Die Orgel soll Unesco-Weltkulturerbe werden. Feuilleton SSäächssiischhee ZZeit eituun nngg Dresdens meistgelesene Tageszeitung. Gegründet 1946. MONTAG, 11. APRI L 2016 DRS 1, 30 EURO ANZEIGE Dann eben in Magdeburg Justin Eilers kann es nicht fassen – den Kieler Patrick Herrmann freut’s: Mit dem 0:0 vor heimischer Kulisse hat Dynamo den ersten Matchball zum Aufstieg in Liga zwei vergeben. Doch was soll’s. Dann machen die Dresdner eben am kommenden Sonnabend in Magdeburg alles klar. Und die Fans können beim Public Viewing im DDV-Stadion dabei sein. Foto: Robert Michael q Sport Starke Zunahme der Computerkriminalität in Sachsen Das Landeskriminalamt gibt einen Millionenschaden an. Die Dunkelziffer ist hoch – jeder kann betroffen sein. Von Thilo Alexe Dresden. Die Masche wirkt clever: Mit gefälschten E-Mail-Daten haben Betrüger bereits mehrere Millionen Euro ergaunert. Mit geringfügig geänderten E-Mail-Absenderadressen täuschten sie vor, dass sie Geschäftsführer einer Firma seien. Die Mail ging an die Buchhaltung der Unternehmen. Die Täter nutzten die Abwesenheit der tatsächlichen Führungskräfte aus und erbaten die Überweisung von Geld für einen angeblichen und als vermeintlich vertraulich eingestuften Firmenkauf. In mehreren Fällen hat der Trick, vor dem auch das sächsische Landeskriminalamt (LKA) warnt, in Baden-Württemberg NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Parteitag Grüne wollen gestalten Berlin. Die Grünen hoffen nach dem Landtagswahl-Triumph in Baden-Württemberg auf Schwung und Zusammenhalt für den Wahlkampf im Bund. Um die Große Koalition im Herbst 2017 zu beenden, müsse die Partei geschlossen bleiben, appellierte Grünen-Chef Cem Özdemir in Berlin auf einem eintägigen kleinen Parteitag. Die Partei habe den Anspruch, zu gestalten. Seine Kollegin an der Parteispitze, Simone Peter, sah die Chance, in neue Wählerschichten vorzustoßen. (dpa) q Kommentar, Seite 2 DDR-Autos Trabi-Hochburg Sachsen Flensburg. Nach dem drastischen Rückgang in den vergangenen beiden Jahrzehnten sind die Zulassungszahlen für die DDRAutos Wartburg und Trabant nun relativ konstant. Anfang dieses Jahres rollten laut Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg rund 33 600 Trabis und 7 400 Wartburg auf Deutschlands Straßen. Die meisten Trabis fahren derzeit noch die Sachsen mit mehr als 8 000. (dpa) q Wirtschaft geklappt. Er ist nur ein Beispiel dafür, wie Computerkriminalität funktioniert. Die Zahl der Delikte, bei denen das Internet als sogenanntes Tatmittel genutzt wird, nimmt in Sachsen zu. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei im Freistaat 9 971 solcher Fälle. Im Jahr 2011 waren es 7 831. Die Erfassungskriterien haben sich zwar im vergangenen Jahr geändert. Dennoch ist eine langfristige Steigerung erkennbar. Allerdings vermuten die Ermittler ein hohes Dunkelfeld. Die Täter stammen nach Erkenntnissen der Polizei aus allen Teilen der Gesellschaft. „Das geht vom digitalen Jedermann bis hin zum Hacker“, sagte der Präsident des sächsischen LKA, Jörg Michaelis, jetzt bei der Vorstellung der aktuellen Kriminalitätsstatistik für das vergangene Jahr. Die Täter versuchen unter anderem äußerst trickreich, an Kontodaten ihrer Opfer heranzukommen. Als Phishing wird der Versuch bezeichnet, mittels gefälschter Webseiten, E-Mails, Anrufe oder Kurznachrichten an die persönlichen Daten eines Benutzers wie etwa Pin-Codes zu gelangen. In Sachsen ist nach LKA-Angaben im vergangenen Jahr ein Schaden von knapp 4,4 Millionen Euro durch Computerkriminalität registriert worden. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. 2014 lag die erfasste Schadenssumme bei rund 1,6 Millionen Euro, wie das LKA auf Anfrage weiter mitteilte. In der Polizeibehörde kümmern sich fast 70 Kriminalisten und Technik-Spezialisten um diesen Deliktsbereich. Sie arbeiten im 2014 gegründeten CybercrimeCompetence-Center. In ihrem Koalitionsvertrag haben sich CDU und SPD darauf verständigt, innerhalb von zwei Jahren 100 Spezialisten einzustellen, unter anderem zur Cybercrime-Ermittlung. Im März startete das Innenministerium eine Werbekampagne an 29 Hochschulen. Das Motto der Aktion lautet: „Endlich Zugang zum Polizeirechner – und damit Gutes tun.“ Auch Sachsens Justiz hat auf die Kriminalitätsform reagiert und eine Zentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft eingerichtet. Brüssel-Terroristen wollten in Paris zuschlagen Brüssel. Die Attentäter von Brüssel wollten eigentlich einen neuen Terroranschlag in Frankreich verüben. Die Islamisten kamen aber wegen intensiver Polizeiermittlungen unter Zeitdruck und wichen auf Brüssel als Anschlagsziel aus. Dies teilte die Staatsanwaltschaft in Belgien am Sonntag mit. Sie identifizierte zudem den fieberhaft gesuchten „Mann mit Hut“, den dritten mutmaßlichen Terroristen vom Brüsseler Flughafen: Es ist der schon Freitag gefasste 31-jährige Belgier Mohamed Abrini. Dieser Fahndungserfolg untermauert die Verbin- dungen zwischen den Terrorserien von Brüssel und Paris. Abrini wurde bereits seit Ende November wegen mutmaßlicher Unterstützung der Pariser Anschläge mit 130 Todesopfern gesucht. Nach seiner Festnahme am Freitag konfrontierten die Ermittler den 31-Jährigen mit Indizien, worauf dieser seine Anwesenheit am Tatort zugab. Abrini werden Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie terroristische Morde vorgeworfen – sowohl im Verfahren zur Pariser Mordserie als auch in den Ermittlungen zu den Brüsseler An- UNTERM STRICH |||||||||||||||||||||| schlägen vom 22. März. Auf Fahndungsfotos und -videos vom Flughafen war er stets mit einer hellen Jacke und einem dunklen Hut zu sehen gewesen, an der Seite der beiden Selbstmordattentäter. Nun sagte Abrini den Ermittlern, er habe die Jacke später in einen Mülleimer geworfen und den Hut verkauft. Bei den Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in einem U-Bahn-Wagen hatten die Terroristen am 22. März 32 Menschen getötet. (dpa) Bericht q Seite 4 AU CH DA S G I B T ’S |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Wo die Bären höchstpersönlich steppen Fußball-Bundesliga Remis im Revierderby Düsseldorf. In der Fußball-Bundesliga scheint der Kampf um die Meisterschale entschieden zu sein. Borussia Dortmund hat die Aufholjagd auf Bayern München scheinbar eingestellt. Fünf Tage vor dem wichtigen Europa-League-Rückspiel beim FC Liverpool kam der BVB am Sonntag ohne zahlreich geschonte Top-Stars im 170. Derby beim FC Schalke 04 nicht über ein 2:2 hinaus. (dpa) q Sport Zeichnung: Mario Lars Hohe Tatra. Showtime für die Bären. Erst wühlten die Tiere nur nachts in Mülltonnen, nun trauen sie sich schon tagsüber in Wohngebiete. Im slowakischen Vysoke Tatry im Süden der Hohen Tatra steppen die Bären derzeit höchstpersönlich. Jan Mokosz, der Bürgermeister des Ortes, hat inzwischen sogar den Ausnahmezustand ausgerufen. Einwohner und Touristen wurden aufgefordert, Müllcontainer nach Einbruch der Dämmerung zu meiden und in Straßen mit schlechter Beleuchtung aufmerksam zu sein, um eine Bär-Begegnung zu vermeiden. Auch die Polizei geht verstärkt auf Bären-Patrouille. Doch das Herummarschieren wird die Tiere kaum stoppen, denn ein langer Winterschlaf macht eben einen Bärenhunger. In den Bergen der Hohen Tatra leben etwa 100 dieser großen Tiere. (dpa) 12115 4 194110 501307 71. Jahrgang – Nr. 84 als noc hm Sit z plä t z e ve r fügbar DDV-STADION Tickets unter Hotline 0351 4864 2002 und in unseren SZ-Treff ffpunkten! 12 – 17 APRIL 2016 WWW.FILMFEST-DRESDEN.DEE TWITTER #FFDD16 13° LOKALES WETTER 7° Das ganze Wetter – Panorama Dresden Streit um Geld für Kita-Sanierung Dresden. Schon wieder Knatsch im Dresdner Rathaus: CDU und Linke werfen Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) mangelnde Kommunikation und „Gutsherrenart“ vor. 135 Millionen will die Stadt aus dem sächsischen Förderprogramm „Brücken in die Zukunft“ in den Kita- und Schulausbau investieren. Den Stadträten hatte man dies aber nicht mitgeteilt. Die zuständigen Ausschussmitglieder erfuhren von den geplanten Neubauten aus der Presse. Zuvor hatten sich Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Die Linke) und Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) wochenlang um Bevölkerungsprognosen gestritten. Die Folge: Es lag bis April kein Wirtschaftsplan für den Kita-Eigenbetrieb vor. Ein Sanierungsstau drohte, der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz schien in Gefahr. (SZ/jv) q Mehr zum Kitastreit – Dresden KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sie müssen nur wollen Sven Siebert über grüne Machtperspektiven D er Wahlsieg der Grünen in BadenWürttemberg hat für die einstige Antiparteien-Partei mehr geändert als nur die Mehrheitsverhältnisse im Stuttgarter Landtag. Auf ihrem „kleinen Parteitag“ am Wochenende in Berlin wurde klar, dass es für die Grünen nach den Wahlen im Südwesten endgültig um mehr geht als die mögliche Rolle des Juniorpartners in einer rot-grünen oder rot-rot-grünen Koalition. Winfried Kretschmann hat in zwei Wahlen nacheinander bewiesen, dass die Grünen nicht nur ein erhebliches Wählerpotenzial haben, sondern er hat dieses Potenzial auch zweimal ausgeschöpft. Die Bundespartei hat ebenfalls ein Potenzial, das deutlich über dem liegt, was sie in den vergangenen Jahren nutzen konnte. Es ist vielleicht nicht so hoch wie in Baden-Württemberg – zweistellig ist es allemal. Um die möglichen Stimmen wirklich zu bekommen, braucht es geeignete Kandidaten – auch das zeigt sich an der Person Kretschmanns. Aber die möglichen Grünen-Wähler wollen eben nicht nur einen Platz für Protest, sondern eine Machtperspektive für ihre Partei. Und an der waren bei den Grünen selbst viele bisher nicht wirklich interessiert. Es ist ja auch schön, nie schmerzhafte Kompromisse eingehen zu müssen. Kretschmanns Appell an die Kompromissfähigkeit ist kein Aufruf zur programmatischen Beliebigkeit. Er ist der Aufruf an seine Partei, sich endlich dafür zu entscheiden, Verantwortung übernehmen zu wollen. Sie müssten nur wollen. mail [email protected] 2 |||||||||||||||||||||||||||||||| POLITIK SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 11. APRIL 2016 NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Flüchtlinge stürmen Grenze Verfassungsschutz schätzte Terrormiliz IS falsch ein D ie Lage im griechischen Grenzort Idomeni eskaliert erneut. Hunderte Flüchtlinge und andere Migranten versuchten am Sonntag, den mazedonischen Grenzzaun zu stürmen. Der Zaun steht nicht exakt auf der Grenzlinie, sondern einige Meter landeinwärts auf mazedonischem Gebiet. Videos von Reportern vor Ort zeigen, wie die Menschen über eine große Weide in Richtung Grenzzaun rennen. Sie werfen Steine, die mazedonischen Sicherheitskräfte antworten mit Schlagstöcken und Tränengas. Auslöser für die Eskalation war ein Flugblatt auf Arabisch, das bereits am Sonnabend verbreitet worden war. Die griechische Polizei sucht nun nach ausländischen Aktivisten, die in dem Flugblatt Flüchtlinge und Migranten zum Sturm auf die mazedonische Grenze aufgerufen haben sollen. „Termin für den Marsch nach Mazedonien morgen, Sonntag, um 9 Uhr morgens“, stand auf Handzetteln, die rund um das Lager von Idomeni unter anderem an Strommasten geklebt worden waren. (dpa) Berlin. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat nach Darstellung seines Präsidenten Hans-Georg Maaßen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anfangs falsch eingeschätzt. So habe man es zunächst für unwahrscheinlich gehalten, dass der IS den Flüchtlingsstrom nutzen werde, um Anhänger nach Deutschland zu bringen, sagte Maaßen der Zeitung Welt am Sonntag. Es sei ein großes Problem, dass etwa 70 Prozent der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge keine gültigen Pässe vorlegten. Sie würden nur aufgrund ihrer eigenen Angaben registriert. Gefährliche Personen könnten so mit falschen Identitäten einreisen. Laut der Zeitung Welt am Sonntag suchen die deutschen Sicherheitsbehörden derzeit 76 Personen aus dem Bereich gewaltbereiter Islamismus per Haftbefehl. Diese seien zum Teil untergetaucht. (dpa) Mehrheit der Bürger für zweite Amtszeit von Gauck Foto: Reuters/Marko Djurica Altmaier will mehr Abschiebungen Die Länder weisen die Verantwortung zurück. Dem Arbeitsmarkt hilft der Flüchtlingsstrom aus Expertensicht nicht. Berlin. Zwischen Bund und Ländern gibt es neuen Streit über die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber. Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) verlangte, die Zahl der Abschiebungen zu verdoppeln. „Da sind die Länder gefordert“, sagte der Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung. Die Länder verweisen dagegen auf die Verantwortung des Bundes für schnellere Asylverfahren. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, die Forderungen „gehen mir auf die Nerven“. Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) betonte: „Schuldzuweisungen sind völlig unangemessen.“ Im vergangenen Jahr habe es 37 220 freiwillige Rückkehrer und 22 200 Abgeschobene gegeben, sagte Altmaier den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Ein realistischer Maßstab für 2016 wäre eine Verdoppelung dieser Zahlen.“ Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) sagte, NRW schiebe bereits konsequent ab. Er kritisierte, dass Asylverfahren immer noch zu lange dauerten und der Aktenstau beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) weiter wachse. Jäger rechnet dennoch mit mehr Abschiebungen in diesem Jahr. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nannte die Forderung von Altmaier „völlig richtig“, dafür müsse das Bamf aber mehr Ablehnungsbescheide erlassen. Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) betonte, die Zahl der Abschiebungen hänge vor allem von der Breitschaft der Herkunftsländer zur Rücknahme der Flüchtlinge ab. „Da ist eindeutig der Bund in der Pflicht.“ Die Bundesregierung dringt seit Längerem darauf, dass abgelehnte Asylbewerber zügiger abgeschoben werden. Bei der Umsetzung durch die Bundesländer gibt es aber Probleme. Zum Teil weigern sich Herkunftsländer, jemanden wieder aufzunehmen, weil Dokumente fehlen. Dazu kommen rechtliche Hürden: So gilt zum Beispiel ein Abschiebeverbot, wenn dem Be- troffenen im Heimatland Folter oder die Todesstrafe drohen. Nach Syrien und dem Irak stammten die meisten Asylsuchenden in den vergangenen Monaten aus Afghanistan. Die dortige Regierung verkündet Fortschritte bei einem Abkommen mit Deutschland zur Rückführung von Flüchtlingen. Ein Entwurf werde in den kommenden Tagen der deutschen Botschaft in Kabul vorgelegt, sagte Flüchtlingsminister Said Hussain Alemi Balkhi. Bis das Abkommen unterzeichnet sei, werde Afghanistan keine Abschiebungen dulden. Nach der Schließung der Balkanroute ist die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge in Deutschland weiter gesunken. Im März wurden noch 20 608 Asylsuchende im sogenannten Easy-System registriert, wie Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) jetzt mitteilte. Im Februar waren es noch gut 60 000 gewesen, im Januar etwa 90 000. Trotz eines hohen Abschiebungsrisikos sind allerdings erneut 162 Flüchtlinge und andere Migranten von der türkischen Küste nach Griechenland übergesetzt. Die Asylsuchenden kamen vor allem auf den Ägäis-Inseln Chios und Lesbos an, wie der Athener Flüchtlings-Krisenstab am Sonntag mitteilte. Nach Ansicht der Chefs der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, werden sich der Fachkräftemangel und die demografischen Probleme in Deutschland nicht durch Flüchtlinge lösen lassen. „Hilft uns der Flüchtlingsstrom beim Fachkräftemangel? Nein. Hilft er uns bei dem demografischen Problem? Nein“, sagte Weise am Sonntag im Deutschlandfunk. Flüchtlinge könnten im besten Fall ein kleiner Beitrag zur Lösung dieser Probleme sein. Weise, der auch das Bamf leitet, erläuterte, 10 bis 15 Prozent der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge seien richtig gut qualifiziert. „Die kriegen wir relativ schnell, wenn sie das wollen, in Arbeit.“ Daneben gebe es viele, „die werden nicht unseren Standards gerecht“. (dpa) „Wir dürfen den Veränderungen nicht nur hinterherbellen“ Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat seine Partei, die Grünen, aufgerufen, Verantwortung für Deutschland zu übernehmen. Auf einem Länderrat, einem „kleinen Parteitag“ in Berlin, sagte der Wahlsieger von Stuttgart, die Republik „tickt viel weltoffener, ökologischer und sozialer, als wir selbst manchmal noch denken“. Die Partei müsse bereit IMPRESSUM |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung Anzeigen, Vertrieb und Marketing Dresdner Verlagshaus Druck GmbH Meinholdstraße 2, 01129 Dresden Geschäftsführer Volker Klaes [email protected] Sächsische Zeitung GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Verlagsgeschäftsführer Torsten Klose [email protected] Anzeigenleitung Tobias Spitzhorn (verantw.) [email protected] Vertriebsleitung Nikolaus von der Hagen [email protected] Marketingleitung Susann Puschke [email protected] Im Abonnement ist das wöchentlich erscheinende TV-Magazin „rtv“ enthalten. 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Die Stimmen, die eine Regierungsbeteiligung, auch in einer Koalition mit der Union, befürworteten, waren am Sonnabend deutlich in der Mehrheit. Cem Özdemir – neben Simone Peter Ko-Vorsitzender der Grünen – sagte, die Grünen wollten 2017 die Große Koalition beenden und selbst in die Bundesregierung. Robert Habeck, Umweltminister und stellvertretender Ministerpräsident in Schleswig-Holstein, sagte, die Partei müsse „die prägende Kraft für diese Republik sein wollen“. Wenn ihr dies gelinge, „dann steht uns 2017 alles offen“. Höcke: Pegida ist Wegbereiter für AfD-Erfolge Arnstadt. Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke sieht in dem islam- und fremdenfeindlichen Protestbündnis Pegida einen Wegbereiter für die Wahlerfolge der Alternative für Deutschland. Die AfD stehe Pegida inhaltlich nahe, ohne organisatorisch verbunden zu sein, sagte Höcke am Samstag auf einem AfD-Landesparteitag in Arnstadt. „Ohne sie wäre die AfD nicht, wo sie ist.“ Die AfD war bei den Landtagswahlen im März in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt in die Landesparlamente eingezogen. Höcke übte erneut Medienkritik. Von ihm und der AfD werde ein „Zerrbild“ gezeichnet. (dpa) Heute vor 20 Jahren Brandkatastrophe auf Düsseldorfer Flughafen Am 11. April 1996 bricht im Düsseldorfer Flughafen ein Brand aus. Ausgelöst durch Schweißarbeiten, wird der Ankunftsbereich schnell zur Todesfalle. 17 Menschen verlieren bei dieser schwersten Brandkatastrophe auf einem deutschen Verkehrsflughafen ihr Leben. 72 Personen werden teils schwer, mehrere Hundert leicht verletzt. Das Feuer, das am Nachmittag in der Ankunftshalle in einer Zwischendecke ausgebrochen war, breitet sich schnell durch Rohrleitungen und Gänge aus. Einen Anschlag schließen die Behörden aus. Es bilden sich giftige Dämpfe und brennbare Gase, die weitere Brände auslösen. Der Flugverkehr kommt zum Erliegen. Ankommende Maschinen werden nach Köln/Bonn umgeleitet. Das Flughafengebäude wird evakuiert. Später räumt der Flughafen selbst schwere Pannen ein. So seien die Schweißarbeiten nicht überwacht worden. Erst am 23. April wird der normale Flugverkehr wieder aufgenommen. (SZ) Freiheit für den Oregano! Gerechtigkeit für die Auster! Unabhängige Tageszeitung • Pflichtblatt der Börse Berlin Verlag DDV Mediengruppe GmbH & Co.KG, Dresden Chefredakteur Uwe Vetterick (verantwortlich i. S. d. P.) Geschäftsführer Carsten Dietmann (verantwortlich) Hausanschrift Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Postanschrift Sächsische Zeitung, 01055 Dresden Druck Die Spitzenfrau des linken Flügels hatte zwar anerkannt, dass die Grünen „unter den richtigen Bedingungen wachsen und in neue Wählerschichten vorstoßen“ könnten. Sie machte aber klar, dass sie den Erfolg im Südwesten nicht auf andere Länder oder den Bund für übertragbar hält. Der Sieg in Baden-Württemberg gebe zwar „enormen Rückenwind“. Aber die Bedingungen seien in allen Bundesländern unterschiedlich. Mit dem Länderrat am Sonnabend starteten die Grünen in die Vorbereitungen für den Bundestagswahlkampf 2017. Erste Programmdiskussionen wurden aufgenommen, die Regeln für mögliche Koalitionsverhandlungen wurden geändert. Im Weshalb süditalienische Kräuter diskriminiert werden und es deutsche Weichtiere in der Steuerpolitik nicht leicht haben. I talien wird von einer schrecklichen Ungerechtigkeit gequält. Ist es denkbar, dass der Süden des Landes – ohnehin mit Rückständigkeit, Armut und organisierter Kriminalität geschlagen – eine weitere schlimme Diskriminierung erleiden muss? Noch dazu staatlicherseits? Im Namen des Gesetzes? Ja! Tatsächlich! Es geht um Gewürze, die Gewürze, die den Zauber der italienischen Küche verbreiten: Oregano! Rosmarin! Basilikum! Salbei! Kein Sugo, keine Saltimbocca, kein gebratenes Zicklein, keine gegrillte Dorade ohne Unterstützung durch mindestens einen dieser aromatischen mediterranen Lippenblütler. dsd Und nun das: Die eher im Norden Italien beheimateten Basilikum, Rosmarin und Salbei werden mit dem ermäßigten |||||||||||||||||||||||| Von Sven Siebert, Berlin sein, auch schwierige Kompromisse einzugehen. „Wir sind nicht nur dafür da, dass wir dauernd das Elend der Welt beklagen.“ Man dürfe Veränderungen nicht nur „hinterherbellen“. Wenn man selbst nichts Besseres auf den Tisch legen könne, „dann muss man auch mäßigen Problemlösungen zustimmen und sich mit Globalkritik zurückhalten“, sagte Kretschmann. Seine Rede hörte sich an wie die Entgegnung zur vorangegangenen Rede der Parteivorsitzenden Simone Peter. Sie hatte die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Die Vereinbarung der EU mit der Türkei zu Abschiebung und Aufnahme von Flüchtlingen bezeichnete sie als „zynischen Deal“. ||| Winfried Kretschmann fordert die Grünen auf, Verantwortung für Deutschland zu übernehmen. Berlin. Nachdem Union, Grüne und SPD und allen voran die Kanzlerin den Bundespräsidenten zum Weitermachen aufgefordert haben, spricht jetzt auch das Volk. 63 Prozent der Bürger wünschen sich eine zweite Amtszeit für Joachim Gauck im Schloss Bellevue. Das geht aus einer EmnidErhebung für die Zeitung Bild am Sonntag hervor. In Kürze will Gauck wissen lassen, ob er im Februar 2017 für weitere fünf Jahre antritt. Schon jetzt ist er mit 76 der älteste Bundespräsident, den die Republik je hatte. (dpa) ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Berliner Luft ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Sven Siebert Mehrwertsteuersatz von vier Prozent belastet. Auf Oregano, dem Gewürz Siziliens, hingegen liegen schwere 22 Prozent! So steht es im berüchtigten Decreto 633, Tabelle A, Teil II, Ziffer 12 b. Die Süddeutsche Zeitung berichtete kürzlich, die linke sizilianische Senatorin Venera Padua fordere endlich Gerechtigkeit für den Oregano und den gesamten Süden. dsd Wer nun glaubt, ein solcher lippenblühender Unsinn sei typisch italienisch, der werfe einen Blick ins deutsche Umsatzsteuergesetz, Anlage 2. Gewürze allgemein werden nur mit sieben Prozent besteuert. Das gilt auch für „Rosmarin, Beifuß und Ba- silikum in Aufmachungen für den Küchengebrauch sowie Dost, Minzen, Salbei, Kamilleblüten und Haustee“. Gewürzmischungen aber fallen nicht unter die Ausnahmen von Anlage 2 und bekommen einen Aufschlag von 19 Prozent. dsd Auch aus Sicht der Weichtiere gibt es Anlass für Antidiskriminierungsklagen: So sind Austern ausdrücklich von der Mehrwertsteuererleichterung ausgenommen, Jakobsmuscheln aber nicht. Hühner: sieben Prozent, Wachteln: 19. Eingelegte Gurken: 7, Pilze in Essig: 19. Und so weiter und so weiter … dsd Frühere Regierungskoalitionen haben sich wiederholt vorgenommen, mit dem ganzen Unsinn aufzuräumen. Unter Schwarz-Gelb gab es angeblich sogar eine Arbeitsgruppe, die sich der Ungerechtigkeiten im Mehrwertsteuerunwesen widmen sollte. Doch über die berüchtigte Ermäßigung für Hoteliers und Seilbahnbetreiber hinaus, die FDP und CSU damals im Einklang in den Koalitionsvertrag hinein- verhandelten, konnte keine Einigkeit hergestellt werden. Die Sache ging den Gang vieler komplizierter Reformvorhaben: Sie wurde still beerdigt. dsd Die jetzige schwarz-rote Koalition hat die Mehrwertsteuerfrage gleich weiträumig umschifft. Man richtet den Blick allenfalls zweifelnd nach Brüssel, wo ebenfalls über eine Harmonisierung der europäischen Mehrwertsteuersysteme nachgedacht wird. Das kann dauern … Neulich allerdings kam Schwung in die Sache. Der britische Premierminister David Cameron behelligte seine Amtskollegen beim Gipfeltreffen, auf dem es eigentlich nur um Flüchtlinge und die Vereinbarung mit der Türkei gehen sollte, mit den Mehrwertsteuersätzen für Damenhygieneartikel. Cameron kämpft ums politische Überleben und um den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU. Zu Hause gibt es Druck von Frauenrechtlerinnen, die die Mehrwertsteuer als diskriminierend empfinden. Kann sein, dass es auch in Sizilien irgendwann keine Tamponsteuer mehr gibt. DIE SEITE DREI M O NTAG 11. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 3 |||||||||||||||||||||||||||||||| Nationaler Schiffbruch Am 16. April 2014 sank in Südkorea das Passagierschiff Sewol. 304 Menschen starben. Doch bis heute sind die Ursachen ungeklärt. Von Felix Lill Z wei Jahre sind vergangen, seit Südkorea mit einem Schiffsuntergang und 304 Toten eine nationale Katastrophe erlebte. Weil die Ursachen ungeklärt bleiben, trauen viele ihren Eliten nicht mehr. Das Land scheint sich in alte Lager aus der Diktatur zu spalten. Lee Geun-hee kann nicht mehr warten. „Wenn das noch lange so weitergeht“, sagt die kurzhaarige Frau mit zittriger Stimme, „geh‘ ich auch noch vor die Hunde.“ Nach all dem Kämpfen verlassen sie allmählich die Kräfte. Zuerst kam Bluthochdruck, jetzt plagt sie Diabetes, seit Wochen liegt Lee Geun-hee in der Klinik. Mit dem Arm am Tropf, gehüllt in ein weißes Patientenkleid, kommen ihr schon wieder die Tränen. „Meine Tochter war meine beste Freundin. Und heute weiß ich nur, dass sie tot ist. Aber gesehen hab’ ich sie noch immer nicht.“ Die eigene Tochter tot zu wissen ist schlimm genug, zumal ihre geliebte Choeunha nur 16 Jahre alt wurde. Wie all die anderen Schulkameraden, die von ihrer Klassenreise nicht mehr heimkehrten. Lee Cho-eunha gehört zu neun Opfern, deren Körper bis heute nicht gefunden wurde. Und weil ein Verstorbener nach koreanischem Glauben erst dann Frieden finden kann, wenn er bestattet wurde, erlebt die Mutter Lee Geunhee die Hölle auf Erden. „Das Schiff ist ja immer noch unter Wasser. Cho-eunha ist wahrscheinlich noch in einer Kabine.“ Zwei Jahre sind vergangen, seit diese nationale Katastrophe Südkoreas begann. Am Morgen des 16. April 2014 war das Passagierschiff Sewol auf dem Weg von Seoul zur südlich gelegenen Urlaubsinsel Jeju, kurz vor dem Ziel ging es unter. 304 Menschen starben, darunter vor allem Schüler aus dem armen Seouler Vorort Ansan. Doch wäre die Havarie eine „normale“ Tragödie, wäre es für die Koreaner bei tiefer Trauer geblieben. Bald aber mischten sich Emotionen wie Zorn, Misstrauen und Angst in die Angelegenheit. So geht es im Fall Sewol bis heute. Es ist ein Fall, der den Glauben vieler Koreaner in die Eliten des Landes so tief erschüttert hat, dass die alten Lager aus Zeiten der Diktatur wieder aufzubrechen scheinen. Lee Geun-hee hat sich lange verboten, so zu denken. Mittlerweile könne sie aber nicht mehr anders: „Ich glaube nicht, dass die Politik unbedingt das Beste für ihre Bürger will.“ Als die Mutter das sagt, sieht sie so aus, als hätte sie etwas Verbotenes ausgesprochen. „Ich will glauben, dass die Dinge heute besser sind als in meiner Jugend zu Zeiten der Diktatur. Aber warum habe ich den Körper meiner Tochter dann immer noch nicht? So schwer kann das doch nicht sein!“ Warum, diese Frage bleibt an vielen Stellen offen. Warum zum Beispiel ging die Rettung so langsam, dass die meisten der 476 Passagiere starben? Warum machte das Schiff kurz vorm Untergang scharfe Manöver, obwohl es keinen hohen Wellengang gab? Warum war das Schiff so stark überladen? Warum wurden die Passagiere angewiesen, auf dem Schiff zu bleiben, während die Crew von Bord eilte? Wieso stimmen verschiedene Radaraufnahmen der Route in den Minuten vorm Untergang Die vielen Ungereimtheiten spalten das Land und geben der Trauer Hunderter Eltern um ihre Kinder einen bitteren Beigeschmack. Foto: Reuters/Issei Kato nicht überein? Und: Warum müssen diese Fragen noch zwei Jahre nach dem Untergang gestellt werden? Auf jede dieser Fragen gibt es Antworten, allerdings jedes Mal verschiedene. Je nach dem, wen man fragt, erhält man eine Theorie, die entweder alles wie ein Unglück aussehen lässt, oder wie eine Verschwörung, auf die der wildeste Drehbuchautor nicht kommen würde. Wie konnte so ein Misstrauen entstehen, keine 30 Jahre nach Südkoreas Transformation von einer Militärdiktatur in eine liberale Demokratie? Eineinhalb Zugstunden nördlich von Lee Eung-hees Krankenbett, im Zentrum der Hauptstadt Seoul, stellt Kim Ou-joon diese Frage jeden Tag. Kim ist einer der bekanntesten Journalisten und Politsatiriker seines Landes, zugleich einer der umstrittensten. Wenn uns die Regierung nicht sagen will, wie das alles passieren konnte, müssen wir langsam annehmen, dass sie selber Mitschuld trägt. Lee Jae-sang, Mutter eines Opfers A llein die Existenz von Kim Oujoons Studio, das mit seinen rund 50 Sitzplätzen tagsüber als eine Mischung aus Café und Bücherei fungiert, erzählt etwas über Südkoreas politische Entwicklung der letzten Jahre. Als Lee Myung-bak im Jahr 2008 Präsident wurde, beschnitt er die freie Presse und beendete eine Annäherungspolitik gegenüber Nordkorea. Der liberale Trend seiner Vorgänger war beendet. Kim Ou-joon rief daraufhin eine TV-Sendung ins Leben, die ausschließlich die Politik des Präsidenten aufs Korn nahm. Mehrmals wurde Kim dafür verklagt, verloren hat er keinen Prozess, wie er beteuert. Heute unterhält Kim die Sendung „Papa Is“, diesmal ist sie der aktuellen Präsidentin und Diktatorentochter Park Geun-hye gewidmet, die den Kurs von Lee weiterführt. In „Papa Is“ geht es immer wieder um den Fall Sewol. „Die Regierung scheint in der ganzen Sache eine wichtige Rolle zu spielen“, sagt Kim. Per Internet sammelt Kim Geld für Investigativrecherchen. „Ich versichere ehrliche Berichterstattung“, stichelte er gegen die Mainstreammedien, die sich dem Thema kaum noch widmen. Mittlerweile hat Kim über 1,7 Millionen US-Dollar einge- nommen, der Großteil kommt von den zwei Millionen Zuschauern von „Papa Is“. Kims Erklärungen für die Sewol-Havarie unterscheiden sich von denen des Schiffsbetreibers oder der Regierung. Kim klappt seinen Laptop auf. Auf einer Seekarte sind die Radardaten vom Militär eingezeichnet sowie die der Küstenwache und jene der Sewol. Sie zeigen die letzten paar Hundert Meter der Sewol vor ihrem Untergang. „Eigentlich sollten alle drei Quellen eine identische Route zeigen“, murmelt Kim. „Tun sie aber nicht. Die Daten der Sewol selbst lassen die Schiffsroute so aussehen, als hätte es vorm Untergang kaum Zickzackmanöver gegeben. Die des Militär dokumentieren starkes Ausschlagen.“ Zudem führt die Route, wie sie vom Militär aufgezeichnet wurde, um rund 800 Meter westlich entlang – in unmittelbarer Nähe einer Insel, um die herum das Wasser flacher ist. Ein 800-Meter-Unterschied ist für einen Messfehler zu groß, sagen Experten. „Die Daten der Sewol dürften gefälscht worden sein“, sagt Kim Ou-joon. „Wenn das Schiff weit von einer Insel entfernt sinkt, sieht es eher nach einem Unfall aus.“ Harter Tobak, aber es gibt Anhaltspunkte dafür, dass die Militärdaten stimmen. Ende März lud eine parlamentarische Untersuchungskommission Zeugen vor, die den Fall noch merkwürdiger erscheinen lassen. Verbindungen zwischen der Schiffsbetreiberfirma Chonghaejin und dem koreanischen Geheimdienst wurden dokumentiert. Mehrere Journalisten mutmaßen nun, dass der Geheimdienst das Schiff als Geldquelle für seine Aktivitäten nutzte. Wenn das stimmt, wäre verständlich, warum die Aufklärung des Falls kaum vorangeht. Die Tageszeitung Hankyoreh kommentierte Ende März: „Die Untersuchungen und Prozesse bisher liefern keine Antworten auf die entstandenen Fragen. Tatsächlich müssen wir uns fragen, ob überhaupt richtig untersucht wurde.“ In offiziellen Kreisen werden Leute wie Kim Ou-joon als Verschwörungstheoretiker gehandelt. Jang Gi-wook zum Beispiel weigert sich, dessen Recherchen zu kommentieren. Jang ist Verantwortlicher der Regierungsstelle, die mit der Hebung der Sewol beauftragt ist. „Daran arbeiten wir sehr hart“, sagt Jang. Aber der Vorgang sei nicht einfach. „Die Strömung ist so stark, dass wir das Schiff nicht einfach heben können, ohne womöglich wichtige Teile zu beschädigen. Unsere Taucher gehen deshalb täglich runter, wir machen Videoanalysen, damit wir die Sewol im Juli aus dem Wasser holen können.“ Die Datierung auf Juli ist überraschend. Schließlich plant eine Untersuchungskommission, ihren finalen Bericht im Juni vorzulegen. Die Ergebnisse würden also präsentiert, ohne das Schiff gründlich untersucht zu haben. D ie Familien der Opfer berichten häufig von solchen Erlebnissen. Zurück in Ansan, dem Herkunftsort der meisten Verstorbenen. Lee Jae-sang, Mutter von Do-eun, die heute 18 Jahre alt wäre, geht mit leisen Schritten in die Schule ihrer Tochter. Die schlanke, langhaarige Dame kommt täglich, so wie es früher Do-eun tat. Zehn Klassenräume sind zu Gedenkstätten geworden, im gesamten dritten Stock findet seit zwei Jahren kein Unterricht statt. Die Sitzordnung ist eingehalten, nur sind die Stühle und Tische nicht mit Jugendlichen besetzt, sondern von Blumensträußen, Fotos und Süßigkeiten überhäuft. „Die Schule setzt uns unter Druck, dass wir die Klassenräume hergeben“, flüstert Lee Jae-sang, die das Denkmal pflegt und schützt. „Aber das Land braucht etwas, das an diese Affäre erinnert.“ Das Sewol-Unglück sei mehr als ein Unfall. „Wenn uns die Regierung nicht sagen will, wie das alles passieren konnte, müssen wir langsam annehmen, dass sie selber Mitschuld trägt.“ Und wenn das wirklich so ist, flüstert Lee Jae-sang noch leiser, als sie sich an den Tisch ihrer Tochter Do-eun setzt, „dann ist dieses Land heute nicht mehr viel besser als zu Zeiten der Diktatur.“ Korruption und Verführung Pussy-Riot-Frontfrau Nadja Tolokonnikowa provoziert mit einem neuen Video. Von Klaus-Helge Donath, SZ-Korrespondent in Moskau S ei demütig, mild und zahm/.../sei treu mein Sohn/ der ewig gottgegebenen Macht/ ich liebe Russland/ ich bin Patriot/ So rappt Nadeschda Tolokonnikowa in einem neuen Videoclip. Diesmal geht es nicht um Zar und Kirche, sondern um Zar und Korruption. Und dies in gigantischem Ausmaß. Tolokonnikowa ist besser bekannt als die Frontfigur der Frauenpunkband Pussy Riot, die mit ihrem Auftritt in der ChristusErlöser-Kirche in Moskau im Jahr 2012 für Furore sorgte. Damals protestierten die Frauen vor Altar und Ikonenwand gegen die Wiederwahl Wladimir Putins ins Präsidentenamt. Sie bezahlten dafür mit Ge- fängnis und Lagerhaft. Nun kehrte Pussy Riot in anderer Zusammensetzung und Aufmachung wieder zurück. Das alte Markenzeichen der Band, die Wollmasken mit Sehschlitz wurde gegen ein adrettes, durchgestyltes Äußeres eingetauscht. Tolokonnikowa schlüpft in die Uniform des russischen Generalstaatsanwalts Jurij Tschaika, trägt Netzstrumpf und rote Pumps. Verführerisch spielt sie mit Handschellen, peitscht Häftlinge, überwacht das Waterboarding und räkelt sich lasziv auf dem Schreibtisch vor einem Putin aus Öl. Der rote Mund verspricht noch viel. Er erzählt vor allem die selbst für Russland haarsträubende Erfolgsgeschichte einer Juristenfamilie, die es bis an die Staatsspitze schaffte – die Tschaikas aus Chabarowsk im Fernen Osten. Anfang Dezember machte der Antikorruptionskämpfer und Oppositionelle Alexej Nawalny den Skandal publik. Sein Fonds „Kampf gegen Korruption“ stellte einen Dokumentarfilm ins Netz, der die Geschichte der kriminellen Bereicherung minutiös nachzeichnet. Von Erpressung bis Inzwischen bei Youtube schon fast 1,5 Millionen Mal geklickt und umstrittener Hit auf Russlands Internetkanälen: Der Song „Tschaika“ (be)schreibt die Geschichte von Putins Generalstaatsanwalt. Foto: dpa Mord lauten die Anschuldigungen, von Russland über Griechenland bis in die Schweiz reicht das Tätigkeitsfeld. Vor allem Tschaikas Söhne Artjom und Igor sind die Begünstigten. Artjom riss sich eine Werft in Sibirien unter den Nagel. Der Vorbesitzer, der nicht verkaufen wollte, wurde später tot aufgefunden. Mord soll es gewesen sein. Artjom kaufte sich auch auf dem Berg Athos in Griechenland ein Luxushotel. Das sei jetzt ihr geistiges und geistliches Refugium, schwärmte die Familie im Film. Hier faste sie, lebe spartanisch und gebe sich der Kontemplation hin. Eine Mitbesitzerin ist die Ehefrau des ehemaligen stellvertretenden russischen Staatsanwalts. Sie hatte mit einer berüchtigten Mafiabande im Süden Russlands Geschäfte gemacht. Deren brutale Morde wurden erst vor Kurzem aufgeklärt. Dass der jüngste Tschaika mit 27 Jahren schon Multimillionär ist, wirft auch Fragen auf. Vor allem danach, wer ihm die Staatsaufträge zuschanzt. Die Idee zum Video stammt von Alexei Nawalny. Den Text schrieb Tolokonnikowa an einem Tag. An frühes Aufstehen hätte sie sich im Straflager gewöhnt, sagt sie. Mit Erotik und gefälligerer Machart soll ein breiteres Publikum erreicht werden, das mit den schrillen Songs der Punkband bislang nur wenig anfangen konnte. Von der alten Zusammensetzung ist nur noch Tolokonnikowa übrig. Es sei auch nicht einfach gewesen, Schauspieler für den Clip zu finden, erzählt sie. Russland habe Angst. Der Clip erschien einen Tag nach dem abschlägigen Bescheid des Ermittlungskomitees auf die Anfrage des letzten oppositionellen Duma-Abgeordneten Dmitrij Gudkow. Der hatte die Ermittlungsbehörde aufgefordert, den Anschuldigungen nachzugehen. Das Komitee verwies unterdessen an die Zuständigkeit der Generalstaatsanwaltschaft – an Jurij Tschaika. 