Anzeigen - Siemens Industry Online Support Portals

Vertikalmühlengetriebe
KMP
Montage‐ und Betriebsanleitung
BA 9136 de 12/2015
FLENDER gear units
Vertikalmühlengetriebe
KMP
Montage‐ und Betriebsanleitung
Technische Daten
1
Allgemeine Hinweise
2
Sicherheitshinweise
3
Transport und
Lagerung
4
Technische
Beschreibung
5
Montage
6
Inbetriebnahme
7
Betrieb
8
Störungen, Ursachen
und Beseitigung
9
Originale Montage‐ und Betriebsanleitung
BA 9136 de 12/2015
2 / 89
Wartung und
Instandhaltung
10
Ersatzteilhaltung,
Kundendienst
11
Erklärungen
12
Rechtliche Hinweise
Warnhinweiskonzept
Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung
von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein
Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck.
Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt
dargestellt.
GEFAHR
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
WARNUNG
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
VORSICHT
bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
ACHTUNG
bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen
nicht getroffen werden.
Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe
verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird,
kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.
Qualifiziertes Personal
Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt oder System darf nur von für die jeweilige
Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden, unter Beachtung der für die
jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen
Sicherheits- und Warnhinweise.
Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit
diesen Produkten oder Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten
Beachten Sie Folgendes:
WARNUNG
Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen
Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und
-komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen oder zugelassen
sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport,
sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und
Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden.
Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.
Marken
Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken
der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Nutzung
durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.
Haftungsausschluss
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und
Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, sodass wir für die
vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift
werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen
enthalten.
BA 9136 de 12/2015
3 / 89
Vorwort
Der Begriff "Montage- und Betriebsanleitung" wird im weiteren Verlauf auch kurz "Anleitung" oder
"Handbuch" genannt.
Der in dieser Anleitung verwendete Begriff "2014/34/EU" steht beim Inverkehrbringen des Produktes
bis zum 19.04.2016 für die Ausführung nach Richtlinie 94/9/EG, beim Inverkehrbringen des
Produktes ab dem 20.04.2016 für die Ausführung nach Richtlinie 2014/34/EU.
Symbole in dieser Montage‐ und Betriebsanleitung
Dieses Symbol macht eine drohende Explosionsgefahr im Sinne der Richtlinie 2014/34/EU zusätzlich
kenntlich.
Dieses Symbol macht eine drohende Verbrennungsgefahr an heißen Oberflächen im Sinne der
Norm “DIN EN ISO 13732-1” zusätzlich kenntlich.
Dieses Symbol warnt vor Gefahr durch gehobene und/oder schwebende Lasten.
Erdungsanschluss-Stelle
Entlüftungsstelle
gelb
Öleinfüllstelle
gelb
Ölablass-Stelle
weiß
Ölstand
rot
Ölstand
rot
Ölstand
rot
Anschluss-Stelle
Schwingungsüberwachung
Schmierstelle
rot
Fett verwenden
Transportauge
Ringschraube
Nicht aufschrauben
Ausrichtfläche, horizontal
Ausrichtfläche, vertikal
Diese Symbole beschreiben
den Vorgang der Ölstandskontrolle mit dem Ölmessstab.
Diese Symbole weisen darauf hin,
dass der Ölmessstab immer fest einzuschrauben ist.
BA 9136 de 12/2015
4 / 89
Inhaltsverzeichnis
1.
Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.1
1.2
1.2.1
1.3
1.4
Allgemeine technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kennzeichnung des Getriebes in Ausführung nach Richtlinie 2014/34/EU . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Umgebungstemperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Messflächen-Schalldruckpegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Geräteliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
9
9
9
9
2.
Allgemeine Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
2.1
2.2
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Urheberrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
10
3.
Sicherheitshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
3.1
3.2
3.3
3.4
Grundsätzliche Pflichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Besondere Gefahrenart und persönliche Schutzausrüstung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die fünf Sicherheitsregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
13
14
14
4.
Transport und Lagerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15
4.1
4.2
4.3
4.4
4.4.1
4.4.1.1
4.4.1.2
4.4.2
4.4.2.1
4.4.2.2
4.4.3
Inhalt und Kontrolle des Lieferumfangs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Transport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lagern des Getriebes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Standardmäßige Beschichtung und Konservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Außenkonservierung von metallisch blanken Außenflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Maximale Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Verlängerung der Konservierung von metallisch blanken Außenflächen des Getriebes . . . . . . .
Konservierung des Getriebeinneren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kombinierte Lagerung / Verpackung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung bei längerer Lagerung
des noch nicht in Betrieb genommenen Getriebes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.4.3.1 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" . . . . . . . . .
4.4.3.2 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung durch Komplettbefüllung
mit Konservierungs- oder Betriebsöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.4.3.3 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage . . . . . . .
15
15
18
18
20
20
20
20
20
22
26
26
28
30
5.
Technische Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
5.1
5.2
5.3
5.3.1
5.3.2
Allgemeine Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Auslieferungszustand des Getriebes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hydrodynamische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hydrodynamische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager bei Getrieben
mit hydrostatischer Anfahrhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hydrostatische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager mit Radialkolbenpumpe . . . . . . . . . .
Labyrinthdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Antriebskupplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heizstab in Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölniveauüberwachung der Heizstäbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölstandsanzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Öltemperaturüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölniveauüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
32
33
33
5.3.3
5.3.4
5.4
5.5
5.6
5.6.1
5.7
5.8
5.9
BA 9136 de 12/2015
5 / 89
33
34
34
35
35
36
36
36
37
37
6.
Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
6.1
6.2
6.2.1
6.2.2
6.3
6.3.1
6.3.2
6.4
6.5
6.6
6.7
6.8
6.9
6.10
6.11
6.12
6.12.1
6.12.2
Allgemeine Montagehinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufstellungsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Abmessungen und Gewichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hebevorrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorbereitende Maßnahmen zur Getriebemontage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufrechterhaltung der Konservierung bei zwischenzeitlich geöffnetem Getriebe . . . . . . . . . . . . .
Fundament . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Getriebemontage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Montage der Verrohrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Beizen angepasster Rohrleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Montage der Kupplungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Montage des Motors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Montage von lose mitgelieferten Anbauteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schweißarbeiten an der Mühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Abschließende Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Verschraubungsklassen, Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Verschraubungsklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
39
39
39
40
41
42
42
43
43
44
45
46
46
47
47
47
48
7.
Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
50
7.1
7.1.1
7.1.2
7.1.3
7.1.4
7.1.4.1
7.1.5
7.1.5.1
7.1.5.2
7.1.6
7.1.7
7.2
7.2.1
7.2.2
7.2.3
7.3
7.3.1
7.3.1.1
7.3.1.2
7.3.1.3
50
50
51
53
54
54
54
55
55
57
57
59
59
59
60
60
61
61
63
7.3.2
Maßnahmen vor Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Entkonservierung außen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Entkonservierung innen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ablassen von Konservierungsölen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Spülen vor Erstinbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölmenge zum Spülen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Betriebsöl einfüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorgehensweise beim Befüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölversorgungsanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kontrollen vor der Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorschmierphase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erstanlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kontrollmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Außerbetriebsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung bei bereits im Betrieb gewesenen Getrieben . . .
Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage . . . . . . .
Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" . . . . . . . . .
Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung durch Komplettbefüllung
mit Konservierungs- oder Betriebsöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Außenkonservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.
Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
8.1
8.2
8.3
Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Unregelmäßigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
68
68
9.
Störungen, Ursachen und Beseitigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
70
9.1
9.2
Allgemeine Störungshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mögliche Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
70
71
BA 9136 de 12/2015
6 / 89
65
66
10.
Wartung und Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
74
10.1
10.2
10.3
10.3.1
10.4
10.5
10.6
10.7
10.7.1
10.7.2
10.7.3
10.8
10.9
10.10
10.11
10.12
Allgemeine Wartungsangaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Getriebe reinigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Luftfilter reinigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Austausch des Luftfiltereinsatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Spülen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölfüllung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Öl auf Wassergehalt untersuchen; Erstellung von Ölanalysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölwechsel durchführen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schraubenverbindungen auf festen Sitz kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schweißarbeiten an der Mühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schwingungsmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Instandsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Getriebedurchsicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schmierstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
74
75
75
76
76
76
77
77
79
80
82
82
83
84
85
85
11.
Ersatzteilhaltung, Kundendienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
86
11.1
11.2
Ersatzteilhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Adressen für Ersatzteilbestellung und Kundendienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
86
86
12.
Erklärungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
87
12.1
12.2
Einbauerklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
EU-Konformitätserklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
87
88
BA 9136 de 12/2015
7 / 89
1.
Technische Daten
1.1
Allgemeine technische Daten
Das Typenschild des Getriebes enthält die wichtigsten technischen Daten. Diese Daten und die
zwischen Siemens und dem Besteller vertraglich festgelegten Vereinbarungen für das Getriebe legen
die Grenzen seiner bestimmungsgemäßen Verwendung fest.
①
②
④
⑥
⑧
③
⑤
⑦
⑨
⑩
(siehe Punkt 1.2)
⑪
⑫
Bild 1: ATEX Typenschild Getriebe
①
②
③
④
⑤
⑥
#)
Firmenlogo
Fabrikations-Nummer #)
Gesamtgewicht (ohne Ölfüllung) in kg
Für besondere Angaben
Bauart, Größe *)
Leistungsangabe P2 in kW oder
Drehmoment T2 in Nm
⑦
⑧
⑨
⑩
⑪
⑫
Drehzahl n1 in min-1
Drehzahl n2 in min-1
Öldaten (Ölsorte, Ölviskosität, Ölmenge)
Nummern der Anleitungen
Hersteller und Fertigungsort
Ursprungsland
Fertigungsstätten-Code / Auftrags-Nr.-Position-Lfd.-Nr. / Baujahr
*) Beispiel
K M P 180
Größe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 … 425
Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . P = Planetenstufe
Einsatzbereich . . . . . . . . . . . . . M = Vertikalmühle
Getriebetyp . . . . . . . . . . . . . . . . K = Kegelradgetriebe
Angaben zum Gewicht und zu weiteren technischen Daten entnehmen Sie den Zeichnungen in der
Getriebedokumentation und dem auftragsabhängig erstellten Datenblatt.
BA 9136 de 12/2015
8 / 89
1.2
Kennzeichnung des Getriebes in Ausführung nach Richtlinie 2014/34/EU
Tabelle 1:
ATEX‐Kennzeichnung für Übertageanwendungen
Geräte‐
gruppe
Geräte‐
kategorie
ExAtmosphäre
II
3
Staub (D)
1)
Explosions‐ Temperaturgruppe
klasse
-
-
Kennzeichnung
II 3 D 120 °C bck Ta.. 1)
Ta min. ≤ Ta ≤ Ta max. = Zulässiger Umgebungstemperaturbereich in °C:
Ta min.
= minimal zulässige Umgebungstemperatur
Ta max.
= maximal zulässige Umgebungstemperatur
Ta
= Kurzzeichen für die Umgebungstemperatur
Hinweis
Bei Getrieben ohne elektrische Zündquellenüberwachung (z. B. Temperatur, Ölstand) entfällt die
Zündschutzart "b".
Das Typenschild auf dem Getriebe zeigt die Kennzeichnung für den aktuellen Anwendungsfall.
1.2.1
Umgebungstemperatur
Die Festlegungen der Richtlinie 2014/34/EU gelten für den Umgebungstemperaturbereich von
- 20 °C bis + 40 °C. Durch Anwendung verschiedener, geeigneter Maßnahmen kann das Getriebe in
einem Umgebungstemperaturbereich von - 40 °C bis + 60 °C eingesetzt werden. Der
Temperaturbereich und der erweiterte Temperaturbereich muss aber generell von Siemens genehmigt
und im Auftragstext vereinbart sein.
Im Einzelfall gilt immer der auf dem Typenschild angegebene zulässige Umgebungstemperaturbereich.
1.3
Messflächen-Schalldruckpegel
Die Angabe eines Messflächen‐Schalldruckpegels bei Betrieb ist nicht möglich, da das Getriebe
während des Probelaufs auf dem Siemens‐Prüfstand im Leerlauf betrieben wird.
1.4
Geräteliste
Hinweis
In der auftragsabhängig erstellten Geräteliste sind alle wichtigen Zubehörkomponenten einschließlich
ihrer technischen Daten aufgeführt.
BA 9136 de 12/2015
9 / 89
2.
Allgemeine Hinweise
2.1
Einleitung
Die vorliegende Anleitung ist Bestandteil der Getriebelieferung und muss stets in der Nähe des
Getriebes aufbewahrt werden.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes oder Auftreten von Betriebsstörungen möglich.
Jede Person, die mit Arbeiten am Getriebe befasst ist, muss die Anleitung gelesen und verstanden
haben und sie beachten.
Für Schäden und Betriebsstörungen, die aus der Nichtbeachtung der Anleitung resultieren,
übernimmt Siemens keine Haftung.
Das in dieser Anleitung behandelte "FLENDER Kegel-Planetengetriebe" der Bauart "KMP" ist zum
Antrieb einer Vertikalmühle entwickelt worden.
Das Getriebe ist nur für den Einsatzbereich ausgelegt, der in der in der auftragsabhängig erstellten
Getriebedokumentation festgelegt ist. Abweichende Betriebsbedingungen erfordern neue vertragliche
Vereinbarungen.
Das Getriebe ist nach dem neuesten Stand der Technik gebaut und wird betriebssicher ausgeliefert. Das
Getriebe erfüllt die Anforderungen der Richtlinie 2014/34/EU.
Das Getriebe darf nur im Rahmen der im Leistungs‐ und Liefervertrag zwischen Siemens und dem
Besteller festgelegten Bedingungen verwendet und betrieben werden.
Das hier beschriebene Getriebe entspricht dem technischen Stand zum Zeitpunkt der Drucklegung
dieser Anleitung.
Im Interesse der Weiterentwicklung behalten wir uns das Recht vor, an den einzelnen Baugruppen und
Zubehörteilen die Änderungen vorzunehmen, die unter Beibehaltung der wesentlichen Merkmale zur
Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Sicherheit für zweckmäßig erachtet werden.
2.2
Urheberrecht
Das Urheberrecht an dieser Anleitung verbleibt bei der Siemens AG.
Die Anleitung darf ohne unsere Zustimmung weder vollständig noch teilweise zu Zwecken des
Wettbewerbs unbefugt verwendet oder Dritten zur Verfügung gestellt werden.
Wenden Sie sich mit allen technischen Fragen an unser Werk oder an eine unserer
Kundendienststellen:
Siemens AG
Am Industriepark 2
46562 Voerde
Tel.:
Fax:
+49 (0)2871 / 92‐0
+49 (0)2871 / 92‐1544
BA 9136 de 12/2015
10 / 89
3.
Sicherheitshinweise
WARNUNG
Sturzgefahr
Schwere Verletzung durch Absturz möglich.
Das Getriebe und seine Anbauteile dürfen während des Betriebs nicht betreten werden.
Das Getriebe darf für Wartungs- und Reparaturarbeiten nur bei Getriebestillstand betreten werden.
WARNUNG
Verletzungsgefahr durch eigenmächtige Veränderungen
Eigenmächtige Veränderungen sind nicht zulässig.
Dies betrifft auch Schutzeinrichtungen, die als Berührungsschutz angebracht sind.
3.1
Grundsätzliche Pflichten
•
Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass jede Person, die mit Arbeiten am Getriebe beauftragt ist,
diese Anleitung gelesen und verstanden hat und sie in allen Punkten beachtet, um:
─ Gefahren für Leib und Leben des Benutzers und Dritter abzuwenden,
─ die Betriebssicherheit des Getriebes sicherzustellen,
─ Nutzungsausfall und Umweltbeeinträchtigungen durch falsche Handhabung auszuschließen.
•
Bei dem Transport, der Montage und Demontage, der Bedienung sowie der Pflege und Wartung,
sind die einschlägigen Vorschriften zur Arbeitssicherheit und zum Umweltschutz zu beachten.
•
Das Getriebe darf nur von qualifiziertem Personal bedient, gewartet und/oder instandgesetzt werden
(siehe "Qualifiziertes Personal" auf Seite 3 dieser Anleitung).
•
Die Außenreinigung des Getriebes mit einem Hochdruckreinigungsgerät ist nicht zulässig.
•
Alle Arbeiten sind sorgfältig und unter dem Aspekt der Sicherheit durchzuführen.
GEFAHR
Lebensgefahr durch eingeschaltete Anlage
Zur Durchführung von Arbeiten am Getriebe müssen das Getriebe und eine angebaute oder separate
Ölversorgungsanlage grundsätzlich stillgesetzt werden.
Das Antriebsaggregat muss gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen gesichert werden (z. B. durch
Abschließen des Schlüsselschalters oder durch Entfernen der Sicherungen in der Stromversorgung).
Bringen Sie an der Einschaltstelle ein Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe
gearbeitet wird.
Gleichzeitig muss die gesamte Anlage lastfrei sein, damit keine Gefahr bei Demontagearbeiten
entsteht.
•
Am gesamten Antrieb dürfen keine Schweißarbeiten durchgeführt werden.
Die Antriebe dürfen nicht als Massepunkt für Elektro‐Schweißarbeiten verwendet werden.
Verzahnungsteile und Lager könnten durch Verschweißung zerstört werden.
BA 9136 de 12/2015
11 / 89
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes möglich.
Bei Getrieben, die zusammen mit elektrischen Maschinen betrieben werden, die Strom erzeugen oder
in denen Strom fließt (z. B. Motoren, Generatoren, usw.), ist sicherzustellen, dass kein Strom durch
das Getriebe fließen kann. Stromdurchfluss kann zu irreparablen Schäden an Wälzlagern und
Verzahnungen fuhren. Stromdurchfluss kann z. B entstehen durch Kurzschluss,
Spannungsüberschläge, leitfähige Staubschichten usw.
Geeignete Maßnahmen können sein:
– Verwendung von Isolatoren
– Getriebe fachgerecht erden
GEFAHR
Elektrostatische Entladung
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch
elektrostatische Entladung.
Potentialausgleich gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchführen.
Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss
vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes möglich.
Getriebe durch Abschalten des Antriebsaggregates sofort stillsetzen, wenn während des Betriebs
unerklärbare Veränderungen wie eine deutlich erhöhte Betriebstemperatur oder veränderte
Getriebegeräusche festgestellt werden.
GEFAHR
Lebensgefahr durch rotierende und/oder sich bewegende Teile
Gefahr, von rotierenden und/oder sich bewegenden Teilen erfasst oder eingezogen zu werden.
Rotierende und/oder sich bewegende Teile müssen durch Schutzvorrichtungen gegen Berührung
gesichert sein.
Hinweis
Beim Einbau des Getriebes in Maschinen oder Anlagen ist der Hersteller der Maschinen oder Anlagen
verpflichtet, die in dieser Anleitung enthaltenen Vorschriften, Hinweise und Beschreibungen mit in
seine Betriebsanleitung aufzunehmen.
GEFAHR
Explosionsgefahr
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch die
Verwendung nicht geeigneter Anbauteile.
Alle Anbauteile müssen die Anforderungen der Richtlinie 2014/34/EU erfüllen.
Einfache elektrische Betriebsmittel (z. B. Überwachungsgeräte, Schalter, Pt 100-Messwiderstand)
ohne Kennzeichnung gemäß der Richtlinie 2014/34/EU müssen mittels geeigneter
Trennschaltverstärker eigensicher angeschlossen werden.
BA 9136 de 12/2015
12 / 89
GEFAHR
Elektrostatische Entladung
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch
elektrostatische Entladung.
Die Beschichtung darf nicht elektrostatisch aufgeladen werden.
Der Betreiber hat sicherzustellen, dass hochwirksame Mechanismen, die zur Ladungserzeugung in
der Beschichtung führen können, sicher vermieden werden.
3.2
•
Entfernte Schutzeinrichtungen sind vor der Inbetriebnahme wieder anzubringen.
•
Am Getriebe angebrachte Hinweise wie Typenschild und Drehrichtungspfeil sind zu beachten. Sie
müssen frei von Farbe und Schmutz sein. Fehlende Schilder sind zu ersetzen.
•
Die im Zusammenhang mit Montage- oder Demontagearbeiten unbrauchbar gewordenen
Schrauben müssen durch neue Schrauben gleicher Festigkeitsklasse und Ausführung ersetzt
werden.
•
Ersatzteile sind von Siemens zu beziehen (siehe Kapitel 11. "Ersatzteilhaltung, Kundendienst").
Besondere Gefahrenart und persönliche Schutzausrüstung
Je nach Betriebsbedingung kann das Getriebe extreme Oberflächentemperaturen aufweisen.
WARNUNG
Verbrennungsgefahr
Schwere Verletzung durch Verbrennung an heißen Oberflächen (> 55 °C) möglich.
Geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen.
WARNUNG
Gefahr durch niedrige Temperaturen
Schwere Verletzung durch Kälteschäden (Schmerz, Taubheit, Erfrierungen) an kalten Oberflächen
(< 0 °C) möglich.
Geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen.
WARNUNG
Verbrühungsgefahr
Schwere Verletzung durch austretende heiße Betriebsmedien bei deren Wechsel möglich.
Geeignete Schutzhandschuhe, Schutzbrille und Schutzkleidung tragen.
WARNUNG
Verletzungsgefahr der Augen
Kleine Fremdmaterialien wie Sand oder Staub können in die Abdeckbleche der rotierenden Teile
eintreten und durch diese zurückgeschleudert werden.
Geeignete Schutzbrille tragen.
BA 9136 de 12/2015
13 / 89
Hinweis
Zusätzlich zur generell vorgeschriebenen persönlichen Schutzausrüstung (Sicherheitsschuhe,
Arbeitsanzug, Helm usw.) sind beim Umgang mit dem Getriebe geeignete Schutzhandschuhe und
eine geeignete Schutzbrille zu tragen.
Hinweis
Das Getriebe erfüllt die Anforderungen der Richtlinie 2014/34/EU.
GEFAHR
Explosionsgefahr
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre bei Montageoder Demontagearbeiten am Getriebe möglich.
Bei der Montage oder Demontage des Getriebes darf keine explosionsfähige Umgebung vorhanden
sein.
3.3
Die fünf Sicherheitsregeln
Für Ihre persönliche Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden halten Sie bei Arbeiten an den
elektrischen Komponenten der Anlage stets die sicherheitsrelevanten Hinweise und die folgenden fünf
Sicherheitsregeln nach der Norm "DIN EN 50110-1" (Arbeiten im spannungsfreien Zustand) ein.
Wenden Sie die fünf Sicherheitsregeln vor Beginn der Arbeiten an der Maschine in der genannten
Reihenfolge an.
1) Freischalten.
Schalten Sie auch die Hilfsstromkreise frei, z. B. Stillstandsheizung.
2) Gegen Wiedereinschalten sichern.
3) Spannungsfreiheit feststellen.
4) Erden und kurzschließen.
5) Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.
Nach Abschluss der Arbeiten heben Sie die getroffenen Maßnahmen in der umgekehrten Reihenfolge
wieder auf.
3.4
Umweltschutz
•
Vorhandenes Verpackungsmaterial ist vorschriftsgemäß zu entsorgen oder dem Recycling
zuzuführen.
•
Beim Ölwechsel ist das Altöl in geeigneten Gefäßen aufzufangen. Entstandene Öllachen sofort mit
Ölbindemittel beseitigen.
•
Konservierungsmittel sind getrennt von Altöl aufzubewahren.
•
Altöl, Konservierungsmittel, Ölbindemittel und ölgetränkte Reinigungstücher sind den einschlägigen
Umweltschutzbestimmungen entsprechend zu entsorgen.
•
Entsorgung des Getriebes nach Ende der Gebrauchsdauer:
─ Betriebsöl, Konservierungsmittel und/oder Kühlflüssigkeit sind restlos aus dem Getriebe
abzulassen und vorschriftsgemäß zu entsorgen.
─ Getriebeteile und/oder Anbauteile sind den geltenden nationalen Vorschriften entsprechend,
gegebenenfalls getrennt, zu entsorgen oder dem Recycling zuzuführen.
BA 9136 de 12/2015
14 / 89
4.
