PANTANAL Großartige Natur und reiche Vogelwelt im Herzen Südamerikas 9. – 22. August 2015 Reiseleitung: Chris und Andrea Engelhardt Einheimische Reiseleitung: Antonio Carlos Candido Teilnehmerzahl: 7 Unterkünfte auf verschiedenen kleinen, überwiegend familiär geführten Fazendas Pantanal – ein absolutes Traumziel für Vogelbeobachter und ein Naturraum der Superlative! Das größte Sumpfgebiet der Welt mit seinen zweihunderttausend Quadratkilometern im Herzen Südamerikas bietet Lebensraum für über hunderte von Vogelarten, Säugetieren, Reptilien und anderen Tieren sowie Tausende verschiedener Pflanzen. Auf dieser fantastischen Reise tauchen wir ein in die faszinierende und einmalige Natur des Pantanal und nehmen uns viel Zeit, ausgiebig zu beobachten, zu staunen, zu genießen, zu fotografieren und zu verstehen. Der Reiseverlauf Was für ein Auftakt unserer diesjährigen Pantanalreise! Drei Stunden Fahrzeit sind es vom Flughafen Campo Grande bis zu unserer ersten Unterkunft, der charmanten Fazenda Aguapé im südlichen Pantanal. Da der Flug bereits morgens ankommt, können wir nach Mittagessen und Bezug unserer hübschen Bungalows noch am Ankunftstag eine erste Exkursion unternehmen. Und die hat es in sich! Die knapp dreistündige Jeepsafari führt uns über das Gelände der Fazenda und durch ein Mosaik kleinräumiger Habitate, wo wir bereits mehr als 40 verschiedene Vogelarten notieren können. Nicht nur daß wir gleich am ersten Tag die beeindruckenden Charaktervögel des Pantanal, die blauen Hyazinth-Aras sehen. Wir entdecken mehrere Krabbenfüchse und einige Sechsbindengürteltiere, dann können wir den Südlichen Tamandua, einen kleinen Ameisenbären, ausgiebig beobachten und fotografieren. Und im letzten Tageslicht sehen wir noch einen Großen Ameisenbären, der sich von uns wenig stören läßt, aber doch schließlich das Weite sucht. Die Vielfalt und die hautnah erlebte Tierwelt hat uns schon am ersten Tag sehr beeindruckt! Am Morgen des zweiten Pantanal-Tages erfreuen uns schon beim Frühstück farbenfrohe Riesentukane, Mantelkardinäle, Nandaysittiche und andere Vögel, die vor unserer Frühstücksterasse zur Fütterung kommen und sich aus nur wenigen Metern Entfernung bestens fotografieren lassen. Dann unternehmen wir eine gut zweistündige, sehr gemächliche Exkursion in unmittelbarer Nachbarschaft der Gebäude, über die Weiden, zu einem kleinen Teich und an den Fluß Aquidauana. Wieder ist es vor allem die Vogelwelt, die uns begeistert.Wir sehen drei Arten von Aras und einige andere Sittiche, sehr schön läßt sich ein Blauscheitelmotmot beobachten, über uns im Baum zeigen sich zwei ausgiebig rufende Strichelkäuze. Vögel aus der Familie der Ameisenfänger leben sehr heimlich im dichtesten Buschwerk und man bekommt sie praktisch nie zu Gesicht - wir können an diesem Morgen ein Paar Dunkel-Ameisenfänger (Cercomacra melanaria) über mehrere Minuten lang in ihrem Busch umherhuschend und rufend beobachten. Am Flußufer finden wir frische Spuren von Ozelot und Krabbenwaschbär, und in der nun heißer werdenden Sonne fliegen etliche bunte Harmonia Tigerwings aus der Schmetterlingsfamilie der Nymphaliden. Nach ausgiebiger Mittagspause steht am Nachmittag eine zweite Jeep-Safari auf dem Programm. An besonderen Säugetieren seien Graumazama (Mazama gouazoubira) und Brasilien-Waldkaninchen (Sylvilagus brasiliensis) genannt; der Ozelot will sich trotz ausgelegter Fischköder leider nicht zeigen. Umso mehr entschädigt wieder die Vogelwelt, zum Beispiel mit einem kleinen Trupp der seltenen Campos-Täubchen (Uropelia campestris) oder den wunderschön gezeichneten Cayenne-Kiebitzen (Vanellus cayanus), die am Rand eines Wassergrabens entlanglaufen, in dem es von Brillenkaimanen (Caiman yacare) nur so wimmelt. Mit