4 |||||||||||||||||||||||||||||||| POLITIK SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 11. APRIL 2016 KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Brüsseler Terrorpuzzle ergibt ein Bild Frank Grubitzsch über Fahndungserfolge belgischer Ermittler E Trotz der Fahndungserfolge bleiben Belgiens Sicherheitsbehörden im Alarmmodus: Spezialkräfte der Polizei bei einem Antiterroreinsatz in der Gemeinde Etterbeeck nahe der Hauptstadt Brüssel. Foto: Reuters Angst vor dem Terrornetz Der Fahndungserfolg offenbart das Ausmaß der Bedrohung. In Brüssel wächst das Gefühl der Unsicherheit. Von Detlef Drewes, SZ-Korrespondent in Brüssel E s sind nur wenige Sätze, die die Brüsseler Staatsanwaltschaft am Sonntag von sich gab. Doch die hatten es in sich: Die Anschläge in Brüssel vom 22. März waren nicht geplant. Eigentlich hatten die Terroristen einen dritten Anschlag auf Paris vorbereitet. In diesem Moment ist die Erleichterung über die Verhaftungen vom Freitagabend wie weggeblasen. „32 Tote, über 340 Verletzte – das war alles nur ein Versehen?“, heißt es auf einem Plakat, das am Sonntagmittag an der Gedenkstelle vor der Brüsseler Börse abgelegt wurde. „Es ist natürlich eine gute Nachricht, dass Abrini festgenommen wurde“, erklärte Innenminister Jan Jambon. „Ich denke, wir haben eine Schlacht gewonnen, aber nicht den Krieg.“ Dabei hatte es zunächst so gut ausgesehen. Am frühen Freitagabend waren die Antiterrorspezialisten ausgerückt, hatten sechs Männer verhaftet. Am Sonnabendmorgen stand dann fest: Mohamed Abrini, 31 Jahre alt, geboren in der Stadtgemeinde Molenbeek, räumt ein, der dritte Attentä- ter am Flughafen gewesen zu sein. Unter den Verhafteten befindet sich auch Osama Krayem, der bei dem Anschlag auf die Metro geholfen hat und nun zugab, die Taten mit vorbereitet zu haben. Alle Attentäter gefasst oder tot – Brüssel könnte eigentlich aufatmen. Doch die Erleichterung will sich nicht einstellen. Zu tief erschüttert sind die Menschen von den Enthüllungen, die die Ich denke, wir haben eine Schlacht gewonnen, aber nicht den Krieg. Jan Jambon, Innenminister Belgiens |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Fahnder portionsweise preisgeben, als könnten sie den Menschen die ganze Wahrheit nicht auf einmal zumuten. Brüssel war offenbar wirklich nur der Plan B, weil die Terrorzelle eigentlich zum dritten Mal in Paris zuschlagen wollte. Doch als die Polizei Salah Abdeslam, eine der Schlüsselfiguren der Anschläge vom 13. November in der französischen Hauptstadt, in Brüssel verhaftete, geriet man in Panik und wollte so schnell wie möglich „noch etwas anrichten“. Also fiel die Wahl auf Brüssel, wo die meisten Unterschlupf gefunden hatten. Die Extremisten wählten den Flughafen und die Metro, zumindest zwei Sprengsätze wurden aber nicht gezündet, zu einem Anschlag auf öffentliche Restaurants oder Cafés mit automatischen Waffen kam es auch nicht. „Die Täter fühlten sich offenbar bedrängt und wollten nur noch eines: Zuschlagen“, nannte es ein Ermittler am Wochenende. Schockierend sind die Erkenntnisse, weil sie den Eindruck von ein paar Einzeltätern durchkreuzen und mit jedem Tag mehr eine straff organisierte Terrorzelle zum Vorschein kommt, die von Abdelhamid Abbaaoud maßgeblich kommandiert wurde. Der 28-Jährige wurde wenige Tage nach den Anschlägen in Paris bei einer Antiterroraktion erschossen. Zur Führungsebene gehörte auch der Brüsseler Flughafen-Attentäter Najim Naachraoui (24), der als Sprengstoffexperte der Gruppe gilt, der sich am Airport in die Luft jagte. Der dritte Kopf scheint Salah Abdeslam (26) gewesen zu sein, der im Herbst 2015 den Metro-Attentäter Osama Krayem in Ulm aus einem Flüchtlingsheim abholte. „Wir haben keine Terrorzelle, sondern eine perfekt agierende Terrororganisation mit Kommando-Ebene, Logistikern, Befehlsempfängern und Hintermännern in Syrien“, hieß es in Brüssel von den Behörden. Dass dieses Terrornetzwerk, das die Aktion am 13. November durchführte, gleichsam unter den Augen der Behörden entstehen konnte, wollen die Menschen nicht verstehen. „Wie können wir denn sicher sein, dass man jetzt alle hat“, fragte am Sonnabend eine Passantin vor der Gedenkstelle für die Opfer vor der Börse. Es ist die Unsicherheit, die alle bewegt. Offenbar auch die Verantwortlichen der Stadt. Rudi Vervoort, der Bürgermeister Brüssels, hatte erst Mitte vergangener Woche die Rückkehr zur Normalität versprochen. So sollten die Metro-Linien ab diesem Montag wieder normal verkehren. Bisher hatte man den Verkehr auf eine Betriebszeit von 7 bis 19 Uhr eingeschränkt. Doch am Sonntag teilte der öffentliche Betreiber plötzlich mit, man werde vorerst nur bis 21 Uhr fahren. Außerdem sollen überall nur ein oder zwei Zugänge geöffnet werden. „Wovor haben die Angst?“, fragen sich viele Menschen. „Was wissen sie, was wir noch nicht wissen?“ q Kommentar Cameron versucht es mit Transparenz Die Titelseiten der britischen Sonntagszeitungen dürften für David Cameron keine angenehme Frühstückslektüre gewesen sein. „Premierminister enthüllt versteckten Reichtum“, hieß es in der Sunday Times, und die Mail on Sunday titelte mit „Camerons Steuertrick“. Der Plan des Premiers, mit der Veröffentlichung seiner Ein- In Theatern und Konzertsälen zwischen Madrid und Barcelona wird nur verhalten geklatscht. Die Spanier könnten jubeln, aber meistens wollen sie nicht. P eter Ustinov erzählte mal von einem Auftritt in Spanien, bei dem er so lautstark bejubelt wurde, dass er verzweifelt ausrief: „Da fallen mir ja die Ohren ab!“ Woraufhin einer aus dem Publikum geantwortet habe: „Besser als der Schwanz!“ Recht hatte er, fand Ustinov. Mir fällt es schwer, diese Anekdote zu glauben. Die Spanier jubeln nicht. Höchstens im Fußballstadion. Aber nicht, wenn sie sich in einen Theater- oder Konzertsaal setzen. Und schon gar nicht, wenn das Spektakel zu Ende ist. Sobald die Lichter angehen, stellt auch der letzte Klatscher den Applaus ein und schließt sich dem Rest des Publikums an, das schon zur Hälfte den Zuschauerraum verlassen hat. Irgendetwas Dringendes wartet da draußen auf sie. ||||||||||||||||||||||| Von Jochen Wittmann, SZ-Korrespondent in London kommensverhältnisse die Diskussion über seine Verbindung zu den Offshore-Geschäften seines verstorbenen Vaters zu beenden, scheint nicht ganz aufgegangen zu sein. Beim kleinen Parteitag der Konservativen entschuldigte sich Cameron wortreich dafür, nicht schneller auf die Veröffentlichung der Panama-Papiere reagiert zu haben. In denen tauchte sein Vater Ian Cameron als Kunde der Anwaltsfirma Mossack Fonseca auf, weil er in Panama einen Offshore-Fonds gegründet hatte, der in Großbritannien keine Steuern zahlen musste. David Cameron besaß Anteile an diesem Fonds, die er, kurz bevor er Premierminister wurde, mit Profit verkaufte. Als das herauskam, war die Aufregung groß. Zur Schadensbewältigung und um zu demonstrieren, dass er „komplett transparent und offen über diese Dinge“ sein wolle, veröffentlichte Cameron am Sonntag seine Steuerdaten der letzten sechs Jahre. Jetzt wissen die Briten, wie reich ihr Premier ist. Im letzten Fiskaljahr gab Cameron ein zu versteuerndes Einkommen von 200 307 Pfund (rund 247 000 Euro) an, für das er 75 898 Pfund Einkommenssteuer zahlte. In den vorherigen drei Jahren lagen die Zahlen in einer ähnlichen Größenordnung. Neben seinem Premiersgehalt von 140 522 Pfund speist sich Camerons Einkommen vor allem aus den Mieteinnahmen für ein Londoner Haus, das er vermieten konnte, nachdem er als Premierminis- ter in den Amtssitz der Downing Street einzog. Niemals zuvor hat ein Premier seine Vermögensverhältnisse offengelegt. Doch ist damit die Affäre nicht ausgestanden. Stirnrunzeln rief zum Beispiel die Enthüllung hervor, dass Cameron von seiner Mutter 200 000 Pfund erhielt. Er hatte 2010 von seinem Vater 300 000 Pfund geerbt, was gerade unter der Schwelle lag, ab der Erbschaftssteuer anfiele. Das Geldgeschenk seiner Mutter ist eine – gesetzlich durchaus zulässige – vorgezogene Hinterlassenschaft: Überlebt seine Mutter die Schenkung um sieben Jahre, muss ihr Sohn keine Erbschaftssteuer zahlen, andernfalls wären rund 80 000 Pfund fällig. mail [email protected] NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Regierungschef der Ukraine gibt auf Kiew. Nach fast zwei Monaten Regierungskrise in der Ukraine hat Ministerpräsident Arseni Jazenjuk seinen Rücktritt erklärt. Das Parlament der Ukraine soll am Dienstag über seinen Amtsverzicht entscheiden, bestätigte seine Sprecherin am Sonntag in Kiew. Seit dem Machtwechsel in der Ukraine im Frühjahr 2014 hatte Jazenjuk die Regierung geführt. In den letzten Monaten hatte sich das Verhältnis zu Staatspräsident Petro Poroschenko aber verschlechtert. Jazenjuk wird vorgeworfen, wichtige Reformen nicht umgesetzt zu haben. Im Februar scheiterte in der Obersten Rada der Versuch, Jazenjuk abzuwählen . (dpa) Polen gedenkt der Toten von Smolensk Warschau. Mit Kranzniederlegungen und einem Gedenkappell ist in Polen am Sonntag der Toten des Flugzeugabsturzes von Smolensk vor sechs Jahren gedacht worden. Vor dem Warschauer Präsidentenpalast stand eine militärische Ehrenwache vor dem Bild des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski und seiner Frau, die bei dem Absturz einer Regierungsmaschine am 10. April 2010 ums Leben gekommen waren. Unter den Anhängern der regierenden Nationalkonservativen glauben viele, der Absturz sei ein Anschlag gewesen. (dpa) Spanische Applaus-Muffel |||| Der britische Premier legt Einkommensverhältnisse offen. Sein Plan geht aber nicht auf. s ist ein Erfolg, auf den die belgischen Ermittler lange gewartet hatten. Ins Netz ging ihnen Mohamed Abrini; der berüchtigte „Mann mit Hut“, nach dem mithilfe eines unscharfen Fotos vom Brüsseler Flughafen fieberhaft gefahndet worden war. Abrinis Festnahme bringt den Ermittlern weitere wichtige Puzzleteile, die das Bild der Terroranschläge vervollständigen. Erhärtet hat sich die Vermutung, dass es enge Verbindungen zwischen den Attacken von Paris und Brüssel gibt. Möglicherweise steckt hinter Planung und Ausführung nicht eine kleine Terrorzelle, sondern ein größeres Netzwerk – mit Abrini als einem der mutmaßlichem Köpfe. Angesichts dieser Ungewissheit besteht nach dem jüngsten Fahndungserfolg kein Grund zu öffentlicher Erleichterung. Vielmehr stellt sich noch drängender die Frage, warum sich Terrorplaner in einer Kommune wie dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek offenbar unbeobachtet und damit ungehindert auf ihre Untaten vorbereiten konnten. Und: Was macht junge Männer wie Salah Abdeslam oder Mohamed Abrini, die in Belgien geboren und aufgewachsen sind, zu Terroristen? Was hat sie in die Arme des religiösen Fanatismus getrieben? Warum sehen sie keine andere Zukunft für sich? Nur wer die Wurzeln des Terrorismus kennt, kann ihn wirksam bekämpfen. Und verhindern, dass er in islamisch geprägten Vorstädten europäischer Metropolen immer wieder neuen Zulauf erhält. Mehr Polizei, mehr Fahnder und mehr Datenaustausch allein werden im Kampf gegen den Terrorismus nicht ausreichen. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Post aus Madrid ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Martin Dahms Das kenne ich aus Deutschland anders. Zu meinen Jugenderinnerungen gehört das BAP-Konzert in der Stadthalle von Göttingen, als wir der Band mit unserem Beifall sieben Zugaben abtrotzten. Und dann der Auftritt von Herman van Veen in der Alten Oper in Frankfurt/Main: Die Roadies bauten schon die Instrumente auf der Bühne ab, und wir klatschten immer noch, bis van Veen rauskam und eine letztes Lied a cappella sang. Da waren wir endlich zufrieden. Meine erste Konzerterfahrung in Spanien war ein Freiluftauftritt von David Bowie in Gijón an der spanischen Nordküste. Wir waren eine Gruppe Deutscher, begleitet von unserem Spanischlehrer Chema. Wir tanzten, sangen, grölten, klatschten und fanden die Spanier rings um uns herum ziemlich langweilig. Das wurde bei späteren Konzerten nicht besser. Was die Spanier gar nicht können, ist Zugaben einfordern. Das braucht ein bisschen Beharrlichkeit. Aber die Leute legen die Hände in den Schoß und warten darauf, dass die anderen die Arbeit machen. So geht das nicht. Wenn ausländische Musikkritiker nach Spanien kommen, um über eine Uraufführung oder die Neuinszenierung einer Oper zu berichten, schreiben sie hinterher meistens, das Publikum sei eher nicht so begeistert gewesen. Sie kennen eben die Spanier nicht. Vor allem nicht das Publikum des Madrider Teatro Real. Das ist hartnäckig unterkühlt, mag es eine Philip-Glass-Premiere erleben oder „Così fan tutte“ unter der Regie von Michael Haneke. Neulich brachte Sasha Waltz ihre Choreografie zu Stravinskys „Sacre du printemps“ nach Madrid. Selten hat mich ein Ballett derart ergriffen. Die Musik klang noch eine Stunde später in mir nach. Doch der Applaus war eher dürftig. Beifallsstürme gibt es selten in spanischen Theatern – hier eine Szene aus der Aufführung der WagnerOper „Parsifal“ im Teatro Real in Madrid. Foto: dpa Vielleicht habe ich Pech. Vielleicht verstehe ich nichts von Musik. Die konzertante Aufführung einer zeitgenössischen Oper vor ein paar Tagen hat mich schwankend gemacht. Das Werk hieß „Written on Skin“, der Komponist George Benjamin. Die Sänger arbeiteten sich wie Zirkusartisten durch unmögliche Arien, das Orchester spielte vielversprechende Fragmente, die es nach wenigen Takten wieder fallen ließ. Und das Publikum jubelte. Einige standen auf, riefen Bravo, und nur ein paar Banausen hatten es eilig, den Saal zu verlassen. Wenn sie wollen, können Spanier klatschen. Aber meistens wollen sie einfach nicht. WIRTSCHAFT M O NTAG 11. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Lange verschmäht und jetzt Kult NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Vodafone schafft Roaming-Gebühren fast ab Im April 1991 wurde die Produktion von Wartburg und Trabant gestoppt. Einige Gefährte tuckern immer noch. Düsseldorf. Der Telefonkonzern Vodafone Deutschland will für viele seiner Kunden die Extragebühren für die Handynutzung im EU-Ausland abschaffen. „Noch in diesem Monat heißt es Goodbye Roaming: Dann schaffen wir für Neukunden und Vertragsverlängerer in den meisten Tarifen die Roamingzuschläge in der EU ab“, sagte der Vorsitzende der Vodafone-Geschäftsführung, Hannes Ametsreiter. Zudem werde Vodafone sein ultraschnelles LTE-Netz für alle Privatkunden öffnen. Die Kunden könnten dann mit maximaler LTE-Geschwindigkeit surfen. (dpa) Von Simone Rothe V on der „Rostlaube“ und dem belächelten „Plastebomber“ haben sie sich zu Hingucker-Autos gemausert: Noch tuckern Wartburg und Trabant über Deutschlands Straßen, doch 25 Jahre nach dem Produktionsstopp im April 1991 werden es immer weniger. Selbst in Ostdeutschland, wo die beiden DDR-Autos bis zum Mauerfall zu Hunderttausenden unterwegs waren, sorgt ein vorbeifahrender Trabi oder Wartburg nun für Aufmerksamkeit – nicht nur, weil die Abgase ungewöhnlich riechen. Die betagten Gefährte sind eine Rarität – und werden als Oldtimer auch wirtschaftlich interessanter. Der drastische Schwund, der vor allem den DDR-Mittelklassewagen Wartburg seit dem Produktionsstopp am 10. April 1991 traf, ist vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg dokumentiert. Exakt 7 394 Autos mit der kantigen Blechkarosse waren zu Jahresbeginn zugelassen. „Ich sehe im Straßenbild so gut wie keinen Wartburg mehr“, sagt ein Eisenacher. „Die ungepflegten Exemplare sind verschwunden, die anderen sind zu schade, um gefahren zu werden.“ Vom Trabi, dessen Aus am 30. April 1991 kam, sind derzeit noch 33 550 Exemplare fahrbereit. Zehn Jahre nach dem Ende der Produktion im thüringischen Automobilwerk Eisenach (AWE) und bei Sachsenring in Zwickau waren immerhin noch rund 52 000 Wartburg und 160 000 Trabis zugelassen. Aber die Zahlenreihen aus Flensburg zeigen auch: Der Schwund scheint nun gestoppt. Seit 2011 liegen die Zulassungszahlen beim Wartburg recht konstant um 7 300, beim Trabi um 33 000. Tränenreich vor der Kamera Viele, darunter die eleganten frühen Wartburg-Modelle 311 und 312, sind mehr als 30 Jahre alt – eine Voraussetzung für den Oldtimer-Status. Weitgehend originalgetreue und gepflegte Exemplare haben ihren Preis. Harald Lieske, Ex-Betriebsrat im AWE und dann bei Opel, hat als Kuratoriumsmitglied des Automobilmuseums in Eisenach diese Erfahrung gemacht: „Wir haben versucht, für das Museum einen Wartburg Camping zu kaufen. Ein gutes Exemplar sollte 15 000 Euro kosten.“ Autos, die früher Alltagsfahrzeuge waren, seien zunehmend bei Oldtimersammlern gefragt, sagt Peter Mair vom Verband der Automobilindustrie (VDA). „Sie haben zum Teil Kultstatus.“ Klassisches Beispiel sei zwar der VW-Käfer. „Aber auch viele Wartburg und Trabants werden gehegt und gepflegt. Sie über 25 und mehr Jahre durchzubringen, das kostet auch was.“ Und der Markt für historische Autos wächst. Die Zahl der als Oldtimer mit einem H-Kennzeichen zugelassenen Autos in VW will Wogen glätten und Vorstandsboni kappen Wolfsburg. Nach einem Bericht der Bild am Sonntag hat VW-Chef Matthias Müller einen Plan, um den Streit zu den Vorstandsboni beizulegen. Demnach sollen die VWVorstände freiwillig auf rund 30 Prozent ihrer Bonuszahlungen verzichten. Doch die Spitze des VW-Aufsichtsrates wird am Montag darüber noch keine abschließende Entscheidung fällen. Allerdings soll der Umgang mit den Prämien eines der TopThemen für das sechsköpfige VW-Präsidium sein. Darüber hinaus wurde bekannt, dass der Aufsichtsrat am 22. April über den Jahresabschluss 2015 berät. (dpa) Sachsen sucht die windigsten Ecken Kopfüber im Trabant. Zu DDR-Zeiten ein gewohnter Anblick. Heute ziemlich selten. Aber immerhin sind noch 33 550 dieser Autos laut Kraftfahrt-Bundesamt registriert, rund ein Drittel davon allein in Sachsen. Foto: Jan Woitas/ dpa Deutschland hat sich laut Tüv Thüringen in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Diesen Status hat der letzte, knallrot lackierte Eisenacher Wartburg, der vor 25 Jahren vom Montageband direkt ins Museum rollte, noch nicht. Am 10. April 1991 war die Stimmung in dem riesigen Werk, in dem von 1955 an bis zu 8 000 Menschen das Mittelklasse-Pendant zum Trabi bauten, auf dem Tiefpunkt. In die Wehmut mischte sich Wut, ein 29 Jahre alter Lackierer brach vor laufenden Kameras in Tränen aus und verlangte für sich und seine Familie eine Perspektive. Auch der Einbau eines Viertaktmotors mit VW-Lizenz ab 1988 konnte weder Wartburg noch Trabant retten. Die einst volkseigenen Autowerke in Thüringen und Sachsen wurden von der Treuhand abgewickelt. „Damals standen selbst Straßen in Eisenach mit unverkäuflichen Autos voll“, erinnert sich Lieske. Von der Autoschmiede AWE, deren Geschichte bis ins Jahr 1898 zurückgeht, stehen heute noch das denkmalgeschützte Backsteintor und einige Hallen, manche nutzt das Museum. Trotzdem ist Eisenach ebenso wie Zwickau Autostadt geblieben. 1 800 Menschen bauen derzeit bei Opel die Kleinwagen Corsa und Adam. Zulieferer haben sich angesiedelt, BMW baut Werkzeuge. Um Opel den Weg nach Eisenach zu ebnen, hatte sich die AWE-Spitze Monate vor der Wiedervereinigung rebellisch gezeigt und das DDR-Automobilkombinat verlassen. Lieske: „Der Alleingang hat letztlich unsere Zukunft gesichert.“ Der VDA beziffert die Beschäftigten in der ostdeutschen Branche, die 2015 auf einen Umsatz von 25,5 Milliarden Euro kam, auf fast 69 000. Die Zahl der Arbeitsplätze sei damit um sechs Prozent gestiegen. Gebaut wurden im Vorjahr rund 837 000 Autos – das waren 15 Prozent aller in Deutschland hergestellten Pkw. Neben Opel in Eisenach und VW in Zwickau und Chemnitz hat sich vor allem Leipzig zu einer ostdeutschen Automobilhochburg entwickelt – mit Werken von BMW und Porsche. Das ostdeutsche Automobilcluster spricht von etwa 350 Zulieferern. (dpa) Dresden. Sachsen will den Ausbau der Windenergie voranbringen. Dafür sei eine Windpotenzialstudie ausgeschrieben worden, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Diese solle in einem Jahr vorliegen und den regionalen Planungsverbänden helfen, geeignete Gebiete auszuweisen. Laut Ministerium ist die Zahl der Windenergieanlagen 2015 um 33 auf 886 gestiegen, die eingespeiste Energie erhöhte sich von 1 600 auf 1 860 Gigawattstunden. 2015 seien 22,9 Prozent des Bruttostromverbrauchs von Windenergie, Biomasse, Fotovoltaik und Wasserkraft gedeckt worden. (dpa) - Anzeige - Zähne – glatt wie Eiis Ständig setzen sich Bakterien an unseren Zähnen fest und bilden gefährlichen Zahn- Foto: Ronald Bonss Lernen von Versagern Von Marco Henkel Dresden. Über ihre Erfolge sprechen Unternehmer gerne. Über ihre Niederlagen und Pleiten schweigen sich die meisten lieber aus. Denn in Deutschland gilt Scheitern noch immer als Makel, den man nur schwer wieder los wird. Möglichst geradlinige Karrierewege gelten hierzulande noch immer als erstrebenswert. Sören Frost will das ändern: „Ich berate seit 20 Jahren Existenzgründer und ich möchte Gründern die Angst vor dem Scheitern nehmen. Niederlagen gehören dazu“, weiß er. Am Donnerstagabend veranstaltete er die erste Dresdner FuckUp Night. Das Prinzip dahinter ist einfach: Drei Redner erzählen vor Publikum, wie sie den Karren einmal richtig schön in den Dreck gefahren haben und was sie daraus gelernt haben. Dabei darf bei Bier und Salzstangen herzlich gelacht werden. Denn eine Pleite kann ziemlich lustig sein – zumindest im Nachhinein. „Ich war sehr jung und habe mich übernommen“, bilanziert etwa der Leipziger Kilian Springer seine Versuche, nach dem Abitur als Party- und Konzertveranstalter durchzustarten heute. Der Versuch war nach wenigen Monaten gescheitert. Was am Ende übrig blieb war ein Berg Schulden und ein leeres Regal. Denn seine gesamte Hip-HopPlattensammlung hatte der 30-Jährige verkauft, um das nötige Startkapital für seine Firma zusammenzubekommen. „Das hat sehr wehgetan, aber ich habe auch sehr viel gelernt“, resümiert Springer, der heute eine eigene Anwaltskanzlei hat. Thomas Kuwatsch aus Leipzig scheiterte hingegen mit einem sozialen Netzwerk für Autofreunde. „Das Team passte nicht“, sagt er heute. „Wenn ihr gründet, sucht euch die besten Leute raus“, gibt er dem Publikum mit auf den Weg. Marcel Pölzl aus Dresden schlitterte in die Privatinsolvenz, nachdem die Beziehung zu seiner Freundin scheiterte. Den ehemals gemeinsam gegründeten Frühstücks-Lieferdienst Frühstückszwerge konnte er nur mit Mühe retten. „Heute läuft es besser denn je“, sagt der ehemalige Hartz-IV-Empfänger. Sein Schlusssatz könnte das Motto des Abends sein: „Jeder kann fallen und alles verlieren. Aber man muss wieder aufstehen.“ belag. Was wäre, wenn die Zähne glatt wären wie Eis – so glatt, dass Bakterien kaum Halt finden? Diesem hochgesteckten Ziel kommt eine innovative Zahncreme (Marke Biorepair) jetzt sehr nah. Die Zunge fühlt feinste Unebenheiten der Zähne Der Clou: Mit künstlichem Zahn- soll das Produkt künstlichen Zahn- 20 % künstlichem Zahnschmelz schmelz sollen die winzigen Rillen schmelz „draufputzen“. Diese inno- (Zink-Carbonat-Hydroxylapatit) und Risse in den Zähnen verschlos- vative Idee kam beim Verbraucher mikrofeine Unebenheiten in der sen werden, damit Bakterien kaum gut an: 15 Millionen Tuben wur- Zahnschmelzstruktur. Die Zähne Halt finden. den trotz des hohen Preises (empf. fühlen sich glatter an, Bakterien Biorepair wurde entwickelt, um die Verkaufspreis von 4,99 €) bereits ge- können schlechter anhaften und Abnutzung der Zähne zu bekämp- kauft. Der nützliche Nebeneffekt: die Bildung von Zahnbelag wird fen. Beim täglichen Zähneputzen Biorepair repariert mit Hilfe von reduziert. Vorher 10 µm Angeätzte Zahnschmelzoberfläche Nachher 10 µm REM-Aufnahmen einer in vitro-Zahnputzstudie Das ging richtig ins Auge: Marcel Pölzl musste wegen Steuerschulden Privatinsolvenz anmelden. Sein Unternehmen Frühstückszwerge wurde dennoch zum Marktführer in Deutschland. Bei der ersten FuckUp Night in Dresden erzählten Gründer von ihren Misserfolgen. Das Ziel: eine neue Kultur des Scheiterns. 5 |||||||||||||||||||||||||||||||| Geglättete Zahnschmelzoberfläche nach dem Putzen mit Biorepair Zahncreme Täglicher Glattmacher: Biorepair Zahncreme gibt es in Drogerieabteilungen und -märkten sowie in Apotheken. 75 ml zu 4,99 € empf. Verkaufspreis Dr. Kurt rtt Wolff GmbH & Co. KG, Johanneswerkstr. 34–36, 33611 Bielefeld SACHSEN 6 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG * WWW. S Z - O N L I N E . D E / S A C H S E N Rückfahrt in die Kaiserzeit Die Mitteldeutsche Regiobahn führt spezielle Schutzzonen für allein reisende Frauen ein. Von Sven Heitkamp, Leipzig S ie haben es gut gemeint, doch plötzlich standen sie als böse Frauen-Unterdrücker da: Die Verantwortlichen der privaten Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) führten kurz vor Ostern in den Zügen der Verbindung RE 6 Leipzig-Chemnitz „Frauen-Abteile“ ein: Zwei Abteile mit zwölf Sitzplätzen, gelegen im mittleren Waggon, in direkter Nachbarschaft zum Dienstabteil der Zugbegleiter, reserviert für alleinreisende Frauen und Mütter mit Kindern. Doch die deutschlandweit wohl einmaligen Schutzräume gegen zudringliche Männer lösten statt Begeisterung einen Sturm der Empörung aus. „Die einen verhüllen ihre Frauen, die anderen sperren sie in ein eigenes Abteil“, schimpfte ein gewisser Matthias. Der Kunde sei zwar König, aber es habe immer „solche und solche Könige“ gegeben. „Das kannte ich bis jetzt nur aus dem Urlaub in Dubai! Jetzt werden wir also islamisiert“, schrieb jemand anderes. Ob die Nachricht ein verfrühter Aprilscherz „oder doch nicht etwa Asylbewerberschutz“ sei, wollte ein anderer wissen. Ein Kommentator fragte: „Sollen in Zukunft wieder Plätze im Zug für Weiße und Farbige eingeführt werden?“ Und eine „Bärbel“ befand schlicht: „In diesem Land wird der Wahnsinn langsam Methode.“ Ein „Oweh“ schimpfte dagegen zurück: „Der Wahnsinn scheint sich hier in der Kommentarliste zu verbergen.“ Zwei Schwerverletzte bei Unfall auf A 14 Döbeln. Aus bisher ungeklärter Ursache hat ein Mercedesfahrer am Sonntagmittag auf der Autobahn 14 die Gewalt über sein Fahrzeug verloren und einen schweren Unfall verursacht. „Das Auto war in Richtung Dresden unterwegs, als es in Höhe der Abschlussstelle Döbeln Ost mehrfach die Leitplanke touchierte, sich drehte und schließlich auf dem angrenzenden Rasen zum Stehen kam“, erklärte Jack Dietrichvon der Autobahnpolizei Leipzig. Bei dem Unfall wurden beide Insassen des Autos schwer verletzt. Die 66 Jahre alte Beifahrerin wurde wegen des Verdachts auf Rückenverletzungen mit dem Hubschrauber in eine Dresdner Klinik geflogen. Der ebenfalls 66 Jahre alte Fahrer kam zur Behandlung ins Döbelner Krankenhaus. An dem Fahrzeug mit einem Kennzeichen aus Bischofswerda entstand Totalschaden. Zur Aufnahme des Unfalls und der Sicherstellung des Autos kam es bis gegen 15.30 Uhr auf der A 14 zu Verkehrseinschränkungen. Eine Sperrung der Fahrbahn war nicht notwendig. (SZ/rt) NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Absturz in Granittagebau Bedürfnis an Sicherheit Aber nicht nur die Internetforen waren voll, die Debatte schlägt bundesweit Wellen. Margot Käßmann, einst Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, kritisierte in der Bild am Sonntag, Bahnabteile nur für Frauen seien ein gesellschaftlicher Rückschritt. „Wir brauchen keine männerfreien Räume, sondern Menschen, die sich anständig benehmen.“ Der Verkehrspolitiker der Linken im Dresdner Landtag, Marco Böhme, fand die Idee der Regiobahn „skandalös“. Böhme: „Wir sind nicht mehr im Mittelalter oder am Anfang des 20. Jahrhunderts. Was kommt als Nächstes – getrennte Bahnhofshallen? Einkaufszentren? Schwimmhallen?“ Böhme schickte zugleich eine Kleine Anfrage zum Thema Sicherheit im Bahnverkehr an die Staatsregierung. Gegen Probleme mit Sexismus, meint Böhme, helfen vor allem engagierte und couragierte Zeitgenossen, die eingreifen und Straftaten vorbeugen. Das will eigentlich auch die MRB. „Uns ist es sehr wichtig, dass sich die Fahrgäste in unseren Zügen zu jedem Zeitpunkt si- M O N TA G 11. APRIL 2016 Ein Zug der RegionalExpress-Linie RE 6 Leipzig–Chemnitz steht im Hauptbahnhof Chemnitz. Auf der Strecke, die von der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) betriebe wird, soll es künftig Extra-Abteile für Frauen geben. Viele fühlen sich nach Berichten über sexuelle Belästigungen nicht mehr sicher. Foto: ZB/Jan Woitas cher und wohl fühlen“, betont Dirk Bartels, der Vorsitzende der MRB-Geschäftsführung. „Das gilt besonders für alleinreisende Damen und Mütter mit kleinen Kindern.“ Die mit einem speziellen Logo ausgewiesenen Abteile seien auf Wunsch vieler Fahrgäste entstanden und ein zusätzliches Serviceangebot. „Es kann genutzt werden, wenn es gewünscht ist. Niemand wird zu etwas gezwungen.“ Die Einführung der Frauenabteile in der MRB sei aber keine Reaktion auf reale Vorfälle, betont ein Sprecher. Die Mitteldeutsche Regiobahn gehört zur Transdev-Gruppe, sie hat die Strecke Leipzig-Chemnitz Ende vorigen Jahres von der Bahn übernommen und setzt dort modernisierte Wagen aus den 80er-Jahren mit klassischen Sechserabteilen ein. Kritiker sehen hierin auch eine Ursache für die Schaffung der Frauenabteile. Auf anderen MRB-Strecken verkehren meist Waggons mit Großraumbereichen, in denen spezielle Abteile nicht ausgewiesen werden können. Ab Juni wird die MRB auch die Verbindungen auf der Sachsen-Franken-Magistrale von Dresden über Chemnitz nach Hof und nach Zwickau bedienen. Vorbild aus Österreich Dass ein Bedarf an Frauenabteilen bestehen kann, macht die Twitter-Seite #imzugpassiert deutlich. Dort können Frauen schildern, welche sexuellen Belästigungen ihnen beim Bahnfahren widerfahren. Etwa so: „Typ fragt mich, woher ich komme. Ich antworte. Er fasst mir zwischen die Beine.“ Es geht um Männer, die sich spät abends im beinahe leeren Zug einer Frau gegenüber setzen und sich selbst befriedigen. Um Männer, die Frauen noch nach der Bahnfahrt durch die Stadt verfolgen, und um Männer, die sich über die Aufregung darüber lustig machen. Erfunden hat die Twitter-Seite die Künstlerin Anna Lena Bankel aus München, nachdem sich ein Mann im Zug vor ihr die Hose öffnete und „sich umständlich die Unterhose“ richtete. Bankel lebt in Wien, wo die österreichische Bahn ÖBB für weibliche Fahrgäste in Intercity-Zügen und in einigen Abendzügen Damenabteile anbietet, die sie sich sogar vorab reservieren lassen können. Die Deutsche Bahn bietet solche Damenabteile nur in Schlafwagen an. Darüber hinaus sind sie bisher nicht geplant. Zur Kaiserzeit indes gab es schon einmal Frauenabteile in Deutschland – allerdings aus verschrobenen „Sittlichkeitsgründen“. Arnsdorf. Ein 14 Jahre alter Junge ist in Sachsen in einem Granittagebau verunglückt und schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatte er mit Freunden am Vortag das Tagebaugelände in Arnsdorf betreten. An der Bruchkante rutschte der Jugendliche aus und fiel an der Steilwand 19 Meter in die Tiefe. Er erlitt schwere Arm- und Kopfverletzungen. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. (dpa) Junge Sachsen für „Jugend forscht“ qualifiziert Chemnitz. Acht junge Forscher aus Sachsen werden den Freistaat beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ vertreten. Die Nachwuchstüftler im Alter von 17 bis 19 Jahren wurden am Sonnabend als Sieger im Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ gekürt. Daran hatten sich 28 Schüler, Studenten und Auszubildende beteiligt. Sie reichten Arbeiten in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik ein. Das Bundesfinale findet Ende Mai in Paderborn statt. (dpa) Blockaden an der deutsch-tschechischen Grenze Starker Stahl aus Riesa Ob gewickelt, gewalzt, als Ring, Matten oder Stab – heißes Eisen kommt bei Feralpi vielseitig in Form. Alls Teil der europaweit tätigen A Feralpi Gruppe produziert Feralpi Stahl in Riesa Produkte, die bei vi vielfältigen Vorhaben eine tragende Rolle spielen: Vom Betonstahl in Ringen über Betonstahlmatten bis zu Walzdraht w wiird das heiße Eisen hier in Form gebracht und dann unter anderem in Hochfbauprojekten in und Tiefb wie Mittel- und Deutschland sowi Osteuropa verw rwendet. Jährlich werden so bis zu einer Million Tonnen Stahl aus Schrott hergestellt. Damit ist das Unternehmen auch ein wi wichtiger Teil des Recyclingkreislaufes. Bei der Langen Nacht der Industrie können die Teilnehmer in diesem Jahr erstmals Einblick in die imposanten Werkshallen nehmen. Auf solch grandiose Einblicke in die Stahlproduktion bei Feralpi in Riesa können sich die Besucher bei der Langen Nacht der Industrie freuen. Umweltfreundliches Arbeiten und nachhaltiges Wirtschaften bestimmen die Unternehmensphilosophie und haben höchste Priorität. „Der Standort Riesa hat eine lange Stahl-Tradition“, sagt Werksdirektor Frank Jürgen Schaefer. „Wir vereinen gewachsene Expertise und handwerkl kli- ches Können mit modernsten Fertigungstechnologien und hohen Qualitätsstandards.“ Davon profitieren auch die derzeit 30 Auszubildenden. Sie erlernen zum Beispiel den Beruf des Verfahrensmechanikers in der Fachrichtung Metallurgie oder Umformung. „Von Beginn an sind unse- ANZEIGE wichtiger Teil unre Lehrlinge ein wi serer laufenden Produktion. Damit sammeln sie schnell wertvolle praktische Erfahrungen. Selbstverständlich werden sie durch unsere Ausbilder kompetent und umfassend betreut“, erläutert Frank Jürgen Schaefer. „Um jederzeit engagierte Jugendliche als ,stahlharten Nachwu wuchs‘ zu gewinnen, informieren wi wir gerne in wi der Langen Nacht der Industrie zu unseren Ausbildungsangeboten.“ Auch Auszubildende werden dann mit dabei sein und live für Fragen zur Verfügung stehen. Weitere Informationen gibt es daww ww.verfahrensww zu auch unter w mechaniker-riesa.de. Insgesamt sind derzeit 638 Mitarvier Firmen am beiter in den vi Standort Riesa beschäftigt: ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH, EDF Elbe-Drahtw twerke Feralpi GmbH, Feralpi Stahlhandel GmbH und Feralpi-Logistik GmbH. Ungehindert sind die deutschen und tschechischen Demonstranten über die Grenze in Cinovec/Zinnwald gegangen. Sie forderten aber lautstark die Wiedereinführung von festen Grenzkontrollen in Europa. Foto: Egbert Kamprath In Zinnwald war der alte Übergang nur kurz gesperrt. Demonstranten forderten dort wieder laufende Kontrollen. Von Steffen Neumann und Franz Herz Für etwa zehn Minuten haben rund 300 Demonstranten am Sonnabendnachmittag den alten Grenzübergang in Zinnwald symbolisch gesperrt. Der Blok proti Islamu (Block gegen den Islam) hatte zu gleichzeitigen Demonstrationen mit einer Grenzschließung an drei Übergängen ausgerufen: in Cinovec/Zinnwald und in Kraslice/ Klingenthal an der tschechisch-sächsischen Grenze sowie in Ceske Velenice/ Gmünd an der Grenze zu Österreich. Der Blok proti Islamu ist mit der PegidaBewegung in Deutschland vergleichbar. Außerparlamentarisch macht der Block schon länger Stimmung gegen den Islam – seit einigen Monaten angesichts der hohen Flüchtlingszahlen mit wachsendem Erfolg. In Zinnwald wurde er von der deutschen Pegida unterstützt. Deren Initiator Lutz Bachmann war hier bei den Grenzblockie- rern dabei. Ein großer Teil der Demonstranten kam aus grenznahen Orten Deutschlands und aus Städten wie Dresden oder Meißen. Die Veranstaltung am Sonnabend hatte mit einer Kundgebung an der Straße begonnen. Dabei haben sich deutsche und tschechische Redner gegen die deutsche Flüchtlingspolitik ausgesprochen und vor einer wachsenden Bedeutung des Islam in Europa gewarnt. Schließlich sprach noch Bohumila „Bobi“ Kamenz aus Altenberg, die schon mehrfach bei asylkritischen Kundgebungen in der Region aufgetreten war. Anschließend gingen die Teilnehmer direkt zur Grenze und blockierten den Verkehr. Er konnte nach Polizeiangaben aber ungehindert über den neuen Übergang rollen. Die Demonstranten riefen Parolen wie „Festung Europa. Macht die Grenzen dicht.“ Beobachter, wie Petr Pipal, der Bürgermeister von Dubí/Eichwald, sieht die Aktion des Blok proti Islamu in Zusammenhang mit den Bezirkswahlen, die in diesem Jahr in Tschechien bevorstehen. Der Block kooperiert im Rahmen einer „nationalen Koalition“ seit einigen Monaten mit der Parlamentspartei Usvit, die sieben Abgeordnete im Prager Parlament hat. SPORT AM MONTAG |||||||||||||||||||||7 |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O NTAG 11. APRIL 2016 AUSGABE FÜR DIE REGION SÄCHSISCHE ZEITUNG KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Keine Lust auf Aufstiegsparty Tino Meyer über Dynamos nicht gefeierten Erfolg N Das ist sie, die Szene des Spiels in der 92. Minute. Tim Väyrynen hat soeben den Ball mit seiner Schulter getroffen und Kiels Torwart Robin Zentner kommt noch mit der Hand an den Ball. Pascal Testroet liegt zwar, ist aber ebenfalls schon einschussbereit. Das Tor zum Aufstieg bleibt aber geschlossen. Fotos: Robert Michael Aufschrei in der Nachspielzeit Und plötzlich ist alles still: Nach Dynamos Nullnummer gegen Kiel scheint es, als sei etwas Schlimmes passiert. Von Tino Meyer D ie Stimme von Eik Galley überschlägt sich fast. „Und hier, hier, hier, hier, hier – kommt kein Tor. Es ist ja nicht zu fassen“, schreit der MDR-Reporter in sein Mikrofon. 91 Minuten und 49 Sekunden sind gespielt, als Winzigkeiten über den weiteren Tagesverlauf entscheiden. Die Schulter von Tim Väyrynen ein Stück weiter rechts, die Krabbeleinlage von Pascal Testroet einen Moment eher, der Schuss von Andreas Lambertz den Tick schärfer oder eben der Torwart und sein Abwehrchef nicht ganz so reaktionsschnell... Es hätte die Krönung werden können, müssen, sollen. Stattdessen bleibt es bei Dynamo Dresdens 0:0 gegen Holstein Kiel und der Kühlschrank, wie Kapitän Michael Hefele später sagt, deshalb erst einmal zu, der Schampus verschlossen. Die ersehnte Aufstiegsparty fällt aus, vorerst. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, ruft Stadionsprecher Peter Hauskeller direkt nach dem Schlusspfiff. Es soll eine Aufmunterung sein. Doch die Stimmung kann das nicht retten, sie ist auf dem Nullpunkt angekommen. Stille in dem Stadion, das vorher vor überschäumender Glückseligkeit noch zu bersten drohte. „Ich habe den Ball drin gesehen und bin schon mal kurz aus dem Stadion rausgeflogen, weil ich so erleichtert war. Und dann war der Ball aber doch nicht drin – und ich bin wieder runtergekommen und wusste nicht, was jetzt los ist. Ich kann gar nicht sagen, wie ich mich fühle. Ganz komisch“, sagt Hefele. So wie ihm geht es allen, die nicht aus Kiel und Umgebung angereist sind. Die Mediathek des MDR dürfte in den nachfolgen- Dahin ist sie, die erste Chance auf die Aufstiegsfeier, und Pascal Testroet traurig. den Stunden und Tagen jedenfalls so gut besucht sein wie selten. „Ich will mir die Szene auf jeden Fall noch mal angucken. Das ist ja fast schon zum Totlachen, wie da rumgestochert wurde. Das war schon vogelwild“, sagt Lambertz. Dynamos Aufstiegsexperte, dem das mit Ex-Verein Düsseldorf bereits dreimal gelungen ist, meint jene Szene in der Nachspielzeit, an der auch er beteiligt ist und die Kiels Torwart Robin Zentner so in Erinnerung hat: „Ich liege schon am Boden, kriege die Hand noch dazwischen, dann schießen gefühlt noch vier Dresdner drauf. Es war schon turbulent.