RÜCKBLICK 8. FÖHL TECHNOLOGIE-TAGE _>Zusammenfassung des ersten Tages unserer Föhl Technologie-Tage durch unserern Geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Frank Kirkorowicz 02. März 2016 >> Ich möchte an dieser Stelle auch unsere neuen Gäste begrüßen und freue mich, dass Sie da sind. Bevor wir mit unserem Programm in den zweiten Tag starten, erlauben Sie mir einen kurzen Rückblick auf gestern. Nach dem Eintreffen der Gäste bei unserem Coming together mit einer kleinen Stärkung, gegenseitigem Kennenlernen und anschließenden Begrüßung meinerseits, startete unser offizielles Programm pünktlich um 10:00 Uhr und passend zu unseren Technologie -Tagen ... mit einer kleinen technischen Panne, die jedoch schnell behoben war :-) Mit dem ersten Vortrag von Herrn Herper/Föhl mit dem Thema „Zink - weniger ist mehr“, wurde uns aufgezeigt, dass das Zinkdruckgussverfahren zwar noch relativ wenig bekannt ist, aber viel mehr kann als man glaubt. Es wurde uns aufgezeigt, dass Zink ein Metall ist, „das es schwer in sich hat“, dass man aber mit deutlich weniger Gewicht auskommt, wenn man eine intelligente Bauteilkonstruktion anfertigt und die Werkzeugformen gießgerecht ausgelegt sind. 1. TAG Danach wurde uns aufgezeigt, dass wenn zukunftsweisende Angusssysteme eingesetzt werden, wie zum Beispiel der „FGS-Anguss“ aus dem Hause Frech, deutlich weniger Anguss benötigt wird. Durch den Einsatz der „Föhl-Heißkanal-Technik“ wird kein Anguss benötigt und so Gießzyklen verkürzt. Außerdem gelangt weniger Luft (der Feind des Gießers) ins Bauteil, dadurch wird die Porosität verringert und die Bauteilequalität verbessert sich. Weniger ist mehr, auch gerade dann, wenn weniger Formnester zum Einsatz kommen. Dies kann immer dann einen Mehrwert bringen, wenn es sich um komplexe Bauteile handelt. Dadurch können Herstellkosten der Werkzeuge sowie Vermessungs- und Entwicklungskosten und Herstellzeiten reduziert und gleichzeitig die Prozesssicherheit und Formstandzeit über längere Zeiträume konstant gehalten werden. Im nachfolgenden Vortrag erläuterte uns Martin Schlotterbeck aus dem Hause Frech die „Vorteile des Warmkammerverfahrens“ im Vergleich zum Kaltkammerverfahren. Energie gibt und sie motiviert. Wenn man sie dagegen nicht wertschätzt- und sie damit entwertet, dann raubt man ihnen Energie und damit auch ihre Motivation und Leistungsbereitschaft. Und wir erfuhren, dass Wertschätzung ein Unternehmen wertvoll macht und dass ein Unternehmen ohne Wertschätzung bald wertlos wird. Und das Wichtigste, das alles gibt es kostenlos. Man kann jederzeit anfangen, am besten dort wo es am einfachsten ist - bei sich selbst mit der Änderung seiner Denk- und Verhaltensweise. Beim Vortrag von Herrn Schwab/Föhl zum Thema „Nanobeschichtung auf Zink-Druckguss“ erfuhren wir, dass weniger Schichtdicke mehr sein kann. Mit einer Schichtdicke von fast nicht messbaren 0,002 mm erzeugen wir dieselbe oder sogar höhere Korrosionsbeständigkeit und voraussichtich dasselbe Abriebverhalten, wie bei einer galvanischen Verzinkung (Untersuchungen hierzu laufen noch). Dabei lernten wir, dass beim Warmkammerverfahren mit der Zinkdruckusslegierung ein geradezu idealer und faszinierender Werkstoff verarbeitet wird, der gerade dazu prädestiniert ist, vergossen zu werden. Das Warmkammerverfahren, mit dem Zinkdruckgusslegierungen vergossen werden, zeichnet sich durch niedrige Temperaturen, schnelle Gießzyklen, hohe