Transport und Lagerung
Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten!
4.1
Inhalt und Kontrolle des Lieferumfangs
Der Inhalt der Lieferung ist in der Packliste aufgeführt. Die Vollständigkeit des Lieferumfangs ist
entsprechend der Packliste unmittelbar beim Empfang zu prüfen. Zur Kontrolle dürfen die
Verpackungen nicht geöffnet werden. Beschädigungen an Verpackungen und/oder fehlende
Packstücke sind Siemens innerhalb von 2 Wochen schriftlich mitzuteilen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch Korrosion möglich.
Die Verpackung darf keinesfalls geöffnet werden. Andernfalls verringert sich die Haltbarkeitsdauer der
Getriebekonservierung.
Hinweis
Wird die Verpackung dennoch geöffnet ist Kapitel 4.4 zu beachten.
WARNUNG
Schwere Körperverletzung durch defektes Produkt
Bei erkennbarem Schaden darf das Getriebe nicht in Betrieb genommen werden.
4.2
Transport
Hinweis
Das Gewicht des Produktes ist auf dem Typenschild angegeben.
GEFAHR
Lebensgefahr
Lebensgefahr durch herabfallende Last auf Grund falschen Anschlagens.
Halten Sie sich nicht unter schwebenden Lasten auf.
Achten Sie beim Anschlagen, Heben, Senken und Verfahren der Last auf Folgendes:
– Einhaltung der Belastungsgrenzen.
– Ordnungsgemäße Befestigung der Anschlagmittel.
– Eventuell außermittigen Schwerpunkt.
– Gleiche Lastverteilung bei Lastaufnahmemitteln mit mehreren Lasthaken.
– Geringe Verfahrgeschwindigkeit.
– Pendeln der Last und/oder Anschlagen der Last an Gegenständen
oder Gebäudeteilen ist nicht zulässig.
– Lasthaken dürfen nicht an der Spitze belastet werden.
– Produkte nur auf ebenem, rutschfestem und tragfähigem Untergrund abstellen.
BA 9136 de 12/2015
15 / 89
WARNUNG
Quetschgefahr
Gefahr, von transportiertem Bauteil eingequetscht zu werden, wenn die verwendeten Hebezeuge und
Lastaufnahmemittel nicht geeignet sind und sich das Bauteil löst.
Für den Transport darf das Produkt nur an den gekennzeichneten Anschlagpunkten angeschlagen
werden. Es müssen Hebezeuge und Lastaufnahmeeinrichtungen mit ausreichender Tragkraft
verwendet werden.
Bei Lastaufnahme die Hinweise zur Lastverteilung auf der Verpackung beachten.
Das Transportieren des Produktes in angehobenem Zustand muss langsam und vorsichtig erfolgen,
um Personenschaden und Schaden am Getriebe zu vermeiden.
So können z. B. Stöße auf freie Wellenenden zu Schaden im Getriebe führen.
Besonders vorsichtigen Transport erfordern Getriebe, die mit Rohrleitungen ausgestattet sind.
Das Getriebe wird in zusammengebautem Zustand ausgeliefert. Zusatzausstattungen werden
gegebenenfalls getrennt verpackt ausgeliefert.
Abhängig von Transportweg und Größe wird das Getriebe unterschiedlich verpackt. Die Verpackung
entspricht, wenn nicht besonders vertraglich vereinbart, den Verpackungsrichtlinien HPE
(Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e.V.).
Die auf der Verpackung angebrachten Symbole sind zu beachten. Sie haben folgende Bedeutung:
Oben
Zerbrechliches
Gut
Vor Nässe
schützen
Vor Hitze
schützen
Schwerpunkt
Handhaken
verboten
Anschlagen
Bild 2: Transportsymbole
Hinweis
Der Transport des Getriebes darf nur mit dafür geeigneten Transportmitteln erfolgen.
Das Getriebe ist ohne Ölfüllung zu transportieren und sollte auf / in der Transportverpackung belassen
werden.
Befindet sich das Getriebe in einer seemäßigen Verpackung (Holzkiste) sind die auf der Verpackung
gekennzeichneten Anschlagpunkte zu verwenden.
Wird das Getriebe ohne seemäßige Verpackung ausgeliefert, sind die Anschlagpunkte, wie in Bild 3
oder in Bild 4 dargestellt, zu verwenden.
Bild 3: Anschlagpunkte
BA 9136 de 12/2015
16 / 89
Hinweis
Sind keine Tragenocken am Getriebefuß vorhanden, sind die gekennzeichneten Tragösen in den
Rippen zu verwenden. Ist keine Seilumlenkung am Getriebetopf vorhanden, sind zum Schutz des
Getriebes Holzklötze zu verwenden (siehe Bild 4).
1
1
1
1
Bild 4: Alternative Anschlagpunkte
1
Holzklotz
Hinweis
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes, die Lage der Anschlagpunkte, sowie die
Positionierung der Holzklötze zum Schutz des Getriebes beim Transport, sind den Maß- und
Transportzeichnungen in der auftragsabhängigen Getriebedokumentation zu entnehmen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch die Verwendung falscher Anschlagpunkte möglich. Zum
Transport des Getriebes darf dieses nur an den hierfür vorgesehenen Transportaugen angeschlagen
werden. An den Transportaugen sind Stropps mit Schäkel anzuschlagen.
Ein Transportieren an den Rohrleitungen ist nicht zulässig.
Die Rohrleitungen dürfen nicht beschädigt werden.
Die Gewinde in den Stirnseiten der Wellenenden dürfen nicht zur Aufnahme von Anschlagmitteln zum
Transport verwendet werden.
Anschlagmittel müssen mit ausreichender Sicherheit für das Gewicht des Getriebes ausgelegt sein.
Um Schäden am Gehäuse, am Abtriebsflansch und an den Rohrleitungen durch die Umlenkung des
Transportseiles zu vermeiden, sind Holzklötze zu hinterlegen.
Der Abtriebsflansch des Getriebes darf auf keinen Fall angehoben werden.
BA 9136 de 12/2015
17 / 89
4.3
Lagern des Getriebes
Das Getriebe ist an einem vor Witterungseinflüssen geschützten Ort in Originalverpackungslage oder
Gebrauchslage auf einem vibrationsfreien, trockenen Unterbau zu lagern und abzudecken. Davon
abweichende Lagerungsarten haben Einfluss auf die Haltbarkeitsdauer der Getriebekonservierung
(siehe Punkt 4.4).
ACHTUNG
Sachschaden
Jegliche Beschädigung der Beschichtung kann zum Versagen des äußeren Schutzes und somit zu
Korrosion führen.
Bei Zwischenlagerung des Getriebes sowie mitgelieferter Einzelteile muss der aufgebrachte
Korrosionsschutz erhalten bleiben.
Beschichtung nicht beschädigen.
GEFAHR
Lebensgefahr durch um- oder herabstürzendes Getriebe
Gefahr, von einem um- oder herabstürzenden Getriebe eingequetscht oder erschlagen zu werden.
Das Übereinanderstapeln von Getrieben ist nicht zulässig.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch die Ablagerung von Fremdstoffen oder Feuchtigkeit. Bei einer
Lagerung im Freien ist das Getriebe besonders sorgfältig abzudecken und es ist darauf zu achten,
dass sich weder Feuchtigkeit noch Fremdstoffe auf dem Getriebe ablagern können.
Staunässe muss vermieden werden.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch äußere Einflüsse.
Das Getriebe darf, wenn nicht anders vertraglich vereinbart, keinen schädlichen Einwirkungen wie
aggressiven chemischen Produkten ausgesetzt sein.
Besondere Umweltbedingungen bei Transport (z. B. Seetransport) und Lagerung (Klima,
Termitenfraß) müssen vertraglich vereinbart sein.
4.4
Standardmäßige Beschichtung und Konservierung
Das Getriebe ist bei Auslieferung mit einer Innenkonservierung (siehe "Technische Daten" in der
auftragsabhängig erstellten Getriebedokumentation), die freien Wellenenden sind mit einer
Schutzkonservierung (siehe Tabelle 2 in Punkt 4.4.1.1) versehen.
Die Eigenschaften der Außenbeschichtung bei Verwendung eines Siemens Standard Deckanstrichs
sind beständig gegen:
─ schwache Säuren und Alkalien
─ Lösungsmittel
─ Witterungseinflüsse, auch tropische
─ Temperaturen bis 120 °C / 248 °F (kurzzeitig bis 140 °C / 284 °F)
Wird vom Kunden eine andere Außenbeschichtung (entgegen dem Siemens Standard) vorgesehen,
liegt der Schutz der Außenbeschichtung in der Verantwortung des Kunden.
BA 9136 de 12/2015
18 / 89
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch Korrosion möglich.
Das Getriebe wird normalerweise komplett fertig mit Grund- und Deckbeschichtung ausgeliefert.
Bei Getrieben, die nur mit einer Grundbeschichtung ausgeliefert werden, muss eine
Deckbeschichtung gemäß den für den jeweiligen Anwendungsfall geltenden Richtlinien unbedingt
aufgebracht werden.
Die Grundbeschichtung allein bietet auf Dauer keinen ausreichenden Korrosionsschutz.
Hinweis
Die Beschichtung entspricht den Anforderungen an die Leitfähigkeit der Beschichtung sowie an die
Begrenzung der Schichtdicke der aufgebrachten Beschichtung gemäß der Norm "DIN EN 13463-1".
Bei Beschichtungen mit Schichtdicken < 200 μm ist keine elektrostatische Aufladung zu erwarten. Bei
Getrieben, die nur mit einer Grundbeschichtung ausgeliefert werden, muss eine Deckbeschichtung
gemäß den für den jeweiligen Anwendungsfall geltenden Richtlinien, aufgebracht werden.
Die Grundbeschichtung allein bietet auf Dauer keinen ausreichenden Korrosionsschutz.
GEFAHR
Elektrostatische Entladung
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch
elektrostatische Entladung.
Die Beschichtung darf nicht elektrostatisch aufgeladen werden.
Der Betreiber hat sicherzustellen, dass hochwirksame Mechanismen, die zur Ladungserzeugung in
der Beschichtung führen können, sicher vermieden werden.
Hinweis
Hochwirksame Mechanismen zur Ladungserzeugung können sein:
– das schnelle Vorbeileiten von Luft mit hohem Staubanteil
– das schlagartige Ausströmen von Druckgasen, die Partikel enthalten
– sonstige starke Reibungsvorgänge (nicht das manuelle Reinigen oder Reiben mit Putzlappen)
ACHTUNG
Sachschaden
Jegliche Beschädigung der Beschichtung kann zum Versagen des äußeren Schutzes und somit zu
Korrosion führen.
Beschichtung nicht beschädigen.
Hinweis
Die Korrosionsschutzzeiten für die Innenkonervierung sind abhängig von der Transportart, der
Verpackungsart und dem Aufstellungs‐ und/oder Lagerort (siehe Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1).
Die Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung und die zugehörigen Bedingungen sind der Tabelle 2
in Punkt 4.4.1.1 zu entnehmen.
Die Gewährleistung der Konservierung beginnt ab Meldung der Lieferbereitschaft (siehe
"Technische Daten"
in
der
Getriebedokumentation).
Das
ausgeführte
Getriebeinnenkonservierungsmittel ist ebenfalls in den "Technischen Daten" aufgeführt.
Bei einer Lagerung abweichend von den in den Tabellen 2 und 3 angegebenen und für das Getriebe
zutreffenden Haltbarkeitsdauern der Konservierungen, ist die Innenkonservierung zu verlängern
(siehe Punkt 4.4.3) und gegebenenfalls die Außenkonservierung zu erneuern (siehe Punkt 4.4.1).
Jede Verlängerung der Innenkonservierung und jede Erneuerung der Außenkonservierung ist zu
protokollieren.
Hinweis
Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.
BA 9136 de 12/2015
19 / 89
4.4.1
Außenkonservierung von metallisch blanken Außenflächen
4.4.1.1 Maximale Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung
Tabelle 2:
Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung von Wellenenden und sonstigen blanken
Flächen
Dauer
der Haltbarkeit
Konservierungsmittel
Schichtdicke
Bemerkungen
Langzeitkonservierung
auf Wachsbasis:
bei Innenlagerung
bis 36 Monate 1)
Tectyl 846 K19
ca. 50 μm
bei Außenlagerung
bis 12 Monate 2)
– seewasserbeständig
– tropenfest
– mit CH-Verbindungen
löslich
1)
Das Getriebe ist an einem vor Witterungseinflüssen geschützten Ort in Gebrauchslage auf einem
vibrationsfreien, trockenen Unterbau zu lagern und abzudecken.
2)
Bei einer Lagerung im Freien ist das Getriebe besonders sorgfältig abzudecken und es ist darauf zu
achten, dass sich weder Feuchtigkeit noch Fremdstoffe auf dem Getriebe ablagern können.
Staunässe muss vermieden werden.
4.4.1.2 Verlängerung der Konservierung von metallisch blanken Außenflächen des Getriebes
Bei Lagerungszeiten von mehr als den in Tabelle 2 in Punkt 4.4.1.1 genannten Zeiträumen ist das
Getriebe erneut außen mit dem in Tabelle 2 genannten Konservierungsmittel zu konservieren.
•
Flächen reinigen.
•
Konservierungsmittel (siehe Tabelle 2) auftragen.
Hinweis
Vor der Inbetriebnahme sind alle Konservierungsanstriche am Getriebe gemäß Kapitel 7.1.1 zu
entfernen.
4.4.2
Konservierung des Getriebeinneren
4.4.2.1 Maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung
Tabelle 3 zeigt die maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung in Abhängigkeit von
Transportart, Verpackung und Aufstellungs‐ oder Lagerort.
Definition der Klimazonen:
Nordpol 90°N
Nördlicher Polarkreis 66.5°N
A
Nördlicher Wendekreis 23.5°N
Äquator 0°
B
Südlicher Wendekreis 23.5°S
A
Südlicher Polarkreis 66.5°S
Südpol 90°S
BA 9136 de 12/2015
20 / 89
Tabelle 3:
Maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung
Aufstellung und Transport
Aufstellung in Klimazone A und mindestens
50 km Abstand von größeren,
salzhaltigen Gewässern
keine oder einfache
Transportverpackung
ohne
See­
transport
mit
Seetransport
Transport mit
seemäßiger
Verpackung 2)
mit oder ohne
Seetransport
Aufstellung in Klimazone B und / oder
weniger als 50 km Abstand von größeren,
salzhaltigen Gewässern
keine oder einfache
Transportverpackung
ohne
See­
transport
mit
Seetransport
Transport mit
seemäßiger
Verpackung 2)
mit oder ohne
Seetransport
Lagerung
Verpackung
zur Lagerung
keine
Verpackung
Lagerungsort der
verpackten
Einheit
ungeschützt im
Freien
5
3
5
3
3
3
abgedeckt mit
Wurfplane
7
3
8
4
3
5
15
3
20
11
3
14
7
3
8
4
3
5
19
3
24
13
3
17
15
3
20
15
3
20
19
3
24
19
3
24
überdacht1)
geschlossener
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
abgedeckt,
mindestens
mit
Wurfplane
maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung HD1 / HD2 in Monaten
überdacht1)
geschlossener
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
seemäßige
Verpackung 2)
abgedeckt mit
Wurfplane
überdacht1)
geschlossener
trockener Raum
1) überdacht:
Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt
(Regen oder ablaufendes Wasser)
2) Seemäßige Verpackung:
Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumenpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie
eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum gegen
Feuchtigkeit geschützt.
Hinweis
Bei Wareneingang ist die seemäßige Verpackung auf Schäden hin zu prüfen.
Bei Beschädigungen ist die einwandfreie seemäßige Verpackung wieder herzustellen.
Hinweis
Falls in Abstimmung mit dem Kunden andere Aussagen über Schutzzeiten unter genau festgelegten
Bedingungen getroffen wurden, ist eine Beschreibung in der Auftragsbestätigung von Siemens zu finden.
BA 9136 de 12/2015
21 / 89
4.4.2.2 Kombinierte Lagerung / Verpackung
Wird während der Zeit der gemäß der vorhandenen Konservierung sowie der aktuellen Verpackungsund/oder Lagerungsart geltenden Haltbarkeitsdauer der Konservierung HD1 die Verpackungsund/oder die Lagerungsart verändert, ist eine neue, ab dem Zeitpunkt der Umstellung geltende,
äquivalente Resthaltbarkeitsdauer HD2äq nach folgender Gleichung zu bestimmen:
HD 2äq + (1 *
LD 1
)
HD 1
HD 2
LD1
= Lagerungsdauer der vorhandenen Konservierung
HD1
= Maximale Haltbarkeitsdauer der vorhandenen Konservierung gemäß
Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1
HD2
= Maximale Haltbarkeitsdauer nach Veränderung der Lagerungs- und/oder Verpackungsart
gemäß Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1
HD2äq
= Resthaltbarkeitsdauer nach Veränderung der Lagerungs- und/oder Verpackungsart
Bei einer Kombination mehrerer Lagerungs- und/oder Verpackungsarten ist ab der zweiten
Veränderung der Lagerungs- und/oder Verpackungsart (äquivalente Resthaltbarkeitsdauer > HD2äq)
folgende Formel zu verwenden, um die äquivalente Resthaltbarkeitsdauer der Konservierung zu
ermitteln:
HD n*äq + (HD n*1äq * LD n*1)
HD n
(
)
HD n*1
HDn-1äq = Errechnete Haltbarkeitsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen
LDn-1
= Tatsächliche Lagerungsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen
HDn
= Maximale Haltbarkeitsdauer bei den aktuellen Lagerungskonditionen gemäß
Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1
HDn-1
= Maximale Haltbarkeitsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen gemäß
Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1
HDn-äq = Resthaltbarkeitsdauer nach Veränderung der Lagerungs- und/oder Verpackungsart
BA 9136 de 12/2015
22 / 89
Beispiel:
─ Ein Getriebe wird nach Seetransport, in Klimazone B, in seemäßiger Verpackung, ungeschützt im
Freien gelagert
HD1 = 20 Monate
(Klimazone: B, Transportart: Seetransport, Transportverpackung: seemäßige Verpackung,
Verpackung zur Lagerung: seemäßige Verpackung, Lagerungsort: ungeschützt im Freien)
─ Nach 5 Monaten (LD1) wird das Getriebe ausgepackt, mit einer Wurfplane abgedeckt und
ungeschützt im Freien neben die Mühle gestellt.
HD2 = 4 Monate
(Klimazone: B, Transportart: Seetransport, Transportverpackung: seemäßige Verpackung,
Verpackung zur Lagerung: keine Verpackung, Lagerungsort: abgedeckt mit Wurfplane)
Nun ist die Resthaltbarkeitsdauer HD2äq wie folgt zu errechnen:
HD 2äq + (1 *
LD 1
)
HD 1
HD 2
HD 2äq + (1 * 5 ) 4
20
HD 2äq + 3Monate
Die Resthaltbarkeitsdauer der Getriebe-Innenkonservierung beträgt nach Veränderung der
Lagerungsart 3 Monate.
Nach einem weiterem Monat (LD2) wird das Getriebe ohne Verpackung ungeschützt im Freien gestellt.
Nun ist die Resthaltbarkeitsdauer HD3äq wie folgt zu errechnen:
Gegeben:
HD2äq
= 3 Monate (vorher berechnet)
LD2
= 1 Monat (tatsächliche Lagerungsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen)
HD3
= 3 Monate (maximale Haltbarkeitsdauer bei den aktuellen Lagerungskonditionen gemäß
Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1)
HD2
= 4 Monate (maximale Haltbarkeitsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen gemäß
Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1)
HDn-äq = HD3äq
HD 3äq + (HD 2äq * LD 2)
HD
( 3)
HD 2
(3)
4
HD 3äq + 1, 5Monate
HD 3äq + (3 * 1)
Die Resthaltbarkeitsdauer der Getriebe-Innenkonservierung beträgt nach Kombination der im Beispiel
angegebenen Lagerungsarten 1,5 Monate.
BA 9136 de 12/2015
23 / 89
Tabelle 4:
Beispiele für eine kombinierte Lagerung (maximal eine Lagerveränderung) und der daraus
restultierenden Resthaltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung
ursprünglicher Lagerungsort des Getriebes
In welcher Klimazone befindet sich die Baustelle?
Aufstellung in Klimazone A und mindestens 50 km
Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern
Wie war das Getriebe beim Transport verpackt?
keine oder einfache
Transportverpackung
Transport mit
seemäßiger Verpackung 2)
Wie wurde das Getriebe transportiert?
ohne Seetransport
mit oder ohne Seetransport
In welcher Verpackung wurde das Getriebe auf
der Baustelle gelagert?
keine Verpackung
seemäßige Verpackung 2)
Wo / Wie wurde die verpackte Einheit gelagert?
geschlossener
Raum oder
überdacht 1)
abgedeckt mit
Wurfplane
geschlossener
Raum oder
überdacht 1)
ungeschützt im
Freien oder mit
Wurfplane
Veränderung der Lagerung
Neue
Verpackung zur
Lagerung
ohne
Verpackung
abgedeckt mit
Wurfplane
Lagerungsort
der neuen
verpackten
Einheit
ungeschützt im
Freien
Veränderung
der urspr.
Lagerung
nach
Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung für die neue Lagerung
unter Berücksichtigung der vorherigen Lagerung in Monaten
1 Monat
4 1/2
4
5
4 1/2
3 Monate
4
3
4 1/2
4
6 Monate
3
1
4
3 1/2
12 Monate
1
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
7 Monate
2 1/2
2
18 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
15 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
7 Monate
1 1/2
1/2
1 Monat
6 1/2
6
7 1/2
7 1/2
3 Monate
5 1/2
4
7
7
6 Monate
4
1
6
5 1/2
12 Monate
1 1/2
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
7 Monate
4
3
18 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
15 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
7 Monate
2
1
ungeschützt im
Freien
BA 9136 de 12/2015
24 / 89
ursprünglicher Lagerungsort des Getriebes
In welcher Klimazone befindet sich die Baustelle?
Aufstellung in Klimazone B und / oder weniger als 50 km
Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern
Wie war das Getriebe beim Transport verpackt?
keine oder einfache
Transportverpackung
Transport mit
seemäßiger Verpackung 2)
Wie wurde das Getriebe transportiert?
ohne Seetransport
mit oder ohne Seetransport
In welcher Verpackung wurde das Getriebe auf
der Baustelle gelagert?
keine Verpackung
seemäßige Verpackung 2)
Wo / Wie wurde die verpackte Einheit gelagert?
geschlossener
Raum oder
überdacht 1)
abgedeckt mit
Wurfplane
geschlossener
Raum oder
überdacht 1)
ungeschützt im
Freien oder mit
Wurfplane
Veränderung der Lagerung
Neue
Verpackung zur
Lagerung
ohne
Verpackung
abgedeckt mit
Wurfplane
Lagerungsort
der neuen
verpackten
Einheit
Veränderung
der urspr.
Lagerung
nach
Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung für die neue Lagerung
unter Berücksichtigung der vorherigen Lagerung in Monaten
1 Monat
2 1/2
2
3
3
3 Monate
2
1
2 1/2
2 1/2
6 Monate
1 1/2
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
4 Monate
2
2
12 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
11 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
4 Monate
1 1/2
1
18 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
11 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
4 Monate
1
1/2
1 Monat
3 1/2
3
5
5
3 Monate
3
1
4 1/2
4
6 Monate
2
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
4 Monate
4
3 1/2
12 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
11 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
4 Monate
2 1/2
2
18 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
11 Monate
nicht zulässig
max. Halt­
barkeitsdauer
4 Monate
1 1/2
1/2
ungeschützt im
Freien
ungeschützt im
Freien
1) überdacht:
Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt (Regen oder ablaufendes Wasser)
2) Seemäßige Verpackung:
Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumenpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie
eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum gegen
Feuchtigkeit geschützt.
BA 9136 de 12/2015
25 / 89
Hinweis
Bei Wareneingang ist die seemäßige Verpackung auf Schäden hin zu prüfen.
Bei Beschädigungen ist die einwandfreie seemäßige Verpackung wieder herzustellen.
