Über die Aegopinella-Arten (Gastropoda, Zonitidae) aus

POLSKA
AKADEMI A
I NSTYTUT
A N N A L E S
Tom 37
NAUK
ZO O L OG I I
Z O O L O G I C I
Warszawa, 2 X I 1983
Nr 5
Adolf E i e d e l
tJber die Aegopinella- Arten ( G astropoda, Zonitidae) aus Jugoslawien,
Italien und Frankreich
[Mit 2 Tafeln und 31 Textabbildungen]
A b str a ct. Two new species of Aegopinella L i n d h o l m are described: A e. forcarti sp.n. ( = Ae.
inerm is sensu F o r c a r t 1959, non W a g n e r , 1907) from Slovenia and Southern Carinthia
and Ae. cisalpina sp.n. (== Ae. graziadei sensu F o r c a r t 1959, non B o e c k e l , 1940) from
Northern Italy. The description and figures of the genital organs of the true Ae. graziadeii
( B o e c k e l ) are given. The distribtition of another species of Aegopinella is discussed, w ith
new localities and some m orphological and taxonom ical remarks.
Die G attung Aegopinella L i n d h o l m geliort zu den taxonomisck sckwierigsten Grnppen der palaarktiscken Zonitidae. N ur drei A rten — Ae. pura, Ae.
ressmanni und Ae. graziadeii — kann m an an k an d von Sckalenmerkmalen
einwandfrei bestimmen. Die Bestimmungen der leeren Sckalen von Ae. nitidula
und Ae. minor sind nur von gewissen Gebietcn, wo keine aknlicke A rten leben,
sicker; z. B. Ae. nitidula von Nordeuropa, Ae. minor von Bulgarien, usw. Konehyologisehe Identifikation anderer Aegopinella-A rten ist praktisch iminer
unsicher und oft ganz unmoglich, m an muss sick kier unbedingt auf anatomiscken M erkmalen stiitzen. Es sei dock zu bemerken, dass auch die Bestimm ung manclier A rten (Ausnakme: Ae. minor) anliand von anatom iscken Merk­
malen — wegen V ariabilitat und Yorkommens von „untypiscken” oder anomalen Ausbildungen der Genitalorgane — oft auf grosse Sckwierigkeiten stosst.
Die Y erbreitung einzelner Aegopinella-Alton ist bisker sekr liickenkaft
bekannt. N ackstehend gebe ick die Ergebnisse meiner anatomisck-taxonomischen U ntersuckungen der Aegopinellen aus Jugoslawien und Italien sowie
neue E undorte aus Frankreick an. W eitere anatom isck beurkundete Funde,
besonders aus dem nordlicken und m ittleren Jugoslawien, Ósterreick, Norditalien und Sudfrankreick, wo die Arealen manclier A rten grenzen oder sick teilweise decken, waren sekr erwunsckt.
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A. Riedel
A. JU G O S Ł A W IE N
Aus Jugoslawien waren bis unlangst ( J a e c k e l , K le m m und M e i s e 1958)
3 Aegopinella-A rten gem eldet: Ae. pura, Ae. ressmanni und Ae. nitens sarnt
„ssp. inerm is”. Die von F o r c a r t (1959) und von m ir durchgefiihrten anatomisch-taxonomisehen Bevisionen haben 5 A rten nachgewiesen, das Vorkommen
einer sechsten A rt {Ae. nitens) ist nicht sicher, doch iiberhaupt moglich.
A e g o p in e lla p u r a (A l d e r )
Aegopinella pura (Syn.: lenticularis H e l d ) ist konchyologisch leicht erkennb ar und die M itteilungen iiber diese A rt unterliegen meistens keinem Zweifel.
Diese in Europa weit verbreitete Schnecke ist in Jugoslawien bisher wohl nur
aus Slowenien bekannt, obgleich sie wahrscbeinlich auch in N ord-und Ostkroatien, Serbien und im óstlichen Mazedonien lebt (z. B. in Bum anien bew ohnt Ae.
pura u.a. auch B anat — G r o s s u und B i e d e l 1968, in Bulgarien ist im ganzen
Lando recht haufig — B i e d e l 1975).
A e g o p in e lla r e s s m a n n i ( W e s t e r l t j n d )
Aegopinella ressmanni war in der alteren L iteratu r irrtiim lich m it Retinella
hiulca ( A l b e r s ) identifiziert und un ter diesem letzten A rtnanien w urde auch
aus Jugoslawien gemeldet ( W a g n e r 1907, 1915). E rst B o e c k e l (1940) stellte
die Selbstandigkeit dieser zwei A rten fest und F o r c a r t (1957) h a t anhand des
anatom ischen Baues nachgewiesen, dass sie verschiedener G attungen angehoren.
Die echte R. hiulca kom m t in Jugoslawien nicht vor.
Ae. ressmanni ist eine ostalpine Schnecke. Ih r Yerbreitungsgebiet erstreckt
sich von Ober- und Kiederbayern ( S e i d l jun. 1974), von den osterreicliischen
Landcn Tirol (nur ein isolierter F u n d o rt bekannt), Salzburg und K arnten
( K le m m 1974, K arte 75) und dem nordost-italienischon Provinz Udine bis
Sudwest-Ungarn ( P i n t e r , B i c h n o v s z k y und S z i g e t h y 1979, K arte 138).
F o r c a r t s (.1959: 31) Angabe, dass sie bis den ,,Yorgebirgen des B alkans” reicht
(d.h. bis Nordbulgarien), berulit auf einem M issverstandnis; B o e c k e l (1940)
m eldet nam lich diese A rt aus der Umgebung von „G orz” (Gorizia) und aus
K roatien im „Yorgebirge der B a lk a n h a lb in s e l” (!). — F o r c a r t (1959) gibt
Sevnica a.d. Sava in Slowenien als das siidlichste Yorkommen von Ae. ressmanni
in Jugoslawien an. W a g n e r (1907, 1915) erw ahnt sie von K rain und K roatien,
ohne die genauen F undorte zu nennen. In der Sammlung von A. J. W a g n e r
(I. Z. PAN-W arszawa) befinden sich die Schalen von Ae. ressmanni aus folgenden F undorten in K roatien: K arlovac, Svarca und Dobovac bei K arlovac,
T rstenjak (genaue Lokalisation dieser O rtschaft ist m ir nicht bek an n t; = ?
