Sicherer Umgang mit Großballen

Landwirtschaftliche
Sozialversicherung
Herausgeber:
Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau
Weißensteinstraße 70 -72
34131 Kassel
www.svlfg.de
Stand: 12/2013
Sicherer Umgang
mit Großballen
Sicherer Umgang mit Großballen
Schwere Unfälle mit Großballen und im Besonderen die große
Gefahr durch herabfallende Ballen geben Anlass zu nachfol­
genden Sicherheitshinweisen.
Bei Verwendung eines Hof­
laders bietet eine geschlos­
sene Kabine ausreichenden
Schutz vor herabfallenden
Großballen.
Ausrüstung der Fahrzeuge
Das sichere Arbeiten mit Großballen ist nur mit Fahrzeugen
möglich, die mit einer geeigneten Schutzeinrichtung für den
Fahrer und mit einem speziellen Arbeitswerkzeug zum Auf­
nehmen und Halten der Ballen ausgerüstet sind.
Den besten Schutz hat der
Fahrer beim Einsatz eines
Fahrzeuges mit Kabine.
Auch der im Betrieb vorhandene Ackerschlepper mit Kabine
und Frontlader ermöglicht einen sicheren Umgang mit Groß­
ballen. Unabhängig vom verwendeten Fahrzeug muss ein
Arbeitswerkzeug angebaut sein, das die Ballen sicher hält.
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Geeignet sind auch Hoflader
mit geprüften Schutzrahmen
und einem zwangsweise wir­
kenden Rückhaltesystem.
Dies sind z. B. Bügeltüren,
Klappbügelsysteme und Gurt­bügelsysteme. Eine Nach­
rüstung ist bei den meisten
Hofladern möglich.
Dieses Bild zeigt eine typische Unfallsituation. Dieser Hoflader
ist auf Grund seiner geringen Reichweite und des fehlenden
Fahrerschutzdaches nicht geeignet.
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Sicheres Fahren
Lagerung und Transport
Sicheres Fahren ist nur mit abgesenkter Last und angepasster
Geschwindigkeit möglich. Besonders bei Hofladern mit gerin­
ger Spurweite und Knicklenkung besteht erhöhte Kippgefahr.
Deshalb darf die zulässige Nutzlast auf keinen Fall überschrit­
ten werden.
Die Stapelhöhe richtet sich nach der vorhandenen Stapel- und
Entnahmetechnik. Ballenlager sind auf ebenem Untergrund
zu errichten.
Auf ausreichende Sicht in Fahrtrichtung ist zu achten.
Quaderballen sind im Verbund oder pyramidenförmig zu
stapeln.
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Im Freien sind Rundballen liegend zu lagern. Die Stapelhöhe
sollte drei Lagen nicht überschreiten.
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Stapel sind nur von oben abzubauen. Das Entnehmen der
unteren Ballen ist lebensgefährlich. Die Hubhöhe des verwen­
deten Fahrzeugs muss für die Stapelhöhe geeignet sein.
Werden Rundballen transportiert, müssen Gurte mit zwei
Ratschen verwendet werden, die die erforderlichen Vor­
spannkräfte beidseitig gewährleisten. Zu beachten ist auch,
dass Zurrösen zum Einhaken der Spanngurte von Fachleuten
angebracht werden. Hierbei dürfen die eingetragenen Fahr­
zeugmaße nicht verändert werden.
Beim Transport von Großballen mit landwirtschaftlichen An­
hängern ist die Ladung sowohl nach vorn, als auch seitlich
zuverlässig zu sichern. An der Vorderseite des Transportanhän­
gers wird dies am Besten durch eine ladungshohe Bordwand
oder Rungen erreicht. An den Längsseiten bietet sich eine
Sicherung durch Spanngurte an.
Bei Quaderballen sind pro Ballenstapel zwei Gurte erforderlich,
wobei die Spannschlösser (Ratschen) wechselseitig links und
rechts anzuordnen sind, um die erforderlichen Vorspannkräfte
gleichmäßig aufbringen zu können.
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Der Umgang mit Großballen erfordert große Sorgfalt. Für eine
Beratung speziell für Ihren Betrieb steht Ihnen der Technische
Aufsichtsdienst Ihrer landwirtschaftlichen Berufsgenossen­
schaft gern zur Verfügung.
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