fast 70 beobachteten Vogelarten heute lassen wir beim Abendessen einen erfolgreichen Tag ausklingen. Die Bootstour am nächsten Morgen auf dem Rio Aquidauana läßt uns die Landschaft des Pantanal von der Wasserseiite her erleben. Dichte Vegetation und teilweise hohe Bäume säumen das Flußufer, unter denen einige Ameisenbäume und Tabebua-Bäume herausragen. Gleich zu Anfang sehen wir einige Kapuzinerauffen und Brüllaffen, in einem hohen Baum ruht ein Trupp von etwa zwanzig Pfeifguanen. Immer wieder gibt es in den Ufervegetation Vögel zu entdecken, und auch mehrere Brillenkaimane ruhen am Ufer. Auf der Rückfahrt trennen sic h beide Boote. Die Teilnehmer im ersten, schnelleren Boot können eine rasch am Ufer verschwindende Wasserkobra entdecken, dafür wird die Gruppe im späteren Boot durch die Sichtung einiger Flußotter entschädigt. Da der Tag wieder heiß wird, machen wir entsprechend eine ausgedehnte Mittagspause. Vom Schatten der Fazenda aus sind zwei verschiedene Arten von Kolibris zu sehen, an den Hibiskusblüten flattern auch einige gelbe und orange Falter der Gattung Phoebis. Die Nachmittagsekurson führt uns nochmals zur Ozelot-Stelle, leider wieder ohne Ozelot. Dafür erfreut uns ein Trupp neugieriger Nasenbären, und in den Bäumen am Flußufer sehen wir Zwergaras, Kaktusspechte, Orangerückentrupiale und mehrere Sittich-Arten. Der Transfer zu unserer nächsten Unterkunft dauert mehrere Stunden und nimmt den größten Teil des folgenden Tages in Anspruch - trotzdem können wir auch an diesem Tag etliche schöne Beobachtungen machen. Als erstes machen wir einen kleinen Stopp an einem Tümpel kurz vor dem Städtchen Miranda - die einzige Stelle im südlichen Pantanal, wo ein Vorkommen des Schwarzkopftauchers bekannt ist. Sechs dieser kleinen Taucher können wir ausgiebig beobachten, am Teichrand fliegen knallrote Libellen der Art Orthemis discolor und kleine braunflügelige Perithemis mooma. Entlang der Straße blühen die kräftig gelb gefärbten Ipé-Bäume Tabebuia aurantia, mehrfach sehen wir kleine Gruppen von Nandus auf den Wiesen. Je weiter wir in den tieferen Teil des Pantanal kommen, desto mehr ändert sich die Landschaft. Ausgedehnte Bestände der Caranda-Palme zeigen an, daß hier überwiegend dauerfeuchtes Gelände vorherrscht. Für die Passage auf der Estrada Parque, der Straße durch den südlichen Pantanal, steigen wir um auf einen offenen Safari-Lastwagen. Entlang des Weges sehen wir an Wasserstellen immer wieder Brillenkaimane liegen, und mehrere Reiherarten suchen lauernd und watend nach Nahrung. Nach dem Mittagessen auf der Fazenda Sao Joao bleibt noch etwas Zeit, aus dem Schatten der Fazenda-Gebäude heraus die umliegenden Wasserstellen zu beobachten. Wir entdecken unter anderem einige Rotschnabel-Pfeifgänse und einen Einsamen Wasserläufer, an einem austrocknenden Tümpel haben sich achtzig der Riesenstörche Jabiru versammelt, um sich an den verendenden Fischen gütlich zu tun. Der letzte Teil der Fahrt zu unserer nächsten Fazenda führt über eine teils sehr abenteuerliche Wegstrecke immer wieder zwischen gelb blühenden Bäumen der Art Vochysia divergens hindurch, die hier die Landschaft prägen. Wir erreichen Xaraes noch bei gutem Tageslicht und können vor dem Abendessen noch die hier recht zutraulichen Wasserschweine und Nacktgesichts-Hokkos beobachten. Da der Wasserstand des Rio Abobral in diesem Jahr sehr niedrig ist, wird es diesmal nichts mit einer Bootsfahrt. Dafür besteigen wir am Morgen den Safari-Jeep zur benachbarten Fazenda Nossa Senhora do Carmo, die eine reichhaltige Vogelwelt beherbergt. Wir zählen in den zeieinhalb Beobachtungsstuden etwa 40 verschiedene Vogelarten - wobei hier nicht die Anzahl, sondern die Qualität der Beobachtungen entscheidend ist. Über