Trstenik ca 8 km NE von K lana, 17 km K von Bijeka?). Neue Funde in Slowe­
nien: Gornia Badgona, August 1976 F. Y e l k o v r i i leg.; P tu i SE von Maribor,
14.04.1971 W. F a u e r leg.
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t)b e r die Aegopinella-A rten
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Auch Ae. ressmanni kann m an konchyologisch recht leicht bestim m en,
dank dem charakteristischen gitterartigen Mikrorelief ihrer Schale (Chagrinierung), dem engen ISTabel und den verhaltnismassig hohen Umgangen. Die
A ufnahm en der Scliale gab B o e c k e l (1940, Taf. 1 Abb. 2) und F o r c a r t (1959,
Taf. 4 Abb. 12), Genitalorgane — siehe W a g n e r (1915: 446, Taf. 7 Abb. 58
— sub Aegopina Mulca), R i e d e l (1957, Abb. 2) und F o r c a r t (1959: 29, Abb. 12
und 13). Ich untersuchte anatom isch Exem plare von Bayern, Ósterreich,
A'O-Italien, Slowenien und SW-TTngarn und habe festgestellt, dass die Geni­
talorgane dieser A rt wenig yariabel sind, besonders h at der Penis stets dieselbe
charakteristische Form (auf der Abb. 1 wird der Penis eines Exem plars von
Goraja Radgona dargestellt).
Abb. 1. Aegopinella ressmanni von Gornja Radgona, m annlicbe Ausfiihrgange. Abb. 2. A e
minor von Titovo TJżice, Genitalorgane.
A e g o p in e lla n ite n s (M i c i i a u d )
Aegopinella nitens gait ais eine in ganz Jugoslawien verbreitete A rt, wobei
im Suden die „typischo F o rm ” durch „Ae. nitens inerm is” ersetzt sein sollte
( J a e c k e l , K le]\i]vi und M e i s e 1958). Die Yerbreitungsangaben stiitzten sich
aber an konchyologisch bestim m ten M aterialien und die Schale von Ae. nitens
ist von den Schalen einiger anderen A rten — Ae. epipedostoma epipedostoma
( F a g o t ) , Ae. epipedostoma iuncta I I u d e c , Ae. cisalpina sp. n., Ae. minor ( S t a ­
b i l e ) , Ae. forcarti sp. n. und Ae. nitidula ( D r a p a r n a t t d ) — kaum oder gar
nicht unterscheidbar. Diese A rten unterscheiden sich im Grundsatz nur im Bau
der Genitalorganen. Z. B. W a g n e r (1915, Taf. 7 Abb. 59) zeichnet u n ter dem
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A. R iedel
N am en Aeg opina nitens die Genitalien einer Aegopinella epipedostoma iuncta
von „K ro n stad t” (Brasov in Rum anien); sein umfangreiches Schalenm aterial
aus Jugoslawien (hauptsachlich K roatien) ist dagegen praktiscli unbestim m bar.
Man muss betonen, dass bis lieute k e in s ic h e r e r , anatom isch gepriifter
F u n d v o n Ae. nitens in J u g o s l a w ie n b e k a n n t is t, obwohl das Vorkommen
dieser hauptsachlich alpinen A rt besonders in Slowenien gar nicht ausgeschlossen
ist. U nter dem Karnen „nitens” w aren dagegen aus Jugoslawien drei andere Aego­
pinella- A rten gem eldet: Ae. minor, Ae. forcarti sp. n. und Ae. epipedostoma (?).
A e g o p in e lla m in o r (S t a b i l e )
W a g n e r (1907) beschrieb seine H yalina nitens inermis aus K ordalbanien,
Montenegro, Herzegowina und Bosnien, F o r c a r t (1959) h a t den Lectotypus
von Cirova pećina im W est D urm itor (Montenegro) gewahlt. F o r c a r t identifizierte aber m it „inerm is” — m it U nrecht — eine Aegopinella vom Yellachtal
(Kordfuss von K araw anken in K arnten), die er anatom isch u n tersucht und dcrer
artliche Besonderheit von Ae. nitens etc. restlos bewiesen h at.
A nhand der WAGNERSchen Originalexemplaren (Sclialen), die ich 1977
im N aturhistorischen Museum in Wien untersuchte, des m ir voliegcnden Schalenm aterials von vcrschiedenen Gegenden aus dem „O riginalareal von inerm is”
und der anatom isch untersuchten Populationen aus Montenegro, SO-Bosnien
und W-Serbien (Abb. 2) stellte ich fest, dass H yalina nitens inermis A. J . W a g ­
n e r , 1907 m it Aegopinella minor ( S t a b i l e , 1864) identisch und synonym ist. Aegopinella inermis sensu F o r c a r t 1959 ist dagegen eine andere A rt, die ich, ihrem
E ntdecker zu Ehren, Aegopinella for carti sp. n. benenne (cf. R i e d e l 1980:65).
Aegopinella minor wurde erst 1957 von F o r c a r t und von R i e d e l fiir
eine „gute A rt” anerkannt. Es ist eine warmeliebende Schnecke pontischer
H erkunft. W eit verbreitet (vom westlichen Oiskaukasien und K rim liickenhaft
bis den piemontesischen und franzosischen Alpen, isoliert auch in K atalonien),
lebt oft in m ehr trockenen, warmeren Biotopen und Gebieten als die anderen
Aegopinella-A rten. Das siidlichste, anatom isch geprtifte Vorkommen auf der
Balkanhalbinsel: Olymp-Geb. in Griechenland, Ag. Dionisios, 10.09.1973
H . P i e p e r leg. Aus Serbien wurde sie von R i e d e l (1966) ohne naheren Angabcn
erw ahnt. Die anatom isch bestim m ten Exem plare aus Jugoslaw ien stam m en
von Titovo IJzice in Serbien und vom Berg Trebevic bci Sarajevo in Bosnien,
Ju li 1959 A. R i e d e l leg., sowie vom Tal unterhalb Zmijinica im Bjelasica-Geb.,
Montenegro, Juli 1976 F . V e l k o v r h leg. — Ae. minor scheint in Siidbosnien,
Herzegowina, Montenegro, sicher auch im nordostlichen Mazedonien (weil im
ganzen Bulgarien gemein! — R i e d e l 1975) recht weit verbreitet doch nicht
haufig zu sein. Auf dieser A rt beziehen sich wahrscheinlich auch viele — aber
wohl nicht alle — Angaben liber das Vorkommen von H yalina nitens in Serbien
( P a v l o v i c 1912) (die Belegexcmplare sah ich 1959 im V atnrhistorischen Museum
zu Beograd). Aus nordlichem Jugoslawien ist vorlaufig nicht bekannt.
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tlb e r die Aegopinella-A rten
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A eg o p in ella fo r c a r ti sp.n.
Aegopinella inermis (W agner) sensu F o r c a r t 1959: 17, Fig. 2 (Genitalorgane) und Taf. 2
Fig. 2 (Schale); aus Karnten (Karawanken).
N o n Ily a lin a nitens inerm is A. [J.] W a g n e r , 1907: 113, aus Nordalbanien, Montenegro,
Herzegowina und Bosnien. Synonym m it Aegopinella minor ( S t a b i l e , 1864).
L o c u s t y p i c u s . Slowenien: K ostanjevica, „Krakovski g o zd ” — sumpfiger EichenW cissbuchen-W ald m it Haselnussstrauclier.
M a t e r ia l. Slowenien: 1. Vom Locus typicus, 23. 05. 1976 A. R i e d e l leg. — 5 + 1
juv. Exem p. in Alkohol und 1 juv. Schale; 2. K ostanjevica, bei der Hohle Kostanjeviska
jam a, vielartiger Laubwald mit Kalkfelsen, 23. 05. 1976 A. R i e d e l leg. — 1 + 3 semiad.
