Die Entwicklung der Querflöte Eine der ältesten,gut erhaltenen, Querflöten ist aus Knochen und stammt wahrscheinlich aus der Bronzezeit d.h. ca. 1000 v.Chr. und befindet sich in einem Museum in Bern (Schweiz). Im 12. Jhdt. tauchen erstmals Formen des Wortes flu`te im Französischen auf. Zu Anfang bezeichnet es noch Block- und Querflöte. Die sprachliche Trennung erfolgt erst im 13. Jhdt.. Die Renaissance-Querflöten (ca.1450-1600) wurden einteilig mit zylindrischer Bohrung aus Holz gebaut. Es gab 6 Grifflöcher gleicher Größe – keins für den Daumen. Das Mundloch wurde kreisrund gebohrt. Mit der üblichen Anordnung konnten keine Dur- oder Molltonleitern gespielt werden, sondern nur die mittelalterlichen Hexachorde. Die Querflöte im Barock (ca. 1600-1800):Hier wurde sie entscheidend verändert. Damals waren die Flöten bereits dreiteilig. Zum Anpassen der Stimmung, die damals von Ort zu Ort variierte, verfügte jedes Instrument über mehrere austauschbare Mittelstücke. Die Bohrungen der sechs Grifflöcher wiesen verschiedene Durchmesser auf und ermöglichten inzwischen das Spiel von Dur-Molltonleitern. Der Tonumfang reichte vom eingestrichenen d bis zum dreigestrichenen a. Die Bohrung in Mittelstück und Fuß waren nun konisch (besserer Klang). Nachträglich wurde diesem System ein zusätzliches Loch, das für neue Tonarten erforderlich wurde, hinzugefügt. Da das neue 7. Loch (dis) mit den Fingern auf herkömmliche Art nicht zu erreichen war, wurde die erste Klappe angebracht. Das Ergebnis war vor allem eine verbesserte Intonation und ein größerer Tonumfang. Der Beginn des 18. Jahrhunderts brachte der Flöte eine Blütezeit . Mit verantwortlich dafür waren Komponisten wie J. Hotteterre, J.B. Loeillet und J.J. Quantz . Die Tatsache, daß die Flöte auch am französischen Hof sehr beliebt war, machte sie in ganz Europa, das sich ohnehin stark an Frankreich orientierte, salonfähig. Zwischen 1720 und 1830 versuchten sich zahlreiche Musiker an der Verbesserung des Instrumentes. Neue Klappen und Löcher wurden zugefügt. Die meisten Änderungen brachten jedoch genauso viele Vor- wie Nachteile, so daß sich viele von ihnen nie ganz durchsetzten und bald wieder vergessen waren. Die so entstandene Mechanik war also ein Stückwerk reichlich wackelig und unzuverlässig. Ein schnelles sauberes Spiel war auf diesen Instrumenten beinah unmöglich. Am Ende all der Verbesserungsversuche und Ergänzungen stand eine Flöte mit acht Klappen und erlaubte einen Tonumfang von drei ganzen Oktaven. Der hauptsächliche technische Nachteil der damaligen Instrumente lag darin, daß die Grifflöcher nach der Spannweite der Finger gesetzt wurden. Alle Maße entsprachen nur der Erfahrung der Flötenbauer und folgten keinen akustischen Erkenntnissen. Die Böhm- Flöte: Mit der Schaffung der modernen Querflöte ist der Name Theobald Böhm (1794-1881) für immer verknüpft. Für dieses “neue” Instrument, das ca. Im Jahr 1832 entstanden ist, wurde alles in Frage gestellt: Material - Dicke des Rohres – Bohrung - Anzahl, Größe und Zwischenraum der Löcher und Ausmaß des Mundloches. Theobald Böhm gab dem Rohr so viele Löcher, wie Noten in einer Oktave der gleichschwebenden Stimmung vorhanden sind (12). Ein System von Hebeln, Achsen und Klappen gestattete nun mit neun Fingern, die 12 Löcher in allen vorstellbaren Verbindungen zu decken oder zu öffnen. Bis heute erhalten blieb eine Erfindung von J.J.Quantz der Stimmkorken sowie die beiden offenen Klappen für c und cis am Fuß, inklusive der dafür erforderlichen Verlängerung des Rohrs. Da Böhm mit diesem Ergebnis noch nicht zufrieden war, erschien 1847 ein neues Modell. Nach dem Studium der Akustik beruhte die neue Anordnung der Klappen ausschließlich auf exakten Berechnungen. Die Innenbohrung wurde quasi umgekehrt: die neue Flöte hatte einen zum Kork hin parabolisch geformten Kopf und dafür zylindrische Fuß- und Mittelstücke. Nach Th.Böhms einschneidenden Verbesserungen nahm die Verbreitung der Querflöte rasch zu.Verbesserte Intonation und flexiblere Fingertechnik bewegte viele Komponisren dazu, Werke für das neue Instrument zu schreiben. Der Flötist Briccaldi fügte 1849 der Mechanik von Böhm etwas später noch die DaumenDoppelklappe hinzu wie wir sie heute kennen. Die erste Goldflöte wurde 1869 von Louis Lot gebaut. Neben Silber und Gold sind heute für den Flötenbau folgende Materialien gebräuchlich: vergoldetes Silber, Weißgold, Neusilber (Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel), Platin und Palladium. Noch heute wird die Querflöte bis auf unwesentliche Veränderungen nach Th. Böhm´s Entwicklungen gebaut.
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