lange Zeit schauen wir einer Gruppe von sieben Hyazinth-Aras zu, die spielerisch in einem Baum verschiedene Kletterund Baumel-Kunststückchen vorführen. In einem anderen Baum klettert eine Gruppe von Spitzschwanzsittichen (Aratinga acuticaudata) umher, eine Art, die man überhaupt nur selten zu Gesicht bekommt. In flachen Teichen blühen in großen Beständen Azurblaue Wasserhyazinthen (Eichhornia azurea) und ihre Schwesterart, die Dickstieligen Wasserhyazinthen (Eichhornia crassipes). In bestem Licht präsentieren sich zwei Braunohr-Arassaris (Pteroglossus castanotis), die nach einstimmiger Meinung zu den Top Drei des Pantanal zählen, was das Erscheinungsbild und die Schönheit dieser Vögel betrifft. Große Truppes von Seiden- und Chopi-Stärlingen fliegen umher, im Blättergewirr viel schwerer zu entdecken sind Kleinvögel wie der Rotsteiß-Spitzschnabel (Conirostrum speciosum) oder der Gelbbauch-Spateltyrann (Todirostrum cinereum). Zur Nachmittagsexkursion gehen wir insgesamt nur wenige hundert Meter auf dem Gelände herum - es ist "Genußgucken" angesagt. Lange beobachten wir einen kleinen Trupp Schwalbentangaren in einem Baum direkt an der Unterkunft. Sie pflücken Samen aus einer parasitierenden Pflanze und quetschen sie dann langsam mit dem Schnabel aus. Auf den Wiesen um den kleinen Teich rasten an die vierzig Weißbauch-Nachtschwalben - auf dem Boden sitzend sehen sie aus der Ferne wie Erdhaufen aus. Erst aus der Nähe zeigen sie ihre Schönheit, und natürlich erst recht im Flug, wenn sie in wendigen Manövern über Wiesen und Wasser dahinjagen. Zwei der nicht häufigen, sehr hübschen Graukardinäle suchen im kurzen Gras nach Nahrung, an einem anderen kleinen Teich tut sich ein Rallenkranich an einer Apfelschnecke gütlich, von einem niedrigen Busch aus starten zwei Trauertyrannen zur Insektenjagd. In der Ferne sehen wir noch einen Trupp Brüllaffen in einem hohen Baum hocken, ehe wir den kurzen Rückweg zu unseren Quartieren antreten. Am nächsten Morgen starten wir früh um 6:15 Uhr nach einem kleinen Kaffee, um die ersten beiden Stunden des Tages zur Vogelbeobachtung zu nutzen. Jetzt ist es noch relativ kühl, und die Vögel sind am aktivsten. Zu den "besten" Vögeln des Vormittags zählen ein versteckter Blaßschopfspecht und ein relativ vertrauter Strichelkauz. Nach dem späten Frühstück nutzen einige noch die Zeit bis zum Mittagessen für eigene Erkundungen. Am Nachmittag geht es nochmal mit dem Jeep zur benachbarten Fazenda. Auf dem an Kleingewässern reichen Gelände finden wir neben den schon bekannten Ibissen und Reihern auch zwei Halsband-Stelzenläufer (Himantopus melanurus). Als es dunkel wird, jagen etwa zehn Buldoggen-Fledermäuse (Noctilio albiventris) über einem Teich, durch die Nacht jagen zahlreiche Pauraque-Nachtschwalben, und auch ein Riesen-Tagschläfer (Nyctibius grandis) und ein Urutau-Tagschläfer (Nyctibius griseus) lassen sich im Licht des Scheinwerfers sehen. Entlang der Estrada Parque gibt es immer wieder schöne Beobachtungsmöglichkeiten, vor allem an einigen der Brücken, die über offene Wasserstellen führen. Während unser Gepäck schon nach Passo do Lontra unterwegs ist, nutzen wir noch einmal diese Straße, die weit ins Pantanal hineinführt, um Wasservögel und Kaimane zu beobachten. An einer Stelle können wir ein Stück weit von der Straße abseits gehen. in einem größeren Acuripalmen-Bestand lät sich wunderbar ein Rotschwanz-Glanzvogel beobachten, zwei Grünflügelaras rasten versteckt im Blätterdach eines Baumes, im Wald fiegen etliche Schwalbenschwanzfalter der Gattung Parides. Nach dem Mittagessen auf der uns schon bekannten Fazenda Sao Joao mit ihren zahlreichen Vögeln geht es direkt zum Hotel Passo do Lontra, das auf Stelzen gebaut im Sumpf am Rande