Sommer 2015 - Franz Sales Haus

Sommer 2015
MitMenschen
Franz Sales Haus
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Inhalt
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Unter uns gesagt
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Arbeitsmarktintegration
Ein erreichbares Ziel
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Franz Sales Haus
Neue Impulse
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Franz Sales Wohnen GmbH
Umwelt schonen – Kosten sparen
Diagnostik und Therapie
Therapeutisches Setting – einmal anders
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DJK Franz Sales Haus
Am Tischtennis-Tisch läuft's rund
Arbeitsmarktintegration
Das fliegende Klassenzimmer
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Was sonst noch geschah
30
kurz notiert
30
Termine
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Personalia
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8
10
Franz Sales Förderschule
Verschieden sein
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Franz Sales Werkstätten
Was ist Kreativität?
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Franz Sales Werkstätten
Zimmer frei auf Spiekeroog
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Franz Sales Berufskolleg
'Andere Länder, andere Sitten'
Titelfoto: Heimstatt Engelbert
Im Haus 'Edith Stein' wird Tagesstruktur
für Menschen angeboten, die nicht im
Arbeitsleben stehen.
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Inhalt
Aufgrund der besseren Lesbarkeit
wird die männliche Schreibweise
für beide Geschlechter verwandt.
Blickrichtungen umfassender ein und die Überleitung der Nachfolge für meine Person kann leichter angegangen werden.
Nicht zuletzt wird dies eine deutliche Entlastung für mich sein,
denn das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen
und die vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, die sich direkt auf unsere Konzepte auswirken, sind in allen
Bereichen zu einer großen zeitlichen Herausforderung geworden.
Jetzt gilt es, die Konsequenzen der strukturellen Veränderungen im
Tagesgeschäft umzusetzen. Dabei bin ich zuversichtlich, dass auch
dieses geräuschlos gelingen wird.
Unter uns gesagt …
… sind die lange vorbereiteten grundsätzlichen strukturellen
Veränderungen im Trägerverein für das Franz Sales Haus nunmehr
umgesetzt. Auch in den Führungsgremien des Franz Sales Hauses.
Bislang war der Vorstand des Trägervereins für das Franz Sales Haus
durch einen haupt- und sieben nebenamtliche Vorstandsmitglieder
besetzt, die für die Geschäftsführung des Hauses und für die Aufsicht verantwortlich waren. In der neuen Struktur wurde aus dem
kollegialen Vorstand jetzt ein hauptamtlicher Vorstand, der aus
zwei Personen besteht, sowie einem ehrenamtlichen Kuratorium
mit sieben Personen.
Ich freue mich, dass die Entscheidung für die neue Struktur auf
allen Ebenen unseres Hauses einvernehmlich und geräuschlos vollzogen wurde. Dazu passt die einvernehmliche Entscheidung des
Kuratoriums, neben meiner Person als Vorstandsvorsitzendem die
Diplom-Sozialpädagogin Sabina Stemann-Fuchs in den Vorstand
des Franz Sales Hauses zu berufen. Die Gesamtverantwortung
ruht nunmehr auf vier Schultern, auf die die unterschiedlichen
Betriebsbereiche des Franz Sales Hauses aufgeteilt worden sind.
Ich freue mich jedenfalls auf die Vorstandsarbeit mit meiner neuen Vorstandskollegin. Gemeinsam mit dem Kuratorium, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Franz Sales Hauses sowie
den verbundenen Unternehmen werden wir bei der Umsetzung der
neuen Struktur mit der Zeit auch Antworten auf die Erwartungen
geben.
Wir sind nur als Gemeinschaft stark – herzlich willkommen, sehr
geehrte, liebe Frau Stemann-Fuchs.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Günter Oelscher
Direktor
Die Erwartungen an die Veränderungen sind vielfältig: Die klare
Abgrenzung zwischen Aufsicht (Kuratorium) und Geschäftsführung
(Vorstand) regelt die Aufgaben und die Verantwortung deutlicher.
Die Vorstandsverantwortung wird auf vier hauptamtliche Schultern
verteilt, die Entscheidungsvorbereitung bindet unterschiedliche
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Einblicke
Einblicke
Sabina Stemann-Fuchs sieht ihre neue Aufgabe im Franz Sales Haus als für sie maßgeschneiderte Herausforderung an.
Franz Sales Haus
Neue Impulse
Ab dem 1. April 2015 ist die überarbeitete Satzung des Franz Sales Hauses, die von der Mitgliederversammlung beschlossen wurde,
umgesetzt. Damit wurde auch die Organisationsstruktur verändert:
Sabina Stemann-Fuchs wird als weiteres Vorstandsmitglied Direktor Günter Oelscher in der Führungsspitze entlasten und die Geschäftsbereiche Franz Sales Wohnen GmbH, Heimstatt Engelbert
GmbH, die Franz Sales Schule gGmbH, die Franz Sales Förderschule,
den Bereich 'Diagnostik und Therapie' sowie den Seelsorgebereich
übernehmen.
Direktor Günter Oelscher führt weiterhin die Franz Sales Werkstätten GmbH, die Integrationsunternehmen 'in time gGmbH' und 'in
service GmbH' sowie den Bereich Arbeitsmarktintegration, den DJK
Franz Sales Haus und die Zentralen Dienste und vertritt als Vorstandsvorsitzender weiterhin das gesamte Unternehmen.
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Die Sozialpädagogin, die zudem Sozialmanagement studiert hat,
wohnt derzeit noch in Hamm. „Aufgrund der langen Fahrzeit möchte ich meinen Wohnsitz aber bald in die nähere Umgebung des
Franz Sales Hauses verlegen“, kündigt Sabina Stemann-Fuchs an.
In Hamm war die 53-Jährige zuletzt Geschäftsführungsmitglied
und Prokuristin des Berufsförderungswerks. Zuvor leitete sie dort
den Qualifizierungsbereich, nachdem sie erfolgreich die Pflegeschulleitung übernommen hatte.
Ihre erste Führungserfahrung sammelte Sabina Stemann-Fuchs als
Leiterin eines Wohn- und Pflegezentrums der Caritas, wo sie auch
für das Qualitätsmanagement verantwortlich war. Die vielen Facetten, die ihr beruflicher Werdegang zeigt, kommen ihr nun bei den
vielfältigen neuen Aufgabenfeldern zugute. Überall dort, wo die
Pädagogik im Vordergrund steht, wird sie ihre Fähigkeiten künftig
einbringen können.
„Kennengelernt habe ich das Franz Sales Haus schon sehr früh: In
den 90ern habe ich nach meinem Studium an der FH Dortmund eine
Ausbildung an der Essener Dore-Jacobs-Schule als Bewegungstherapeutin absolviert“, berichtet das neue Vorstandsmitglied. „Das
Berufskolleg kooperierte damals schon mit dem Franz Sales Haus
und eine Kommilitonin gab mir erste Einblicke in die Arbeit der
Einrichtung.“
Als Sabina Stemann-Fuchs dann im vergangenen Jahr die Stellenausschreibung für den neu geschaffenen, vakanten Vorstandsposten sah, erinnerte sie sich gleich ans Franz Sales Haus. „Beim Lesen
hatte ich dann sofort das Gefühl, dass dies eine maßgeschneiderte
Herausforderung für mich wäre. Dabei habe ich eigentlich keine
neue Arbeit gesucht. Es war eher so, als habe die Stelle mich gefunden“, beschreibt sie ihre zweite Begegnung mit der Einrichtung.
Viel Energie
Für ihre neue Aufgabe bringt sie nicht nur ihre Berufs- und Leitungserfahrung, sondern auch ganz viel Energie mit. „Ich bin sehr
gerne in Bewegung“, verrät Sabina Stemann-Fuchs. Und das nimmt
man ihr ab. Wenn die Mutter zweier erwachsener Kinder voller Stolz
über ihre beiden Enkelkinder spricht, dann mit der gleichen Begeisterung, die sie auch ausstrahlt, wenn sie erzählt, dass sie in ihrer Freizeit Zumba tanzt und laufen geht. Ob man daraus schließen
kann, dass sie geduldig und ausdauernd ist? „Also Geduld ist nicht
unbedingt meine Stärke“, antwortet sie mit einem Lachen. Aber
Ausdauer, die habe sie auf jeden Fall. „Durch Widrigkeiten lasse ich
mich weder beeindrucken noch von meinem Ziel abbringen, denn
ich bin kein ängstlicher Mensch und liebe die Herausforderung.“
„Obwohl ich aus meiner bisherigen Laufbahn viel Fachwissen aus
dem Wohn- und Bildungsbereich mitbringe, muss ich mir die Behindertenhilfe erst erschließen. Da bin ich natürlich auf die Unterstützung der Mitarbeiter und Leitungskräfte angewiesen“, gibt die
neue Vorständin zu bedenken. „Ich bin aber bislang ganz begeistert, wie offen und zugewandt mir alle Mitarbeiter begegnet sind.
