system-rätsel

SYSTEM-RÄTSEL
Was man und frau schon immer
gelöst haben wollte
Auflage 3 (2015)
© ALLE Veröffentlichungsrechte – außer dem praktischen Spielenliegen bei Andreas Hecht
-2-
Einleitung
In meiner eigenen Jugendgruppenzeit habe ich sie
das erste Mal getroffen und danach immer mal
wieder. Sie haben mich fasziniert, geärgert und
regelmäßig über lange Zeit beschäftigt. Und jedes
Mal wenn ich es geschafft hatte eins zu knacken, war
die Freude groß: System-Rätsel (zumindest heißen sie
bei uns so).
Seit mehreren Jahren nutze ich als Diakon
verschiedene System-Rätsel, um mit Kindern und
Jugendlich Spaß zu haben, aber auch um sie zu
fordern. Neben dem genauen Wahrnehmen und
dem kreativen Denken, steigert der Versuch der
Lösung auf jeden Fall (wenn der Rätselmeister1
ordentlich arbeitet) die Frustrationstoleranz ☺.
Was ist ein System-Rätsel?
Es ist ein Rätsel für Gruppen, das auf dem ersten Blick
bzw. beim ersten Hören nach einer harten Nuss und
etwas verrückt klingt, aber immer nach demselben
Lösungssystem funktioniert.
In vielen Fällen könnte spontan jemand von außen
dazu kommen und das Rätsel trotzdem richtig lösen.
Ein Rätselmeister hat etwas von einem Zauberer, der
sein Publikum mit Bewegungen, Worten, Blicken oder
bunten Geschichten so ablenkt, dass das
„Eigentliche“ nicht so schnell zu erkennen ist.
In diesem Heft wurde versucht die Rätsel kurz zu
beschreiben.
Der
Rätselmeister
muss
die
„Geschichte“ dazu selber gestalten.
1
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird die männliche Form verwendet – die weibliche ist
allerdings immer mitgedacht worden.
-3-
Man kann die meisten System-Rätsel über Jahre
immer wieder spielen, deshalb sollten sie vom
Rätselmeister nie aufgelöst werden. Auch wenn
Belohnungen oder Bestechung angeboten werden.
Da gleicht der Rätselmeister wieder dem Zauberer.
Es gibt aus meiner Sicht nur eine Situation in der sie
aufgelöst werden können/sollten. Wenn für den
Spielleiter klar wird, dass alle Teilnehmer außer einem
die Lösung des Rätsels kennen und dieser eine,
damit aufgezogen wird. Das ist eine spielethische
Entscheidung.
Einige der hier aufgeführten System-Rätsel finde ich
persönlich besser als andere, da die Lösung dem
Publikum ungesehen bzw. ungehört „mitgeteilt“ wird
und der Aha-Moment dadurch stärker wird.
Auch die Rätsel, die immer wieder spielbar sind, finde
ich reizvoller.
Mancher Leser wird das gleiche Rätsel mit anderer
Lösung oder die Lösung mit einem anderen Rätsel
kennen, das ist sicherlich regional bedingt. Und
natürlich kann der Bayer auch ein Schwabe oder der
Chinese ein Ostfriese sein. Einige Variante sind hier
schon mit aufgenommen worden.
Um den Rätselcharakter etwas zu erhalten, steht die
Auflösung in diesem Heftchen nicht direkt unter der
Beschreibung.
Und nun viel Spaß bei der Aufführung und beim
Lösen!
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Die Rätselfolge:
1.
Schwarze Magie
2.
Der Markt von Keini-Keina
3.
Der Chinese mag keinen Tee
4.
Der Spiegel
5.
Bestimmtes Zählen bis 100
6.
Der Bayer mag keine Zwillinge
7.
Einfache Arktis
8.
Das geheime Passwort
9.
Schwierige Arktis
10.
Scharwenzel
11.
9 Karten
12.
Ich gebe diesen Stift so weiter
13.
Offene Schere
14.
Ich reise nach Argentinien
15.
Ich reise nach Ostfriesland
16.
Wann kommt man in den Himmel?
17.
Kaufhaus
18.
Der Schlüssel-Würfel
19.
Telepathie
20.
Der Mond ist rund!
21.
Stühle riechen
22.
Bergüberquerung
23.
Der rote Punkt
24.
Psychiater
25.
Psychologe
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26.
Nasen-K
Kontakt
27.
Briefgeh
eheimnis
28.
Gedank
ankenlesen
29.
Drachen
hentöter
30.
Arche
e Noah
N
31.
Trivia
32.
Eine Frage
Fra
der Höflichkeit
33.
…
Varianten
34.
Kleiner
er grüner
g
Zauberer
35.
Kreuzap
apotheke
36.
Party-Ho
Hochhaus
37.
Rapunze
nzel
38.
Das ma
agische Dreieck
39.
Der Mag
agier liebt
40.
Der Sch
chul-Chor
41.
Hanness lieb
42.
Schulbe
lbesuch
43.
