Sommer 2015 MitMenschen Franz Sales Haus | 33 Inhalt 3 Unter uns gesagt 17 Arbeitsmarktintegration Ein erreichbares Ziel 4 Franz Sales Haus Neue Impulse 18 Franz Sales Wohnen GmbH Umwelt schonen – Kosten sparen Diagnostik und Therapie Therapeutisches Setting – einmal anders 20 DJK Franz Sales Haus Am Tischtennis-Tisch läuft's rund Arbeitsmarktintegration Das fliegende Klassenzimmer 21 Was sonst noch geschah 30 kurz notiert 30 Termine 31 Personalia 6 8 10 Franz Sales Förderschule Verschieden sein 12 Franz Sales Werkstätten Was ist Kreativität? 14 Franz Sales Werkstätten Zimmer frei auf Spiekeroog 16 Franz Sales Berufskolleg 'Andere Länder, andere Sitten' Titelfoto: Heimstatt Engelbert Im Haus 'Edith Stein' wird Tagesstruktur für Menschen angeboten, die nicht im Arbeitsleben stehen. 2| Inhalt Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird die männliche Schreibweise für beide Geschlechter verwandt. Blickrichtungen umfassender ein und die Überleitung der Nachfolge für meine Person kann leichter angegangen werden. Nicht zuletzt wird dies eine deutliche Entlastung für mich sein, denn das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen und die vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, die sich direkt auf unsere Konzepte auswirken, sind in allen Bereichen zu einer großen zeitlichen Herausforderung geworden. Jetzt gilt es, die Konsequenzen der strukturellen Veränderungen im Tagesgeschäft umzusetzen. Dabei bin ich zuversichtlich, dass auch dieses geräuschlos gelingen wird. Unter uns gesagt … … sind die lange vorbereiteten grundsätzlichen strukturellen Veränderungen im Trägerverein für das Franz Sales Haus nunmehr umgesetzt. Auch in den Führungsgremien des Franz Sales Hauses. Bislang war der Vorstand des Trägervereins für das Franz Sales Haus durch einen haupt- und sieben nebenamtliche Vorstandsmitglieder besetzt, die für die Geschäftsführung des Hauses und für die Aufsicht verantwortlich waren. In der neuen Struktur wurde aus dem kollegialen Vorstand jetzt ein hauptamtlicher Vorstand, der aus zwei Personen besteht, sowie einem ehrenamtlichen Kuratorium mit sieben Personen. Ich freue mich, dass die Entscheidung für die neue Struktur auf allen Ebenen unseres Hauses einvernehmlich und geräuschlos vollzogen wurde. Dazu passt die einvernehmliche Entscheidung des Kuratoriums, neben meiner Person als Vorstandsvorsitzendem die Diplom-Sozialpädagogin Sabina Stemann-Fuchs in den Vorstand des Franz Sales Hauses zu berufen. Die Gesamtverantwortung ruht nunmehr auf vier Schultern, auf die die unterschiedlichen Betriebsbereiche des Franz Sales Hauses aufgeteilt worden sind. Ich freue mich jedenfalls auf die Vorstandsarbeit mit meiner neuen Vorstandskollegin. Gemeinsam mit dem Kuratorium, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Franz Sales Hauses sowie den verbundenen Unternehmen werden wir bei der Umsetzung der neuen Struktur mit der Zeit auch Antworten auf die Erwartungen geben. Wir sind nur als Gemeinschaft stark – herzlich willkommen, sehr geehrte, liebe Frau Stemann-Fuchs. Mit herzlichen Grüßen Ihr Günter Oelscher Direktor Die Erwartungen an die Veränderungen sind vielfältig: Die klare Abgrenzung zwischen Aufsicht (Kuratorium) und Geschäftsführung (Vorstand) regelt die Aufgaben und die Verantwortung deutlicher. Die Vorstandsverantwortung wird auf vier hauptamtliche Schultern verteilt, die Entscheidungsvorbereitung bindet unterschiedliche |3 Einblicke Einblicke Sabina Stemann-Fuchs sieht ihre neue Aufgabe im Franz Sales Haus als für sie maßgeschneiderte Herausforderung an. Franz Sales Haus Neue Impulse Ab dem 1. April 2015 ist die überarbeitete Satzung des Franz Sales Hauses, die von der Mitgliederversammlung beschlossen wurde, umgesetzt. Damit wurde auch die Organisationsstruktur verändert: Sabina Stemann-Fuchs wird als weiteres Vorstandsmitglied Direktor Günter Oelscher in der Führungsspitze entlasten und die Geschäftsbereiche Franz Sales Wohnen GmbH, Heimstatt Engelbert GmbH, die Franz Sales Schule gGmbH, die Franz Sales Förderschule, den Bereich 'Diagnostik und Therapie' sowie den Seelsorgebereich übernehmen. Direktor Günter Oelscher führt weiterhin die Franz Sales Werkstätten GmbH, die Integrationsunternehmen 'in time gGmbH' und 'in service GmbH' sowie den Bereich Arbeitsmarktintegration, den DJK Franz Sales Haus und die Zentralen Dienste und vertritt als Vorstandsvorsitzender weiterhin das gesamte Unternehmen. 4| Die Sozialpädagogin, die zudem Sozialmanagement studiert hat, wohnt derzeit noch in Hamm. „Aufgrund der langen Fahrzeit möchte ich meinen Wohnsitz aber bald in die nähere Umgebung des Franz Sales Hauses verlegen“, kündigt Sabina Stemann-Fuchs an. In Hamm war die 53-Jährige zuletzt Geschäftsführungsmitglied und Prokuristin des Berufsförderungswerks. Zuvor leitete sie dort den Qualifizierungsbereich, nachdem sie erfolgreich die Pflegeschulleitung übernommen hatte. Ihre erste Führungserfahrung sammelte Sabina Stemann-Fuchs als Leiterin eines Wohn- und Pflegezentrums der Caritas, wo sie auch für das Qualitätsmanagement verantwortlich war. Die vielen Facetten, die ihr beruflicher Werdegang zeigt, kommen ihr nun bei den vielfältigen neuen Aufgabenfeldern zugute. Überall dort, wo die Pädagogik im Vordergrund steht, wird sie ihre Fähigkeiten künftig einbringen können. „Kennengelernt habe ich das Franz Sales Haus schon sehr früh: In den 90ern habe ich nach meinem Studium an der FH Dortmund eine Ausbildung an der Essener Dore-Jacobs-Schule als Bewegungstherapeutin absolviert“, berichtet das neue Vorstandsmitglied. „Das Berufskolleg kooperierte damals schon mit dem Franz Sales Haus und eine Kommilitonin gab mir erste Einblicke in die Arbeit der Einrichtung.“ Als Sabina Stemann-Fuchs dann im vergangenen Jahr die Stellenausschreibung für den neu geschaffenen, vakanten Vorstandsposten sah, erinnerte sie sich gleich ans Franz Sales Haus. „Beim Lesen hatte ich dann sofort das Gefühl, dass dies eine maßgeschneiderte Herausforderung für mich wäre. Dabei habe ich eigentlich keine neue Arbeit gesucht. Es war eher so, als habe die Stelle mich gefunden“, beschreibt sie ihre zweite Begegnung mit der Einrichtung. Viel Energie Für ihre neue Aufgabe bringt sie nicht nur ihre Berufs- und Leitungserfahrung, sondern auch ganz viel Energie mit. „Ich bin sehr gerne in Bewegung“, verrät Sabina Stemann-Fuchs. Und das nimmt man ihr ab. Wenn die Mutter zweier erwachsener Kinder voller Stolz über ihre beiden Enkelkinder spricht, dann mit der gleichen Begeisterung, die sie auch ausstrahlt, wenn sie erzählt, dass sie in ihrer Freizeit Zumba tanzt und laufen geht. Ob man daraus schließen kann, dass sie geduldig und ausdauernd ist? „Also Geduld ist nicht unbedingt meine Stärke“, antwortet sie mit einem Lachen. Aber Ausdauer, die habe sie auf jeden Fall. „Durch Widrigkeiten lasse ich mich weder beeindrucken noch von meinem Ziel abbringen, denn ich bin kein ängstlicher Mensch und liebe die Herausforderung.“ „Obwohl ich aus meiner bisherigen Laufbahn viel Fachwissen aus dem Wohn- und Bildungsbereich mitbringe, muss ich mir die Behindertenhilfe erst erschließen. Da bin ich natürlich auf die Unterstützung der Mitarbeiter und Leitungskräfte angewiesen“, gibt die neue Vorständin zu bedenken. „Ich bin aber bislang ganz begeistert, wie offen und zugewandt mir alle Mitarbeiter begegnet sind. Überall habe ich Unterstützung erhalten, um mich schnellstmöglich gut zurechtzufinden.“ Das gesamte Unternehmen einzuschätzen, fällt ihr momentan noch schwer. „Dafür benötige ich noch eine Weile. Dennoch merkt man, dass das Franz Sales Haus auf einem guten Weg ist und die Zeichen der Zeit erkannt hat. Meiner Einschätzung nach hat Herr Oelscher das Unternehmen durch die Diversifizierung und viele innovative Projekte gut für die Zukunft aufgestellt.“ Was Sabina Stemann-Fuchs im Unternehmen verändern wird: „Durch den demografischen Wandel steht die Einrichtung künftig vor neuen Herausforderungen. Sicherlich kann das Franz Sales Haus von meinen Erfahrungen aus der Altenhilfe profitieren. So kann ich auf diesem Weg bestimmt meinen Beitrag leisten und neue Impulse geben.“ Valeska Ehlert Eine weitere ihrer Stärken sei sicherlich das 'Mitmenschliche', verspricht das neue Vorstandsmitglied. Deshalb ist ihr der direkte Kontakt mit den Mitarbeitern außerordentlich wichtig. „Am Anfang habe ich daher alle Bereiche besucht, für die ich nun verantwortlich bin. Beim persönlichen Kennenlernen habe ich einfach sehr viel zugehört“, berichtet sie von den ersten Arbeitstagen. „Die Gesprächsinhalte muss ich anschließend für mich sortieren und so füllt sich für mich nach und nach die theoretische Organisationsstruktur des Unternehmens mit Leben.