Prozesssicherheit, bei geringen Toleranzen und hoher endkonturnaher Maßgenauigkeit sowie einer hohen Werkzeugstandzeit mit bis zu 1-3 Millionen Schuss aus, und ist damit das wohl effizienteste Gussverfahren und der kürzeste und schnellste Weg vom flüssigen Metall zum festen Bauteil. In meinem nachfolgenden dritten Vortrag über das Thema „Wertschätzung - eine unterschätzte Schlüsselkompetenz“ erfuhren wir, dass Wertschätzung eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit ist, wenn man sein Unternehmen erfolgreich führen und Werte abschöpfen möchte. Wir lernten, dass man andere so behandeln sollte, wie man selbst gerne behandelt werden möchte und dass Wertschätzung sich lohnt. Auch lernten wir das Gesetz der Resonanz kennen: Je mehr wir (ehrlich) wertschätzen, desto mehr werden wir selber wertgeschätzt. Wir lernten, dass wenn man Menschen wertschätzt, man ihnen 1. TAG Das Ganze bei niedrigeren Kosten, mit einer grünen Technologie und damit deutlich reduzierter Umweltbelastung. Beim letzten Vortrag des ersten Tages nach der Mittagspause von Herrn Klumpp/Proplas zum Thema „CT-Vermessungen“ blieb es immer noch sehr günstig: Eine Aufnahme - drei Tage - 500 €. Wir lernten, dass wir unseren EMPB auf maximal eine Seite kürzen und unsere Zeichnungen auf max. 40 Maße reduzieren sollten. Wir lernten auch, dass man mit der CT-Messung von Bauteilen und nicht im leeren Raum, sondern am visualisierten Bauteil, damit zielgerichteter und effizienter diskutieren und entscheiden kann. Damit werden Angsttoleranzen vermieden und nicht zu unnötigen Kostentreibern. Wir hörten den Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz. Effektivität geht dabei vor Effizienz. Zuerst sollten wir die richtigen Dinge tun (Effektivität), wenn wir es dann noch schaffen diese Dinge richtig zu tun, nämlich effizient, dann hat man alles richtig gemacht. Wenn man aber mit hoher Effizienz das Falsche tut, dann sind sie zwar sehr effizient, das Ergebnis aber ist fatal. Wir lernten auch, dass das CT-Verfahren richtig , d.h. mit Augenmaß und Verstand eingesetzt werden muss, damit Kosten und Projektzeiten signifikant verkürzt werden können. Da Zink wegen seiner hohen Ordnungszahl nicht gerade sehr röntgenkooperativ ist, sollte aber auf bildgebende Messverfahren wie Photometrie ausgewichen werden. 1. TAG Im Anschluss folgte eine Betriebsbesichtigung im Werk 3 in Michelau. Unsere Werksführer begleiteten die Gäste der Föhl Technologie-Tage, aufgeteilt in Gruppen, durch unser Werk. (V.l.n.r. Thomas Herper (Leiter Entwicklung), Bernd Frank (Vertrieb), Christian Saur (Teamleiter Konstruktion), Stefan Sachsenmaier (Vertrieb), Mario Heina (Teamleiter Vetrieb), Kerstin Schmid (Vertrieb und Moderatorin Föhl Technologie-Tage), Robert Kristo (Leiter Vertrieb), Dominique Weiszhar (Projektmanagement)) An zwölf aufgebauten Stationen wurden unter anderem drei neue Föhl-Entwicklungen wie Faltkern, Nanobeschichtung und das Heisskanalgiessen im Zink ohne Angusssystem zum ersten Mal einem Puplikum live demonstriert. 1. TAG Das gemeinsame Abendessen wurde mit Magie und Comedy durch den weltmeisterlichen Illusionist Topas begleitet.<< 1. TAG _>Zusammenfassung des zweiten Tages unserer Föhl Technologie-Tage durch unserern Geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Frank Kirkorowicz Unsere charmante Kerstin Schmid (Vertrieb) begleitete und moderierte auch wieder am Tag 2 durch das komplette Programm. 