Hinweis
Falls in Abstimmung mit dem Kunden andere Aussagen über Schutzzeiten unter genau festgelegten
Bedingungen getroffen wurden, ist eine Beschreibung in der Auftragsbestätigung von Siemens zu
finden.
4.4.3
Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung bei längerer Lagerung des noch nicht in Betrieb
genommenen Getriebes
Wird das Getriebe zu einem Zeitpunkt in Betrieb genommen, das die maximale Haltbarkeitsdauer der
Getriebeinnenkonservierung aus Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 oder die errechnete verbleibende
Haltbarkeitsdauer aus Punkt 4.4.2.2 überschreitet, muss die Getriebeinnenkonservierung nach Ablauf
der Haltbarkeitsdauer erneuert werden.
4.4.3.1 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213"
Für eine Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung wird die VCI-ausgasende Flüssigkeit
"Castrol Corrosion Inhibitor N 213" empfohlen.
VORSICHT
Verletzungsgefahr
Verletzungsgefahr an Augen oder Händen durch chemisch aggressive Betriebsstoffe.
Geeignete Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen.
Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen.
Hinweis
Bei dieser Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung muss sichergestellt sein, dass die
Umgebungs­ und Getriebetemperatur beim Befüllen größer 5 °C beträgt.
Folgende Kontrollmaßnahmen sind durchzuführen:
•
Die Druck-, Saug- und/oder Rücklaufleitungen sind mit Blindflanschen abgedichtet.
•
Der Ölablasshahn am Getriebe und am Segmentlagerraum sind mit Verschluss-Schrauben
abgedichtet.
•
Labyrinthdichtung am Abtriebsflansch ist durch das Rundschnur-Hohlprofil (13) abgedichtet und
luftdicht verklebt (siehe Bild 5 in Punkt 4.4.3.2).
Folgende Vorgehensweise wird empfohlen:
•
Verschluss-Schrauben, die für den Transport an Stelle der Luftfilter eingeschraubt sind, entfernen.
•
Getriebe mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" über die Öffnungen der Luftfilter befüllen.
Füllmenge: 1 Liter pro Kubikmeter des gesamten freien Getriebeinnenraumvolumens (ist bei
Siemens zu erfragen. Das Getriebeinnenraumvolumen kann näherungsweise auch mit
Länge x Breite x Höhe des Getriebes ermittelt werden.
Segmentlagerraum
und
Getrieberaum
sind
jeweils
mit
der
Hälfte
des
Konservierungsmittelsvolumens zu befüllen.
•
Die Entlüftungsbohrungen der Luftfilter für das Getriebe und den Segmentlagerraum sind durch die
Verschluss-Schrauben wieder zu verschließen und abzudichten (bei Inbetriebnahme sind diese
wieder auszutauschen).
BA 9136 de 12/2015
26 / 89
ACHTUNG
Sachschaden
Korrosion durch zu langes Öffnen des Getriebes möglich.
Das Getriebe spätestens eine Stunde nach dem Öffnen wieder luftdicht verschließen.
Tabelle 5 zeigt die maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mit
"Castrol Corrosion Inhibitor N 213" in Abhängigkeit von Verpackung und Aufstellungs‐ oder Lagerort.
Die Definition der Klimazonen ist Punkt 4.4.2.1 zu entnehmen.
Hinweis
Wird das Getriebe nach der Konservierungserneuerung transportiert ist die Haltbarkeitsdauer nach
Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 zu beachten.
Tabelle 5:
Maximale
Haltbarkeitsdauer
"Castrol Corrosion Inhibitor N 213"
der
Konservierungserneuerung
Aufstellung in Klimazone A und
mindestens 50 km Abstand von
größeren,
salzhaltigen Gewässern
Verpackung zur
Lagerung
keine
Verpackung
Lagerungsort der
verpackten Einheit
mit
Aufstellung in Klimazone B und /
oder weniger als 50 km Abstand
von größeren,
salzhaltigen Gewässern
maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mit
"Castrol Corrosion Inhibitor N 213" (in Monaten)
ungeschützt im
Freien
5
3
abgedeckt mit
Wurfplane
8
5
20
14
8
5
24
17
20
20
24
24
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
abgedeckt,
mindestens mit
Wurfplane
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
seemäßige
Verpackung 2)
abgedeckt mit
Wurfplane
überdacht 1)
geschlossener
trockener Raum
1) überdacht:
Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt
(Regen oder ablaufendes Wasser)
2) Seemäßige Verpackung:
Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumenpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie
eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum
gegen Feuchtigkeit geschützt.
BA 9136 de 12/2015
27 / 89
ACHTUNG
Sachschaden
Bei größeren eingefüllten Mengen des "Corrosion Inhibitor N 213 (über 5 % der Betriebsölmenge)
darf das Gemisch aus Betriebsöl und "Corrosion Inhibitor N 213" nicht als Betriebsöl verwendet
werden. Vor Inbetriebnahme ist verbleibendes "Corrosion Inhibitor N 213" abzulassen und das
Getriebe ist gründlich mit Betriebsöl zu spülen (siehe hierzu Punkt 10.4.)
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes möglich.
Das Getriebe darf nicht gedreht werden.
Hinweis
Vor Inbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2 durchzuführen.
4.4.3.2 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung durch Komplettbefüllung mit Konservierungs- oder
Betriebsöl
Eine weitere Möglichkeit die Getriebeinnenkonservierung zu erneuern ist, das Getriebe soweit mit
Konservierungs- oder Betriebsöl zu befüllen bis der Ölstandsanzeiger am Segmentlagerraum komplett
mit Öl gefüllt ist.
Die Haltbarkeit dieser Konservierungsart hängt vom verwendeten Öl ab und ist beim Ölhersteller zu
erfragen.
Für die Komplettbefüllung muss zur Abdichtung der Eingangswelle eine Abdichthaube (kann bei
Siemens bezogen werden) an das Getriebe montiert werden.
Solange das Getriebe dicht bleibt und die Lagerungshaltbarkeit des Öls nicht überschritten wird, bleibt
die Konservierung erhalten.
Hinweis
Freigegebene Konservierungsöle sind der seperat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 zu
entnehmen. Die Viskosität des Betriebsöls ist dem Typenschild zu entnehmen.
Zur besseren Befüllung empfiehlt es sich, ein Öl mit niedriger Viskosität zu wählen, welches jedoch
nicht für den späteren Betrieb des Getriebes geeignet ist und somit komplett abgelassen werden
muss. Bei der Befüllung sollte das eingefüllte Öl eine maximale Viskosität von 7500 cSt
(bei VG 320 > 0°C) haben.
Zur Komplettbefüllung kann auch das spätere Betriebsöl verwendet werden, welches vor
Inbetriebnahme auf Betriebsölstand abzulassen ist.
ACHTUNG
Sachschaden
Mangelschmierung aufgrund von Unverträglichkeit der Öle.
Ist das Getriebe mit "TRIBOL 1390" konserviert (siehe "Technische Daten") muss vor der
Komplettbefüllung gespült werden (siehe BA 7300).
Dieses Spülöl darf nicht für den Betrieb verwendet werden.
ACHTUNG
Sachschaden
Korrosionsschäden am Getriebe durch Verlust der Konservierungswirkung möglich.
Befüllte Getriebe können undicht werden und das Getriebeöl kann auslaufen. Die Dichtigkeit der
gefüllten Getriebe ist zu beobachten. Undichtigkeiten sind zu beheben. Siemens übernimmt keinerlei
Haftung für Schäden, die durch ein Auslaufen von Getriebeöl während der Lagerung entstehen.
BA 9136 de 12/2015
28 / 89
Folgende Kontrollmaßnahmen sind durchzuführen:
•
Die Druck-, Saug- und/oder Rücklaufleitungen (6,8,9) sind mit Blindflanschen abgedichtet.
•
Der Ölablasshahn des Segmentlagerraums (10) ist mit einer Verschluss-Schraube abgedichtet.
•
Die Entlüftungsbohrung für das Getriebe (4) ist durch eine Verschluss-Schraube abgedichtet.
•
Die Labyrinthdichtung des Abtriebsflansches ist mit dem Rundschnur-Hohlprofil (13) abgedichtet
und luftdicht zugeklebt.
Folgende Vorgehensweise wird empfohlen:
•
Eingangswelle mit einer Abdichthaube (3) abdichten.
•
Unteren Ölablass der Abdichthaube (2) mit Verschluss-Schraube abdichten.
•
Verschluss-Schraube am Segmentlagerraum, die für den Transport an Stelle des Luftfilters (11)
eingeschraubt ist, entfernen.
•
Einzufüllendes Öl vorher oder beim Befüllen mit einer Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch) filtern.
13
12
10
1
3
11
9
8
6
2
4
7
5
Bild 5: Getriebeausstattung zur Konservierung
1
2
3
4
5
6
7
Entlüftung Abdichthaube
Ölablass Abdichthaube
Abdichthaube
Luftfilter (Getriebe)
Ölstandsanzeiger (Getriebe)
Saugleitung (Getriebe)
Ölablass (Getriebe)
8
9
10
11
12
13
Druckleitung (Getriebe)
Druckleitung (Segmentlagerraum)
Ölablass Segmentlagerraum
Luftfilter (Segmentlagerraum)
Ölstandsanzeige (Segmentlagerraum)
Rundschnur-Hohlprofil
•
Abdichthaube an der Eingangswelle über die Entlüftung der Abdichthaube (1) füllen. Die
Entlüftung (1) ist erst nach Abschluss der Ölbefüllung des Getriebes zu verschließen, es sei denn,
es tritt vorher Öl aus dieser Öffnung aus.
•
Verschluss-Schraube, die den Ölablasshahn des Getriebes abdichtet (7), zur Befüllung entfernen.
Die Ölbefüllung des Getriebes erfolgt über den unteren Ölablasshahn des Getriebes (7).
Hinweis
Das Getriebe ist erst dann komplett gefüllt, wenn der Ölstandsanzeiger am Segmentlagerraum (12)
komplett mit Öl gefüllt ist.
BA 9136 de 12/2015
29 / 89
•
Entlüftungsbohrung für den Segmentlagerraum (11) durch Verschluss-Schraube wieder
verschließen und abdichten.
•
Unteren Ölablasshahn am Getriebe (7) mit einer Verschluss-Schraube versehen und abdichten.
•
Falls nicht vorher schon geschehen, Entlüftung der Abdichthaube (1) verschließen.
Hinweis
Vor der Inbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2 durchzuführen.
4.4.3.3 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage
Voraussetzung hierfür ist, dass sich das Getriebe noch unter der Mühle befindet und an die
Ölversorgungsanlage angeschlossen ist. Als Konservierungsmittel kann "Castrol Alpha SP 220 S" oder
"Tribol 1390" verwendet werden. In keinem Fall darf die MIN-Markierung am Ölstandsanzeiger des
Hauptgetriebes, des Segmentlagerraumes und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei Tankausführung
siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage) unterschritten werden Hierzu ist die
Ölversorgungsanlage anzuschalten und das Getriebe ohne Last zu drehen (mindestens 1 Umdrehung
am Abtrieb). Das Öl ist abzulassen, das Getriebe und die Ölversorgnungsanlage sind zu verschließen,
abzudichten und luftdicht zu versiegeln. Luftfilter sind durch Verschluss-Schrauben auszutauschen und
abzudichten. Das Getriebe ist durch ein Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und
Abtriebsflansch luftdicht abzudichten. Die Labyrinthdichtungen an Eingangswelle und am
Abtriebsflansch sind luftdicht innerhalb 1 Stunde zu verkleben.
Hinweis
Luftfilter sorgfältig reinigen (siehe Punkt 10.3) und sicher aufbewahren (diese werden bei erneuter
Inbetriebnahme wieder benötigt).
BA 9136 de 12/2015
30 / 89
Tabelle 6:
Maximale Haltbarkeitsdauer der Innenkonservierung des Getriebes mittels Betrieb der
Ölversorgungsanlage
Aufstellung in Klimazone A und
mindestens 50 km Abstand von
größeren, salzhaltigen
Gewässern
Verpackung zur
Lagerung
keine
Verpackung
Lagerungsort der
verpackten Einheit
Aufstellung in Klimazone B und /
oder weniger als 50 km Abstand
von größeren, salzhaltigen
Gewässern
maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mittels
Betrieb der Ölversorgungsanlage (in Monaten)
ungeschützt im
Freien
5
3
abgedeckt mit
Wurfplane
8
5
20
14
8
5
24
17
20
20
24
24
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
abgedeckt,
mindestens mit
Wurfplane
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
seemäßige
Verpackung 2)
abgedeckt mit
Wurfplane
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
1) überdacht:
Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt
(Regen oder ablaufendes Wasser)
2) Seemäßige Verpackung:
Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumenpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie
eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum
gegen Feuchtigkeit geschützt.
Hinweis
Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2
durchzuführen.
BA 9136 de 12/2015
31 / 89
5.
Technische Beschreibung
Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten!
5.1
Allgemeine Beschreibung
Bei dem beschriebenen Getriebe handelt es sich um ein "FLENDER Kegel-Planetengetriebe" der
Bauart "KMP" zum Antrieb einer Vertikalmühle.
Die aus dem Mahlvorgang resultierenden Axial- und Radialkräfte werden über das Getriebegehäuse in
das Fundament geleitet.
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentation
zu entnehmen.
ACHTUNG
Sachschaden
Zerstörung des Getriebes oder von Getriebeteilen durch falsche Drehrichtung möglich.
Das Getriebe ist nur für eine Drehrichtung zugelassen.
Die Drehrichtungspfeile am Getriebe sind zu beachten.
5.2
Auslieferungszustand des Getriebes
Die Eingangswelle des Getriebes ist mit einem verdeckt eingebauten Radialwellendichtring (1)
ausgerüstet, der die bei Auslieferung notwendige luftdichte Abdichtung des Getriebeinnenraums für die
vorgesehene Konservierungsdauer gewährleistet (siehe Bild 6). Das Entfernen
des
Radialwellendichtrings bei Inbetriebnahme ist nicht erforderlich. Sollte der Radialwellendichtring nach
der Inbetriebnahme seine Dichtfunktion nicht mehr erfüllen, beeinträchtigt dies nicht die Zuverlässigkeit
der Wellenabdichtung.
Zur Abdichtung zwischen dem Getriebegehäuse und dem Abtriebsflansch wird ein
Rundschnur-Hohlprofil (2) verwendet. Diese Dichtung dient zusätzlich der luftdichten Abdichtung des
Getriebeinnenraumes für die vorgesehene Konservierungsdauer.
Wird das Getriebe geöffnet (z. B. durch Entfernen des Klebebandes an der Labyrinthabdichtung der
Eingangswelle und/oder des Abtriebsflansches, durch Entfernen des Rundschnur-Hohlprofils (2) oder
durch Öffnen eines Deckels oder einer Verschluss-Schraube), hat die Inbetriebnahme innerhalb einer
Woche zu erfolgen oder das Getriebe ist gemäß Punkt 4.4.3 nachzukonservieren.
1
2
1
Radialwellendichtring
2
Rundschnur-Hohlprofil
Bild 6: Anordnung Rundschnur-Hohlprofil und Radialwellendichtring (Schematische Darstellung)
ACHTUNG
Sachschaden
Korrosion durch vorzeitiges Öffnen des Getriebes möglich.
Jedes Öffnen des Getriebes (z. B. durch Entfernen des Klebebandes an der Eingangswelle oder am
Abtriebsflansch, durch Entfernen des Rundschnur-Hohlprofils, durch Öffnen eines Deckels oder einer
Verschluss-Schraube) reduziert die gewährte Konservierungsdauer. Wird das Getriebe geöffnet, hat
die Inbetriebnahme innerhalb einer Woche zu erfolgen. Verzögert sich die die Inbetriebnahme, sind
besondere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Konservierung notwendig (siehe Punkt 4.4.3).
BA 9136 de 12/2015
32 / 89
5.3
Schmierung
Die Schmierung und Kühlung erfolgt durch einen ständigen Ölumlauf über eine separate
Ölversorgungsanlage. Zur Vermeidung von Schwingungen und zum Ausgleich von
Wärmeausdehnungen sind im Rohrleitungssystem Kompensatoren vorgesehen.
Hinweis
Für den Betrieb und die Wartung der Komponenten der Ölversorgungsanlage sind die
Betriebsanleitungen der Komponenten zu beachten.
Technische Daten sind dem Datenblatt und/oder der Geräteliste zu entnehmen.
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und der Ölversorgungsanlage sind den
Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen.
Die Art der Schmierung ist der auftragsabhängig erstellten Geräteliste, dem Schmierschema und dem
"Technischen Datenblatt" des Getriebes zu entnehmen.
Je nach Getriebeausführung ist eine der drei nachfolgenden Schmiersysteme im Getriebe verbaut.
Verzahnte Teile und Wälzlager werden über den Niederdruckschmierkreis zwangsgeschmiert und
gekühlt.
5.3.1
Hydrodynamische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager
Bei niedrigen Umgebungstemperaturen ist eine Vorwärmung des Öls erforderlich. Wenn vertraglich
vereinbart, sind im Getriebegehäuse oder im Ölbehälter Tauchheizkörper eingebaut oder es ist ein
separater Heizkreis vorhanden (siehe Geräteliste und Schmierschema).
Das Öl wird von der Ölpumpe angesaugt, im Doppelschaltfilter, der mit optischer und elektrischer
Verschmutzungsanzeige ausgerüstet ist, gereinigt und dann im Kühler gekühlt und den Schmierstellen
zugeführt. Der Ölstrom wird durch Ventile und Blenden oder durch Regulierungsventile für die
Schmierung der Zahnräder und des Segmentlagers aufgeteilt.
Volumenstrom, Druck und Temperatur werden durch Überwachungsgeräte ständig kontrolliert. Zur
Vermeidung von Schwingungen und zum Ausgleich von Wärmeausdehnung sind im
Rohrleitungssystem Kompensatoren vorgesehen.
5.3.2
Hydrodynamische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager bei Getrieben mit hydrostatischer
Anfahrhilfe
Zusätzlich zur hydrodynamischen Schmierung wird direkt nach dem Kühler über eine Abzweigung ein
Teil des Öls der Hochdruckpumpe zugeführt.
Die Hochdruckpumpe ist als Radialkolbenpumpe ausgeführt und fördert an jedem Anschluss eine
konstante Ölmenge. Das Öl wird zu vier am Umfang verteilten Segmenten des Axialgleitlagers geleitet.
Vor dem Start der Mühle wird das Öl zwischen Segmente und Laufring gepumpt. Es bildet sich sofort ein
tragender Ölfilm. Nach einer Betriebsdauer von 2 Minuten bei Betriebsdrehzahl muss die
Hochdruckpumpe abgestellt werden.
Druckschalter oder Drucktransmitter überwachen diese Betriebsphase und die in den Segmenten
eingebauten Rückschlagventile verhindern den Rücklauf des Öls bei Normalbetrieb.
BA 9136 de 12/2015
33 / 89
5.3.3
Hydrostatische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager mit Radialkolbenpumpe
Zusätzlich zur hydrodynamischen Schmierung wird direkt nach dem Kühler über eine Abzweigung ein
Teil des Öls den Hochdruckpumpen zugeführt.
Die Hochdruckpumpen sind als Radialkolbenpumpen ausgeführt und fördern an jedem Anschluss eine
konstante Ölmenge. Unabhängig vom Gegendruck wird zu jedem Lagersegment die gleiche Ölmenge
zugeführt. Die Ölanschlüsse werden so aufgeteilt, dass zwei nebeneinander liegende Segmente nicht
von einer Hochdruckpumpe versorgt werden. Der Antrieb kann über den Zeitraum des Austausches
einer ausgefallenen Hochdruckpumpe weiter betrieben werden.
Um zu gewährleisten, dass die Hochdruckpumpen in Betrieb sind und keine Rohrleitung defekt ist,
werden die Ölströme auf minimalen und maximalen Druck überwacht. Der Druck stellt sich durch den
tatsächlich vorhandenen Anpressdruck der Mahlwalzen ein.
Bei Unterschreitung des Mindestwertes eines druck‐ oder durchflussüberwachten Bauteils erfolgt eine
Abschaltung des Hauptantriebes. Bei Überschreiten des Maximaldruckes erfolgt eine Warnung oder
eine Abschaltung des Hauptantriebes. Die in den Segmenten eingebauten Rückschlagventile
verhindern den Rücklauf des Öls bei Normalbetrieb.
5.3.4
Labyrinthdichtungen
Die Eingangswelle und der Abtriebsflansch sind mit Labyrinthdichtungen abgedichtet. Für den
Druckausgleich sind am Gehäuse Luftfilter vorgesehen.
Labyrinthdichtungen sind berührungsfreie Dichtungen. Labyrinthdichtungen verhindern Verschleiß an
den Wellen, sind wartungsfrei und sorgen für ein günstiges Temperaturverhalten.
1
2
Bild 7: Labyrinthdichtung (Schematische Darstellung)
1
Labyrinthdichtung Abtriebsflansch
2
Labyrinthdichtung Eingangswelle
ACHTUNG
Sachschaden
Mangelhafte Schmierung durch Austritt von Öl aus dem Getriebe möglich.
Labyrinthdichtungen erfordern für einen sicheren Betrieb eine stationäre, waagerechte Aufstellung
ohne Schmutzwasser und ohne hohe Staubkonzentration.
Überfüllung des Getriebes kann zu Leckage führen, gleiches gilt für Öl mit hohem Schaumanteil.
BA 9136 de 12/2015
34 / 89
5.4
Antriebskupplung
Für den Antrieb des Getriebes ist eine elastische Kupplung vorzusehen. Für die Montage, den Betrieb
und die Wartung der Kupplung ist die Betriebsanleitung der Kupplung zu beachten.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes oder der Einzelkomponenten durch mangelhafte Ausrichtung möglich.
Bei Aufstellung der Antriebe ist auf ein genaues Ausrichten der Einzelkomponenten zueinander zu
achten. Unzulässig große Fluchtungsfehler der zu verbindenden Wellenenden aufgrund von Winkelund/oder Achsversätzen führen zu vorzeitigem Verschleiß und zu Materialschaden.
Hinweis
Werden Kupplungen anderer Hersteller verwendet, liefern die Siemens Standardbetriebsanleitungen
zu vergleichbaren Kupplungen die Mindestanforderung an das Ausrichten der Kupplung. Ob diese
Mindestanforderungen in jeden Fall ausreichend sind, kann nicht durch Siemens sichergestellt
werden. Sind durch die Betriebsanleitung des Lieferanten oder einem vergleichbaren Dokument
höhere Anforderungen definiert, so gelten diese.
5.5
Heizung
Bei niedrigen Temperaturen kann ein Vorwärmen des Getriebeöls vor dem Einschalten des Antriebs
oder auch während des Betriebs erforderlich werden. Für diese Fälle können z. B. Heizstäbe verwendet
werden. Heizstäbe wandeln elektrische Energie in Wärmeenergie um und geben diese an das
umgebende Öl ab. Die Heizstäbe sind in Schutzrohren im Gehäuse montiert, so dass ein Austausch der
Heizstäbe ohne ein vorheriges Ölablassen möglich ist.
Heizstäbe müssen vollständig im Ölbad eintauchen.
Die Heizstäbe können durch Widerstandsthermometer oder Temperaturwächter gesteuert werden, der
ein zu verstärkendes Signal bei Erreichen der minimalen und maximalen Temperatur zur Verfügung
stellt.
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen
in der Getriebedokumentation zu entnehmen.
GEFAHR
Explosions- oder Brandgefahr
Brandgefahr oder Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch freiliegende Heizstäbe
möglich.
Heizstäbe auf keinen Fall einschalten, wenn ein vollständiges Eintauchen im Ölbad nicht sichergestellt
ist.
Falls Heizstäbe nachgerüstet werden, darf die maximale Heizleistung (siehe Tabelle 7) an der
Heizstabaußenfläche nicht überschritten werden.
Tabelle 7:
Spezifische Heizleistung PHo
in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur
PHo
(W/cm²)
Umgebungstemperatur
°C
0.9
+ 10
bis
0
0.8
0
bis
- 25
0.7
-25
bis
- 50
Hinweis
Für den Betrieb und die Wartung sind die Angaben in der zugehörigen Betriebsanleitung zu beachten.
