DREIEICH SEITE 30 „Ein Jahr, das mich geprägt hat“ Leon Hüttl berichtet von seinem FSJ in der Behinderten-Wohngruppe in Offenthal / Nachfolger gesucht OFFENTHAL � „Dieses Jahr hat viel gebracht“, sagt Leon Hüttl über seinen Freiwilligendienst in der Behinderten-Wohngruppe in Offenthal. Als junger Mann aus demselben Stadtteil kann er allerhand zur Integration der acht Bewohner beitragen. Im August läuft sein Dienst aus, die Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach würde sich über einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Leon sehr freuen. Leon Hüttl wusste nach seinem Fachabitur noch nicht so genau, wohin es ihn beruflich zieht. „Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob ich studieren oder eine Ausbildung machen möchte. So habe ich mich zuerst für ein FSJ entschieden.“ Weil er selbst mit einem behinderten Bruder aufgewachsen ist, kristallisierte sich der Wunsch heraus, ein Praktikum bei der Behindertenhilfe Offenbach zu machen. Schnell kam der Kontakt zur Wohngruppe in Offenthal zustande. Acht Bewohner leben in dem Wohnhaus in der Friedhofstraße 19 – vis-à-vis der Feuerwehr. Die meisten gehen tagsüber einer externen Beschäftigung nach. Zwei Bewohner werden ganztägig betreut und bekommen vormittags Angebote zur Tagesgestaltung. Leon ist bei der Feuerwehr ehrenamtlich aktiv, trotz der Nähe zur Wohngruppe gab es vor seinem Freiwilligendienst allenfalls sporadische Kontakte zu den Menschen mit geistiger Behinderung. „Obwohl man sich oft sieht, redete man nur selten miteinander“, erzählt er. Mittlerweile hat sich das natürlich grundlegend ge- Ausflug in den Hessenpark: Leon Hüttl (links) mit der Offenthaler Wohngruppe im Neu-Anspacher Freilichtmuseum. wandelt. Leon ist für die Bewohner zu einer wichtigen Bezugsperson geworden – und alle sind traurig, dass er zum Ablauf seines Sozialen Jahres gehen wird. „Leon ist ein wirklich engagierter junger Mann“ sagt Leiter Robert Maßholder. „Es ist sehr schade, dass er geht, aber letztendlich ist das FSJ als beruflicher Einstieg eine Orientierungsphase.“ Manch einer bleibe danach immerhin im sozialen Bereich. Für Leon tut sich ein anderer Weg auf. Er beginnt im August eine Aus- bildung zum Elektroniker für Betriebstechnik. Dennoch, sagt er, habe ihn das Jahr geprägt. „Ich habe vieles dazu gelernt – zum Beispiel Verantwortung zu übernehmen und dass im Team Absprachen getroffen werden müssen, damit auch jeder weiß, was zu tun ist.“ Auch damit konfrontiert zu sein, was im Haushalt alles gemacht werden muss, habe nicht geschadet. „Was sehr wichtig ist“, reflektiert Leon, „ist, dass jeder Bewohner einzigartig ist und die gleiche Aufmerksamkeit benötigt.“ Über solch ein Resümee freut sich Robert Maßholder natürlich: „Es ist wichtig, dass die jungen Menschen eine positive Erfahrung mitnehmen. Positiv ist vor allem auch, dass Leon aus Offenthal kommt und er wesentlich zur sozialräumlichen Einbindung der Menschen in Offenthal beitragen konnte.“ So gibt es nun auch mit der Freiwilligen Feuerwehr ein Projekt: In einer Evakuierungsübung wird der Ernstfall geprobt. Für die nun ab August offene FSJ-Stelle hat sich bisher � Foto: p noch keine Nachfolge gefunden. Die Arbeitszeiten sind wochentags von 10 bis 18.30 Uhr. Nur gelegentlich ist auch die Mitarbeit am Wochenende erforderlich (etwa bei Festen). Interessenten können sich an Robert Maßholder (� 06103 5716631) oder an die Referentin der Geschäftsführung, Claudia Kamer (� 069 809096917), wenden. Bewerbungsadresse: Claudia Kamer, Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach, Ludwigstraße 136, 63067 Offenbach. � cor
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