Überall habe ich Unterstützung erhalten, um mich schnellstmöglich gut zurechtzufinden.“
Das gesamte Unternehmen einzuschätzen, fällt ihr momentan noch
schwer. „Dafür benötige ich noch eine Weile. Dennoch merkt man,
dass das Franz Sales Haus auf einem guten Weg ist und die Zeichen
der Zeit erkannt hat. Meiner Einschätzung nach hat Herr Oelscher
das Unternehmen durch die Diversifizierung und viele innovative
Projekte gut für die Zukunft aufgestellt.“
Was Sabina Stemann-Fuchs im Unternehmen verändern wird:
„Durch den demografischen Wandel steht die Einrichtung künftig
vor neuen Herausforderungen. Sicherlich kann das Franz Sales Haus
von meinen Erfahrungen aus der Altenhilfe profitieren. So kann
ich auf diesem Weg bestimmt meinen Beitrag leisten und neue
Impulse geben.“
Valeska Ehlert
Eine weitere ihrer Stärken sei sicherlich das 'Mitmenschliche', verspricht das neue Vorstandsmitglied. Deshalb ist ihr der direkte
Kontakt mit den Mitarbeitern außerordentlich wichtig. „Am Anfang
habe ich daher alle Bereiche besucht, für die ich nun verantwortlich bin. Beim persönlichen Kennenlernen habe ich einfach sehr
viel zugehört“, berichtet sie von den ersten Arbeitstagen. „Die Gesprächsinhalte muss ich anschließend für mich sortieren und so
füllt sich für mich nach und nach die theoretische Organisationsstruktur des Unternehmens mit Leben.“ Struktur ist überhaupt ein
gutes Stichwort: „Ich bin ein sehr strukturierter Mensch mit klaren
Vorstellungen und das spiegelt sich auch in meiner Arbeit wider“,
erklärt Sabina Stemann-Fuchs.
Als weiteres Vorstandsmitglied wird Sabina Stemann-Fuchs
Direktor Günter Oelscher in der Führungsspitze entlasten.
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Diagnostik und Therapie
Therapeutisches Setting
– einmal anders
Seit Januar 2015 findet auf dem Integrativen Reitbetrieb des Franz
Sales Hauses ein interdisziplinäres Angebot der Heilpädagogik mit
dem Medium Pferd und der Ergotherapie statt. Getragen wird dieses
durch Nadine Kaisereck (Heilpädagogik mit dem Medium Pferd),
dem Ergotherapeuten Tobias Scheulen und dem tierischen Co-Therapeuten Merlin (Schwarzwälder Kaltblut, Stockmaß 155 cm, eines
von sechs Therapiepferden des Integrativen Reitbetriebes).
Das Angebot richtet sich zunächst an eine Gruppe von vier Beschäftigten des Zweigbetriebs Huttrop der Franz Sales Werkstätten
GmbH, die alle unterschiedlichen Therapie- und Förderbedarf haben.
Interdisziplinäre Therapie bedeutet, dass Fachkräfte aus zwei
unterschiedlichen fachlichen Blickwinkeln gemeinsam arbeiten.
Welche Schwerpunkte setzen Sie?
Frau Kaisereck: „Die Heilpädagogik mit dem Medium Pferd spricht
die körperliche, geistige und soziale Entwicklung sowie die Rehabilitation von Menschen an. Sie hilft beim Vertrauensaufbau und
beim Erleben von Gefühlen. Sie unterstützt eine harmonische
Bewegungserfahrung, schärft die Wahrnehmungssensibilität und
stärkt das Selbstwertgefühl“.
Herr Scheulen: „Die Ergotherapie fördert die Körperwahrnehmung,
die Fein- und Grobmotorik, die Ergonomie, die Kommunikation und
Interaktion sowie die Rollenfindung in der Gruppe.“
Was bedeutet dies praktisch?
Herr Scheulen: „Eine Fördereinheit dauert zwei Stunden, findet
einmal wöchentlich statt und beginnt jeweils mit dem 'Ankommen'.
Dieser Auftakt findet im Therapieraum statt. Bei gezielten Wahrnehmungsübungen nach ergotherapeutischen Gesichtspunkten
geht es um die Fokussierung auf den eigenen Körper. Basissinne
wie Tiefensensibilität und Gleichgewicht sowie die Interaktion zwischen dem Beschäftigten, seinem Körper und der Umwelt werden
gefördert. Die Informationen aus unterschiedlichen Reizen werden
verknüpft und sind Grundvoraussetzungen dafür, Bewegungs- und
Handlungsketten ausführen zu können.“
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Heilpädagogik mit dem Medium Pferd
bedeutet, seinen Körper anders zu spüren.
Frau Kaisereck: „Im Anschluss geht es gemeinsam in den Stall zu
unserem Co-Therapeuten Merlin. Beginnend mit der Begrüßung des
Pferdes – über die Pflege bis zur Vorbereitung des Reitens – werden
die Wahrnehmungsbereiche des Fühlens und Sehens angesprochen.
Anschließend geht es in die Reithalle. Nach der selbstständigen
Gruppenentscheidung über die Reihenfolge der Reiter darf der erste
Teilnehmer auf das Pferd aufsteigen.
Er fühlt sich in die Bewegung des Pferdes ein, geht aktiv mit und
macht neue Bewegungserfahrungen. Dann folgen Gleichgewichtsübungen und Spiele – wie z. B. Ringe auf Hütchen werfen, Sandsäcke auf verschiedenen Körperteilen balancieren oder sogar in der
schnelleren Gangart Trab reiten. Das spricht gezielt die Körperwahrnehmung an und fördert die Interaktion mit der Gruppe, die
sich an den Spielen beteiligt.“
Frau Wagner, Betriebsleiterin des Zweigbetriebs Huttrop: „Das Gesamtverhalten und die Eigenwahrnehmung haben sich bei den vier
Beschäftigten sichtbar positiv verändert. Bei einer der Beschäftigten konnten wir dieses schon nach wenigen Therapieeinheiten
ganz explizit feststellen und auch im Arbeitsalltag bemerken.“
Herr Ruda, Sozialer Dienst im ZB Huttrop: „Ich kann dieses absolut
bestätigen. Als Besucher habe ich in einer Therapieeinheit eine
sehr entspannte Grundatmosphäre vorgefunden. Die hohe Motivation bei den Beschäftigten hat sich darin gezeigt, dass sie alle
konstant aufmerksam mitgearbeitet haben. Durch die gewonnene
Körperwahrnehmung und die Steigerung der Selbstsicherheit gelingt es den Beschäftigten immer öfter, dies auf den Arbeitsalltag
zu übertragen, was ein weiterer positiver Aspekt der interdisziplinären Arbeit ist.“
Herr Scheulen: „Während der gesamten Zeit wird aus ergotherapeutischer Sicht immer wieder Bezug auf den Beginn der Einheit
genommen, um das Erleben und die Körperwahrnehmung zu intensivieren und zu festigen. Körperhaltung, Wahrnehmung, ergonomisch ausgeglichene Sitzposition, vestibuläre Ausgleichshinweise
und viele weitere ergotherapeutische Aspekte werden hierbei beachtet und angeleitet.“
Den Aspekt der Interdisziplinarität verfolgen die Mitarbeiter des
Bereiches Diagnostik und Therapie in allen Bereichen und ermöglichen dadurch innovative und individuell angepasste Therapieoptionen mit hocheffektiven Therapieergebnissen. Therapieziele aus
fachlich unterschiedlichen Blickwinkeln gemeinsam zu erarbeiten
und inhaltlich auszufüllen bedeutet, in der konstruktiven Arbeit
zugunsten von Menschen mit Behinderungen stets einen Schritt
weiter zu sein.
Sehen Sie eine Effizienz und Wirkung auf den Arbeitsalltag Ihrer
Beschäftigten?
Dr. Maria del Pilar Andrino Garcia
Ergotherapie einmal anders: Die Korrektur der Körperhaltung wird
gut angenommen.
Teamarbeit bedeutet, auf den anderen und sich selbst zu achten.
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Schauspiel, Rap, Gesangseinlagen und Tanz: Bei der gelungenen Aufführung brachte sich jeder Teilnehmer mit seinen Talenten ein.
Arbeitsmarktintegration
Das fliegende Klassenzimmer
Unter dem Thema 'ausBIILDUNG – Jugend braucht Perspektive' eröffnete Frau Köster am 19. März 2015 die gut besuchte Veranstaltung zum Josefstag 2015, die von unserer Sozialpädagogin Frau
Deboree moderierte wurde. Die bundesweite Aktion 'Josefstag' wird
von katholischen Trägern dazu genutzt, die Öffentlichkeit auf die
besondere Situation von benachteiligten Jugendlichen und jungen
Erwachsenen aufmerksam zu machen.
Eine 'Expertenrunde', bestehend aus Herrn Direktor Oelscher, Herrn
Heijenga aus dem Bereich Lernförderung des SKF Essen, Herrn
Scholten, dem Jugendbeauftragten für die Pfarreien des Bistums
Essen und der 2. Stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin Frau
Buschkönig aus dem Bezirk Huttrop / Südostviertel, lieferte einen thematischen Einstieg und setzte perspektivische Akzente zum
herausfordernden Themenschwerpunkt 'Wo ist Platz für informelle
Bildung?'
Ein gutes Beispiel war unser diesjähriger Theaterworkshop: Am Josefstag führten die Teilnehmer der Berufsvorbereitenden Bildungs8|
maßnahmen in der Aula der Franz Sales Förderschule eine gelungene Neufassung des 'Fliegenden Klassenzimmers' auf.
