D 8512 52. Jahrgang Nr. 4 Montag, 1. Februar 2016 NachrichteN Politik Fünf Fragen Der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow (Die Linke), über die Arbeit der Bundeswehr. Ein Interview. Seite 4 BuNdeswehr Dienst auf Englisch Mehr als 25 Nationen dienen im Joint Force Command im niederländischen Brunssum. Ein Standortportrait. Seite 6/7 Sp Hauptgefreiter Doris Schubert ist Weltmeisterin im Eisstockschießen. Ihre Mission: Die Titelverteidigung im Team. Seite 10 Neu im Revier – der „Puma“ Die ersten Soldaten werden auf den neuen Schützenpanzer umgeschult. aktuell war bei der Ausbildung in Munster dabei. Seite 8 Video der woche: Foto: Dorow/Bundeswehr Sie kontrollieren nicht nur den Ölstand: Ohne sie bleiben die Öfen in den Kombüsen kalt, keine Licht brennt, und Frischwasser ist auch nicht verfügbar. Die Schiffselektrotechniker und Schiffsbetriebstechniker leisten enorm wichtige Aufgaben auf den seefahrenden Einheiten. Wie umfangreich ihre Aufgaben sind, zeigt der Beitrag „Stets einsatzklar – Techniker an Bord“. BW CLASSIX: „Halle frei für die Zweckgymnastik“. Wie fordernd und schweißtreibend die Trainingseinheiten für die Soldaten an der Sportschule der Bundeswehr in Sonthofen sind, zeigt der Beitrag „Gequälte Muskeln“. Diese und weitere Videobeiträge unter www.youtube.com/bundeswehr. [email protected] 2 aktuell Intern 1. Februar 2016 Foto: Schulz/Bundeswehr BIld der WOche In Stellung: ein Soldat des Aufklärungsbatallions 6 in eutin sichert auf dem transportpanzer „Fuchs“ das Vorfeld. Gemeinsam mit dem 1. Bataillon des Objektschutzregiments werden die Aufklärer die Un-Mission MInUSMA verstärken, die in Mali die einhaltung des Friedensabkommens überwachen und begleiten sollen. Seite 3 IMpreSSUM Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin Redaktionsanschrift: Redaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin Telefon: (0 30) 886 228 - App. Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41 E-Mail: [email protected] ZItAt E „Die Probleme in Mali sind unsere Probleme.“ Flüchtlinge sind keine Ware. Dem Handel mit Menschen in Not muss mit aller Macht Einhalt geboten werden. In der Vergangenheit haben sich in unseren Köpfen Bilder von Menschen festgesetzt, die ihr Leben und das ihrer Familie auf der Flucht vor Krieg, Gewalt, Hunger und Tod aufs Spiel setzen. Aber auch Berichte über Menschen, die genau diese Verzweiflung ausnutzen, um daran Geld zu verdienen. Schleuser, die 500 bis 800 Menschen auf Schlauchoder Holzbooten und ohne eine nennenswerte Versorgung auf das Mittelmeer hinausschicken. Schleuser, die in Kauf nehmen, dass diese Menschen ertrinken, wenn sie nicht durch andere Schiffe gerettet werden. Die Flucht über das Mittelmeer nach Europa hat im vergangen Jahr rund 3000 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 10 000 Menschen konnten durch Schiffe der Deutsche Marine im Rahmen von EUNAVFOR MED (European Naval Forces Mediterranean) Operation Sophia aus Seenot gerettet werden. Doch auch, wenn das Retten aus Seenot eine ständige Pflicht aller Seefahrer ist, so ist der Auftrag von Operation Sophia ein anderer: Gegen Schleuser vorzuge- Elisabeth Motschmann (CDU), Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, über das verlängerte Mandat der Bundeswehr in Mali. Leitender Redakteur: ( -2421): Vivien-Marie Bettex (vmd) Vertreter: ( -2420) Hauptmann Patricia Franke (pfr) Politik: (-2830) Jörg Fleischer (jf) Streitkräfte/Einsatz: Oberstleutnant Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, -2860), Major Anika Wenzel (akw), Major Peter Mielewczyk (pm, - 2820), Hauptmann Katharina Zollondz (kzo), Kapitänleutnant Victoria Kietzmann (kie) Zoom/Sport: Björn Lenz (ble - 2840), Regierungsamtmann Stefan Rentzsch (sr), Gabriele Vietze (vie), Personal/Soziales/Vermischtes: Christiane Tiemann (tie -2850) Hauptmann Philipp Ahlers (pah) Mediendesign: Daniela Hebbel ( - 2650), Sebastian Nothing, Daniela Prochaska, Eva Pfaender aktuell als E-Paper und als PDF: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei BAIUDBw Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Fachinformationsstelle (FISt)/Bibl. ZInfoA Prötzeler Chaussee 20, 15344 Strausberg Telefon: (030) 886 228 - 2670 E-Mail: RedaktionBwMediendisposition@ bundeswehr.org ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. KAlenderBlAtt Vor 10 Jahren: Am 2. Februar 2006 sinkt während einer Reise von Saudi-Arabien nach Ägypten die Fähre „Al-Salam Boccaccio 98“ im Roten Meer. Durch einen Brand gerät das Schiff in Schräglage, weil das Löschwasser nicht abgepumpt werden kann. Starker Seitenwind bringt die Fähre schließlich zum Kentern. Mehr als 1000 Passagiere verlieren dabei ihr Leben. Vor 45 Jahren: Am 7. Februar 1971 wird in der Schweiz durch eine Volksabstimmung die Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Frauen auf Bundesebene gebilligt. Damit ist die Schweiz eines der letzten europäischen Länder, das Frauen die vollen Bürgerrechte zugesteht. Vor 50 Jahren: Am 3. Februar 1966 gelingt es sowjetischen Weltraumforschern, eine Sonde zum Mond zu schicken. Nach etwa 73 Stunden Flug glückt mit der unbemannten „Luna 9“ eine weiche Landung, kurz darauf gibt es erstmals Bilder von der Oberfläche des Mondes. Damit erzielen die sowjetischen Forscher einen wichtigen Vorsprung gegenüber den Vereinigten Staaten. Vor 70 Jahren: Am 1. Februar 1946 wird der Norweger Trygve Halvdan Lie zum ersten offiziellen Generalsekretär der Vereinten Nationen ernannt. Als er 1952 zurücktritt, sagt er zu seinem Nachfolger Dag Hammerskjöld: „Willkommen in New York und bei den Vereinten Nationen. Sie übernehmen hier den unmöglichsten Job der Erde.“ (eb) hen. Nach fast fünf Monaten in der sogenannten „Phase 2i“ der Operation Sophia ist es nun an der Zeit, erste Bilanz zu ziehen. Wie erfolgreich ist das Vorgehen gegen die Schleuser? Woran können die Erfolge gemessen werden? Wie muss es weitergehen, um auch in Zukunft das menschenverachtende Treiben der Schlepper zu unterbinden? In dieser Ausgabe berichtet aktuell über den Erfolg von EUNAVFOR MED – Operation Sophia (Seite 5), über die Maßnahmen, die zu diesem Erfolg geführt haben, und erklärt, wie wichtig eine stabile politische Lage in Libyen für ein erfolgreiches Fortführen der Mission im Mittelmeer ist. Victoria Kietzmann Ressort Einsatz MinisteriuM / Hintergrund aktuell 3 Foto: Bundeswehr 1. Februar 2016 Wehrbeauftragter: „Es fehlt zu viel“ Hans-Peter Bartels legt seinen ersten Bericht vor und fordert ein „Wendejahr“ für die Bundeswehr. Berlin. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels, hat vergangene Woche seinen Jahresbericht vorgelegt. Fazit des „Anwalts der Soldaten“: „Es fehlt zu viel.“ Der SPD-Politiker fordert eine Abkehr vom bisherigen „System der Mangelverwaltung“ und stattdessen die Rückkehr zur Vollausstattung: „Vom Panzer bis zur Schutzweste – 100 Prozent“, sagte Bartels bei der Vorstellung seines Berichts in Berlin. Auch personell seien die Streitkräfte „in einigen Bereichen am Limit“. Ende 2015 umfassten sie nach etlichen Reduzierungen rund 177 000 Soldaten. „Kleiner war die Bundeswehr nie“, sagte Bartels. Zumindest die derzeitige Sollstärke von 185 000 Soldaten müsse erreicht werden. Dass Verbesserungen Geld kosten, schreckt Bartels nicht: „Die Regierung muss die Schwächen identifizieren, benennen und den Finanzbedarf ermitteln“, forderte Bartels. 2016 könne und solle „das Wendejahr“ für die Bundeswehr werden. Mehr als 4100 Eingaben Der Jahresbericht 2015 umfasst gut 100 Seiten. Das Dokument vermittelt ein Stimmungsbild aus 4108 Eingaben, die den par- lamentarischen Ombudsmann der Soldaten im Berichtsjahr erreichten. Außerdem absolvierten Bartels und sein Vorgänger Hellmut Königshaus (FDP) im vergangenen Jahr mehr als 30 Truppenbesuche im Inland und in den Einsatzgebieten, um sich persönlich ein Bild von Voraussetzungen vor Ort zu machen. Lob für Soldaten „Neben der materiellen und personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ist die marode Infrastruktur der Bundeswehrliegenschaften das dritte große Thema“, heißt es im Bericht. Weitere Probleme sind dem Bericht zufolge eine „überbordende Bürokratie“ und eine „nach wie vor unbefriedigende Situa- tion der Beförderungen“. Positiv bewertet der Wehrbeauftragte in seinem Bericht die Entscheidung des Verteidigungsministeriums, einen Nachfolger für das umstrittene Sturmgewehr G36 zu suchen. Den Soldaten spricht der Wehrbeauftragte viel Lob aus: „In diesen Zeiten des Umbruchs und des Gebrauchtwerdens ist es wichtig, dass trotz aller Schwierigkeiten die Bundeswehr ihre Aufträge voll erfüllt. Das tut sie“, heißt es im Vorwort des Berichts. Die Bundeswehr funktioniere „weil Soldatinnen und Soldaten, wenn Not am Mann war, sich Tage und Nächte um die Ohren geschlagen haben, und weil sie improvisiert und informelle Wege zum Ziel gefunden haben, wo Dienst nach Vorschrift ins Nichts geführt hätte.