“ Struktur ist überhaupt ein gutes Stichwort: „Ich bin ein sehr strukturierter Mensch mit klaren Vorstellungen und das spiegelt sich auch in meiner Arbeit wider“, erklärt Sabina Stemann-Fuchs. Als weiteres Vorstandsmitglied wird Sabina Stemann-Fuchs Direktor Günter Oelscher in der Führungsspitze entlasten. |5 Diagnostik und Therapie Therapeutisches Setting – einmal anders Seit Januar 2015 findet auf dem Integrativen Reitbetrieb des Franz Sales Hauses ein interdisziplinäres Angebot der Heilpädagogik mit dem Medium Pferd und der Ergotherapie statt. Getragen wird dieses durch Nadine Kaisereck (Heilpädagogik mit dem Medium Pferd), dem Ergotherapeuten Tobias Scheulen und dem tierischen Co-Therapeuten Merlin (Schwarzwälder Kaltblut, Stockmaß 155 cm, eines von sechs Therapiepferden des Integrativen Reitbetriebes). Das Angebot richtet sich zunächst an eine Gruppe von vier Beschäftigten des Zweigbetriebs Huttrop der Franz Sales Werkstätten GmbH, die alle unterschiedlichen Therapie- und Förderbedarf haben. Interdisziplinäre Therapie bedeutet, dass Fachkräfte aus zwei unterschiedlichen fachlichen Blickwinkeln gemeinsam arbeiten. Welche Schwerpunkte setzen Sie? Frau Kaisereck: „Die Heilpädagogik mit dem Medium Pferd spricht die körperliche, geistige und soziale Entwicklung sowie die Rehabilitation von Menschen an. Sie hilft beim Vertrauensaufbau und beim Erleben von Gefühlen. Sie unterstützt eine harmonische Bewegungserfahrung, schärft die Wahrnehmungssensibilität und stärkt das Selbstwertgefühl“. Herr Scheulen: „Die Ergotherapie fördert die Körperwahrnehmung, die Fein- und Grobmotorik, die Ergonomie, die Kommunikation und Interaktion sowie die Rollenfindung in der Gruppe.“ Was bedeutet dies praktisch? Herr Scheulen: „Eine Fördereinheit dauert zwei Stunden, findet einmal wöchentlich statt und beginnt jeweils mit dem 'Ankommen'. Dieser Auftakt findet im Therapieraum statt. Bei gezielten Wahrnehmungsübungen nach ergotherapeutischen Gesichtspunkten geht es um die Fokussierung auf den eigenen Körper. Basissinne wie Tiefensensibilität und Gleichgewicht sowie die Interaktion zwischen dem Beschäftigten, seinem Körper und der Umwelt werden gefördert. Die Informationen aus unterschiedlichen Reizen werden verknüpft und sind Grundvoraussetzungen dafür, Bewegungs- und Handlungsketten ausführen zu können.“ 6| Heilpädagogik mit dem Medium Pferd bedeutet, seinen Körper anders zu spüren. Frau Kaisereck: „Im Anschluss geht es gemeinsam in den Stall zu unserem Co-Therapeuten Merlin. Beginnend mit der Begrüßung des Pferdes – über die Pflege bis zur Vorbereitung des Reitens – werden die Wahrnehmungsbereiche des Fühlens und Sehens angesprochen. Anschließend geht es in die Reithalle. Nach der selbstständigen Gruppenentscheidung über die Reihenfolge der Reiter darf der erste Teilnehmer auf das Pferd aufsteigen. Er fühlt sich in die Bewegung des Pferdes ein, geht aktiv mit und macht neue Bewegungserfahrungen. Dann folgen Gleichgewichtsübungen und Spiele – wie z. B. Ringe auf Hütchen werfen, Sandsäcke auf verschiedenen Körperteilen balancieren oder sogar in der schnelleren Gangart Trab reiten. Das spricht gezielt die Körperwahrnehmung an und fördert die Interaktion mit der Gruppe, die sich an den Spielen beteiligt.“ Frau Wagner, Betriebsleiterin des Zweigbetriebs Huttrop: „Das Gesamtverhalten und die Eigenwahrnehmung haben sich bei den vier Beschäftigten sichtbar positiv verändert. Bei einer der Beschäftigten konnten wir dieses schon nach wenigen Therapieeinheiten ganz explizit feststellen und auch im Arbeitsalltag bemerken.“ Herr Ruda, Sozialer Dienst im ZB Huttrop: „Ich kann dieses absolut bestätigen. Als Besucher habe ich in einer Therapieeinheit eine sehr entspannte Grundatmosphäre vorgefunden. Die hohe Motivation bei den Beschäftigten hat sich darin gezeigt, dass sie alle konstant aufmerksam mitgearbeitet haben. Durch die gewonnene Körperwahrnehmung und die Steigerung der Selbstsicherheit gelingt es den Beschäftigten immer öfter, dies auf den Arbeitsalltag zu übertragen, was ein weiterer positiver Aspekt der interdisziplinären Arbeit ist.“ Herr Scheulen: „Während der gesamten Zeit wird aus ergotherapeutischer Sicht immer wieder Bezug auf den Beginn der Einheit genommen, um das Erleben und die Körperwahrnehmung zu intensivieren und zu festigen. Körperhaltung, Wahrnehmung, ergonomisch ausgeglichene Sitzposition, vestibuläre Ausgleichshinweise und viele weitere ergotherapeutische Aspekte werden hierbei beachtet und angeleitet.“ Den Aspekt der Interdisziplinarität verfolgen die Mitarbeiter des Bereiches Diagnostik und Therapie in allen Bereichen und ermöglichen dadurch innovative und individuell angepasste Therapieoptionen mit hocheffektiven Therapieergebnissen. Therapieziele aus fachlich unterschiedlichen Blickwinkeln gemeinsam zu erarbeiten und inhaltlich auszufüllen bedeutet, in der konstruktiven Arbeit zugunsten von Menschen mit Behinderungen stets einen Schritt weiter zu sein. Sehen Sie eine Effizienz und Wirkung auf den Arbeitsalltag Ihrer Beschäftigten? Dr. Maria del Pilar Andrino Garcia Ergotherapie einmal anders: Die Korrektur der Körperhaltung wird gut angenommen. Teamarbeit bedeutet, auf den anderen und sich selbst zu achten. |7 Schauspiel, Rap, Gesangseinlagen und Tanz: Bei der gelungenen Aufführung brachte sich jeder Teilnehmer mit seinen Talenten ein. Arbeitsmarktintegration Das fliegende Klassenzimmer Unter dem Thema 'ausBIILDUNG – Jugend braucht Perspektive' eröffnete Frau Köster am 19. März 2015 die gut besuchte Veranstaltung zum Josefstag 2015, die von unserer Sozialpädagogin Frau Deboree moderierte wurde. Die bundesweite Aktion 'Josefstag' wird von katholischen Trägern dazu genutzt, die Öffentlichkeit auf die besondere Situation von benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufmerksam zu machen. Eine 'Expertenrunde', bestehend aus Herrn Direktor Oelscher, Herrn Heijenga aus dem Bereich Lernförderung des SKF Essen, Herrn Scholten, dem Jugendbeauftragten für die Pfarreien des Bistums Essen und der 2. Stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin Frau Buschkönig aus dem Bezirk Huttrop / Südostviertel, lieferte einen thematischen Einstieg und setzte perspektivische Akzente zum herausfordernden Themenschwerpunkt 'Wo ist Platz für informelle Bildung?' Ein gutes Beispiel war unser diesjähriger Theaterworkshop: Am Josefstag führten die Teilnehmer der Berufsvorbereitenden Bildungs8| maßnahmen in der Aula der Franz Sales Förderschule eine gelungene Neufassung des 'Fliegenden Klassenzimmers' auf. Die Idee Elyas M'Barek als falscher Lehrer im Erfolgsfilm 'Fack Ju Göhte' stand mit der Äußerung „Wir schreiben das um. Das wird cool!“ Pate für die Grundidee unseres Theaterworkshops: Ein Klassiker soll in neuem Gewand aufgeführt werden. Aber ziehen unsere Jugendlichen da mit? Eine Schar von gut zwei Dutzend spielfreudigen Teilnehmern knöpfte sich auf der Kennenlernfahrt im Herbst 2014 vier klassische Texte aus einer Sage, einem Märchen, einer Ballade sowie einer Erzählung vor und übersetzte geeignete Passagen direkt in erste Spielszenen. Außer mit 'Herkules' waren wir mit 'Hans im Glück' unterwegs und ließen mit Schillers 'Handschuh' das arrogante Burgfräulein abblitzen. Das Rennen in der Teilnehmergunst machte aber 'Das fliegende Klassenzimmer' von Erich Kästner. Die Urfassung Hatten wir den Jugendbuchklassiker bisher nur auszugsweise kennengelernt, wurde nun im wöchentlichen Workshop zunächst das ganze Buch durchgelesen. Und dann musste ein spielbares Storyboard her. Manche Handlungsstränge wurden gekürzt oder gestrichen und das Verbliebene – bereits auf modern getrimmt – wurde erst auf Tapetenrolle dokumentiert und schließlich von fleißigen Fingern am Laptop abgetippt. Zusätzlich wurden ein Raptext und ein Abschlusslied gedichtet und vertont. Mit der Zeit setzten sich viele verschiedene phantasievolle Ideen wie ein Puzzle zusammen. Der Prozess des Umschreibens war oft harte Arbeit für die Teilnehmer: lesen, diskutieren, abstrahieren, sich konzentrieren … Aber, noch vor Weihnachten hatten wir es geschafft: Wir hielten die Urfassung unseres umgeschriebenen Theaterstücks in der Hand. Die Proben Nach der Fleißphase nahm das Projekt mit der Rollenvergabe endlich Fahrt auf. Wir bevölkerten wöchentlich das ehemalige Direktorenhaus. Manche betätigten sich mit der Anfertigung und Bemalung von Kulissen und Requisiten. Zwei Tanzgruppen probten – als Umdeutung der Schneeballschlacht aus dem Originaltext – ein Tanz- und Rap-Battle ein. Es wurde geprobt, geprobt, geprobt und Text zuhause auswendig gelernt. Auch wenn der Adrenalinschub bei den Teilnehmern etwas auf sich warten ließ, kam er dann doch bei der Generalprobe punktgenau zur Wirkung! Jeder hatte plötzlich deutlich die Zielgerade vor Augen – wusste instinktiv, um was es jetzt ging. Schlummernde Potenziale traten noch deutlicher zum Vorschein und gleichzeitig wuchs auch die Vorfreude beim Regie- Kann das fliegende Klassenzimmer wegen des gestohlenen Laptops überhaupt auf die Reise gehen? Die Stimmung der