03. März 2016 >>Didier Rollez/Grillo zeigte mit seinem Vortrag „Zink light“ oder „Zink leicht gemacht“ verschiedene Alternativen, wie man beim Zinkdruckguss das Gewicht von Zinkbauteilen reduzieren kann. Dabei wurde auf Verfahren wie Dünnwandguss Zyncopor hingewiesen, welches sich nur bei massiven Bauteilen eignet, mit Gewichtseinsparungen bis zu 20 % und dem so genannten Verbundguss, einer Hybridanwendung aus unterschiedlichen Materialien, bei der z. B. Kunstoff mit Zink oder umgekehrt, umgossen wird. Des weiteren wurden Verfahren wie Hohlraumtechnologie, bei dem mittels Gas als Platzhalter ein Hohlraum ins Bauteil gegossen wird, beschrieben und die Technologie von Salzkernen, durch die ebenfalls Hohlräume und damit auch Gewichteinsparungen bei massiven Bauteilen erzeugt werden können. Man könnte sich auch vorstellen, aus heutiger Sicht technisch machbar, Elektronikträger mit einer Sensorik ins Bauteil zu gie- 2. TAG ßen. Zur Gewichtsreduktion eignet sich der Dünnwandguss, der gerade bei komplexen Teilen zur Anwendung kommt. Alle anderen oben beschriebenen Verfahren kommen, wegen geringer Prozessstabilität, nur in speziellen Fällen zum Tragen. Die Heisskanaltechnologie im Zinkdruckguss, kommentiert von Herbert Ziegler/Föhl, ist eine neue, von Föhl entwickelte Technologie, die es ermöglicht, ähnlich wie beim Kunststoffspritzgießverfahren, mittels eines Heisskanals, Zinkdruckgussbauteile komplett ohne Anguss zu gießen. Dieses Verfahren wird zur Zeit von Föhl in die Serienreife überführt, geprüft und analysiert. Erste Ergebnisse bestätigen, dass die Teilequalität wegen deutlich kürzerer Fließwege (zentrales Angießen direkt am Teil) und einer geringerer Porosität, höher ist als beim konventionellen Gießen mit dezentralem Angusssystem. Das Handling und das Rückschmelzen der Angussreste entfällt. Die Zykluszeiten werden reduziert. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Prozess- und Qualitätsvorteile die aufwendigere Formkonstruktion bei mittleren Stückzahlen kompensieren. Bei hohen Stückzahlen (> 500 000/Jahr) sind wir jedoch davon überzeugt, dass sich dieses Verfahren im Markt etablieren wird, zumal durch die neue Heisskanaltechnik mehrere Düsen auf ein Bauteil angebracht werden können und das Einsatzgebiet von Zink auf wesentlich größere Bauteile mit komplexen und dünnwandigen Strukturen erweitert werden kann. Franz Wier/Entwickler, ehemaliger Value Engineer, befasste sich mit 20-50% Kostenreduzierung durch Prozessumstellung von Aluminiumdruck, Sintertechnik und Stahl (Stanzteil) auf Zinkdruckuss. genschaften des Zinkdruckgussverfahrens ermöglichten hierbei Kosteneinsparungen von 20-50 % bezogen auf die gesamte Produktlaufzeit (Teilepreis und Werkzeugkosten). Durch die hohe endkonturnahe Maßhaltigkeit konnte häufig auf eine anschließende Bearbeitung verzichtet werden. Bei hohen Stückzahlen multiplizierte sich der Vorteil der hohen Werkzeugstandzeiten (> 1 Million Schuß) im Vergleich zu anderen Gießverfahren und ist eine wichtiger Bestandteil der hohen Kosteneffizienz. Michael Scheydecker/Daimler AG erläuterte mit seinem Vortrag „Druckgegossene Salzkernen für Aluminiumdruck“ die Herausforderungen und Grenzen eines interessanten, sehr wirtschaftlichen Produktionsverfahrens für Salzkerne mittels Magnesium-Warmkammerverfahren für medienführende Kanäle. Das Verfahren ist im Stadium eines Entwicklungskooperationsprojektes zwischen Daimler, Frech und Föhl. Das Salz besteht aus