des Rio Miranda liegt. Hier ist vor dem Abendessen noch Zeit, zum Beispiel einen Fische jagenden Kappenreiher, einen durchs Dickicht huschenden Weißbrust-Ameisenwürger, mehrere schön sich präsentierende Marmorreiher und einen durchs Geäst turnenden Verband von Schwarzen Brüllaffen zu beobachten. Die vierstündige Bootsfahrt am nächsten Vormittag führt uns mehrere Kilometer den Rio Miranda hinauf bis zur Einmündung des Rio Vermelho. In vielen Kurven windet sich der Fluß, am Rand gesäumt von Caranda-Palmen, Tabebuia-Bäumen, Cecropien und blühenden Büschen, auf dem Wasser Teppiche von Azurblauen Wasserhyazinthen. Verschiedene Reiher, Bigua-Scharben und zahlreiche Rotbrust- und Amazonas-Fischer lassen sich beobachten. Höhepunkt aber ist ohne Zweifel eine Gruppe von vier der seltenen Riesen-Ottern, die im Rio Vermelho mehrmals neugierig an unserem Boot entlangschwimmen und dabei immer wieder ihre Köpfe in die Höhe recken. Was für eine großartige Begegnung! Die Bootsfahrt am Nachmittag hat einen ganz anderen Charakter als die am Morgen, nicht nur weil sie uns auf einen anderen Teil des Rio Miranda führt. Gegen Ende des Nachmittags schwillt das Vogelkonzert noch einmal an, zahlreiche Reiher und Rallenkraniche sitzen oben auf Büschen am Ufer, wir sehen viele Rotbrustfischer noch einmal zum Fischfang aufbrechen. In Zweigen auf Ufergebüschen finden wir zwei Grüne Leguane. Als vogelkundliche Rarität können wir zweimal eine der seltenen und scheuen Zwerg-Binsenrallen beobachten, die leider kurz nach ihrer Entdeckung wieder in dichter Vegetation Zuflucht sucht. Drei Scherenschnäbel fliegen noch überhin, als das Boot zur Rückkehr wendet. In der hereinbrechenden Dunkelheit jagen Dutzende von kleinen Nachtschwalben nach Nahrung, und aus den umliegenden Bäumen brechen viele hunderte von Fledermäusen zu ihrer nächtlichen Jagd über das Wasser auf. Am nächsten Tag hat sich der größere Teil der Gruppe auf einen Vorschlag des lokalen Reiseführers hin zu einer "Extratour" entschieden. Während zwei von uns den Vormittag nutzen, um rund um das Hotel noch Vögel zu beobachten und zu fotografieren, brechen die anderen früh am Morgen auf - Richtung Bolivien! Zunächst besuchen wir die brasilianische Grenzstadt Corumbá, die sich gerne "Hauptstadt des Pantanal" nennt. Die historische Altstadt am Ufer des Rio Paraguay strahlt mit ihren Häuserfassaden aus der Gründerzeit einen ganz eigenen Charme aus. Der Rio Paraguay ist hier sehr breit, aber von grünen Ufern gesäumt und mit einigen grünen Inseln mittendrin. Hier jagt die Großschnabel-Seeschwalbe, und Dutzende Biguascharben schwimmen zum Fischfang hinaus. Nur wenige Kilometer weiter sind wir schon in Bolivien. Ganz anders die Atmosphäre hier. Direkt hinter dem Willkommensschild "Bienvenidos a Bolivia" lädt eine riesige Werbetafel zu "Shopping China" ein. Der Markt des Grenzortes Puerto Quijarro quillt über von farbenfrohen Textilien, Schuhen, Decken, Nippes und Kitsch aller Art, großen Teils wohl tatsächlich made in China. Einige Kinder betteln uns an und wollen Dollars, wir stöbern etwas in den Auslagen, schnuppern die Atmosphäre dieses Marktes und kaufen am Ende zur Erinnerung paar Tücher. Zurück in Passo do Lontra gibt es noch ein spätes Mittagessen und auf dem Bohlenweg vom Speisesaal zurück zum Bus ein paar kurze Beobachtungen von Spechten, Riesenbaumsteiger, Grünfischer und Moschusente. Der Transfer zu unserer letzten Unterkunft, der kleinen, aber feinen Chacara Beija Flor bei Bonito, dauert bis zum Einbruch der Dunkelheit. Hier erwartet uns ein herzliches Willkommen mit freier Caipirinha und einem leckeren Abendessen. Vogelbeobachtung im Wald ist immer eine schwierige Sache. Vor allem jetzt, wo die Temperatur von einem Tag auf den