WIENER FRANZ-SPUNDA

„DEUTER, SEHER, SUCHENDER“
Kritische Annäherungen an den Schriftsteller Franz Spunda (1890–1963)
Literarhistorisches Kolloquium und Buchpräsentation
Veranstaltet von der Österreichischen Goethe-Gesellschaft
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Germanistik der Universität Wien
Mittwoch, 4. November 2015
Alte Kapelle, Campus der Universität Wien (Altes AKH) | Spitalgasse 2, 1090 Wien (Haupteingang)
Der österreichische Schriftsteller Franz Spunda (geb.
1890 in Olmütz, gest. 1963 in Wien) zählt zu den schil lernden Protagonisten einer Literatur im Schatten der
„transzendentalen Obdachlosigkeit“ zwischen den beiden großen Kriegen. Durch seine aus okkultem Interesse
erwachsenden Beiträge zur Gattung des grotesk-phantastischen Romans (der „magische Dichter“), durch seine
vielfältige historische und mythologische Epik sowie
durch seine mystisch orientierten Versuche auf dem Gebiet der deutschsprachigen Griechenland-Reiseliteratur
nimmt er einen markanten und repräsentativen Ort in
seiner Epoche ein. Er fungiert als Popularisator virulenter
Lebensreformideen und spekulativer geschichtsphilosophischer Entwürfe. Der kulturkritische, um religiöse Erneuerung bemühte Impuls seines Schaffens führt ihn zu
politischem Engagement im Umkreis esoterisch-revolutionärer Zirkel und lässt ihn im Bürgerkrieg der dreißiger
Jahre für das „nationale“ Lager Partei ergreifen.
Aus einer Konferenz an der Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur der Universität Olmütz/Olomouc im
Herbst des vergangenen Jahres ging ein erster Band mit
fundierten Studien zu dem literaturwissenschaftlich bislang weitgehend vernachlässigten Autor hervor. Er setzt
sich mit den ästhetischen, gattungsmäßigen und
weltanschaulichen Perspektiven des Spundaschen Textschaffens sowie mit den ideologischen und kulturpolitischen Aspekten seines Wirkens auseinander.
Aus Anlass des 125. Geburtstags stellt das Wiener Kolloquium diesen Band vor und knüpft in mehreren Vorträgen daran an. Zentrale Probleme sollen hervorgehoben
und in einer abschließenden Podiumsdiskussion thematisiert werden, wobei besonders der Frage nachgegangen werden soll, wie das Phänomen Spunda im Rahmen
einer österreichischen bzw. mitteleuropäischen Literaturgeschichte anzusiedeln wäre.
Programmfolge:
14:00 Uhr Eröffnung
Begrüßung durch
em. o. Univ.-Prof. Dr. Herbert ZEMAN, Präsident der
Österreichischen Goethe-Gesellschaft
Prim. OMR. Dr. Christoph SPUNDA, Sohn des
Dichters
14:30 Uhr Buchpräsentation
Tagungsband zur Konferenz „Franz Spunda im
Kontext” in Olmütz/Olomouc 2014
Vorgestellt durch Univ.-Prof. Dr. Ingeborg FIALAFÜRST (Herausgeberin)
Impulsreferate – 1. Teil
15:15 Uhr
Dr. Herbert SCHRITTESSER (Wien): Franz Spundas
„magische Romane“
15:30 Uhr
Univ.-Doz. Dr. Jörg KRAPPMANN (Olmütz): Franz
Spunda und die Tradition des „Dichterpriesters“
Kaffeepause
Impulsreferate – 2. Teil
16:15 Uhr
Dr. Christoph FACKELMANN (Wien): Franz Spundas
Griechenlandliteratur
16:30 Uhr
Dr. Milan HORŇÁČEK (Olmütz): Franz Spundas
historisch-mythische Romane
17:00 Uhr Podiumsdiskussion
„Franz Spunda und die österreichische
Literaturgeschichte“
ao. Univ.-Prof. Dr. Wynfrid KRIEGLEDER (Wien),
em. o. Univ.-Prof. Dr. Herbert ZEMAN (Wien)
im Gespräch mit den Referenten
18:30 Uhr Lesung
„Franz Spunda in Wien, Berlin und Paris“
Martin HAIDINGER (ORF) liest aus den Erinnerungen
an die Studentenzeit