…
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(1)
Schwarze Magie
Der Rätselmeister bittet eine Person den Raum zu
verlassen und verspricht durch magische Kräfte
einen Gegenstand offenbaren zu können. Die
Person verlässt den Raum und die Gruppe
entscheidet
sich
für
einen
sichtbaren
Gegenstand im Raum und ruft die draußen
stehende Person wieder herein. Sie hat nun die
Aufgabe
den
bestimmten
Gegenstand
herauszufinden.
Der
Rätselmeister
zeigt
dazu
mit
einem
Zauberstab nacheinander jeweils auf einen
Gegenstand und fragt dabei immer wieder „Ist
es dieser?“.
Wer dieses Rätsel beherrscht, sagt beim richtigen
Gegenstand „Ja!“
Benötigtes Material: Zauberstab
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(2)
Der Markt von Keini-Keina
Die Gruppe sitzt so im Kreis, dass sich alle sehen
können.
Der
Rätselmeister
erzählt
vom
reichhaltigen aber für unsere Verhältnisse etwas
sonderbaren Angebot auf dem Markt von KeiniKeina. Dann sagt er: „Ich gehe auf den Markt
von Keini-Keina und kaufe mir ein Brot!“ Oder er
sagt:“Ich gehe auf den Markt von Keini-Keina
und kaufe mir einen Fernseher!“
Nun
versuchen
alle
nacheinander
etwas
einzukaufen, indem sie auf den Markt von KeiniKeina gehen. Der Rätselmeister sagt jeweils, ob
es den Gegentand auf dem Markt gibt oder
nicht.
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(3)
Der Chinese mag keinen Tee
Die Gruppe sitzt so im Kreis, dass sich alle sehen
können. Der Rätselmeister erzählt von den
intelligenten aber manchmal etwas verwirrenden
Chinesen. Dieser mag manche Dinge und
manche wiederum nicht. Dann hören die
Teilnehmenden den Satz: „Mein Chinese mag
keinen Tee aber Kaffee.“
Nun versuchen die Teilnehmenden mit diesem
Grundsatz auch Paare für den Chinesen zu
formulieren. Der Rätselmeister sagt jeweils, ob sie
passen oder nicht.
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(4)
Der Spiegel
Die Gruppe sitzt so im Kreis, dass sich alle sehen
können. In der Mitte liegt ein Spiegel.
Eine Person verlässt den Raum. Jemand aus der
Gruppe schaut intensiv in den Spiegel und drückt
seinen rechten Zeigefinder auf den Spiegel. Die
draußen stehende Person wird vom Rätselmeister
wieder
hereingerufen
Auftrag:„Schau
in
den
und
bekommt
Spiegel
und
den
finde
denjenigen, der vorhin hineingeschaut hat!“ Der
Ratende schaut in den Spiegel und kann dann
u.U.
den
Besitzer
des
Fingerabdruckes
benennen.
Wer
dieses
Rätsel
beherrscht,
geht
nach
draußen und macht es ebenso.
Benötigtes Material: einen Spiegel, die Größe spielt dabei
keine wirkliche Rolle)
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(5)
Bestimmtes Zählen bis 100
Der Rätselmeister benennt den Titel und sagt:
„Eins!“. Im Anschluss sagen die Teilnehmenden
der Reihe nach jeweils eine aufsteigende Zahl.
Jedes Mal kommentiert der Rätselmeister die
Zahl. Manchmal sagt er „Stimmt!“, dann ist der
nächste dran, aber wehe er sagt „Stimmt nicht“,
dann fängt der nächste Teilnehmende wieder
bei eins an.
Wenn jemand die Zahl 100 sagt, ist das Zählen
vorbei.
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(6)
Der Bayer mag keine Zwillinge
Die Gruppe sitzt so im Kreis, dass sich alle sehen
können. Der Rätselmeister erzählt von den
charmanten
aber
häufig
etwas
verqueren
Bayern. Dann sagt er: „Der Bayer mag keine
Zwillinge aber Geschwister.“
Nun versuchen die Teilnehmenden auch Paare
für den Bayern zu finden. Der Rätselmeister sagt
jeweils, ob sie passen oder nicht.
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(7)
Einfache Arktis
Zunächst erzählt der Rätselmeister etwas aus
dem Leben der Eskimos: Diese müssen nämlich
gelegentlich auf das Packeis hinausziehen und
ein Loch ins Eis schlagen. Dann setzen sie sich
um das Loch herum und beginnen zu angeln –
nach Fischen, die sich unter dem Eis befinden.
Nun nimmt er zwei Würfel, wirft sie
und
erzählt
den
erstaunten
Zuschauern, was er sieht: mal
mehr oder weniger Eskimos und
Eislöcher – und er kann sogar die Anzahl der
Fische benennen.
Nach einiger Zeit und immer wieder Würfeln
sehen plötzlich die ersten Zuschauer ebenfalls
die Eskimos und die Eislöcher. Nur die Fische, die
bleiben schwer zu erkennen und sind deshalb
meistens lange unsichtbar.