Technische Daten und Steuerungshinweise sind der Geräteliste zu entnehmen.
BA 9136 de 12/2015
35 / 89
5.6
Heizstab in Ex-Ausführung
Werden Heizstäbe explosionsgeschützt ausgeführt, ist das Getriebe zusätzlich mit einer
Ölniveauüberwachung mittels Füllstandsgrenzschalter ausgerüstet. Diese Überwachung überprüft den
Ölstand des Getriebes für das Eintauchen der Heizstäbe (siehe Punkt 5.6.1).
5.6.1
Ölniveauüberwachung der Heizstäbe
Das Getriebe ist mit einer Ölniveauüberwachung ausgerüstet. Diese Überwachung prüft den Ölstand
des Getriebes (minimaler Ölstand zum Eintauchen der Heizstäbe).
Bei Signal "Ölstand zu niedrig" ist das Signal so zu verdrahten, dass die Heizstäbe ausgeschaltet
werden. Somit ist gewährleistet, dass die Heizstäbe nicht betrieben werden, wenn diese nicht
vollständig eintauchen.
GEFAHR
Explosions- oder Brandgefahr
Brandgefahr oder Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch freiliegende Heizstäbe
möglich.
Heizstäbe auf keinen Fall einschalten, wenn ein vollständiges Eintauchen im Ölbad nicht sichergestellt
ist.
Falls Heizstäbe nachgerüstet werden, darf die maximale Heizleistung (siehe Tabelle 7) an der
Heizstabaußenfläche nicht überschritten werden.
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen
in der Getriebedokumentation zu entnehmen.
Hinweis
Für den Betrieb und die Wartung ist die Betriebsanleitung der Ölniveauüberwachung zu beachten.
Technische Daten und Steuerungshinweise sind dem auftragsabhängig erstellten Datenblatt oder der
Geräteliste zu entnehmen.
5.7
Ölstandsanzeige
Das Getriebe ist mit einer Ölstandsanzeige (Ölstandsanzeiger mit MIN- und MAX-Markierungen) zur
visuellen Kontrolle des Ölstandes im Stillstand ausgestattet. Die Kontrolle des Ölstandes wird bei
abgekühltem Öl am Ölstandsanzeiger) durchgeführt.
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen
in der Getriebedokumentation zu entnehmen.
BA 9136 de 12/2015
36 / 89
5.8
Öltemperaturüberwachung
Das Getriebe kann mit einem Widerstandsthermometer Pt 100 zur Messung der Öltemperatur im
Ölsumpf ausgestattet sein.
Um die Temperaturen und/oder die Temperaturdifferenzen messen zu können, ist das
Widerstandsthermometer Pt 100, das die Anforderungen der Richtlinie 2014/34/EU erfüllt, kundenseitig
an ein Auswertegerät anzuschließen.
Hinweis
Um bei einem Widerstandsthermometer Pt 100 ohne Auswertegerät die Temperatur und/oder die
Temperaturdifferenz messen zu können, ist das Pt 100 kundenseitig an ein Auswertegerät
anzuschließen.
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen
in der Getriebedokumentation zu entnehmen.
Hinweis
Für den Betrieb und die Wartung sind die in einem auftragsabhängig erstellten Anhang angegebenen
Betriebsanleitungen zu beachten.
Technische Daten und Steuerungshinweise sind der auftragsabhängig erstellten Geräteliste zu
entnehmen.
5.9
Ölniveauüberwachung
Das Getriebe kann mit einem Füllstandsgrenzschalter zur Ölniveauüberwachung ausgestattet sein. Die
Ölniveauüberwachung ist zur Überprüfung des Ölstandes bei Stillstand des Getriebes vor dem Anfahren
konzipiert.
Bei Verwendung einer Ölniveauüberwachung muss der Ölpegel im Getriebe, unabhängig von der
Einbaulage, horizontal sein.
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen
in der Getriebedokumentation zu entnehmen.
Hinweis
Für den Betrieb und die Wartung sind die in einem auftragsabhängig erstellten Anhang angegebenen
Betriebsanleitungen zu beachten.
Technische Daten und Steuerungshinweise sind der auftragsabhängig erstellten Geräteliste zu
entnehmen.
BA 9136 de 12/2015
37 / 89
6.
Montage
Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten!
GEFAHR
Explosionsgefahr
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre bei
Montagearbeiten am Getriebe möglich.
Bei der Montage des Getriebes darf keine explosionsfähige Umgebung vorhanden sein.
6.1
Allgemeine Montagehinweise
Beim Transport des Getriebes sind die Hinweise in Kapitel 4. "Transport und Lagerung" zu beachten.
Die Montage der Mühle hat mit großer Sorgfalt durch autorisiertes, ausgebildetes und eingewiesenes
Personal zu erfolgen. Für Schäden aufgrund unsachgemäßer Ausführung haftet Siemens nicht/leistet
Siemens keine Gewähr.
Zu Beginn der Montagearbeiten müssen ausreichende Hebezeuge zur Verfügung stehen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes möglich.
Bei Getrieben, die zusammen mit elektrischen Maschinen betrieben werden, die Strom erzeugen oder
in denen Strom fließt (z. B. Motoren, Generatoren, usw.), ist sicherzustellen, dass kein Strom durch
das Getriebe fließen kann. Stromdurchfluss kann zu irreparablen Schäden an Wälzlagern und
Verzahnungen fuhren. Stromdurchfluss kann z. B entstehen durch Kurzschluss,
Spannungsüberschläge, leitfähige Staubschichten usw.
Geeignete Maßnahmen können sein:
– Verwendung von Isolatoren
– Getriebe fachgerecht erden
GEFAHR
Explosionsgefahr
Lebensgefahr durch Überhitzung des Getriebes auf Grund äußerer Einflüsse und dadurch Zündung
einer explosionsfähigen Atmosphäre möglich.
Da die Aufheizung des Getriebes durch äußere Einflüsse wie direkte Sonneneinstrahlung oder
sonstige Wärmequellen während des Betriebs nicht zulässig ist, muss diese durch geeignete
Maßnahmen verhindert werden.
Geeignete Maßnahmen können sein:
– ein Sonnenschutzdach
– ein zusätzliches Kühlaggregat
– eine Temperaturüberwachungseinrichtung im Ölsumpf mit Abschaltfunktion
Ein Wärmestau muss vermieden werden.
Der auf dem Typenschild angegebene Umgebungstemperaturbereich ist einzuhalten.
Hinweis
Bei Verwendung eines Sonnenschutzdaches muss ein Wärmestau vermieden werden.
Bei Verwendung einer Temperaturüberwachungseinrichtung muss bei Erreichen der maximal
zulässigen Ölsumpftemperatur eine Warnung ausgegeben werden. Bei Überschreiten der maximal
zulässigen Ölsumpftemperatur muss der Antrieb ausgeschaltet werden.
Diese Ausschaltung kann zum Betriebsstillstand führen.
BA 9136 de 12/2015
38 / 89
GEFAHR
Elektrostatische Entladung
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch
elektrostatische Entladung.
Potentialausgleich gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchführen.
Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss
vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch herabfallende Gegenstände, Überschüttung, Schweißarbeiten
oder unzureichende Befestigung.
Der Betreiber hat Folgendes sicherzustellen:
– Das Getriebe muss gegen herabfallende Gegenstände und Überschüttung geschützt sein.
– Am gesamten Antrieb dürfen keine Schweißarbeiten durchgeführt werden.
– Das Getriebe darf nicht als Massepunkt für Elektro-Schweißarbeiten verwendet werden.
– Es sind alle der entsprechenden Bauform zugeordneten Befestigungsmöglichkeiten auszunutzen.
– Die im Zusammenhang mit Montage- oder Demontagearbeiten unbrauchbar gewordenen
Schrauben müssen durch neue Schrauben gleicher Festigkeitsklasse und Ausführung ersetzt
werden.
Hinweis
Beim Einbau in die Vertikalmühle sind die besonderen Vorschriften des Mühlenherstellers zu
beachten.
Hinweis
Jedes in Bewegung setzen des Antriebes und jeder Betrieb der Ölversorgungsanlage (bei
angeschlossenem Getriebe) stellt eine Inbetriebnahme dar.
6.2
Aufstellungsbedingungen
Schon bei der Planung ist darauf zu achten, dass um das Getriebe herum ein ausreichender Freiraum
für die Montage und die späteren Pflege- und Wartungsarbeiten vorhanden ist.
Hinweis
Es ist darauf zu achten, dass das Öl abgelassen werden kann und eine ausreichende Luftzufuhr
besteht. Die Innenteile müssen durch die Schaulochdeckelöffnungen kontrolliert werden können.
Vor‐ und nachgeschaltete Maschinen sind dementsprechend anzuordnen.
Falls die Verbindungsrohre zwischen Getriebe und Ölversorgungsanlage zum Siemens‐Lieferumfang
gehören, ist der Aufstellungsplan den Dokumentationsunterlagen beigefügt.
6.2.1
Abmessungen und Gewichte
Angaben zum Gewicht sowie weitere Technische Daten entnehmen Sie bitte den Zeichnungen der
Getriebedokumentation und dem auftragsabhängig erstellten Datenblatt.
6.2.2
Hebevorrichtung
Zu Beginn der Montagearbeiten müssen ausreichend Hebezeuge zur Verfügung stehen.
Die Tragfähigkeit der genutzten oder zu installierenden Hebezeuge muss mindestens dem Gewicht des
zu transportierendem Produktes entsprechen (Angaben siehe Kapitel 1. "Technische Daten").
Hinweise zum Transport sind dem Kapitel 4. "Transport und Lagerung" zu entnehmen.
BA 9136 de 12/2015
39 / 89
6.3
Vorbereitende Maßnahmen zur Getriebemontage
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch Korrosion möglich.
Die Verpackung darf nicht vorzeitig geöffnet oder beschädigt werden, wenn die Verpackung
Bestandteil der Konservierung ist.
Der Inhalt der Lieferung ist in den Versandpapieren aufgeführt. Die Vollständigkeit ist unmittelbar bei
Empfang zu prüfen. Beschädigungen und/oder fehlende Teile sind Siemens sofort schriftlich zu melden.
•
Vor dem Einbau des Getriebes in die Vertikalmühle Verpackung und Transporteinrichtungen
entfernen und vorschriftsgemäß entsorgen.
•
Sichtprüfung auf Beschädigung und Verunreinigung durchführen.
Hinweis
Klebebänder an den Labyrinthen und das Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und
Abtriebsflansch dürfen erst unmittelbar vor der Inbetriebnahme entfernt werden.
WARNUNG
Schwere Körperverletzung durch defektes Produkt
Bei erkennbarem Schaden darf das Getriebe nicht in Betrieb genommen werden.
Die Angaben in Kapitel 4."Transport und Lagerung" sind zu beachten.
ACHTUNG
Sachschaden
Korrosion durch zu langes Öffnen des Getriebes möglich.
Jedes Öffnen des Getriebes (z. B. durch Entfernen des Klebebandes an der Eingangswelle oder am
Abtriebsflansch, durch Entfernen des Rundschnur-Hohlprofils, durch Öffnen eines Deckels) reduziert
die gewährte Konservierungsdauer. Wird das Getriebe geöffnet, hat die Inbetriebnahme innerhalb
einer Woche zu erfolgen. Verzögert sich die die Inbetriebnahme, sind besondere Maßnahmen zur
Aufrechterhaltung der Konservierung notwendig (siehe Punkt 6.3.1).
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung der Gleitlager möglich.
Die Eingangswelle des Getriebes darf maximal 1 Umdrehung am Abtrieb bei der Montage zur
Positionierung nur gedreht werden, wenn der Segmentlagerraum bis zum Betriebsniveau mit Öl befüllt
ist.
•
Korrosionsschutz an allen konservierten Flächen mit geeignetem Reinigungsmittel entfernen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung durch mangelhafte Standsicherheit des Getriebes möglich.
Die Aufstellung des Getriebes muss auf einem ebenen, sicheren, schwingungsfreien und starren
Fundament erfolgen. Die Ebenheit der Getriebestandfläche ist besonders wichtig, da hiervon das
Tragbild der Verzahnung sowie der Traganteil der Axial-Kipp-Segementlager abhängig sind und
dadurch die Lebensdauer des Getriebes beeinflusst wird.
Getriebe- und Fundamentaufstandsfläche reinigen.
BA 9136 de 12/2015
40 / 89
GEFAHR
Lebensgefahr
Lebensgefahr durch herabfallende Last auf Grund falschen Anschlagens.
Halten Sie sich nicht unter schwebenden Lasten auf.
Achten Sie beim Anschlagen, Heben, Senken und Verfahren der Last auf Folgendes:
– Einhaltung der Belastungsgrenzen.
– Ordnungsgemäße Befestigung der Anschlagmittel.
– Eventuell außermittigen Schwerpunkt.
– Gleiche Lastverteilung bei Lastaufnahmemitteln mit mehreren Lasthaken.
– Geringe Verfahrgeschwindigkeit.
– Pendeln der Last und/oder Anschlagen der Last an Gegenständen
oder Gebäudeteilen ist nicht zulässig.
– Lasthaken dürfen nicht an der Spitze belastet werden.
– Produkte nur auf ebenem, rutschfestem und tragfähigem Untergrund abstellen.
VORSICHT
Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen
Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmier- und Lösungsmitteln beachten.
Geeignete Schutzkleidung tragen.
GEFAHR
Explosionsgefahr
Lebensgefahr durch Entzündung von Lösungsmitteldämpfen oder einer sonstigen explosionsfähigen
Atmosphäre während der Reinigungsarbeiten.
Bei Reinigungsarbeiten am Getriebe darf keine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden sein.
Beachten Sie Folgendes:
– Zündquellen fernhalten.
– Nicht rauchen.
– Für ausreichende Belüftung sorgen.
6.3.1
Aufrechterhaltung der Konservierung bei zwischenzeitlich geöffnetem Getriebe
Sollte ein zwischenzeitlich geöffnetes Getriebe länger als 1 Woche ohne Transportverpackung in
ungeschützter, jedoch überdachter Umgebung stehen und es besteht nicht die Möglichkeit, das
Getriebe alle 7 Tage für eine Stunde mit der Ölversorgungsanlage zu spülen und für 15 Minuten zu
drehen, können durch Maßnahmen aus Punkt 4.4.3 die Konservierung teilweise aufrechterhalten
werden.
BA 9136 de 12/2015
41 / 89
6.3.2
Fundament
Das Fundament ist so auszuführen, dass keine Resonanzschwingungen entstehen und keine
Erschütterungen von benachbarten Fundamenten übertragen werden können. Die
Fundamentkonstruktion, auf der das Getriebe montiert werden soll, muss verwindungssteif sein. Die
Konstruktion ist entsprechend dem Gewicht und dem Drehmoment unter Berücksichtigung der auf das
Getriebe einwirkenden Kräfte auszulegen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung durch mangelhafte Standsicherheit des Getriebes möglich.
Die Aufstellung des Getriebes muss auf einem ebenen, sicheren, schwingungsfreien und starren
Fundament erfolgen. Die Ebenheit der Getriebestandfläche ist besonders wichtig, da hiervon das
Tragbild der Verzahnung sowie der Traganteil der Axial-Kipp-Segementlager abhängig sind und
dadurch die Lebensdauer des Getriebes beeinflusst wird.
Alle Punkte der Getriebestandfläche müssen zwischen zwei gedachten parallelen Ebenen liegen, die
einen Abstand von 0.1 mm pro 500 mm (0.0036 inch per 1,5 ft) haben.
Die zulässige Abweichung der Getriebestandfläche von der horizontalen Ebene beträgt
0.2 mm pro 1 m (0.0072 inch per 3 ft)
Hinweis
Die Ebenheit der montierten Grundplatte (Getriebestandfläche) ist vor der Montage des Getriebes zu
protokollieren.
Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.
Die Fundamentkonstruktion und die Verschraubung des Getriebe liegen in Verantwortung des
Mühlenherstellers.
6.4
Getriebemontage
Der Einbau des Getriebes unter die Vertikalmühle ist nach den besonderen Vorschriften des
Mühlenherstellers vorzunehmen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung der Gleitlager möglich.
Die Eingangswelle des Getriebes darf maximal 1 Umdrehung am Abtrieb bei der Montage zur
Positionierung nur gedreht werden, wenn der Segmentlagerraum bis zum Betriebsniveau mit Öl befüllt
ist.
Die Fußschraubenverbindung ist gemäß den Vorschriften des Mühlenherstellers auszuführen.
Hinweis
Für die Verwendung von "Superbolt‐Muttern" ist die separate Betriebsanleitung zu beachten.
Alle anderen Schrauben, die zur Inspektion oder Wartung genutzt werden, sind nach Punkt 6.12
anzuziehen.
BA 9136 de 12/2015
42 / 89
Nach Ausrichtung des Getriebes sind, falls in der Maßzeichnung vorhanden, die angegebenen Stifte zu
montieren. Gegen Verschiebung des Getriebes können zusätzlich seitliche Anschläge angebracht
werden.
ACHTUNG
Sachschaden
Zerstörung des Getriebes oder von Getriebeteilen durch falsche Drehrichtung möglich.
Das Getriebe ist nur für eine Drehrichtung zugelassen.
Die Drehrichtung des Motors muss mit dem Drehrichtungspfeil an der Getriebeeingangswelle
übereinstimmen.
Hinweis
Die Ausrichtung des Getriebes ist zu protokollieren.
Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.
6.5
Montage der Verrohrung
Die Rohrleitungen sind vor Montage auf Beschädigung und Verunreinigungen zu prüfen, sorgfältig zu
reinigen und mit einem dünnflüssigen Öl zu spülen.
Die Rohrleitungen sind nach den Zeichnungsangaben anzuschrauben. Blindflansche und Stopfen sind
vorher zu entfernen. Die Verschraubungen dichten metallisch ab, während bei den Flanschen die
zugehörigen Dichtungen zu verwenden sind.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch Mangelschmierung aufgrund von Leckage durch verspannte
Rohrleitungen.
Bei der Rohrleitungsmontage dürfen keine Kräfte, Momente oder Schwingungen auf die
Flanschverbindungen der Rohrleitungen einwirken.
Die Rohrleitungen sind mit Stützen gemäß den Zeichnungen in der Getriebedokumentation
abzustützen.
Werden die Rohrleitungen auf der Baustelle angepasst, müssen die Rohre nach dem Schweißen
sorgfältig gebeizt und neutralisiert werden (siehe Punkt 6.6 "Beizen angepasster Rohrleitungen").
6.6
Beizen angepasster Rohrleitungen
VORSICHT
Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen
Verätzungen an Gesicht und Händen durch Beizlösung.
Schutzbrille und Handschuhe tragen, für ausreichende Belüftung sorgen.
Herstellerhinweise für den Umgang mit Beizlösung beachten.
•
Das untere Ende der Rohre mit einem Stopfen verschließen.
•
Beizlösung: 33 % Salzsäure (HCl) zur Hälfte mit Wasser (H2O) verdünnen.
Hinweis
Es muss auf jeden Fall vermieden werden, dass sich Luftblasen im Inneren der Rohre bilden.
•
Die Rohre mit der Beizlösung füllen (Wirkungsdauer 1 Stunde).
•
Beizlösung restlos aus den Rohren ablassen und vorschriftsgemäß entsorgen.
BA 9136 de 12/2015
43 / 89
•
Rohre gut mit Wasser (H2O) spülen.
•
Nach Entleerung der Rohre Rohre mit einer Neutralisationslösung (Natronlauge 3 % bis 5 % NaOH)
füllen (Neutralisationsdauer 15 Minuten). Rohre noch einmal mit Wasser (H2O) spülen.
•
Rohre mit Spülöl über einen 25 μm (0.001 inch) Filter gründlich spülen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung durch Korrosion.
Werden die angepassten Rohrleitungen nicht sofort montiert, sind diese gründlich zu konservieren.
Werden die konservierten Rohrleitungen wieder montiert ist Punkt 6.5 zu beachten.
6.7
Montage der Kupplungen
Für den Antrieb des Getriebes wird eine elastische Kupplung verwendet.
Vor Beginn der Montage Wellenenden sowie die Kupplungsteile sorgfältig reinigen.
Kupplungen mit Hilfe der Gewindezentrierung an den Wellenenden aufziehen. Kupplungen gegen
axiales Verschieben sichern.
Hinweis
Kupplungen müssen gemäß der Angaben der zugehörigen Betriebsanleitung ausgewuchtet werden.
Für den Betrieb und die Wartung der Kupplungen sind die Betriebsanleitungen der Kupplungen zu
beachten.
Erhöhte Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Anlage sowie verbesserte Laufruhe sind durch
möglichst geringen radialen und winkligen Versatz zu erreichen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigungen im Getriebe durch Schläge oder Stöße möglich.
Kupplung mit Hilfe einer Aufziehvorrichtung aufziehen.
Die Laufflächen der Welle dürfen beim Aufziehen der Kupplungsteile nicht beschädigt werden.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes oder der Einzelkomponenten durch mangelhafte Ausrichtung möglich.
Bei Aufstellung der Antriebe ist auf ein genaues Ausrichten der Einzelkomponenten zueinander zu
achten. Unzulässig große Fluchtungsfehler der zu verbindenden Wellenenden aufgrund von Winkelund/oder Achsversätzen führen zu vorzeitigem Verschleiß und zu Materialschaden.
Hinweis
Die zulässigen Fluchtungsfehler sind, bei von Siemens gelieferten Kupplungen, den jeweiligen
Anleitungen der Kupplungen zu entnehmen.
Bei Verwendung von Kupplungen anderer Hersteller sind die zulässigen Fluchtungsfehler unter
Angabe der auftretenden Radiallasten beim jeweiligen Hersteller zu erfragen.
BA 9136 de 12/2015
44 / 89
Hinweis
Werden Kupplungen anderer Hersteller verwendet, liefern die Siemens Standardbetriebsanleitungen
zu vergleichbaren Kupplungen die Mindestanforderung an das Ausrichten der Kupplung. Ob diese
Mindestanforderungen in jeden Fall ausreichend sind, kann nicht durch Siemens sichergestellt
werden. Sind durch die Betriebsanleitung des Lieferanten oder einem vergleichbaren Dokument
höhere Anforderungen definiert, so gelten diese.
•
Ausrichtmaße protokollieren.
Hinweis
Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.
6.8
Montage des Motors
Den Antriebsmotor in Verbindung mit der Kupplung zur Mittelachse der Eingangswelle des Getriebes
ausrichten und festsetzen.
•
Ausrichtung des Motors protokollieren.
Hinweis
Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.
Hinweis
Beachten Sie für die Montage des Motors die spezielle Betriebsanleitung des Motorenherstellers
GEFAHR
Lebensgefahr durch umherfliegende Bruchstücke
Nichtbeachtung der Ausrichtgenauigkeit kann zu Wellenbruch führen, in deren Folge Leben und
Gesundheit gefährdet werden können.
Getriebe exakt ausrichten.
Beschädigung des Getriebes oder seiner Bau- oder Anbauteile möglich.
Von der Ausrichtgenauigkeit der Wellenachsen zueinander hängt im wesentlichen die Lebensdauer
der Wellen, Lager und Kupplungen ab. Es ist daher fast immer eine Null-Abweichung anzustreben.
Hierzu sind z. B. auch die Anforderungen der Kupplungen den zugehörigen Betriebsanleitungen zu
entnehmen.
BA 9136 de 12/2015
45 / 89
6.9
Montage von lose mitgelieferten Anbauteilen
Lose Teile mit Gewindeanschluss eindichten.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch Unverträglichkeit von Betriebsöl und Dichtmittel.
Es darf kein Dichtmittel in das Getriebe gelangen
•
Die Verschluss-Stopfen und/oder Verschlussflansche sind zu entfernen und lose mitgelieferte
Armaturen sind gemäß den Zeichnungen in der Getriebedokumentation in die Anlage einzubauen.
Hinweis
Elektrische Zuleitungen und/oder Anschlüsse der Motoren und Überwachungsgeräte sind nach
Klemmenplänen, Gerätelisten und allgemeinen Vorschriften anzuschließen.