anderen um fünf Grad gefallen ist, sind fast alle Vögel verstummt. Die Fazenda Mimosa entschädigt dafür mit einer wunderbaren Landschaft, einem Wald voller Wasserfälle und Kaskaden. In der Nähe des Wassers flattern eine ganze Reihe von Faltern, einige können wir den Gattungen Emesis, Adelpha und Parides zuordnen, die meisten schwirren aber nur schnell vorüber. Im dichten Geäst entdecken wir dann doch noch einige Vögel, unter denen eindeutig der Blauscheiteltrogon den Superstar stellt. Mit einem leckeren Mittagessen vom offenen Feuer in der Fazenda Mimosa klingt dieser schöne Vormittag aus. Den Nachmittag nutzen wir noch zu einem kleinen Rundgang von unserer Chacara aus. Im dichten Wald sind kaum Vögel zu sehen, allerdings kommt ein - leider nur kurz gesehener - Kleinschnabeltinamu neu auf unsere Tour-Liste. Im offenen Gelände zeigen sich noch zwei Cayenne-Ibisse, während hunderte von Kuhreihern zu ihren Schlafplätzen fliegen. Im letzten Tageslicht erfreut uns noch ein Blauscheitelmotmot direkt am Haus. Beim wieder sehr leckeren und liebevoll zubereiteten Abendessen sind wie immer unsere Beobachtungen des Tages Gesprächsthema, und anhand von Fotos wird noch der eine und andere Vogel nachbestimmt. Am folgenden Morgen starten wir früh, denn wir haben eine weitere Strecke vor uns bis zum Buraco das Araras, unserem gemeinsam beschlossenen Wunschziel für diesen letzten Reisetag. Die Grünflügelaras sind in diesem kleinen Schutzgebiet garantiert. Aber daß wir etwa 30 voin ihnen zum Teil auf sehr geringe Distanz putzend, trinkend, ruhend, plaudernd und fliegend erleben konnten, hat die meisten Erwartungen doch übertroffen! Auch einige sehr nahe Goldstirnsittiche geben hervorragende Fotomotive ab. Die letzte Exkursion unserer Reise führt uns nachmittags zu Fuß durch die Umgebung unserer Unterkunft. Im nicht sehr ergiebigen dichten Wald zeigt sich immerhin sehr fotogen ein Blauscheiteltrogon (Trogon curucui), in der offenen Savanne finden wir das kunstvolle Nest des Rotstirn-Bündelnisters (Phacellodomus rufifrons), und zwei der vergleichsweise riesigen berüchtigten 24-Stunden-Ameisen (Paraponera clavata) kreuzen unseren Weg, deren Stich 24 Stunden lang höllische Schmerzen bereiten soll. Wir halten lieber respektvolle Distanz. Als letzter Vogel zeigt sich eine echte Rarität für diese Region: ein Goldbauch-Kernknacker (Pheucticus aureoventris), ein Wintergast aus den Anden, sitzt gut sichtbar in der Astgabel eines Baumes. Das war aber noch nicht alles: im letzten Tageslicht wird noch ein Großer Ameisenbär gesichtet, der sich uns während etwa 10 Minuten Beobachtungszeit nahrungssuchend bis auf zehn Meter nähert. Besser kann eine solche Reise nicht ausklingen! Der Morgen der Abfahrt läßt nur noch wenig Zeit, rund ums Haus ein paar Fotos zu machen. In gutem Licht präsentieren sich Blauscheitel-Motmot (Momotus momota), Weißbrust-Ameisenwürger (Taraba major) und Rotrücken-Sensenschnabel (Campylorhamphus trochilirostris). Dann geht es über mehrere Stunden mit kurzem Mittagsstopp zurück zum Flughafen Campo Grande. In der Nähe des Flughafens überfliegen uns noch zwei der großen, blau-gelb gefärbten Araraunas (Ara ararauna) und setzen mitten in der Stadt noch einen lebendigen, farbigen Schlußakzent. Alle Beobachtungen dieser Reise, viele davon mit genauer Veorortung und zahlreichen Fotos, sind auf www.naturgucker.de/birdingtours zu finden einfach in der unterlegten Zeile über den Beobachtungen auf „geografie“ klicken, dann im linken Kästchen „Brasilien“ auswählen, rechts unten auf OK klicken und durch die Beobachtungen blättern…. Viel Spaß dabei! Und dann vielleicht: auf nächstes Jahr im Pantanal ! Andrea & Chris Engelhardt
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