Exem p. in Alkohol; 3. Berg Gospodicna im Gorjanci-Gebirge (ESE von N ove Mesto), 900 m,
Mai 1974 F. V e l k o v r i i leg. — 1 Exem p. in Alkohol; 4. und 5. Berg Slivnica bei Cerknica,
im W ald, 1000 und 1100 m, Juni 1971 F. V e l k o v r i i leg. — 2 + 3 juv. Exem p. in Alkohol;
6. Pianina N NE von Postojna, bei der Hohle Planinska jama, Juni 1970, April 1971 und
Juni 1976 F. V e l k o v r h leg. — 10 + 3 juv. Exem p. in Alkohol und 30 Schalen; 7. Mackovica
bei Laze (NNE von Pianina) ca 10 km N N E von Postojna, bei der Hohle, April 1977 F. V e l ­
k o v r h leg. — 3 + 3 semiad Exemp. in Alkohol und 1 Schale; 8. Berg Vremscica SE von
Senożece, 900 m, siidl. Hang. (SW -Slovenija), Juni 1977 F. V e l k o v r h leg. — 1 + 1 juv.
Exem p. in Alkohol und 7 Schalen; 9. Berg Ljubljanski vrh bei Vrhnika ca 20 km SW von
Ljubljana, Juni 1977 F. V e l k o v r h leg. — 5 Exem p. in Alkohol und 5 Schalen. Anatom isch
untersucht waren Exemplare von alien oben erwalintnen Fundorten. H olotypus (ein seziertes
Exemplar, Schale unbeschadigt) wird im I.Z. PAN-W arszawa aufbewahrt, Paratypen
befinden sich im I. Z. PAN und in der Sammlung V e l k o v r h (Ljubljana). Als ein Paratypus
gilt auch das von F o r c a r t (1959) als Ae. inermis beschriebene und abgebildete Exemplar
vom Vellachtal in den Karawanken (Mus. Basel 5870-a).
tlberdies, m it Fragezeicken, zahle ich zu dieser Art die leeren Schalen von Postojna
und Loz in Siidslowenien sowie von Ika bei Opatija in Istrien (Kroatien) und von Cres auf
der Insel Cres.
Die S c h a le (Taf. I Abb. 4-6) ist starli niedergedriickt, von jener bei Ae.
minor praktisch nicht unterscheidbar, durchschnittlich aber grosser, manekmal
m it rótlicherer Farbung. B reite bis 11 mm, doch schon bei den Sclinecken m it
einer 8 mm breiten Schale sind die Genitalien g ut entwickclt. N ur u nter den
bei K ostanjeviska jam a gesammelten Schnecken ist das oinzige geschlechtsreife
Exem plar 12,5 mm breit und h a t auch die Genitalien grosser als gewohnlich
(Abb. 9); ein uberwachsenes Stuck? — Masse des H olotyjm s: Breite 9 mm, Hohe
bei senkrechter Achsenlage 4,8 mm, bei geneigter 3,8 m m ; 45/ 8 Umgange.
G e n i t a l o r g a n e (Abb. 3-9) sehr charakteristisch gebaut, sie wurden von
F o r c a r t (1959, sub Ae. inermis) genau beschrieben. Es sei noch nur folgendes
zu bem erken: Proxim aler Penisabschnitt ist mehr oder weniger gebogen;
seine proximale H alfte meistens dicker als die distale, diinnwanding, so dass
ihre In n en stru k tu r oft durchscheint, die distale dickwandig, undurchsichtig,
von einer uarken Bindegowebe ganz bewachsen. Die In n en stru k tu r des proximalen Penisabsclinittes bestelit aus dichten, unregelmassig meandrischen
Faltchen und Binnen und einem grossen, sehr gefalteten, komplizierten Lapp e n ; im distalen Ende des proxim alen Penisabschnittes befinden sich die Langsfalten und das Lumen ist meistens hakenfdrmig gebogen ( F o r c a r t 1959,
3
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A. K iedel
Abb. 3 -6 . Aegopinella forcarli sp.n.: 3 und 4 — Genitalorgane und Ponis (starker vergr.)
des H olotypus, a — Einm iindung des Yas deferens, schem atiscb (viel starker vergr.); 5 —
P en is bei einem Paratypus vom Locus typicus; 6 — Genitalorgane bei einem Paratypus
vom Berg Slivnica.
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tlber die Aegopinella-Arten
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1 mm
Abb. 7-9. Aegopinella forcarti sp.n.: 7 und 8 — Genitalorgane bei zwei Paratypen von P iani­
na, m it normal entwickeltem Penis (7) und m it vcrdicktem und yerkurztem distalem Penisabsclm itt (8); 9 — Genitalorgane eines iibenvacbsenen (?) Exemplars von K ostanjevica.
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A. E iedel
Abb. 2). Ich konnte dagegen die Beobaclitung von F o e c a r t , dass das Lumen
des distalen Penisabschnittes eng gewunden ist, nicbt bestatigen. Der Yerlauf
des distalen Penisabschnittes ist nicht immer solcher, wie es von F o e c a r t
besclirieben wurde (vergl. die Abbildungen).
Besonders charakteristiseh — in typischen Fallen — ist fur Ae. forcarti
sp. n. der sehr diinne distale Penisabschnitt, der im seinen proxim alen Teil diinner als Yas deferens (!) ist. Yas deferens m iindet im distalen Penisabschnitt
m ittels einer durchbohrten Innenpapille (Abb. 4a), ausserlich dagegen ist die
Grenze zwischen dieser zwei Gangen kaum bem erkbar. Yagina kurz und dick,
deutlich dicker als der recht lange Eileiter. Receptaculum seminis kurz gestielt.
In der Population von Pianina bei Postojna fand ich eine „untypische”
Ausbildung des Penis. Sein distaler Penisabschnitt ist nam entlich stark verdickt
und verktirzt (Abb. 8). U nter den 10 sezierten Tieren (alle gesammclt im Juni
1976) w ar der Penis bei 5 tvpisch (Abb. 7) und bei 5 untypisch ausgebildet.
Solche anomale Ausbildungen der mannlichen Ausfuhrgangen sind auch bei
m anchen anderen Aegopinella-Arten bekannt.
Ae. forcarti sp. n. scheint m it Ae. minor am nachsten verw andt zu sein,
unterscheidet sich aber von dieser Schnecko anatom isch sehr deutlich. Bei Ae.
forcarti sp. n. ist nam lich dor proxim ale Penisabschnitt viel grosser (langer
\A
Abb. 10. Die bekannte Verbreitung von Aegopinella forcarti sp.n.
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tlb e r die Aegopinella-Arten
243
und dicker), distale dunner ais bei Ae. minor. Uberdies ist bei Ae. minor der
Eileiter langer, die Vagina kanni dicker ais der Eileiter, Truncus receptaculi
langer und dunner. Es gibt auch bei Ae. minor keine Innenpapille zwischen
dem Vas deferens und dem Penis.
