mit ihnen spielt und nur für eine Nacht Interesse hat!“ „Young-“ „In der ganzen Szene kenne ich außer den paar Mädchen, die bei YG sind keine anderen Idols, die noch normal sind-“ „Jetzt bleib Mal am Boden, denn es gibt noch Mädchen, die genauso denken wie du, sich aber gezwungener Maßen anpassen, weil sie keine andere Wahl haben. Denen reicht es vielleicht, wenn sie das bekommen, was ihnen die Männer in dieser Welt geben.“, kontert Seunghyun. Das Gespräch gerät zunehmend außer Kontrolle. Young-bae hört ihm nicht einmal zu. „Dongwoo. Was kann der schon von ihr wollen?! Der scheint auf den ersten Blick zwar sehr freundlich zu sein, aber ganz so quirlig, wie er sich bei ihr gibt, ist er doch niemals! Ich hab ihn doch erlebt, bei der Party zum Beispiel! Der ist nur so, weil er genau das tut, wodurch sie sich wohlfühlt! Sungkyu. Jiyong hat Recht, er ist ein Arschloch. Mag sein, dass Ji ihm seine Soyou damals ausgespannt hat, aber er hat Soyou bei der nächsten Gelegenheit abgeschossen, nur weil er eine Chance bei Babsi gewittert hat. Aber das ist ja noch nicht das Schlimmste. Glaubst du allen Ernstes, er kann Diana leiden?! Er hängt immer nur mit Mädchen rum, die so sind wie Babsi. Findest du nicht, dass das was zu sagen hat?!“ „Nein, wenn ich ehrlich bin, nicht. Ich schätze Sungkyu nicht so ein, wie du ihn darstellst-“ „Was ist dann mit diesem Yongguk, der ist doch auch nicht ganz geheuer!“ „Da hat sie doch nicht einmal gewusst, dass er ein Idol ist.“ „WAS IST DANN MIT DOOJOON!“ „Oh Mann, jetzt kommt die Geschichte wieder.“ Seunghyun rollt schon mit den Augen und kann es gar nicht erwarten, von ihm zu hören, wie sehr er Daras Herz gebrochen hat. Yoon Doojoon und Kwon Jiyong. Jemand anderen gibt es nicht, mit dem sich Dara ein Leben vorstellen kann. Und während Jiyong sein bester Freund ist, bekommt es Doojoon dafür voll ab. Dabei ist der wirklich noch einer der Braven. Das Gespräch jedenfalls scheint nicht so schnell ein Ende zu finden. Und Jiyong fragt sich die ganze Zeit über nur eines. Ist Diana bei ihm wirklich so sicher vor dieser… Szene? „Wie jetzt, ich bin wirklich älter als ihr?“, fragt Babsi fasziniert. „Selbst wenn du dich manchmal nicht so verhältst, aber ja.“, ruft Hyuk frech grinsend durch den halben Bus, weil er am Platz gegenüber sitzt. Wie sollte es anders sein, er sitzt neben Hongbin und hinter ihm sitzt Ravi. N hat am Gang Platz genommen, auf dem Zweiersitz daneben haben sich Leo und Babsi gesetzt – sie am Fenster. Diana sitzt vor Babsi und neben ihr Ken. Ken und Diana sind in ein Gespräch darüber vertieft, wie es ist, in Österreich zu leben. „Vermisst du es nicht?“, fragt Ken neugierig nach. Diana zuckt einen Moment lang mit den Schultern. „Schon, aber… ich mag Jiyong.“ Daraufhin kichert ihr Sitznachbar. „Das hat doch damit nichts zu tun. Babsi wird auch nicht wegen Taekwoon in Korea bleiben, sondern weil sie es so will.“ Dass er sich auf die Zunge beißt, bekommt sie gar nicht mit. Selbst, was er gerade gesagt hat, beschäftigt sie nicht so, weil sie in Gedanken immer wieder beim vorigen Anruf ist. „Naja, manchmal denke ich schon, dass hier zu Hause vieles einfacher wäre. Aber jetzt habe ich ja den Vertrag bei YG unterschrieben und da gibt es die nächsten 4 Jahre wohl keinen Ausweg mehr…“ „4 Jahre?“, hört sie es auf einmal hinter sich. Babsi klettert quasi den Sitz hoch und überragt ihr Kopfteil, um zu Diana nach unten zu schauen. „Ich hab eine Frist von einem halben Jahr.“ „Warum nur ein halbes?“, fragt Diana skeptisch. „Weil ich gesagt hab, ich lass mich nicht einsperren und ich nicht einmal weiß, ob ich in dem Geschäft bleiben will.“, meint sie schulternzuckend. Ihre Freundin betrachtet sie entrüstet. Auf die Idee ist sie gar nicht gekommen, dass sie danach fragt, ob es auch andere Vertragsfristen gibt. Naja, jetzt hat sie ihn jedenfalls unterschrieben und… tja, blöd. „Was willst du denn sonst machen?“, fragt N jetzt, „Zurück nach Österreich?“ „Nein, dass ich in Korea lebe, gefällt mir.“, meint sie ernst, „Vielleicht verkaufe ich Stofftiere. Oder bewerbe mich im Zoo als Helferin.“ „Du magst Tiere?“, fragt N jetzt amüsiert, wirft daraufhin Leo einen Blick zu und schmunzelt. Alles klar. „Ja. Ich hab daheim einen Hamster und wenn der Doofkopf von einem Gorilla daheim es erlauben würde, hätten wir einen Hund oder Meerschweinchen.“, sagt sie. „Seunghyun leidet derzeit noch sehr wegen Charlie.“, murmelt Diana sehr leise. „Charlie?“, fragt Babsi. „Du… hast einen Hamster?“, will jetzt Leo wissen und sieht nach oben zu dem Mädchen. Sie nickt mehrmals. „Der Käfig steht oben, da warst du noch nie, oder?“ Er schüttelt wortlos den Kopf. „Charlie ist sein Hund.“, klärt Diana auf, „Der ist sehr krank und seit einem guten Jahr ständig in einer sehr aufwendigen Behandlung. Vielleicht muss er bald eingeschläfert werden… Ich glaube nicht, dass Michi so schnell wieder einen Hund will.“ „Ich kauf uns einfach einen.“, sagt Babsi schmollend. „Wenn der bellt, kriegt dein Hamster einen Herzinfarkt.“, meint Hyuk trocken. Jetzt schluckt sie. Daran hat sie noch gar nicht gedacht. „Dann… Meerschweinchen?“, fragt sie leise. „Du weißt schon, dass…“, beginnt Leo leise, „…Hamster Einzelgänger sind?“ Langsam lässt sie sich auf ihren Sitz zurückgleiten. „Ja schon, aber… stimmt schon, das wäre zu viel Stress für ihn.“, murmelt sie nun leise. „Wie heißt er?“, will er wissen. Diana vor ihnen rollt mit den Augen. Jetzt wird er gesprächig. Jetzt, wo es um Sizzle geht. „Sizzle.“, grinst Babsi breit und fischt ihr Handy aus ihrer Tasche, um ihm ein Foto des Hamsters zu zeigen. Sogar ein kurzes Video hat sie am Handy, auf dem man den Hamster an einer Nuss knabbern sieht. Taekwoon beobachtet den kleinen, grau-weißen Racker und beginnt zu grinsen. „Den musst du mir vorstellen, wenn wir wieder zu Hause sind.“ „Klar, sofort wenn wir ankommen.“, grinst sie ihr Handy dümmlich an und errötet etwas. Taekwoon kriegt das mit und grinst in sich hinein. Er weiß gar nicht mehr, wann das angefangen hat, dass sie bei jeder Kleinigkeit rot um die Nase wird, was ihn betrifft. Aber mittlerweile amüsiert es ihn nicht mehr nur, sondern er findet es sogar süß. Wäre dieses Mädchen vor ihnen beiden nicht, er würde sie sogar küssen. Ihm egal, dass die anderen alle hier sind. Gestern Abend, kaum waren sie in ihrem Zimmer und die Tür zu, ist sie nahezu ausgetickt. „Dass das klar ist, ich schlaf nicht mehr mit dir, solange wir hier in Österreich sind!“, hat sie gemeint. Er hat bei dem Satz nur die linke Augenbraue gehoben und „Okay.“ gemeint. Daraufhin hat sie so seltsam reagiert… Ist seinem Blick ausgewichen, zusammengezuckt, als er sich neben sie ins Bett gelegt hat… Dieser Dummkopf hat wohl noch immer Angst, dass es ihm nur um das Eine mit ihr geht. Mal sehen, wie er ihr das klarmachen kann, dass es nicht so ist. Myungsoo schlendert mit einem Regenschirm durch die Seitenstraßen der Innenstadt. Schon lange hat es nicht mehr so sehr geregnet, wie heute. Wenn er ehrlich ist, genießt er nichts mehr, als ein kühler Regen bei so einem sonst kaum aushaltbaren Hitzewetter. Ob die Mädels in Österreich auch grad so einen grauen Himmel über sich haben? Er hat schon länger darüber nachgedacht, Diana danach zu fragen, ob sie Mal was mit ihm macht. Einfach nur was trinken gehen oder dergleichen. Sie kommt ihm sehr nett vor und er kann eine gute Freundin brauchen – immer nur mit den Jungs über was reden zu können, die gleich wahnsinnig übertreiben müssen, ist schade und muss nicht unbedingt sein. Und das andere Mädchen… nichts gegen sie, aber die kann ganz schön anstrengend sein. Wie halten Dongwoo und Sungkyu das nur aus. Schniefgeräusche lenken ihn ab von diesen Gedanken und er wendet den Kopf nach rechts. Ist das nicht… Naeun? Ohne groß darüber nachzudenken, geht er auf sie zu und bedeckt sie und sich mit seinem überragenden Schirm. „Hey…“, flüstert er leise und streicht ihr sanft über die Schulter, „Alles okay? Hast du dir…“ Sie sieht zu ihm auf, ihre Augen leicht rot und ganz verheult. Er kann nicht anders und lächelt sanft. „Hallo.“, flüstert er in aufbauender Stimme. „Hallo.“, schnieft sie eine Antwort. „Was sitzt du hier im Regen?“, fragt er leise. „Ich…“, schnieft sie und wischt sich die Tränen vom Gesicht, „Ich weiß nicht, ich will nicht zu den anderen in die WG.“ „Aber hier in der Kälte kannst du auch nicht bleiben, am Ende sieht dich noch wer und macht von dir ein ungünstiges Foto.“, meint er, „Komm mit.“ „Wohin?“, fragt sie unsicher. „In unsere WG, da ist es warm. Und du musst nicht nach Hause.“, lächelt er charmant zurück. „Nein, ich gehe jetzt.“, scharrt sie und reißt ihre schwarze Stoffjacke von dem Geländer seines Bettes. Seunghyun rollt mit den Augen und gibt ihr keine Antwort. Er versteht ja einerseits, dass sie sauer ist. Aber dass ihr Akku leer war und sie deshalb die Nachricht nicht bekommen hat, dass sie nicht kommen soll, ist eine so schlechte Ausrede… Als sie schließlich die Jacke um die Schultern trägt, packt er sie instinktiv am Handgelenk. „Nein, warte.“ „Ach, jetzt doch?“, mault sie ihn an. „Ich hab einen verdammt dämlichen Streit hinter mir und keine Lust, dass es hier jetzt weitergeht.“, murmelt er und sieht sie dabei gar nicht an. „Bleib, wenn du bleiben willst.“ Sie bleibt tatsächlich stehen, selbst als er ihre Hand loslässt und wirft ihm einen mehr skeptischen Blick zu als sonst was zu tun. „Weißt du, ich hab es nicht nötig, mich wie ein billiges Flittchen behandeln zu lassen.“, sagt sie. „Ich weiß.“ „Denn so jemand bin ich nicht. Und nur fürs Protokoll.“, murrt sie, „Wann sagst du deiner kleinen Freundin, dass wir zusammen sind?“ Nun runzelt er die Stirn und sieht sie an. Zusammen. Das klingt so falsch. „Sobald sie von ihrem Urlaub zurück ist.“ „Urlaub? Wohin ist sie denn?“, fragt sie und macht sich auf den weg aus seinem Schlafzimmer. Einen Kaffee kann sie jetzt gut gebrauchen. „Nach Hause.“ Warum antwortet er überhaupt? Das geht sie gar nichts an. „Und wann kommt sie nach Hause?“ „Ende der Woche glaube ich.“ „Glaubst du also, ja?“ Er wirft ihr einen unguten Blick zu. „Ich telefoniere nicht mit ihr, sie wird heimkommen, wenn sie heim kommt.“, knurrt er. „Machst du dir gar keine Sorgen um sie, wenn ihr nicht telefoniert?“, fragt sie überdrüssig. „Nein, weil Diana dabei ist.“ Den Rest muss sie wirklich nicht wissen. „Warum holen wir nicht in Zukunft auch noch jeden Streuner nach Hause? Wir haben ja noch keine 10 Hunde daheim.“ „Das ist ein ganz schlechtes Argument, Sungkyu. Dein Lieblingshund war ein Streuner.“ Sungkyu errötet etwas, nachdem Hoya das klargestellt hat und räuspert sich. „Ja okay, aber warum hat er Naeun mitgenommen?“ „Jetzt steh drüber, ich weiß, was sie getan hat.“, sagt Myungsoo nüchtern. „Ach tust du, ja?“, fragt Sungkyu stirnrunzelnd. „Ja, ich hab es ihm auf dem Weg hier her gesagt.“, kommt es plötzlich seitlich von ihnen, denn das Mädchen hat das Gespräch mitbekommen. Der Älteste wirft ihr einen seltsamen Blick zu, er überlegt gerade, ob er es bereuen soll, dass er gerade so ungut war und sie das mitbekommen hat oder ob es ihr nur Recht geschieht. Er kann sich nicht entscheiden, in der Zwischenzeit taucht hinter ihm Dongwoo auf, der gerade mit Sung-jong in einem Supermarkt war und Chips gekauft hat. Typisch Dongwoo – er hat die Tüte schon offen und knabbert schon an den ersten Chips, als er reinkommt. Der Maknae verzieht sich sofort in sein Zimmer, um weiter Musik zu hören. Woohyun unternimmt was mit Sungyeol, weil sie selten einen freien Tag haben und den genießen wollen, während Hoya hier vor ihm steht, direkt neben Myungsoo der den unerwünschten Besuch mitgebracht hat. „Was machst du denn hier?“, fragt Dongwoo kauend und betrachtet das Mädchen neugierig. „Sie hat draußen im Regen gesessen und will nicht nach Hause.“, sagt Myungsoo ruhig. „Sie war es, die Soyou und die anderen gegen Babsi aufgehetzt haben!“, ruft Sungkyu zornig. „Mir egal, ich hab Hunger, macht was zu essen.“, verlangt Hoya mürrisch. Dongwoo geht an ihr vorbei in die Küche, wirft die offene Chipstüte auf den Tresen und schon kommen die anderen in die Küche rein und versammeln sich um ihn herum. „Hört Mal, ich bin der Leader und wenn ich sage, sie muss gehen, dann muss sie gehen.“ „Ja, aber du hast nicht gesagt, dass sie gehen muss.“, meint Myungsoo trocken und schält sich an ihm vorbei, um nach etwas Geschirr zu greifen. Er sieht Hoya an: „Spaghetti. In Ordnung?“ Der Rapper nickt inbrünstig. „Ich-“ Sungkyu beißt sich auf die Unterlippe. Wie sehr er es hasst, wenn seine Gutmütigkeit gegen ihn verwendet wird. Er sieht Naeun im nächsten Moment an. „Weißt du eigentlich, was du ihr angetan hast?!“ Der zweite Rapper lehnt sich gegen den massiven Esstisch, während er zwischen Naeun und Sungkyu hin und her blickt. „Bin mir nicht sicher.“, murmelt Naeun schuldbewusst. „Sie haben ihr das Kleid aufgeschnitten.“, wirft nun Hoya trocken ein, „Nicht den Brustkorb.“ „Na und?!“, kreischt Sungkyu verstört, „Hast du gesehen, wie sehr sie geweint hat?!“ „Muss mir entgangen sein, als ich die Tür aufgebrochen habe.“ „Hoya!“ „Was?! Du hast gefragt.“ Sungkyu dreht sich eingeschnappt weg und verlässt die Küche. „Macht doch was ihr wollt!“, ruft er und im nächsten Moment hört man seine Zimmertür knallen. „Wow, so sauer war er schon lange nicht mehr.“, meint Hoya stirnrunzelnd, während Myungsoo amüsiert mit den Mundwinkeln zuckt und gekonnt etwas Gemüse in der Pfanne wendet. „Ich dachte, du machst Spaghetti?“, fragt Naeun nun skeptisch. „Das sind ganz besondere Spaghetti.“, meint Myungsoo und grinst sie an. „Es sind die Spaghetti, die er macht, wenn er Reste verwerten will.“, wirft Hoya gnadenlos ein. „Eigentlich sind es Nudeln mit dem, was der Kühlschrank auskotzt.“, sagt Dongwoo schulternzuckend. Myungsoo grinst nun trocken den Inhalt der Pfanne an, während er etwas rot um die Nase wird. „Schönen Dank aber auch.“, nuschelt er unzufrieden. „Was?“, fragt Dongwoo und grinst blöd, „Haben wir etwa den Ich-bring-ein-Date-heim-benehmteuch-Code verpasst?“ „Ihr habt einen Code dafür?“, fragt Naeun skeptisch. „Nein.“, antworten die anderen beiden gleichzeitig und plötzlich steht Sungkyu wieder in der Küche. „Was hast du zu Soyou über sie gesagt, dass sie so ausgetickt ist?“, will er jetzt wissen. „Warum soll sie dir das sagen?“, stellt Hoya die Gegenfrage. „Ist doch egal, sie kann dich trotzdem leiden.“, meint Dongwoo trocken. „Warte, mein Handy läutet gerade.“, sagt Sungkyu und fischt es aus seiner Hosentasche, bevor er die Küche wieder verlässt. „Gib ihm 5 Minuten, dann ist er ruhiger.“, sagt Myungsoo zu Naeun und kippt Nudeln ins kochende Wasser. „Was habt ihr eigentlich mit ihr zu tun?“, will Naeun wissen, „Wenn ich das bei Inkigayo richtig mitgekriegt habe, hat sie doch was mit Leo. Auch wenn ich das nicht glauben will.“ „Geht dich das was an?“, fragt Hoya trocken und wirft ihr einen düsteren Blick zu. Sie schluckt schwer, während Hoya einen bösen Blick von Myungsoo kassiert. „Ich wollte es ja nur wissen…“, murmelt sie, „Ich kann nicht ganz verstehen, was er und Sungkyu an ihr finden, wo sie doch ganz andere Mädchen haben können. Aus einer ganz anderen Liga meine ich.“ Myungsoo wirft ihr jetzt einen skeptischen Blick zu, während Dongwoo beim Kauen der Chips innehält und sie nun unverhohlen anstarrt. „Mädchen, die so denken wie du, tun einem im Kopf weh.“, kommt es plötzlich von Sung-jong, der sich zu den anderen in der Küche gesellt. „Wie bitte?“, fragt sie empört nach. „Naja, sie ist höflich, zuvorkommend, freundlich-“, fängt Sung-jong all die Eigenschaften aufzuzählen, die er nach seinem ersten Eindruck bei Naeun nicht findet. „Süß und unbeholfen.“, äfft Hoya die Stimme von Sungkyu nach. „Du bist schwanger.“, kommt es plötzlich von Dongwoo und als sich alle zu ihm drehen, steht er neben Naeun und hat einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand, den er ihr gerade aus der hinteren Hosentasche gezogen hat. „Darum willst du nicht nach Hause.“ „Ohhhhh, jetzt ist das Date geplatzt.“, kann sich Hoya ein heiseres Lachen nicht verkneifen. „Wir haben kein Date!“, ruft Myungsoo und wird nun knallrot im Gesicht, wirft danach aber Naeun einen besorgten Blick zu. „So, war nur der Manager- wa-! Wieso hast du einen Schwangerschaftstest in der Hand?!“, ruft Sungkyu, nachdem er zurück in die Küche kommt. Was für ein amüsanter Tag mit den Eltern. Kaum einer hat ein Wort des anderen verstanden, aber irgendwie haben trotzdem alle mitbekommen, dass Dianas Zimmer voller G-Dragon Poster ist und jetzt ziehen sie alle pausenlos damit auf. Die Zugfahrt war ganz schön seltsam, weil sie ein Abteil mit eigentlich 6 Plätzen belegt haben und sich Diana schon mit Hongbin, N und Ravi auf einem 3er Platz zusammengequetscht hat. Ravi hat plötzlich angefangen zu scherzen, dass sich Babsi doch auf seinen Schoß sitzen kann, da hat Leo sie auf einmal auf seinen Schoß gezogen und jetzt starrt ihn Diana die ganze Zeit misstrauisch an. Er hat sich Musik in die Ohren gestöpselt und schaut zum Fenster raus. Ken sitzt in der Mitte, neben ihm Hyuk. Während Diana hier zwischen Ravi am Fenster und N gequetscht sitzt, Hongbin sitzt gegenüber von Hyuk an der Tür, hat aber fast nur halb so viel Platz wie er. Ein sehr amüsantes Missverständnis gab es allerdings. Als eine weiße Katze von einem der Nachbarn ins Wohnzimmer ihrer Mutter gehopst ist, dachten plötzlich alle, das sei ihre und haben wie wild Fotos mit ihr geschossen. Nur eines ist wirklich was geworden, weil die anderen total verwackelt sind. Aber das landet mit Garantie in ihrem Fotoalbum, das kann Diana jetzt schon sicher sagen. Zusammen mit den anderen tollen Fotos, die sie heute gemacht haben. Zufrieden scrollt Diana durch die Bilder, während ihr Hakyeon dabei zusieht und Wonsik neben ihr schon wieder lautstark am Schnarchen ist. Wenigstens lenkt sie sich so ein wenig von allem anderen ab. Bei einem Foto, das sie von Leo alleine gemacht hat, bleibt sie unfreiwillig einen Moment länger stehen und denkt über ihn nach. Babsi scheint doch glücklich zu sein, wenn sie Zeit mit ihm verbringt. Liegt das bloß daran, dass sie Freunde sind oder ist da mehr dahinter? Sobald sie weiterdrückt, kommen ein paar witzige und weitere sehr gute Fotos. Warum sie nicht vorher dran gedacht hat, dass diese Jungs ein paar supergute Fotomodelle abgeben, weiß sie nicht. „Ich will ein Video machen.“, sagt sie und sieht N an, „Darf ich eins zu einem Song von euch machen?“ „Klar, warum nicht?“, grinst er sie breit an. „Zu welchem denn, wir haben gar keinen!“, ruft Hyuk dazwischen. „Doch, doch. Diana und ich haben gestern an einem neuen zu schreiben begonnen.“ „Und wie heißt der?“, fragt Babsi jetzt neugierig. „Girls Why.“, antwortet er. „Was, das ist ja der, wo wir mitmachen. Ich meinte doch einen nur von euch. Ich will ein düsteres Video, in Brauntönen… in einer schönen Stadt wie Stockholm machen!“ „Dann, dann…“ „Only U.“, schießt es Ravi plötzlich in den Kopf. Wie durch ein Wunder ist der gerade bei dem Geschrei wach geworden und hatte sofort eine Inspiration, als Diana die Videobeschreibung von sich gegeben hat. Während in Österreich die Stunden weiter vergehen und eingehend über die beiden Songs debattiert wird, welche sie schreiben und womit sie bei einem davon kooperieren werden, arbeitet im Hintergrund bereits das Management der Jungs an dem ersten Musikvideo oder besser gesagt dem Drehbuch dazu. Soweit sind erst einmal alle begeistert davon und in der Zwischenzeit spielen sich in Korea, wo bereits der nächste Tag angebrochen ist, die nächsten Probleme ab. Er rennt so schnell er nur kann, stapft dabei durch eine Wasserpfütze und stößt sich mit der Hand von der nächsten Hauswand weg, bevor er dort grob dagegen knallt. Gekonnt hüpft er über den nächsten Stein, hält sein Gleichgewicht in voller Perfektion und beschleunigt seine Geschwindigkeit. Sein Ziel: Das Taekwondogebäude. „Ich hab gesagt, dass ich keine Lust darauf habe, dir noch weiter zu helfen.“, seufzt Chanhee, bevor er sich ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht streicht, „Außerdem hab ich dir das schon per SMS geschrieben, du musst dazu nicht extra herkommen.“ Naeun wirft ihm einen giftigen Blick zu. „Ich bin nicht wegen dir hier, ich will mit Min-soo sprechen.“, fordert sie. „Min-soo?“, fragt Chunji verblüfft und streicht sich die widerspenstigen Haare immer und immer wieder von der Stirn. Ihm fällt gar nicht auf, dass Changjo ebenfalls den Raum betritt und alles mithört, was hier gesprochen wird. „Ja. Ich bin schwanger von ihm und muss mit ihm reden.“, sagt sie, „Lass mich zu ihm.“ „Er… ist gar nicht hier.