Vertikalmühlengetriebe KMP Montage‐ und Betriebsanleitung BA 9136 de 12/2015 FLENDER gear units Vertikalmühlengetriebe KMP Montage‐ und Betriebsanleitung Technische Daten 1 Allgemeine Hinweise 2 Sicherheitshinweise 3 Transport und Lagerung 4 Technische Beschreibung 5 Montage 6 Inbetriebnahme 7 Betrieb 8 Störungen, Ursachen und Beseitigung 9 Originale Montage‐ und Betriebsanleitung BA 9136 de 12/2015 2 / 89 Wartung und Instandhaltung 10 Ersatzteilhaltung, Kundendienst 11 Erklärungen 12 Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt. GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. VORSICHT bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. ACHTUNG bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein. Qualifiziertes Personal Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt oder System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden, unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten oder Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden. Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes: WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen oder zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden. Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Nutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann. Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, sodass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten. BA 9136 de 12/2015 3 / 89 Vorwort Der Begriff "Montage- und Betriebsanleitung" wird im weiteren Verlauf auch kurz "Anleitung" oder "Handbuch" genannt. Der in dieser Anleitung verwendete Begriff "2014/34/EU" steht beim Inverkehrbringen des Produktes bis zum 19.04.2016 für die Ausführung nach Richtlinie 94/9/EG, beim Inverkehrbringen des Produktes ab dem 20.04.2016 für die Ausführung nach Richtlinie 2014/34/EU. Symbole in dieser Montage‐ und Betriebsanleitung Dieses Symbol macht eine drohende Explosionsgefahr im Sinne der Richtlinie 2014/34/EU zusätzlich kenntlich. Dieses Symbol macht eine drohende Verbrennungsgefahr an heißen Oberflächen im Sinne der Norm “DIN EN ISO 13732-1” zusätzlich kenntlich. Dieses Symbol warnt vor Gefahr durch gehobene und/oder schwebende Lasten. Erdungsanschluss-Stelle Entlüftungsstelle gelb Öleinfüllstelle gelb Ölablass-Stelle weiß Ölstand rot Ölstand rot Ölstand rot Anschluss-Stelle Schwingungsüberwachung Schmierstelle rot Fett verwenden Transportauge Ringschraube Nicht aufschrauben Ausrichtfläche, horizontal Ausrichtfläche, vertikal Diese Symbole beschreiben den Vorgang der Ölstandskontrolle mit dem Ölmessstab. Diese Symbole weisen darauf hin, dass der Ölmessstab immer fest einzuschrauben ist. BA 9136 de 12/2015 4 / 89 Inhaltsverzeichnis 1. Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.1 1.2 1.2.1 1.3 1.4 Allgemeine technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kennzeichnung des Getriebes in Ausführung nach Richtlinie 2014/34/EU . . . . . . . . . . . . . . . . . . Umgebungstemperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Messflächen-Schalldruckpegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geräteliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 9 9 9 9 2. Allgemeine Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.1 2.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Urheberrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 10 3. Sicherheitshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 3.1 3.2 3.3 3.4 Grundsätzliche Pflichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Besondere Gefahrenart und persönliche Schutzausrüstung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die fünf Sicherheitsregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 13 14 14 4. Transport und Lagerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 4.1 4.2 4.3 4.4 4.4.1 4.4.1.1 4.4.1.2 4.4.2 4.4.2.1 4.4.2.2 4.4.3 Inhalt und Kontrolle des Lieferumfangs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Transport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lagern des Getriebes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Standardmäßige Beschichtung und Konservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Außenkonservierung von metallisch blanken Außenflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maximale Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verlängerung der Konservierung von metallisch blanken Außenflächen des Getriebes . . . . . . . Konservierung des Getriebeinneren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kombinierte Lagerung / Verpackung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung bei längerer Lagerung des noch nicht in Betrieb genommenen Getriebes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.3.1 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" . . . . . . . . . 4.4.3.2 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung durch Komplettbefüllung mit Konservierungs- oder Betriebsöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.3.3 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage . . . . . . . 15 15 18 18 20 20 20 20 20 22 26 26 28 30 5. Technische Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 5.1 5.2 5.3 5.3.1 5.3.2 Allgemeine Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auslieferungszustand des Getriebes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hydrodynamische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hydrodynamische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager bei Getrieben mit hydrostatischer Anfahrhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hydrostatische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager mit Radialkolbenpumpe . . . . . . . . . . Labyrinthdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antriebskupplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heizstab in Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ölniveauüberwachung der Heizstäbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ölstandsanzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Öltemperaturüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ölniveauüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 32 33 33 5.3.3 5.3.4 5.4 5.5 5.6 5.6.1 5.7 5.8 5.9 BA 9136 de 12/2015 5 / 89 33 34 34 35 35 36 36 36 37 37 6. Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 6.1 6.2 6.2.1 6.2.2 6.3 6.3.1 6.3.2 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9 6.10 6.11 6.12 6.12.1 6.12.2 Allgemeine Montagehinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufstellungsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abmessungen und Gewichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hebevorrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorbereitende Maßnahmen zur Getriebemontage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufrechterhaltung der Konservierung bei zwischenzeitlich geöffnetem Getriebe . . . . . . . . . . . . . Fundament . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Getriebemontage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Montage der Verrohrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beizen angepasster Rohrleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Montage der Kupplungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Montage des Motors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Montage von lose mitgelieferten Anbauteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweißarbeiten an der Mühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abschließende Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschraubungsklassen, Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschraubungsklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 39 39 39 40 41 42 42 43 43 44 45 46 46 47 47 47 48 7. Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 7.1 7.1.1 7.1.2 7.1.3 7.1.4 7.1.4.1 7.1.5 7.1.5.1 7.1.5.2 7.1.6 7.1.7 7.2 7.2.1 7.2.2 7.2.3 7.3 7.3.1 7.3.1.1 7.3.1.2 7.3.1.3 50 50 51 53 54 54 54 55 55 57 57 59 59 59 60 60 61 61 63 7.3.2 Maßnahmen vor Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entkonservierung außen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entkonservierung innen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ablassen von Konservierungsölen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spülen vor Erstinbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ölmenge zum Spülen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Betriebsöl einfüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ölstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorgehensweise beim Befüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ölversorgungsanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kontrollen vor der Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorschmierphase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erstanlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kontrollmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Außerbetriebsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung bei bereits im Betrieb gewesenen Getrieben . . . Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage . . . . . . . Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" . . . . . . . . . Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung durch Komplettbefüllung mit Konservierungs- oder Betriebsöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Außenkonservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8. Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 8.1 8.2 8.3 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ölstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unregelmäßigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 68 68 9. Störungen, Ursachen und Beseitigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 9.1 9.2 Allgemeine Störungshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mögliche Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 71 BA 9136 de 12/2015 6 / 89 65 66 10. Wartung und Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 10.1 10.2 10.3 10.3.1 10.4 10.5 10.6 10.7 10.7.1 10.7.2 10.7.3 10.8 10.9 10.10 10.11 10.12 Allgemeine Wartungsangaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Getriebe reinigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Luftfilter reinigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Austausch des Luftfiltereinsatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spülen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ölfüllung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Öl auf Wassergehalt untersuchen; Erstellung von Ölanalysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ölwechsel durchführen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schraubenverbindungen auf festen Sitz kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweißarbeiten an der Mühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwingungsmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Instandsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Getriebedurchsicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schmierstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 75 75 76 76 76 77 77 79 80 82 82 83 84 85 85 11. Ersatzteilhaltung, Kundendienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 11.1 11.2 Ersatzteilhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Adressen für Ersatzteilbestellung und Kundendienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 86 12. Erklärungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 12.1 12.2 Einbauerklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EU-Konformitätserklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 88 BA 9136 de 12/2015 7 / 89 1. Technische Daten 1.1 Allgemeine technische Daten Das Typenschild des Getriebes enthält die wichtigsten technischen Daten. Diese Daten und die zwischen Siemens und dem Besteller vertraglich festgelegten Vereinbarungen für das Getriebe legen die Grenzen seiner bestimmungsgemäßen Verwendung fest. ① ② ④ ⑥ ⑧ ③ ⑤ ⑦ ⑨ ⑩ (siehe Punkt 1.2) ⑪ ⑫ Bild 1: ATEX Typenschild Getriebe ① ② ③ ④ ⑤ ⑥ #) Firmenlogo Fabrikations-Nummer #) Gesamtgewicht (ohne Ölfüllung) in kg Für besondere Angaben Bauart, Größe *) Leistungsangabe P2 in kW oder Drehmoment T2 in Nm ⑦ ⑧ ⑨ ⑩ ⑪ ⑫ Drehzahl n1 in min-1 Drehzahl n2 in min-1 Öldaten (Ölsorte, Ölviskosität, Ölmenge) Nummern der Anleitungen Hersteller und Fertigungsort Ursprungsland Fertigungsstätten-Code / Auftrags-Nr.-Position-Lfd.-Nr. / Baujahr *) Beispiel K M P 180 Größe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 … 425 Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . P = Planetenstufe Einsatzbereich . . . . . . . . . . . . . M = Vertikalmühle Getriebetyp . . . . . . . . . . . . . . . . K = Kegelradgetriebe Angaben zum Gewicht und zu weiteren technischen Daten entnehmen Sie den Zeichnungen in der Getriebedokumentation und dem auftragsabhängig erstellten Datenblatt. BA 9136 de 12/2015 8 / 89 1.2 Kennzeichnung des Getriebes in Ausführung nach Richtlinie 2014/34/EU Tabelle 1: ATEX‐Kennzeichnung für Übertageanwendungen Geräte‐ gruppe Geräte‐ kategorie ExAtmosphäre II 3 Staub (D) 1) Explosions‐ Temperaturgruppe klasse - - Kennzeichnung II 3 D 120 °C bck Ta.. 1) Ta min. ≤ Ta ≤ Ta max. = Zulässiger Umgebungstemperaturbereich in °C: Ta min. = minimal zulässige Umgebungstemperatur Ta max. = maximal zulässige Umgebungstemperatur Ta = Kurzzeichen für die Umgebungstemperatur Hinweis Bei Getrieben ohne elektrische Zündquellenüberwachung (z. B. Temperatur, Ölstand) entfällt die Zündschutzart "b". Das Typenschild auf dem Getriebe zeigt die Kennzeichnung für den aktuellen Anwendungsfall. 1.2.1 Umgebungstemperatur Die Festlegungen der Richtlinie 2014/34/EU gelten für den Umgebungstemperaturbereich von - 20 °C bis + 40 °C. Durch Anwendung verschiedener, geeigneter Maßnahmen kann das Getriebe in einem Umgebungstemperaturbereich von - 40 °C bis + 60 °C eingesetzt werden. Der Temperaturbereich und der erweiterte Temperaturbereich muss aber generell von Siemens genehmigt und im Auftragstext vereinbart sein. Im Einzelfall gilt immer der auf dem Typenschild angegebene zulässige Umgebungstemperaturbereich. 1.3 Messflächen-Schalldruckpegel Die Angabe eines Messflächen‐Schalldruckpegels bei Betrieb ist nicht möglich, da das Getriebe während des Probelaufs auf dem Siemens‐Prüfstand im Leerlauf betrieben wird. 1.4 Geräteliste Hinweis In der auftragsabhängig erstellten Geräteliste sind alle wichtigen Zubehörkomponenten einschließlich ihrer technischen Daten aufgeführt. BA 9136 de 12/2015 9 / 89 2. Allgemeine Hinweise 2.1 Einleitung Die vorliegende Anleitung ist Bestandteil der Getriebelieferung und muss stets in der Nähe des Getriebes aufbewahrt werden. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes oder Auftreten von Betriebsstörungen möglich. Jede Person, die mit Arbeiten am Getriebe befasst ist, muss die Anleitung gelesen und verstanden haben und sie beachten. Für Schäden und Betriebsstörungen, die aus der Nichtbeachtung der Anleitung resultieren, übernimmt Siemens keine Haftung. Das in dieser Anleitung behandelte "FLENDER Kegel-Planetengetriebe" der Bauart "KMP" ist zum Antrieb einer Vertikalmühle entwickelt worden. Das Getriebe ist nur für den Einsatzbereich ausgelegt, der in der in der auftragsabhängig erstellten Getriebedokumentation festgelegt ist. Abweichende Betriebsbedingungen erfordern neue vertragliche Vereinbarungen. Das Getriebe ist nach dem neuesten Stand der Technik gebaut und wird betriebssicher ausgeliefert. Das Getriebe erfüllt die Anforderungen der Richtlinie 2014/34/EU. Das Getriebe darf nur im Rahmen der im Leistungs‐ und Liefervertrag zwischen Siemens und dem Besteller festgelegten Bedingungen verwendet und betrieben werden. Das hier beschriebene Getriebe entspricht dem technischen Stand zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Anleitung. Im Interesse der Weiterentwicklung behalten wir uns das Recht vor, an den einzelnen Baugruppen und Zubehörteilen die Änderungen vorzunehmen, die unter Beibehaltung der wesentlichen Merkmale zur Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Sicherheit für zweckmäßig erachtet werden. 2.2 Urheberrecht Das Urheberrecht an dieser Anleitung verbleibt bei der Siemens AG. Die Anleitung darf ohne unsere Zustimmung weder vollständig noch teilweise zu Zwecken des Wettbewerbs unbefugt verwendet oder Dritten zur Verfügung gestellt werden. Wenden Sie sich mit allen technischen Fragen an unser Werk oder an eine unserer Kundendienststellen: Siemens AG Am Industriepark 2 46562 Voerde Tel.: Fax: +49 (0)2871 / 92‐0 +49 (0)2871 / 92‐1544 BA 9136 de 12/2015 10 / 89 3. Sicherheitshinweise WARNUNG Sturzgefahr Schwere Verletzung durch Absturz möglich. Das Getriebe und seine Anbauteile dürfen während des Betriebs nicht betreten werden. Das Getriebe darf für Wartungs- und Reparaturarbeiten nur bei Getriebestillstand betreten werden. WARNUNG Verletzungsgefahr durch eigenmächtige Veränderungen Eigenmächtige Veränderungen sind nicht zulässig. Dies betrifft auch Schutzeinrichtungen, die als Berührungsschutz angebracht sind. 3.1 Grundsätzliche Pflichten • Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass jede Person, die mit Arbeiten am Getriebe beauftragt ist, diese Anleitung gelesen und verstanden hat und sie in allen Punkten beachtet, um: ─ Gefahren für Leib und Leben des Benutzers und Dritter abzuwenden, ─ die Betriebssicherheit des Getriebes sicherzustellen, ─ Nutzungsausfall und Umweltbeeinträchtigungen durch falsche Handhabung auszuschließen. • Bei dem Transport, der Montage und Demontage, der Bedienung sowie der Pflege und Wartung, sind die einschlägigen Vorschriften zur Arbeitssicherheit und zum Umweltschutz zu beachten. • Das Getriebe darf nur von qualifiziertem Personal bedient, gewartet und/oder instandgesetzt werden (siehe "Qualifiziertes Personal" auf Seite 3 dieser Anleitung). • Die Außenreinigung des Getriebes mit einem Hochdruckreinigungsgerät ist nicht zulässig. • Alle Arbeiten sind sorgfältig und unter dem Aspekt der Sicherheit durchzuführen. GEFAHR Lebensgefahr durch eingeschaltete Anlage Zur Durchführung von Arbeiten am Getriebe müssen das Getriebe und eine angebaute oder separate Ölversorgungsanlage grundsätzlich stillgesetzt werden. Das Antriebsaggregat muss gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen gesichert werden (z. B. durch Abschließen des Schlüsselschalters oder durch Entfernen der Sicherungen in der Stromversorgung). Bringen Sie an der Einschaltstelle ein Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe gearbeitet wird. Gleichzeitig muss die gesamte Anlage lastfrei sein, damit keine Gefahr bei Demontagearbeiten entsteht. • Am gesamten Antrieb dürfen keine Schweißarbeiten durchgeführt werden. Die Antriebe dürfen nicht als Massepunkt für Elektro‐Schweißarbeiten verwendet werden. Verzahnungsteile und Lager könnten durch Verschweißung zerstört werden. BA 9136 de 12/2015 11 / 89 ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes möglich. Bei Getrieben, die zusammen mit elektrischen Maschinen betrieben werden, die Strom erzeugen oder in denen Strom fließt (z. B. Motoren, Generatoren, usw.), ist sicherzustellen, dass kein Strom durch das Getriebe fließen kann. Stromdurchfluss kann zu irreparablen Schäden an Wälzlagern und Verzahnungen fuhren. Stromdurchfluss kann z. B entstehen durch Kurzschluss, Spannungsüberschläge, leitfähige Staubschichten usw. Geeignete Maßnahmen können sein: – Verwendung von Isolatoren – Getriebe fachgerecht erden GEFAHR Elektrostatische Entladung Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung. Potentialausgleich gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchführen. Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes möglich. Getriebe durch Abschalten des Antriebsaggregates sofort stillsetzen, wenn während des Betriebs unerklärbare Veränderungen wie eine deutlich erhöhte Betriebstemperatur oder veränderte Getriebegeräusche festgestellt werden. GEFAHR Lebensgefahr durch rotierende und/oder sich bewegende Teile Gefahr, von rotierenden und/oder sich bewegenden Teilen erfasst oder eingezogen zu werden. Rotierende und/oder sich bewegende Teile müssen durch Schutzvorrichtungen gegen Berührung gesichert sein. Hinweis Beim Einbau des Getriebes in Maschinen oder Anlagen ist der Hersteller der Maschinen oder Anlagen verpflichtet, die in dieser Anleitung enthaltenen Vorschriften, Hinweise und Beschreibungen mit in seine Betriebsanleitung aufzunehmen. GEFAHR Explosionsgefahr Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch die Verwendung nicht geeigneter Anbauteile. Alle Anbauteile müssen die Anforderungen der Richtlinie 2014/34/EU erfüllen. Einfache elektrische Betriebsmittel (z. B. Überwachungsgeräte, Schalter, Pt 100-Messwiderstand) ohne Kennzeichnung gemäß der Richtlinie 2014/34/EU müssen mittels geeigneter Trennschaltverstärker eigensicher angeschlossen werden. BA 9136 de 12/2015 12 / 89 GEFAHR Elektrostatische Entladung Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung. Die Beschichtung darf nicht elektrostatisch aufgeladen werden. Der Betreiber hat sicherzustellen, dass hochwirksame Mechanismen, die zur Ladungserzeugung in der Beschichtung führen können, sicher vermieden werden. 