V e r b r o itu n g (Abb. 10). Ae. forcarti sp. n. ist nur von Slowenien und von
K araw anken in Sudost-K arnten (Ósterreicb) m it Sicherheit bekannt, wahrscheinlich bewohnt auch Istrien und die Insel Cres; stellenweise auch in anderen
Gebieten Kordkroatiens z u erw arten.
A e g o p in e lla e p ip e d o s to m a ( F a g o t ) ?
Von Dvor bei Żużemberk in Sudslowenien liegen m ir die Aegopinellen vor
(23. 05.1976 A. B iedel leg., 5 w urden anatom isch untersucht), die ich m it Fragezeichen nur zu Ae. epipedostoma zahlen kann. Die Schale (Taf. I Abb. 7-9) ist
gross, bis 12,5 mm breit, m it einem vor der Miindung stark erw eiterten letzten
Umgang, von den Schalen der grossen Ae. nitens und der Ae. eisalpina sp. n.
ununterscheidbar. In der Bau der Genitalorgane (Abb. 11-15) erinnert diese
Population am meisten an Ae. epipedostoma (vergleiche z. B. Abb. 14 m it Fouc a r t 1959 Abb. 5), die auch eine Schale vom nitens-Typus besitzt; gleichzeitig
aber weist in manchen Merkmalen (z. B. in Verhaltnissen V agina-E ileitcrTruncus receptaculi) einen U bergangscharakter zwischen Ae. epipedostoma
und Ae. eisalpina auf. Proxim aler Penisabschnitt ahnelt etwras in G estalt diesem
Organ bei Ae. ressmanni. Distaler Penisabschnitt ist kiirzcr als bei Ae. eisalpina,
nicht deutlich U-formig, im seinen distalen Teil, in der Gegend wo der Penisretra k to r haftet, charakteristischerweise erw eitert (bei Ae. eisalpina inseriert
der B etraktor m ehr distalw arts, wo der Gang wieder verjiingt is t); solche Erweiterung war bei Ae. epipedostoma zwar fast nim m er beobaclitet, m an muss aber
betonen, dass die Genitalien dieser A rt sehr variabel sind. Proxim aler Toil
des distalen Penisabschnittes (oder distaler Teil des proxim alen — die Greuze
ist hier ganz undeutlich) ist innerlialb der starken Aussenhiillen gewunden,
was aber ohne spezielle P raparierung kaum sichtbar ist. Vas deferens, m it Ausnahm e beider Enden, ungewóhnlich dick.
Es ist notwendig noch andere Populationen dieser Schnecke aus Jugoslawien anatomisch zu untersuchen um die V ariabilitatsbreite der Genitalien und
der Schale zu bestim m en und die systematische Stellung m it Sicherheit festzustellon. Mir schoint, dass die meisten grossen, m ^ s -a h n lic h e n Aegopinellen
aus Xord- und N ordwest-K roatien (Medvednica-Geb., Kapela-Geb.) eben
dieser A rt angehoren (die grossten Schalen kenne ich vom Berg K apela; sie
erreichen eine Breite bis 14 mm und sind in der Form sehr veranderlich — siehe
Taf. I Abb. 10-12 und 13-15). Moglicherweise stellen sie eine besondere U n terart
von Ae. epipedostoma.
Ae. epipedostoma bewohnt ais Kominatu n te ra rt die franzosischen Pyraneen
sam t nordliehem Vorgebirge, als Ae. epipedostoma iuncta H u d ec — Vorgebirge
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A. R iedel
Abb. 11-15. Aegopinella epipedostoma (?) vou D vor bei Żuzemberk, Genitalorgane bei drei
Exemplaren (11 und 12 — Exem p. 1, 13 — Exem p. 2, 14 und 15 — Exem p. 3).
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tib e r die Aegopinella-A rtcn
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der Sudeten und fast den ganzen K arpatenbogen in Polen, Tschechoslowakei
und E um anien bis zum sudlichen Ende der O stkarpaten. Sie ware neu fiir
Jugoslawien, wo sie wolil ein isoliertes Areal in Gebirgen Siidsloweniens und
N ordkroatiens liatte.
B . IT A L IE N
Im K atalog der Mollusken Italiens ( A lz o n a 1971, posthum ), abgesehen von
einigen Species dubiae und nicht immer modernen N om enklatur, sind folgende
Aegopinella-A rten aufgezahlt: Ae. pura, Ae. nitens, Ae. nitidula, Ae. ressmanni
u n d Ae. graziadeii. Obwohl die Arbeiten von F o r c a r t (1957, 1959) und K i e d e l
(1957) zitiert sind, ist Ae. minor — beschrieben von Piemont! — in dem K atalog
niclit erw ahnt.
A e g o p in e lla p u r a
(A
l d e r
)
In dcm A l z o n a s K atalog aus den Gebieten „dalle Alpi al Lazio. Sardegna.
Sicilia” angegeben. F o r c a r t (1959: 14) bezweifelt das Vorkommen dieser
A rt siidlich der Alpen, K i e d e l (1970) h a t sie aber in Umbrien (M ittelitalien)
festgestellt; liber dies ist m ir ihr Vorkommen auf der Halbinsel Gargano, Apulicn
bekannt (im W ald zwischen Vieste und Foresta Um bra, 24. 07. 1976 P. S u b a i
leg.). — W ahrscheinlich selten und lokal in Italien, Angaben aus Sizilien und
Sardinien sind fraglich.
A l z o n a (1971) zahlt U ya lin ia (P olita) m ixta W e s t e r l u n d , 1886, beschrieben von
„M te Codano”, als cine Unterart zu Ae. pura. Dank der Liebenswiirdigkeit von Dr. II. W.
W a l d e n konnte ich die im Naturhistoriska Museet Gdteborg aufbewahrten Originalexemplare (wohl die Tvpen) von „m ixta" revidieren, und zwar: 1. „H y. m ixta W e s t . Mte Godeno,
Esino. A d a m i [leg. et d e t.:] H . radiatula” — 2 Exem plare; 2. Lombardia, P i n i [leg.] — 2
Exemplare. Ich habe festgestellt, dass II. m ixta W e s t e r l u n d , 1886 m it N esovitrea hammonis ( S t r o m , 1765) synonym ist.
A e g o p in e lla n itid u la
(D
r a pa r n a u d
)
Das V o rk o m m e n in I t a l i e n dieser west* und nordcuropaischen Schnecke
( A lz o n a 1971 — „Prealpi. Alpi: dalle Pennine alle Giulie”) i s t wohl u n w a h r s c h e in i ic h , weil sie schon in der Schweiz fehlt ( F o r c a r t 1959).
