Hinweisdienst Bezirksstelle Oldenburg-Nord, Nr. 03 / 17.02.2016 Hinweis zum Pflanzenbau und Pflanzenschutz für das Grünland und den Ackerfutterbau Gülledüngung auf Grünland – Rechtliche Vorgaben • • • Aufnahmefähigkeit: Vor der Ausbringung von Gülle, Jauche und auch Festmist ist immer die Aufnahmefähigkeit der Böden zu prüfen (vgl. Hinweis Nr. 2 vom 13.01.). Gewässerabstand: Gemäß Düngeverordnung (DüVO) ist bei der Ausbringung von N/P-Düngern (organisch u. mineralisch) ein 3-m-Grenzabstand zu Gewässern einzuhalten. Dieser Abstand kann auf 1 m reduziert werden, wenn die Düngemittel mit einem randgenau arbeitenden Ausbringungsgerät wie z. B. Schleppschuh ausgebracht werden. Düngemittel dürfen bei der Ausbringung keinesfalls in Gewässer gelangen (Straftatbestand und CC-relevant). Auch ist eine oberflächige Abschwemmung der Gülle (z. B. nach dem Abschmelzen einer Schneeschicht oder einem starkem Regenereignis) in Oberflächengewässer unbedingt zu vermeiden. 170 kg-Regelung: Gemäß DüVO dürfen auf Grünland im Betriebsdurchschnitt nur maximal 170 kg N je ha und Jahr aus Wirtschaftsdüngern tierischer Herkunft ausgebracht werden. Zukünftig sind weitere Verschärfungen bei der DüVO zu erwarten. Bei der 170er Regelung wären dann Gärreste aus pflanzlicher Herkunft mit einzubeziehen. Fachliche Anforderung: Für eine exakte Düngeplanung ist eine Nährstoffanalyse der eingesetzten Wirtschaftsdünger eine Grundvoraussetzung. Auf das Angebot der LUFA Nord-West zur verbilligten Gülleuntersuchung haben wir im Hinweis Nr. 2 hingewiesen. Tab. 1 stellt den derzeit gültigen Rindergülle-Richtwert für die Düngung in Niedersachsen (unterste Zeile) den Analysenwerten der von der LUFA Nord-West untersuchten und nach TM-Gehalt klassifizierten Praxisgüllen gegenüber. Tab. 1: Ausgebrachte Nährstoffmengen in Abhängigkeit der Gülleaufwandmenge Nährstoffgehalte* in kg / m³ Rindergülle Mittelwert und (Streuung) der Analysenwerte (LUFA NordWest 2005) Richtwert* Rindergülle** TMGehalt 10 % 8% 6% 10 % mit 25 m³ R-Gülle ausgebrachte Nährstoffmengen (kg) N P2O5 K2O verfügbar** NGesamt 4,9 (4,4 - 5,4) 3,9 (3,5 - 4,3) 2,4 (2,1 - 2,6) P2O5 K2O 2,0 (1,8 - 2,2) 1,6 (1,4 - 1,8) 1,0 (0,9 - 1,1) 4,9 (4,5 - 5,3) 3,9 (3,6 - 4,2) 2,4 (2,2 - 2,5) 74 50 122 59 40 98 36 25 60 5,0 2,1 6,4 75 53 160 * Richtwerte für die Düngung in Niedersachsen ** = vom Gesamt-N können zu Grünland unter optimalen Ausbringungsbedingungen 60 % als pflanzenverfügbar angerechnet werden ** Mischung aus Milchkuh- und Büllengülle (je 50 %) Werden bei der Düngeplanung die aufgeführten Richtwerte (unterste Zeile) angesetzt, obwohl die eingesetzte Rindergülle tatsächlich lediglich über die in Zeile 4 (Rindergülle 8 % TM) angegebenen Nährstoffgehalte verfügt, dann ergäbe sich insbesondere beim Kalium eine deutliche Unterversorgung der Kultur. In der Folge würde es zu Ertragseinbußen kommen. Seite 1 _________________________________________________________________________________________________________________ Dieser Hinweis entbindet den Anwender nicht davon, die jeweilige Zulassungssituation und Gebrauchsanweisungen genau zu beachten. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des jeweiligen Absenders. Beispielrechnung für Güllen mit unterschiedlichen Kaligehalten Ausbringung von 25 m3/ha Rindergülle: K-Gehalt nach Richtwerttabelle: K-Gehalt gemäß Lufa-Befund (8 % TM-Gehalt): Differenz: 25 m3 x 6,4 kg K2O 25 m3 x 3,9 kg K2O = = 160 kg K2O 98 kg K2O 62 kg K2O Güllegabe zum 1. Schnitt • Zum ersten Schnitt sollten nicht mehr als 25 m3 Rindergülle ausgebracht werden. Unter Berücksichtigung der Richtwerte in Tab. 1 können bei entsprechender Witterung und Ausbringtechnik ca. 75 kg N/ha pflanzenverfügbar angerechnet werden. • Die Gehalte an Phosphat und Kali in der Gülle sind bei der Berechnung der Bedarfsmenge voll anrechenbar (Düngung nach Bodenuntersuchungsergebnis und ausgesprochener Düngeempfehlung der LUFA). Unter Berücksichtigung der Richtwertangaben würden somit 53 kg P2O5 bzw. 160 kg K2O pro ha verabreicht werden. • Bei einer Ertragserwartung von 35 - 40 dt/ha TM zum 1. Schnitt liegt der Kalibedarf des Grünlandes bei einem Kaligehalt von 2 - 3 % in der TM bei 84 - 145 kg K2O. Der Phosphatbedarf liegt einem PGehalt von 0,3 - 0,4 % in der TM bei 24 - 36 kg. • Die höchste Düngewirkung wird jahresabhängig (Temperaturverhältnisse!) auf schweren Standorten bei einer Ausbringung ab Anfang/Mitte Februar erzielt, auf leichteren Standorten ab Anfang/Mitte März. Die Flächenbefahrbarkeit steht im Vordergrund. Um Ammoniakverflüchtigungen zu minimieren, sollte möglichst bodennah (optimal mit Schleppschuh) bei bedecktem Himmel und niedrigen Temperaturen aufgebracht werden. Die Höhe der N-Anrechenbarkeit (s. o.) wird maßgeblich von den genannten Faktoren beeinflusst. • Auf K-reichen Marschenböden kann es in Abhängigkeit von der Höhe der Güllegabe zu einer KÜberversorgung kommen. Aus Sicht der Tierernährung ist eine Überversorgung mit Kali zu vermeiden, da die Gräser bei hohem Kali-Angebot einen "Luxuskonsum" betreiben und gleichzeitig die Aufnahme von Magnesium, Natrium (vor allem bei Weidelgräsern) und Calcium verringert wird (Weidetetanie u. Überversorgung der Silage mit Kalium). Zur Vermeidung der K-Überversorgung ist die Gülle unter Beachtung der Bodenuntersuchungsbefunde möglichst gleichmäßig auf den vorhandenen Grünlandflächen zu verteilen. Einsatz weiterer organischer Nährstoffträger Die Tabellen 2 und 3 geben Auskunft über Nährstoffgehalte und Anrechenbarkeiten weiterer organischer Nährstoffträger bei Ausbringung auf Grünland unter optimalen Bedingungen. Tab. 2: Nährstoffgehalte in Gülle und Jauche in kg/m³ (nach Abzug der Lagerungsverluste) Art Rindergülle, Kühe Bullengülle Kälbergülle Mastschweinegülle Sauengülle Ferkelgülle Rinderjauche Schweinejauche *) % TM N 10 10 4 6 5 4 2 2 5,2 4,8 4,3 6,0 4,5 4,0 3,0 5,0 N-Anrechenbarkeit zu Grünland 60 % 60 % 60 % 70 % 70 % 70 % 90 % 90 % NH4-N P2O5 K2O CaO 2,9 2,6 2,4 4,2 3,1 2,8 2,7 4,5 2,0 2,2 2,0 3,4 3,2 2,5 0,2 0,9 7,3 5,4 5,1 3,9 3,0 3,6 10,0 4,0 - *) MgO 0,7 1,0 0,7 1,4 1,3 0,7 0,2 0,2 in etwa anrechenbare basisch wirksame Menge, bei RAM-Futtereinsatz höhere N- und P-Gehalte Seite 2 __________________________________________________________________________________________________________________ Dieser Hinweis entbindet den Anwender nicht davon, die jeweilige Zulassungssituation und Gebrauchsanweisungen genau zu beachten. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des jeweiligen Absenders. Tab. 3: Nährstoffgehalte in Rottemist und Geflügelkot in kg/t (nach Abzug der Lagerungsverluste) Art und Menge Rindermist Sauenmist Pferdemist 1 t (ca. 1,2 m³) 1 t (ca. 1,1 m³) 1 t (ca. 2,0 m³) % TM N 20 25 30 5 7 4 N-Anrechenbarkeit zu Grünland 20 % 30 % 20 % P2O5 K2O CaO 3 7 3 10 7 11 - *) MgO 1 3 1 Einsatz von Gärresten auf Grünland Gärreste sind sehr uneinheitlich, was auf die Verschiedenartigkeit der Inputstoffe der Biogasanlagen beruht. So werden unterschiedliche Wirtschaftsdünger wie Gülle, Mist oder auch Geflügelkot mit unterschiedlichen nachwachsenden Rohstoffen wie Mais- oder Grassilage gemischt. Darüber hinaus werden auch einige Anlagen mit Bioabfällen verschiedenster Herkunft betrieben. Die Ausbringung von Gärresten aus Basissubstrat-Anlagen (Gülle, Miste, Nawaro) auf Grünland ist rechtlich unbedenklich. Gärreste aus Kofermentationsanlagen (zusätzlich z. B. Speiseabfälle, Fette u. a.) unterliegen den Vorschriften der Bioabfallverordnung. Hierin werden Stoffe gelistet, die eine Düngung auf Grünland zulassen. Andere sind für die Grünlanddüngung nicht erlaubt oder sie bedürfen einer zusätzlichen Hygienisierung. Somit ist im Einzelfall zu prüfen, ob die Stoffe aus hygienischen Gründen dem Anwendungsverbot der Bioabfallverordnung unterliegen. Sämtliche Informationen sind aus den vom Biogasanlagenbetreiber mitgelieferten Lieferscheinen und Kennzeichnungen zu entnehmen. Beachtenswert ist darüber hinaus der Umstand, dass von dem mit Gärresten ausgebrachten Stickstoff nur der N-Anteil aus Wirtschaftsdüngern tierischer Herkunft bei der Einhaltung der 170 kg Grenze anzurechnen ist, nicht aber der N-Anteil, der bspw. aus den Inputstoffen Silomais oder Gras stammt. Somit bietet sich durch den Einsatz von Gärresten die Möglichkeit, den Düngebedarf des Grünlandes zu einem höheren Anteil über Nährstoffe organischer Herkunft abzudecken. Anmerkung: Für längerfristige Planungen ist zu berücksichtigen, dass im Rahmen der Neufassung der Düngeverordnung (voraussichtlich ab 2017) die 170 kg-N-Obergrenze auch auf Gärreste pflanzlicher Herkunft ausgedehnt wird. Gärreste sind in der Regel dünnflüssiger als Rindergülle. Dadurch wird das Ablaufverhalten von den benetzten Pflanzen verbessert und Ätzschäden vermindert. Weiterhin kann die Infiltration in den Boden gesteigert werden, wodurch Ammoniakverluste eingeschränkt werden. Andererseits kann der erhöhte pH-Wert im Gärrest zu potentiell höheren Ammoniakverlusten bei der Ausbringung führen. In der Summe überwiegen die Vorteile, wenn die Ausbringung unter feucht-kühlen Witterungsbedingungen erfolgt. Für die Bemessung der Gärrestgabe sollte man sich aufgrund der Uneinheitlichkeit der Substrate nach den mitgeführten Untersuchungsergebnissen richten. Die N-Wirksamkeit kann über den NH4-N-Gehalt abgeschätzt werden. Mehrjährige Versuche der Landwirtschaftskammer bei Ackerkulturen haben gezeigt, dass die N-Anrechenbarkeit in Höhe von 60 - 70 % des Gesamt-N, also vergleichbar mit Schweinegülle, angesetzt werden kann. Anwendungsregeln • Bei einer Breitverteilung kommt der Witterung hinsichtlich der Ammoniakemissionen eine besondere Bedeutung zu. Nur bei niedrigen Temperaturen oder direkt nachfolgendem Regen nach der Ausbringung sind ähnliche Wirkungen wie bei der Schleppschuh-/Schleppschlauch-Ausbringung im Frühjahr zu verzeichnen. Die Verdünnung der Gülle mit Regenwasser verbessert nicht nur die Düngewirkung sondern verringert auch den Geruch. • Unzureichende Verteilgenauigkeit ist häufig Ursache von Narbenschäden und Qualitätsminderungen im Futter. Es gelten die gleichen hohen Ansprüche wie bei der Verteilung mineralischer Düngemittel. Sorgfältiges Homogenisieren vor der Ausbringung ist eine Grundvoraussetzung für eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung. Seite 3 __________________________________________________________________________________________________________________ Dieser Hinweis entbindet den Anwender nicht davon, die jeweilige Zulassungssituation und Gebrauchsanweisungen genau zu beachten. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des jeweiligen Absenders. • Bei Neuansaaten sollte im ersten Jahr nach der Ansaat auf die Gülledüngung verzichtet werden, um Schädigungen der jungen Gräser auszuschließen. • Ein angetrockneter Gülleschleier (Ausbringung bei trockener Witterung oder auf verfilzte Narben) sollte durch Abschleppen einige Tage nach der Ausbringung beseitigt werden, um die Blattflächen der Pflanzen für die Assimilation freizulegen und Futterverschmutzungen durch anhaftende, angetrocknete Güllepartikel (Chlostridieneintrag ins Silo) zu vermeiden. • Bei einer Begüllung von Weideflächen sollte aus tierhygienischen Gründen vorsorglich eine Weideruhe von ca. 30 Tagen angestrebt werden. Der Einsatz der Gülleschlitztechnik kann diese Zeit verkürzen. • Verzichten Sie auf die Begüllung bestimmter Flächen, wenn der Wind die Gerüche von dort direkt in ein nahe gelegenes Wohngebiet trägt. In Windrichtung reichen die Geruchsfahnen begüllter Felder mitunter mehr als einen Kilometer weit. Gegen den Wind ist oftmals schon nach wenigen Metern kein Geruch mehr wahrnehmbar. Mineralische N-Ergänzung - Preise Zur mineralischen Ergänzungsdüngung werden Empfehlungen im nächsten Hinweis gegeben. In den vergangenen Jahren wurden unterschiedliche N-Formendünger (Kalkammonsalpeter, Harnstoff) mit Preisunterschieden von bis zu 0,50 €/kg N angeboten (2009: 0,50 €/kg N; 2010: 0,08 €/kg N; 2011: 0,25 €/kg N; 2012: 0,23 €/kg N; 2013: 0,17 €/kg; 2014: 0,21 €/kg; 2015: 0,26 €/kg). Der Vergleich verschiedener Stickstoffdüngemittel in Tab. 4 zeigt, dass Harnstoff gegenüber Kalkammonsalpeter (KAS) selbst unter Einbeziehung des Kalkausgleichs (Harnstoff hat eine stärker kalkzehrende Wirkung als Kalkammonsalpeter) derzeit preislich um 0,28 €/kg N günstiger abschneidet. Tab. 4: Preisvergleich verschiedener Stickstoffdüngemittel NGehalt Kalkwert kg CaO/dt Düngemittel1) preis €/dt Preis €/kg Reinnährstoff CaO N * erforderlicher Kalkausgleich €/dt ** Düngemittelpreis €/dt inkl. Kalkausgleich *** Preis €/kg Rein-N inkl. Kalkausgleich Kalk - 44 3,20 (2,90 - 3,50) 0,07 - - 3,27 KAS 27 -15 25,15 (24,30 - 26,00) - 0,93 1,05 26,2 0,97 Harnstoff gekörnt 46 -46 28,40 (27,60 - 29,20) - 0,62 3,22 31,62 0,69 1) Marktinfo „Pflanzliche Produkte“ Nr. 06 vom 10. Februar 2016; LWK Niedersachsen, Fachbereich 3.1 Markt * Kalkwert des Düngemittels in kg CaO/dt x Kalkpreis (€/kg CaO) ** Düngemittelpreis/dt + erforderlicher Kalkausgleich (€/dt) *** Düngemittelpreis/dt inkl. Kalkausgleich : N-Gehalt Seite 4 __________________________________________________________________________________________________________________ Dieser Hinweis entbindet den Anwender nicht davon, die jeweilige Zulassungssituation und Gebrauchsanweisungen genau zu beachten. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des jeweiligen Absenders. Grünland - Vegetationsbeginn rückt langsam näher! Von dem mit 200°C korrigierter Temperatursumme beschriebenen Vegetationsbeginn für das Grünland sind die niedersächsischen Regionen derzeit noch einige Tage entfernt. Die vom Deutschen Wetterdienst am 9. Februar ermittelten korrigierten Temperatursummen lagen zwischen 82 °C (Faßberg) und 108 °C (Lingen). In den einzelnen Klimaregionen werden jeweils alle verfügbaren Meßwerte gemittelt dargestellt, so dass sich die Angaben in der Tabelle etwas relativieren. Es zeigt sich aber, dass je nach weiterem Temperaturverlauf, ein Erreichen des Vegetationsbeginns bis etwa Mitte März bei mittleren täglichen Zunahmen um +4 °C realistisch ist. Nur bei deutlich mildem Temperaturverlauf um 8 °C täglich in den nächsten drei Wochen ist ein Vegetationsbeginn bis Anfang März realistisch. Aktuelle korrigierte Temperatursummenwerte und Prognose für den Vegetationsbeginn 2016 korr. Temp.-Summe in Klimaregionen Quellen: Di 09. Feb. So 14. Feb. 2016 2015 2016 2015 aktuelle tägliche Zunahme Prognose nach Deutscher Wetterdienst Prognose des Vegetationsbeginns bei mittleren Tagestemperaturzunahmen von 4 °C 6 °C 8 °C Erfahrungswerte angenommen I Küste 93 106 2,5 17. Mrz 08. Mrz 03. Mrz II Nördlich 87 98 2,2 18. Mrz 09. Mrz 03. Mrz III Nordöstlich 83 93 2,0 19. Mrz 10. Mrz 03. Mrz IV Westlich 97 109 2,4 16. Mrz 07. Mrz 01. Mrz V Hannover Braunschweig 97 109 2,5 16. Mrz 07. Mrz 01. Mrz VI Weser - Leine Bergland 91 102 2,2 17. Mrz 08. Mrz 02. Mrz Die positiven Tages-Temperaturmittel werden in den Monaten Januar (1/2) und Februar (3/4) nur anteilig addiert, daher der Begriff korrigierte Temperatursumme. Ab März werden die positiven TagesTemperaturmittel zu den aktuellen Temperatursummen voll hinzuaddiert. Abzüge werden nicht vorgenommen, auch nicht bei Frost. Abb. 1: Klimaregionen in Niedersachsen (Deutscher Wetterdienst) Seite 5 __________________________________________________________________________________________________________________ Dieser Hinweis entbindet den Anwender nicht davon, die jeweilige Zulassungssituation und Gebrauchsanweisungen genau zu beachten. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des jeweiligen Absenders. Grassaatgut – zügig um Bestellung kümmern Weniger empfohlene Sorten von Deutschem Weidelgras werden für die Saison 2016 ausreichend zur Verfügung stehen. Dagegen werden leistungsstarke und daher stark empfohlene Sorten voraussichtlich nur eingeschränkt zur Verfügung stehen, da sie sowohl in Deutschland als auch in anderen höherpreisigen Märkten gut gefragt sind. Premiummischungen, die verstärkt diese Sorten einsetzen, werden im Preis tendenziell fester als der Standard sein. Die Saatgutverfügbarkeit von Wiesenschwingel hat sich gegenüber dem Vorjahr etwas entspannt. Wiesenlieschgras ist etwas knapper als im Vorjahr, Wiesenrispe hingegen liegt auf Vorjahresniveau, d.h. die Bestände reichen für eine normale Saisohn 2016 aus. Die Preise für reine Deutsch-Weidelgrasmischungen liegen mit 3,50 € in etwa auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Da gute Gräsersorten stark nachgefragt werden, sollte das Saatgut für geplante Nachoder Neuansaaten rechtzeitig geordert werden. Kleesaatgut ist relativ teuer, daher liegen auch die Preise für Mischungen mit Klee (beimpft) auf einem wesentlich höheren Niveau. Sortenwahl Auf ackerfähigen Standorten sind tetraploide Sorten sehr gut geeignet, weil sie im Schnitt ertragsstärker (Menge und Energie) und zuckerreicher als diploide Deutsch-Weidelgräser sind (in A 5-Mischungen enthalten). Gleichwohl gibt es auch bei den