“ Bartels ist der zwölfte Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages. Jeder Soldat kann sich direkt an ihn wenden. Der Wehrbeauftragte wird als Hilfsorgan des Bundestages für die parlamentarische Kontrolle der Streitkräfte berufen und schützt so die Rechte der Soldaten. Sein Jah- resbericht wird im Bundestag debattiert. Außerdem nimmt das Ministerium schriftlich Stellung dazu. Die Stellungnahme wird dem Parlament zugeleitet und veröffentlicht. Mehr Informationen auf www. bundeswehr.de Foto: imago von Frank Bötel Hat seinen Bericht vorgelegt: Hans-Peter Bartels. 130-Milliarden-Euro-Programm: Bessere Ausstattung für die Bundeswehr Berlin. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will mehr Geld in die Ausrüstung der Bundeswehr stecken. Insgesamt geht es um rund 130 Milliarden Euro, die in den kommenden 15 Jahren in die Rüstung investiert werden sollen. Das teilte die Ministerin vergangene Woche dem Verteidigungsausschuss des Parlaments in Berlin mit. Es gebe einen „großen Nachholbedarf“, sagte von der Leyen. Die in der Bundeswehrreform aus dem Jahr 2011 vorgesehenen Obergrenzen für die Aus- stattung der Streitkräfte mit großen Waffensystemen sollen nicht mehr gelten. So soll etwa die Panzertruppe mehr Gerät erhalten und die Zahl der Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 von 225 auf 320 steigen. Außerdem soll die Truppe 130 Boxer-Radpanzer zusätzlich erhalten und die Zahl der Panzerhaubitzen von 89 auf 101 steigen. Höchste Priorität bei der Materialbeschaffung sollen die Einsätze haben. Für die Sicherheit der Soldaten müsse die bestmögliche Ausrüstung beschafft werden, sagte die Ministerin. Mehr investiert werden soll auch in die Grundausstattung von Helmen über Splitterschutzwesten bis hin zu Nachtsichtgeräten. Im laufenden Etat sind 4,7 Milliarden Euro für Materialbeschaffung eingeplant – also deutlich weniger als die Ministerin nun für die kommenden Jahre vorsieht. Der ARD sagte von der Leyen, sie sehe eine „große Offenheit“ für ihre Forderung bei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. (jf) Mehr Informationen auf www.bmvg.de. MINUSMA: Bundestag beschließt Mandat Deutsche Soldaten sollen UN-Mission im Norden Malis unterstützen / Mehr deutsche Soldaten gehen in den Irak. Berlin. Der Deutsche Bundestag hat am vergangenen Donnerstag die Ausweitung des Bundeswehr-Einsatzes in Mali beschlossen. Bei der UN-Mission MINUSMA soll sich die Bundeswehr mit bis zu 650 Soldaten an der Sicherung des Friedensprozesses beteiligen. Für die Erweiterung des Einsatzes stimmten 502 Abgeordnete, 66 dagegen, sechs enthielten sich. Im Vorfeld hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen deutlich gemacht, dass sie mit einem langen Einsatz rechne. „Das wird dauern“, sagte sie. Nord-Mali sei sehr unruhig, ent- sprechend gefährlich sei der Einsatz für die Soldaten. Während der Debatte im Deutschen Bundestag sagte die Verteidigungspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Agnieszka Brugger: „Die Menschen in Mali wünschen sich mehr Schutz und mehr MINUSMA.“ Der SPD-Verteidigungspolitiker Lars Klingbeil richtete besonderes Augenmerk auf die Soldaten. „In einer Stunde wie dieser sollten wir auch an diejenigen denken, die in diesen Einsatz gehen.“ Das Parlament trage gegenüber den Soldaten eine besondere Verantwortung. Sie könnten erwarten, mit bestmöglicher Ausrüstung in den Einsatz zu gehen. Die CSU-Abgeordnete Julia Obermeier hob den vernetzten Ansatz aus Entwicklungszusammenarbeit und Sicherheit hervor. „Der Einsatz in Mali ist zwar gefährlich, aber er ist auch besonders wichtig.“ Die CDU-Außenpolitikerin Elisabeth Motschmann verteidigte die moralische Vertretbarkeit von Militäreinsätzen und zitierte in diesem Zusammenhang den früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands, Wolfgang Huber: „Für mich schließt das Gebot ,Du sollst nicht töten‘ auch das Gebot ein: ,Du sollst nicht töten lassen‘“. Entschieden gegen den Einsatz positionierte sich die Verteidigungspolitische Sprecherin der Linken, Christine Buchholz. Sie bezeichnete die Ausweitung des Mali-Einsatzes als Beleg dafür, Deutschland als „Militärmacht“ etablieren zu wollen. Die Beteiligung an MINUSMA sei falsch. Das Parlament hat außerdem am vergangenen Donnerstag die Ausweitung des Bundeswehr-Einsatzes im Nordirak beschlossen. Bei der Ausbildungsmission wird die Zahl der Soldaten auf 150 angehoben. Kurdische Peschmerga-Einheiten sollen im Kampf gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ stärker unterstützt werden. 441 Parlamentarier stimmten dafür, 48 enthielten sich und 81 waren dagegen. (jf) Streitkräfte arbeiten gut zusammen Berlin. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am vergangenen Donnerstag den neuen polnischen Verteidigungsminister Antoni Macierewicz im Bendlerblock in Berlin begrüßt. Die Ministerin betonte bei dieser Gelegenheit die vertrauensvolle Nachbarschaft und Freundschaft beider Länder. Die gute Zusammenarbeit der Streitkräfte soll in diesem Jahr – dem 25. Jahr des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages – weiter gepflegt und ausgebaut werden. Sichtbares Zeichen sei die für Sommer dieses Jahres geplante gegenseitige Unterstellung von Panzerbataillonen. Seit den deutsch-polnischen Regierungskonsultationen 2012 ist die Zusammenarbeit beider Länder ausgebaut worden. Auf dem Weg zum NATO-Gipfel im Juli in Warschau wollen Deutschland und Polen eng zusammenarbeiten. (rb) Stoltenberg begrüßt wachsende etats Brüssel. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bei der Vorstellung seines jährlichen NATO-Jahresberichts die Steigerung der Militärausgaben durch die Partner begrüßt. Demnach wuchsen im vergangenen Jahr die Verteidigungsetats von 16 Mitgliedsländern der Allianz. Stoltenberg sagte, die Ausgaben bewegten sich „in die richtige Richtung“. 2014 hatten sich die Staaten des Bündnisses darauf geeinigt, zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts pro Jahr in die Verteidigung investieren zu wollen. Im vergangenen Jahr erreichten fünf NATO-Länder dieses Ziel: die USA, Großbritannien, Griechenland, Polen und Estland. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat unterdessen eine Anhebung des Wehretats gefordert. (eb) Frankreich und iran beleben Beziehungen Paris. Frankreich und der Iran wollen mit milliardenschweren Wirtschaftsverträgen und einer politischen Annäherung ihre Beziehungen wiederbeleben. Irans Präsident Hassan Ruhani sagte am vergangenen Donnerstag in Paris, er wolle die Ära einer „neuen Beziehung“ zwischen beiden Ländern einläuten. Premierminister Manuel Valls entgegnete, Teheran könne „auf Frankreich zählen“. Im Rahmen von Ruhanis Besuch wurden unter anderem Verträge mit dem Flugzeugbauer Airbus und dem Energieriesen Total unterzeichnet. (eb) Politik / Hintergrund 1. Februar 2016 „Nur die besten Erfahrungen“ Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) im Interview über die Bundeswehr. Berlin. Wozu Bundeswehr? Darüber haben aktuell-Redakteure mit Politikern aus Ländern und Kommunen gesprochen. Die Interviews erscheinen in loser Abfolge in aktuell. In dieser Ausgabe: Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident des Freistaates Thüringen. Wozu braucht Deutschland überhaupt die Bundeswehr? Zur parlamentarisch-demokratischen Verfasstheit unseres Landes gehört das Gewaltmonopol des Staates. Dieses Gewaltmonopol ist aber an rechtsstaatliche Prinzipien gebunden und durch die Gewaltenteilung zwischen Exekutive, Legislative und Judikative strikt geregelt. Zum Gesamtspektrum der inneren und äußeren Sicherheit gehören deshalb die Polizei und das Militär. Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee und deshalb agieren die Soldatinnen und Soldaten auf der Basis von klaren gesetzlichen Regelungen und bei Out of Area Einsätzen strikt in Übereinstimmung mit parlamentarischen Mehrheitsentscheidungen. Ich würde mir wünschen, wenn sie ausschließlich als Landesverteidigungs- und keinesfalls als Interventionsarmee mandatiert wäre. Foto: imago aktuell Respekt gegenüber der Bundeswehr: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow berichtet von seinen Erfahrungen aus dem Lande. Die Bundeswehr ist zudem ein fester und anerkannter Teil der deutschen Gesellschaft. Das ist auch in Thüringen so. Für die Welche Erfahschnelle und unbürungen machen rokratische UnterSie mit der Bunstützung der Bundeswehr konkret deswehr in der in Thüringen? Flüchtlingshilfe FRAGEN Nur die bessind wir in ThüAN... ten. Und das ringen außerornicht nur in der dentlich dankbar. Flüchtlingshilfe, wo ich von der Bundeswehr in großartig koope- Hat sich Ihre persönliche Einrativer Weise unterstützt werde. stellung zur Bundeswehr geän- 5 ? Wie nehmen Sie die Bundespolitik aus Ihrer neuen Perspektive im Land wahr – Sie selber waren ja zuvor im Bund aktiv? Der Perspektivenwechsel ist sogar ein mehrfacher: Beim Bund war ich im Parlament, ich war Teil der Oppositionsfraktion. Hier in Thüringen trage ich Regierungsverantwortung und arbeite mit einer Dreierkoalition für das Land. Naturgemäß nehme ich die Bundespolitik jetzt vornehmlich aus Sicht des Landes wahr, dessen Interessen ich vertrete und zu wahren habe. Das Amt des Ministerpräsidenten gibt eine klare Perspektive vor: Es gilt, die Interessen des Freistaats zu vertreten. Das gilt aktuell für die Neugestaltung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen. Es geht um die Zukunft des Schienenpersonennahverkehrs. Es geht um die Frage, wer für die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen aufkommt. Das sind alles Fragen, die auf Bundesebene gelöst werden müssen und die für mein Land von entscheidender Bedeutung sind. Zum Schluss nochmal alles in allem betrachtet – macht die Bundeswehr einen guten Job? Nach meinen Erfahrungen mit der Bundeswehr in Thüringen – ohne Einschränkungen ja. Die Soldaten und Soldatinnen machen nicht nur einen guten Job, sondern gehen mit viel Leidenschaft an ihre Arbeit. Und obwohl ich Auslandseinsätze kritisch sehe, wünsche ich natürlich allen Soldatinnen und Soldaten eine gesunde Rückkehr in die Heimat. dert – etwa durch das Engagement der Bundeswehr bei der Flüchtlingshilfe? Ja, diese wunderbare und engagierte Unterstützung der Soldatinnen und Soldaten hat mich tief beeindruckt. Für mich war die Bundeswehr aber schon immer ein Bestandteil der deutschen Gesellschaft. Und ich konnte mich beim Besuch der Erstaufnahmeeinrichtung in Mühlhausen vor Ort vom Einsatz der Soldatinnen und Soldaten bei Aufnahme, Organisation und Betreuung der Flüchtlinge überzeugen und mich persönlich bedanken. Die Fragen stellte Jörg Fleischer. Es geht um Krisen und Konflikte Terrorismus ist Thema auf 52. Münchner Sicherheitskonferenz – Ministerin hält Eröffnungsrede. Berlin. Die 52. Münchner Sicherheitskonferenz steht unter dem Motto: „Boundless Crises, Reckless Spoilers, Helpless Guardians“ („Grenzenlose Krisen, rücksichtslose Störer, hilflose Wächter“). Diskutiert wird unter anderem über ein mögliches Engagement der Staatengemeinschaft in Libyen. „Das dramatische Debakel der Syrien-Krise darf sich in Libyen nicht wiederholen“, warnte der Vorsitzende der Konferenz, Botschafter Wolfgang Ischinger. Der Westen habe „jetzt“ die Chance, sich gerade noch rechtzeitig in Libyen zu engagieren. Foto: imago 4 Austragungsort der Konferenz: Der Bayerische Hof in München. Außerdem werden die Teilnehmer über die Syrien-Krise und den Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) diskutieren. Auf der Konferenz sollen in diesem Jahr aber auch erstmals hochrangige Geheimdienstchefs öffentlich über Terrorbekämpfung diskutieren. Das teilte Ischinger am vergangenen Mittwoch in Berlin mit. Zu der Konferenz vom 12. bis 14. Februar werden 30 Staats- und Regierungschefs sowie mehr als 60 Außenund Verteidigungsminister erwartet. Hierzu zählen USAußenminister John Kerry, Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew, Frankreichs Premierminister Manuel Valls und Polens Präsident Andrzej Duda sowie König Abdullah II. von Jordanien. Für die NATO wird Generalsekretär Jens Stoltenberg mit dabei sein. Die Eröffnungsrede hält Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. (jf) Mehr auf www.securityconference.de. 1. Februar 2016 Einsatz / BundEswEhr aktuell 5 Auftrag im Mittelmeer von Victoria Kietzmann rom. Seit knapp vier Monaten läuft die „Phase 2i“ des Einsatzes EUNAVFOR MED (European Naval Forces Mediterranean) Operation Sophia – benannt nach dem somalischen Mädchen, das im August vergangenen Jahres an Bord der Fregatte Schleswig-Holstein zur Welt kam. Allein im Jahr 2015, so schätzt die Internationale Organisation für Migration (IOM), gelangte etwa eine Million Menschen über das Mittelmeer nach Europa. Von ihnen nahmen 154 000 den Weg über das zentrale Mittelmeer. Rund 3000 Menschen, so die IOM, dürften auf diesem Weg ihr Leben verloren haben. Mehr als 10 000 Schiffbrüchigen konnte allein die Deutsche Marine im vergangenen Jahr das Leben retten. Jedoch: Seenotrettung ist zwar die Pflicht eines jeden Seefahrers, dennoch ist der Hauptauftrag von Operation Sophia ein anderer. Das Vorgehen gegen Schleuser als Auftrag Operation Sophia leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der hierfür verantwortlichen Schleusernetzwerke. Die beteiligten Einheiten sind zwischen der italienischen Küste und den libyschen Hoheitsgewässern eingesetzt. Während die erste Phase der Operation noch die Aufklärung der Schleusernetzwerke, ihrer „tactics and techniques“, ihrer Routen und Methoden zum Ziel hatte, dürfen in „Phase 2i“ Boote von Schleuserverdächtigen angehalten, durchsucht, beschlagnahmt und umgeleitet werden. Verdächtige können festgehalten und an Strafverfolgungsbehörden von EU-Mitgliedsstaaten übergeben werden. Aufgrund von Hinweisen durch Schiffe der Operation Sophia konnten bisher 46 Schleuserverdächtige durch italienische Behörden festgenommen werden. Darüber hinaus verzeichnet FRONTEX, die Grenzschutzagentur der Europäischen Union, bislang rund 470 Festnahmen. Libysche Gewässer als Rückzugsort Seit dem Beginn der „Phase 2i“ ist nach Angaben der Missionsführung ein signifikanter Rückgang von Schleusern auf Hoher See zu bemerken. Bis dahin hatten Schiffe der Mission EUNAVFOR MED auf Hoher See keine rechtlichen Möglichkeiten, Schleuserverdächtige festzusetzen und den zuständigen Behörden zu übergeben. Die Schleuser nutzten die Situation, um die Boote aus denen zuvor hunderte von Schiffbrüchigen gerettet wurden, bevor sie versenkt werden konnten, wie- der an die libysche Küste zu schleppen. So konnten sie diese erneut nutzen und von weiteren hunderten Menschen hohe Summen Geld für eine lebensgefährliche Überfahrt auf engstem Raum verlangen. Das Zurückholen der Boote wird ihnen jedoch seit dem Beginn von „Phase 2i“ durch die zusätzlichen Befugnisse der europäischen Kriegsschiffe auf Hoher See bedeutend erschwert. Die Schleuser verlassen die lybischen Hoheitsgewässer nun nicht mehr, um sich einer möglichen Festsetzung durch Einheiten von Operation Sophia zu entziehen. Foto: Bundeswehr (3) EUNAVOR MED Operation Sophia – eine Bilanz nach knapp fünf Monaten der aktiven Schleuserbekämpfung. auch nach der rettung: der Blick in eine ungewisse zukunft. Operation Sophia Phase 2i: Ein Erfolg Da ein Einsatz in libyschen Hoheitsgewässern in „Phase 2i“ der Operation nicht vorgesehen ist, haben die Schleuser derzeit noch einen Rückzugsraum. Der Einsatz in libyschen Gewässern würde eine Resolution des UN-Sicherheitsrates oder die Zustimmung Libyens voraussetzen. Erst „Phase 2ii“ der Operation sieht eine solche Regelung vor – einer Zustimmung Libyens steht zur Zeit allerdings die innenpolitische Lage des Landes entgegen: Nachdem der Präsidentschaftsrat am 19. Januar die Einigung auf eine Regierung der nationalen Einheit bekanntgegeben hatte, lehnte das international anerkannte Parlament in Tobruk diese Einheitsregierung am 25. Januar ab. Ein selteneres Bild: schleuserverdächtige auf hoher see. Kontingentwechsel bei Operation Sophia In den vergangenen Tagen haben der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ und die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ den Einsatzgruppenversorger „Berlin“ und das Minenjagdboot „Weilheim“ bei EUNAVOR MED – Operation Sophia abgelöst. Die „Berlin“ und „Weilheim“ sind nun auf dem Weg in ihre Heimathäfen. Deutschland beteiligt sich an der Operation mit zwei Schiffen, mit Personal im Operationshauptquartier und an Bord des Flaggschiffs. Insgesamt beteiligen sich 22 europäische Nationen mit rund 1300 Soldaten und Zivilpersonal. Ein italienischer Admiral führt den Marineverband von Bord eines Flugzeugträgers, das Hauptquartier in Rom untersteht ebenfalls einem italienischen Admiral. Gemeinsame Spende als Investition in die Zukunft Deutsche Soldaten im Kosovo spenden zusammen mit „Lachen Helfen e.V.