Elektrische Geräte zur Regelung und Steuerung sind entsprechend den Vorschriften der
Gerätelieferanten in Übereinstimmung mit der Richtlinie 2014/34/EU zu verdrahten.
WARNUNG
Verletzungsgefahr durch elektrischen Schlag.
Gefahr, beim Anschließen elektrischer Bauteile durch einen elektrischen Schlag verletzt zu werden.
Vor dem Anschließen der Geräte auf Spannungsfreiheit achten.
6.10
Schweißarbeiten an der Mühle
Hinweis
Für Schäden am Getriebe, die ursächlich aus den Schweißungen an der Mühle resultieren, lehnt
Siemens jegliche Gewährleistung ab.
GEFAHR
Verletzungsgefahr durch elektrischen Schlag oder durch ektrostatischer Entladung.
Gefahr, bei Schweißarbeiten durch einen elektrischen Schlag oder durch Entzündung einer
vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung verletzt zu werden.
Bevor Schweißarbeiten an der Mühle ausgeführt werden dürfen, muss ein Potentialausgleich gemäß
den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchgeführt werden!
Das Getriebe darf nicht als Massepunkt für Schweißarbeiten verwendet werden.
Optional kann am Segmentlagerraum ein Massekabel vorhanden sein, welches mit dem
Abtriebsflansch zu verbinden ist. Hierzu sind die seitlich am Abtriebsflansch vorgesehenen
Gewindebohrungen zu nutzen. Nach Beendigung der Schweißarbeiten ist das Massekabel unbedingt
vom Abtriebsflansch zu entfernen.
Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss
vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden.
BA 9136 de 12/2015
46 / 89
6.11
Abschließende Arbeiten
□
Nach erfolgter Aufstellung des Getriebes alle Schraubverbindungen zur Verbindung von Getriebe
und Anlage auf festen Sitz kontrollieren.
□
Überprüfung der Ausrichtung nach dem Anziehen der Befestigungselemente. Die Ausrichtung darf
sich nicht verändert haben.
□
Prüfen, ob alle für den Transport demontierten Geräte wieder montiert sind.
Hierzu sind die Angaben im Datenblatt, in der Geräteliste und in den zugehörigen Zeichnungen zu
beachten.
GEFAHR
Explosionsgefahr
Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch Überhitzung des Getriebes bei zu niedrigem
Ölstand auf Grund von Leckagen möglich.
Vorhandene Ölablasshähne sind gegen unbeabsichtigtes Öffnen zu sichern.
Bei Verwendung eines Ölschauglases zur Ölstandsüberwachung ist dieses gegen Beschädigung zu
schützen.
□
Das Getriebe ist gegen herabfallende Gegenstände zu schützen.
□
Schutzeinrichtungen für rotierende Teile sind auf richtigen Sitz zu prüfen. Berührungen mit
rotierenden Teilen sind nicht zulässig.
GEFAHR
Elektrostatische Entladung
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch
elektrostatische Entladung.
Potentialausgleich gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchführen.
Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss
vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden.
□
6.12
Kabeleinführungen sind gegen eindringende Feuchtigkeit zu schützen.
Verschraubungsklassen, Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte
6.12.1 Verschraubungsklassen
Die vorgegebenen Schraubenverbindungen sind mit den angegebenen Anziehdrehmomenten unter
Berücksichtigung der nachfolgenden Tabelle zu verschrauben.
Tabelle 8:
Verschraubungsklassen
Befestigung von
Verschraubungs­
klasse
D
Schaulochdeckel
Schutzhaube
E
Anziehverfahren
– Drehmomentgesteuertes Anziehen mit Drehschrauber
– Anziehen mit Impulsschrauber oder Schlagschrauber ohne
Einstellkontrollvorrichtung
– Anziehen von Hand mit Schraubenschlüssel ohne
Drehmomentmessung
BA 9136 de 12/2015
47 / 89
6.12.2 Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte
Die Anziehdrehmomente gelten für Reibwerte von μGes = 0.14.
Der Reibungsbeiwert μGes = 0.14 steht hier für leicht geölte Schrauben aus Stahl, schwarzvergütet oder
phosphatiert und trockene, geschnittene Gegengewinde in Stahl oder Gusseisen. Die Verwendung
eines Schmiermittels, das den Reibwert verändert, ist nicht zulässig und könnte die
Schraubenverbindung überlasten.
Tabelle 9:
Vorspannkräfte und Anziehdrehmomente für Schraubenverbindungen
der
Festigkeitsklasse 8.8; 10.9; 12.9 mit einem gemeinsamen Reibwert von μGes = 0.14
Nenn­
Festig­
durch­
keitsklasse
messer
der
des
Schraube
Gewindes
Vorspannkraft für
Verschraubungsklassen
aus Tabelle 8
C
D
FM min.
N
E
C
D
MA
Nm
E
18000
26400
30900
26300
38600
45100
49300
72500
85000
77000
110000
129000
109000
155000
181000
170000
243000
284000
246000
350000
409000
331000
471000
551000
421000
599000
700000
568000
806000
944000
744000
1060000
1240000
944000
1340000
1570000
11500
16900
19800
16800
24700
28900
31600
46400
54400
49200
70400
82400
69600
99200
116000
109000
155000
182000
157000
224000
262000
212000
301000
352000
269000
383000
448000
363000
516000
604000
476000
676000
792000
604000
856000
1000000
7200
10600
12400
10500
15400
18100
19800
29000
34000
30800
44000
51500
43500
62000
72500
68000
97000
114000
98300
140000
164000
132000
188000
220000
168000
240000
280000
227000
323000
378000
298000
423000
495000
378000
535000
628000
44.6
65.4
76.5
76.7
113
132
186
273
320
364
520
609
614
875
1020
1210
1720
2010
2080
2960
3460
3260
4640
5430
4750
6760
7900
7430
10500
12300
11000
15600
18300
15500
22000
25800
38.4
56.4
66.0
66.1
97.1
114
160
235
276
313
450
525
530
755
880
1040
1480
1740
1790
2550
2980
2810
4000
4680
4090
5820
6810
6400
9090
10600
9480
13500
15800
13400
18900
22200
34.3
50.4
58.9
59.0
86.6
101
143
210
246
280
400
468
470
675
790
930
1330
1550
1600
2280
2670
2510
3750
4180
3650
5200
6080
5710
8120
9500
8460
12000
14100
11900
16900
19800
d
mm
M10
M12
M16
M20
M24
M30
M36
M42
M48
M56
M64
M72x6
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
Anziehdrehmoment für
Verschraubungsklassen
aus Tabelle 8
BA 9136 de 12/2015
48 / 89
Festig­
Nenn­
keitsklasse
durch­
der
messer
Schraube
des
Gewindes
Vorspannkraft für
Verschraubungsklassen
aus Tabelle 8
C
D
E
C
1190000
1690000
1980000
1510000
2150000
2520000
1880000
2670000
3130000
FM min.
N
760000
1100000
1360000
968000
1380000
1600000
1200000
1710000
2000000
475000
675000
790000
605000
860000
1010000
750000
1070000
1250000
21500
30500
35700
30600
43500
51000
42100
60000
70000
d
mm
M80x6
M90x6
M100x6
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
8.8
10.9
12.9
Anziehdrehmoment für
Verschraubungsklassen
aus Tabelle 8
D
MA
Nm
18500
26400
31400
26300
37500
43800
36200
51600
60400
E
16500
23400
27400
23500
33400
39200
32300
46100
53900
Hinweis
Unbrauchbar gewordene Schrauben sind durch neue Schrauben gleicher Festigkeitsklasse und
Ausführung zu ersetzen.
BA 9136 de 12/2015
49 / 89
7.
Inbetriebnahme
Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten!
•
Vor und während der Inbetriebnahme vorhandene Checklisten ausfüllen (z. B. "Checkliste für
Ölbefüllung und Ölwechsel" und "Dokumentationsblatt zum Ölwechsel" der separat beigefügten
Betriebsanleitung BA 7300) und zur Dokumentation ablegen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes möglich.
Die Inbetriebnahme des Getriebes ohne Vorliegen der erforderlichen Anleitung ist nicht zulässig.
Bei der Inbetriebnahme ist der Getriebeanlauf lastfrei, ohne Mahlgut und Walzendruck durchzuführen.
Es darf keine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden sein.
Eine gegebenenfalls vorhandene Sperrluftabdichtung ist zu justieren.
Hinweis
Jedes in Bewegung setzen des Antriebes stellt eine Inbetriebnahme dar.
7.1
Maßnahmen vor Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme hat mit großer Sorgfalt durch autorisiertes, ausgebildetes und eingewiesenes
Personal zu erfolgen. Für Schäden aufgrund unsachgemäßer Ausführung haftet Siemens nicht/leistet
Siemens keine Gewähr.
Deshalb ist insbesondere bei Wartungsarbeiten an der Vertikalmühle, bei der diese gedreht wird und
das Getriebe mitdreht, die Betriebsanleitung zu beachten.
Vor dem ersten Einschalten des Antriebsaggregats sind gegebenenfalls die Außen- und
Innenkonservierungen (siehe Punkte 4.4.1 bis 4.4.4) zu entfernen, der Schmierstoff einzufüllen und
diverse Kontrollmaßnahmen durchzuführen.
7.1.1
Entkonservierung außen
ACHTUNG
Sachschaden
Metallisch blanke Flächen ohne Schutz neigen zur Korrosion.
Zur Vermeidung von Korrosion darf das Entfernen der Außenkonservierung erst unmittelbar vor der
Montage erfolgen.
•
Die konservierten Wellenenden sind im Bereich der aufzusetzenden Kupplungen mit geeigneten
Mitteln (Spezial‐Lösungsmittel) zu entkonservieren.
Die Entkonservierung ist auch an blanken Flächen am Getriebe, an denen Komponenten angebaut
werden sollen, durchzuführen.
VORSICHT
Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen
Das Lösungsmittel darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) in Kontakt
geraten.
Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Lösungsmittels sind zu beachten.
Vorbeifließendes Lösungsmittel sofort mit Bindemittel beseitigen.
Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmier- und Lösungsmitteln beachten.
Geeignete Schutzkleidung tragen.
BA 9136 de 12/2015
50 / 89
7.1.2
Entkonservierung innen
Hinweis
Die erforderlichen Maßnahmen vor Inbetriebnahme in Abhängigkeit von der ausgeführten
Grundkonservierung (siehe Technische Daten) des Getriebes sind nachfolgend beschrieben.
Detaillierte Beschreibungen der Vorgehensweise sowie der zu berücksichtigenden Besonderheiten
sind den folgenden Punkten 7.1.3 bis 7.1.5 und der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300
zu entnehmen.
Tabelle 10: Maßnahmen vor Inbetriebnahme von Getrieben, die noch nicht in Betrieb waren in
Abhängigkeit von der Grundkonservierung / Konservierungsverlängerung des Getriebes
Art der
Grundkonservierung
Art der
Konservierungsverlängerung
Castrol Alpha SP 220 S
– Keine
– Mit Betriebsöl befüllen.
Castrol Alpha SP 220 S
– Castrol Corrosion Inhibitor N 213
<= 5 % Betriebsölmenge
– Mit Betriebsöl befüllen.
Castrol Alpha SP 220 S
– Castrol Corrosion Inhibitor N 213
> 5 % Betriebsölmenge
– Konservierungsöl ablassen, mit
Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
Castrol Alpha SP 220 S
– Komplett gefüllt mit Betriebsöl
(Mineralöl oder Öl auf
PAO-Basis)
– Konservierungsöl ablassen bis
Betriebsölstand erreicht ist.
Castrol Alpha SP 220 S
– Komplett gefüllt mit einem
zugelassenen Mineralöl (siehe
Spezifikation in BA 7300)
– Konservierungsöl ablassen und mit
neuem Betriebsöl befüllen.
Castrol Alpha SP 220 S
– Castrol Alpha SP 220
– Mit Betriebsöl befüllen.
Castrol Alpha SP 220 S
– Castrol Tribol 1390
– Mit Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
Castrol Tribol 1390
– Keine
– Mit Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
Castrol Tribol 1390
– Castrol Corrosion Inhibitor N 213
<= 5 % Betriebsöl
– Mit Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
Castrol Tribol 1390
– Castrol Corrosion Inhibitor N 213
> 5 % Betriebsöl
– Konservierungsöl ablassen, mit
Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
Castrol Tribol 1390
– Komplett gefüllt mit Betriebsöl
(Mineralöl oder Öl auf
PAO-Basis)
– Konservierungsöl ablassen, mit
Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
Castrol Tribol 1390
– Komplett gefüllt mit einem
zugelassenen Mineralöl (siehe
Spezifikation in BA 7300)
– Konservierungsöl ablassen, mit
Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
Castrol Tribol 1390
– Castrol Alpha SP 220
– Mit Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
Castrol Tribol 1390
– Castrol Tribol 1390
– Mit Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
BA 9136 de 12/2015
51 / 89
Maßnahmen vor
Inbetriebnahme
ACHTUNG
Sachschaden
Bei größeren eingefüllten Mengen des Corrosion Inhibitor N 213 (über 5% der Betriebsölmenge) darf
das Gemisch aus Betriebsöl und Corrosion Inhibitor N 213 nicht als Betriebsöl verwendet werden. Das
Getriebe vor Inbetriebnahme nach dem Ablassen des Gemisches aus Betriebs- und Konservierungsöl
gründlich mit Betriebsöl spülen (siehe hierzu Punkt 10.4.)
Tabelle 11: Wiederinbetriebnahme von konservierten Getrieben, die bereits in Betrieb waren
Art des Betriebsöls
Mineralöl,
Öl auf PAO-Basis
Mineralöl,
Öl auf PAO-Basis
Mineralöl,
Öl auf PAO-Basis
Mineralöl,
Öl auf PAO-Basis
Mineralöl,
Öl auf PAO-Basis
Art der Konservierung
– Castrol Corrosion Inhibitor N 213
<= 5 % Betriebsöl
– Castrol Corrosion Inhibitor N 213
> 5 % Betriebsöl
– Komplett gefüllt mit einem
zugelassenen Öl (siehe
Spezifikation in BA 7300)
Maßnahmen vor Inbetriebnahme
– Mit Betriebsöl befüllen.
– Konservierungsöl ablassen, mit
Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
– Bei Betriebsöl: Öl ablassen bis
Betriebsölstand erreicht ist.
– Wenn kein Betriebsöl: Öl ablassen und
mit neuem Betriebsöl befüllen.
– Castrol Alpha SP 220
– Mit Betriebsöl befüllen.
– Tribol 1390
– Mit Betriebsöl spülen und mit neuem
Betriebsöl befüllen.
ACHTUNG
Sachschaden
Bei größeren eingefüllten Mengen des Corrosion Inhibitor N 213 (über 5% der Betriebsölmenge) darf
das Gemisch aus Betriebsöl und Corrosion Inhibitor N 213 nicht als Betriebsöl verwendet werden. Das
Getriebe vor Inbetriebnahme nach dem Ablassen des Gemisches aus Betriebs- und Konservierungsöl
gründlich mit Betriebsöl spülen (siehe hierzu Punkt 10.4.)
BA 9136 de 12/2015
52 / 89
7.1.3
Ablassen von Konservierungsölen
Die Lage der Ölablass-Stellen ist in der Maßzeichnung in der Getriebedokumentation gekennzeichnet.
•
Unter die Ölablass-Stellen geeignete Auffanggefäße stellen.
•
Ölablass-Schraube herausschrauben und/oder Ölablasshahn öffnen.
•
Reste des Konservierungsgsöls aus dem Gehäuse in ein geeignetes Gefäß ablassen; dazu alle
vorhandenen Restölablass-Schrauben herausschrauben.
•
Reste des Konservierungsöls vorschriftsgemäß entsorgen.
VORSICHT
Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen
Das Öl darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) in Kontakt geraten.
Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Öls sind hierbei zu beachten.
Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen.
Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmier-oder Bindemitteln beachten.
Geeignete Schutzkleidung tragen.
•
Ölablass-Schraube wieder einschrauben und/oder Ölablasshahn wieder schließen.
•
Entfernte Restölablass-Schrauben wieder einschrauben.
2
4
6
1
5
3
Bild 8: Öleinfüllung und Ölablass - Getriebe
1
2
3
Ölablass Getriebe
Ölablass Segmentlager
Ölstand Getriebe
4
5
6
Ölstand Segmentlager
Luftfilter Getriebe
Luftfilter Segmentlager
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen
in der Getriebedokumentation zu entnehmen.
BA 9136 de 12/2015
53 / 89
7.1.4
Spülen vor Erstinbetriebnahme
Grundsätzlich muss zwischen "Spülen vor der Erstinbetriebnahme" sowie einem "Spülen vor oder nach
Instandsetzungs‐ und Wartungsarbeiten" (siehe Punkt 10.4 "Spülen") unterschieden werden.
Spülen vor der Erstinbetriebnahme dient der Minimierung von Resten vorheriger Schmieröle oder
Konservierungsmittel.
Es sollte mit dem ausgewählten Betriebsschmieröl gespült werden. Es können aber auch niedrigere
Viskositäten (z. B. VG 46 oder VG 100) der als Betriebsschmieröl ausgewählten Ölsorte des gleichen
Fabrikates als Spülöl verwendet werden.
•
Spülöl einfüllen. Zum Spülen ist das Getriebe und/oder der Tank der Ölversorgungsanlage mit so viel
Öl zu befüllen, dass die Ölpumpe der Ölversorgungsanlage zum Spülen betrieben werden kann
(siehe Punkt 7.1.4.1 "Ölmenge zum Spülen").
•
Spülzeiten:
Ölpumpe des Niederdruckschmierkreises mindestens 6 Stunden zum Spülen in Betrieb nehmen.
Ist ein Hochdruckschmierkreis vorhanden, ist dieser nach 2 Minuten zuzuschalten.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes und der Ölversorgungsanlage durch Verunreinigungen des Öls
möglich.
Nach dem Spülen das Öl über die Ölablasshähne (siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) am Getriebe und an der
Ölversorgungsanlage sorgfältig ablassen. Eine Wiederverwendung ist nur als Spülöl zulässig. Vor
einer erneuten Verwendung das Spülöl reinigen. Das Spülöl vorher oder beim Befüllen mit einer
Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch) nominal filtern.
Das Spülöl kann für maximal 6 Spülvorgänge wiederverwendet werden.
7.1.4.1 Ölmenge zum Spülen
Zum Spülen ist das Getriebe und/oder der Tank der Ölversorgungsanlage mit so viel Öl zu befüllen, dass
die Ölpumpe der Ölversorgungsanlage zum Spülen betrieben werden kann, ohne dass Luft angesaugt
wird. Die Spülölmenge kann je nach Ausführung des Getriebes bis zu 100 % der zum Betrieb
erforderlichen Gesamtölfüllmenge betragen. Die Gesamtölfüllmenge ist bei Lieferung des Getriebes,
der Verbindungsrohrleitung und der Ölversorgnungsanlage durch Siemens, den Technischen Daten in
der auftragsabhängig erstellten Getriebedokumentation zu entnehmen.
7.1.5
Betriebsöl einfüllen
Angaben wie Ölsorte und Ölviskosität sind in den auftragsabhängig erstellten "Technischen Daten" zu
finden. Die Gesamtbetriebsölmenge für das Getriebe, der Ölversorgungsanlage und der Rohrleitung ist
dem Aufstellungsplan zu entnehmen.
Ist die Ölversorgungsanlage und die Rohrleitung nicht im Lieferumfang von Siemens enthalten, ist die
Betriebsölmenge für das Getriebe auf dem Typenschild (siehe Kapitel 1. "Technische Daten")
angegeben.
BA 9136 de 12/2015
54 / 89
7.1.5.1 Ölstand
Es ist soviel Öl einzufüllen, dass bei stehendem Getriebe und Betrieb der Ölpumpe
(Niederdruckschmierkreis) der Ölversorgungsanlage das vorgeschriebene Ölniveau des Getriebes
(MIN- und MAX-Markierung am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes, des Segmentlagerraumes
(siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei Tankausführung) erreicht wird
(siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage).
GEFAHR
Explosionsgefahr
Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch Überhitzung des Getriebes bei zu niedrigem
Ölstand möglich.
Ölstand beachten.
In keinem Fall darf die MIN-Markierung am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes, des
Segmentlagerraumes und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei Tankausführung) (siehe auch
Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage) unterschritten werden.
Falls erforderlich ist Öl aufzufüllen.
VORSICHT
Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen
Das Öl darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) in Kontakt geraten.
Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Öls sind hierbei zu beachten.
Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen.
Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmiermitteln beachten.
Geeignete Schutzkleidung tragen.
7.1.5.2 Vorgehensweise beim Befüllen
Hinweis
Die Beschreibungen der Vorgehensweise sowie der zu berücksichtigenden Besonderheiten für das
Thema "Einfüllen des neuen Getriebeöls" und zu weiteren Themen zum Umgang mit dem Getriebe
und/oder dem Konservierungsöl sind in der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 enthalten.
Beachten Sie ergänzend folgende Hinweise und Abläufe:
•
Vorhandene Checklisten und Protokolle ausfüllen (z. B. "Checkliste für Ölbefüllung und Ölwechsel"
und "Dokumentationsblatt zum Ölwechsel" der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300) und
zur Dokumentation ablegen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch Verwendung von Betriebsölen mangelnder Qualität oder nicht
zugelassener Öle möglich.
Die Qualität des verwendeten Öls muss den Forderungen der separat beigefügten Betriebsanleitung
BA 7300 genügen, sonst erlischt die von Siemens gegebene Gewährleistung. Wir empfehlen
dringend, eines der in Tabelle "T 7300" (Link ins Internet, siehe Umschlag hinten) aufgelisteten Öle zu
verwenden, die entsprechend getestet wurden und den Anforderungen genügen.
Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität sind den auftragsabhängig erstellten "Technischen Daten" zu
entnehmen.
BA 9136 de 12/2015
55 / 89
Hinweis
Bei Getrieben mit Ölversorgungsanlagen ist der Ölkreislauf zusätzlich zu füllen. Bei Anlagen mit
Motorpumpe für den Ölkreislauf ist die Pumpe dazu kurzzeitig einzuschalten.
Hinweis
Ölpumpen und alle Teile, deren Ölfüllbohrungen durch ein besonderes Hinweisschild gekennzeichnet
sind, sind vor Inbetriebnahme des Getriebes mit Öl zu füllen.
Dies geschieht durch:
─ ein Ölfülloch an der Ölpumpe der Schmieranlage oder
─ ein Ölfülloch an der Druckleitung oder
─ ein mit einem Hinweisschild gekennzeichnetes Ölfülloch
Diese Öleinfüllöffnungen sind dicht zu verschließen, damit die Pumpe keine Luft ansaugt, und/oder kein
Öl austreten kann.
Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentation
zu entnehmen.
Die Ölbefüllung des Getriebes kann, abhängig von der Ausstattung der Ölversorgungsanlage, in
unterschiedlicher Weise erfolgen.
•
Das einzufüllende Öl vorher oder beim Befüllen mit einer Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch)
nominal filtern.
─ Ist die Ölversorgungsanlage mit Drei‐Wegehähnen ausgestattet, kann die Ölbefüllung des Getriebes
wahlweise über die Drei‐Wegehähne der Ölversorgungsanlage oder über den Ölablasshahn des
Segmentlagerraumes des Getriebes erfolgen.
─ Ist die Ölversorgungsanlage nicht mit Drei‐Wegehähnen ausgestattet, erfolgt die Ölbefüllung des
Getriebes über den Ölablasshahn des Segmentlagerraumes.
─ Ist die Ölversorgungsanlage mit einem Tank ausgerüstet, kann die Ölbefüllung auch über den Öltank
der Ölversorgungsanlage erfolgen. Dazu ist es erforderlich zwischenzeitlich die Niederdruckpumpe
der Ölversorgungsanlage zu starten, um auch den Segmentlagerraum des Getriebes mit Öl zu
befüllen.
Hinweis
Wenn möglich, sollte warmes Öl (ca. 30 °C bis 50 °C) zum Befüllen verwendet werden, damit die
Viskosität nicht zu hoch ist.
Hinweis
Die Befüllung muss bei ausgeschaltetem Getriebe und ausgeschalteter Ölversorgungsanlage
erfolgen.