“ Als kurios beschreibt Justin Eilers jene Augenblicke, während der ebenfalls Mitbeteiligte Testroet höhere Mächte vermutet. „Da war irgendein Fußballgott, der wollte, dass wir erst in Magdeburg aufsteigen“, sagt der verhinderte Tor- schütze. Bei der meistdiskutierten Aktion des Spiels liegt er „irgendwo dazwischen“, wie Testroet sagt, und kann sie trotzdem oder gerade deshalb am besten nacherzählen. „Flanke Molli (Quirin Moll, d.A.), ich komme nicht an den Ball, dafür Tim Väyrynen hinter mir. Zentner hält, Ball am Boden, ich krabbel hin, will im Liegen schießen, Czichos am Ball, Lumpi (Andreas Lambertz) schießt, wieder Czichos. Unfassbar!“ Dass nur eine Minute davor Eilers sowie 30 Sekunden danach Niklas Kreuzer weitere richtig gute Chancen haben, macht die Nachspielzeit zu einer dramatisch-tragischen. Erst recht, weil Rot-Weiß Erfurt die nötige Schützenhilfe leistet und trotz eines frühen Rückstands mit 4:2 gegen den Tabellendritten Osnabrück gewinnt. Die vergebenen Möglichkeiten sind es aber nicht allein. Dynamo ist auch an mun- ter mitspielenden Kielern gescheitert und vor allem an den eigenen Nerven. „Die Zwischenstände aus Erfurt haben alle mitbekommen. Der Druck für die Dresdner, unbedingt gewinnen zu wollen, ist dadurch noch größer geworden“, mutmaßt GästeTorwart Zentner. Tatsächlich sind die Dynamos zwar die bestimmende Mannschaft, wirken aber gehemmt, so als hätten sie etwas zu verlieren. Immerhin gesteht Testroet, dass die Anspannung schon eine größere gewesen sei als in vielen Spielen zuvor. So kämpfen und rennen und mühen sich die Gastgeber, angetrieben von 28 000 Fans, bis zur 95. Minute – und am Ende vergeblich. 15.55 Uhr ist Schluss, auch mit der Stimmung. Eilers und Testroet sacken zu Boden, die Kieler freuen sich, das Publikum schweigt. „Als wären wir irgendwie abgestiegen“, sagt Kapitän Hefele. Erst ein krachender Böller reißt drei Minuten später ein kleines Loch in die Lethargie. „Dynamo, Dynamo“, hallt es kurz und laut, die Ehrenrunde verkommt zum Trauermarsch mit Anstandsbeifall von der Tribüne. „Wir hätten es gerne heute durchgemacht“, sagt Testroet mit Freud’schem Versprecher in Gedenken an die nun verschobene Partynacht. Bestimmt hat er durchgebracht sagen wollen. Übersichtlicher ist die mathematische Konstellation. Bei 15 in der Saison noch zu vergebenen Punkten hat Dynamo 15 Zähler und 27 Tore Vorsprung auf Osnabrück. Was das rein sportlich bedeutet, erklärt abschließend Lambertz: „Wir haben’s geschafft. Es ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit, wann es passiert.“ q Kommentar Interview, Zeugnis, Statistik q Seite 9 „Ich war zu hundert Prozent ein Kieler“ Bis zur Winterpause spielte Mathias Fetsch noch in Dresden. Über das 0:0 ist er froh, aber über einen anderen Punkt traurig. S ein Abschied von Dynamo Anfang Januar kam etwas überraschend. Auf eigenen Wunsch hatte Mathias Fetsch um eine Auflösung seines Vertrages gebeten, um zu Holstein Kiel wechseln zu können. Der simple Grund: Der 27-Jährige wollte wieder regelmäßig spielen, bei Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus hatte der Offensivmann seinen Stammplatz zuletzt auf der Bank. Im Sommer 2014 war Fetsch zunächst auf Leihbasis vom FC Augsburg gekommen, zwölf Monate später wurde daraus nach zähen Verhandlungen ein richtiger Wechsel. Dass er in den anderthalb Jahren nur 25 Spiele für Dynamo bestritt, lag vor allem an einem Kreuzbandriss. Unvergessen sind seine drei Tore im Spiel bei Hansa Rostock. Am Sonnabend hatte er zwei Chancen, gegen seinen Ex-Verein zu treffen. Doch an ihm lag es nicht, dass die Dresdner die Party verschieben mussten. Herr Fetsch, wie haben Sie sich gefühlt bei der Rückkehr nach Dresden nach gut vier Monaten? Ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut. Bekanntes Gesicht, ungewohntes Trikot: 86 Minuten spielte Mathias Fetsch gegen seinen Ex-Verein. Dabei habe er nie an die besondere Konstellation gedacht, versichert er. Foto: Robert Michael Es war ein Riesenerlebnis, die Fans und die Jungs wiederzusehen, in diesem Stadion zu spielen. Bei der Platzbegehung haben mir die Zuschauer applaudiert, das bedeutet mir sehr viel. Umso trauriger ist es, dass man sich in der nächsten Saison nicht mehr sieht. War es für Sie ein komisches Gefühl, als möglicher Spielverderber auflaufen zu müssen? Nein, überhaupt nicht. Ich habe mich damals so entschieden, und dazu stehe ich auch. Ich bin glücklich und zufrieden in Kiel. Aber genauso freue ich mich natürlich für Dynamo, für die Stadt, den Verein, die Mannschaft, dass sie – ich gehe mal davon aus in einer Woche – den Aufstieg perfekt machen werden. Sie hatten selbst zwei Chancen. Sind Sie sauer, nicht getroffen zu haben? Natürlich, mindestens eine hätte ich machen müssen – auch gegen meine alten Kollegen hätte ich gern ein Tor schießen wollen. In solch einem Moment denkt man einfach nicht daran, dass man durch so ein Tor den ehemaligen Kumpels die Aufstiegsfeier verderben könnte. Ich war in dem Spiel zu hundert Prozent ein Kieler. Der Vorsprung von Dynamo ist ja auch so gewaltig, dass dies nicht entscheidend gewesen wäre. Dennoch verstehe ich natürlich, dass man lieber zu Hause feiert. Ob ich ein Bier mitgetrunken hätte, weiß ich nicht. Viel Zeit bleibt bei einem Auswärtsspiel ja nicht. Nach dem Duschen geht es sofort in den Bus und dann heim. Was ist der Punkt für Kiel wert? Ich denke, dass für uns dieser Punkt wichtiger ist als die beiden verlorenen für Dresden. Wir standen zwar vor diesem Spieltag auf dem achten Platz, hatten aber nur sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Diese Liga ist brutal eng. Deshalb wollten wir unbedingt etwas mitnehmen. Wenn man das gesamte Spiel sieht, kann man, denke ich, auch von einem gerechten Unentschieden sprechen. Sie standen in der Nachspielzeit nicht mehr auf dem Platz. Haben Sie die Riesenchancen für Dynamo gesehen? Von der Bank aus nicht richtig. Ich dachte, wie sicher viele andere auch, dass der Ball schon drin war. Glück gehabt. Gespräch: Daniel Klein atürlich geht nichts mehr schief. Dynamo Dresden steigt definitiv in die 2. Bundesliga auf – seit Wochen schon steht das fest. Und mit dem 0:0 gegen Kiel ist es nun de facto auch rechnerisch klar, eigentlich. 15 Punkte beträgt der Vorsprung des Spitzenreiters auf den nicht direkt aufstiegsberechtigten Tabellendritten Osnabrück. Außerdem haben die Dresdner eine um 27 Treffer bessere Tordifferenz. In fünf Spielen ist das: unaufholbar! Trotzdem wiederholt sich Geschichte nicht, und das ist auch gut so. Vor zwölf Jahren, bei Dynamos vorletztem Zweitliga-Aufstieg, war das noch anders. Damals stürmten die offiziell 28 000 Fans, in Wirklichkeit waren weit mehr als 30 000 im Stadion, den Rasen und feierten mit ihrer Mannschaft. Die hatte einen Spieltag vor Schluss soeben 1:0 gegen Neumünster gewonnen – und drei Punkte sowie 13 Tore Vorsprung auf Verfolger Wuppertal. Das ist der Unterschied und der entscheidende Grund, warum die Party diesmal ausfiel. Es sind eben noch fünf Spiele zu bestreiten. Vom Fair Play ganz zu schweigen. Lust auf Feiern hatte nach der verkrampften Nullnummer ohnehin niemand, keiner der Fans und die Mannschaft schon gar nicht. Es war eben doch kein normales Spiel. Und wenn man den Dynamos überhaupt einen Vorwurf machen kann, dann vielleicht den, diese erste Aufstiegschance gegen Kiel klein- und manchmal sogar weggeredet zu haben. Womöglich wäre es besser gewesen, sich auch verbal der Spielweise anzupassen – und voll in die Offensive zu gehen. Nun also Magdeburg. Ein Punkt reicht den Dresdnern elbabwärts schon, im schlechtesten Fall sogar eine Niederlage bei gleichzeitigem Punktverlust der Osnabrücker gegen Mainz. Man kann sich das passend reden, und den großen Erfolg schmälert das auch nicht im geringsten. Aufstieg ist Aufstieg und spätestens nach dem dritten Kaltgetränk völlig egal, wo und wie das große Ziel erreicht wurde. Aber nur im eigenen Stadion, daran besteht kein Zweifel, wäre es perfekt gewesen. Schöne Probleme sind das. mail [email protected] Public Viewing im DDV-Stadion Dynamos Aufstiegsauswärtsspiel wird in Dresden live übertragen. Und wenn alles klappt, kommt das Team nach der Rückkehr aus Magdeburg zum Feiern vorbei. D er Ärger war schnell verflogen und für Enttäuschung kein Platz, zumindest bei Justin Eilers. „Das wäre sehr schön gewesen, gerade so ein Last-Minute-Sieg. Leider hat es nicht geklappt. Schwamm drüber. Dann holen wir das in Magdeburg nach“, meinte Dynamos Torjäger nach der Nullnummer. Klingt wie schwacher Trost. Eilers sieht die Sachlage aber etwas anders. „Dort aufzusteigen, ist für die Fans auch nicht allzu schlecht“, findet er. 2 000 Fans aus Dresden, die für ihr Ticket teilweise zwei Tage vor dem Fanshop campierten, werden den Drittliga-Spitzenreiter zum als Elbclasico auserkorenen, längst ausverkauften Ostduell nach Magdeburg begleiten. Mehr Eintrittskarten stehen Dynamo als Gastverein nicht zu. Für alle anderen bleibt die Übertragung im MDRFernsehen – oder nun auch das Live-Erlebnis im Dresdner DDV-Stadion. Seit Sonntag steht fest, dass es bei der mutmaßlich aufstiegsentscheidenden Partie ein Public Viewing geben wird. „Damit wollen wir auch den Fans, die kein Ticket für das Spiel in Magdeburg erhalten haben, die Gelegenheit geben, diese wichtige Begegnung gemeinsam mit vielen anderen Schwarz-Gelben zu erleben“, sagt Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge. Vor der Westtribüne wird auf dem Rasen eine 80 Quadratmeter große LED-Leinwand aufgebaut – die größte, die bisher bei einem Public Viewing in Dresden zum Einsatz gekommen ist. Rund 9 000 Zuschauer finden auf der Gegengerade Platz. Der Eintritt beträgt fünf Euro. (SZ) Tickets sind ab Montag in allen SZ-Treffpunkten, unter der Bestellhotline (01805) 30 34 35 sowie im Onlineshop unter www.dynamo-dresden.de erhältlich. 8 |||||||||||||||||||||||||||||||| SPORT SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 11. APRIL 2016 Dortmunder Radikal-Rotation FUSSBALL-MIX |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Schon mit der Aufstellung zeigt die Borussia, dass ein Sieg im Derby und damit die Meisterschaft nur zweitrangig sind. Von Heinz Büse und Ulli Brünger D er Frust von Thomas Tuchel hielt sich in Grenzen. „Es ist ein sehr realistisches Szenario, dass die Bayern Meister werden. Seit Wochen ist die Gemengelage so, dass wir ständig am Sonntag spielen und die Münchner am Sonnabend vorlegen können. Man muss das einfach auch anerkennen. Ich weiß nicht, ob es die ganz große Aufholjagd noch gibt“, kommentierte der Trainer von Borussia Dortmund nach dem 2:2 (0:0) im Revierderby am Sonntag beim FC Schalke 04. In den letzten fünf Bundesligaspielen der Fußball-Saison dürfte der nun auf sieben Punkte gewachsene Rückstand des BVB auf den souveränen Spitzenreiter Bayern München kaum noch aufzuholen sein. Gleichwohl war der 42-Jährige keinesfalls enttäuscht über die Leistung seiner Mannschaft, die er im Vergleich zum 1:1 in der Europa League gegen den FC Liverpool drei Tage zuvor auf acht Positionen verändert hatte. Vehement verteidigte Tuchel seine Radikal-Rotation, auch wenn sie die Borussia wohl um die letzte kleine Chance im Titelkampf gebracht haben dürfte. „Na- Berlin. Stürmer Vedad Ibisevic vom Bundesligisten Hertha BSC behält das 2:2 im Punktspiel gegen Schlusslicht Hannover 96 nicht nur wegen der Punktverluste in unguter Erinnerung. Der 31-Jährige erlitt in der Begegnung bei einem Zusammenprall kurz nach seinem neunten Saisontor zur 1:0-Führung der Gastgeber eine Fraktur der linken Kieferhöhle. Wie der Verein mitteilte, ist ein Einsatz des Bosniers in der nächsten Partie bei 1899 Hoffenheim aber nicht ausgeschlossen. (sid) Zweitligist FSV Frankfurt entlässt Trainer Oral BVB-Sportdirektor Michael Zorc nach dem 2:2 |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Im Gleichklang: Wie das Ergebnis so der Zweikampf zwischen Franco Di Santo (l.) und Matthias Ginter – unentschieden. draußen waren, hätten vielleicht nicht die nötige Frische gehabt. Wir spielen im Dreitagesrhythmus. Dem muss man einfach Rechnung tragen. Man muss da schlau bleiben. Deshalb sind solche personellen Maßnahmen zu diesem Zeitpunkt der Saison absolut notwendig.“ Auch für Nuri Sahin hat das Rückspiel an der Anfield Road am Donnerstag und der angestrebte Halbfinal-Einzug Priorität. „Natürlich wissen wir, welche Emotionen ein Derbysieg in der Stadt auslösen kann. Wir hätten gern beide Spiele gewonnen“, meinte der Mittelfeldspieler. „Aber in Liverpool kann man in einem Spiel ausscheiden und es nicht wieder gutmachen.“ Dabei sah es lange so aus, als könne der in der Rückrunde weiter ungeschlagene BVB den 33. Sieg im 88. Bundesliga-Derby auch mit einer B-Elf landen. Shinji Kagawa mit einem sehenswerten Lupfer aus 16 Metern und Matthias Ginter brachte die zu- nächst ohne Stars wie Henrich Mchitarjan, Marco Reus, Pierre-Emerick Aubameyang oder Ilkay Gündogan angetretene Elf zweimal in Führung. Schalke glich durch Leroy Sané und Klaas-Jan Huntelaar mit einem Foulelfmeter aus in dem Duell, das erst in der zweiten Spielhälfte so richtig Fahrt aufnahm und alles bot, was ein Derby ausmacht. „Da war es intensiv und spektakulär. Wir hatten viele Torabschlüsse und gefährliche Situationen. Wir haben es gut gemacht“, analysierte Tuchel. Die Königsblauen rehabilitierten sich zumindest ein wenig für das peinliche 0:3 eine Woche zuvor beim Aufsteiger FC Ingolstadt und wahrten als Siebenter ihre Europa-League-Chancen. Allerdings warten nun die nicht minder schweren Aufgaben bei Bayern München und zu Hause gegen den direkten Konkurrenten Bayer Leverkusen. „Wir haben das gezeigt, was wir in Ingolstadt haben vermissen lassen. Wir wa- Foto: dpa/I. Fassbender ren echte Männer“, sagte Torwart Ralf Fährmann. Huntelaar, der den von Sokratis an ihm verursachten Strafstoß verwandelte, lobte „eine sehr gute Leistung“. Auch André Breitenreiter war einverstanden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Die Jungs haben die richtige Antwort gegeben. Sie sind nach zweimaligem Rückstand zurückgekommen und haben gute Moral gezeigt. Deshalb bin ich zufrieden“, sagte der Schalker Trainer, der sich einen Seitenhieb auf seine Kritiker aber nicht verkneifen konnte: „Hier wird ja nur auf das Trainerteam und die Mannschaft draufgetreten und alles klein gehalten.“ So bleibt es beim 23-Punkte-Rückstand der Schalker auf den Dauerrivalen. Der feierte einen kuriosen Vereinsrekord: Nach 29 Spielen hatte der BVB trotz der vier Meisterschaften seit Einführung der DreiPunkte-Regel noch nie 68 Zähler auf dem Konto – und ist trotzdem nur Zweiter. (dpa) Arturo Vidals Auswechslung ist der Aufreger beim 3:1 des FC Bayern beim VfB Stuttgart. Von Elmar Dreher und Nils Bastek S chon während der Partie verhielt sich Pep Guardiola für seine Verhältnisse außergewöhnlich passiv. Nach dem routiniert herausgespielten, aber glanzlosen 3:1 (1:0) beim VfB Stuttgart analysierte der Trainer des FC Bayern München den nächsten Pflichtsieg zum immer näher rückenden vierten Titeltriumph hintereinander emotionslos. „Ein großes Lob an meine Mannschaft“, sagte Guardiola. „Das war keine einfache Aufgabe zwischen zwei Champions-League-Spielen.“ Esprit versprühten seine Bayern am 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga kaum. Der einzige Aufreger dieses wenig spannenden Südschlagers war die frühe Auswechslung des stark gelb-rot gefährdeten Arturo Vidal, Nach drei Fouls binnen 26 Minuten war für ihn Schluss. Der „Krieger“, wie der Chilene genannt wird, hatte es mal wieder übertrieben. Und weil Guardiola die Partie nicht mit zehn Mann zu Ende spielen wollte, nahm der Trainer ihn vom Platz. Eine Maßnahme, die jeder der 60 000 Zuschauer in der Mercedes-BenzArena verstand – außer Vidal. Der 28-Jährige bockte wie ein Kleinkind, dem man sein liebstes Spielzeug wegnimmt. Er trottete vom Platz, obwohl Guardiola ihn mit wilder Gestik zu schnellerem Gang aufforderte. Vidal ignorierte den Trainer und setzte sich am anderen Ende der Bayern-Bank schmollend auf den nasskalten Boden. Dort blieb er, zunächst von Kapitän Philipp Lahm mit einer Jacke und warmen Worten, später von Thiago getrös- tet, bis zum Pausenpfiff sitzen. Ein großer Junge, der seinen strengen Vater nicht verstehen wollte. „Ich wollte kein Risiko eingehen“, erklärte Guardiola seine Maßnahme. Außerdem habe er früh erkannt, dass seiner lange umständlich angreifenden Mannschaft ein Offensivspieler gefehlt habe. Für Vidal kam Weltmeister Thomas Müller. Und Vidal? Der regte sich nach einem klärenden Gespräch in der Halbzeitpause mit Sportvorstand Matthias Sammer wieder ab. Er habe „gleich gemerkt, dass mir die nächste Karte droht“, sagte Vidal kleinlaut, den Sammer ohnehin in Schutz nahm. „So gefährlich er oftmals aussieht und so extrem er manchmal spielt – Arturo ist ein ganz Lieber“, sagte er über den Mann mit dem Irokesen-Haarschnitt und den vielen Tattoos: „Er will immer spielen.“ Auch noch nach drei Fouls binnen 26 Minuten. (dpa mit sid) Traditionsklubs in Not Eintracht Frankfurt und Werder Bremen rutschen immer tiefer in den Abstiegsschlamassel. Von Ralph Durry V iktor Skripnik konnte am Sonntag erst mal aufatmen. Der Ukrainer bleibt Trainer des abstiegsbedrohten FußballBundesligisten Werder Bremen, auch wenn die Hanseaten durch das 1:2 im Kellerduell daheim gegen den FC Augsburg auf Relegationsplatz 16 noch tiefer in den Abstiegsschlamassel gerutscht sind. „Wir wollen das Ding zusammen meistern“, sagte Werder-Sportdirektor Thomas Eichin und gab Skripnik zunächst eine Jobgarantie. „Wir sind in einer prekären Situation, aber noch nicht abgestiegen. Wir müssen die Ruhe bewahren.“ Die Analyse habe ergeben, dass es keinen „Keil zwischen Mannschaft und Trainer“ gibt. Noch schwieriger ist die Lage für Eintracht Frankfurt nach dem 0:2 zu Hause ge- gen 1899 Hoffenheim. Die Hessen sind Tabellenvorletzter. „Es ist eine schwere Stunde“, sagte der sichtlich angeschlagene Vorstandschef Heribert Bruchhagen. „Wir wissen, wie schwer es wird, und können alle die Tabelle lesen.“ Die Hessen sind zu „Eintracht-Torlos“ mutiert. „Ja, und das nervt verdammt. Das Runde muss ins Eckige, wie man so schön sagt“, betonte der bisher erfolglose neue Trainer Niko Kovac. „Ich habe der Mannschaft gesagt, eine höhere Anzahl der Chancen erhöht natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Ball ins Tor geht.“ Bislang aber ohne Erfolg. Aufatmen können dagegen die Auswärtssieger aus Augsburg und Hoffenheim. Gnadenlos effektiv waren die bayerischen Schwaben. „Das haben wir im Training geübt“, flachste FCA-Trainer Markus Weinzierl nach dem Coup an der Weser. Sein Hoffenheimer Kollege Julian Nagelsmann war zwar nur bedingt mit der Leistung seiner Elf in Frankfurt zufrieden. Dafür bewies er mit der Einwechslung von Nadiem Amiri und Mark Uth eine glückliche Hand. Die Joker erzielten die entscheidenden To- Viktor Skripnik darf als Trainer an der Weser weitermachen. Foto: dpa re im Riederwald. „Wir haben einige Konterchancen bekommen, von denen wir zwei nutzen konnten“, sagte Nagelsmann. Der dritte Auswärtssieger vom Sonnabend, Aufsteiger SV Darmstadt 98, um- Frankfurt/Main. Der FSV Frankfurt hat sich von Trainer Tomas Oral getrennt. „Nach der zuletzt eingetretenen Entwicklung ist der FSV übereingekommen, für die verbleibenden fünf Saisonspiele eine Veränderung herbeizuführen“, teilte der Abstiegskandidat der 2. Bundesliga mit. Der 42-Jährige hatte vor Wochen seinen Wechsel zur neuen Saison zum Karlsruher SC bekannt gegeben und stand seitdem in der Kritik. Favorit für die Nachfolge ist der ehemalige Aue-Coach Falko Götz. (dpa) Transparency International entlastet Infantino Berlin. Der Schweizer Fifa-Präsident Gianni Infantino hat Rückendeckung in der Affäre um die „Panama Papers“ von Sylvia Schenk von der Anti-Korruptions-Organisation Transparency International erhalten. „Es handelte sich damals für die Uefa um einen Mini-Vertrag. Er hat als Leiter der Rechtsabteilung kaum die Detailprüfung gemacht. Dafür hatte er seine Leute. Er zeichnete das nur ab“, sagte Schenk der Sport Bild. Infantinos Name tauchte im Zusammenhang mit einem TV-Rechteverkauf auf. (sid) Für Ex-Nationalspieler Huth rückt Meisterschaft näher Erst Gelb, dann raus Arturo Vidal regt sich über Gelb von Schiedsrichter Bastian Dankert auf. Köln. Bayer Leverkusen hat sich in der Bundesliga auf den vierten Tabellenplatz verbessert. Der Werksklub gewann am Sonntagabend das Nachbarschaftsduell beim 1. FC Köln mit 2:0. Julian Brandt und Javier Hernandez erzielten die Treffer in der ersten Hälfte. In einer hitzigen Nachspielzeit mussten Kölns Leonardo Bittencourt und Leverkusens Wendell vorzeitig vom Platz. Bayer schaffte den vierten Punktspielerfolg hintereinander ohne Gegentor. (dpa) Ibisevic erleidet Kieferhöhlen-Fraktur Die Spiele werden immer weniger, die Bayern gewinnen immer weiter, wir sind doch alle Realisten. türlich laufen wir mit dem 48. Pflichtspiel der Saison auf die Belastungsgrenze zu. Ich weiß, dass es viele Wechsel waren, aber wir haben in der Zusammenstellung an die Mannschaft geglaubt“, betonte Tuchel. „Die Aufstellung stand schon recht früh im Trainerbüro an der Tafel. Wir haben noch nie nachgezählt, wie viele Wechsel es sind. Es ist wichtig, dass du Dinge machst, von denen du überzeugt bist und dich nicht von anderen beeinflussen lässt.“ Mit Fragen nach einer Vorentscheidung in der Meisterschaft konnte auch Michael Zorc wenig anfangen. „Wer keine Punkte abgibt, kann nicht eingeholt werden. Aber am 29. Spieltag gibt es keinen Grund, den Münchnern zu gratulieren“, sagte Dortmunds Sportdirektor. „Wir sind doch noch nicht am Ende der Saison. Aber es ist natürlich klar: Die Spiele werden immer weniger, die Bayern gewinnen immer weiter, wir sind doch alle Realisten.“ Er verteidigte, dass der BVB ohne ein halbes Dutzend Stars angetreten war. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Die Jungs auf dem Platz haben es richtig gut gemacht. Die Jungs, die Zwei Platzverweise in der Nachspielzeit schiffte die Auswärtsklippe beim Hamburger SV durch das 2:1 auch sicher. Beim Bierbüchsen-Wurf eines Chaoten auf den Mannschaftsbus der Lilien auf dem Weg ins Stadion ging zwar eine Scheibe zu Bruch. Die Spieler der Hessen blieben aber unverletzt. „Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Trainer Dirk Schuster. Fünf Spieltage vor Schluss trennen Darmstadt jetzt vier Punkte vom Relegationsplatz. Die Lebensversicherung der Lilien ist dabei Kapitän und Innenverteidiger Aytac Sulu, dem beim HSV das siebente Saisontor gelang. Sechs seiner sieben Treffer erzielte der Deutsch-Türke mit dem Kopf. „Standards gehören ein Stück weit zu unserem Erfolgsrezept“, sagte der 30-Jährige. Schlusslicht Hannover 96 gab durch das 2:2 bei Hertha BSC unter dem neuen Trainer Daniel Stendel ein Lebenszeichen von sich. „Der Punkt ist eine tolle Geschichte“, sagte er. Allerdings bleiben die Niedersachsen dennoch weiterhin weit abgeschlagen Letzter, und der Zähler bedeutete nur ein wenig Kosmetik. Der Abstieg ist realistisch betrachtet nicht mehr zu vermeiden. (sid) Sunderland. Für Leicester City rückt der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte immer näher. Durch ein 2:0 beim Abstiegskandidaten FC Sunderland hielt der Sensations-Spitzenreiter um den ehemaligen deutschen Nationalspieler Robert Huth die Konkurrenz auch am 33. Spieltag der englischen Premier League weiter auf Distanz. Torjäger Jamie Vardy stellte mit seinen Saisontreffern 20 und 21 den 21. Saisonsieg der Foxes sicher. (sid) BUNDESL IGA , 29. S PIELTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p FC Schalke 04 – Borussia Dortmund 2:2 (0:0) SR: Zwayer (Berlin). Zu.: 62 271 (ausverkauft). Tore: 0:1 Kagawa (49.), 1:1 Sané (51.), 1:2 Ginter (56.), 2:2 Huntelaar (66./Foulelfmeter). p VfB Stuttgart – Bayern München 1:3 (0:1) SR: Dankert (Rostock). Zu.: 60 000. Tore: 0:1 Niedermeier (31./Eigentor), 0:2 Alaba (52.), 1:2 Didavi (63.), 1:3 Douglas Costa (89.). p VfL Wolfsburg – FSV Mainz 05 1:1 (0:0) SR: Perl (Pullach im Isartal). Zu.: 27 844. Tore: 1:0 Schürrle (53.), 1:1 Samperio (66.). Gelb-Rot: Dante (90.+1/wiederholtes Foulspiel) / –. p Hamburger SV – Darmstadt 98 1:2 (0:1) SR: Sippel (München). Zu.: 57 000. Tore: 0:1 Sulu (38.), 0:2 Gondorf (54.), 1:2 Holtby (90.+1). p Werder Bremen – FC Augsburg 1:2 (1:0) SR: Siebert (Berlin). Zu.: 41 000. Tore: 1:0 Grillitsch (43.), 1:1 Finnbogason (53.), 1:2 Hong (87.). p Eintracht Frankfurt – 1899 Hoffenheim 0:2 (0:0) SR: Brych (München). Zu.: 51 000. Tore: 0:1 Amiri (62.), 0:2 Uth (90.). p Hertha BSC – Hannover 96 2:2 (1:1) SR: Brand (Gerolzhofen). Zu.: 45 299. Tore: 1:0 Ibisevic (3.), 1:1 Sobiech (18.), 1:2 Schmiedebach (58.), 2:2 Kalou (72.). p FC Ingolstadt – Borussia Mönchengladbach 1:0 (0:0) SR: Welz (Wiesbaden). Zu.: 15 200. Tor: 1:0 Hartmann (88.). p 1. FC Köln – Bayer Leverkusen 0:2 (0:2) SR: Gräfe (Berlin). Zu.: 50 000 (ausverkauft). Tore: 0:1 Brandt (39.), 0:2 Chicharito (44.). Gelb-Rot: – / Wendell (90.+7/Unsportlichkeit). Rot: Bittencourt (90.+6/grobes Foulspiel) / –. 1. Bayern München 29 24 3 2 69:14 75 2. Borussia Dortmund 29 21 5 3 69:30 68 3. Hertha BSC 29 14 7 8 39:34 49 4. Bayer Leverkusen 29 14 6 9 44:33 48 5. Mönchengladbach 29 14 3 12 59:45 45 6. FSV Mainz 29 13 6 10 40:36 45 7. FC Schalke 04 29 13 6 10 41:40 45 8. VfL Wolfsburg 29 10 9 10 40:38 39 9. FC Ingolstadt (N) 29 10 9 10 27:31 39 10. Hamburger SV 29 9 7 13 35:40 34 11. 1. FC Köln 29 8 10 11 29:37 34 12. VfB Stuttgart 29 9 6 14 46:59 33 13. SV Darmstadt (N) 29 7 11 11 32:44 32 14. TSG Hoffenheim 29 7 10 12 33:44 31 15. FC Augsburg 29 7 9 13 37:48 30 16. Werder Bremen 29 7 7 15 39:59 28 17. Eintracht Frankfurt 29 6 9 14 29:46 27 18. Hannover 29 5 3 21 24:54 18 SPORT M O NTAG 11. APRIL 2016 Das Dynamo-Zeugnis: Kreative Mitte fehlt SÄCHSISCHE ZEITUNG „Ich weiß ja, was in den Köpfen der Spieler vorgeht“ Pascal Testroet: Bemüht, aber unglücklich – siehe Chance in der Nachspielzeit. Dafür viel unterwegs und am Ende mit dicker Blase am Fuß. Marvin Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus erklärt, wieso es so schwer ist, den Aufstieg klarzumachen. Justin Eilers: Stefaniak: Ist doch mehr Vorbereiter als Vollender. Lässt zwei gute Chancen ungenutzt. Fehlt nächste Woche wegen fünfter Gelber Karte. Nach genau 91 Minuten hat er die große Chance. Sein Seitfallzieher geht knapp daneben. Sonst kaum zu sehen. Aias Aosman: Nah dran am entscheidenden Tor ist auch er, trifft aber nur den Pfosten. Wütender macht ihn, dass er ausgewechselt wird. Andreas Lambertz: Der zentrale Anspielpunkt im Dynamo-System. Allerdings diesmal mit ein paar Fehlpässen zu viel. Und mit Pech in der Nachspielzeit. Marco Hartmann: Zurück in der Startelf nach seiner Verletzung – für ein Spiel, in dem er nur schwer Zugang und Zugriff findet. Sieht seine fünfte Gelbe Karte – und ist damit in Magdeburg gesperrt. Fabian Müller: Selbst ihn hält es in der Schlussphase kaum noch hinten. Testroet kann seine Flanke aber nicht nutzen. Macht ein ordentliches Spiel. Michael Hefele: Auch der Kapitän will es unbedingt erzwingen und tut noch mehr als sonst für die Offensive. Defensiv mit kleineren Wacklern. Tim Väyrynen: Mit ihm kommt noch einmal Schwung in die Offensive. Und fast wäre er der Aufstiegstorschütze geworden. Nicht zu bewerten: Quirin Moll. (SZ/-yer) Giuliano Modica: Die lange Saison zeigt offenbar Wirkung. Gegen den quirligen Sané längst nicht so souverän, wie man es eigentlich von ihm kennt. 9 |||||||||||||||||||||||||||||||| Niklas Kreuzer: Offensivfreudig wie eh und je, manchmal fast zu ungestüm. Seinen Seitfallzieher Sekunden vor Schluss pariert Kiels Torwart großartig. Janis Blaswich: Rettet gegen Kiels Sané und das mehrfach. Auch darüber hinaus sehr aufmerksam und rein fußballerisch ohnehin absolut auf der Höhe. SZ-Noten: 1 = überragend; 2 = stark; 3 = solide; 4 = mangelhaft; 5 = enttäuschend; 6 = indiskutabel S ein Co-Trainer Peter Nemeth schnauft vor Entsetzen, läuft an der Seitenlinie auf und ab. Uwe Neuhaus dagegen lehnt auf der Werbebande – und schüttelt mit dickem Grinsen den Kopf. Vor allem diese eine Szene in der Nachspielzeit, als Tim Väyrynen, Pascal Testroet und Andreas Lambertz nacheinander das Aufstiegstor verfehlen, beschäftigt Dynamos Cheftrainer. Herr Neuhaus, wie fällt Ihr Fazit nach der verschobenen Aufstiegsfeier aus? Ich hätte gern alles klargemacht und nach diesem Spiel lieber ein Bier als Apfelschorle getrunken. Aber Kiel hat es so schwer gemacht, wie wir es von Vornherein erwartet hatten. Es gab die eine oder andere Chance auf beiden Seiten, und in der Schlussphase habe ich den Ball irgendwie irgendwann schon drin gesehen und war kurz davor, zum Sprint anzusetzen. Aber letztlich ist das egal. Die Mannschaft hat alles gegeben, sie wollte unbedingt. Ich glaube, dass konnte man auch sehen. hatten wir unsere Möglichkeiten, alles zu beenden. Das müssen wir nun verschieben. Wie haben Sie diese spektakulär-kuriose Szene in der Nachspielzeit erlebt? Ehrlich gesagt kann ich die Situation gar nicht genau wiedergeben. Aber sie war auch symptomatisch für das Spiel, nämlich dass wir in den entscheidenden Momenten dann doch nicht den klaren Kopf hatten. Die Leichtigkeit war weg. Ich weiß ja, was in den Köpfen der Spieler vorgeht. Und am Ende war es ein bisschen blinder Aktionismus. Der tut selten gut. Steigt Dynamo damit nun ausgerechnet in Magdeburg auf, oder wäre es Ihnen eine Woche später im Heimspiel gegen Wehen dann doch lieber? Ich bleibe dabei: so schnell wie möglich. Mit dieser Einstellung fahren wir jetzt nach Magdeburg, da kann es auch schön sein. Notiert: Tino Meyer War dieses Unbedingt-Wollen vielleicht das entscheidende Problem? Das kann sein. Die Spieler hatten schon einen großen Rucksack auf. Jeder wollte kein einfaches, sondern ein besonderes Spiel machen. Dadurch sind viele Fehler entstanden. Die Kieler sind keine schlechte Mannschaft, müssten in der Tabelle viel besser dastehen. Trotzdem Zum Schreien findet auch Uwe Neuhaus die eine oder andere Szene. Foto: R. Michael Die erfolgreichen Minimalisten Erzgebirge Aue gewinnt mal wieder 1:0, ist seit 15 Spielen unbesiegt und auf dem besten Weg zurück in Liga zwei. Von Thomas Treptow D ie gekreuzten Hämmer sind zwar kein Schmetterlingsjubel, wie sie ein Reporter von Sport1 beim Pokalspiel in Dresden kürzlich bezeichnete. Dennoch befindet sich der FC Erzgebirge auf dem Rückflug in die 2. Bundesliga. Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz, nachdem Aue die U23 von Werder Bremen mit 1:0 besiegt und Erfurt gleichzeitig den Tabellendritten Osnabrück bezwungen hat. Ein stattlicher Vorsprung fünf Spieltage vor Saisonende, an dem die Veilchen der 3. Liga Adieu sagen wollen. „Wir gewinnen so lange, bis wir durch sind. So lange lassen wir nicht locker“, bekräftigte Nicky Adler, der gegen die Werder-Reserve das Tor des Tages erzielt hatte. Am Jubel an der Seitenlinie lässt sich erahnen, wie wichtig das Tor und der Sieg gegen Bremen waren. Trainer Pavel Dotchev und Mittelfeldspieler Simon Handle feiern ausgelassen. Foto: Picture Point Klatsche in Bremen als Startpunkt Die Bremer Bubis spielen beim Höhenflug des FCE eine gewichtige Rolle. Nicht nur, dass sie am Sonnabend drei Punkte im Lößnitztal ließen, sie leisteten auch entscheidende Starthilfe. Am 14. Spieltag besiegten sie die Dotchev-Elf auf eigenem Platz mit 4:0. Diese Klatsche und die Kritik schlug den Verlierern damals dermaßen aufs Gemüt, dass sie sich erst einen Maulkorb verpassten. Dann schlugen sie auf dem Rasen zurück, wandelten Frust in Lust am Fußball um. 15 Partien in Folge verloren die Erzgebirger kein Punktspiel und legten den Grundstein für die hervorragende Ausgangslage. In vielen Begegnungen war dabei die Effektivität im Abschluss der große Trumpf. Aber die Auer können inzwischen auch anders. Gegen die gut ausgebildeten Norddeutschen, die trotz gegensätzlicher Beteuerungen immer wieder unterschätzt werden, taten sich die Gastgeber zunächst schwer. „Einige Spieler hatten wohl noch das 0:4 im Hinterkopf“, mutmaßte Pavel Dotchev. „Nach zuletzt zwei grandiosen Siegen ist es undankbar, gegen so eine Mannschaft zu spielen“, gab Nicky Adler zu. Der Stürmer, der seinen sechsten Saisontreffer erzielte, spielte auf das 4:0 gegen Halle und das 3:0 in Magdeburg an. Dort hatten die Auer das getan, was sie gegen die Bremer versäumten – das Toreschießen. Chance auf eine Vorentscheidung Mit einem Sieg in Düsseldorf könnte RB Leipzig den Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen. Leipzig. Der Kampf um den Bundesliga-Aufstieg lässt sich auf eine einfache Formel bringen: drei aus zwei. Freiburg, Nürnberg und RB Leipzig wollen Erster oder Zweiter werden, der Dritte müsste den ungeliebten Umweg Relegation nehmen. Dass da noch andere Vereine mitmischen werden, ist fünf Spieltage vor dem Saisonende mehr als unwahrscheinlich. Das Trio marschiert bisher nahezu im Gleichschritt vorneweg. Am Sonntag allerdings siegte nur Freiburg, Nürnberg strauchelte ausgerechnet gegen das Schlusslicht Duisburg. Leipzig bietet sich damit am Montagabend in Düsseldorf die Gelegenheit, den Abstand auf den Relegationsrang auf sechs Punkte auszubauen. Was alles andere als eine leichte Aufgabe wird, selbst wenn es tabellarisch anders aussieht. RB verlor die letzten beiden Auswärtspartien, zudem kehrte bei den gegen den Abstieg kämpfenden Rheinländern nach dem Trainerwechsel der Optimismus zurück. Unter Friedhelm Funkel holte Fortuna vier Punkte aus zwei Spielen. Der österreichische Nationalspieler Marcel Sabitzer, der seinen Vertrag bis 2022 verlängerte, kennt eine ähnliche Konstellation aus dem Vorjahr mit Salzburg. „Mir gefällt es, wenn es so eng ist“, versichert der 22-Jährige. „Aber ich schaue nicht auf das Restprogramm der Konkurrenten und mir auch nicht deren Spiele an.“ Zu sehen bekam er stattdessen Spruchbänder mit Zitaten von Sportgrößen wie Muhammad Ali, Michael Jordan und Michael Schumacher, die RB rund um die Trainingsplätze drapierte – als zusätzliche Motivation. Die Fans haben das offenbar nicht nötig. Beim letzten Heimrundenspiel am 8. Mai gegen Karlsruhe ist das Stadion bereits ausverkauft. Trainer Ralf Rangnick würde sich freuen, wenn die Zuschauer lieber wie er denken würden – von Spiel zu Spiel. „Sie sollten deshalb schon am Freitag gegen Sandhausen kommen.“ (SZ/dk) Erst versagten Calogero Rizzuto bei einem Bilderbuchkonter allein vor Torwart Tobias Duffner die Nerven. Dann versagte Referee Florian Kornblum einem vermeintlich regulären Treffer der Gastgeber die Anerkennung. Mario Kvesic zirkelte einen Freistoß aufs Tor, Duffner tauchte ins Eck und boxte den Ball ins Feld zurück. Dass die Kugel die Torlinie bereits überschritten hatte, verneinte er entschieden. „Ich bin mir sicher, dass der Ball nicht drin war“, sagte der Keeper. Naturgemäß waren sie im Auer Lager anderer Meinung, aufgrund des Endstandes konnte Nicky Adler aber diplomatisch antworten: „Ich glaube, da kann man dem Schiedsrichter keinen Vor- wurf machen. Das war sehr schwer zu sehen. Es ist nur bitter, dass wir das 1:0 nicht früher machen.“ Schwamm drüber, auch über die versiebten Chancen des fleißigen, aber glücklosen Kvesic und die Aluminiumtreffer von Pascal Köpke und Adler. Schwamm drüber, weil Adler nach Vorarbeit von Simon Skarlatidis und unter freundlicher Mithilfe des Bremers Angelos Argyris, der Adlers Schuss abfälschte, das erlösende Tor erzielte. „Im Endeffekt ist es egal, wer ihn reinmacht und wie er reingeht. Heute war ich der Glückliche. Das Wichtigste sind die drei Punkte“, meinte Nicky Adler und gab damit den allgemeinen Tenor mit Blickrichtung 2. Liga wieder. Optimistisch statt euphorisch Die Stimmung ist auf der Baustelle Erzgebirgsstadion nicht euphorisch, eher vorsichtig optimistisch. Wobei es die letzten fünf Saisonspiele noch in sich und auch ein Geschmäckle haben. Einen Auer Sieg nächste Woche beim SV Wehen Wiesbaden vorausgesetzt, kommt ausgerechnet den folgenden zwei Partien gegen den Chemnitzer FC und bei Dynamo Dresden vorentscheidende Bedeutung zu. Der MDR wird diese Partien sicher übertragen. Es kann gut sein, dass sich neben den Dresdnern auch der FC Erzgebirge Aue vom Sender verabschiedet. Hoffentlich wissen sie dann bei Sport1, dass die gekreuzten Hämmer, die von den Spielern aus Aue nach Siegen gezeigt werden, Schlägel und Eisen symbolisieren. (FP) OSTALGIE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Böger will seinen Platz trotz Niederlage nicht räumen Halle. Nach dem 2:1 in Halle, dem vierten Sieg in Serie, kann der Chemnitzer FC für eine weitere Drittliga-Saison planen. Der HFC dagegen droht nach der siebten sieglosen Partie auf einen Abstiegsplatz zu rutschen. Bei der emotionalen Rückkehr von Sven Köhler nach Halle freute sich der CFCTrainer über „den großen Schritt Richtung Klassenverbleib“. Sein Nachfolger beim HFC schloss aus, dass es den Wechsel zu Rico Schmitt auf der Trainerbank schon jetzt geben wird. „Ich bin der Trainer, und das wird so bleiben“, sagte Stefan Böger. Magdeburg schießt weiter keine Tore Wiesbaden. Der 1. FC Magdeburg hat das Toreschießen verlernt. Im vierten Spiel hintereinander gelang dem Aufsteiger kein Treffer. Beim 0:0 gegen Wehen Wiesbaden gab es nach drei Niederlagen wenigstens einen Punkt. „Wir sind froh, drei Niederla- gen schüttelt man auch nicht so einfach ab, das hat man der Mannschaft ein stückweit angesehen“, meinte Trainer Jens Härtel. Seit vier Spielen hat auch Torjäger Christian Beck nicht mehr getroffen. „Die Gegner haben sich besser eingestellt. Ich muss weiterarbeiten und den Knoten wieder platzen lassen“, erklärte er. Energie schickt die Spieler in den Kurzurlaub Münster. Platz 18 – noch nie war der einstige Bundesligist näher an der Viertklassigkeit. Das 0:3 in Münster offenbarte einmal mehr das Problem: Einbruch nach dem ersten Gegentor. Nach vier sieg- und torlosen Spielen in Serie fordert Trainer Vasile Miriuta in den kommenden drei Heimspielen drei Erfolge. „Gegen Großaspach zählen jetzt nur drei Punkte“, erklärte er. Seine Spieler schickte er für zwei Tage in den Kurzurlaub, um den Kopf frei zu bekommen. „Wir werden bis zur letzten Minute, bis zum letzten Spiel kämpfen“, kündigte Präsident Wolfgang Neubert an. (dpa) p Dynamo Dresden – Holstein Kiel 0:0 Dresden: Blaswich – Kreuzer, Modica, Hefele, Fabian Müller – Hartmann (85. Moll) – Eilers, Lambertz, Aosman (72. Väyrynen), Stefaniak – Testroet. Kiel: Zentner – Herrmann, Schmidt, Czichos, Kohlmann – Schnellhardt (90.