“, stammelt Chunji. Das war der Moment, kurz bevor der Maknae von Teen Top losgerannt ist. Und jetzt wird er seinen Leader zur Rede stellen, was das alles soll und warum er nicht wenigstens verhüten kann, wenn er mit einem weiblichen Idol Sex hat. Und wehe, er sagt jetzt sowas wie ist doch nicht sein Problem. Mag sein, dass er der Jüngste ist, aber auf den Kopf gefallen ist er auch nicht. An Verhütung muss doch selbst dieser egoistische Kerl denken! Halbtot fällt Ji-hoon auf den kalten Steinboden, oder eher lässt sich darauf fallen. Die letzten Tage waren geprägt von langem Proben und Aufnahmearbeiten. Nicht, dass sie nicht alle sehr perfektionistisch sind, aber Ji-ho ist ein Leader, an dem man sich die Zähne ausbeißen kann. Der lässt seine Jungs den Song aufnehmen, bis jedes noch so kleine Fitzelchen perfektioniert worden ist. Heute drehen sie das Video zu Very Good. Es soll 2 verschiedene Versionen geben und sie hüpfen hier schon seit 3 Stunden vor den Kameras herum. So gesehen ist es ja wirklich schön, dass sie wieder richtig arbeiten können. Das Jahr war bisher gepflastert von einem steinigen Weg, aber wenigstens sind sie soweit als eine Band zusammengewachsen und haben gelernt, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein. Als hätte es nicht gereicht, dass sie Anfang des Jahres ihr Label verklagt haben, weil sie kaum mehr Geld für ihre Songs erhalten haben und das Label alles einbehalten haben. Nein, der CEO hat Selbstmord begangen und das Geld sehen sie jetzt wahrscheinlich gar nicht mehr. 66.000 umgerechnete US Dollar einfach futsch. Und das ist nur das Geld, das ihre Eltern in das Debüt der Band gesteckt haben. Aber was solls. Ji-ho hat Recht, als er sagte, dass es nicht ums Geld geht. Sie müssen jetzt vor allem an den Spaß denken, den sie haben werden, denn die Klage ist endlich durch und sie haben ein neues Label gefunden. Zwar war das auch nicht gerade ein Weg voller Blumenbeete und hübschen Rosen, aber auch das ist egal. Irgendwann hat es Yu-kwon nicht mehr ausgehalten und hat öffentlich zugegeben, dass er eine Freundin hat. Sun-hye, ein sehr hübsches Model, aber dummerweise 4 Jahre älter als er es ist. Nicht nur, dass die Fans vollkommen ausgerastet sind, nein das Label wollte ihn noch kurz vor dem Wechsel raus aus der Band schmeißen und das wäre das Ende für Block.B als solches gewesen. Zico ist ein guter Leader, das haben sie spätestens hier gemerkt. Gekämpft hat er um Kitty-kwon, wie ihn die Fans alle nennen, weil er Tiere so sehr liebt. Ein raschelndes Geräusch reißt Ji-hoon aus seinem halben Tagtraum und als er aufsieht, tänzelt Jaehyo in einem geräuschvollen Rock über den Boden. „Ist das bescheuert, wessen Idee war der Rock nochmal?“, fragt er lachend, während hinter ihm Minhyuk auftaucht und sich die feinen goldenen Kettchen auf seiner schwarzen Mütze zu Recht zupft. „Deine eigene waren zumindest die Stiefel dazu.“, sagt er und betrachtet ihn von oben bis unten. „Mach dich nicht lustig über mich, du hast vorhin ein Korsett getragen.“, sagt Jaehyo. Im nächsten Moment knallt die Tür auf und Zico kommt rein, mit jede Menge Fast Food. „Ist das nicht geil, wir sind grad in dem Aufzug im McDonalds um die Ecke gestanden!“, schreit Kyung und fangt im nächsten Moment an, hysterisch zu lachen. „Die Clownmasken hätten noch gefehlt, aber nur weil wir einen Banküberfall drehen müsst ihr nicht wirklich ins Gefängnis kommen.“, wirft Yu-kwon ein, der ebenfalls ein wenig kaputt auf dem Boden rum rollt. „Was liegt ihr alle so blöd herum, steht auf und- alter, Jaehyo hör auf, mit dem Arsch zu wackeln, weißt du, wie schwul das aussieht?!“ Er fängt an, heiser zu lachen, nachdem er das gesagt hat. „Nein, aber wie sieht das aus?!“, fragt Jaehyo und tänzelt mit wackelndem Hintern über den glatten Boden. Tae-il hält es nicht mehr aus und greift einfach in die braune Tüte, um sich einen Burger zu genehmigen. „Und, hat euch wer erkannt?“, fragt er mit vollem Mund. „Nein, wir sind hier in Berlin, wer soll uns erkennen?“, fragt Kyung. „Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland, du Idiot.“, antwortet Min-hyuk stirnrunzelnd. Because Mit den Jungs essen zu gehen ist eine Sache, ihnen aber beizubringen, wie man mit Messer und Gabel isst, eine andere. Diana hat am Ende für fast jeden die Speisen geschnitten und davor einem jeden die Speisekarte übersetzt. Was für ein Tag, der Mittwoch. Donnerstag haben sie fast nur in Museen verbracht; am Abend haben sie dann auf einer riesigen Wiese neben einem Fluss, auch Lände genannt, gepicknickt, bis es fast spät in der Nacht war. Wenn sie so über den Besuch im Museum nachdenkt, muss sie schon wieder breit grinsen. Dass Babsi niemals ins Kunsthistorische gehen wird, war ihr klar. Und weil auch unter den Jungs ein paar Kunstbanausen sind, haben sie sich dieses eine Mal in 2 Gruppen aufgespalten. Mit Diana sind Ken, Ravi und N ins kunsthistorische Museum gegangen und die anderen 3 mit Babsi ins naturhistorische. Heute sind sie einfach Mal mit dem Zug nach Salzburg gefahren und haben sich die Wasserspiele angesehen. Leider hat sie da aus Angst vor dem Wasser ihre Kamera nicht dabei gehabt. Als sie dort waren, hat sie es sofort bereut – es wären einige ganz tolle Schnappschüsse geworden, weil die Jungs alle so wahnsinnig durchgeknallt sind. Langsam versteht sie, warum ihre Freundin so wahnsinnig verrückt nach ihnen allen ist. Wenigstens hat sie ein paar hübsche Fotos von den Jungs in Schönbrunn machen können und sich so in ihrem kurzen Fotografiewahn ausleben können, der sie die letzten Tage gepackt hat. Babsi sitzt gerade im Wohnzimmer mit den Jungs, während Diana hier in ihrem Zimmer alleine auf dem Bett hockt und die ersten Fotos ins Album einklebt und alles ein wenig mit diverser, kitschiger Deko verziert. Jeder der Jungs bekommt eine eigene Seite und mit N fängt sie an. Während sie die einzelnen Bilder einklebt, denkt sie über die Jungs nach und was für Eindrücke sie sammeln hat können in dieser Woche. Vor ihm hat sie wahnsinnigen Respekt. Aus den Tanzproben alleine weiß sie schon, wie gut er dieses Fach beherrscht. Außerdem hat er ihr in den letzten Tagen erzählt, dass er sich viele der Choreographien der Band ausdenkt. Auch das noch. Sie weiß, dass das bei Big Bang oft von Seung Ri und Tae Yang gemacht worden ist, aber wann haben die schon großartig getanzt, wenn nicht bloß vor 5 Jahren vielleicht ein wenig zum Song La La La? Hakyeon – jetzt muss sie wieder grinsen, weil sie sich die Namen der Jungs nun merken kann und jetzt wie Babsi angefangen hat, sie bei den realen Namen anzusprechen – hat ein wahnsinnig großes Herz und will die ganze Zeit über allen zeigen, dass er für jeden da ist und wie gern er sie hat. Er macht seine Sache wirklich gut, das spürt man einfach, wenn man sieht, wie diese 6 Jungs zusammenhalten. Wie Pech und Schwefel. Für sie selbst ist er jemand, mit dem sie sich eine Freundschaft sogar vorstellen kann, weil er einfach immer ein offenes Ohr hat. Ob er überhaupt selbst Probleme hat, wo er doch immer so ein breites Grinsen auf den Lippen trägt? Hoffentlich nicht. Hongbin. Wann ist er schonmal ohne Hyuk zu sehen? Die beiden verhalten sich wie Zwillingsbrüder und trotzdem hat Hongbin ein sehr stabiles Umfeld und einen starken Charakter, was sie aus den Gesprächen mit ihm rausgehört hat. Der Koreaner ist aufgewachsen mit zwei großen Schwestern und verdammt schüchtern, wenn es um Mädchen geht. Hyuk und Ravi konnten die Klappe nie halten, darum weiß sie, dass er noch Jungfrau ist und wahrscheinlich auch die einzige in VIXX. Na und? Was tut das denn zur Sache?! Er ist der geborene Romantiker und perfekt für jedes Mädchen, das eine ernsthafte Romanze sucht. Schade nur, dass er sich selbst noch nicht dazu in der Lage fühlt. Wie auch immer sie beide auf dieses Gespräch gekommen sind… Unter allen Idols, die sie bisher kennt, hat er den am breitesten gefächerten Freundeskreis. Da sind nicht nur VIXX und davon sein bester Freund Hyuk, nein es gibt noch Myungsoo und Sungjong von Infinite. Witzig ist, dass Myungsoo offenbar auch gut mit Ravi befreundet ist. Jedenfalls hat er offenbar auch regen Kontakt zu L.Joe von Teen Top und versteht sich ganz gut mit Jong-up. Den würde er aber nicht als Freund bezeichnen, hat er gesagt. Won-sik ist nicht nur ein ausgesprochen guter Rapper, sondern schreibt viele der Songs selbst. Und das wusste diese Banausin Babsi gar nicht. Da ist ihr bester Freund schon jemand aus dieser Band und sie weiß das nicht. Diana schüttelt bestürzt den Kopf. Das wäre eine der ersten Informationen, die sie sich geholt hätte, sobald sie jemanden davon näher kennen lernt. Wenn sie genauer über ihn nachdenkt, kann sie nicht sonderlich mit ihm anfangen, weil sie mit Ravi einfach nicht auf einer Wellenlänge schwimmt. Aber man versteht sich selten mit allen Leuten gleich gut. Sie wundert es allerdings, dass er so gut mit Babsi zurechtkommt, denn die ist überhaupt nicht von dem Kaliber, das er als Gegnerin für seine provokanten Wortgefechte braucht. Nicht dass ihm Diana gewachsen wäre, die gelangt schon so an ihre Grenzen, wenn sie sich mit Seunghyun anlegt und der ist noch nett zu ihr. Sanghyuk… so heißt er doch, nicht? Wie kann jemand nur so niedlich aussehen und ein so fieses Mundwerk haben. Diana verengt ihre Augen, wenn sie daran denkt, was für Gemeinheiten er ihr die letzten Tage an den Kopf geworfen hat. Egal, wie ehrlich sie gemeint waren – er sollte etwas Feingefühl dringend lernen. In guten Momenten, traut er sich, Leo anstatt ihn förmlich anzusprechen auch einfach Opa zu nennen. Das ist schonmal ganz schön in die Hose gegangen und alleine der Gedanke, wie er danach schreiend durch ihre Wohnung gerannt ist, bringt sie wieder dazu, dümmlich schadenfroh zu grinsen. Ansonsten kann sie nicht viel zu ihm sagen, sie hat nicht allzu viel mit ihm gemeinsam. Mit Jae-hwan kann sie gar nichts anfangen. Er hat ein hübsches Gesicht und gibt ein tolles Fotomodell, aber er bildet sich ihrer Meinung nach schon fast etwas zu viel auf seine Gesichtszüge ein. Da er sehr westlich aussieht, regt sich in ihr nicht gleich ein ganzer Gefühlsvulkan wie vielleicht bei einem koreanischen Mädchen, aber sie versteht schon, was an ihm so toll zu sein scheint. Jedenfalls würde sie zu ihm nicht direkt eine Freundschaft suchen, wäre er nicht Teil dieser Gruppe. Sie seufzt, als sie bei der letzten Seite mit Leo angekommen ist. Was soll sie bloß mit ihren negativen Gefühlen ihm gegenüber machen. Sobald sie ihn sieht, schreit alles in ihr danach, dass er nicht gut für ihre Freundin ist und sie ihn unbedingt fern von ihr halten muss. Nur wie soll sie das anstellen… Er wird ihr das Herz brechen und Diana hat solche Angst um ihre Freundin, dass sie dabei ihre eigenen Probleme ganz außen vor lässt. Ob das gut oder schlecht ist, darüber lässt sich jedenfalls streiten. „Woah, hier ist vielleicht viel los!“, staunt Babsi und sieht sich mit geweiteten Augen in der großen Halle um, die sie gerade in der gesamten Gruppe betreten haben. Nachdem sie einen Flyer von einer Convention hier in der Gegend erhalten haben, hatte sie die glorreiche Idee, doch direkt dort hinzugehen. Mit der Ausrede, dass es doch bloß eine Veranstaltung zum Thema Anime, Manga und Japan sei und hat damit die Bedenken ihrer besten Freundin etwas aus dem Weg geräumt, dass doch die Jungs von allen und jedem erkannt werden. „Naja… ja…“, murmelt Diana und runzelt ebenfalls erstaunt die Stirn. Zwar sind sie beide schon immer auf solche Veranstaltungen gegangen, aber letztes Jahr waren sie beide verhindert. Als sie jedenfalls das letzte Mal dort gewesen sind, ist K*POP noch kein Thema gewesen. Ganz anders als… offenbar heute… Sie stehen hier gerade direkt am Eingang zu dem Raum, in dem sich alle Händler befinden. Vor ihnen direkt ein riesengroßer Stand mit Alben und Pullovern… auf denen steht ganz groß B.A.P unter einem äußerst deutlichen Hasenkopf. CDs und anderes Merchandise liegen ebenfalls zum Kauf bereit. Überall dieser Hase, hier in Rot, dort in Grün und überhaupt in den verschiedensten Farben. Außerdem natürlich Sachen von Big Bang und ein paar Sachen von Infinite oder den üblichen Verdächtigen… 2PM, SHINee, 2ne1 sowie von ein paar weiteren koreanischen Künstlern. „Da… da…“, stammelt Diana und starrt schließlich ungläubig ihre Freundin an, „Da ist ein Stand mit koreanischen Sachen… du hast doch gesagt, hier wird nichts-“ „Stimmt ja auch.“, fällt ihr die sofort ins Wort und zuckt dann mit den Schultern, „Naja okay, so halbwegs.“ „Halbwegs? Da ist alles behangen mit Shirts und Hoodies von K*POP Stars!“, ruft Diana völlig entrüstet. „Die gar keine Originale sind.“, wirft Hyuk belanglos ein. „Da ist gar nichts von uns dabei?“, kommt es etwas bestürzt von Ken. „Sie werden sie schon nicht erkennen.“, meint Babsi nun diplomatisch zu Diana. „Klar, weil keiner 6 Koreaner erkennt, die alle auf einem Haufen herumlaufen!“, keift Diana und gibt ihr Bestes, um ihr lautes Organ im Zaum zu halten. „Dann teilen wir uns eben in kleinere Gruppen auf.“, schlägt der Jüngste vor und reißt im nächsten Moment seine Augen ganz weit auf. Er springt in eine Art hockende Position, breitet dabei die Arme ganz weit von sich weg und schreit durch die Runde: „LEUTE! WIR SIND TOURIS! WIR MÜSSEN ENGLISCH REDEN!“ „Reden.“, kommt es von Hakyeon, „Nicht schreien, Hyukkie!“ „Ja, ich doch meinen!“, grinst Hyuk in seinem besten Englisch. Diana starrt den Jüngsten ungläubig an. Das kann doch nicht sein Ernst sein. Erstens versteht sie ihn kaum, wenn er Englisch redet und zweitens ist die Grammatik dieses Jungen vollkommen falsch. Während Hyuk mit 4 der Jungs in eine Diskussion darüber gerät, ob sie nun wirklich Englisch oder vielleicht doch Deutsch miteinander sprechen sollen, da sie ja ein paar Brocken überall aufschnappen, was in Dianas Gedanken in einer mittleren Katastrophe enden wird, steht Jaehwan an dem Verkaufsstand mit dem ganzen Merchandise und blättert in einem kleinen Korb mit Autogrammen. „Nicht wir. Nicht wir. Nicht wir.“, raunzt er jedes Mal, wenn er weiterblättert und verdreht dabei genervt die Augen. Dass die Autogramme vermutlich nicht einmal echt sind, interessiert ihn gerade herzlich wenig. Ihn stört es viel mehr, dass VIXX hier nicht so gehyped wird, wie etwa B.A.P. Anstatt dann später nicht wir zu sagen, ersetzt er diese beiden Worte mit einem unverständlichen Ächzen. Die Verkäuferin ist in der Zwischenzeit damit beschäftigt, ihn mit offenem Mund anzustarren. Gerade, dass sie ihn nicht erst ankreischt, um im nächsten Moment ohnmächtig nach hinten zu kippen. „Okay, dann teilen wir uns nun auf und treffen uns in exakt eineinhalb Stunden wieder hier.“, sagt Diana zu den anderen und alle nicken sie nun. Während Ken weiterhin beleidigt an dem einen Verkaufsstand steht, um dort die unglaublich schlecht kopierten Autogrammkarten durchzublättern, verschwinden die übrigen Personen und lassen ihn so gesehen einfach dort stehen… Erst, als er längst alle Karten mindestens drei Mal durchgeblättert hat und sich umdreht, fällt ihm auf, dass er nun alleine ist. Sowas aber auch. Dabei muss er die anderen doch darüber anjammern, dass es hier nichts von ihnen zu kaufen gibt. Schließlich fällt ihm auf, wie verrückt ihn die Verkäuferin anstarrt. Sofort zieht er seine Augenbrauen zusammen, seine Augen zu kleinen Schlitzen und verschränkt seine Arme. „Willst du wenigstens ein richtiges Autogramm in deinem Sortiment?“, fragt er die Dame, der nun schon fast schwindelig zu werden droht. Zu ihrem Glück dreht sich der Sänger gerade um und schleicht nun einfach schlecht gelaunt davon, um sich auf die Suche nach den anderen zu machen. Seine Beine tragen ihn an mehreren interessanten Kostümen vorbei, die meisten davon erkennt er aber nicht. Von allen Jungs in der Band ist er derjenige, der am wenigsten Videospiele spielt oder irgendwelche Filme sieht. Außerdem haben sie ja in ihrer WG gar keinen Fernseher, seitdem ihn Hyuk mit einem Basketball von seinem Platz gedonnert hat. Naja, dafür kennt er ein paar gute Animes. One Piece zum Beispiel. „Wow.“, flüstert er mehr zu sich selbst, als zu dem Zoro, der gerade an ihm vorbei schlendert. Also Personen, die jemanden aus One Piece verkörpern, gibt es hier ja offensichtlich mehr als genug. Ein paar Augenblicke später steht er schließlich vor einem Verkaufsstand mit bunten Perücken und farbigen Kontaktlinsen. Schon interessant, worauf hier die Personen so abfahren… „BOAH. ASIATE.“, keucht neben ihm plötzlich ein Mädchen auf Deutsch, wodurch er einen Augenblick lang erschrocken zusammenzuckt. Sie stellt sich in ihrer leicht bekleideten Kostümierung neben ihn und grinst ihn friedlich an. „Suchst du etwa eine Perücke für dich? Nein, ganz bestimmt nicht. Du wirst dir wohl die farbigen Kontaktlinsen ansehen, nicht wahr? Sieh mal, die roten hier passen bestimmt gut zu dir~“ Leichte Panik keimt in ihm auf. Er versteht kein Wort, das sie ihm entgegen wirft, immerhin spricht sie hier in ihrer Muttersprache mit ihm – Deutsch. „Tut mir… Leid…“, nuschelt er nun auf Englisch, wodurch sich ihre Augen weiten. „Ohhhh, du bist ja wirklich nicht von hier!“, säuselt sie sofort in perfektem Englisch los, „Ich habe gefragt, ob du dir etwa Kontaktlinsen kaufen willst, weil-“ „Ah, verstehe.“, unterbricht er sie, ehe sie ihn noch einmal mit ihrem Wortschwall erschlägt, „Nein, will ich nicht. Aber danke, dass du fragst.“ Weshalb er den letzten Satz von sich gibt, weiß er selbst nicht so genau. „Ach so, ja macht ja nix, wir können ja auch gleich direkt was trinken gehen.“, schlägt das Mädchen nun platt vor, „Woher kommst du eigentlich? Ich meine, bist du Japaner? Thailänder? Phili-“ „Koreaner.“, unterbricht er sie erneut. Langsam nervt ihn dieses Mädchen, wenn sie auch ziemlich hübsch ist, aber… hm, Moment. Sie ist hübsch. Und er weit weg von zu Hause… „Klar, wir können gerne-“ Nun ist er derjenige, der unterbrochen wird. „JAEHWAAAAAAN!“, grölt plötzlich jemand neben ihm. Und zwar jemand, der direkt neben ihm steht und ihm dennoch direkt ins Ohr schreit. „WAH!“, schreit Ken zurück und starrt sein Gegenüber nun furios an. Das Mädchen blickt skeptisch von einem zum anderen und überlegt offenbar, ob sie den zweiten auch gleich einladen soll. „Komm mit, da drüben gibt es gebratene Nudeln und Sushi, ich hab den totalen Hunger.“, klärt ihn Hakyeon nun mit einem nüchternen Blick auf. Ohne dabei auf seine Antwort zu warten, packt er den Sänger an dessen Arm und zieht ihn von dem nun gescheiterten Flirt weg. Kaum dass sie ein paar Meter hinter sich gebracht haben, erhält der Sänger einen überaus düsteren Blick von seinem Leader. „Erzähl mir nicht, du wolltest gerade flirten.“, murmelt Hakyeon unbegeistert. „Warum denn nicht? Wir sind weit weg von zu Hause und die Mädchen hier scheinen wohl auf Asiaten abzufahren.“, meint er schulternzuckend und schlagartig ändert sich sein Blick und er sieht N nun völlig ernst an, „Warte. Glaubst du, die beiden Mädels sind auch so und sind deshalb nach Korea gezogen?“ Sein Leader schenkt ihm einen ernüchterten Blick, ehe er ihm das Erstbeste über den Kopf zieht, das er zu fassen bekommt. Zu Jaehwans Glück ist es nichts allzu Hartes und Schmerzhaftes, sondern bloß das kleine Programmheft dieser Veranstaltung. „Lass uns was zu essen holen und hör auf, so einen Blödsinn zu reden.“, murrt der Ältere und schiebt Ken nun weiter durch die Gegend. Ravi, der nun alleine unterwegs ist, weil ihn N einfach hat stehen lassen, nachdem dieser Ken und dieses eine Mädchen erblickt hat, kauft sich gerade ein paar japanische Süßigkeiten, die er im Nu verputzt und sich einen kurzen Durchblick über alle Verkaufsstände schafft. An und für sich gibt es aber nichts allzu Interessantes für ihn, weshalb er nun beschließt, sich außerhalb dieses Raumes durch die Gänge zu wagen. Immer wieder werden ihm seltsame Blicke zugeworfen, die er einfach ignoriert. Ein Mädchen drückt ihm ohne Worte einen Haarreifen mit Seidenbändern, Glöckchen und angebrachten Katzenohren in die Hand, den er ohne groß nachzudenken auch einfach aufsetzt. Kauend und aufmerksam die Leute beobachtend schlendert er nun weiter den Flur entlang. Hongbin muss sich währenddessen nicht großartig Mühe geben, er wird sowieso von mehreren Mädchen umkreist, kaum dass er zu grinsen begonnen hat. Nicht unweit davon entfernt stehen Babsi und Leo im Schutz eines breiten Verkaufsstandes. Sie gibt ein verächtliches Schnauben von sich und schüttelt den Kopf. „Diese verrückten, asiatengeilen Teeniemädchen.“, murmelt sie. Leo neben ihr räuspert sich. „Du bist nicht besser.“, sagt er nur knapp. Bestürzt dreht sie den Kopf zu ihm und mustert ihn eine Sekunde lang, ehe sie ihm eine Antwort gibt. „Naja, ich bin kein Teeniemädchen.“, murmelt sie dann kleinlaut und zupft plötzlich an seinem Hoodie. Warum genau sie das tut, weiß sie selbst nicht so Recht, aber sie ist nervös und muss jetzt um jeden Preis was mit ihren Fingern tun, sonst verliert sie noch den Verstand. „Aber du scheinst auf Asiaten zu stehen.“, sagt er relativ trocken und grinst dabei innerlich. Denn viel wichtiger ist dabei, dass sie auf ihn steht. Eine dicke Träne rollt Haras Wange hinunter, während sie auf ihrem Bett sitzt und schniefend das Display ihres Tablets betrachtet. Wie gelähmt starrt sie auf das Gerät, unfähig es wegzulegen oder sonst was damit zu tun. Viele verschiedene Browserfenster sind geöffnet, in jedem geht es um dieses Mädchen. Warum sie auf diesen Newsseiten gelandet ist, weiß sie nicht. Das einzige, das sie weiß, ist dass sie mehr als nur eifersüchtig darauf ist, dass auf einigen der Bilder Leo zu sehen ist. Natürlich weiß sie, dass sie mit ihm befreundet ist. Aber das ist mehr, als was sie selbst je von ihm bekommen wird. Schniefend wischt sie sich mit ihrem Handrücken über die Wange, doch die Tränen versiegen nicht. Es werden stattdessen mehr und mehr, sie sind kaum zu stoppen. Was hat sie in ihrem Leben bloß verbrochen, dass sie so ein mieses Karma hat… und wahrscheinlich nicht so schnell über ihn hinwegkommen wird… wenn überhaupt? Einige Straßen von Hara entfernt laufen ebenfalls die Tränen über eine sanfte, rosige Wange. Der Wind peitscht ihr um die Ohren und saust hemmungslos über sie hinweg. Ihre Haare flattern wild in alle Richtungen und geben ihr keine Chance, auch nur irgendetwas zu sehen, was sich unter diesen knapp 20 Metern vor ihren Füßen tummelt. „Naeun.