Die Ölbefüllung erfolgt per Hand über den Ölablasshahn des Segmentlagerraumes oder über den
Nebenstromkreis der Ölversorgungsanlage. Es ist soviel Öl einzufüllen, bis das vorgeschriebene
Ölniveau des Getriebes (MIN- und MAX-Markierung am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes,
siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) und/oder an der Ölversorgnungsanlage (bei Tankausführung) erreicht
wird (siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage).
Ist das vorgeschriebene Ölniveau erreicht, kann die Ölversorgungsanlage angeschaltet werden. Es
ist solange Öl nachzufüllen bis bei stehendem Getriebe und laufender Ölversorgungsanlage das
vorgeschriebene Ölniveau des Getriebes (MIN- und MAX-Markierung am Ölstandsanzeiger des
Hauptgetriebes siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) und/oder an der Ölversorgnungsanlage (bei
Tankausführung) erreicht wird (siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage).
Bei der Ölversorgungsanlage ist der Ölstand bei ausgeschalteter Ölversorgungsanlage oft höher als
bei eingeschalteter Anlage, da Öl aus den Rohren oder Schläuchen zurück laufen kann. Deshalb muss
in diesem Fall der korrekte Ölstand oft iterativ erreicht werden.
BA 9136 de 12/2015
56 / 89
Hinweis
Wenn die Qualität des verwendeten Öls nicht den Anforderungen der separat beigefügten
Betriebsanleitung BA 7300 genügt erlischt die von Siemens gegebene Gewährleistung. Wir
empfehlen dringend, eines der in dem Dokument "T 7300" (Link ins Internet, siehe Umschlag hinten)
aufgelisteten Öle zu verwenden, die entsprechend getestet wurden und den Anforderungen genügen.
Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und die näherungsweise benötigte Ölmenge sind dem Typenschild
zu entnehmen.
•
Ölstand im Getriebegehäuse kontrollieren.
VORSICHT
Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen
Das Öl darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) in Kontakt geraten.
Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Öles sind hierbei zu beachten.
Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen.
Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmiermitteln beachten.
Geeignete Schutzkleidung tragen.
7.1.6
Ölversorgungsanlage
Das Hauptgetriebe wird durch die Ölversorgungsanlage mit Schmier‐ und Kühlöl versorgt (siehe
Betriebsanleitung "Ölversorgungsanlage").
7.1.7
Kontrollen vor der Inbetriebnahme
Nach Beendigung der Montage und vor dem ersten Getriebeanlauf alle Antriebsteile kontrollieren und
alle Materialreste, Werkzeuge und Montagehilfsmittel entfernen.
Den gesamte Antrieb auf Folgendes kontrollieren:
□
Ist das Fundament ordnungsgemäß ausgeführt worden?
□
Sind alle Fundamentschrauben nach Vorschrift angezogen?
□
Ist das Getriebe ordnungsgemäß fixiert?
□
Ist die Mahlschüssel ordnungsgemäß montiert?
□
Stimmen die Drehrichtungen von Motor und Getriebe (siehe Drehrichtungspfeil) überein?
□
Sind die Klebebänder an den Labyrinthabdichtungen entfernt worden?
□
Ist das Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und Abtriebsflansch entfernt worden?
□
Sind alle Luftfilter montiert?
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch fehlende oder mangelhafte Belüftung möglich.
Vor Inbetriebnahme ist die Verschluss-Schraube durch den Luftfilter zu ersetzen.
Klebeband an den Labyrinthdichtungen entfernen.
Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und Abtriebsflansch entfernen.
BA 9136 de 12/2015
57 / 89
□
Sind alle Rohrleitungen nach den Montageanleitungen gesäubert und montiert?
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes möglich.
Auf Sauberkeit der ölzuführenden Rohrleitungen ist besonders zu achten, da darin befindlicher
Schmutz durch das Getriebe geleitet würde, ehe er am Filter der Ölversorgungsanlage abgeschieden
werden kann.
□
Sind die Kupplung und der Motor korrekt ausgerichtet?
□
Sind die Rohrleitungen und Schläuche in richtiger Anordnung montiert?
□
Sind die Rohr‐ und Schlauchanschlüsse auf Dichtigkeit überprüft? Besondere Aufmerksamkeit ist
den Flanschverbindungen an der Saugleitung zu geben. Bei Eintritt von Luft neigt das Öl zum
Schäumen.
□
Ist das Öl im Ölstauraum (Tank der Ölversorgungsanlage und/oder Getriebe) bei Betrieb an der
Oberfläche schaumarm? Bei Schaumbildung alle Verbindungen der Saugleitung prüfen.
Gegebenenfalls auch Kontakt mit dem Ölhersteller aufnehmen.
□
Sind der Tank der Ölversorgungsanlage und/oder das Getriebe und der Segmentlagerraum des
Getriebes mit Öl gefüllt? Der Ölstand ist bei laufender Ölversorgungsanlage und stehendem
Getriebe zu überprüfen.
□
Befindet sich der Ölstand zwischen der MIN und MAX-Markierungen an den Ölstandsanzeigern?
□
Sind alle Überwachungseinrichtungen nach Klemmenplan angeklemmt?
□
Ist eine Funktionsprüfung der Ölversorgung durchgeführt worden?
□
Ist die elektrische Verriegelung zwischen Getriebe, Ölversorgung und Mühlenantriebsmotor
überprüft worden?
Prüfungen auf Folgendes protokollieren:
□
Funktion der Verriegelung nach Verriegelungsvorschriften.
□
Einstellung und Funktion von Durchflusswächter oder Durchflusstransmitter, Druckschalter oder
Drucktransmitter, Temperaturfühler und Niveauwächter.
□
Kühlwasserzufuhr geöffnet, bei Ölversorgungsanlagen mit Wasserölkühler.
□
Ausreichende Luftzufuhr an den Lüftern, bei Ölversorgungsanlage mit Lüftkühlung.
□
Sind die Ausrichtungen des Getriebes und der angrenzenden Bauteile geprüft, protokolliert und
dokumentiert?
□
Ebenheit des Fundaments.
Weitere Kontrollen sind den Betriebsanleitungen der Kupplung, Motor, Ölversorgungsanlage und der
Vertikalmühle zu entnehmen.
Hinweis
Das Protokoll ist gemeinsam mit dieser Anleitung aufzubewahren.
BA 9136 de 12/2015
58 / 89
7.2
Inbetriebnahme
7.2.1
Vorschmierphase
Vor jedem Ingangsetzen das Getriebe grundsätzlich mindestens 30 Minuten durch die
Ölversorgungsanlage vorschmieren.
Während dieser Zeit werden Wälzlager, Axial‐Kippsegmentlager und Verzahnungen für den Erstanlauf
mit Schmieröl versorgt.
Bei Getrieben mit Hochdruckschmierung beachten, dass zuerst die Niederdruckschmierung
eingeschaltet und dann nach 2 Minuten die Hochdruckschmierung eingeschaltet wird. Diese Zeit ist
erforderlich, um den Druckausgleich im Ölkreislauf sicher zu stellen.
Hinweis
Vorhandene Hochdruckpumpen spätestens 5 Minuten vor dem Start des Hilfs‐ oder Hauptmotors
einschalten.
7.2.2
Erstanlauf
•
Alle erforderlichen Anleitungen beachten.
•
Getriebe in Betrieb nehmen.
Das Getriebe soll möglichst mehrere Stunden mit Teillast (50 % bis 70 %) laufen. Falls Teillast nicht
möglich ist, kann das Getriebe auch ohne Last bei abgehobenen Walzen und/oder Rollen betrieben
werden. Zeigen sich keine Störungen, so kann die Belastung unter ständiger Kontrolle bis zur Vollast
gesteigert werden.
Während dieser Zeit sind folgende Punkte zu beachten:
a) Geräusche
Nach Möglichkeit das Getriebe in dieser Zeit mit einem geeigneten Gerät (z. B. Stethoskop) an
verschiedenen Stellen auf anomale Geräusche abhören.
b) Schaumbildung
Ist das Öl im Ölstauraum (Tank der Ölversorgungsanlage und/oder Getriebe) an der Oberfläche
schaumarm? Oberflächenschaum bis zu ca. 10 mm ist akzeptabel. Bei Schaumbildung alle
Verbindungen der Saugleitung prüfen. Gegebenenfalls auch Kontakt mit dem Ölhersteller
aufnehmen. Mit steigender Öltemperatur sinkt die Schaumbildung.
c) Schwingungsmessung
(siehe hierzu Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung", Punkt 10.9)
d) Ölleckagen
Alle Schraubverbindungen der Ölleitungen auf Ölleckage beobachten und, wenn nötig
nachzudichten!
Hinweis
Der Erstanlauftermin ist Siemens innerhalb von 4 Wochen nach Inbetriebnahme schriftlich
mitzuteilen.
BA 9136 de 12/2015
59 / 89
7.2.3
Kontrollmaßnahmen
Während der Inbetriebnahme sind folgende Sichtkontrollen durchzuführen und zu protokollieren:
□
Vorhandensein der "Ex"‐Kennzeichnung.
□
Ölstand
□
Dichtheit der Ölkühl- oder Ölversorgungsleitungen
□
Öffnungszustand der Absperrventile
□
Dichtheit der Wellenabdichtungen
□
Berührungsfreiheit der rotierenden Teile
Hinweis
Das Protokoll ist gemeinsam mit dieser Anleitung aufzubewahren.
7.3
Außerbetriebsetzen
•
Antriebsaggregat ausschalten.
GEFAHR
Lebensgefahr durch eingeschaltete Anlage
Zur Durchführung von Arbeiten am Getriebe muss das Getriebe und die Ölversorgungsanlage
grundsätzlich stillgesetzt werden.
Das Antriebsaggregat muss gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen gesichert werden (z. B. durch
Abschließen des Schlüsselschalters oder durch Entfernen der Sicherungen in der Stromversorgung).
Bringen Sie an der Einschaltstelle ein Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe
gearbeitet wird.
•
Unsere Empfehlung ist, dass bei kurzen Unterbrechungen die Ölversorgungsanlage komplett
weiterläuft. Bei längerem Stillstand empfehlen wir, die Ölversorgungsanlage ca. 60 Minuten
weiterlaufen zu lassen, um einen Wärmestau zu vermeiden. Bei einem plötzlichen Stillstand, z. B.
durch Stromausfall, kann jedoch ein Schaden ausgeschlossen werden.
•
Beim Abschalten von Ölversorgungsanlagen mit Hochdruckschmierkreis ist zu beachten, dass
zuerst die Hochdruckpumpen und dann die Niederdruckpumpen stillzusetzen sind.
•
Bei einer längeren Unterbrechung sind die Absperrventile in den Kühlmittelzufluss‐ und
‐abflussleitungen zu schließen. Bei Verwendung eines Wasser-Ölkühlers ist zur Vermeidung
von Frostschäden bei möglichen Minustemperaturen das Wasser abzulassen.
•
Werden Getriebe in salzhaltiger Umgebung oder in der Nähe salzhaltiger Gewässer betrieben, muss
die Ölversorgungsanlage zur Vermeidung von Korrossionsschäden grundsätzlich durchlaufen.
Zusätzlich ist das Getriebe alle zwei Wochen (wöchentlich für 15 Minuten) über den Hilfsantrieb oder
den Hauptmotor zu drehen (mindestens eine Umdrehung am Abtriebsflansch).
Ist dies nicht möglich, ist Punkt 7.3.1 zu beachten.
Hinweis
Nach Außerbetriebsetzung ist das Getriebe durch das Betriebsöl 7 Tage lang innen gegen Korrosion
geschützt.
BA 9136 de 12/2015
60 / 89
Bei einer Außerbetriebsetzung > 7 Tage ist die Schmieranlage einmal in der Woche für 1 Stunde in
Betrieb zu nehmen. Alle 2 Wochen ist das Getriebe dabei zu drehen (mindestens eine Umdrehung am
Abtriebsflansch).
Hinweis
Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2
durchzuführen.
Ist es nicht möglich die Schmieranlage einmal in der Woche in Betrieb zu nehmen und das Getriebe
dabei alle 2 Wochen zu drehen oder wird das Getriebe länger als 7 Tage außer Betrieb gesetzt, ist das
Getriebe gemäß Punkt 7.3.1 und 7.3.2 zu konservieren.
7.3.1
Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung bei bereits im Betrieb gewesenen Getrieben
Je
nach
Anwendungsfall
können
folgende
Maßnahmen
zur
Erneuerung
der
Getriebeinnenkonservierung bei längerer Außerbetriebsetzung (> 7 Tage) vorgenommen werden.
Die Haltbarkeitsdauer dieser Konservierungsart ist abhängig von der Maßnahme zur Erneuerung der
Getriebinnenkonservierung, Verpackungsart und dem Aufstellungs‐ und/oder Lagerort
(siehe Tabelle 12 oder Tabelle 13 in Punkt 7.3.1.1.).
Definition der Klimazonen:
Nordpol 90°N
Nördlicher Polarkreis 66.5°N
A
Nördlicher Wendekreis 23.5°N
Äquator 0°
B
Südlicher Wendekreis 23.5°S
A
Südlicher Polarkreis 66.5°S
Südpol 90°S
7.3.1.1 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage
Voraussetzung hierfür ist, dass sich das Getriebe noch unter der Mühle befindet und an die
Ölversorgungsanlage angeschlossen ist. Als Konservierungsmittel kann "Castrol Alpha SP 220 S" oder
"Tribol 1390" verwendet werden. In keinem Fall darf die MIN-Markierung am Ölstandsanzeiger des
Hauptgetriebes, des Segmentlagerraumes und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei
Tankausführung) unterschritten werden. Siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage.
Hierzu die Ölversorgungsanlage anschalten und das Getriebe ohne Last drehen (mindestens
1 Umdrehung am Abtrieb). Öl ablassen, das Getriebe und die Ölversorgnungsanlage verschließen,
abdichten und luftdicht versiegeln. Luftfilter durch Verschluss-Schrauben austauschen und abdichten.
Das Getriebe durch ein Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und Abtriebsflansch luftdicht
abdichten. Die Labyrinthdichtungen an Eingangswelle und am Abtriebsflansch luftdicht innerhalb
1 Stunde verkleben.
Hinweis
Luftfilter sorgfältig reinigen (siehe Punkt 10.3) und sicher aufbewahren (diese werden bei erneuter
Inbetriebnahme wieder benötigt).
BA 9136 de 12/2015
61 / 89
Tabelle 12: Maximale Haltbarkeitsdauer der Innenkonservierung des Getriebes mittels Betrieb der
Ölversorgungsanlage
Aufstellung in Klimazone A und
mindestens 50 km Abstand von
größeren, salzhaltigen
Gewässern
Verpackung zur
Lagerung
keine
Verpackung
Lagerungsort der
verpackten Einheit
Aufstellung in Klimazone B und /
oder weniger als 50 km Abstand
von größeren, salzhaltigen
Gewässern
maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mittels
Betrieb der Ölversorgungsanlage (in Monaten)
ungeschützt im
Freien
5
3
abgedeckt mit
Wurfplane
8
5
20
14
8
5
24
17
20
20
24
24
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
abgedeckt,
mindestens mit
Wurfplane
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
seemäßige
Verpackung 2)
abgedeckt mit
Wurfplane
überdacht 1)
geschlossener
trockener Raum
1) überdacht:
Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt
(Regen oder ablaufendes Wasser)
2) Seemäßige Verpackung:
Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie
eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum
gegen Feuchtigkeit zu schützen.
Hinweis
Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2
durchzuführen.
BA 9136 de 12/2015
62 / 89
7.3.1.2 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213"
Für eine Verlängerung der Innenkonservierung wird die VCI-ausgasende Flüssigkeit
"Castrol Corrosion Inhibitor N 213" empfohlen.
Zur Abdichtung der Eingangswelle muss eine Abdichthaube (kann bei Siemens bezogen werden) an
das Getriebe montiert und abgedichtet werden.
Hinweis
Bereits eingefülltes Öl muss nicht abgelassen werden.
VORSICHT
Verletzungsgefahr
Verletzungsgefahr an Augen oder Händen durch chemisch agressive Betriebsstoffe.
Geeignete Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen.
Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen.
Hinweis
Bei dieser Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung muss sichergestellt sein, dass die
Umgebungs­ und Getriebetemperatur beim Befüllen größer 5 °C beträgt.
Folgende Vorgehensweise wird empfohlen:
•
Eingangswelle mit einer Abdichthaube abdichten.
•
Unteren und oberen Ölablass der Abdichthaube mit einer Verschluss-Schraube abdichten.
•
Druck-, Saug- und/oder Rücklaufleitungen mit Blindflansche abdichten.
•
Ölablasshähne am Getriebe und am Segmentlagerraum mit Verschluss-Schrauben versehen und
abdichten.
•
Abtriebsflansch mit Rundschnur-Hohlprofil (2) (siehe Bild 6 in Punkt 5.2) am Labyrinth abdichten.
Die Labyrinthdichtung luftdicht abkleben.
•
Getriebe mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" über die Öffnungen der Luftfilter befüllen.
Füllmenge: 1 Liter pro Kubikmeter des gesamten freien Getriebeinnenraumvolumens (ist bei
Siemens zu erfragen). Das Getriebeinnenraumvolumen kann näherungsweise auch mit
Länge x Breite x Höhe des Getriebes ermittelt werden.
Segmentlagerraum und Getrieberaum jeweils mit der Hälfte des Konservierungsmittelsvolumens
befüllen.
•
Die Luftfilter des Getriebes und des Segmentlagerraums durch Verschluss-Schrauben ersetzen (bei
Inbetriebnahme diese wieder austauschen).
ACHTUNG
Sachschaden
Korrosion durch zu langes Öffnen des Getriebes möglich.
Das Getriebe spätestens eine Stunde nach dem Öffnen wieder luftdicht verschließen.
Bei mehrmaligen Öffnen ist "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" nachzufüllen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung mit
"Castrol Corrosion Inhibitor N 213" in Abhängigkeit von Verpackung und Aufstellungs‐ oder Lagerort.
Die Definition der Klimazonen ist Punkt 4.4.2.1 zu entnehmen.
Hinweis
Wird das Getriebe nach der Konservierungserneuerung transportiert ist die Haltbarkeitsdauer nach
Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 zu beachten.
BA 9136 de 12/2015
63 / 89
Tabelle 13: Haltbarkeitsdauer der verlängerten Getriebeinnenkonservierung mit
"Castrol Corrosion Inhibitor N 213"
Aufstellung in Klimazone A und
mindestens 50 km Abstand von
größeren, salzhaltigen
Gewässern
Verpackung zur
Lagerung
keine
Verpackung
Lagerungsort der
verpackten Einheit
Aufstellung in Klimazone B und /
oder weniger als 50 km Abstand
von größeren, salzhaltigen
Gewässern
maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mit
"Castrol Corrosion Inhibitor N 213" (in Monaten)
ungeschützt im
Freien
5
3
abgedeckt mit
Wurfplane
8
5
20
14
8
5
24
17
20
20
24
24
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
abgedeckt,
mindestens mit
Wurfplane
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
ungeschützt im
Freien
seemäßige
Verpackung 2)
abgedeckt mit
Wurfplane
überdacht 1)
geschlossener,
trockener Raum
1) überdacht:
Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt
(Regen oder ablaufendes Wasser)
2) Seemäßige Verpackung:
Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie
eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum
gegen Feuchtigkeit zu schützen.
ACHTUNG
Sachschaden
Bei größeren eingefüllten Mengen des "Corrosion Inhibitor N 213" (über 5 % der Betriebsölmenge)
darf das Gemisch aus Betriebsöl und "Corrosion Inhibitor N 213" nicht als Betriebsöl verwendet
werden. Das Getriebe ist vor Inbetriebnahme nach dem Ablassen des Gemisches aus Betriebs- und
Konservierungsöl gründlich mit Betriebsöl spülen (siehe hierzu Punkt 10.4.)
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes möglich.
Das Getriebe darf nicht gedreht werden.
Hinweis
Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2
durchzuführen.
BA 9136 de 12/2015
64 / 89
7.3.1.3 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung durch Komplettbefüllung mit Konservierungs- oder
Betriebsöl
Eine weitere Möglichkeit die Innenkonservierung zu verlängern ist, das Getriebe soweit mit
Konservierungs- oder Betriebsöl zu befüllen bis der Ölstandsanzeiger am Segmentlagerraum komplett
mit Öl gefüllt ist.
Die Haltbarkeit dieser Konservierungsart hängt vom verwendeten Öl ab und ist beim Ölhersteller zu
erfragen.
Für die Komplettbefüllung muss zur Abdichtung der Eingangswelle eine Abdichthaube (kann bei
Siemens bezogen werden) an das Getriebe montiert werden.
Solange das Getriebe dicht bleibt und die Lagerungshaltbarkeit des Öls nicht überschritten wird, bleibt
die Konservierung erhalten.
Hinweis
Bereits eingefülltes Öl muss, wie im Kapitel 10. “Wartung und Instandhaltung” beschrieben,
abgelassen werden.
Hinweis
Freigegebene Konservierungsöle sind der seperat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 zu
entnehmen. Die Viskosität des Betriebsöls ist dem Typenschild zu entnehmen.
Zur besseren Befüllung empfiehlt es sich, ein Öl mit niedriger Viskosität zu wählen, welches jedoch
nicht für den späteren Betrieb des Getriebes geeignet ist. Dieses Öl muss komplett abgelassen
werden.
Es wird empfohlen als zur Komplettbefüllung das spätere Betriebsöl zu verwenden und vor
Inbetriebnahme das Öl abzulassen, bis der Betriebsölstand erreicht ist.
ACHTUNG
Sachschaden
Korrosionsschäden am Getriebe durch Verlust der Konservierungswirkung möglich.
Befüllte Getriebe können undicht werden und Getriebeöl kann auslaufen. Die Dichtigkeit der gefüllten
Getriebe beobachten. Undichtigkeiten beheben. Siemens übernimmt keinerlei Haftung für Schäden,
die durch ein Auslaufen von Getriebeöl während der Lagerung entstehen.
Folgende Vorgehensweise wird empfohlen:
•
Eingangswelle mit einer Abdichthaube (3) abdichten.
•
Unteren Ölablass der Abdichthaube mit einer Verschluss-Schraube (2) abdichten.
•
Den Ölablasshahn des Segmentlagerraumes (10) mit einer Verschluss-Schraube abdichten.
•
Druck-, Saug- und/oder Rücklaufleitungen (6,8,9) mit Blindflanschen abdichten.
•
Labyrinthdichtung am Abtriebsflansch durch ein Rundschnur-Hohlprofil (13) abdichten und luftdicht
abkleben.
•
Den Luftfilter für das Getriebe (4) durch Verschluss-Schraube ersetzen
(bei Inbetriebnahme ist die Verschluss-Schraube durch den Luftfilter zu ersetzen).
•
Das einzufüllende Öl vorher oder beim Befüllen mit einer Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch)
filtern.
•
Abdichthaube an der Eingangswelle über die Entlüftung der Abdichthaube (1) füllen.
Die Entlüftung (1) erst nach Abschluss der Ölbefüllung des Getriebes verschließen, es sei denn, es
tritt vorher Öl aus dieser Öffnung aus.
•
Die Ölbefüllung des Getriebes erfolgt über den unteren Ölablasshahn des Getriebes (7).
•
Das Getriebe ist erst dann komplett gefüllt, wenn der Ölstandsanzeiger am Segmentlagerraum (12)
komplett mit Öl gefüllt ist.
BA 9136 de 12/2015
65 / 89
13
10
1
3
12
11
9
8
6
2
7
4
5
Bild 9: Getriebeausstattung zur Konservierung
1
2
3
4
5
6
7
Entlüftung Abdichthaube
Ölablass Abdichthaube
Abdichthaube
Luftfilter (Getriebe)
Ölstandsanzeiger (Getriebe)
Saugleitung (Getriebe)
Ölablass (Getriebe)
8
9
10
11
12
13
Druckleitung (Getriebe)
Druckleitung (Segmentlagerraum)
Ölablass Segmentlagerraum
Luftfilter (Segmentlagerraum)
Ölstandsanzeige (Segmentlagerraum)
Rundschnur-Hohlprofil
•
Den Luftfilter für den Segmentlagerraum (11) durch eine Verschluss-Schraube ersetzen
(bei Inbetriebnahme ist die Verschluss-Schraube durch den Luftfilter zu ersetzen).
