14 baumaschinen DEUTSCHES BAUBLATT NR. 381 Juli | August 2015 Baumaschinen nicht von der Stange Mit durchdachter Ausrüstung Einsatzmöglichkeiten, Effizienz und Arbeitsschutz erhöhen HAMBURG (SR). Die Zeiten, in denen für jeden einzelnen Arbeitsschritt eine eigene Baumaschine vorgehalten wurde, sind vorbei. Stattdessen sind multifunktionale Arbeitsmaschinen gefragt, die hinsichtlich der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten verschiedenste Aufgaben abdecken können und beim Arbeitsschutz ein Maximum an Sicherheit bieten. Das bedeutet, dass die Gerätekonfiguration entsprechend durchdacht sein muss. Ein Beispiel dafür liefert Unternehmer Christian Neumann aus Norderstedt, der den LCB Mietpark betreibt und Geräte samt Fahrer vermietet. Zwei besondere Exemplare in Form eines Cat Radladers 924K und Kurzheckbaggers 314ELCR sind maßgeschneidert auf sein Anforderungsprofil. Eingesetzt werden die Geräte derzeit vom Schwesterunternehmen Travepark, das sich auf Galabau- und Erdarbeiten konzentriert. Es schachtet damit am Firmensitz eine 3 000 Quadratmeter große und vier Meter tiefe Baugrube für die Wohnungsbaugesellschaft Plambeck aus. Tiltrotator zur festen Grundausstattung seiner Bagger in dem Mietpark. Dank einer separaten Zange wird der Kurzheckbagger darüber hinaus zum Baumfällen eingesetzt – wie erst unlängst auf dem HSV-Campus-Gelände, auf dem 80 große Bäume und Stubben entfernt werden mussten. Mit seinem Kurzheck und dem Tilt rotator mutiert der Cat 314ELCR zu einer multifunktionalen Arbeits maschine. Bereits von außen weisen die neuen Baumaschinen mit ihrer auffälligen Silberlackierung darauf hin, dass sie keine Maschinen von der Stange sind. Was die Ausstattung des kompakten Cat Baggers 314ELCR betrifft, prangt an seinem Stiel ein Tiltrotator, der zwei zusätzliche Funktionen bietet: abwechselndes, aber auch gleichzeitiges Schwenken und Endlosrotieren von Anbaugeräten. Damit lassen sich Werkzeuge, wie Grabenräum-, Siebund Tieflöffel zielgerichtet positionieren, ohne den Bagger umständlich versetzen zu müssen. Beim Ausschachten und Auskoffern von Erdaushub verspricht sich Geschäftsführer Christian Neumann davon eine höhere Flexibilität, Effizienz sowie Schnelligkeit. Deswegen gehört der Doch auch andere Features sind feste Bestandteile, wie eine Zentralschmieranlage und Wegfahrsperre, wenn Baumaschinen bei der Zeppelin Niederlassung Hamburg und ihrem Verkäufer Dirk Carstensen geordert werden. Gummipads an den Laufwerken des Cat 314ELCR sollen Beschädigungen des Untergrunds verhindern, wenn der Bagger sich auf der Straße, gepflasterten Flächen oder befestigten Plätzen bewegt. Die beengten Platzverhältnissen, wie sie in Hamburgs Innenstadt an der Tagesordnung sind, bewältigt der Bagger dank seines kurzen Hecks – dreht sich der Oberwagen, ragt er minimal über die Grundfläche des Unterwagens heraus und kann so nirgendwo anstoßen. Außerdem erhielt der Bagger einen Verstellausleger, um die größtmögliche Aushubtiefe zu gewährleisten. Ein Planierschild dient nicht nur zur besseren Abstützung und soll Stabilität verleihen, weil der Tiltrotator schließlich auch ein gewisses Eigengewicht mitbringt, sondern mit dem Planierschild lässt sich auch Material wegschieben, insbesondere in der Kombination mit der Schwimmstellung. „Was die Gerätegröße, die Grabtiefe und die Ladezyklen betrifft, die wir damit realisieren, können wir uns mit größeren Baggern durchaus messen lassen und das bei deutlich geringem Spritverbrauch“, erklärt Christian Neumann. Darauf ab- Unternehmer Christian Neumann (links) und Zeppelin Verkäufer Dirk Carstensen (rechts) begutachten die Ausstattung der Baumaschinen. Im Radlader: Sandro Neumann, der sich um die Maschinen im Mietpark von LCB kümmert. Im Kurzheckbagger: Bauleiter Safet Abazi, der sich um Bau stellen von Travepark kümmert. Fotos: Zeppelin gestimmt hat er den Radlader. Der Cat 924K passt ebenfalls auf enge Baustellen mit seiner Breite von 2,50 Metern. Es