67-100 Windschutzscheibe aus- und einbauen - R/C 107 SL-Club

67-100 Windschutzscheibe aus- und einbauen
Hinweis
Die Windschutzscheibe beim Typ 107 kann mit unterschiedlichen Klebematerialien eingeklebt sein: Solbit, Betaseal oder Butyl.
Solbit: Solbit ist eine elektrothermisch ausvulkanisierende Kunstkautschukmasse mit eingelegtem Heizdraht.
Merkmale: Feste Klebemasse, eingelegter Heizdraht. Dieses Material wurde in der Serie beim Typ 107.02 bis
Mai 79 und beim Typ 107.04 bis Dezember 80 verwendet.
Betaseal: Betaseal ist eine pumpbare Polyurethan-Einkomponenten-Klebedichtungsmasse zur Herstellung
sehr fester, aber elastischer Verbindungen.
Merkmale: Dauerelastische Klebemasse, ohne Heizdraht. Dieses Material ist in der Reparaturpackung
124 670 01 93 enthalten.
Butyl: Butyl ist ein dauerelastisches Klebeprofil mit eingelegtem Heizdraht (Klebeschnur).
Merkmale: Dauerelastische Klebemasse, mit Heizdraht. Dieses Material ist in der Reparaturpackung
126 670 01 93 enthalten.
Serieneinsatz: Mai 79, Typ 107.02; Januar 81 Typ 107.04.
Vor dem Ausbau der Scheibe ist nach den aufgeführten Merkmalen zu prüfen, welches Klebematerial beim
Einbau verwendet wurde. Entsprechend dem jeweiligen Klebematerial ist die dazugehörende Ausbaumethode
anzuwenden.
•
Ausbau mit Elektro-Spezial-Schneider (Solbit und Betaseal).
•
Ausbau durch Aufheizen des Widerstanddrahtes (Butyl).
1
Ausbauen mit Elektro-Spezial-Schneider
M
Sonderwerkzeuge
1
2
Anwendungsbereiche der einzelnen Messer:
Bereich
in Zeichnung
MesserNr.
Länge
1 ..................
1
50 mm
2 --------------
2
25 mm
1674-15446
Handelsübliche Werkzeuge
Bestell-Nummer
z.B.Firma
Saugheber
602-2
Karl Assfalg KG
Buschstraße 149
D-7070 Schwäbisch Gmünd
Elektro-Spezial-Schneider
AStlxe 636-5
Fein GmbH & Co.
Postfach 172
D-7000 Stuttgart 1
Hinweis
Wenn in Einzelfällen der Elektro-Spezial-Schneider nicht verfügbar ist, kann das Klebematerial mit dem in der
Reparaturpackung befindlichen Schneidedraht durchgeschnitten werden.
Bei nicht vollständig ausgehärtetem Klebematerial Scheibe während des Schneiden nach außen drücken. In
den vorhandenen Spalt zwischen Scheibe und Karosserie Montagekeile einstecken, damit eine erneute Verklebung verhindert wird.
2
Ausbauen
1 Roadsterverdeck zurückklappen bzw. Coupé-Dach
abnehmen.
2
Zierrahmen am Windschutz ausbauen (68-540).
3 Fensterschlüssel am Windschutz ausbauen (68400 bzw. 410).
4 Regenleisten, Vorderwandsäule und Mittelstück unter Windschutz mit Klebenband gegen Beschädigung
abkleben.
5
Klebematerial durchschneiden.
Achtung!
Um Handverletzungen auszuschließen, ist beim Messerwechsel ein Schutzschlauch auf die Schneiderklinge
aufzustecken.
Vor dem Schneiden Messer mit angefeuchtetem Ölstein
schärfen.
Messer immer möglichst nahe an der Scheibe und nicht
am Karosserieflansch führen. Lackbeschädigungen
vermeiden.
Schneiderichtung so wählen, daß möglichst an der
Schneide geschnitten wird, die dem Drehpunkt am
nächsten liegt.
Beim Schneiden Schutzbrille tragen.
Anwendungsbereiche der einzelnen Messer:
Bereich
Messerin Zeichnung Nr.
Länge
Teil-Nummer
1 ................