Klasse ist jedenfalls am Boden. Choreo-Trio Lichtenstein / Determeyer / Ewert (Sozialpädagoge / Lehrkraft / Psychologin). Die Story Die fünf Freunde Martina, Matz, Uli, Fridolin und Johnny vom 'Berufskolleg Fritte' sind im Clinch mit dem verfeindeten 'Berufskolleg Post' und ihrem Anführer Egerland. Diese klauen den fünf Freunden den Laptop mit den Planungen für die Abschlussfahrt nach Malle. Nach ein paar klärenden Worten im Pausenraum des BK Post kommt es zum Battle an der Mauer, bei dem die Tänzerinnen beider Kollegs zelebrieren, dass es auch ohne Gewalt geht – auch wenn Johnny es unter dem Jubel seiner Mitschüler nicht lassen kann, einen Rap der herberen Tonart zum Besten zu geben. Dann sind da noch der beliebte Klassenlehrer Bökh und der sogenannte 'Nichtraucher aus der Eckkneipe' – gespielt von den beiden Regisseuren –, die den fünf Freunden in jeder größeren und kleineren Notlage beistehen; jedoch auch ihre eigene Geschichte haben. Und wie kommt Uli aus dem Schlamassel mit der Graffiti-Mutprobe wieder raus? Welches Geheimnis trägt Martina mit sich herum? Und was ist eigentlich mit dem Laptop passiert? Wird es nix mit Malle? Natürlich gab es schließlich das Happy End und das Publikum dankte der Theatercrew mit anhaltendem Applaus für die gelungene Aufführung. Die Teilnehmer gaben daraufhin eine Tanzzugabe und performten gemeinsam das Abschlusslied und freuten sich auf den zweiten Auftritt mit dem 'Fliegenden Klassenzimmer' beim 3. Essener Goldstückefestival am 13. Mai 2015 in der Weststadthalle. Ein Dank geht an alle Kollegen, die das Gelingen der Aufführung unterstützt haben. Stephan Determeyer Bei der 'Expertenrunde' zum Josefstag 2015 ging es um die Bedeutung der informellen Bildung. |9 Praxistraining Der enge Bezug zur Lebenspraxis ist für die Schüler besonders wichtig. Franz Sales Förderschule Verschieden sein In wenigen Wochen beginnt das neue Schuljahr. Neben Schülern, die als Quereinsteiger in die Förderschule wechseln, werden auch acht externe i-Dötzchen eingeschult. Das sind doppelt so viele wie im letzten Jahr. Die Eltern haben sich bewusst dafür entschieden, ihre Kinder an unserer Förderschule anzumelden und nicht – obwohl möglich – an einer Grundschule. Mit dieser Entscheidung ist der Wunsch nach intensiver Förderung und Bildung durch Lehrer verbunden, die speziell für die Beschulung behinderter Kinder ausgebildet wurden. 10 | Gutes soziales Klima Bei der Schülerschaft handelt es sich keineswegs um eine homogene Gruppe. Vielmehr lernen Kinder mit geistiger Behinderung, Schüler an der Grenze zur Lernbehinderung, Kinder mit starken Verhaltensauffälligkeiten (Autismus, Aggressionen, Autoaggressionen) zusammen mit schwer mehrfach Behinderten (Körperbehinderungen, Rollstuhlfahrer, Kinder mit fehlender aktiver Sprache). Sie bilden heterogene Klassengemeinschaften. Die Integration aller Schüler ist selbstverständlicher Schwerpunkt unserer Arbeit. Immer wieder stellen wir fest – und dies wird uns auch von der Elternschaft bestätigt –, dass unter unseren Schülern ein gutes soziales und tolerantes Klima herrscht. Die Akzeptanz für die Schwächen Einzelner ist groß, man hilft sich untereinander und kein Schüler wird aufgrund seiner Behinderung ausgegrenzt. Auftrag der Schule ist es, jeden Schüler nach seinen individuellen Fähigkeiten und ausgehend von seinen Stärken zu fördern. Ein Aspekt, der jetzt in der Inklusionspolitik stark betont wird – an der Förderschule aber schon seit Jahren den Alltag bestimmt und Standard ist. Wir sprechen von keiner leichten Aufgabe: Je heterogener die Klasse, desto differenzierter und überlegter muss unterrichtet werden. Benötigt wird dazu ausreichend Lehrpersonal, das auch Doppelbesetzungen im Unterricht möglich macht. Außerdem Hilfsund Pflegepersonal, räumliche Ressourcen, Barrierefreiheit, behinderungsspezifische Lern- und Lehrmittel, Schulsozialarbeit sowie begleitende therapeutische Maßnahmen. Voraussetzungen, die an unserer Förderschule erfüllt sind und die Qualität der schulischen Arbeit gewährleisten. In regelmäßigen Abständen hospitiert die Schulleitung im Unterricht der Kollegen. Als ein gelungenes Beispiel für individuelle, differenzierte Förderung von Schülern kann der Unterricht in einer Berufspraxisstufe geschildert werden. Diese Stufe wird von Jugendlichen in den letzten beiden Schuljahren besucht und bereitet durch spezielle Lerninhalte den Übergang von der Schule in den Beruf vor. Berufspraxisstufen gibt es nur an der Förderschule mit dem Schwerpunkt 'Geistige Entwicklung'. Im Folgenden soll beispielhaft dargestellt werden, wie eine Unterrichtsstunde an der Förderschule aussieht. Zwei Schüler beschäftigen sich in einem Differenzierungsraum mit der Berufsorientierung. Das Thema lautet: 'Seine Stärken finden'. Im Ankreuzverfahren müssen persönliche Eigenschaften bestimmt werden, wobei der stärkere Leser der beiden Schüler die Aufgabe des Vorlesens übernimmt. Zwei weitere Schüler schreiben per Computer bereits korrigierte Bewerbungen für ein Hotel- und Schreinerpraktikum. Zwei Schüler führen mit Hilfe ihres Integrationshelfers Übungen zur Farb- und Formsortierung durch. Ein weiterer sehr guter Leser liest einer Schülergruppe aus den Mittelstufen in einem dritten Raum aus dem Buch 'Die drei Fragezeichen' vor. Auch er wird von einem Integrationshelfer unterstützt. Ein dermaßen gestalteter Unterricht überzeugt durch sehr gute Vorbereitung, gute Kenntnisse der individuellen Schülerleistungen und durch Ausschöpfen aller räumlichen und personellen Ressourcen. Für unsere Schüler ist der enge Bezug zur Lebenspraxis motivierend und die beste Voraussetzung zum nachhaltigen Lernen. Exemplarisch steht dieser Unterrichtsblock für das, was Bildung und Erziehung an der Förderschule ausmacht: Lernen in Kleingruppen, differenziert, individuell, behindertenspezifisch. Und durchgängig mit Lehrern, die über sonderpädagogisches Know-how verfügen. Rita Vößing Praxisnahes Lernen Die zwölf Schüler der besuchten Berufspraxisstufe gestalten mit ihrem Lehrer einen kurzen, gemeinsamen Morgenkreis, in dem die wichtigsten Dinge, der Stundenplan und der Tagesablauf mit Hilfe von 'Unterstützter Kommunikation' (Bild-, Schriftkarten, Piktogramme, Gebärden) besprochen wird. Danach löst sich die Klassengemeinschaft in kleine Arbeitsgruppen auf: Die erste Gruppe ordnet Bilder und Geldbeträge zu. Die Bildkarten zeigen Waren, die beim wöchentlichen Büdchenverkauf in der Pausenhalle gekauft werden können. Anschließend füllen die Schüler Portemonnaies mit bestimmten Geldbeträgen. Ein Schüler sortiert währenddessen in der Pausenhalle die Waren in das Verkaufsbüdchen ein und übt anschließend mit der Gruppe das Ein- und Verkaufen. In der Berufspraxisstufe wird der Übergang von der Schule in den Beruf vorbereitet. | 11 Franz Sales Werkstätten Was ist Kreativität? Das Berliner Label 'be able' steht für junge Designer, die Menschen mit Behinderungen befähigen wollen, kreativ zu sein. Gemeinsam mit Beschäftigten von Behindertenwerkstätten entwickeln sie bundesweit im Rahmen von Workshops neue Produkte. Ein besonderes Design-Projekt fand im Februar 2015 in der Werkstatt am Zehnthof statt: Isabelle Dechamps und Melinda Barth, Gründerinnen von 'be able', arbeiteten mehrere Tage mit Beschäftigten der Schreinerei und Führungskräften von Thyssen-Krupp zusammen. „Sie konnten es kaum erwarten, gemeinsam mit den Designerinnen und den Mitarbeitern von Thyssen-Krupp ein Produkt zu entwickeln, das von ihnen in der Schreinerei produziert werden kann.“ Bereits nach dem Vorbereitungsworkshop für die Beschäftigten waren die ersten Zweifel einer überzeugenden Klarheit gewichen: Die Arbeit mit den jungen Designerinnen macht nicht nur Spaß, sondern bringt auch jeden Teilnehmer in seiner persönlichen Entwicklung weiter. „Unsere Beschäftigten waren vom ersten Workshop sichtlich begeistert“, berichtet Betriebsleiter Hans-Jürgen Vocks. Eingefahrene Denkmuster durchbrechen Auch die anfängliche Skepsis der Führungskräfte des Industriekonzerns war schnell verflogen: Zwar hatte kaum ein Teilnehmer bislang Berührungspunkte mit behinderten Menschen, beim Rundgang durch die Werkstatt am Zehnthof zeigte sich jedoch große Offenheit. Eine wirkliche Barriere schien vielmehr das Erfinden eines neuen Produkts zu sein. „Ich bin total unkreativ“, behaupteten anfangs alle Mitarbeiter, die im Arbeitsalltag eher mit Zahlen und Fakten als mit kreativen Prozessen zu tun haben. „Um ein Design zu entwickeln“, erklärte Isabelle Dechamps, „muss man lernen, den Alltag loszulassen, eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen. Es ist wichtig, auch mal quer und schräg zu überlegen oder auch mal mit den Händen zu denken.