Die Idee
Elyas M'Barek als falscher Lehrer im Erfolgsfilm 'Fack Ju Göhte'
stand mit der Äußerung „Wir schreiben das um. Das wird cool!“
Pate für die Grundidee unseres Theaterworkshops: Ein Klassiker soll
in neuem Gewand aufgeführt werden. Aber ziehen unsere Jugendlichen da mit?
Eine Schar von gut zwei Dutzend spielfreudigen Teilnehmern knöpfte sich auf der Kennenlernfahrt im Herbst 2014 vier klassische
Texte aus einer Sage, einem Märchen, einer Ballade sowie einer
Erzählung vor und übersetzte geeignete Passagen direkt in erste
Spielszenen. Außer mit 'Herkules' waren wir mit 'Hans im Glück' unterwegs und ließen mit Schillers 'Handschuh' das arrogante Burgfräulein abblitzen. Das Rennen in der Teilnehmergunst machte aber
'Das fliegende Klassenzimmer' von Erich Kästner.
Die Urfassung
Hatten wir den Jugendbuchklassiker bisher nur auszugsweise kennengelernt, wurde nun im wöchentlichen Workshop zunächst das
ganze Buch durchgelesen. Und dann musste ein spielbares Storyboard her. Manche Handlungsstränge wurden gekürzt oder gestrichen und das Verbliebene – bereits auf modern getrimmt – wurde
erst auf Tapetenrolle dokumentiert und schließlich von fleißigen
Fingern am Laptop abgetippt.
Zusätzlich wurden ein Raptext und ein Abschlusslied gedichtet und
vertont. Mit der Zeit setzten sich viele verschiedene phantasievolle
Ideen wie ein Puzzle zusammen. Der Prozess des Umschreibens war
oft harte Arbeit für die Teilnehmer: lesen, diskutieren, abstrahieren, sich konzentrieren … Aber, noch vor Weihnachten hatten wir
es geschafft: Wir hielten die Urfassung unseres umgeschriebenen
Theaterstücks in der Hand.
Die Proben
Nach der Fleißphase nahm das Projekt mit der Rollenvergabe endlich Fahrt auf. Wir bevölkerten wöchentlich das ehemalige Direktorenhaus. Manche betätigten sich mit der Anfertigung und Bemalung von Kulissen und Requisiten. Zwei Tanzgruppen probten
– als Umdeutung der Schneeballschlacht aus dem Originaltext – ein
Tanz- und Rap-Battle ein. Es wurde geprobt, geprobt, geprobt und
Text zuhause auswendig gelernt. Auch wenn der Adrenalinschub
bei den Teilnehmern etwas auf sich warten ließ, kam er dann doch
bei der Generalprobe punktgenau zur Wirkung! Jeder hatte plötzlich deutlich die Zielgerade vor Augen – wusste instinktiv, um was
es jetzt ging. Schlummernde Potenziale traten noch deutlicher zum
Vorschein und gleichzeitig wuchs auch die Vorfreude beim Regie-
Kann das fliegende Klassenzimmer wegen des gestohlenen Laptops
überhaupt auf die Reise gehen? Die Stimmung der Klasse ist jedenfalls
am Boden.
Choreo-Trio Lichtenstein / Determeyer / Ewert (Sozialpädagoge /
Lehrkraft / Psychologin).
Die Story
Die fünf Freunde Martina, Matz, Uli, Fridolin und Johnny vom 'Berufskolleg Fritte' sind im Clinch mit dem verfeindeten 'Berufskolleg
Post' und ihrem Anführer Egerland. Diese klauen den fünf Freunden
den Laptop mit den Planungen für die Abschlussfahrt nach Malle.
Nach ein paar klärenden Worten im Pausenraum des BK Post kommt
es zum Battle an der Mauer, bei dem die Tänzerinnen beider Kollegs
zelebrieren, dass es auch ohne Gewalt geht – auch wenn Johnny
es unter dem Jubel seiner Mitschüler nicht lassen kann, einen Rap
der herberen Tonart zum Besten zu geben.
Dann sind da noch der beliebte Klassenlehrer Bökh und der sogenannte 'Nichtraucher aus der Eckkneipe' – gespielt von den beiden
Regisseuren –, die den fünf Freunden in jeder größeren und kleineren Notlage beistehen; jedoch auch ihre eigene Geschichte haben.
Und wie kommt Uli aus dem Schlamassel mit der Graffiti-Mutprobe
wieder raus? Welches Geheimnis trägt Martina mit sich herum? Und
was ist eigentlich mit dem Laptop passiert? Wird es nix mit Malle? Natürlich gab es schließlich das Happy End und das Publikum
dankte der Theatercrew mit anhaltendem Applaus für die gelungene Aufführung. Die Teilnehmer gaben daraufhin eine Tanzzugabe
und performten gemeinsam das Abschlusslied und freuten sich auf
den zweiten Auftritt mit dem 'Fliegenden Klassenzimmer' beim 3.
Essener Goldstückefestival am 13. Mai 2015 in der Weststadthalle.
Ein Dank geht an alle Kollegen, die das Gelingen der Aufführung
unterstützt haben.
Stephan Determeyer
Bei der 'Expertenrunde' zum Josefstag 2015 ging es um die Bedeutung
der informellen Bildung.
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Praxistraining
Der enge Bezug zur Lebenspraxis ist für die Schüler besonders wichtig.
Franz Sales Förderschule
Verschieden sein
In wenigen Wochen beginnt das neue Schuljahr. Neben Schülern,
die als Quereinsteiger in die Förderschule wechseln, werden auch
acht externe i-Dötzchen eingeschult. Das sind doppelt so viele wie
im letzten Jahr. Die Eltern haben sich bewusst dafür entschieden,
ihre Kinder an unserer Förderschule anzumelden und nicht – obwohl möglich – an einer Grundschule. Mit dieser Entscheidung ist
der Wunsch nach intensiver Förderung und Bildung durch Lehrer
verbunden, die speziell für die Beschulung behinderter Kinder ausgebildet wurden.
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Gutes soziales Klima
Bei der Schülerschaft handelt es sich keineswegs um eine homogene Gruppe. Vielmehr lernen Kinder mit geistiger Behinderung,
Schüler an der Grenze zur Lernbehinderung, Kinder mit starken
Verhaltensauffälligkeiten (Autismus, Aggressionen, Autoaggressionen) zusammen mit schwer mehrfach Behinderten (Körperbehinderungen, Rollstuhlfahrer, Kinder mit fehlender aktiver Sprache). Sie
bilden heterogene Klassengemeinschaften. Die Integration aller
Schüler ist selbstverständlicher Schwerpunkt unserer Arbeit.
Immer wieder stellen wir fest – und dies wird uns auch von der
Elternschaft bestätigt –, dass unter unseren Schülern ein gutes soziales und tolerantes Klima herrscht. Die Akzeptanz für die Schwächen Einzelner ist groß, man hilft sich untereinander und kein
Schüler wird aufgrund seiner Behinderung ausgegrenzt.
Auftrag der Schule ist es, jeden Schüler nach seinen individuellen
Fähigkeiten und ausgehend von seinen Stärken zu fördern. Ein Aspekt, der jetzt in der Inklusionspolitik stark betont wird – an der
Förderschule aber schon seit Jahren den Alltag bestimmt und Standard ist. Wir sprechen von keiner leichten Aufgabe: Je heterogener
die Klasse, desto differenzierter und überlegter muss unterrichtet
werden. Benötigt wird dazu ausreichend Lehrpersonal, das auch
Doppelbesetzungen im Unterricht möglich macht. Außerdem Hilfsund Pflegepersonal, räumliche Ressourcen, Barrierefreiheit, behinderungsspezifische Lern- und Lehrmittel, Schulsozialarbeit sowie
begleitende therapeutische Maßnahmen. Voraussetzungen, die an
unserer Förderschule erfüllt sind und die Qualität der schulischen
Arbeit gewährleisten.
In regelmäßigen Abständen hospitiert die Schulleitung im Unterricht der Kollegen. Als ein gelungenes Beispiel für individuelle,
differenzierte Förderung von Schülern kann der Unterricht in einer
Berufspraxisstufe geschildert werden. Diese Stufe wird von Jugendlichen in den letzten beiden Schuljahren besucht und bereitet
durch spezielle Lerninhalte den Übergang von der Schule in den
Beruf vor. Berufspraxisstufen gibt es nur an der Förderschule mit
dem Schwerpunkt 'Geistige Entwicklung'. Im Folgenden soll beispielhaft dargestellt werden, wie eine Unterrichtsstunde an der
Förderschule aussieht.
Zwei Schüler beschäftigen sich in einem Differenzierungsraum mit
der Berufsorientierung. Das Thema lautet: 'Seine Stärken finden'.
Im Ankreuzverfahren müssen persönliche Eigenschaften bestimmt
werden, wobei der stärkere Leser der beiden Schüler die Aufgabe
des Vorlesens übernimmt. Zwei weitere Schüler schreiben per Computer bereits korrigierte Bewerbungen für ein Hotel- und Schreinerpraktikum. Zwei Schüler führen mit Hilfe ihres Integrationshelfers Übungen zur Farb- und Formsortierung durch. Ein weiterer
sehr guter Leser liest einer Schülergruppe aus den Mittelstufen in
einem dritten Raum aus dem Buch 'Die drei Fragezeichen' vor. Auch
er wird von einem Integrationshelfer unterstützt.
