Schwebfliegenfauna (Diptera: Syrphidae) im Lebensraummosaik von lichtem Wald und Flachmooren am Langnauer Berg (ZH) Keywords Schwebfliegen, Syrphidae, Langnauer Berg, lichter Wald, Flachmoore, Lebensraummosaik, Blütenangebot Abstract Durch die enge Verzahnung der Lebensräume Wald, lichter Wald und Flachmoore zählt der Langnauer Berg zu den ökologisch wertvollsten Gebieten im Kanton Zürich. Um die Biodiversität zu fördern wurden dort in den letzten Jahren zu Gunsten des lichten Waldes Auflichtungen durch-geführt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Inventar der Schwebfliegen am Langnauer Berg erstellt. Es wurde untersucht, wie sich die Artenzusammensetzung der Lebensräume lichter Wald, Flachmoore sowie herkömmlich bewirtschafteter Wald unterscheidet und wie sich die Arten auf die unter-schiedlichen Lebensräume verteilen. Dabei wurde der Frage nachgegangen, ob das Lebensraummosaik zu einer höheren Artenvielfalt führt. Zusätzlich wurde analysiert, ob ein Zusammen-hang zwischen dem Blütenangebot und der Abundanz der Schwebfliegen respektive der Anzahl Arten besteht. Die Resultate wurden mit den Erstaufnahmen aus dem Jahr 2014 verglichen. Auf sechs Untersuchungsflächen (2 lichte Wälder, 2 Flachmoore, 2 Referenzwälder) wurden je sieben Begehungen zwischen Ende April und Mitte August 2015 durchgeführt. Mit Handfängen wurden während je 45 Minuten pro Fläche die Imagines der Schwebfliegen erfasst. Das Blütenangebot wurde anhand des Deckungsgrades verschiedener Gestalttypen von Blüten aus der Kraut-schicht erhoben. Insgesamt konnten 66 Arten, auf 523 Individuen verteilt, nachgewiesen werden. Die Moorflächen und lichten Wälder zeigten die höchste Artenvielfalt mit 27 und 31 (Moorflächen) respektive 28 und 27 Arten (lichte Waldflächen). Auf den Referenzflächen wurden jeweils 18 Arten erfasst. Der Vergleich der Untersuchungsflächen ergab keinen Unterschied bezüglich der Arten- und Individuenzahlen. Die Flächen unterscheiden sich aber stark in ihrer Artenzusammensetzung. Am unterschiedlichsten sind sich die Flächen Moor 1 und Referenzfläche 2 mit 9.76% Artenübereinstimmung gemäss Jaccard-Index oder 5.05% Übereinstimmung, wenn die Häufigkeit der Arten mit berücksichtigt wird (Renkonen-Index). Am ähnlichsten sind sich die beiden Referenzflächen mit 44.00% (Jaccard) respektive 65.86% (Renkonen). Anhand der Verteilung ausgewählter Arten auf die unterschiedlichen Lebensräume wurde erkannt, dass einzelne Arten spezifische Lebensräume bevorzugten. So kamen gewisse Arten nur in den lichten Wäldern und Moorflächen vor, nicht aber in den Referenzwäldern. Ein Zusammenhang zwischen dem Blütenangebot und der Schwebfliegendichte respektive der Anzahl Arten konnte nur teilweise festgestellt werden. Der Vergleich der Daten 2014 und 2015 ergab, dass 2015 mehr Arten als 2014 nachgewiesen wurden (2014: 51 Arten, 2015: 63 Arten). Für das gesamte Untersuchungsgebiet konnten bisher total 85 Arten erfasst werden. Die Jahre unterschieden sich bezüglich der Artenzusammensetzung stark und stimmten in nur 40.74% der Arten überein. Aufgrund dessen wird vermutet, dass mit wei-teren Untersuchungen noch mehr Arten gefunden werden könnten. Abschliessend lässt sich sagen, dass die enge Verzahnung der Lebensräume lichter Wald, Flachmoore und herkömmlich bewirtschafteter Wald zu einer grossen Habitatvielfalt und folglich zu einer hohen Diversität der Schwebfliegen führt. Zitiervorschlag Weder, A. (2015). Schwebfliegenfauna (Diptera: Syrphidae) im Lebens-raummosaik von lichtem Wald und Flachmooren am Langnauer Berg (ZH). Bachelorarbeit. Wädenswil: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
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