+1 Nyarko), Kegel, Siedschlag, Lewerenz – Fetsch (86. Schäffler), Sané (69. Heider). SR: Schröder (Hannover). Zu.: 28 935. Gelb: Hartmann, Stefaniak /Fetsch, Kohlmann, Zentner, Lewerenz. p Rot-Weiß Erfurt – VfL Osnabrück 4:2 (1:1) SR: Hartmann (Wangen im Allgäu). Zu.: 6 000. Tore: 0:1 Kandziora (8.), 1:1 Möckel (35.), 2:1 Aydin (47.), 3:1 Tyrala (53.), 3:2 Kandziora (77.), 4:2 Kammlott (90.+1). p Erzgebirge Aue – Werder Bremen II 1:0 (0:0) SR: Kornblum (Furth im Wald). Zu.: 8 400. Tor: 1:0 Adler (58.). p Preußen Münster – Energie Cottbus 3:0 (1:0) SR: Petersen (Stuttgart). Zu.: 7 776. Tore: 1:0 Kopplin (24.), 2:0 Grimaldi (60.), 3:0 Krohne (68.). p Hallescher FC – Chemnitzer FC 1:2 (0:0) SR: Stark (Ergolding). Zu.: 9 117. Tore: 0:1 Frahn (48.), 0:2 Danneberg (68.), 1:2 Banovic (82./Handelfmeter). Rot: – / Cincotta (80./Handspiel). p FSV Mainz 05 II – Fortuna Köln 0:1 (0:0) SR: Jöllenbeck (Freiberg/Neckar). Zu.: 798. Tor: 0:1 Biada (88.). p VfB Stuttgart II – VfR Aalen 1:1 (0:1) SR: Günsch (Marburg). Zu.: 720. Tore: 0:1 Drexler (18.), 1:1 Hagn (84.). p Würzburger Kickers – Stuttgarter Kickers 2:1 (1:0) SR: Pfeifer (Hameln). Zu.: 5 422. Tore: 1:0 Shapourzadeh (43./Foulelfmeter), 2:0 Shapourzadeh (71.), 2:1 Badiane (78.). SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Magdeburg 0:0 SG Sonnenhof Großaspach – Hansa Rostock 0:1 (0:1) 1. Dynamo Dresden 2. Erzgebirge Aue (A) 3. VfL Osnabrück 4. Würzburger Kickers (N) 5. SG S. Großaspach 6. 1. FC Magdeburg (N) 7. Preußen Münster 8. Chemnitzer FC 9. Fortuna Köln 10. Holstein Kiel 11. VfR Aalen (A) 12. FSV Mainz II 13. Rot-Weiß Erfurt 14. Hansa Rostock 15. Hallescher FC 16. Werder Bremen II (N) 17. Stuttgarter Kickers 18. Energie Cottbus 19. Wehen Wiesbaden 20. VfB Stuttgart II 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 18 16 13 12 13 11 11 11 12 11 9 10 11 9 10 9 9 7 6 7 13 12 13 15 11 13 12 10 7 9 14 11 8 13 9 10 10 14 16 10 2 5 7 6 9 9 10 12 14 13 10 12 14 11 14 14 14 12 11 16 63:29 34:19 40:33 36:22 52:40 40:33 38:33 44:42 50:60 42:43 30:30 37:39 40:46 33:40 41:43 36:47 35:48 27:42 30:41 37:55 67 60 52 51 50 46 45 43 43 42 41 41 41 40 39 37 37 35 34 31 10 |||||||||||||||||||||||||||||||| SPORT SÄCHSISCHE ZEITUNG * M O N TA G 11. APRIL 2016 Die Titans auf dem Weg ins Halbfinale Die Basketballer besiegen auswärts Süd-Meister Karlsruhe und könnten am Sonntag daheim in die nächste Runde feiern. Von Alexander Hiller D ickes Ausrufezeichen. Nur drei von 24 Spielen hatte die BG Karlsruhe in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B in dieser Saison verloren. Seit Sonnabend ist diese Zahl auf vier gestiegen. Ausgerechnet im Viertelfinale der Play-offs. Die Dresden Titans, nach der Normalrunde Fünfter der Südstaffel, setzten sich beim Süd-Meister mit 92:87 (41:48) durch und führen damit die Serie von drei möglichen Duellen mit 1:0 an. Vor dem Spiel in der heimischen Margon-Arena am 17. April! Siegen die Dresdner auch daheim, stünden sie im Halbfinale. Das wäre der bislang größte sportliche Erfolg der Vereinsgeschichte. Aber so weit ist es noch lange nicht. Auch wenn Dresden die Karlsruher in der Vorsaison schon einmal in der K.-o.-Runde ausschalteten. Im Achtelfinale mit 2:1-Siegen. Das zählt heute natürlich nichts mehr, zumal die Vorzeichen diesmal ganz andere sind. Der Süd-Meister zählte vor Beginn der Play-offs zweifellos zu den Top-Favoriten für den Aufstieg in die nächsthöhere 2. Bundesliga Pro A. Daran hat sich noch nichts geändert. Nur die Tatsache, dass man in dieser Aufzählung nun auch die Dresden Titans mit einbeziehen muss. Denn tatsächlich wurde das erste Spiel nur durch viele Kleinigkeiten entschieden, die „im nächsten Duell schon genau andersherum ausgehen können“, sagt Titans-Kapitän Philipp Lieser. Die tempostarken Gäste konnten beispielsweise diesmal ihre Vorteile aus der Distanz nicht so ausspielen wie gewohnt. Nur 26 Prozent der Dreierversuche fanden ihr Ziel. Das lag freilich an den eingeschränkten Möglichkeiten des FernwurfSpezialisten Daniel Krause. Der ging nach einem Infekt noch angeschlagen ins Spiel. „Daniel bekommt, wenn er zu viel rennt, einen solchen Reizhusten, dass er sich übergeben muss. Er war deshalb noch keineswegs bei 100 Prozent, wurde vom Trainer auch nur sehr behutsam eingesetzt“, erklärte sein Spielführer Philipp Lieser. Da- SR: Zu.: 24 000 (ausverkauft). Tore: 1:0 Kempf (3.), 2:0 Grifo (36.), 2:1 Nehrig (55.), 3:1 Philipp (60.), 3:2 Alushi (75.), 4:2 Kempf (85.), 4:3 Sobiech (90., Foulelfmeter). p 1. FC Kaiserslautern – Karlsruher SC 0:0 SR: Stieler (Hamburg). Zu.: 30 839. p 1. FC Nürnberg – MSV Duisburg 1:2 (0:1) SR: Storks (Velen). Zu.: 40 169.Tore: 0:1 Wolze (35.), 0:2 Bohl (60.), 1:2 Leibold (62.). Gelb-Rot: Leibold (wiederholtes Foulspiel, 89.) / –. Rot: Bulthuis (Tätlichkeit, 90.+4) / –. p VfL Bochum – FSV Frankfurt 4:1 (2:1) SR: Kircher (Rottenburg).Zu.: 13 300.Tore: 0:1 Schahin (3.), 1:1 Bulut (24.), 2:1 Terodde (37.), 3:1 Eisfeld (49.), 4:1 Fabian (88.). p SV Sandhausen – Arminia Bielefeld 1:4 (1:1) SR: Schmidt (Stuttgart).Zu.: 4 427.Tore: 0:1 Burmeister (22.), 1:1 Bieler (23.), 1:2 Klos (73.), 1:3 Görlitz (77.), 1:4 Ulm (81., Handelfmeter). 1860 München – SpVgg Greuther Fürth 0:1 (0:1) 1. FC Heidenheim – Eintracht Braunschweig 2:2 (0:2) SC Paderborn – 1. FC Union Berlin 0:4 (0:4) Fortuna Düsseldorf – RB Leipzig Mo., 20.15 1. SC Freiburg (A) 29 19 5 5 2. RB Leipzig 28 18 5 5 3. 1. FC Nürnberg 29 16 8 5 4. VfL Bochum 29 12 11 6 5. FC St. Pauli 29 13 7 9 6. 1. FC Heidenheim 29 10 11 8 7. Union Berlin 29 10 10 9 8. SpVgg Greuther Fürth 29 11 7 11 9. Eintracht Braunschweig 29 10 9 10 10. Karlsruher SC 29 10 9 10 11. 1. FC Kaiserslautern 29 9 8 12 12. Arminia Bielefeld (N) 29 6 16 7 13. SV Sandhausen * 29 10 6 13 14. FSV Frankfurt 29 7 8 14 15. Fortuna Düsseldorf 28 7 7 14 16. 1860 München 29 5 10 14 17. SC Paderborn (A) 29 5 9 15 18. MSV Duisburg (N) 29 4 10 15 * Drei Punkte Abzug aufgrund von Lizenzverstößen. 65:34 47:27 58:34 49:31 37:33 37:32 50:41 40:44 36:30 28:32 38:39 30:34 35:42 30:50 25:38 26:42 24:50 25:47 62 59 56 47 46 41 40 40 39 39 35 34 33 29 28 25 24 22 REGIONALLIGA NORDOST,, 27. SPIELTAG Wacker Nordhausen – FC Schönberg FSV Luckenwalde – BFC Dynamo Optik Rathenow – Viktoria 89 Berlin VfB Auerbach – FC Oberlausitz Neugersd. Hertha BSC II – Germania Halberstadt Budissa Bautzen – ZFC Meuselwitz Berliner AK 07 – FSV Zwickau TSG Neustrelitz – FC Carl Zeiss Jena RB Leipzig II – SV Babelsberg 03 1. FSV Zwickau 2. Berliner AK 07 3. Wacker Nordhausen 4. Carl Zeiss Jena 5. FCO Neugersdorf (N) 6. BFC Dynamo 7. SV Babelsberg 8. Hertha BSC II 9. VfB Auerbach 10. FC Schönberg (N) 11. Viktoria Berlin 12. Budissa Bautzen 13. RB Leipzig II (N) 14. TSG Neustrelitz 15. ZFC Meuselwitz 16. Halberstadt 17. FSV Luckenwalde (N) 18. Optik Rathenow 27 26 27 27 27 27 27 27 26 27 27 27 27 27 27 27 27 27 18 4 5 16 7 3 14 9 4 14 7 6 14 7 6 14 3 10 10 12 5 11 7 9 10 6 10 9 8 10 8 9 10 7 11 9 8 8 11 9 5 13 8 6 13 5 5 17 5 1 21 1 7 19 2:3 (1:2) 1:0 (0:0) 1:3 (0:2) 1:1 (0:1) 2:2 (0:0) 3:1 (2:1) 2:1 (1:1) 0:0 2:2 (0:1) 58:21 46:17 49:30 33:17 43:31 54:40 39:22 41:47 41:34 35:38 38:46 38:35 39:40 34:39 29:48 32:58 20:69 20:57 58 55 51 49 49 45 42 40 36 35 33 32 32 32 30 20 16 10 OBERLIGA NORDOST,, GRUPPE SÜ Ü D,, 22. SPIELTAG SSV Markranstädt – 1. FC Lok Leipzig FC Inter Leipzig – Bischofswerdaer FV FC Carl Zeiss Jena II – Union Sandersdorf Energie Cottbus II – Rot-Weiß Erfurt II FC Eisenach – FSV Barleben 0:0 2:1 (0:0) 2:0 (0:0) 2:2 (0:1) 0:5 (0:1) Tennis Die für Blasewitz antretende Rumänien Irina Maria Bara gewinnt in Tunesien gleich zwei Konkurrenzen. Von Rolf Becker Randal Holt und seine Kollegen könnten am Sonntag den größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt machen. für trafen Krauses Kollegen umso besser: David Sturner erzielte 20 Punkte, Randal Holt und Walter Simon jeweils 18, Andrew Jones noch zwölf. Womöglich hatten die Dresdner auch nur weniger Angst vor der eigenen Courage als ihr Rivale. „Karlsruhe hat schon vor der Saison das Ziel Aufstieg ausgegeben. Ich glaube schon, dass die deshalb mehr Druck haben als wir“, erklärte der 26-Jährige. „Und nach unserer verkorksten Hinrunde sehen wir uns in diesem Vergleich ei- gentlich als Underdog. Und das soll auch so bleiben, darin fühlen wir uns wohl“, kontert Lieser die Frage nach einer aufkommenden Mitfavoriten-Rolle. Die Mannschaft hat unter Trainer Steven Clauss nicht nur eine andere Spieltaktik als vorher, sondern kommt auch charakterlich verändert rüber. Reifer, gelassener, in Drucksituationen abgeklärter. „Wir besitzen jetzt dieses Selbstvertrauen, das durch die Erfolge natürlich auch gewachsen ist. Aber jeder kennt jetzt seine Rolle FUSSBALL ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 2. BUNDESLIGA,, 29. SPIELTAG p SC Freiburg – FC St. Pauli 4:3 (2:0) Ein großer Tag für kleine Dresdnerin Wismut Gera – Askania Bernburg Einheit Rudolstadt – SV Schott Jena VfL Halle 96 – VFC Plauen 1. 1. FC Lok Leipzig 2. FC International Leipzig (N) 3. Bischofswerdaer FV (N) 4. FC Carl Zeiss Jena II 5. Einheit Rudolstadt 6. SSV Markranstädt 7. Energie Cottbus II 8. VfL Halle 9. FSV Barleben (N) 10. Union Sandersdorf 11. TV Askania Bernburg 12. Rot-Weiß Erfurt II 13. VFC Plauen (A) 14. SV Schott Jena 15. Wismut Gera (N) 16. FC Eisenach 20 22 22 22 22 22 22 22 22 21 22 22 22 22 23 22 0:2 (0:1) 3:0 (2:0) 3:1 (1:0) 14 14 12 11 10 10 11 9 9 9 7 6 6 6 3 2 6 4 6 5 6 6 2 4 4 4 6 6 5 2 4 2 0 4 4 6 6 6 9 9 9 8 9 10 11 14 16 18 51:8 50:22 41:24 55:32 34:22 38:29 46:45 48:36 40:35 36:36 28:31 36:45 36:55 30:57 25:57 14:74 48 46 42 38 36 36 35 31 31 31 27 24 23 20 13 8 LANDESLIGA,, 22. SPIELTAG p FC Eilenburg – VfL Pirna-Copitz 5:2 (0:2) SR: Wehnert (Haselbachtal). Zu.: 128. Tore: 0:1 Kleber (16.), 0:2 Schmidt (36.), 1:2 Hofmann (52.), 2:2 Stelmak (60.), 3:2 Kummer (69.), 4:2 Zeiße (72.), 5:2 Kummer (77.). p SG Taucha – Gelb-Weiß Görlitz 1:3 (0:2) SR: Bringmann (Bad Lausick). Zu.: 90. Tore: 0:1 da Silva Borges (20.), 0:2 Tschiedel (39.), 0:3 Trnka (57.), 1:3 Al Abri (60.). p BSG Chemie Leipzig – FC Grimma 0:0 SR.: Seidel (Bannewitz). Zu.: 1773. Gelb-Rot: Wiegner (57./Grimma). Rot: Markus (90.+3/Chemie). p Einheit Kamenz – Reichenbacher FC 3:0 (1:0) SR: Teichmann (Schneeberg). Zu.: 102. Tore: 1:0 Novotny (36.), 2:0 Hrdlitschka (52.), 3:0 Mielke (78.). p FSV Zwickau II – VfL Hohenstein-Ernstthal 2:0 (1:0) SR: Uloth (Schwarzenberg). Zu.: 112. Tore: 1:0 Papkalla (39.), 2:0 Strobel (69.). p Kick. Markkleeberg – BSC Freiberg 5:0 (0:0) SR: Rohland (Borna). Zu.: 108. Tore: 1:0 Schabram (46.), 2:0 Stöbe (57.), 3:0 Schabram (69.), 4:0, 5:0 Haufe (77., 82.). p Rapid Chemnitz – Heidenauer SV 0:2 (0:1) SR: Schönfelder (Niederwürschnitz). Zu.: 102. Tore: 0:1 Wagner (25.), 0:2 Schulz (82.). p VfB Empor Glauchau – Stahl Riesa 1:0 (0:0) SR: Weigelt (Leipzig). Zu.: 172. Tor: 1:0 Sprunk (90.+6). GelbRot: Balatka (90.+2/Riesa). Rot: Hesse (90.+4/Riesa). 1. Einheit Kamenz * 2. FC Grimma 3. BSG Chemie Leipzig 4. FSV Zwickau II 5. FC Eilenburg 6. Stahl Riesa 7. Hohenstein-Ernstthal 8. Gelb-Weiß Görlitz 9. Kickers Markkleeberg 10. Heidenauer SV 11. VfL Pirna-Copitz (N) 12. VfB Empor Glauchau 13. BSG Rapid Chemnitz 22 22 21 22 22 22 21 22 22 22 22 22 20 12 13 13 11 11 11 8 9 8 9 8 7 5 7 3 4 5 3 5 6 5 5 6 4 7 8 5 5 8 7 7 4 9 4 10 5 10 5 10 40:16 36:22 49:21 34:27 40:33 43:29 37:25 33:27 39:37 24:26 35:39 24:37 28:37 43 43 42 39 38 37 32 32 31 31 28 26 17 14. BSC Freiberg 22 4 4 14 15. Reichenbacher BC (N) 22 2 7 13 16. SG Taucha (N) 22 2 4 16 * Kamenz verzichtet auf einen möglichen Aufstieg. 19:53 16 19:37 13 15:49 10 LANDESKLASSE OST,, 18. SPIELTAG p Budissa Bautzen II – SG Striesen 0:0 SR: L. Runge (Schöpstal). Zu.: 32. p LSV Neustadt/Spree – FV Laubegast 0:2 (0:1) SR: Quade (Diera-Zehren). Zu.: 130. Tore: 0:1 Freudenberg (32.), 0:2 Wehner (69.). p Dresdner SC – Eintracht Niesky 0:2 (0:1) SR: Martin (Brand-Erbisdorf). Zu.: 178. Tore: 0:1 Szynke (15.), 0:2 Bog. Jablonski (86.). p Radebeuler BC – Großpostwitz-Kirschau 0:1 (0:1) SR: Rüdiger (Görlitz). Zu.: 43. Tor: 0:1 Pozivil (16.). p Post SV Dresden – Rot-Weiß Bad Muskau 2:2 (0:2) SR: Schubert (Sehmatal-Cranzahl). Zu.: 67. Tore: 0:1 Medvediev (15.), 0:2 Kölzow (41.), 1:2, 2:2 Böhme (47., 90.+2). p Bischofswerdaer FV II – BW Zschachwitz 4:2 (3:0) SR: Fürschke (Wilthen). Zu.: 56. Tore: 1:0 Böttger (19.), 2:0 Urban (30.), 3:0 Zech (36.), 3:1 F. Fischer (46.), 4:1 Männchen (77.), 4:2 Winter (81.). p Neusalza-Spremberg – SV Trebendorf 0:1 (0:1) SR: Schulze (Dresden). Zu.: 150. Tor: 0:1 Russek (20.). Foto: Robert Michael im neuen Spielstil“, betont Lieser, der seine Mittelhandprellung aus dem letzten Achtelfinalvergleich in Rostock ausgestanden hat. „Die Serie gegen Rostock hat uns gezeigt, dass wir auch Lösungen finden, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen“, sagt Lieser. Gegen die Norddeutschen drehten sie einen 0:1-Rückstand mit zwei Siegen noch um und zogen ins Viertelfinale ein. „Wir versuchen einfach, so weit wie möglich zu kommen“, sagt Lieser. Womöglich schon am Sonntag bis ins Halbfinale. NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Grand-Prix-Fahrer verpassen Podestplatz Austin. Wie im vergangenen Jahr hat Philipp Öttl beim Motorrad-WM-Lauf von Amerika für das beste deutsche Ergebnis gesorgt. Stand der Moto-3-Fahrer in der vorigen Saison als Dritter auf dem Podest, verpasste er dieses Resultat als Vierter am Sonntag in Austin knapp. Dafür hatte der 19-Jährige erstmals in seiner Karriere die Pole Position geholt. Das Podium war auch das Ziel von Jonas Folger in der Moto 2. In einem umkämpften Rennen belegte er nach Platz drei vor einer Woche in Argentinien diesmal Position fünf. Stefan Bradl kam in der Moto GP auf Rang zehn. (dpa) Skisprung-Weltcup beginnt wieder in Klingenthal 1. Eintracht Niesky 18 13 3 2 42:16 42 2. FV 06 Laubegast 18 10 5 3 39:18 35 3. Rot-Weiß Bad Muskau 18 10 4 4 54:31 34 4. Radebeuler BC 18 9 5 4 30:21 32 5. Budissa Bautzen II 18 8 3 7 28:23 27 6. Blau-Weiß Zschachwitz 17 8 2 7 36:31 26 7. LSV Neustadt/Spree 18 7 5 6 30:30 26 8. SV Trebendorf (N) 18 7 3 8 36:43 24 9. Bischofswerdaer FV II (N) * 18 8 2 8 36:34 23 10. SV Großpostwitz-Kirschau 17 6 2 9 26:39 20 11. Dresdner SC 18 4 5 9 25:34 17 12. FSV Neusalza-Spremberg 18 4 4 10 22:35 16 13. Post Dresden (A) 18 2 6 10 21:49 12 14. SG Striesen (N) 18 2 5 11 17:38 11 * Drei Punkte Abzug wegen Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls. Zürich, Aufgrund der Absage des Wettbewerbs in Titisee-Neustadt startet der Skisprung-Weltcup im nächsten Winter zum vierten Mal hintereinander in Klingenthal. Das geht aus dem offiziellen Saison-Kalender hervor, den der Internationale Skiverband Fis am Sonnabend veröffentlichte. Die Vogtlandarena springt am 3. und 4. Dezember für die Schwarzwälder ein, weil die dortige Hochfirstschanze umgebaut wird. Beim Fis-Kongress Anfang Juni müssen die Terminpläne noch bestätigt werden. (sid) LANDESKLASSE MITTE,, 18. SPIELTAG p Großenhainer FV – SV Strehla 4:0 (2:0) Leipziger Handballerinnen nach Sieg wieder Dritte SR: Weiß (Dresden). Zu.: 110. Tore: 1:0 Schwitzky (7./Foulelfmeter), 2:0 Partuschek (30.), 3:0, 4:0 Witschel (63., 67.). p Germania Mittweida – Motor Wilsdruff 2:1 (1:1) SR: Gröbel (Leipzig). Zu.: 60. Tore: 0:1 C. Krüger (28.), 1:1 König (29.), 2:1 Pietsch (53.). Gelb-Rot: Hönig (84./Mittweida). p BW Stahl Freital – SV Wesenitztal 2:1 (1:1) SR: Liebmann (Großröhrsdorf). Zu.: 80. Tore: 1:0 Schucknecht (29.), 1:1 Seddig 831.), 2:1 Telatko (56.). p Meißner SV – FV Gröditz 1911 4:0 (1:0) SR: Breidel (Marienberg/Zöblitz). Zu.: 40. Tore: 1:0 Reichelt (16.), 2:0 Salomon (62.), 3:0 Kunze (66.), 4:0 Salomon (69.). Gelb-Rot: Reichelt (23./Meißen). Rot: Bartzsch (53./Gröditz). p SV Lichtenberg – SV Bannewitz 1:1 (0:1) SR: Mühlberg (Erfurt). Zu.: 155. Tore: 0:1 Szuppa (45.), 1:1 Zahn (74.) p TSV Flöha – Grün-Weiß Coswig 2:2 (1:2) SR: Reinhold (Falkenstein). Zu.: 73. Tore: 0:1 Rost (4.), 0:2 Penicka (6.), 1:2 Baude (20.), 2:2 Berger (74.). p Empor Possendorf – BSV 68 Sebnitz 0:3 (0:1) SR: Kläber (Dresden). Zu.: 85. Tore: 0:1 Krause (19.), 0:2, 0.3 Nebes (73., 89.). 1. BSV Sebnitz 18 15 2 1 54:13 47 2. Germania Mittweida 18 13 3 2 47:19 42 3. Stahl Freital 18 11 4 3 54:29 37 4. Großenhainer FV 18 12 1 5 37:22 37 5. SpVgg Coswig 18 8 6 4 39:24 30 6. Motor Wilsdruff (N) 18 8 2 8 35:27 26 7. SV Bannewitz 18 4 8 6 27:32 20 8. Empor Possendorf 18 5 5 8 29:38 20 9. TSV Flöha (N) 18 6 2 10 22:32 20 10. FV Gröditz 18 5 5 8 28:41 20 11. SV Lichtenberg 18 4 2 12 22:50 14 12. SV Wesenitztal 18 3 4 11 34:58 13 13. Meißner SV 18 4 3 11 28:46 12 14. SV Strehla (N) 18 3 3 12 16:41 12 Leipzig. Der HC Leipzig hat mit einem deutlichen Sieg wieder Platz drei in der Handball-Bundesliga erkämpft und gleichzeitig etwas für sein Torverhältnis getan. Gegen die HSG Bad Wildungen Vipers kamen die Schützlinge von Trainer Norman Rentsch am Sonntag vor eigenem Publikum zu einem 41:23. Karolina Kudlac-Gloc traf elfmal. Saskia Lang steuerte neun Tore bei. Für die Gäste waren Anouk Nieuwenweg und Petra Nagy mit jeweils sechs Toren die erfolgreichsten Werferinnen. (dpa) Mit einem bemerkenswerten Doppelerfolg für die für den Tennis-Drittligisten BlauWeiß Blasewitz spielende Irina Maria Bara endete gestern das mit 10 000 Dollar Preisgeld dotierte ITF-Weltranglistenturnier im tunesischen Seebad Hammamet. Die 21-jährige Rumänin siegte sowohl im Einzel als auch Doppel. Dabei setzte sich die nur 1,65 Meter große Nummer eins der Blasewitzerinnen im Einzel-Endspiel nach eineinhalb Stunden gegen die favorisierte Slowenin Tamara Zidanset, die 65 Plätze vor ihr in der Weltrangliste steht, klar 6:3, 6:3 durch. Auch im Halbfinale hatte die Dresdnerin beim 6:2, 6:2 gegen die Griechin Valentina Grammatikopoulou eine weitere, wenn auch nur knapp vor ihr notierte Spielerin 6:2, 6:2 bezwungen. Danach beendete Irina Maria Bara gemeinsam mit der 20-jährigen Französin Alice Bacquie auch das Doppel im Schnelldurchgang nach lediglich 47 Minuten mit 6:1, 6:0 gegen Ines Ibbou (Algerien) und Kelia Le Bihan (Frankreich) als Siegerin. Drei Wochen vor dem Punktspielbeginn nahm der Blasewitzer Cheftrainer Tomas Jiricka die sehr gute Form seiner Spitzenspielerin sehr erfreut zur Kenntnis. Weißrusse scheitert im Viertelfinale Indes war für den Blasewitzer Uladzimir Ignatik beim ATP-Challenger-Turnier in Neapel (42 500 Euro Preisgeld) im Viertelfinale mit 2:6, 2:6 gegen den Portugiesen Gastao Elias Endstation. Dennoch kann der 25-jährige Weißrusse mit seinem Abschneiden in Italien zufrieden sein, zuvor hatte er mit dem Top-100-Spieler Thomas Fabbiano (Italien) und Adrian Ungur (Rumänien) zwei Favoriten bezwungen. SPORT IN ZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| BASKETBALL Bundesliga, Männer, 29. Spieltag: Hagen – Mitteldeutscher BC 102:81, Bayreuth – Bremerhaven 99:89, Berlin – Bonn 94:73, Crailsheim – Ludwigsburg 74:75, Göttingen – Oldenburg 74:79, Bamberg – Ulm 100:67, München – Tübingen 95:70. BOXEN IBF-Weltmeisterschaft im Schwergewicht (12 Runden), London: Joshua (Großbritannien) – Martin (USA) K.o. 2. Rd. WBA-Weltmeisterschaft im Halbmittelgewicht (12 Runden), Potsdam: Culcay (Darmstadt) – Prada (Venezuela) t.K.o. 10. Rd. Kampfabend in Las Vegas im Weltergewicht (12 Runden): Pacquiao (Philippinen) – Bradley (USA) einstimmiger Punktsieg. EISHOCKEY DEL, Meisterschaftsrunde, Halbfinale (Best of 7), 6. Spiel: Nürnberg – Wolfsburg 1:2, Endstand: 2:4. DEL 2, Play-down, 2. Runde (Best of 7), 7. Spiel: Kaufbeuren – Heilbronn 4:2, Endstand: 4:3. HANDBALL Frauen, EHF-Pokal, Halbfinale, Rückspiel: Metzingen – Brasov 30:23 (Hin: 26:22). Bundesliga, 21. Spieltag: Thüringer HC – Celle 39:24, Berlin – Blomberg-Lippe 32:36, Buxtehude – Rosengarten-Buchholz 32:28, Leverkusen – Bietigheim 28:32, Oldenburg – Dortmund 31:30, Leipzig – Bad Wildungen 40:23. 2. Bundesliga, 25. Spieltag: Beyeröhde – Rödertal 31:23. LEICHTATHLETIK Marathon, Hannover, Männer: 1. April (Südafrika) 2:11:27 Std.; 2. Kosgey 2:11:54; 3. Masai (beide Kenia) 2:15:43. Frauen: 1. Kwambai (Kenia) 2:29:17; 2. A. Hahner (Rimmels) 2:30:35; 3. Biwott (Kenia) 2:30:47; 6. L. Hahner (Rimmels) 2:34:56. Rotterdam, Männer: 1. Kipserem (Kenia) 2:06:11; 2. Deksisa (Äthiopien) 2:06:22; 3. Kirui (Kenia) 2:07:23. Frauen: 1. Gebreslasea 2:26:15; 2. Kebede (beide (Äthiopien) 2:28:04; 3. Korir (Kenia) 2:29:16. Wien, Männer: 1. Chemosin 2:09:48; 2. Cheruiyot 2:10:09; 3. Simotwo (alle Kenia) 2:10:15. Frauen: 1. Genemo 2:24:31; 2. Aga (beide Äthiopien) 2:25:27; 3. Changeywo (Kenia) 2:31:50. Rom, Männer: 1. Kupruto (Kenia) 2:08:12; 2. Achamie (Äthiopien) 2:09:27; 3. Ruto (Kenia) 2:09:28. Frauen: 1. Tusa 2:28:49; 2. Melka (beide Äthiopien) 2:29:59; 3. Dahmani (Algerien) 2:33:53. MOTORRAD Amerika-Grand-Prix, Moto 3: 1. Fenati (Italien/KTM) 41:14,868 Min.; 2. Navarro (Spanien/Honda) + 6,612 Sek.; 3. Binder (Südafrika) + 10,535; 4. Öttl (Ainring/beide KTM) + 10,975. WMStand: 1. Binder 52 Pkt.; 2. Navarro 49; 3. Fenati 38; 7. Öttl 21. Moto 2: 1. Rins (Spanien) 41:22,174; 2. Lowes (Großbritannien) + 2,091; 3. Zarco (Frankreich) + 7,737; 5. Folger (Schwindegg) + 8,791; 10. Schrötter (Pflugdorf) + 19,408; 12. Cortese (Berkheim/ alle Kalex) + 23,898. WM-Stand: 1. Lowes 47; 2. Rins 46; 3. Zarco 45; 6. Folger 27; 12. Schrötter 11; 20. Cortese 5. Moto GP: 1. Márquez Honda 43:57,945; 2. Lorenzo (beide Spanien) Yamaha + 6,107 Sek.; 3. Iannone (Italien) Ducati + 10,947; 10. Bradl (Zahling) Aprilia + 40,211. WM-Stand: 1. Márquez 66; 2. Lorenzo 45; 3. Rossi (Italien) Yamaha 33; 14. Bradl 15. RAD Schumacher gewinnt Auftakt in Italiens Formel 4 Misano. Mick Schumacher hat mit einem Doppelerfolg und einer grandiosen Aufholjagd zum Auftakt der italienischen Formel-4-Meisterschaft in Misano sein großes Potenzial unter Beweis gestellt. Der Sohn des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher gewann die beiden Rennen am Sonnabend. Am Sonntag fuhr der 17-Jährige nach technischen Problemen am Start noch vom 18. Platz auf den fünften Rang vor und sicherte sich dadurch die Führung im Gesamtklassement. (sid) Baskenland-Rundfahrt, 6. Etappe, Einzelzeitfahren in Eibar (16,5 km): 1. Contador (Spanien) 29:13 Min.; 2. Quintana (Kolumbien) + 0:05; 3. Henao (Kolumbien) + 0:18. Endstand: 1. Contador 22:44:43 Std.; 2. Henao + 0:12 Min.; 3. Quintana + 0:37. Paris-Roubaix (257,5 km): 1. Hayman (Australien) 5:51:53 Std.; 2. Boonen (Belgien); 3. Stannard (Großbritannien) beide gl. Zeit; 7. Sieberg (Bocholt) + 1:00; 19. Burghardt (Zschopau) + 5:48. REITEN Global-Champions-Tour-Auftakt in Miami/Florida: 1. TopsAlexander (Australien) Tequila 0 Strafpkt./34,59 Sek.; 2. Ward (USA) Azur 0/35,78; 3. Ahlmann (Marl) Epleaser 0/37,38. Stand: 1. Tops-Alexander 40 Pkt.; 2. Ward 37; 3. Ahlmann 35. TENNIS Turnier der Frauen in Charleston, Viertelfinale: Wesnina (Russland) – Siegemund (Metzingen) 7:5, 6:4. Halbfinale: Stephens (USA) – Kerber (Kiel) 6:1, 3:0 Aufgabe. Finale: Stephens – Wesnina 7:6, 6:2. DRESDNER SPORT M O NTAG 11. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG „Wir brauchen ein Zugpferd“ Boreas Präsident Peter Hering setzt große Hoffnungen in den neuen Sportchef Elvir Jugo, der ab Juli im Jägerpark tätig wird. Von Jürgen Schwarz saß aber am Sonntag gegen Helios nicht auf der Bank. Warum? Ich kann ihnen im Moment nicht viel dazu sagen. Thomas Klippel hat sich ein paar Tage Urlaub genommen. Danach werden wir uns verständigen, ob und wie es weitergehen kann. S chon lange nicht mehr hat der SC Borea Dresden für einen Paukenschlag gesorgt – genau genommen seit der im Herbst 2011 drohenden Insolvenz. Doch nun gibt es positive Signale. Ex-Spieler Elvir Jugo kehrt in den Jägerpark zurück und wird ab 1. Juli als Sportlicher Leiter und Trainer der ersten Männer-Mannschaft arbeiten. Jugo steht seit 2011 beim VfL PirnaCopitz unter Vertrag, führte dort die „Erste“ in die Landesliga. Boreas Präsident Peter Hering, der dem Traditionsverein seit vier Jahren vorsteht, berichtet über die Verpflichtung und die Ziele, die die Dresdner erreichen wollen. War er sauer? Es war ein emotionales, aber auch sehr kurzes Gespräch. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Solche Entscheidungen sind schwierig, das weiß ich als Unternehmer nur zu gut. Aber sie lassen sich nicht vermeiden. Man kann eine Firma nicht mit einem Fußballverein vergleichen, aber Emotionen sind natürlich immer im Spiel. Herr Hering, hatten Sie dieses große Interesse, das die Personalie Elvir Jugo ausgelöst hat, erwartet? Ja, schon. Ich freue mich aber in erster Linie darüber, dass wir endlich wieder mit positiven Schlagzeilen aufwarten können. Es war ein harter Weg, der noch nicht zu Ende ist. Aber die Verpflichtung von Elvir Jugo ist ein wichtiger Meilenstein. Wie planen Sie mit dem derzeitigen Sportlichen Leiter Marcus Urban weiter? Ich denke, er wird uns auch 2016/17 für gewisse Aufgaben zur Verfügung stehen. Wir haben alles mit ihm in einem sehr konstruktiven Gespräch besprochen. Er hat ja noch ein großes Aufgabengebiet außerhalb unseres Vereins zu bewältigen. Wurde im Vorfeld mit mehreren Kandidaten gesprochen? Ja, aber bitte erwarten Sie jetzt keine Namensliste. Ich kann Ihnen aber sagen, dass Elvir Jugo der Wunschkandidat war und sich unser Geschäftsführer Frank Krummrey dafür richtig ins Zeug gelegt hat. Abschließend noch eine Frage zum Schiedsrichter-Soll. Hat der SC Borea dieses Problem in den Griff bekommen? Wir sind im Vorjahr abgestiegen, weil uns sechs Punkte abgezogen wurden. Ich finde es sehr grenzwertig, eine Mannschaft zu bestrafen und derart in den sportlichen Wettstreit einzugreifen. Jetzt haben wir mehr Schiedsrichter gemeldet, als es uns das Soll auferlegt. Eigentlich müssten uns sechs Zähler gut geschrieben werden ... Was gab den Ausschlag, Elvir Jugo nach oben auf den Wunschzettel zu setzen? Er hat hier lange gespielt, identifiziert sich mit Borea, hat, wenn sie so wollen, diese Tradition im Blut. Wir brauchten einen Trainer, der im Verein und im Umfeld akzeptiert wird und dem wir zutrauen, dass er uns nach vorn bringt. Elvir Jugo kann das, davon bin ich überzeugt. Er hat in fast fünf Jahren kontinuierlich gute Arbeit in Pirna-Copitz abgeliefert. Wer die Kommentare auf Facebook gelesen hat, wird feststellen, dass Elvir Jugo hier im Jägerpark sehr willkommen ist. Warum Sportchef und Trainer der Männer-Mannschaft? Wir brauchen ein Zugpferd, sowohl als Person als auch mit Blick auf die erste Mannschaft. Die spielt momentan leider nur in der Stadtoberliga. Wollen wir unseren jungen Fußballern eine Perspektive im Männerbereich bieten, müssen wir zurück in die Landesklasse. Das trauen wir Elvir Jugo zu. Und die Vereinsphilosophie in Bezug p VfB Hellerau – Motor Trachenberge Peter Hering in seinem Büro – der Borea-Schal ist offenbar der zweitliebste Halswärmer des Vereins-Chefs. Foto: Jürgen Schwarz auf ein einheitliches Spielsystem möglichst aller Mannschaften spielte bei unseren Überlegungen auch eine Rolle, daher auch diese gewählte Konstellation. Wird Elvir Jugo hauptamtlich arbeiten? Ja. Wir sind sehr froh, dass wir jetzt wieder in der Lage sind, so eine Personalie zu realisieren. Dennoch sind wir finanziell nicht auf Rosen gebettet. Ich würde mir beispielsweise auch eine Anzeigetafel wünschen. Ich schaffe es nicht immer pünktlich zum Anpfiff und muss dann immer nachfragen, wie es steht. Aber es gilt, Wertigkeiten zu setzen, und da stand die Personalie Sportchef ganz oben auf der Agenda. Thomas Klippel ist noch Cheftrainer, 0:2 (0:0) SR: Manthey (Turbine). Zu.: 30. Tore: 0:1 Türk (55./Foulelfmeter), 0:2 Einsiedel (65.). p TSV Cossebaude – SG Weixdorf 2:1 (0:1) SR: Pietzsch (Süd-West). Zu.: 52. Tore: 0:1 Röthig (45.), 1:1 Mehlig (55.), 2:1 Möbius (82.). p FV Süd-West – FV 06 Laubegast II 2:4 (0:2) SR: Petzold (Cossebaude). Zu.: 70. Tore: 0:1 P. Wappler (25.), 0:2, 0:3 Moraes (33., 51.), 1:3 Kroh (60.), 1:4 Görlitzer (66.), 2:4 Laspe (88./Foulelfmeter). p SpVgg Löbtau – SV Loschwitz 2:1 (0:0) SR: Hillig (Meißen). Zu.: 52. Tore: 0:1 Leichsenring (61.), 1:1 Lippert (72.), 2:1 Mark (90.+3/Foulelfmeter). p SG Dölzschen – Radeberger SV 0:2 (0:0) SR: Steglich (Bautzen). Zu.: 25. Tore: 0:1, 0:2 Ho. Schöne (65., 74.). p Turbine Dresden – Rotation Dresden 1:4 (0:2) SR: Finster (Dynamo). Zu.: 69. Tore: 0:1 Wernicke (3.), 0:2 Pach (40.), 1:2 M. Richter (51.), 1:3 Müller (56.), 1:4 Franke (75.). Gelb-Rot: Kramosch (59.), Walther (76./beide Turbine/beide wegen wiederholtem Foulspiel). p Borea Dresden – Helios Dresden 0:0 SR: Schulte (Dobritz). Zu.: 25. Gelb-Rot: Maslov (65./Borea/wiederholtes Foulspiel). Laubegast rückt auf Rang zwei vor Fußball-Landesklasse Mit einem 2:0 (1:0)-Sieg beim LSV Neustadt/Spree verstärkt der FV 06 seine Aufstiegsambitionen. Von Jens Jahn Der FV Laubegast bleibt im Rennen um den Staffelsieg in der Landesklasse in guter Position. Nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg beim LSV Neustadt/Spree rangiert das Team von Trainer Martin Mikolayczyk auf Rang zwei. Der Sieg in Neustadt war keine Selbstverständlichkeit. Die Spree-Anrainer gelten als heimstark, vor der Partie gegen Laubegast gab es nur eine Niederlage auf dem eigenen Platz. Dementsprechend konzentriert gingen die Gäste zu Werke. Christian Freudenberg und Martin Wehner schossen den letztlich verdienten Sieg heraus. Es war bereits der fünfte „Dreier“ im sechsten Punktspiel in Folge. Zum Tabellenführer Niesky beträgt der Abstand weiter sechs Zähler. Die Oberlausitzer kamen beim Dresdner SC ebenfalls zu einem 2:0-Sieg. Lukasz Szynke schloss den ersten Angriff der Eintracht-Elf nach einer Viertelstunde erfolgreich ab, in der Schlussphase nutzte Bogumil Jablonski einen Konter zum Endstand. „Wir haben effektiv gespielt, hätten sicher den einen oder anderen Konter noch besser ausspielen müssen. Der DSC machte viel Druck, war aber vor dem Tor harmlos“, erklärte Niesky-Trainer Gerd Seifert. Pünktlich in Richtung Saisonende beginnen auch wieder die Diskussionen um einen möglichen Aufsteiger in die Landesliga. Seifert gibt den momentanen Standpunkt in Niesky wieder: „Noch ist im Verein nichts entschieden, aber wenn wir am Ende Erster sind, sollten wir auch aufsteigen“. Der Tabellen-Zweite Bad Muskau verzichtete bereits in den vergangenen Jahren auf einen Sprung in die sechste Liga, Laubegast würde sicher aufsteigen, wenn sie zum Saisonabschluss an der Tabellenspitze stehen. Der Radebeuler BC blickt auch in Richtung Landesliga, kassierte am Sonnabend aber eine 0:1-Pleite gegen Großpostwitz-Kirschau. Außerdem steht dem RBC ein möglicher Punktabzug wegen Nichterfüllung des Schiedsrichter-Solls bevor. Dem Bischofswerdaer FV II wurden aus diesem Grund drei Punkte abgezogen. Die zweite Garnitur von Bautzen hat keine Ambitionen auf einen Aufstieg in die Landesliga. Die kleinen Budissen trennten sich von der SG Striesen 0:0. Für die Dresdner war es das dritte Unentschieden im vierten Spiel hintereinander. Eine deutliche Leistungssteigerung im Blick auf die schwache Hin- runde mit nur fünf Punkten. Doch der Rückstand zum rettenden Ufer ist trotzdem groß. Post Dresden kam mit einer starken kämpferischen Leistung trotz 0:2Rückstand gegen Bad Muskau zu einem 2:2 (0:2). Michel Böhme traf dabei im Doppelpack. p Striesen: Schumann - Möller, Böhme (87. Boden), Schmieder, Bielinski, F. Seifert (66. Werner), P. Seifert, Raabe, Wölk (88. Klinger), Herzog, Schmidt. p Laubegast: P. Richter - Akopjan, Böhm, Wehner, Wutschke, Schramm, Riegler (62. Moraes), P. Wappler, Reimann, Freudenberg, C. Richter. p DSC: Arndt - Nguyen, Preißiger, Joneleit, Heinrich, Britschka, Thomas (86. Niederlein), Forgber (53. Pfitzner), Käseberg, Wetzel, Gröblehner (74. Sieradzki). p Post: Behrenwald - Kuhn, Hölzel, Schmidt, Witzmann, Machate, Klatte (83. S. Förster), Rabe, Böhm, Vetten (65. Wittek), Börs (65. Löschmann). p Zschachwitz: Stein – Spitzl, Grohmann, Dittmann, F. Fischer, Wecker, S. Voigt (80. Hentschel), F. Zumpe, Schallert (28. Goldmann), Ende, Winter. Matchball vergeben Handball Der HC Elbflorenz verliert in Bad Neustadt und den zweiten Rang in der 3. Bundesliga. Doch die Relegation ist weiterhin drin. Zufrieden geht anders: Das InterimsTrainer-Duo Rico Göde (l.) und René Jahn musste nach acht Partien ohne Niederlage wieder mal einen Rückschlag hinnehmen. Von Alexander Hiller Die wunderbare Ausgangsposition ist erst einmal dahin. Der HC Elbflorenz hatte in der Vorwoche in der 3. Bundesliga Ost den zweiten Tabellenplatz erobert. Bereits eine Woche danach mussten die Schützlinge des Interims-Trainer-Duos René Jahn und Rico Göde den Relegationsplatz wieder räumen. Beim heimstarken Tabellenfünften HCS Bad Neustadt unterlagen die Sachsen am Sonnabendabend vor 702 Zuschauern mit 31:33 (19:18). Damit liegen die Dresdner nun nach Punkten wieder gleichauf mit TuS Fürstenfeldbruck auf Rang drei. „Wir haben zu viele Tore zugelassen, weil unsere Abwehrarbeit nicht so effektiv war wie in den vergangenen Partien“, konstatierte René Jahn nach der ersten Niederlage nach acht er- Foto: Norbert Neumann folgreichen Spielen (15:1 Punkte). Dass die Dresdner in der Abwehr immer wieder Lücken ließen, lag sowohl an der Qualität des Kontrahenten als auch an eigenen Versäumnissen – zumindest nach Ansicht von René Jahn. „Da wir immer zuerst auf uns schauen, müssen wir uns da an die eigene Nase fassen. Wir haben nicht unser Spiel gemacht. Punkt“, sagte er. Dennoch verbuchten die Gäste auch erfreuliche Dinge auf der Habenseite. TimPhilip Jurgeleit hatte seine Knieverletzung aus der Vorwoche offenbar folgenlos überstanden. Ihm gelangen „nach einer sehr soliden und guten Leistung“ (Jahn) immerhin sieben Treffer - gemeinsam mit Sebastian Gress der Tagesbestwert beim HC Elbflorenz. Zunächst war beim 26-jährigen Links- außen eine schwerwiegende Verletzung befürchtet worden. Das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Denn im Liga-Endspurt benötigen die Elbestädter nach den langfristigen Ausfällen von Hannes Lindt (Kreuzbandriss) und Henning Quade (Innenbandriss) jeden Mann. Denn das Restprogramm der verbleibenden drei Spieltage hat es in sich (siehe Infokasten). Allerdings haben weder die Oberbayern aus Fürstenfeldbruck noch das viertplatzierte Team der MSG Groß-Bieberau-Modau einen Lizenzantrag für die 2. Bundesliga beim Deutschen HandballBund eingereicht. Das haben neben Hüttenberg nur die Dresdner getan. Allerdings dürfte der HC Elbflorenz nicht als Meisterschafts-Dritter in die Relegation nachrücken, das darf nach den Regularien nur der Tabellenzweite. p Restprogramm des Trios hinter Aufsteiger Hüttenberg: 2. TuS Fürstenfeldbruck 38:16 Pkt. – 16. April – HC Elbflorenz (3./A); 23. April – TSV Rödelsee (16./H); 30. April – HCS Neustadt (5./A); 3. HC Elbflorenz 38:16 – 16. April – TuS Fürstenfeldbruck (2./H); 23. April – HSG Rodgau Nieder Roden (6./H); 30. April – HSV Bad Blankenburg (10./A); 4. MSG Groß-Bieberau-Modau 37:17 – 16. April – HSV Bad Blankenburg (10./A); 23. April – HSC Bad Neustadt (5./H); 30. April – TSV Rödelsee (16./A) 11 |||||||||||||||||||||||||||||||| SPORT IN ZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| KREISOBERLIGA DRESDEN SG Dölzschen (N) - Radeberger SV SpVgg Löbtau - SV Loschwitz SC Borea (A) - SV Helios FV Süd-West - FV Laubegast II VfB Hellerau - Motor Trachenberge (N) Turbine Dresden - Rotation Dresden TSV Cossebaude (A) - SG Weixdorf (A) 1. SG Weixdorf (A) 2. Rotation Dresden 3. VfB Hellerau 4. Radeberger SV 5. SC Borea (A) 6. FV Laubegast II 7. TSV Cossebaude (A) 8. SpVgg Löbtau 9. Motor Trachenberge (N) 10. SV Loschwitz 11. SV Helios 12. FV Süd-West 13. Turbine Dresden 14. SG Dölzschen (N) 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 14 13 12 10 8 8 9 7 7 5 6 6 5 4 3 5 3 6 5 4 0 3 3 8 4 3 2 3 3 2 5 4 7 8 11 10 10 7 10 11 13 13 0:2 (0:0) 2:1 (0:0) 0:0 2:4 (0:2) 0:2 (0:0) 1:4 (0:2) 2:1 (0:1) 66:25 50:21 43:23 50:32 38:42 31:40 27:31 37:47 30:46 30:34 33:42 37:39 25:49 17:43 STADTLIGA A Reichenberg-Boxdorf - SG Bühlau Eintracht Dobritz (A) - SV Sachsenwerk (A) SG Weißig - Einheit Mitte (A) SG Weixdorf II - Sportfreunde Nord (A) FV Süd-West II - TSV Cossebaude II SpVgg Löbtau II (N) - Gebergrund Goppeln Löbtauer Kickers (N) - FV Hafen 1. Sportfreunde Nord (A) 2. SV Sachsenwerk (A) 3. Löbtauer Kickers (N) 4. Einheit Mitte (A) 5. Gebergrund Goppeln 6. SG Weißig 7. Eintracht Dobritz (A) 8. Reichenberg-Boxdorf 9. TSV Cossebaude II 10. SG Weixdorf II 11. FV Süd-West II 12. SG Bühlau 13. FV Hafen 14. SpVgg Löbtau II (N) 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 15 15 13 10 9 8 8 6 7 7 6 5 4 2 3:3 1:2 1:4 0:2 0:2 1:3 3:1 4 3 3 4 4 5 2 7 3 1 3 5 4 2 1 2 4 6 7 7 10 7 10 12 11 10 12 16 63:18 49:20 51:25 41:28 51:46 38:35 41:43 30:28 25:44 45:48 31:48 37:48 27:45 19:72 STADTLIGA B SV Pillnitz - SV Helios II (N) Turbine Dresden II (A) - Sportfreunde Nord II (A) Rotation Dresden II - FV Süd-West III (N) Wacker Leuben - BSV Lockwitzgrund (A) Radebeuler BC II - Dresdner SC II Post Dresden II - ESV Dresden (A) SG Striesen II - Radeberger SV II 1. Radebeuler BC II 2. Wacker Leuben 3. Post Dresden II 4. SV Helios II (N) 5. SG Striesen II 6. Radeberger SV II 7. Dresdner SC II 8. Turbine Dresden II (A) 9. Sportfreunde Nord II (A) 10. SV Pillnitz 11. ESV Dresden (A) 12. BSV Lockwitzgrund (A) 13. FV Süd-West III (N) 14. Rotation Dresden II 20 10 20 10 20 9 20 10 20 8 20 8 19 8 20 8 20 8 20 8 20 8 20 6 20 5 19 5 5 5 4 6 6 5 3 7 6 6 4 8 4 7 4 8 3 9 3 9 3 9 5 9 3 12 3 11 41:33 32:30 45:27 42:28 38:41 44:38 41:36 41:39 37:40 34:39 41:51 33:44 38:48 32:45 STADTLIGA C 20 18 20 14 19 13 18 8 20 9 18 9 19 8 18 7 19 7 20 6 19 4 18 3 20 2 18 1 1 4 3 6 3 2 3 5 4 2 4 2 4 5 1 2 3 4 8 7 8 6 8 12 11 13 14 12 75:22 59:23 58:20 49:35 45:38 46:47 47:41 32:35 46:44 41:63 29:41 29:64 22:53 24:75 1. STADTKLASSE 20 20 20 20 18 20 20 20 19 20 20 20 20 19 14 14 10 10 10 10 8 7 7 6 6 5 5 1 35 34 33 33 30 28 28 28 27 27 27 23 18 18 0:4 10:0 3:0 1:0 3:0 2:5 3:1 SG Dölzschen II – Eintracht Strehlen Turbine Dresden III – Rotation Dresden III Löbtauer Kickers II – FV Hafen II SV Sachsenwerk II – SG Verkehrsbetriebe DFC Meißen – SpVgg Löbtau III Serkowitzer FSV – SG Gebergrund Goppeln II TSV Reichenberg-Boxdorf II – VfB 90 Dresden 1. Eintracht Strehlen 2. DFC Meißen 3. SG Dölzschen II (N) 4. Serkowitzer FSV (A) 5. SG Verkehrsbetriebe (N) 6. Löbtauer Kickers II 7. Turbine Dresden III 8. FV Hafen II 9. SV Sachsenwerk II 10. VfB 90 Dresden (A) 11. Gebergrund Goppeln II 12. SpVgg Löbtau III 13. Reichenberg-Boxdorf II 14. Rotation Dresden III (A) 49 48 42 34 31 29 26 25 24 22 21 20 16 8 0:2 3:1 3:1 2:0 0:4 2:0 3:1 SG Weixdorf III (A) - VfB Hellerau II SG Weißig II - Einheit Mitte II Dresdner SSV - FV Laubegast III (A) FC Dresden (A) - Motor Trachenberge II USV TU Dresden (A) - Fortuna Rähnitz (A) Eintracht Dobritz II (A) - SG Gittersee SV Loschwitz II - SV Dresden-Neustadt 1. SG Weißig II 2. FC Dresden (A) 3. Dresdner SSV 4. SV Dresden-Neustadt 5. SG Weixdorf III (A) 6. FV Laubegast III (A) 7. USV TU Dresden (A) 8. Motor Trachenberge II 9. SG Gittersee 10. Eintracht Dobritz II (A) 11. VfB Hellerau II 12. SV Loschwitz II 13. Fortuna Rähnitz (A) 14. Einheit Mitte II 45 44 39 36 29 28 27 24 24 23 22 21 17 15 4 4 5 5 4 1 4 4 3 3 3 3 2 5 55 46 42 30 30 29 27 26 25 20 16 11 10 8 2:6 3:2 4:3 ausg. 2:2 2:4 1:1 2 2 5 5 4 9 8 9 9 11 11 12 13 13 72:26 68:29 57:41 41:30 50:37 45:45 44:52 58:56 38:41 34:54 38:59 44:58 38:69 37:67 46 46 35 35 34 31 28 25 24 21 21 18 17 8 2. STADTKLASSE USV TU Dresden II - Fortuna Rähnitz II (N) verlegt auf 30.April FC Dresden II (N) - SG Gittersee II 8:0 Radebeuler BC III (N) - Dresden-Neustadt II 3:1 SpG Pillnitz II/Graupa II - SpG Verkehrsbetriebe/Bühlau II 2:5 Eintracht Strehlen II - FSV Lok Dresden 2:4 Wacker Leuben II (A) - BW Zschachwitz II 1:1 1. FC Dresden II (N) 2. BW Zschachwitz II 3. Verkehrsbetriebe/Bühlau II 4. Radebeuler BC III (N) 5. USV TU Dresden II 6. Dresden-Neustadt II 7. Wacker Leuben II (A) 8. SG Gittersee II 9. SpG Pillnitz II/Graupa II 10. Fortuna Rähnitz II (N) 11. FSV Lok Dresden 12. Eintracht Strehlen II 16 16 16 15 15 16 16 16 16 15 16 15 15 13 13 10 9 7 5 4 4 3 4 0 0 2 1 1 0 0 4 1 1 2 1 1 1 1 2 4 6 9 7 11 11 10 11 14 77:11 46:14 64:17 67:25 31:30 47:44 25:47 20:50 23:61 28:47 33:56 16:75 45 41 40 31 27 21 19 13 13 11 13 1 TORJÄÄ GER Kreisoberliga Dresden: 1. Röthig (SG Weixdorf) 2. Wernicke (Rotation Dresden) 3. Türk (Trachenberge) K Noch mehr regionaler Fußball und Tabellen unter www.FuPa.net/sachsen 18 13 12 SÄCHSISCHE ZEITUNG SPORT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 12 ||||||||||||||||||||| M O N TA G 11. APRIL 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / S PO R T Vettel rechnet mit der Formel 1 ab Als es über eine der gefürchteten Kopfsteinpflasterpassagen geht, führt Tom Boonen (großes Bild rechts) noch. Am Ende muss der vierfache Gewinner aus Belgien sich einem Außenseiter geschlagen geben: Mathew Hayman aus Australien (oben). Fotos: dpa/Etienne Laurent (2) Die durch die Hölle fahren Mathew Hayman gewinnt Paris-Roubaix. Der Nachfolger von John Degenkolb ist ein ehemaliger Sachsen-Tour-Sieger. Von Emanuel Reinke I n Tony Martins Gesicht trocknete der Schlamm napoleonischer Feldwege. Den Ritt über teils jahrhundertealtes Kopfsteinpflaster spürte er am ganzen Leib. Dennoch geriet der deutsche Radstar nach seinem ersten Ausflug in die „Hölle des Nordens“ ins Schwärmen. „Es ist unglaublich, wie sehr dich dieses Rennen physisch und mental fordert“, sagte Martin und lächelte mit fast kindlicher Begeisterung. Erstmals war der Zeitfahr-Spezialist bei der „Königin der Klassiker“ an den Start gegangen und bewies auf Anhieb sein Talent auf dem extrem anspruchsvollen Terrain. Martin kämpfte leidenschaftlich für seinen Kapitän, den Belgier Tom Boonen, der sich im Zielsprint Sensationssieger Matthew Hayman aus Australien geschlagen geben musste und seinen fünften Triumph denkbar knapp verpasste. Am Ende hatte Martin beinahe 150 Kilometer Führungsarbeit geleistet. „Tony war großartig“, sagte Boonen anerkennend. „Es war extrem hart und am Ende wie Roulette. Ich bin aber sehr zufrieden mit meinem Team.