3.2 • Entfernte Schutzeinrichtungen sind vor der Inbetriebnahme wieder anzubringen. • Am Getriebe angebrachte Hinweise wie Typenschild und Drehrichtungspfeil sind zu beachten. Sie müssen frei von Farbe und Schmutz sein. Fehlende Schilder sind zu ersetzen. • Die im Zusammenhang mit Montage- oder Demontagearbeiten unbrauchbar gewordenen Schrauben müssen durch neue Schrauben gleicher Festigkeitsklasse und Ausführung ersetzt werden. • Ersatzteile sind von Siemens zu beziehen (siehe Kapitel 11. "Ersatzteilhaltung, Kundendienst"). Besondere Gefahrenart und persönliche Schutzausrüstung Je nach Betriebsbedingung kann das Getriebe extreme Oberflächentemperaturen aufweisen. WARNUNG Verbrennungsgefahr Schwere Verletzung durch Verbrennung an heißen Oberflächen (> 55 °C) möglich. Geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen. WARNUNG Gefahr durch niedrige Temperaturen Schwere Verletzung durch Kälteschäden (Schmerz, Taubheit, Erfrierungen) an kalten Oberflächen (< 0 °C) möglich. Geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen. WARNUNG Verbrühungsgefahr Schwere Verletzung durch austretende heiße Betriebsmedien bei deren Wechsel möglich. Geeignete Schutzhandschuhe, Schutzbrille und Schutzkleidung tragen. WARNUNG Verletzungsgefahr der Augen Kleine Fremdmaterialien wie Sand oder Staub können in die Abdeckbleche der rotierenden Teile eintreten und durch diese zurückgeschleudert werden. Geeignete Schutzbrille tragen. BA 9136 de 12/2015 13 / 89 Hinweis Zusätzlich zur generell vorgeschriebenen persönlichen Schutzausrüstung (Sicherheitsschuhe, Arbeitsanzug, Helm usw.) sind beim Umgang mit dem Getriebe geeignete Schutzhandschuhe und eine geeignete Schutzbrille zu tragen. Hinweis Das Getriebe erfüllt die Anforderungen der Richtlinie 2014/34/EU. GEFAHR Explosionsgefahr Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre bei Montageoder Demontagearbeiten am Getriebe möglich. Bei der Montage oder Demontage des Getriebes darf keine explosionsfähige Umgebung vorhanden sein. 3.3 Die fünf Sicherheitsregeln Für Ihre persönliche Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden halten Sie bei Arbeiten an den elektrischen Komponenten der Anlage stets die sicherheitsrelevanten Hinweise und die folgenden fünf Sicherheitsregeln nach der Norm "DIN EN 50110-1" (Arbeiten im spannungsfreien Zustand) ein. Wenden Sie die fünf Sicherheitsregeln vor Beginn der Arbeiten an der Maschine in der genannten Reihenfolge an. 1) Freischalten. Schalten Sie auch die Hilfsstromkreise frei, z. B. Stillstandsheizung. 2) Gegen Wiedereinschalten sichern. 3) Spannungsfreiheit feststellen. 4) Erden und kurzschließen. 5) Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken. Nach Abschluss der Arbeiten heben Sie die getroffenen Maßnahmen in der umgekehrten Reihenfolge wieder auf. 3.4 Umweltschutz • Vorhandenes Verpackungsmaterial ist vorschriftsgemäß zu entsorgen oder dem Recycling zuzuführen. • Beim Ölwechsel ist das Altöl in geeigneten Gefäßen aufzufangen. Entstandene Öllachen sofort mit Ölbindemittel beseitigen. • Konservierungsmittel sind getrennt von Altöl aufzubewahren. • Altöl, Konservierungsmittel, Ölbindemittel und ölgetränkte Reinigungstücher sind den einschlägigen Umweltschutzbestimmungen entsprechend zu entsorgen. • Entsorgung des Getriebes nach Ende der Gebrauchsdauer: ─ Betriebsöl, Konservierungsmittel und/oder Kühlflüssigkeit sind restlos aus dem Getriebe abzulassen und vorschriftsgemäß zu entsorgen. ─ Getriebeteile und/oder Anbauteile sind den geltenden nationalen Vorschriften entsprechend, gegebenenfalls getrennt, zu entsorgen oder dem Recycling zuzuführen. BA 9136 de 12/2015 14 / 89 4. Transport und Lagerung Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten! 4.1 Inhalt und Kontrolle des Lieferumfangs Der Inhalt der Lieferung ist in der Packliste aufgeführt. Die Vollständigkeit des Lieferumfangs ist entsprechend der Packliste unmittelbar beim Empfang zu prüfen. Zur Kontrolle dürfen die Verpackungen nicht geöffnet werden. Beschädigungen an Verpackungen und/oder fehlende Packstücke sind Siemens innerhalb von 2 Wochen schriftlich mitzuteilen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch Korrosion möglich. Die Verpackung darf keinesfalls geöffnet werden. Andernfalls verringert sich die Haltbarkeitsdauer der Getriebekonservierung. Hinweis Wird die Verpackung dennoch geöffnet ist Kapitel 4.4 zu beachten. WARNUNG Schwere Körperverletzung durch defektes Produkt Bei erkennbarem Schaden darf das Getriebe nicht in Betrieb genommen werden. 4.2 Transport Hinweis Das Gewicht des Produktes ist auf dem Typenschild angegeben. GEFAHR Lebensgefahr Lebensgefahr durch herabfallende Last auf Grund falschen Anschlagens. Halten Sie sich nicht unter schwebenden Lasten auf. Achten Sie beim Anschlagen, Heben, Senken und Verfahren der Last auf Folgendes: – Einhaltung der Belastungsgrenzen. – Ordnungsgemäße Befestigung der Anschlagmittel. – Eventuell außermittigen Schwerpunkt. – Gleiche Lastverteilung bei Lastaufnahmemitteln mit mehreren Lasthaken. – Geringe Verfahrgeschwindigkeit. – Pendeln der Last und/oder Anschlagen der Last an Gegenständen oder Gebäudeteilen ist nicht zulässig. – Lasthaken dürfen nicht an der Spitze belastet werden. – Produkte nur auf ebenem, rutschfestem und tragfähigem Untergrund abstellen. BA 9136 de 12/2015 15 / 89 WARNUNG Quetschgefahr Gefahr, von transportiertem Bauteil eingequetscht zu werden, wenn die verwendeten Hebezeuge und Lastaufnahmemittel nicht geeignet sind und sich das Bauteil löst. Für den Transport darf das Produkt nur an den gekennzeichneten Anschlagpunkten angeschlagen werden. Es müssen Hebezeuge und Lastaufnahmeeinrichtungen mit ausreichender Tragkraft verwendet werden. Bei Lastaufnahme die Hinweise zur Lastverteilung auf der Verpackung beachten. Das Transportieren des Produktes in angehobenem Zustand muss langsam und vorsichtig erfolgen, um Personenschaden und Schaden am Getriebe zu vermeiden. So können z. B. Stöße auf freie Wellenenden zu Schaden im Getriebe führen. Besonders vorsichtigen Transport erfordern Getriebe, die mit Rohrleitungen ausgestattet sind. Das Getriebe wird in zusammengebautem Zustand ausgeliefert. Zusatzausstattungen werden gegebenenfalls getrennt verpackt ausgeliefert. Abhängig von Transportweg und Größe wird das Getriebe unterschiedlich verpackt. Die Verpackung entspricht, wenn nicht besonders vertraglich vereinbart, den Verpackungsrichtlinien HPE (Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e.V.). Die auf der Verpackung angebrachten Symbole sind zu beachten. Sie haben folgende Bedeutung: Oben Zerbrechliches Gut Vor Nässe schützen Vor Hitze schützen Schwerpunkt Handhaken verboten Anschlagen Bild 2: Transportsymbole Hinweis Der Transport des Getriebes darf nur mit dafür geeigneten Transportmitteln erfolgen. Das Getriebe ist ohne Ölfüllung zu transportieren und sollte auf / in der Transportverpackung belassen werden. Befindet sich das Getriebe in einer seemäßigen Verpackung (Holzkiste) sind die auf der Verpackung gekennzeichneten Anschlagpunkte zu verwenden. Wird das Getriebe ohne seemäßige Verpackung ausgeliefert, sind die Anschlagpunkte, wie in Bild 3 oder in Bild 4 dargestellt, zu verwenden. Bild 3: Anschlagpunkte BA 9136 de 12/2015 16 / 89 Hinweis Sind keine Tragenocken am Getriebefuß vorhanden, sind die gekennzeichneten Tragösen in den Rippen zu verwenden. Ist keine Seilumlenkung am Getriebetopf vorhanden, sind zum Schutz des Getriebes Holzklötze zu verwenden (siehe Bild 4). 1 1 1 1 Bild 4: Alternative Anschlagpunkte 1 Holzklotz Hinweis Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes, die Lage der Anschlagpunkte, sowie die Positionierung der Holzklötze zum Schutz des Getriebes beim Transport, sind den Maß- und Transportzeichnungen in der auftragsabhängigen Getriebedokumentation zu entnehmen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch die Verwendung falscher Anschlagpunkte möglich. Zum Transport des Getriebes darf dieses nur an den hierfür vorgesehenen Transportaugen angeschlagen werden. An den Transportaugen sind Stropps mit Schäkel anzuschlagen. Ein Transportieren an den Rohrleitungen ist nicht zulässig. Die Rohrleitungen dürfen nicht beschädigt werden. Die Gewinde in den Stirnseiten der Wellenenden dürfen nicht zur Aufnahme von Anschlagmitteln zum Transport verwendet werden. Anschlagmittel müssen mit ausreichender Sicherheit für das Gewicht des Getriebes ausgelegt sein. Um Schäden am Gehäuse, am Abtriebsflansch und an den Rohrleitungen durch die Umlenkung des Transportseiles zu vermeiden, sind Holzklötze zu hinterlegen. Der Abtriebsflansch des Getriebes darf auf keinen Fall angehoben werden. BA 9136 de 12/2015 17 / 89 4.3 Lagern des Getriebes Das Getriebe ist an einem vor Witterungseinflüssen geschützten Ort in Originalverpackungslage oder Gebrauchslage auf einem vibrationsfreien, trockenen Unterbau zu lagern und abzudecken. Davon abweichende Lagerungsarten haben Einfluss auf die Haltbarkeitsdauer der Getriebekonservierung (siehe Punkt 4.4). ACHTUNG Sachschaden Jegliche Beschädigung der Beschichtung kann zum Versagen des äußeren Schutzes und somit zu Korrosion führen. Bei Zwischenlagerung des Getriebes sowie mitgelieferter Einzelteile muss der aufgebrachte Korrosionsschutz erhalten bleiben. Beschichtung nicht beschädigen. GEFAHR Lebensgefahr durch um- oder herabstürzendes Getriebe Gefahr, von einem um- oder herabstürzenden Getriebe eingequetscht oder erschlagen zu werden. Das Übereinanderstapeln von Getrieben ist nicht zulässig. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch die Ablagerung von Fremdstoffen oder Feuchtigkeit. Bei einer Lagerung im Freien ist das Getriebe besonders sorgfältig abzudecken und es ist darauf zu achten, dass sich weder Feuchtigkeit noch Fremdstoffe auf dem Getriebe ablagern können. Staunässe muss vermieden werden. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch äußere Einflüsse. Das Getriebe darf, wenn nicht anders vertraglich vereinbart, keinen schädlichen Einwirkungen wie aggressiven chemischen Produkten ausgesetzt sein. Besondere Umweltbedingungen bei Transport (z. B. Seetransport) und Lagerung (Klima, Termitenfraß) müssen vertraglich vereinbart sein. 4.4 Standardmäßige Beschichtung und Konservierung Das Getriebe ist bei Auslieferung mit einer Innenkonservierung (siehe "Technische Daten" in der auftragsabhängig erstellten Getriebedokumentation), die freien Wellenenden sind mit einer Schutzkonservierung (siehe Tabelle 2 in Punkt 4.4.1.1) versehen. Die Eigenschaften der Außenbeschichtung bei Verwendung eines Siemens Standard Deckanstrichs sind beständig gegen: ─ schwache Säuren und Alkalien ─ Lösungsmittel ─ Witterungseinflüsse, auch tropische ─ Temperaturen bis 120 °C / 248 °F (kurzzeitig bis 140 °C / 284 °F) Wird vom Kunden eine andere Außenbeschichtung (entgegen dem Siemens Standard) vorgesehen, liegt der Schutz der Außenbeschichtung in der Verantwortung des Kunden. BA 9136 de 12/2015 18 / 89 ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch Korrosion möglich. Das Getriebe wird normalerweise komplett fertig mit Grund- und Deckbeschichtung ausgeliefert. Bei Getrieben, die nur mit einer Grundbeschichtung ausgeliefert werden, muss eine Deckbeschichtung gemäß den für den jeweiligen Anwendungsfall geltenden Richtlinien unbedingt aufgebracht werden. Die Grundbeschichtung allein bietet auf Dauer keinen ausreichenden Korrosionsschutz. Hinweis Die Beschichtung entspricht den Anforderungen an die Leitfähigkeit der Beschichtung sowie an die Begrenzung der Schichtdicke der aufgebrachten Beschichtung gemäß der Norm "DIN EN 13463-1". Bei Beschichtungen mit Schichtdicken < 200 μm ist keine elektrostatische Aufladung zu erwarten. Bei Getrieben, die nur mit einer Grundbeschichtung ausgeliefert werden, muss eine Deckbeschichtung gemäß den für den jeweiligen Anwendungsfall geltenden Richtlinien, aufgebracht werden. Die Grundbeschichtung allein bietet auf Dauer keinen ausreichenden Korrosionsschutz. GEFAHR Elektrostatische Entladung Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung. Die Beschichtung darf nicht elektrostatisch aufgeladen werden. Der Betreiber hat sicherzustellen, dass hochwirksame Mechanismen, die zur Ladungserzeugung in der Beschichtung führen können, sicher vermieden werden. Hinweis Hochwirksame Mechanismen zur Ladungserzeugung können sein: – das schnelle Vorbeileiten von Luft mit hohem Staubanteil – das schlagartige Ausströmen von Druckgasen, die Partikel enthalten – sonstige starke Reibungsvorgänge (nicht das manuelle Reinigen oder Reiben mit Putzlappen) ACHTUNG Sachschaden Jegliche Beschädigung der Beschichtung kann zum Versagen des äußeren Schutzes und somit zu Korrosion führen. Beschichtung nicht beschädigen. Hinweis Die Korrosionsschutzzeiten für die Innenkonervierung sind abhängig von der Transportart, der Verpackungsart und dem Aufstellungs‐ und/oder Lagerort (siehe Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1). Die Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung und die zugehörigen Bedingungen sind der Tabelle 2 in Punkt 4.4.1.1 zu entnehmen. Die Gewährleistung der Konservierung beginnt ab Meldung der Lieferbereitschaft (siehe "Technische Daten" in der Getriebedokumentation). Das ausgeführte Getriebeinnenkonservierungsmittel ist ebenfalls in den "Technischen Daten" aufgeführt. Bei einer Lagerung abweichend von den in den Tabellen 2 und 3 angegebenen und für das Getriebe zutreffenden Haltbarkeitsdauern der Konservierungen, ist die Innenkonservierung zu verlängern (siehe Punkt 4.4.3) und gegebenenfalls die Außenkonservierung zu erneuern (siehe Punkt 4.4.1). Jede Verlängerung der Innenkonservierung und jede Erneuerung der Außenkonservierung ist zu protokollieren. Hinweis Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren. BA 9136 de 12/2015 19 / 89 4.4.1 Außenkonservierung von metallisch blanken Außenflächen 4.4.1.1 Maximale Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung Tabelle 2: Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung von Wellenenden und sonstigen blanken Flächen Dauer der Haltbarkeit Konservierungsmittel Schichtdicke Bemerkungen Langzeitkonservierung auf Wachsbasis: bei Innenlagerung bis 36 Monate 1) Tectyl 846 K19 ca. 50 μm bei Außenlagerung bis 12 Monate 2) – seewasserbeständig – tropenfest – mit CH-Verbindungen löslich 1) Das Getriebe ist an einem vor Witterungseinflüssen geschützten Ort in Gebrauchslage auf einem vibrationsfreien, trockenen Unterbau zu lagern und abzudecken. 2) Bei einer Lagerung im Freien ist das Getriebe besonders sorgfältig abzudecken und es ist darauf zu achten, dass sich weder Feuchtigkeit noch Fremdstoffe auf dem Getriebe ablagern können. Staunässe muss vermieden werden. 4.4.1.2 Verlängerung der Konservierung von metallisch blanken Außenflächen des Getriebes Bei Lagerungszeiten von mehr als den in Tabelle 2 in Punkt 4.4.1.1 genannten Zeiträumen ist das Getriebe erneut außen mit dem in Tabelle 2 genannten Konservierungsmittel zu konservieren. • Flächen reinigen. • Konservierungsmittel (siehe Tabelle 2) auftragen. Hinweis Vor der Inbetriebnahme sind alle Konservierungsanstriche am Getriebe gemäß Kapitel 7.1.1 zu entfernen. 4.4.2 Konservierung des Getriebeinneren 4.4.2.1 Maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung Tabelle 3 zeigt die maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung in Abhängigkeit von Transportart, Verpackung und Aufstellungs‐ oder Lagerort. Definition der Klimazonen: Nordpol 90°N Nördlicher Polarkreis 66.5°N A Nördlicher Wendekreis 23.5°N Äquator 0° B Südlicher Wendekreis 23.5°S A Südlicher Polarkreis 66.5°S Südpol 90°S BA 9136 de 12/2015 20 / 89 Tabelle 3: Maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung Aufstellung und Transport Aufstellung in Klimazone A und mindestens 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern keine oder einfache Transportverpackung ohne See transport mit Seetransport Transport mit seemäßiger Verpackung 2) mit oder ohne Seetransport Aufstellung in Klimazone B und / oder weniger als 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern keine oder einfache Transportverpackung ohne See transport mit Seetransport Transport mit seemäßiger Verpackung 2) mit oder ohne Seetransport Lagerung Verpackung zur Lagerung keine Verpackung Lagerungsort der verpackten Einheit ungeschützt im Freien 5 3 5 3 3 3 abgedeckt mit Wurfplane 7 3 8 4 3 5 15 3 20 11 3 14 7 3 8 4 3 5 19 3 24 13 3 17 15 3 20 15 3 20 19 3 24 19 3 24 überdacht1) geschlossener trockener Raum ungeschützt im Freien abgedeckt, mindestens mit Wurfplane maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung HD1 / HD2 in Monaten überdacht1) geschlossener trockener Raum ungeschützt im Freien seemäßige Verpackung 2) abgedeckt mit Wurfplane überdacht1) geschlossener trockener Raum 1) überdacht: Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt (Regen oder ablaufendes Wasser) 2) Seemäßige Verpackung: Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumenpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum gegen Feuchtigkeit geschützt. Hinweis Bei Wareneingang ist die seemäßige Verpackung auf Schäden hin zu prüfen. Bei Beschädigungen ist die einwandfreie seemäßige Verpackung wieder herzustellen. Hinweis Falls in Abstimmung mit dem Kunden andere Aussagen über Schutzzeiten unter genau festgelegten Bedingungen getroffen wurden, ist eine Beschreibung in der Auftragsbestätigung von Siemens zu finden. BA 9136 de 12/2015 21 / 89 4.4.2.2 Kombinierte Lagerung / Verpackung Wird während der Zeit der gemäß der vorhandenen Konservierung sowie der aktuellen Verpackungsund/oder Lagerungsart geltenden Haltbarkeitsdauer der Konservierung HD1 die Verpackungsund/oder die Lagerungsart verändert, ist eine neue, ab dem Zeitpunkt der Umstellung geltende, äquivalente Resthaltbarkeitsdauer HD2äq nach folgender Gleichung zu bestimmen: HD 2äq + (1 * LD 1 ) HD 1 HD 2 LD1 = Lagerungsdauer der vorhandenen Konservierung HD1 = Maximale Haltbarkeitsdauer der vorhandenen Konservierung gemäß Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 HD2 = Maximale Haltbarkeitsdauer nach Veränderung der Lagerungs- und/oder Verpackungsart gemäß Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 HD2äq = Resthaltbarkeitsdauer nach Veränderung der Lagerungs- und/oder Verpackungsart Bei einer Kombination mehrerer Lagerungs- und/oder Verpackungsarten ist ab der zweiten Veränderung der Lagerungs- und/oder Verpackungsart (äquivalente Resthaltbarkeitsdauer > HD2äq) folgende Formel zu verwenden, um die äquivalente Resthaltbarkeitsdauer der Konservierung zu ermitteln: HD n*äq + (HD n*1äq * LD n*1) HD n ( ) HD n*1 HDn-1äq = Errechnete Haltbarkeitsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen LDn-1 = Tatsächliche Lagerungsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen HDn = Maximale Haltbarkeitsdauer bei den aktuellen Lagerungskonditionen gemäß Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 HDn-1 = Maximale Haltbarkeitsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen gemäß Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 HDn-äq = Resthaltbarkeitsdauer nach Veränderung der Lagerungs- und/oder Verpackungsart BA 9136 de 12/2015 22 / 89 Beispiel: ─ Ein Getriebe wird nach Seetransport, in Klimazone B, in seemäßiger Verpackung, ungeschützt im Freien gelagert HD1 = 20 Monate (Klimazone: B, Transportart: Seetransport, Transportverpackung: seemäßige Verpackung, Verpackung zur Lagerung: seemäßige Verpackung, Lagerungsort: ungeschützt im Freien) ─ Nach 5 Monaten (LD1) wird das Getriebe ausgepackt, mit einer Wurfplane abgedeckt und ungeschützt im Freien neben die Mühle gestellt. HD2 = 4 Monate (Klimazone: B, Transportart: Seetransport, Transportverpackung: seemäßige Verpackung, Verpackung zur Lagerung: keine Verpackung, Lagerungsort: abgedeckt mit Wurfplane) Nun ist die Resthaltbarkeitsdauer HD2äq wie folgt zu errechnen: HD 2äq + (1 * LD 1 ) HD 1 HD 2 HD 2äq + (1 * 5 ) 4 20 HD 2äq + 3Monate Die Resthaltbarkeitsdauer der Getriebe-Innenkonservierung beträgt nach Veränderung der Lagerungsart 3 Monate. Nach einem weiterem Monat (LD2) wird das Getriebe ohne Verpackung ungeschützt im Freien gestellt. Nun ist die Resthaltbarkeitsdauer HD3äq wie folgt zu errechnen: Gegeben: HD2äq = 3 Monate (vorher berechnet) LD2 = 1 Monat (tatsächliche Lagerungsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen) HD3 = 3 Monate (maximale Haltbarkeitsdauer bei den aktuellen Lagerungskonditionen gemäß Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1) HD2 = 4 Monate (maximale Haltbarkeitsdauer bei den vorherigen Lagerungskonditionen gemäß Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1) HDn-äq = HD3äq HD 3äq + (HD 2äq * LD 2) HD ( 3) HD 2 (3) 4 HD 3äq + 1, 5Monate HD 3äq + (3 * 1) Die Resthaltbarkeitsdauer der Getriebe-Innenkonservierung beträgt nach Kombination der im Beispiel angegebenen Lagerungsarten 1,5 Monate. BA 9136 de 12/2015 23 / 89 Tabelle 4: Beispiele für eine kombinierte Lagerung (maximal eine Lagerveränderung) und der daraus restultierenden Resthaltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung ursprünglicher Lagerungsort des Getriebes In welcher Klimazone befindet sich die Baustelle? Aufstellung in Klimazone A und mindestens 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern Wie war das Getriebe beim Transport verpackt? keine oder einfache Transportverpackung Transport mit seemäßiger Verpackung 2) Wie wurde das Getriebe transportiert? ohne Seetransport mit oder ohne