Ein dermaßen gestalteter Unterricht überzeugt durch sehr gute
Vorbereitung, gute Kenntnisse der individuellen Schülerleistungen
und durch Ausschöpfen aller räumlichen und personellen Ressourcen. Für unsere Schüler ist der enge Bezug zur Lebenspraxis motivierend und die beste Voraussetzung zum nachhaltigen Lernen.
Exemplarisch steht dieser Unterrichtsblock für das, was Bildung und
Erziehung an der Förderschule ausmacht: Lernen in Kleingruppen,
differenziert, individuell, behindertenspezifisch. Und durchgängig
mit Lehrern, die über sonderpädagogisches Know-how verfügen.
Rita Vößing
Praxisnahes Lernen
Die zwölf Schüler der besuchten Berufspraxisstufe gestalten mit
ihrem Lehrer einen kurzen, gemeinsamen Morgenkreis, in dem die
wichtigsten Dinge, der Stundenplan und der Tagesablauf mit Hilfe
von 'Unterstützter Kommunikation' (Bild-, Schriftkarten, Piktogramme, Gebärden) besprochen wird. Danach löst sich die Klassengemeinschaft in kleine Arbeitsgruppen auf: Die erste Gruppe
ordnet Bilder und Geldbeträge zu. Die Bildkarten zeigen Waren, die
beim wöchentlichen Büdchenverkauf in der Pausenhalle gekauft
werden können. Anschließend füllen die Schüler Portemonnaies
mit bestimmten Geldbeträgen.
Ein Schüler sortiert währenddessen in der Pausenhalle die Waren in
das Verkaufsbüdchen ein und übt anschließend mit der Gruppe das
Ein- und Verkaufen.
In der Berufspraxisstufe wird der Übergang von
der Schule in den Beruf vorbereitet.
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Franz Sales Werkstätten
Was ist Kreativität?
Das Berliner Label 'be able' steht für junge Designer, die Menschen
mit Behinderungen befähigen wollen, kreativ zu sein. Gemeinsam
mit Beschäftigten von Behindertenwerkstätten entwickeln sie bundesweit im Rahmen von Workshops neue Produkte. Ein besonderes
Design-Projekt fand im Februar 2015 in der Werkstatt am Zehnthof
statt: Isabelle Dechamps und Melinda Barth, Gründerinnen von 'be
able', arbeiteten mehrere Tage mit Beschäftigten der Schreinerei
und Führungskräften von Thyssen-Krupp zusammen.
„Sie konnten es kaum erwarten, gemeinsam mit den Designerinnen
und den Mitarbeitern von Thyssen-Krupp ein Produkt zu entwickeln, das von ihnen in der Schreinerei produziert werden kann.“
Bereits nach dem Vorbereitungsworkshop für die Beschäftigten waren die ersten Zweifel einer überzeugenden Klarheit gewichen: Die
Arbeit mit den jungen Designerinnen macht nicht nur Spaß, sondern bringt auch jeden Teilnehmer in seiner persönlichen Entwicklung weiter. „Unsere Beschäftigten waren vom ersten Workshop
sichtlich begeistert“, berichtet Betriebsleiter Hans-Jürgen Vocks.
Eingefahrene Denkmuster durchbrechen
Auch die anfängliche Skepsis der Führungskräfte des Industriekonzerns war schnell verflogen: Zwar hatte kaum ein Teilnehmer
bislang Berührungspunkte mit behinderten Menschen, beim Rundgang durch die Werkstatt am Zehnthof zeigte sich jedoch große
Offenheit.
Eine wirkliche Barriere schien vielmehr das Erfinden eines neuen
Produkts zu sein. „Ich bin total unkreativ“, behaupteten anfangs
alle Mitarbeiter, die im Arbeitsalltag eher mit Zahlen und Fakten
als mit kreativen Prozessen zu tun haben. „Um ein Design zu entwickeln“, erklärte Isabelle Dechamps, „muss man lernen, den Alltag loszulassen, eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen. Es ist
wichtig, auch mal quer und schräg zu überlegen oder auch mal mit
den Händen zu denken.“ Leicht ist das nicht, das merkten die Teilnehmer schnell und schon bei der ersten Kreativitätsübung rauchte
vielen der Kopf.
Kreativität gehört eher selten zu ihrem Arbeitsalltag: Die Führungskräfte von Thyssen-Krupp beschäftigen sich sonst eher mit Zahlen
und Fakten.
Thinking out of the box: Die Teilnehmer sollten sich möglichst viele
alternative Nutzungen des Kartons überlegen, die beste Idee skizzieren und umsetzen.
Wie das zusammenpasst? Isabelle Dechamps erklärte das zu Beginn
sehr einfach: „Kreativität kann Brücken zwischen Welten bauen.“
Das Ziel, 'Inklusion durch Design' zu erzielen, erschien allen Beteiligten zunächst sehr abstrakt.
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Pilotprojekt bei Thyssen-Krupp
Der Workshop regt die Fantasie an und stärkt den Mut, kreativ zu
denken sowie offen für Neues zu werden. Aber was soll das für den
Arbeitsalltag bringen? Von dem Pilotprojekt, das vom Bereich 'Personalentwicklung' initiiert wurde, erhofft sich Thyssen-Krupp die
Erweiterung von sozialen Kompetenzen der Führungskräfte. Wichtig sei es, mehr Sensibilität für die Bedürfnisse und Befindlichkeiten von Mitarbeitern zu entwickeln und bei verzwickten Problemen
unkonventionelle Lösungen zu finden. Das gehe nur, wenn man
gelernt habe, andere Perspektiven einzunehmen und sich gestatte,
gedanklich neue Wege einzuschlagen. Nach der ersten 'Aufwärmübung' für die beiden Teilnehmerteams wurden im zweiten Teil des
Workshops Beschäftigte und Führungskräfte in gemischten Teams
zusammengewürfelt. Nach einer kurzen Aufwärmphase ging es direkt an die Arbeit: Gemeinsam sollten Ideen für ein günstiges und
einfach zu realisierendes Schreinereiprodukt entwickelt werden.
Hilfestellung gaben die beiden Designerinnen durch die Vorgabe
von drei unterschiedlichen Zielgruppen, die Anhaltspunkte für die
gestalterische Arbeit gaben: Ein Rentner, eine Architektin und ein
Kind wurden in kurzen Steckbriefen grob skizziert.
Ausstellung der Projektergebnisse
Nachdem die Teams viele unterschiedliche Ideen gesammelt hatten
und diese nach den Kriterien Innovation, Umsetzbarkeit und Äs-
Bei einer Führung lernten die Mitarbeiter von Thyssen-Krupp die
Arbeit im Zweigbetrieb Zehnthof kennen.
thetik bewertet hatten, machte sich jede Gruppe an die praktische
Umsetzung eines Produktes. Hierbei zeigten sich sehr deutlich die
praktischen Stärken der Beschäftigten, denn sie bewiesen ihre sicheren Fähigkeiten im Umgang mit Maschinen und Werkstoffen.
„Es war für alle Beteiligten ein toller, erlebnis- und erkenntnisreicher Tag, eine gute Erfahrung“, resümiert Georg Schwinning,
der als Experte für Führungskräfte-Coachings mit Thyssen-Krupp
zusammenarbeitet. „Der Workshop ist auch aus meiner Sicht ein
voller Erfolg, denn alle Beteiligten haben sich sehr positiv geäußert, die Sensibilität für Menschen mit unterschiedlichsten Dispositionen wurde geschärft und aus den Eindrücken lässt sich vieles
für den Arbeitsalltag ableiten.“
Hans-Jürgen Vocks war ebenfalls von dem Erfolg des Projekts begeistert: „Der Umgang innerhalb der gemischten Teams war sehr
emotional und freundschaftlich. Ein tolles Projekt und wir haben
uns sehr darüber gefreut, dass nach den Sommerferien weitere Führungskräfte von Thyssen-Krupp zu einem neuen Workshop in die
Franz Sales Werkstätten kommen werden. Außerdem sind unsere
Beschäftigten zu einer kleinen Ausstellung der Projektergebnisse
von Thyssen-Krupp eingeladen worden.“ Am Ende der Workshops
können wir daher bestätigen, was die jungen Designerinnen anfangs versprochen hatten: 'Inklusion durch Design' funktioniert.
Valeska Ehlert
Die Zusammenarbeit in den gemischten Teams war für alle eine positive Erfahrung. Gemeinsam wurden Probleme gemeistert und kreative
Lösungen gefunden.
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Zimmer frei
Das Werk ist vollbracht: Die katholische Ferienstätte wurde von den Schreinern mit neuen Möbeln ausgestattet.
Franz Sales Werkstätten
Zimmer frei auf Spiekeroog
Das katholische Ferienwerk Oberhausen bietet an drei Orten in
Deutschland (im Schwarzwald, in der Eifel und in Norddeutschland)
Ferienstätten für Gruppen und Familien an. Nun sollten die 30 Gästezimmer in Haus Winfried, der Einrichtung auf der Nordseeinsel
Spiekeroog, renoviert und neu möbliert werden.