“ neue Computer für drei Schulen in Prizren. Festplatten. Anfang Januar standen die Spendenempfänger fest: Drei Schulen in und um Prizren. Zum ersten Einsatz verließ das Spenderteam Mitte Januar das Feldlager mit dem Ziel Novo Selo. Herzlich begrüßten die Lehrer und Schüler die Männer in Flecktarn. Unter den neugierigen Blicken der Kinder wurden PCs, Bildschirme, Tastaturen und Zubehörteile rasch abgeladen und umge- Foto: Bundeswehr Prizren. Alles hat mit dem Austausch aller Computer im deutschen KFOR-Kontingent begonnen. Die alten Geräte landeten auf einer Aussonderungsliste, was das Herz der S9 Abteilung – zuständig für zivil-militärische Zusammenarbeit – förmlich bluten ließ. Und sie fanden einen besseren Weg. Die Zauberformel für die Wiederbelebung eines Teils der Computer steckte letztlich in einem Antrag auf Überlassung zu humanitären Zwecken. Im Verbund mit der Logistikund der IT-Abteilung „retteten“ Hauptmann Johannes W. und Oberstabsfeldwebel Jens S. damit 45 PCs vor der Aussonderung. Der Verein „Lachen Helfen e.V.“ spendierte zusätzlich neue im team: die „neuen“ rechner werden zusammen ausprobiert. hend im Klassenraum aufgestellt. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte der Schuldirektor Hauptmann Johannes W. eine Urkunde. Kurze Zeit später bewegten sich die deutschen Fahrzeuge mit zehn weiteren IT-Ausstattungen wieder durch den dichten Verkehr von Prizren. Dieses Mal endete die Fahrt an der Grundschule von Pousko. Noch während sie im Klassenraum mit dem Aufbau beschäftigt waren, erhielt Hauptmann Johannes W. aus den Händen des Direktors die zweite Dankurkunde des Tages. Vier Tage später konnte die Technische Schule in Prizren 30 „neue“ Rechner ihr Eigen nennen. Die Technische Schule „11 Marsi“ (11. März) bildet rund 1400 Schüler in 15 technischen Berufen aus. „Das Fach Informationstechnik ist dabei sehr wichtig für unsere Schüler“, betonte der stellvertretende Direktor. Azubis und Lehrer halfen fleißig beim Abladen. Am Ende des Tages sind Hauptmann Johannes W. und Oberstabsfeldwebel Jens S. zufrieden: Ein gutes Gefühl – das auch bei der gesamten Mannschaft des 42. Deutschen Einsatzkontingents KFOR bleibt. Engagiert für eine gute Sache und an der richtigen Stelle investiert – in die Zukunft eines jeden Landes: Die Jugend. (cli) Den gesamten Artikel finden Sie auf www.einsatz.bundeswehr.de aktuell BUNDESWEHR „Dag“ und „Doei“ aus den Niederlanden aktuell 7 NIEDERLANDE DEUTSCHLAND Geilenkirchen JFC BRUNSSUM Angehörige der Bundeswehr können für eine gewisse Zeit auch an vielen Standorten im Ausland tätig sein. Magnus Knoch ist IT-Offizier beim Joint Force Command in Brunssum. Der Fachdienstoffizier ist der Herr über Datenleitungen deutscher und NATO-Systeme. Grafik: Höffling/RedBw Aachen Brunssum – Kleinstadt im internationalen Ländereck Brunssum ist eine niederländische Gemeinde unweit der deutschen Landesgrenze in unmittelbarer Nachbarschaft zu Nordrhein-Westfalen. Die Stadt und ihre Umgebung werden von ihren Bewohnern auch gerne als „Balkon Europas“ bezeichnet. Mit rund 30000 Einwohnern gehört die Stadt zur Provinz Limburg. Bedeutung erlangte Brunssum durch ein hohes Stein- und Braunkohlevorkommen. Die staatliche Förderung des Bergbaus zog Anfang des 20. Jahrhunderts Einwanderer aus den übrigen Teilen der Niederlande, aber auch aus Südeuropa und Nordafrika an. So wurde Brunssum eine Industriestadt, deren Bild bis heute von dieser Zeit geprägt ist. Ganze Stadtviertel stehen teilweise unter Denkmalschutz. „Viersterner“ auf dem „Bock“: General Hans-Lothar Domröse spricht bei der Übung „Trident Juncture“ mit der portugiesischen Besatzung eines gepanzerten Fahrzeugs. Anfang der 70er Jahre kam dann der Töchter der Stadt Brunssum: Die Umbruch. Die Gruben wurden geschlossen, Schwestern Toni, Betty und M arianne Neubau- und Naherholungsgebiete entstanKowalczyk landen als Musikgruppe den. So wurde auf dem Gelände der ehe„Pussycat“ 1975 in Deutschland mit maligen Grube Emma ein neuer, moderner „Mississippi“ einen Nummer-Eins-Hit. Stadtteil mit Parks, Gewerbe, Wohnsiedlungen und Verkehrswegen angelegt. Auch die ehemalige Zeche Hendrik veränderte sich stark. Denn hier entstand eines von zwei NATO Joint Forces Headquarters – das zweite befindet sich in Neapel. Mit fast 2000 Soldaten und zivilen Angestellten ist der Stützpunkt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Neben den Spuren der Bergbauzeit prägen heute die Soldaten und zivilen Mitarbeiter der NATO das Stadtbild. (jpe) „Trident Juncture“: Anlandung eines Hubschraubers (l.). Multinationale Lagebesprechung (r.). vor - Foto: FCBS Foto: imago Foto: DND-MDN Canada 6 Mehr als 25 Nationen unter einem Dach: Das Hauptquartier des Joint Force Command Brunssum. Foto rechts: Oberleutnant Knoch. Kommando führt Resolute Support Das Joint Force Command Brunssum ist eines von zwei operativen NATO-Kommandos in Europa, derzeit geführt vom deutschen Vier-Sterne-General Hans-Lothar Domröse. Im Haupt- Köln. Im Bereich der Unteroffiziere und Mannschaften gibt es etwa 4000 Dienstposten in der Integrierten Verwendung. Das sind zum einen Dienstposten im Ausland, zum anderen gehören dazu Verwendungen in multinationalen Stäben in Deutschland, wie etwa beim 1. Deutsch-Niederländischen Korps in Münster. Rund 2500 Dienstposten davon werden von Mitarbeitern des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) in der Abteilung IV zentral betreut. „Wir sind das Auslandskompetenzzentrum für Unteroffiziere und Mannschaften“, sagt Oberstleutnant Dietmar Fußhöller (Foto). Sechs Personalreferenten und weitere Sachbearbeiter seines Referates kümmern sich um Einplanung und zeitgerechte Ausbildung des Personals. Vor allem Fremdsprachen schnell lernen zu können, ist gefragt: „Dass die Soldaten in Englisch sattelfest sind, setzen wir heute überwiegend voraus. Interessant wird es, wenn wir jemanden nach China entsenden. Das bedeutet dann bis zu zwölf Monate kostenintensive Sprachausbildung“, erklärt der 56-Jährige. Fußhöller weiß wovon er spricht. In seinen fast 40 Dienstjahren war er mehrfach im Ausland einge- setzt, zuletzt bis 2012 im Allied Command Europe Rapid Reaction Corps (ARRC) im britischen Innsworth. „Mit im Gepäck“ hatte er dabei Frau und Tochter. Das sei auch der Grundsatz, dass die Soldaten für drei Jahre ins Ausland versetzt werden und an den Standort umziehen. „Das ist nicht immer ganz einfach, vor allem, wenn die Kinder im Abitur stecken. Doch es erweitert nicht nur die sprachlichen Horizonte. In einer globalisierten Welt sind solche Erfahrungen Gold wert“, sagt der gebürtige Krefelder. Was die Offiziere angeht, sind die Einplanungskriterien im Grunde gleich. Allerdings bewirtschaftet in der für die Offiziere zuständigen Abteilung III grundsätzlich jeder Personalreferent die Auslandsdienstposten seines Bereiches. (tsh) Foto: Funk/Bundeswehr Botschafter über alle Grenzen in Berlin, Ausbildung zum IT-Feldwebel der Luftwaffe in Storkow und zuletzt IT-Offizier im südbrandenburgischen Holzdorf beim Hubschraubergeschwader 64. Er bewährt sich und erhält die Chance, Offizier des militärfachlichen Dienstes zu werden. Vorher noch im Einsatz bei AFTUR Genau betrachtet ist Knoch bereits das zweite Mal im Ausland eingesetzt. Denn unmittelbar vor Brunssum absolviert der gebürtige Berliner einen Auslandseinsatz bei Active Fence (AFTUR) im türkischen Kahramanmaras. Natürlich sind Einsätze mit Integrierten Verwendungen im Ausland nur eingeschränkt zu vergleichen, vor allem hinsichtlich der Gefahrenlage. Ähnlich ist in jedem Fall das Arbeiten in multinationalen Strukturen. So stellt AFTUR für Knoch eine gute Vorbereitung dar, in einem Stab seinen Weg zu beschreiten, der mehr als 25 verschiedene Landsmannschaften in sich vereint. Zwar stellt der Oberleutnant vorrangig sicher, dass die Leitungen für die deutschen Soldaten stehen. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch, in der Informationstechnologie die Nahtstellen mit den anderen Partnern herzustellen. Denn operieren müssen die Nationen gemeinsam. Und das geht nur, wenn Systeme kompatibel sind. Das konnte Knoch im vergangenen Foto: Schmidt/Bundeswehr (2) quartier und der Deutschen Delegation Niederlande – dem nationalen Unterstützungselement – sind rund 250 deutsche Soldaten und zivile Mitarbeiter eingesetzt. Das NATO-Kommando führt die Mission „Resolute Support“ in Afghanistan. Knoch muss nach den ersten Eindrücken in dem niederländischen Städtchen nicht lange überlegen. „Das war sofort mein Ding“, sagt er. Der stete Wechsel gehört zum Werdegang des Luftwaffenoffiziers seit 2002 dazu: Grundwehrdienstleistender und Zeitsoldat beim Heer in der Saarlandbrigade, Ausbildung zum Fernmeldefeldwebel des Heeres Herbst beim N A T O Manöver „Trident Juncture“ in Spanien, Portugal und Italien auch bei der Unterstützung erleben und trainieren. Die Deutsche Delegation mit ihren 40 Angehörigen nennt Knoch ein „kleines Team“, mit dem das Arbeiten sehr angenehm sei. „Im Gegensatz zu meinem letzten Verband in Holzdorf, der mit Anteilen in ganz Deutschland verteilt ist, sind wir hier so etwas wie eine Großfamilie“, sagt der 34-Jährige. Überrascht habe ihn die Gegend um Brunssum, die sehr grün ist und ihn an seine märkische Heimat erinnert. Als leidenschaftlicher Radfahrer genießt er die flache und heideartige Landschaft. Das nutzt er auch am Wochenende mit seiner Lebensgefährtin aus. Seine Partnerin ist selbst Offizier und hat sich vor einiger Zeit nach Mons in Belgien versetzen lassen. Dort, im Supreme Headquarters Allied Powers Europe, kurz SHAPE – dem obersten Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Europa – ist die Soldatin als Organisationsoffizier eingesetzt. SHAPE ist gesetztes Hauptquartier des Joint Force Command, „das ist zwischen uns beiden jedoch kein Problem“, erklärt Knoch augenzwinkernd die „Hierarchie in seinem Privatleben“. Englisch, Englisch, immer wieder Englisch Als wichtigste Fähigkeit, um in einer Integrierten Verwendung bestehen zu können, nennt Knoch d a s Beherrschen der Arbeitssprache Englisch. Für ihn selbst kein Problem, ist es ihm in seiner Ausbildung doch gelungen, das Sprach-Leistungs-Profil (SLP) auf einen 3er-Level zu heben. In der Fremdsprachenausbildung hat sich bei der Bundeswehr in den vergangenen 25 Jahren rasant viel entwickelt. War Englisch-Training und Erwerb des SLP schon immer integraler Bestandteil der Offizierausbildung, haben die Unteroffiziere massiv aufgeholt: Englisch wird an den Unteroffizierschulen ausgebildet, nahezu alle Feldwebel und Bootsmänner erreichen das SLP der Stufe 2, ein großer Teil sogar höher. Knoch möchte die kommende Zeit in Brunssum nutzen, Niederländisch zu lernen. Über das internationale Sprachprogramm des Standortes werden Seminare angeboten. Momentan ist er noch mit dem Einrichten seiner Doppelhaushälfte gut ausgelastet. „Zum Glück gibt es hier in der Nähe in Heerlen ein großes schwedisches Möbelhaus, angeblich die größte Filiale in Europa“, sagt er. Wenn alle Billys, Bennos und Ivars aufgebaut sind, will der Oberleutnant die Niederlande erkunden – auf dem Motorrad. Die Nordseeküste ist nicht einmal 200 Kilometer entfernt. Bis 2018 hat er dafür Zeit. Dann soll es zurückgehen nach Deutschland. Ob Knoch zum Globetrotter werden kann, entscheiden Zeit, Lebensumstände und vor allem der Personalführer. Doch Gefallen hat Knoch an dem Leben in der Fremde gefunden, das ist nicht zu verbergen. aktuell wird in loser Reihenfolge in den kommenden Monaten über weitere Auslandsstandorte berichten. Mehr zum Standort Brunssum auf www.bundeswehr.de. „Die Zusammenarbeit mit den Niederländern ist sehr gut“ Oberst Klaus W. Bücklein (Foto) führt die Deutsche Delegation Niederlande beim Joint Force Command (JFC) der NATO in Brunssum. Er leitet die Delegation seit April 2014. Der 61-Jährige war mehrfach Pressesprecher, zuletzt beim Präsidenten des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln. Was ist der Auftrag der Deutschen Delegation? Die Delegation organisiert für die deutschen Anteile des Hauptquartiers, etwa 270 Soldaten, den nationalen Dienstbetrieb. Das bedeutet, wir kümmern uns um alle administrativen Aufgaben wie Personalführung, sportliche und allgemeinmilitärische Ausbildung, Sicherung der individuellen Verlegefähigkeit oder IT-Ausstattung. Wir verstehen uns als Dienstleister. Das beschränkt sich nicht nur auf Brunssum. Wir betreuen in den Niederlanden zahlreiche Soldaten, die als Dozenten, Tutoren oder Austauschoffiziere eingesetzt sind. Darüber hinaus sind wir für vier Fernmelde- und Satellitenkommunikations-Stationen in Deutschland verantwortlich. Wie haben Sie sich auf Ihre Aufgabe vorbereitet? Mir hilft, dass ich bereits in Vorverwendungen in Brunssum tätig war. Daher spreche ich fließend Niederländisch. Das ist im Umgang mit der gastgebenden Nation sehr hilfreich und wird von den Niederländern äußerst positiv wahrgenommen. Ich wohne in Brunssum und dadurch bin ich in das gesellschaftliche Leben vor Ort gut integriert – ein klarer Vorteil für Auslandsverwendungen. Foto: van der Felde/JFCBS Brunssum. Der Weg ist das Ziel. Wer dieser Maxime bei der Bundeswehr folgen möchte, findet neben zahlreichen Standorten in Deutschland eine Vielfalt an beruflichen Möglichkeiten im Ausland, in der sogenannten Integrierten Verwendung. Soldaten, aber auch zivile Mitarbeiter, leisten dabei Dienst in einem internationalen Stab, Seite an Seite mit vielen Nationen. Für Oberleutnant Magnus Knoch kam dieser Schritt vor etwas mehr als einem Jahr eher überraschend: „Mein Personalreferent hatte einen Auslands- dienstposten zu besetzen und ich kam dafür in Frage.“ So reist Knoch Anfang vergangenen Jahres „zum Schnuppern“ ins niederländische Brunssum, zum dortigen Joint Force Command. Dort, nahe der deutschen Grenze bei Geilenkirchen, soll er den Posten als IT-Offizier übernehmen. Foto: van der Felde/JFCBS von Torsten Sandfuchs-Hartwig Wie ist die Zusammenarbeit mit der gastgebenden Nation? Die Zusammenarbeit mit den Niederländern ist sehr gut. Sie stellen uns die Infrastruktur zur Verfügung, wir nutzen Unterkünfte, Flächen und Einrichtungen in der Liegenschaft gegen Entgelt. Eine Besonderheit ist auch, dass drei niederländische zivile Ortskräfte für die Deutsche Delegation arbeiten. Als operatives Hauptquartier (HQ) führt das JFC die Mission Resolute Support in Afghanistan. Wie macht sich das im täglichen Dienst bemerkbar? Im täglichen Dienst ist Resolute Support ein Auftrag neben anderen. Grundsätzlich gilt, dass unsere Soldaten uneingeschränkt verlegefähig sein müssen, und zwar weltweit. Denn das HQ muss jederzeit in der Lage sein, wenn es die Lage vor Ort erfordert, in einem Einsatzgebiet ein operatives HQ zu bilden. In diesem Jahr ist das Joint Force Command Brunssum das „Stand-by“-Hauptquartier der NATO Response Force. Eine solche Verlegung haben wir im vergangenen Jahr sehr erfolgreich bei der NATOÜbung „Trident Juncture“ mit rund 36 000 Soldaten trainiert, darunter waren mehr als 500 Soldaten aus Brunssum. (tsh) 8 aktuell bundeswehr 1. Februar 2016 Dem „Puma“ auf der Spur von André Klimke Munster. Truppenübungsplatz Bergen: Vier Schützenpanzer stehen nebeneinander auf der Schießbahn, die roten Flaggen sind gesetzt. Die Besatzungen sitzen in den Fahrzeugen und beobachten über ihre Monitore das Gelände. Einer der Panzer wird durch einen Hauptmann geführt. Er ist der Kommandant. Neben ihm, auf dem Richtschützenplatz, ein Oberfeldwebel. Beide müssen nun drei Schießübungen erfüllen, um die Qualifikation zum „Richtschützen Maschinenkanone“ zu erhalten. Eigentlich sind sie schon lange ausgebildete Richtschützen, allerdings auf dem Schützenpanzer „Marder“. Die Panzergrenadiere der Bundeswehr haben mit dem Schützenpanzer „Puma“ ein neues Waffensystem erhalten. Und das gilt es nun, per Ausbildung an die Frau und an den Mann zu bringen. Neu: Vollstabilisierte Waffenanlage 30 Soldaten des Panzergrenadierbataillons 33 aus Neustadt am Rübenberge schulen seit Anfang Januar am Ausbildungszentrum Munster zunächst zum Richtschützen und anschließend zum Kommandanten auf dem Schützenpanzer „Puma“ um. Dazu galt es in den Wochen zuvor, sich mit dem neuen System vertraut zu machen und unter anderem Richtübungen zu absolvieren. „Wir haben jetzt eine vollstabilisierte Waffenanlage, das ist natürlich ein großer Unter- schied zum Marder“, sagt einer der Auszubildenden. Die Waffenanlage ermöglicht den Panzergrenadieren, auch während der Fahrt Ziele zu bekämpfen. „Somit können wir mit dem Kampfpanzer ‚Leopard‘ mithalten“, ergänzt der Lehrgangsteilnehmer. Das sei mit dem Schützenpanzer „Marder“ leider nicht möglich. Mit dem „Marder“ kämpfen Panzergrenadiere grundsätzlich im Zugrahmen – das heißt mit vier Schützenpanzern. Darüber hinaus können sie auch Halbzugweise eingesetzt werden, etwa