“, kommt es plötzlich hinter ihr. Sie schnieft und dreht den Kopf etwas zur Seite. Es ist Myungsoo. Dieser liebe Kerl, der ihr gestern einen warmen Unterschlupf geboten hat. Selbst die anderen haben sie bleiben lassen. Heute morgen ist sie gleich verschwunden… vermutlich ist er ihr hinterher. „Ich bin schwanger, Myungsoo.“, schluchzt sie und beißt sich fest in die Unterlippe. In ihr tummeln sich so viele Emotionen auf einmal… Die Angst, von allen verstoßen zu werden. Von ihrer Familie, von ihren Freunden… von den Fans. Der Schmerz, der ihre Kehle hochkriecht, wenn sie daran denkt, was für ein steiniger Weg vor ihr liegt. Die Scham, weil sie sich einem körperlichen Verlangen so hemmungslos hingegeben hat, dass das passiert ist. Wie konnte sie nur. „Na und?!“, fragt er panisch, „Es gibt… Möglichkeiten.“ „Welche denn?“, fragt sie. Viele Gedanken tummeln sich in seinem Kopf, aber keinen davon kann er im Augenblick in Worte fassen. Am Abend davor hat sie äußerst deutlich gesagt, dass es außer dem Idolsein für sie nichts im Leben gibt. Sie beißt sich erneut in die Unterlippe, dieses Mal schmeckt sie ihr eigenes Blut. „Egal, was für eine Möglichkeit zu wählst-“, beginnt er panisch, „-nimm nicht diese.“ „Warum denn nicht?“, schluchzt sie und kann außer einem verschwommenen Schleier aus Tränen nichts mehr vor sich sehen. Nur der Lärm der Straßen dringt nach oben in ihr Hirn. Jemand hupt in der Ferne und im Park vor diesem Gebäude bellt ein Hund. 2 Kinder spielen fangen und lachen. Naeun will auch so unbeschwert sein. „Naeun, nicht…“, bittet Myungsoo eindringlich. „Naeun!“, rufen plötzlich weitere männliche Stimmen. Sungkyu, Hoya und Dongwoo. Sie sind Myungsoo gefolgt so schnell sie konnten. „Spring nicht!“, ruft Dongwoo. „Scheiße, ruft die Feuerwehr!“, schreit Hoya und zückt sofort sein Handy. „Naeun…“, flüstert Myungsoo, blendet die anderen drei hinter sich aus und geht langsam an sie heran. Sungkyu fühlt sich hilflos, er steht nur da und beobachtet das Schauspiel. Er weiß nicht, wie er sich verhalten soll oder was in so einer Situation helfen kann. Noch nie in seinem Leben war sein Kopf so leer. Und obwohl er seine Lippen spaltet, um ihr Worte der Aufmunterung zuzurufen – es kommt nichts. Seine Stimmbänder streiken, sie wollen sich hieran nicht beteiligen. „Nein, es hat doch keinen Sinn mehr!“, schreit Naeun und weint bitterlich. „Und ob es einen Sinn hat!“, schreit Dongwoo wütend zurück. Daraufhin zuckt sie zusammen und setzt ein schuldbewusstes Gesicht auf. Sie weiß nicht, welche von diesen vielen verschleierten Figuren Dongwoo ist, aber irgendjemanden sieht sie an. „Du traust dich doch sowieso nicht!“, scharrt Dongwoo. „DONGWOO!“, rufen Sungkyu und Myungsoo gleichzeitig. „Ist doch wahr!“, murmelt er nüchtern. „Seht sie euch an. Sie ist verzweifelt.“, sagt er zu den Jungs und wendet nun sein Wort an Naeun selbst: „Es gibt nichts in deinem Leben außer das Idolsein? Was machst du dann, wenn du einmal 30 wirst – oder 40, weil ihr Mädchen habt eine höhere Chance, länger Idols zu sein, als wir Kerle. Ihr müsst nicht zur Armee und ihr seht im Gesicht lange genug jung aus.“ „Dongwoo…“, murmelt Sungkyu wieder, nur dieses Mal sanfter. „Ja, hallo, hier ist Lee Ho-won, ich brauche bitte einen Rettungswagen zur…“ „Nichts Dongwoo!“, ruft der Rapper und wirbelt wild mit den Händen, „Ist doch wahr. Naeun!“ Erneut sieht er zu ihr nach vorne, „Du bist doch selbst schuld. Anstatt dir einen anständigen Kerl zu suchen, legst du dich aufs Silbertablett von Idols, die nichts anderes als Sex im Kopf haben und für alles andere noch zu grün hinter den Ohren sind – und dann denkst du dabei nicht einmal selbst an Verhütung. Dafür gibt es keine Entschuldigung, leb damit und steh dazu – es war ein Fehler. Ja verdammt, sowas passiert!“ Wieder schüttelt sie den Kopf. „Aber ich kann das Kind nicht zur Welt bringen.“, schluchzt sie. Bevor Dongwoo nun anfangen kann, von Abtreibung zu sprechen, wirbeln nun Myungsoo und Sungkyu herum und halten ihm den Mund zu. „Er hat ja Recht…“, murmelt Naeun nun und schnieft ein letztes Mal, bevor sie einen Schritt nach vorne machen will, um von der Erhöhung am Dach runterzukommen. Doch plötzlich rutscht sie aus… „NAEEEEEUN!!!“ Der Wind… Er ist so leicht um sie herum. Die letzten Tränen wandern ihre Wange hinunter, bevor sie die Augen nun schließt. Das war’s jetzt wohl… Still Again „Wow… was zum Teufel.“, meint Babsi fasziniert und starrt Sungkyu sprachlos an. Er hat ihr gerade erzählt, was gestern passiert ist, während sie nach der Zeitverschiebung schon alle mit den Jungs im Flieger nach Hause gesessen sind. „Ja… schon… heftig…“, nuschelt er leise und blickt geradeaus. Sie sitzen hier mit Babsi und Diana und der ganzen Crew für die Sendung, die heute in einem abgelegenen Wald gedreht wird, in einem Bus und haben noch ein paar Minuten Fahrt vor sich. Myungsoo hat Naeun in letzter Sekunde gefangen… und dann sind zum Glück schon die Einsatzfahrzeuge gekommen, denn lange hätte er sie nicht halten können. Jetzt liegt sie im Krankenhaus. Und verliert durch den Schock vermutlich das Kind. Makaber, diese Ironie… Babsi blickt unsicher durch den Bus und sieht über die Köpfe der Leute hinweg, versinkt dabei in ihren Gedanken darüber, wie viel Mitleid sie für Naeun verspürt und dass sie sie doch Mal besuchen sollte im Krankenhaus. Gleichzeitig aber fragt sie sich, ob Naeun das überhaupt möchte oder ob sie damit ein Problem haben wird. Diana verspürt zwar ebenfalls Mitleid mit Naeun, hat aber so gesehen zu wenig mit ihr zu tun, als dass es ihr näher geht als eine dieser vom Pech verfolgten Unfälle, die man immer in den Nachrichten hört. Jiyong feiert heute seine Geburtstagsfeier. Er ist etwas enttäuscht, dass Diana nicht dabei ist, obwohl er sie schon verschoben hat. Aber sie ist eben nicht er und kann nicht einfach alle Termine platzen lassen. Es ist schon ein Wunder, dass sie und Babsi Running Man schwänzen durften. Am Wald angekommen werden die Mädchen von den Jungs getrennt. Diana fällt auf, dass Dongwoo ihrer Freundin nachblickt – aber anders als sonst. Oder bildet sie sich das nur ein? Nein, tatsächlich. Er grinst nicht so breit dabei. Komisch. Sie werden zu einem kleinen, aufgebauten Zelt gebracht, dort in die Maske gesteckt und bekommen neben einer Menge dunklem Make Up und grellen, roten Kontaktlinsen für die Augen lange, weiße Kleider und die Haare vollkommen glatt gebürstet. „Draußen ist es in ein paar Minuten so dunkel, dass wir gar keine Haarfarbe brauchen.“, sagt eine Stylistin zur anderen und Diana fährt sich neugierig mit den Fingern durch die Haare. Interessant, wie glatt sie sich anfühlen. Das Gel, das ihnen vor der Glättung auf die Haare gegeben wurde, duftet gut. Undefinierbar und wahnsinnig chemisch, aber gut. Gerade versucht sie, die einzelnen Bestandteile raus zu schnuppern, da wird sie von der zweiten Stylistin abgelenkt. „So, Mädels.“, sagt sie und stellt einen Eimer mit Blumentopferde zwischen ihnen. „Das hier ist vollkommen saubere Erde. Keine Sorge, da sind keine Tierchen drin.“ Klar, zumindest keine erkennbaren, denkt sich Diana, sagt aber nichts dazu. „Reibt euch damit bitte die Haare und das Kleid ein, macht euch schön dreckig und dann bekommt ihr Kunstblut an die Knie, auf die Arme und ins Gesicht. Babsis Augen weiten sich. Sie hat sich seit ein paar Tagen schon die Beine nicht rasiert, sie will nichts auf die Knie kriegen! Bisher ist sie ganz gut weggekommen, indem sie einfach im Pyjama geschlafen hat. Aber wie hätte sie das Diana erklären sollen, weshalb sie sich die Beine rasiert, wenn doch bloß Leo auf ihrer Couch schläft? In der Zwischenzeit sind die Jungs von Infinite bereits tief in den Wald gelotst worden. Keiner von ihnen weiß, was mit den Mädchen passiert, geschweige denn überhaupt, dass sie in die Maske gebracht werden. Ihnen wird erklärt, dass sie hier her kommen, um sich einer etwas umfangreicheren Mutprobe zu unterziehen und dabei alte, traditionelle Glücksbringer einzusammeln. Wer am Ende die meisten gesammelt hat, gelangt auf Platz eins und so geht es dann weiter. Diese Glücksbringer können sich überall befinden. In einem der großen, morschen Holzfässer, die hier im Wald überall verteilt stehen. Oder bei einem der Geister. „Geister?!“, haucht Dongwoo kaum hörbar und wird merklich blass im Gesicht. Wenn jemand an Geister glaubt und vor so etwas Angst hat, dann definitiv Dongwoo – niemand sonst kann so hell kreischen, sobald sich jemand in düsterer Horrorverkleidung nähert. Kein Wunder also, dass er es weitestgehend vermeidet, an den Tagen um Halloween nach draußen zu gehen. „Ja, Geister.“, erklärt der Moderator, der später für die Fernsehsendung aus dem Serienmaterial geschnitten wird. „Sie sind überall im Wald verteilt, es gibt viele verschiedene, männliche sowie weibliche. Manche haben eine Aufgabe für euch, manche aber werden euch einfach nur erschrecken.“ „Warum?“, haucht Dongwoo erneut in seiner heiseren Angststimme. „Weil sie Spaß dran haben, darum.“, meint Sungyeol und kommt nicht umhin, bei dieser Fragerei genervt mit den Augen zu rollen. „Noch etwas.“, meint der Moderator und die 7 Jungs horchen sofort spitzohrig auf. „Bevor es losgeht, werdet ihr nach den Meinungen eurer Fans gerankt.“ „Gerankt?“, fragt nun Hoya skeptisch nach und zieht dabei eine Augenbraue nach oben. Der dunkelhaarige Moderator nickt bloß. „Natürlich hat das nichts mit dem zu tun, wie ihr heute gelistet werdet, nachdem ihr die Glücksbringer eingesammelt habt. Aber es soll ein Ansporn für euch sein, damit ihr euch so richtig ins Zeug legt für die Fans, nachdem ihr vielleicht seht, dass sie euch für kleine Angsthasen halten.“ Er kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, erntet aber mit seinen Worten nur ein paar bittere Blicke der Jungs. Sie sind selbstsicher. Zumindest die meisten von ihnen. Myungsoo weiß, dass er zwar schreckhaft ist, er sich aber nicht aus der Ruhe bringen lässt, wenn es etwa darum geht, Glücksbringer zu sammeln und damit seinen Ruf zu verteidigen. Ehe man sich versieht, versinken die Jungs in eine handfeste Diskussion und stellen darin fest, dass Sungkyu mehr vor lebendigen Geschöpfen Angst hat, als vor Geistern – zumindest sei das dies, was seine Mutter ihm immer gelernt hat – und Sungjong derjenige unter ihnen ist, der vor kaum etwas Angst hat. „Er sammelt ja Filme!“, ruft Sungyeol und dreht sich zur Kamera, „Wenn man in seinem Zimmer schaut – üüüüüüberall Horrorfilme!“ Der Jüngste lacht peinlich berührt. „Ich mag eben den Thrill, den mir die Filme geben.“ „Moment!“, ruft Sungkyu plötzlich und hebt die Hand, um die Aufmerksamkeit aller anwesenden Personen augenblicklich zu erhalten. „Dongwoo lacht als einziger nicht.“ Und tatsächlich – der genannte Sänger steht ein wenig im Abseits hinter Sungkyu und Woohyun und starrt auf den Boden, als ob ihm gleich sonst was hochkommt. Da er sich ertappt fühlt, zwingt er sich zu einem trockenen Lachen, fragt aber: „Warum machen wir so etwas? Muss das wirklich sein…?“ Er fängt an zu schwitzen und die anderen machen sich lustig darüber. Da ist es umso weniger hilfreich, dass das Filmteam vor ihnen keine Mühen scheut, gruselige Geräusche zu machen. „Was war das?!“, kreischt Dongwoo, als hinter ihnen im Wald etwas zu hören ist. Es klingt wie schwere, dicke Schritte und ein halbes Wolfsjaulen ist zu hören. „Ach, die wollen nur die Stimmung noch gruseliger machen.“, grinst Hoya, der sich ebenso wenig aus der Ruhe bringen lässt, wie etwa Sungjong oder Myungsoo. Dann wird das Ranking bekannt gegeben, wie die Fans die Jungs eingereiht haben. Sie werden vom Team gefragt, was sie denken, dass rauskommen wird. Oder wer zumindest mit dem ersten Platz beginnen wird. „Sungkyu hyung oder Hoya hyun?“, fragt Sungjong. „Wegen seinem Image sicher Sungkyu.“, grinst Hoya andächtig. „Was soll mein Image sein bitteschön?!“, fragt Sungkyu etwas unterschwellig, aber dennoch breit grinsend. „Ich glaube, ich werde ganz unerwartet erster sein!“, grinst Sungyeol überbreit. Schließlich ruft eine Dame aus dem Filmteam: „Hoya!“ Raunen geht durch die Menge und Hoya stapft übermütig grinsend nach vorne, um sich den Aufkleber mit der dicken Eins zu holen und ihn sich an sein Shirt zu pinnen. „Ist schon eine Zeit her, dass ich erster geworden bin.“, grinst er stolz, „Danke an alle meine Fans!“ Er grinst übermütig, fast schon schmierig. „Ich denke immer, Nummer eins zu sein ist immer eine tolle Sache – nicht wahr, letzter Platz?“, fragt er und legt den Arm um Sungkyu, der neben ihm steht, „LetztKyu?“ Sung-kyu bricht in schallendem Gelächter aus, stellt sich aber gedanklich vor, wie er Hoya zu Hackfleisch verarbeitet. „Wer denkt ihr, kommt jetzt?“, fragt die Dame wieder. „L!“, rufen sie alle einstimmig, während Sungjong meint: „L oder Woohyun hyung.“ „Ja, Woohyun, wenn nicht L.“, stimmen ihm die anderen zu. „Es ist L.“, bestätigt die Dame vom Team. „Und dritter Platz ist Sungjong!“ Der Jüngste ist überrascht darüber, dass ihn die Fans für so mutig halten, freut sich aber natürlich sehr. „Nummer 4 ist gefährlich.“, beginnt Hoya nun nachdenklich, während er dabei ein ernstes Gesicht zieht. Er spricht die koreanische Silbe für den Tod aus, welche dieselbe Silbe für die Zahl 4 ist. Sung-kyu beginnt ihn zu schimpfen: „Hör auf damit, sag sowas nicht! Wenn Dongwoo vierter wird, dann heult er bestimmt.“ Und tatsächlich zieht der genannte kein so tolles Gesicht dabei. „Vierter Platz ist...“ Die Dame traut es sich nach der Bemerkung fast nicht sagen. „Dongwoo.“ Dabei beginnt Dongwoo ganz gequält zu grinsen. Muss das denn wirklich sein?! Es ist so furchtbar, er hasst Geister. Er hasst diesen Abend. Er hasst diesen Ort. Er hasst diese Show… und Hoya! Hoya hasst er am meisten für diese Bemerkung. „Fünfter ist Sungkyu.“ Gerade, als Sungkyu nach vorne geht, um sich die Tafel zu holen, beginnt Hoya wieder, ihn zu ärgern. Zum einen, weil es einfach total Spaß macht und zum anderen, weil er Dongwoo etwas ablenken will von seiner fiesen Bemerkung. Er hatte wirklich nicht erwartet, dass Dongwoo als so mutig von den Fans eingeschätzt wird. Sei es drum. „Für gewöhnlich hat der Leader doch einen angstlosen Charakter und kriegt den ersten Platz.“ Sungjong gießt weiteres Öl ins Feuer: „Ich weiß, ich dachte ja auch, er würde den ersten Platz kriegen.“ „Das kommt überraschend.“, fährt Hoya fort, „Er ist ein Angsthase!“ Sungkyu lacht bereits lautlos und stellt sich weitere Foltermethoden für Hoya vor. „Aber ich bin nicht auf dem letzten Platz!“, sagt er diplomatisch. Immerhin läuft die Kamera und er kann jetzt keinen schlagen. Wobei er Hoya sowieso nie… ach egal. „Wo bin ich dann?!“, platzt nun Woohyun raus, „Auf dem 6ten Platz?!“ Und tatsächlich – Woohyun ist auf dem 6. Platz, während Sungyeol den letzten kriegt. Nachdem die Plätze nun geklärt sind, kann die Show letztendlich losgehen. Sie werden alle einzeln in den Wald geschickt und sollen sich quasi auf die Suche nach den Geistern machen, doch die Filmcrew weiß bereits jetzt, dass sie sich niemals daran halten werden und ohnehin wieder Teams bilden werden. „Versteckt euch und erschreckt sie. Hier sind die Aufgaben, die ihr mit ihnen durchgehen müsst.“, sagt eine Frau zu den geschminkten und verkleideten Mädchen. Das weiße Kleid ist viel zu lang für Babsi und bei jedem einzelnen Schritt bedarf es jede Mühe, die sie aufbringen kann, um dabei nicht zu stolpern. Im Großen und Ganzen hat Babsi die Aufgabe, mit dem Jungen, der ihr als erstes begegnet, Seil zu springen und Diana muss dem, den die begegnet, überall hin folgen, bis er den ersten Glücksbringer gefunden hat. Im Anschluss muss Babsi mit jedem Seil springen, damit sie den Tipp zum nächsten Ziel hergeben darf und Diana kann dann jedem Angst einjagen, dem sie eben will. In der Zwischenzeit platzt Sungkyu plötzlich mit einer gruseligen Geschichte raus. „Hört zu.“, fordert er und erhält ein einstimmiges „Okay.“ von den anderen. „Nicht schockiert sein.“ Wieder kommt ein: „Okay.“ Sungkyu sieht Dongwoo auffordernd an: „Du musst auch zuhören!“ Der lacht daraufhin bloß und wünscht sich ganz weit weg von hier. Sungkyu dreht sich in die andere Richtung zu Myungsoo. „Sieht aus, als ob L nichts davon hören will?“, fragt er. „Nein, will ich auch nicht.“, gesteht dieser lachend. „Es handelt sich um eine wahre Geschichte eines Angestellten.“, beginnt er zu erzählen, „Dieser war immer sehr beschäftigt und hatte viel zu arbeiten.“ „Wie kann er so beschäftigt sein? So viel Arbeit zu haben ist echt gruselig.“, wirft Woohyun ein. Sungkyu ignoriert den Einwurf und erzählt weiter, während Dongwoo bereits unruhig von einem Bein auf das andere hüpft. „Eines Tages musste er in ein ihm unbekanntes Dorf fahren.“ „UNBEKANNTES DORF.“, schreit Woohyun und geht einen Schritt zur Seite, „Ich krieg Gänsehaut!“ Sungkyu ignoriert das weiterhin und erzählt seine Geschichte: „Aufgrund diverser Umstände musste er an dem Tag an einen weiteren Ort fahren.“ „2 Orte an einem Tag?!“, wirft Woohyun ein und in dem Moment setzt sich Sungyeol lachend auf den Boden und schüttelt immer wieder den Kopf. Wie kann Sungkyus Zimmerkollege nur so doof sein?! „AISH!“, ruft Sungkyu, „Ich kann mich nicht konzentrieren, halt doch die Klappe! Ich spreche gerade!“ „Ich geb doch nur eine Reaktion.“, antwortet Woohyun frech grinsend. „Er wusste den Weg nicht, also musste er danach fragen.“, erzählt Sungkyu weiter. „Natürlich muss er dann fragen.“, sagt Woohyun. Doch nun ist er nicht der einzige, der den Leader nervt. „Kann ich dich beißen?“, wirft auf einmal Hoya ein. Denn beißen ist die zweite Bedeutung des koreanischen Worts für fragen. „Willst du sterben?“, fragt Sungkyu, nachdem er sich gefangen hat und Hoya aus seiner Schockstarre aus anspricht. Hoya lacht nur und lässt den Leader fortfahren. „Also ist er eben herumgelaufen, um die Anwohner in dem Dorf nach dem Weg zum nächsten Ziel zu fragen. Ich will an den Ort, welchen Weg muss ich nehmen? Sie sagten ihm, wenn er den Tunnel nimmt, wird er schnell dort sein, aber dass er den Tunnel niemals nachts durchfahren soll.“ Mittlerweile sind die Jungs so gefesselt, dass sie ihn mit offenen Mündern anstarren. Sungyeol sowie Myungsoo hören ganz gefesselt zu, wobei sich Dongwoo am liebsten im Boden verkriechen würde. Hoya hört zwar zu, nimmt es aber nicht ganz so ernst – genau wie Sungjong momentan noch. Woohyun hört zu, gibt aber keinen Kommentar mehr ab, weil er sich nicht noch einmal rügen lassen will. „Alle Leute, die er gefragt hat, sagten ihm dasselbe. Durchfahre den Tunnel nicht bei Nacht! Also sagte er, er hats kapiert und ignorierte die Warnung der Menschen. Es wurde Nacht und er dachte sich, dass nichts passieren wird. Also durchfuhr er den Tunnel. Der Tunnel war wahnsinnig lang, er fuhr eine lange Zeit. Als er in der Mitte des Tunnels war, starb plötzlich sein Auto ab.“ Stille. Keiner der Jungs wagt es, etwas zu sagen. „In jedem Tunnel sind Lampen.“, sagt er. „Ja.“, meint Dongwoo mit vor Angst geweiteten Augen. „Vom einen Ende des Tunnels weg gingen plötzlich die Lichter aus, eins nach dem anderen.“ Dongwoo gibt einen ängstlichen Atemlaut von sich und Hoya, der es überhaupt nicht mag, wenn sich einer von ihnen unwohl fühlt, wirft nun plötzlich ein: „Wieso, hatten sie eine Überraschungsparty?“ Sungkyu wirft dem Rapper einen Blick zu, hält sich die Hand vor den Mund und wirft dann die Tafel mit der Zahl 5 auf den Boden. „Ich hab keine Lust, die Geschichte weiter zu erzählen.“, murrt er missgünstig. Er packt Hoya am Arm und zieht ihn nach hinten. „Du. Mitkommen.“, knurrt er. Die anderen lachen, doch Woohyun meint nun: „Viel gruseliger ist… wie kann ein Tunnel nur so lang sein?“ Sungkyu steht mittlerweile wieder mit Hoya in der Reihe und zeigt mit dem Finger auf Woohyun. „Die ganze Zeit unterbrichst du mich! Ich erzähle gerade was!“ „Okay, okay.“, sagt Woohyun und gibt nach. „Da gibt’s wen, der noch immer zuhört!“, kommt es vom anderen Ende der Reihe und als Sungkyu den Kopf dort hin dreht, winkt ihm Myungsoo grinsend zu. „WUAH!“, schreit Woohyun plötzlich und Dongwoo neben ihm springt ängstlich zur Seite, direkt Sungkyu auf den Fuß. „Verdammt, Woohyun! Also wirklich!“, jammert Dongwoo, ehe er dem Koreaner neben sich mehrmals einen Schlag an die Schulter verpasst. „Jetzt hört doch Sungkyu hyungs Geschichte zu!“, will Sungjong, denn er liebt gruseliges Zeug. Seufzend fährt der Leader fort: „Das Auto starb ab und die Lichter gingen aus. Am Ende war es dunkel im Tunnel. Es war so gruselig, er versuchte das Auto wieder zu starten, aber es funktionierte nicht. Nun hatte er solche Angst, dass er die Hand gegen das Autofenster legte. Gerade, als er die Hand dort hingelegt hatte, knallte plötzlich etwas von der anderen Seite gegen das Fenster.“ „Ohhhh!“, rufen die Jungs nun im Chor. Woohyun sieht Sungyeol dabei an, jetzt fühlt sich er selbst auch nicht mehr wohl. „Jemand drosch gegen das Auto, bumm bumm bumm!“, erzählte Sungkyu, „Nach einer Zeit hörte es dann plötzlich auf. Die Lichter gingen wieder an. Weil er solche Angst hatte, startete er sofort das Auto und fuhr so schnell er nur konnte. Er fuhr nach Hause und legte sich sofort schlafen. Am nächsten Tag, als er zum Auto ging, waren Handabdrücke auf dem Autofenster.“ Sungyeol schluckt schwer. „Weil er solche Angst hatte, fuhr er sofort zu einer Waschstation, um dort sein Auto zu säubern. Und das erzählte ihm der Mann von der Autostation… Diese Abdrücke sind nicht außen, sondern innen im Auto.