Dieser Herausforderung stellten sich die Schreinereien in der Dahlhauser Straße und im Zweigbetrieb Zehnthof erstmals gemeinsam.
Von Beginn an beinhaltete der Auftrag auch die verlockende Aussicht, die Montage der Möbel vor Ort auf Spiekeroog selbst vorzunehmen.
Schon frühzeitig wurde deshalb spekuliert, welche Beschäftigten
die Arbeiten begleiten könnten. Bei vielen leuchteten angesichts
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der Chance auf dieses Abenteuer vor Vorfreude zwar die Augen,
doch es sollte schließlich kein Spaziergang auf der Nordsee-Insel
werden. Die Auswahl fiel auf Sam und Markus aus dem Hauptbetrieb sowie René, Mathias und Sritharan aus dem Zehnthof. Als
Verantwortliche sollten sich Tobias Ader und Horst Karcher mit auf
den Weg machen.
Inselbewohner packten mit an
Im Herbst 2014 waren die Vorarbeiten bereits in vollem Gange.
Während der Zehnthof die Anfertigung der 60 Betten übernahm,
fertigte der Hauptbetrieb derweil die Nachttischschränkchen und
die Wandverkleidungen.
Im Februar 2015 war es soweit: Ein Speditionsunternehmen übernahm die Verpackung der vielen Möbel, die zunächst eine Anfahrt
mit dem LKW und obendrein noch 7,5 km Seeweg schadlos überstehen mussten. Auf der autofreien Insel Spiekeroog selbst wurden die Möbel dann auf mehreren Elektrowagen verstaut, um zur
Ferienstätte zu gelangen. Tobias Ader lobte die gute Zusammenarbeit mit den Inselbewohnern, die sich tatkräftig am Transport
beteiligten.
Schon vor Antritt der Dienstreise war klar, dass der Einbau der
Möbel eine große Herausforderung werden würde. Die Wandverkleidungen mussten Zimmer für Zimmer individuell angepasst und z. B.
mit Aussparungen für Steckdosen versehen werden. Die Beschäftigten arbeiteten bis zum Nachmittag mit, danach mussten Tobias
Ader und Horst Karcher meistens noch bis tief in den Abend hinein
alleine weiterwerken.
den. Bei einem Nachtreffen, das mit den Beteiligten bei Kaffee
und Kuchen im Zehnthof stattfand, bot sich die Gelegenheit, die
gemeinsame Zeit noch mal zu reflektieren und ganz persönliche
Erfahrungen auszutauschen. Vor allem die amüsanten Momente des
'Insel-Jobs' sind allen noch gut im Gedächtnis geblieben.
Der Auftraggeber war mit dem Einsatz der Mitarbeiter und Beschäftigten der Franz Sales Werkstätten so zufrieden, dass voraussichtlich auch die Möblierung der Ferienhäuser in Baasem in der Eifel
und Todtmoos im Schwarzwald in den nächsten Jahren in Auftrag
gegeben wird.
Dann sind die Mitglieder des Teams 'Spiekeroog' ganz bestimmt
wieder mit von der Partie.
Barbara Kohlmann
Auch Dank der hochgelobten Verpflegung durch die Küchenmitarbeiter in Haus Winfried, die keine Wünsche unberücksichtigt
ließen, konnte das Projekt 'Spiekeroog' mit allen Teilnehmern
schließlich nach 13 Arbeitstagen erfolgreich abgeschlossen wer-
Zu einem ungewöhnlichen Arbeitseinsatz fuhren die Beschäftigten der Franz Sales Werkstätten auf die Nordseeinsel Spiekeroog.
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Franz Sales Berufskolleg
'Andere Länder, andere Sitten'
Das Berufskolleg ging vom 23. bis 27. März 2015 in seiner Projektwoche 'auf Reisen'. Das Team um Frau Richter und Frau Scheriau
begab sich sogleich – gedanklich – in ferne Länder: In Phantasiereisen drückten die Teilnehmer ihre Träume gestalterisch, musikalisch oder visuell aus.
Auf 'Europareise' begab sich die Grupppe von Herrn Reckert und
Frau Frings. Die Teilnehmer haben die kulturelle Vielfalt Europas
anhand von Liedern, Tänzen, Geschichten, Bräuchen und Spielen
entdeckt. Das Projektteam von Frau Kayadelen beschäftigte sich
mit Kuriositäten aus anderen Kulturen. Es wurden exotische Spezialitäten hergestellt und probiert. Der Umgang mit Andersartigkeit
und die Frage, ob es eine kulturübergreifende, allgemeine Moral
aller Völker gibt, wurden ebenfalls diskutiert.
des Deutschen Rettungsschwimmabzeichens in Bronze. Ergänzend
wurden spezifische Problemstellungen besprochen, welche das Medium Wasser im Zusammenhang mit Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen mit sich bringen kann.
Die Projektwoche verlief harmonisch, entspannt und alle hatten
gute Laune. Es macht einfach immer wieder Spaß, den Unterricht
aufzulösen und in klassenübergreifenden Projektgruppen an einem
Thema kreativ zu arbeiten. Im Jahr 2016 wird es wieder eine gemeinsame Projektwoche des Berufskollegs und der Förderschule
geben.
Brigitte Hüsselmann
Auf Reise durch die Filmgeschichte
'In sieben Tagen spielend um die Welt' begab sich die Projektgruppe von Frau Ernst und Frau Rosendahl. Da das Ruhrgebiet eine Region ist, in der Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen leben,
ist hierfür gar keine Weltreise erforderlich. Auf der Ruhrgebietsreise wurde symbolisch die Welt erkundet. Auch die Gruppe von
Frau Hirsch wurde während der Projektwoche nicht im Berufskolleg
gesehen. Sie entdeckte schöne Wanderrouten im Ruhrgebiet. Am
Abschlusstag zeigte die Gruppe auf Fotos, welche Wanderziele sie
erkundet hatte. Eine Reise ganz anderer Art erlebte die Projektgruppe von Frau Hüsselmann. Diese Gruppe reiste durch die amerikanische Filmgeschichte von den 60er Jahren bis in das Jahr 2010.
Hierfür hatte sich die Gruppe neben 'Grease', 'Rocky' oder 'Fluch
der Karibik' sieben weitere Filme ausgesucht und diese mit Hilfe
der bekannten Filmmusiken tänzerisch dargestellt. Die entwickelte
Choreographie wurde am Abschlusstag aufgeführt.
Lebende Maschinenmenschen
In die Welt der Technik begab sich die Gruppe von Herrn Papirnik,
die das einzige inklusive Projektteam war. Unter dem Motto 'Wir
sind die Roboter' hat die Gruppe aus Recyclingmaterialien schräge
Maschinenmenschen hergestellt, die sogar mit elektronischen Bauteilen 'zum Leben erweckt' wurden. Am Präsentationstag konnten
die Roboter in einer Performance bestaunt werden. Schließlich ermöglichte Herr Krabs vielen Schülern und Studierenden den Erwerb
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Das Projektteam von Herrn Papirnik stellte Roboter aus
Recyclingmaterialien her.
Arbeitsmarktintegration
Ein erreichbares Ziel
Die Teilnehmer der Maßnahme 'Unterstützte Beschäftigung' stellen
sich und ihre Maßnahme vor:
Wir sind vier Frauen und elf Männer im Alter von 19 bis Mitte 30
und haben unterschiedliche Einschränkungen und Handicaps. Unser Ziel ist es, eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle zu
finden. Dafür haben wir bis zu zwei Jahre Zeit. Unterstützt werden
wir von drei Qualifizierungstrainern: Frau Kreutzer, Frau Schmidt
und Herrn Dehnke.
Zu Beginn suchten wir nach einem Praktikumsplatz. Unsere Qualifizierungstrainer haben Vorschläge gemacht, die zu unseren Fähigkeiten und Interessen passten. In einem kurzen Vorstellungsgespräch wurden Rahmenbedingungen festgelegt und verbindlich in
einem Praktikumsvertag vereinbart. Unsere Arbeitswoche besteht
aus vier Arbeitstagen im Betrieb und einem theoretischen Projekttag im Franz Sales Haus.
arbeiten drei Teilnehmer im Garten- und Landschaftsbau, vier in
der Lagerwirtschaft, zwei in der Hauswirtschaft oder Küche, zwei
als Bürokraft, einer im Verkauf, einer in der Elektromontage und
eine Teilnehmerin im Bereich der orthopädischen Technik. Ein Teilnehmer hat grade erst begonnen und befindet sich noch in der
Erprobung.
Im Betrieb hat jeder einen Ansprechpartner. Dieser beantwortet
Fragen, weist uns Arbeiten und Aufgaben zu, erklärt und zeigt uns
die Arbeitsabläufe. Trotzdem ist es gut, dass unsere Qualifizierungstrainer uns jede Woche im Betrieb besuchen. So haben wir
Gelegenheit, Probleme zu klären. Der Kontakt vor Ort hilft uns,
unsere Leistungsstände, Perspektiven und Ziele zu reflektieren.