beim Einsatz als Feldposten oder Spähtrupp. Es gilt nun, die geltenden Einsatzgrundsätze auf dem „Puma“ zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Das Führungspersonal durchläuft bei der Umschulung verschiedene Ausbildungsphasen. So müssen die erfahrenen Offiziere und Feldwebel im Bedienen der Waffenanlage und des Feuerleitrechners geschult werden. Hinzu kommen Ladetätigkeiten und Arbeitsschritte des Technischen Dienstes. „Puma“ und Infanterist der Zukunft Die Waffenanlage des „Puma“ besticht durch hohe Präzision beim Erstschuss. Diese wird durch das volldigitalisierte softwaregestützte Rechnersystem nahezu garantiert. Für die Besatzung bedeutet das, sie müssen das System unter anderem auch mit den aktuellen Wetterdaten versorgen. Somit kann der Computer abhängig vom Wind den Vorhalt errechnen. Foto: Schulz/Bundeswehr (3) In Munster werden die ersten Kommandanten und Richtschützen auf den neuen Schützenpanzer umgeschult. Feuerkraft: der „Puma“ verfügt über eine vollstabilisierte 30 Millimeter Maschinenkanone. Die vom Schützenpanzer „Puma“ untrennbare Ausstattung der Grenadiere mit dem System „Infanterist der Zukunft-Erweitertes System Panzergrenandier“ macht den eigentlichen Systemverbund und damit dessen Stärke besonders deutlich. Dem Kommandanten können damit Informationen der abgesessenen Kräfte schnell und präzise zur Verfügung gestellt werden. Die Panzergrenadiere vereinen mit dem neuen Schützenpanzer „Puma“ Feuerkraft, Beweglichkeit, Schutz und infanteristische Fähigkeiten und tragen durch die Möglichkeit zum schnellen Wechsel zwischen auf- und abgesessener Kampfweise einen großen Anteil zum Einsatzspektrum der Panzertruppen bei. Doch bis die Routine wie beim Schützenpanzer „Marder“ vorhanden ist, steht Aus- und Weiterbildung auf dem Programm. Infanterist der Zukunft: das system gehört zum neuen Panzer. Im Blick: Der Richtschütze (l.) verfolgt über den Monitor die Ziele. General Domröse: „Immer gerne zum Pastor“ Der Evangelische Militärbischoff Sigurd Rink besucht Brunssum – Dank des Befehlshabers an die Militärseelsorge. Foto: JFCBS B Zeit zum Innehalten: Militärbischof Sigurd Rink (r.) mit Soldaten des Hauptquartiers beim Gottesdienst. „Wir sind immer gerne zum Pastor gegangen“, beschrieb der als Fallschirmjäger ausgebildete Befehlshaber das Verhältnis der Truppe zu den Seelsorgern. Pfarrer seien oft so etwas wie eine Institution im Alltag der Soldaten und es sei ein Privileg für die Truppe, dass sie auf solche Weise begleitet werde. Er wünsche, dass die Militärseelsorge der Bundeswehr als Hilfe für die Soldaten erhalten bleibt. Gemeinsam mit Angehörigen des Hauptquartiers und unterstützt vom Düsseldorfer Militärdekan Reinhard Gorski feierte Rink einen Gottesdienst in der Kapelle des NATO-Stützpunktes. Zuvor hatte General Domröse über die Truppenpräsenz in Osteuropa und den baltischen Staaten gesprochen. In der Ukraine seien die Kampfhandlungen zwar beendet und der internationalen Gemeinschaft sei es gelungen, aus einem heißen einen kalten Konflikt zu machen. Dennoch: „Die Sache ist noch lange nicht gelöst“, urteilte Domröse. Positiv sieht der Vier-Sterne-General die Entwicklung in Afghanistan beim Einsatz „Resolute Support“. Die Situation sei relativ stabil. Im Kundus müsse noch mehr Sicherheit hergestellt werden. In der Erziehung und Gesundheitsfürsorge, beim Handel, dem Training von Armeeund Polizeikräften, bei der Versorgung mit Elektrizität und Kommunikationsmöglichkeiten sowie beim Ausbau von Flughäfen gebe es Fortschritte. (töp) 1. Februar 2016 Zoom aktuell 9 Was bedeutet... Militärische Begriffe und ihre Bedeutung. von Patricia Franke Berlin. Militärische Begriffe, Ausdrücke und Redewendungen haben wie Bräuche und Gepflogenheiten in der Bundeswehr fast immer einen militärhistorischen Ursprung. Einige von ihnen werden auf dieser Seite genauer unter die Lupe genommen und der Ursprung erklärt. Kamerad Seit dem 30-jährigen Krieg gibt es den Begriff in der Soldatensprache. Zuvor wurden Mitgesell, Bursgesell, Mitbursche, Rottoder Spießgesell verwendet. Ursprünglich stammt die Bezeichnung aus Frankreich (camerade). Als Kamerad wurde jemand bezeichnet, mit dem ein Soldat die Stube oder Kammer teilte. Der italienische Begriff „camerate“ heißt übersetzt ? “ n ze n a r Schlafsaal. f ter „ver obach e b g u e gz utauf Le den Flu he wer ht angeblich lon c il a r a t p a s Flieger Der Name ge en Flieger-B r e d In g e Gene Landser enannt. vom ehemali dierend tworg n “ a z m n a m n o n a K „Fr e e r g g e h t be nd ans Blü habe ih . Blüthgen ha .“ Seitdem nant H i einer Übung e nz „Guten Tag, Landser“, riefen sich Soldaten früiß a e r h F r n eben achte ck. Be nne ih b e rü o n u e z h enannt, uch B her einander zu. Unbekannt ist, ob der Begriff auf 1 g ic in “ t, e z Nr. h s n a ic r ie r ich n gt, w Ansp nd „F a iß e in fr e t r e w e „Landsknechte“ oder „Landsmann“ zurückgeführt wird. m g s u l w a ra ab ,d sbil es ka zellenz r etwas densau m es Flug ie in r Als Landsknechte wurden seit dem 15. Jahrhundert deutsche e F d n tet: „Ex lle Beobachte n e re onatige a e er ein te wäh Kriegsknechte bezeichnet. Sie selbst nannten sich „Lanz“, was wurden deren Diens h einer mehrm enannt. Wurd n „Daueil ac eine Kurzform von Landsknecht sein kann. Auf die „Lanze“ ist die franz“ g er den Name “ und r e auch, w n wurden. N b O „ nzen me hielt chter r a e fr „ t, Bezeichnung allerdings nicht zurückzuführen. r il r te genom de der Beoba r ete de die Wö Führte aft zug ur . “ dung w führer dauerh en leiten sich ientieren“ ab. h tric ug ch or Nam zte er S Flugze er „fals n dem g „fran gen stürzte d o n o V tu “ h g . “ ti ic h R th erfranz also „ric ichtige Leutnant Blü nzen“, in die r . mit dem LinKen fuss antreten r e “ „verfra as Flugzeug te rfranz e d v “ „ . z s b n r sa „Fra n Ku bei Reim e er de Die meisten Menschen bevorzuVerfehlt tember 1914 ep gen das rechte Bein als Standam 2. S Als Kanonenfu tter wurden en tweder schlec ten bezeichnet hte, unerfahren oder Soldaten, e Soldadie in den sich wurden, weil di eren Tod gesc e Chancen ein hickt Gefecht zu ge geschätzt wur winnen, als ge den. Der Beg ring einriff „food for der“ (Futter fü powr Pulver) wur de in William Shakespear`s Theaterstück „König Heinrich IV“ gepräg t. Damit beze ichnete er die feigen Leute aus Falstaff. Seit Ende de 19. Jahrhund s erts wird die de utsche Lehnüb tragung „Kan eronenfutter“ ve rwendet. Gab es eine „German Hair force“? Ja - genau 464 Tage lang. Vom 5. Februar 1971 bis zum 13. Mai 1972 gab es einen ministeriellen Erlass, der das Tragen von langen Haaren für männliche Soldaten erlaubte. Dem damaligen Verteidigungsminister Helmut Schmidt war es nach eigener Aussage wichtiger, was die Soldaten im und nicht auf dem Kopf hatten. Allerdings gab es eine Einschränkung: Die Soldaten mussten ein olivfarbenes Haarnetz tragen, damit ihre Handlungsfähigkeit und ihre Sicherheit nicht durch die langen Haare beeinträchtigt wurde. Eine „Haarnetz-Kommission“ des Heeresamtes wählte ein Netz aus 16 verschiedenen Modellen aus und orderte 740 000 Stück á 59 Pfennig. Das Haarnetz hatte sogar eine eigene Versorgungsnummer: 8465-12-1526995. Von Soldaten wurde das Netz häufig als „Rollschinken“ oder „Zwiebelsack“ bezeichnet. Denn einmal angebracht, ließ es den Kopf wie eine Zwiebel aussehen. Aus dem Ausland hagelte es Spott und so wurde die Bundeswehr als „German Hair Force“ bezeichnet. Die Kritik zeigte mit einem neuen Erlass zur „Haar-und Barttracht“ Wirkung: Das lange Haupthaar der männlichen Soldaten wurde daraufhin wieder gestutzt. bein, das beim Stehen die größte Last des Körpers trägt.Das linke Bein unterstützt vorwiegend die Gelenke und dient der Balance. Die Ursache dafür liegt im Großhirn. Vergleichbar ist diese Eigenschaft mit den Händen. Bei Linkshändern ist es oft umgekehrt. Da es unmöglich ist, sich lange Zeit auf einem Bein zu halten, stehen Ehrenposten stets mit gespreizten Beinen. Damit eine Formation gleichmäßig antritt, wurde in Exerziervorschriften das rechte Bein als Standbein bestimmt, auf das ein Schritt mit links folgt. Wie beim Bajonettieren, dem Fechten mit dem auf dem Gewehr aufgesetzten Bajonett, und dem Gewehranschlag, wurde das rechte Bein als Standbein festgelegt. Die Niederländer traten bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts mit dem linken Fuß zum Marsch an. Für das deutsche Heer ist diese Form seit 1692 für ein Kurpfälzisches Regiment nachgewiesen. „eine se ite beKo mmen“ Der Brauc h stammt aus der Z ziere übe