•
Unteren Ölablasshahn am Getriebe (7) mit einer Verschluss-Schraube versehen und abdichten.
•
Falls nicht vorher schon geschehen, Entlüftung der Abdichthaube (1) verschließen.
ACHTUNG
Sachschaden
Korrosion durch zu langes Öffnen des Getriebes möglich.
Das Getriebe spätestens eine Stunde nach Komplettbefüllung luftdicht verschließen.
Hinweis
Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2
durchzuführen.
7.3.2
Außenkonservierung
•
Flächen reinigen.
•
Konservierungsmittel auftragen.
Hinweis
Konservierungsmittel, siehe Tabelle 2 in Punkt 4.4.1.1.
BA 9136 de 12/2015
66 / 89
8.
Betrieb
Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise", in Kapitel 9. "Störungen, Ursachen und Beseitigung"
und in Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung" sind zu beachten!
8.1
Allgemeines
Um einen einwandfreien und störungsfreien Betrieb der Anlage zu erzielen, sind die in Kapitel 1.
"Technische Daten" festgelegten Betriebswerte sowie die Daten in der Betriebsanleitung der
Ölversorgungsanlage einzuhalten.
GEFAHR
Elektrostatische Entladung
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch
elektrostatische Entladung.
Die Beschichtung darf nicht elektrostatisch aufgeladen werden.
Der Betreiber hat sicherzustellen, dass hochwirksame Mechanismen, die zur Ladungserzeugung in
der Beschichtung führen können, sicher vermieden werden.
Während des Betriebs ist das Getriebe auf Folgendes zu kontrollieren:
□
Öltemperatur
Das Getriebe ist ausgelegt für eine
Ölvorlauftemperatur
im Dauerbetrieb von:
50 °C (122 °F)
Erreicht die Ölvorlauftemperatur kritische Werte
(siehe Schmierschema und Geräteliste) ist das
Getriebe sofort still zu setzen und Rücksprache mit
Siemens zu nehmen.
□
Öldruck der Ölversorgungsanlage
oder der Getriebeschmierung
□
Veränderte Getriebegeräusche
□
Ölleckage am Gehäuse und an den
Wellenabdichtungen
□
Lagerschwingungen bei
vorhandener Messvorrichtung
□
Lagertemperaturen bei vorhandener
Temperaturüberwachung
BA 9136 de 12/2015
67 / 89
8.2
Ölstand
Hinweis
Zur Ölstandskontrolle ist das Getriebe stillzusetzen und bei laufender Ölversorgungsanlage
(Niederdruckschmierkreis) der Ölstand zu kontrollieren.
Folgender Ölstand gilt als korrekt:
– Mitte zwischen den MIN- und MAX-Markierungen am Ölstandsanzeiger (am unterem Getriebeteil)
Das abgekühlte Öl sollte sichtbar zwischen der MIN- und MAX- Markierung am Ölstandsanzeiger
stehen. Heißes Öl kann die MAX-Markierung am Ölstandsanzeiger leicht übersteigen.
Bei Übersteigung der oberen Markierung am Ölstandsanzeiger kann es zu einer vermehrten
Schaumbildung des Öls kommen, da das schnelllaufende Kegelrad das Öl durchwirbelt. Bei
Übersteigung der oberen Markierung am Ölstandsanzeiger kann es ebenfalls zu Undichtigkeiten an
der Eingangswelle kommen. Falls erforderlich, Ölstand korrigieren.
GEFAHR
Explosionsgefahr
Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch Überhitzung des Getriebes bei zu niedrigem
Ölstand möglich.
Ölstand beachten.
In keinem Fall darf die die MIN-Markierung am Ölstandsanzeiger unterschritten werden. Falls
erforderlich ist Öl aufzufüllen.
Hinweis
Ölstand der Ölversorgungsanlage kontrollieren.
Ist die Ölversorgungsanlage mit einem zusätzlichen Tank (OWTM) ausgerüstet, so gilt die
Ölstandskontrolle an der Ölversorgungsanlage (nicht die Ölstandsmarkierungen am Getriebes).
Der Ölstand am Tank muss immer oberhalb der Warnungsmarkierung liegen. Ist diese Markierung
unterschritten Öl nachfüllen.
8.3
Unregelmäßigkeiten
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch Fehlerzustände möglich.
Schalten Sie das Antriebsaggregat in den nachfolgend genannten Fällen sofort ab.
□
Wenn während des Betriebes Unregelmäßigkeiten festgestellt werden.
□
Wenn ein Überwachungsgerät Alarm auslöst (nur bei entsprechend ausgerüstetem Getriebe).
Hinweis
Die Ursache der Störung ist mit Hilfe der Störungshinweise in Tabelle 14 (siehe Punkt 9.2) zu ermitteln.
In Tabelle 14, "Störungshinweise", sind mögliche Störungen, ihre Ursachen sowie Vorschläge zu ihrer
Beseitigung enthalten.
Kann die Ursache nicht festgestellt werden, ist ein Kundendienstmonteur von einer
Kundendienststelle von Siemens anzufordern (siehe Kapitel 2. "Allgemeine Hinweise").
BA 9136 de 12/2015
68 / 89
GEFAHR
Explosionsgefahr
Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch Überhitzung des Getriebes bei zu niedrigem
Ölstand auf Grund von Leckagen möglich.
Vorhandene Ölablasshähne sind gegen unbeabsichtigtes Öffnen zu sichern.
Bei Verwendung eines Ölschauglases zur Ölstandsüberwachung ist dieses gegen Beschädigung zu
schützen.
Hinweis
Eine Wiederinbetriebnahme des Antriebes nach Ansprechen von Sicherheitseinrichtungen darf erst
nach Aufhebung der Wiedereinschaltsperre möglich sein. Der Betreiber hat dies sicherzustellen.
Hinweis
Kontinuierliche Veränderungen im Betriebsverhalten des Getriebes sind an Hand von
Trendaufzeichnungen festzuhalten.
BA 9136 de 12/2015
69 / 89
9.
Störungen, Ursachen und Beseitigung
Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" und in Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung" sind
zu beachten!
9.1
Allgemeine Störungshinweise
Während der Gewährleistungszeit auftretende Störungen, die eine Instandsetzung des Getriebes
erforderlich machen, dürfen nur durch den Siemens-Kundendienst behoben werden.
Wir empfehlen unseren Kunden, auch nach Ablauf der Gewährleistungszeit bei auftretenden
Störungen, deren Ursache nicht eindeutig zu ermitteln ist, unseren Kundendienst in Anspruch zu
nehmen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch nicht bestimmungsgemäße Verwendung möglich.
Bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung des Getriebes, bei mit Siemens nicht abgestimmten
Modifikationen am Getriebe oder bei Verwendung von nicht originalen Siemens-Ersatzteilen kann
Siemens für den weiteren Betrieb des Getriebes keine Gewährleistung übernehmen.
GEFAHR
Lebensgefahr durch rotierende und/oder sich bewegende Teile
Gefahr, von rotierenden und/oder sich bewegenden Teilen erfasst oder eingezogen zu werden.
Setzen Sie das Getriebe und die Ölversorgungsanlage zur Durchführung von Wartungs- und/oder
Instandsetzungsarbeiten oder vor dem Entfernen von Schutzvorrichtung still. Sichern Sie das
Antriebsaggregat gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen. Bringen Sie an der Einschaltstelle ein
Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe gearbeitet wird.
WARNUNG
Verletzungsgefahr durch Spannung führende Teile
Durch Entfernen von Abdeckungen, bei unsachgemäßem Einsatz der Anlage, falscher Bedienung
oder unzureichender Wartung können Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschaden eintreten.
– Halten Sie bei Arbeiten an der Anlage stets die "Fünf Sicherheitsregeln"
(siehe Kapitel 3. "Sicherheitshinweise") ein.
– Entfernen Sie Abdeckungen nur entsprechend den Anweisungen dieser Betriebsanleitung.
– Bedienen Sie die Anlage sachgemäß.
– Warten Sie die Anlage regelmäßig und fachgerecht.
BA 9136 de 12/2015
70 / 89
9.2
Mögliche Störungen
Tabelle 14: Störungshinweise
Störungen
Veränderte
Getriebegeräusche.
Erhöhte Temperatur an den
Lagerstellen.
Ölaustritt aus dem Getriebe.
Volumenstrom‐Messgerät löst
Alarm aus.
mögliche Ursachen
Beseitigung
Schäden an den Verzahnungen.
Kundendienst einschalten.
Verzahnte Bauteile kontrollieren.
Falls erforderlich, beschädigte Bauteile
auswechseln.
Lagerspiel zu groß oder zu klein.
Kundendienst einschalten.
Lagerspiel einstellen.
Lager defekt.
Kundendienst einschalten.
Defekte Lager auswechseln.
Ölstand im Getriebegehäuse
zu niedrig oder zu hoch.
Ölstand bei Raumtemperatur
kontrollieren. Falls erforderlich,
Öl nachfüllen.
Öl ist überaltert.
Kundendienst einschalten.
Termin des letzten Ölwechsels
feststellen.
Mechanische Ölpumpe defekt.
Kundendienst einschalten.
Funktion der Ölpumpe kontrollieren.
Ölpumpe instandsetzen oder
auswechseln.
Lager defekt.
Kundendienst einschalten.
Lager kontrollieren; falls erforderlich,
ersetzen.
Elektrische Geräte defekt.
Elektrische Geräte überprüfen und
falls erforderlich austauschen.
Ungenügende Abdichtung der
Gehäusedeckel und/oder
Trennfugen.
Dichtungen kontrollieren, falls
erforderlich auswechseln.
Trennfugen abdichten.
Ölstand im Getriebegehäuse zu
hoch.
Ölstand kontrollieren. Falls
erforderlich, Ölstand korrigieren.
Öl zu kalt.
Öl aufheizen.
Ölfilter verschmutzt.
Ölfilter säubern.
Betriebsanleitung der
Ölversorgungsanlage beachten.
Rohrleitungen undicht.
Rohrleitungen kontrollieren, falls
erforderlich erneuern.
Gerät defekt.
Gerät überprüfen und
falls erforderlich austauschen.
BA 9136 de 12/2015
71 / 89
Störungen
Druckwächter löst Alarm aus.
Erhöhte Betriebstemperatur.
Erhöhte Temperatur am
Temperaturfühler im
Segmentlager.
mögliche Ursachen
Beseitigung
Ölstand zu niedrig.
Ölstand kontrollieren.
Falls erforderlich Öl nachfüllen.
Ölpumpe defekt.
Ölpumpe kontrollieren, falls
erforderlich auswechseln.
Betriebstemperatur erhöht.
siehe unter Störungen "erhöhte
Betriebstemperatur".
Ölfilter verschmutzt.
Ölfilter reinigen.
Betriebsanleitung der
Ölversorgungsanlage beachten.
Rohrleitungen undicht.
Rohrleitungen kontrollieren, falls
erforderlich erneuern.
Gerät defekt.
Gerät überprüfen und
falls erforderlich austauschen.
Ölstand kontrollieren. Falls
erforderlich, Ölstand korrigieren.
Ölstand im Getriebegehäuse
zu hoch.
Öl ist überaltert.
Kundendienst einschalten.
Termin des letzten Ölwechsels
feststellen.
Öl ist stark verschmutzt.
Kundendienst einschalten.
Öl wechseln.
Ölpumpe defekt.
Ölpumpe kontrollieren,
falls erforderlich auswechseln.
Betriebsanleitung der
Ölversorgungsanlage beachten.
Ölfilter verschmutzt.
Ölfilter reinigen.
Betriebsanleitung der
Ölversorgungsanlage beachten.
Kühler defekt (verschmutzt).
Kühler kontrollieren,
falls erforderlich auswechseln.
Betriebsanleitung Kühler beachten.
Kühlwasser‐ und/oder
Kühlluftzuführung defekt.
Kühlwasser‐ und/oder
Kühlluftzuführung kontrollieren.
Betriebsanleitung Kühler beachten.
Elektrische Geräte defekt.
Elektrische Geräte überprüfen und
falls erforderlich austauschen.
Ölfilter verschmutzt.
Ölfilter auf Verschmutzung
kontrollieren.
Betriebsanleitung der
Ölversorgungsanlage beachten.
Ölmenge zum Segmentlager zu
gering.
Einstellung der Regulierventile
kontrollieren.
Überwachungsgeräte defekt.
Alle Überwachungsgeräte überprüfen.
Betriebsanleitungen der
Überwachungsgeräte beachten.
Kann ebenfalls im Zusammenhang
mit geänderten Mahlparametern
stehen; z. B. Erhöhung der
Gastemperatur in der
Vertikalmühle.
Mahlparameter untersuchen und
kontrollieren.
Elektrische Geräte defekt.
Eektrische Geräte überprüfen und
falls erforderlich austauschen.
BA 9136 de 12/2015
72 / 89
Störungen
Öl schäumt.
Wasser im Öl.
mögliche Ursachen
Beseitigung
Wasser im Öl.
Öl untersuchen.
Falls erforderlich Öl wechseln.
Öl zu alt (Entschäumer
aufgebraucht).
Öl untersuchen.
Falls erforderlich Öl wechseln.
Ungeeignete Öle gemischt.
Öl untersuchen.
Falls erforderlich Öl wechseln.
Kühler undicht.
Kühler austauschen.
Kondenswasser.
Öl wechseln.
Wassergehalt durch Erwärmung des
Öles reduzieren.
Betriebsanleitung
der Ölversorgungsanlage beachten.
Störung Ölversorgungsanlage.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch Verwendung von Betriebsölen mangelnder Qualität möglich.
Die Qualität des verwendeten Öls muss den Forderungen der separat beigefügten Betriebsanleitung
BA 7300 genügen.
BA 9136 de 12/2015
73 / 89
10.
Wartung und Instandhaltung
Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" und in Kapitel 9. "Störungen, Ursachen und
Beseitigung" sind zu beachten!
Nach erfolgten Wartungs‐ oder Instandsetzungsarbeiten sind die Angaben in Kapitel 7.
"Inbetriebnahme" zu beachten.
10.1
Allgemeine Wartungsangaben
Instandhaltung umfasst alle Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung des Soll‐Zustandes
sowie zur Feststellung und Beurteilung des Ist‐Zustandes von technischen Mitteln eines Systems.
In diesem Sinne ist Instandhaltung ein umfassender Oberbegriff, der in die drei Bereiche unterteilt
werden kann:
─ Inspektion
─ Wartung (einschließlich Schmierung)
─ Instandsetzung
Alle Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sind sorgfältig und nur von qualifiziertem Personal (siehe
"Qualifiziertes Personal" auf Seite 3 dieser Anleitung) durchzuführen.
WARNUNG
Schwere Körperverletzung durch eingeschaltete Anlage
Setzen Sie das Getriebe und die Ölversorgungsanlage zur Durchführung von Wartungs- und/oder
Instandsetzungsarbeiten oder vor dem Entfernen von Schutzvorrichtung still. Sichern Sie das
Antriebsaggregat gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen. Bringen Sie an der Einschaltstelle ein
Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe gearbeitet wird.
Die einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften am Aufstellungsort sind zu beachten.
Hinweis
Für den Betrieb und die Wartung sind die in einem auftragsabhängig erstellten Anhang angegebenen
Betriebsanleitungen zu beachten.
Technische Daten und Steuerungshinweise sind der auftragsabhängig erstellten Geräteliste zu
entnehmen.
WARNUNG
Verletzungsgefahr durch Spannung führende Teile
Durch Entfernen von Abdeckungen, bei unsachgemäßem Einsatz der Anlage, falscher Bedienung
oder unzureichender Wartung können Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschaden eintreten.
– Halten Sie bei Arbeiten an der Anlage stets die "Fünf Sicherheitsregeln"
(siehe Kapitel 3. "Sicherheitshinweise") ein.
– Entfernen Sie Abdeckungen nur entsprechend den Anweisungen dieser Betriebsanleitung.
– Bedienen Sie die Anlage sachgemäß.
– Warten Sie die Anlage regelmäßig und fachgerecht.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch Nichteinhaltung der angegebenen Fristen für Wartungs- und
Instandsetzungsarbeiten möglich.
Der Betreiber muss die angegebenen Fristen einhalten und diese, falls erforderlich, in eigene
Wartungspläne übernehmen.
BA 9136 de 12/2015
74 / 89
10.2
Getriebe reinigen
GEFAHR
Explosionsgefahr
Entzündung einer explosionsfähigen Staubschicht durch Überhitzung des Getriebes.
Staubablagerungen können die Wärmeabfuhr über die Gehäuseoberfläche beeinträchtigen und zur
Überhitzung führen.
Um Staubablagerungen auf dem Getriebe zu vermeiden, ist die Reinigung den betrieblichen
Gegebenheiten anzupassen.
•
Getriebe mit hartem Pinsel von anhaftender Verschmutzung befreien.
•
Vorhandene Korrosionsstellen beseitigen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch eindringende Feuchtigkeit möglich.
Die Reinigung des Getriebes mit einem Hochdruckreinigungsgerät ist nicht zulässig.
10.3
Luftfilter reinigen
Hinweis
Für die Reinigung des Luftfilters gilt eine Frist von 3 Monaten.
Bei Ablagerung einer Staubschicht ist der Luftfilter auch schon vor Ablauf der Frist von 3 Monaten zu
reinigen.
Hinweis
Ist der Luftfilter mit einer Filterkappe geschützt, muss diese für die Reinigung des Luftfilters demontiert
werden. Nach der Reinigung des Luftfilters muss die Filterkappe wieder montiert werden.
•
Luftfilter mit Reduzierschraube herausschrauben.
•
Luftfilter mit geeignetem Reinigungsmittel auswaschen.
•
Luftfilter trocknen und/oder mit Druckluft ausblasen.
WARNUNG
Verletzungsgefahr der Augen durch Druckluft
Wasserreste und/oder Schmutzpartikel können die Augen verletzen.
Geeignete Schutzbrille tragen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch eindringende Fremdkörper möglich.
Das Eindringen von Fremdkörpern in das Getriebe muss verhindert werden.
BA 9136 de 12/2015
75 / 89
10.3.1 Austausch des Luftfiltereinsatzes
Hinweis
Jährlich oder bei starker Verschmutzung des Luftfilters.
•
10.4
Luftfilterdeckel abnehmen und Filterelement austauschen (Reinigung des Papierfilters nicht
möglich).
Spülen
Grundsätzlich muss zwischen "Spülen bei der Erstinbetriebnahme" sowie einem "Spülen vor oder nach
Instandsetzungsarbeiten" unterschieden werden.
Das Spülen vor oder nach Instandsetzungsarbeiten dient der Entfernung von Verunreinigungen
(z. B. Verkohlungen, Ölschaum, Abrieb) und ist je nach Umfang der Instandsetzung durchzuführen.
Es sollte mit dem ausgewählten Betriebsschmieröl gespült werden. Grundsätzlich sollten niedrigere
Viskositäten (z.B. VG 46 oder VG 100) der als Betriebsschmieröl ausgewählten Ölsorte des gleichen
Fabrikates als Spülöl verwendet werden.
•
Spülölmenge siehe Punkt 7.1.4.1.
•
Spülzeiten:
Ölpumpe des Niederdruckschmierkreises mindestens 6 Stunden zum Spülen in Betrieb nehmen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes und der Ölversorgungsanlage durch Verunreinigungen des Öls
möglich.
Nach dem Spülen das Öl über die Ölablasshähne (siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) am Getriebe und an der
Ölversorgungsanlage sorgfältig ablassen. Eine Wiederverwendung ist nur als Spülöl zulässig. Vor
einer erneuten Verwendung das Spülöl reinigen. Das Spülöl vorher oder beim Befüllen mit einer
Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch) nominal filtern.
Das Spülöl kann für maximal 6 Spülvorgänge wiederverwendet werden.
Hinweis
Neigt das Öl beim Spülen zur vermehrter Schaumbildung, empfehlen wir das Öl vom Öllieferanten auf
Verwendbarkeit untersuchen zu lassen.
10.5
Ölfüllung
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes und der Ölversorgungsanlage möglich.
Nach dem Spülen und vor Inbetriebnahme des Getriebes das Getriebe unbedingt mit Öl befüllen.
Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und benötigte Ölmenge sind dem Typenschild des Getriebes
und/oder den mitgelieferten Dokumentationsunterlagen zu entnehmen.
Die Anleitung zur Getriebeschmierung BA 7300 und die Tabelle "T 7300" mit den aktuellen
Schmierstoffempfehlungen der Firma Siemens können auch im Internet eingesehen werden (siehe
Umschlag hinten).
BA 9136 de 12/2015
76 / 89
10.6
Inspektion
Die Inspektion umfasst alle Maßnahmen zur Feststellung und Beurteilung des Ist‐Zustandes.
Die Maßnahmen sind zu protokollieren.
Hinweis
Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.
Tabelle 15: Inspektionsmaßnahmen
Fristen
Maßnahmen
10.7
Allgemeine Sichtkontrolle auf Risse,
Undichtigkeiten und Beschädigungen.
alle 4 Wochen
Sichtkontrolle des
Zahnflankenzustandes auf Schäden.
jährlich
Ölfilter der Ölversorgungsanlage auf
Verschmutzung kontrollieren.
alle 4 Wochen
oder bei starker
Verschmutzung
Kontrolle der vor Ort installierten
Instrumente (Temperaturen, Öldrücke).
alle 4 Wochen
Überprüfung der ölführenden Leitungen
auf Leckstellen.
wöchentlich
Ölstandskontrolle an den
Ölstandanzeigern am Getriebe und falls
erforderlich an der
Ölversorgungsanlage
(Tankausführung).
wöchentlich
Kontrolle
‐ auf Fremdgeräusche,
‐ der Temperatur,
‐ der Schutzeinrichtungen.
wöchentlich
Kontrolle der Anbauteile wie
Kupplungen, gegebenenfalls
Hilfsantrieb.
alle 6 Monate
Bemerkungen
optische Anzeige, siehe auch
Betriebsanleitung Ölversorgungsanlage.
siehe auch Betriebsanleitung
Ölversorgungsanlage.
siehe Betriebsanleitung der
Einzelkomponenten.
Wartung
Die Wartung umfasst alle Maßnahmen zur Bewahrung des Soll‐Zustandes.
Tabelle 16: Wartungsmaßnahmen
Maßnahmen
Fristen
Bemerkungen
Das Zündschutzsystem zur
Temperaturüberwachung ist nach
Angaben des Herstellers des
Zündschutzsystems in geeigneten
Zeitabschnitten auf
Funktionsfähigkeit und
Messgenauigkeit zu überprüfen
gemäß Angaben des Herstellers
Der Betreiber hat dies
sicherzustellen.
Erster Ölwechsel nach
Inbetriebnahme
nach ca. 1000 Betriebsstunden
oder je nach Ergebnis einer
durchgeführten Ölanalyse.
Siehe Punkt 10.7.2
Ölanalysen
erste nach 1000 Betriebsstunden,
alle weiteren jährlich
Siehe Punkt 10.7.1
BA 9136 de 12/2015
77 / 89
Maßnahmen
Fristen
Bemerkungen
Weitere Ölwechsel
je nach Ergebnis der Ölanalyse;
ohne Ölanalyse: spätestens nach
18 Monate und/oder
10000 Betriebsstunden
Siehe Punkt 10.7.2
Getriebe reinigen
nach Bedarf,
mindestens alle 2 Jahre
Siehe Punkt 10.2.
Luftfilter reinigen
alle 3 Monate
Siehe Punkt 10.3.
Austausch des Luftfiltereinsatzes
jährlich oder bei starker
Verschmutzung des Luftfilters
Siehe Punkt 10.3.1.
Fußschrauben auf festen Sitz
kontrollieren
alle 12 Wochen
Siehe Punkt 10.7.3
Komplette Durchsicht des Getriebes
vornehmen
alle 2 Jahre
Siehe Punkt 10.11
Wartungsarbeiten an der
Ölversorgungsanlage
siehe auch Betriebsanleitung
Ölversorgungsanlage.