sind in erster Linie Erd- und Galabauarbeiten, die mit dem Maschinen-Duo ausgeführt werden. Doch die Bodenverhältnisse sollen den Radlader nicht am Arbeiten hindern. Deswegen erhielt er, um zusätzliche Traktion aufzubringen und mehr Kraft auf den Boden zu übertragen, Breitreifen mit Ackerstollen-Profil, die aufgrund ihrer Größe ein Hochsetzen des Kotflügels erforderlich machten. Ein zusätzliches Gewicht am Heck wurde angebracht, weil der Radlader mit einer für seine Geräteklasse deutlich größeren Schaufel mit 2,3 Kubikmeter plus Schnellwechsler arbeiten soll. Selbst die Schaufel wurde modifiziert – sie erhielt ein Überwurfblech und ein wechselbares Vorsteckmesser. Trifft das Anbaugerät auf harten Boden, kommt die Schneide weg und es wird nur mit Zähnen gearbeitet, um den Verschleiß zu minimieren. Um eine plane Fläche abzuziehen, kann das Ladegerät die Rückenschneide nutzen. Die Baumaschinen wurden gezielt auf die Fahrer eingestellt – Michael Klein von der Zeppelin Niederlassung Hamburg nahm die Feinabstimmung an den Hydrau- likeinstellungen und Joysticks vor. Dem komfortablen und sicheren Arbeitsplatz Rechnung tragen ein Komfortsitz, eine Klimaanlage und ein Radio inklusive Freisprecheinrichtung, ein nicht alltägliches Feature bei der Maschinenausstattung. Diese soll zur besseren Kommunikation und Abstimmung der Mitarbeiter untereinander auf der Baustelle dienen. „Sie können somit weiterarbeiten und sich voll auf ihre Arbeit konzentrieren“, ist dem Firmenchef wichtig. Jede Baumaschine muss gute Sichtverhältnisse auf den Arbeitseinsatz bieten, insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten, wenn bei Dämmerung gearbeitet wird – eine Rückfahrkamera, die zum Standard equipment gehört, reichte Christian Neumann nicht aus. Er forderte das Höchstmaß an Beleuchtung von der Zeppelin Niederlassung Hamburg ein, das möglich ist. Zusätzliche Strahler – in Summe sieben Scheinwerfer – als LED-Leuchten und Rundum-Beleuchtung sollen nun gute Sichtverhältnisse am Cat314ELCR schaffen. Zusatz-Beleuchtung erhielt auch der Cat 924K. „Bis die endgültige Ausrüstung in dieser Form feststand, haben wir einiges ausprobiert. Schließlich handelt es sich hier um eine langfristige Investition, bei der uns Dirk Carstensen von der Zeppelin Niederlassung Hamburg aufgezeigt hat, was machbar und zugleich ökonomisch ist“, erklärt Neumann. Verschiedene Mietgeräte unterschiedlicher Hersteller wurden nicht nur hinsichtlich der passenden Ausstattung getestet, „sondern wir wollten herausfinden, mit welcher Maschine das Verhältnis Leistung zum Kraftstoffverbrauch am wirtschaftlichsten ist.“ Dabei überließ der Geschäftsführer nichts dem Zufall, sondern besprach mit den Zeppelin Mitarbeitern selbst vermeintliche Kleinigkeiten, wie die Position der zentralen Schmieranlage. Radlader wie der Cat 924K mit maßgeschneiderter Schaufel. Bagger in Batman-Optik Neuer schwarzer Cat Kurzheckbagger soll Aushub übernehmen erste Reaktionen auf der firmeneigenen Facebook-Seite waren dem Unternehmer kurz nach der Auslieferung durch Stephan Vogt, Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Neuss, sicher. „Schon unsere schwarze Lkw-Flotte ist in der Stadt, dem Umkreis und bis in die Eifel bekannt. Drei Fotos haben es sogar auf die Startseite der Scania Deutschland Facebookseite geschafft“, berichtet Tepel. Mit seinem Fuhrpark holt er den Aushub von Baustellen ab. Mit dem neuen Kurzheckbagger sollen weitere Aufgaben übernommen werden. Das neue Gespann – Bagger und Tieflader – fällt auf den Baustellen in Wuppertal auf. Fotos: Tepel WUPPERTAL (SR). Intern wird er einfach nur Batman genannt – das neue Arbeitsgerät der Tepel Transport GmbH & Co. KG aus Wuppertal. Ein Cat Kurzheckbagger 314ELCR weckt aufgrund seines tiefschwarzen Designs Assoziationen mit dem Superhelden. Denn die Baumaschine wurde nicht – wie sonst üblich – in sattem Cat-Gelb lackiert, sondern Firmenchef Björn Tepel wollte das durchgehende Design seines