diploiden Sorten außerordentlich ertragsstarke Kandidaten (z. B. Genesis, Boyne, Toddington, Barforma, Honroso, Stefani, Ketarion 1 u.a.). Die Auswahl ist daher immer streng sortenbezogen durchzuführen, vgl. Tabellenangaben im Anhang Auf moorigen Flächen und extremen Standorten empfehlen wir vorwiegend Deutsch-Weidelgräser, die eine Mooreignung (M) haben. Eine hohe Ausdauerleistung besitzen insbesondere folgende Gräser mit Mooreignung: Salamandra (Reifegruppe [RG] früh), Trivos, Trintella, Cantalou, Activa (RG mittel), Arusi, Barmaxima, Rivaldo (RG spät). Hinsichtlich der Sortenauswahl bei Nach- oder Neuansaaten verweisen wir auf die Tabelle im Anhang. Auch die Rosttoleranz, die den Futterwert beeinflusst, kann dort eingesehen werden. Freiwillige Mischungskontrolle Niedersachsen Die allgemeine Saatgutverkehrskontrolle kann – insbesondere für Mischungen – keine Garantie dafür geben, dass die vom Mischer offen zu deklarierenden Sorten auch tatsächlich im angegebnen Umfang eingemischt werden. Eine effektive Kontrolle der nach den offiziellen Empfehlungen hergestellten Mischungen ist jedoch Voraussetzung für die Gewähr guter genotypischer (Sortenechtheit) wie auch technisch-biologischer Saatgutqualitäten (Reinheit, Keimfähigkeit). In der Freiwilligen Mischungskontrolle Niedersachsen (FMN) unterziehen sich die wichtigsten Saatgut-Mischungshersteller (Meiners Saaten, DSV, Agravis, Hega GmbH, Camena Saaten) zusätzlichen und kostenpflichtigen Kontrollen durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Für geprüfte Qualitätsstandardmischungen (grünes Faltblatt für Grünlandmischungen, olives Faltblatt für Ackerfutterbau) wird ein rotes Qualitätssiegel mit dem Aufdruck „Kontrollierte Qualität“ und dem Logo der Landwirtschaftskammer vergeben, welches eine erhöhte Gewähr für die Übereinstimmung von Deklaration und Inhalt gewährleistet. Auf dieses Qualitätssiegel ist beim Saatguteinkauf unbedingt zu achten: Seit einigen Jahren wird darüber hinaus ein magentafarbenes (= Farbe der Telekom) Qualitätssiegel für Mischungen vergeben, die nicht als Qualitätsstandardmischungen gehandelt werden und dennoch alle Seite 6 __________________________________________________________________________________________________________________ Dieser Hinweis entbindet den Anwender nicht davon, die jeweilige Zulassungssituation und Gebrauchsanweisungen genau zu beachten. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des jeweiligen Absenders. Kriterien der Kontrollsiegelvergabe erfüllen. Hier dürfen nur Sorten eingemischt werden, die aktuell von der Landwirtschaftskammer empfohlen werden. Tipula-Bekämpfungsmöglichkeit Aufgrund der im vergangenen Herbst ermittelten erhöhten Befallswerte wird diesjährig mit einer stärkeren Gefährdung der Grünlandflächen durch Tipulalarven gerechnet. Eine Bekämpfungsmöglichkeit mit chemischen Präparaten besteht nicht. Maispflanzenschutzmittelverordnung (MaisPflSchMV) beachten Die "Verordnung über das Inverkehrbringen und die Aussaat von mit bestimmten Pflanzenschutzmitteln behandeltem Maissaatgut" (MaisPflSchMV) regelt seit dem Jahr 2014 nicht nur die Aussaat beim Einsatz von pneumatischen Geräten zur Einzelkornablage, die mit Unterdruck arbeiten, sondern erweitert die Beschränkungen auf alle pneumatisch arbeitenden Maissägeräte. Das bedeutet, dass pneumatische Sägeräte, mit denen Methiocarb-behandeltes Maissaatgut (Mesurol) ausgesät werden soll, vom Julius Kühn-Institut (JKI) geprüft sein müssen und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein Einzelkorn-Sägerät oder ein Universal-Sägerät handelt. Das JKI prüft die Sägeräte hinsichtlich der Abdrift und trägt sie bei positivem Ergebnis in die "Liste der abdriftmindernden Maissägeräte" ein. Landwirte müssen sich daher vor der Aussaat von behandeltem Maissaatgut mit einem pneumatischen Sägerät vergewissern, dass der Gerätetyp in die Liste des JKI eingetragen ist. Bei der Aussaat von mit Sonido gebeiztem Mais ist vorsorglich die gleiche Technik einzusetzen, die auch für Mesurol-gebeiztes Maissaatgut vorgeschrieben ist. Die Liste der abdriftmindernden Maissägeräte des JKI ist unter folgendem Internetlink zu finden: www.jki.bund.de/geraete.html - Gerätelisten - Abdriftmindernde Sägeräte - Liste der abdriftmindernden Maissägeräte. Wildacker-/Blühstreifenmischungen 2016 Die Landesjägerschaft Niedersachsen hat verschiedene Saatmischungen in der Praxis erprobt und Saatmischungen für unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten und Bedürfnisse zusammengetellt. Der neue Flyer 2016 (s. Anlage) ist nun frisch gedruckt. Termine vormerken: • Das 3. Naturheilkunde-Forum für Milchviehhalter mit dem Schwerpunktthema „Aktiviertes und belebtes Wasser“ findet am Donnerstag, 03. März 2016 (19:00 bis 22:30), im Hotel Spohler Krug, Wiefelsteder Str. 26, 26215 Wiefelstede statt. Die Tagungsgebühr in Höhe von 22 € pro Person beinhaltet die Tagungsgetränke und Seminarunterlagen. Sie ist am Veranstaltungsabend zu entrichten. Weitere Infos unter www.lwkniedersachsen.de. Anmeldungen über den Webcode 02030248 der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, bei Herrn Martens unter 0441 / 340 10 128 oder Frau von Lienen unter 0441 / 340 10 117 bis zum 26. Februar 2016. • Ein Tagesseminar Pferd findet am 14.03.2016, 09:30 bis 15:30, in der Bezirksstelle OldenburgNord, Im Dreieck 12, 26127 Oldenburg statt. Die Gebühr beträgt 98 €. Anmeldung unter webcode: 02030226. Anmeldeschluss: 04.03.2016. Weitere Infos unter 0441-34010-0 Marlene Wilken. • Aktuellste Informationen zu den Grundlagen der Pferdehaltung • Gesunderhaltung Ihrer Pferde durch angepasste Fütterungs- und Gesundheitsvorsorge • Informationen zur optimalen Weidewirtschaft und Reduzierung von giftigen Unkräutern • Grundlagen zur sicheren Einzäunung • Verbesserung des Tierwohls Bezirksstelle Oldenburg-Nord Bezirksstelle Ostfriesland Pflanzenbau und Pflanzenschutz Pflanzenbau und Pflanzenschutz Seite 7 __________________________________________________________________________________________________________________ Im Dreieck 12, 26127 Oldenburg Am Pferdemarkt 1, 26603 Aurich Telefon 0441 34010-143, Telefax nicht 0441 34010-172 Telefon und 04941 921-141, Telefax 04941 921-151 Dieser Hinweis entbindet den Anwender davon, die jeweilige Zulassungssituation Gebrauchsanweisungen genau zu beachten. E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des jeweiligen Absenders. 