“ Leicht ist das nicht, das merkten die Teilnehmer schnell und schon bei der ersten Kreativitätsübung rauchte vielen der Kopf. Kreativität gehört eher selten zu ihrem Arbeitsalltag: Die Führungskräfte von Thyssen-Krupp beschäftigen sich sonst eher mit Zahlen und Fakten. Thinking out of the box: Die Teilnehmer sollten sich möglichst viele alternative Nutzungen des Kartons überlegen, die beste Idee skizzieren und umsetzen. Wie das zusammenpasst? Isabelle Dechamps erklärte das zu Beginn sehr einfach: „Kreativität kann Brücken zwischen Welten bauen.“ Das Ziel, 'Inklusion durch Design' zu erzielen, erschien allen Beteiligten zunächst sehr abstrakt. 12 | Pilotprojekt bei Thyssen-Krupp Der Workshop regt die Fantasie an und stärkt den Mut, kreativ zu denken sowie offen für Neues zu werden. Aber was soll das für den Arbeitsalltag bringen? Von dem Pilotprojekt, das vom Bereich 'Personalentwicklung' initiiert wurde, erhofft sich Thyssen-Krupp die Erweiterung von sozialen Kompetenzen der Führungskräfte. Wichtig sei es, mehr Sensibilität für die Bedürfnisse und Befindlichkeiten von Mitarbeitern zu entwickeln und bei verzwickten Problemen unkonventionelle Lösungen zu finden. Das gehe nur, wenn man gelernt habe, andere Perspektiven einzunehmen und sich gestatte, gedanklich neue Wege einzuschlagen. Nach der ersten 'Aufwärmübung' für die beiden Teilnehmerteams wurden im zweiten Teil des Workshops Beschäftigte und Führungskräfte in gemischten Teams zusammengewürfelt. Nach einer kurzen Aufwärmphase ging es direkt an die Arbeit: Gemeinsam sollten Ideen für ein günstiges und einfach zu realisierendes Schreinereiprodukt entwickelt werden. Hilfestellung gaben die beiden Designerinnen durch die Vorgabe von drei unterschiedlichen Zielgruppen, die Anhaltspunkte für die gestalterische Arbeit gaben: Ein Rentner, eine Architektin und ein Kind wurden in kurzen Steckbriefen grob skizziert. Ausstellung der Projektergebnisse Nachdem die Teams viele unterschiedliche Ideen gesammelt hatten und diese nach den Kriterien Innovation, Umsetzbarkeit und Äs- Bei einer Führung lernten die Mitarbeiter von Thyssen-Krupp die Arbeit im Zweigbetrieb Zehnthof kennen. thetik bewertet hatten, machte sich jede Gruppe an die praktische Umsetzung eines Produktes. Hierbei zeigten sich sehr deutlich die praktischen Stärken der Beschäftigten, denn sie bewiesen ihre sicheren Fähigkeiten im Umgang mit Maschinen und Werkstoffen. „Es war für alle Beteiligten ein toller, erlebnis- und erkenntnisreicher Tag, eine gute Erfahrung“, resümiert Georg Schwinning, der als Experte für Führungskräfte-Coachings mit Thyssen-Krupp zusammenarbeitet. „Der Workshop ist auch aus meiner Sicht ein voller Erfolg, denn alle Beteiligten haben sich sehr positiv geäußert, die Sensibilität für Menschen mit unterschiedlichsten Dispositionen wurde geschärft und aus den Eindrücken lässt sich vieles für den Arbeitsalltag ableiten.“ Hans-Jürgen Vocks war ebenfalls von dem Erfolg des Projekts begeistert: „Der Umgang innerhalb der gemischten Teams war sehr emotional und freundschaftlich. Ein tolles Projekt und wir haben uns sehr darüber gefreut, dass nach den Sommerferien weitere Führungskräfte von Thyssen-Krupp zu einem neuen Workshop in die Franz Sales Werkstätten kommen werden. Außerdem sind unsere Beschäftigten zu einer kleinen Ausstellung der Projektergebnisse von Thyssen-Krupp eingeladen worden.“ Am Ende der Workshops können wir daher bestätigen, was die jungen Designerinnen anfangs versprochen hatten: 'Inklusion durch Design' funktioniert. Valeska Ehlert Die Zusammenarbeit in den gemischten Teams war für alle eine positive Erfahrung. Gemeinsam wurden Probleme gemeistert und kreative Lösungen gefunden. | 13 Zimmer frei Das Werk ist vollbracht: Die katholische Ferienstätte wurde von den Schreinern mit neuen Möbeln ausgestattet. Franz Sales Werkstätten Zimmer frei auf Spiekeroog Das katholische Ferienwerk Oberhausen bietet an drei Orten in Deutschland (im Schwarzwald, in der Eifel und in Norddeutschland) Ferienstätten für Gruppen und Familien an. Nun sollten die 30 Gästezimmer in Haus Winfried, der Einrichtung auf der Nordseeinsel Spiekeroog, renoviert und neu möbliert werden. Dieser Herausforderung stellten sich die Schreinereien in der Dahlhauser Straße und im Zweigbetrieb Zehnthof erstmals gemeinsam. Von Beginn an beinhaltete der Auftrag auch die verlockende Aussicht, die Montage der Möbel vor Ort auf Spiekeroog selbst vorzunehmen. Schon frühzeitig wurde deshalb spekuliert, welche Beschäftigten die Arbeiten begleiten könnten. Bei vielen leuchteten angesichts 14 | der Chance auf dieses Abenteuer vor Vorfreude zwar die Augen, doch es sollte schließlich kein Spaziergang auf der Nordsee-Insel werden. Die Auswahl fiel auf Sam und Markus aus dem Hauptbetrieb sowie René, Mathias und Sritharan aus dem Zehnthof. Als Verantwortliche sollten sich Tobias Ader und Horst Karcher mit auf den Weg machen. Inselbewohner packten mit an Im Herbst 2014 waren die Vorarbeiten bereits in vollem Gange. Während der Zehnthof die Anfertigung der 60 Betten übernahm, fertigte der Hauptbetrieb derweil die Nachttischschränkchen und die Wandverkleidungen. Im Februar 2015 war es soweit: Ein Speditionsunternehmen übernahm die Verpackung der vielen Möbel, die zunächst eine Anfahrt mit dem LKW und obendrein noch 7,5 km Seeweg schadlos überstehen mussten. Auf der autofreien Insel Spiekeroog selbst wurden die Möbel dann auf mehreren Elektrowagen verstaut, um zur Ferienstätte zu gelangen. Tobias Ader lobte die gute Zusammenarbeit mit den Inselbewohnern, die sich tatkräftig am Transport beteiligten. Schon vor Antritt der Dienstreise war klar, dass der Einbau der Möbel eine große Herausforderung werden würde. Die Wandverkleidungen mussten Zimmer für Zimmer individuell angepasst und z. B. mit Aussparungen für Steckdosen versehen werden. Die Beschäftigten arbeiteten bis zum Nachmittag mit, danach mussten Tobias Ader und Horst Karcher meistens noch bis tief in den Abend hinein alleine weiterwerken. den. Bei einem Nachtreffen, das mit den Beteiligten bei Kaffee und Kuchen im Zehnthof stattfand, bot sich die Gelegenheit, die gemeinsame Zeit noch mal zu reflektieren und ganz persönliche Erfahrungen auszutauschen. Vor allem die amüsanten Momente des 'Insel-Jobs' sind allen noch gut im Gedächtnis geblieben. Der Auftraggeber war mit dem Einsatz der Mitarbeiter und Beschäftigten der Franz Sales Werkstätten so zufrieden, dass voraussichtlich auch die Möblierung der Ferienhäuser in Baasem in der Eifel und Todtmoos im Schwarzwald in den nächsten Jahren in Auftrag gegeben wird. Dann sind die Mitglieder des Teams 'Spiekeroog' ganz bestimmt wieder mit von der Partie. Barbara Kohlmann Auch Dank der hochgelobten Verpflegung durch die Küchenmitarbeiter in Haus Winfried, die keine Wünsche unberücksichtigt ließen, konnte das Projekt 'Spiekeroog' mit allen Teilnehmern schließlich nach 13 Arbeitstagen erfolgreich abgeschlossen wer- Zu einem ungewöhnlichen Arbeitseinsatz fuhren die Beschäftigten der Franz Sales Werkstätten auf die Nordseeinsel Spiekeroog. | 15 Franz Sales Berufskolleg 'Andere Länder, andere Sitten' Das Berufskolleg ging vom 23. bis 27. März 2015 in seiner Projektwoche 'auf Reisen'. Das Team um Frau Richter und Frau Scheriau begab sich sogleich – gedanklich – in ferne Länder: In Phantasiereisen drückten die Teilnehmer ihre Träume gestalterisch, musikalisch oder visuell aus. Auf 'Europareise' begab sich die Grupppe von Herrn Reckert und Frau Frings. Die Teilnehmer haben die kulturelle Vielfalt Europas anhand von Liedern, Tänzen, Geschichten, Bräuchen und Spielen entdeckt. Das Projektteam von Frau Kayadelen beschäftigte sich mit Kuriositäten aus anderen Kulturen. Es wurden exotische Spezialitäten hergestellt und probiert. Der Umgang mit Andersartigkeit und die Frage, ob es eine kulturübergreifende, allgemeine Moral aller Völker gibt, wurden ebenfalls diskutiert. des Deutschen Rettungsschwimmabzeichens in Bronze. Ergänzend wurden spezifische Problemstellungen besprochen, welche das Medium Wasser im Zusammenhang mit Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen mit sich bringen kann. Die Projektwoche verlief harmonisch, entspannt und alle hatten gute Laune. Es macht einfach immer wieder Spaß, den Unterricht aufzulösen und in klassenübergreifenden Projektgruppen an einem Thema kreativ zu arbeiten. Im Jahr 2016 wird es wieder eine gemeinsame Projektwoche des Berufskollegs und der Förderschule geben. Brigitte Hüsselmann Auf Reise durch die Filmgeschichte 'In sieben Tagen spielend um die Welt' begab sich die Projektgruppe von Frau Ernst und Frau Rosendahl. Da das Ruhrgebiet eine Region ist, in der Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen leben, ist hierfür gar keine Weltreise erforderlich. Auf der Ruhrgebietsreise wurde symbolisch die Welt erkundet. Auch die Gruppe von Frau Hirsch wurde während der Projektwoche nicht im Berufskolleg gesehen. Sie entdeckte schöne Wanderrouten im Ruhrgebiet. Am Abschlusstag zeigte die Gruppe auf Fotos, welche Wanderziele sie erkundet