H yalinia nitidula var. amiatae „ P a u l u c c i ” W e s t e r l u n d , 1886 von Monte A m iata
in Toskanien, die auch A l z o n a fiir eine Unterart von Ae. nitidula hielt, ist — nach den
Originalexemplaren urteilend — eine O xychilus-Art. Die 9 Syntypen wurden 1970 von mir
im Museum Firenze untersucht. B eizettel von M. P a u l u c c i : „H . cellaria [sic!] var. A m iatae
P a u l u c c i ( W e s t e r l u n d , in litteris 25 X 85). Mte Am iata mtri 1200. — 1877 [Jahr des
Einsam m elns? — A. B .] ”. D ie grosste Schalo ist 8, 9 mm breit. Es ist w ohl eine grosse Form
(Subspecies?) von Oxychilus alliarius ( M i l l e r ) , dieselbe die G i u s t i (1969) aus CasentinoGebirge E von Firenze nachgewiesen hat.
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A . R iedel
Aegopinella ressmanni
(W e s te r lu n d )
Locus typicus (Lusnizza im Yal Canale) und gleichzeitig die westliche Yerbreitungsgrenze von Ae. ressmanni liegt in N ordost-Italien: Prov. Udine im
Landschaft Yeneto (Yenezia); die bekannten P undorte sind zwischen Alpi
Garni che und Gorizia gelegen.
A e g o p in e lla m in o r
(S t
a b il e
)
Aucli die Terra typica dieser A rt liegt in N orditalien (Piem onte; Locus
typicus, restr. F orcart 1959: Macugnana im Yal Anzasca, Prov. Novara).
Die wenigen bekannten Fundorte in Italien sind auf Piem ont beschrankt (F or ­
cart 1959). Es ist moglich, dass sich zu dieser A rt die Angaben von P o llo n er a
(1885) iiber das Yorkommen von H yalinia nitidula D r a p ., H. dutaillyana
M a b il l e und H. piniana P o l l o n e r a in Piem ont beziehen.
Ncue Funde in der Prov. Aosta (Piemont), 5. und 6. 07.1977 W. H . N e u t e boom leg. (coll. N e u t e b o o m ): Castel, 1500 m (anatomisch gepriift); Yilleneuve,
650 m und Mollere, Yal Savaranche, SW von Aosta, sowie P o n t St. M artinLillianes, 500 m und Gaby, 760 m in Y. di Gressoney — nur die Sclialen.
A e g o p in e lla n ite n s
(M
ic h a u d
)
Die alteren L iteraturangaben sind — gleich wie aus anderen Landern —
unverw endbar, die neueron feblen; auch B o e c k e l (1940), der als erster die norditalienischen Aegopinellen revidierte, stiitzte sich nur an Schalenmaterial und
die konchyologischen Merkmalo sind hier ganz unzuverlassig.
D er m om entan einzige sichere, anatom isch bcurkundete F u n d o rt in Italien :
Colognola ai Colli ca 15 km E von Yerona, im Haselgebusch, 25. 06. 1970
A. R ie d e l leg.
Die Schnecken vom diesen O rt (Taf. I I Abb. 16-18 und 19-21) sind gross:
Schalenbreite bis fast 14 mm, bei anatom isch untersuchten Exem plaren 10,511,5 mm (vergl. Schalenmasse in F orcart 1959: 10). Schalenoberflachc m it
schwachen, undeutlichen Spirallinien, keine G itterung oder K ornelung vorhanden. Genitalien bei dieser Population (Abb. 16-18) zeichnen sich durcli dem
stammigen, dicken Penis aus, der in der M itte durch den R and einer starken,
gliinzenden, den distalen Penisteil umgebenden Scheide nur schwacli eingeschntirt ist. Eileiter recht lang und in seinem proxim alen A bschnitt verlialtnismassig sehr dick.
Ae. nitens lebt in Italien wahrscheinlich nur im Nor den, in den Alpcn.
Sie w ar zwar mehrmals auch von Sizilien (u.a. als nitens sicula B e m o it ) und
Sardinien nachgewiesen, ich kenne aber bisher iiberhaupt keine AegopinellaA rt von diesen Inseln und das Yorkommen der alpinen Ae. nitens ist dort
vollig ausgeschlossen. Helix nitens var. sicula B e n o it , 1857 ist sicker cine
Oxychilus-A rt.
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t)ber die Aegopinella-Arten
247
1 mm
Abb. 16-18. Aegopinella nitens von Colognola ai Colli, Genitalorgane bei zwei Exemplaren
(17 und 18 — bei demselben Exem p., von verschiedenen Seiten gezeigt).
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248
A. Ricdcl
Aegopinella graziadeii
( B o e c k e l , 1940)
Betinella graziadei B o e c k e l , 1940: 19, Taf. 1 Fig. 7 (Schale).
Betinella {Aegopinella) graziadeii: A l z o n a 1971: 123; gerecbtfertigte Em endation.
N on
Aegopinella graziadei
sen su F orcart
1959 = Aegopinella cisalpina
s p .n . ( s ie lie u n t e n ) .
M a t e r ia l. Monti Lessini: Bosco-Cliiesanuova 20 km N von Yerona, ca 1100 m ii.M.,
m it Brombeeren und Brennesseln bewacbsenes Geroll — einige Schalen und 1 Exemp.
in Alkohol, und Erbezzo 25 km N von Verona, ca 1100 m, Buchen-Ficlitenw ald mit tippigem
Unterwuchs — zaklreiehe Sclialen und Alkokolexem plare, 26. 06. 1970 A. E i e d e l leg.
Bberdies leere typiscbe Scbalen von Dosso Negro S von Rovereto, ca 600 m, und Zugna
torta (auch S von R overeto?), 1300 m, 1917 T r o l l leg. (coll. A. J. W a g n e r , I.Z.PAN).
Die S c h a le (Taf. I I Abb. 22-24) dieser Aegopinella ist reclit charakteristisch
und leicbt erkennbar: die Umgange nebmen langsam und regelmassig zu, der
letzte ist vor der Miindung weniger als gewohnlich bei Aegopinellen erw eitert;
Nabel sehr weit, fast schusselformig, a lie Umgange zeigcnd (mebr perspektiviseh
als bei den anderen Aegopinella-Alton), die ganze U nterseite der Schale ist oft
nabelwarts seicht-schiisselformig eingesenkt; Oberseite der Schale m it sehr
feinem doch gut siehtbarem (mindestens stollcnweise), regelmassigem gitterartigem Mikrorelief. Die Originalbeschreibung von B o e c k e l ist ganz zutreffend.
Mein M aterial stim m t m it dieser Beschreibung und m it Fotoaufnahm en des
H olotypus vollig iiberein.
Anatomisch untersuchte ich C Exem plare.
G e n it a lo r g a n o (Abb. 19-23) wenig charakteristisch. Sio erinnern im
mannlichen Teil wohl am meisten an jene bei Ae. epipedostoma ( F a g o t ) , besonders bei den Exem plaren, die F o r c a r t (1959, Abb. 3-5) abgebildet hat. Proximaler Teil des distalen Penisabschnittes ist namlich — ahnlich wie bei Ae.
epipedostoma — stark gcwunden und m it dem distalen Teil des proximalen Penis­
abschnittes so verwachsen, dass oft erst nach Zerreissen und Entfernen der
kraftigen Membranen die eigentlichen Yerlialtnisse sichtbar sind (siche Abb. 21
und 22). Proxim aler Penisabschnitt meistens recht schlank, im Innern befindet
sich ein grosser, gewundener und gefalteter Lappen. Yas deferons m iindet in
den Penis (nach F o r c a r t : in den Epiphallus) m ittels oiner Innenpapille.