107 104 104 103 103 103 102 102 101 101 101 101 101 101 100 100 100 100 100 99 99 99 99 99 98 98 98 97 97 113 103 98 106 99 106 100 117 99 102 100 96 99 106 101 102 101 93 98 99 96 94 96 101 95 94 99 94 99 o + + + o + ++ ++ + + o + + o o o o o + o o o + Mooreignung Rostresistenz Ausdauer M M M M M M M M M M M M - TM-Ertrag 1. Schnitt + + + + o + + + o + o + + + ++ o + o + o + ++ o + ++ o ++ ++ + mittelfrühe Sorten Boyne Lidelta, t Trivos, t Eurostar, t Indicus 1 Trintella, t Cantalou, t Intrada, t Barata Cangou Discus Limbos, t Massimo Trend, t Activa, t Arsenal Dexter 1, t Eurocity, t Maurizio, t Barnauta, t Bocardi Mercedes, t Rodrigo Toronto Charlene, t Chicago Kubus, t Ovambo 1, t Aventino, t TM-Ertrag Mooreignung 100 104 101 101 104 103 95 Rostresistenz 103 100 100 100 100 99 98 Ausdauer Mooreignung M M M - frühe Sorten Genesis Arvicola, t Artesia, t Karatos, t Salamandra, t Neptun, t Arolus TM-Ertrag 1. Schnitt Rostresistenz o + ++ + + + + TM-Ertrag Ausdauer -o + -++ ++ o TM-Ertrag 1. Schnitt TM-Ertrag Sortenempfehlung für Deutsches Weidelgras Aktuell in Nordwestdeutschland 3-jährig geprüfte Sorten* späte Sorten Barpasto, t 105 107 o + M Gossip, t 105 114 + M Polim, t 105 104 + M Toddington 104 109 ++ 103 99 + + Barforma Honroso 103 104 + o 103 98 + + Montova, t Novello, t 103 97 ++ 103 105 o o Stefani Barélan, t 102 104 + + Charisma, t 102 103 o + M Kentaur, t 102 95 ++ + Ketarion 1 102 96 + Arusi, t 101 100 + + M Barmaxima, t 101 95 + + M Fornido, t 101 98 -o M Maestro 101 102 o 101 102 + o Mezquita Twymax, t 101 102 ++ + Vesuve, t 101 106 o + M 100 102 -o Aberavon 100 104 -o Achat Barsintra, t 100 96 + M Eurovision 100 102 o Melways 100 88 -o Mephisto 100 94 + + Mizuno, t 100 94 -+ Meltador, t 99 92 -+ M Mokari 99 103 o + Rivaldo, t 99 93 + ++ M Skiron 99 106 ++ Sponsor 99 104 o o Sures, t 99 97 o + *: Landessortenprüfung Anlagejahre 2006, 2008 und 2010 Tomaso 99 100 o o Seite 8 Cancan 98 89 o _________________________________________________________________________________________________________________ Splendid, t 96 87 -++ Dieser Hinweis entbindet den Anwender nicht davon, die jeweilige Zulassungssituation und Gebrauchsanweisungen genau zu beachten. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des jeweiligen Absenders. o o o o + M M M M M Astonhockey, t Barcampo, t Birtley, t Borsato Claddagh Diwan, t Euroconquest, t Garbor, t Ibizal Kufuga, t Leenane Matenga, t Melverde, t Noah Ozia, t Soraya, t Tribal, t + ++ + + o ++ + o + + + + + o ++ + + M M M M M M M Resista Tivoli, t Turandot, t Zocalo, t o + + + M M M + - + + + + + + + + ++ + o + ++ + ++ + + + o + + + + + + + ++ M M M M M M M M - späte Sorten mittelfrühe Sorten - neue Sorten o + + o Mooreignung mittelfrühe Sorten Alligator, t Bree Option Premium Toledo Acento, t Forza, t Herbal, t Kabota späte Sorten + + o ++ Rostresistenz frühe Sorten Mooreignung Giant, t Mirtello, t Panino Salmo, t Rostresistenz M M M - ältere Sorten neue Sorten Picaro Pionero, t Probat Telstar Sorten ohne regionale Ertragseinstufung Mooreignung Mooreignung o + o frühe Sorten Rostresistenz Rostresistenz ältere Sorten Deutsches Weidelgras Sorten ohne regionale Ertragseinstufung Arnando Albion, t Ambero Barflip Barimero Barribo, t Bargizmo Barmassa Blog Chouss, t Dressano, t Ensilvio Hurricane, t Irondal, t Kaiman Logique, t Melluck Melpetra, t Quadriga, t Rossera Senada, t Serafina, t Severin, t Sputnik Valerio, t Virtuose, t Thalassa, t Youpi, t Seite 9 __________________________________________________________________________________________________________________ Dieser Hinweis entbindet den Anwender nicht davon, die jeweilige Zulassungssituation und Gebrauchsanweisungen genau zu beachten. 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