Benötigtes Material: Zwei normale Würfel mit Punkten
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(8)
Das geheime Passwort
Eine von Spionen bedrohte Stadt hat ein
geheimes Passwort vereinbart, das vor Einlass der
Reisenden in die Stadt abgefragt wird. Einer der
Feinde legt sich in die Nähe des Stadttores und
hört heimlich zu. Der erste Besucher wird von den
Wachen gefragt: „Acht?“ Der Besucher antwortet:
„Vier!“ Er darf einreisen. Der zweite Besucher wird
von den Wächtern „Sechzehn?“ gefragt und
antwortet korrekt: „Acht!“. Der dritte Besucher wird
„Achtundzwanzig?“ gefragt und darf mit der
Antwort „Vierzehn!“ passieren.
Die einzelnen Gruppenmitglieder übernehmen
nun die Rolle des Spions und versuchen in die
Stadt zu gelangen ohne verhaftet zu werden. Die
Rolle des Wächters wird vom Rätselmeister
übernommen.
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(9)
Schwierige Arktis
Zunächst erzählst du etwas aus dem Leben der
Eskimos: Diese ziehen gelegentlich auf das
Packeis hinaus und schlagen ein Loch ins Eis.
Dann setzen sie sich um das Loch herum und
beginnen zu angeln – nach Fischen, die sich
unter dem Eis befinden. Die Eisbären dagegen
haben sehr viel Respekt vor den Waffen der
Eskimos und vor der Tiefe der Eislöcher und
halten deswegen immer Abstand. Nun nimmst
du drei Würfel, wirfst und erzählst den erstaunten
Zuschauern, was du siehst: mal mehr oder
weniger Eskimos, Eislöcher und Eisbären – und
sogar die Anzahl der Fische
kannst du benennen.
Nach
immer
einiger
wieder
Zeit
und
Würfeln
sehen plötzlich die ersten Zuschauer ebenfalls
die Eskimos, die Eisbären und die Eislöcher. Nur
die Fische, die bleiben lange unsichtbar.
Benötigtes Material: drei normale Punkt-Würfel
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(10)
Scharwenzel
Eine Person erklärt sich bereit das Scharwenzel zu
sein.
Der
Rätselmeister
sagt
als
erstes:
„Scharwenzel hör aufs Wort und geh nicht eher
fort bis ich´s dir sagen werde und gib dem die
Hand, dem ich sie geben werde.“
Bald darauf folgt der zweite Satz: „Scharwenzel,
geh!“ Und jetzt verlässt das Scharwenzel den
Raum.
Der Rätselmeister schüttelt einer Person die Hand
und ruft die draußen stehende Person mit
folgenden Worten „Scharwenzel, komm!“ wieder
herein.
Das Scharwenzel kann nun – wenn es dieses
Rätsel
beherrscht
-
hereinkommen
und
derselben Person die Hand schütteln.
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(11)
9 Karten
Auf einem Tisch liegen
neun Karten in einem
dreireihigen Rechteck.
Eine Person verlässt den
Raum.
Die
Gruppe
entscheidet sich für eine
der Karten und ruft die
draußen
stehende
Person wieder herein.
Der Rätselmeister zeigt z.B. mit einem Zauberstab
nacheinander jeweils auf eine Karte und fragt
dabei „Ist es diese?“.
Wer dieses Rätsel beherrscht, sagt bei der
richtigen „Ja!“
Benötigtes Material: neun Spielkarten (egal von welchem Spiel)
und einen Zauberstab
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(12)
„Ich gebe diesen Stift so weiter!“
Die Gruppe sitzt so im Kreis, dass sich alle sehen
können. Der Rätselmeister hat einen normalen
Stift in der linken Hand, schlägt (symbolisch) drei
Mal auf das eigene Knie, sagt: „Ich gebe diesen
Stift so weiter!“ und reicht währenddessen den
Stift zum rechten Nachbar. Der muss nun
dasselbe versuchen. Der Rätselmeister sagt
jeweils, ob der Stift richtig weitergegeben wurde
oder nicht.
Benötigtes Material: einen normalen Stift
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(13)
Offene Schere
Die Gruppe sitzt so im Kreis, dass sich alle sehen
können. Der Rätselmeister hält eine normale
Schere in der Hand. Dann sagt er entweder „Ich
gebe diese Schere offen weiter!“ oder „Ich gebe
diese Schere geschlossen weiter!“ und reicht
währenddessen
die
Schere
zum
rechten
Nachbar. Dieser gibt die Schere auch offen oder
geschlossen weiter und sagt auch immer, wie er
sie weitergibt. Der Rätselmeister sagt dann
jeweils, ob es richtig war oder nicht.
Benötigtes Material: eine große Schwere
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(14)
Ich reise nach Argentinien
Die Gruppe sitzt so im Kreis, dass sich alle sehen
können. Der Rätselmeister erzählt von den
freundlichen aber etwas skurrilen Zöllnern an der
argentinischen Grenze. Dann sagt er z.B. „Ich
reise
nach
Argentinien
und
nehme
eine
Apfelsine mit.“ Nun versuchen alle nacheinander
mit einem Gegenstand über die Grenze zu
kommen. Der Rätselmeister übernimmt die Rolle
der Zöllner und sagt jeweils, ob es möglich ist
oder nicht.
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Ende der Leseprobe von:
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Andreas Hecht
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