E in gutes Untersclieidungsmerkmal findet m an nu r in den weiblichen
Ausfiihrgangen, und zw ar: Bei Ae. graziadeii ist der Truncus receptaculi kurz
und ganz diinn, viel diinner als die Yagina und als der Eileiter, die ungefalir
gleich dick sind; dagegen bei Ae. epipedostoma ist er meistens langer und an
seiner Basis in der Eegel sehr dick, viel dicker als der E ileiter und bildet oft
m it dem ebenfalls verdickten distalen Teil der Vagina cine morphologisclie
E inheit (eine dickwandige Anschwellung) — siehe Abb. 31, F o r c a r t 1959:
20, Abb. 3a und H udec 1964: 122, Abb. 2, 5, 15, 17.
Man soil jedoch bem erken: es ist leichter Ae. graziadeii nach den Schalenm erkm alen als nach den Genitalmerknialen zu erkennen!
V e r b r e it u n g . Ae. graziadeii ist wahrscheinlich eine eng verbreitete
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ttber die Aegopinella-Arten
249
20
1 mm
22
23
Abb. 19-23. Aegopinella graziadeii von Erbezzo (19-22) uud von Bosco Cbiesanuova (23):
19 und 20 — Grcnitalorgane und Penis (von einer anderen Seite gezeigt) desselben Exemplars;
21 und 22 — P enis eines anderen Exemplars in natiirlicher Lage (21) und nach Entfernung
der Hiillen und Ausstrecken des distalen A bscbnittes (22); 23 — w eibliclie Ausfiihrgange
(Receptaculum seminis m it frischem Spermaballen).
siidalpine Art,. Bis je tz t wurde sie nur aus den Trienter-Yicentinisclien Alpen
(zwisclien Yal Sugana und den siidlichen H angen von Monti Lessini) sicher
naeligewiesen. Das Yorkommen bei Modena in der Em ilia (B oeckel 1940) ist
etwas zweifelhaft und jedenfalls bedarf einer Aachpriifung.
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A. Riedel
250
Aegopinella cisalpina
sp . n .
Betinella nitens: B o e c k e l 1 94 0: 17 (partim, Formen 2 - 4 ? ) .
Aegopinella grasiadei ( B o e c k e l ) sensu F o r c a r t 1959: 26, Fig. 10 (G-enitalien) und Taf. 4
Fig. 10 (Schale); es ist dagegen nicht ausgeschlossen, dass Fig. 11 auf der Taf. 4 eine
Schale der echten Ae. graziadeii darstellt (breiter Nabel!).
N o n Aegopinella nitens (M i c h a u d , 1831) n e c Aegopinella graziadeii ( B o e c k e l , 1940).
L o c u s t y p ic u s . N ord-Italien: Monselice SSW von Padova, ostl. Hang von Monte
Ricco (Colli Euganei) w est! der Stadt, B obinia-Hain m it iippigen Schlingpflanzen, in der
Streu.
M a t e r ia l. 1. Vom Locus typicus, 21. 06. 1970 A. R i e d e l leg. — 10 Schalen und 6
Exem p. in Alkobol; 2. Monselice, Monte „La R occa” oberbalb der Stadt, feucbtes Geroll,
21 .0 6 . 1970 A. R i e d e l leg. — 76 Schalen und 18 Exem p. in Alkohol (m eistens unausgewachsen ); 3. Bellori 15 km N von Verona, Laubwald, Felsen und Geroll, 500-600 (?) m ii.M., 26. 06.
1970 A. R i e d e l leg. — 26 Schalen und 4 Exem p. in Alkobol. H olotypus (ein anatom iscb untersucbtes Exemplar, Schale unbeschadigt) und die Paratypen werden im I.Z.PAN-W arszawa
aufbewahrt. Als einen Paratypus betracbte icb aucb das von F o r c a r t (1959 Abb. 10 u n d Taf.
4 Abb. 10) als Ae. graziadei abgebildete Exem plar (Mus. Basel 5808-a).
(1959) identifizierte irrtiim lich die „Form en 2 - 4 ” von Betinella
nitens sensu B o e c k e l m it Aegopinella graziadeii ( B o e c k e l ) und h a t u n ter
deni letzten DTamen aucli die G-enitalorgane dieser Schnecke beselirieben und
abgebildet. In W irklichkeit handelt es sich um eine besondero, von Ae. graziadeii
sowohl anatom isch wie auch konchyologisch lcieht unterscheidbare A rt, die
in denselben Gegenden vorkom m t. B o e c k e l (1940: 20) schrieb namlicli iiber
Ae. graziadeii: „Mit R. nitens [also wahrscheinlich m it Ae. cisalpina sp.n. —
A. R .] scheint sie zusammenzulcben. Jedenfalls erhielt ich sie meist m it ihr
zusam m en”. Das erk lart die Tatsache, w arum konnte F o r c a r t von Y a l di
Centa boi Caldonazzo (Locus typicus von Ae. graziadeii) eine andere A il, Ae.
cisalpina sp.n., haben und sezieren, entschuldigt auch den FoRCARTsehen
Irrtu m .
S c h a le (Taf. I I Abb. 25-27) sehr wenig charakteristisch, von einer grosscn
Ae. nitens (z.B. von den Exem plaren aus Colognola ai Colli — sielie oben),
von Ae. epipedostoma sowie von der Ae. RKeRS-ahnlichen Form aus KordJugoslawien praktisch ununterscheidbar. Unausgewachscne Schalen auch
von Ae. minor und Ae. forcarti kaum unterscheidbar. Yon Ae. graziadeii dage­
gen deutlich verschiedcn.
Gross, Schalenbreite bis 15,5 mm, bei geschlechtsreifen Stucken in der
Kegel iiber 10 mm, Zahl der Umgange 46/ s—51/s. Gewinde verschiedcn stark
gewolbt. Umgange schnell zunehmend, der letzte breit, im letzten Yiertel
stark verbreitert, abgeflacht und stark absteigend, Mundung schicf gestellt,
viel breiter als hoch. Kabel breit trichterfdrm ig, nicht ganz perspektiviscli,
die innesten Umgange kaum zeigend. Auf der Oberflache der Schale treten
sehr feine doch sichtbare Spirallinien hervor, sonst aber keine K ornelung oder
G itterung.
Masse des H olotypus: Breite 12,8 mm, Hohe bei senkrechter Achsenlage
6,9 mm, bei geneigter 5,5 m m ; 5 Umgange.