eit der Se r ein Beib gelschifffa oot von „d ten sie nic hrt. Wenn er Seite“ ht wie die Offian Bord k U nteroffizie ter das Sc amen re hiff betrete n. Sie wurd über eine wackelig , mussSeil hing, e Strickle e an Bord g iehievt. Um n mit einem Korb, bei hohem d e e r an einem in Wellenga ng zu gew en reibungslosen A die notwe blauf auc ährleisten ndigen Be h , wurden fehle akus erteilt. So tisch über lange der eine Pfeife Pfiff zu hö Decksleu ren te am Seil ziehen. Es war, mussten die ursprünglic handelte h um ein A sich also rbeitskom heute ein mando. W Offizier ein enn Marinesch der wach iff betritt, e habende rteilt Offizier d „Seite“. D as Komm er eingete ando ilte Untero darauf mit ffizier gib seiner Boo t ts mannsma das Ehren atenpfeife signal. Die Mannscha ten und U ftssoldanteroffizie re haben d Haltung a araufhin nzunehm en. Die O und Untero ffiziere ffiziere mit Portepee ßen militä grürisch. De r Pfiff end wenn der et erst, Offizier s einen Fuß setzt - vo an Deck rausgese tzt der B maat hat ootsmann genügend sLuft. RedBw (6) tter Grafiken: Grafik/ Kanonenfu 10 aktuell sport 1. Februar 2016 Die Titelverteidigung im Blick S Eisstockschießen erfordert Kraft und Konzentration – und das auf spiegelglattem Untergrund. Foto: imago O ben. So bin ich da hineingewachsen. Dass ich das mal auf diesem Niveau betreiben würde, war damals natürlich nicht absehbar. Was hat Sie motiviert, Sportsoldatin zu werden? Nach dem Weltmeister-Titel habe ich mich über meinen Sportdirektor erkundigt, welche Möglichkeiten der Förderung bestehen. Der hat dann den Kontakt zur Bundeswehr hergestellt. Dann nahm alles seinen Lauf. Den Wunsch, mal etwas anderes als Einzelhandelskauffrau zu machen, hatte ich schon lange. Chaux-Neuve. Der deutsche Olympiasieger von 2014, Oberfeldwebel Eric Frenzel (Foto, Mitte) von der Sportfördergruppe Frankenberg, hat Gold im Einzel beim Weltcup in der Nordischen Kombination in Frankreich geholt. Einen Tag später allerdings wurde Frenzel vom Spitzenreiter, Stabsunteroffizier (FA) Fabian Rießle der Sportfördergruppe Todtnau, auf Platz zwei verwiesen. Rießle konnte mit seinem Gold sein Gesamtklassement ausbauen. (vie) Welche Bedeutung hat die Förderung der Bundeswehr für Sie und Ihren Sport? Früher konnte ich neben meinem Judoka erkämpfen silber und Bronze Glauben Sie, dass Ihre Sportart olympisch werden kann? Das hoffe ich natürlich. Wir waren ja schon mal bei Olympi- Auf welche Eigenschaften schen Spielen vertreten (als soge- kommt es beim Eisstockschienannter Vorführwettbewerb 1936 ßen besonders an? in Garmisch-Partenkirchen sowie Vor allem auf die richtige 1964 in Innsbruck, Anm. d. Red.). Mischung aus Kraft und KonEs müssen aber viele Bedingun- zentration an. Geschicklichgen erfüllt sein – von den Doping- keit ist allerdings auch wichbestimmungen bis hin zur Anzahl tig, weil wir keine Spikes unter der Zuschauer. Letztere ist fast nur den Sohlen haben. im Alpenraum vorhanden. Von daher ist es Eisstock max. 38 cm für meine 2,5 - 3,0 cm Sportart schwierig, olympisch zu werden. : im ago Foto Was sind denn die wesentlichen Unterschiede zum bereits olympischen Curling? Der wichtigste Unterschied ist wohl der Besen, mit dem beim Curling Geschwindigkeit und Richtung variiert werden. Den gibt es bei uns nicht. Wenn man den Eisstock loslässt, muss alles stimmen – sowohl die Richtung als auch die Geschwindigkeit. Von zentraler Bedeutung ist bei uns auch die sogenannte Was machen Sie denn so, wenn Sie mal keinen Eisstock zur Hand haben? Wenn ich freie Zeit habe, unternehme ich viel mit meiner Familie und meinen Freunden, wobei die aber auch zumeist im Eisstockverein sind. Irgendwie dreht sich mein ganzes Leben fast nur ums Eisstockschießen. Die Fragen stellte Markus Theis. Mit elegantem Flossenschlag zum Sieg Dreimal Gold, viermal Silber und einmal Bronze: Sportsoldaten räumen beim Finswimming ab. Foto: Verband Deutscher Sporttaucher e. V. P „Wedeln“ im Wasser: Hauptgefreiter Lisa Kohnert, mehrfache Weltcup-Goldmedaillengewinnerin aus Leipzig. Foto: imago 27 - 30 cm betrie- Bronze für snowboarder Konstantin schad Feldberg. Beim Weltcup im Snowboard ist Stabsunteroffizier Konstantin Schad (Foto) in der Disziplin Snowboard Cross (SBX) auf den dritten Platz geprescht. Beim SBX starten insgesamt vier Rennfahrer nebeneinander aus einer Startbox. Schanzen, Kurven, Absätze und Senken stellen enorme Anforderungen an das fahrerische Können. Auf der in der Regel ziemlich engen Abfahrtsstrecke sind Kollisionen zwischen den Rennfahrern nicht selten. Sie tragen deshalb umfangreichen Körperschutz sowie Sturzhelme mit Kinnschutz. (vie) Daube, ein rundes Hartgummistück. Je näher man dieser auf dem Spielfeld kommt, desto mehr Punkte erhält man. Im Unterschied zum Curling als reiner Mannschaftssportart finden beim Eisstockschießen auch Einzelwettkämpfe statt. 25 - 27 cm Havanna. Beim Grand Prix im Judo auf Kuba hat Stabsgefreiter Karl-Richard Frey in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm Silber gewonnen. Hauptgefreiter Igor Wandte, wie Frey von der Sportfördergruppe Köln, hat Bronze in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm geholt. (vie) Beruf nur zweimal in der Woche trainieren. Durch die Förderung der Bundeswehr kann ich mich nun voll und ganz auf das Training konzentrieren. gefreiter Tim Willruth mit Silber über 400 Meter IM. Monoflosse und stromlinienförmige Delphintechnik ermögli- chen schnellste Fortbewegung im Wasser aus eigener Kraft: Beim Flossenschwimmen, seit 2006 vom deutschen Verband als Fin- swimming bezeichnet, können Spitzengeschwindigkeiten von über drei Metern in der Sekunde erreicht werden. Neben der einteiligen Heckflosse (ausnahmsweise auch Duoflosse) gehören ein Mittelschnorchel für die Überwasserstrecken sowie eine Maske oder Schwimmbrille zur Grundausrüstung. Die Wettkämpfe über 50 bis 1500 Meter werden gewöhnlich in der Schwimmhalle, über längere Strecken im Freigewässer ausgetragen. Die Schwimmbewegung wird dadurch erreicht, dass der Kopf die ganze Zeit im Wasser liegt und bei maximaler Armstreckung die Hände aufeinanderliegen. Faustregel der Flossenschwimmer: immer schön mit den Beinen „wedeln“. (vie) 1. Februar 2016 SozialeS / PerSonal aktuell 11 Zwischen Leben und Tod Foto: Schmidt/RedBw (4) Hauptfeldwebel Sebastian Göhring hat sich der Intensivmedizin im Bundeswehrkrankenhaus Berlin verschrieben. Intensivstation: Hier werden nur Schwerstfälle behandelt. Hauptfeldwebel Sebastian Göhring weiß, seine Patienten schweben zwischen Leben und Tod. von Angelika Finkenwirth Berlin. Wenn Hauptfeldwebel Sebastian Göhring zur Arbeit kommt, weiß er oft nicht, was ihn erwartet: Menschen mit Infektionskrankheiten, reanimierte oder frisch operierte Patienten oder solche, die einen schweren Unfall hatten. Auf der Intensivstation des Bundeswehrkrankenhauses in Berlin arbeitet er in einem Team, das aus 25 Kollegen besteht. „Das ist eine große Herausforderung, die den Beruf sehr interessant macht“, erzählt der 37-jährige Familienvater. Als Fachkraft für Anästhesie und Intensivmedizin kümmert er sich um die Grundpflege der meist Schwerkranken – wie das Waschen, Haarekämmen und Zähneputzen – aber auch um die medizinische Versorgung, die jeden Tag 24 Stunden lang geleistet werden muss: Göhring verabreicht beispielweise die ärztlich verordneten Medikamente, tauscht Infusionen, schließt die Patienten an die Überwachungsmonitore an, legt Zugänge, nimmt Blut ab und führt Laboruntersuchungen durch, bilanziert den Flüssigkeitshaushalt und assistiert bei kleineren Eingriffen. Vielfältig, komplex, herausfordernd Seine Patienten kommen von allen Stationen des Krankenhauses, neurologische Erkrankun- gen und Dialysepatienten gehören ebenso zu seiner Klientel wie Herzpatienten. Die morgendliche Visite ist dadurch besonders umfangreich, weil Ärzte verschiedener Fachrichtungen anwesend sind. Den Umgang mit dem Tod hat Göhring im Laufe der Zeit gelernt. „Das muss man auch, sonst geht man kaputt. Außerdem gibt es auch viele schöne Situationen in dem Beruf, etwa, wenn ein zuvor Schwerstkranker unsere Station wieder verlässt.“ Das sei die schönste Anerkennung seiner Arbeit, sagt Göhring. Außerdem kompensiere er sehr viel über seine Familie. Die medizinische Laufbahn von Sebastian Göhring begann bereits Ende der 90er-Jahre. Nach dem Abitur und dem Grundwehrdienst war er zunächst Fernmelder und als Unterstützungspersonal im Sanitätsbereich im Einsatz. „Das gefiel mir so gut, dass ich die Lehrgänge San-1 und San-2 gemacht habe, wozu auch ein Praktikum im Krankenhaus gehörte.