hatte. Eine Reise ganz anderer Art erlebte die Projektgruppe von Frau Hüsselmann. Diese Gruppe reiste durch die amerikanische Filmgeschichte von den 60er Jahren bis in das Jahr 2010. Hierfür hatte sich die Gruppe neben 'Grease', 'Rocky' oder 'Fluch der Karibik' sieben weitere Filme ausgesucht und diese mit Hilfe der bekannten Filmmusiken tänzerisch dargestellt. Die entwickelte Choreographie wurde am Abschlusstag aufgeführt. Lebende Maschinenmenschen In die Welt der Technik begab sich die Gruppe von Herrn Papirnik, die das einzige inklusive Projektteam war. Unter dem Motto 'Wir sind die Roboter' hat die Gruppe aus Recyclingmaterialien schräge Maschinenmenschen hergestellt, die sogar mit elektronischen Bauteilen 'zum Leben erweckt' wurden. Am Präsentationstag konnten die Roboter in einer Performance bestaunt werden. Schließlich ermöglichte Herr Krabs vielen Schülern und Studierenden den Erwerb 16 | Das Projektteam von Herrn Papirnik stellte Roboter aus Recyclingmaterialien her. Arbeitsmarktintegration Ein erreichbares Ziel Die Teilnehmer der Maßnahme 'Unterstützte Beschäftigung' stellen sich und ihre Maßnahme vor: Wir sind vier Frauen und elf Männer im Alter von 19 bis Mitte 30 und haben unterschiedliche Einschränkungen und Handicaps. Unser Ziel ist es, eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle zu finden. Dafür haben wir bis zu zwei Jahre Zeit. Unterstützt werden wir von drei Qualifizierungstrainern: Frau Kreutzer, Frau Schmidt und Herrn Dehnke. Zu Beginn suchten wir nach einem Praktikumsplatz. Unsere Qualifizierungstrainer haben Vorschläge gemacht, die zu unseren Fähigkeiten und Interessen passten. In einem kurzen Vorstellungsgespräch wurden Rahmenbedingungen festgelegt und verbindlich in einem Praktikumsvertag vereinbart. Unsere Arbeitswoche besteht aus vier Arbeitstagen im Betrieb und einem theoretischen Projekttag im Franz Sales Haus. arbeiten drei Teilnehmer im Garten- und Landschaftsbau, vier in der Lagerwirtschaft, zwei in der Hauswirtschaft oder Küche, zwei als Bürokraft, einer im Verkauf, einer in der Elektromontage und eine Teilnehmerin im Bereich der orthopädischen Technik. Ein Teilnehmer hat grade erst begonnen und befindet sich noch in der Erprobung. Im Betrieb hat jeder einen Ansprechpartner. Dieser beantwortet Fragen, weist uns Arbeiten und Aufgaben zu, erklärt und zeigt uns die Arbeitsabläufe. Trotzdem ist es gut, dass unsere Qualifizierungstrainer uns jede Woche im Betrieb besuchen. So haben wir Gelegenheit, Probleme zu klären. Der Kontakt vor Ort hilft uns, unsere Leistungsstände, Perspektiven und Ziele zu reflektieren. Insgesamt fühlen wir uns alle sehr wohl in dieser Maßnahme. Wir sehen unser Ziel, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt zu erlangen, durch die 'Unterstützung' als ein erreichbares Ziel an und tatsächlich ist schon einigen eine Festanstellung in Aussicht gestellt worden. Der Projekttag Jeden Montag findet ein Projekttag statt: Zu Beginn berichten alle von ihrer Arbeitswoche. Dabei können auch Schwierigkeiten besprochen werden. Danach verfasst jeder einen Wochenbericht. In einer 'aktuellen Stunde' beschäftigen wir uns mit dem Tagesgeschehen und politischen Themen, sammeln dazu Informationen und diskutieren sie. Als Ergänzung werden wir individuell in den Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Mathematik gefördert oder bearbeiten Themen wie z. B. Arbeitssicherheit und Hygienevorschriften. Manchmal nehmen wir auch an Aktionen wie dem interreligiösen Projekt teil. Bei einem 'pädagogischen Spaziergang' tauschen wir uns aus. Auch das Gespräch mit unseren Qualifizierungstrainern fällt unterwegs leichter. Zum Ende des Tages berichtet jeder Teilnehmer, wie der Tag für ihn gelaufen ist. In der Reflexion erkennt man oft persönliche Erfolge und Fortschritte. Außerdem werden in der Runde auch Ideen, Wünsche und Kritik geäußert. Das Praktikum Unser betriebliches Langzeitpraktikum absolvieren wir in verschiedenen Berufsfeldern und Betrieben des 1. Arbeitsmarktes. Aktuell Die Teilnehmer der 'Unterstützten Beschäftigung' möchten auf dem 1. Arbeitsmarkt Fuß fassen. | 17 Die Abschlussveranstaltung mit allen beteiligten Unternehmen fand in diesem Jahr im 'Hotel Franz' statt. Franz Sales Wohnen GmbH Umwelt schonen – Kosten sparen Die Essener Firmen, die sich seit Herbst 2013 in vielen Workshops intensiv mit dem Projekt 'Ökoprofit' beschäftigt haben, entwickelten gemeinsam Ideen für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Ressourcen und erarbeiteten konkrete Einsparmöglichkeiten. Diese wurden als Projektabschluss am 5. Februar 2015 in unserem barrierefreien Veranstaltungszentrum im 'Hotel Franz' präsentiert. In diesem Jahr wurden Unternehmen aus sehr unterschiedlichen Branchen zertifiziert: Eine Bank, eine große Essener Warenhauskette, eine Druckerei, ein Autohaus, ein Gastronomiebetrieb, die städtische Grundstücksverwaltung GVE, die Essener Post, ein Unternehmen für Elektrotechnik, ein metallverarbeitender Betrieb 18 | und auch das Franz Sales Haus sparen zusammen rund 900 Tonnen C02, 140 Tonnen Abfall, 2.400 Kubikmeter Wasser und 1,9 Mio. kWh Strom ein. Die gemeinsamen Workshops hatten unterschiedliche Schwerpunkte, wie zum Beispiel Müllvermeidung oder Beleuchtungsoptimierung und gaben wertvolle Impulse für die Praxis. Daher hat sich die Teilnahme an dem Projekt für alle Firmen gelohnt: Die zehn Unternehmen mussten zwar Investitionen von rund 281.000 Euro tätigen, demgegenüber steht jedoch eine Betriebskosteneinsparung von rund 445.000 Euro. „Im Wohnbereich des Franz Sales Hauses haben wir beispielsweise vorab mit Hilfe von Wirtschaftlichkeitsberechnungen ermittelt, ob sich die jeweiligen Maßnahmen rentieren“, erläuterte Direktor Günter Oelscher das konkrete Vorgehen. „Wir haben letztlich veraltete Leuchtmittel und Elektrogeräte gegen energieeffizientere ausgetauscht, den Wasserverbrauch reduziert, die Abfalltrennung optimiert und die Heizungsanlagen überprüft“, berichtet Michael Lampey, der als Leiter der Handwerksbetriebe im Franz Sales Haus für die Projekt-Umsetzung zuständig war. Als die Technik auf dem neusten Stand war, wurden Schulungen für die Bewohner und Mitarbeiter konzipiert, durch die ein Bewusstsein für Energieverbrauch und eine Sensibilisierung im Umgang mit Ressourcen geschaffen wurde. „Ziel war es, dass jeder verantwortungsvoll handelt, ohne dabei Lebensqualität einzubüßen“, fasste Direktor Günter Oelscher zusammen. „Wir haben im Franz Sales Haus schon vor der Projektteilnahme Maßnahmen zur Reduktion des Papierverbrauchs, Einsparung von Energiekosten und Müllvermeidung in Angriff genommen. Auch die Installation von Bewegungsmeldern und Dämmerungsschaltungen sowie Zeitschaltuhren an elektronischen Geräten in den Bürokomplexen hat sich für uns bereits ausgezahlt.“ Ein gutes Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften im Franz Sales Haus ist auch die neue Photovoltaik-Anlage, die auf dem Dach des 'Hotel Franz' installiert wurde: Der dort erzeugte Strom deckt einen Teil des Verbrauchs (Grundlast) der großen Einrichtung. Für das Engagement und die Ideen wurde die Einrichtung von der Stadt Essen (Umweltamt und Klimaagentur), der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (EWG), der IHK für Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen sowie der Kreishandwerkerschaft, der Effizienz-Agentur NRW und dem Unternehmen B.A.U.M. Consult zertifiziert. Valeska Ehlert Umwelt- und Baudezernentin Simone Raskob überreichte dem Franz Sales Haus das 'Ökoprofit'-Zertifikat. | 19 Die Erfolgsgeschichte der Tischtennisabteilung hat grade erst begonnen … DJK Franz Sales Haus Am Tischtennis-Tisch läuft's rund Ein Blick auf Mitgliederzahlen und sportliche Erfolge reicht aus, um sich über eine äußerst positive Entwicklung zu freuen: In der inklusiven Tischtennis-Abteilung des Sportvereins 'DJK Franz Sales Haus' teilen mittlerweile ca. 115 Sportler mit und ohne Behinderungen – vom 5-jährigen Nachwuchstalent über den ambitionierten Breitensportler bis hin zum betagten Hobbysportler – ihre Begeisterung für den schnellsten Rückschlagsport der Welt. In der Saison 2014 / 2015 sind neun (!) teils inklusive Wettkampfmannschaften im Nachwuchs- und Erwachsenenbereich auf Bezirksund Kreisebene im Spielbetrieb des Tischtennisverbandes an den Tisch getreten. In den fünf Jahren des Bestehens der Abteilung konnten insgesamt neun Aufstiege in Verbindung mit fünf Meisterschaftstiteln gefeiert werden, darüber hinaus Titelgewinne bei Kreismeisterschaften sowie Podestplätze bei den Deutschen TTMeisterschaften und NRW-Landesmeisterschaften im Behindertensport der Wettkampfklasse 11 (= mentale Beeinträchtigung). Die bundesweit einzigartigen, regelmäßigen Veranstaltungen wie das inklusive 'MitMenschen'-Turnier oder das 24-Stunden-'Non-Stop'Turnier erfreuen sich deutschlandweiter Beachtung im Behinderten- und