F orcart
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251
U ber die Aegopinella-A rten
1mm
1mm
Abb. 24-27. Aegopinella cisalpina sp.n.: 24 und 25 — Genitalorgane und Penis (starker
vergr.) des H olotypus; 26 und 27 — Genitalorgane (mit 3 Eier) und Penis (starker vergr.)
bei einem Paratypus von Bellori.
Anatomiach untersuchte ich 7 Exem plare von 3 Fundorten.
G e n i t a l o r g a n e (Abb. 24-30). Im Gegensatz zur Schale sind die Genitalien dieser Schnecke sehr charakteristisch gebaut. Sie wurden von F o r c a r t
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252
A. Riedel
un ter dem Namen Ae. graziadei richtig beschrieben tm d abgebildet, n u r ist
der proximal© Penisabscbnitt auf der FoRCARTschen Abb. 10 scblanker und
m ehr langgestreckt als bei den von m ir sezierten Exem plaren. Bezeichnend
fiir dies© A rt ist besonders der U-formig gebogene, freie distale P enisabsehnitt
(mit dem proxim alen nicbt verwachsen!), der verhaltnism assig lang und dick
ist. — Truncus receptaculi diinn. Proxim aler Teil des Eileiters (des U terus in
der Terminologie v o n F o r c a r t ) sehr dick, viel dicker als der distale.
In dem proxim alen Penisabscbnitt befindet sich ein grosser, kom plizicrter
(zusammengefalteter) Innenlappen, die Innenw andungen dieses A bscbnittes
sind m it schwachen Langsfaltchen belegt. Innenw andungen des distalen Penisabschnittes m it einigen kraftigen Langsfalten, die dicht quergefaltet bis zerschnitten sind. Vas deferens m iindet in den diinnesten distalen Ende des Penis
(von F o r c a r t als Epiphallus benannt) m ittels einer Innenpapille, was fiber
nicht immer deutlich sichtbar ist.
Y e r b r e it n n g . Ae. cisalpina sp. n. wurde vorlaufig von m ir in Monselice
SSW von Padova und in Bellori Y von Verona, von F o r c a r t (1959) in Yal di
Centa bei Caldonazzo, Yal Sugana zw. Strigno und Bieno und in Yal di B renta
bei Ausmiindung des Torrente Cismon m it Sicherheit, d.h. anhand anatom ischer
Merkmale festgestellt. Sie bewohnt also annahernd dasselbe Gebiet wie Ae.
1mm
30
Abb. 28-30. Aegopinella, cisalpina sp.n., Paratypus von Monte „La R occa” in M onselice:
28 und 29 — P enis in natiirlicher Lage (29) und nach Ausstrecken des distalen A bschn ittes;
30 — weiblicke Ausfubrgange.
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t)b e r die Aegopinella-A iten
253
graziadeii. Ae. cisalpina sp.n. ist aber wahrscheinlieh weiter in den Siidalpen
Italiens verbreitet. Yiele Meldungen iiber Ae. niłens aus N orditalien beziehen
sieli siclier anf die nene A rt. Auch die Arealen dieser zwei, konchyologiseh ununterscheidbaren Scbnecken decken sich aber, wenigstens teilweise, in Italien,
Desto starker muss m an also betonen, dass alle zuktinftige Meldungen auf
anatom isch bestim m ten Exem plaren basiert werden sollen.
C. FRANKREICH
Die A rtenliste der in Frankreich Yorkommenden Aegopinellen ist scbon
festgelegt, die V erbreitung der einzelnen A rten ist jedoch ungenugend erforscbt.
N achstehend gebe ich fiir die 4 konchyologiseh ahnlichen Aegopinella-Aiten
neue F undorte an, von welclien die Exem plare Yon m ir anhand anatom ischer
Merkmale bestim m t wurden. Das M aterial wurde hauptsachlich von H . Chev a X iL ier in den Jah ren 196G-1971 gesamm elt und ist im Museum N ational
d ’H istoire N aturelle in Paris aufbew ahrt (manche D ubletten befinden sich
im I.Z. PAN-W arszawa). Einige Exem plare haben m ir zur Bestim m ung die
H eeren D. B o n d e l a u d u n d W. H. N e t j t e b o o m zugesandt.
A e g o p in e lla n itid u la ( D r a p a r n a u d )
Cotes-du-Nord: Mael P estiyien. Calvados: La Houblonnibre prfes Lisieux. Orne: l ’Aigle.
Seine-Maritime: Lo Trepat. Pas-de-Calais: Marquise, IFydrequent. Y al-d’Oise: St. W itz.
Seine-et-Marne: Le P in; Villeparisis; Chaloutre-la-Petite. Cote d ’Or: Magny les Villers prbs
Beaune. Jura: Col de la Savine, 993 m ; Baume-les-Messieurs, 320 m. Correze: Umgebung
von Brive.
Ae. nitidula ist in Frankreich weit verbreitet, haufig besonders im Norden.
Interessant sind ihre F undorte in den D epartainenten J u ra und Correze, die.
1 mm
Abb. 31. Aegopinella epipedostoma epipedosloma von St. M oixent-l’Ecole, Genitalorgane.,
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254
A. Eiedel
wohl schon an der siidlichen Grenze des Areals liegen. Im W esten reicht Ae.
m tidula siidlich bis Basses-Pyrenees ( F o r c a r t 1959), sie ist a u c h von verschiedenen Gegenden Spaniens bekannt. Eine subatlantische A rt.
A e g o p in e lla e p ip e d o s to m a e p ip e d o s to m a ( F a g o t )
Basses-Pyrenees: Col d ’Osquicb, 500 m; A ste, Vallee d ’Ossau, 400 m ; Betharram
& St.-Pe-de-Bigorre. Haute-Garonne: Carbonne; V alentine pres St. Gaudens. D eux-Sevres:
St. M oixent-l’Ecole (Genitalorgane — Abb. 31).
Die Schnecke bewohnt die franzósischen Pyrenaen (mit Ausnahme von
Eoussillon?) sam t nordlichem Yorgebirge (cf. E i e d e l 1970). Die nordliche
Arealgrenze ist aber unbekannt, St. M oixent-l’Ecole ist der nordlichste, von
den bekannten weit entfernte F u n d o rt in Frankreich.
A e g o p in e lla n ite n s ( M i c h a u d )
A in : H auteville, N antuy, 760 m ; Col de R icbem ont, 1060 m ; Col de la E ocbette, 1100 m.
H aute-Savoie: Hte Vallee de Giffre, 955 m.
Eine alpine A rt, in Frankreich nnr in den Savoyer Alpen festgestellt.
A e g o p in e lla m in o r ( S t a b i l e )
H autes-A lpes: Savines-le-Lac, 820 m ; Combe de M alayal, 1307 m. Savoie: Pralognan,
1450 m.
Ae. minor ist in Frankreich bisher nur von den zwei oben genannten Departam enten bekannt (cf. F o r c a r t 1959). Da sie aber in K atalonien festgestellt
wurde ( E i e d e l und V i l e l l a 1968), ist ihre Yorkommen auch in Sudfrankreich
(Provanee, Langedoc, Eoussillon) ganz mdglich.