“ Die Entscheidung bis heute nicht bereut Göhring zog im Jahr 2000 nach Berlin, um sich an der Krankenpflegeschule, die damals in der Julius-Leber-Kaserne untergebracht war, ausbilden zu lassen – was mit dem Einstieg in die Feldwebellaufbahn verbun- den war. Vier Jahre arbeitete er danach auf der Hals-NasenOhren-Station des Bundeswehrkrankenhauses. Göhring entschied sich, Berufssoldat zu werden und bildete sich berufsbegleitend zum Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin weiter – ein Praktikum auf der Intensivstation hatte ihn auf die Idee gebracht. Die Entscheidung bereut er bis heute nicht. Ab und an muss er auch in den Auslandseinsatz, wie etwa 2006 in den Kosovo und 2011 sowie 2015 nach Afghanistan. „Das ist das Schöne an meinem Beruf: Jeden Tag wartet eine neue Aufgabe – egal, ob im In- oder Ausland“, sagt Göhring. Arbeitsbeginn pünktlich zu Olympia Fregattenkapitän Volker Martin übernimmt den Posten des Militärattachés in Brasilien. Was ist Ihr höchstes Gut? Freiheit. Wie können Sie am besten entspannen? In der Sonne liegen. Was treibt Sie an? Mein Ehrgeiz, immer neue Dinge zu erleben und Freunde zu gewinnen. Foto: Bienert/RedBw Brasilia. Gelegenheit, sich mit der brasilianischen Lebensweise vertraut zu machen, hatte Fregattenkapitän Volker Martin bereits. Zwei Monate lang absolvierte der 55-jährige gebürtige Flensburger einen Vorbereitungslehrgang in Rio de Janeiro, eine achtmonatige Akademieausbildung schloss sich an. Pünktlich zum Start ins neue Jahr übernahm der begeisterte Sportler nun den Militärattachéposten in der Hauptstadt Brasilia. Ein Militärattaché fungiert als Berater des jeweiligen Botschafters in allen militärpolitischen Fragen. Sein Auftrag ist, sich ein Bild über die Streitkräfte sowie die Verteidigungs- und Rüstungspolitik des Gastlandes zu machen. Das Timing könnte besser nicht sein: 2016 finden in Rio die Olympischen Sommerspiele statt. Volker Martin freut sich darauf. Nicht nur wegen des sportlichen Großevents, das von Südamerika in die ganze Welt ausstrahlen wird. „Militärattaché zu sein, ist für mich eine Traumverwendung“, sagt der passionierte Gitarrenspieler. Der Marineoffizier liebt die Abwechslung und findet es spannend, sich immer wieder in einem neuen Umfeld zu bewegen. Die Liste seiner bisherigen Stationen ist lang: Unterschiedliche Verwendungen führten ihn nach Hamburg, Schleswig-Holstein und ins Rheinland, über den Großen Teich nach Amerika, nach Genf und London. Seine Familie ist in Brasilia an seiner Seite. Wenn möglich wird Volker Martin einige Wettkämpfe bei Olympia besuchen. (pau) Mit wem würden Sie gerne einen Monat lang tauschen? Mit einem Segler auf einer Weltumsegelung. Was wäre Ihre berufliche Alterative? Etwas auf dem Wasser, zum Beispiel Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes. Welche Eigenschaften schätzen Sie am meisten? Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. Was können Sie besonders gut kochen? Nudeln mit Tomatensoße speziell á la Volker. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Ich wäre gerne sprachbegabter. Wo möchten Sie am liebsten leben? An einem Ort mit viel Sonne und Wind mit gemäßigtem Klima. 12 aktuell VERMISCHTES 1. Februar 2016 Rund, gestampft, in Scheiben Liebesbote Radio Andernach Mehr Informatione n finden Sie unter www. radio-andernach.bundeswehr.de 016 04/2 Der alte Pommes Fritz Die Kartoffelpflanze kommt ursprünglich aus Südamerika. Ab dem 16. Jahrhundert fand das Nachtschattengewächs den Weg nach Europa und Deutschland. Zu Beginn versuchten viele Leute die Pflanzenteile zu essen, was zu Übelkeit und Fieber führen konnte, denn die Kartoffelpflanze selber ist giftig und mit der unteririschen Knolle konnte man zunächst wenig anfangen. Die grünen und keimenden Stellen enthalten das Gift „Solanin“. Damit die Dosis allerdings tödlich wird, müsste man etwa zehn Kilogramm rohe Kartoffeln essen. Mit dem Kartoffelbefehl im Jahr 1746 versuchte Friedrich II. von Preußen den Anbau durchzusetzen. Noch heute erinnern Erdäpfel auf dem Grab des alten Fritz daran. Besondere Bedeutung erlangten Steckrüben und Kartoffeln nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf Grund der Lebensmittelknappheit dominierten sie vielerorts die Spei- sekarten. Manche Großeltern schwärmen noch heute von der Delikatesse: Kartoffelpuffer. Ob Püree oder Pommes Frites für fast jedes Gericht eignet sich eine bestimmte Sorte am besten. Die haben verschiedene Kocheigenschaften. Sie werden durch eine Banderole an der Verpackung gekennzeichnet. Festkochende erkennt man an der grünen Banderole. Vorwiegend fest kochende haben eine rote und die mehligen eine blaue Banderole. Kartoffelbatterie sogar aus, um ein Handy aufzuladen. Auch zum Basteln wird sie gerne genommen, ob als Kartoffelkopf oder Stempel. Und mit „Ey du Kartoffel“ oder „Couch-Potatoe“ hat die Knolle eine Verwendung in der Jugendsprache gefunden – als Schimpfwort. (pah) Klassisc hes Kartoff elpüree : 1. Mehli g-koch ende Sa Pellkar lz- ode toffeln r gar koc 2. heiße hen, Kartoff Vom Kochtopf in e ln m Kartoff it einer elpresse oder -st die Jugendsprache fer zerd amprücken (für lo formba ckeres, res Pür ee müss Besonders im Vergleich Zellwän en die de mög lichst in zu Reis und Nudeln hat bleiben takt ), die Speisekartoffel in den 3. Kartoffelm asse un von Bu ter Zug letzten Jahren an Beliebttter ver abe rühren 4 . Salz, P , heit verloren. Der Verfeffer, M uskat u heiße M nd brauch hat sich seit Ende ilch od er Sahn unterz e iehen, des Zweiten Weltkrieges bis das sahnig Püree und lo mehr als halbiert. In der cker ist. Zeit des Schlankheits- Optional: We iter wahns wird ihr zum Ver- Kräuter hinzu e Gewürze oder geben. hängnis, was sie einst Bw wertig wie andere auch. Sie sahen nur nicht hübsch genug aus, wurden noch von Hand geschält und waren daher günstiger. so populär machte: Die vielen Kohlenhydrate. Heute ist die Kartoffel wahrlich Kulturgut. Im Physikunterricht wird sie als Batterie benutzt. Mit etwa 800 Äpfeln und Kartoffeln reicht der Strom einer änder/Red Mayen. Verliebte und alle, die am Valentinstag einen lieben Menschen grüßen möchten, aufgepasst: Bei Radio Andernach werden am 14. Februrar Amors Pfeile zwischen Heimat und Einsatz verschickt. Mit etwas Glück gibt es den Blumenstrauß oder einen Erlebnis-Gutschein gratis dazu. Das Einsatzradio schickt die Liebesbotschaften bei Meet&Greet von 10 bis 12 Uhr über den Äther und in der Wiederholung von 18 bis 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Dazu verlost der Truppensender zehn Blumensträuße der Firma Fleurop und einen mydays Erlebnis-Gutschein „3 Tage Du & Ich“. Einsendeschluss ist der 9. Februar. Einfach eine Email mit allen Angaben zum Empfänger, Adressaten, Grußtext und Musikwunsch senden an: radioandernach@bundeswehr. org. (dok) Berlin. Nicola ist Jahrgang 1973 und kommt aus der Lüneburger Heide. Sie gilt als unkompliziert, hat eine attraktive Farbe, ist gut in Form und eine echte Allrounderin in der Küche. Die mittelfrühe, festkochende Nicola ist gerade zur „Kartoffel des Jahres“ gekürt worden. Auch in der Bundeswehr sind die „Speisekartoffeln, geschält, vorgegart“ fester Bestandteil der Verpflegung. Ob in Linseneintopf, Erbseneintopf oder als Beilage, alleine im Jahr 2015 verbrauchte die Bundeswehr 726 Tonnen Kartoffeln. Das entspricht dem Gewicht von fast zwölf Kampfpanzern Leopard 2 A6. Dabei handelt es sich um vorwiegend fest- oder mehligkochende, hell- bis dunkelgelbe Speisekartoffeln mit einem Durchmesser von 20 bis 30 Millimetern. Um die Knolle in den Streitkräften ranken sich einige Gerüchte, besonders um die Säcke mit der Aufschrift: „Für Schweinezucht und Bundeswehr“. Klingt erst einmal abwertend. Aber im Gegensatz zu den Supermarktauslagen kam es in den Truppenküchen nur auf die inneren Werte an. Geschmacklich und qualitativ waren die Kartoffeln mindestens genauso hoch- Grafik: Pf Grafik: Bundeswehr Die Kartoffel ist eine vielseitige Nutzpflanze und für die Bundeswehr von großer Bedeutung. SUDOKU Vi el G Senden Sie die vier Lösungszahlen, lück die sich aus den farbigen Feldern ! ergeben, per E-Mail mit dem Betreff “Sudoku 04/2016” und Ihrer Postanschrift an: [email protected] Einsendeschluss: Sonntag dieser Woche Der Gewinn: Ein mobiler Bluetooth-Lautsprecher Creative D100 Lösung der Ausgabe 02/2016: 3 2 4 6 Gewonnen hat: Birgit Bergfeld Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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