Siehe auch Betriebsanleitung
Ölversorgungsanlage.
Kupplungen kontrollieren
alle 6 Monate
Siehe Betriebsanleitung der
Einzelkomponenten.
GEFAHR
Elektrostatische Entladung
Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch
elektrostatische Entladung.
Die Beschichtung darf nicht elektrostatisch aufgeladen werden.
Der Betreiber hat sicherzustellen, dass hochwirksame Mechanismen, die zur Ladungserzeugung in
der Beschichtung führen können, sicher vermieden werden.
BA 9136 de 12/2015
78 / 89
10.7.1 Öl auf Wassergehalt untersuchen; Erstellung von Ölanalysen
Detaillierte Informationen zum Untersuchen des Öls auf Wassergehalt oder zu der Erstellung von
Ölanalysen erhalten Sie von Ihrem Schmierstoff‐Hersteller oder vom Kundendienst von Siemens.
─ Zur Referenz ist eine Frischölprobe des verwendeten Betriebsschmieröls zusammen mit der
Gebrauchtölprobe zur Ölanalyse an das untersuchenden Institut zu senden.
─ Die Ölprobeentnahme für eine Ölanalyse muss hinter dem Filter der Ölversorgungsanlage bei
laufender Anlage vorgenommen werden. Eine geeignete Anschlussmöglichkeit befindet sich in der
Regel vor dem Getriebeeingang (z. B. Ölablasshahn in der Druckleitung). Um eine Ölprobe vor dem
Filter zu entnehmen ist in der Ölversorgungsanlage eine geeignete Anschlussmöglichkeit
vorgesehen.
─ Ein spezielles Probengefäß ist mit der dafür vorgeschriebenen Ölmenge zu füllen.
Steht ein solches Probengefäß nicht zur Verfügung, ist mindestens ein Liter Öl in ein sauberes,
transportsicheres und verschließbares Gefäß abzufüllen.
•
Die Abweichung der Ölviskosität der Ölprobe darf von der Ölviskosität des in den
"Technischen Daten" angegebenen Öls maximal 10 % betragen.
•
Die Ölreinheit sollte nicht schlechter als -/19/16 nach der Norm "ISO 4406" sein.
•
Grenzwerte für Verunreinigungen des Öls.
Tabelle 17: Werkstoffbezogene Verunreinigungsgrenzwerte des Öls
Werkstoff
Grenzanteil
[ mg/kg ]
mögliche Quelle
Eisen
(Fe)
40
Innenverzahnter Radkranz, Verzahnung, Käfig eines Lagers.
Chrom
(Cr)
+4
Wälzlager, Verzahnung.
Aluminium (Al)
+4
Ölpumpenlager.
Kupfer
(Cu)
+4
Käfig eines Lagers.
Blei
(Pb)
+6
Axialgleitlager, Pumpenlager.
Zinn
(Sn)
+2
Axialgleitlager, Pumpenlager.
Nickel
(Ni)
+2
Verzahnung.
Zink
(Zn)
+ 10
Grundierung auf Zinkbasis (wird manchmal als Additive verwendet).
In diesem Fall bitte Siemens kontaktieren.
Silicium
(Si)
+5
Zementstaub oder andere Umwelteinflüsse, einige Öle können
Silicium enthalten.
Wasser
(H2O)
300 ppm
Kondenswasser; Wasserölkühler defekt (Mineralöl).
Die mit "+" angegebenen Werte beziehen sich auf die Referenzprobe des frischen Öls.
BA 9136 de 12/2015
79 / 89
10.7.2 Ölwechsel durchführen
Hinweis
Beachten Sie die separat beigefügte Betriebsanleitung BA 7300 und die Hinweise in Punkt 7.1.
•
Das Ablassen des Öls sollte bei warmem Getriebe unmittelbar nach dem Stillsetzen erfolgen.
WARNUNG
Schwere Körperverletzung durch eingeschaltete Anlage
Setzen Sie das Getriebe und die Ölversorgungsanlage zur Durchführung von Wartungs- und/oder
Instandsetzungsarbeiten oder vor dem Entfernen von Schutzvorrichtung still. Sichern Sie das
Antriebsaggregat gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen. Bringen Sie an der Einschaltstelle ein
Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe gearbeitet wird.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch mangelhafte Schmierung auf Grund gemischter Öle möglich.
Beim Ölwechsel ist das Getriebe grundsätzlich mit der vorher verwendeten Ölsorte zu füllen.
Ein Mischen von Ölen verschiedener Sorten und/oder Hersteller ist nicht zulässig.
Bei jeglicher Umstellung der Ölsorte muss das Getriebe gründlich mit der neuen Ölsorte durchgespült
werden. Ein Spülen ist nicht erforderlich, wenn die Verträglichkeit des neuen Betriebsöls mit dem alten
Betriebsöl in allen Belangen gegeben ist. Die Verträglichkeit ist durch den Öllieferanten zu bestätigen.
Siemens empfiehlt bei einer Ölumstellung grundsätzlich das Getriebe mit der neuen Betriebsölsorte
zu spülen.
Hinweis
Beim Ölwechsel müssen das Gehäuse und die Ölversorgungsanlage (falls vorhanden) durch
Ölspülung gründlich vom Ölschlamm, Abrieb und alten Ölresten gereinigt werden. Hierzu ist dieselbe
Ölsorte zu verwenden, die auch zum Betrieb des Getriebes genutzt wird. Zähflüssige Öle sind vorher
mit geeigneten Mitteln zu erwärmen. Erst wenn die gesamten Rückstände entfernt sind, darf das
frische Betriebsöl eingefüllt werden.
Hinweis
Siehe dazu Bild 10.
•
Unter den Ölablasshahn des Getriebegehäuses und des Segmentlagerraums geeignete
Auffanggefäße stellen.
•
Verschluss-Schrauben der Ölablasshähne herausschrauben und das Öl in das Gefäß ablassen.
VORSICHT
Verbrühungsgefahr
Verletzung durch austretendes heißes Öl.
Geeignete Schutzhandschuhe, Schutzbrille und Schutzkleidung tragen.
Vorbeifließendes Öl sofort mit Ölbindemittel beseitigen.
Umweltschutzbestimmungen beachten.
•
Ist die Ölversorgungsanlage mit Drei‐Wegehähnen ausgestattet, kann das Entleeren des Getriebes
über die Drei‐Wegehähne der Ölversorgungsanlage erfolgen. Das noch verbleibende Restöl muss
dann über die Ölablasshähne am Getriebe (1, 2) abgelassen werden.
BA 9136 de 12/2015
80 / 89
2
4
1
5
6
3
Bild 10: Ölstand, Ölablass und Entlüftung
1
2
3
•
Ölablass Getriebe
Ölablass Segmentlager
Ölstand Getriebe
4
5
6
Ölstand Segmentlager
Luftfilter Getriebe
Luftfilter Segmentlager
Verschluss-Schrauben der Ölablasshähne (1, 2) wieder einschrauben.
Hinweis
Zustand des Dichtringes kontrollieren; der Dichtring ist auf die Ölablass-Schraube aufvulkanisiert.
Falls erforderlich, eine neue Ölablass-Schraube verwenden.
Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und benötigte Ölmenge sind dem Typenschild des Getriebes
und/oder den mitgelieferten Dokumentationsunterlagen zu entnehmen.
Die Anleitung zur Getriebeschmierung BA 7300 und die Tabelle "T 7300" mit den aktuellen
Schmierstoffempfehlungen der Firma Siemens können auch im Internet eingesehen werden (siehe
Umschlag hinten).
Hinweis
Zur Ölbefüllung des Getriebes Angaben Punkt 7.1.5 beachten.
Alternativ zu den in Tabelle 16 (siehe Punkt 10.7) angegebenen Ölwechselintervallen besteht die
Möglichkeit, regelmäßig alle 4 Wochen eine Ölprobe vom Technischen Dienst der jeweils zuständigen
Ölgesellschaft untersuchen und zur weiteren Verwendung freigegeben zu lassen.
Bei bestätigter Weiterverwendbarkeit ist kein Ölwechsel erforderlich.
Hinweis
Beachten Sie die separat beigefügte Betriebsanleitung BA 7300 und die Hinweise in Punkt 7.1.
BA 9136 de 12/2015
81 / 89
10.7.3 Schraubenverbindungen auf festen Sitz kontrollieren
Alle Schraubenverbindungen, die zur Inspektion oder Wartung genutzt werden, sind auf festen Sitz zu
kontrollieren (siehe Punkt 6.12 "Verschraubungsklassen, Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte").
Fußschrauben mit der erforderlichen Vorspannkraft oder Drehmoment anziehen.
Die Vorspannkraft oder das Drehmoment ist dem Maßblatt zu entnehmen.
Hinweis
Für die Verwendung von "Superbolt‐Muttern" ist die separate Betriebsanleitung zu beachten.
Hinweis
Unbrauchbar gewordene Schrauben sind durch neue Schrauben gleicher Festigkeitsklasse und
Ausführung zu ersetzen.
10.8
Schweißarbeiten an der Mühle
Hinweis
Für Schäden am Getriebe, die ursächlich aus den Schweißungen an der Mühle resultieren, lehnt
Siemens jegliche Gewährleistung ab.
GEFAHR
Verletzungsgefahr durch elektrischen Schlag oder durch ektrostatischer Entladung.
Gefahr, bei Schweißarbeiten durch einen elektrischen Schlag oder durch Entzündung einer
vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung verletzt zu werden.
Bevor Schweißarbeiten an der Mühle ausgeführt werden dürfen, muss ein Potentialausgleich gemäß
den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchgeführt werden!
Das Getriebe darf nicht als Massepunkt für Schweißarbeiten verwendet werden.
Optional kann am Segmentlagerraum ein Massekabel vorhanden sein, welches mit dem
Abtriebsflansch zu verbinden ist. Hierzu sind die seitlich am Abtriebsflansch vorgesehenen
Gewindebohrungen zu nutzen. Nach Beendigung der Schweißarbeiten ist das Massekabel unbedingt
vom Abtriebsflansch zu entfernen.
Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss
vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden.
BA 9136 de 12/2015
82 / 89
10.9
Schwingungsmessungen
GEFAHR
Lebensgefahr durch rotierende und/oder sich bewegende Teile
Gefahr, von rotierenden und/oder sich bewegenden Teilen erfasst oder eingezogen zu werden.
Wenn eine mobile Schwingungsmessung an einem sich im Betrieb befindlichen Getriebe erfolgt, ist
zwingend darauf zu achten, nicht in unmittelbarer Nähe von rotierenden Teilen zu messen, um ein
unabsichtliches Berühren der rotierenden Teile zu vermeiden.
3V
4V
A
5H
7H
6HA 8H
3V
3HA 4H
4V
"A"
3H 4H
5H
6H
Bild 11: Messpunkte
V
Vertikaler Messpunkt
H
Horizontaler Messpunkt
(Die Messpunkte 1 und 2 sind an den Lagerstellen des Motors positioniert).
Die in dem Bild 11 angegebenen Messpunkte sind Standardmesspunkte bei einer mobilen Messung.
Alle Getriebe dieses Typs im Feld können an diesen Messpunkten messtechnisch erfasst werden.
Dadurch wird ein unmittelbarer Vergleich mit anderen Getrieben des gleichen Typs und gleicher Größe
möglich. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der
Getriebedokumentation zu entnehmen.
Die Schwingungsmessung und deren Auswertung sollte durch Siemens‐Personal und/oder in enger
Zusammenarbeit mit Siemens‐Personal erfolgen. Hierdurch können Erfahrungen aus Messungen bei
vergleichbaren Kegelrad‐Planetengetrieben mit in die Messung und die Auswertung der
Messergebnisse einfließen.
Generell sollte bei einer Schwingungsmessung Folgendes beachtet werden:
a) Nur an denen im oben aufgeführten Bild 11 gekennzeichneten Messpunkten messen.
b) Nicht auf Resonanzkörpern messen (z. B. Rippen, Inspektionsdeckeln, Rohren usw.).
c) Zum Zeitpunkt der Messung sollte ebenfalls die Motorleistung dokumentiert werden, da
Leistungsschwankungen zu unterschiedlichen Messergebnissen führen können.
BA 9136 de 12/2015
83 / 89
Nach der Inbetriebnahme und dem kontinuierlichen Betrieb der Gesamtanlage sollte eine
Grundmessung erfolgen, um das Schwingungsprofil des Getriebes zu erfassen. Weitere Messungen im
monatlichen Rhythmus erlauben eine Trendanalyse.
Hinweis
Bei einer Beurteilung des Getriebes nach der Norm "DIN ISO 10816" gilt für diese Arbeitsmaschine die
Klassifizierung III. Bei dieser Bewertung ist jedoch zu beachten, dass die aus dem Mahlprozess
entstehenden Axialkräfte über das Getriebegehäuse in das Fundament geleitet werden, sodass es
nicht auszuschließen ist, dass Schwingungen auf den Mahlprozess zurückzuführen sind und nicht
vom Getriebe generiert werden. Aus diesem Grund kann die Norm "DIN ISO 10816" nur
eingeschränkt bei diesem Getriebetyp Anwendung finden.
Weitere Informationen zur Schwingungsdiagnose finden Sie unter:
http://www.automation.siemens.com/mcms/mechanical-drives/en/gear-units/service
10.10
Instandsetzung
Hinweis
Die Instandsetzung umfasst alle Maßnahmen zur Wiederherstellung des Soll‐Zustandes nach
Störungen.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes möglich.
Bei Instandsetzungsarbeiten ist insbesondere darauf zu achten, dass bei Elektroschweißungen an
irgendeiner Stelle des Aggregates der Schweißstrom nicht über Wälzlager oder sonstige bewegliche
Verbindungen und Messeinrichtungen geleitet wird. Die Schweißstromrückleitung muss daher direkt
mit dem zu verschweißenden Teil verbunden sein.
WARNUNG
Verletzungsgefahr durch elektrischen Schlag.
Gefahr, beim Anschließen elektrischer Bauteile durch einen elektrischen Schlag verletzt zu werden.
Vor dem Anschließen der Geräte auf Spannungsfreiheit achten.
GEFAHR
Lebensgefahr
Lebensgefahr durch herabfallende Last auf Grund falschen Anschlagens.
Halten Sie sich nicht unter schwebenden Lasten auf.
Achten Sie beim Anschlagen, Heben, Senken und Verfahren der Last auf Folgendes:
– Einhaltung der Belastungsgrenzen.
– Ordnungsgemäße Befestigung der Anschlagmittel.
– Eventuell außermittigen Schwerpunkt.
– Gleiche Lastverteilung bei Lastaufnahmemitteln mit mehreren Lasthaken.
– Geringe Verfahrgeschwindigkeit.
– Pendeln der Last und/oder Anschlagen der Last an Gegenständen
oder Gebäudeteilen ist nicht zulässig.
– Lasthaken dürfen nicht an der Spitze belastet werden.
– Produkte nur auf ebenem, rutschfestem und tragfähigem Untergrund abstellen.
BA 9136 de 12/2015
84 / 89
10.11
Getriebedurchsicht
Die Getriebedurchsicht sollte dem Siemens-Kundendienst übertragen werden, da unsere Techniker
aufgrund ihrer Erfahrungen am zuverlässigsten beurteilen können, ob und welche Teile des Getriebes
ausgetauscht werden müssen.
10.12
Schmierstoffe
Die Qualität des verwendeten Öls muss den Forderungen der separat beigefügten Betriebsanleitung
BA 7300 genügen, sonst erlischt die von Siemens gegebene Gewährleistung. Wir empfehlen dringend,
eines der in Tabelle "T 7300" (Link ins Internet, siehe Umschlag hinten) aufgelisteten Öle zu verwenden,
die entsprechend getestet wurden und den Anforderungen genügen.
Hinweis
Um Missverständnissen vorzubeugen, weisen wir darauf hin, dass diese Empfehlung keine Freigabe
im Sinne einer Garantie für die Qualität des von Ihrem Lieferanten angelieferten Schmierstoffes
bedeutet. Jeder Schmierstoffhersteller muss für die Qualität seines Produktes selbst garantieren.
Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und benötigte Ölmenge sind dem Typenschild des Getriebes
und/oder den mitgelieferten Dokumentationsunterlagen zu entnehmen.
Die Gesamtbetriebsölmenge für das Getriebe, der Ölversorgungsanlage und der Rohrleitung ist dem
Aufstellungsplan zu entnehmen.
Ist die Ölversorgungsanlage und die Rohrleitung nicht im Lieferumfang von Siemens enthalten, ist die
Betriebsölmenge für das Getriebe auf dem Typenschild (siehe Kapitel 1. "Technische Daten“)
angegeben.
Die Mengenangabe im Aufstellungsplan und auf dem Typenschild ist als ungefähre Menge zu
verstehen. Entscheidend für die einzufüllende Ölmenge sind, bei stehendem Getriebe und laufender
Ölversorgungsanlage, die Markierungen am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes, des
Segmentlagerraumes und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei Tankausführung).
Die Anleitung zur Getriebeschmierung BA 7300 und die Tabelle "T 7300" mit den aktuellen
Schmierstoffempfehlungen der Firma Siemens können auch im Internet eingesehen werden (siehe
Umschlag hinten).
Die dort aufgeführten Öle unterliegen ständigen Prüfungen. Unter gegebenen Umständen kann es
deshalb sein, dass die dort empfohlenen Öle zu späteren Zeitpunkten entfernt oder durch
weiterentwickelte Öle ersetzt werden.
Wir empfehlen, vor jedem Ölwechsel zu prüfen, ob der gewählte Schmierstoff weiterhin von Siemens
freigegeben ist.
BA 9136 de 12/2015
85 / 89
11.
Ersatzteilhaltung, Kundendienst
11.1
Ersatzteilhaltung
Eine Bevorratung der wichtigsten Ersatz- und Verschleißteile am Aufstellungsort sichert die ständige
Einsatzbereitschaft des Getriebes.
Zur Bestellung von Ersatzteilen bedienen Sie sich der Ersatzteilliste.
Zur weiteren Information dient die in der Ersatzteilliste aufgeführte Ersatzteilzeichnung.
ACHTUNG
Sachschaden
Beschädigung des Getriebes durch nicht bestimmungsgemäße Verwendung.
Nur für die von Siemens gelieferten originalen Ersatzteile übernimmt Siemens eine Gewährleistung.
Nicht originale Ersatzteile sind nicht von Siemens geprüft und nicht freigegeben. Nicht originale
Ersatzteile können die konstruktiv vorgegebenen Eigenschaften des Getriebes verändern und somit
zur Beeinträchtigung der aktiven und/oder passiven Sicherheit führen.
Für Schäden, die durch die Verwendung von nicht originalen Ersatzteilen entstehen, ist jedwede
Haftung und Gewährleistung seitens Siemens ausgeschlossen. Gleiches gilt für jegliches, nicht von
Siemens geliefertes Zubehör.
Bitte beachten Sie, dass für Einzelkomponenten oft besondere Fertigungs- und Lieferspezifikationen
bestehen und Siemens Ihnen Ersatzteile nach dem neuesten technischen Stand und nach den neuesten
gesetzgeberischen Vorschriften anbietet.
Bei Ersatzteil-Bestellungen sind folgende Daten anzugeben:
Auftragsnummer, Position
11.2
Bauart, Größe
Teilenummer
Stückzahl
Adressen für Ersatzteilbestellung und Kundendienst
Bei Ersatzteil-Bestellung oder Anforderung eines Kundendienstmonteurs wenden Sie sich zuerst an
Siemens.
Siemens AG
Am Industriepark 2
46562 Voerde
Tel.:
Fax:
+49 (0)2871 / 92‐0
+49 (0)2871 / 92‐1544
BA 9136 de 12/2015
86 / 89
12.
Erklärungen
12.1
Einbauerklärung
Einbauerklärung
nach Richtlinie 2006/42/EG, Anhang II 1 B
Der Hersteller Siemens AG, 46395 Bocholt, Deutschland, erklärt für die unvollständige Maschine
Vertikalmühlengetriebe
KMP
zum Antrieb von Vertikalmühlen:
– Die speziellen technischen Unterlagen nach Anhang VII B wurden erstellt.
– Folgende grundlegende Sicherheits‐ und Gesundheitsschutzanforderungen der Richtlinie 2006/42/EG,
Anhang I, kommen zur Anwendung und werden eingehalten:
1.1, 1.1.2, 1.1.3, 1.1.5; 1.2.4.4, 1.2.6; 1.3.1, 1.3.2, 1.3.3, 1.3.4, 1.3.6, 1.3.7, 1.3.8, 1.3.8.1;
1.4.1, 1.4.2.1; 1.5.1, 1.5.2, 1.5.4, 1.5.5, 1.5.6, 1.5.7, 1.5.8, 1.5.9, 1.5.10, 1.5.11, 1.5.13;
1.6.1, 1.6.2; 1.7.1, 1.7.1.1, 1.7.2, 1.7.4, 1.7.4.1, 1.7.4.2, 1.7.4.3
– Die unvollständige Maschine darf erst dann in Betrieb genommen werden, wenn gegebenenfalls
festgestellt wurde, dass die Maschine, in die die unvollständige Maschine eingebaut werden soll, den
Bestimmungen der Richtlinie 2006/42/EG entspricht.
– Die unvollständige Maschine entspricht den Bestimmungen der:
Richtlinie 2014/34/EU
ABl. L 96, 29.03.2014, S.309-356
(ab 20.04.2016, 00:00 Uhr)
Richtlinie 94/9/EG
ABl. L 100, 19.04.1994, S.1-29
(bis 19.04.2016, 24:00 Uhr)
– Der Hersteller verpflichtet sich, einzelstaatlichen Stellen auf begründetes Verlangen die speziellen
technischen Unterlagen zu der unvollständigen Maschine in elektronischer Form zu übermitteln.
– Zur Zusammenstellung der relevanten technischen Unterlagen bevollmächtigte Person:
Mark Zundel / Head of PD MD AP VOE
Voerde, 2015‐12‐15
Mark Zundel / Head of PD MD AP VOE
Voerde, 2015‐12‐15
Björn Podewski / Head of PD MD AP VOE BA
Originaleinbauerklärung
BA 9136 de 12/2015
87 / 89
12.2
EU-Konformitätserklärung
EU-Konformitätserklärung
Der Hersteller Siemens AG, 46395 Bocholt, Deutschland, erklärt, dass die in dieser Montage- und
Betriebsanleitung beschriebenen Geräte:
Vertikalmühlengetriebe
KMP
Geräte im Sinne des Artikels 1 sowie des Artikels 13, Absatz 1 c) der Richtlinie 2014/34/EU sind und mit
den Bestimmungen der Richtlinie 2014/34/EU und den nachfolgenden Normen übereinstimmen:
EN 1127‐1
EN 13463‐1
EN 13463‐5
EN 13463‐6
EN 13463‐8
EN 60079-0
:
:
:
:
:
:
2011
2009
2011
2005
2003
2012 / A11:2013
Die alleinige Verantwortung für die Ausstellung dieser Konformitätserklärung trägt der Hersteller.
Der oben beschriebene Gegenstand der Erklärung erfüllt die einschlägigen
Harmonisierungsrechtsvorschriften der Union:
Richtlinie 2014/34/EU
ABl. L 96, 29.03.2014, S.309-356
(ab 20.04.2016, 00:00 Uhr)
Richtlinie 94/9/EG
ABl. L 100, 19.04.1994, S.1-29
(bis 19.04.2016, 24:00 Uhr)
Voerde, 2015‐12‐15
Mark Zundel / Head of PD MD AP VOE
Voerde, 2015‐12‐15
Björn Podewski / Head of PD MD AP VOE BA
BA 9136 de 12/2015
88 / 89
Weitere Informationen
"FLENDER gear units" im Internet
www.siemens.de/getriebe
"FLENDER couplings" im Internet
www.siemens.de/kupplungen
Service & Support:
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/10803928/133300
Schmierstoffe:
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/42961591/133000
Siemens AG
Process Industries and Drives
Mechanical Drives
Alfred-Flender-Straße 77
46395 Bocholt
DEUTSCHLAND
Änderungen vorbehalten
© Siemens AG 2015
www.siemens.de/antriebstechnik