einer Mischung aus anorganischem Sand und Backpulver und wird im flüssigen Zustand bei ca. 700 Grad Celsius vergossen - vollkommen ungiftig und biologisch abbaubar. Die Kerne schwinden um ca. 25%, die Lagertoleranz der eingelegten Kerne sollte unter 0,2 mm liegen. Die Salzkerne sind lagerstabil, reagieren nicht auf Luftfeuchtigkeit. Die gegossenen Salzkerne werden in komplexe Aluminiumdruckgusswerkzeuge eingelegt. Nach dem Gießen wird das Salz zerrüttelt oder aus der Form ausgespült. Die auf diese Weise erzeugten hohlen medienführenden Aus über 40 Jahren Erfahrung als Value Ingenieur und Entwickler bei einem namhaften, internationalen TIER 1, erläutert Herr Wier an vier Fallbeispielen, wie unter Kosten- und Zeitdruck die serienbegleitende Umstellung von sicherheitsrelevanten Bauteilen aus der Automobilindustrie auf Zinkdruckguss erfolgreich und nachhaltig umgesetzt wurde. Die hohe Wirtschaftlichkeit und die herausragenden Gussei- 3 D-durchsetzten Kanäle erfüllen hohe Restschmutzauflagen und sind ein mächtiges Tool für Konstrukteure. Alternativ könnten generic part design erzeugte, werkzeuglose Produkte ein konkurrierendes Verfahren sein, sind heute aber noch von zu geringer Produktivität. Um wirtschaftlich zu sein, müssen mindestens 200 Teile pro Stunde produziert werden. 2. TAG Unter Hybrid versteht man die Kombination von zwei unterschiedlichen Dingen, Verfahren oder Vorgehensweisen erklärte Steffen Ammon/Föhl in seinem Vortrag zum Thema „Anwendungen für Hybridtechnologie“. Ein altes, lebendes Hybrid ist das Muli, eine Kreuzung aus ausdauerndem mutigem Esel und starkem schnellem Pferd, welches sich die besten Eigenschaften und Merkmale beider Tiere zugute gemacht hat. Sie werden heute noch als Tragetier beim Militär eingesetzt. 1+1=3. Durch die gezielte Kombination der Eigenschaften von Zink und Kunststoff werden in der industriellen Verarbeitung die Vorteile beider Werkstoffe zu einem Mehrwert im Hybridteil vereint. Dabei ist es prinzipiell egal, ob Zink mit Kunststoff überflutet wird oder ein Kunstoffkern in ein Zinkteil eingegossen wird. Es wurden zahlreiche Anwendungsbeispiele für die Vorteile dieser Werkstoffkombination anhand von Föhl-Serienteilen erläutert (Hebel aus der Befestigungsindustrie, Grundplatten für Dachantennen im Automobil.) 2. TAG „Zero Defects - optische Prüfungen“ - das Thema des Vortrages von Tino Widmaier/Föhl. Das gemeinsame Ziel heißt null Fehler. Diese Forderungen kommen aus dem Markt und sind meist in Verträgen wie Qualitätssicherungsvereinbarungen und Normen verankert. Anhand der fünf Methoden wurden die unterschiedlichen Einflüsse auf den Fertigungsprozess sowie der Unterschied zwischen Fehler und Merkmal erläutert. Auch bei der Festlegung von messtechnischen Prüfmerkmalen gilt: =>„Weniger ist mehr !“ Gezeigt wurde, wie unterschiedliche Einflussfaktoren die Abhängigkeit der Maßgenauigkeit beeinflussen. Es wurde der Unterschied zwischen systematischer und zufälligen Abweichungen dargestellt. Es wurde die Thematik der 100% Kontrolle erläutert. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es bei der Abstimmung zwischen Auftraggeber und Hersteller einer engen Zusammenarbeit bedarf. Je früher die Abstimmung im Herstellungsprozess erfolgt, desto mehr kann durch konstruktive Bauteilveränderungen die Prozesssicherheit garantiert werden.<< 2. TAG 2. TAG 2. TAG ALLEN VIELEN DANK!
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