Insgesamt fühlen wir uns alle sehr wohl in dieser Maßnahme. Wir
sehen unser Ziel, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
auf dem 1. Arbeitsmarkt zu erlangen, durch die 'Unterstützung'
als ein erreichbares Ziel an und tatsächlich ist schon einigen eine
Festanstellung in Aussicht gestellt worden.
Der Projekttag
Jeden Montag findet ein Projekttag statt: Zu Beginn berichten
alle von ihrer Arbeitswoche. Dabei können auch Schwierigkeiten
besprochen werden. Danach verfasst jeder einen Wochenbericht.
In einer 'aktuellen Stunde' beschäftigen wir uns mit dem Tagesgeschehen und politischen Themen, sammeln dazu Informationen
und diskutieren sie.
Als Ergänzung werden wir individuell in den Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Mathematik gefördert oder bearbeiten Themen
wie z. B. Arbeitssicherheit und Hygienevorschriften. Manchmal
nehmen wir auch an Aktionen wie dem interreligiösen Projekt teil.
Bei einem 'pädagogischen Spaziergang' tauschen wir uns aus. Auch
das Gespräch mit unseren Qualifizierungstrainern fällt unterwegs
leichter. Zum Ende des Tages berichtet jeder Teilnehmer, wie der
Tag für ihn gelaufen ist. In der Reflexion erkennt man oft persönliche Erfolge und Fortschritte. Außerdem werden in der Runde auch
Ideen, Wünsche und Kritik geäußert.
Das Praktikum
Unser betriebliches Langzeitpraktikum absolvieren wir in verschiedenen Berufsfeldern und Betrieben des 1. Arbeitsmarktes. Aktuell
Die Teilnehmer der 'Unterstützten Beschäftigung' möchten auf
dem 1. Arbeitsmarkt Fuß fassen.
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Die Abschlussveranstaltung mit allen beteiligten Unternehmen fand in diesem Jahr im 'Hotel Franz' statt.
Franz Sales Wohnen GmbH
Umwelt schonen – Kosten sparen
Die Essener Firmen, die sich seit Herbst 2013 in vielen Workshops
intensiv mit dem Projekt 'Ökoprofit' beschäftigt haben, entwickelten gemeinsam Ideen für einen verantwortungsvolleren Umgang
mit Ressourcen und erarbeiteten konkrete Einsparmöglichkeiten.
Diese wurden als Projektabschluss am 5. Februar 2015 in unserem
barrierefreien Veranstaltungszentrum im 'Hotel Franz' präsentiert.
In diesem Jahr wurden Unternehmen aus sehr unterschiedlichen
Branchen zertifiziert: Eine Bank, eine große Essener Warenhauskette, eine Druckerei, ein Autohaus, ein Gastronomiebetrieb, die
städtische Grundstücksverwaltung GVE, die Essener Post, ein Unternehmen für Elektrotechnik, ein metallverarbeitender Betrieb
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und auch das Franz Sales Haus sparen zusammen rund 900 Tonnen
C02, 140 Tonnen Abfall, 2.400 Kubikmeter Wasser und 1,9 Mio. kWh
Strom ein.
Die gemeinsamen Workshops hatten unterschiedliche Schwerpunkte, wie zum Beispiel Müllvermeidung oder Beleuchtungsoptimierung und gaben wertvolle Impulse für die Praxis.
Daher hat sich die Teilnahme an dem Projekt für alle Firmen gelohnt: Die zehn Unternehmen mussten zwar Investitionen von rund
281.000 Euro tätigen, demgegenüber steht jedoch eine Betriebskosteneinsparung von rund 445.000 Euro.
„Im Wohnbereich des Franz Sales Hauses haben wir beispielsweise vorab mit Hilfe von Wirtschaftlichkeitsberechnungen ermittelt,
ob sich die jeweiligen Maßnahmen rentieren“, erläuterte Direktor
Günter Oelscher das konkrete Vorgehen. „Wir haben letztlich veraltete Leuchtmittel und Elektrogeräte gegen energieeffizientere
ausgetauscht, den Wasserverbrauch reduziert, die Abfalltrennung
optimiert und die Heizungsanlagen überprüft“, berichtet Michael
Lampey, der als Leiter der Handwerksbetriebe im Franz Sales Haus
für die Projekt-Umsetzung zuständig war.
Als die Technik auf dem neusten Stand war, wurden Schulungen für
die Bewohner und Mitarbeiter konzipiert, durch die ein Bewusstsein für Energieverbrauch und eine Sensibilisierung im Umgang mit
Ressourcen geschaffen wurde.
„Ziel war es, dass jeder verantwortungsvoll handelt, ohne dabei
Lebensqualität einzubüßen“, fasste Direktor Günter Oelscher zusammen. „Wir haben im Franz Sales Haus schon vor der Projektteilnahme Maßnahmen zur Reduktion des Papierverbrauchs, Einsparung von Energiekosten und Müllvermeidung in Angriff genommen.
Auch die Installation von Bewegungsmeldern und Dämmerungsschaltungen sowie Zeitschaltuhren an elektronischen Geräten in
den Bürokomplexen hat sich für uns bereits ausgezahlt.“
Ein gutes Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften im Franz Sales
Haus ist auch die neue Photovoltaik-Anlage, die auf dem Dach des
'Hotel Franz' installiert wurde: Der dort erzeugte Strom deckt einen
Teil des Verbrauchs (Grundlast) der großen Einrichtung.
Für das Engagement und die Ideen wurde die Einrichtung von der
Stadt Essen (Umweltamt und Klimaagentur), der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (EWG), der IHK für Essen,
Mülheim an der Ruhr und Oberhausen sowie der Kreishandwerkerschaft, der Effizienz-Agentur NRW und dem Unternehmen B.A.U.M.
Consult zertifiziert.
Valeska Ehlert
Umwelt- und Baudezernentin Simone Raskob überreichte dem Franz Sales Haus das 'Ökoprofit'-Zertifikat.
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Die Erfolgsgeschichte der Tischtennisabteilung hat grade erst begonnen …
DJK Franz Sales Haus
Am Tischtennis-Tisch läuft's rund
Ein Blick auf Mitgliederzahlen und sportliche Erfolge reicht aus,
um sich über eine äußerst positive Entwicklung zu freuen: In der
inklusiven Tischtennis-Abteilung des Sportvereins 'DJK Franz Sales
Haus' teilen mittlerweile ca. 115 Sportler mit und ohne Behinderungen – vom 5-jährigen Nachwuchstalent über den ambitionierten Breitensportler bis hin zum betagten Hobbysportler – ihre
Begeisterung für den schnellsten Rückschlagsport der Welt. In der
Saison 2014 / 2015 sind neun (!) teils inklusive Wettkampfmannschaften im Nachwuchs- und Erwachsenenbereich auf Bezirksund Kreisebene im Spielbetrieb des Tischtennisverbandes an den
Tisch getreten. In den fünf Jahren des Bestehens der Abteilung
konnten insgesamt neun Aufstiege in Verbindung mit fünf Meisterschaftstiteln gefeiert werden, darüber hinaus Titelgewinne bei
Kreismeisterschaften sowie Podestplätze bei den Deutschen TTMeisterschaften und NRW-Landesmeisterschaften im Behindertensport der Wettkampfklasse 11 (= mentale Beeinträchtigung). Die
bundesweit einzigartigen, regelmäßigen Veranstaltungen wie das
inklusive 'MitMenschen'-Turnier oder das 24-Stunden-'Non-Stop'Turnier erfreuen sich deutschlandweiter Beachtung im Behinderten- und Regelsport sowie stets ausgelasteter Teilnehmerfelder in
nahezu allen Konkurrenzen.
Beste Kreisliga-Pokalmannschaft Essens
In der bislang äußerst erfolgreichen Spielzeit 2014 / 2015 erweitert die 1. Herren-Mannschaft diese Erfolgsgeschichte um eine
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zusätzliche vereinshistorische Facette: Während das Team – zu
dem Vereinseigengewächse wie die Zwillinge Dominik und Raphael
Seidel sowie Max Robusch gehören – im Meisterschaftsrennen in
der Aufstiegsrelegation den Sprung in die Bezirksklasse vor Augen
hat, sind die bereits verbuchten und in Aussicht stehenden Erfolge in den Pokalwettbewerben imposant: Als doppelter Pokalsieger
der Wettbewerbe für 3er-Mannschaften bis Kreisliga sowohl auf
städtischer Ebene als auch des Bezirks Düsseldorf wetteifert das
Team mit vier Konkurrenten um den Titel auf NRW-Ebene. Darüber
hinaus hat sich die Mannschaft für das Finale im 6er-MannschaftsKreispokal qualifiziert und kann sich die Krone als beste KreisligaPokalmannschaft der Stadt Essen aufsetzen.
Teamgeist und Integration
Es lohnt auch ein Blick auf die Gemeinschaft hinter diesen Erfolgen, um den herausragenden Wert zu erkennen: 'Teamgeist und
Integration sind das, was bei uns zählt', lautet das Leitmotiv, das
in der Tischtennis-Abteilung spürbar gelebt wird. So lassen sich
immer mehr Sportler von der besonderen Werteorientierung und
dem gelebten Zusammenhalt begeistern und tragen mit ihrer Leidenschaft und ihrem ehrenamtlichen Engagement wesentlich dazu
bei, die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.
Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein, unser Vereinstraining zu besuchen, selbst zum Schläger zu greifen und sich anstecken zu lassen (Nachwuchs und Rehabilitationssportler mit geistiger Behinderung jeweils dienstags und donnerstags von 17:30 bis
19:00 Uhr; integrativer Erwachsenenbereich jeweils dienstags und
donnerstags von 19:00 bis 21:00 Uhr).
Tobias Papies
Was
sonst noch geschah ...
... Andreas unterwegs
... Andreas unterwegs
... Andreas unterwegs
... im Kulturbereich
Wortstark – Wortkarg
Im 'Hotel Franz' feierte am 29. März 2015
die inklusive Theatergruppe Makiba vor
gut gefülltem Haus die Uraufführung ihres neuen Stücks 'Wortstark – Wortkarg'.
Das neue Bühnenstück ist die inzwischen
achte Eigenproduktion der Regisseurinnen Mareike Covella und Rita VerbrüggenHuppertz. Die Geschichte ist vom Bilderbuch 'Die große Wortfabrik' inspiriert und
spielt in einem Land, in dem die Menschen selten reden, da man für Buchstaben und Wörter bezahlen muss. Schlechte
und gedankenlose Worte werden einem
hinterhergeworfen, die guten Worte sind
echte Schätze, die man suchen oder eben
teuer bezahlen muss. Die 'Wortrestesammler' versuchen mit den übriggebliebenen
Worten, die keiner haben will, über die
Runden zu kommen. Doch ihnen kommt
das Glück zu Hilfe.
Nils Heimeshoff, Dieter Kniffka, Anneliese Halfer, Marianne Drissen, Elke Braunberger, Sarah Böker, Dagmar Becker, Rita
Verbrüggen-Huppertz, Markus De La Motte, Raquel Rodriguez-Santos, Klaus-Dieter
Nagel, Jonathan Furtwängler, Maria-Lisa
Link und Maren Spiekermann.
Im Stück prallen die Welten von arm und
reich aufeinander und die Liebe zwischen
Oskar und Marie muss sich ihren schwierigen Weg bahnen. Das alles spielt sich
vor der Kulisse eines kurzen Straßenabschnitts ab, was in der musikalischen Untermalung zu hören ist.
Am 7. Juni 2015 ist das neue Stück 'Wortstark – Wortkarg' um 17:00 Uhr im Theater Freudenhaus (Grend) noch einmal zu
sehen.
Für die musikalische Begleitung und Untermalung des Stücks ist Lupa Covella
verantwortlich. Alle Lieder hat er selbst
geschrieben und spielt sie während der
Aufführung live. Das Stück kommt erstaunlicherweise in den ersten 30 Minuten ohne viele Worte aus, insgesamt dauert es eine kurzweilige Stunde.
Selbst entworfene Kostüme
Alle Kostüme und Bühnenbilder hat Rita
Verbrüggen-Huppertz extra für das neue
Stück entworfen. Raquel Rodriguez-Santos unterstützt die Theatergruppe Makiba als Assistentin und um Licht und Ton
kümmert sich Thomas Hünerfeld.
Die Theatergruppe Makiba begeisterte das
Publikum bei der Uraufführung ihres neuen
Stücks.
Alle Darsteller, die bei 'Wortstark – Wortkarg' auf der Bühne stehen, leben und arbeiten in den Einrichtungen des Franz Sales Hauses. Zum Ensemble gehören: Jost
Vogl, Wolfgang Madlewski, Kalle Löffler,
Andreas Bister
INFO
Der Autor
Andreas Bister ist im Franz Sales
Haus aufgewachsen. Mittlerweile
wird er in seiner eigenen Wohnung nur noch ambulant betreut
und arbeitet im Integrationsunternehmen 'in time gGmbH'.
In seiner Freizeit ist er viel
unterwegs. Er ist ein guter Beobachter, fotografiert viel und
berichtet gerne über seine Erlebnisse.
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Kommunion
Kommunion
... im Seelsorgebereich
Himmlische Helden
„Sind da auch Mädchen?“ fragt mich
Pascal. „Ja“, sage ich, „bestimmt!“ Dass
Pascals Interesse weniger dem Jugendkreuzweg gilt als vielmehr den möglichen
Teilnehmerinnen, lässt mich ein wenig
schmunzeln.
Der Jugendkreuzweg am 13. März 2015
wurde von der Ministrantenpastoral des
Bistums Essen organisiert. Fünf Bewohner
des Franz Sales Hauses nahmen unter meiner Begleitung daran teil. Die Messdiener
des Bistums haben vor einigen Jahren den
Spitznamen 'Himmlische Helden' erhalten.
Eine sehr passende und treffende Bezeichnung, sorgen sie doch im Gottes-
Kommunion
dienst und bei anderen liturgischen Feiern
für einen reibungslosen Ablauf.
Das Referat für Ministrantenpastoral organisiert in regelmäßigen Abständen spirituelle Angebote für junge Messdiener. Am
13. März nahmen insgesamt ca. 20 'Himmlische Helden' an einem Jugendkreuzweg
in der Fastenzeit teil. Die erste Station
wurde in der Heilig-Geist-Kirche Essen Katernberg gemacht. Danach zog die Gruppe
durch die Nachbarschaft der Kirche und
machte an verschiedenen Stellen halt, um
dem Leidensweg Jesu nachzuspüren.
Nach der letzten Station gab es ein gemütliches Zusammensein im Gemeindeheim der Heilig-Geist-Kirche. Hier kamen
die fünf Messdiener des Franz Sales Hauses voll auf ihre Kosten. Es gab Brot, Käse,
Saft und Wein – den letzteren erlaubte der
Seelsorger aber leider nicht.
Trotzdem hatten die Jugendlichen viel
Freude in der Begegnung mit Gleichaltrigen und möchten beim nächsten Mal unbedingt wieder mit dabei sein.
Joachim Derichs
Kreuzweg
Fünf Jugendliche aus dem Franz Sales Haus
beteiligten sich am Jugendkreuzweg 2015.
22 |
Mit Jesus in einem Boot!
Unter diesem Motto wurde am 12. April
2015 bei schönstem Frühlingswetter der
weiße Sonntag mit drei Kommunionkindern gefeiert. Die Gemeindemitglieder
kamen in großer Zahl, um gemeinsam mit
den Kindern und deren Familien diesen
besonderen Tag zu feiern und die Messe
aktiv und mit viel Gesang mitzugestalten.
Seit Anfang des Jahres haben sich Johannes, Luca und David ausgiebig mit Seelsorger Joachim Derichs auf das heilige
Sakrament vorbereitet. Sie lernten den
Unterschied kennen zwischen normalem
Brot zum Essen und dem geistigen Brot
'Jesu', das die Gemeinde in jeder Messe
empfangen darf. Ihnen wurde die große
Bedeutung der Eucharistie erklärt und viele Glaubensfragen wurden beantwortet.
Gemeinsam erarbeiteten die drei Kinder
mit ihren engagierten Familien und Herrn
Derichs den Messeverlauf. Das Evangelium
wurde durch ein Schauspiel dargestellt, in
welchem die Kinder den Sturm spielten.
Anschließend diskutierte die Gemeinde
angeregt über die Bootssymboliken, die
Jesus darstellen können. Wir kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass Jesus für
uns sowohl Steuerrad, Anker, Rettungsring und Kompass sein kann, denn er wird
uns in jeder Situation unseres Lebens zur
Seite stehen und auffangen, wenn wir in
Gefahr schweben. Jesus wird uns immer
die richtige Richtung weisen, in welche
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
... im Franz Sales Haus
wir gehen sollen, um ein gutes Leben in
der Gemeinschaft leben zu können. Zusammen wurde ein paar Tage vorher auch
das Mottoplakat, welches ein Segelboot
zeigte, mit vielen Wasserfarben und großer Kreativität gemalt.
Dieses tolle und kunterbunte Bild hing
während der gesamten Messe vorne am
Altar, damit die Gemeinde es gut wahrnehmen konnte. Es war eine rundum
gelungene Messe, in der viel gelacht,
gesungen und gemeinsam der Glauben
gefeiert wurde. Die Messdiener halfen
Pastor Jentsch großartig in der Messe und
für die musikalische Unterstützung sorgte
Herr Lottko.
Ein besonderer Dank gilt daher den Kommunionkindern für ihre tolle Mitarbeit
und Planung, den Messdienern, der aktiven Gemeinde, Pastor Jentsch, Herrn
Lottko und Herrn Derichs.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal
Johannes, Luca und David, sowie den Familien herzlich zum heiligen Sakrament
der Kommunion gratulieren!
Rentnertreff
Die 'jungen Alten' – so nennen sich die
ehemaligen Mitarbeiter des Franz Sales
Hauses gerne – treffen sich regelmäßig.
Natürlich nicht mehr dienstlich, sondern
um sich nicht aus den Augen zu verlieren.
An jedem zweiten Dienstag im Monat
sitzt die Ehemaligengruppe ab 12:00 Uhr
im 'Hotel Franz' zusammen, lässt sich etwas Leckeres schmecken und pflegt den
gegenseitigen Austausch. Man erzählt
sich vom Alltag, von Freud und Leid – und
hört natürlich lieber die guten Nachrichten voneinander, damit man gemeinsam
lachen kann. Einmal im Jahr unternehmen
die Rentner einen gemeinsamen Ausflug:
Zusammen mit den Ehepartnern geht es
auf eine Wanderung und anschließend
kehrt die Gruppe in ein Restaurant ein.
