Frauen in uniFormen major General Kristin lund, Hauptmann estHer niFFeneGGer und Camille BelHam FeaturinG: Gina domaniG Basel tattoo, erin Ganju, Clivia Koch, joy müller, estella Benz, elisa Bortoluzzi dubach, Gudrun sander, monika und djina irmia, Katja Hahnloser, anne Caroline skretteberg das BusinessmaGaZin FÜr ladies mit driVe no. 30 . sommer 2015 . 8. jahrgang ausgabe schweiz & deutschland schweiz CHF 15.– europa eur 11,– YES, SHE CaN! Eine Kolumne von Clivia Koch*, Fotos: Claudia Larsen Yes, she can! Ja, es war einmal eine Zeit, in den 50er-, anfangs 60er-Jahren, da beschäftigten grosse böse Unternehmen Frauen, weil sie billige Arbeitskräfte waren, guten Kaffee kochten, der Firma zu gutem Image verhalfen und, seien wir doch mal ehrlich, erst noch besser aussahen als die Männer. men schmücken ihren Verwaltungsrat mit einer Frau. Doch in den Geschäftsleitungen und unteren Chargen finden sich dann kaum Frauen. Noch befremdlicher sind die Aussagen der Verantwortlichen. Gerne betonen sie, wie „intensiv sie gesucht hätten, aber sich keine passenden Frauen finden liessen“. Dabei haben sie es einfach verpasst, geeignete Massnahmen Gaben die Frauen ihre Verlobung bekannt, wurde ihnen meist ungefragt die Kündigung gegeben. Denn sie hatten eine andere Einnahmequelle. Nun, 50 Jahre nachdem die ersten berufstätigen Frauen die Festungen der Arbeitswelt gestürmt haben, betrachten uns dieselben Firmen mit anderen Augen. 80 Prozent der Kaufentscheide über Konsumgüter werden Frauen zugeordnet. Frauen verfügen über Macht. Sie kaufen, und zwar viel. Doch gesellschaftliche Rollenbilder bremsen Frauen immer noch aus. Was sich Frau in den letzten Jahren alles aufdrücken liess, ist unglaublich. Man muss sich nur einen Abend „Germany’s next Topmodel“ gönnen. Haarverlängerungen, Highheels und notfalls Shapeware werden zum Must-Have aller ambitionierten Frauen. Hübsch, aber auf keinen Fall fordernd und unbequem sein, lautet die Devise. Zwar bildet man junge Frauen von heute dazu aus, beruflich durchzustarten. Doch gleichzeitig erwartet man von ihnen Schönheit, Fürsorglichkeit und Umsicht. So kann es nicht gelingen, den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Mädchen haben in der Schule zwar die besseren Noten, können diesen Vorsprung aber im Berufsleben schlecht für sich nutzen. Geblendet von mehr Studienabgängerinnen und einigen erfolgreichen Karrierefrauen, übersehen wir gerne, dass die Schweiz in internationalen Vergleichen eher zurückfällt als vorprescht. Wenn man in die Tiefe geht, entlarvt sich in unseren Breitengraden vieles nur als „gender political correctness“. Einzelne Unterneh- Meinung anderer. Für Männer besteht die Herausforderung darin, eine neue Reife zu entwickeln und dabei uralte Annehmlichkeiten loszulassen – zum Beispiel die Macht. Damit es gelingt, haben wir beim Verband Wirtschaftsfrauen das FemaleLeader Programm entwickelt. Es richtet sich an Unternehmen, die bei der Besetzung ihrer Führungsspitze auf Fachkompetenz und Leistungsausweise setzen, nicht auf die Mitgliedschaft im „Old Boys Club“. Wir vermitteln hochqualifizierte, erfolgreiche Kaderfrauen, die sich für die Führungs-, Geschäftsleitungs- oder Verwaltungsratsebene eignen. Damit Talente, Fähigkeiten, Erfahrungen und Energien von Frauen sichtbar werden, braucht es zielgerichtete Massnahmen und Regelungen, die auch Resultate hervorbringen: *Die Unternehmerin Clivia Koch ist die Grande Dame der Schweizer Wirtschaftsfrauen und amtet als Präsidentin des Verbandes. zu treffen, um Talente intern entsprechend zu fördern! Es wird sich erst etwas ändern, wenn wir unsere Köpfe ausmisten und mit einem neuen Geschlechterverständnis besetzen. Wenn die Potenziale von Frauen – und auch Männern – nicht länger in stereotype Rollenmuster gepresst werden. Frauen können sowohl fordernd wie auch fürsorglich sein, manchmal laut und, wenn nötig, leise. Die Welt wird umdenken, wenn die Frauen etwas ganz Wesentliches vom typisch Männlichen übernehmen: Ver- und Zutrauen zu dem, wer und wie sie sind. Die Zielstrebigkeit, Dinge, die ihnen am Herzen liegen, mit Leidenschaft durchzusetzen. Den Mut, ängste zu überwinden, und weitgehende Unabhängigkeit von der Sparring- und Coach-Partnerinnen zur Seite, welche aus eigenen Erfahrungen als Aufsichtsorgan und Geschäftsleitungsmitglied schöpfen – damit es nachhaltig gelingt! ternehmen mit massgeschneiderten und individuellen Massnahmen darin, die Unternehmenskultur für qualifizierte Frauen zu öffnen und ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen zu erreichen. talogen den Rücken und machen dank frischen und flexiblen Suchstrategien unentdeckte Talente sichtbar. Das FemaleLeader Programm bringt Unternehmen und ambitionierte Frauen diesem Ziel einen Schritt näher! Kontakt und weitergehende Informationen: Clivia Koch [email protected] www.kochpohl.ch 29
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