1
50 mm
124 589 12 63 00
2 ------------
2
25 mm
124 589 02 63 00
Schneideablauf
Messer Nr. 1 in Maschine einsetzen und Klebematerial
vom Fahrzeuginnenraum aus jeweils bis zum Anschlußbereich der Instrumententafel durchschneiden (Bereich
1 .....). Der Anschlag sollte beim Schneiden nicht gegen
die Blechkante (Pfeil) gedrückt werden.
167-30377
3
Mit dem Messer Nr. 2 kann die Kleberaupe im unteren
waagerechten Bereich von außen vollständig durchgeschnitten werden (Bereich 2 -----).
6 Restklebematerial am Karossieflansch mit Messer
Nr. 1 vollständig abschneiden.
7 Lackbeschädigungen mit Grundierstift, Teil-Nr.
000 989 06 50, überstreichen.
8 Klebefläche am Karosserieflansch mit einem in
Waschbenzin getränkten, fusselfreien Lappen reinigen
und anschließend mit trockenem Lappen nachreiben.
Ausbauen durch Aufheizen des Widerstanddrahtes
M
Sonderwerkzeuge
Handelsübliches Werkzeug
Bestell-Nummer
z.B. Firma
Saugheber
602-2
Karl Assfalg KG
Buschstraße 149
D-7070 Schwäbisch Gmünd
Hinweis
Die Windschutzscheibe ist mit einem Butylband mit der Karosserie verklebt. Beim Aus- und Einbau einer Windschutzscheibe ist das Butylband durch Erwärmen in einen plastischen Zustand zu versetzen. Dies geschieht
am zweckmäßigsten durch Einbringen von elektrischer Energie in den Kupferdraht, der in der Mitte des Butylbandes eingelagert ist. Als Energiequelle ist ein Transformator mit 12 V-Ausgangsspannung oder eine gut geladene 12-Volt-Fahrzeugbatterie, die speziell für Reparaturarbeiten verwendet wird, anzuschließen.
Die Aufheizzeit des Butylbandes beträgt in der Regel ca. 15 Minuten. Nach Ablauf dieser Zeitspanne errecht
das Butylband im Anschlußbereich des Kupferdrahtes ca. 50 °C. Diese Temperatur ist für einen beschädigungsfreien Ausbau der Scheibe ausreichend.
4
Folgende Faktoren beeinflussen die Aufheizzeit:
1. Durchmesser des Kupferdrahtes; 0,3, 0,4, 0,7 mm (je dicker, desto kürzer heizen)
2. Alterung des Butylbandes (je älter, desto länger heizen)
3. Temperatur der Scheibe und der Karosserie (je kälter, desto länger heizen)
4. Zustand der Scheibe (bereits beschädigte Scheiben können mit erhöhtem Kraftaufwand nach einer kurzen
Aufheizzeit herausgedrückt werden).
Beim Erneuern einer Windschutzscheibe ist der Reparatursatz für Einglasung, Teil-Nr. 126 670 01 93 erforderlich. Der Inhalt dieses Reparatursatzes ist so gewählt, daß er bei den Typen 107,126 und 201 verwendet werden kann. Der Primer 126 670 00 93 ist bei Bedarf separat erhältlich.
Ausbauen
1
Zierrahmen am Windschutz ausbauen (68-540).
2 Kupferdraht in Klebeschnur an Vorderwandsäule
links freilegen und Enden mit Schleifpapier blankschleifen.
3 Kupferdraht an Stromquelle (12 Volt), z.B. Fahrzeugbatterie, die speziell zum Aufheizen bereitgestellt
wird, oder Transformator (12 Volt) anschließen.
Anm.: Beim Anschließen muß sich ein Funken bilden,
erst dann wird Strom aufgenommen. Die Aufheizzeit beträgt ca. 15 Minuten.
167-19398
4 Scheibe im oberen Bereich mit dem Fuß nach außen drücken (links oben beginnen).
Dargestellt am Typ 126
167-18814
5
5 Montagekeile in den enststandenen Spalt zwischen
Scheibe und Karosserie einstecken.
Dargestellt am Typ 126
167-18815
6 Klebeschnur rundum mit einem Industriemesser
vorsichtig durchschneiden, dabei an den durchgeschnittenen Stellen weitere Montagekeile einstecken,
um erneutes Verkleben zu verhindern.