“ Dongwoos Augen weiten sich um beinahe das Doppelte. Seine Kinnlade klappt auf und er vergisst einen Moment lang darauf, zu schlucken oder zu atmen. Selbst Hoya öffnet den Mund ganz weit, weil er mit dieser Wendung nicht gerechnet hatte. Sungyeol und Myungsoo sowie Woohyun starren einfach nur kreidebleich in die Richtung des Leaders, während Sungjong breit grinst. Ihm gefällt die Geschichte. „Ich dachte, er fährt das Auto alleine?“, fragt Myungsoo nun plötzlich. „Was?!“, kommt es von Sungkyu. Danach steht ihm der Ärger bereits wieder ins Gesicht geschrieben. „Jetzt denk doch mal ganz scharf nach!“, ruft er und klopft sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn, „Warum sind da Handabdrücke, denkst du?!“ Hoya gibt sein Bestes, den Leader zu beruhigen, während sich die 3 neben Sungkyu bereits in einer Art Schockstarre befinden. Weder Woohyun, noch Sungyeol oder natürlich Dongwoo geben gerade einen Laut von sich. „Nicht einmal Gruselgeschichten kann man euch erzählen!“, beklagt sich Sungkyu, „Ihr versteht es einfach nicht!“ „Soll das heißen, jemand wollte das Auto zerstören?“, fragt Hoya nun. „Nein.“, keift Sungkyu, „Das heißt, dass der Geist im Auto drin war. Muss ich selbst das erklären?!“ „Also war der Geist innen drin?“, fragt Hoya nochmal. „Richtig!“, seufzt Sungkyu, grinst aber mittlerweile selbst schon. Diese Kinder… Im Anschluss werden sie noch als Gruppe zusammen in ein Geisterhaus geschickt und müssen dann in einer Achterbahn sitzen, bevor sie sich alleine auf den Weg machen müssen. Auf dem Weg dorthin werden sie bereits von pseudo-blutigen Handabdrücken begrüßt, von verkleideten Personen; Geistermädchen, Monster und andere Schrecklichkeiten. Sungyeol und Myungsoo schließen sich in ein Team zusammen, während Sungjong und Hoya jeweils alleine durch den Wald streifen. Dongwoo verfolgt Sungkyu, weil er solche Angst hat und der Leader nimmt sich schließlich seiner an. Während Sungkyu gemütlich den Weg entlang spaziert, springt Dongwoo neben ihm hin und her. „Woah, was war das!“, ruft er überrascht und versteckt sich hinter dem Leader. Als er merkt, dass es bloß einer der Kameraleute war, die ihn ärgern, lacht er wieder: „Oh, wie ich das hier hasse!“ „Argh, hört auf damit. Macht sowas nicht, er macht sich doch eh schon fast in die Hosen.“, grinst Sungkyu. „Kann ich nicht einfach nach Hause fahren?!“, fragt Dongwoo halb weinend, halb lachend. „Da ist ein Haus.“, sagt Sungkyu nun. Dongwoo sieht ihn ungläubig an. „Da willst du doch jetzt nicht reingehen?!“, fragt er. „Na klar, beweg dich. Mach schon.“, sagt Sungkyu. „Ahhh, ich kann ja gar nichts sehen!“, jammert Dongwoo weiter. Er macht ein paar Schritte und starrt dann direkt vor sich hin in die Wiese. „Oh, was ist das!“ Doch Sungkyu geht einfach weiter und so folgt er ihm. Wieder ist es der Kameramann, der Dongwoo einen Streich spielt und der Sänger sowie Rapper springt zur Seite und schreit wie ein Mädchen. „AH, WIRKLICH! HÖRT AUF DAMIT!“, schreit er lachend, aber zur selben Zeit nörgelnd, „ICH WILL DAS NICHT MEHR, AHAHAHAH!“ Gerade fehlt nur noch, dass er sich auf den Rücken legt und wie ein kleiner Käfer zu füßeln beginnt. „Was ist denn?!“, fragt Sungkyu, als er lachend zu seinem Schützling zurückkommt. „Ich weiß nicht, da war der Kameramann… und dann ein Windzug.“, sagt Dongwoo. „Windzug?“, fragt der Leader, „Von wo?“ Dongwoo zeigt in die Richtung, in der das Haus vor ihnen liegt. Keiner der beiden weiß in dem Moment, dass es sich hierbei genau um das Haus handelt, in dem Babsi und Diana darauf warten, jemanden zu erschrecken. Warum genau mussten die beiden nochmal hier mitmachen? Ach ja, genau. Um ein wenig Geld als Trainees zu verdienen. Gruselige Geräusche dringen an ihre Ohren. „Verdammt, was ist das?!“, fragt Dongwoo. Es klingt wie der Geist aus dem japanischen Horrorfilm Ju-On, was ihnen hier auf dem Tablett serviert wird. „Ich schätz Mal, da drin ist einer der Glücksbringer.“, sagt Sungkyu. „Dann mach die Tür auf.“, sagt Dongwoo. „Schere, Stein, Papier?“, schlägt Sungkyu vor. Nach den dämlichen Geräuschen fühlt er sich jetzt selbst nicht mehr ganz so wohl in seiner Haut. „Ich will aber nicht.“, jammert Dongwoo. „Nun mach schon!“, sagt Sungkyu. Sie spielen und Sungkyu verliert. Auf seinem Weg zum Haus diskutieren er und Dongwoo, dass er sehen kann, wie sich etwas bewegt. Dongwoo, der nicht alleine so weit weg – vielleicht 10 Meter – stehen will, folgt dem Leader ohne zu zögern und steht mit ihm vor der kleinen Holztür zum Haus rein. Da Dongwoo gerade gefährlich nahe an Dianas Versteck vorbei gelaufen ist, sieht sie darin ihre Gelegenheit und hüpft heraus, um Dongwoo einen Schreck einzujagen. Es funktioniert, denn Dongwoo schreit und hüpft sofort ein paar Schritte zur Seite, während Sungkyu nur heiser zu lachen beginnt. Diana schreit und läuft an Sungkyu vorbei, um an Dongwoo ranzukommen. „Ah, hör auf damit! Wirklich…!“, ruft Dongwoo und lacht halbwegs dabei, hat aber mehr Angst als sonst was. Sungkyu lacht sich die ganze Zeit über ins Fäustchen und während sich Diana das nächste Versteck hinter einem Baum gesucht hat, suchen die beiden nach ihr. Dongwoo relativ nervös, Sungkyu total am Lachen. „Was war das?!“, fragt Dongwoo, als er ein Knacksen im Wald hört. „Ich wollte erschreckt werden... überrascht… aber nicht so etwas.“, lacht er. Danach ruft er in den Wald: „Komm mal her, da drüben!“ Er hat sie hinter einem Baum gesehen. Doch sie kommt nicht und daher entschließen sie sich, ins Haus zu gehen. Zumindest Sungkyu betritt es, während Dongwoo jammernd draußen auf einer Stufe hockt und ihm die ganze Zeit zuruft, dass er sich doch beeilen soll. Im Haus drin gibt es mehrere Eisentöpfe und Sungkyu öffnet einen nach dem anderen. Er findet sogar einen Glücksbringer darin, den er sich gleich um den Hals hängt. Draußen leuchtet währenddessen Dongwoo durch den Wald, nachdem er immer wieder Schritte hört und ihm die Kameraleute keine Hilfe bieten. Immer wieder ruft er „Hör auf damit!“, doch es ist keiner bei ihm. Er ärgert sich über die Taschenlampe, die so schwach leuchtet, dass sie ihm so gut wie gar keine Hilfe bietet und gelangt plötzlich hinter das Haus, wo mehrere Tontöpfe aufgestellt sind. Abgelenkt von seiner Aufgabe, einen Glücksbringer zu finden, öffnet er ein paar Deckel und denkt laut darüber nach, wo einer sein könnte. Im nächsten Moment hört er Schritte neben sich. „Was ist – AAAAHHH! HÖR AUF!“, kreischt er. Diana steht neben ihm, leicht gehockt, während er auf einer Stufe bei den Töpfen steht. Ihr Kleid mit Pseudoblut verschmiert, ihre Haare und ihr Gesicht total eklig geschminkt. Dongwoo klettert sogar auf die Tontöpfe, um ihr zu entkommen. Er dreht sich eine Sekunde lang um zu ihr, schreit wieder und entschuldigt sich sogar dafür, dass er so schreit. Im nächsten Moment bittet er sie wieder, zu verschwinden. Doch Diana macht es ihm bestimmt nicht so leicht. Sie dreht den Kopf in einer ganz ekelhaften Art und Weise, was ihn nur noch mehr zum Kreischen bringt. Plötzlich verschwindet sie. Und Dongwoo sitzt auf den Tontöpfen und hat das Gefühl, als hätte er gerade 12 Leben verloren. In der Zwischenzeit kramt Sungkyu weiter durch das Haus und erzählt den Kameraleuten, dass er doch gerne einen richtigen Schreck bekommen würde. Wenn er schon Mal hier in einem Geisterdorf ist, will er auch das volle Programm. Doch stattdessen ist es nicht gruselig, jammert er. Mit gemütlichen Schritten leuchtet er durch das Haus und durchforstet jedes einzelne Zimmer, jeden noch so kleinen Raum. Er tritt gerade über die Türschwelle nach außen, da springt plötzlich seitlich von ihm jemand auf ihn zu. Das Mädchen, das hochspringt, schreit, verstummt aber im selben Moment wieder und… fällt ihm direkt vor die Füße. Sie vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen, während Sungkyu gleich wieder herzhaft zu lachen beginnt. Vor lauter Peinlichkeit will sie wegkrabbeln, doch Sungkyu greift nach ihr. „Komm her, komm hier her.“, sagt er lachend und geht weiter in den Raum hinein, weil sie vor ihm wegläuft. „Warte, komm her.“, sagt er und gibt sein Bestes, zu lachen aufzuhören. „Das muss peinlich sein, nicht?“, fragt er, „Komm her.“ Doch sie läuft weiter weg und bleibt vor einem Baum stehen. „Ist schon okay. Komm her.“ Als er bei ihr angekommen ist, greift er nach ihrer Hand und zieht sie zu sich. Es ist dunkel genug, dass er nicht erkennt, wer hier verkleidet und geschminkt vor ihm steht. Und gerade aus dem Grund entschließt sich Babsi, nichts zu ihm zu sagen. „Wie alt bist du?“, fragt Sungkyu, der davon ausgeht, eine Studentin oder dergleichen hier vor sich zu haben, „Machst du das hier als Teilzeitjob?“ Sie antwortet nicht, also zeigt er an ihr vorbei. „Hast du dich deshalb da versteckt? Komm rede mit mir, ist okay. Ist schon gut.“ Dongwoo kreuzt um die Ecke auf und erschreckt sich sofort, als er das Geistermädchen bei seinem Leader stehen sieht. Er geht an den beiden vorbei und schaut ins Haus rein. „Da ist nichts mehr, ich hab ihn schon.“, sagt Sungkyu und geht weiter. Er deutet dem Geistermädchen, mit ihm mitzukommen, weil sich Dongwoo sonst nicht traut, ans Haus ranzugehen. „Komm schon, sag es mir. Wo ist er?“, fragt Sungkyu nun ungeduldig das Mädchen neben sich, „Wo ist der nächste Glücksbringer?“ Während Sungkyu keinen einzigen Ton aus dem Mädchen rauskriegt, hat Dongwoo alle Hände voll damit zu tun, sich über die nächsten gruseligen Geräusche zu ärgern. Plötzlich steht Diana wieder hinter ihm. Sofort, als er sie entdeckt, läuft er los und stellt sich sogar neben Babsi und Sungkyu. Die nächsten paar Minuten sind davon geprägt, dass Diana Dongwoo schließlich von den anderen beiden davonjagt, direkt zu einem Haus, in dem er schließlich den ersten Glücksbringer findet. Dabei grinst er zum ersten Mal seit der ganzen Show ganz breit. In der Zwischenzeit packt Babsi plötzlich ein Seil zum Seilspringen aus und drückt es ihm in die Hand. Dazu gibt sie ihm einen bunten Zettel. Darauf steht die Anweisung, dass er 10 Sprünge zusammen mit dem Geistermädchen schaffen muss, um den nächsten Hinweis zu erhalten. Weil sie, als sie zu ihm gehen will, beinahe über ihr Kleid stolpert, lacht er wieder laut auf. Steif wie ein Brett hüpft sie und schafft es kaum, wobei Sungkyu wieder zu lachen beginnt und es kaum glauben kann, dass es so schwierig sein kann, einmal richtig zu hüpfen. In Anbetracht allerdings zu ihrem Problem mit dem Kleid, das er ja mitbekommen hat, ist es nicht so schlimm und er versucht es weiter. Über beinahe 20 Mal schafft er um die 5 oder 6 Sprünge, beim nächsten stolpert sie dann immer. Sungkyu schwitzt mittlerweile so sehr, dass ihm die Kameraleute sogar bereits eine Wasserflasche in die Hand drücken, damit er nicht einfach umkippt. Das Mädchen kann kaum noch auf eigenen Beinen stehen. „Das gibt’s doch nicht.“, murrt er auf einmal. Er dreht sich um und blickt zu einem Geistermädchen, das ein wenig weiter weg von ihnen beiden steht. „Du da!“, ruft er ihr zu, „Komm her, ich will es mit dir probieren, du schaffst das vielleicht.“ Babsi ist frustriert darüber, dass er sie einfach so austauscht, schließlich kann sie nichts fürs Kleid. Sie schnaubt genervt und sieht den beiden dabei zu, wie die andere das ebenso wenig schafft wie sie. „Sungkyu!“, ruft Dongwoo nun durch den Wald. Er hat seinen Leader verloren und hat ein paar weitere Herzattacken erlitten, bevor er sich dazu aufraffen konnte, nach jemandem zu suchen. „Dongwoo hyung!“, ruft nun plötzlich eine junge Stimme in seine Richtung. Es ist wie ein Geschenk des Himmels, als Sungjong plötzlich nach seinem Kumpel ruft, um ihm zu helfen und ihm zur Seite zu stehen. „Ich bin hier! Komm rüber!“, ruft Sungjong durch den Wald. Dongwoo läuft sofort los. „Wo?!“, ruft Dongwoo, „Wo bist du?!“ Schließlich steht der Maknae vor ihm. „Ah, Sungjong.“, keucht er erleichtert. „Komm her.“, grinst der Jüngste und hält ihm die Hand hin. „Ich dachte, ich muss sterben.“, meint Dongwoo und gibt ihm sofort die Hand. „Keine Angst, ich bin schrecklicher als die Geister.“, erzählt der Maknae. Denn vor ihm laufen die Geister die ganze Zeit über davon. „Ich bin wohl älter geworden.“, erzählt Dongwoo, „Bestimmt um hundert Jahre.“ „Bist du nicht.“, sagt Sungjong cool, „Komm, ich zeig dir, wo einer der Glücksbringer ist.“ Und so geht die Reise für Dongwoo weiter. Doch nicht ohne, dass Diana ihm folgt. Gerade will sie hinter einem Baum hervor springen, da reißt Sungjong den ängstlichen Sänger hinter sich und leuchtet Diana an. „GEH WEG!“, schreit er sie an, ehe er sie erkennt. „Diana?“, fragt Dongwoo nun. „Eh…“, murmelt das Mädchen. Sungjong bricht in schallendem Gelächter aus. Mittlerweile steht Sungyeol bei Sungkyu, der nun wieder mit Babsi versucht, Seil zu springen. Er keucht bereits, als ob er einen Marathon gelaufen wäre und das Mädchen schwitzt mittlerweile auch schon sehr stark. Sungkyu geht lachend in die Knie. „Das gibt’s doch nicht.“, keucht er kehlig. „Was?“, meint Sungyeol und tritt an das Mädchen heran, „Kannst du nicht Seilspringen oder was?!“ Sungkyu verjagt ihn, schnappt sich aber dann das Mädchen und will einmal Klartext mit ihr reden. „Sieh mal. Wir müssen und dem Rhythmus anpassen und hoch springen. Hörst du? Hoch?“, fragt er mittlerweile etwas genervt und zählt dann im Takt bis 3, damit sie es hoffentlich kapiert, was ein Rhythmus sein soll. „Okay?“ Sie nickt, noch immer verbissen wegen vorhin. „Starten wir.“, sagt er und beginnt wieder zu hüpfen. Beim 5. Sprung verfängt sich wieder alles und Sungkyu schreit laut. So laut, dass ihn Hoya aus einigen Metern Entfernung hören kann und lachend den Kameramann fragt, was die da tun. Er gesellt sich zu ihnen und beginnt den Geist gleich auszuquetschen: „Wer bist du und wo lebst du?“ „Komm schon, wir machen das jetzt nochmal.“, meint Sungkyu und steht wieder auf. Er gibt einfach nicht auf, sieht das Mädchen aber kaum richtig an. Mit dem ganzen Licht um sie herum hätte er sie schon hundert Mal erkennen müssen, wenn er bloß einmal richtig in ihr Gesicht blicken würde. Schließlich erkennt sie Hoya, sagt aber nichts dazu. Er fragt sie, ob er ihr zur Hand gehen darf und ihren Rock etwas nach oben binden darf. Sie nickt bloß. Sungkyu drückt ihr daraufhin das Seil in die Hand und er lässt sie den Rhythmus vorgeben. Endlich schaffen sie es. Sungkyu ist so glücklich darüber, dass er sie dafür umarmt. Noch immer erkennt er nicht, wen er da vor ihr stehen hat. Sobald er weitergeht, ist Hoya der nächste. Er schafft es sofort, mit dem Mädchen zu hüpfen, doch sie ist so fertig, dass sie schon fast zur Seite kippt und Hoya nach ihrer Hand greift. Die Zeit vergeht und während Babsi mit jedem außer Dongwoo Seil springt, jagt Diana vor allem Woohyun nach Dongwoo die meiste Angst ein. Das ganze endet darin, dass Sungkyu sogar gewinnt und die anderen sich noch lange danach streiten werden, wer nach ihm kommt – denn sie haben alle die gleiche Anzahl an Glücksbringern gefunden. In Seoul, direkt in der Nähe des Coex Malls steht ein Mädchen an der Brücke zum Han River und blickt in die weite Ferne. Sie fragt sich, was sie in ihrem Leben eigentlich alles falsch gemacht hat. Schon wieder haben sie sich gestritten. Immer schlimmer wird es jedes Mal. Wahrscheinlich, weil er über dieses Mädchen noch nicht hinweg ist, die bei ihm wohnt. Heute war sie eben in der WG, sie beide haben sich offenbar knapp verpasst. Warum ist bloß sie noch immer bei ihm und nicht die andere, die mit GD zusammen ist? Schließlich ist GD sowieso so jemand, der verhältnismäßig chaotisch ist. Keiner hätte gedacht, dass der mal eine ernsthafte Beziehung führen wird. Aber stattdessen zieht nun die zu ihm, die sie noch akzeptiert hätte. Die weniger Gefahr für sie gewesen wäre. Frustriert schnaubend blickt sie in die weite Ferne der Nacht. Sie hat wirklich genug durchgemacht in den letzten Tagen. Sie ist doch kein billiges Luder, das sich das gefallen lässt. Keifend und schnaubend ist sie aus seinem Loft gestürzt. Hat ihn dort mit den Scherben ihrer Beziehung zurückgelassen. Wenn man das überhaupt so nennen kann. Gestritten haben sie sich darüber, dass ihr der Ton nicht gefällt, in dem er über das Mädchen spricht. Ja, sie ist eifersüchtig. Nach ihrer letzten Beziehung ist das doch logisch. Nie wieder tut sie sich sowas an. Sie will etwas Ernsthaftes und nichts, wo einer den anderen betrügt oder fallen lässt, sobald wer anderes ins Spiel kommt. Nein, dazu ist sie sich zu schade. Sie hat gefordert, dass er sie rauswirft. Er hat sich gewehrt und sie gefragt, ob sie noch ganz dicht ist oder weshalb sie so etwas von ihm verlangt… Seufzend denkt sie daran zurück, wie dieses unangenehme Gespräch gelaufen ist. „Warum sollte ich sie rauswerfen?! Sie hat dir nichts getan, du hast sie noch nicht einmal richtig kennen gelernt und zeterst schon, dass sie unfreundlich ist.“, knurrte er sie an, ohne sie dabei auch nur eine Sekunde lang anzublicken. „Aber ich habe genug über sie gehört.“ „Ach ja, von wem denn? Habe ich über sie gesprochen?“, keift er zurück, „All die Leute, die sonst wo im Inkigayo oder wo über sie sprechen, wissen nicht, wie sie wirklich ist.“ Sie hatte gar keine Gelegenheit, ihm hierauf eine Antwort zu geben. Stattdessen wurde sie erschlagen von seiner Fürsorglichkeit gegenüber ihr. „Sie mag tollpatschig sein und ständig Sachen umwerfen, aber kaum jemand kann ihr widerstehen, so freundlich, wie sie ist. Sie mag sich nicht übersexy kleiden, aber ihr stehen diese kindischen Sachen, die sie trägt, viel besser. Es unterstreicht ihre…“ „Was?!“, keifte sie nun plötzlich, „Ihre süße Art?! Nenn sie süß und ich gehe.“ Wieder seufzt sie, zurück in der Gegenwart. Ihr war klar, dass wenn sie noch etwas über seine beste Freundin gesagt hätte, sie dann wirklich ihre Beziehung damit beendet hätte. Plötzlich ruft jemand ihren Namen. Ihr ist klar, wer der Besitzer dieser Stimme ist, doch im Moment ist sie zu stur, um sich umzudrehen. Ihr Stolz ist verletzt und vielleicht auch etwas anderes, das ihr noch gar nicht so klar ist. Warum muss sie sich auch in jede einzelne Beziehung so reinsteigern? „Jetzt sprich doch mit mir.“, flüstert er und legt ihr seine Hand an die Schulter. Aber alleine, dass er ihr hier hin gefolgt ist, hat doch genug zu bedeuten. Oder etwa nicht? Schließlich gibt sie nach und dreht sich zu ihm um. Er sieht sie an mit dem Blick, als hätte sie seinen Hund getötet. Widerwillig zieht sie eine Schnute und betrachtet ihn kühl. Obwohl es sie berührt, dass er hier ist. „Komm mit mir mit.“, bittet er sie, „Wir reden nochmal über alles.“ Sie antwortet nicht. „Mir ist klar, dass ich manchmal viel über sie rede.“, seufzt er. Denn Seunghyun ist klar, dass er zu viel von Babsi spricht und das der Grund ist, weshalb sie so angebissen auf ihn ist. „Ich werde versuchen… damit aufzuhören. Aber versprich mir du dafür, dass du nicht immer so unfair ihr gegenüber bist.“ „Ich gebe mein Bestes.“, antwortet sie verbissen. Doch überraschender als ihre Antwort hierauf ist, dass er sie plötzlich packt und ihr Gesicht zu dem seinen zieht. In aller Öffentlichkeit küsst er sie, direkt auf der Brücke zum Han River. Links und rechts von ihnen ein Farbenmehr aus Lichtern, die den Coex Mall erleuchten und ein Farbenspiel im Wasser erzeugen. Gerade sind M.I.B auf der Bühne mit ihrem Song Men In Black. Außerdem sind Big Hit mit Run & Run heute dabei. Momentan sind wieder viele Künstler mit tollen Songs unterwegs. Denn nicht nur sie – also B.A.P, sondern auch VIXX, EXO, f(x) und BEAST stehen heute gemeinsam auf der Bühne. Vorhin ist er schon den Jungs von VIXX begegnet. Hat sie gegrüßt, obwohl er keine Lust dazu hat. Aber was können die anderen für seinen Groll. Jedenfalls fragt er sich, was an diesem Leo besser sein soll, als an ihm. Natürlich hat ihm Ji-eun davon erzählt. Woher die es hat, weiß er nicht. Interessiert ihn auch nicht. Aber als er auf Twitter dieses eine Bild angesehen hatte, auf dem die 6 Jungs mit Babsi und ihrer Freundin zu sehen sind, ist es ihr rausgerutscht. Ehrlich gesagt nervt es ihn etwas, aber noch mehr nervt ihn, dass ihm das doch eigentlich so egal sein sollte, wie er es immer vorgibt. Doch um ehrlich zu sein, nervt es ihn. Und zwar gewaltig. Seine Gefühle ihr gegenüber waren schließlich keine Lüge. Aber gut, er hätte sich mehr auf sie einlassen sollen, das hat er jetzt auch kapiert, nachdem es ihm Dae immer und immer wieder und die Nase reibt. Trotzdem war er frustriert. Sie hat ihn immer wieder warten lassen, wollte nicht mit ihm schlafen und kaum ist sie mit ihm auseinander, zack hat sie einen anderen – und dann keinen geringeren als diesen Leo. Yongguk gibt einen zischenden Laut von sich. Ausgerechnet einen Kerl mit so einem Ruf muss sie sich dann anlachen. Jetzt frustriert ihn noch mehr, dass er sich nirgendwo darüber auslassen kann, dass ihn das so aufregt. Dazu kommt, dass ihm durchaus klar ist, dass Daehyun trotz seinem Vorhaben keinen Kontakt zu ihr derzeit hat, weil er es ihm nicht noch schwerer machen will, als es für ihn ohnehin ist. Warum aber hängt diese Diana auch noch mit denen ab?! Mit B.A.P hat sie doch auch nichts unternommen… „Wir sind hier bei-“, grüßt Luna von f(x) in die Kamera und grinst dabei breit. Es ist Sonntag, es war eine tolle Woche und ihre Laune ist bombastisch gut. Das muss gezeigt werden. „Music Bank!“, rufen plötzlich 11 Personen im Chor – f(x) stehen zusammen mit BEAST vor der Kamera. „Wir haben heute für euch die Finalisten dieser Woche dabei.“, ruft Kikwang ins Mikrofon, während Victoria und Doojoon breit grinsen, weil die Fans so durchdrehen und sich die Seelen aus dem Leib kreischen. „Hallo, wir sind BEAST.