Regelsport sowie stets ausgelasteter Teilnehmerfelder in nahezu allen Konkurrenzen. Beste Kreisliga-Pokalmannschaft Essens In der bislang äußerst erfolgreichen Spielzeit 2014 / 2015 erweitert die 1. Herren-Mannschaft diese Erfolgsgeschichte um eine 20 | zusätzliche vereinshistorische Facette: Während das Team – zu dem Vereinseigengewächse wie die Zwillinge Dominik und Raphael Seidel sowie Max Robusch gehören – im Meisterschaftsrennen in der Aufstiegsrelegation den Sprung in die Bezirksklasse vor Augen hat, sind die bereits verbuchten und in Aussicht stehenden Erfolge in den Pokalwettbewerben imposant: Als doppelter Pokalsieger der Wettbewerbe für 3er-Mannschaften bis Kreisliga sowohl auf städtischer Ebene als auch des Bezirks Düsseldorf wetteifert das Team mit vier Konkurrenten um den Titel auf NRW-Ebene. Darüber hinaus hat sich die Mannschaft für das Finale im 6er-MannschaftsKreispokal qualifiziert und kann sich die Krone als beste KreisligaPokalmannschaft der Stadt Essen aufsetzen. Teamgeist und Integration Es lohnt auch ein Blick auf die Gemeinschaft hinter diesen Erfolgen, um den herausragenden Wert zu erkennen: 'Teamgeist und Integration sind das, was bei uns zählt', lautet das Leitmotiv, das in der Tischtennis-Abteilung spürbar gelebt wird. So lassen sich immer mehr Sportler von der besonderen Werteorientierung und dem gelebten Zusammenhalt begeistern und tragen mit ihrer Leidenschaft und ihrem ehrenamtlichen Engagement wesentlich dazu bei, die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein, unser Vereinstraining zu besuchen, selbst zum Schläger zu greifen und sich anstecken zu lassen (Nachwuchs und Rehabilitationssportler mit geistiger Behinderung jeweils dienstags und donnerstags von 17:30 bis 19:00 Uhr; integrativer Erwachsenenbereich jeweils dienstags und donnerstags von 19:00 bis 21:00 Uhr). Tobias Papies Was sonst noch geschah ... ... Andreas unterwegs ... Andreas unterwegs ... Andreas unterwegs ... im Kulturbereich Wortstark – Wortkarg Im 'Hotel Franz' feierte am 29. März 2015 die inklusive Theatergruppe Makiba vor gut gefülltem Haus die Uraufführung ihres neuen Stücks 'Wortstark – Wortkarg'. Das neue Bühnenstück ist die inzwischen achte Eigenproduktion der Regisseurinnen Mareike Covella und Rita VerbrüggenHuppertz. Die Geschichte ist vom Bilderbuch 'Die große Wortfabrik' inspiriert und spielt in einem Land, in dem die Menschen selten reden, da man für Buchstaben und Wörter bezahlen muss. Schlechte und gedankenlose Worte werden einem hinterhergeworfen, die guten Worte sind echte Schätze, die man suchen oder eben teuer bezahlen muss. Die 'Wortrestesammler' versuchen mit den übriggebliebenen Worten, die keiner haben will, über die Runden zu kommen. Doch ihnen kommt das Glück zu Hilfe. Nils Heimeshoff, Dieter Kniffka, Anneliese Halfer, Marianne Drissen, Elke Braunberger, Sarah Böker, Dagmar Becker, Rita Verbrüggen-Huppertz, Markus De La Motte, Raquel Rodriguez-Santos, Klaus-Dieter Nagel, Jonathan Furtwängler, Maria-Lisa Link und Maren Spiekermann. Im Stück prallen die Welten von arm und reich aufeinander und die Liebe zwischen Oskar und Marie muss sich ihren schwierigen Weg bahnen. Das alles spielt sich vor der Kulisse eines kurzen Straßenabschnitts ab, was in der musikalischen Untermalung zu hören ist. Am 7. Juni 2015 ist das neue Stück 'Wortstark – Wortkarg' um 17:00 Uhr im Theater Freudenhaus (Grend) noch einmal zu sehen. Für die musikalische Begleitung und Untermalung des Stücks ist Lupa Covella verantwortlich. Alle Lieder hat er selbst geschrieben und spielt sie während der Aufführung live. Das Stück kommt erstaunlicherweise in den ersten 30 Minuten ohne viele Worte aus, insgesamt dauert es eine kurzweilige Stunde. Selbst entworfene Kostüme Alle Kostüme und Bühnenbilder hat Rita Verbrüggen-Huppertz extra für das neue Stück entworfen. Raquel Rodriguez-Santos unterstützt die Theatergruppe Makiba als Assistentin und um Licht und Ton kümmert sich Thomas Hünerfeld. Die Theatergruppe Makiba begeisterte das Publikum bei der Uraufführung ihres neuen Stücks. Alle Darsteller, die bei 'Wortstark – Wortkarg' auf der Bühne stehen, leben und arbeiten in den Einrichtungen des Franz Sales Hauses. Zum Ensemble gehören: Jost Vogl, Wolfgang Madlewski, Kalle Löffler, Andreas Bister INFO Der Autor Andreas Bister ist im Franz Sales Haus aufgewachsen. Mittlerweile wird er in seiner eigenen Wohnung nur noch ambulant betreut und arbeitet im Integrationsunternehmen 'in time gGmbH'. In seiner Freizeit ist er viel unterwegs. Er ist ein guter Beobachter, fotografiert viel und berichtet gerne über seine Erlebnisse. | 21 Kommunion Kommunion ... im Seelsorgebereich Himmlische Helden „Sind da auch Mädchen?“ fragt mich Pascal. „Ja“, sage ich, „bestimmt!“ Dass Pascals Interesse weniger dem Jugendkreuzweg gilt als vielmehr den möglichen Teilnehmerinnen, lässt mich ein wenig schmunzeln. Der Jugendkreuzweg am 13. März 2015 wurde von der Ministrantenpastoral des Bistums Essen organisiert. Fünf Bewohner des Franz Sales Hauses nahmen unter meiner Begleitung daran teil. Die Messdiener des Bistums haben vor einigen Jahren den Spitznamen 'Himmlische Helden' erhalten. Eine sehr passende und treffende Bezeichnung, sorgen sie doch im Gottes- Kommunion dienst und bei anderen liturgischen Feiern für einen reibungslosen Ablauf. Das Referat für Ministrantenpastoral organisiert in regelmäßigen Abständen spirituelle Angebote für junge Messdiener. Am 13. März nahmen insgesamt ca. 20 'Himmlische Helden' an einem Jugendkreuzweg in der Fastenzeit teil. Die erste Station wurde in der Heilig-Geist-Kirche Essen Katernberg gemacht. Danach zog die Gruppe durch die Nachbarschaft der Kirche und machte an verschiedenen Stellen halt, um dem Leidensweg Jesu nachzuspüren. Nach der letzten Station gab es ein gemütliches Zusammensein im Gemeindeheim der Heilig-Geist-Kirche. Hier kamen die fünf Messdiener des Franz Sales Hauses voll auf ihre Kosten. Es gab Brot, Käse, Saft und Wein – den letzteren erlaubte der Seelsorger aber leider nicht. Trotzdem hatten die Jugendlichen viel Freude in der Begegnung mit Gleichaltrigen und möchten beim nächsten Mal unbedingt wieder mit dabei sein. Joachim Derichs Kreuzweg Fünf Jugendliche aus dem Franz Sales Haus beteiligten sich am Jugendkreuzweg 2015. 22 | Mit Jesus in einem Boot! Unter diesem Motto wurde am 12. April 2015 bei schönstem Frühlingswetter der weiße Sonntag mit drei Kommunionkindern gefeiert. Die Gemeindemitglieder kamen in großer Zahl, um gemeinsam mit den Kindern und deren Familien diesen besonderen Tag zu feiern und die Messe aktiv und mit viel Gesang mitzugestalten. Seit Anfang des Jahres haben sich Johannes, Luca und David ausgiebig mit Seelsorger Joachim Derichs auf das heilige Sakrament vorbereitet. Sie lernten den Unterschied kennen zwischen normalem Brot zum Essen und dem geistigen Brot 'Jesu', das die Gemeinde in jeder Messe empfangen darf. Ihnen wurde die große Bedeutung der Eucharistie erklärt und viele Glaubensfragen wurden beantwortet. Gemeinsam erarbeiteten die drei Kinder mit ihren engagierten Familien und Herrn Derichs den Messeverlauf. Das Evangelium wurde durch ein Schauspiel dargestellt, in welchem die Kinder den Sturm spielten. Anschließend diskutierte die Gemeinde angeregt über die Bootssymboliken, die Jesus darstellen können. Wir kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass Jesus für uns sowohl Steuerrad, Anker, Rettungsring und Kompass sein kann, denn er wird uns in jeder Situation unseres Lebens zur Seite stehen und auffangen, wenn wir in Gefahr schweben. Jesus wird uns immer die richtige Richtung weisen, in welche Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... ... im Franz Sales Haus wir gehen sollen, um ein gutes Leben in der Gemeinschaft leben zu können. Zusammen wurde ein paar Tage vorher auch das Mottoplakat, welches ein Segelboot zeigte, mit vielen Wasserfarben und großer Kreativität gemalt. Dieses tolle und kunterbunte Bild hing während der gesamten Messe vorne am Altar, damit die Gemeinde es gut wahrnehmen konnte. Es war eine rundum gelungene Messe, in der viel gelacht, gesungen und gemeinsam der Glauben gefeiert wurde. Die Messdiener halfen Pastor Jentsch großartig in der Messe und für die musikalische Unterstützung sorgte Herr Lottko. Ein besonderer Dank gilt daher den Kommunionkindern für ihre tolle Mitarbeit und Planung, den Messdienern, der aktiven Gemeinde, Pastor Jentsch, Herrn Lottko und Herrn Derichs. An dieser Stelle möchte ich noch einmal Johannes, Luca und David, sowie den Familien herzlich zum heiligen Sakrament der Kommunion gratulieren! Rentnertreff Die 'jungen Alten' – so nennen sich die ehemaligen Mitarbeiter des Franz Sales Hauses gerne – treffen sich regelmäßig. Natürlich nicht mehr dienstlich, sondern um sich nicht aus den Augen zu verlieren. An jedem zweiten Dienstag im Monat sitzt die Ehemaligengruppe