Seetransport In welcher Verpackung wurde das Getriebe auf der Baustelle gelagert? keine Verpackung seemäßige Verpackung 2) Wo / Wie wurde die verpackte Einheit gelagert? geschlossener Raum oder überdacht 1) abgedeckt mit Wurfplane geschlossener Raum oder überdacht 1) ungeschützt im Freien oder mit Wurfplane Veränderung der Lagerung Neue Verpackung zur Lagerung ohne Verpackung abgedeckt mit Wurfplane Lagerungsort der neuen verpackten Einheit ungeschützt im Freien Veränderung der urspr. Lagerung nach Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung für die neue Lagerung unter Berücksichtigung der vorherigen Lagerung in Monaten 1 Monat 4 1/2 4 5 4 1/2 3 Monate 4 3 4 1/2 4 6 Monate 3 1 4 3 1/2 12 Monate 1 nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 7 Monate 2 1/2 2 18 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 15 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 7 Monate 1 1/2 1/2 1 Monat 6 1/2 6 7 1/2 7 1/2 3 Monate 5 1/2 4 7 7 6 Monate 4 1 6 5 1/2 12 Monate 1 1/2 nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 7 Monate 4 3 18 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 15 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 7 Monate 2 1 ungeschützt im Freien BA 9136 de 12/2015 24 / 89 ursprünglicher Lagerungsort des Getriebes In welcher Klimazone befindet sich die Baustelle? Aufstellung in Klimazone B und / oder weniger als 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern Wie war das Getriebe beim Transport verpackt? keine oder einfache Transportverpackung Transport mit seemäßiger Verpackung 2) Wie wurde das Getriebe transportiert? ohne Seetransport mit oder ohne Seetransport In welcher Verpackung wurde das Getriebe auf der Baustelle gelagert? keine Verpackung seemäßige Verpackung 2) Wo / Wie wurde die verpackte Einheit gelagert? geschlossener Raum oder überdacht 1) abgedeckt mit Wurfplane geschlossener Raum oder überdacht 1) ungeschützt im Freien oder mit Wurfplane Veränderung der Lagerung Neue Verpackung zur Lagerung ohne Verpackung abgedeckt mit Wurfplane Lagerungsort der neuen verpackten Einheit Veränderung der urspr. Lagerung nach Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung für die neue Lagerung unter Berücksichtigung der vorherigen Lagerung in Monaten 1 Monat 2 1/2 2 3 3 3 Monate 2 1 2 1/2 2 1/2 6 Monate 1 1/2 nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 4 Monate 2 2 12 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 11 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 4 Monate 1 1/2 1 18 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 11 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 4 Monate 1 1/2 1 Monat 3 1/2 3 5 5 3 Monate 3 1 4 1/2 4 6 Monate 2 nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 4 Monate 4 3 1/2 12 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 11 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 4 Monate 2 1/2 2 18 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 11 Monate nicht zulässig max. Halt barkeitsdauer 4 Monate 1 1/2 1/2 ungeschützt im Freien ungeschützt im Freien 1) überdacht: Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt (Regen oder ablaufendes Wasser) 2) Seemäßige Verpackung: Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumenpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum gegen Feuchtigkeit geschützt. BA 9136 de 12/2015 25 / 89 Hinweis Bei Wareneingang ist die seemäßige Verpackung auf Schäden hin zu prüfen. Bei Beschädigungen ist die einwandfreie seemäßige Verpackung wieder herzustellen. Hinweis Falls in Abstimmung mit dem Kunden andere Aussagen über Schutzzeiten unter genau festgelegten Bedingungen getroffen wurden, ist eine Beschreibung in der Auftragsbestätigung von Siemens zu finden. 4.4.3 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung bei längerer Lagerung des noch nicht in Betrieb genommenen Getriebes Wird das Getriebe zu einem Zeitpunkt in Betrieb genommen, das die maximale Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung aus Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 oder die errechnete verbleibende Haltbarkeitsdauer aus Punkt 4.4.2.2 überschreitet, muss die Getriebeinnenkonservierung nach Ablauf der Haltbarkeitsdauer erneuert werden. 4.4.3.1 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" Für eine Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung wird die VCI-ausgasende Flüssigkeit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" empfohlen. VORSICHT Verletzungsgefahr Verletzungsgefahr an Augen oder Händen durch chemisch aggressive Betriebsstoffe. Geeignete Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen. Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen. Hinweis Bei dieser Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung muss sichergestellt sein, dass die Umgebungs und Getriebetemperatur beim Befüllen größer 5 °C beträgt. Folgende Kontrollmaßnahmen sind durchzuführen: • Die Druck-, Saug- und/oder Rücklaufleitungen sind mit Blindflanschen abgedichtet. • Der Ölablasshahn am Getriebe und am Segmentlagerraum sind mit Verschluss-Schrauben abgedichtet. • Labyrinthdichtung am Abtriebsflansch ist durch das Rundschnur-Hohlprofil (13) abgedichtet und luftdicht verklebt (siehe Bild 5 in Punkt 4.4.3.2). Folgende Vorgehensweise wird empfohlen: • Verschluss-Schrauben, die für den Transport an Stelle der Luftfilter eingeschraubt sind, entfernen. • Getriebe mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" über die Öffnungen der Luftfilter befüllen. Füllmenge: 1 Liter pro Kubikmeter des gesamten freien Getriebeinnenraumvolumens (ist bei Siemens zu erfragen. Das Getriebeinnenraumvolumen kann näherungsweise auch mit Länge x Breite x Höhe des Getriebes ermittelt werden. Segmentlagerraum und Getrieberaum sind jeweils mit der Hälfte des Konservierungsmittelsvolumens zu befüllen. • Die Entlüftungsbohrungen der Luftfilter für das Getriebe und den Segmentlagerraum sind durch die Verschluss-Schrauben wieder zu verschließen und abzudichten (bei Inbetriebnahme sind diese wieder auszutauschen). BA 9136 de 12/2015 26 / 89 ACHTUNG Sachschaden Korrosion durch zu langes Öffnen des Getriebes möglich. Das Getriebe spätestens eine Stunde nach dem Öffnen wieder luftdicht verschließen. Tabelle 5 zeigt die maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" in Abhängigkeit von Verpackung und Aufstellungs‐ oder Lagerort. Die Definition der Klimazonen ist Punkt 4.4.2.1 zu entnehmen. Hinweis Wird das Getriebe nach der Konservierungserneuerung transportiert ist die Haltbarkeitsdauer nach Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 zu beachten. Tabelle 5: Maximale Haltbarkeitsdauer "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" der Konservierungserneuerung Aufstellung in Klimazone A und mindestens 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern Verpackung zur Lagerung keine Verpackung Lagerungsort der verpackten Einheit mit Aufstellung in Klimazone B und / oder weniger als 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" (in Monaten) ungeschützt im Freien 5 3 abgedeckt mit Wurfplane 8 5 20 14 8 5 24 17 20 20 24 24 überdacht 1) geschlossener, trockener Raum ungeschützt im Freien abgedeckt, mindestens mit Wurfplane überdacht 1) geschlossener, trockener Raum ungeschützt im Freien seemäßige Verpackung 2) abgedeckt mit Wurfplane überdacht 1) geschlossener trockener Raum 1) überdacht: Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt (Regen oder ablaufendes Wasser) 2) Seemäßige Verpackung: Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumenpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum gegen Feuchtigkeit geschützt. BA 9136 de 12/2015 27 / 89 ACHTUNG Sachschaden Bei größeren eingefüllten Mengen des "Corrosion Inhibitor N 213 (über 5 % der Betriebsölmenge) darf das Gemisch aus Betriebsöl und "Corrosion Inhibitor N 213" nicht als Betriebsöl verwendet werden. Vor Inbetriebnahme ist verbleibendes "Corrosion Inhibitor N 213" abzulassen und das Getriebe ist gründlich mit Betriebsöl zu spülen (siehe hierzu Punkt 10.4.) ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes möglich. Das Getriebe darf nicht gedreht werden. Hinweis Vor Inbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2 durchzuführen. 4.4.3.2 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung durch Komplettbefüllung mit Konservierungs- oder Betriebsöl Eine weitere Möglichkeit die Getriebeinnenkonservierung zu erneuern ist, das Getriebe soweit mit Konservierungs- oder Betriebsöl zu befüllen bis der Ölstandsanzeiger am Segmentlagerraum komplett mit Öl gefüllt ist. Die Haltbarkeit dieser Konservierungsart hängt vom verwendeten Öl ab und ist beim Ölhersteller zu erfragen. Für die Komplettbefüllung muss zur Abdichtung der Eingangswelle eine Abdichthaube (kann bei Siemens bezogen werden) an das Getriebe montiert werden. Solange das Getriebe dicht bleibt und die Lagerungshaltbarkeit des Öls nicht überschritten wird, bleibt die Konservierung erhalten. Hinweis Freigegebene Konservierungsöle sind der seperat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 zu entnehmen. Die Viskosität des Betriebsöls ist dem Typenschild zu entnehmen. Zur besseren Befüllung empfiehlt es sich, ein Öl mit niedriger Viskosität zu wählen, welches jedoch nicht für den späteren Betrieb des Getriebes geeignet ist und somit komplett abgelassen werden muss. Bei der Befüllung sollte das eingefüllte Öl eine maximale Viskosität von 7500 cSt (bei VG 320 > 0°C) haben. Zur Komplettbefüllung kann auch das spätere Betriebsöl verwendet werden, welches vor Inbetriebnahme auf Betriebsölstand abzulassen ist. ACHTUNG Sachschaden Mangelschmierung aufgrund von Unverträglichkeit der Öle. Ist das Getriebe mit "TRIBOL 1390" konserviert (siehe "Technische Daten") muss vor der Komplettbefüllung gespült werden (siehe BA 7300). Dieses Spülöl darf nicht für den Betrieb verwendet werden. ACHTUNG Sachschaden Korrosionsschäden am Getriebe durch Verlust der Konservierungswirkung möglich. Befüllte Getriebe können undicht werden und das Getriebeöl kann auslaufen. Die Dichtigkeit der gefüllten Getriebe ist zu beobachten. Undichtigkeiten sind zu beheben. Siemens übernimmt keinerlei Haftung für Schäden, die durch ein Auslaufen von Getriebeöl während der Lagerung entstehen. BA 9136 de 12/2015 28 / 89 Folgende Kontrollmaßnahmen sind durchzuführen: • Die Druck-, Saug- und/oder Rücklaufleitungen (6,8,9) sind mit Blindflanschen abgedichtet. • Der Ölablasshahn des Segmentlagerraums (10) ist mit einer Verschluss-Schraube abgedichtet. • Die Entlüftungsbohrung für das Getriebe (4) ist durch eine Verschluss-Schraube abgedichtet. • Die Labyrinthdichtung des Abtriebsflansches ist mit dem Rundschnur-Hohlprofil (13) abgedichtet und luftdicht zugeklebt. Folgende Vorgehensweise wird empfohlen: • Eingangswelle mit einer Abdichthaube (3) abdichten. • Unteren Ölablass der Abdichthaube (2) mit Verschluss-Schraube abdichten. • Verschluss-Schraube am Segmentlagerraum, die für den Transport an Stelle des Luftfilters (11) eingeschraubt ist, entfernen. • Einzufüllendes Öl vorher oder beim Befüllen mit einer Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch) filtern. 13 12 10 1 3 11 9 8 6 2 4 7 5 Bild 5: Getriebeausstattung zur Konservierung 1 2 3 4 5 6 7 Entlüftung Abdichthaube Ölablass Abdichthaube Abdichthaube Luftfilter (Getriebe) Ölstandsanzeiger (Getriebe) Saugleitung (Getriebe) Ölablass (Getriebe) 8 9 10 11 12 13 Druckleitung (Getriebe) Druckleitung (Segmentlagerraum) Ölablass Segmentlagerraum Luftfilter (Segmentlagerraum) Ölstandsanzeige (Segmentlagerraum) Rundschnur-Hohlprofil • Abdichthaube an der Eingangswelle über die Entlüftung der Abdichthaube (1) füllen. Die Entlüftung (1) ist erst nach Abschluss der Ölbefüllung des Getriebes zu verschließen, es sei denn, es tritt vorher Öl aus dieser Öffnung aus. • Verschluss-Schraube, die den Ölablasshahn des Getriebes abdichtet (7), zur Befüllung entfernen. Die Ölbefüllung des Getriebes erfolgt über den unteren Ölablasshahn des Getriebes (7). Hinweis Das Getriebe ist erst dann komplett gefüllt, wenn der Ölstandsanzeiger am Segmentlagerraum (12) komplett mit Öl gefüllt ist. BA 9136 de 12/2015 29 / 89 • Entlüftungsbohrung für den Segmentlagerraum (11) durch Verschluss-Schraube wieder verschließen und abdichten. • Unteren Ölablasshahn am Getriebe (7) mit einer Verschluss-Schraube versehen und abdichten. • Falls nicht vorher schon geschehen, Entlüftung der Abdichthaube (1) verschließen. Hinweis Vor der Inbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2 durchzuführen. 4.4.3.3 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage Voraussetzung hierfür ist, dass sich das Getriebe noch unter der Mühle befindet und an die Ölversorgungsanlage angeschlossen ist. Als Konservierungsmittel kann "Castrol Alpha SP 220 S" oder "Tribol 1390" verwendet werden. In keinem Fall darf die MIN-Markierung am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes, des Segmentlagerraumes und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei Tankausführung siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage) unterschritten werden Hierzu ist die Ölversorgungsanlage anzuschalten und das Getriebe ohne Last zu drehen (mindestens 1 Umdrehung am Abtrieb). Das Öl ist abzulassen, das Getriebe und die Ölversorgnungsanlage sind zu verschließen, abzudichten und luftdicht zu versiegeln. Luftfilter sind durch Verschluss-Schrauben auszutauschen und abzudichten. Das Getriebe ist durch ein Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und Abtriebsflansch luftdicht abzudichten. Die Labyrinthdichtungen an Eingangswelle und am Abtriebsflansch sind luftdicht innerhalb 1 Stunde zu verkleben. Hinweis Luftfilter sorgfältig reinigen (siehe Punkt 10.3) und sicher aufbewahren (diese werden bei erneuter Inbetriebnahme wieder benötigt). BA 9136 de 12/2015 30 / 89 Tabelle 6: Maximale Haltbarkeitsdauer der Innenkonservierung des Getriebes mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage Aufstellung in Klimazone A und mindestens 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern Verpackung zur Lagerung keine Verpackung Lagerungsort der verpackten Einheit Aufstellung in Klimazone B und / oder weniger als 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage (in Monaten) ungeschützt im Freien 5 3 abgedeckt mit Wurfplane 8 5 20 14 8 5 24 17 20 20 24 24 überdacht 1) geschlossener, trockener Raum ungeschützt im Freien abgedeckt, mindestens mit Wurfplane überdacht 1) geschlossener, trockener Raum ungeschützt im Freien seemäßige Verpackung 2) abgedeckt mit Wurfplane überdacht 1) geschlossener, trockener Raum 1) überdacht: Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt (Regen oder ablaufendes Wasser) 2) Seemäßige Verpackung: Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumenpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum gegen Feuchtigkeit geschützt. Hinweis Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2 durchzuführen. BA 9136 de 12/2015 31 / 89 5. Technische Beschreibung Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten! 5.1 Allgemeine Beschreibung Bei dem beschriebenen Getriebe handelt es sich um ein "FLENDER Kegel-Planetengetriebe" der Bauart "KMP" zum Antrieb einer Vertikalmühle. Die aus dem Mahlvorgang resultierenden Axial- und Radialkräfte werden über das Getriebegehäuse in das Fundament geleitet. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. ACHTUNG Sachschaden Zerstörung des Getriebes oder von Getriebeteilen durch falsche Drehrichtung möglich. Das Getriebe ist nur für eine Drehrichtung zugelassen. Die Drehrichtungspfeile am Getriebe sind zu beachten. 5.2 Auslieferungszustand des Getriebes Die Eingangswelle des Getriebes ist mit einem verdeckt eingebauten Radialwellendichtring (1) ausgerüstet, der die bei Auslieferung notwendige luftdichte Abdichtung des Getriebeinnenraums für die vorgesehene Konservierungsdauer gewährleistet (siehe Bild 6). Das Entfernen des Radialwellendichtrings bei Inbetriebnahme ist nicht erforderlich. Sollte der Radialwellendichtring nach der Inbetriebnahme seine Dichtfunktion nicht mehr erfüllen, beeinträchtigt dies nicht die Zuverlässigkeit der Wellenabdichtung. Zur Abdichtung zwischen dem Getriebegehäuse und dem Abtriebsflansch wird ein Rundschnur-Hohlprofil (2) verwendet. Diese Dichtung dient zusätzlich der luftdichten Abdichtung des Getriebeinnenraumes für die vorgesehene Konservierungsdauer. Wird das Getriebe geöffnet (z. B. durch Entfernen des Klebebandes an der Labyrinthabdichtung der Eingangswelle und/oder des Abtriebsflansches, durch Entfernen des Rundschnur-Hohlprofils (2) oder durch Öffnen eines Deckels oder einer Verschluss-Schraube), hat die Inbetriebnahme innerhalb einer Woche zu erfolgen oder das Getriebe ist gemäß Punkt 4.4.3 nachzukonservieren. 1 2 1 Radialwellendichtring 2 Rundschnur-Hohlprofil Bild 6: Anordnung Rundschnur-Hohlprofil und Radialwellendichtring (Schematische Darstellung) ACHTUNG Sachschaden Korrosion durch vorzeitiges Öffnen des Getriebes möglich. Jedes Öffnen des Getriebes (z. B. durch Entfernen des Klebebandes an der Eingangswelle oder am Abtriebsflansch, durch Entfernen des Rundschnur-Hohlprofils, durch Öffnen eines Deckels oder einer Verschluss-Schraube) reduziert die gewährte Konservierungsdauer. Wird das Getriebe geöffnet, hat die Inbetriebnahme innerhalb einer Woche zu erfolgen. Verzögert sich die die Inbetriebnahme, sind besondere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Konservierung notwendig (siehe Punkt 4.4.3). BA 9136 de 12/2015 32 / 89 5.3 Schmierung Die Schmierung und Kühlung erfolgt durch einen ständigen Ölumlauf über eine separate Ölversorgungsanlage. Zur Vermeidung von Schwingungen und zum Ausgleich von Wärmeausdehnungen sind im Rohrleitungssystem Kompensatoren vorgesehen. Hinweis Für den Betrieb und die Wartung der Komponenten der Ölversorgungsanlage sind die Betriebsanleitungen der Komponenten zu beachten. Technische Daten sind dem Datenblatt und/oder der Geräteliste zu entnehmen. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und der Ölversorgungsanlage sind den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. Die Art der Schmierung ist der auftragsabhängig erstellten Geräteliste, dem Schmierschema und dem "Technischen Datenblatt" des Getriebes zu entnehmen. Je nach Getriebeausführung ist eine der drei nachfolgenden Schmiersysteme im Getriebe verbaut. Verzahnte Teile und Wälzlager werden über den Niederdruckschmierkreis zwangsgeschmiert und gekühlt. 5.3.1 Hydrodynamische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager Bei niedrigen Umgebungstemperaturen ist eine Vorwärmung des Öls erforderlich. Wenn vertraglich vereinbart, sind im Getriebegehäuse oder im Ölbehälter Tauchheizkörper eingebaut oder es ist ein separater Heizkreis vorhanden (siehe Geräteliste und Schmierschema). Das Öl wird von der Ölpumpe angesaugt, im Doppelschaltfilter, der mit optischer und elektrischer Verschmutzungsanzeige ausgerüstet ist, gereinigt und dann im Kühler gekühlt und den Schmierstellen zugeführt. Der Ölstrom wird durch Ventile und Blenden oder durch Regulierungsventile für die Schmierung der Zahnräder und des Segmentlagers aufgeteilt. Volumenstrom, Druck und Temperatur werden durch Überwachungsgeräte ständig kontrolliert. Zur Vermeidung von Schwingungen und zum Ausgleich von Wärmeausdehnung sind im Rohrleitungssystem Kompensatoren vorgesehen. 5.3.2 Hydrodynamische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager bei Getrieben mit hydrostatischer Anfahrhilfe Zusätzlich zur hydrodynamischen Schmierung wird direkt nach dem Kühler über eine Abzweigung ein Teil des Öls der Hochdruckpumpe zugeführt. Die Hochdruckpumpe ist als Radialkolbenpumpe ausgeführt und fördert an jedem Anschluss eine konstante Ölmenge. Das Öl wird zu vier am Umfang verteilten Segmenten des Axialgleitlagers geleitet. Vor dem Start der Mühle wird das Öl zwischen Segmente und Laufring gepumpt. Es bildet sich sofort ein tragender Ölfilm. Nach einer Betriebsdauer von 2 Minuten bei Betriebsdrehzahl muss die Hochdruckpumpe abgestellt werden. Druckschalter oder Drucktransmitter überwachen diese Betriebsphase und die in den Segmenten eingebauten Rückschlagventile verhindern den Rücklauf des Öls bei Normalbetrieb. BA 9136 de 12/2015 33 / 89 5.3.3 Hydrostatische Schmierung der Axial-Kippsegment-Lager mit Radialkolbenpumpe Zusätzlich zur hydrodynamischen Schmierung wird direkt nach dem Kühler über eine Abzweigung ein Teil des Öls den Hochdruckpumpen zugeführt. Die Hochdruckpumpen sind als Radialkolbenpumpen ausgeführt und fördern an jedem Anschluss eine konstante Ölmenge. Unabhängig vom Gegendruck wird zu jedem Lagersegment die gleiche Ölmenge zugeführt. Die Ölanschlüsse werden so aufgeteilt, dass zwei nebeneinander liegende Segmente nicht von einer Hochdruckpumpe versorgt werden. Der Antrieb kann über den Zeitraum des Austausches einer ausgefallenen Hochdruckpumpe weiter betrieben werden. Um zu gewährleisten, dass die Hochdruckpumpen in Betrieb sind und keine Rohrleitung defekt ist, werden die Ölströme auf minimalen und maximalen Druck überwacht. Der Druck stellt sich durch den tatsächlich vorhandenen Anpressdruck der Mahlwalzen ein. Bei Unterschreitung des Mindestwertes eines druck‐ oder durchflussüberwachten Bauteils erfolgt eine Abschaltung des Hauptantriebes. Bei Überschreiten des Maximaldruckes erfolgt eine Warnung oder eine Abschaltung des Hauptantriebes. Die in den Segmenten eingebauten Rückschlagventile verhindern den Rücklauf des Öls bei Normalbetrieb. 