“, beginnt Doojoon und alle seine Jungs verbeugen sich mit ihm und sagen Hallo zu den vielen Leuten. „Wir sind f(x).“, grüßen nun die Mädels zusammen mit Victoria. „Wir haben ein Comebackinterview mit f(x) geführt vorhin.“, beginnt Kikwang zu erzählen. „Wie geht es euch?“, fragt er und dreht sich zu Luna um nach rechts. „Wir fühlen uns toll, die Finalisten zu sein.“, grinst sie, „Wir werden unser Bestes geben. Und wie geht es euch, BEAST?“ „Wir fühlen uns ebenso toll, Finalisten zu sein.“, erzählt Dongwoon, „Ich werde das meinen Freunden heute erzählen, gleich direkt nach der Show.“ Alle lachen sie über seinen Witz, Doojoon verschwindet sogar kurz aus der Kamera. „Was für eine Überraschung habt ihr für die Fans heute, wenn ihr den ersten Platz macht?“, fragt Luna. „Jun-hyung wird rappen und singen.“, erzählt Doojoon. „Ich freu mich schon drauf!“, sagt Kikwang ernst, „Wenn f(x) den ersten Platz macht, wird es das erste Mal sein, dass ihr die Charts seit eurem Comeback anführt. Was für eine Performance wird von euch kommen?“ „Wir werden EXO’s Growl tanzen.“, erzählt Victoria. „Wooooahhhh!“, macht Kikwang und die Fans kreischen wieder, „Darauf freue ich mich aber auch schon. Jetzt kann ich mich gar nicht entscheiden, wer gewinnen soll! Ich bin schon gespannt, wer den ersten Platz macht!“ „Die großen Performances von BEAST und f(x) kommen schon in wenigen Minuten. Seid gespannt!“, ruft Luna und danach winken die Jungs und Mädchen alle im Einklang. Bloß Yoseob nicht – denn Yoseob zeigt lieber ein Peacezeichen, anstatt zu winken. Danach geht es gleich weiter mit einer Newcomerband. VIXX haben ihren Auftritt mit You’re Impressive, oder wie der Song auch bekannt ist, G.R.8.U. EXO performen Growl. B.A.P tritt mit Coffee Shop auf und steht dann mit Badman ausdrucksstark auf der Bühne. Ailee zeigt, wie glamourös sie U & I performen kann. Danach stehen f(x) mit Rum Pum Pum auf der Bühne. BEAST machen den Abschluss mit Shadow. Schließlich gewinnen f(x) und tanzen sogar mit EXO auf der Bühne zuerst zu Rum Pum Pum und danach zu Growl – die haben natürlich mitbekommen, was sie beim kurzen Auftritt mit BEAST gesagt haben. Noch während Diana im Bus nach Hause sitzt, spielt sie auf ihrem Handy und versucht, eine SMS für GD zu tippen, weil sie den ganzen Tag kaum miteinander gesprochen haben. Sie fragt sich, ob er sehr böse ist, dass sie an seinem Geburtstag nicht da war, denkt sich aber die ganze Zeit über, dass Koreaner doch diesen Tag sowieso nicht so ernst nehmen, da sie zu Jahresbeginn ein Jahr älter werden. Quasi ist das bloß ein Tag, um Party zu machen… Sie weiß nicht, was sie schreiben soll und blickt nachdenklich aus dem Fenster. Plötzlich vibriert ihr Handy. Erwartungsvoll blickt sie auf das Display, sie hat eine Nachricht erhalten. Doch von einer Nummer, die sie nicht kennt. Stirnrunzelnd drückt sie auf die Nachricht, um sie zu lesen. ??? ► Diana Mach schneller, ich hab Hunger! Zweifelnd tippt sie eine Antwort, doch sie ist sich nicht sicher, ob die Nachricht überhaupt für sie ist. Ihr fällt zumindest gerade nichts ein, dass sie von irgendwem die Nummer zu speichern vergessen hat. Diana ► ??? Schneller womit? Gut, es ist nicht die beste Antwort, aber ihr fällt einfach nichts anderes ein. Jedenfalls dauert es nicht lange, bis sie eine nächste Nachricht erhält und die beiden beginnen regelrecht, miteinander zu chatten. ??? ► Diana Machst du Witze? Du bist doch grad einkaufen und lässt dir ewig Zeit. Ich hab Hungeeeeer! Diana ► ??? Tut mir Leid, ich bin nicht einkaufen. Ich sitz in einem Bus. ??? ► Diana Dein Ernst? Was machst du in einem Bus, der 7seasons ist um die Ecke rechts rum… Diana ► ??? Ich glaube, du hast die falsche Nummer. ??? ► Diana Verarscht du mich? Diana ► ??? Nein… Tut mir leid, ich bin wohl nicht die Person, der du schreiben wolltest. Eigentlich ist es damit für Diana beendet und sie erwartet auch nicht, noch eine weitere Nachricht zu erhalten. Außerdem hat sie den Verlauf der Nachrichten gleich gelöscht – wozu behalten? Doch eine halbe Stunde später kommt plötzlich eine weitere Nachricht von der unbekannten Nummer. ??? ► Diana Tut mir wahnsinnig leid; ich hab grad die Nummer abgeglichen und hab mich in einer Zahl vertippt. Aber ist schon ein witziger Zufall, dass ich echt wo anders raus bin. XD Diana ist unsicher, was sie darauf antworten soll. Soll sie überhaupt antworten? Was, wenn da ein verrückter Fan dahintersteckt, der ihr nur einen üblen Streich spielen will? Es juckt sie ja förmlich in den Fingern, eine Antwort zu schreiben. Aber die Vernunft in ihr schreit und appelliert daran, dass sie es nicht tun soll. „Was machst du da?“, fragt nun Babsi neben ihr, die schließlich auf Dianas seltsam nachdenkliches Verhalten aufmerksam geworden ist. „Ich?“ Diana zuckt fast ertappt zusammen. “N-nichts…”, murmelt sie und schielt auf ihr Handy. Sie hat die neue Nachricht noch offen. „Aha…“, murmelt Babsi nur misstrauisch und beäugt ihre Freundin aus dem Augenwinkel heraus. Vor ihnen beiden führen Woohyun und Sungyeol gerade eine äußerst seltsame Unterhaltung darüber, wie abgedreht die Geistershow nicht war. Sungkyu ist vom Seilspringen so K.O., dass er direkt eingeschlafen ist, während Dongwoo und Hoya Musik hören und Sungjong ein Buch liest oder gelegentlich am Handy spielt. Weitere 5 Minuten schweigt Diana, dann entschließt sie sich, der unbekannten Nummer doch eine Antwort zu schreiben. Sie befürchtet, dass sie andernfalls die ganze Nacht davon träumen wird und nicht ein einziges Mal richtig zur Ruhe kommen wird, wenn sie das nicht macht. Diana ► ??? Macht ja nichts. So lernt man auch Leute kennen, oder? ^^ „So lernt man auch Leute kennen?“, hört sie neben sich ihre Freundin vorlesen. Sie hebt den Blick und sieht sie skeptisch an. „Ernsthaft?“, stellt die ihr eine Frage. Diana seufzt. „Du solltest aufhören, immer allen auf das Display zu starren.“, murmelt sie. „Wieso denn? Du sagst mir doch nicht-“ „-und du kannst dir nicht vorstellen, dass es einen Grund hat?“ Babsi verstummt auf die harsche Ansprache. Diana aber fährt fort: „Du musst nicht immer alles wissen.“ „Wieso, verheimlichst du mir etwa was?“, fragt Babsi nun schlagfertig nach. Jetzt schüttelt Diana den Kopf. „Nein.“, sagt sie schroff. „Mit wem schreibst du da?“, fragt Babsi. Da sie merkt, dass es ohnehin keinen Sinn hat, schluckt Diana den Ärger so gut als möglich runter. Sie weiß doch selbst, dass dieser Ärger völlig grundlos ist. Aber diese Eifersucht in ihr… sie brennt wie Feuer… „Ich kenn die Person nicht.“, sagt Diana. Irgendwas sagt ihr, dass ihre Freundin sowieso die ganze Zeit auf ihr Handy gelugt und auch die anderen Nachrichten gelesen hat. „Also ich würde mit ihr schreiben. Vielleicht wird eine tolle Freundschaft daraus.“, meint Babsi verträumt. „Ihr?“, fragt Diana nach. Als ihre Freundin energisch nickt, fragt sie wieder: „Warum glaubst du, dass es ein Mädchen ist?“ „Weil wenn es ein Junge wäre, das die wohl romantischte Art und Weise sein könnte, die es gibt. Da du aber mit Jiyong zusammen bist, wäre es äußerst unpassend, jetzt den Traumprinzen kennen zu lernen.“ Diana lacht herzhaft. Das ist so typisch für ihre Freundin, dass die gleich wieder um 70 Ecken denkt. Aber etwas an der Aussage macht sie stutzig. „Findest du denn nicht, dass ich meinen Traumprinzen habe?“ Nun zuckt ihre Freundin resigniert mit den Schultern. „Ich weiß nicht.“, sagt sie ehrlich. „Hast du denn deinen Traumprinzen?“, fragt Diana nun. Ihr fällt gerade wieder ein, dass da ja noch die paar Wortfetzen aus ihrer Erinnerung sind, die ungeklärte Fragen aufwerfen. Nun wird ihre Freundin rot um die Wange und zuckt erneut mit den Schultern. „Ich weiß nicht so Recht. Vielleicht.“, nuschelt sie unsicher und zückt dann ihr Handy, um plötzlich selbst ganz beschäftigt zu wirken. In der Zwischenzeit vibriert Dianas Handy schon wieder. ??? ► Diana Stimmt. Sind wir jetzt sowas wie Brieffreunde? ^^ Diana ► ??? Das kommt drauf an, denke ich. ??? ► Diana Aha. Worauf denn? Diana ► ??? Ob wir jetzt regelmäßigen Kontakt haben. ??? ► Diana Stimmt. Denn regelmäßiger Kontakt ist ja heutzutage schon schwierig. Wie gut, dass wir bereits die Nummer des anderen haben, so wird’s leichter. ^^ Diana schluckt schwer. Ein weiteres Mal weiß sie nicht, was sie großartig darauf antworten soll. Wer ist der oder die Unbekannte? Wie alt ist er oder sie? Hat Babsi Recht und es ist wirklich ein Mädchen? Wenn sie ehrlich ist, hat sie Angst vor der Wahrheit. Und das, obwohl sie den Gesprächspartner – oder die Partnerin – nicht einmal wirklich kennt. Aber Babsis Worte hallen in ihren Ohren immer wieder nach. Dass sich daraus doch eine gute Freundschaft ergeben könnte. Eine neutrale Person kann sie im Moment wirklich gut gebrauchen. Diana ► ??? Stimmt, jetzt kann ich dir jeden Tag erzählen, was ich gemacht hab. :P Sie erwartet nicht, dass die Person darauf noch reagiert. Vor allem, da ihre Nachricht verdammt aufdringlich wirkt und sie sich jetzt im Nachhinein verdammt blöd vorkommt. Damaged Lady Seunghyun stellt einen frisch gepressten Orangensaft auf den Esstisch. Er ist nervös. Nervös, weil in dieser Nacht seine neue Freundin nicht nach Hause gefahren ist, sondern bei ihm übernachtet hat. Sie hat heute frei, er hat heute frei… Babsi hat heute frei. Offenbar haben heute alle frei, denn Diana hat ihm vorhin ein Foto von einer bunten Cornflakespackung geschickt, zu dem sie geschrieben hat, dass Einkaufen mit Jiyong verdammt langwierig sein kann. Seufzend kratzt er sich am Kopf, obwohl es ihn nicht einmal juckt. Er weiß bloß einfach nicht, was er tun soll. Was, wenn sich die beiden Mädchen nicht verstehen? Oder was ist, wenn sich die beiden so gut verstehen, dass Diana dann beleidigt auf ihn ist, weil er sie nicht ihr zuerst vorgestellt hat? Nach dieser Erkenntnis ächzt der Koreaner. Darauf hätte er früher kommen können. Er sollte sie zuerst Diana vorstellen und nicht… ach, jetzt ist es auch zu spät. Zweifelnd dreht er sich um, sieht zu der hübschen Dame rüber, die ihn freundlich anlächelt. Im nächsten Moment geht die Zimmertür des Gästezimmers auf, in dem Babsi schläft. Es sind ganz leichte Schritte, das kann nicht das Mädchen sein. Sie trampelt viel zu sehr… „Ihr Freund hat wohl… hier übernachtet.“, murmelt er leise und setzt sich nun mit einer Tasse Kaffee in seiner Hand an den Tisch zu ihr. „Oh, sie hat einen Freund?“, fragt die Brünette an seiner Seite überrascht. Wenn sie das gewusst hätte, wäre das alles kein so großes Drama gewesen… Jetzt fühlt sie sich fast ein wenig doof, dass sie immer so sehr überreagiert hat. Seunghyun nickt, ehe er an seiner Tasse nippt. „Wir haben nicht viele Gesprächsthemen. Genau genommen reden wir eigentlich gar nichts miteinander – aber er trinkt gern Kaffee. Das ist doch ein gemeinsamer Ansatz…“ Sie schenkt ihm erneut ein freundliches Lächeln. „Ich finde es super, dass du dir solche Mühe gibst, mit dem Freund des Mädchens gut auszukommen. Das ist nett von dir.“ Erneut geht die Zimmertür des Mädchens auf und dieses Mal sind es schwerere Schritte – als sie um die Ecke kommt, spannt sich nicht nur Seunghyun, sondern auch seine Freundin an. Babsi hält sich gerade die Hand an den Kopf, als sie um die Ecke biegt und schaut ganz gequält drein. „Oh, ich fühl mich gar nicht gu- was machst du denn hier?!“ „Hallo.“, sagt sie bemüht ruhig. Ihr gefällt der Ton ganz und gar nicht, den sie ihr gegenüber anschlägt. So spricht man nicht miteinander, wenn man das erste Mal miteinander redet. Eine höfliche Vorstellung ihrerseits kann sich dieses Gör jetzt jedenfalls wo hinschieben. Die Österreicherin gibt nur ein unzufriedenes Zischen von sich. Im nächsten Moment macht sie kehrt und stampft in ihr Zimmer zurück. Seunghyun, der erst einmal gar nichts von der Situation versteht, starrt sein Gegenüber nur perplex an, die seufzt und nun ebenso vom Tisch aufsteht. „Ich mach das schon.“, sagt sie leise und geht dem eingeschnappten Mädchen hinterher. Als sie den kleinen Flur entlang schlendert, sieht sie die weit offene Tür und lugt hinein. Babsi wuselt von einem Punkt zum anderen, sammelt verschiedene Sachen ein und stopft sie in einen bunten Rollkoffer. Ihr Zimmer sieht aus, als ob sie viel zu wenig Platz für ihre ganzen Sachen hätte und es wirkt wie ein einziges Schlaraffenland an sinnlosem Kram auf sie. „Was machst du da?“, fragt sie mit ruhiger Stimme. „Wonach sieht es denn aus?!“, knurrt Babsi zurück und knüllt sich ihre Haare zu einem unordentlichen Dutt, bindet ihn mit einem Haargummi zusammen und wischt sich mit dem Handrücken über die Augen. „Du packst.“, stellt die andere fest, „Wie wäre es, wenn du dich erst einmal richtig wäscht und dein Handeln überdenkst, bevor du so sinnlos auszuckst?“ „Sinnlos auszucken.“, kreischt Babsi beinahe. Im nächsten Moment wird im Zimmer nebenan das Wasser abgedreht. Erst jetzt wird ihr klar, dass sie Wasserprasseln gehört hat. Der Freund des hysterischen Mädchens muss wohl gerade geduscht haben. „Ja, sinnlos. Ich verstehe nicht, warum du nicht einmal höflich hallo zu mir sagen kannst, ehe du-“ „Hallo.“, speit Babsi in allerhöflichster Form in ihrem besten Koreanisch. Sie starrt das Mädchen dabei so düster an, als würde sie ihr jeden Moment an die Gurgel gehen. „Pah, das ist ja!“, ruft das andere Mädchen zurück. Im nächsten Moment geht die Tür zum Badezimmer auf. Raus kommt jemand, den sie ganz sicher nicht erwartet hatte… „Taekwoon.“, keucht sie. Er steht in einer Trainingshose vor ihr, die Haare noch feucht, das Shirt zieht er sich gerade über den Kopf. Jetzt erst blinzelt er sie an, neigt den Kopf etwas schief und beäugt sie skeptisch, als würde er sich fragen, was sie hier macht. „Was ist denn los, warum packst du auf einmal?!“, fragt Seunghyun nun plötzlich neben ihnen. Den hat sie gar nicht kommen hören. Nun hebt Taekwoon den Kopf und stapft ins Zimmer rein. Das Mädchen blickt ihm ungläubig hinterher. Das kann doch nicht… das ist doch… „Taekwoon ist ihr Freund?“, flüstert sie völlig neben der Spur. Sie sieht ihm dabei zu, wie er an das durchdrehende Mädchen tritt, den Rollkoffer schließt und ihr den Pulli aus der Hand nimmt, den sie gerade wild zusammenknäueln will. „Hör auf damit.“, sagt er ruhig. „Nein, ich will hier weg. Sofort.“, keucht Babsi wütend und zappelt neben ihm rum, doch er gibt ihr das Kleidungsstück nicht zurück. „Warum drehst du so- warum dreht sie so durch?“, fragt Seunghyun den Jüngeren nun, denn seine Frage an das Mädchen zu richten wäre mehr als sinnlos. Taekwoon, der sich zu ihm umdreht, deutet mit einem stummen Kopfnicken auf das Mädchen neben ihm. „Was, wegen ihr?“, meint Seunghyun verdattert, „Reg dich ab, du kennst sie doch gar nicht richtig.“ „Nein, tu ich nicht.“, antwortet Babsi wutentbrannt und knallt nun einen Schuh, den sie in der anderen Hand hält, mit voller Wucht auf den Boden. „Sie mich auch nicht. Aber das hat sie und die anderen nicht daran gehindert, mir meine Kleidung zu zerschneiden!“ Dem Mädchen klappt nun der Mund auf. Ihr war nicht klar, dass sie darüber Bescheid weiß. „Das tut mir auch schrecklich Leid.“, beginnt sie zu murmeln, doch das reicht dem Mädchen nicht. „Mir tut es auch Leid, dass ich dir nicht schon längst irgendwas über dein aufgedunsenes Gesicht gekippt habe, du blöde-“ Weiter kommt sie nicht, denn vorher steht plötzlich Taekwoon vor der Tür und schließt sie, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Seunghyun starrt nun völlig perplex die verschlossene Tür an, ehe er den Kopf zur Seite dreht. Er weiß schon etwas länger, dass sie daran beteiligt war. Sie haben darüber geredet. Aber niemals hätte er gedacht, dass sie so heftig darauf reagieren wird. Und wo er sie jetzt so ansieht, fällt ihm auf, dass sie weshalb auch immer auch nicht gerade allzu begeistert ist. Aus dem Zimmer dringt nach wie vor die schrille Stimme des Mädchens und Taekwoon wird ebenso immer lauter. Er versucht sie zu beruhigen, doch ihm ist klar, dass sie nicht nur wegen irgendwelcher Schnipseleien getrieben so durchdreht, sondern weil sie irrationale Eifersucht verspürt. „Dein Kopf ist total heiß, du hast wahrscheinlich Fieber. Leg dich jetzt hin, hör auf, dich so aufzuregen und ruh dich ein wenig aus!“, fordert Taekwoon, der schon in der vergangenen Nacht während dem Koitus gemerkt hat, dass sie sich nicht wohlfühlt. „Ich werde mich nicht beruhigen!“, schreit Babsi aus voller Lunge, „Nicht solange Goo Hara da draußen steht und einen auf Seunghyuns neue Freundin macht!“ Der Rapper beobachtet das Mädchen, das nun seinen Blick bemerkt und den Kopf zu ihm dreht. Sie schluckt schwer, ihr Mund ist total trocken. „D- ich… hab dir doch erzählt, dass ich vor dir eine sehr…“ „Dass du eine sehr frustrierende Beziehung hattest.“, unterbricht er sie und nickt, „Ja. Hast du.“ „Das… war er.“, nuschelt sie nun heiser, woraufhin er überrascht die Augen weitet. Diana steht noch immer mit Jiyong im Supermarkt und endlich haben sie alle Sachen beisammen, die sie so dringend kaufen mussten. Aus ein paar essentiellen Dingen ist plötzlich ein randvoller Einkaufswagen geworden und wie der perfekte Hausmann hat er vor, die Sachen nun auf das Magnetband zu legen. Doch die Einkaufsidylle wird massiv gestört, als Diana plötzlich etwas Rotes trifft. Um genau zu sein, hat gerade jemand mit einer Tomate nach ihr geworfen. „Was zum…?!“, keucht Jiyong, doch Diana neben ihm ist förmlich zu Eis erstarrt und so sprachlos, dass sie nicht einmal ein Kreischen aus ihren Lungen bekommt, als sie von der nächsten Tomate getroffen wird. Kurz darauf fliegt das erste Ei und das Eigelb läuft schmierig ihre Haarspitzen entlang. „Hey, hört auf!“, ruft Jiyong erbost. Er macht so einen Radau, dass nicht nur die Security wegen der Randalen sondern auch der Geschäftsführer zu ihnen kommt. Obwohl er sich abermals entschuldigt, ist Diana kaum ansprechbar und Jiyong droht mit ernsten Konsequenzen. Die ganze Zeit über fragt sich Diana bloß, was der arme Ladeninhaber denn für diese unfreundlichen Personen kann. Und dann fragt sie sich, warum ausgerechnet sie immer alles abbekommt. Buhrufe hat es gegeben. Mehr als genug. An die seichten Beschimpfungen will sie gar nicht erst anfangen, zu denken. Bloß eines war ihr klar: Dass ihr immer wieder zugerufen wurde, sie würde sich bloß nach oben vögeln. Also geht es hier gar nicht darum, dass sie mit Jiyong zusammen ist. Naja, schon, aber nicht direkt. Es geht mehr darum, dass sie einen Auftritt mit ihm hatte. Aber woher wollen die Fans wissen, dass sie nicht schon vorher mit Jiyong zusammen war? Es ist doch mittlerweile allgemeinhin bekannt, dass sie und Seunghyun langjährige Freunde sind. „So ein verdammter Bockmist.“, raunzt sie und schlägt das Handtuch, mit dem sie sich gerade die Haare trocken gerubbelt hat, mit einem dumpfen Klatschen gegen die nächste Fensterscheibe. Früher war alles viel einfacher. Da gab es keinen Jiyong, keine Babsi, die von Idols umgeben war, keine Fans und solche, die es besser nicht werden und vor allem keinen Doojoon. „Oh, der auch noch!“, krächzt Diana und rauft sich die Haare. Jetzt denkt sie an den wieder! Das fehlt ihr grade noch. Jiyong kommt ins Zimmer, als sie sich zur Seite dreht. Ohne groß was zu sagen, legt er sich zu ihr und umarmt sie, zieht sie ganz eng an sich heran und flüstert ihr tausend leise Entschuldigungen ins Ohr. Als ob er was dafür kann. „Jetzt bleib endlich liegen.“, fordert Leo. Langsam wird er ungeduldig, denn immer wieder versucht sie aufzustehen und dann meckert sie, weil Hara noch immer hier ist. „Sie braucht aber gar nicht so tun, als ob ich ihr leid tue.“, raunt Babsi unfreundlich und schickt ihr lauter Todesblicke über die Luft zu. „Langsam tu ich mir selbst leid, so nervig wie du dich anstellst…“, seufzt der Koreaner trocken und blickt sie nüchtern an, „Du bist krank. Jetzt wegen Hara zu zetern, hilft auch nicht weiter. Also sei ruhig und bleib jetzt liegen.“ Unzufrieden seufzend starrt ihn das Mädchen an. Wenn Blicke töten könnten, würde er jetzt tot umfallen, aber das Spiel kennt er von ihr ja schon zu genüge. „Hier, ich hab Suppe gemacht.“, sagt Hara, die plötzlich bei ihnen steht und dem Koreaner eine kleine Schale hinhält. „Die esse ich bestimmt nicht.“ Taekwoon rollt mit den Augen, seufzt und nimmt Hara die Suppe ab. „Jetzt sei kein kleines Kind.“, murmelt er und stellt die Schale am Tisch ab, da sie ohnehin auskühlen muss. „Diana.“, ächzt sie auf einmal, „Wie geht es ihr?“ Skeptisch hebt Leo eine Augenbraue und legt ihr die Hand an die Stirn. Hat sie so hohes Fieber, oder wieso wechselt sie so plötzlich das Thema? Im nächsten Moment greift er zum kalten Tuch und drückt es ihr wieder gegen die Stirn. „Sie ist mit Jiyong einkaufen.“, erzählt Seunghyun. Er und Hara sitzen auf dem Sofa, an dem Teil, an dem noch frei ist und Babsi das Möbelstück nicht blockiert. Leo hockt auf dem Boden und streicht sich die Haare aus den Augen, weicht den seltsamen Blicken von Hara aus und versucht sie weitestgehend zu ignorieren. „Dann haben sie bestimmt nicht gestritten.“ „Warum sollten sie denn streiten?“, fragt Seunghyun stirnrunzelnd. Hara blickt verwirrt zwischen den beiden anwesenden Jungs hin und her. Sie wechselt einfach das Thema und damit hat es sich dann? Die beiden tun so, als ob das nichts Neues wäre und als ob sie nie was anderes tun würde. „Weil sie an seinem Geburtstag nicht da war.“ „Ach was, deswegen streitet er doch nicht mit ihr.“, winkt Seunghyun ab. „Ich finde nicht, dass Jiyong der Richtige für sie ist.“, murmelt das Mädchen nun und schließt für einen Moment die Augen. Ihr Kopf pocht so heftig, das muss davon kommen, dass sie nachts im Wald so sehr geschwitzt hat. „Warum denn nicht?