Könich Kasper - Kirchehrenbacher Heimatfreunde eV

Wos die Forchämer dem Könich Kasper fürs Christkondl mitgem homm
(Quelle: Fränkische Weihnachtsgeschichten 'Bald is so weit' von Erich Arneth)
Wie der Könich Kasper in Burk Station gmacht hot, homm des aa die Forchämer derfohrn. Der
Börchamaster hot gsocht: „An Könich sei Unterschrift hot uns grod no im Goldna Buch der Stodt gfehlt.“
Also is er noch Burk und hot den Könich zu an Besuch eiglodn. Do sicht er, wie die Bürker die
Geschenke fürs Christkindl aufn Wong lodn. Dem Börchamaster fällt ei, daß er den Könich net kumma
lossn und mit an Vergelts Gott widda hamschickn konn. Desweng hot er gleich sein Rot eigrufn und hot
aa den Stodtpflecher dazu holn und ihm ausrichtn lossn, er möcht sich Gedankn machn, wos ma fürs
Christkindlon heimischer Köstlichkeit mitgemm könnt.
Der Stodtpflecher, a spitziger und gscheiter Moo, der den letztn Zipfl der Stodthistorie scho gründlich
aufghelltghobt hat, fängt mit aner gereimtn Froch on:
Kennst du den Apfel honigsüß,
den schon die Eva hat gepflückt,
in den sie Adam beißen ließ
und ihn gemacht schier hat verrückt?
In Forchheim Knäckerla benennt,
ist er des Boskops Konkurrent.
Nochdem der Stodtpflecher a Kunstpausn glossn hot, ruckt er mit sein Vorschloch raus. „Wie wärs“,
socht er, „wenn wir dem Christkindl vo der Köstlichkeit wos zukomma lossatn?“ Der Rot is begeistert
und stellt dem Stodtpflecher desweng an Ehrenring in Aussicht. Do fängt auf amoll der Kämmerer on.
Es gäb drei Sortn vo Knäckerla: Säu-, Freß-, Hirschknäckerla. Die letztn wärn die bestn, obä aa die
teuersten. Er müßt scho wecha sein Haushaltsplon wissn, wos ma für aa geem wollt.
Do wor guter Rot teuer. A poa vo der hintern Bänk homm gmannt, ma sollt an Kasper an Wong voll
Säuknäckerla geem. Vo der klann Sortn könnt ma mehr auflodn, und mehr geem. brächt mehr Ehr. Do
hot sich der Stodtpflecher gerührt. Die Zeitn, wo auf 'mehr' sott auf 'besser' gschaut worn ist,wärn
vorbei. Er is für Hirschknäckerla. Wieder Kämmerer donn gmaant hot, daß ma die Ausgab für
Hirschknäckerla aa no verkraftn könnt, wor die Sach geritzt. Scho om andern Toch hot der Kasper sei
Sonderration für Bethlehem mitkrigt.
On Ort und Stell hot der zunächst gor net gwißt, wos er mit die Forchämer Knächerla onfanga soll, bis
der Josef geklocht hot, daß Ochs und Esl, die es Christkindl in der Heiling Nocht so schö gwärmt
homm, fast nix mehr zu fressn hättn. Do is dem Kasper mit an Schloch kumma: die Knäckerla. Gleich
hot er damit den Trog vo denan Viecher rondvoll gmacht, daß die ins Mampfn kumma senn und gmannt
homm, die hättn himmlisches Manna vor sich. Noch an Toch homm die scho a Fell ghobt wie Seidn,
und a poa Toch später wor der Esl so gstärkt, daß er die Murra Maria mitsamt ihrn Kind in an Zuch
noch Ägyptn gebrocht hot, wo die heilich Familie vorn bösn Herodes sicher wor, wos letztn Ends bloß
den Forchämer Knäckerla zu vedankn is.