Zürich, 26. Februar 2016 Die ETH Zürich nimmt Abschied von Prof. Dr. Franz Weinberg Er verstarb am 16. Februar 2016 in seinem 92. Lebensjahr. Franz Weinberg studierte von 1944 bis 1948 an der Abteilung für Maschinenbauingenieurwesen der ETH Zürich und diplomierte als Maschinenbauingenieur. Nach einigen Jahren Berufstätigkeit als Berechnungsingenieur bei der Maschinenfabrik Oerlikon absolvierte er ein Vertiefungsstudium in Betriebswissenschaften. Nach seinem Wiedereintritt in die Maschinenfabrik Oerlikon stieg er bis zum Leiter des Organisationsbüros auf, ab 1957 war er dann als eigenständiger Beratungsunternehmer tätig. 1954 promovierte er zum Dr. sc. techn., 1959 wurde ihm die venia legendi für das Gebiet «Mathematische Methoden der Betriebswissenschaften» verliehen. 1964 erfolgte seine Wahl zum ausserordentlichen Professor für Mathematische Methoden der Betriebswissenschaften (Operations Research) durch den Schweizerischen Bundesrat und 1969 schliesslich seine Beförderung zum ordentlichen Professor für das gleiche Lehrgebiet. Bis zu seiner Emeritierung 1990 leitete er zudem das Institut für Operations Research (IFOR) der ETH Zürich. Franz Weinberg etablierte das neue interdisziplinäre Fachgebiet «Operations Research» frühzeitig an der ETH Zürich. Seine wissenschaftlichen Beiträge zur stochastischen Modellierung und Optimierung betrieblicher Abläufe fanden weitreichende Anerkennung. Unter seiner fachlichen Leitung wurde das IFOR zu einem europaweit führenden Zentrum in der Lehre und Anwendung mathematischer Methoden zur Optimierung betrieblicher Prozesse. Die von ihm betreuten Dissertationen bestechen durch hohe wissenschaftliche Qualität und Originalität. Franz Weinberg hat seine Assistenten und Mitarbeitenden sorgfältig begleitet, ihnen jedoch in der wissenschaftlichen Thematik grosse Freiheiten gewährt. Er zeigte hohe Wertschätzung für seine Mitarbeitenden aus verschiedenen Disziplinen und pflegte mit Charme und Zuvorkommenheit den persönlichen Kontakt. Unvergesslich sind die traditionellen IFOR-Ausflüge, welche den Zusammenhalt unter den Institutsangehörigen nachhaltig förderten. Franz Weinberg setzte sich für eine interdisziplinäre Arbeitsweise ein. Als ausgebildeter Ingenieur mit hoher mathematischer Kompetenz erkannte er früh die Stärke algorithmischer Methoden im betrieblichen Umfeld. So war er am Aufbau des neuen Fachbereichs Informatik an der ETH Zürich wesentlich beteiligt und förderte beispielhaft die Zusammenarbeit in Lehre und Forschung zwischen angewandter Mathematik und den Ingenieurwissenschaften. Die Angehörigen der ETH Zürich, seine ehemaligen Studierenden wie auch seine Kolleginnen und Kollegen werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Im Namen der ETH Zürich Lino Guzzella, Präsident Sarah Springman, Rektorin Die Beerdigung fand im allerengsten Familienkreis statt. Anstatt Blumen zu spenden, unterstütze man den Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband, 3001 Bern, PK 30-2887-6.
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