“, fragt Hara nun. Ihr ist klar, dass es sie kaum was angeht, aber wenn sie schon hier ist, kann sie sich vielleicht mit dem einen oder anderen Rat nützlich machen. „Ich weiß nicht. Gestern hat sie von einer unbekannten Nummer eine Nachricht erhalten und sofort zurück geschrieben. Früher hätte sie sowas nie gemacht.“ „Was hat sie?“, fragt Seunghyun verwirrt nach. Doch Babsi winkt nur ab. „Um das geht es doch nicht. Ich meine, es geht darum, dass sie und Jiyong nicht zusammenpassen. Das habe ich ihr gestern gesagt. Dann hat sie mich gefragt, ob ich denn schon meinen Traummann gefunden habe.“ Sie seufzt und öffnet die Augen. Hara blickt unauffällig zu Taekwoon. Er hat sich kaum merklich angespannt bei ihrem letzten Satz. „Ich hab gesagt, dass ich es nicht weiß und dass ich ihn vielleicht gefunden habe.“ Nun heben Seunghyun und Taekwoon gleichzeitig eine Augenbraue. Worauf will sie hinaus? Zermürbt dreht sie den Kopf zur Seite und blickt Seunghyun leidend an. „Sie weiß es nicht. Ich hab es ihr nie erzählt und jetzt ist es so… lange her, ich… ach, ich weiß auch nicht.“ „Irgendwann musst du es ihr aber sagen.“, meint Seunghyun ruhig, „Je länger du sie darüber im Unklaren lässt, desto wütender wird sie am Ende.“ Fragend blickt das Mädchen zu Taekwoon, der nun die Schale in seinen Händen hält und vorsichtig pustet. Er erhebt sich und hilft ihr dabei, sich aufzusetzen. Als sie die Schale nimmt, macht er es sich neben ihr auf der Couch gemütlich. „Wie war’s gestern im Wald?“, fragt Seunghyun, nachdem sie die Suppe beinahe auf Ex hinunter gekippt hat. Gerade zieht sie Taekwoon nach unten, damit ihr Kopf auf seinem Schoß legt, damit er ihr wieder ein kaltes Tuch auf die Stirn legen und mit ihren Haaren spielen kann. „Anstrengend. Ich musste mit allen Seilspringen. Mein Kleid war viel zu lang und dann-“ Während sie so darüber erzählt, ist Diana damit beschäftigt, mit Jiyong zu diskutieren. Und zwar darüber, dass sie nicht nach Amerika mit ihm fliegen will, weil sie sich zu Hause einfach ausruhen möchte. Von Jiyong ist das aber eher kein Vorschlag, sondern ein streng geäußerter Wunsch, der nahezu keine Absage duldet. Und während sie nun am nächsten Tag bis inklusive Freitag mit ihm in Los Angeles wegen des What’s Up LA Konzerts verbringt, kuriert sich Babsi ordentlich aus. Gerade am Mittwoch, wo sie wieder gesund ist, liegt Leo zum SBS Dream Concert flach und die restlichen Jungs von VIXX sind gezwungen, ohne ihn auf der Bühne zu stehen. Dieses Mal liegt es an Babsi, ihn gesund zu pflegen und zum ersten Mal sieht sie sein riesiges Apartment. Mit Jiyong mit nach Los Angeles zu kommen, hat sich insofern bezahlt gemacht, da Diana somit nicht nur Bekanntschaft mit Missy Elliot machen konnte – die mit Jiyong zusammen auf der Bühne stand – sondern weil sie erstmals einen Auftritt von EXO bestaunen konnte, Dynamic Duo live gesehen hat und 2AM, Crayon Pop, Henry, f(x), Teen Top und zwei weitere eher unbekannte Künstler antreffen konnte. Dabei hat sie unter anderen mit Niel und L.Joe von Teen Top einen großen Spaß gehabt, während sie alle zusammen der Eröffnung von EXO zugesehen haben. Wahnsinn, was für Wellen die Stars ausgerechnet in Ländern außerhalb von Korea schlagen. Mit so einem großen Ansturm und so vielen Personen und vor allem so einem schrillen Gekreische hatte Diana ehrlich nicht gerechnet. Das war Gänsehautfeeling pur. Heute ist der Tag gekommen. Es ist die 712. Episode von Music Bank. ♫ Show me the boom boom, show me the rush rush now~ Die Show hat gerade begonnen und Babsi ist blasser, als sie es sonst immer ist – falls das überhaupt geht. Sie ist kreidebleich im Gesicht. Und während die Musik einer eher unbekannten Mädchengruppe bis in die Backstageräume vordringt, hätte sie lieber einen Eimer, in den sie reihern kann. „Wow, du bist vielleicht nervös.“, wird sie von Naeun mehr oder weniger gegrüßt, die gerade den Raum betritt. Nun schluckt Babsi noch schwerer. Sie hat sie nicht gesehen, seitdem dieser eine Zwischenfall mit dem Dach gewesen ist. Und davon weiß sie ja bloß von Sungkyu. Es ist bestimmt ein offenes Geheimnis, dass andere darüber Bescheid wissen, aber naja… „Wer sind die, die grade auf der Bühne sind?“, fragt Barbara nach und blinzelt sie mit glasigen Augen an. „Turan.“, sagt Naeun wie aus der Pistole geschossen, „Völlig neu und so wie sie klingen nicht lange im Business.“ Ihr Kommentar ist hart, aber ehrlich. Selten schafft es eine Band weiter als bis zum Music Bank oder zum Inkigayo. Wenn hier nicht der große Erfolg erzielt wird, macht sich das Label selten die Mühe, ein zweites Musikvideo zu produzieren. „Ich hab hier eine Setlist, wenn du willst.“ Naeun hält ihr ein Blatt Papier hin, das sie mit einem Nicken dankend annimmt. Darauf stehen alle Performances inklusive der Songtitel. Turan 24K Lee Jian M.I.B U Sungeun Mr. Mr. Tahiti Crayon Pop Dickpunks AOA Stellar B.A.P Bigstar Girl’s Day ULALA SESSION VIXX ZE:A 2ne1 A Pink BEAST EXO F(x) Bang Bang Bang U R So Cute Thank You In There Men In Black Be OK Waiting For You Lovesick Bar Bar Bar Sunglass Moya Study Badman Run & Run Tell Me Fonky G.R.8.U. + Special Stage Ghost Do You Love Me No No No Shadow Growl Rum Pum Pum Es sind viele Künstler da, die sie kennt und das überrascht sie. Schade findet sie allerdings, dass Sungkyu nicht gekommen ist, um ihr Glück zu wünschen. Der hat momentan viel zu tun, denn die sind bereits übers Wochenende nach Japan geflogen für eine Minitour. Wann sie zurück sind, weiß sie jetzt aus dem Kopf gar nicht, wenn sie ehrlich ist. Tobendes Geplärr der Zuseher und Fans ist zu hören. Der Eröffnungssong muss zu Ende sein und nun geht es los mit der Moderation. „Wir heißen die Welt zu Music Bank willkommen!“, ruft der Moderator und schon wieder spürt sie, wie ihr beinahe was hochkommt. Sie war noch nie auf der Bühne, heute ist das erste Mal. Ob es Diana auch so ergangen ist bei deren ersten Mal? „Guten Tag, ich bin Jeong Jinwoon von 2AM.“, stellt er sich vor. „Und ich bin Park Seyoung, hallo!“, grüßt eine weibliche Stimme ganz laut. „Seyoung, welcher Tag war gestern?“, fragt er sie. „Tag der Unabhängigkeit.“ „Oh, das weißt du? Hast du die Flagge ausgepackt?“ Wieder schluckt Babsi schwer. Wie können die nur über so etwas Belangloses reden, in ihrem Kopf dreht sich gerade alles. „Aber natürlich hab ich das. Doch heute machen das nicht mehr viele Personen, die meisten denken, dass es bloß ein weiterer Feiertag ist, an dem man einfach frei hat.“ „Genau. Vergesst nicht, es ist ein Tag, an dem man der nationalen Unabhängigkeit gedenken sollte.“ „Ja, nachdem Korea die Nation zurückgerufen hat, wurden Verträge mit weiteren Nationen ausgehandelt.“ „Richtig.“, pflichtet er ihr bei. Babsi wirft ihren Blick suchend durch den Raum und plötzlich klopft jemand an die Tür der Umkleidekabine. „Die Gesichter des KPOP treten heute bei uns auf – BEAST, f(x) und EXO, genauso wie 2ne1.“, erzählt die Dame und die Fans kreischen erneut ganz laut. Babsi steht auf und schwankt zur Tür, um sie zu öffnen. „VIXX haben heute einen ganz besonderen Auftritt für euch.“, kommt es vom Moderatoren und die Fans kreischen sogar noch lauter – wenn das überhaupt geht. „f(x) und EXO sind die heutigen Finalisten, wir wünschen ihnen viel Glück für den heutigen Gewinn!“ „Wow, du siehst ja furchtbar aus.“, meint Jiyong stirnrunzelnd, während bereits von den Lautsprechern die Musik zu U R So Cute von 24K zu hören ist. „Meine Beine fühlen sich an wie Pudding.“, jammert sie und blickt ihn zweifelnd an. „Ich besorge dir Wasser. Zieh du dir Mal aus, was du nicht unbedingt brauchst, du trägst ja noch immer deine Jacke.“, sagt Jiyong und beginnt an ihrem Reißverschluss zu zupfen. Babsi aber rupft sich aus seinem Griff und streicht sich die Jacke glatt. „Wo ist-“ Sie schluckt wieder schwer. „-Diana?“ Er deutet mit einem Kopfnicken nach links. „Bei CL.“, sagt er und das Mädchen nickt. Im nächsten Moment stapft sie los und drückt einfach die Türklinke einer Umkleidekabine runter. „Nein, nicht-“ Und schon ist sie im falschen Raum verschwunden. Das ist nicht die Kabine von 2ne1… „Ach… egal…“, murmelt er und geht augenrollend zur Kabine, in der sich Diana mit CL unterhält. „Wow.“, kommt es von Kikwang, der Babsi mit gerunzelter Stirn beäugt. „Du siehst… aus, als ob dir ziemlich übel ist.“ „Meine Beine fühlen sich ganz wabbelig an.“, pflichtet sie bei. Dass sie nicht bei Diana gelandet ist, findet sie vorerst nicht schlimm. Sie wollte bloß weg von Jiyong. Denn der selbstsichere Jiyong, der auf der Bühne geboren wurde, ist wie Gift für jemanden mit„Lampenfieber?“ „Huh?“ Sie blickt hinter sich und blinzelt den Leader von BEAST an, der sie amüsiert anschaut und die Stirn etwas dabei runzelt. „Ob du Lampenfieber hast.“, hilft er ihr auf die Sprünge. „Ich glaub… schon.“, murmelt sie und schluckt wieder schwer. „Oh, kotz bloß nicht hier rein.“, murmelt Hyunseung unbegeistert und beäugt sie misstrauisch. „Was für einen Auftritt hast du denn?“, fragt Doojoon, der sie ablenken will. „Das ist nichts anderes, als vor der Kamera für Running Man zu stehen.“, wirft Kikwang gleichzeitig ein. „Doch.“, würgt sie und blickt den Koreaner neben ihr gequält an, „Da draußen sind tausende Menschen, die kreischen und schreien und ich muss dort stehen und dann auftret-“ Ein abgehacktes Geräusch aus ihrem Mund unterbricht ihren Satz und im nächsten Moment springt Hyunseung schon auf, weil er Angst hat, dass sie ihn ankotzt. Doch sie kann es bei sich behalten. „Oh Gott, mir ist schlecht.“ „Schau mich mal an.“, meint Doojoon auf einmal und sie starrt den Leader sofort aus großen Glubschaugen an. „Mach mir das hier nach-“, sagt er und beginnt laut zu atmen. Sie kopiert seine Atmungsübungen und beruhigt sich dabei sogar etwas. Denn bei Lampenfieber neigt man in erster Linie dazu, auf das Ausatmen zu vergessen und das bringt den Körper auf ein anderes, aufgeregteres Level, was Nervosität verursacht. Ein Klopfen an der Tür unterbricht die lustige Unterhaltung, die Diana gerade mit Minzy und CL führt. Es geht – einmal mehr – darum, dass Tae Yang einen unglaublich einzigartigen Geschmack bei der Auswahl seiner Frisuren hat. Wie schön es doch ist, sich auf seine Kosten einen Spaß zu gönnen. Lovesick von Tahiti sorgt auf der Bühne gerade für gute Laune, doch die kommt bei Diana auch sofort auf, als sie die Tür öffnet und Hakyeon vor sich stehen sieht. „Hey!“, grüßt sie ihn und umarmt ihn sofort freudig. „Hallo.“, grinst er breit und sieht sich in der Kabine um. „Wo ist Babsi?“ „Bei BEAST drüben.“, hilft Jiyong sofort aus und der Leader von VIXX nickt schweigend. Dann sieht er Diana wieder grinsend an. „Schon aufgeregt?“ Sie nickt energisch. „Aufgeregt weniger, ich freue mich total. Tanzen ist super, das macht wahnsinnig Spaß!“ „Super.“, grinst er noch breiter und beäugt ihr Gesicht. „Aber was hat denn eure Stylistin mit dir gemacht, das ist ein bisschen viel Rouge – findest du nicht?“ Diana blickt sofort zu ihrem Freund rüber und verschränkt siegessicher die Arme vor ihrer Brust. „Das sage ich auch immer, aber Herr Kwon ist der Meinung, dass unsere Stylisten wissen, was sie tun.“ „Aber Europäer haben doch einen ganz anderen Hauttyp.“, murmelt Hakyeon verständnislos und schüttelt den Kopf, „Da kann man doch nicht einfach so schminken, wie bei einem dunklen Hauttyp eines Koreaners.“ „Danke.“, nickt Diana und muss im nächsten Moment lachen, weil nur noch Männer im Publikum zu hören sind, die völlig durchdrehen, weil die süßen Mädchen von Crayon Pop auf der Bühne stehen. Wenn eine Band Fanboys hat, dann diese. Und zwar jede Menge davon. „Komm, ich schminke dich neu.“, sagt N und deutet ihr mit einem Handwedeln, dass sie in die Umkleide rein soll, weil er ihr folgen will. Jiyong beäugt die beiden zwar einerseits, aber andererseits gibt er keinen großartigen Kommentar dazu ab und lässt sie einfach machen. Ist immerhin deren gemeinsamer Auftritt, da will er sich nicht einmischen. Noch während er ihr altes Make Up gekonnt entfernt, beginnt er zu reden: „Hast du heute schon auf Twitter geschaut? Wenn nicht, lass es bloß.“ „Warum?“, fragt sie irritiert. „Twitter wird momentan überschwemmt mit negativen Kommentaren, weil sich Fans von dir mit Antifans von dir geprügelt haben.“, murmelt er und verzieht dabei säuerlich die Mundwinkel. „Bitte was?!“, keucht sie entsetzt. „Du hast sehr energische… Fans…“ „Ernsthaft?“, fragt nun Dara nach, die kaum glauben kann, was sie hört. N nickt mehrmals und zuckt dann leicht mit den Schultern. „Kann man sowieso nicht ändern. Aber ist wirklich besser, heute nicht auf Twitter zu gehen.“ „Ich hab sowieso… kein Twi- warte, ich bin doch heute von Fans mit Luftballons empfangen worden.“ „Ja, trotzdem haben sie sich mit den anderen ganz schön… naja, du weißt schon. Geschlagen, gestritten. Alles Drum und Dran, die haben einen Tisch in einem Lokal umgeworfen und beschädigt und eine Vitrine dabei zerstört.“ Diana zuckt schockiert zusammen, als er mit dem Kajal ansetzt. „Ist jemand verletzt?!“ Hakyeon kaut sich unruhig auf der Unterlippe, während er einen Lidstrich setzt. „Soweit ich weiß, hat sich einer bloß den Ellenbogen aufgeschlagen, aber ernsthaft verletzt ist niemand.“ „Ich muss Diana suchen.“, sagt Babsi zum bereits 5. Mal und wie die 4 Male davor rollt Junhyung mit den Augen. „Du solltest dich langsam umziehen, ihr tretet bald auf.“, sagt er ernst und will sie in die Richtung ihrer Umkleide schieben, da kommen die Jungs von B.A.P um die Ecke. Gerade stehen noch die Mädels von Stellar auf der Bühne, sie sind als nächstes dran. „Oh! Daehyun!“, ruft Babsi überrascht und Junhyung seufzt neben ihr genervt. „Jetzt beeil dich, Mädchen!“, ruft er, doch der Angesprochene ist bereits aufmerksam geworden. „Babsi!“, ruft er zurück und beschleunigt seinen Schritt in ihre Richtung. „Ihr auch hier!“, grinst sie breit. „Ja, wir treten gleich auf.“, erzählt Daehyun. „Ich sehe mir euren Auftritt an, ich hab Badman noch nie richtig live gesehen.“, grinst sie breit und schielt an ihm vorbei zu den anderen Jungs, die ihr bereits grinsend winken. Noch während sie zurückwinkt, meint Junhyung hinter ihr zynisch: „Passt auf, sonst kotzt sie euch an die Beine.“ Sie dreht sich um und starrt den Rapper finster an. Dann dreht sie sich zu Daehyun zurück und dackelt ihm sofort hinterher, als er sich mit den anderen Jungs weiter in Bewegung setzt. „Zelo, dich hab ich ewig nicht gesehen.“, sagt sie aufgeregt, „Und dich auch nicht, Jongup! Wir müssen unbedingt wieder Mal was miteinander machen.“ Die Jungs nicken nur und verschwinden schon im Seitengang zur Bühne. Sie bleibt zurück und blinzelt den Leader der Gruppe vorsichtig an, der in seiner Bewegung innehält und nun als letzter bei ihr steht. Er dreht sich zu ihr um und befeuchtet seine Lippen. „Hör zu, du kannst… wenn du willst…“ „Du siehst gut aus.“, unterbricht sie ihn zu seiner Überraschung. Er runzelt die Stirn, mit einem Kompliment von ihr hätte er jetzt als letztes gerechnet. „Ich meine…“, stottert sie nun und wird rot um die Nase, „…die Frisur. Die steht dir. Echt gut.“ Sie nickt, als ob sie sich damit selbst eine Bestätigung gibt. Er neigt den Kopf etwas. „Danke.“, murmelt er leise. „Du kannst von hier aus zusehen, wenn du willst.“ Sie nickt freudig und läuft ihm hinterher, während er auf die Bühne hopst und den Auftritt einleitet. Hinter ihr stößt Junhyung hinzu und stellt sich ganz nahe an sie heran. „Was war das denn jetzt?“, fragt er, „Wenn du was von ihm willst, ist das die schlechteste Anmache, die ich je gesehen habe.“ Seufzend presst sie ihre Lippen aufeinander. „Ich will nichts von ihm.“, murrt sie und bewundert die 6 Jungs und deren beeindruckenden Auftritt mit Lichtern, Feuern und einem guten Tanz. Sie denkt unweigerlich daran zurück, wie sie vor einigen Wochen herausgefunden hat, wer Yongguk wirklich ist und wie ihre Beziehung danach im Sand verlaufen ist. Wäre heute einiges anders, wenn sie damals mit ihm zusammen geblieben wäre oder mit ihm geschlafen hätte? Seufzend gesteht sie sich ein, dass sie sich diese Frage insgeheim schon des Öfteren in den letzten Tagen gestellt hat. Vor allem, dass Yongguk jetzt gerade mit ihr gesprochen hat… es war so seltsam einfach. „Erde an Babsi!“, ruft Junhyung schon zum 3. Mal und reißt sie endlich aus ihren tiefen Gedanken. Er erhält ihre volle Aufmerksamkeit noch bevor der Auftritt der 6 Jungs zu Ende ist und kann sie endlich von der Bühne wegholen, um sie endlich zu den Stylisten zu bringen, die sie für ihren Auftritt herrichten werden. Nun, vorausgesetzt, sie kotzt nicht wieder, wie vorhin bei ihnen in der Umkleide. Hyunseung ist total ausgerastet und alleine der Gedanke daran bringt ihn schon wieder breit zum Grinsen. „Eine mächtige Soloperformance erwartet euch nächste Woche, wenn Sunmi bei uns ihr Comeback feiert.“, dröhnt die Stimme des Moderators wieder durch die Gänge. „Die nächsten 3 Bands werden euch an einen kühlen Ozean im heißen Sommer erinnern.“ „VIXX, die Jungs, die jeder von euch gerne als festen Freund hätte.“, sagt die Moderatorin breit grinsend. „ULALA Session, die perfekten Freunde für einen Strandbesuch.“ „Aber als erstes wird die nächste Gruppe um die Aufmerksamkeit all dieser tollen Jungs kämpfen. Starten wir mit GIRL’S DAY!“ „Oh mein Gott, wir sind gleich dran.“, meint Babsi und spürt schon wieder, wie ihr übel wird. „Da bist du!“, hört sie plötzlich N rufen und sieht sich aufgeregt um, weil sie ihn nicht sofort findet. Er packt sie am Handgelenk und zieht sie in ihre Umkleidekabine, lässt den Rapper einfach am Gang stehen, ohne ein Wort mit ihm zu wechseln und drückt sie dort in den Stuhl der Stylistin. „Schminken. Nicht zu dunkel. Roter Lippenstift. Die Haare offen und etwas gewellt. Schnell, der Auftritt ist in 15 Minuten.“ Dann verlässt er den Raum wieder und lässt eine verdatterte Babsi und eine gestresste Stylistin zurück, die erst einmal kräftig schnaubt, ehe sie sich an die Arbeit macht. Noch während sie in diesem Stuhl sitzt und ihr Diana, Doojoon und Kikwang zusammen mit Seunghyun, Jiyong und CL Gesellschaft leisen, kann sie das Kreischen der Mädchen hören, als die Jungs von VIXX auf der Bühne stehen und ihren Song G.R.8.U. performen. Da Leos Haare heute aus irgendeinem Grund sehr widerspenstig waren, ist er die ganze Zeit über nicht bei Babsi oder sonst wem gewesen, sondern musste die ganze Zeit über auf einem Stuhl der Stylistinnen sitzen. „Du schaffst das.“, feuert Kikwang das aufgeregte Mädchen breit grinsend an. „Immer ans Atmen denken. Wie ich es dir gezeigt hab.“, grinst Doojoon freundlich. Und in Diana brennt fast eine Sicherung durch, als sie Doojoon so mit ihr reden hört. Warum regt sie sich jedes Mal so auf, sie sollte das doch einfach ignorieren… „Los, los. Ihr müsst auf die Bühne.“, ruft schließlich Jiyong, weil sie schon spät dran sind. Die beiden Mädchen legen einen Zahn zu und beim aus der Kabine stürmen stößt Diana plötzlich mit jemandem zusammen. „Oh, Verzeihung!“, ruft sie und verbeugt sich mehrmals vor einem Jungen mit grauem Haar. Hinter ihm ein paar Jungs, die sie von EXO kennt, also muss der hier auch dazugehören. „Macht nichts.“, sagt er freundlich und verbeugt sich ebenfalls vor ihr. Kurz darauf stehen sie schon auf der Bühne. Babsi macht gleich zu Beginn den Fehler, dass sie den Takt nicht findet und so neigt sie den Kopf zur falschen Zeit und zieht Leo mit ihrem kleinen Ausrutscher mit, da sie beide gerade von der Hauptkamera gefilmt werden und er den Kopf ebenfalls zur falschen Zeit bewegt. Diana und N sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass es aussieht, als hätten die beiden nie etwas anderes gemacht, als miteinander zu tanzen. Sie müssen ein paar Schritte machen und Babsi weiß kaum, wie sie in diesen Monsterschuhen laufen soll. Diana hat überhaupt kein Problem damit, doch die ist von Natur aus größer und braucht daher keine 15 cm Absätze. Leo stützt das Mädchen, indem er ihr ungeplant die Hand an den Rücken legt und sich zu ihr schlängelt, während sie ihre geprobten Bewegungen eine nach der anderen ausführt. Bei der Eingangssequenz hat Babsi einen Solopart, den sie singen soll. Weil Leo der erste Mainvocalist ist, haben die Schreiber dieses Auftritts seine Tanzpartnerin dazu eingespannt. Nach stundenlangem Üben mit Taekwoon beherrscht sie diese beiden Sätze perfekt und erhält sogar polternde Zurufe von den Fans. Ken singt bei den Jungs die Hauptstrophe, Leo den Part mit der High Note. Die 4 Jungs gehen wieder zu den Mädchen zurück und noch während er diese zum Besten gibt, legt er seine Hand an die Taille des Mädchens und schiebt sie etwas zur Seite, weil sie ihren Einsatz verpasst, sich seitlich neben ihn zu stellen. Der erste Refrain kommt, N und Diana sind nun direkt neben den anderen beiden, während Ken und Hongbin neben ihnen mit ihren Tanzpartnerinnen zu kämpfen haben, da die Chemie nicht so richtig stimmt. Während sich alle Personen auf ihre jeweiligen Tanzschritte konzentrieren, hat Leo vor allem damit zu kämpfen, dass ihn das Mädchen vor sich wahnsinnig scharf macht. Derjenige, der ihr dieses verdammt enge Oberteil angezogen hat, gehört eingesperrt. Und zwar schleunigst. Als er einen Schwung mit seiner Hand um ihren Po macht, muss er sich dermaßen zusammenreißen, um ihr nicht direkt an den Hintern zu fassen. Dass er gleich darauf eine Strophe zu singen hat, erleichtert ihm das Ganze – zumindest ein wenig. Diana und Leo singen die meiste Zeit über, bis es wieder zum Refrain kommt, den die Leute alle gemeinsam singen. Danach wandert Diana zu Ken und singt mit ihm eine gemeinsame Strophe, woraufhin Leo und Babsi eine gemeinsame haben. Gut, dass er seine Stimme so einsetzen kann, dass er ihre dabei übertönt. Schlecht allerdings, dass sie sich so an ihn schmiegen muss. Er kann es nicht lassen, mit der Hand an ihrem linken Bein entlang zu fahren, selbst wenn er es nur optisch berühren sollte. Wieder tanzt Diana mit Ken und nach einer Kreischeinlage der Fans hat sie ihren Weg zurück zum Leader der Jungs gefunden. Gemeinsam bahnen sie sich nun ihren Weg an die vorderste Front der Bühne. Während Leo seiner Tanzpartnerin charmant die Hand hinhält und sie führt, legt N lässig den Arm um Dianas Schulter. Die anderen beiden Mädchen lassen sich nicht so gerne von den Jungs anfassen und wirken auch nicht gerade zufrieden, als sie beim nach vorne stapfen von der Kamera erfasst werden. Mit einer sehr aufreizenden Umarmung beenden die Jungs und Mädchen den Auftritt und das Kreischen der anwesenden Fans überschlägt sich förmlich. Kaum dass der Auftritt vorbei ist und die 8 Leute von der Bühne huschen, packt Leo bereits das Mädchen am Handgelenk und führt sie über eine kleine Abkürzung durch die Räume der hinteren Tontechnik zu den Umkleidekabinen. Eilig reißt er dort die Tür der Umkleide von VIXX auf und mit einem simplen, aber ernsten „Raus!