Fuhrparks fortsetzen. Kipper, Planzüge und Auflieger fahren bei dem Speditionsunternehmen schwarz lackiert und tragen einen grasgrünen Firmen-Schriftzug. „Das einheitliche Erscheinungsbild soll zur weiteren Marken- und Imagebildung beitragen“, so der Geschäftsführer. Was das Baumaschinen-Design betrifft, war der erste Gedanke: Der schwarze Bagger ist zu schmutz empfindlich. Doch dieses Vorurteil räumt Björn Tepel prompt beiseite. „Cat Laufwerke sind schließlich auch nicht gelb lackiert und Lkw in einem hellen Farbton, wie weiß, lassen diese bei Verschmutzung schnell bräunlich aussehen. Anders bei Schwarz. Das wird mit der Zeit nur stumpf, bietet dafür aber einen guten Diebstahlschutz. Und der Wiederverkaufswert bleibt anders als bei einer zu grellen Farbe erhalten“, ist er überzeugt. Wenn das neue Gespann – Bagger und Tieflader – auf den Baustellen anrückt, fällt es nicht nur in Wuppertal auf, sondern Bis vor kurzem hat der Spediteur ausschließlich Materialtransporte von Erd aushub und Schüttgütern in einem Radius von hundert Kilometern abgewickelt. Doch weil auch in Wuppertal – wie in der restlichen Republik – der Wohnungsbau einen ungeheuren Schub erlebt, wurde Björn Tepel mit immer mehr Aufträgen rund um Erschließungsarbeiten konfrontiert. So fiel die Entscheidung, eine eigene Baumaschine anzuschaffen, die das Auskoffern übernimmt und mit der die Lkw gleich direkt beladen werden können. Um unnötige Leerfahrten zu vermeiden, bringen sie im Umkehrschluss Schotter an, den der Bagger verteilt, um den Untergrund für die Bodenplatte zu stabilisieren. Die eigene Baumaschine übernimmt das Auskoffern und kann gleich die Lkw direkt beladen. „Durch den Bagger sind wir flexibler und können alles koordiniert aus einer Hand anbieten“, verdeutlicht Tepel. „Von Vorteil ist, dass wir nicht auf einen Tiefbauer angewiesen sind, um unsere Kipper zu beladen.“ Genauso Fehlanzeige: Warteschlangen von Lkw und das Material muss nicht zwei- oder dreifach angepackt werden. Insbesondere am Freitag und Wochenende sind die Lkw und Bagger gefordert. muss die Baumaschine dementsprechende Leistung abrufen können. Das mit Zusatzausrüstung 17 Tonnen schwere Kompaktgerät reicht hinsichtlich der Maschinengröße für die vorgesehenen Aufgaben aus. Derzeit wird überlegt, ob ein Universal- oder Abbruchsortiergreifer den bestehenden Tieflöffel und Grabenräumer verstärken soll. „Beide haben ihre Vorteile: Während der eine loses Mate- Cat Bagger mit ungewöhnlichem Wiedererkennungswert. „Viele Baufirmen arbeiten samstags nicht und Privatleute haben Schwierigkeiten zu diesem Zeitpunkt einen Mietbagger zu leihen. Mit einem eigenen Gerät können wir nun diese bedienen“, meint er. Um in Wohngebieten Asphalt- und Pflasterflächen mit dem Bagger-Laufwerk nicht zu beschädigen, erhielt dieses Gummipads. „Man muss jetzt auch mit dem Tieflader nicht mehr direkt in die Baustelle fahren, sondern kann bequem auf der Straße abladen. Selbst wenn es mal eng werden sollte, ecken wir dank dem kompakten Kurzheck nirgendwo an“, so Tepel. Typisch für Wuppertal und Umgebung ist, dass der neue Bagger schnell auf lehmigen und felsigen Untergrund trifft, der sich nicht leicht lösen lässt. Deswegen rial besser packen kann, ist der andere für grobe Arbeiten besser geeignet. Wir werden sehen, was sich in der Praxis langfristig bewährt“, sagt der Firmenchef, der seine Anbaugeräte bei Zeppelin Rental mietet. Deswegen wurde die Baumaschine mit einem Verachtert Schnellwechsler ausgerüstet, um so entsprechend beweglich zu bleiben. „Erst einmal mieten wir und dann muss sich zeigen, ob ein Gerät auf Dauer unverzichtbar ist“, stellt Tepel heraus. So wie im Fall eines neuen Cat Minibaggers 301.4C, der nächsten Investition bei der Zeppelin Niederlassung Neuss, welche den Fuhr- und Maschinenpark von Tepel Transport erweitern wird. Auch dieser Kompakte wird dann statt dem typischen Cat-Gelb in Schwarz gehüllt.
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