“ Maßgeblich für den Rennverlauf war ein Sturz 110 Kilometer vor dem Ziel, durch den ein Großteil des Pelotons einschließlich der Favoriten Fabian Cancellara aus der Schweiz und Weltmeister Peter Sagan aus der Slowakei ausgebremst wurde. Martin, der sich bereits zuvor in der Verfolgung einer Fluchtgruppe für sein stark aufgestelltes Team aufgerieben hatte, nutzte die Situation für eine Tempoverschärfung und fuhr das Feld förmlich auseinander. Es entwickelte sich ein Rennen im Rennen, in dem Debütant Martin eine Hauptrolle spielte. „Ich hätte mir gewünscht, bis zum Finale vorn mitzufahren, aber ich bin am Ende nur noch Schlangenlinien über das Pavé gefahren. Auf einmal war mein Stecker gezogen. Wir waren mit Tom in einer guten Situation – in einer Gruppe ohne Cancellara und Sagan“, sagte der gebürtige Lausitzer. Bester Deutscher wurde so der auch starke sonstige André-Greipel-Helfer Marcel Sieberg aus Castrop-Rauxel als Sie- benter hinter dem Deutsch-Australier Heinrich Haussler. Der 30-jährige Martin zeigte sich vom gefürchteten Kopfsteinpflaster wie bei seinem Tour-de-France-Etappensieg im vergangenen Jahr unbeeindruckt. Ob der berüchtigte Wald von Arenberg oder die mit 3 700 Metern längste Pavé-Passage Hornaing – Martin schien über die zermürbende Ruckelpiste zu fliegen. Tony Martin rollt erschöpft ins Ziel Mit zunehmender Dauer schwanden seine Kräfte. Nach dem Zusammenschluss mit der Fluchtgruppe verteilte sich die Führungslast aber auf mehrere Schultern. Unter anderem engagierte sich auch der ebenfalls bestens aufgelegte Sieberg. Martin ließ sich erschöpft zurückfallen und rollte ins Ziel: „Das ist Ehrensache.“ Für den dreifachen Roubaix-Sieger Cancellara geriet die Verfolgung der von Martin bestens platzierten Gruppe um Boonen und Sieberg zum Desaster. Auf der matschigen und rutschigen Passage Mons-en- Pévèle bei Kilometer 209, einem der schwierigsten Abschnitte, stürzte der 35Jährige und war aller Siegchancen beraubt. Sagan, der sich bei Cancellaras Sturz akrobatisch auf dem Rad hielt, konnte den durch das Malheur entstandenen zusätzlichen Zeitverlust auch nicht mehr aufholen. Die Führenden um Hayman, der 2005 die Sachsen-Tour gewann, und Boonen schenkten sich bis zur Einfahrt ins Velodrom nichts, aber keiner kam entscheidend davon. John Degenkolb, der 2015 als zweiter Deutscher 119 Jahre nach Josef Fischer in Roubaix triumphiert hatte, verfolgte sein erklärtes Lieblingsrennen vom Fernseher aus und war schlichtweg begeistert. „Was für ein Rennen“ schrieb er bei Twitter. Am 23. Januar hatte ihm ein Frontalcrash mit dem Auto einer Britin im Trainingslager in Spanien den ersten Teil seiner Saison zerstört. Vor allem der beinahe abgerissene Zeigefinger der linken Hand beeinträchtigt den gebürtigen Thüringer, der nun die Tour de France im Visier hat. (sid) Verzockt im Spielerparadies Boxer Arthur Abraham blamiert sich in Las Vegas, und Trainer Ulli Wegner geht auf Distanz. Von Nikolaj Stobbe D Schwer getroffen: Arthur Abraham muss einstecken. Foto: dpa/Mike Nelson ie Gala in Las Vegas vergeigt, den WMTitel verloren, und jetzt droht der Bruch mit Trainer Ulli Wegner: Für Arthur Abraham wurde der Auftritt im Spielerparadies zum Debakel. Nach einer einstimmigen Punktniederlage gegen den 24-jährigen Mexikaner Gilberto Ramirez steht der 36-Jährige vor einer ungewissen Zukunft. „Wir hatten eine klare Taktik. Arthur hat sie nicht umgesetzt. Vielleicht braucht er einen anderen Trainer, der ihn mehr motivieren kann“, sagte Wegner und ging auf Distanz zu seinem Schützling. „Ich hatte geahnt, dass er so passiv sein könnte.“ Abraham wirkte ängstlich. Alle drei Punktrichter werteten jede der zwölf Runden für seinen Gegner – die Höchststrafe. Abraham goss Öl ins Feuer. „Vielleicht hatten wir die falsche Taktik“, sagte der entthronte Supermittelgewichtler. Wegner wollte sich das nicht gefallen lassen: „Die Taktik war nicht falsch. Das Training und die Vorbereitung waren gut und richtig.“ 13 Jahre arbeiten beide zusammen, haben schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Vielleicht konnte Wegner deshalb den Stab nicht brechen: „Es wäre jetzt verkehrt, Arthur zu verdammen. Er ist mein Herzens- junge. Er soll erst mal Urlaub machen.“ Manager Kalle Sauerland konnte seinen Frust auch nicht verbergen. „Klar, wir sind sehr enttäuscht. Wir hatten uns viel mehr vorgenommen“, sagte der Promoter. „Wir wollten diese große Bühne und dort ein Statement setzen.“ Doch trotz allen Ärgers kam ein Bruch mit Abraham für ihn nicht infrage. „Arthur ist ein Kämpfer von uns. Wir erwarten jetzt ein großes Comeback.“ Nach seinen beiden Niederlagen beim Super-Six-Turnier 2010 und 2011 sollte Abraham am Wochenende in den USA endlich den Durchbruch schaffen. Doch es kam anders. „Es tut mir Leid. Ich bin nie richtig in den Kampf gekommen“, sagte er. Einen Rücktritt schloss er aus: „Ich komme zurück. So kann ich nicht gehen.“ (sid) Von Maik Schwert A ls das Spiel gespielt und der Finaleinzug perfekt ist, stehen die Volleyballerinnen vom Dresdner SC Spalier für die Verlierer. Sie klatschen die Frauen vom USC Münster auf dem Weg zur Bronzemedaille ab – und ihr Trainer Alexander Waibl seinem gegnerischen Kollegen Andreas Vollmer auf die Schulter. Er hat es dem USC mal wieder gezeigt. „Ich habe noch nie gegen Münster verloren, weder mit Stuttgart noch mit Dresden“, sagt Waibl. Die Serie hält, und Vollmer muss sich erneut geschlagen geben – wie 2015 mit Wiesbaden, damals nach drei Duellen. Diese dritte Partie ist diesmal nicht nötig, weil der Bundesligabeste auch das zweite Halbfinale beim Hauptrundenvierten mit 3:0 (25:19, 25:23, 29:27) und die Bestof-3-Serie mit 2:0 gewinnt. „Es war ein hartes Stück Arbeit, eine schwere Aufgabe“, sagt Waibl. Vor allem die Diagonalspielerin stellt seine Mannschaft erneut vor Probleme. „Eine Michala Kvapilova kann man nie ganz ausschalten.“ Die Tschechin ist mit 15 Punkten die Topscorerin beim USC, Nationalspielerin und damit bald ein Schützling von Waibl, der ab 1. Mai auch als tschechischer Auswahltrainer fungiert. Auf die Zusammenarbeit mit der 26Jährigen freut er sich sicherlich genauso wie darüber, dass beim DSC eine noch etwas besser spielt: Michelle Bartsch. Sie hat alles, was eine komplette Volleyballerin ausmacht. Die Außenangreiferin kann aufschlagen, annehmen, abwehren, blocken und im Notfall sogar zuspielen. Sie beendet den ersten Abschnitt mit einem Aufschlag, der zum Netzroller-Ass wird. Da hat die USAmerikanerin das Glück der Tüchtigen. Sie macht auch im zweiten Durchgang alles klar, steuert am Ende 17 Zähler bei und ist mal wieder die Wertvollste. Den Matchball verwandelt nach 90 Minuten ihre Lands- Ein Trio für den dritten Titel: Laura Dijkema, Kathleen Slay, Kristina Mikhailenko (von links). Foto: Jürgen Peperhowe frau Gina Mancuso, die neben Bartsch und Kvapilova mit zwölf Zählern auch noch zweistellig punktet. Sie beendet den Fluch des zweiten Halbfinales. „Da hatten wir in den vergangenen beiden Jahren so unsere ANZEIGE DAS NEUE ALBUM IST DA! Roland Kaiser » auf den kopf gestellt « 17,99 ¢ 1 CD | 15 Titel Saxo-Phon GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Y (0351) 48 64 18 27 www.editionSZ.de Diese CD ist in allen SZ-Treffpunkten und beim Döbelner Anzeiger erhältlich. NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Bobfahrer hören auf Spies’ Kommando Berchtesgaden. René Spies ist zum neuen Cheftrainer der deutschen Bobfahrer berufen worden. Fünf Tage nach dem überraschenden Rücktritt von Christoph Langen bestellte das Präsidium des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland in Berchtesgaden den 42-jährigen Winterberger, der seit 2012 an Langens Seite arbeitete, zum Nachfolger. Der Vertrag mit dem ZweierEuropameister von 2003 gilt bis zu den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang. (dpa) Groß bleibt russischer Biathlon-Trainer Die Serie hält Die Volleyball-Frauen des DSC stehen nach einem 3:0-Sieg in Münster im Meisterschaftsfinale – zum sechsten Mal in Folge. Hamburg. Undurchsichtig, peinlich, Quark – Sebastian Vettel ist sauer. Er rechnet schonungslos mit dem Zustand der Formel 1 ab und geht in Sorge über die Zukunft der Serie auch auf Konfrontationskurs zu Chefpromoter Bernie Ecclestone. Der Ferrari-Fahrer wünscht sich wieder mehr echten Rennsport und weniger Hintertürchen-Deals bei den Regeln. „Wir müssen aufpassen, dass die Formel 1 ihr Gesicht nicht verliert“, sagte der vierfache Weltmeister dem Magazin PS Welt der Welt am Sonntag. Der schnellste Kreisverkehr der Welt drohe, „den Kern des Motorsports“ aus den Augen zu verlieren. Der 28-jährige Deutsche sehnt sich nach einer Formel 1, in der die Fahrer wieder über Sieg und Niederlage entscheiden, nach spektakulären Mann-gegen-Mann-Duellen auf der Strecke – wie damals beim Kartfahren. „Da geht es eigentlich ständig um die gewählte Linie und die Überwindung jenes Punktes, für den du Eier in der Hose brauchst.“ Die Formel 1 steckt schon länger in der Krise. Die Zuschauerzahlen gehen zurück – an der Strecke und an den Fernsehgeräten. Auch, weil es immer mehr langweilige Rennen gibt, bei denen der Gewinner häufig bereits vor dem Start feststeht – entweder der dreimalige Weltmeister Lewis Hamilton oder dessen Mercedes-Gefährte Nico Rosberg. Außerdem ist die komplexe Technik der Hybrid-Antriebe für die meisten Anhänger einfach zu kompliziert. (sid) Schwierigkeiten“, sagt Libero Myrthe Schoot. „Daher haben wir diesmal alles dafür getan, um wieder gegen Münster zu gewinnen.“ Der USC verbucht derweil einen finanziellen Erfolg: 2 318 Zuschauer – Bestmarke in dieser Saison und der Beweis, dass Dresden die Hallen der Konkurrenz füllt. Der Meister von 2014 und 2015 steht zum sechsten Mal hintereinander im Finale – noch eine Serie, die hält, und eine Zahl, die zeigt, wie sehr Dresden die Bundesliga seit Waibls Amtsantritt 2009 prägt. Der Pokalsieger hat nun die Chance auf das Double – das erste seit 1999 – und den Titel-Hattrick, auch wenn öffentlich keiner diese Begriffe nutzt. Der Termin fürs erste Heimspiel steht fest, der Gegner noch nicht. Der Titelverteidiger startet am Sonnabend, 17.30 Uhr, in die Best-of-5-Serie. Den zweiten Finalisten ermitteln Schwerin und Stuttgart. Stuttgart glich am Sonnabend im Halbfinale mit einem 3:0 zum 1:1 aus. Die Entscheidung fällt am Mittwoch in Schwerin. Unterdessen stellt der DSC bereits die Weichen für die nächste Saison und verlängert am Montag den ersten Spielervertrag. Moskau. Der 45-jährige Ricco Groß aus Bad Schlema soll trotz der medaillenlosen Weltmeisterschaft in Oslo die russischen Biathleten weiter trainieren. Der nationale Verband beschloss, den Vertrag bis zu den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang zu verlängern. Er stellt den Trainerstab der Auswahl für die nächste Saison am 20. April vor. Der vierfache Olympiasieger und neunmalige Weltmeister Groß trainiert die russische Männermannschaft seit 2015. (dpa) Prügelnden Basketballern drohen Sanktionen Berlin. Nach der Massen-Rauferei beim Klassiker der Basketball-Bundesliga zwischen den Traditionsklubs Alba Berlin und Telekom Bonn am Sonnabend drohen sieben disqualifizierten Spielern längere Zwangspausen. Entsprechend den Statuten zieht der Ausschluss eine Sperre von einem Duell bis 20 Partien und Geldbußen nach sich. Darüber entscheidet die Liga in den nächsten Tagen. Auslöser war in Halbzeit zwei ein Faustschlag von Bonns Sean Marshall gegen Berlins Kresimir Loncar. (sid) DRESDNER ZEITUNG 13 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O NTAG 11. APRIL 2016 A U S D E R L A N D E S H A U P TS TA D T SÄCHSISCHE ZEITUNG ANZEIGE Gläserne Redaktion im Seidnitz-Center Zum SZ-Jubiläum stehen Redakteure Lesern Rede und Antwort. Dorthin kommen aber auch Dynamo-Stars und Straßenamtschef Koettnitz. So soll das Naherholungsgebiet an der Flutrinne einmal aussehen – zumindest wenn es nach den Plänen von Architekt Till Rehwaldt geht. Visualisierung: Rehwaldt Landschaftsarchitekten Messe kritisiert geplanten Ostra-See Ein Architekt plant ein Naherholungsgebiet an der Flutrinne. Doch die Messe fürchtet um ihre Parkplätze. Von Julia Vollmer E in Badesee mitten in der Stadt – mit Blick auf den nahenden Sommer für viele eine schöne Vorstellung. Der Architekt Till Rehwaldt will seine Vision von einem Naherholungsgebiet mit See und Strand in der Flutrinne am Ostragehege umsetzen. Doch nicht alle sind mit der Wahl des Ortes einverstanden. „Wenn das Projekt am bisher angepeilten Ort realisiert wird, wäre das für uns eine Katastrophe“, kritisiert Ulrich Finger, Geschäftsführer der Dresdner Messe. Rund 1 300 Parkplätze würden dem Unternehmen wegbrechen. Ein großes Problem wäre das, so Finger. Denn die Mehrheit der Messebesucher reist mit dem Auto an. Grundsätzlich findet Finger die Idee für ein Naherholungszentrum gut. Doch sein Vorschlag ist, den See lieber auf der anderen Seite, auf dem Areal in Richtung Übigau anzulegen. Die fehlende Kommunikation mit der Messe ist dem Messechef ein Dorn im Auge. „Zur Bürgerversammlung waren wir nicht eingeladen, meist erfahren wir den neuesten Stand aus der Zeitung“, schimpft er. Die Messe sei laut Grundbuch Eigentümer des Areals, und Finger möchte an den Prozessen beteiligt werden. Geld, um die möglicherweise wegfallenden Parkplätze zu ersetzen, hat die Messe nicht. Es gibt Überlegungen, auf dem Messegelände rund 300 Stellplätze als eine Art Parkhaus über einer Messehalle zu bauen, aber das stünde noch in den Sternen, sagte Finger. Nach der Ansiedelung des Erlwein- Capitols auf dem Messegelände seien schon einmal Parkplätze für die Messe verloren gegangen. Seine Vision von einem gestalteten Erholungsgebiet in der Flutrinne im Ostragehege stellte Architekt Rehwaldt erstmals Mitte Dezember öffentlich vor. Seitdem gab es zahlreiche Reaktionen auf das Projekt „Ostra-See“. Die meisten Dresdner konnten sich mit der Idee gut anfreunden. Doch zunächst müssen die Finanzierung und die konkrete Umsetzung geklärt werden. Einer der wichtigsten Partner wird dabei wahrscheinlich die Stadt sein. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) erklärte im Januar, von der Idee für den Ostra-See habe er erstmals aus der Zeitung erfahren. Vor Baubeginn müssten noch umweltund wasserrechtliche Fragen geklärt werden. Im Falle eines Elbehochwasser ist das Areal zwischen Alberthafen und Messegelände wichtige Überflutungsfläche. „Grundsätzlich ist es immer gut, wenn neue und auch unkonventionelle Ideen eingebracht werden“, so Schmidt-Lamontain damals. „Ob dieses Projekt einer fachlichen Prüfung standhält, wird man sehen müssen.“ Zur Finanzierung des Projektes hatte Rehwaldt vorgeschlagen, den ausgebaggerten Kies zu verkaufen. Rehwaldts Pläne gehen über Pläne für einen See und Strandpromenade hinaus. Mit einer Wasserbühne und Zuschauerrängen am Ufer könnte er sich eine Kulturstätte nach dem Vorbild der Seebühne in Bregenz vorstellen. In den Abendstunden soll die Bühne beleuchtet werden. Auf der Bürgerversammlung Ende März kamen neben dem Landschaftsplaner Till Rehwaldt auch der Diplom-Geologe Axel Pörschke und die Stadtentwicklerin Angela Mensing-de Jong zu Wort. Pörschke zog ein positives Fazit: Machbar wäre der OstraSee. Im Erdreich der Flutrinne finden sich vor allem jahrhundertealte Kies-Ablagerungen von Elbe und Weißeritz, auf ihnen ließe sich bauen. Grundwasser sei in etwa sechs Metern Tiefe zu erwarten, der genaue Stand hänge aber vom Flusspegel ab, so der Geologe. Die Nähe zur Elbe könnte Fluch und Segen zugleich werden. Einerseits besteht so die Chance auf klares Wasser im See, denn die unterirdischen Kiesschichten würden das Wasser filtern. Anderseits sei völlig unklar, wie lange diese Selbstreinigung nach einem Elbehochwasser dauern würde. Stadtentwicklerin Angela Mensing-de Jong sprach auf der Bürgerversammlung von einem Projekt mit „großer Strahlkraft“, das den Dresdner Westen „weit voranbringen“ werde. In dieser Woche öffnet die SZ wieder eine Gläserne Redaktion im Seidnitz-Center an der Enderstraße. Anlass ist der 70. Geburtstag der Sächsischen Zeitung. Am Donnerstag und Freitag, jeweils 10 bis 18 Uhr, erklären Journalisten Besuchern, wie die Zeitung entsteht. Mit dabei sind Kay Haufe, Nora Domschke, Annechristin Bonß und Peter Hilbert. Die Redakteure werden auch brennende Themen, die die Dresdner bewegen, aufgreifen und recherchieren. In einer Ausstellung können sich Besucher über 70 Jahre Zeitungsgeschichte informieren. Die beginnt 1945 im einstigen Rüstungsbetrieb Goehle, der zum Druckhaus umgebaut wird. Am 13. April 1946 erscheint die erste SZ. Ein Stück Geschichte können Besucher aus der Gläsernen Redaktion mit nach Hause nehmen. Dort werden auf Wunsch historische SZ-Titelseiten zum Sonderpreis von fünf Euro ausgedruckt. Abonnenten erhalten sie mit dem am 29. März in der SZ enthaltenen Gutschein für 2,70 Euro. Fußballfreunde kommen in der Gläsernen Redaktion auch auf ihre Kosten. Am Donnerstag, 15 Uhr, sind die Dynamo-Spieler Patrick Wiegers und Fabian Müller bei einer Autogrammstunde in der Gläsernen Redaktion. Am Freitag signiert SZ-Redakteur Peter Hilbert seine Bücher über die Waldschlößchenbrücke sowie über Dresdner Brücken und Tunnel. Um 15.30 Uhr erläutert Straßenbauamtschef Reinhard Koettnitz Besuchern, wie es mit der Elbbrückensanierung weitergehen soll und wie der Fußgängertunnel am Neustädter Markt abgerissen wird. (SZ) Stadträte werfen Hilbert mangelnde Kommunikation vor Oberbürgermeister und Beigeordnete stellen Bildungsinvestitionen vor: Die Räte wissen von nichts. Einige Stadträte sind stinksauer. Der Grund: Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) stellte am vergangenen Mittwoch gemeinsam mit Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (die Linke) und Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) die geplanten Investitionen in Kitas und Schulen vor. Für rund 135 Millionen sollen in den kommenden Jahren sowohl neue Kitas und Schulen gebaut als auch saniert werden. Die Stadträte erfuhren das allerdings aus der Zeitung. Nach SZ-Informationen fragten einige Stadträte am Tag vor der Pressekonferenz im Bildungsausschuss nach dem neuesten Stand. Sie erhielten jedoch keine Auskunft zu den geplanten Investitionen. „Das ist eine Missachtung des Stadtrates, wenn jetzt nach Gutsherrenart Mittel verteilt werden, ohne den Dialog mit den Einrichtungen und denen zu suchen, die am Ende darüber entscheiden müssen“, so Linken-Stadträtin Anja Apel. Grundsätzlich sei es richtig, das gesamte Geld aus dem Förderprogramm „Brü- cken in die Zukunft“ in Bildung zu investieren, so die Stadträtin, die auch Mitglied im Bildungsausschuss ist. „Wir werden darauf achten, dass die ohnehin geplanten Mittel der Stadt für den Bau von Schulen und Kindergärten nicht gekürzt werden, nur weil jetzt eine Verrechnung mit den Mitteln des Förderprogramms möglich wäre“, betont sie. Das ohnehin schon eingeplante Geld soll dafür genutzt werden, den Sanierungsstau abzubauen. Dieser betrage bei den Schulen nun schon seit zehn Jahren 650 Millionen Euro. Ähnlich sieht das auch die CDU-Stadträtin Heike Ahnert, die auch Vorsitzende der Jungen Union in Dresden ist. „Mit den Mit- teln des Freistaates sollen jetzt Schulinvestitionen realisiert werden, die sowieso im Haushalt eingeplant waren.“ Die dadurch frei werdenden städtischen Mittel müssten weitgehend im Schulverwaltungsamt bleiben, fordert sie. Auch Ahnert verweist auf den Sanierungsstau. Die 10. Grundschule mit sportlichem Profil habe keine Turnhalle,die Gymnasien Plauen und Klotzsche müssten saniert werden, so Ahnert. Investitionen seien auch in den Kitas nötig. Die Sanierung der Kitas Riesaer Straße und Lommatzscher Straße sollten dringend in den Haushalt eingeplant werden, und auch der Kita-Neubau in Pieschen sei nötig . (SZ/jv) Drei Einbrüche im Stadtgebiet Gleich dreimal schlugen Einbrecher in den vergangenen Tagen in der Stadt zu. In der Nacht zu Freitag brachen Unbekannte in eine Bäckerei in der Hamburger Straße ein und stahlen eine größere Menge Bargeld, so die Polizei. Ebenfalls in der Nacht zu Freitag stiegen unbekannte Täter in eine Physiotherapie-Praxis in der Kohlenstraße ein und entwendeten 300 Euro. Der Sachschaden beläuft sich auf 500 Euro. In der Nacht auf Samstag wurde eine Pension von Einbrechern heimgesucht. Aus den Zimmern stahlen die Täter Fernseher, Schlüssel und Bargeld, so die Beamten. (SZ/jv) Ulf Krämer, Betreiber easylife in Sachsen Abnehmen – starten Sie am Tag der offenen Tür! ZTLICH B Tag der r ü T n e n e ff o 15.4. ET ÄR Mehr Kraft & Energie im Job EG LEIT Vertrauen Sie nur der Original-easylife-Therapie! Guten Tag, mein Name ist Ulf Krämer, Betreiber der easylife-Therapiezentren in Sachsen und ich selbst habe vor etwa 4 Jahren bei easylife professionelle Hilfe beim Abnehmen gefunden. 17 Kostenfreier Beratungstermin: Nicht bei krankhafter Fettsucht. 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Urban Gardening – das Harken, Säen und Ernten mit anderen zusammen mitten in der Stadt – ist so sehr im Trend, dass der Trend eigentlich schon bald wieder kippen müsste. Sieht aber nicht danach aus, zum Glück. In Dresden gibt es jetzt einen neuen Ort dafür, den Gemeinschaftsgarten im Alaunpark. Bereits Ende März hatte der Verein Stadtgärten mit vielen fleißigen Helfern auf der 320 Quadratmeter großen Fläche Hochbeete angelegt, einen Brunnen gebaut und einen Zaun aufgestellt, an dem Beerensträucher gepflanzt wurden. Für die Nutzung hat das städtische Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft mit den Mitgliedern eine Vereinbarung abgeschlossen. „Wir unterstützen damit das bürgerschaftliche Engagement, den öffentlichen Raum für alle Bevölkerungsgruppen noch intensiver und vielfältiger nutz- und erlebbar zu machen“, sagt Amtsleiter Detlef Thiel. Die Gartenfläche ist übrigens nicht nur für Vereinsmitglieder offen, sondern für alle Interessierten. (SZ/aho) Es grünt so grün: Yannick Baumann vom Vorstand des Vereins Stadtgarten e.V. prüft die pflanzlichen Fortschritte. Foto: Sven Ellger Wer zahlt für die Schäden am Meißner Burgaufzug? Meißen Der Stadt läuft die Zeit davon. Gibt es bis Anfang Mai keine Reaktion des Herstellers, steht der Lift auf der Kippe. Von Marcus Herrmann B ald wird der Panoramaaufzug zur Albrechtsburg fünf Jahre alt. Seit Mai 2011 fährt der Schräg-Lift schon, dessen Betrieb wegen Mängeln mehrfach ausgesetzt werden musste. Ob das kleine Jubiläum des 2,2-Millionen-Euro-Fahrstuhls mit dem schönen Panoramablick allerdings Anlass zum Feiern gibt, ist zweifelhaft. Wenn am 11. Mai die Gewährleistungsfrist des Herstellers endet, steht die Stadt schlimmstenfalls vor der Entscheidung, ob sie dringend nötige Reparaturen selbst bezahlt oder den Aufzug vorübergehend schließt. Noch immer nicht geklärt sind wichtige Fragen: Ist die bereits im Februar durch einen zertifizierten Sachverständigen erarbeitete Mängelliste bereits dem Hersteller des Lifts – der Firma Hütter – zugesandt worden? Gibt es eine Reaktion? Was passiert, wenn diese in den nächsten Wochen ausbleibt? Das ist insofern nicht unwahrscheinlich, als Hütter so gut wie vom Markt verschwunden ist, inzwischen vom amerikanischen Konzern Otis geschluckt wurde. Die Mängel sind in dem Gutachten klar beschrieben. So ist das Rollengerüst nachzurichten, die Tragseilspannung muss verbessert, die Elektronik der oberen Schachttür überarbeitet werden. Außerdem sind die Druckfedern des Aufzugs verrostet. Auch hier ist Nachbesserung dringend notwendig. Insgesamt dürften mehrere Hunderttausend Euro für die Reparaturen fällig werden. Doch kann die Stadt, sollte sie auf den Kosten sitzenbleiben, sich das überhaupt leisten? Stadtrat Heiko Schulze, Vorsitzender der Wählervereinigung Freie Bürger/SPD/Grüne, hält das für die spannendste Frage. „Denn den Stadträten wurde immer wieder erklärt, dass für irgendwelche Wünsche im Haushalt kein Geld zur Verfügung steht“, sagt er. Nach Ansicht von Falk Werner Orgus, Stadtratsvorsitzender der Pirna Holzfenster nie mehr streichen! Ideal für alle Holz-Fenster Mit Aluminiumverkleidung von außen Kommen Sie an unseren mobilen Fensterhänger. Ihr Meister erwartet Sie! Wo: Nickerner Straße 20–26 Wann: Morgen, 12.04.2016, 10.00 Uhr vorher PORTAS-Fachbetrieb Studio Altenberger Platz 5 Andreas Dulewicz Ladengalerie Striesen 0351-2520815 Di. 9–12 / Fr. 14–17 Uhr Besuchen Sie unsere Ausstellung: www.dulewicz-portas.de Alle guten Wünsche Lieber Papa, einige Menschen geben unserer Welt etwas Besonderes – einfach weil es sie gibt. Zu deinem wünschen wir dir von ganzem Herzen alles Liebe, viel Glück und vor allem beste Gesundheit! Deine Kinder Margit, Peter, Ilka, Heike und Conni, deine Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel Hains rüstet sich für den Sommer Firmen mit Fliesen- und Tischlerarbeiten im Haus beschäftigt. Die Mess- und Regeltechnik für die Wasseraufbereitung wird zum Großteil erneuert. Fachleute sanierten außerdem die Filter für die Schlammwasseraufbereitungsanlage. Darüber hinaus lassen die Stadtwerke die Startblöcke im Freibad aufarbeiten. Auch werden mehrere Glastüren erneuert. Das Bad öffnet am 23. April wieder. (SZ) Infos: G 03501 710900; www.geibeltbad-pirna.com Kanzlei soll für Klarheit sorgen Laut SZ-Informationen hat die Stadt diesen Schritt nun eingeleitet. Das deutet auch Linken-Stadtrat Ulrich Baudis an: So sei im Ältestenrat die deutliche Empfehlung an den OB ausgesprochen worden, eine unabhängige Fachanwaltskanzlei zu Rate zu ziehen. „Alle Parteien haben sich unmissverständlich positioniert. Ich erwarte, dass unverzüglich der Vertrag ausgelöst wird“, sagt er. Ob eine Kanzlei eingeschaltet wurde und wann erste Ergebnisse vorliegen, sagt Stadtsprecher Philipp Maurer nicht. Er stellt lieber klar, dass von einem PannenLift nicht die Rede sein könne. „Der Aufzug läuft derzeit problemlos und sicher.“ Seit der Eröffnung seien bisher 502 000 Fahrten gezählt worden. „Für diese Anzahl sind die bisher angefallenen Reparaturen nicht außergewöhnlich hoch. Viele Touristen nutzen den Aufzug täglich. Darum halte ich den oft verwendeten Terminus ‚Pannenlift‘ für verfehlt“, so Maurer. Nach wie vor wolle die Stadt die laufenden Verhandlungen nicht öffentlich durchführen. Es bleibt weiter unklar, wie schnell Ergebnisse zu erwarten sind. Bezüglich der notwendigen Arbeiten am Lift verweist Maurer darauf, dass die Firma Hütter ihren Verpflichtungen bisher immer nachgekommen sei und Verschleißschäden ausgebessert habe. Allerdings könnte die Stadt trotzdem in die Bredouille geraten: Wurden eventuell schon bei der Ausschreibung Standards zu niedrig angesetzt? Wurden die witterungsanfälligen Teile des Aufzugs falsch ausgewählt, so dass dieses Mal nicht Hütter, sondern die Stadt haften muss? Das werden die nächsten Wochen zeigen. Die Zeit läuft jedenfalls. Die unabhängige Kanzlei muss nun schnell arbeiten, damit die Schuldfrage rasch geklärt und klarer wird, wer für die Reparaturkosten aufkommen muss. Hainsberg Geibeltbad macht die Schotten dicht Das Pirnaer Geibeltbad bleibt vom 11. bis einschließlich 22. April geschlossen. In dieser Zeit lassen die Stadtwerke Pirna (SWP) als Betreiber der Schwimmstätte das Bad reinigen und in mehreren Bereichen wieder auf Vordermann bringen. Zunächst werden sämtliche Räume und Flächen geputzt, alle Saunen werden aufpoliert und generalüberholt. Die finnische Sauna bekommt überdies eine neue Verkleidung. Alle Wasserbecken werden geleert, gereinigt und desinfiziert. Zudem sind mehrere CDU, müsse die Verwaltung rasch eine im privaten und öffentlichen Baurecht fachlich versierte Anwaltskanzlei mit einer Überprüfung des gesamten Sachverhaltes von der Planung bis hin zur baulichen Umsetzung beauftragen. „Nur so kommen die rechtlichen Handlungsoptionen und die Schuldfrage hinsichtlich der Mängel am Aufzug auf den Tisch“, sagt Orgus. Im Freizeitzentrum Hains kann wieder Beachvolleyball gespielt werden. Auf einer 2 200 Quadratmeter großen Fläche wurden in den vergangenen Tagen rund 350 Tonnen feiner Sand ausgebreitet. So entstanden drei Felder. Die Anlage kann privat oder für Freizeit- und Firmencups genutzt werden. Neben den Volleyballfeldern gibt es auch wieder eine überdachte Freifläche mit zwei besandeten Kunstrasenplätzen für Tennis und Badminton. Wie Badchef Lars Tschirner mitteilt, sind die Plätze seit IHR BLICK IST UNS WAS WERT! Sagen Sie uns Ihre ehrliche Meinung: Im Rahmen eines Marktforschungsprojektes möchten wir in regelmäßigen Umfragen erfahren, wie Ihnen ausgewählte Werbemotive gefallen. Ihre Meinung wird auch belohnt: Für jede Umfrage, an der Sie sich beteiligen, können Sie Bonus-Punkte sammeln. Diese sind gegen attraktive Prämien eintauschbar. Alle Infos und Anmeldung unter: www.sz-online.de/umfrage Sonnabend wieder nutzbar. Zuvor musste die Eislaufbahn, die sich an dieser Stelle befindet, abgetragen werden. Die Tennis- und die Volleyballplätze sind täglich von 9 bis 22 Uhr offen. Die Miete für den Tennisplatz kostet am Wochenende und werktags ab 17 Uhr elf Euro pro Stunde und vor 17 Uhr acht Euro. Der Beachvolleyballplatz kann für sechs Euro pro Person für bis zu drei Stunden genutzt werden. (SZ) web www.hains.de |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| TELEFONTARIFE p Täglich: Liste der je zwei günstigsten Call-by-Call-Anbieter mit Tarifansage, ohne Anmeldung sofort nutzbar. Zeit Anbieter Vorwahl Tarif Uhr Cent/min p Ferngespräche 0–7 Sparcall 01028 0,10 Arcor 01070 0,53 7–9 010052 010052 0,86 01011 01011 0,98 9 – 14 010052 010052 0,89 01011 01011 0,98 14 – 19 010052 010052 0,89 01011 01011 0,98 19 – 24 01097telecom 01097 0,88 Arcor 01070 0,93 p Ortsgespräche 0–7 Sparcall 01028 0,10 Arcor 01070 0,69 7 – 19 Sparcall 01028 0,82 01052 01052 0,98 19 – 24 01097telecom 01097 0,88 Arcor 01070 0,93 p Vom Festnetz zum Handy 0 – 24 010011 010011 2,09 01045 01045 2,49 Quelle: www.teltarif.de; Hotline (Mo – Fr 9 – 18 Uhr): 0900 1330100 (1,86 Euro/Min. Festnetz T-Com). Angab. ohne Gewähr.Stand: 10.04.2016 Die städtische Wohnungsgesellschaft Freital (WGF) soll die Ballsäle Coßmannsdorf in Hainsberg kaufen. Anschließend soll ein Betreiber- und Sanierungskonzept für die Immobilie erarbeitet werden. Das hat der Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossen. Einzig drei Stadträte der Linken stimmten gegen den gemeinsamen Vorschlag von Freien Wählern, CDU sowie SPD/Grüne. Fraktionschef Michael Richter kritisierte, dass keine Zahlen vorlägen, welche finanziellen Auswirkungen der Kauf hätte. „Wir sind in gewisser Zeitnot“, hielt Peter Pfitzenreiter, Fraktionschef der CDU, entgegen. Weil sich auch andere Investoren für die Ballsäle interessieren, müsse die Stadt jetzt tätig werden. Nur so könne das Haus als Veranstaltungszentrum gesichert werden. „Wir haben es uns aber mit der Entscheidung nicht leicht gemacht.“ Die Immobilie wird derzeit für 225 000 Euro angeboten. Der Eigentümer hatte zuletzt mitgeteilt, dass er am liebsten an die Stadt verkaufen würde. Bis zum Jahresende soll ein neuer Dachverein, bestehend aus den bisherigen Nutzern der Ballsäle – dem Faschingsverein, der Kultur- und Tanzwerkstatt (Kutawerk) und dem Verein zum Erhalt der Ballsäle Coßmannsdorf – ein Betreiberkonzept vorlegen. Anschließend kann ein Sanierungs- und Finanzierungskonzept erarbeitet werden. Erst dann entscheidet sich, ob die Ballsäle als Veranstaltungszentrum erhalten bleiben. (SZ/win) WO IHNEN GEHOLFEN WIRD |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| NOTRUFNUMMERN p Polizei ......................................................................... 110 p Rettungsdienst ....................................................... 112 p Krankentransport .......................................... 19222 p Handwerker/Technik/Havarien Handwerker-Notdienst ............................. 2011111 Handwerkernotdienstzentrale ................ 437580 24-h-Havariedienst ........................................ 422800 Elektro-Notdienst ........................................ 8506464 Heizungs-Notdienst ....................................... 422800 Technischer Notdienst .............................. 2024646 p Tierärztlicher Notdienst Bereitschaft Altstadt ..................... 0172 3766003 Kleintierpraxis Dr. Schmidt .................... 8580128 p Tierärztliche Kliniken stets dienstbereit: Dr. Pfeil, Fischhausstr. 5 ............................. 816050 Dr. Popp, Semperstraße 3c ................... 4722898 KASSENÄÄ RZTLICHER BEREITSCHAFTSDIENST für Dresden, Freital, Radebeul: p Allgemeinärztlicher Bereitschaftsdienst: Vermittlung dringender ärztlicher Hausbesuche für bettlägerige Patienten, G 116117, 19 bis Di. 7 Uhr durchgängig p Allgemein- und kinderärztliche Bereitschaftspraxis: Universitätsklinikum Dresden, Fiedlerstraße 25, G 19292, 19 bis 22 Uhr p Augenärztliche Bereitschaftspraxis: Klinikum Friedrichstadt, Friedrichstraße 41, G 19292, 19 bis Di. 7 Uhr durchgängig p HNO-ärztliche Bereitschaftspraxis: Klinikum Friedrichstadt, Friedrichstraße 41, G 19292, 19 bis Di. 7 Uhr durchgängig Die Notfallpraxen können zu den genannten Öffnungszeiten ohne Voranmeldung aufgesucht werden. ZAHNÄÄ RZTLICHER NOTDIENST p 19 bis 22 Uhr: Dipl.-Stom. Bianca Gollan, Winterbergstraße 59 , G 2815530 (in Notfällen tel. erreichbar bis 7 Uhr Folgetag) GIFTNOTRUF// GIFTINFOZENTRALE p Tag + Nacht: G 0361 730730 NOTFALL-APOTHEKEN p 8 bis 8 Uhr: Carus-Apotheke, Blasewitzer Straße 61, G 447670; Linden-Apotheke, Königsbrücker Straße 52, G 8045426; AnkerApotheke, Österreicher Str. 25, G 2571186; Center-Apotheke Gorbitz, Harthaer Straße 3, G 4111464 IMPRESSUM |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung Lokalausgabe Dresden-Stadt Redaktion: Claudia Schade (Redaktionsleiterin), Kay Haufe, Sonja Oehme, Peter Hilbert, Juliane Richter, Tobias Wolf, Sandro Rahrisch, Anna Hoben, Klemens Deider, Andreas Weller, Nadja Laske, Julia Vollmer, Annechristin Bonß, Nora Domschke, Sarah Grundmann, Lars Kühl, Jorge Obst, Alexander Schneider Anschrift: Ostra-Allee 20, 01067 Dresden. Telefon: 0351 48642210 (Redaktion), 48642238/ 2479 (Stadtrundschau), 48642740 (Treffpunkt), 840444 (Anzeigen), 01802 328328 (Abo- service, 6 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Ct./Min.). E-Mail: [email protected] Telefax: 48 64 - 23 53 (Redaktion), 486424 39 (Anzeigenannahme), 48642811 (Aboservice). Monatsabonnement bei Botenzustellung Euro 28,40 frei Haus, bei Postbezug Inland Euro 39,50, jeweils inkl. 7% MWSt. E-Paper Euro 18,99, inkl. 19% MWSt. Vertriebskennzeichen: F 1350. DRESDNER ZEITUNG M O NTAG 11. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Mit dem Besen in Richtung Frühling Rückzieher der liberalen Bier-Rebellen Seit Sonnabend findet in Dresden wieder der alljährliche Großputz statt. Los ging’s im Zoo. Mit Freibier ein Zeichen setzen gegen das Alkoholverkaufsverbot in der Neustadt am Wochenende nach 22 Uhr: Das war der Plan der FDP. Ein Plan, der die Aufmerksamkeit der Presse brauchte – und offenbar zu viel davon bekam. An der sogenannten sozialen Ecke hätte das Leibgetränk der Deutschen ausgegeben werden sollen. Dabei wollten die Liberalen „mit den Leuten vor Ort ins Gespräch kommen, um Ängste vor mehr Randalierern abzubauen“. Doch daraus wurde nichts: Am Sonnabendvormittag sagte die FDP ihre Aktion ab. Grund dafür sei „die medial große Berichterstattung im Vorfeld“. Sie habe einen falschen Eindruck von dem Pressetermin vermittelt. Dies habe in den sozialen Netzwerken zu Aufrufen von Gruppen geführt, die nichts mit dem Anliegen zu tun hätten. Die Folge: Sicherheitsbedenken. Gleichwohl, so heißt es in einer Pressemitteilung, sprächen sich die FDP Dresden-Neustadt und die Jungliberale Aktion weiterhin für eine Aufhebung des Alkoholabgabeverbots am Wochenende aus. (SZ/aho) Von Julia Vollmer A nnekatrin Klepsch bitte für Team Giraffe, Jan Donhauser für Team Pony. Nein, die beiden Kommunalpolitiker haben sich beruflich nicht etwa ins Zirkusfach umorientiert, die zwei haben mit rund 200 anderen Teilnehmern am Sonnabend den Dresdner Zoo geputzt. Neben der Kulturbürgermeisterin Klepsch (die Linke) und dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Donhauser beteiligten sich unter anderem auch Bettina Bunge, die Chefin von Dresden Marketing und DVB-Boss Lars Seiffert. Der Zoo-Putztag war die Auftaktveranstaltung für die Aktionswoche „Sauber ist schöner“, die die Stadt gemeinsam mit der Stadtreinigung und dem City-Management durchführt. Nach der Einteilung in die Pony-, Giraffen- und Raubtierfelsengruppe schnappten sich die Teilnehmer Besen und Schaufel und begaben sich zu ihren Einsatzgebieten. Das Giraffenhaus war das Ziel des einen Trupps. Neugierig schauten die langbeinigen Wüstentiere über den Zaun, als die Putzkolonne anrückte. Boden fegen, Geländer abwischen und Hinweisschilder polieren, hieß es dann für das Team. Manch einer der Teilnehmer war mit hohen Hacken und dünnen Jäckchen nicht ganz so passend zum Putzen angezogen. Manch einer wischte versiert den Boden, dem ein oderen anderen Mitstreiter war anzusehen, dass er sonst öfter die Computer-Maus als den Wischlappen benutzt. „Es ist eine tolle Aktion. Menschen aus der ganzen Stadt rücken zusammen und packen gemeinsam an, um ihre Stadt schöner zu machen“, so Zoo-Direktor KarlHeinz Ukena. Der Zoo sieht sich als Rückzugsort zum Entspannen und Abschalten. Daher lege er viel Wert auf die Gestaltung und die Sauberkeit der Grünanlagen, erklärt der Zoo-Chef. Dank der 190 Helfer konnten Abschnitte gereinigt werden, denen das Personal sonst aus Zeitgründen nicht so viel Beachtung schenken könne. Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft ist Mitorganisator der Aktion „Sauber ist schöner“. Für Amtsleiter Detlef Thiel ist die Sache klar: „Durch mehr Sauberkeit ist die Schönheit unserer Heimatstadt viel besser wahrzunehmen und we- POLIZEIBERICHT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Ein Auto brennt ab, eines wird gestohlen Manuela Salewski von der Handwerkskammer Dresden, beteiligte sich zusammen mit ihren Kollegen beim Putztag im Dresdner Zoo. Die Giraffen wird es freuen. Foto: Sven Ellger sentliches Kriterium eines guten Lebensund Wohnumfeldes, im weiteren Sinn auch Tourismusförderung.“ Um die Stadt langfristig sauber zu halten, sei es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen am Saubermachen beteiligen. Thiel selbst nahm am Zoo-Putztag teil und wird den Besen auch bei der Elbwiesenreinigung schwingen. Seit 2009 als Mitinitiator dabei ist das City-Management. „,Sauber ist schöner‘ ist ein gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement und deshalb eng mit unseren Zielen für eine attraktive Innenstadt ver- knüpft“, sagte Jürgen Wolf, Chef des CityManagements. Weiter geht die Putzwoche ab Montag mit Aktionen in den Stadtteilen Pieschen, Klotzsche, Altstadt, Neustadt, Loschwitz, Blasewitz, Leuben, Prohlis, Plauen und Cotta. Die traditionelle Elbwiesenreinigung bildet am 16. April den Höhepunkt und zugleich den Abschluss. Von 9 bis 12 Uhr sind alle Dresdner aufgerufen, sich an der Putzaktion zu beteiligen. Von 13 Treffpunkten aus soll an diesem Tag dann wieder das etwa 30 Kilometer lange Gebiet zwischen Zschieren und Cotta beidseitig der Elbe ge- reinigt werden. Im vergangenen Jahr beteiligten sich rund 1 400 Dresdner an der Aktion „Saubere Elbwiesen“. Während der gesamten Aktionswoche seien es um die 2 800 Teilnehmer gewesen, so Detlef Thiel damals. Vom Grundschüler bis zum Rentner seien alle Altersgruppen vertreten gewesen. Am Ende kamen stadtweit gut 2 500 Müllsäcke zusammen. Insgesamt 15 große Container befüllten die Teilnehmer 2015 mit Abfall. Zerschlagene Flaschen, alte Verpackungen, Kronkorken, Papier-, Plasteund Folienreste: Es waren vor allem die Hinterlassenschaften von Picknicks. Auf der Wiener Straße haben Unbekannte am Sonnabend gegen 18.30 Uhr einen vor einer offenen Garage stehenden VW Passat (Baujahr 1988) in Brand gesetzt. Er brannte komplett aus – Schaden: 500 Euro. Auf der Bautzner Straße stahlen Diebe in der Nacht von Freitag auf Sonnabend einen VW Variant (Zeitwert: etwa 9 000 Euro). (SZ/aho) Vom Supermarkt direkt ins Gefängnis Ein Supermarkt-Mitarbeiter in der Prohliser Allee beobachtete am Sonnabend einen Mann beim Diebstahl. Als er ihn ansprach, wehrte sich der Dieb mit Drohungen und Faustschlägen. Trotzdem gelang es dem Mitarbeiter, den 41-Jährigen festzuhalten, bis die Polizei kam. Der Dieb wurde in die JVA Dresden gebracht – es lag bereits ein Strafvollstreckungsbefehl vor. (SZ/aho) Das Einrad gibt dem Auto auf der Modellbahn Antrieb. Weil Karls Beine noch zu kurz sind, um in die Pedale zu treten, muss er eben mit den Händen kurbeln – und will gar nicht mehr aufhören. Foto: Sven Ellger Rad fahren mal anders in der Gläsernen Manufaktur Im neuen VW-Schaufenster für Elektromobilität gibt es auch für Kinder einiges zu entdecken. Der kleine Karl hat den Test gemacht. Von Anna Hoben So eine Oma kann man sich nur wünschen als kleiner Junge: Erst nimmt sie einen mit zur Parkeisenbahn im Großen Garten, um dort eine Runde zu drehen. Und dann geht es rüber zur Gläsernen Manufaktur, die jetzt zwar keine Manufaktur mehr ist, in der es aber neuerdings vieles zu bestaunen gibt, was mit Autos und deren Zukunft zu tun hat. So einen perfekten Tag hat Gabriele Ettelt aus Döbeln am Sonnabend ihrem fünfjährigen Enkel Karl beschert. Läuft bei ihm, könnte man sagen. Am Freitag ist in der ehemaligen Gläsernen Manufaktur das neue Schaufenster der Marke Volkswagen für Elektromobilität und Digitalisierung eröffnet worden. Am Sonnabend, dem ersten richtigen Besuchertag, herrschte zwar kein großer Andrang, aber einige Dutzend Besucher hielten sich nachmittags schon in der Ausstellung auf. Unter ihnen Gabriele Ettelt und ihr Enkel Karl, der noch herzerfrischend unverdorben von der allgegenwärtigen Markenlandschaft ist. Welches sein Lieblingsauto sei? „Mein Lieblingsauto ist blau und grün“, sagt Karl. Die Oma grinst und erklärt dem Jungen den Bildschirm, vor 15 |||||||||||||||||||||||||||||||| dem sie gerade stehen. Gezeigt wird, wie der Verkehr mit selbstfahrenden Autos aussehen könnte. „Siehst du, das Auto hält automatisch Abstand zu dem anderen Auto vor ihm.“ Rote Wellen breiten sich auf der Bildschirmstraße aus. „Jetzt gibt es ein Signal, dass der Hintere zu nah aufgefahren ist.“ Weiter geht’s an einem teilweise gläsernen e-Golf vorbei zu einer Präsentation des Batteriesystems von Elektrofahrzeugen: „Da ist nichts mehr, wo man tanken kann“, erklärt die Oma, „das ist wie bei deinem Traktor“. Nächste Station: verschiedene Touchscreens, die Karl allesamt ganz selbstverständlich bedient. Dann das Highlight: zwei Einräder, mit denen die Besucher Spielzeugautos antreiben können, die über eine Modellbahn kurven. Enttäuschung, als Gabriele Ettelt ihren Enkel auf das Einrad hievt – die fünfjährigen Beine sind viel zu kurz, um in die Pedale zu treten. Doch der Junge findet schnell eine Lösung: Er dreht die Pedale einfach mit der Hand. Das funktioniert super, und Karl will gar nicht mehr aufhören, bis er irgendwann befindet: „Anstrengend.“ Also weiter, vorbei an einer Stromzapfsäule, an einem e-Bulli und ein paar e-Fahrrädern. Kurzer Blick in den ehemaligen Fertigungsbereich der Manufaktur. Zum Abschluss setzen sich Oma und Enkel in eine Kapsel, in der eine Tour mit einem selbstfahrenden Auto simuliert wird. Das, meint Gabriele Ettelt, sei jedoch eine Erfindung, die die Welt nicht braucht. „Wenn ich nicht fahren will, nehm’ ich eine Taxe.“ * Hier ist MagentaZuhause it e n u n d m n! ig e t s in jetzt e mbit/s* surfe bis zu 100 * € 5 9 , 9 3 mtl. . 44,95 mtl h c a n a d , te a für 12 Mon m.de/schneller o k le e w w w.t * Angebot gilt für Breitband-Neukunden bei Buchung eines MagentaZuhause L Pakets bis zum 31.08.2016. MagentaZuhause L kostet in den ersten 12 Monaten 39,95 /Monat, danach 44,95 /Monat. Der Aufpreis für MagentaZuhause L Entertain (mit TV) beträgt 9,95 /Monat (inkl. 4,95 /Monat für den Festplattenrekorder). Voraussetzung ist ein geeigneter Router. Hardware zzgl. Versandkosten in Höhe von 6,95 . Einmaliger Bereitstellungspreis für neuen Telefonanschluss 69,95 . Mindestvertragslaufzeit für MagentaZuhause 24 Monate, für den Festplattenrekorder 12 Monate. MagentaZuhause L ist in ausgewählten Anschlussbereichen verfügbar. Individuelle Bandbreite abhängig von der Verfügbarkeit. 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Nun soll die alte Brücke demontiert werden. Sie wird neu aufgebaut. Dazu verstärken die Arbeiter den Unterbau. Während des Baus können Fußgänger eine Behelfsbrücke nutzen. Die Stadt investiert 45 000 Euro für das Vorhaben. Bis Ende Juni soll die neue Brücke fertig sein. (SZ/acs) Von Sarah Grundmann S tufen trennen Besucher vom Ortsamt Klotzsche im Rathaus auf der Kieler Straße. Erst kürzlich hatte CDU-Stadtrat Lothar Klein gegenüber der SZ gefordert, dass das Gebäude endlich barrierefrei umgebaut wird. Zurzeit ist das Bürgerbüro zwar auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die Sitzungen des Ortsbeirates – die eigentlich für jeden zugänglich sein sollten – finden allerdings trotzdem dort statt. Doch Rollstuhlfahrer haben keine Chance, in den Bürgersaal im ersten Stock zu kommen. Das ist nicht nur in Klotzsche so. Weißig Im Hochland fehlen Bushaltestellen Die Erreichbaren: Zugang ist vor allem in den Ortschaften kein Problem. Es sind nur vier große innerstädtische Ortsämter, die barrierefrei erreichbar sind: In der Neu- und Altstadt, in Prohlis und Loschwitz führt jeweils ein Fahrstuhl die Besucher ins Bürgerbüro oder in den Versammlungssaal für die Ortsbeiratssitzungen. Sonst sind es vor allem die kleinen Ortschaften, die beim Bau beziehungsweise Umbau der Verwaltungsstellen an Rollstuhlfahrer gedacht haben. So ist es in Langebrück, Schönfeld-Weißig, Altfranken, Mobschatz und Cossebaude für Körperbehinderte kein Problem, sich einen Personalausweis zu holen oder an den Sitzungen des Ortschaftsrates teilzunehmen. Die Kompromisslösungen: Bürgerbüro ja, Sitzungen des Ortsbeirats nein Doch so komfortabel ist es lange nicht überall. In vielen Ortsämtern ist es Rollstuhlfahrern zwar möglich, im Bürgerbüro verschiedene Anliegen zu besprechen. Doch wird zu den Sitzungen eingeladen, die öffentlich sind, gibt es für sie keine Chance. So ist es zum Beispiel in Blasewitz: In dem Gebäude in der Naumannstraße befinden sich das Bürgerbüro und die offene Altenhilfe im Erdgeschoss. Doch Büroräu- Für die meisten kein Problem, für manche eine unüberwindbare Hürde: die Stufen vor dem Ortsamt in Klotzsche. me und Ratssaal in den oberen Etagen sind nicht barrierefrei erreichbar. „Wenn sich Rollstuhlfahrer vorher melden, wird die Sitzung in einen barrierefreien Sitzungssaal verlegt oder Hilfsdienste wie die Malteser werden zur Hilfestellung ins Ortsamt bestellt“, sagt Stadtsprecher Karl Schuricht. In Leuben bietet sich ein ganz ähnliches Bild: Dort gibt es lediglich ein Gartenhaus, in dem Mitarbeiter Meldeangelegenheiten von Menschen mit eingeschränkter Mobilität bearbeiten. Auch in Klotzsche bleibt Rollstuhlfahrern die Teilnahme an öffentlichen Sitzungen verwehrt. Dort ist zwar das Untergeschoss mit Bürgerbüro barrierefrei erreichbar, Behinderte können mit einem Rufknopf auf sich aufmerksam machen und bekommen so Zugang. Doch zurzeit nützt ihnen das herzlich wenig. Denn das Foto: Sven Ellger Bürgerbüro Klotzsche ist wegen geringer Nachfrage und fehlendem Personal auf unbestimmte Zeit geschlossen worden. Anwohner müssen auf die Ortsämter in Pieschen oder Weixdorf ausweichen. Und dort sieht es für Rollstuhlfahrer düster aus. ter in Schönborn, Plauen, Cotta und Gompitz sind nicht barrierefrei. „Wenn Ortsbeiratssitzungen oder Informationsveranstaltungen außerhalb des Ortsamtes stattfinden, wird möglichst ein barrierefreier Tagungsort gewählt“, so der Stadtsprecher. Die Nicht-Barrierefreien: Stadt bietet Die Zukunftspläne: In Gompitz ist ein kreative Lösungen an. Das Pieschener Rathaus auf der Bürgerstraße ist wegen der Sperrung des Hintergebäudes zurzeit nicht barrierefrei erreichbar, auch in Weixdorf können Anliegen von Behinderten nicht bearbeitet werden. Doch der Stadtsprecher bietet kreative Lösungen an. „Die Mitarbeiter arbeiten bedarfsweise außerhalb des Rathauses beziehungsweise tragen den Rollstuhlfahrer in die Büros“, so Schuricht. Auch die Ortsäm- Umbau geplant, woanders fehlt Geld. Obwohl die Lage für Behinderte prekär ist, will die Stadt daran in Zukunft nicht viel ändern. Lediglich das Ortsamt in Gompitz soll umgebaut werden. Geld hierfür ist 2017 und 2018 eingeplant. Die anderen Anlaufstellen bleiben vorerst, wie sie sind. Die Frage, ob die Stadt denn bei öffentlichen Sitzungen nicht eigentlich einen Zugang für jedermann gewährleisten müsse, ließ der Stadtsprecher indes unbeantwortet. In Reitzendorf und Cunnersdorf stehen die Fahrgäste wortwörtlich im Regen: Dort gibt es keine Bushaltestellen. Die Ortschaft drängt jedoch darauf, dass sich daran etwas ändert. In der Sitzung des Ortschaftsrates an diesem Montag wird über den Sachstand gesprochen. Sie beginnt um 19.30 Uhr in der Verwaltungsstelle in der Bautzner Landstraße 291. Außerdem wird über den Bebauungsplan für den Aspichring in Schullwitz und die Straße zum Triebenberg gesprochen. (SZ) Eschdorf Storch hat sein Nest bezogen Der Eschdorfer Storch ist zurück. Anwohner Jürgen Rüssel hörte am Freitagnachmittag lautes Klappern, womit der Vogel seine Ankunft ankündigte. Seit vielen Jahren kommt ein Storchenpaar ins Nest an der Pirnaer Straße. 2015 wurde zunächst nur ein vagabundierender Vogel beobachtet, erst seit dem Ostersonntag herrschte Harmonie beim Paar im Nest. Im Schönfelder Hochland gibt es noch ein zweites Storchennest auf dem ehemaligen Kuhstall der Agrikultur. Von dort gibt es noch keine Meldung vom ersten Storch. (SZ/kh) Plauen Strehlen Stadtentwässerung blockiert Altstrehlen In dieser Woche sind Arbeiter der Stadtentwässerung in Altstrehlen unterwegs. Wegen der Arbeiten an den Gullydeckeln kommt es entlang der Wanderbaustelle zu erheblichen Sperrungen. Eine Ampelanlage regelt den Verkehr an den Arbeitern und Baufahrzeugen vorbei. Die benötigen jeweils einen Abschnitt der Straße von bis zu 80 Metern. Insgesamt werden sieben Schachtabdeckungen kontrolliert. Dafür ist die Einmündung der Dohnaer Straße in die Straße Altstrehlen von Mon- In deine Hände befehle ich meinen Geist, du hast mich erlöst, Herr , du treuer Gott. Nachdem wir unsere liebe Entschlafene Marianne Gebauer geb. 20. 07. 1931 Areal an der Heeresbäckerei wird verkauft tag, 9 Uhr, bis Dienstag, 9 Uhr, voll gesperrt. Danach folgt die Einmündung der Elsa-Brandström-Straße auf die Straße An der Christuskirche. Die ist von Mittwoch, 9 Uhr, bis Donnerstag, 9 Uhr, ebenfalls blockiert. In dieser Zeit ist auch das Abbiegen von dem und in das Rondell An der Christuskirche nicht möglich. Ab Freitag soll der Verkehr wieder normal rollen. Für die Kontrolle der Schächte investiert die Stadtentwässerung 8 000 Euro, teilt Sprecher Torsten Fiedler mit. (SZ/acs) Danksagung gest. 01. 04. 2016 zur ewigen Ruhe gebettet haben, ist es uns ein Herzensbedürfnis, allen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten für die überaus große Anteilnahme durch ehrendes Geleit, stillen Händedruck, Blumen, Karten, lieb geschriebene Worte, eine Umarmung und Geldspenden herzlich zu danken. Besonderer Dank gilt Herrn Pfarrer Helbig für die Worte des Trostes und der Hoffnung sowie dem Kirchenchor unter der Leitung von Frau Kantorin Beyer. Ebenfalls danken wir dem Bestattungsinstitut Uwe Schuster für den pietätvollen Dienst, den Helfern des Kirchendienstes sowie Martina für die freundliche Unterstützung. In stiller Trauer: Ihre Kinder Holger, Uta, Petra, Esther und Anne-Kristien auch im Namen aller Angehörigen Information über die Arbeit mit geflüchteten Kindern Albertstadt Nach langem Hin und Her gibt es nun wohl neue Nachbarn für Edeka und das Stadtarchiv: Am Montagabend soll im Neustädter Ortsbeirat über den Verkauf eines Grundstücks im Gewerbegebiet Heeresbäckerei entschieden werden. Auf dem Areal auf der Elisabeth-Boer-Straße will eine angrenzende Firma ihren Produktionsstandort erweitern. Nach SZ-Informationen handelt es sich dabei um Bosch. Es ist nicht das erste Mal, dass der Neustädter Ortsbeirat über den Grundstücksverkauf berät. Denn ei- Du hattest ein erfülltes Leben. Wir wollen dankbar sein für jeden Moment. In unseren Herzen bleibst du in Ewigkeit. Du warst für uns das beste Geschenk. gentlich wollte sich dort das Dresdner Unternehmen Novaled ansiedeln, das Leuchtdioden herstellt. Doch der in Korea befindliche Mutterkonzern der Firma hat dem Kauf nicht zugestimmt. Die Sitzung des Neustädter Ortsbeirats findet an diesem Montag ab 18 Uhr im Bürgersaal des Neustädter Ortsamtes in der Hoyerswerdaer Straße 3 statt. Neben der Bosch-Erweiterung steht auch die Vorstellung des Masterplans für die Leipziger Vorstadt auf der Tagesordnung. (SZ/sag) Großbritannien & Irland: Großer Urlaub, große Unterschiede! Wir nehmen Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma und Schwester, Frau Helga Ziesche geb. Tenner geb. 23. 08. 1932 Wer in Dresden eine Patenschaft für geflüchtete Kinder und Jugendliche ohne Begleitung übernehmen will, bekommt Hilfe beim Netzwerk Plauen Miteinander. Am Dienstag findet um 18.30 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Lukaskirchgemeinde, Lukasplatz 1, statt. Johanna Stoll vom Ausländerrat, Kerstin Tiedemann, Geschäftsführerin der Jugendherberge „Rudi Arndt“ und Swetlana Kreismann, Leiterin der Kita „Kleiner Globus“ sprechen über diesen speziellen „Einstieg ins Ehrenamt“. Zusammen sollen auch neue Hilfsprojekte entwickelt werden. (SZ/acs) Wer die facettenrreiche Geschichte, die unterschiedlichen Spraachen und Dialekte, die landschaftlichen, kulinnarischen und kulturellen Besonderheiten in deen Kernländern des Britischen Königreiches undd in Irland erleben möchte, kommt mit auf kommt auf diese dieese Rundreise. sz-reisen VORTEIL gest. 07. 04. 2016 Deine Söhne: Wolfgang mit Familie Siegmund mit Familie Bernd mit Familie Jürgen mit Familie Steffen mit Familie Anna und Annett mit Familien Schwestern Margot und Regina mit Familien sowie alle Enkel und Urenkel Laußnitz, im April 2016 Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung findet am Mittwoch, den 13. 04. 2016, 14.00 Uhr auf dem Friedhof in Laußnitz statt. Foto: VisitBritain · Daniel Bosworth Zum 3. Todestag WASSER SCHENKEN! -BRUNNENAKTIEN zusammen mit arche noVa, Infos: www.sz-reisen.de Bootsfahrt in Dublin · 11 Tage, Flugreiise mit Lufthansa von Dresden und Leipzig via Frankfurt/M. oder München nach London & zurück von Edinburgh inklusive Transsfer ab/an Haustür · 10 Ü/HP in Hotels der landestypischenn Mittelklasse · Stadtführungen: in London, Cardiff, Dublin, Belfast und Edinburgh mit örtlicher Reiseleeitung · Panoramafahrt Ring of Kerry mit örtlicher Reiseleitung · Führung in der Jameson Distillery inklusive Kostproobe · Eintritte: Klosterruine Monasterboice, Stirling Castle uvvm. · SZ-Reiseleitung Code: GB-SW02 Termine: 21.–31.. 5. / 2.–12. 9. 2016 Preise: 1.879 £ p. 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März Geburtsort Krankenhaus Dresden St. Joseph-Stift Gewicht 4 240 Gramm Größe 54 Zentimeter Eltern Solveig Mucke und Frank Rabenow Wohnort Dresden Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort Foto: Moments of life Apotheke 8. März Universitätsklinikum Dresden 3 695 Gramm 53 Zentimeter Isabell und Steffen Müller Dresden Foto: Moments of life Foto: Foto Dähn Geburtsvorbereitung (Partnerkurse und Frauenkurse) Hebammensprechstunde Intensiv-Schwangerenberatung (ISB) Psychologische Betreuung für Schwangere 24 Stunden ärztliche und kinderärztliche Betreuung OP direkt neben Kreißsaal Neonatologische Intensivbetreuung in direkter Nähe Individuelle Nachsorge Physiotherapeutische Betreuung Rooming in Beleggeburten Homöopathie, Aromatherapie, Akupunktur Stillberatung, Tragetuchberatung, Geschwisterschule Anmeldung zu Kursen und Sprechstunden: Tel.: 0351 458-2365 saxx life. Das Konto fürs Leben. 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Florad Floradix dix x OPTIMALE VERSORGUNG FÜR MUTTER UND KIND Elza Hermine Voss Elizabet Pelcová Quentin Stich Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort Wohnort 22. März Krankenhaus Dresden-Neustadt 3 620 Gramm 51 Zentimeter Sanela Bacinovic und Alexander Voss Dresden neue Kontonummer Foto: first moment 10. März Krankenhaus Dresden-Neustadt 3 020 Gramm 48 Zentimeter Silvie Pelcová und Teodor Ivanov Dresden Foto: first moment Internet: www.uniklinikumdresden.de/gyn 5. März Universitätsklinikum Dresden 3 370 Gramm 52 Zentimeter Anett Schwarze und Martin Stich Dresden Beste Klinik Sachsens! Die Dresdner. Spitzenmedizin. Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Foto: Foto Dähn Bringen Sie mit Schere und Papier Kinderaugen zum strahlen! Spannende Tipps für Ihre Familie finden Sie in unserem 4 mal pro Jahr erscheinenden Familienzeit Magazin. 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Foto: dpa/Angelika Warmuth Professur im Leerlauf Ex-VW-Manager Martin Winterkorn ist Honorarprofessor an der TU Dresden, lehrt dort aber seit zehn Jahren nicht mehr. Von Gunnar Hinck D er ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn muss um seinen Professorentitel an der Technischen Universität Dresden bangen. Die TU kündigte an, „die entsprechenden Überprüfungen vorzunehmen und notwendige Konsequenzen zu ziehen“, sollte sich bei den derzeit laufenden Ermittlungen eine persönliche Verantwortung Winterkorns für den Abgas-Skandal herausstellen. Im sächsischen Hochschulfreiheitsgesetz heißt es: „Die Berechtigung zur Titelführung soll entzogen werden, wenn er sich ihrer als nicht würdig erweist.“ Martin Winterkorn wurde 2004, damals war er noch Chef der Konzerntochter Audi, zum Honorarprofessor für den Bereich „Leichtbauwerkstoffe im Fahrzeugbau“ ernannt. Honorarprofessoren sind nebenberufliche Hochschullehrer, die aber den prestigeträchtigen Titel „Prof.“ ohne einschränkenden Zusatz führen dürfen. Allerdings ist zweifelhaft, ob Martin Winterkorn den Professorentitel jemals rechtmäßig führen durfte. Seit knapp zehn Jahren hält Winterkorn keine Vorlesungen mehr. Als er zur Konzernmutter VW aufstieg, seien Lehrveranstaltungen aus Zeitgründen nicht mehr möglich gewesen, sagt ein Sprecher der TU. Auch fehlt auf einer aktuellen Liste der aktiven Honorarprofessoren des Fachbereichs Maschinenwesen der Name Winterkorn. Wer aber ausscheidet, so heißt es im Gesetz, muss als Honorarprofessor fünf Jahre „Dienstzeit“ geleistet haben, um lebenslang den Titel führen zu können. Martin Winterkorn hat seit seiner Ernennung jedoch nur drei Semester lang jeweils eine Blockvorlesung gehalten. „Herr Winterkorn stand danach weiterhin in enger wissenschaftlicher Arbeitsbeziehung mit der TU Dresden“, sagt ein Sprecher. Er kann aber keine konkreten Beispiele für einen Einsatz Winterkorns nach 2006 nennen. Stattdessen verweist er auf „Aktionen und Projekte aus Lehre und Forschung, in denen Herr Winterkorn mitgewirkt hat“, auf Kooperationen zwischen Konzern und Uni sowie auf von VW geförderte TU-Doktoranden. Über den aktuellen Status Winterkorns heißt es: „Er ist Honorarprofessor Die Spitze der Wissenschaft Gleich vier Nobelpreisträger kommen im Sommersemester an die TU Dresden. Die klügsten Köpfe aus der Forschung sind in den nächsten Monaten in Dresden zu Gast. Der Bereich Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden lädt vier Nobelpreisträger zu öffentlichen Vorträgen ein. Den Auftakt macht am 13. April der Norweger Edvard Moser, der den Nobelpreis für die Erforschung des menschlichen Orientierungssinns verliehen bekam. Am 11. Mai hält Shuji Nakamura einen Vortrag über die Entwicklung der blauen Leuchtdioden (LEDs), für die er 2014 mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Stefan Hell kommt am 22. Juni nach Dresden. Ebenfalls 2014 gewann er den Nobelpreis für Chemie für die Entwicklung hochauflösender Fluoreszenz-Mikroskopie. Ein weiterer Durchbruch gelang Gerhard Ertl bei der Erforschung von chemischen Prozessen auf festen Oberflächen. Darüber spricht er am 6. Juli. Alle vier Vorträge finden um 19 Uhr im Hörsaalzentrum der TU Dresden statt und stehen jedem Interessierten offen. (jam) an der TU Dresden.“ Fragwürdig sind indes auch die Umstände, wie Martin Winterkorn zum Professorentitel kam. Um im Freistaat Honorarprofessor zu werden, muss man vorher an der jeweiligen Uni gelehrt oder in einer „engen wissenschaftlichen“ Arbeitsbeziehung gestanden haben, wie es im Gesetz heißt. Eine solche Arbeitsbeziehung bestand offensichtlich vor 2004 nicht. „Es gab im Rahmen vielfältiger gemeinsamer Forschungsprojekte zwischen der TU Dresden und Audi und VW Kontakte, Gespräche, Planungen und Austausch“, sagt die Pressestelle. Persönlichen wissenschaftlichen Einsatz Winterkorns kann die TU nicht nennen. VW und Audi sind für die TU Dresden wichtig. Die Unternehmen haben regelmäßig Drittmittelaufträge an die Uni vergeben; bereits seit 1990 arbeiten Konzern und Uni bei Forschungsprojekten zusammen. Die Universität weist Vermutungen zurück, wonach mit dem Professorentitel die Beziehungen zu Volkswagen untermauert werden sollten. Gleichzeitig betont sie die enge Zusammenarbeit mit Volkswagen, um die angeblichen akademischen Leistungen Winterkorns herauszustellen. Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun – das Engagement eines Unternehmens kann nicht mit einer Honorarprofessur für den Chef belohnt werden. Tauschgeschäfte dieser Art sind in der Vergangenheit an bundesdeutschen Universitäten allerdings durchaus nicht unüblich gewesen: Ein Topmanager gewinnt Prestige und Autorität hinzu, während sich die Universität mit einem prominenten Namen schmücken kann. Der damalige VWAufsichtsratschef Ferdinand Piëch wurde im Jahr 2012 im stolzen Alter von 75 Jahren von der Hochschule Zwickau zum Honorarprofessor ernannt. Ehemalige Manager wie Heinrich von Pierer (Siemens), Wolfgang Reitzle (Linde) und Josef Ackermann (Deutsche Bank) dürfen den „Professor“ vor dem Namen tragen. Laut dem Volkswagen-Konzern hat Martin Winterkorn vor, „in absehbarer Zeit die Vorlesungsreihe wieder aufzunehmen“. Die Universität bestätigt Gespräche mit Winterkorn über eine Lehrveranstaltung. Über den Inhalt der Vorlesung ist noch nichts bekannt. Zurück in die Vergangenheit Beim Fotowettbewerb anlässlich der Dresdner Studententage wird diesmal zurückgeblickt. Es wird „Retro“. Unter diesem Motto rufen das Studentenwerk Dresden und der Studentische Fotoclub zur Teilnahme am Fotowettbewerb auf. Erstmals präsentiert werden die Fotos im Rahmen der 25. Dresdner Studententage. Die Ausstellung eröffnet am 24. Mai in der Galerie Stuwertinum im Studentenwerk. Für ganz schnelle Fotografen gibt es Schokoladiges. Der Wettbewerb lädt ein, sich fotografisch auf die Suche nach Elementen, Strukturen und Inspirationen zu begeben, die als „Retro“ verstanden werden können, so die Organisatoren. Preise werden in drei Kategorien vergeben: thematische Umsetzung und Interpretationsoffenheit, technische Gestaltung sowie emotionale Wirkung. Einzelbilder und Serien werden getrennt bewertet und mit 70 Euro beziehungsweise 100 Euro prämiert. Die ersten 44 Einsender ihres Wettbewerbsbeitrags erhalten je ein Glas Nutella. Für den einen oder anderen Studenten vielleicht ein Argument, sich zu beeilen ... (jam) Dresdner Medizinstudenten sollen besser auf die Behandlung von Flüchtlingen vorbereitet werden. Im Sommersemester wird nun erstmals das Fach „Flüchtlingsversorgung“ an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus angeboten. Unterrichtet wird teils auf Deutsch und teils auf Englisch. Bereits im vergangenen Herbst hat die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) eine Flüchtlingsambulanz in Dresden eröffnet. Dort engagieren sich schon viele Medizinstudenten ehrenamtlich. Allerdings ohne eine Vorbereitung auf die medizinischen und interkulturellen Herausforderungen, die diese Arbeit mit sich bringt. Das soll sich nun ändern. „Wir wollen die fachlichen und kulturellen Kompetenzen unserer Medizinstudenten verbessern“, sagt Antje Bergmann, Leiterin des Bereichs Allgemeinmedizin der Fakultät und Mitinitiatorin des neuen Fachs. In dessen Rahmen sollen die Studenten auch an Sprechstunden der Flüchtlingsambulanz teilnehmen. „Bisher wurden die Studenten nicht auf die Arbeit mit Patienten unter besonderen Bedingungen, wie zum Beispiel die Interaktion mit Dolmetschern, vorbereitet“, sagt Bergmann. Im zukünftigen Arztberuf würden diese Herausforderungen in den nächsten Jahren aber drastisch ansteigen. Die Mitarbeiter in der Flüchtlingsambulanz behandeln täglich etwa 100 Patienten unterschiedlicher Herkunft. „Die Beratung und Behandlung ist zeitintensiv und benötigt besonderes Wissen und Fähigkeiten“, unterstreicht Stephanie Taché, ärztliche Leiterin der Flüchtlingsambulanz. Das medizinische Personal müsse sich besonderen kulturellen, sozialen und medizinischen Herausforderungen stellen. So gebe es unter den Flüchtlingen andere gesundheitliche Überzeugungen. Auch die Rolle der Familie müsste bei Patienten anderer Kulturkreise berücksichtigt werden. „Hier kann das neue Fach bereits bei den angehenden Ärzten eine gute Basis schaffen.“ Einsiedler wohnen günstiger Dresden tanzt in Sachen Mieten für Studenten im bundesweiten Vergleich aus der Reihe. Wer hier studiert, kann bis zu acht Prozent Miete sparen, wenn er allein wohnt. Während in der Wohngemeinschaft durchschnittlich 8,40 Euro pro Quadratmeter fällig werden, liegen die Kosten für eine Singlewohnung bei 7,80 Euro pro Quadratmeter. Das ergab eine Analyse des Online-Immobilienportals Immowelt. Damit ist Dresden gemeinsam mit Rostock und Düsseldorf eine Ausnahme. Für den Mietpreis-Check im aktuellen Sommersemester wurden die Kosten für Singlewohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern und WG-Wohnungen zwischen 80 und 120 Quadratmetern Größe in 65 deutschen Unistädten untersucht. In den meisten Städten sind Einzelapartments demnach deutlich teurer als WGs. Am meisten sparen Studenten demnach in Ulm. Während eine kleine Studentenbude durchschnittlich 16,90 Euro pro Quadratmeter kostet, sind es bei WG-tauglichen Wohnungen gerade einmal neun Euro. (jam) Neue Insekten in Dresden entdeckt Eine besondere Fliegenart bekommt jetzt einen wichtigen Auftrag. Sie soll die Vorzüge flexibler Elektronik zeigen. Von Enya Wolf S ie summen nicht. Sie fliegen nicht. Aber sie leuchten. Wie futuristische Schmetterlinge sehen sie aus: die handflächengroßen „Nachtfliegen“, die Dresdner Forscher gemeinsam mit zwei Industriedesignerinnen entwickelt haben. Auf der Lopec, der Fachmesse für gedruckte Elektronik in München, wurden sie jetzt zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Die dreidimensionalen Falter bestehen aus flexiblem Kunststoff, den ein grün leuchtendes Gitter ziert. Lichtgeber sind organische Leuchtdioden, sogenannte Oleds. Das organische Material befindet sich dabei zwischen zwei Elektroden. Wird Strom angelegt, beginnt es zu leuchten. Die Farbe hängt ganz von der Substanz ab. Oleds wer- den derzeit vor allem für Handy- und Fernsehbildschirme genutzt, weil sie schmal sind und Strom sparen. Viele dieser Displays werden in Asien produziert. Deshalb konzentriert man sich in Europa und den USA auf eine andere Einsatzmöglichkeit: die Beleuchtung. Mit der Nachtfliege ist den Forschern des Dresdner FraunhoferInstituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahlund Plasmatechnik (FEP) etwas Besonderes gelungen. Sie haben die Oleds mit transparenten Kunststoffträgern kombiniert. „Moderne Elektronik auf flexiblem Trägermaterial anzubringen, darin besteht momentan eine wesentliche technische Herausforderung“, sagt Christian Kirchhof vom FEP. Mit dieser Entwicklung ist in Zukunft vieles möglich. Großflächige Raumleuchten in ungewöhnlichen Formen beispiels- Der Prototyp der Nachtfliege leuchtet in hellem Grün. Das handflächengroße Technik-Insekt ist nun Botschafter für die Zukunft. Foto: FEP weise, aber auch leuchtende T-Shirts oder Werbeanzeigen in der Zeitung sind denkbar. Doch Oleds bilden nur einen kleinen Einsatzbereich der flexiblen Elektronik. Bei den modernen elektronischen Systemen dienen biegsame Materialien wie Kunststoff oder Metall als Träger. Spannende Produkte sind damit etwa bei Sensoren denkbar. Womöglich genügt bald ein elektronisches Pflaster, um Herzschlag oder Temperatur zu bestimmen. Batterien, die sich ebenfalls auf flexiblen Trägern anbringen lassen, könnten die Sensoren und Oleds mit Strom versorgen. „Man könnte auch eine Milchpackung entwickeln, die leuchtet, wenn ihr Inhalt sauer wird“, nennt Christian Kirchhof ein weiteres Beispiel. Er koordiniert das Strategieprojekt „flex+ Open Innovation“. Die Forscher wollen damit auch andere Menschen für das Thema flexible Elektronik begeistern und Kontakte zu Firmen knüpfen. „Wir möchten vor allem das Interesse kleiner und mittlerer Unternehmen wecken, die bislang noch nicht mit dieser Technik gearbeitet haben“, sagt der Projektleiter. Gerade die neuen Bundesländer böten attraktive Standorte für eine Zusammenarbeit. Auf lange Sicht will die Initiative flexible Elektronik in ganz Deutschland unterstützen. Mit rund einer Million Euro wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Nachtfliege ist nun quasi auch ein Botschafter. Sie soll zeigen, was die Technik schon alles zu bieten hat. Unter Hochvakuum bedampften die Forscher dafür eine Folie aus Kunststoff mit organischem Material. Daraus gestalteten die Designerinnen Mareike Gast und Kathi Stertzig das Insekt. Die Ideen der Wissenschaftler gehen jedoch noch weiter. In Zukunft soll ein Netzwerk entstehen, das Wirtschaft und Forschung gleichermaßen dient. Dabei könnten Institute Grundlagenwissen, Personal und innovative Geräte zur Verfügung stellen. Firmen sollen im Gegenzug nicht nur Kapital mit einbringen, sondern auch Impulse für neue Entwicklungen geben. Denn das ist die Krux: Solange flexible Elektronik nur von wenigen Unternehmen verwendet wird, bleibt sie teuer. Ein Grund mehr, das zu ändern. FEUILLETON 19 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O NTAG 11. APRIL 2016 KULTUR & GESELLSCHAFT SÄCHSISCHE ZEITUNG Für alle Randgruppen dieser Welt Eine Ratte gewinnt den Dresdner Satirepreis. Und sogar ein Bayer mit Bauch geht nicht leer aus. Von Johanna Lemke Jede Orgel ist ein Unikat, weil sie für den Raum entstand, in dem sie erklingen soll. Wie alle sensiblen Instrumente braucht sie regelmäßige Pflege. Der Schnappschuss „Mann zwischen neun Meter großen Pfeifen“ entstand, als die Firma Eule Bautzen vor einiger Zeit in der Leipziger Nikolaikirche tätig war. Deren 150 Jahre altes Instrument hat 7 000 Pfeifen – die wohl 2017 Weltkulturerbe werden. Foto: Picture-Alliance Die Orgel ist reif für die Liste Die Königin der Instrumente soll Unesco-Weltkulturerbe werden. Sie hat es verdient, denn jede ist einzigartig. Von Bernd Klempnow D ie Orgel ist nicht nur das größte Instrument, sie ist auch das faszinierendste. „Sie passt in kein Orchester, kann es aber ersetzen und den ganzen Raum füllen“, sagt Sachsens Musikdirektor der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche, Markus Leidenberger. „Ihren höchsten Ton können die meisten Zuhörer gar nicht hören, den tiefsten können sie fühlen – im Bauch.