5.3.4 Labyrinthdichtungen Die Eingangswelle und der Abtriebsflansch sind mit Labyrinthdichtungen abgedichtet. Für den Druckausgleich sind am Gehäuse Luftfilter vorgesehen. Labyrinthdichtungen sind berührungsfreie Dichtungen. Labyrinthdichtungen verhindern Verschleiß an den Wellen, sind wartungsfrei und sorgen für ein günstiges Temperaturverhalten. 1 2 Bild 7: Labyrinthdichtung (Schematische Darstellung) 1 Labyrinthdichtung Abtriebsflansch 2 Labyrinthdichtung Eingangswelle ACHTUNG Sachschaden Mangelhafte Schmierung durch Austritt von Öl aus dem Getriebe möglich. Labyrinthdichtungen erfordern für einen sicheren Betrieb eine stationäre, waagerechte Aufstellung ohne Schmutzwasser und ohne hohe Staubkonzentration. Überfüllung des Getriebes kann zu Leckage führen, gleiches gilt für Öl mit hohem Schaumanteil. BA 9136 de 12/2015 34 / 89 5.4 Antriebskupplung Für den Antrieb des Getriebes ist eine elastische Kupplung vorzusehen. Für die Montage, den Betrieb und die Wartung der Kupplung ist die Betriebsanleitung der Kupplung zu beachten. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes oder der Einzelkomponenten durch mangelhafte Ausrichtung möglich. Bei Aufstellung der Antriebe ist auf ein genaues Ausrichten der Einzelkomponenten zueinander zu achten. Unzulässig große Fluchtungsfehler der zu verbindenden Wellenenden aufgrund von Winkelund/oder Achsversätzen führen zu vorzeitigem Verschleiß und zu Materialschaden. Hinweis Werden Kupplungen anderer Hersteller verwendet, liefern die Siemens Standardbetriebsanleitungen zu vergleichbaren Kupplungen die Mindestanforderung an das Ausrichten der Kupplung. Ob diese Mindestanforderungen in jeden Fall ausreichend sind, kann nicht durch Siemens sichergestellt werden. Sind durch die Betriebsanleitung des Lieferanten oder einem vergleichbaren Dokument höhere Anforderungen definiert, so gelten diese. 5.5 Heizung Bei niedrigen Temperaturen kann ein Vorwärmen des Getriebeöls vor dem Einschalten des Antriebs oder auch während des Betriebs erforderlich werden. Für diese Fälle können z. B. Heizstäbe verwendet werden. Heizstäbe wandeln elektrische Energie in Wärmeenergie um und geben diese an das umgebende Öl ab. Die Heizstäbe sind in Schutzrohren im Gehäuse montiert, so dass ein Austausch der Heizstäbe ohne ein vorheriges Ölablassen möglich ist. Heizstäbe müssen vollständig im Ölbad eintauchen. Die Heizstäbe können durch Widerstandsthermometer oder Temperaturwächter gesteuert werden, der ein zu verstärkendes Signal bei Erreichen der minimalen und maximalen Temperatur zur Verfügung stellt. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. GEFAHR Explosions- oder Brandgefahr Brandgefahr oder Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch freiliegende Heizstäbe möglich. Heizstäbe auf keinen Fall einschalten, wenn ein vollständiges Eintauchen im Ölbad nicht sichergestellt ist. Falls Heizstäbe nachgerüstet werden, darf die maximale Heizleistung (siehe Tabelle 7) an der Heizstabaußenfläche nicht überschritten werden. Tabelle 7: Spezifische Heizleistung PHo in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur PHo (W/cm²) Umgebungstemperatur °C 0.9 + 10 bis 0 0.8 0 bis - 25 0.7 -25 bis - 50 Hinweis Für den Betrieb und die Wartung sind die Angaben in der zugehörigen Betriebsanleitung zu beachten. Technische Daten und Steuerungshinweise sind der Geräteliste zu entnehmen. BA 9136 de 12/2015 35 / 89 5.6 Heizstab in Ex-Ausführung Werden Heizstäbe explosionsgeschützt ausgeführt, ist das Getriebe zusätzlich mit einer Ölniveauüberwachung mittels Füllstandsgrenzschalter ausgerüstet. Diese Überwachung überprüft den Ölstand des Getriebes für das Eintauchen der Heizstäbe (siehe Punkt 5.6.1). 5.6.1 Ölniveauüberwachung der Heizstäbe Das Getriebe ist mit einer Ölniveauüberwachung ausgerüstet. Diese Überwachung prüft den Ölstand des Getriebes (minimaler Ölstand zum Eintauchen der Heizstäbe). Bei Signal "Ölstand zu niedrig" ist das Signal so zu verdrahten, dass die Heizstäbe ausgeschaltet werden. Somit ist gewährleistet, dass die Heizstäbe nicht betrieben werden, wenn diese nicht vollständig eintauchen. GEFAHR Explosions- oder Brandgefahr Brandgefahr oder Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch freiliegende Heizstäbe möglich. Heizstäbe auf keinen Fall einschalten, wenn ein vollständiges Eintauchen im Ölbad nicht sichergestellt ist. Falls Heizstäbe nachgerüstet werden, darf die maximale Heizleistung (siehe Tabelle 7) an der Heizstabaußenfläche nicht überschritten werden. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. Hinweis Für den Betrieb und die Wartung ist die Betriebsanleitung der Ölniveauüberwachung zu beachten. Technische Daten und Steuerungshinweise sind dem auftragsabhängig erstellten Datenblatt oder der Geräteliste zu entnehmen. 5.7 Ölstandsanzeige Das Getriebe ist mit einer Ölstandsanzeige (Ölstandsanzeiger mit MIN- und MAX-Markierungen) zur visuellen Kontrolle des Ölstandes im Stillstand ausgestattet. Die Kontrolle des Ölstandes wird bei abgekühltem Öl am Ölstandsanzeiger) durchgeführt. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. BA 9136 de 12/2015 36 / 89 5.8 Öltemperaturüberwachung Das Getriebe kann mit einem Widerstandsthermometer Pt 100 zur Messung der Öltemperatur im Ölsumpf ausgestattet sein. Um die Temperaturen und/oder die Temperaturdifferenzen messen zu können, ist das Widerstandsthermometer Pt 100, das die Anforderungen der Richtlinie 2014/34/EU erfüllt, kundenseitig an ein Auswertegerät anzuschließen. Hinweis Um bei einem Widerstandsthermometer Pt 100 ohne Auswertegerät die Temperatur und/oder die Temperaturdifferenz messen zu können, ist das Pt 100 kundenseitig an ein Auswertegerät anzuschließen. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. Hinweis Für den Betrieb und die Wartung sind die in einem auftragsabhängig erstellten Anhang angegebenen Betriebsanleitungen zu beachten. Technische Daten und Steuerungshinweise sind der auftragsabhängig erstellten Geräteliste zu entnehmen. 5.9 Ölniveauüberwachung Das Getriebe kann mit einem Füllstandsgrenzschalter zur Ölniveauüberwachung ausgestattet sein. Die Ölniveauüberwachung ist zur Überprüfung des Ölstandes bei Stillstand des Getriebes vor dem Anfahren konzipiert. Bei Verwendung einer Ölniveauüberwachung muss der Ölpegel im Getriebe, unabhängig von der Einbaulage, horizontal sein. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. Hinweis Für den Betrieb und die Wartung sind die in einem auftragsabhängig erstellten Anhang angegebenen Betriebsanleitungen zu beachten. Technische Daten und Steuerungshinweise sind der auftragsabhängig erstellten Geräteliste zu entnehmen. BA 9136 de 12/2015 37 / 89 6. Montage Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten! GEFAHR Explosionsgefahr Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre bei Montagearbeiten am Getriebe möglich. Bei der Montage des Getriebes darf keine explosionsfähige Umgebung vorhanden sein. 6.1 Allgemeine Montagehinweise Beim Transport des Getriebes sind die Hinweise in Kapitel 4. "Transport und Lagerung" zu beachten. Die Montage der Mühle hat mit großer Sorgfalt durch autorisiertes, ausgebildetes und eingewiesenes Personal zu erfolgen. Für Schäden aufgrund unsachgemäßer Ausführung haftet Siemens nicht/leistet Siemens keine Gewähr. Zu Beginn der Montagearbeiten müssen ausreichende Hebezeuge zur Verfügung stehen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes möglich. Bei Getrieben, die zusammen mit elektrischen Maschinen betrieben werden, die Strom erzeugen oder in denen Strom fließt (z. B. Motoren, Generatoren, usw.), ist sicherzustellen, dass kein Strom durch das Getriebe fließen kann. Stromdurchfluss kann zu irreparablen Schäden an Wälzlagern und Verzahnungen fuhren. Stromdurchfluss kann z. B entstehen durch Kurzschluss, Spannungsüberschläge, leitfähige Staubschichten usw. Geeignete Maßnahmen können sein: – Verwendung von Isolatoren – Getriebe fachgerecht erden GEFAHR Explosionsgefahr Lebensgefahr durch Überhitzung des Getriebes auf Grund äußerer Einflüsse und dadurch Zündung einer explosionsfähigen Atmosphäre möglich. Da die Aufheizung des Getriebes durch äußere Einflüsse wie direkte Sonneneinstrahlung oder sonstige Wärmequellen während des Betriebs nicht zulässig ist, muss diese durch geeignete Maßnahmen verhindert werden. Geeignete Maßnahmen können sein: – ein Sonnenschutzdach – ein zusätzliches Kühlaggregat – eine Temperaturüberwachungseinrichtung im Ölsumpf mit Abschaltfunktion Ein Wärmestau muss vermieden werden. Der auf dem Typenschild angegebene Umgebungstemperaturbereich ist einzuhalten. Hinweis Bei Verwendung eines Sonnenschutzdaches muss ein Wärmestau vermieden werden. Bei Verwendung einer Temperaturüberwachungseinrichtung muss bei Erreichen der maximal zulässigen Ölsumpftemperatur eine Warnung ausgegeben werden. Bei Überschreiten der maximal zulässigen Ölsumpftemperatur muss der Antrieb ausgeschaltet werden. Diese Ausschaltung kann zum Betriebsstillstand führen. BA 9136 de 12/2015 38 / 89 GEFAHR Elektrostatische Entladung Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung. Potentialausgleich gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchführen. Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch herabfallende Gegenstände, Überschüttung, Schweißarbeiten oder unzureichende Befestigung. Der Betreiber hat Folgendes sicherzustellen: – Das Getriebe muss gegen herabfallende Gegenstände und Überschüttung geschützt sein. – Am gesamten Antrieb dürfen keine Schweißarbeiten durchgeführt werden. – Das Getriebe darf nicht als Massepunkt für Elektro-Schweißarbeiten verwendet werden. – Es sind alle der entsprechenden Bauform zugeordneten Befestigungsmöglichkeiten auszunutzen. – Die im Zusammenhang mit Montage- oder Demontagearbeiten unbrauchbar gewordenen Schrauben müssen durch neue Schrauben gleicher Festigkeitsklasse und Ausführung ersetzt werden. Hinweis Beim Einbau in die Vertikalmühle sind die besonderen Vorschriften des Mühlenherstellers zu beachten. Hinweis Jedes in Bewegung setzen des Antriebes und jeder Betrieb der Ölversorgungsanlage (bei angeschlossenem Getriebe) stellt eine Inbetriebnahme dar. 6.2 Aufstellungsbedingungen Schon bei der Planung ist darauf zu achten, dass um das Getriebe herum ein ausreichender Freiraum für die Montage und die späteren Pflege- und Wartungsarbeiten vorhanden ist. Hinweis Es ist darauf zu achten, dass das Öl abgelassen werden kann und eine ausreichende Luftzufuhr besteht. Die Innenteile müssen durch die Schaulochdeckelöffnungen kontrolliert werden können. Vor‐ und nachgeschaltete Maschinen sind dementsprechend anzuordnen. Falls die Verbindungsrohre zwischen Getriebe und Ölversorgungsanlage zum Siemens‐Lieferumfang gehören, ist der Aufstellungsplan den Dokumentationsunterlagen beigefügt. 6.2.1 Abmessungen und Gewichte Angaben zum Gewicht sowie weitere Technische Daten entnehmen Sie bitte den Zeichnungen der Getriebedokumentation und dem auftragsabhängig erstellten Datenblatt. 6.2.2 Hebevorrichtung Zu Beginn der Montagearbeiten müssen ausreichend Hebezeuge zur Verfügung stehen. Die Tragfähigkeit der genutzten oder zu installierenden Hebezeuge muss mindestens dem Gewicht des zu transportierendem Produktes entsprechen (Angaben siehe Kapitel 1. "Technische Daten"). Hinweise zum Transport sind dem Kapitel 4. "Transport und Lagerung" zu entnehmen. BA 9136 de 12/2015 39 / 89 6.3 Vorbereitende Maßnahmen zur Getriebemontage ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch Korrosion möglich. Die Verpackung darf nicht vorzeitig geöffnet oder beschädigt werden, wenn die Verpackung Bestandteil der Konservierung ist. Der Inhalt der Lieferung ist in den Versandpapieren aufgeführt. Die Vollständigkeit ist unmittelbar bei Empfang zu prüfen. Beschädigungen und/oder fehlende Teile sind Siemens sofort schriftlich zu melden. • Vor dem Einbau des Getriebes in die Vertikalmühle Verpackung und Transporteinrichtungen entfernen und vorschriftsgemäß entsorgen. • Sichtprüfung auf Beschädigung und Verunreinigung durchführen. Hinweis Klebebänder an den Labyrinthen und das Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und Abtriebsflansch dürfen erst unmittelbar vor der Inbetriebnahme entfernt werden. WARNUNG Schwere Körperverletzung durch defektes Produkt Bei erkennbarem Schaden darf das Getriebe nicht in Betrieb genommen werden. Die Angaben in Kapitel 4."Transport und Lagerung" sind zu beachten. ACHTUNG Sachschaden Korrosion durch zu langes Öffnen des Getriebes möglich. Jedes Öffnen des Getriebes (z. B. durch Entfernen des Klebebandes an der Eingangswelle oder am Abtriebsflansch, durch Entfernen des Rundschnur-Hohlprofils, durch Öffnen eines Deckels) reduziert die gewährte Konservierungsdauer. Wird das Getriebe geöffnet, hat die Inbetriebnahme innerhalb einer Woche zu erfolgen. Verzögert sich die die Inbetriebnahme, sind besondere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Konservierung notwendig (siehe Punkt 6.3.1). ACHTUNG Sachschaden Beschädigung der Gleitlager möglich. Die Eingangswelle des Getriebes darf maximal 1 Umdrehung am Abtrieb bei der Montage zur Positionierung nur gedreht werden, wenn der Segmentlagerraum bis zum Betriebsniveau mit Öl befüllt ist. • Korrosionsschutz an allen konservierten Flächen mit geeignetem Reinigungsmittel entfernen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung durch mangelhafte Standsicherheit des Getriebes möglich. Die Aufstellung des Getriebes muss auf einem ebenen, sicheren, schwingungsfreien und starren Fundament erfolgen. Die Ebenheit der Getriebestandfläche ist besonders wichtig, da hiervon das Tragbild der Verzahnung sowie der Traganteil der Axial-Kipp-Segementlager abhängig sind und dadurch die Lebensdauer des Getriebes beeinflusst wird. Getriebe- und Fundamentaufstandsfläche reinigen. BA 9136 de 12/2015 40 / 89 GEFAHR Lebensgefahr Lebensgefahr durch herabfallende Last auf Grund falschen Anschlagens. Halten Sie sich nicht unter schwebenden Lasten auf. Achten Sie beim Anschlagen, Heben, Senken und Verfahren der Last auf Folgendes: – Einhaltung der Belastungsgrenzen. – Ordnungsgemäße Befestigung der Anschlagmittel. – Eventuell außermittigen Schwerpunkt. – Gleiche Lastverteilung bei Lastaufnahmemitteln mit mehreren Lasthaken. – Geringe Verfahrgeschwindigkeit. – Pendeln der Last und/oder Anschlagen der Last an Gegenständen oder Gebäudeteilen ist nicht zulässig. – Lasthaken dürfen nicht an der Spitze belastet werden. – Produkte nur auf ebenem, rutschfestem und tragfähigem Untergrund abstellen. VORSICHT Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmier- und Lösungsmitteln beachten. Geeignete Schutzkleidung tragen. GEFAHR Explosionsgefahr Lebensgefahr durch Entzündung von Lösungsmitteldämpfen oder einer sonstigen explosionsfähigen Atmosphäre während der Reinigungsarbeiten. Bei Reinigungsarbeiten am Getriebe darf keine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden sein. Beachten Sie Folgendes: – Zündquellen fernhalten. – Nicht rauchen. – Für ausreichende Belüftung sorgen. 6.3.1 Aufrechterhaltung der Konservierung bei zwischenzeitlich geöffnetem Getriebe Sollte ein zwischenzeitlich geöffnetes Getriebe länger als 1 Woche ohne Transportverpackung in ungeschützter, jedoch überdachter Umgebung stehen und es besteht nicht die Möglichkeit, das Getriebe alle 7 Tage für eine Stunde mit der Ölversorgungsanlage zu spülen und für 15 Minuten zu drehen, können durch Maßnahmen aus Punkt 4.4.3 die Konservierung teilweise aufrechterhalten werden. BA 9136 de 12/2015 41 / 89 6.3.2 Fundament Das Fundament ist so auszuführen, dass keine Resonanzschwingungen entstehen und keine Erschütterungen von benachbarten Fundamenten übertragen werden können. Die Fundamentkonstruktion, auf der das Getriebe montiert werden soll, muss verwindungssteif sein. Die Konstruktion ist entsprechend dem Gewicht und dem Drehmoment unter Berücksichtigung der auf das Getriebe einwirkenden Kräfte auszulegen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung durch mangelhafte Standsicherheit des Getriebes möglich. Die Aufstellung des Getriebes muss auf einem ebenen, sicheren, schwingungsfreien und starren Fundament erfolgen. Die Ebenheit der Getriebestandfläche ist besonders wichtig, da hiervon das Tragbild der Verzahnung sowie der Traganteil der Axial-Kipp-Segementlager abhängig sind und dadurch die Lebensdauer des Getriebes beeinflusst wird. Alle Punkte der Getriebestandfläche müssen zwischen zwei gedachten parallelen Ebenen liegen, die einen Abstand von 0.1 mm pro 500 mm (0.0036 inch per 1,5 ft) haben. Die zulässige Abweichung der Getriebestandfläche von der horizontalen Ebene beträgt 0.2 mm pro 1 m (0.0072 inch per 3 ft) Hinweis Die Ebenheit der montierten Grundplatte (Getriebestandfläche) ist vor der Montage des Getriebes zu protokollieren. Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren. Die Fundamentkonstruktion und die Verschraubung des Getriebe liegen in Verantwortung des Mühlenherstellers. 6.4 Getriebemontage Der Einbau des Getriebes unter die Vertikalmühle ist nach den besonderen Vorschriften des Mühlenherstellers vorzunehmen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung der Gleitlager möglich. Die Eingangswelle des Getriebes darf maximal 1 Umdrehung am Abtrieb bei der Montage zur Positionierung nur gedreht werden, wenn der Segmentlagerraum bis zum Betriebsniveau mit Öl befüllt ist. Die Fußschraubenverbindung ist gemäß den Vorschriften des Mühlenherstellers auszuführen. Hinweis Für die Verwendung von "Superbolt‐Muttern" ist die separate Betriebsanleitung zu beachten. Alle anderen Schrauben, die zur Inspektion oder Wartung genutzt werden, sind nach Punkt 6.12 anzuziehen. BA 9136 de 12/2015 42 / 89 Nach Ausrichtung des Getriebes sind, falls in der Maßzeichnung vorhanden, die angegebenen Stifte zu montieren. Gegen Verschiebung des Getriebes können zusätzlich seitliche Anschläge angebracht werden. ACHTUNG Sachschaden Zerstörung des Getriebes oder von Getriebeteilen durch falsche Drehrichtung möglich. Das Getriebe ist nur für eine Drehrichtung zugelassen. Die Drehrichtung des Motors muss mit dem Drehrichtungspfeil an der Getriebeeingangswelle übereinstimmen. Hinweis Die Ausrichtung des Getriebes ist zu protokollieren. Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren. 6.5 Montage der Verrohrung Die Rohrleitungen sind vor Montage auf Beschädigung und Verunreinigungen zu prüfen, sorgfältig zu reinigen und mit einem dünnflüssigen Öl zu spülen. Die Rohrleitungen sind nach den Zeichnungsangaben anzuschrauben. Blindflansche und Stopfen sind vorher zu entfernen. Die Verschraubungen dichten metallisch ab, während bei den Flanschen die zugehörigen Dichtungen zu verwenden sind. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch Mangelschmierung aufgrund von Leckage durch verspannte Rohrleitungen. Bei der Rohrleitungsmontage dürfen keine Kräfte, Momente oder Schwingungen auf die Flanschverbindungen der Rohrleitungen einwirken. Die Rohrleitungen sind mit Stützen gemäß den Zeichnungen in der Getriebedokumentation abzustützen. Werden die Rohrleitungen auf der Baustelle angepasst, müssen die Rohre nach dem Schweißen sorgfältig gebeizt und neutralisiert werden (siehe Punkt 6.6 "Beizen angepasster Rohrleitungen"). 6.6 Beizen angepasster Rohrleitungen VORSICHT Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen Verätzungen an Gesicht und Händen durch Beizlösung. Schutzbrille und Handschuhe tragen, für ausreichende Belüftung sorgen. Herstellerhinweise für den Umgang mit Beizlösung beachten. • Das untere Ende der Rohre mit einem Stopfen verschließen. • Beizlösung: 33 % Salzsäure (HCl) zur Hälfte mit Wasser (H2O) verdünnen. Hinweis Es muss auf jeden Fall vermieden werden, dass sich Luftblasen im Inneren der Rohre bilden. • Die Rohre mit der Beizlösung füllen (Wirkungsdauer 1 Stunde). • Beizlösung restlos aus den Rohren ablassen und vorschriftsgemäß entsorgen. BA 9136 de 12/2015 43 / 89 • Rohre gut mit Wasser (H2O) spülen. • Nach Entleerung der Rohre Rohre mit einer Neutralisationslösung (Natronlauge 3 % bis 5 % NaOH) füllen (Neutralisationsdauer 15 Minuten). Rohre noch einmal mit Wasser (H2O) spülen. • Rohre mit Spülöl über einen 25 μm (0.001 inch) Filter gründlich spülen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung durch Korrosion. Werden die angepassten Rohrleitungen nicht sofort montiert, sind diese gründlich zu konservieren. Werden die konservierten Rohrleitungen wieder montiert ist Punkt 6.5 zu beachten. 6.7 Montage der Kupplungen Für den Antrieb des Getriebes wird eine elastische Kupplung verwendet. Vor Beginn der Montage Wellenenden sowie die Kupplungsteile sorgfältig reinigen. Kupplungen mit Hilfe der Gewindezentrierung an den Wellenenden aufziehen. Kupplungen gegen axiales Verschieben sichern. Hinweis Kupplungen müssen gemäß der Angaben der zugehörigen Betriebsanleitung ausgewuchtet werden. Für den Betrieb und die Wartung der Kupplungen sind die Betriebsanleitungen der Kupplungen zu beachten. Erhöhte Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Anlage sowie verbesserte Laufruhe sind durch möglichst geringen radialen und winkligen Versatz zu erreichen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigungen im Getriebe durch Schläge oder Stöße möglich. Kupplung mit Hilfe einer Aufziehvorrichtung aufziehen. Die Laufflächen der Welle dürfen beim Aufziehen der Kupplungsteile nicht beschädigt werden. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes oder der Einzelkomponenten durch mangelhafte Ausrichtung möglich. Bei Aufstellung der Antriebe ist auf ein genaues Ausrichten der Einzelkomponenten zueinander zu achten. Unzulässig große Fluchtungsfehler der zu verbindenden Wellenenden aufgrund von Winkelund/oder Achsversätzen führen zu vorzeitigem Verschleiß und zu Materialschaden. Hinweis Die zulässigen Fluchtungsfehler sind, bei von Siemens gelieferten Kupplungen, den jeweiligen Anleitungen der Kupplungen zu entnehmen. Bei Verwendung von Kupplungen anderer Hersteller sind die zulässigen Fluchtungsfehler unter Angabe der auftretenden Radiallasten beim jeweiligen Hersteller zu erfragen. BA 9136 de 12/2015 44 / 89 Hinweis Werden Kupplungen anderer Hersteller verwendet, liefern die Siemens Standardbetriebsanleitungen zu vergleichbaren Kupplungen die Mindestanforderung an das Ausrichten der Kupplung. Ob diese Mindestanforderungen in jeden Fall ausreichend sind, kann nicht durch Siemens sichergestellt werden. Sind durch die Betriebsanleitung des Lieferanten oder einem vergleichbaren Dokument höhere Anforderungen definiert, so gelten diese. • Ausrichtmaße protokollieren. Hinweis Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren. 6.8 Montage des Motors Den Antriebsmotor in Verbindung mit der Kupplung zur Mittelachse der Eingangswelle des Getriebes ausrichten und festsetzen. • Ausrichtung des Motors protokollieren. Hinweis Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren. Hinweis Beachten Sie für die Montage des Motors die spezielle Betriebsanleitung des Motorenherstellers GEFAHR Lebensgefahr durch umherfliegende Bruchstücke Nichtbeachtung der Ausrichtgenauigkeit kann zu Wellenbruch führen, in deren Folge Leben und Gesundheit gefährdet werden können. Getriebe exakt ausrichten. Beschädigung des Getriebes oder seiner Bau- oder Anbauteile möglich. Von der Ausrichtgenauigkeit der Wellenachsen zueinander hängt im wesentlichen die Lebensdauer der Wellen, Lager und Kupplungen ab. Es ist daher fast immer eine Null-Abweichung anzustreben. Hierzu sind z. B. auch die Anforderungen der Kupplungen den zugehörigen Betriebsanleitungen zu entnehmen. BA 9136 de 12/2015 45 / 89 6.9 Montage von lose mitgelieferten Anbauteilen Lose Teile mit Gewindeanschluss eindichten. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch Unverträglichkeit von Betriebsöl und Dichtmittel. Es darf kein Dichtmittel in das Getriebe gelangen • Die Verschluss-Stopfen und/oder Verschlussflansche sind zu entfernen und lose mitgelieferte Armaturen sind gemäß den Zeichnungen in der Getriebedokumentation in die Anlage einzubauen. Hinweis Elektrische Zuleitungen und/oder Anschlüsse der Motoren und Überwachungsgeräte sind nach Klemmenplänen, Gerätelisten und allgemeinen Vorschriften anzuschließen. Elektrische Geräte zur Regelung und Steuerung sind entsprechend den Vorschriften der Gerätelieferanten in Übereinstimmung mit der Richtlinie 2014/34/EU zu verdrahten. WARNUNG Verletzungsgefahr durch elektrischen Schlag. Gefahr, beim Anschließen elektrischer Bauteile durch einen elektrischen Schlag verletzt zu werden. Vor dem Anschließen der Geräte auf Spannungsfreiheit achten. 6.10 Schweißarbeiten an der Mühle Hinweis Für Schäden am Getriebe, die ursächlich aus den Schweißungen an der Mühle resultieren, lehnt Siemens jegliche Gewährleistung ab. GEFAHR Verletzungsgefahr durch elektrischen Schlag oder durch ektrostatischer Entladung. Gefahr, bei Schweißarbeiten durch einen elektrischen Schlag oder durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung verletzt zu werden. Bevor Schweißarbeiten an der Mühle ausgeführt werden dürfen, muss ein Potentialausgleich gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchgeführt werden! Das Getriebe darf nicht als Massepunkt für Schweißarbeiten verwendet werden. Optional kann am Segmentlagerraum ein Massekabel vorhanden sein, welches mit dem Abtriebsflansch zu verbinden ist. Hierzu sind die seitlich am Abtriebsflansch vorgesehenen Gewindebohrungen zu nutzen. Nach Beendigung der Schweißarbeiten ist das Massekabel unbedingt vom Abtriebsflansch zu entfernen. Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden. BA 9136 de 12/2015 46 / 89 6.11 Abschließende Arbeiten □ Nach erfolgter Aufstellung des Getriebes alle Schraubverbindungen zur Verbindung von Getriebe und Anlage auf festen Sitz kontrollieren. □ Überprüfung der Ausrichtung nach dem Anziehen der Befestigungselemente. Die Ausrichtung darf sich nicht verändert haben. □ Prüfen, ob alle für den Transport demontierten Geräte wieder montiert sind. Hierzu sind die Angaben im Datenblatt, in der Geräteliste und in den zugehörigen Zeichnungen zu beachten. GEFAHR Explosionsgefahr Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch Überhitzung des Getriebes bei zu niedrigem Ölstand auf Grund von Leckagen möglich. Vorhandene Ölablasshähne sind gegen unbeabsichtigtes Öffnen zu sichern. Bei Verwendung eines Ölschauglases zur Ölstandsüberwachung ist dieses gegen Beschädigung zu schützen. □ Das Getriebe ist gegen herabfallende Gegenstände zu schützen. □ Schutzeinrichtungen für rotierende Teile sind auf richtigen Sitz zu prüfen. Berührungen mit rotierenden Teilen sind nicht zulässig. GEFAHR Elektrostatische Entladung Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung. Potentialausgleich gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchführen. Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden. □ 6.12 Kabeleinführungen sind gegen eindringende Feuchtigkeit zu schützen. Verschraubungsklassen, Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte 6.12.1 Verschraubungsklassen Die vorgegebenen Schraubenverbindungen sind mit den angegebenen Anziehdrehmomenten unter Berücksichtigung der nachfolgenden Tabelle zu verschrauben. Tabelle 8: Verschraubungsklassen Befestigung von Verschraubungs klasse D Schaulochdeckel Schutzhaube E Anziehverfahren – Drehmomentgesteuertes Anziehen mit Drehschrauber – Anziehen mit Impulsschrauber oder Schlagschrauber ohne Einstellkontrollvorrichtung – Anziehen von Hand mit Schraubenschlüssel ohne Drehmomentmessung BA 9136 de 12/2015 47 / 89 6.12.2 Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte Die Anziehdrehmomente gelten für Reibwerte von μGes = 0.14. Der Reibungsbeiwert μGes = 0.14 steht hier für leicht geölte Schrauben aus Stahl, schwarzvergütet oder phosphatiert und trockene, geschnittene Gegengewinde in Stahl oder Gusseisen. Die Verwendung eines Schmiermittels, das den Reibwert verändert, ist nicht zulässig und könnte die Schraubenverbindung überlasten. Tabelle 9: Vorspannkräfte und Anziehdrehmomente für Schraubenverbindungen der Festigkeitsklasse 8.8; 10.9; 12.9 mit einem gemeinsamen Reibwert von μGes = 0.14 Nenn Festig durch keitsklasse messer der des Schraube Gewindes Vorspannkraft für Verschraubungsklassen aus Tabelle 8 C D FM min. N E C D MA Nm E 18000 26400 30900 26300 38600 45100 49300 72500 85000 77000 110000 129000 109000 155000 181000 170000 243000 284000 246000 350000 409000 331000 471000 551000 421000 599000 700000 568000 806000 944000 744000 1060000 1240000 944000 1340000 1570000 11500 16900 19800 16800 24700 28900 31600 46400 54400 49200 70400 82400 69600 99200 116000 109000 155000 182000 157000 224000 262000 212000 301000 352000 269000 383000 448000 363000 516000 604000 476000 676000 792000 604000 856000 1000000 7200 10600 12400 10500 15400 18100 19800 29000 34000 30800 44000 51500 43500 62000 72500 68000 97000 114000 98300 140000 164000 132000 188000 220000 168000 240000 280000 227000 323000 378000 298000 423000 495000 378000 535000 628000 44.6 65.4 76.5 76.7 113 132 186 273 320 364 520 609 614 875 1020 1210 1720 2010 2080 2960 3460 3260 4640 5430 4750 6760 7900 7430 10500 12300 11000 15600 18300 15500 22000 25800 38.4 56.4 66.0 66.1 97.1 114 160 235 276 313 450 525 530 755 880 1040 1480 1740 1790 2550 2980 2810 4000 4680 4090 5820 6810 6400 9090 10600 9480 13500 15800 13400 18900 22200 34.3 50.4 58.9 59.0 86.6 101 143 210 246 280 400 468 470 675 790 930 1330 1550 1600 2280 2670 2510 3750 4180 3650 5200 6080 5710 8120 9500 8460 12000 14100 11900 16900 19800 d mm M10 M12 M16 M20 M24 M30 M36 M42 M48 M56 M64 M72x6 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 Anziehdrehmoment für Verschraubungsklassen aus Tabelle 8 BA 9136 de 12/2015 48 / 89 Festig Nenn keitsklasse durch der messer Schraube des Gewindes Vorspannkraft für Verschraubungsklassen aus Tabelle 8 C D E C 1190000 1690000 1980000 1510000 2150000 2520000 1880000 2670000 3130000 FM min. N 760000 1100000 1360000 968000 1380000 1600000 1200000 1710000 2000000 475000 675000 790000 605000 860000 1010000 750000 1070000 1250000 21500 30500 35700 30600 43500 51000 42100 60000 70000 d mm M80x6 M90x6 M100x6 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 8.8 10.9 12.9 Anziehdrehmoment für Verschraubungsklassen aus Tabelle 8 D MA Nm 18500 26400 31400 26300 37500 43800 36200 51600 60400 E 16500 23400 27400 23500 33400 39200 32300 46100 53900 Hinweis Unbrauchbar gewordene Schrauben sind durch neue Schrauben gleicher Festigkeitsklasse und Ausführung zu ersetzen. BA 9136 de 12/2015 49 / 89 7. Inbetriebnahme Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten! • Vor und während der Inbetriebnahme vorhandene Checklisten ausfüllen (z. B. "Checkliste für Ölbefüllung und Ölwechsel" und "Dokumentationsblatt zum Ölwechsel" der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300) und zur Dokumentation ablegen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes möglich. Die Inbetriebnahme des Getriebes ohne Vorliegen der erforderlichen Anleitung ist nicht zulässig. Bei der Inbetriebnahme ist der Getriebeanlauf lastfrei, ohne Mahlgut und Walzendruck durchzuführen. Es darf keine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden sein. Eine gegebenenfalls vorhandene Sperrluftabdichtung ist zu justieren. Hinweis Jedes in Bewegung setzen des Antriebes stellt eine Inbetriebnahme dar. 7.1 Maßnahmen vor Inbetriebnahme Die Inbetriebnahme hat mit großer Sorgfalt durch autorisiertes, ausgebildetes und eingewiesenes Personal zu erfolgen. Für Schäden aufgrund unsachgemäßer Ausführung haftet Siemens nicht/leistet Siemens keine Gewähr. Deshalb ist insbesondere bei Wartungsarbeiten an der Vertikalmühle, bei der diese gedreht wird und das Getriebe mitdreht, die Betriebsanleitung zu beachten. Vor dem ersten Einschalten des Antriebsaggregats sind gegebenenfalls die Außen- und Innenkonservierungen (siehe Punkte 4.4.1 bis 4.4.4) zu entfernen, der Schmierstoff einzufüllen und diverse Kontrollmaßnahmen durchzuführen. 7.1.1 Entkonservierung außen ACHTUNG Sachschaden Metallisch blanke Flächen ohne Schutz neigen zur Korrosion. Zur Vermeidung von Korrosion darf das Entfernen der Außenkonservierung erst unmittelbar vor der Montage erfolgen. • Die konservierten Wellenenden sind im Bereich der aufzusetzenden Kupplungen mit geeigneten Mitteln (Spezial‐Lösungsmittel) zu entkonservieren. Die Entkonservierung ist auch an blanken Flächen am Getriebe, an denen Komponenten angebaut werden sollen, durchzuführen. VORSICHT Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen Das Lösungsmittel darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) in Kontakt geraten. Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Lösungsmittels sind zu beachten. Vorbeifließendes Lösungsmittel sofort mit Bindemittel beseitigen. Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmier- und Lösungsmitteln beachten. Geeignete Schutzkleidung tragen. BA 9136 de 12/2015 50 / 89 7.1.2 Entkonservierung innen Hinweis Die erforderlichen Maßnahmen vor Inbetriebnahme in Abhängigkeit von der ausgeführten Grundkonservierung (siehe Technische Daten) des Getriebes sind nachfolgend beschrieben. Detaillierte Beschreibungen der Vorgehensweise sowie der zu berücksichtigenden Besonderheiten sind den folgenden Punkten 7.1.3 bis 7.1.5 und der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 zu entnehmen. Tabelle 10: Maßnahmen vor Inbetriebnahme von Getrieben, die noch nicht in Betrieb waren in Abhängigkeit von der Grundkonservierung / Konservierungsverlängerung des Getriebes Art der Grundkonservierung Art der Konservierungsverlängerung Castrol Alpha SP 220 S – Keine – Mit Betriebsöl befüllen. Castrol Alpha SP 220 S – Castrol Corrosion Inhibitor N 213 <= 5 % Betriebsölmenge – Mit Betriebsöl befüllen. Castrol Alpha SP 220 S – Castrol Corrosion Inhibitor N 213 > 5 % Betriebsölmenge – Konservierungsöl ablassen, mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. Castrol Alpha SP 220 S – Komplett gefüllt mit Betriebsöl (Mineralöl oder Öl auf PAO-Basis) – Konservierungsöl ablassen bis Betriebsölstand erreicht ist. Castrol Alpha SP 220 S – Komplett gefüllt mit einem zugelassenen Mineralöl (siehe Spezifikation in BA 7300) – Konservierungsöl ablassen und mit neuem Betriebsöl befüllen. Castrol Alpha SP 220 S – Castrol Alpha SP 220 – Mit Betriebsöl befüllen. Castrol Alpha SP 220 S – Castrol Tribol 1390 – Mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. Castrol Tribol 1390 – Keine – Mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. Castrol Tribol 1390 – Castrol Corrosion Inhibitor N 213 <= 5 % Betriebsöl – Mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. Castrol Tribol 1390 – Castrol Corrosion Inhibitor N 213 > 5 % Betriebsöl – Konservierungsöl ablassen, mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. Castrol Tribol 1390 – Komplett gefüllt mit Betriebsöl (Mineralöl oder Öl auf PAO-Basis) – Konservierungsöl ablassen, mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. Castrol Tribol 1390 – Komplett gefüllt mit einem zugelassenen Mineralöl (siehe Spezifikation in BA 7300) – Konservierungsöl ablassen, mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. Castrol Tribol 1390 – Castrol Alpha SP 220 – Mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. Castrol Tribol 1390 – Castrol Tribol 1390 – Mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. BA 9136 de 12/2015 51 / 89 Maßnahmen vor Inbetriebnahme ACHTUNG Sachschaden Bei größeren eingefüllten Mengen des Corrosion Inhibitor N 213 (über 5% der Betriebsölmenge) darf das Gemisch aus Betriebsöl und Corrosion Inhibitor N 213 nicht als Betriebsöl verwendet werden. Das Getriebe vor Inbetriebnahme nach dem Ablassen des Gemisches aus Betriebs- und Konservierungsöl gründlich mit Betriebsöl spülen (siehe hierzu Punkt 10.4.) Tabelle 11: Wiederinbetriebnahme von konservierten Getrieben, die bereits in Betrieb waren Art des Betriebsöls Mineralöl, Öl auf PAO-Basis Mineralöl, Öl auf PAO-Basis Mineralöl, Öl auf PAO-Basis Mineralöl, Öl auf PAO-Basis Mineralöl, Öl auf PAO-Basis Art der Konservierung – Castrol Corrosion Inhibitor N 213 <= 5 % Betriebsöl – Castrol Corrosion Inhibitor N 213 > 5 % Betriebsöl – Komplett gefüllt mit einem zugelassenen Öl (siehe Spezifikation in BA 7300) Maßnahmen vor Inbetriebnahme – Mit Betriebsöl befüllen. – Konservierungsöl ablassen, mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. – Bei Betriebsöl: Öl ablassen bis Betriebsölstand erreicht ist. – Wenn kein Betriebsöl: Öl ablassen und mit neuem Betriebsöl befüllen. – Castrol Alpha SP 220 – Mit Betriebsöl befüllen. – Tribol 1390 – Mit Betriebsöl spülen und mit neuem Betriebsöl befüllen. ACHTUNG Sachschaden Bei größeren eingefüllten Mengen des Corrosion Inhibitor N 213 (über 5% der Betriebsölmenge) darf das Gemisch aus Betriebsöl und Corrosion Inhibitor N 213 nicht als Betriebsöl verwendet werden. Das Getriebe vor Inbetriebnahme nach dem Ablassen des Gemisches aus Betriebs- und Konservierungsöl gründlich mit Betriebsöl spülen (siehe hierzu Punkt 10.4.) BA 9136 de 12/2015 52 / 89 7.1.3 Ablassen von Konservierungsölen Die Lage der Ölablass-Stellen ist in der Maßzeichnung in der Getriebedokumentation gekennzeichnet. • Unter die Ölablass-Stellen geeignete Auffanggefäße stellen. • Ölablass-Schraube herausschrauben und/oder Ölablasshahn öffnen. • Reste des Konservierungsgsöls aus dem Gehäuse in ein geeignetes Gefäß ablassen; dazu alle vorhandenen Restölablass-Schrauben herausschrauben. • Reste des Konservierungsöls vorschriftsgemäß entsorgen. VORSICHT Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen Das Öl darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) in Kontakt geraten. Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Öls sind hierbei zu beachten. Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen. Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmier-oder Bindemitteln beachten. Geeignete Schutzkleidung tragen. • Ölablass-Schraube wieder einschrauben und/oder Ölablasshahn wieder schließen. • Entfernte Restölablass-Schrauben wieder einschrauben. 2 4 6 1 5 3 Bild 8: Öleinfüllung und Ölablass - Getriebe 1 2 3 Ölablass Getriebe Ölablass Segmentlager Ölstand Getriebe 4 5 6 Ölstand Segmentlager Luftfilter Getriebe Luftfilter Segmentlager Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. BA 9136 de 12/2015 53 / 89 7.1.4 Spülen vor Erstinbetriebnahme Grundsätzlich muss zwischen "Spülen vor der Erstinbetriebnahme" sowie einem "Spülen vor oder nach Instandsetzungs‐ und Wartungsarbeiten" (siehe Punkt 10.4 "Spülen") unterschieden werden. Spülen vor der Erstinbetriebnahme dient der Minimierung von Resten vorheriger Schmieröle oder Konservierungsmittel. Es sollte mit dem ausgewählten Betriebsschmieröl gespült werden. Es können aber auch niedrigere Viskositäten (z. B. VG 46 oder VG 100) der als Betriebsschmieröl ausgewählten Ölsorte des gleichen Fabrikates als Spülöl verwendet werden. • Spülöl einfüllen. Zum Spülen ist das Getriebe und/oder der Tank der Ölversorgungsanlage mit so viel Öl zu befüllen, dass die Ölpumpe der Ölversorgungsanlage zum Spülen betrieben werden kann (siehe Punkt 7.1.4.1 "Ölmenge zum Spülen"). • Spülzeiten: Ölpumpe des Niederdruckschmierkreises mindestens 6 Stunden zum Spülen in Betrieb nehmen. Ist ein Hochdruckschmierkreis vorhanden, ist dieser nach 2 Minuten zuzuschalten. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes und der Ölversorgungsanlage durch Verunreinigungen des Öls möglich. Nach dem Spülen das Öl über die Ölablasshähne (siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) am Getriebe und an der Ölversorgungsanlage sorgfältig ablassen. Eine Wiederverwendung ist nur als Spülöl zulässig. Vor einer erneuten Verwendung das Spülöl reinigen. Das Spülöl vorher oder beim Befüllen mit einer Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch) nominal filtern. Das Spülöl kann für maximal 6 Spülvorgänge wiederverwendet werden. 7.1.4.1 Ölmenge zum Spülen Zum Spülen ist das Getriebe und/oder der Tank der Ölversorgungsanlage mit so viel Öl zu befüllen, dass die Ölpumpe der Ölversorgungsanlage zum Spülen betrieben werden kann, ohne dass Luft angesaugt wird. Die Spülölmenge kann je nach Ausführung des Getriebes bis zu 100 % der zum Betrieb erforderlichen Gesamtölfüllmenge betragen. Die Gesamtölfüllmenge ist bei Lieferung des Getriebes, der Verbindungsrohrleitung und der Ölversorgnungsanlage durch Siemens, den Technischen Daten in der auftragsabhängig erstellten Getriebedokumentation zu entnehmen. 7.1.5 Betriebsöl einfüllen Angaben wie Ölsorte und Ölviskosität sind in den auftragsabhängig erstellten "Technischen Daten" zu finden. Die Gesamtbetriebsölmenge für das Getriebe, der Ölversorgungsanlage und der Rohrleitung ist dem Aufstellungsplan zu entnehmen. Ist die Ölversorgungsanlage und die Rohrleitung nicht im Lieferumfang von Siemens enthalten, ist die Betriebsölmenge für das Getriebe auf dem Typenschild (siehe Kapitel 1. "Technische Daten") angegeben. BA 9136 de 12/2015 54 / 89 7.1.5.1 Ölstand Es ist soviel Öl einzufüllen, dass bei stehendem Getriebe und Betrieb der Ölpumpe (Niederdruckschmierkreis) der Ölversorgungsanlage das vorgeschriebene Ölniveau des Getriebes (MIN- und MAX-Markierung am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes, des Segmentlagerraumes (siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei Tankausführung) erreicht wird (siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage). GEFAHR Explosionsgefahr Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch Überhitzung des Getriebes bei zu niedrigem Ölstand möglich. Ölstand beachten. In keinem Fall darf die MIN-Markierung am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes, des Segmentlagerraumes und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei Tankausführung) (siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage) unterschritten werden. Falls erforderlich ist Öl aufzufüllen. VORSICHT Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen Das Öl darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) in Kontakt geraten. Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Öls sind hierbei zu beachten. Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen. Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmiermitteln beachten. Geeignete Schutzkleidung tragen. 