“ hüpfen Ravi und Hyuk auch schon auf, um vor die Tür gesetzt zu werden. „Was… machen wir hier?“, fragt sie unschlüssig, wird von ihm aber im nächsten Moment fahrig gepackt und zur Couch rüber getrieben, die in diesem großzügigen Raum direkt gegenüber der Tür an der Wand steht. Er drängt sie mit dem Kopf auf das vordere Teil, sodass ihre beiden Köpfe zur Tür zeigen und fängt sofort an, sich seinen Mantel von den Armen zu streichen. „Du siehst so verdammt scharf aus in dem Outfit.“, zischt er nur und errötet selbst etwas, da er diese Worte tatsächlich laut ausgesprochen hat. Das Mädchen unter ihm hat auch eine recht gesunde Gesichtsfarbe, willigt aber im nächsten Moment sofort darin ein, was er vorhat und löst den Knoten des karierten Hemdes, das ihr um die Taille gebunden ist, ehe sie ihm dabei hilft, die Jacke, die er unter dem dicken grauen Mantel trägt, loszuwerden. Im nächsten Moment greift er gierig nach ihren Haaren und verkrallt seine Finger darin, ohne daran zu fest zu ziehen. Augenblicklich umschließen seine Lippen die ihren, die ihm nur zu gerne geben, was er von ihnen haben will. Skeptisch betritt Diana den Backstagebereich und dreht sich fragend um. Babsi war doch gerade noch hinter ihr, wo ist sie denn so plötzlich hin? „Hat jemand Babsi gesehen?“, fragt sie dann die Jungs von BEAST und B.A.P, doch keiner von denen kann ihr eine Antwort geben, mit der sie was anfangen kann. Sie dreht eine Runde, findet sie aber weiterhin nirgendwo und als sie in den größeren Warteraum kommt, in dem ein paar Sofas bereit stehen, sitzen dort Hyuk und Ravi, die mit ihren Handys spielen sowie Hongbin und Ken, die sichtlich unter der Hitze im Raum leiden. „Warum zieht ihr euch denn nicht um?“, fragt sie verwundert und runzelt die Stirn. Ravi antwortet, ohne vom Handy aufzublicken: „In unserer Umkleide ist es grad viel zu heiß…“ Mit gerunzelter Stirn betrachtet ihn das Mädchen. Irgendwo hat der Kerl doch nicht alle Latten am Zaun, denkt sie sich und dreht nun Hongbin den Kopf zu. „Wisst ihr, wo Babsi ist?“, fragt sie nun. „Die Hitze genießen.“, schießt es von Ravi und ohne auch nur ein einziges Wort wirklich zu verstehen, das dieser Koreaner von sich gibt, macht Diana seufzend kehrt und schlendert den Flur zu den Umkleiden entlang. Womöglich ist Babsi ja in der Umkleide von VIXX, weshalb die jetzt alle hier sitzen. Immerhin wäre es sehr komisch für sie, wenn sich ein Mädchen in deren Anwesenheit umzieht. Als Wonsik klar wird, wohin Diana geht, springt er sofort auf und wirft sein Handy auf das Sofa hinter sich, das an der Seite von Ken abprallt. Verwirrt sieht ihm der 2. Main Vocal hinterher, doch Ravi hat gerade ganz andere Sorgen. Sie soll bloß nicht die Tür öffnen, er selbst würde auch nicht dabei unterbrochen werden wollen! „Diana!“, ruft er und beschleunigt seinen Gang. Wenn er jetzt läuft, fällt das zu sehr auf. Doch sie hat selbst einen sehr schnellen Schritt drauf und als sie kurz vor der Tür ist, beginnt er doch zu sprinten. Aber es geht alles viel zu schnell und ehe er sie erreicht hat, drückt sie bereits die Türklinke hinunter und hat einen viel zu guten Blick in den Raum. Ravi, der gerade noch die Kurve kriegt, rutscht unter ihr zum Türrahmen und hält sich daran fest. Wow, die haben’s aber eilig, denkt er sich amüsiert. Währenddessen klappt Diana das Kinn nach unten. Das darf doch nicht… …wahr sein… Da liegt ihre beste Freundin, die Beine um die Lenden von keinem geringeren als Jung Taekwoon gelegt. Er zieht sich gerade sein weißes Shirt vom Auftritt über den Kopf und ihre Freundin liegt im BH unter ihm und greift an seinen Gürtel. Alleine der Blick, den er ihr dabei zuwirft. Als würde er gleich Platzen und es kaum erwarten können, sich in ihr zu versenken. Diana schluckt schwer. Davon abgesehen, dass sie dem Kerl einen solch trainierten Oberkörper gar nicht zugetraut hätte, ist das gerade mehr als unangenehm. Tausend Gedanken schwirren in ihrem Kopf. Leo und Babsi, die andauernd Zeit miteinander verbringen. Babsi, die genau weiß, wann er mit welchem Mädchen was hatte. Leo und Babsi, die alleine in Österreich in ihrer WG zurückbleiben. Leo, der beim zweiten Österreichtrip in Babsis Zimmer schläft. Wie viele Hinweise hatte es noch gegeben, die sie nicht bemerkt hatte? Seit wann ging das schon? Ihr fällt gar nicht auf, dass Ravi schon fragend zu ihr nach oben blickt, weil er ja unter ihr förmlich auf dem Boden hockt. Dafür aber fällt ihr sehr wohl auf, dass Leo gerade direkt in ihre Richtung blickt. Sie bildet sich ein düsteres Blitzen in seinen Augen ein, als er sich nach unten senkt und ihrer Freundin einen mehr als provokanten Zungenkuss gibt. Das Geräusch, das sie dabei aus ihrer Kehle lässt, während er nach ihren Handgelenke greift und sie von seinem Gürtel wegzieht, um ihn selbst zu öffnen, gibt Diana den Rest. Als sie seine Gürtelschnalle klingen hört und sieht, wie er ihr gierig in die Unterlippe beißt, ist es nun Ravi, der sie sachte aus dem Raum schiebt und die Tür wieder schließt. 5 Minuten später sind sie bei den anderen 3 Jungs am Sofa angekommen und Hyuk fängt an, hysterisch zu lachen. Ravi hat ihm gerade eine Kurzform davon geliefert, was Diana für ein Fauxpas passiert ist. „In flagranti! Das könnte mir nie passieren!“, haucht Hyuk heiser vom ganzen Lachen, während Hongbin neben ihm ganz unwohl zumute ist. „Warum… überrascht euch das nicht?!“, fragt Diana verständnislos und starrt von Ravi zum Jüngsten, die sie nun beide skeptisch mustern. „Was genau… sollte uns denn überraschen?“, fragt Ken nun spöttisch. „Ja, genau.“, gibt ihm Ravi amüsiert Recht, ehe ihm Diana den Kopf zuwendet, „Dass er es gleich noch vor Ort mit ihr tut oder dass es sie ist?“ „Beides wäre nichts Neues…“, murmelt Hyuk und wird mit jedem Wort leiser, weil sie ihm einen Todesblick sondergleichen zuwirft. „Beides wäre nichts-“, beginnt Diana zu wiederholen und schnappt empört nach Luft, „Seit wann läuft das?! Hat sie etwa ihr erstes Mal mit-“ Ravi fällt ihr ins Wort, als er Ken anspricht: „Ich wusste, dass sie vor Leo noch nie hatte!“ Schockiert schaut sie zwischen ihnen hin und her. Das kann doch auf keinen Fall deren Ernst sein! Sofort scannt sie den Raum und hört erst damit auf, alles abzusuchen, als sie 2 ganz bestimmte Personen erblickt. Wutentbrannt stapft sie auf die beiden zu, nur um einem davon sofort ihren Finger gegen die Brust zu bohren. „Du als mein bester Freund würdest mir doch sofort sagen, wenn es jemanden gibt, den ich kennen lernen sollte.“, flüstert sie gefährlich leise. Nervös schluckend schielt Seunghyun zu Hara, die direkt neben ihm steht. Doch Diana fällt das bislang noch gar nicht auf. Jiyong beäugt seine Freundin und den Großen etwas vorsichtig, hält sich aber vorerst aus dem Gespräch raus. „Ich nehme an, du weißt mittlerweile davon?“, fragt Seunghyun nun vorsichtig und erhält einen so düsteren Blick von seiner besten Freundin, dass er kaum merklich zusammenzuckt. „Die Frage ist bloß, wie lange du mir das schon verschweigst.“, raunzt sie unzufrieden und lässt die Hand schließlich sinken. „Wann hast du es erfahren?“, wagt er sich über das gedankliche Minenfeld. „Schlimmer war das wie, nicht das wann!“, ächzt Diana und stemmt die Hände in die Hüften. Jetzt blickt sie zur Seite und erkennt Hara neben ihm. Skeptisch hebt sie eine Augenbraue. Am liebsten würde sie fragen, was die hier macht, aber für sowas hat sie jetzt echt nicht die Nerven. Seunghyun, der keinen blassen Schimmer davon hat, was sie überhaupt meint, blickt sie nur fragend an. Diana seufzt. „Wie lange geht das schon?“, fragt sie nun zermürbt. „2 Wochen etwa.“ Wieder hebt sie skeptisch eine Augenbraue. „Und ich dachte schon, als wir das erste Mal nach Österreich geflogen sind.“, murmelt sie verwirrt und blickt zur Seite. Nun ist es Seunghyun, der skeptisch eine Augenbraue hebt. Er tauscht einen Blick mit Hara aus, danach mit Jiyong, der nur abwinkend die Hände hebt. Jiyong will hier nicht involviert werden. „Wovon redest du?“, fragt er jetzt schließlich. Sie sieht ihn an und runzelt die Stirn. „Na ist sie doch in Wien zurück geblieben, weil ihr ja nicht gut war und er keine Lust hatte, mit zu meiner Mutter zu kommen.“, sagt sie ernst, „Selbst Sungkyu ist mitgekommen.“ „Wovon redest du?“, fragt er erneut, nur dieses Mal sichtlich verwirrter. Jetzt kommt doch ein Kommentar von Jiyong: „Oh shit.“ Diana dreht sich zu ihm um. Alleine an seinem Blick kann sie ablesen, dass er genau weiß, worum es geht. Aber das mit Seunghyun macht sie stutzig. „Zwei Fragen.“, meint sie nun todernst. „Wovon hast du geredet, wenn nicht von Babsi und Leo-“, sagt sie zu Seunghyun, ehe sie sich zu Jiyong umdreht, „Und wieso weißt du davon und erzählst es mir nicht?!“ „Ich hab von mir und Hara gesprochen.“, sagt Seunghyun, der den zweiten Teil bereits ausgeblendet hat und dann in Erkenntnis darüber, worum es überhaupt wirklich geht, blass anläuft. Diana dreht sofort den Kopf zu ihm und starrt ihn ungläubig an. Was hat er gerade gesagt?! „Schon seit ein paar Tagen.“, meint Jiyong resignierend, aber leise. „Seit wann geht das schon?“, fragt Diana völlig furios. „Seit…“ Seunghyun schluckt, wirft Hara einen kurzen Blick zu, schluckt schwer und meint dann: „Das erste Mal war, als ihr zum ersten Mal zusammen in Österreich wart.“ Hara senkt nun den Kopf. Sie will nicht daran zurückdenken, dass das zwischen ihnen beiden zu Ende ging, weil dann dieses Mädchen kam. Aber sie stellt sich trotz allem die Frage, weshalb sie auf einmal Sex hatten. „Na großartig.“, zischt Diana, „Sie hätte sich ja keinen anderen für ihr erstes Mal suchen können. Nein, es muss dieser Herzensbrecher sein.“ Das Mädchen neben Diana hebt überrascht den Blick. Erstes Mal? Aber Leo hat nie was mit unerfahrenen Mädchen… „Mit Verlaub…“, wirft Seunghyun ein, doch weiter kommt er nicht. Denn im nächsten Moment kommen plötzlich ausgerechnet Babsi und Leo um die Ecke, beide umgezogen und in normalen Klamotten, während die Jungs von VIXX nun endlich die Umkleide stürmen können, um sich von Mantel und Konsorten zu befreien. Diana schnaubt abfällig. Dass die das einfach so hinnehmen. Als wäre es das Normalste der Welt! Diana schenkt Leo einen düsteren Blick, aber das Spiel kann er viel besser. Sein Blick ist so intensiv, dass er sie beinahe schon einschüchtert. Sie wechselt die Angriffstaktik und wendet das Wort an ihre beste Freundin – allerdings auf Deutsch. „Wann hattest du vor, mir von euch zu erzählen?“, fragt sie angriffslustig und ballt die Hände zu Fäusten. Babsi, die im ersten Moment nicht versteht, worum es geht, runzelt überrascht die Stirn. Leo neben ihr klärt sie leise darüber auf: „Sie hat uns gesehen.“ Daraufhin errötet sie sofort, schaut aber Diana wieder an. „Ich-“ „Kannst du dir vorstellen, wie enttäuscht ich bin?“, fragt Diana und deutet mit einem Kopfnicken hinter sich, „Und wusstest du, dass die Tussi, mit der er vorher rumgevögelt hat, jetzt mit Michi zusammen ist?!“ „Hey!“, wirft Seunghyun schnauzend ein, doch Diana wirft ihm einen eisigen Blick sondergleichen zu, sodass er sofort einen Gang runterdreht und leiser spricht: „Was vor mir war, interessiert mich nicht.“ „Ja, wieso denn auch.“, sagt Diana, „Es ist ja nur ein Date.“ Als das englische Wort fällt, das Leo absolut nicht hören will, hebt Leo alarmiert den Kopf. Zu seinem Glück sind gerade Hyuk und Ravi in der Nähe, die das Mädchen packen und ihr einreden, sie hätte noch Make Up im Gesicht, um sie von den Leuten wegzuziehen. „Was soll das?!“, fragt Diana nun mürrisch. „Diana, ich bitte dich.“, kommt es gleichzeitig von Jiyong, „Mäßige deinen Ton. So eine Szene können wir nicht gebrauchen, davon muss nicht gleich jeder wissen.“ Nun ist es Leo, der das Wort an Diana richtet: „Wag es nicht, dich zwischen sie und mich zu stellen.“ Verschreckt sieht sie ihn an und sieht, dass er nun einen so finsteren Blick aufgesetzt hat, dass es ihr kalt den Rücken hinunter läuft. Selbst wenn sie darauf eine schlagfertige Antwort wüsste, ihr Mund ist von einer Sekunde zur anderen so trocken, dass jedes Wort schmerzen würde. Zu ihrer Überraschung ist es Hara, die Partei für sie ergreift – und nicht Jiyong, der eigentlich zu seiner Freundin stehen sollte. Doch der ist momentan selbst zu perplex, als dass er etwas sagen könnte. „Sie hat nicht vor, sich zwischen euch zu stellen.“ Leo sieht von Diana zu Hara. Doch ehe hier ein paar Worte ausgetauscht werden können, findet Diana wieder zu ihrer Sprache und meint tapfer: „Sag mir, warum sollte ich dir vertrauen?“ „Ob du mir vertraust, interessiert mich nicht.“, sagt Leo ernst und blickt sie düster an. „Sollte es aber.“, wirft sie kampflustig ein und gibt ihr Bestes, um sich nicht von ihm einschüchtern zu lassen. „Immerhin hat Sungkyu sie geküsst, vor Running Man. Ich nehme nicht an, dass du das weißt. Sonst hättest du kaum noch immer was mit ihr am Laufen, denn wenn man sich so umhört, bist du sehr besitzergreifend, während du mit deinen Mädchen spielst – und wenn sie dir zu langweilig werden, wirfst du sie weg wie eine warme Kartoffel!“ Sie breitet die Hände wütend vor sich aus, damit weder Seunghyun noch Jiyong sie dabei stoppen können, auch wenn ihr klar ist, dass sie sich im Moment in Rage schimpft. Sie senkt ihre Stimme etwas: „Ich hoffe wirklich, dass sie nicht dich gemeint hat, als sie davon gesprochen hat, wie sich Verliebtsein anfühlt. Denn wenn es wirklich du bist, in den sie sich verliebt hat, dann tut sie mir jetzt schon leid, so sehr du sie verletzen wirst.“ Dieses indirekte Geständnis trifft ihn etwas kalt, kommt ihm aber keineswegs ungelegen. Schließlich hat er schon seit geraumer Zeit vor, ihr zu sagen, dass er sie liebt. Doch keiner soll vor ihr diese Worte hören. Sie sind viel zu wichtig, als dass er sie an jemand anderen vorher verschwenden darf. Doch die Worte, die er nun für Diana hat, sind schmerzhafter, als es ein Stich direkt in ihr Herz jemals sein könnte. Denn er hilft ihr, etwas zu begreifen, das lange vor ihr selbst verborgen war. „Du solltest dir lieber Sorgen darum machen, was für eine Freundin du bist, wenn du mir diese Sachen um die Ohren wirfst.“, flüstert er leise und bedrohlich, „Schließlich könnte mich das wirklich dazu anspornen, sie wie eine – wie sagtest du? Sie wie eine heiße Kartoffel fallen lassen.“ Ehe er fortfährt, neigt er den Kopf zur Seite und fragt todernst: „Und wenn sie wirklich in mich verleibt ist... wärst du dann Schuld daran, wenn ich ihr das Herz aus der Brust reißen würde. Nur, weil du dein dummes Mundwerk nicht unter Kontrolle behalten hast.“ Mit diesen Worten verschwindet er in die Richtung, in der Ravi und Hyuk mit seinem Mädchen hin sind. Noch auf seinem Weg dorthin denkt er über Dianas Worte nach. Er weiß, dass ihr dieses Mädchen verdammt wichtig ist. Und es verletzt ihn, dass sie so von ihm denkt. Diana starrt ihm sprachlos hinterher. Weder Hara, noch Seunghyun oder Jiyong wagen es, auch nur einen Satz von sich zu geben. Zum Glück hat wenigstens außer ihnen sonst niemand das Gespräch mitbekommen. Und während Hara damit beschäftigt ist, über seine Worte nachzudenken und sie in jede nur erdenkliche Weise zu interpretieren, vibriert Dianas Handy. Gedankenverloren greift diese sofort danach und hebt ab. Mit trockener Stimme fragt sie: „Hallo?“ Doch es ist nichts. „Eh… ha-hallo?“, fragt sie nochmal. Wieder keine Antwort. Und dann fällt ihr der Anruf ein, bei dem sie bloß Atemgeräusche gehört hat. Erschrocken hält sie das Handy von sich weg, um auf das Display zu blicken. Unterdrückte Nummer. Gerade legt sie sich das Gerät wieder ans Ohr und bevor sie etwas sagen kann wie etwa, dass die Person nicht mehr anrufen soll, ist sie wie gelähmt. Denn es ist eine Frauenstimme, die ihr schrill ins Ohr kreischt. Part 05 Ending „Jetzt versuch nicht daran, zu denken.“, murmelt Jiyong und nippt an seinem Weinglas. Diana sitzt direkt gegenüber von ihm, kann aber nur seufzen und sieht sich um, damit sie auf andere Gedanken kommt. Sie sitzen in einem äußerst noblen Restaurant. Nicht nur der Boden ist mit rotem Samtteppich ausgekleidet, nein selbst die Wände sind mit teuren Bildern bedeckt, die Sitzflächen sind alle so gemütlich, dass man vor Ort noch einschlafen möchte und die Vorhänge sehen so schwer aus, dass die dicken Gardinenstangen trotz dem massiven Holz, aus dem sie geschnitzt sind, nicht stabil genug aussehen für das Gewicht, das sie tragen müssen. So schön es hier ist, so erdrückend ist es auch. Diana blickt zurück zu Jiyong. Vorhin hat sie mit ihm angestoßen, aber irgendwas daran hat sich nicht richtig angefühlt. Wie kann man es feiern, wenn man eigentlich Angst haben muss. Wenn man eigentlich keine schöne Zeit hat, sondern wenn das Leben, das man früher hatte, vor einem zu zerbröckeln beginnt. Was macht sie falsch? Seit den letzten Wochen ist sie nicht nur im Begriff, ihre Beziehung in Frage zu stellen und durch abnorme Gefühle zu jemand anderem zu ersetzen, sie stellt auch ihre langjährige Freundschaft zu einer Person in Frage, die ihr lange Zeit so wichtig wie ihre eigene Mutter war. Und jetzt denkt sie auch noch in der Mitvergangenheit. Ist es das wirklich? Ist das wirklich das Ende einer Freundschaft? Leo hat Recht. Was für eine Freundin ist sie, wenn sie beinahe alles daran gesetzt hätte, ihn von ihr fern zu halten. Wo sie ihm doch Dinge an den Kopf geworfen haben, die ihn unter den üblichen Bedingungen sofort vertreiben. Ohne es zu merken, hält sie sich bereits die Hand vor den Mund. Tränen bilden sich in ihren Augen. Hat sie wirklich die Beziehung ihrer besten Freundin wissentlich zerstört? Selbst wenn man es keine Beziehung nennen kann, selbst wenn es nie an die Bedeutung dessen herankommt. Was hat sie getan…? „Willst du nicht einen Schluck trinken?“, fragt Jiyong plötzlich und schürt damit unbewusst ihre ganze Wut, die sich in den letzten Tagen umso mehr aufgebaut hat. „Nein.“, speit sie ihn an und beißt sich wütend auf die Unterlippe. Sie beißt so fest zu, dass sie ihr eigenes Blut schmecken kann. An ihren Lippen schmeckt sie die salzigen Tränen, die ihre Wangen hinunter laufen. Und was macht er? Sitzt da und sieht einfach nur zu. Sieht dabei zu, wie sie innerlich zerbröckelt, wie ihr Leben zu Staub zerfällt und sie zusammenbricht, wie ein Kartenhaus, das einen Windstoß abbekommen hat. „Mir geht es nicht gut.“, keucht sie und greift nach ihrer Tasche. Eine Clutch. So etwas hatte sie früher nie besessen, weil ihr spätestens in dem Moment, in dem sich Barbara über sie lustig gemacht hätte, gekommen wäre, wie dämlich das ist, was sie hier aufführt. Sie versucht doch jemand zu sein, der sie gar nicht ist. „Soll ich dir helfen?“, fragt Jiyong und erhebt sich von seinem Platz. „Nein, danke.“, sagt Diana leise und zermürbt. Jetzt auf einmal steht er auf. Jetzt auf einmal ist er da, um zu helfen. Oder zumindest so zu tun. „Ich brauche nur etwas frische Luft.“, sagt sie. Doch anstatt sich zu bewegen, fühlt sie sich wie gelähmt. Sie schafft keinen einzigen Schritt von diesem Tisch weg… und in wenigen Sekunden wird ihr auch klar, dass es gut so ist, wie es ist. Eine Dame kommt auf sie beide zu. Ihre Hände zittern. Schnurstracks kommt sie auf die beiden zu. Auf Diana und Jiyong. „Kann ich… was für dich tun?“, fragt Jiyong freundlich. Für ihn ist es nichts Neues, dass ein Fan zu ihm kommt und ihn um ein Autogramm bittet, nicht einmal in einem so teuren Restaurant, wie hier. Plötzlich schreit das Mädchen. Diana reißt erschrocken die Augen auf, denn sie hebt die Hand und stürzt auf sie zu. Sie hat ein Messer in der Hand. Doch es geht alles so schnell. Zwei Männer von der Security kommen und packen sie, zerren sie nach draußen und ihre Schreie, sogar ihr hysterisches Lachen ist bis weit nach oben zu ihnen deutlich zu hören. Sie trinkt keinen Schluck Wein mehr, isst keinen Bissen Salat oder sonst etwas. Bloß den Fahrer, der sie hier her gebracht hat, fragt sie nach all dem, ob er sie wo hinbringen kann. An einen Ort, an dem sie sich verstanden fühlt. Dort, wo alles gut wird. Seunghyun hat gerade ruhige Musik aufgelegt und genießt es, nach den paar wahnsinnig chaotischen Tagen in der jüngsten Vergangenheit ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch gerade, als er sich etwas Wein gönnen will, klingelt es an der Tür. Zu seiner Überraschung ist es Diana, die ihn so spät noch besucht. Er lässt sie selbstverständlich rein und wartet geduldig, bis sie vor ihm steht. „Diana.