“ Kein Wunder, wenn die Orgel das Instrument mit der größten Zahl von Fans, gar Liebhabern ist. Die alljährlichen, in den warmen Monaten angebotenen Orgelkonzerte erreichen Millionen Besucher. Und es dürften noch mehr werden. Denn die deutsche Unesco-Kommission hat bei der UN-Kulturorganisation den Orgelbau und die Orgelmusik für das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes nominiert. Es ist die zweite deutsche Nominierung für die Liste, nachdem im vergangenen Jahr bereits die Genossenschaftsidee vorgeschlagen worden war. Wohl wird der zuständige zwischenstaatliche Ausschuss der Unesco erst Ende 2017 über eine Aufnahme entscheiden. Dennoch dürfte allein die Aussicht aufs Welterbe für das vielhundertfache Pfeifen-Instrument noch mehr Aufmerksamkeit bringen. Der Orgeltourismus wird boomen. Nur, wieso hat die deutsche Orgel und nicht etwa die der Franzosen Chancen auf diese Ehre? Die Antwort ist einfach. Deutschland ist seit Jahrhunderten das Kernland der Orgelkultur. Laut UnescoKommission gibt es hier mit etwa 50 000 Instrumenten die größte Dichte weltweit. Ungewöhnlich viele Betriebe, etwa 400, restaurieren und fertigen die Instrumente. Organisten gibt es über 3 500 haupt- und ehrenamtliche. Jährlich werden bundesweit rund 100 Orgeln neu gebaut. Ihre Preise schwanken zwischen 80 000 und 3,5 Millionen Euro. Der prominenteste Neubau entsteht derzeit für die Hamburger Elbphilharmonie. Nicht zufällig sind es gerade die Deutschen, die sie als Königin der Instrumente bezeichnen. Wohl wurde die Orgel vor mehr als 2 000 Jahren in Ägypten erfunden und gelangte über Byzanz ins Frankenreich. Aber zur besonderen Blüte fanden Orgelbau und -musik erst in Deutschland. An der Seite von Karneval und Tango Weil es hier Meister wie den Freiberger Gottfried Silbermann oder die der Dresdner Jehmlich-Familie gab, die das Wissen im Umgang mit der Natur und traditionelles Handwerk mit innovativer Technik der jeweiligen Epoche verbanden. Die für jedes Gebäude unter Berücksichtigung der akustischen Gegebenheiten und der finanziellen Rahmen der Auftraggeber genau passende, einzigartige Instrumente schufen. Wiederum, weil es die Vielfalt an Instrumenten gab, wurden Talente wie Johann Sebastian Bach gefördert, die diesem Instrument bis dahin nicht gekannte, überwältigende Kompositionen auf den Leib schrieben. Zwischen den Entwicklungen im Orgelbau und in der Orgelmusik gab es stets eine kreative Wechselwirkung. Wobei selbst Experten nicht klären können, ob ein Orgelbauer durch seine Instrumente Komponisten oder ein Komponist mit seinen Werken Orgelbauer beeinflusst hat. Und deshalb wird eben nicht nur die Kunst bei der Unesco-Bewerbung bedacht, was sonst oft genug passiert, sondern diesmal die Einheit von Handwerker und Musiker. Die Orgellandschaften sind seit dem Barock über die Romantik bis in die Gegenwart gewachsen, es gibt nord-, mittel- und süddeutsche Eigenarten. Und die Instrumente sind nicht nur wie in England oder Frankreich in den Zentren zu finden, sondern übers ganze Land verteilt. Viele kleine Gemeinden wie Dittersbach im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bergen solche Kostbarkeiten. Die berühmten Instrumente etwa in Freiberg oder Dresden stehen stets im Focus der Öffentlichkeit. Doch Sachsen hat unter seinen gut 1 500 Orgeln viele „kleinere, unbekanntere, kaum je in Konzerten und auf CDs erklingende Instrumente, die aber den klanglichen und gestalterischen Reichtum der sächsischen Orgellandschaft ausmachen“, sagt Musikdirektor Leidenberger. Einige von diesen sollen ins Rampenlicht – und sei es nur für einen Tag. Unlängst hat er deshalb die neue Reihe „Sächsische Orgel des Monats“ gestartet, wo er konzertiert und in einer Gesprächsrunde die Auserkorene porträtiert. Bischheim- Balkonsex mit dem Mörder Der Krimi am Sonntag Nach dem Frankfurter „Tatort“ fragt man sich: Wie nah dürfen sich Täter und Rechtsstaat kommen? Mit anderen Ohren hören Nun also hat die Orgel die Chance. „Das Schönste an dieser möglichen Aufnahme als Weltkulturerbe ist die Wertschätzung dieses Gutes. Die Leute werden ihre im Alltag als selbstverständlich genommene Orgel in der Dorf- oder Stadtkirche mit anderen Augen sehen und anderen Ohren hören“, sagt Markus Leidenberger. „Und es ist ein Dank an jene Menschen, ob Kantoren oder Restauratoren, die diesen Wert für weitere Generationen bewahren.“ Ovationen für Fazil Say: Erst spielte der Türke Beethoven, dann seine „Mesopotamia“. Gelebte Heilung: Der Mehrfachmörder Alexander Nolte (Nicholas Ofzcarek) hat die für ihn zuständige Therapeutin (Ursina Lardi) auf seine Seite gezogen. A Foto: HR/Bettina Müller nung lässt? Das wirkt doch alles mächtig konstruiert. Oder doch nicht? Um es klar zu sagen: Realismus ist kein Muss. Ein „Tatort“ wird nicht schon deshalb gut, nur weil die Story sich so auch im wahren Leben zutragen könnte. Was Regisseurin Hermine Huntgeburth hier ausleuchtet, ist nicht neu, aber doch wieder prickelnd: das Verhältnis zwischen Bewahrer und Zerstörer, also zwischen Justiz sowie Medizin auf der einen Seite und dem Täter auf der anderen. Letztendlich, so zeigt der Film, sind die Grenzen nicht so klar, sind auch die Guten anfällig für Böses. Hätte das Drehbuch die krassen Übertreibungen vermieden, es hätte ein richtig guter „Tatort“ werden können. ayern haben in Sachsen keinen guten Ruf. Man hat es hier nicht so mit Randgruppen, und einen unverständlichen Dialekt spricht man ja schon selbst. In Dresden allerdings kennt man sich mit Völkerverständigung aus. Darum gewann tatsächlich ein Bayer die Zuschauergunst beim Dresdner Satirepreis. Am Sonnabend wurde der dritte Jahrgang dieser kleinen, feinen Auszeichnung des Kabaretts Breschke und Schuch ausgerichtet. Den kritischen Ohren der Jury stellten sich sechs Kabarettisten und Comedians, wovon sogar zwei aus Bayern kamen. Während Josefine Gardner als „Bühnenschwester Hilde“ zwar mit viel Dialekt, aber wenig überraschenden Pointen aufwarten konnte, überzeugte Björn Pfeffermann aus München trotz eines fiesen Blackouts mit kulleräugigem Charme und dem Bauchansatz eines 40 Jahre jungen Vaters. Seine Beschreibungen von großstädtischen Helikoptereltern waren zwar allesamt nicht sonderlich neu, machten aber Lust auf mehr. Das fanden auch die Zuschauer und verpassten ihm den Publikumspreis, der mit 500 Euro und einer Vorstellung am 14. Oktober bei Breschke und Schuch verbunden ist. So vielfältig wie die Kabarettszene in Deutschland ist, so groß war auch die künstlerische Bandbreite der Kandidaten an diesem Abend. Lorenz Böhme aus Nordrhein-Westfalen wechselte leichtfüßig zwischen Klavier und Stand-up und freute sich, dass er mit den Speiseresten zwischen seinen größer werdenden Zahnzwischenräumen seine schmale Rente aufstocken wird. Auch Claudius Bruns aus Leipzig setzte sich ans Piano und fühlte sich hier sichtbar wohler als in den arg bemühten Texten. Klassisches Kabarett lieferte Tom Ehrlich mit feinen politischen Frotzeleien und ein bisschen Berliner Schnauze. Vielleicht war der ehemalige Ingenieur dem Publikum und der Jury aber doch zu dröge. Der Satirepreis im Kabarett Breschke und Schuch soll schließlich ein Podium sein nicht nur für Newcomer, sondern auch für Künstler, die mal was anderes probieren. Das tut Figurenspielerin Cornelia Fritzsche: Sie kam mit einer Rattenhandpuppe auf die Bühne. „Ursula von Rätin“ spielt, wie sie sagte, „für alle Randgruppen der Welt“ – wie passend an diesem Abend. Die Ratte, hinter der ihre Spielerin fast verschwand, ist eine besondere Dame mit dunkler Seele und traurigen Augen, voll von düsterem Humor und makabren Geschichten. Für diesen Auftritt gewann Cornelia Fritzsche den Preis der Jury, also 1 000 Euro. Ihr Programm wird am 7. Oktober bei Breschke und Schuch zu sehen sein. Das Niveau des Preises, der nun ins vierte Jahr geht, stabilisiert sich. Man kann den Machern nur wünschen, dass sie dadurch endlich mehr Selbstbewusstsein bekommen. Die unnötig zurückhaltenden, fast peinlich unsicheren An- und Abmoderationen der Kabarettchefs waren die einzigen etwas enttäuschenden Momente an diesem heiteren Abend. Ein Krieg kennt keine Sieger Von Jens-Uwe Sommerschuh Von Rafael Barth lexander Nolte, der alte und neue Mörder, der vor einer Weile aus der Haft entlassen wurde, ist wahnsinnig enttäuscht von den Menschen. Nun will ihn sogar seine Therapeutin sitzenlassen, behauptet er und dreht durch. Nolte läuft auf den Balkon seiner Plattenbauwohnung, er steigt auf die Brüstung, breitet die Arme aus und springt – natürlich nicht. Seine Therapeutin zerrt den Unberechenbaren termintreu zurück (puh, war das knapp), sofort knutschen und fummeln die beiden los, begleitet von Streichmusik. Auf diese Szene hätte man gern verzichtet beim Frankfurter „Tatort“ vom Sonntag. Es ist der kitschigste Moment der „Geschichte vom bösen Friederich“ und der balkonhohe Höhepunkt der Unglaubwürdigkeiten. Dass eine Therapeutin einem verurteilten Mörder verfällt? Dass eine Hauptkommissarin mit selbigem in die Kiste stieg, um ihn hernach hinter Gitter zu bringen? Dass der nach 19 Jahren entlassene Mörder die Kommissarin zur Rede stellt und die ihn freiwillig in ihre Woh- Häslich und Bärnsdorf sind demnächst das Ziel seiner Exkursion. „Die Orgel wird international als Bau- und Kunstwerk geschätzt. Aber nirgends pflegt man so intensiv auch ihr Spiel wie in Deutschland. Sie ist ein Denkmal, das tatsächlich klingt.“ Deshalb bildet die Dresdner Hochschule für Kirchenmusik jährlich um die 70 Organisten aus. „Das Interesse am Orgelspiel nimmt wieder zu.“ Seit 2003 fördert die Unesco den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt von Kulturformen, die über die Jahrhunderte weitergegeben werden. Gut 350 Bräuche, Künste und Techniken stehen auf der Liste, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin sowie die italienische Geigenbaukunst. Deutschland hat seit 2014 eine nationale Liste des immateriellen Kulturerbes, auf der unter anderem der rheinische Karneval, das Chorsingen und die Flößerei verzeichnet sind. B So wurde es ein guter, und zwar vor allem wegen der Schauspieler. Nicholas Ofzcarek dreht als Mörder Nolte heftig auf. Er zeigt den Wiederholungstäter in psychopathischen Ekstasen und lässt ihn dann abermals teddybärige Einfalt vortäuschen. Dieses Wechselspiel fesselt die ganze Zeit. Kontraste, wie sie Ofzcarek in einer einzigen Figur setzt, erzeugen Margarita Broich und Wolfram Koch innerhalb des Ermittlerduos: Die Kommissarin Anna Janneke, nervös, gereizt, überemotional, wird gekonnt in Schach gehalten von ihrem reifsmarten Kollegen Paul Brix. Nun hoffen wir nur noch, dass es da draußen bei der richtigen Polizei mehr Brix als Janneke gibt. W ann gab es das zuletzt, dass die Dresdner Philharmonie und ein Komponist für ein zeitgenössisches Werk mit Ovationen gefeiert wurden? Als am Sonnabend im Albertinum die 2. Sinfonie von Fazil Say verklungen war, die zutiefst verstörende, berührende, berückende „Mesopotamia“, erhob sich das Publikum, begeistert und benommen zugleich, und dann wollte der Beifall nicht mehr enden. In der Türkei wurde Fazil Say, 1970 in Ankara geboren, vor drei Jahren wegen „Beleidigung des Islam“ verurteilt. Er hatte einen Dichter aus dem 11. Jahrhundert zum Paradies zitiert: Wein in Flüssen? Jungfrauen für die Gläubigen? Ist das Paradies eine Kneipe? Gar ein Bordell? Letzten Herbst hob ein Gericht die Verurteilung auf. Kunst agiert nie im neutralen Raum. Die Sinfonie von 2011 erklang nun erstmals in Deutschland. In zehn eng verwobenen Sätzen ersteht die Landschaft zwischen Euphrat und Tigris, Sumer und Babylon, wo einst die erste Hochkultur erblühte, später die Märchen aus 1001 Nacht ihre Düfte und Farben entfalteten. Hier aber wird die Poesie bald zerstampft. Hinweggefegt vom Wüten neuzeitlichen Gemetzels. Schlagwerke jagen tödliche Salven über die Szene, das Blech von Tuba, Posaune & Co. walzt Korn und Kind und Hoffnung nieder, treibt Streicher, Harfe, Feingeist in die Wüste. Zwei verfeindete Brüder, verkörpert durch Holz und Metall, Bassblockflöte und Bassquerflöte, ringen miteinander. Verzweifelt kämpfen beide um ihr Leben. Am Ende, im Patt eines mörderischen Krieges, der keine Sieger kennt, kehrt zaghaft ein Lied zurück, ein wehmütig wehender Windgesang: Carolina Eyck spielt auf den unsichtbaren Saiten des elektronischen Theremin, am äußersten Rand des Orchesters, leise die „Mesopotamien-Ballade“. Der Abend hatte klassisch mit Beethoven begonnen. Nach der Egmont-Ouvertüre, von Michael Sanderling und den Seinen trotz großer Besetzung mit prickelnder Frische und schlankem Schwung zelebriert, erklang in eben jenem Geiste das Klavierkonzert Nr. 3 – am Flügel Fazil Say. Er ist ein Magier auch an den Tasten, verlieh dem Werk Esprit und jene heitere Verrücktheit, die eher Mozart eigen war, durchdrungen aber von Momenten komplexer Gedankentiefe. In seiner atemberaubenden Kadenz beschwor Say, Noten pflückend, sieben Facetten von Beethovens Unsterblichkeit. Und dann diese Zugabe: In „Kara Toprak“, Says Opus 8 über die „schwarze Erde“, verwandelte er den Steinway – eine Hand im Bauch des Flügels, Finger auf den Saiten – in eine orientalische Laute, eine Saz, und spielte das lyrische, dramatische, zeitlose Lied des Lebens. 20 |||||||||||||||||||||||||||||||| FEUILLETON SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 11. APRIL 2016 Immer hübsch der Reihe nach Mit Witz und Widerhaken malt Wiebke Herrmann letzte Hemden, zerknautschte Bettdecken und ihr Bild von Europa. Von Birgit Grimm in Berlin zu sehen war. „Drei Stunden haben wir angestanden, aber es hat sich gelohnt, vor allem wegen Rene Magritte. Der hat mich total in seinen Bann gezogen“, erinnert sich Wiebke Herrmann. Sie mag das Surreale. Trotzdem studierte sie zunächst Lehramt für die Fächer Kunsterziehung und Englisch. Dabei wurde sie „immer hungriger auf die Kunst“ und wechselte schließlich zur Malerei. E in Selbstporträt sollte es werden. Wiebke Herrmann begann das Hemd zu malen, das sie immer beim Malen trägt. Bald fand sie, dass das Hemd auf dem schwarzen Untergrund gut aussieht und kein Gesicht mehr braucht. Dreimal malte sie ihr „Letztes Hemd“ Jedes Mal ohne Gesicht. Durch das eine Hemd schimmert nackte Haut hindurch. Übermütige Männer fragen Wiebke Herrmann tatsächlich, ob sie das wäre, da, auf dem schönen Brustbild. Sie kann darüber lachen. Das wirkt entwaffnend, und die Männer denken, sie werden angelacht. Jung und schön ist sie, selbstbewusst und klug und nicht auf den Mund gefallen. Aber Multitasking kann sie nicht. „Ich male immer nur an einem Bild. Das hat meinen Professor beim Studium am Anfang irritiert. Aber ich kann nicht anders“, sagt sie. In diesem Sommer macht die Malerin ihr Diplom an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste, danach will sie noch zwei Jahre Meisterstudium bei Christian Macketanz dranhängen. „Seit Monaten male ich an meiner Diplomarbeit. Das wird ein Riesenschinken, so ein großes Bild habe ich noch nie gemalt. Ich bin froh, wenn ich es endlich geschafft habe und wieder kleinere Bilder anfangen kann.“ Kleinere und nicht ganz so kleine, wie sie zurzeit im Kunstraum Dresden des Neuen Sächsischen Kunstvereins zu sehen sind. Der Verein vergibt den vom Maler Veit Hofmann gestifteten Sachsen Art Preis für junge Kunst und richtet dem Preisträger eine Ausstellung ein. Wiebke Herrmann gab ihrer Preisträgerschau den Titel „Die Leiden der jungen W.“ Bei Goethe und Plenzdorf hat sie sich den Titel zusammengeborgt und den Freund, der sie auf diese Idee brachte, dafür belohnt. Die junge Frau macht keinen leidenden Eindruck. Ihre Bilder – Selbstporträt oder nicht – erzählen jedoch alle etwas von ihr, von momentanen Stimmungen, Erlebnissen, Erfahrungen. Auch davon, wie sie sich diverse Maltechniken erobert, wie sie das Handwerkliche perfektioniert. Wie sie sich für Stoffe und Felle interessiert oder an Fal- Was kosten meine Bilder bloß? Jung, klug, selbstbewusst und keine Angst vor großen Formaten: Die Künstlerin Wiebke Herrmann vor ihrem Gemälde „Europa“ im Kunstraum Dresden des Neuen Sächsischen Kunstvereins. Foto: Robert Michael tenwürfen einer Bettdecke abarbeitet. Wie sie kleine Widerhaken in ihre Bilder hineinmalt und wie sie die Titel formuliert, das hat manchmal etwas Surreales. Sie denkt gern um die Ecke, gibt Rätsel auf und macht Witze. Bilder nur der Malerei wegen zu machen wäre ihr zu wenig. Sie will etwas mitteilen, hat etwas zu sagen. Über Freundschaft, zum Beispiel, und bedingungsloses Vertrauen: Zwei Frauen stehen sich gegenüber, die eine hält den Pfeil, die andere spannt den Bogen. Oder über Europa in Gestalt von Pferd und Reiter: Der Gaul wurde zuschanden ge- ritten und liegt mit den Hufen in der Luft auf dem Rücken. Den Reiter stört das nicht. Immer noch kerzengerade sitzt er auf dem Bauch des Pferdes. Oder über Heimat: Ein Ährenkranz mit roter Schleife hängt an einem Zelt. „One for Road“, ein Reise-Kranz gewissermaßen. „Mich hat dieser Kranz fasziniert, den ich an einer schweren Haustür sah.“ Der goldene Weizen, die roten Bänder – „das musste ich malen, mitten ins Bild. Der Kranz war zuerst auf der Leinwand. Das Zelt kam erst später dazu.“ Dass in diesen Zeiten kaum einer an Camping denkt, wenn er ein Zelt NEU! Sachsens erster König – Friedrich August I. Ganze acht Regenten saßen auf dem Thron. Den Anfang machte Kurfürst Friedrich August III., der von Napoleon 1806 zum ersten sächsischen König Friedrich August I. erhoben wurde. Nach 59 Regierungsjahren musste der König nach der Völkerschlacht bei Leipzig eine herbe Niederlage für sein Land einstecken, geriet selbst in Gefangenschaft und musste einen Großteil seines Landes und seiner Bewohner an Preußen abgeben. Reinhard Delau schildert mit viel Liebe zum Detail vom glanzvollen Anfang bis zum traurigen 14,90 Ende einer sächsisch-königlichen Regentschaft. REINHARD DELAU Bauen und Renovieren Haustürvordächer, Terrassenüberdachungen, Balkonund Kellereingangsüberdachungen, Carports, Seitenteile, Anbaubalkone u. Schiebeanlagen aus einer wartungsfreien AluKonst., Maßanfertig. inkl. Montage, direkt ab Werk! www.henkel-alu.de ☎ 035033/71290 Fassaden- u. Dachreinigung schonend und langanhaltend, ohne Gerüst. Farbnuance GmbH, ☎ 035033-76903 www.ad-rem.de ¢ SACHSENS ERSTER KÖNIG FRIEDRICH AUGUST I. 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Dass das Malen ihr Metier ist, hat sie nicht von Anfang an gewusst. „Als Kind habe ich gern gemalt, und das war nicht ganz schlecht. Ich hatte Spaß dran, aber kein Interesse an Kunstgeschichte. Die KandinskyDrucke, die bei meinen Eltern im Arbeitszimmer hingen, fand ich furchtbar, ganz schrecklich!“ Später nahmen ihre Eltern sie mit in die große MoMA-Ausstellung, die Die Ausbildung bei Christian Macketanz an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste bringt sie voran. Der Professor zeigt seinen Studenten nicht nur, wie man textile, haarige oder glatte Oberflächen malt, sondern übt mit ihnen auch, eine Ausstellung einzurichten, und macht ihnen klar, dass sie nicht schüchtern darauf warten dürfen, entdeckt zu werden. Als sie auf einer dieser Klassen-Ausstellungen von einem Besucher gefragt wurde, was ein Bild von ihr koste, war sie „total überrascht und komplett überfordert“. Inzwischen berechnet sie ihre Preise wie andere Maler auch aus Länge, Breite und Karrierefaktor. Letzterer beeinflusst den Preis entscheidend und steigt mit der Zahl der Ausstellungen, Kataloge und Verkäufe. Leben kann sie von der Kunst freilich noch nicht. Wiebke Herrmann arbeitet in einem Kino. „Das macht sehr viel Spaß, und es gibt mir eine Struktur“, sagt sie. Struktur findet sie wichtig. „Auch wenn du weißt, dass du dein eigener Herr bist, musst du dir selber in den Arsch oder im richtigen Moment auf die Bremse treten können, damit du dich nicht verzettelst“, sagt die junge Frau. Momentan ist sie auf ihren Abschluss fokussiert. Dabei scheint ein Kunstdiplom risikofrei zu sein. Oder hat man je davon gehört, dass ein Künstler für das, was er am Studienende ausstellte, kein Abschlusszeugnis bekam? Wiebke Herrmann hängt sich trotzdem rein. „Das Diplom muss etwas Besonderes werden, da sind sich alle Absolventen einig.“ Sonntag, 17.4.2016 9:00 bis 15:00 Uhr Gothaer Straße 12 01097 Dresden Jeder kann mitmachen! Aufbau ab 7:00 Uhr. Standgebühr 3 Meter für 20 €, jeder weitere Meter 5 €, ab 5 Meter Standfläche Auto am Stand. Voranmeldung erbeten. Weitere Infos unter 0351 4864-2443, [email protected] oder www.facebook.com/KunstAntikTroedelmarkt. Beachten Sie bitte unsere AGB. Veranstalter: Sächsische Zeitung GmbH, Ostra-Allee 18, 01067 Dresden. Star-Bariton Thomas Hampson sang in Dresden ergreifend über Tod, Lust und Liebe. Von Karsten Blüthgen A mbitioniert ist der Kurs, den die Amsterdam Sinfonietta fährt. Das junge Streichorchester musizierte am Sonnabend in Dresden ein Programm ohne ein einziges Originalwerk. Streichquartett, Streichquintett und Klavier heißen die Rollen, in denen die 22 Musiker voll aufgingen. Dem Publikum in der Frauenkirche gefiel diese behutsame Verstärkung und Variation. Kein Wackler störte das chorische Musizieren. Der Apparat schnurrte. Einen empfindsameren Musizierpartner hätte sich Star-Bariton Thomas Hampson kaum wünschen können. Der Abend begann mit dem fein balancierten zweiten Streichquintett von Johannes Brahms. Dieser wollte mit seinem Opus 111 im Jahre 1890 eigentlich aufhören. Welch Glück, dass es anders kam. Brahms komponierte diese Klavierlieder auf Bibeltexte zwischen 1892 und 1896, als er den Tod vieler nahestehender Menschen beklagen musste. Hampsons Intensität, seine klare, markige Deklamation nahmen gefangen. Er traf den Brahms-Ton, hob Einzigartiges heraus. Fallende Terzketten in „Ich wandte mich und sah an“ erinnern an Brahms‘ Vierte Sinfonie – im Kontext des Liedes schien es, als stürzten Welten zusammen. Nachfühlbar mag der Schmerz sein, den der Verlust eines Menschen hervorruft. Wenn aber Hampson singt „O Tod, wie bitter bist Du“, dann meint Verzweiflung nicht nur ein Gefühl. Er lässt auch die Grenzen des Sagbaren, Singbaren, Begreifbaren spüren. Das, was Künstler selbst verzweifeln lässt. Als Komponisten in einer Glaubenskrise, ja als Gleichgesinnten stellte Hampson in perfektem Deutsch Samuel Barber vor. Dann sang er völlig ergriffen das Stück „Dover Beach“, das Barber 1931 für Bariton und Streichquartett geschrieben hatte. Es ist eine Elegie über Menschlichkeit, Akzeptanz und Toleranz. Der Preis für Hampsons sympathische Ansprache war, dass fortan nach jedem der Lieder von Franz Schubert und Hugo Wolf applaudiert wurde. Dies nahm dem zweiten Konzertteil, dessen Themen um Liebe und Lust kreisten, viel Spannung, kaum aber den Genuss. Hampson sang fürstlich und dienend, die Sinfonietta verlieh den Liedern neue Klanglichkeit. FEUILLETON M O NTAG 11. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Wuselgrüße aus Fernost Lieb mich oder stirb Bizets „Carmen“ an den Landesbühnen Sachsen ist eine ausgewogene, stimmungsvolle Operninszenierung. Gleich nach der Uraufführung flog Einar Schleefs „Der Fischer und seine Frau“ aus dem DDR-Spielplan. Nun zeigt Dresden das Märchendrama neu – mit vietnamesischer Kraft. D Rollenverteilung wie beim Shoppen Kathi Loch hat die Neuinszenierung als Dramaturgin begleitet. Deshalb kennt sie den Haken an Schleefs Fassung. Dürfen Kinder in einer Vorstellung einfach drauflosplaudern, kann das den Ablauf völlig durcheinanderwirbeln. Wie sollen Schauspieler reagieren, wenn etwa ein Mädchen auf die Frage nach Streitereien antwortet, dass der eigene Vater die Mutter schlägt? Ein solcher Einbruch der Wirklichkeit ist nun ausgeschlossen. Diesmal haben die Theatermacher vorab Kinder befragt; ausgesuchte Antworten laufen per Video über die Segel auf der Bühne. Diese Sequenzen der neuen Inszenierung bleiben dann aber Von Jens Daniel Schubert S Von Rafael Barth as Märchen kennt fast jeder, aber nicht in dieser Form. Immer wieder stoppt die Geschichte vom „Fischer und seiner Frau“, die am Samstag im Dresdner Theater Junge Generation (TJG) zur Premiere kam. Dann haben Kinder aus Dresden und Hanoi das Wort. In Videoschnipseln antworten sie auf große und kleine Fragen des Lebens. Wie vertragt ihr euch nach einem Krach? „Wir sagen einfach, dass wir aufhören mit Streiten.“ Wovon träumt ihr? „Es ging um Skelette, sie wollten mich fangen.“ Wie sieht dein Haus aus? „Wie ’ne viereck’sche Banane, also gelb.“ So ähnlich ging es vor vierzig Jahren schon einmal zu. Im April 1976 zeigte das damals noch eigenständige Dresdner Puppentheater eine Uraufführung von „Der Fischer und seine Frau“. Die Fassung stammte von Einar Schleef, jenem Regisseur, der später mit Chören in seinen Inszenierungen für Furore sorgte. Schleef hatte Fenster in den Märchentext geschnitten, es waren Fenster zur Wirklichkeit. Mitten in der Vorstellung konnten die Kinder immer wieder ihre Meinung sagen. So viel Offenheit hatte Tücken, weshalb die erste Vorstellung schon die letzte war. Ein Beispiel für Zensur in der DDR? So sah es bislang aus. Kathi Loch, Chefdramaturgin am TJG, nennt den Fall hingegen eine „blöde Verkettung von Umständen“. Die promovierte Theaterwissenschaftlerin berichtet von Rechercheergebnissen eines jungen Schleef-Forschers, wonach damals das Theater den Autor bat, sein Stück zu überarbeiten. Dieser aber war bis zum Hals mit anderen Aufgaben zugeschüttet. Als er im Herbst 1976 in den Westen ausreiste, war das Projekt endgültig tot. Julian Trostorf führt herrlich witzig als Hummer durch die Handlung. auch recht überraschungsfrei, eben eine nette Spielerei. Der stete Wechsel aus Schauspiel- und Filmszenen gibt der Aufführung einen unruhigen Zug. Man erlebt eine Wuselstunde. Jedoch passen die Einspieler thematisch ideal zum Geschehen in der Hütte am Meer. Auf Holzpaletten hat sich das Fischerpaar eingerichtet. Sie kehrt, er hüpft ins Boot und wirft die Angel aus. Bis eines Tages ein fetter Butt anbeißt. Der Fisch kann alle Wünsche erfüllen. An dieser Stelle fühlt sich das Märchendrama an wie eine Beobachtung von herkömmlichen Paaren beim Shoppen: Während Erik Brünner als schlurfiger Fischer nicht mal nach einem neuen Streifenhemd verlangt, kriegt Iris Pickhard als dessen Gattin einfach nicht genug. Erst will sie ein neues Haus, dann Königin sein, dann Kaiserin. Selbstergötzt bewundert sie sich im Prachtgewand und zischt jeden zurück, der ihr nahekommt: weg, weg, weg, weg, weg. Das farbenkunstvolle Kleid zitiert asiatische Traditionen. Gleiches gilt für den Wunderbutt, eine Stabpuppe mit Kuller- Foto: Dorit Günter augen und Klappmaul, so groß, dass zwei Spieler sie führen müssen. Es sind sichtbare Zeichen einer Zusammenarbeit zwischen dem TJG und dem Staatlichen Jugendtheater Hanoi. Zu danken ist sie dem Regisseur Dominik Günther, der schon einmal in Vietnam inszeniert hat. Zur Partnerschaft gehörten gegenseitige Besuche mit der Arbeit an einem Stoff, der in beiden Ländern bekannt ist. Derzeit sind zwei asiatische Schauspieler in Dresden zu Gast, nach der deutschen Premiere vom Samstag geht ab Ende dieser Woche für kurze Zeit eine deutsch-vietnamesische Besetzung an den Start. Doch gilt hier wie für sonstige Vorstellungen des TJG bis zum Kehraus am alten Standort: alles ausverkauft. Wer keine Karte hat, verpasst also auch das Beste: den Hummer. Das Schalentier führt durch die Handlung, kommentiert, mischt sich ein, treibt Schabernack. Julian Trostorf ist herrlich witzig mit seiner feuerroten Augenkappe, Scherenhandschuhen und Muscheltelefon. Damit klappt die Verbindung zu den Zuschauern perfekt, auch wenn sie deutlich älter sind als sechs Jahre. chön gestorben! Der Horizont erglüht in Rot, und der Tenor klagt sich selbst der verzweifelten Tat an. Die neue Landesbühnen-„Carmen“ ist in vielen Momenten genau das, was man erwartet: ein ergreifender Opernabend mit schönen Bildern, eingängiger Musik, großen Emotionen und überzeugenden Figuren. Stefan Wiel hat die Inszenierung ausgestattet mit schlichten Kostümen, die spanisches Flair einfangen, aber nicht folklorisieren. Die Bühne ist fast leer, es gibt viel Raum für die Darsteller, für farbig eindrucksvolle Beleuchtung, mit der einprägsame Bilder gebaut werden. Beispielsweise, wenn sich die Schmuggler nur als Schattenriss sichtbar vor blauem Hintergrund abseilen, Carmen und ihre Freundinnen sich die Karten legen – oder eben für jenes tödliche Schlussbild. Intendant Manuel Schöbel, unterstützt von Judica Semler, inszenierte die Geschichte gradlinig: Der brave Soldat José aus der Provinz plant seine Rückkehr in den Schoß der Familie. Das rechte Mädchen für die erwartete Ehe hat er in Micaela schon gefunden. Doch er wird aus der Bahn geworfen durch eine aufregende Frau. Carmen trifft ihn ins Herz, weil er es nicht für möglich gehalten hat. Vielleicht ergeht es ja ihr ähnlich, wenn der Torero Escamillo, der jede haben könnte, zu ihr von Liebe spricht. Aber so tief dringt die Inszenierung nicht in die Psyche der Figuren vor. Da gibt es ja noch die Kinder und die Soldaten, die Schmuggler und die Picadores – all die großen Szenen, die Rahmen für die Liebesgeschichte sind. Katrin Wolfram hat als Choreografin die Bewegungen geordnet und überhöht. Der Aufmarsch der Kinder wird zur Schuhputzaktion, der Streit der Tabakarbeiterinnen und das Eingreifen der Soldaten zur choreografierten Nummer. Das verhindert wohltuend allzu naturalistisches „So-tun-als-ob“. Auch wenn Carmen und José sich zu einer Liebesnacht finden, wird das auf kunstvoll unrealistische Weise erzählt. In solchen Momenten spürt man den Farbenreichtum der Musik, die die Elbland Philharmonie Sachsen unter Hans-Peter Preu aus dem Graben heraus erklingen lässt. Landesbühnenchor, Kinderchor und Tanzwerkstatt sowie ChoruSa sind, musikalisch sicher und im Spiel diszipliniert, weitere Stützen für einen gelingenden Opernabend. Das Solistenensemble wird vom zentralen Liebespaar, von Silke Richter und Kay Frenzel, dominiert. Sie ist eine Frau, die die großen Verführungsarien mit Erotik singt, die radikal zur Flucht und konsequent zur Entscheidung drängt, als Figur überzeugt. Er löst viele Szenen eindrucksvoll und stimmlich überzeugend auf. Sein gespieltes Desinteresse, das in Leidenschaft umschlägt, seine rasende Eifersucht und sein flehendes, geradezu anrührendes Bitten um eine letzte Chance – das sind bewegende Momente. Die Gegenpole, die das Paar auseinanderziehen, sind ein von Paul Gukhoe Song souverän ausgestalteter Escamillo und eine patent und sympathisch gezeichnete Micaela, deren Darstellerin Anna Erxleben zur Premiere nicht alles zeigen konnte. Aus dem großen Ensemble der kleineren Rollen ist Antje Kahn als spielerisch, tänzerisch und gesanglich rundum überzeugend gestaltende Mercedes hervorzuheben. Mit langem Applaus bedankte sich das Radebeuler Premierenpublikum. Wieder am: 14., 16., 28.4., 14.5. sowie im August in Wunsiedel. Kartentelefon: 0351 8954214 Kulturerbe Bergparaden? Bibliotheken fordern Geld Dresden. Die sächsischen Bergparaden sollen immaterielles Kulturerbe werden. Wie das Kunstministerium mitteilte, empfahl der sächsische Kultursenat die Bergparaden und Bergaufzüge für eine Nominierung für das bundesweite Kulturerbe-Verzeichnis. Außerdem wurden die Bandonionwiege Carlsfeld und handwerklichkünstlerische Drucktechniken vorgeschlagen. Ministerin Eva-Maria Stange (SPD) wolle den Empfehlungen des Senats folgen und die drei Kandidaten an die Kultusministerkonferenz weiterleiten. Das bundesweite Verzeichnis bildet eine Grundlage für mögliche internationale Nominierungen bei der Unesco. (dpa) Bremen. Kostenlose Benutzerausweise, mehrsprachige Kinderbücher und Datenbanken mit Tageszeitungen aus Ländern wie Syrien und Afghanistan – Deutschlands Bibliotheken sehen sich als wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Integration von Flüchtlingen. Barbara Lison, Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes, fordert für diese neuen Aufgaben mehr Geld: „Die Politik sollte unsere wichtige Funktion bei der Integration von Flüchtlingen anerkennen und uns entsprechend unterstützen“, sagte sie. Viele Bibliotheken müssten Zuwandererprojekte aus dem eigenen Budget stemmen oder dafür Spenden einwerben. (dpa) DAS GROSSE JUBILÄUMSGEWINNSPIEL HAUPTGEWINN INFINITI Q30 (Abbildung ähnlich) Die Sächsische Zeitung feiert 70. Geburtstag. Feiern Sie mit und gewinnen Sie mit Schlagzeilen aus den letzten 70 Jahren einen von 70 tollen Preisen zum Entspannen, Genießen, Shoppen und Erleben. UND SO EINFACH GEHT,S: 1. Finden Sie ab dem 13. April täglich die versteckten grünen Buchstaben in der SZ. www.mobilforum-dresden.de 2. Setzen Sie die Buchstaben entsprechend der Reihenfolge sinnvoll zusammen und ergänzen Sie so die Schlagzeile des Tages. 3. Unter allen Teilnehmern verlosen wir täglich attraktive U N O Preise. 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Ihr ehemaliger Ausbilder und Mentor Thomas Theissen wusste das sogar schon vor ihr, und mit diesem Wissen und dem hingeworfenen Satz „Informationsbeschaffung ist das Geschäft des 21. Jahrhunderts“ ködert er die ehrgeizige Polizistin. Sie hat von den Mühlen der Behörde und dem lausigen Gehalt endgültig die Nase voll und steigt in Theissens Sicherheitsfirma ein. Gemeinsam mit dem Kollegen Torsten Gütschow sollen sie Foto: ZDF ein Leck in der internen Kommunikation einer Umweltfirma ausfindig machen. Aber sie stoßen auf mehr als nur eine Ungereimtheit. Autor und Regisseur Hannu Salonen ist mit „Ein gefährliches Angebot“ ein düste- rer und spannender Thriller gelungen. Es geht um die Kernfragen, ob der Zweck die Mittel heiligt, ob man mit gewagten Grenzüberschreitungen leben kann und ob es sich lohnt, seinen Idealismus zugunsten eines unersättlichen Gewinnstrebens aufzu- Schöneberger moderiert deutsche ESC-Show geben. Gewisse Überschneidungen mit den realen Skandalen der HSH Nordbank und der Sicherheitsfirma Prevent aus dem Jahr 2009 samt ihrer Methoden sind unübersehbar. Die Schauspieler bieten dabei eine überzeugende Darstellung, die den klar gezeichneten Figuren absolut gerecht wird. Vor allem Armin Rohde als hintertriebener und getriebener Thomas Theissen liefert eine starke Vorstellung. Gleiches gilt für Petra Schmidt-Schaller als Ina Roth, die am Ende allein für alles verantwortlich gemacht werden soll. Eine ethisch-moralische Diskussion will der Film vielleicht nicht anstoßen, doch wird so mancher Zuschauer sicher ins Grübeln kommen. Ina Roth muss am Ende ernüchtert feststellen, dass es die Gerechtigkeit, die sie sucht, gar nicht gibt. Vor allem aber, dass ein harmloses Geißlein ein böses Gesicht bekommen kann. (dpa) „Ein gefährliches Angebot“, Montag, 20.15 Uhr, ZDF Hamburg. Entertainerin Barbara Schöneberger (42) wird im Finale des Eurovision Song Contest (ESC) am 14. Mai die Punktevergabe der deutschen Jury verkünden. Dafür soll sie wieder live von der Hamburger Reeperbahn in die Sendung aus Stockholm geschaltet werden, teilte der in Deutschland für den ESC verantwortliche Norddeutsche Rundfunk (NDR) mit. Vor dem Beginn der finalen Show in Schweden wird das Erste beim „Countdown für Stockholm“ wie in den vergangenen Jahren von der Hamburger Reeperbahn die deutsche ESC-Party übertragen. Die Musikshow in Stockholm startet um 21 Uhr. Die Verkündung der Punkte aus den jeweiligen Ländern verläuft nach einem neuen Modus: Zunächst erfahren die Zuschauer bei jeder Schalte in die Teilnehmerländer, wer von der jeweiligen Jury zwölf Punkte bekommen hat. Die Ergebnisse der Televotings aus den Ländern, die genauso viel Gewicht haben wie die Jurystimmen, werden zusammen ausgewertet. (dpa) DAS FERNSEHPROGRAMM AM MONTAG, 11. APRIL 2016 |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Spa Wars Vox 14.00 Doku-Soap Für die neue Sendung öffnen Salonbesitzer ihre Türen und stellen sich gegenseitig auf den Prüfstand: Wer hat das vielfältigste Angebot und wo lässt sich der Stress am besten abschütteln? Den Anfang machen Anastasia (l.) und Lisa von „We.Sugar“. Foto: Vox Rocky Balboa Kabel1 20.15 Actionfilm Das Schicksal meint es nicht gut mit Rocky Balboa (Sylvester Stallone): Nach dem Tod seiner Ehefrau hat er kaum noch Kontakt zu seinem Sohn, und seine Karriere scheint vorbei zu sein. Doch dann wird er wieder herausgefordert. Foto: Kabel1 Die Gräfin Arte 21.50 Drama Erzebet Bathory (Julie Delpy) ist die mächtigste Frau Ungarns. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht verliebt sie sich. Als die Beziehung in die Brüche geht, wird die Herzogin zur Bestie: Sie glaubt, ihrem Alter durch das Blut junger Mädchen zu entkommen. Foto: Arte Ich und Du Skikurs und freut sich auf eine Woche nur mit seiner Lieblingsmusik, Büchern und einer Ameisenkolonie. Da bekommt er Besuch von seiner Halbschwester Olivia (Tea Falco). Diese braucht Hilfe. Foto: WDR SAT.1 5.30 J Morgenmagazin 9.00 J Tagesschau 9.05 J Rote Rosen 9.55 J Sturm der Liebe Telenovela 10.44 J Tagesschau 10.45 J Gefragt – Gejagt 11.35 Giraffe, Erdmännchen & Co. 12.00 J Tagesschau 12.15 J ARDBuffet 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 J Tagesschau 14.10 J Rote Rosen 15.00 J Tagesschau 15.10 J Sturm der Liebe 16.00 J Tagesschau Mit Wetter 16.10 J Nashorn, Zebra & Co. 17.00 J Tagesschau Mit Wetter 17.15 J Brisant Boulevardmagazin 18.00 J Wer weiß denn sowas? 18.50 J Großstadtrevier 19.45 J v Wissen vor acht – Zukunft Magazin 19.50 J Wetter vor acht 19.55 J Börse vor acht 20.00 J Tagesschau 20.15 J Der Reise-Check Traumschiffe im Mittelmeer 21.00 J Hart aber fair 22.15 J Tagesthemen 22.45 J Im Land der Lügen Wie uns Politik und Wirtschaft mit Zahlen manipulieren 23.30 J v Akte D Die Macht der Pharmaindustrie Dokumentationsreihe 0.15 J Nachtmagazin 0.35 J v Tatort Die Geschichte vom bösen Friederich. Kriminalfilm, D 2016 2.08 Tagesschau 5.30 J Morgenmagazin 9.00 heute Xpress 9.05 Volle Kanne 10.30 J v Die RosenheimCops 11.15 SOKO Wismar 12.00 heute 12.10 drehscheibe 13.00 J Mittagsmagazin. Mit heute Xpress 14.00 heute – in Dt. Nachrichten 14.15 Die Küchenschlacht. Mario Kotaska sucht den Spitzenkoch. Magazin 15.00 J heute Xpress 15.05 J Bares für Rares 16.00 J heute – in Europa 16.10 J SOKO Wien Mörderischer Preis 17.00 J heute Nachrichten 17.10 J hallo deutschland 17.45 J Leute heute U.a.: Enya in Berlin – Stargast bei „Echo“-Verleihung 18.05 J SOKO 5113 19.00 J heute Mod.: Barbara Hahlweg 19.20 J Wetter 19.25 J WISO Einbrüche – Steigende Zahlen, niedrige Aufklärung 20.15 J v Ein gefährliches Angebot TV-Thriller, D 2016. Mit Petra Schmidt-Schaller, Armin Rohde, André Hennicke. Regie: Hannu Salonen 21.45 J heute-journal 22.15 D J C The Cold Light of Day Actionthriller, USA/E 2012. Mit Henry Cavill, Bruce Willis, Sigourney Weaver. Regie: Mabrouk El Mechri 23.40 heute+ Magazin 23.55 D Die langen hellen Tage Drama, GEO/D/F 2013 1.30 ZDF-History Global Players 2.15 J SOKO 5113 Krimiserie RADIO – TIPPS MDR Figaro 6.00 Figaro am Morgen 6.08 Wort zum Tage 6.15 Thema 6.30 Kultur 6.40 Kalenderblatt 6.50 Presseschau 7.10 Thema 7.30 Kultur 7.40 MDR Figaro empfiehlt: Die CD der Woche 7.50 Blick in die Feuilletons 8.10 Thema 8.30 Kultur 8.40 Thema 9.00 Figaro am Vormittag 9.05 Lesezeit. Bruno Frank: „Cervantes“ (3/20) 9.45 Kulturtipp 10.15 Musik Forum 10.30 Kultur 10.40 Kalenderblatt 10.50 Das Gedicht 11.15 Hörbuch 11.30 Kultur 11.45 Blick in die Feuilletons 12.00 Figaro am Mittag 12.10 Thema 12.30 Kultur 12.40 Thema 13.10 Lebensart 13.30 Kultur 13.40 Lebensart 14.00 Figaro am Nachmittag 14.15 CD der Woche 14.30 Kultur 14.45 Figaro Vorschau 15.10 „Macbeth“. Hörspiel nach William Shakespeare 15.30 Kultur 15.45 Thema 16.10 Thema 16.30 Kultur 16.40 Kultur International 17.10 Thema 17.30 Kultur 17.40 Thema 18.05 Spezial Musik 19.00 Figaro am Abend 19.05 Lesezeit. Bruno Frank: „Cervantes“ (3/20) (Wh. von 9.05 Uhr) 19.35 Jazz Lounge. Mit Tony Bennett (Vocals) 20.05 Figaro im Konzert. Ein Konzertabend für Herbert Grönemeyer zum 60. Geburtstag am 19. April 22.00 „Das Massaker von Paris“. Hörspiel nach Christopher Marlowe. Mit Klaus Mertens (Charles IX., König von Frankreich), Jürgen Holtz (Duc d’Anjou, sein Bruder), Käthe Reichel u.a. 23.30 Figaros Nachtmusik 0.05 ARD-Nachtkonzert PRO 7 6.15 J LexiTV 7.15 J Rote Rosen 8.00 J Sturm der Liebe 8.50 J v In aller Freundschaft 9.40 J Kripo live 10.05 Panda, Gorilla & Co. 10.55 J MDR aktuell 11.00 J MDR um elf 11.45 J In aller Freundschaft 12.30 J v Der Kotzbrocken. TV-Tragikomödie, D 2015. Mit Aglaia Szyszkowitz 14.00 J MDR um zwei 15.00 J LexiTV – Wissen für alle 16.00 J MDR um vier Magazin 16.30 J MDR um vier Magazin 17.00 J MDR um vier Magazin 17.45 J MDR aktuell Nachrichten 18.10 J Brisant Boulevardmagazin 19.00 J SachsenSpiegel Das aktuelle Regionalmagazin informiert über die wichtigsten Ereignisse im Freistaat, direkt vor Ihrer Haustür. 