ab 12:00 Uhr im 'Hotel Franz' zusammen, lässt sich etwas Leckeres schmecken und pflegt den gegenseitigen Austausch. Man erzählt sich vom Alltag, von Freud und Leid – und hört natürlich lieber die guten Nachrichten voneinander, damit man gemeinsam lachen kann. Einmal im Jahr unternehmen die Rentner einen gemeinsamen Ausflug: Zusammen mit den Ehepartnern geht es auf eine Wanderung und anschließend kehrt die Gruppe in ein Restaurant ein. Der gemütlichen Runde ist es wichtig, dass sich jeder wohlfühlt. Man hält gerne den Kontakt zueinander und zum ehemaligen Arbeitgeber, dem man sich nach wie vor verbunden fühlt. Alle Ehemaligen und Rentner, die im Franz Sales Haus tätig waren, sind herzlich eingeladen, zum Treff im 'Hotel Franz' hinzuzustoßen. Was sonst noch geschah ... erster Linie um dieses erfolgreiche Projekt, sondern vielmehr um das übergreifende Thema 'Inklusion'. „Ich freue mich darüber, dass sich unser Oberbürgermeister für diesen offenen fachlichen Austausch Zeit genommen hat. Das ist ein Statement“, lobte Direktor Oelscher. „Wir haben festgestellt, dass wir eine ähnliche Haltung zu diesem wichtigen Thema haben und ich war erleichtert, dass ich auch auf Schwierigkeiten offen hinweisen konnte. Wir sind uns einig, dass Inklusion immer von der Haltung des Umfeldes bestimmt wird und man bei der Umsetzung nicht hektisch in Aktionismus verfallen darf, sondern nachhaltige und langfristige Ziele fokussieren muss, um ein gelungenes Umdenken in der Gesellschaft zu bewirken.“ Ulrich Steinbach Carola Schmidt, Praktikantin in der Seelsorge Besuch des Oberbürgermeisters Das barrierefreie 'Hotel Franz' kennt Oberbürgermeister Reinhard Paß seit der Eröffnung vor fast drei Jahren gut. Bei seinem Besuch am 18. Februar 2015 bei Direktor Günter Oelscher ging es daher nicht in Über Inklusion sprachen Oberbürgermeister Reinhard Paß und Direktor Günter Oelscher. | 23 Fachtagung Fachtagung Fachtagung Jeder trauert anders 'Inklusion' ist ein Thema, das sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche zieht – und es betrifft auch die traurigen und bedrückenden Seiten des Zusammenlebens: Mit dem Thema 'Inklusion und Trauerarbeit' beschäftigte sich im März 2015 eine Fachtagung in Witten, bei der das Franz Sales Haus als Kooperationspartner dabei war. 'Mit allen Sinnen trauern … Vom Reichtum der Unterschiedlichkeit' lautete der Titel der Tagung, die von 'traurig-mutigstark', dem Verein Trauerarbeit Hattingen e. V., initiiert wurde. Trauer – so die These der Veranstalter – tritt bei allen Menschen in vielen unterschiedlichen Formen auf. Jeder äußert seine Trauer anders, egal ob jung oder alt, mit oder ohne Behinderung. Viele Formen des Abschieds Die Herausforderungen in Trauersituationen bei Kindern mit geistiger Behinderung beschrieben Kornelia Weber und Elisabeth Hensel, die beide als Referentinnen der Deutschen Kinderhospizakademie tätig sind, in ihrem Vortrag mit dem aussagekräftigen Titel 'Vielleicht bin ich lieber morgen traurig'. Sie berichteten davon, dass Menschen mit geistiger Behinderung viele Formen des Abschieds durchleben – ihnen das Recht zu trauern allerdings oft abgesprochen werde. Zudem seien die Ausdrucksformen der Trauer bei Menschen mit geistiger Behin- 24 | derung für Trauerbegleiter oft schwerer zu deuten. In einer guten Begleitung, so die Referentinnen, sei die Balance zwischen Normalität und Trauermomenten sehr wichtig: Es gelte, Räume für Abschied und Erinnerung zu schaffen – aber auch, die Struktur zu bewahren. sondern die Inklusion und das Anderssein in den Mittelpunkt. Je unerwarteter ein Ereignis, desto größer die Erschütterung und desto größer der Aufwand für die Verarbeitung und Bewältigung, erläuterte er. Behinderungen seien nicht unnormal, sondern eben nur unerwartet. Für Menschen mit geistiger Behinderung sei zudem die Haltung ihres Trauerbegleiters besonders bedeutsam. Er solle vermitteln, dass der Tod zum Leben dazugehört. „Tod und Trauer haben seit vielen Jahren einen besonderen Stellenwert in unserer Arbeit“, erklärte Direktor Günter Oelscher in seinem Grußwort zu Beginn der Fachtagung, „und zwar durch vielfältige Fortbildungen, durch Teilnahme an Projekten und durch den aktiven Umgang mit diesen Fragen in der Praxis.“ Mit einem guten Mix aus ruhigeren, auch religiösen Liedern und schwungvollen Songs zeigte die Band 'Franz rockt und singt' der Franz Sales Förderschule im Rahmenprogramm der Tagung, was sie 'drauf' hat. Die herzerfrischende Art kam beim Publikum gut an und für den gekonnten Auftritt gab es zum Schluss 'Standing Ovations'. Die Schülerband 'Franz rockt und singt' der Franz Sales Förderschule begeisterte das Publikum der Fachtagung. 'Zum Glück sind alle anders' betitelte Rainer Schmidt seinen Vortrag. Der evangelische Pfarrer, Buchautor und mehrfache Goldmedaillengewinner bei den Paralympics tritt auch als Kabarettist auf und stellte in seinem Vortrag nicht die Trauer, Simone Bellingröhr Zum Abschluss der 1. Wittener Fachtagung zum Thema 'Inklusion und Trauerarbeit' gab Rainer Schmidt noch einen Einblick in sein kabarettistisches Talent. Denn auch das ist Teil gelungener Bewältigungsstrategien: lachen zu können. Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... ... in der Förderschule Gold und Silber bei den Winterspielen Die Special Olympics Winterspiele 2015 fanden in diesem Jahr vom 1. bis 6. März in Inzell statt. Begleitet von Frau Machmüller nahmen in den Disziplinen Eisschnelllauf / Shorttrack und Eiskunstlauf zwei Schülerinnen und ein Schüler der Franz Sales Förderschule an den Wettbewerben teil und waren sehr erfolgreich: Beim Eisschnelllauf hatten sich 63 Teilnehmer gemeldet, darunter zwei ausländische Gast-Mannschaften aus Holland und Österreich. Besonders erfolgreich war unser Schüler Jan-Simon Görgen, der seinen Kontrahenten keine Chance ließ und gleich in zwei Disziplinen souverän als Sieger die Ziellinie passierte. Er durfte sich über die Goldmedaillen auf den 222m und 333m langen Eisschnelllauf- Strecken freuen. Dana Rumi konnte sich in der 'Max-Aicher-Arena' beim Eiskunstlauf gegen alle Sportlerinnen durchsetzen und erreichte im Level I ebenfalls eine Goldmedaille. Ihre Mannschaftskollegin Jaqueline Polednik freute sich über Silber. Nach den Siegerehrungen für beide Wettbewerbe wurden die tollen Ergebnisse gefeiert und spätestens bei der Abschlussfeier war niemand mehr zu halten: Die Athleten tanzten vor Glück und Freude und rissen dabei den einen oder anderen begleitenden Lehrer mit. Fazit für die Franz-Sales-Förderschule: Die 'Drei aus dem Franz' haben mit drei Gold- und einer Silber-Medaille die Essener Farben hervorragend vertreten. Bravo! Super! Herzlichen Glückwunsch Dana, Jaqueline und Jan-Simon! 'Das haut selbst Manuel um' ... Rainer Grebert Rita Vößing … war der Titel des selbst gedrehten Videos, mit dem Herr Hobrecht und die Fußball AG sich an einem Wettbewerb von 'Schulsport aktiv' beteiligten. Gezeigt werden sollten Aktivitäten aus dem Schulleben unter dem Motto '… und Action!'. In zwei Trainingseinheiten wurden kräftig 'Übersteiger' geübt und gefilmt. Im Tor stand als Motivationshilfe Manuel Neuer (leider nur aus Pappe), den es beim Torschuss 'umhaute'. Wen überrascht da noch, dass bei so viel Einsatz die Jury des Internetportals dem eingesandten Video den ersten Preis zusprach: Eine Sportkiste im Wert von 700 Euro. Jetzt können endlich die schon lang ersehnten neuen Trikots für die SchulFußballmannschaft angeschafft werden. Sensationeller Auftritt der Basketballer Für eine sportliche Überraschung sorgte die inklusive Basketballmannschaft des Franz Sales Hauses und des TB Überruhr im März 2015 beim Special Olympics Unified Turnier in Hagen. Dort traten inklusive Mannschaften aus ganz Deutschland, eine belgische sowie eine luxemburgische Auswahl gegeneinander an. Beim Unified Basketball müssen zu jeder Zeit drei Spieler mit geistiger Behinderung auf dem Feld stehen, die von zwei Partnern unterstützt werden. Gespielt wird ansonsten | 25 Basketball Austausch Basketball Austausch Basketball nach dem Regelwerk der Special Olympics Deutschland. 'Inklusion' ist dieser Tage in aller Munde. Die praktische Umsetzung stellt die Schulen allerdings vor große Herausforderungen. In diesem Zusammenhang ist Unified Basketball ein Erfolgsmodell für funktionierende Inklusion: Menschen mit und ohne geistige Behinderung treiben gemeinsam Leistungssport. Die Essener Unified Mannschaft besteht seit Ende 2013 als Modellversuch. Während zunächst nur sporadisch trainiert wurde, hat sich die Mannschaft seit Jahresbeginn gefestigt. Spieler der Franz Sales-Schulmannschaft, Bewohner des Franz Sales Hauses sowie Partner vom TB Überruhr und anderen Essener Basketballvereinen bilden inzwischen einen festen Spielerkern, der unter der Leitung des Oberligatrainers des TB Überruhr mehrmals im Monat trainiert. Austausch Das gute Training hat offensichtlich Wirkung gezeigt: Das Essener Team besiegte in der stärksten Spielgruppe am Finaltag den amtierenden deutschen Meister aus Hagen und das Team aus Neuendsdettelsau. Erst in einem packenden Endspiel um die Goldmedaille mussten sich die Essener dem Europameister aus Belgien denkbar knapp mit 20:19 geschlagen geben! Die Stimmung war dementsprechend gut. Ein gemeinsamer Besuch der Basketballbundesligapartie Phoenix Hagen gegen die Brose Baskets aus Bamberg rundete ein tolles Turniererlebnis ab. 2016 starten die Nationalen Spiele der Special Olympics in Hannover. Michael Dönhoff ... im Berufskolleg Interessanter Austausch Die Essener Mannschaft wird schon als Geheimfavorit auf die deutsche Meisterschaft gehandelt. 