Szenen aus Goethes Faust - Oratorienchor St. Gallen

ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Fotograf: Unbekannt
OR ATORIENCHOR
ST.GALLEN
159. Palmsonntagskonzert
St.Laurenzenkirche St.Gallen
Szenen aus
Goethes Faust
Robert Schumann
 .. . 
 .. . 
Vorverkauf: Online bei www.oratorienchorsg.ch oder ab dem
5. März 2016 bei St.Gallen-Bodensee Tourismus, Tel. 071 227 37 37
Robert Schumann Szenen aus Goethes Faust
Esther Dierkes │ Myriam Mayer │ Eva-Marie Misinski
ALT Susanne Gritschneder │ Stefany Goretzko
TENOR Matthias Aeberhard
BARITON Peter Schöne │ BASS David Steffens
Oratorienchor St. Gallen │ Sinfonieorchester St. Gallen
Jugendchor Domsingschule St. Gallen LEITUNG Anita Leimgruber-Mauchle
Jugendchor Singbox Wil LEITUNG Markus Leimgruber
GESAMTLEITUNG Uwe Münch
SOPRAN
Alles Vergängliche
Ist nur ein Gleichnis …
Kein anderes Werk hat Robert Schumann so lange beschäftigt wie seine Szenen aus
Goethes Faust und nie hat er aus Worten und Geschehen visionärer Musik werden
lassen.
Schumann beginnt seine Arbeit mit dem Schluss von Faust II und komponiert
zunächst vollständig und wortgetreu jene Szene aus, «wo es mit der geretteten Seele
nach oben geht» (Goethe zu Eckermann).
Damit ist Schumanns grossangelegtes Werk schon zu Beginn auf ein sich aus dem
Irdischen aufschwingendes Oratorium ausgerichtet, das sich weder abschliessend
ausdeuten noch angemessen szenisch darstellen lässt. Was wir bei Goethe mittels
unserer Vernunft nicht begreifen können, können wir bei Schumann singend und dem
Gesang lauschend sinnlich nachvollziehen und emotional miterleben.
In einem Zeitraum von insgesamt neun Jahren vertont Schumann nur einen
Bruchteil der Verse von Goethes Faust. Die auskomponierten Szenen sind auf der
Ebene der Handlung denn auch nur lose miteinander verknüpft; aufgrund ihres inneren
Zusammenhangs führen sie gleichwohl folgerichtig auf den Schluss des Werks hin.
Die erste, auf Faust I beruhende Abteilung zeigt zuerst Gretchens Lieben und Fausts
Begehren. Anschliessend folgen wir dem schwangeren und am Tod der Mutter schuldig
gewordenen Gretchen und erleben, wie sie zunächst die Muttergottes um Hilfe anfleht
und danach während der Totenmesse für die Mutter und den von Faust erdolchten
Bruder von inneren Stimmen so lange gemartert wird, bis sie geistig und körperlich
zusammenbricht.
Die zweite, auf Faust II beruhende Abteilung schliesst unmittelbar an die Gretchentragödie an, stellt nun aber Faust ins Zentrum: Zunächst heilt ihn eine Elfenschar von
seinen quälenden Schuldgefühlen; doch kaum gesundet, erwacht in ihm bereits wieder
der Drang, nach dem höchsten und allumfassenden Glück zu streben. Das Streben
selbst erleben wir erst in Fausts Greisenalter, wo er die Macht der inneren Stimme
«Sorge» über sich leugnet, Menschen und Natur ausbeutet und sich schliesslich in einer
Weise gottgleich gebärdet, dass er die Wettformel «Augenblick, verweile doch, du bist
so schön!» ausspricht – und darüber zu Tode kommt.
In der ersten Abteilung wird Gretchens Scheitern an der irdischen Liebe gezeigt, in
der zweiten Fausts Scheitern am Versuch, sich selbst über alles Irdische zu erheben. In
der abschliessenden dritten Abteilung erweisen sich diese den Menschen fatal in den
Irrtum führenden Kräfte jedoch als Abwandlungen jener göttlichen Gnade, die Faust
und Gretchen von irdischen Trübungen erlöst, als Seelen vereinigt und empor in himmlische Sphären hebt.
Der Sprache Goethes empfindsam nachhorchend gelingt Schumann nicht nur ein
visionäres, sondern auch eines seiner ergreifendsten Werke.
Einführung
Eine Stunde vor Konzertbeginn spricht Sebastian Dietschi, Germanist und Regisseur, zum Werk. Schon während seiner Kantonsschul- und Studienzeit beschäftigte er
sich intensiv mit Goethe und dessen Faust. Mehrere Regiearbeiten und nun die Begleitung unseres Konzerts mit Schumanns Szenen aus Goethes Faust lassen ihn immer
wieder neue Facetten dieses Dramas letztlich unergründlicher Ereignisse entdecken.
Samstag, 19. März 2016, 18.30 Uhr
Sonntag, 20. März 2016, 16.30 Uhr
Schutzengelkapelle, Klosterhof 2, freier Eintritt
Konzertkarten
Vorverkauf ab 5. März
Platzgenaue Reservierung unter www.oratorienchorsg.ch
Telefonisch unter 071 367 15 12
St.Gallen-Bodensee Tourismus 071 227 37 37
Abendkasse zwei Stunden vor Konzertbeginn
Wir danken für die Unterstützung:
Kanton Appenzell Ausserrhoden, Kulturförderung
Kanton St. Gallen, Kulturförderung
Stadt St. Gallen, Fachstelle Kultur
Ortsbürgergemeinde St. Gallen
Arnold Billwiller Stiftung
Bertold-Suhner-Stiftung
Dr. Fred Styger Stiftung
Hans und Wilma Stutz Stiftung
Metrohm-Stiftung
Migros Kulturprozent
Steinegg Stiftung, Herisau
Susanne und Martin Knechtli-Kradolfer-Stiftung
Walter und Verena Spühl-Stiftung
Cretti Kaffeerösterei, Au
Tagblatt St. Gallen
UBS Switzerland AG, St. Gallen
Viktor Erzeugnisse AG, Amriswil
Prof. Dr. Christa Meyenberger, Dozwil
sowie allen weiteren Gönnerinnen und Gönnern und Inserenten.