7
Windschutzscheibe abnehmen.
8
Stromquelle abschließen.
Dargestellt am Typ 126
167-18816
9 Reste der Klebeschnur mit dem abgewinkelten
Messer bis auf wenige Zehntel-Millimeter vom Karosserieflansch und von der Scheibe abschneiden, dabei
Lack und Scheibe nicht beschädigen.
Anm.: Das Restklebematerial braucht nicht entfernt
werden.
10 Karosserieflansch auf eventuelle Lackbeschädigungen überprüfen und ggf. ausbessern (Trocknungszeit
beachten).
Einbauen
Inhalt des Reparatursatzes
1
Butylband, 4200 mm lang, 10 ± 0,7 mm ∅.
2
Glasflasche mit Primer, Komponente Teil A.
3
Glasflasche mit Primer, Komponente Teil B.
4
Auftragspinsel für Primer.
5 Distanzklötze für Windschutzscheibe nur Typ 107.
Abmessung: 30 mm x 10 mm x 3,5 mm.
167-18859
6 Distanzklötze für Seitenscheibe (nur Typ 107). Abmessung: 30 mm x 10 mm x 6 mm.
7 Distanzklötze für Heckscheibe (nur Typ 107).
Abmessung: 20 mm x 13 mm x 10 mm.
6
Montagehinweis
Das Ausmitteln der Windschutzscheibe wird erleichtert,
wenn vor dem Kleberauftrag, die Scheibe in die Karosserieöffnung eingepaßt wird. In dieser Lage im oberen
Bereich zwei Klebebandstreifen aufkleben, an der
Scheibenoberkante durchschneiden (Pfeil) und Scheibe wieder abnehmen. Nach dem Kleberauftrag Scheibe
so einsetzen, daß die Klebebänder deckungsgleich
sind.
Dargestellt beim Typ 124
167-32034
11 .Klebebereich auf der Scheibe reinigen.
12 Primer aus dem Reparatursatz zusammenmischen.
Dazu den Inhalt der kleinen Flasche mit der Komponente B in die große Flasche mit der Komponente A einfüllen und kräftig durchschütteln.
13 Klebeflächen (an Karosserie und Scheibe), auf denen das Klebematerial vollständing entfernt ist, mit
Waschbenzin reinigen und trocken reiben. Anschliessend mit dem Auftragspinsel aus der Reparaturpackung
Primer auftragen. Primer 5 Minuten ablüften lassen.
167-32193
14 Klebeschnur aus dem Reparatursatz in der Mitte
des Karosserieflansches auflegen. Dabei an der Vorderwandsäule links unten beginnen.
167-19399
7
15 Zwei Distanzklötze (5), 20 mm x 30 mm x 10 mm x
3,5 mm, aus der Reparaturpackung je auf den zweiten
Klips von außen für die untere Zierstabbefestigung legen.
16 Klebeschnur im Bereich der Distanzklötze verjüngen, damit die Klebemasse beim Andrücken der Scheibe nicht sichtbar nach oben herausgedrückt wird.
167-19391
17 Kupferdraht an den Enden der Klebeschnur freilegen und mit Schleifpapier blankschleifen.
18 Windschutzscheibe ausmitteln und auf die Klebeschnur auflegen.
167-19397
19 An beiden Drahtenden Stromquelle (12 Volt), z.B.
Fahrzeugbatterie, die speziell zum Aufheizen bereitsgestellt wird, oder Transformator (12 Volt) anschließen
und Butylschnur aufheizen. Scheibe gleichmäßig eindrücken und Zierrahmen montieren (die Eindrücktiefe
wird durch die paßgerechte Montage der Zierrahmen
bestimmt).
20 Stromquelle abschließen.
21 Drahtenden der Klebeschnur in den Spalt zwischen
Scheibe und Vorderwandsäule legen (nicht abschneiden).
167-19398
22 Weiter einbauen in umgekehrter Reihefolge.
Anm.: Eine Trocknungszeit der Verklebung ist nicht erforderlich. Die Regenprobe kann nach Abschluß der
Montagearbeiten durchgeführt werden. Eventuelle Undichtheiten können mit MB-Universaldichtmittel, Teil-Nr.
003 989 01 71, abgedichtet werden.
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