Ein Jahr,das mich geprägt hat

DREIEICH
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„Ein Jahr, das mich geprägt hat“
Leon Hüttl berichtet von seinem FSJ in der Behinderten-Wohngruppe in Offenthal / Nachfolger gesucht
OFFENTHAL � „Dieses Jahr hat
viel gebracht“, sagt Leon Hüttl
über seinen Freiwilligendienst in
der Behinderten-Wohngruppe in
Offenthal. Als junger Mann aus
demselben Stadtteil kann er allerhand zur Integration der acht
Bewohner beitragen. Im August
läuft sein Dienst aus, die Behindertenhilfe in Stadt und Kreis
Offenbach würde sich über einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Leon sehr freuen.
Leon Hüttl wusste nach seinem Fachabitur noch nicht so
genau, wohin es ihn beruflich
zieht. „Ich war mir noch nicht
ganz sicher, ob ich studieren
oder eine Ausbildung machen
möchte. So habe ich mich zuerst für ein FSJ entschieden.“
Weil er selbst mit einem behinderten Bruder aufgewachsen ist, kristallisierte sich der
Wunsch heraus, ein Praktikum bei der Behindertenhilfe
Offenbach
zu
machen.
Schnell kam der Kontakt zur
Wohngruppe in Offenthal zustande. Acht Bewohner leben
in dem Wohnhaus in der
Friedhofstraße 19 – vis-à-vis
der Feuerwehr. Die meisten
gehen tagsüber einer externen Beschäftigung nach. Zwei
Bewohner werden ganztägig
betreut und bekommen vormittags Angebote zur Tagesgestaltung.
Leon ist bei der Feuerwehr
ehrenamtlich aktiv, trotz der
Nähe zur Wohngruppe gab es
vor seinem Freiwilligendienst
allenfalls sporadische Kontakte zu den Menschen mit geistiger Behinderung. „Obwohl
man sich oft sieht, redete man
nur selten miteinander“, erzählt er. Mittlerweile hat sich
das natürlich grundlegend ge-
Ausflug in den Hessenpark: Leon Hüttl (links) mit der Offenthaler Wohngruppe im Neu-Anspacher Freilichtmuseum.
wandelt. Leon ist für die Bewohner zu einer wichtigen
Bezugsperson geworden –
und alle sind traurig, dass er
zum Ablauf seines Sozialen
Jahres gehen wird.
„Leon ist ein wirklich engagierter junger Mann“ sagt Leiter Robert Maßholder. „Es ist
sehr schade, dass er geht, aber
letztendlich ist das FSJ als beruflicher Einstieg eine Orientierungsphase.“ Manch einer
bleibe danach immerhin im
sozialen Bereich. Für Leon tut
sich ein anderer Weg auf. Er
beginnt im August eine Aus-
bildung zum Elektroniker für
Betriebstechnik.
Dennoch,
sagt er, habe ihn das Jahr geprägt. „Ich habe vieles dazu
gelernt – zum Beispiel Verantwortung zu übernehmen und
dass im Team Absprachen getroffen werden müssen, damit
auch jeder weiß, was zu tun
ist.“ Auch damit konfrontiert
zu sein, was im Haushalt alles
gemacht werden muss, habe
nicht geschadet. „Was sehr
wichtig ist“, reflektiert Leon,
„ist, dass jeder Bewohner einzigartig ist und die gleiche
Aufmerksamkeit benötigt.“
Über solch ein Resümee
freut sich Robert Maßholder
natürlich: „Es ist wichtig, dass
die jungen Menschen eine positive Erfahrung mitnehmen.
Positiv ist vor allem auch, dass
Leon aus Offenthal kommt
und er wesentlich zur sozialräumlichen Einbindung der
Menschen in Offenthal beitragen konnte.“ So gibt es nun
auch mit der Freiwilligen Feuerwehr ein Projekt: In einer
Evakuierungsübung wird der
Ernstfall geprobt.
Für die nun ab August offene FSJ-Stelle hat sich bisher
�
Foto: p
noch keine Nachfolge gefunden. Die Arbeitszeiten sind
wochentags von 10 bis 18.30
Uhr. Nur gelegentlich ist
auch die Mitarbeit am Wochenende erforderlich (etwa
bei Festen). Interessenten
können sich an Robert Maßholder (� 06103 5716631)
oder an die Referentin der
Geschäftsführung,
Claudia
Kamer (� 069 809096917),
wenden. Bewerbungsadresse:
Claudia Kamer, Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach, Ludwigstraße 136,
63067 Offenbach. � cor