19.30 J MDR aktuell Nachrichten 19.50 J Mach dich ran! Show 20.15 J v Eins ist nicht von dir TV-Komödie, D 2015. Mit Michael Gwisdek, Barbara Schöne. Heide, Mutter von drei Kindern, stirbt und hinterlässt ihrem Gatten Uli die Botschaft „Eins ist nicht von dir“. 21.45 J MDR aktuell Nachrichten 22.05 J Fakt ist ...! Talkshow 23.05 J v Nackt unter Wölfen TV-Drama, D 2015. Mit Florian Stetter 0.45 J v Buchenwald – Heldenmythos und Lagerwirklichkeit Reportage 1.20 J Fakt ist ...! Talkshow 5.15 Der Blaulicht-Report 6.00 Guten Morgen Deutschland. Magazin 8.30 GZSZ. Soap 9.00 Unter uns 9.30 Betrugsfälle. Doku-Soap 10.00 Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap 11.00 Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap 12.00 Punkt 12. Magazin 14.00 Der Blaulicht-Report. Doku-Soap 15.00 Der Blaulicht-Report. Doku-Soap 16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap 17.00 Betrugsfälle Doku-Soap 17.30 Unter uns Daily Soap 18.00 Explosiv – Das Magazin 18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin 18.45 RTL aktuell Nachrichten 19.03 Wetter 19.05 Alles was zählt Soap 19.40 Gute Zeiten, schlechte Zeiten Soap. Mit Janina Uhse, Daniel Fehlow, Wolfgang Bahro, Anne Menden 20.15 Wer wird Millionär? Quizshow. Bereits seit 17 Jahren moderiert Günther Jauch das beliebteste Quiz im deutschen Fernsehen. 21.15 Rach sucht: Deutschlands Lieblingsrestaurant Dokumentationsreihe 22.15 Extra – Das RTL Magazin 23.30 30 Minuten Deutschland 0.00 RTL Nachtjournal 0.30 Meine Gesundheit Das gefährliche Knirschen mit den Zähnen in der Nacht 0.55 C CSI: Tätern auf der Spur 5.05 Schicksale – und plötzlich ist alles anders 5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. Moderation: Marlene Lufen, Jan Hahn 10.00 Auf Streife – Die Spezialisten. Reportagereihe 11.00 Richterin Barbara Salesch. Show 12.00 Richter Alexander Hold. Show 13.00 Richter Alexander Hold 14.00 Auf Streife. Reportagereihe 15.00 Auf Streife. Reportagereihe 16.00 Anwälte im Einsatz Doku-Soap 17.00 Mein dunkles Geheimnis 17.30 Schicksale – und plötzlich ist alles anders Papa undercover. Die Scripted-Doku-Soap zeigt, wie Menschen mit emotionalen Extremsituationen umgehen. 18.00 Auf Streife – Die Spezialisten 19.00 Einsatz in Köln – Die Kommissare Krimiserie 19.55 Sat.1 Nachrichten 20.15 C Detective Laura Diamond Laura und der mysteriöse Besucher Krimiserie. Mit Debra Messing 21.15 C Detective Laura Diamond Laura und der ungelöste Fall Krimiserie. Mit Debra Messing 22.15 Elementary Die Mistgabel im Heuhaufen. Krimiserie 23.10 C Navy CIS Krimiserie 0.05 Criminal Minds Das Geschäft der Lust 1.00 C Detective Laura Diamond 1.45 C Detective Laura Diamond 2.35 Elementary Krimiserie 5.30 C Cougar Town 6.10 D C Marie Antoinette. Drama, USA/F/J 2006 8.25 D C Die Bestimmung – Divergent. Sci-Fi-Film, USA 2014 10.55 C Mike & Molly 11.45 How I Met Your Mother 12.35 Two and a Half Men 14.20 2 Broke Girls. Die gelbe Gefahr / Cupcake Wars 15.15 The Big Bang Theory. Hochzeit und Herzinfarkt 15.40 Big Bang Theory 16.05 The Big Bang Theory Der Schlampen-Reflex. Comedyserie 16.35 The Big Bang Theory Der Seuchensessel. Comedyserie 17.00 taff Boulevardmagazin 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons Zeichentrickserie 18.40 Die Simpsons Eine Frau für Moe Zeichentrickserie 19.05 Galileo Actionfiguren Made in Berlin. Moderation: Aiman Abdallah 20.15 The Big Bang Theory Die Date-Variable 20.40 C The Big Bang Theory Händchen halten, bitte! 21.10 Prankenstein Moderation: Lena Gercke 22.15 Circus Halligalli Moderation: Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf. Late-Night-Show 23.15 Studio Amani Show 0.15 The Big Bang Theory 0.40 C The Big Bang Theory 1.10 Family Guy Killer Queen 1.35 Futurama Rostige Schienen 17.05 Panda, Gorilla & Co. Geschichten aus dem Zoo Berlin und dem Tierpark Berlin. Reportagereihe. Seelöwin Lucie hat ein Baby zur Welt gebracht, das erste im Berliner Zoo – eine Senation. 17.55 Unser Sandmännchen 18.00 rbb um 6 18.27 rbb wetter 18.30 zibb 19.27 rbb wetter 19.30 Brandenburg aktuell 20.00 J Tagesschau 20.15 v Tatort. Rabenherz. Kriminalfilm, D 2009. Mit Klaus J. Behrendt. Regie: Torsten C. Fischer 21.45 rbb aktuell 22.15 Wo unser Wetter entsteht 23.00 Polizeiruf 110. Das habe ich nicht gewollt. TV-Kriminalfilm, DDR 1986 0.20 Nordisch herb. Onkel aus Amerika 17.10 X:enius. Grün, Rot, Blau – Wie Farben die Welt erobern 17.40 Die Donau – Lebensader Europas 18.25 Dänemark – Glück und Meer. Auf dem Festland 19.10 Journal 19.30 J Zauberhaftes Albanien 20.15 D Der Tod steht ihr gut. Komödie, USA 1992. Mit Meryl Streep, Bruce Willis, Goldie Hawn. Regie: Robert Zemeckis. Nachdem ihr ihre langjährige Freundin Madeline den Verlobten ausgespannt hat, sinnt Helen auf Rache. 21.50 D C Die Gräfin. Historienfilm, F/D 2009 23.25 D A Frankenstein. Gruselfilm, USA 1931 0.35 Noch hier. Schon da. Dokumentarfilm, D 2013 14.05 unterwegs 14.45 Vierwaldstättersee, da will ich hin! 15.15 Unterwegs in den Hohen Tauern 15.30 J Chinas Grenzen 16.15 J Chinas Grenzen 17.00 Chinas explodierende Städte 17.45 ZDF-History 18.15 Can Can und Champagner – Das Moulin Rouge (VPS 18.14) 18.30 nano 19.00 J heute 19.20 Kulturzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 Netz Natur 21.05 J C Universum 22.00 J ZIB 2 22.25 Boris Nemzow – Tod an der Kremlmauer. Dokumentarfilm, D 2015 23.55 J v Ohne Eltern im fremden Land 0.25 10vor10 (VPS 21.50) 0.55 J Willkommen Österreich. Show 12.00 Vor Ort 12.45 Thema 14.00 Vor Ort 14.45 Thema 16.00 Dokumentation 17.30 Vor Ort 18.00 Aktuelle Reportage. Reportage 18.30 Wilde Türkei 19.15 Wilde Türkei 20.00 J Tagesschau 20.15 Terra X 21.00 Terra X 21.45 J heute journal 22.15 Unter den Linden 23.00 Der Tag 0.00 Unter den Linden 0.45 Terra X 1.30 Terra X. Schneller als das Auge: Neues aus dem Reich der Superzeitlupe Die Dokumentation stößt in einen Kosmos vor, der nur durch neue Kameratechniken sichtbar gemacht werden kann. Eine Infrarotkamera taucht in das Reich der Fledermäuse ein. 12.25 J Die Sendung mit der Maus. Magazin 12.55 Sherlock Yack 13.15 Die Wilden Kerle 13.40 J Die Pfefferkörner 14.08 logo! 14.10 Schloss Einstein. Jugendserie 14.35 Schloss Einstein 15.00 J Dance Academy 15.25 J H2O 15.50 Zoom 16.15 logo! 16.20 J Lassie 17.15 J Das Dschungelbuch 17.35 J Yakari 18.00 Shaun, das Schaf 18.15 Drache Kokosnuss 18.40 Dinotaps. Das Ding, das hochfiel 18.50 Sandmännchen 19.00 J Der kleine Prinz 19.25 J Wissen macht Ah! 19.50 J logo! 20.00 J Ki.Ka 11.15 Family Stories 12.15 Family Stories 13.15 Köln 50667 14.15 Berlin – Tag & Nacht 15.15 Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt ... 16.10 Die Straßencops Süd – Jugend im Visier 17.05 KLUB 18.00 Köln 50667 19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00 News 20.14 Wetter 20.15 Die Geissens – Eine schrecklich glamouröse Familie! Doku-Soap 21.15 Daniela Katzenberger – Mit Lucas im Hochzeitsfieber 22.15 Sarah & Pietro ... im Wohnmobil durch Italien 23.15 D C Scary Movie III. Horrorkomödie, USA/CDN 2003 0.50 Privatdetektive 10.55 nachrichten 11.00 Mein himmlisches Hotel 12.00 Shopping Queen 13.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 14.00 Spa Wars 15.00 Shopping Queen 16.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 17.00 Mein himmlisches Hotel 18.00 mieten, kaufen, wohnen 19.00 Das perfekte Dinner 20.00 Prominent! 20.15 C Night Shift. Wieder im Sattel. Arztserie 21.15 C Night Shift. Das Romeo und JuliaGesetz 22.10 C Suits 23.05 C Suits 23.55 vox nachrichten 0.15 Medical Detectives 1.10 Medical Detectives 1.55 Medical Detectives 10.20 C Castle 11.15 Without a Trace 12.05 Numb3rs. Fehler im System 13.00 Cold Case 14.00 C Navy CIS 14.55 The Mentalist. Der Mörder mit der Maske 15.50 News 16.00 C Castle 16.55 Abenteuer Leben 17.55 Mein Lokal, dein Lokal. „Zur Laterne“, Duisburg 18.55 Achtung Kontrolle! 20.15 D Rocky Balboa. Boxerfilm, USA 2006. Mit Sylvester Stallone, Antonio Tarver, Burt Young 22.20 D Rambo. Actionfilm, USA 1982. Mit Sylvester Stallone 0.15 D Rocky Balboa. Boxerfilm, USA 2006. Mit Sylvester Stallone. Regie: S. Stallone 11.04. MDR Info Zu jeder Stunde, rund um die Uhr: 6.00 Nachrichten 6.06 Top-Thema 6.13 Börse 6.17 Service 6.30 Nachrichten 6.40 Sport 6.47 Ereignisse in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 6.59 Ausblick Deutschlandfunk 17.05 Wirtschaft und Gesellschaft 17.35 Kultur heute 18.10 Informationen 18.40 Hintergrund 19.05 Kommentar 19.15 Andruck. Das Magazin für Politische Literatur 20.10 Musikszene. Die Zukunft der Klassik. Strategien für eine bedrohte Musikkultur 21.05 Schleswig-Holstein Musik Festival 2015. Peter Tschaikowski: Ausschnitte aus „Eugen Onegin“, lyrische Szenen op. 24 (Michaela Kaune, Sopran; Markus Eiche, Bariton; Schleswig-HolsteinMusik-Festival-Orchester, Leitung: Christoph Eschenbach) 22.50 Sport aktuell 23.10 Das war der Tag 0.05 Deutschlandfunk Radionacht Deutschlandradio Kultur 5.00 Guten Morgen, Sachsen (5.46 / 8.50 Wort zum Tag) 9.00 Wir gratulieren 10.00 Der Tag 13.00 Aktuell 14.00 Der Nachmittag 18.00 Aktuell 19.00 Musikgeschichten 20.00 Aufgefallen. Das sächsische Kulturmagazin 23.00 MDR-Musiknacht 15.30 Tonart. Musikmagazin 17.07 Studio 9 18.30 Weltzeit 19.07 Zeitfragen. Politik und Soziales 19.30 Feature. Einschüchtern, isolieren, zermürben. Wie Arbeitnehmervertreter aus Unternehmen gedrängt werden 20.03 In Concert. The Roger Cicero Jazz Experience 21.30 „Rolltreppen ins Nichts“. Hörspiel von Hans Delbruck. Mit Mira Partecke, Gustav-Peter Wöhler, Arnd Klawitter, Barbara Philipp, Bernhard Schütz, Malina Ebert, Martin Engler, Petra Kleinert, Rudolf Krause, Maria Perlick. Komposition: Lutz Glandien. Regie: Judith Lorentz 22.30 Studio 9 kompakt 23.05 Fazit 0.05 Neue Musik. Tonality flux. Auf den Spuren des amerikanischen Musikvisionärs Harry Partch 1.05 Tonart Sonderzeichenerklärung: D = Spielfilm G = Zweikanalton v = Audio-Description A = Schwarzweiß J = für Hörgeschädigte C = Dolby-Stereo-Ton E = Breitbildformat MDR 1 - Radio Sachsen WDR 23.25 Drama Lorenzo (Jacopo Olmo Antinori) schwänzt seinen WEITERE SENDER Bayern 20.00 J Tagesschau 20.15 J Bayern erleben 21.00 J Lebenslinien 21.45 J Rundschau Mag. 22.00 Blickpunkt Sport 22.45 nacht:sicht 23.15 Sena Jurinac – Jedes Ding hat seine Zeit 0.15 Rundschau Nacht 0.25 J Ein Gauner Gottes. TV-Gaunerkomödie, D 2004 WDR 18.15 J Servicezeit 18.45 J Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J v Mord mit Aussicht 21.00 J v Mord mit Aussicht (VPS 20.59) 21.45 J WDR aktuell 22.10 J Hier und heute 22.40 J West ART 23.20 J West ART Meisterwerke 23.25 D J Ich und du. Drama, I 2012 1.00 Domian NDR 18.15 J Die Nordreportage 18.45 J DAS! 19.30 Regional 20.00 J Tagesschau 20.15 J Markt. Mod.: Jo Hiller 21.00 J plietsch. 21.45 J aktuell 22.00 J 45 Min. Alt und stur – muss das sein? 22.45 J Kulturjournal 23.15 D Männerpension. Komödie, D 1996 0.45 J Anne Will 1.45 Rainer Sass: So isst der Norden! SPORT 1 17.30 Bundesliga 18.30 Bundesliga akt. 19.45 Hattrick 20.15 Hattrick. 2. Bundesliga. 29. Spieltag: Düsseldorf – RB Leipzig. Live Eurosport 1 16.30 Gewichtheben. Europameisterschaften. Finale Damen 18.55 News 19.30 Gewichtheben. Europameisterschaften. Finale Herren LEBEN & STIL M O NTAG 11. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 23 |||||||||||||||||||||||||||||||| NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Umgangsrecht Aushorchen geht gar nicht Das dritte Elternteil F ür viele Eltern ist es ein großer Schritt, das Kind erstmals mit einem Babysitter zu Hause zu lassen. Familientherapeutin Margareta Janz bezeichnet diesen Freiraum des Paares als riesige Kraftquelle. Kommt ein Baby in die Familie, erlauben sich viele Paare nicht, sich auch mal ohne ihr Kind zu erleben. „Sie begreifen sich nur noch als Elternteam, nicht mehr als Liebespaar.“ Auch für das Kind ist die Fremdbetreuung eine wichtige Erfahrung. „Es lernt, dass es nicht nur bei Mutter und Vater gut aufgehoben ist, sondern auch bei anderen Menschen“, sagt die Sozialpädagogin. Das Kind begreift, dass es die Stunden ohne Eltern überstehen und dabei gute Erfahrungen machen kann. „Diese Mini-Loslösung ist ein wichtiger Grundstein für viele andere Foto: dpa Situationen im Leben.“ Wenn Kinder den Kontakt abbrechen Für Eltern kommt es oft plötzlich. Doch die Ursachen können Jahre zurück reichen. Ist ein Neuanfang möglich? R oswitha Proemper erinnert sich noch ganz genau: „Ich klingelte an seiner Haustür, und mein Sohn machte einfach nicht auf, obwohl er zu Hause war.“ Danach kam die große Sendepause. Alle Versuche der Mutter, den Kontakt wieder aufzunehmen, scheiterten. Vor ein paar Jahren stand der Sohn dann plötzlich wieder vor ihrer Haustür, „wollte mal sehen, wie es ihr geht.“ Auch das ist mittlerweile schon wieder mehr als fünf Jahre her und Roswitha Proemper beschäftigt vor allen Dingen eine Frage: „Warum?“ Diese Geschichte steht stellvertretend für viele. Fast 100 000 Familien leiden in Deutschland nach aktuellen Schätzungen unter einem Phänomen, über das immer noch wenig gesprochen wird: Kinder, die ihre Eltern verlassen. Für die Eltern kommt der Kontaktabbruch meistens überraschend, die Kinder haben lange überlegt. Ein schwerer Entscheidungsprozess liegt hinter ihnen. Wenn Kinder ihre Eltern verlassen, ziehen sie einen Schlussstrich. Einen Schlussstrich unter eine schwierige Beziehung. Beziehungen wie dünnes Eis Die Essener Psychotherapeutin und Autorin Claudia Haarmann betrachtet solche schwierigen Familienbeziehungen von außen. Und erkennt dabei immer gleiche Muster: „Die Kommunikation und das Miteinander waren in der Regel bereits lange gefährdet und brüchig – wie dünnes Eis.“ Und nicht nur das: Das Leiden hat in diesen Familien nicht selten Tradition. Das ist die Kernthese in Claudia Haarmanns aktuellem Buch „Kontaktabbruch – Kinder und Eltern, die verstummen“. Emotionale Distanz, Einsamkeit, Angst vor Nähe. Für Claudia Haarmann sind das Belastungen, die sich in Abbruch-Familien über Generationen fortsetzen. Schmerzliche Erfahrungen Auf Roswitha Proempers Mails und Anrufe reagiert ihr Sohn nicht. Mittlerweile hat sie alle Kontaktversuche aufgegeben. Zwischen Mutter und Sohn herrscht Funkstille. Kann diese Funkstille den Weg zu etwas Neuem öffnen? Claudia Haarmann meint, ja. Aber zunächst einmal sei es wichtig, dass Eltern ihre eigene Familiengeschichte beleuchten. „Da kommen dann oft schmerzhafte Fragen auf. Fragen, die an die eigene Substanz gehen.“ sagt Haarmann. Marianne Schöning hat diesen Schritt bereits gewagt. Nachdem ihr die Tochter zu Weihnachten vor einem Jahr in einer Mail mitteilte, dass sie den „Kontakt bis auf Weiteres unterbrechen“ wolle, begann Schöning eine Therapie. Jetzt schreibt sie immer wieder an einem langen Brief, den sie irgendwann an ihre Tochter schicken will. Dabei geht es auch um ihre eigene Geschichte. „Meine Mutter hat sich eigentlich nie wirklich für mich interessiert“, sagt Marianne Schöning. Die Mathematikerin fragt sich heute, wie viele von solchen schmerzlichen Erfahrungen sie an ihre Tochter weitergegeben hat. Kinder sind Überlebensstrategen „Als ich mich von meinem Mann trennte, musste meine Tochter zunächst einmal Alter eh... L öwen-Männer haben das gleiche Problem wie Menschen-Männer. Sie lassen im Alter Haare. Im Laufe der Jährchen kämpft Freund Simba nicht nur damit, dass ihm die Puste ausgeht. Auch die schöne goldgelbe Mähne geht flöten. Wie bei Bruce Willis und Gregor Gysi. Nur dem Ikea-Mann passiert das nicht, sagt mein Sohn. „Eh Alter“, sagt er, „der Ikea-Mann ist 90 und hat noch Haare!“ Seit der Junge in die Schule geht, beginnen viele seiner Sätze mit „eh Alter“. Als hätte er auf diese Erkenntnis über ältere Männer sprachlich schon mal hingearbeitet. In den Ferien war er für ein paar Tage bei meiner Schwiegermutter. In diese Zeit fiel der Geburtstag des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad, was mein Sohn sich aus den Nachrichten rausschnappte. Er liebt es, bei dem alten Schweden Duftkerzen zu kau- ||||||||||||||||||||||||| Reiche rüstige Rentner und Raubtiere haben viel gemeinsam. Zumindest für Kinder. ||| Von Gabriele Vosskühler ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Unter uns ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Manuela Müller fen. Also reagiert er, wenn das Wort Ikea fällt. Sein Urlaub nun war eine kleine Studienreise für Achtjährige. Nur dass es als Mitgebsel keinen bedruckten Stoffbeutel gab, sondern eine batteriebetriebene Spinne. Die lebt jetzt im Terrarium in unserem Wohnzimmer, aber das nur am Rande. Spinnen hocken ohnehin nur am Rande unserer Wahrnehmung. „Alter, Elisabeth wird auch bald 90, die Königin, du weißt schon“, sagt mein Sohn. Ich schlussfolgere, dass meine Schwiegermutter den Bildungsschwerpunkt für den Jungen auf rüstige Rentner gelegt hat. Auf rüstige reiche Rentner und auf Raubtiere. funktionieren“, erzählt Marianne Schöning. Und die Tochter funktionierte. War gut in der Schule und belastete die Mutter nie mit Problemen. Pflegeleicht, lieb, anpassungsfähig, „viele Kinder, die den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen haben, erkennen sich hier wieder,“ sagt Claudia Haarmann. Für Haarmann sind diese Kinder aber vor allem eins – Überlebensstrategen. „Ein Kind muss Strategien entwickeln, um mit den Lebensbedingungen, die es vorfindet, klarzukommen“, sagt die Psychotherapeutin. Wenig Zeit für Persönliches Marianne Schönings Tochter lernte früh, zurechtzukommen. Die Mutter war als Wissenschaftlerin beruflich stark eingebunden. Nach der Wende arbeitete sie dann außerhalb, sah die Tochter nur noch an den Wochenenden. Da war das Mädchen erst 17 Jahre alt. Für persönliche Gespräche blieb jetzt noch weniger Zeit. „Meine Tochter ist mir gegenüber eigentlich immer verschlossener geworden – vielleicht fehlte mir aber auch einfach nur das offene Ohr“ sagt Schöning heute rückblickend. Wie Marianne Schöning sind es überwiegend Mütter, die unter dem Kontaktabbruch ihrer Kinder massiv leiden und daraufhin aktiv werden. „Männer sind bei den verlassenen Eltern eher die Ausnahme“, sagt Annette Muschik, die eine Selbsthilfegruppe in Berlin leitet. Thomas Noroschat ist so eine Ausnahme. Sein Sohn brach vor dreieinhalb Jahren plötzlich den Kontakt zu ihm ab. Jetzt trifft sich Noroschat regelmäßig mit anderen verlassenen Eltern. Und er möchte an sich arbeiten. Wenn nötig, das eigene Leben infrage stellen. Ihm ist seit Langem klar, dass seine Familiengeschichte auch die Beziehung zu seinem Sohn beeinflusst hat. „Ich habe das Leben meines Vaters nachgelebt“, sagt er. Unsichere Bindungen kennt Noroschat von klein auf. Bei seiner Mutter konnte er nie richtig Kind sein. An der Trennung seiner Eltern fühlt er sich sogar mitschuldig: „Meinen Vater habe ich zusammen mit meiner Mutter aus dem Haus geekelt.“ Das alles möchte Noroschat hinter sich lassen. Will sich selber nicht als Opfer sehen und seinen Sohn auch nicht verurteilen. Und ihm ist klar, dass es immer zwei Wahrheiten gibt. Die seines Sohnes möchte er kennenlernen. Verstehen, warum er den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Um dass zu erreichen, hat sich Noroschat viel vorgenommen: Er will sich seinem Sohn wieder annähern. Ihm Mails und Briefe schreiben. Sollte auch das nicht klappen, sieht er nur noch eine Möglichkeit: „Es kann sein, dass ich dann einfach mal vor seiner Tür stehe.“ Das Buch Kontaktabbruch – Kinder und Eltern, die verstummen, beschreibt eine besondere Situation, über die betroffene Eltern selten sprechen – aus Scham, versagt zu haben. Die Autorin Claudia Haarmann ist Psychotherapeutin mit den Schwerpunkten Traumatherapie, Konfliktbearbeitung, Systemaufstellung und Körpertherapie. Das Buch ist im Orlanda Frauenverlag erschienen, ISBN 978-3-944666-14-3, Preis: 19,50 Euro). Lebt ein Kind abwechselnd bei Mutter und Vater, müssen die Eltern als Team zusammenarbeiten. Das ständige Pendeln sei zuerst meist eine große Belastung für Kinder und Eltern, sagt Dana Urban von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. „Es braucht aber auch Zeit und Geduld bei der Umstellung.“ Für die Eltern ist die Situation kurz nach der Trennung sehr belastend. Mütter und Väter sollten vor den Kindern aber nie schlecht über den anderen sprechen – egal, wie groß der persönliche Schmerz ist. Sehr belastend für die Kinder ist es, wenn die Eltern sie übereinander aushorchen. Die Eltern sollten die Erziehung zumindest grob abstimmen. Beispielsweise zum Fernsehkonsum, zur Hausaufgaben-Routine oder wie lange das Kind wach bleiben darf. (dpa) Psychologie Aussprache braucht Ruhe und den richtigen Ort Probleme in der Kita sind für viele Eltern eine hochemotionale Angelegenheit. Wenn sie etwas mit den Erziehern oder der KitaLeitung besprechen wollen, sollten sie das deshalb besser nicht zwischen Tür und Angel machen, heißt es in der Zeitschrift „Kinder!“ (Ausgabe April 2016). Idealerweise vereinbaren sie einen festen Termin und bereiten sich darauf vor. Wichtig ist auch, sich gedanklich in die Lage der anderen Seite hineinzuversetzen. Oft gibt es in Kitas bestimmte Regeln, an die sich alle halten müssen – manchmal kennen die Eltern diese Regel aber gar nicht. Dann hilft es, nachzufragen und offen zu bleiben. Entwicklung Die erste Haarpracht hält nur ein paar Monate Die meisten Babys verlieren ihre Haare nach wenigen Monaten, sagt Professor Henning Hamm, Kinderdermatologe an der Uniklinik Würzburg. Erst im zweiten Lebensjahr wachsen nach einer Übergangsphase die richtigen Haare. Dann lässt sich auch erkennen, ob die Kleinen künftig lockig oder glatt, blond, braun- oder schwarzhaarig sein werden. Die ersten Haare brauchen am Anfang etwas Pflege. „In den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt bildet die Kopfhaut vermehrt Talg, der die Haare verklebt“, sagt Hamm. „Ein mildes Babyshampoo reinigt sanft.“ Danach reicht warmes Wasser. Ursula Jahn-Zöhrens, freiberufliche Hebamme, rät zu weichen Bürsten aus Ziegenhaar. „Streichen Sie sanft über das Köpfchen, auch wenn dort gerade keine Haare zu entdecken sind. Babys genießen das sehr.“ Eine richtige Haarwäsche mit Shampoo braucht es erst, wenn die Kleinen anfangen, sich Essen und Dreck in die Haare zu schmieren. (dpa) ANZEIGE In eiinem Teiil dieser Ausgab be finden Sie Prospekte von: Finanzamt zahlt fürs Kind Beides gehört ein bisschen zusammen. Wer so viel Kohle stapelt, dass er damit Medienspekulationen anheizt wie der IkeaBoss, muss mit einem gewissen Jagdtrieb ausgestattet sein. In dieser Kategorie wäre ich leider der Zwergpudel unter den Raubtieren. Mit Drang zum Apportieren – ich muss den Kindern ja immer alles servieren – aber mit wenig Jagdinstinkt. Mein Mann würde es zum Pinscher schaffen, denn er ist kontaktfreudig, und Pinscher sind ja angeblich kontaktfreudig. Die große Frage für die Elternbranche ist, wohin ihre Kinder so raubtiertechnisch schwimmen. Mein Sohn schiebt neuerdings gern sein Wissen über Löwen in meinen Kopf. Löwen, sagt er, beißen ihrem Opfer gerne in die Schwanzwurzel. Es lässt sich dann am besten fressen, weil es taub zu Boden geht. Er erwähnt, dass er es zum Glück als Mensch auf die Welt geschafft habe. Sonst könnte er niemals zu Ikea. Dort muss er dringend hin. Er hat jetzt das Geld für die Ratte zusammen, die dort massenhaft liegt, die ich ihm aber nie gekauft habe. Kinder können Eltern finanziell auch entlasten – bei den Steuern. Doch nicht alles wird anerkannt. Kinder kosten Geld, zum Beispiel wenn sie eine Betreuung brauchen, weil die Eltern arbeiten. Eltern können die Kosten für die Betreuung ihrer Kinder aber als Sonderausgaben bei der Steuer absetzen. Voraussetzung ist, dass die Eltern für die Betreuung der Kinder eine Rechnung erhalten haben und der Betrag auf das Konto der Kita beziehungsweise der Betreuungsperson überwiesen wurde. „Eine Barzahlung zählt für die Steuer nicht“, betont Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Der Bundesfinanzhof hatte dies bereits für die Jahre bis 2011 entschieden (Aktenzeichen: III R 63/13). Auch nach geltender Rechtslage muss die Zahlung auf das Konto des Dienstleisters erfolgen. Zahlen die Eltern bar, werden die Kinderbetreuungskosten nicht anerkannt und Einsprüche zurückgewiesen. Dies geht aus einem Erlass der Finanzver- waltung hervor. „Eltern sollten die Rechnungen und Überweisungsbelege daher immer aufbewahren“, empfiehlt Klocke. Im Zweifelsfall müssen die Aufwendungen gegenüber dem Finanzamt nachgewiesen werden. Bei der Überweisung auf ein entsprechendes Konto können die Kinderbetreuungskosten zu zwei Drittel, bis zu einem Höchstbetrag von 4 000 Euro im Jahr steuerlich berücksichtigt werden. Die Regelung gilt für Kinder unter 14 Jahren, ausnahmsweise auch länger, wenn sich das Kind aufgrund einer Behinderung nicht selbst versorgen kann. Absetzbar sind zum Beispiel die Kosten für Kindertagesstätten, Kinderhorte oder Tagesmütter. Wird das Kind im eigenen Haushalt betreut, können die Aufwendungen beispielsweise als haushaltsnahe Dienstleistung abgesetzt werden. Der Steuerbonus wird in diesem Fall für 20 Prozent der Aufwendungen, maximal 4 000 Euro im Jahr, gewährt. Kosten für Sportvereine, Musik- oder Nachhilfeschulen werden hingegen steuerlich nicht anerkannt. (dpa) PANORAMA 24 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 11. APRIL 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / PA N O R A M A Illegales Feuerwerk löst Katastrophe aus Fünfjähriger irrt eine Nacht im Wald herum Vohburg an der Donau. Diesen Ausflug wird der Junge wohl nicht vergessen: Eine ganze Nacht musste ein Fünfjähriger allein in einem Wald in Bayern verbringen, nachdem er bei einem Spaziergang verloren gegangen war. Am Sonnabend wurde der Kleine dann von einem Angler im Wald gefunden. Der Fünfjährige war Freitag mit seiner Mutter und einem Geschwisterkind in einem Waldstück unterwegs gewesen. Weil er mit seinem Laufrad voraus gefahren war, verlor die Frau ihren Sohn kurzzeitig aus den Augen. Von da an blieb der Junge verschwunden – lediglich das Laufrad konnte die Frau ein Stück weiter finden. An der anschließenden Suchaktion beteiligten sich bis zu 350 Rettungskräfte und Freiwillige. Zudem wurden drei Polizeihubschrauber sowie mehrere Suchhundestaffeln eingesetzt. Schließlich hat am Sonnabend ein Angler, der von der Suche gehört hatte, den Jungen als das vermisste Kind erkannt und der Polizei gemeldet. Der Fünfjährige ist unverletzt. Befragt konnte er jedoch noch nicht werden. (dpa) In einer Tempelanlage im Süden Indiens kamen 106 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. D ie Feuersbrunst im Puttingal Devi Tempel bestimmt die indischen Nachrichten. Die Moderatoren zeigen sich angesichts des Ausmaßes der Katastrophe im Südwesten ihres Landes fassungslos. 106 Menschen sind bei dem Brand in einem Dorf nahe der südindischen Großstadt Kollam gestorben. 300 bis 350 seien verletzt. Die Zahlen schwanken in den Berichten. Das Feuer brach gegen 3.30 Uhr morgens bei der Feier des hinduistischen Neujahrsfests Vishu aus. Wegen des Festivals hatten sich nach Angaben des Nachrichtensenders NDTV zwischen 10 000 und 15 000 Menschen an dem Tempel versammelt, um das Spektakel samt Feuerwerk zu verfolgen. Ein Funken sei offensichtlich auf einen Stapel von unsicher und wohl auch illegal gelagerten Böller gefallen und habe so den Brand ausgelöst, berichtete NDTV weiter. Lokale Sender zeigten Bilder von lodernden Flammen und zahlreiche Explosionen hinter Palmen. Erst nach Stunden war das Feuer am Morgen (Ortszeit) unter Kontrolle gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. Als das Betongebäude mit den Raketen in die Luft geflogen sei, habe der Boden gebebt, sagte der Augenzeuge Lallu S. Pilla der Nachrichtenagentur IANS. „Es herrschte absolutes Chaos und Betonstücke lagen überall verstreut, manche sogar in 500 Metern Entfernung am Taxistand.“ Die Polizei befürchtet weitere Tote, die noch unter den Trümmern des eingestürzten Gebäudes liegen könnten. Die Verletzten seien in zehn verschiedene Krankenhäuser gebracht worden. Der Tempel hält in jedem Jahr ein großes Feuerwerk ab, das von Tausenden Gläubigen besucht wird, die das Festival der Göttin Bhadrakali, einer südindischen Version der Hindu-Göttin Kali, feiern. Nach Berichten sei in diesem Jahr dem Tempel jedoch die Erlaubnis für das Feuerwerk nicht gegeben worden. Zudem hatte ein Gericht geurteilt, dass Feuerwerkskörper mehr als 100 Meter entfernt von einem Tempel gelagert werden müssen, um Brandkatastrophen zu verhindern. Mitarbeiter des Tempels erklärten gegenüber lokalen Medien jedoch, es habe die Erlaubnis gegeben, Der Innenminister des Bundesstaates, Ramesh Chennithala, kündigte eine staatliche Untersuchung des Unglücks an. Premierminister Narendra Modi erklärte im Kurznachrichtendienst Twitter, er mache sich auf den Weg zur Unfallstelle. „Das Feuer ist herzzerreißend und der Schock nicht in Worte zu fassen. Meine Gedanken sind bei den Familien der Verstorbenen und ich bete für die Verletzten“, schrieb er. In Indien kommt es in Tempeln und auf religiösen Feiern immer wieder zu Bränden und Massenpaniken. Grund sind häufig sehr schlechte Sicherheitsvorkehrungen. (dpa/SZ) Die Rettungssirenen in Kollam jaulten bis in den Morgen. Foto: Reuters rfolg für SpaceX. Zum ersten Mal gelang es dem Weltraum-Unternehmen, eine Trägerrakete wieder sicher auf einem schwimmenden Ponton zu landen. Der Jubel war vor allem bei einem groß: SpaceX-Gründer Elon Musk. Denn mit dieser Landung ist ein Meilenstein der Raumfahrtgeschichte gelungen. Eine Falcon9-Rakete hob am Freitagabend (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ab und brachte zunächst den Frachter „Dragon“ mit Versorgungsnachschub auf den Weg zur Internationalen Raumstation ISS. London. Das Oberhaupt der anglikanischen Kirche schockt die gläubigen Briten mit einer Fremdgeh-Beichte. So sei Justin Welby (60), Erzbischof von Canterbury, während eines Seitensprunges seiner Mutter entstanden. Nach entsprechenden Presseberichten veröffentlichte das Oberhaupt der anglikanischen Weltkirche und der Kirche von England eine Erklärung. Demnach war nicht der Ehemann seiner Mutter sein Vater, sondern Sir Anthony Montague Browne (1923-2013) – der Privatsekretär des britischen Premiers Winston Churchill (1874-1965). „Das ist eine völlige Überraschung“, schrieb der am 6. Januar 1956 geborene Erzbischof. Er erinnerte daran, dass seine Eltern Alkoholiker waren. Gavin Wel- Dort dockte er am Sonntag an. Nach der Abkoppelung des „Dragon“ und der vorderen Raketenstufe, machte sich die hintere Raketenstufe senkrecht wieder auf den Rückweg und landete auf der Plattform im Atlantik vor Florida. In der Liveübertragung wirkt das Manöver reibungslos, doch vier vorherige Versuche von SpaceX waren kläglich gescheitert. Musk will die Rakete bereits im Juni wiederverwenden. Das würde den Markt für Raketenstarts extrem aufmischen. Denn der Bau von neuen Raketen ist sehr teuer. (dpa) GEWINNZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 14. Ziehung (9./10. 4. 2016) Lottozahlen: 1 - 4 - 38 - 39 - 46 - 47 Superzahl: 2 Spiel 77: 0 1 7 7 1 8 4 Super 6: 2 5 5 8 1 8 Euro Jackpot: Gewinnzahlen 5 aus 50: 1 - 2 - 16 - 31 - 50 Eurozahlen 2 aus 10: 1 - 7 Glücksspirale: Endziffer(n) 0: 10 Euro; 82: 20 Euro; 398: 50 Euro; 5 815: 500 Euro; 44 853: 5 000 Euro; 260 312 und 530 132 je 100 000 Euro. Prämienziehung: 2 013 355 und 6 017 282: monatliche Sofortrente von je 7 500 Euro. ARD-Fernsehlotterie Prämienziehung (nur für Mega-Lose): 2 602 760: 1 Million Euro; 146 338: 100 000 Euro; 22 627: 10 000 Euro; 5 348: 1 000 Euro; 06: 10 Euro. Wochenziehung: 4 258 709: VW Golf Cabriolet; 0 268 889: VW take up, 7 049 057: Reise für 2 Personen in die „Yachthafenresidenz Hohe Düne“ Yach- betont er. Er geht davon aus, dass die Vögel nur an Tiere gehen, die schon tot sind. Über Jahrzehnte hat der Professor diese Vögel und ihr Zusammenleben mit Weidetieren in der Region untersucht. Nach den Worten von Bauer Strese endet das jedoch oft tödlich. Er hat aufgerissene Kälberleiber gesehen und herausgepickte Augen. Für die Geschäftsführerin des Kreisbauernverbandes, Christine Stettin, ist das Treiben der Kolkraben ein bekanntes Problem. Vor allem „Junggesellen“ seien auf Raubzug. Sie kenne aus dieser Saison Vorfälle aus fünf Betrieben. „Es gibt nur eine Möglichkeit: Vögel müssen entnommen werden“, sagt Stettin. Entnehmen heißt jagen. Im Agrarministerium in Potsdam prüfe man verschiedene Scheuch-Möglichkeiten. (dpa) ANZEIGE Die kann man noch mal nehmen E Wer killt die Kälbchen in Brandenburg? Perleberg. Es sind Szenen wie aus einem Hitchcock-Thriller. Tote Kälbchen auf einer Weide. Und die Verdächtigen sitzen auf nahen Bäumen: Kolkraben. Sie bereiten Landwirten im Norden Brandenburgs Kopfzerbrechen. Die Bauern sagen, dass die Vögel Kuhherden auf Weiden attackieren. Sie hätten es vor allem auf neugeborene Kälbchen abgesehen. „Vier meiner Kälber sind bereits verendet, andere verletzt“, sagt Olaf Strese, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Kletzke (Prignitz). Andere Verursacher wie Füchse oder Greifvögel kommen für ihn nicht infrage. Der Verhaltensbiologe Dieter Wallschläger sieht die Rabenvögel zu Unrecht verdächtigt. „Kolkraben sind gar nicht in der Lage, ein lebendes Kalb anzugreifen“, Erzbischof von Canterbury ist unehelicher Sohn ting & Spa Resort in Rostock Warnemünde, 0 048 948: Wellness-Woche für 2 Personen im Relais- und Chateaux-Hotel „Dollenberg“ im Schwarzwald, 1 275 180: 100 000 Euro. 13er-Wette: 0--2--2--2--2--2--1--0--1--2--0--1--1 6 aus 45: 1 - 8 - 11 - 14 - 19 - 42 Zusatzspiel: 37 Tele-Bingo Spiel 1: „Vier Ecken“ B: 2, 4, 8, 12. I: 16, 17, 20, 21, 24, 30. N: 32, 35, 36, 37, 41, 42, 43. G: 47, 50, 53, 55, 57, 58. O: 62, 70, 73, 74. Spiel 2: „Das Kreuz“ I: 22, 29. O: 63, 75. Spiel 3: „Rahmen“ I: 23, 26. N: 31, 40. G: 48, 54. O: 65, 67, 68. Spiel 4: „Full House“ B: 3, 9, 14. N: 33, 34. G: 46. O: 72. Erzbischof Justin Welby. by sei 1977 an den Folgen des Alkohols gestorben, seine Mutter habe seit 1968 keinen Tropfen mehr angerührt. Die Mutter, Jane Williams (86), schrieb in einer eigenen Erklärung, dass ihr Sohn fast auf den Tag genau neun Monate nach ihrer Hochzeit zur Welt kam. Dass Gavin nicht Justins Vater ist, sei ein Schock für sie. Zugleich gab Jane Williams, die damals in der Downing Street arbeitete, zu, dass sie mit dem Privatsekretär eine Liaison hatte. (dpa) (Angaben ohne Gewähr) Warum gleich einen Neuen? der Region finden Sie samstags in Ihrer SZ und unter sz-motor.de Gebrauchte Fahrzeuge aus DAS WETTER AM MONTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 1 4 //8 8 14 Viele Wolken, meist trocken Torgau 1 3 //6 6 13 1 4 //6 6 14 Görlitz 1 2 //7 7 12 1 0 10 Oslo 1 1 //6 6 11 Zittau Dippoldiswalde Glasgow 1 8 18 Amsterdam Fichtelberg Plauen Berlin 1 6 16 Bordeaux 14.04. 30.04. Mittwoch Donnerstag Freitag 1 5 15 °C 09:13 --:-- Erstellt am 10.04.2016 um 16.00 Uhr 2 1 21 1 8 18 06:18 19:55 25 22.04. 06.05. 2 0 20 20 Nizza 2 2 22 15 Malaga 2 0 20 Rom 2 1 21 Palma Agadir 10 2 0 //8 8 20 1 7 17 Dresden 2 0 //8 8 20 Frankfurt Stuttgart 1 9 19 1 8 //8 8 18 München Budapest 1 4 14 1 9 19 Varna Dubrovnik 2 2 22 1 9 19 1 9 19 Athen 2 8 28 Antalya 8 7 1 5 15 7 1 5 15 Acapulco 35 23 Bangkok 42 27 Barcelona 20 8 Buenos Aires 20 9 Colombo 35 25 Dubai 35 24 Kairo 32 20 Kapstadt 26 19 Klagenfurt 20 5 Los Angeles 20 14 Miami 27 20 Moskau 9 6 Mumbai 36 27 Nairobi 23 16 New York 11 2 Peking 19 5 Prag 14 4 7 2 Rio de Janeiro 31 24 Sydney 26 13 Teneriffa 22 15 Vancouver 14 10 Temperaturen in Grad Celsius 0 -5 1 6 16 TAG NACHT Reykjavik Istanbul Tunis 5 1 9 //9 9 19 Wien 1 7 Zürich 17 Lissabon Madrid 30 Erfurt Riga 1 1 11 1 8 Innsbruck 18 1 1 11 1 3 //7 7 13 Warschau Paris © GeoSN 1 5 //7 7 15 1 3 //6 6 13 Köln 1 4 14 Berlin Magdeburg 7 Kopenhagen 7 //4 4 Aue 1 4 //5 5 14 1 0 10 1 2 12 London 1 3 //6 6 13 1 5 //7 7 15 Helsinki 1 0 10 1 4 //8 8 14 Hannover Stockholm 1 2 12 1 4 14 BIOWETTER Personen mit niedrigem Blutdruck leiden unter der Wetterlage. Bei ihnen kommt es vermehrt zu Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen. Dienstag 4 //7 7 Dresden 1 14 Pirna Freiberg Rostock 1 1 //6 6 11 Bautzen 1 3 //7 7 13 3 //7 7 13 Chemnitz 1 Zwickau 1 1 //6 6 11 Meißen 1 4 //7 7 14 WELTWETTER 1 1 //5 5 11 Hamburg Kamenz 1 4 //7 7 14 Döbeln 1 1 //6 6 11 1 4 //7 7 14 Riesa 1 4 //7 7 14 ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Weißwasser Hoyerswerda 1 4 //7 7 14 1 4 //7 7 14 HEUTE Hin und wieder schaut die Sonne zwischen den Wolken hervor. Bei 11 bis 14 Grad bleibt es überwiegend trocken. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost. DIE NÄCHSTEN TAGE Morgen ist es wechselnd bis stark bewölkt, und zeitweise gehen Schauer nieder. Vereinzelt entladen sich auch Gewitter. 1 2 //6 6 12 Leipzig WETTERLAGE FÜR SACHSEN Ein Hoch über Südskandinavien lenkt trockene und warme Luft nach Mitteleuropa. So steigen die Temperaturen örtlich bis auf 20 Grad. 1 6 16 Foto: dpa -10 heiter wolkig bedeckt Regenschauer Regen Schneeregen Gewitter Schneefall Schneeschauer Nebel Warmfront Kaltfront Hoch Tief Mehr Wetter auf: wetter.sz-online.de
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