7.1.5.2 Vorgehensweise beim Befüllen Hinweis Die Beschreibungen der Vorgehensweise sowie der zu berücksichtigenden Besonderheiten für das Thema "Einfüllen des neuen Getriebeöls" und zu weiteren Themen zum Umgang mit dem Getriebe und/oder dem Konservierungsöl sind in der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 enthalten. Beachten Sie ergänzend folgende Hinweise und Abläufe: • Vorhandene Checklisten und Protokolle ausfüllen (z. B. "Checkliste für Ölbefüllung und Ölwechsel" und "Dokumentationsblatt zum Ölwechsel" der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300) und zur Dokumentation ablegen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch Verwendung von Betriebsölen mangelnder Qualität oder nicht zugelassener Öle möglich. Die Qualität des verwendeten Öls muss den Forderungen der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 genügen, sonst erlischt die von Siemens gegebene Gewährleistung. Wir empfehlen dringend, eines der in Tabelle "T 7300" (Link ins Internet, siehe Umschlag hinten) aufgelisteten Öle zu verwenden, die entsprechend getestet wurden und den Anforderungen genügen. Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität sind den auftragsabhängig erstellten "Technischen Daten" zu entnehmen. BA 9136 de 12/2015 55 / 89 Hinweis Bei Getrieben mit Ölversorgungsanlagen ist der Ölkreislauf zusätzlich zu füllen. Bei Anlagen mit Motorpumpe für den Ölkreislauf ist die Pumpe dazu kurzzeitig einzuschalten. Hinweis Ölpumpen und alle Teile, deren Ölfüllbohrungen durch ein besonderes Hinweisschild gekennzeichnet sind, sind vor Inbetriebnahme des Getriebes mit Öl zu füllen. Dies geschieht durch: ─ ein Ölfülloch an der Ölpumpe der Schmieranlage oder ─ ein Ölfülloch an der Druckleitung oder ─ ein mit einem Hinweisschild gekennzeichnetes Ölfülloch Diese Öleinfüllöffnungen sind dicht zu verschließen, damit die Pumpe keine Luft ansaugt, und/oder kein Öl austreten kann. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. Die Ölbefüllung des Getriebes kann, abhängig von der Ausstattung der Ölversorgungsanlage, in unterschiedlicher Weise erfolgen. • Das einzufüllende Öl vorher oder beim Befüllen mit einer Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch) nominal filtern. ─ Ist die Ölversorgungsanlage mit Drei‐Wegehähnen ausgestattet, kann die Ölbefüllung des Getriebes wahlweise über die Drei‐Wegehähne der Ölversorgungsanlage oder über den Ölablasshahn des Segmentlagerraumes des Getriebes erfolgen. ─ Ist die Ölversorgungsanlage nicht mit Drei‐Wegehähnen ausgestattet, erfolgt die Ölbefüllung des Getriebes über den Ölablasshahn des Segmentlagerraumes. ─ Ist die Ölversorgungsanlage mit einem Tank ausgerüstet, kann die Ölbefüllung auch über den Öltank der Ölversorgungsanlage erfolgen. Dazu ist es erforderlich zwischenzeitlich die Niederdruckpumpe der Ölversorgungsanlage zu starten, um auch den Segmentlagerraum des Getriebes mit Öl zu befüllen. Hinweis Wenn möglich, sollte warmes Öl (ca. 30 °C bis 50 °C) zum Befüllen verwendet werden, damit die Viskosität nicht zu hoch ist. Hinweis Die Befüllung muss bei ausgeschaltetem Getriebe und ausgeschalteter Ölversorgungsanlage erfolgen. Die Ölbefüllung erfolgt per Hand über den Ölablasshahn des Segmentlagerraumes oder über den Nebenstromkreis der Ölversorgungsanlage. Es ist soviel Öl einzufüllen, bis das vorgeschriebene Ölniveau des Getriebes (MIN- und MAX-Markierung am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes, siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) und/oder an der Ölversorgnungsanlage (bei Tankausführung) erreicht wird (siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage). Ist das vorgeschriebene Ölniveau erreicht, kann die Ölversorgungsanlage angeschaltet werden. Es ist solange Öl nachzufüllen bis bei stehendem Getriebe und laufender Ölversorgungsanlage das vorgeschriebene Ölniveau des Getriebes (MIN- und MAX-Markierung am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) und/oder an der Ölversorgnungsanlage (bei Tankausführung) erreicht wird (siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage). Bei der Ölversorgungsanlage ist der Ölstand bei ausgeschalteter Ölversorgungsanlage oft höher als bei eingeschalteter Anlage, da Öl aus den Rohren oder Schläuchen zurück laufen kann. Deshalb muss in diesem Fall der korrekte Ölstand oft iterativ erreicht werden. BA 9136 de 12/2015 56 / 89 Hinweis Wenn die Qualität des verwendeten Öls nicht den Anforderungen der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 genügt erlischt die von Siemens gegebene Gewährleistung. Wir empfehlen dringend, eines der in dem Dokument "T 7300" (Link ins Internet, siehe Umschlag hinten) aufgelisteten Öle zu verwenden, die entsprechend getestet wurden und den Anforderungen genügen. Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und die näherungsweise benötigte Ölmenge sind dem Typenschild zu entnehmen. • Ölstand im Getriebegehäuse kontrollieren. VORSICHT Verletzungsgefahr durch chemische Substanzen Das Öl darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) in Kontakt geraten. Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Öles sind hierbei zu beachten. Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen. Herstellerhinweise für den Umgang mit Schmiermitteln beachten. Geeignete Schutzkleidung tragen. 7.1.6 Ölversorgungsanlage Das Hauptgetriebe wird durch die Ölversorgungsanlage mit Schmier‐ und Kühlöl versorgt (siehe Betriebsanleitung "Ölversorgungsanlage"). 7.1.7 Kontrollen vor der Inbetriebnahme Nach Beendigung der Montage und vor dem ersten Getriebeanlauf alle Antriebsteile kontrollieren und alle Materialreste, Werkzeuge und Montagehilfsmittel entfernen. Den gesamte Antrieb auf Folgendes kontrollieren: □ Ist das Fundament ordnungsgemäß ausgeführt worden? □ Sind alle Fundamentschrauben nach Vorschrift angezogen? □ Ist das Getriebe ordnungsgemäß fixiert? □ Ist die Mahlschüssel ordnungsgemäß montiert? □ Stimmen die Drehrichtungen von Motor und Getriebe (siehe Drehrichtungspfeil) überein? □ Sind die Klebebänder an den Labyrinthabdichtungen entfernt worden? □ Ist das Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und Abtriebsflansch entfernt worden? □ Sind alle Luftfilter montiert? ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch fehlende oder mangelhafte Belüftung möglich. Vor Inbetriebnahme ist die Verschluss-Schraube durch den Luftfilter zu ersetzen. Klebeband an den Labyrinthdichtungen entfernen. Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und Abtriebsflansch entfernen. BA 9136 de 12/2015 57 / 89 □ Sind alle Rohrleitungen nach den Montageanleitungen gesäubert und montiert? ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes möglich. Auf Sauberkeit der ölzuführenden Rohrleitungen ist besonders zu achten, da darin befindlicher Schmutz durch das Getriebe geleitet würde, ehe er am Filter der Ölversorgungsanlage abgeschieden werden kann. □ Sind die Kupplung und der Motor korrekt ausgerichtet? □ Sind die Rohrleitungen und Schläuche in richtiger Anordnung montiert? □ Sind die Rohr‐ und Schlauchanschlüsse auf Dichtigkeit überprüft? Besondere Aufmerksamkeit ist den Flanschverbindungen an der Saugleitung zu geben. Bei Eintritt von Luft neigt das Öl zum Schäumen. □ Ist das Öl im Ölstauraum (Tank der Ölversorgungsanlage und/oder Getriebe) bei Betrieb an der Oberfläche schaumarm? Bei Schaumbildung alle Verbindungen der Saugleitung prüfen. Gegebenenfalls auch Kontakt mit dem Ölhersteller aufnehmen. □ Sind der Tank der Ölversorgungsanlage und/oder das Getriebe und der Segmentlagerraum des Getriebes mit Öl gefüllt? Der Ölstand ist bei laufender Ölversorgungsanlage und stehendem Getriebe zu überprüfen. □ Befindet sich der Ölstand zwischen der MIN und MAX-Markierungen an den Ölstandsanzeigern? □ Sind alle Überwachungseinrichtungen nach Klemmenplan angeklemmt? □ Ist eine Funktionsprüfung der Ölversorgung durchgeführt worden? □ Ist die elektrische Verriegelung zwischen Getriebe, Ölversorgung und Mühlenantriebsmotor überprüft worden? Prüfungen auf Folgendes protokollieren: □ Funktion der Verriegelung nach Verriegelungsvorschriften. □ Einstellung und Funktion von Durchflusswächter oder Durchflusstransmitter, Druckschalter oder Drucktransmitter, Temperaturfühler und Niveauwächter. □ Kühlwasserzufuhr geöffnet, bei Ölversorgungsanlagen mit Wasserölkühler. □ Ausreichende Luftzufuhr an den Lüftern, bei Ölversorgungsanlage mit Lüftkühlung. □ Sind die Ausrichtungen des Getriebes und der angrenzenden Bauteile geprüft, protokolliert und dokumentiert? □ Ebenheit des Fundaments. Weitere Kontrollen sind den Betriebsanleitungen der Kupplung, Motor, Ölversorgungsanlage und der Vertikalmühle zu entnehmen. Hinweis Das Protokoll ist gemeinsam mit dieser Anleitung aufzubewahren. BA 9136 de 12/2015 58 / 89 7.2 Inbetriebnahme 7.2.1 Vorschmierphase Vor jedem Ingangsetzen das Getriebe grundsätzlich mindestens 30 Minuten durch die Ölversorgungsanlage vorschmieren. Während dieser Zeit werden Wälzlager, Axial‐Kippsegmentlager und Verzahnungen für den Erstanlauf mit Schmieröl versorgt. Bei Getrieben mit Hochdruckschmierung beachten, dass zuerst die Niederdruckschmierung eingeschaltet und dann nach 2 Minuten die Hochdruckschmierung eingeschaltet wird. Diese Zeit ist erforderlich, um den Druckausgleich im Ölkreislauf sicher zu stellen. Hinweis Vorhandene Hochdruckpumpen spätestens 5 Minuten vor dem Start des Hilfs‐ oder Hauptmotors einschalten. 7.2.2 Erstanlauf • Alle erforderlichen Anleitungen beachten. • Getriebe in Betrieb nehmen. Das Getriebe soll möglichst mehrere Stunden mit Teillast (50 % bis 70 %) laufen. Falls Teillast nicht möglich ist, kann das Getriebe auch ohne Last bei abgehobenen Walzen und/oder Rollen betrieben werden. Zeigen sich keine Störungen, so kann die Belastung unter ständiger Kontrolle bis zur Vollast gesteigert werden. Während dieser Zeit sind folgende Punkte zu beachten: a) Geräusche Nach Möglichkeit das Getriebe in dieser Zeit mit einem geeigneten Gerät (z. B. Stethoskop) an verschiedenen Stellen auf anomale Geräusche abhören. b) Schaumbildung Ist das Öl im Ölstauraum (Tank der Ölversorgungsanlage und/oder Getriebe) an der Oberfläche schaumarm? Oberflächenschaum bis zu ca. 10 mm ist akzeptabel. Bei Schaumbildung alle Verbindungen der Saugleitung prüfen. Gegebenenfalls auch Kontakt mit dem Ölhersteller aufnehmen. Mit steigender Öltemperatur sinkt die Schaumbildung. c) Schwingungsmessung (siehe hierzu Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung", Punkt 10.9) d) Ölleckagen Alle Schraubverbindungen der Ölleitungen auf Ölleckage beobachten und, wenn nötig nachzudichten! Hinweis Der Erstanlauftermin ist Siemens innerhalb von 4 Wochen nach Inbetriebnahme schriftlich mitzuteilen. BA 9136 de 12/2015 59 / 89 7.2.3 Kontrollmaßnahmen Während der Inbetriebnahme sind folgende Sichtkontrollen durchzuführen und zu protokollieren: □ Vorhandensein der "Ex"‐Kennzeichnung. □ Ölstand □ Dichtheit der Ölkühl- oder Ölversorgungsleitungen □ Öffnungszustand der Absperrventile □ Dichtheit der Wellenabdichtungen □ Berührungsfreiheit der rotierenden Teile Hinweis Das Protokoll ist gemeinsam mit dieser Anleitung aufzubewahren. 7.3 Außerbetriebsetzen • Antriebsaggregat ausschalten. GEFAHR Lebensgefahr durch eingeschaltete Anlage Zur Durchführung von Arbeiten am Getriebe muss das Getriebe und die Ölversorgungsanlage grundsätzlich stillgesetzt werden. Das Antriebsaggregat muss gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen gesichert werden (z. B. durch Abschließen des Schlüsselschalters oder durch Entfernen der Sicherungen in der Stromversorgung). Bringen Sie an der Einschaltstelle ein Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe gearbeitet wird. • Unsere Empfehlung ist, dass bei kurzen Unterbrechungen die Ölversorgungsanlage komplett weiterläuft. Bei längerem Stillstand empfehlen wir, die Ölversorgungsanlage ca. 60 Minuten weiterlaufen zu lassen, um einen Wärmestau zu vermeiden. Bei einem plötzlichen Stillstand, z. B. durch Stromausfall, kann jedoch ein Schaden ausgeschlossen werden. • Beim Abschalten von Ölversorgungsanlagen mit Hochdruckschmierkreis ist zu beachten, dass zuerst die Hochdruckpumpen und dann die Niederdruckpumpen stillzusetzen sind. • Bei einer längeren Unterbrechung sind die Absperrventile in den Kühlmittelzufluss‐ und ‐abflussleitungen zu schließen. Bei Verwendung eines Wasser-Ölkühlers ist zur Vermeidung von Frostschäden bei möglichen Minustemperaturen das Wasser abzulassen. • Werden Getriebe in salzhaltiger Umgebung oder in der Nähe salzhaltiger Gewässer betrieben, muss die Ölversorgungsanlage zur Vermeidung von Korrossionsschäden grundsätzlich durchlaufen. Zusätzlich ist das Getriebe alle zwei Wochen (wöchentlich für 15 Minuten) über den Hilfsantrieb oder den Hauptmotor zu drehen (mindestens eine Umdrehung am Abtriebsflansch). Ist dies nicht möglich, ist Punkt 7.3.1 zu beachten. Hinweis Nach Außerbetriebsetzung ist das Getriebe durch das Betriebsöl 7 Tage lang innen gegen Korrosion geschützt. BA 9136 de 12/2015 60 / 89 Bei einer Außerbetriebsetzung > 7 Tage ist die Schmieranlage einmal in der Woche für 1 Stunde in Betrieb zu nehmen. Alle 2 Wochen ist das Getriebe dabei zu drehen (mindestens eine Umdrehung am Abtriebsflansch). Hinweis Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2 durchzuführen. Ist es nicht möglich die Schmieranlage einmal in der Woche in Betrieb zu nehmen und das Getriebe dabei alle 2 Wochen zu drehen oder wird das Getriebe länger als 7 Tage außer Betrieb gesetzt, ist das Getriebe gemäß Punkt 7.3.1 und 7.3.2 zu konservieren. 7.3.1 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung bei bereits im Betrieb gewesenen Getrieben Je nach Anwendungsfall können folgende Maßnahmen zur Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung bei längerer Außerbetriebsetzung (> 7 Tage) vorgenommen werden. Die Haltbarkeitsdauer dieser Konservierungsart ist abhängig von der Maßnahme zur Erneuerung der Getriebinnenkonservierung, Verpackungsart und dem Aufstellungs‐ und/oder Lagerort (siehe Tabelle 12 oder Tabelle 13 in Punkt 7.3.1.1.). Definition der Klimazonen: Nordpol 90°N Nördlicher Polarkreis 66.5°N A Nördlicher Wendekreis 23.5°N Äquator 0° B Südlicher Wendekreis 23.5°S A Südlicher Polarkreis 66.5°S Südpol 90°S 7.3.1.1 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage Voraussetzung hierfür ist, dass sich das Getriebe noch unter der Mühle befindet und an die Ölversorgungsanlage angeschlossen ist. Als Konservierungsmittel kann "Castrol Alpha SP 220 S" oder "Tribol 1390" verwendet werden. In keinem Fall darf die MIN-Markierung am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes, des Segmentlagerraumes und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei Tankausführung) unterschritten werden. Siehe auch Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage. Hierzu die Ölversorgungsanlage anschalten und das Getriebe ohne Last drehen (mindestens 1 Umdrehung am Abtrieb). Öl ablassen, das Getriebe und die Ölversorgnungsanlage verschließen, abdichten und luftdicht versiegeln. Luftfilter durch Verschluss-Schrauben austauschen und abdichten. Das Getriebe durch ein Rundschnur-Hohlprofil zwischen Getriebegehäuse und Abtriebsflansch luftdicht abdichten. Die Labyrinthdichtungen an Eingangswelle und am Abtriebsflansch luftdicht innerhalb 1 Stunde verkleben. Hinweis Luftfilter sorgfältig reinigen (siehe Punkt 10.3) und sicher aufbewahren (diese werden bei erneuter Inbetriebnahme wieder benötigt). BA 9136 de 12/2015 61 / 89 Tabelle 12: Maximale Haltbarkeitsdauer der Innenkonservierung des Getriebes mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage Aufstellung in Klimazone A und mindestens 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern Verpackung zur Lagerung keine Verpackung Lagerungsort der verpackten Einheit Aufstellung in Klimazone B und / oder weniger als 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mittels Betrieb der Ölversorgungsanlage (in Monaten) ungeschützt im Freien 5 3 abgedeckt mit Wurfplane 8 5 20 14 8 5 24 17 20 20 24 24 überdacht 1) geschlossener, trockener Raum ungeschützt im Freien abgedeckt, mindestens mit Wurfplane überdacht 1) geschlossener, trockener Raum ungeschützt im Freien seemäßige Verpackung 2) abgedeckt mit Wurfplane überdacht 1) geschlossener trockener Raum 1) überdacht: Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt (Regen oder ablaufendes Wasser) 2) Seemäßige Verpackung: Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum gegen Feuchtigkeit zu schützen. Hinweis Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2 durchzuführen. BA 9136 de 12/2015 62 / 89 7.3.1.2 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" Für eine Verlängerung der Innenkonservierung wird die VCI-ausgasende Flüssigkeit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" empfohlen. Zur Abdichtung der Eingangswelle muss eine Abdichthaube (kann bei Siemens bezogen werden) an das Getriebe montiert und abgedichtet werden. Hinweis Bereits eingefülltes Öl muss nicht abgelassen werden. VORSICHT Verletzungsgefahr Verletzungsgefahr an Augen oder Händen durch chemisch agressive Betriebsstoffe. Geeignete Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen. Vorbeifließendes Öl sofort mit Bindemittel beseitigen. Hinweis Bei dieser Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung muss sichergestellt sein, dass die Umgebungs und Getriebetemperatur beim Befüllen größer 5 °C beträgt. Folgende Vorgehensweise wird empfohlen: • Eingangswelle mit einer Abdichthaube abdichten. • Unteren und oberen Ölablass der Abdichthaube mit einer Verschluss-Schraube abdichten. • Druck-, Saug- und/oder Rücklaufleitungen mit Blindflansche abdichten. • Ölablasshähne am Getriebe und am Segmentlagerraum mit Verschluss-Schrauben versehen und abdichten. • Abtriebsflansch mit Rundschnur-Hohlprofil (2) (siehe Bild 6 in Punkt 5.2) am Labyrinth abdichten. Die Labyrinthdichtung luftdicht abkleben. • Getriebe mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" über die Öffnungen der Luftfilter befüllen. Füllmenge: 1 Liter pro Kubikmeter des gesamten freien Getriebeinnenraumvolumens (ist bei Siemens zu erfragen). Das Getriebeinnenraumvolumen kann näherungsweise auch mit Länge x Breite x Höhe des Getriebes ermittelt werden. Segmentlagerraum und Getrieberaum jeweils mit der Hälfte des Konservierungsmittelsvolumens befüllen. • Die Luftfilter des Getriebes und des Segmentlagerraums durch Verschluss-Schrauben ersetzen (bei Inbetriebnahme diese wieder austauschen). ACHTUNG Sachschaden Korrosion durch zu langes Öffnen des Getriebes möglich. Das Getriebe spätestens eine Stunde nach dem Öffnen wieder luftdicht verschließen. Bei mehrmaligen Öffnen ist "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" nachzufüllen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Haltbarkeitsdauer der Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" in Abhängigkeit von Verpackung und Aufstellungs‐ oder Lagerort. Die Definition der Klimazonen ist Punkt 4.4.2.1 zu entnehmen. Hinweis Wird das Getriebe nach der Konservierungserneuerung transportiert ist die Haltbarkeitsdauer nach Tabelle 3 in Punkt 4.4.2.1 zu beachten. BA 9136 de 12/2015 63 / 89 Tabelle 13: Haltbarkeitsdauer der verlängerten Getriebeinnenkonservierung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" Aufstellung in Klimazone A und mindestens 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern Verpackung zur Lagerung keine Verpackung Lagerungsort der verpackten Einheit Aufstellung in Klimazone B und / oder weniger als 50 km Abstand von größeren, salzhaltigen Gewässern maximale Haltbarkeitsdauer der Konservierungserneuerung mit "Castrol Corrosion Inhibitor N 213" (in Monaten) ungeschützt im Freien 5 3 abgedeckt mit Wurfplane 8 5 20 14 8 5 24 17 20 20 24 24 überdacht 1) geschlossener, trockener Raum ungeschützt im Freien abgedeckt, mindestens mit Wurfplane überdacht 1) geschlossener, trockener Raum ungeschützt im Freien seemäßige Verpackung 2) abgedeckt mit Wurfplane überdacht 1) geschlossener, trockener Raum 1) überdacht: Keine direkte Sonneneinstrahlung und kein direkter Wasserkontakt (Regen oder ablaufendes Wasser) 2) Seemäßige Verpackung: Verwendung einer Holzverpackung, die mit Bitumpapier ausgeschlagen ist. Der Inhalt ist in Folie eingeschweißt und unter Beibringung von Trockenmitteln für den vorgesehenen Lagerungszeitraum gegen Feuchtigkeit zu schützen. ACHTUNG Sachschaden Bei größeren eingefüllten Mengen des "Corrosion Inhibitor N 213" (über 5 % der Betriebsölmenge) darf das Gemisch aus Betriebsöl und "Corrosion Inhibitor N 213" nicht als Betriebsöl verwendet werden. Das Getriebe ist vor Inbetriebnahme nach dem Ablassen des Gemisches aus Betriebs- und Konservierungsöl gründlich mit Betriebsöl spülen (siehe hierzu Punkt 10.4.) ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes möglich. Das Getriebe darf nicht gedreht werden. Hinweis Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2 durchzuführen. BA 9136 de 12/2015 64 / 89 7.3.1.3 Erneuerung der Getriebeinnenkonservierung durch Komplettbefüllung mit Konservierungs- oder Betriebsöl Eine weitere Möglichkeit die Innenkonservierung zu verlängern ist, das Getriebe soweit mit Konservierungs- oder Betriebsöl zu befüllen bis der Ölstandsanzeiger am Segmentlagerraum komplett mit Öl gefüllt ist. Die Haltbarkeit dieser Konservierungsart hängt vom verwendeten Öl ab und ist beim Ölhersteller zu erfragen. Für die Komplettbefüllung muss zur Abdichtung der Eingangswelle eine Abdichthaube (kann bei Siemens bezogen werden) an das Getriebe montiert werden. Solange das Getriebe dicht bleibt und die Lagerungshaltbarkeit des Öls nicht überschritten wird, bleibt die Konservierung erhalten. Hinweis Bereits eingefülltes Öl muss, wie im Kapitel 10. “Wartung und Instandhaltung” beschrieben, abgelassen werden. Hinweis Freigegebene Konservierungsöle sind der seperat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 zu entnehmen. Die Viskosität des Betriebsöls ist dem Typenschild zu entnehmen. Zur besseren Befüllung empfiehlt es sich, ein Öl mit niedriger Viskosität zu wählen, welches jedoch nicht für den späteren Betrieb des Getriebes geeignet ist. Dieses Öl muss komplett abgelassen werden. Es wird empfohlen als zur Komplettbefüllung das spätere Betriebsöl zu verwenden und vor Inbetriebnahme das Öl abzulassen, bis der Betriebsölstand erreicht ist. ACHTUNG Sachschaden Korrosionsschäden am Getriebe durch Verlust der Konservierungswirkung möglich. Befüllte Getriebe können undicht werden und Getriebeöl kann auslaufen. Die Dichtigkeit der gefüllten Getriebe beobachten. Undichtigkeiten beheben. Siemens übernimmt keinerlei Haftung für Schäden, die durch ein Auslaufen von Getriebeöl während der Lagerung entstehen. Folgende Vorgehensweise wird empfohlen: • Eingangswelle mit einer Abdichthaube (3) abdichten. • Unteren Ölablass der Abdichthaube mit einer Verschluss-Schraube (2) abdichten. • Den Ölablasshahn des Segmentlagerraumes (10) mit einer Verschluss-Schraube abdichten. • Druck-, Saug- und/oder Rücklaufleitungen (6,8,9) mit Blindflanschen abdichten. • Labyrinthdichtung am Abtriebsflansch durch ein Rundschnur-Hohlprofil (13) abdichten und luftdicht abkleben. • Den Luftfilter für das Getriebe (4) durch Verschluss-Schraube ersetzen (bei Inbetriebnahme ist die Verschluss-Schraube durch den Luftfilter zu ersetzen). • Das einzufüllende Öl vorher oder beim Befüllen mit einer Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch) filtern. • Abdichthaube an der Eingangswelle über die Entlüftung der Abdichthaube (1) füllen. Die Entlüftung (1) erst nach Abschluss der Ölbefüllung des Getriebes verschließen, es sei denn, es tritt vorher Öl aus dieser Öffnung aus. • Die Ölbefüllung des Getriebes erfolgt über den unteren Ölablasshahn des Getriebes (7). • Das Getriebe ist erst dann komplett gefüllt, wenn der Ölstandsanzeiger am Segmentlagerraum (12) komplett mit Öl gefüllt ist. BA 9136 de 12/2015 65 / 89 13 10 1 3 12 11 9 8 6 2 7 4 5 Bild 9: Getriebeausstattung zur Konservierung 1 2 3 4 5 6 7 Entlüftung Abdichthaube Ölablass Abdichthaube Abdichthaube Luftfilter (Getriebe) Ölstandsanzeiger (Getriebe) Saugleitung (Getriebe) Ölablass (Getriebe) 8 9 10 11 12 13 Druckleitung (Getriebe) Druckleitung (Segmentlagerraum) Ölablass Segmentlagerraum Luftfilter (Segmentlagerraum) Ölstandsanzeige (Segmentlagerraum) Rundschnur-Hohlprofil • Den Luftfilter für den Segmentlagerraum (11) durch eine Verschluss-Schraube ersetzen (bei Inbetriebnahme ist die Verschluss-Schraube durch den Luftfilter zu ersetzen). • Unteren Ölablasshahn am Getriebe (7) mit einer Verschluss-Schraube versehen und abdichten. • Falls nicht vorher schon geschehen, Entlüftung der Abdichthaube (1) verschließen. ACHTUNG Sachschaden Korrosion durch zu langes Öffnen des Getriebes möglich. Das Getriebe spätestens eine Stunde nach Komplettbefüllung luftdicht verschließen. Hinweis Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes sind die Maßnahmen nach Kapitel 7.1 und 7.2 durchzuführen. 7.3.2 Außenkonservierung • Flächen reinigen. • Konservierungsmittel auftragen. Hinweis Konservierungsmittel, siehe Tabelle 2 in Punkt 4.4.1.1. BA 9136 de 12/2015 66 / 89 8. Betrieb Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise", in Kapitel 9. "Störungen, Ursachen und Beseitigung" und in Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung" sind zu beachten! 8.1 Allgemeines Um einen einwandfreien und störungsfreien Betrieb der Anlage zu erzielen, sind die in Kapitel 1. "Technische Daten" festgelegten Betriebswerte sowie die Daten in der Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage einzuhalten. GEFAHR Elektrostatische Entladung Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung. Die Beschichtung darf nicht elektrostatisch aufgeladen werden. Der Betreiber hat sicherzustellen, dass hochwirksame Mechanismen, die zur Ladungserzeugung in der Beschichtung führen können, sicher vermieden werden. Während des Betriebs ist das Getriebe auf Folgendes zu kontrollieren: □ Öltemperatur Das Getriebe ist ausgelegt für eine Ölvorlauftemperatur im Dauerbetrieb von: 50 °C (122 °F) Erreicht die Ölvorlauftemperatur kritische Werte (siehe Schmierschema und Geräteliste) ist das Getriebe sofort still zu setzen und Rücksprache mit Siemens zu nehmen. □ Öldruck der Ölversorgungsanlage oder der Getriebeschmierung □ Veränderte Getriebegeräusche □ Ölleckage am Gehäuse und an den Wellenabdichtungen □ Lagerschwingungen bei vorhandener Messvorrichtung □ Lagertemperaturen bei vorhandener Temperaturüberwachung BA 9136 de 12/2015 67 / 89 8.2 Ölstand Hinweis Zur Ölstandskontrolle ist das Getriebe stillzusetzen und bei laufender Ölversorgungsanlage (Niederdruckschmierkreis) der Ölstand zu kontrollieren. Folgender Ölstand gilt als korrekt: – Mitte zwischen den MIN- und MAX-Markierungen am Ölstandsanzeiger (am unterem Getriebeteil) Das abgekühlte Öl sollte sichtbar zwischen der MIN- und MAX- Markierung am Ölstandsanzeiger stehen. Heißes Öl kann die MAX-Markierung am Ölstandsanzeiger leicht übersteigen. Bei Übersteigung der oberen Markierung am Ölstandsanzeiger kann es zu einer vermehrten Schaumbildung des Öls kommen, da das schnelllaufende Kegelrad das Öl durchwirbelt. Bei Übersteigung der oberen Markierung am Ölstandsanzeiger kann es ebenfalls zu Undichtigkeiten an der Eingangswelle kommen. Falls erforderlich, Ölstand korrigieren. GEFAHR Explosionsgefahr Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch Überhitzung des Getriebes bei zu niedrigem Ölstand möglich. Ölstand beachten. In keinem Fall darf die die MIN-Markierung am Ölstandsanzeiger unterschritten werden. Falls erforderlich ist Öl aufzufüllen. Hinweis Ölstand der Ölversorgungsanlage kontrollieren. Ist die Ölversorgungsanlage mit einem zusätzlichen Tank (OWTM) ausgerüstet, so gilt die Ölstandskontrolle an der Ölversorgungsanlage (nicht die Ölstandsmarkierungen am Getriebes). Der Ölstand am Tank muss immer oberhalb der Warnungsmarkierung liegen. Ist diese Markierung unterschritten Öl nachfüllen. 8.3 Unregelmäßigkeiten ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch Fehlerzustände möglich. Schalten Sie das Antriebsaggregat in den nachfolgend genannten Fällen sofort ab. □ Wenn während des Betriebes Unregelmäßigkeiten festgestellt werden. □ Wenn ein Überwachungsgerät Alarm auslöst (nur bei entsprechend ausgerüstetem Getriebe). Hinweis Die Ursache der Störung ist mit Hilfe der Störungshinweise in Tabelle 14 (siehe Punkt 9.2) zu ermitteln. In Tabelle 14, "Störungshinweise", sind mögliche Störungen, ihre Ursachen sowie Vorschläge zu ihrer Beseitigung enthalten. Kann die Ursache nicht festgestellt werden, ist ein Kundendienstmonteur von einer Kundendienststelle von Siemens anzufordern (siehe Kapitel 2. "Allgemeine Hinweise"). BA 9136 de 12/2015 68 / 89 GEFAHR Explosionsgefahr Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre durch Überhitzung des Getriebes bei zu niedrigem Ölstand auf Grund von Leckagen möglich. Vorhandene Ölablasshähne sind gegen unbeabsichtigtes Öffnen zu sichern. Bei Verwendung eines Ölschauglases zur Ölstandsüberwachung ist dieses gegen Beschädigung zu schützen. Hinweis Eine Wiederinbetriebnahme des Antriebes nach Ansprechen von Sicherheitseinrichtungen darf erst nach Aufhebung der Wiedereinschaltsperre möglich sein. Der Betreiber hat dies sicherzustellen. Hinweis Kontinuierliche Veränderungen im Betriebsverhalten des Getriebes sind an Hand von Trendaufzeichnungen festzuhalten. BA 9136 de 12/2015 69 / 89 9. Störungen, Ursachen und Beseitigung Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" und in Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung" sind zu beachten! 9.1 Allgemeine Störungshinweise Während der Gewährleistungszeit auftretende Störungen, die eine Instandsetzung des Getriebes erforderlich machen, dürfen nur durch den Siemens-Kundendienst behoben werden. Wir empfehlen unseren Kunden, auch nach Ablauf der Gewährleistungszeit bei auftretenden Störungen, deren Ursache nicht eindeutig zu ermitteln ist, unseren Kundendienst in Anspruch zu nehmen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch nicht bestimmungsgemäße Verwendung möglich. Bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung des Getriebes, bei mit Siemens nicht abgestimmten Modifikationen am Getriebe oder bei Verwendung von nicht originalen Siemens-Ersatzteilen kann Siemens für den weiteren Betrieb des Getriebes keine Gewährleistung übernehmen. GEFAHR Lebensgefahr durch rotierende und/oder sich bewegende Teile Gefahr, von rotierenden und/oder sich bewegenden Teilen erfasst oder eingezogen zu werden. Setzen Sie das Getriebe und die Ölversorgungsanlage zur Durchführung von Wartungs- und/oder Instandsetzungsarbeiten oder vor dem Entfernen von Schutzvorrichtung still. Sichern Sie das Antriebsaggregat gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen. Bringen Sie an der Einschaltstelle ein Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe gearbeitet wird. WARNUNG Verletzungsgefahr durch Spannung führende Teile Durch Entfernen von Abdeckungen, bei unsachgemäßem Einsatz der Anlage, falscher Bedienung oder unzureichender Wartung können Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschaden eintreten. – Halten Sie bei Arbeiten an der Anlage stets die "Fünf Sicherheitsregeln" (siehe Kapitel 3. "Sicherheitshinweise") ein. – Entfernen Sie Abdeckungen nur entsprechend den Anweisungen dieser Betriebsanleitung. – Bedienen Sie die Anlage sachgemäß. – Warten Sie die Anlage regelmäßig und fachgerecht. BA 9136 de 12/2015 70 / 89 9.2 Mögliche Störungen Tabelle 14: Störungshinweise Störungen Veränderte Getriebegeräusche. Erhöhte Temperatur an den Lagerstellen. Ölaustritt aus dem Getriebe. Volumenstrom‐Messgerät löst Alarm aus. mögliche Ursachen Beseitigung Schäden an den Verzahnungen. Kundendienst einschalten. Verzahnte Bauteile kontrollieren. Falls erforderlich, beschädigte Bauteile auswechseln. Lagerspiel zu groß oder zu klein. Kundendienst einschalten. Lagerspiel einstellen. Lager defekt. Kundendienst einschalten. Defekte Lager auswechseln. Ölstand im Getriebegehäuse zu niedrig oder zu hoch. Ölstand bei Raumtemperatur kontrollieren. Falls erforderlich, Öl nachfüllen. Öl ist überaltert. Kundendienst einschalten. Termin des letzten Ölwechsels feststellen. Mechanische Ölpumpe defekt. Kundendienst einschalten. Funktion der Ölpumpe kontrollieren. Ölpumpe instandsetzen oder auswechseln. Lager defekt. Kundendienst einschalten. Lager kontrollieren; falls erforderlich, ersetzen. Elektrische Geräte defekt. Elektrische Geräte überprüfen und falls erforderlich austauschen. Ungenügende Abdichtung der Gehäusedeckel und/oder Trennfugen. Dichtungen kontrollieren, falls erforderlich auswechseln. Trennfugen abdichten. Ölstand im Getriebegehäuse zu hoch. Ölstand kontrollieren. Falls erforderlich, Ölstand korrigieren. Öl zu kalt. Öl aufheizen. Ölfilter verschmutzt. Ölfilter säubern. Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage beachten. Rohrleitungen undicht. Rohrleitungen kontrollieren, falls erforderlich erneuern. Gerät defekt. Gerät überprüfen und falls erforderlich austauschen. BA 9136 de 12/2015 71 / 89 Störungen Druckwächter löst Alarm aus. Erhöhte Betriebstemperatur. Erhöhte Temperatur am Temperaturfühler im Segmentlager. mögliche Ursachen Beseitigung Ölstand zu niedrig. Ölstand kontrollieren. Falls erforderlich Öl nachfüllen. Ölpumpe defekt. Ölpumpe kontrollieren, falls erforderlich auswechseln. Betriebstemperatur erhöht. siehe unter Störungen "erhöhte Betriebstemperatur". Ölfilter verschmutzt. Ölfilter reinigen. Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage beachten. Rohrleitungen undicht. Rohrleitungen kontrollieren, falls erforderlich erneuern. Gerät defekt. Gerät überprüfen und falls erforderlich austauschen. Ölstand kontrollieren. Falls erforderlich, Ölstand korrigieren. Ölstand im Getriebegehäuse zu hoch. Öl ist überaltert. Kundendienst einschalten. Termin des letzten Ölwechsels feststellen. Öl ist stark verschmutzt. Kundendienst einschalten. Öl wechseln. Ölpumpe defekt. Ölpumpe kontrollieren, falls erforderlich auswechseln. Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage beachten. Ölfilter verschmutzt. Ölfilter reinigen. Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage beachten. Kühler defekt (verschmutzt). Kühler kontrollieren, falls erforderlich auswechseln. Betriebsanleitung Kühler beachten. Kühlwasser‐ und/oder Kühlluftzuführung defekt. Kühlwasser‐ und/oder Kühlluftzuführung kontrollieren. Betriebsanleitung Kühler beachten. Elektrische Geräte defekt. Elektrische Geräte überprüfen und falls erforderlich austauschen. Ölfilter verschmutzt. Ölfilter auf Verschmutzung kontrollieren. Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage beachten. Ölmenge zum Segmentlager zu gering. Einstellung der Regulierventile kontrollieren. Überwachungsgeräte defekt. Alle Überwachungsgeräte überprüfen. Betriebsanleitungen der Überwachungsgeräte beachten. Kann ebenfalls im Zusammenhang mit geänderten Mahlparametern stehen; z. B. Erhöhung der Gastemperatur in der Vertikalmühle. Mahlparameter untersuchen und kontrollieren. Elektrische Geräte defekt. Eektrische Geräte überprüfen und falls erforderlich austauschen. BA 9136 de 12/2015 72 / 89 Störungen Öl schäumt. Wasser im Öl. mögliche Ursachen Beseitigung Wasser im Öl. Öl untersuchen. Falls erforderlich Öl wechseln. Öl zu alt (Entschäumer aufgebraucht). Öl untersuchen. Falls erforderlich Öl wechseln. Ungeeignete Öle gemischt. Öl untersuchen. Falls erforderlich Öl wechseln. Kühler undicht. Kühler austauschen. Kondenswasser. Öl wechseln. Wassergehalt durch Erwärmung des Öles reduzieren. Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage beachten. Störung Ölversorgungsanlage. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch Verwendung von Betriebsölen mangelnder Qualität möglich. Die Qualität des verwendeten Öls muss den Forderungen der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 genügen. BA 9136 de 12/2015 73 / 89 10. Wartung und Instandhaltung Die Hinweise in Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" und in Kapitel 9. "Störungen, Ursachen und Beseitigung" sind zu beachten! Nach erfolgten Wartungs‐ oder Instandsetzungsarbeiten sind die Angaben in Kapitel 7. "Inbetriebnahme" zu beachten. 10.1 Allgemeine Wartungsangaben Instandhaltung umfasst alle Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung des Soll‐Zustandes sowie zur Feststellung und Beurteilung des Ist‐Zustandes von technischen Mitteln eines Systems. In diesem Sinne ist Instandhaltung ein umfassender Oberbegriff, der in die drei Bereiche unterteilt werden kann: ─ Inspektion ─ Wartung (einschließlich Schmierung) ─ Instandsetzung Alle Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sind sorgfältig und nur von qualifiziertem Personal (siehe "Qualifiziertes Personal" auf Seite 3 dieser Anleitung) durchzuführen. WARNUNG Schwere Körperverletzung durch eingeschaltete Anlage Setzen Sie das Getriebe und die Ölversorgungsanlage zur Durchführung von Wartungs- und/oder Instandsetzungsarbeiten oder vor dem Entfernen von Schutzvorrichtung still. Sichern Sie das Antriebsaggregat gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen. Bringen Sie an der Einschaltstelle ein Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe gearbeitet wird. Die einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften am Aufstellungsort sind zu beachten. Hinweis Für den Betrieb und die Wartung sind die in einem auftragsabhängig erstellten Anhang angegebenen Betriebsanleitungen zu beachten. Technische Daten und Steuerungshinweise sind der auftragsabhängig erstellten Geräteliste zu entnehmen. WARNUNG Verletzungsgefahr durch Spannung führende Teile Durch Entfernen von Abdeckungen, bei unsachgemäßem Einsatz der Anlage, falscher Bedienung oder unzureichender Wartung können Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschaden eintreten. – Halten Sie bei Arbeiten an der Anlage stets die "Fünf Sicherheitsregeln" (siehe Kapitel 3. "Sicherheitshinweise") ein. – Entfernen Sie Abdeckungen nur entsprechend den Anweisungen dieser Betriebsanleitung. – Bedienen Sie die Anlage sachgemäß. – Warten Sie die Anlage regelmäßig und fachgerecht. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch Nichteinhaltung der angegebenen Fristen für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten möglich. Der Betreiber muss die angegebenen Fristen einhalten und diese, falls erforderlich, in eigene Wartungspläne übernehmen. BA 9136 de 12/2015 74 / 89 10.2 Getriebe reinigen GEFAHR Explosionsgefahr Entzündung einer explosionsfähigen Staubschicht durch Überhitzung des Getriebes. Staubablagerungen können die Wärmeabfuhr über die Gehäuseoberfläche beeinträchtigen und zur Überhitzung führen. Um Staubablagerungen auf dem Getriebe zu vermeiden, ist die Reinigung den betrieblichen Gegebenheiten anzupassen. • Getriebe mit hartem Pinsel von anhaftender Verschmutzung befreien. • Vorhandene Korrosionsstellen beseitigen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch eindringende Feuchtigkeit möglich. Die Reinigung des Getriebes mit einem Hochdruckreinigungsgerät ist nicht zulässig. 10.3 Luftfilter reinigen Hinweis Für die Reinigung des Luftfilters gilt eine Frist von 3 Monaten. Bei Ablagerung einer Staubschicht ist der Luftfilter auch schon vor Ablauf der Frist von 3 Monaten zu reinigen. Hinweis Ist der Luftfilter mit einer Filterkappe geschützt, muss diese für die Reinigung des Luftfilters demontiert werden. Nach der Reinigung des Luftfilters muss die Filterkappe wieder montiert werden. • Luftfilter mit Reduzierschraube herausschrauben. • Luftfilter mit geeignetem Reinigungsmittel auswaschen. • Luftfilter trocknen und/oder mit Druckluft ausblasen. WARNUNG Verletzungsgefahr der Augen durch Druckluft Wasserreste und/oder Schmutzpartikel können die Augen verletzen. Geeignete Schutzbrille tragen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch eindringende Fremdkörper möglich. Das Eindringen von Fremdkörpern in das Getriebe muss verhindert werden. BA 9136 de 12/2015 75 / 89 10.3.1 Austausch des Luftfiltereinsatzes Hinweis Jährlich oder bei starker Verschmutzung des Luftfilters. • 10.4 Luftfilterdeckel abnehmen und Filterelement austauschen (Reinigung des Papierfilters nicht möglich). Spülen Grundsätzlich muss zwischen "Spülen bei der Erstinbetriebnahme" sowie einem "Spülen vor oder nach Instandsetzungsarbeiten" unterschieden werden. Das Spülen vor oder nach Instandsetzungsarbeiten dient der Entfernung von Verunreinigungen (z. B. Verkohlungen, Ölschaum, Abrieb) und ist je nach Umfang der Instandsetzung durchzuführen. Es sollte mit dem ausgewählten Betriebsschmieröl gespült werden. Grundsätzlich sollten niedrigere Viskositäten (z.B. VG 46 oder VG 100) der als Betriebsschmieröl ausgewählten Ölsorte des gleichen Fabrikates als Spülöl verwendet werden. • Spülölmenge siehe Punkt 7.1.4.1. • Spülzeiten: Ölpumpe des Niederdruckschmierkreises mindestens 6 Stunden zum Spülen in Betrieb nehmen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes und der Ölversorgungsanlage durch Verunreinigungen des Öls möglich. Nach dem Spülen das Öl über die Ölablasshähne (siehe Bild 8 in Punkt 7.1.3) am Getriebe und an der Ölversorgungsanlage sorgfältig ablassen. Eine Wiederverwendung ist nur als Spülöl zulässig. Vor einer erneuten Verwendung das Spülöl reinigen. Das Spülöl vorher oder beim Befüllen mit einer Filterfeinheit von 25 μm (0.0010 inch) nominal filtern. Das Spülöl kann für maximal 6 Spülvorgänge wiederverwendet werden. Hinweis Neigt das Öl beim Spülen zur vermehrter Schaumbildung, empfehlen wir das Öl vom Öllieferanten auf Verwendbarkeit untersuchen zu lassen. 10.5 Ölfüllung ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes und der Ölversorgungsanlage möglich. Nach dem Spülen und vor Inbetriebnahme des Getriebes das Getriebe unbedingt mit Öl befüllen. Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und benötigte Ölmenge sind dem Typenschild des Getriebes und/oder den mitgelieferten Dokumentationsunterlagen zu entnehmen. Die Anleitung zur Getriebeschmierung BA 7300 und die Tabelle "T 7300" mit den aktuellen Schmierstoffempfehlungen der Firma Siemens können auch im Internet eingesehen werden (siehe Umschlag hinten). BA 9136 de 12/2015 76 / 89 10.6 Inspektion Die Inspektion umfasst alle Maßnahmen zur Feststellung und Beurteilung des Ist‐Zustandes. Die Maßnahmen sind zu protokollieren. Hinweis Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren. Tabelle 15: Inspektionsmaßnahmen Fristen Maßnahmen 10.7 Allgemeine Sichtkontrolle auf Risse, Undichtigkeiten und Beschädigungen. alle 4 Wochen Sichtkontrolle des Zahnflankenzustandes auf Schäden. jährlich Ölfilter der Ölversorgungsanlage auf Verschmutzung kontrollieren. alle 4 Wochen oder bei starker Verschmutzung Kontrolle der vor Ort installierten Instrumente (Temperaturen, Öldrücke). alle 4 Wochen Überprüfung der ölführenden Leitungen auf Leckstellen. wöchentlich Ölstandskontrolle an den Ölstandanzeigern am Getriebe und falls erforderlich an der Ölversorgungsanlage (Tankausführung). wöchentlich Kontrolle ‐ auf Fremdgeräusche, ‐ der Temperatur, ‐ der Schutzeinrichtungen. wöchentlich Kontrolle der Anbauteile wie Kupplungen, gegebenenfalls Hilfsantrieb. alle 6 Monate Bemerkungen optische Anzeige, siehe auch Betriebsanleitung Ölversorgungsanlage. siehe auch Betriebsanleitung Ölversorgungsanlage. siehe Betriebsanleitung der Einzelkomponenten. Wartung Die Wartung umfasst alle Maßnahmen zur Bewahrung des Soll‐Zustandes. Tabelle 16: Wartungsmaßnahmen Maßnahmen Fristen Bemerkungen Das Zündschutzsystem zur Temperaturüberwachung ist nach Angaben des Herstellers des Zündschutzsystems in geeigneten Zeitabschnitten auf Funktionsfähigkeit und Messgenauigkeit zu überprüfen gemäß Angaben des Herstellers Der Betreiber hat dies sicherzustellen. Erster Ölwechsel nach Inbetriebnahme nach ca. 1000 Betriebsstunden oder je nach Ergebnis einer durchgeführten Ölanalyse. Siehe Punkt 10.7.2 Ölanalysen erste nach 1000 Betriebsstunden, alle weiteren jährlich Siehe Punkt 10.7.1 BA 9136 de 12/2015 77 / 89 Maßnahmen Fristen Bemerkungen Weitere Ölwechsel je nach Ergebnis der Ölanalyse; ohne Ölanalyse: spätestens nach 18 Monate und/oder 10000 Betriebsstunden Siehe Punkt 10.7.2 Getriebe reinigen nach Bedarf, mindestens alle 2 Jahre Siehe Punkt 10.2. Luftfilter reinigen alle 3 Monate Siehe Punkt 10.3. Austausch des Luftfiltereinsatzes jährlich oder bei starker Verschmutzung des Luftfilters Siehe Punkt 10.3.1. Fußschrauben auf festen Sitz kontrollieren alle 12 Wochen Siehe Punkt 10.7.3 Komplette Durchsicht des Getriebes vornehmen alle 2 Jahre Siehe Punkt 10.11 Wartungsarbeiten an der Ölversorgungsanlage siehe auch Betriebsanleitung Ölversorgungsanlage. Siehe auch Betriebsanleitung Ölversorgungsanlage. Kupplungen kontrollieren alle 6 Monate Siehe Betriebsanleitung der Einzelkomponenten. GEFAHR Elektrostatische Entladung Lebensgefahr durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung. Die Beschichtung darf nicht elektrostatisch aufgeladen werden. Der Betreiber hat sicherzustellen, dass hochwirksame Mechanismen, die zur Ladungserzeugung in der Beschichtung führen können, sicher vermieden werden. BA 9136 de 12/2015 78 / 89 10.7.1 Öl auf Wassergehalt untersuchen; Erstellung von Ölanalysen Detaillierte Informationen zum Untersuchen des Öls auf Wassergehalt oder zu der Erstellung von Ölanalysen erhalten Sie von Ihrem Schmierstoff‐Hersteller oder vom Kundendienst von Siemens. ─ Zur Referenz ist eine Frischölprobe des verwendeten Betriebsschmieröls zusammen mit der Gebrauchtölprobe zur Ölanalyse an das untersuchenden Institut zu senden. ─ Die Ölprobeentnahme für eine Ölanalyse muss hinter dem Filter der Ölversorgungsanlage bei laufender Anlage vorgenommen werden. Eine geeignete Anschlussmöglichkeit befindet sich in der Regel vor dem Getriebeeingang (z. B. Ölablasshahn in der Druckleitung). Um eine Ölprobe vor dem Filter zu entnehmen ist in der Ölversorgungsanlage eine geeignete Anschlussmöglichkeit vorgesehen. ─ Ein spezielles Probengefäß ist mit der dafür vorgeschriebenen Ölmenge zu füllen. Steht ein solches Probengefäß nicht zur Verfügung, ist mindestens ein Liter Öl in ein sauberes, transportsicheres und verschließbares Gefäß abzufüllen. • Die Abweichung der Ölviskosität der Ölprobe darf von der Ölviskosität des in den "Technischen Daten" angegebenen Öls maximal 10 % betragen. • Die Ölreinheit sollte nicht schlechter als -/19/16 nach der Norm "ISO 4406" sein. • Grenzwerte für Verunreinigungen des Öls. Tabelle 17: Werkstoffbezogene Verunreinigungsgrenzwerte des Öls Werkstoff Grenzanteil [ mg/kg ] mögliche Quelle Eisen (Fe) 40 Innenverzahnter Radkranz, Verzahnung, Käfig eines Lagers. Chrom (Cr) +4 Wälzlager, Verzahnung. Aluminium (Al) +4 Ölpumpenlager. Kupfer (Cu) +4 Käfig eines Lagers. Blei (Pb) +6 Axialgleitlager, Pumpenlager. Zinn (Sn) +2 Axialgleitlager, Pumpenlager. Nickel (Ni) +2 Verzahnung. Zink (Zn) + 10 Grundierung auf Zinkbasis (wird manchmal als Additive verwendet). In diesem Fall bitte Siemens kontaktieren. Silicium (Si) +5 Zementstaub oder andere Umwelteinflüsse, einige Öle können Silicium enthalten. Wasser (H2O) 300 ppm Kondenswasser; Wasserölkühler defekt (Mineralöl). Die mit "+" angegebenen Werte beziehen sich auf die Referenzprobe des frischen Öls. BA 9136 de 12/2015 79 / 89 10.7.2 Ölwechsel durchführen Hinweis Beachten Sie die separat beigefügte Betriebsanleitung BA 7300 und die Hinweise in Punkt 7.1. • Das Ablassen des Öls sollte bei warmem Getriebe unmittelbar nach dem Stillsetzen erfolgen. WARNUNG Schwere Körperverletzung durch eingeschaltete Anlage Setzen Sie das Getriebe und die Ölversorgungsanlage zur Durchführung von Wartungs- und/oder Instandsetzungsarbeiten oder vor dem Entfernen von Schutzvorrichtung still. Sichern Sie das Antriebsaggregat gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen. Bringen Sie an der Einschaltstelle ein Hinweisschild an, aus dem hervorgeht, dass an dem Getriebe gearbeitet wird. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch mangelhafte Schmierung auf Grund gemischter Öle möglich. Beim Ölwechsel ist das Getriebe grundsätzlich mit der vorher verwendeten Ölsorte zu füllen. Ein Mischen von Ölen verschiedener Sorten und/oder Hersteller ist nicht zulässig. Bei jeglicher Umstellung der Ölsorte muss das Getriebe gründlich mit der neuen Ölsorte durchgespült werden. Ein Spülen ist nicht erforderlich, wenn die Verträglichkeit des neuen Betriebsöls mit dem alten Betriebsöl in allen Belangen gegeben ist. Die Verträglichkeit ist durch den Öllieferanten zu bestätigen. Siemens empfiehlt bei einer Ölumstellung grundsätzlich das Getriebe mit der neuen Betriebsölsorte zu spülen. Hinweis Beim Ölwechsel müssen das Gehäuse und die Ölversorgungsanlage (falls vorhanden) durch Ölspülung gründlich vom Ölschlamm, Abrieb und alten Ölresten gereinigt werden. Hierzu ist dieselbe Ölsorte zu verwenden, die auch zum Betrieb des Getriebes genutzt wird. Zähflüssige Öle sind vorher mit geeigneten Mitteln zu erwärmen. Erst wenn die gesamten Rückstände entfernt sind, darf das frische Betriebsöl eingefüllt werden. Hinweis Siehe dazu Bild 10. • Unter den Ölablasshahn des Getriebegehäuses und des Segmentlagerraums geeignete Auffanggefäße stellen. • Verschluss-Schrauben der Ölablasshähne herausschrauben und das Öl in das Gefäß ablassen. VORSICHT Verbrühungsgefahr Verletzung durch austretendes heißes Öl. Geeignete Schutzhandschuhe, Schutzbrille und Schutzkleidung tragen. Vorbeifließendes Öl sofort mit Ölbindemittel beseitigen. Umweltschutzbestimmungen beachten. • Ist die Ölversorgungsanlage mit Drei‐Wegehähnen ausgestattet, kann das Entleeren des Getriebes über die Drei‐Wegehähne der Ölversorgungsanlage erfolgen. Das noch verbleibende Restöl muss dann über die Ölablasshähne am Getriebe (1, 2) abgelassen werden. BA 9136 de 12/2015 80 / 89 2 4 1 5 6 3 Bild 10: Ölstand, Ölablass und Entlüftung 1 2 3 • Ölablass Getriebe Ölablass Segmentlager Ölstand Getriebe 4 5 6 Ölstand Segmentlager Luftfilter Getriebe Luftfilter Segmentlager Verschluss-Schrauben der Ölablasshähne (1, 2) wieder einschrauben. Hinweis Zustand des Dichtringes kontrollieren; der Dichtring ist auf die Ölablass-Schraube aufvulkanisiert. Falls erforderlich, eine neue Ölablass-Schraube verwenden. Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und benötigte Ölmenge sind dem Typenschild des Getriebes und/oder den mitgelieferten Dokumentationsunterlagen zu entnehmen. Die Anleitung zur Getriebeschmierung BA 7300 und die Tabelle "T 7300" mit den aktuellen Schmierstoffempfehlungen der Firma Siemens können auch im Internet eingesehen werden (siehe Umschlag hinten). Hinweis Zur Ölbefüllung des Getriebes Angaben Punkt 7.1.5 beachten. Alternativ zu den in Tabelle 16 (siehe Punkt 10.7) angegebenen Ölwechselintervallen besteht die Möglichkeit, regelmäßig alle 4 Wochen eine Ölprobe vom Technischen Dienst der jeweils zuständigen Ölgesellschaft untersuchen und zur weiteren Verwendung freigegeben zu lassen. Bei bestätigter Weiterverwendbarkeit ist kein Ölwechsel erforderlich. Hinweis Beachten Sie die separat beigefügte Betriebsanleitung BA 7300 und die Hinweise in Punkt 7.1. BA 9136 de 12/2015 81 / 89 10.7.3 Schraubenverbindungen auf festen Sitz kontrollieren Alle Schraubenverbindungen, die zur Inspektion oder Wartung genutzt werden, sind auf festen Sitz zu kontrollieren (siehe Punkt 6.12 "Verschraubungsklassen, Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte"). Fußschrauben mit der erforderlichen Vorspannkraft oder Drehmoment anziehen. Die Vorspannkraft oder das Drehmoment ist dem Maßblatt zu entnehmen. Hinweis Für die Verwendung von "Superbolt‐Muttern" ist die separate Betriebsanleitung zu beachten. Hinweis Unbrauchbar gewordene Schrauben sind durch neue Schrauben gleicher Festigkeitsklasse und Ausführung zu ersetzen. 10.8 Schweißarbeiten an der Mühle Hinweis Für Schäden am Getriebe, die ursächlich aus den Schweißungen an der Mühle resultieren, lehnt Siemens jegliche Gewährleistung ab. GEFAHR Verletzungsgefahr durch elektrischen Schlag oder durch ektrostatischer Entladung. Gefahr, bei Schweißarbeiten durch einen elektrischen Schlag oder durch Entzündung einer vorhandenen explosionsfähigen Atmosphäre durch elektrostatische Entladung verletzt zu werden. Bevor Schweißarbeiten an der Mühle ausgeführt werden dürfen, muss ein Potentialausgleich gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtlinien durchgeführt werden! Das Getriebe darf nicht als Massepunkt für Schweißarbeiten verwendet werden. Optional kann am Segmentlagerraum ein Massekabel vorhanden sein, welches mit dem Abtriebsflansch zu verbinden ist. Hierzu sind die seitlich am Abtriebsflansch vorgesehenen Gewindebohrungen zu nutzen. Nach Beendigung der Schweißarbeiten ist das Massekabel unbedingt vom Abtriebsflansch zu entfernen. Am Getriebe oder am Abtriebsflansch sind Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluss vorhanden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften der Elektrotechnik durchgeführt werden. BA 9136 de 12/2015 82 / 89 10.9 Schwingungsmessungen GEFAHR Lebensgefahr durch rotierende und/oder sich bewegende Teile Gefahr, von rotierenden und/oder sich bewegenden Teilen erfasst oder eingezogen zu werden. Wenn eine mobile Schwingungsmessung an einem sich im Betrieb befindlichen Getriebe erfolgt, ist zwingend darauf zu achten, nicht in unmittelbarer Nähe von rotierenden Teilen zu messen, um ein unabsichtliches Berühren der rotierenden Teile zu vermeiden. 3V 4V A 5H 7H 6HA 8H 3V 3HA 4H 4V "A" 3H 4H 5H 6H Bild 11: Messpunkte V Vertikaler Messpunkt H Horizontaler Messpunkt (Die Messpunkte 1 und 2 sind an den Lagerstellen des Motors positioniert). Die in dem Bild 11 angegebenen Messpunkte sind Standardmesspunkte bei einer mobilen Messung. Alle Getriebe dieses Typs im Feld können an diesen Messpunkten messtechnisch erfasst werden. Dadurch wird ein unmittelbarer Vergleich mit anderen Getrieben des gleichen Typs und gleicher Größe möglich. Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen. Die Schwingungsmessung und deren Auswertung sollte durch Siemens‐Personal und/oder in enger Zusammenarbeit mit Siemens‐Personal erfolgen. Hierdurch können Erfahrungen aus Messungen bei vergleichbaren Kegelrad‐Planetengetrieben mit in die Messung und die Auswertung der Messergebnisse einfließen. Generell sollte bei einer Schwingungsmessung Folgendes beachtet werden: a) Nur an denen im oben aufgeführten Bild 11 gekennzeichneten Messpunkten messen. b) Nicht auf Resonanzkörpern messen (z. B. Rippen, Inspektionsdeckeln, Rohren usw.). c) Zum Zeitpunkt der Messung sollte ebenfalls die Motorleistung dokumentiert werden, da Leistungsschwankungen zu unterschiedlichen Messergebnissen führen können. BA 9136 de 12/2015 83 / 89 Nach der Inbetriebnahme und dem kontinuierlichen Betrieb der Gesamtanlage sollte eine Grundmessung erfolgen, um das Schwingungsprofil des Getriebes zu erfassen. Weitere Messungen im monatlichen Rhythmus erlauben eine Trendanalyse. Hinweis Bei einer Beurteilung des Getriebes nach der Norm "DIN ISO 10816" gilt für diese Arbeitsmaschine die Klassifizierung III. Bei dieser Bewertung ist jedoch zu beachten, dass die aus dem Mahlprozess entstehenden Axialkräfte über das Getriebegehäuse in das Fundament geleitet werden, sodass es nicht auszuschließen ist, dass Schwingungen auf den Mahlprozess zurückzuführen sind und nicht vom Getriebe generiert werden. Aus diesem Grund kann die Norm "DIN ISO 10816" nur eingeschränkt bei diesem Getriebetyp Anwendung finden. Weitere Informationen zur Schwingungsdiagnose finden Sie unter: http://www.automation.siemens.com/mcms/mechanical-drives/en/gear-units/service 10.10 Instandsetzung Hinweis Die Instandsetzung umfasst alle Maßnahmen zur Wiederherstellung des Soll‐Zustandes nach Störungen. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes möglich. Bei Instandsetzungsarbeiten ist insbesondere darauf zu achten, dass bei Elektroschweißungen an irgendeiner Stelle des Aggregates der Schweißstrom nicht über Wälzlager oder sonstige bewegliche Verbindungen und Messeinrichtungen geleitet wird. Die Schweißstromrückleitung muss daher direkt mit dem zu verschweißenden Teil verbunden sein. WARNUNG Verletzungsgefahr durch elektrischen Schlag. Gefahr, beim Anschließen elektrischer Bauteile durch einen elektrischen Schlag verletzt zu werden. Vor dem Anschließen der Geräte auf Spannungsfreiheit achten. GEFAHR Lebensgefahr Lebensgefahr durch herabfallende Last auf Grund falschen Anschlagens. Halten Sie sich nicht unter schwebenden Lasten auf. Achten Sie beim Anschlagen, Heben, Senken und Verfahren der Last auf Folgendes: – Einhaltung der Belastungsgrenzen. – Ordnungsgemäße Befestigung der Anschlagmittel. – Eventuell außermittigen Schwerpunkt. – Gleiche Lastverteilung bei Lastaufnahmemitteln mit mehreren Lasthaken. – Geringe Verfahrgeschwindigkeit. – Pendeln der Last und/oder Anschlagen der Last an Gegenständen oder Gebäudeteilen ist nicht zulässig. – Lasthaken dürfen nicht an der Spitze belastet werden. – Produkte nur auf ebenem, rutschfestem und tragfähigem Untergrund abstellen. BA 9136 de 12/2015 84 / 89 10.11 Getriebedurchsicht Die Getriebedurchsicht sollte dem Siemens-Kundendienst übertragen werden, da unsere Techniker aufgrund ihrer Erfahrungen am zuverlässigsten beurteilen können, ob und welche Teile des Getriebes ausgetauscht werden müssen. 10.12 Schmierstoffe Die Qualität des verwendeten Öls muss den Forderungen der separat beigefügten Betriebsanleitung BA 7300 genügen, sonst erlischt die von Siemens gegebene Gewährleistung. Wir empfehlen dringend, eines der in Tabelle "T 7300" (Link ins Internet, siehe Umschlag hinten) aufgelisteten Öle zu verwenden, die entsprechend getestet wurden und den Anforderungen genügen. Hinweis Um Missverständnissen vorzubeugen, weisen wir darauf hin, dass diese Empfehlung keine Freigabe im Sinne einer Garantie für die Qualität des von Ihrem Lieferanten angelieferten Schmierstoffes bedeutet. Jeder Schmierstoffhersteller muss für die Qualität seines Produktes selbst garantieren. Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und benötigte Ölmenge sind dem Typenschild des Getriebes und/oder den mitgelieferten Dokumentationsunterlagen zu entnehmen. Die Gesamtbetriebsölmenge für das Getriebe, der Ölversorgungsanlage und der Rohrleitung ist dem Aufstellungsplan zu entnehmen. Ist die Ölversorgungsanlage und die Rohrleitung nicht im Lieferumfang von Siemens enthalten, ist die Betriebsölmenge für das Getriebe auf dem Typenschild (siehe Kapitel 1. "Technische Daten“) angegeben. Die Mengenangabe im Aufstellungsplan und auf dem Typenschild ist als ungefähre Menge zu verstehen. Entscheidend für die einzufüllende Ölmenge sind, bei stehendem Getriebe und laufender Ölversorgungsanlage, die Markierungen am Ölstandsanzeiger des Hauptgetriebes, des Segmentlagerraumes und/oder an der Ölversorgungsanlage (bei Tankausführung). Die Anleitung zur Getriebeschmierung BA 7300 und die Tabelle "T 7300" mit den aktuellen Schmierstoffempfehlungen der Firma Siemens können auch im Internet eingesehen werden (siehe Umschlag hinten). Die dort aufgeführten Öle unterliegen ständigen Prüfungen. Unter gegebenen Umständen kann es deshalb sein, dass die dort empfohlenen Öle zu späteren Zeitpunkten entfernt oder durch weiterentwickelte Öle ersetzt werden. Wir empfehlen, vor jedem Ölwechsel zu prüfen, ob der gewählte Schmierstoff weiterhin von Siemens freigegeben ist. BA 9136 de 12/2015 85 / 89 11. Ersatzteilhaltung, Kundendienst 11.1 Ersatzteilhaltung Eine Bevorratung der wichtigsten Ersatz- und Verschleißteile am Aufstellungsort sichert die ständige Einsatzbereitschaft des Getriebes. Zur Bestellung von Ersatzteilen bedienen Sie sich der Ersatzteilliste. Zur weiteren Information dient die in der Ersatzteilliste aufgeführte Ersatzteilzeichnung. ACHTUNG Sachschaden Beschädigung des Getriebes durch nicht bestimmungsgemäße Verwendung. Nur für die von Siemens gelieferten originalen Ersatzteile übernimmt Siemens eine Gewährleistung. Nicht originale Ersatzteile sind nicht von Siemens geprüft und nicht freigegeben. Nicht originale Ersatzteile können die konstruktiv vorgegebenen Eigenschaften des Getriebes verändern und somit zur Beeinträchtigung der aktiven und/oder passiven Sicherheit führen. Für Schäden, die durch die Verwendung von nicht originalen Ersatzteilen entstehen, ist jedwede Haftung und Gewährleistung seitens Siemens ausgeschlossen. Gleiches gilt für jegliches, nicht von Siemens geliefertes Zubehör. Bitte beachten Sie, dass für Einzelkomponenten oft besondere Fertigungs- und Lieferspezifikationen bestehen und Siemens Ihnen Ersatzteile nach dem neuesten technischen Stand und nach den neuesten gesetzgeberischen Vorschriften anbietet. Bei Ersatzteil-Bestellungen sind folgende Daten anzugeben: Auftragsnummer, Position 11.2 Bauart, Größe Teilenummer Stückzahl Adressen für Ersatzteilbestellung und Kundendienst Bei Ersatzteil-Bestellung oder Anforderung eines Kundendienstmonteurs wenden Sie sich zuerst an Siemens. Siemens AG Am Industriepark 2 46562 Voerde Tel.: Fax: +49 (0)2871 / 92‐0 +49 (0)2871 / 92‐1544 BA 9136 de 12/2015 86 / 89 12. Erklärungen 12.1 Einbauerklärung Einbauerklärung nach Richtlinie 2006/42/EG, Anhang II 1 B Der Hersteller Siemens AG, 46395 Bocholt, Deutschland, erklärt für die unvollständige Maschine Vertikalmühlengetriebe KMP zum Antrieb von Vertikalmühlen: – Die speziellen technischen Unterlagen nach Anhang VII B wurden erstellt. – Folgende grundlegende Sicherheits‐ und Gesundheitsschutzanforderungen der Richtlinie 2006/42/EG, Anhang I, kommen zur Anwendung und werden eingehalten: 1.1, 1.1.2, 1.1.3, 1.1.5; 1.2.4.4, 1.2.6; 1.3.1, 1.3.2, 1.3.3, 1.3.4, 1.3.6, 1.3.7, 1.3.8, 1.3.8.1; 1.4.1, 1.4.2.1; 1.5.1, 1.5.2, 1.5.4, 1.5.5, 1.5.6, 1.5.7, 1.5.8, 1.5.9, 1.5.10, 1.5.11, 1.5.13; 1.6.1, 1.6.2; 1.7.1, 1.7.1.1, 1.7.2, 1.7.4, 1.7.4.1, 1.7.4.2, 1.7.4.3 – Die unvollständige Maschine darf erst dann in Betrieb genommen werden, wenn gegebenenfalls festgestellt wurde, dass die Maschine, in die die unvollständige Maschine eingebaut werden soll, den Bestimmungen der Richtlinie 2006/42/EG entspricht. – Die unvollständige Maschine entspricht den Bestimmungen der: Richtlinie 2014/34/EU ABl. L 96, 29.03.2014, S.309-356 (ab 20.04.2016, 00:00 Uhr) Richtlinie 94/9/EG ABl. L 100, 19.04.1994, S.1-29 (bis 19.04.2016, 24:00 Uhr) – Der Hersteller verpflichtet sich, einzelstaatlichen Stellen auf begründetes Verlangen die speziellen technischen Unterlagen zu der unvollständigen Maschine in elektronischer Form zu übermitteln. – Zur Zusammenstellung der relevanten technischen Unterlagen bevollmächtigte Person: Mark Zundel / Head of PD MD AP VOE Voerde, 2015‐12‐15 Mark Zundel / Head of PD MD AP VOE Voerde, 2015‐12‐15 Björn Podewski / Head of PD MD AP VOE BA Originaleinbauerklärung BA 9136 de 12/2015 87 / 89 12.2 EU-Konformitätserklärung EU-Konformitätserklärung Der Hersteller Siemens AG, 46395 Bocholt, Deutschland, erklärt, dass die in dieser Montage- und Betriebsanleitung beschriebenen Geräte: Vertikalmühlengetriebe KMP Geräte im Sinne des Artikels 1 sowie des Artikels 13, Absatz 1 c) der Richtlinie 2014/34/EU sind und mit den Bestimmungen der Richtlinie 2014/34/EU und den nachfolgenden Normen übereinstimmen: EN 1127‐1 EN 13463‐1 EN 13463‐5 EN 13463‐6 EN 13463‐8 EN 60079-0 : : : : : : 2011 2009 2011 2005 2003 2012 / A11:2013 Die alleinige Verantwortung für die Ausstellung dieser Konformitätserklärung trägt der Hersteller. Der oben beschriebene Gegenstand der Erklärung erfüllt die einschlägigen Harmonisierungsrechtsvorschriften der Union: Richtlinie 2014/34/EU ABl. L 96, 29.03.2014, S.309-356 (ab 20.04.2016, 00:00 Uhr) Richtlinie 94/9/EG ABl. L 100, 19.04.1994, S.1-29 (bis 19.04.2016, 24:00 Uhr) Voerde, 2015‐12‐15 Mark Zundel / Head of PD MD AP VOE Voerde, 2015‐12‐15 Björn Podewski / Head of PD MD AP VOE BA BA 9136 de 12/2015 88 / 89 Weitere Informationen "FLENDER gear units" im Internet www.siemens.de/getriebe "FLENDER couplings" im Internet www.siemens.de/kupplungen Service & Support: http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/10803928/133300 Schmierstoffe: http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/42961591/133000 Siemens AG Process Industries and Drives Mechanical Drives Alfred-Flender-Straße 77 46395 Bocholt DEUTSCHLAND Änderungen vorbehalten © Siemens AG 2015 www.siemens.de/antriebstechnik
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