“, begrüßt er sie voller Sorge. Als sie vor ihm steht, ist sie kreidebleich und zum ersten Mal fällt ihm auf, wie abgemagert sie aussieht. „Was ist los, Süße?“ Doch ohne zu antworten, dring ein gänsehauterzeugendes Schluchzen aus ihrer Kehle. Sofort schließt er die Arme um sie, lässt die Tür mit einem Tritt ins Schloss fallen und drängt Diana sanft auf seine Dachterrasse, um sich mit ihr auf die Hollywoodschaukel zu setzen, die sie so gerne hat. „Was ist los?“, fragt er sanft nach, „Rede mit mir.“ „Da war eine Frau-“, schluchzt sie erbärmlich und bringt ihren besten Freund zum Seufzen. Es gibt nichts, das er mehr hasst, als wenn seinem Ein und Alles Leid zu gefügt wird. Vorsichtig streicht er ihr ein paar Strähnen von der Stirn und hört ihr lange zu, als die Worte endlich nach so langer Zeit aus ihrem Mund sprudeln. Sie weint sich darüber aus, dass sie Angst um ihre Beziehung hat. Über die Frau aus dem Lokal, über die Anrufe und die unbekannte Nummer, die ihr Nachrichten geschrieben hat. Darüber, dass sie Gefühle für jemand anderen hat und dass sie große Angst um ihre beste Freundin hat, die sich mit Leo eingelassen hat. Über ihre Bedenken wegen Sungkyu, über den Stress mit den Fans und den Leuten, die sie hassen. Über YG und ihre Zweifel, ob sie den Vertrag je wirklich unterschreiben hätte sollen. Und vor allem darüber… dass sie an dieser Situation Schuld ist, an diesem Leben. Wegen ihr sind sie hier. Wegen ihr sind sie nach Korea gezogen. Wegen ihr stehen nun beide Mädchen bei YG unter Vertrag. Nur wegen ihr sind all diese Probleme entstanden. „Sieh Mal…“, beginnt Seunghyun vorsichtig, „Niemand hat gesagt, dass du einen Weg beschreiten wirst, der nicht steinig für dich sein wird. Und wenn ich ehrlich bin, hätte ich mehr für dich da sein müssen. Ich habe einen großen Fehler begangen, als ich dachte, du würdest diesen Weg gut alleine beschreiten. Aber ich habe mich eben geirrt. Und es tut mir Leid. Wahnsinnig Leid, hörst du?“ Er schüttelt sie sanft, damit seine Worte auch wirklich zu ihr durchdringen. „Das, was du im Moment durchmachst, möchte ich niemand anderem zumuten. Und ich werde ab sofort immer für dich da sein, so wie ich es schon immer hätte sein sollen. Ich werde nicht mehr in Selbstmitleid zerfließen darüber, dass-“ Weiter kommt er nicht mehr, denn Diana gibt einen Satz von sich, der ihn wie ein Brett am Kopf trifft. „Alle Menschen in dieser Idolwelt sind doch sowas von abgefuckt.“ „Wie… wie meinst du das?“, fragt er leise und lässt seine Hände sinken. Diana schnieft und fährt sich mit dem Handrücken über die Wangen, doch die Tränen werden nicht weniger und kommen immer schneller und dicker aus ihren Augen. „Jeder sucht doch nur nach einer Person, die ihn wirklich liebt. Und weil keiner das bekommen kann, was er will, fangen die Leute an, wie dämlich in der Gegend herum zu vögeln.“, schluchzt sie, „Sieh dich doch Mal um. In dieser Welt gibt es keinen Zusammenhalt. Jeder ist auf sich allein gestellt, niemand hilft dem anderen, außer man ist zufällig in einer Band und es geht darum, gut auf der Bühne zu wirken.“ „Das ist doch nicht wahr.“ „Dann erzähl mir, wie das passieren konnte.“, schnieft sie laut. „Wa- … was meinst du jetzt genau?“ Mit einem Kopfnicken deutet sie neben sich. „Dass es keinen interessiert, was mir widerfährt. Dass es keinen interessiert, in was für ein tiefes Loch sich meine beste Freundin stürzt. Dass niemand wissen will, was aus uns zwei so normalen Menschen wird, jetzt wo wir in diese Hölle auf Erden geraten sind.“ Sie steht auf und geht einige Schritte nach vorne. Die kalte Nachtluft peitscht ihr ins Gesicht. „Hätte mir vorher jemand gesagt, was hier auf mich zukommt, ich hätte den Vertrag niemals unterschrieben. Wenn ich könnte, würde ich ihn sofort auflösen.“ Seunghyun springt alarmiert auf. „Das ist doch keine Lösung.“, sagt er, „Wir schaffen das schon.“ Diana gibt ein abfälliges Ächzen von sich und lacht dann ironisch. „Wir?“, fragt sie leise und dreht sich zu ihm um. Der Blick in die Ferne öffnet ihr die Augen. „Du meinst mich. Denn ich muss das alleine schaffen.“ Mit diesen Worten lässt sie ihn alleine in der kalten Nachtluft stehen und eilt die Treppen hinunter. Als erstes geht sie jetzt zu Jiyong und schenkt ihm reinen Wein ein, dass sie sich in jemand anderen verliebt hat. Danach wird sie morgen zu YG gehen und mit ihm über diese Probleme mit den Fans sprechen. Gerade hat sie die Tür des Wohnhauses überwunden und auf den Bürgersteig eingelenkt, da hört sie hinter sich ein scharrendes Lachen, das ihr nur zu bekannt vorkommt. Die Frau aus dem Restaurant. Sofort dreht sie sich um und sieht sie hinter einer Laterne stehen. Sie hat ein Messer in der Hand. „Oh-“, keucht sie. Nicht das auch noch. „Du bist die aus dem Restaurant.“, flüstert sie mit zittriger Stimme. „Ja.“, lispelt das Mädchen, „Und ich hab dich auch angerufen.“ Diana schluckt schwer. Sie war die Person, die in ihr Telefon geatmet hat und die ihr ins Ohr gekreischt hat. „Außerdem hab ich die Schmetterlinge in deine Tasche getan.“, lispelt sie weiter und geht nun auf sie zu. Die Art und Weise, wie sie ihren Kopf neigt, macht Diana mehr Angst, als das scharfe Steakmesser in ihrer Hand. „Die Schmetterlinge.“, sagt Diana leise. Sie erinnert sich. Ein fürchterlicher Tag, sie waren Pflanzen kaufen. „Und ich habe dich mit Mehl beworfen.“, lispelt das Mädchen weiter, „Mit Tomaten und Eiern. Und alle haben mitgemacht, das war lustig.“ Wieder schluckt sie schwer und hebt nun abwehrend ihre Hände. „Aber du hast es nicht kapiert. Du bist noch immer bei ihm.“, ächzt das Mädchen. Ihre langen, schwarzen Locken wehen im kalten Nachtwind so zur Seite, dass Diana einen Augenblick kaum etwas von ihrem Gesicht sehen kann. „Wenn du um Hilfe rufst, bist du tot.“, sagt sie leise. Und im nächsten Moment kommt ein schwarzer Van um die Ecke, dessen große Schiebetür sofort geöffnet wird. 3 Männer sitzen darin, einer sieht gefährlicher aus, als er andere. „Du wirst mit uns mitkommen.“, lispelt das Mädchen und lacht nun hysterisch. Ich habe mein Leben hier in Korea satt. Weder mit dir, noch mit irgendwelchen anderen Personen will ich etwas zu tun haben. Bitte akzeptiere das und suche nicht nach mir. Diana. Als Jiyong dieses zerknüllte Blatt Papier in den Händen hält, zeigt der Kalender schon einen Tag später. Es wundert ihn nicht, dass sich Diana dazu entschlossen hat, sich eine Auszeit zu gönnen. Die Melodie zu Nillili Mambo tönt laut durch das Zimmer von Babsi, während sie auf ihrem Bett liegt und gedankenversunken mit den Zehen wackelt, während sie bereits den dritten ihrer neuen Comics liest. Sizzle, ihr Hamster, sitzt in seinem Käfig und putzt sich das Fell. Die Tür zu ihrem Zimmer geht auf und Seunghyun steht im Türrahmen. Er verschränkt seufzend die Arme und blinzelt ein paar Mal, ehe ihn das Mädchen auf dem Bett anspricht, nachdem sie den Comic sinken lässt. „Machst du dir noch immer Sorgen?“ „Klar, sie hat sich seitdem nicht mehr gemeldet.“ Babsi kaut auf ihrer Unterlippe. „Vielleicht ist ihr nur der Stress einfach zu viel geworden.“ Die Musik schlägt von Block.B auf BEAST um. Shadow erfüllt den Raum. „Aber sie ist einfach gegangen.“, murmelt er, „Das hat sie noch nie gemacht.“ „Ich weiß.“, antwortet Babsi, „Darum weiß ja auch keiner, wie sie reagieren wird.“ „Ja, aber ich hoffe einfach… dass… ich weiß ja auch nicht…“, murmelt er und fährt sich frustriert durch die Haare. Er stapft vom Türrahmen weg und geht zu seinem Küchenblock. Irgendwas muss er jetzt machen, sonst verliert er noch den Verstand. „Sieh Mal…“, beginnt Babsi, die ihm hierhin gefolgt ist, „Ich will mich bei ihr nicht zu viel einmischen. Sie ist ausgezogen und damit ist das Leben, das wir Mal zusammen geführt haben, anders geworden.“ Seunghyun seufzt tief. „Ja, anders. Aber es hat ja nicht aufgehört deshalb.“ Etwas lauter als gewollt knallt er ein leeres Glas auf den Tisch, aus dem er gerade einen kräftigen Schluck Wasser getrunken hat. „Mittlerweile verbringe ich mehr Zeit mit dir, als mit ihr.“ „Ja, aber sie ist doch selbst ausgezogen.“, murmelt Babsi und zieht ihre Unterlippe über ihre Oberlippe. „Trotzdem.“, murmelt er gedankenversunken. „Ich hab mir überlegt, eine Party zu schmeißen.“, meint sie plötzlich und der Themenwechsel trifft ihn etwas kalt. Er ist mit seinen Gedanken über Diana noch nicht am Ende. „Und wann wolltest du mich fragen, ob du sie hier schmeißen kannst?“, fragt er stirnrunzelnd. „Mach ich doch jetzt grade.“, sagt sie diabolisch grinsend. „Was für eine Party soll das werden?“, fragt er. „Kein besonderer Anlass, einfach eine Party. Ich wollte ein paar neue Freunde einladen. VIXX und die Jungs von BEAST.“, sagt sie und überlegt lange. „Infinite.“ „BEAST.“, wiederholt Seunghyun. Es stößt ihm bitter auf, nachdem ihm Diana gestern so einiges erzählt hat. Sie hat keine Details dabei ausgelassen. Selbst Namen sind gefallen. „Klar, warum nicht?“, fragt Babsi schulternzuckend, greift sich einen Apfel und beißt rein. Schmeckt schön saftig und süßlich. „Wen denn genau davon? Du kannst doch kaum mit der ganzen Band befreundet sein.“, sagt er amüsiert und lehnt sich mit seinen Händen am Küchenblock an. „Ich bin nicht mit allen befreundet.“, sagt sie. „Mit wem denn?“, will er es genau wissen. Hoffentlich sagt sie nicht diesen einen Namen. „Kikwang.“, sagt sie wie aus der Pistole geschossen und zögert einen Moment. „Yoseob ist witzig. Junhyung ist immer ehrlich und hat mir geholfen. Und Hyunseung ist sicher sehr nett. Nur Dongwoon kenn ich nicht.“ „Du kannst nicht mit allen befreundet sein.“, wiederholt er. „Ich wäre aber gerne mit Teen Top befreundet.“ Skeptisch hebt er eine Augenbraue. Er schnaubt halb lachend und fragt dann: „Was ist das für dich, eine grüne Spielwiese mit Schaukeln?“ „Wenn, dann hat meine Spielwiese Bälle und keine Schaukeln.“, antwortet sie total ernst. Seunghyun lacht herzhaft. So hat er schon lange nicht mehr gelacht. Dann aber wird er wieder ernst. „Du musst schon die Telefonnummer von jemandem haben, wenn du mit wem befreundet sein willst.“ „Okay, dann kann ich Doojoon einladen.“, sagt sie daraufhin. Da ist er, dieser eine Name. „Wieso Doojoon?“ „Weil ich von dem die Nummer habe.“ Er überlegt sich einige Antworten, hält aber keine für geeignet, um sie auch wirklich auszusprechen. Am Ende entscheidet er sich für: „Du bist doch mit Leo zusammen.“ „Eh… ja und?“, entgegnet sie, „Ich hab auch deine Nummer. Oder die von Yongguk.“ „Die hast du immer noch?“, meint er stirnrunzelnd. Sie nickt nur. „Warum löscht du die nicht?“ „Wieso soll man das, was geschehen ist, verleugnen? Es macht einen nur stärker.“, sagt sie schulternzuckend. Fasziniert lehnt er sich etwas zurück, als sie quasi im Hopserlauf in ihrem Zimmer verschwindet. Er schüttelt den Kopf und kann es kaum fassen, dass diese beiden Mädchen so grundverschieden sein können. Während die andere beinahe an ihren Problemen eingeht, lacht die andere sie am Ende bloß an. Aber wer weiß schon, wie Babsi reagieren würde, wenn sie einmal mit Tomaten und Eiern beworfen wird. Diana hat einfach bloß die falschen Leute, die sie umgeben. Mal davon abgesehen, dass sie kaum jemand umgibt im Moment… Er seufzt. Jetzt denkt er schon wieder darüber nach. „Also gut. Ruf ihn an, wir wollen 1 Millionen Won, sonst passiert ihr was.“, hört Diana eine Männerstimme, während sie gefesselt und geknebelt in einem dunklen, feuchten Raum an einen Stuhl gefesselt sitzt. Ihr ist mittlerweile so einiges klar geworden, nachdem sie dem einen oder anderen Gespräch gelauscht hat. Das Mädchen hat einen Abschiedsbrief gefälscht, damit Jiyong nicht nach ihr sucht. Sie hat nur ein Ziel; Diana aus dem Weg zu räumen, da sie Jiyong als ihr Eigentum betrachtet. Nichts weiter, als ein verrückt gewordener Sasaengfan. Die 3 Typen allerdings haben sich mit ihr verbündet, weil sie Jiyong auf eine andere Art und Weise an den Kragen wollen. Und zwar wollen die sein Geld, wie sie gerade unmissverständlich zu Ohren bekommen hat. Und was kann Diana tun? Hier sitzen und darauf hoffen, dass er darauf eingeht. Das ist wie in einem schlechten Kriminalfilm. Sie hat sich im Raum umgesehen. Das Gitter am Fenster ist sehr rostig, das kann sie sicher wegtreten, aber das wird zu viel Lärm verursachen. Das Fenster hat bereits ein Loch, weshalb es hier drin auch bitterkalt ist. Wenigstens durfte sie die Jacke anbehalten, sonst hätte sie schon eine Lungenentzündung. Dumm ist nur, dass Jiyong wohl ihre Handschrift nicht erkennt – sonst hätte er sofort gesehen, dass hier was nicht stimmt. Ob er die Polizei eingeschaltet hätte? Diana ächzt etwas, sie hat hier seit vielen Stunden eine Sitzhaltung, bei der ihr schon alles wehtut. Und wenn sie ihr Zeitgefühl nicht trügt, sitzt sie bereits seit fast 2 Tagen hier unten. Nicht einmal was zu essen haben sie ihr gegeben. Wasser bekommt sie. Wenn sie richtig rechnet, dann 2 Mal am Tag, das war’s. Ansonsten ist sie sich selbst überlassen. Jiyong ist überrascht, als zu später Stunde sein Telefon noch läutet. Als er abhebt und höflich danach fragt, wer denn spricht, erhält er bloß eine äußerst unangenehme Nachricht. Die Gruppe nennt keinen Namen, aber sie machen ihm unmissverständlich klar, dass sie es sehr ernst meinen. „Wir haben Ihre Freundin, Mister Kwon.“, sagt eine tiefe Stimme, während Jiyong im Hintergrund noch 2 Stimmen hören kann. Obwohl er alles andere als begeistert ist, bringt er zunächst keinen Ton über seine Lippen. „Wenn sie nicht bezahlen, erlebt sie vielleicht den nächsten Tag nicht mehr. Sie haben eine Woche Zeit. Die Bankdaten lassen wir Ihnen zukommen.“ Danach wird aufgelegt. Völlig perplex starrt Jiyong an die nächste Wand, die vor ihm liegt. Hat er… gerade richtig gehört? Nein, das kann nicht stimmen. Er wählt sofort die Telefonnummer seiner Freundin und es läutet keine 3 Male, bis abgehoben wird. „Oh, Gott sei Dank, ich-“ „Das dachte ich mir, dass Sie das womöglich nicht ernst nehmen.“, dringt nun dieselbe Männerstimme aus dem Telefon, welche ihn zuvor angerufen hat. Ihm wird ganz anders, er muss sich setzen und steuert erstmal auf sein Bett zu, denn er befindet sich gerade in seinem Schlafzimmer. Und im nächsten Moment lässt er sich mit dem Rücken auf das Bett fallen und starrt hilflos an die Decke. Was zum Teufel soll er tun? Wenn die Kerle das ernst meinen, dann tun die ihr am Ende was an, selbst wenn er das Geld bezahlt. Er muss… die Polizei einschalten! „Ich-“, beginnt er. „Sie haben eine Woche, Herr Kwon. Keine Polizei.“ Danach ist die Leitung tot. “Hier, aber die Limonade ist meine, die war die letzte!“, sagt Sungkyu, als er mit einem kleinen Tablett zum Tisch kommt. Weshalb er sich nun mittlerweile immer wieder dazu überreden lässt, das Essen für sie beide zu holen, hat er selbst noch nicht so genau durchblickt. Er weiß lediglich, dass er nicht aufhören kann zu grinsen, wenn er sie ansieht. „Süße Mütze.“, sagt er und rückt sich seine eigene schwarze Kappe zu Recht, „Steht dir.“ „Oh, danke.“, meint sie und zupft an ihrem weißen Shirt mit der Amerikaflagge, „Die hab ich mir von Leo geklaut.“ „Ah.“, meint Sungkyu ernüchtert. Diese Antwort war gerade wie ein Schlag ins Gesicht für ihn. „Naja, dann guten Appetit.“, sagt er und nimmt sich seine Stäbchen, um als erstes anzufangen. Sie wünscht ihm ebenfalls einen guten Appetit und schließt sich ihm an. Er hat ein paar Sachen geholt, bei denen das Mädchen von den meisten keine Ahnung hat, was das genau sein soll. Aber typisch für Sungkyu ist einfach, dass er sich um sie umsieht und genau das holt, das ihr bloß nicht zu scharf ist. Und während er beim heutigen Abendessen seltsam still ist und auf sie wirkt, als würde er gerne über etwas sprechen wollen, das ihm schwer fällt, hat Babsi das Gefühl, dass irgendwas ganz und gar nicht stimmt. Wenn sie bloß wüsste, was… Jiyong ist sich nicht sicher, ob es das Beste war, sich an die Polizei zu wenden, aber am Ende kam ihm das dann am sichersten vor. Die Herren von der Kriminalabteilung haben ihm sofort zugesichert, sich darum mit vollster Aufmerksamkeit zu kümmern, da dies eine ernst zu nehmende Drohung sei und man nicht wisse, wie weit die Kidnapper gehen, da er eine im Rampenlicht stehende Person ist. Es wird eine Pressekonferenz ausgerufen, bei der nicht nur sein Manager und YG anwesend sind, sondern auch der Polizeipräsident dabei ist. Er fühlt sich immer unwohler dabei und weiß nicht, ob ein öffentlicher Aufruf in der Presse die Verrückten wirklich einschüchtern wird, oder ob es das nicht viel schlimmer macht. Doch während nicht nur die 3 Kidnapper im Fernsehen sehen, dass Kwon Jiyong offenbar ganz andere Geschütze aufzufahren bereit ist, bekommt das halbe Land den Fall mit. Fans sind entsetzt, selbst die Antifans hatten das nicht erwartet. Ihr Gesicht ist in allen Medien zu sehen. Aufrufe nach Hinweisen gehen durch das ganze Land und die Telefone der Polizei klingeln beinahe unaufhaltsam. Zelo steht gerade in der Küche, hat einen Apfel in der Hand, in den er gerade beißt und schaltet das TV Gerät an. Als er ein Foto von Diana sieht, lässt nicht nur er seinen Apfel fallen, sondern auch Himchan und Daehyun lassen sofort alles fallen, was sie in ihren Händen halten. Im nächsten Moment läutet das Telefon von Zelo; es ist V, einer seiner besten Freunde. „Alter, hast du’s auch grad gesehen?!“, ruft er sofort ins Telefon. „Ja!“, schreit Jongup laut zurück, „Es ist kaum zu fassen, es ist in allen Nachrichten. Sowas ist noch nie passiert, warum wird auf einmal jemand entführt, der so sehr im Rampenlicht steht?!“ „Ich weiß es nicht.“, meint Zelo. Und im nächsten Moment hört er im Hintergrund bei V jemanden aus dessen Band rufen; es ist Jimin, der ganz entsetzt schreit: „BOAH. Da steht was von Stalking auf dem SNS von YG! SCHEISSE IST DAS KRASS! Das darf doch nicht wahr sein!“ Zur selben Zeit sitzt ganz Teen Top sprachlos und mit offenen Mündern vor dem Fernseher. Sungkyu tritt beinahe die Tür bei Babsi ein, als sie und Leo gerade dabei sind, etwas zu Essen zu machen. „HABT IHR DIE NACHRICHTEN GESEHEN.“, schreit er und läuft zum Fernseher, schnappt sich die Fernbedienung und schaltet ein. Barbara fällt das Messer aus der Hand, das nur knapp ihren Fuß verfehlt. Keiner von ihnen erahnt zu dem Zeitpunkt, dass Diana bereits einen Fluchtplan hat. 2 Stunden später geben sich Seunghyun und Taekwoon alle Mühe, das Mädchen zurück zu halten. So viele Leute sind bei ihr versammelt, die es kaum glauben können, was gerade durch alle Medien geworfen wird. Und das Mädchen ist drauf und dran, Jiyong an die Gurgel zu gehen. „LASST MICH LOS, ICH BRING IHN UM.“, schreit sie und strampelt wie verrückt. „Beruhige dich!“, ruft Taekwoon, während Babsis Handy im Hintergrund läutet. Es ist Doojoon, der gerade die Nachrichten mit seinen Jungs gesehen hat. Für den heutigen Tag werden sämtliche Musikprogramme abgesagt, wird gerade im Fernsehen durchgegeben. Denn die Sender strahlen alle bloß noch eine Dauersendung dazu aus, dass Hinweise wegen Diana gesammelt werden. Die Entführer sind schwer beeindruckt, als sie am nächsten Tag sehen, was für einen Aufruhr dieser Kerl veranstaltet, anstatt das Geld, das er dafür verpufft, einfach an sie zu überweisen. Am nächsten Tag schlendert L.Joe von Teen Top gerade eine Seitenstraße in Gangnam entlang. Es ist echt ruhig hier überall, was verdammt gruselig ist. Fans kampieren vor dem YG Gebäude und haben Schilder mit dabei, auf denen Trauerbekundungen zu Dianas Verschwinden geschrieben stehen. Gerade biegt er rechts ab, da sieht er ein Mädchen in einem hübschen, weißen Kleid laufen. Er blinzelt und um die Ecke ist sie verschwunden. Ungläubig schüttelt er den Kopf. War das gerade… nein. Das kann nicht Diana… Nein… Den ganzen Weg über zur Busstation denkt er darüber nach, ob das Diana gewesen ist. Am Ende fährt der sogar einfach an ihm vorbei, weil er so in Gedanken versunken ist und ihm bleibt nichts anderes übrig, als dem Bus hinterher zu laufen und gegen die Fensterscheibe zu schlagen, damit er anhält und ihn mitnimmt. Diana liegt in ihrer eigenen Blutlache und blinzelt hinauf in den strahlendblauen Himmel. Sie hat Schreie gehört, ganz grelle Schreie von Frauen und Kindern. Ihre Hand liegt auf ihrem Bauch, alles vor ihren Augen wird mit einem Mal so hell. Sie versucht sich zu erinnern. Daran, dass sie vor der Stalkerin davongelaufen ist. Daran, dass sie ein Messer gezückt hat. …daran, dass sie ihr mehrere Male in den Bauch gestochen hat. Wenn sie versucht zu schlucken, fällt es ihr schwer. Ihr Körper ist schwach. Sirenen sind zu hören. Rufe von einem jungen Mann, der über ihr kniet. Sie kennt sein Gesicht. Aber doch irgendwie nicht. Schlagartig erinnert sie sich, wie vor einer halben Stunde ihre Stalkerin über ihr stand und auf sie hinab geblickt hat. Mit dem funkelnden Messer in der Hand, nur war es dieses Mal in Blut getränkt. „Agh-“, keucht sie. Es sind Notfallsanitäter, die sie ansprechen. „Nicht bewegen, Miss. Sie sind verletzt, wir helfen Ihnen.“, sagt einer davon. Er hat eine tiefe Stimme. Diana mag seine Stimme nicht. Sie schließt die Augen. „DIANA!“, ruft plötzlich jemand nach ihr. Ihre Augen sind so schwer. „DIANA!“ Wer ruft nach ihr? Sie ist vor der Stalkerin weggelaufen… Und dann ist alles schwarz geworden.
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