26 | Am 21. Januar 2015 kam es im 'Hotel Franz' zu einem Treffen der WfbM-Geschäftsführer mit Herrn Direktor Oelscher und der Schulleiterin des Franz Sales Berufskollegs, Frau Fembeck. Eingeladen hatte das Berufskolleg, um sich mit den Geschäftsführern über die Struktur der Ausbildung zum 'Sozialassistent Schwerpunkt Heilerziehung' in Kombination mit der Ausbildung zur 'geprüften Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung' auszutauschen. Der Einladung gefolgt waren Herr Barnke und Herr Piel von der Gesellschaft für Soziale Dienste Essen mbH, Frau Bayer von der Spix Werkstatt, Herr Hopster von den Alexianer Werkstätten in Köln, Herr Michel von der SoVD Lebenshilfe Witten, Herr Ossenberg von den Iserlohner Werkstätten und Herr Plümer von der Theodor Fliedner Stiftung, Mülheim / Ruhr. Nachdem Frau Hüsselmann, derzeit Bildungsgangverantwortliche der FAB-Ausbildung, den Bildungsgang nochmals allgemein vorgestellt hat, kam es zu einem angeregten Austausch über die Vor- und Nachteile der derzeitigen Ausbildungsform. Im Zentrum der Überlegungen stand die noch stärkere Betonung des Praxisbezuges in den einzelnen Unterrichtsfächern. Hierzu konnten sich die Anwesenden auf Handlungsansätze einigen, die in das interne Curriculum eingepflegt werden und im kommenden Schuljahr zur Umsetzung kommen sollen. Insgesamt fanden alle Teilnehmer diesen Austausch zwischen Praxis und Schule gewinnbringend und haben verabredet, diesen zukünftig einmal jährlich durchführen zu wollen. Brigitte Hüsselmann Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... ... im Wohnbereich Spende für neue Spielgeräte Über eine großzügige Spende von 15.000 Euro durfte sich die Franz Sales Wohnen GmbH freuen. Mit dem Geld der 'Dr. med. Heinz Fitz-Stiftung' werden neue Spielgeräte für den Spielplatz hinter dem ehemaligen Direktorenhaus angeschafft, der dann wieder mehr Möglichkeiten zum Spielen und Toben für alle Bewohner und Besucher zu bieten hat. Zur Spendenübergabe trafen sich Verena Severin, Ute Engelhardt, Hartmut Hingst und Sabina Stemann-Fuchs (v. l.) am Spielplatzgelände, auf dem die neuen Spielgeräte aufgestellt werden. „Aus Sicherheitsgründen mussten wir etliche in die Jahre gekommene Spielgeräte sperren oder sogar ganz abbauen lassen“, erklärte Direktor Günter Oelscher. „Das war sehr schade, aber nicht zu vermeiden: Sicherheit geht vor. Mit den neuen Spielgeräten entsteht hier wieder ein einladender Begegnungsraum, der das positive Erleben und die Gemeinschaft von Menschen mit und ohne Behinderungen fördert.“ Auch Ute Engelhardt, Geschäftsführerin der Franz Sales Wohnen GmbH, freut sich über die Spende: „So kann der Spielplatz wieder ein attraktiver Treffpunkt für unsere Bewohner und Familien aus dem Umfeld werden. So wie er es früher bereits war.“ Das Spendengeld ermöglicht die Anschaffung von zwei großen Spielgeräten, die von mehreren Kindern gleichzeitig genutzt werden können. Gute Wahl Überreicht wurde der symbolische Spendenscheck vom Bereich Wealth Management der Commerzbank in Essen: Hartmut Hingst kam im Namen des Stiftungsvorstands. Ihn begleitete Verena Severin, Mitglied der Geschäftsleitung des Wealth Managements. Sie zeigten sich sehr interessiert an der Arbeit des Franz Sales Hauses und waren sichtlich beeindruckt von der Vielschichtigkeit. „Uns ist es wichtig, zu prüfen, ob die Arbeit der Institutionen, die für die Spenden berücksichtigt werden, auch genau dem Stiftungsauftrag entspricht. Ich denke, das ist mit der Auswahl des Franz Sales Hauses in besonderem Maße gelungen“, meinte Verena Severin. Simone Bellingröhr Mitten in Eiberg Das Eiberger Café wird immer mehr zu einer zentralen und inklusiven Begegnungsstätte im Stadtteil: Im Erdgeschoss des Wohnheims in der ehemaligen katholischen Kirche Hl. Dreifaltigkeit am Schultenweg zeigte der Heimatgeschichtskreis Eiberg anlässlich seines 20-jährigen Bestehens die Ausstellung 'Leben in der Bauerschaft Eiberg'. Eröffnet wurde die liebevoll zusammengestellte Schau Anfang März 2015 von Bezirksbürgermeister Gerd Hampel im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten des Heimatgeschichtskreises. Der neue 1. Vorsitzende des Vereins, Christian Schlich, hatte dafür ins Café geladen. Ute Engelhardt, Geschäftsführerin der Franz Sales Wohnen GmbH, hieß alle geladenen Gäste und auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft willkommen. „Unser Ziel war es, mit der Errichtung der 'Begegnungsstätte Eiberg' Raum zu schaffen für die Begegnung von Menschen – insbesondere von Menschen mit und ohne Behinderungen. Eine solche Ausstellung bietet dafür einen guten Rahmen. Wir wünschen uns noch viele weitere Gelegenheiten, um Nachbarn mit unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen“, sagte sie zur Begrüßung. Während ihres ersten Rundgangs durch die Ausstellung stärkten sich die Gäste mit Schmalzbroten und Sekt und wurden von den Mitarbeiterinnen des Eiberger | 27 Ausstellung Ausstellung Ausstellung Cafés bestens versorgt. Unter den ersten Besuchern war auch die Tochter des Heimatmalers Erich Pilz mit ihrem Mann. Sie hatten einige Exponate für die Jubiläumsschau zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung, die mit Hilfe des Steeler Archivs im großen Mehrzweckraum des Wohnheims abwechslungsreich und informativ hergerichtet wurde, umfasste auch Informationen und Bilder über den Klosterberghof, der von den Mitarbeitern der Franz Sales Werkstätten bewirtschaftet wird. Genau wie der Hof, scheint auch das Wohnheim mit seinem Café zu einem Treffpunkt im Stadtteil zu werden – es gehört zum Leben in Eiberg mittlerweile einfach dazu. Thomas Böckmann kurz notiert kurz notiert kurz notiert Inklusives Musical in Essen Das größte inklusive Musical-Projekt der Patsy & Michael Hull Foundation wird am Freitag, 18. September 2015, im Colosseum Theater in Essen aufgeführt: Bei 'Grand Hotel Vega$' tanzen und singen in zehn deutschen Städten mehr als 1.000 Darsteller. In Essen mit dabei: 15 Bewohner des Franz Sales Hauses. Ihnen stehen tolle Probenwochen bevor. Zum Auftakt haben sie sich bereits mit ihrem Tanzlehrer getroffen. 'Grand Hotel Vega$' spielt in einem Luxushotel und erzählt eine Geschichte zwischen Show, Mode und ganz viel Glamour. Noch nie standen deutschlandweit mehr Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam auf der Bühne als bei diesem Musical-Projekt. Termine Termine 07.06.2015 Makiba-Aufführung 'Wortstark – Wortkarg', Theater Freudenhaus (Grend), 17:00 Uhr 17.06.2015 Sommerfest im Franz Sales Haus, 14:00 bis 18:00 Uhr 19.06.2015 10. Integratives Drachenbootrennen am Baldeneysee 20. bis 21.06.2015 Tischtennis-'Non-Stop', 24 Stunden-Turnier im Sportzentrum Ruhr 20.06.2015 und 21.06.2015 Drachenbootrennen für Jedermann, Baldeneysee 13.07.2015 Kostenlose Führung 'Unternehmen entdecken' über das Zentralgelände u. a. mit Sportzentrum und Hotel, 14:00 Uhr, Anmeldung: 02 01 . 27 69 - 205 14.07.2015 Kostenlose Führung 'Unternehmen entdecken' durch den Hauptbetrieb der Franz Sales Werkstätten und den Bauernhof 'Klosterberghof', 14:00 Uhr, Anmeldung: 02 01 . 27 69 - 205 24.07.2015 Spielplatzfest für die Bewohner des Franz Sales Hauses Bitte vormerken: 05.09.2015 Franz Sales Open Air Die Ausstellung 'Leben in der Bauerschaft Eiberg' wurde informativ hergerichtet. 28 | 18.09.2015 Aufführung des inklusiven Musicals 'Grand Hotel Vega$', Colosseum Theater Essen Weitere Informationen und Termine finden Sie im Internet auf www.franz-sales-haus.de Impressum Herausgeber: Franz Sales Haus Redaktionsausschuss: Direktor Günter Oelscher (verantwortlich), Simone Bellingröhr, Joachim Derichs, Valeska Ehlert, Brigitte Hüsselmann, Barbara Kohlmann, Barbara Piechocki, Frank Zachäus Konzeption: K.A. DESIGN, Essen Fotos: Eike Thomsen, Franz Sales Haus Spendenkonto: Bank im Bistum Essen Kto. 677 200 91 BLZ 360 602 95 Stand: 30. April 2015 Layout und Realisation: schröder.hebestreit, Witten Im nächsten Heft Neuer Werkstatt-Standort | Musical-Projekt 32 | Franz Sales Haus Steeler Straße 261 45138 Essen Tel.: 0201 . 2769 - 0 Fax: 0201 . 2769 - 270
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