*
*
*
Fur die mir freundbcb zur Untersucbung gestellten Materialien der Aegopinella-Arten
danke ich den Herren H. C h e v a l l i e r (Paris), W. F a u e r (Simmelsdorf, B E D ), W. M a a s s e n
(Am sterdam -Duivendrecbt), W. H. N e u t e b o o m (Heemskcrk, Niederlande), Dr. H. P i e p e r
(Scbleswig), D. R o n d e l a u d (Limoges), F . S e i d l jun. (Braunau am Inn), P . S u b a i (Aacben)
und besonders Ilerrn F. V e l k o v r h (Ljubljana).
NACHTEAG
W ahrend der Drucklegnng dieser A rbeit erliielt ich von den H erren T. E a d (Split) und A. J . d e W i n t e r (Eenkum , M ederlande) weitere AegopinellaM aterialien firr anatom ische Untersuchung und Bestimmung. Folgende Funde
sind besonders beachtenswert.
ja
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Uber die Aegopinella-Arten
255
Aegopinella minor
Jugoslawien, D alm atien: Ilóhlo Jam a na Yisokoj bei Sinj, 11. 11. 1981
T. R ad JA log. — 1 Exem plar. Erstnachweis fiir D alm atien. In der Hohle wohl
ein Zufallgast.
Aegopinella cisalpina
Italien, Prov. Treviso: 1. Yittorio Yeneto, Serravalle, Santuario S. Augusta,
220 m ; 2. Revine bei Yittorio Yeneto, B aclital im Fagus-W ald, 500 m ; 3. Santa
Maria bei Yittorio Yeneto, comune di Revine Lago, Fagus-W ald, 350 m. Prov.
Belluno: 4. Rocca ani Lago di Corlo, Yal Nevera, feuchter A lnus-W ald, 650 m ;
5. Yal Carazzagno E von Lago di Corlo, 400-550 m ; 6. beim Camping „Guiole”
zwisclien Arsie und Lago di Corlo, Fagus-W ald, 300 m. Alles: August 1981
A. J . d e W i n t e r leg.
Die Exem plare aus der Umgebung von Lago di Corlo zeichnen sich durch
einen diinneren und viel langeren ais gewohnlich distalen Penisabschnitt aus,
was an Yerhaltnisse bei Ae. minor erinncrt. Bei Ae. cisalpina sind aber die
bcidon Enden dieses Abschnittes ungefahr gleich dick (boi Ae. minor ist das
distale Ende deutlicłi dicker ais das proximale) und der Eileiter ist viel kiirzer
ais bei Ae. minor. — Bei dom sezierten Exem plar von Santuario S. Augusta
w ar der Penis anom al ausgebildet, etwas almlicli wie auf der Abb. 1 1 in F o r c a r t
1959, der P enisretraktor h aftet hier aber an einem ganz diinnen Gang („Epiphallu s” ?) weit von dem proxim alen Penisabschnitt.
L ITER A TU R
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K lem m
4
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25G
A. Riedel
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P in t ś r
In stytu t Zoologii P A N
00-679 W arszawa, W ilcza 64
STRESZCZENIE
[T ytuł: O gatunkach rodzaju Aegopinella (Gastropoda, Zonitidae) z Jugosławii,
Włoch i Francji]
P raca zawiera krytyczne omówienie gatunków rodzaju Aegopinella L i n d występujących w Jugosławii i Włoszech, ze szczególnym zwróceniem
uwagi na ich rozmieszczenie. Jako nowe gatunki opisano Aegopinella forcarti
sp. n. ( = Ae. inermis sensu F o r c a r t 1959, non A. J . W a g n e r , 1907) ze Słowenii
i południowej K aryntii oraz Aegopinella cisalpina sp. n. ( = Ae. graziadei sensu
F o r c a r t 1959, p a rtim 1
?, non B o e c k e l , 1940) z północnych Włoch. Podano pierw ­
szy opis narządów płciowych prawdziwej Ae. graziadeii ( B o e c k e l ) . P o raz
pierwszy stwierdzono na podstawie cech anatom icznych występowanie Ae.
nitens ( M ic h a u d ) we Włoszech. Dla gatunków trudno oznaczalnych i często
m ylonych podano także nowe stanowiska we Francji.
h o lm
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tjber die Aegopinella-Arten
257
PE3KDME
[3 a r jia B H e : O
BH^ax
po^a
Aegopinella ( Gastropoda , Zonitidae ) M3
l O r o c n a B ii H , H i a j m u
H OpaHI^HH]
B paSoTe co^epacuTCB kphtbhcckhh o63op bhaob po,n,a Aegopinella L in d h o lm , BCTpe-
Haiomnxca b KDrocjiaBHH h b IFrajiHH, npHHeM, oco S o e BHHMaHHe o6pam eHo Ha hx pa3Mem,eHHe. ^Ba BH^a onHcaHLi xax HOBtie. 3 t o Aegopinella forcarti sp. n . ( = Ae. iner-
mis sen su F o r c a r t 1959, n on A. J . W a g n e r , 1907) H3 Cjiobchhh h loacHoro KopHHoca h
Aegopinella cisalpina sp. n . ( = Ae. graziadei sensu F o r c a r t 1959, partim ?, non B o e c k e l ,
1940) H3 ceBepHOH HTajmn. BnepBbie onHcaHLi nojiOBLie opraHti HacToameił Ae. graziadeii
( B o e c k e l) . BnepBLie KOHCTaTHpoBaHo Ha ocHOBaHMH aHaTom hhcckhx npH3HaKOB, h to
Ae. nitens ( M ic h a u d ) BCTpenaeTCR b HxajiHH. ITpn Bimax, Tpy^HLix ^jih onpe^ejieHHH
h nacTo onpe,n,ejiBeMLix oh ih 5oh h o, npHBe.n.eHLi TaiOKe HOBtie MecToHaxoxc^eHHH H3
O paH R H H .
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258
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
A. Kiedel
TA FEL I
S c h a le n x 2 ; Aufnahm e T. P ł o d o w s k i
1-3. Aegopinella m inor vom Berg Trebevic bei Sarajevo.
4 -6 . Aegopinella forcarti sp.n., Holotypus.
7 -9. Aegopinella epipedostoma (?) von Dvor bei Żużemberk.
10-12 und 13-15. Aegopinella epipedostoma (?), zwei ganz verschiedene Exem plare
vom Berg Kapela.
TA FEL II
S c h a le n x 2 ; Aufnahm e T. P ł o d o w s k i
Abb. 16-18 und 19-21. Aegopinella nitens, zwei verscbiedene, anatom iscb untersucbto
Exem plare von Colognola ai Colb bei Yerona.
Abb. 22-24. Aegopinella graziadeii von Bosco Cbiesanuova.
Abb. 25-27. Aegopinella cisalpina sp.n., Holotypus.
Eedaktor pracy — prof. dr H. Szelęgiewicz
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TAFEL II
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