Der gemütlichen Runde ist es wichtig,
dass sich jeder wohlfühlt. Man hält gerne
den Kontakt zueinander und zum ehemaligen Arbeitgeber, dem man sich nach
wie vor verbunden fühlt. Alle Ehemaligen
und Rentner, die im Franz Sales Haus tätig waren, sind herzlich eingeladen, zum
Treff im 'Hotel Franz' hinzuzustoßen.
Was sonst noch geschah ...
erster Linie um dieses erfolgreiche Projekt, sondern vielmehr um das übergreifende Thema 'Inklusion'.
„Ich freue mich darüber, dass sich unser
Oberbürgermeister für diesen offenen
fachlichen Austausch Zeit genommen hat.
Das ist ein Statement“, lobte Direktor
Oelscher. „Wir haben festgestellt, dass wir
eine ähnliche Haltung zu diesem wichtigen Thema haben und ich war erleichtert,
dass ich auch auf Schwierigkeiten offen
hinweisen konnte. Wir sind uns einig,
dass Inklusion immer von der Haltung des
Umfeldes bestimmt wird und man bei der
Umsetzung nicht hektisch in Aktionismus
verfallen darf, sondern nachhaltige und
langfristige Ziele fokussieren muss, um
ein gelungenes Umdenken in der Gesellschaft zu bewirken.“
Ulrich Steinbach
Carola Schmidt, Praktikantin in der Seelsorge
Besuch des Oberbürgermeisters
Das barrierefreie 'Hotel Franz' kennt Oberbürgermeister Reinhard Paß seit der Eröffnung vor fast drei Jahren gut. Bei seinem
Besuch am 18. Februar 2015 bei Direktor
Günter Oelscher ging es daher nicht in
Über Inklusion sprachen Oberbürgermeister
Reinhard Paß und Direktor Günter Oelscher.
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Fachtagung
Fachtagung
Fachtagung
Jeder trauert anders
'Inklusion' ist ein Thema, das sich durch
alle gesellschaftlichen Bereiche zieht –
und es betrifft auch die traurigen und bedrückenden Seiten des Zusammenlebens:
Mit dem Thema 'Inklusion und Trauerarbeit' beschäftigte sich im März 2015 eine
Fachtagung in Witten, bei der das Franz
Sales Haus als Kooperationspartner dabei
war.
'Mit allen Sinnen trauern … Vom Reichtum der Unterschiedlichkeit' lautete der
Titel der Tagung, die von 'traurig-mutigstark', dem Verein Trauerarbeit Hattingen
e. V., initiiert wurde. Trauer – so die These
der Veranstalter – tritt bei allen Menschen
in vielen unterschiedlichen Formen auf.
Jeder äußert seine Trauer anders, egal ob
jung oder alt, mit oder ohne Behinderung.
Viele Formen des Abschieds
Die Herausforderungen in Trauersituationen bei Kindern mit geistiger Behinderung
beschrieben Kornelia Weber und Elisabeth
Hensel, die beide als Referentinnen der
Deutschen Kinderhospizakademie tätig
sind, in ihrem Vortrag mit dem aussagekräftigen Titel 'Vielleicht bin ich lieber
morgen traurig'. Sie berichteten davon,
dass Menschen mit geistiger Behinderung
viele Formen des Abschieds durchleben –
ihnen das Recht zu trauern allerdings oft
abgesprochen werde.
Zudem seien die Ausdrucksformen der
Trauer bei Menschen mit geistiger Behin-
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derung für Trauerbegleiter oft schwerer zu
deuten. In einer guten Begleitung, so die
Referentinnen, sei die Balance zwischen
Normalität und Trauermomenten sehr
wichtig: Es gelte, Räume für Abschied und
Erinnerung zu schaffen – aber auch, die
Struktur zu bewahren.
sondern die Inklusion und das Anderssein
in den Mittelpunkt. Je unerwarteter ein
Ereignis, desto größer die Erschütterung
und desto größer der Aufwand für die
Verarbeitung und Bewältigung, erläuterte
er. Behinderungen seien nicht unnormal,
sondern eben nur unerwartet.
Für Menschen mit geistiger Behinderung
sei zudem die Haltung ihres Trauerbegleiters besonders bedeutsam. Er solle vermitteln, dass der Tod zum Leben dazugehört.
„Tod und Trauer haben seit vielen Jahren
einen besonderen Stellenwert in unserer
Arbeit“, erklärte Direktor Günter Oelscher
in seinem Grußwort zu Beginn der Fachtagung, „und zwar durch vielfältige Fortbildungen, durch Teilnahme an Projekten
und durch den aktiven Umgang mit diesen
Fragen in der Praxis.“
Mit einem guten Mix aus ruhigeren,
auch religiösen Liedern und schwungvollen Songs zeigte die Band 'Franz rockt
und singt' der Franz Sales Förderschule
im Rahmenprogramm der Tagung, was
sie 'drauf' hat. Die herzerfrischende Art
kam beim Publikum gut an und für den
gekonnten Auftritt gab es zum Schluss
'Standing Ovations'.
Die Schülerband 'Franz rockt und singt' der
Franz Sales Förderschule begeisterte das Publikum der Fachtagung.
'Zum Glück sind alle anders' betitelte Rainer Schmidt seinen Vortrag. Der evangelische Pfarrer, Buchautor und mehrfache
Goldmedaillengewinner bei den Paralympics tritt auch als Kabarettist auf und
stellte in seinem Vortrag nicht die Trauer,
Simone Bellingröhr
Zum Abschluss der 1. Wittener Fachtagung zum Thema 'Inklusion und Trauerarbeit' gab Rainer Schmidt noch einen
Einblick in sein kabarettistisches Talent.
Denn auch das ist Teil gelungener Bewältigungsstrategien: lachen zu können.
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
... in der Förderschule
Gold und Silber
bei den Winterspielen
Die Special Olympics Winterspiele 2015
fanden in diesem Jahr vom 1. bis 6. März
in Inzell statt. Begleitet von Frau Machmüller nahmen in den Disziplinen Eisschnelllauf / Shorttrack und Eiskunstlauf
zwei Schülerinnen und ein Schüler der
Franz Sales Förderschule an den Wettbewerben teil und waren sehr erfolgreich:
Beim Eisschnelllauf hatten sich 63 Teilnehmer gemeldet, darunter zwei ausländische Gast-Mannschaften aus Holland
und Österreich. Besonders erfolgreich
war unser Schüler Jan-Simon Görgen, der
seinen Kontrahenten keine Chance ließ
und gleich in zwei Disziplinen souverän
als Sieger die Ziellinie passierte. Er durfte sich über die Goldmedaillen auf den
222m und 333m langen Eisschnelllauf-
Strecken freuen. Dana Rumi konnte sich
in der 'Max-Aicher-Arena' beim Eiskunstlauf gegen alle Sportlerinnen durchsetzen
und erreichte im Level I ebenfalls eine
Goldmedaille. Ihre Mannschaftskollegin
Jaqueline Polednik freute sich über Silber.
Nach den Siegerehrungen für beide Wettbewerbe wurden die tollen Ergebnisse gefeiert und spätestens bei der Abschlussfeier war niemand mehr zu halten: Die
Athleten tanzten vor Glück und Freude
und rissen dabei den einen oder anderen begleitenden Lehrer mit. Fazit für
die Franz-Sales-Förderschule: Die 'Drei
aus dem Franz' haben mit drei Gold- und
einer Silber-Medaille die Essener Farben
hervorragend vertreten. Bravo! Super!
Herzlichen Glückwunsch Dana, Jaqueline
und Jan-Simon!
'Das haut selbst Manuel um' ...
Rainer Grebert
Rita Vößing
… war der Titel des selbst gedrehten
Videos, mit dem Herr Hobrecht und die
Fußball AG sich an einem Wettbewerb
von 'Schulsport aktiv' beteiligten. Gezeigt werden sollten Aktivitäten aus dem
Schulleben unter dem Motto '… und Action!'. In zwei Trainingseinheiten wurden
kräftig 'Übersteiger' geübt und gefilmt.
Im Tor stand als Motivationshilfe Manuel
Neuer (leider nur aus Pappe), den es beim
Torschuss 'umhaute'.
Wen überrascht da noch, dass bei so viel
Einsatz die Jury des Internetportals dem
eingesandten Video den ersten Preis zusprach: Eine Sportkiste im Wert von 700
Euro. Jetzt können endlich die schon lang
ersehnten neuen Trikots für die SchulFußballmannschaft angeschafft werden.
Sensationeller Auftritt
der Basketballer
Für eine sportliche Überraschung sorgte
die inklusive Basketballmannschaft des
Franz Sales Hauses und des TB Überruhr
im März 2015 beim Special Olympics Unified Turnier in Hagen. Dort traten inklusive Mannschaften aus ganz Deutschland,
eine belgische sowie eine luxemburgische
Auswahl gegeneinander an. Beim Unified
Basketball müssen zu jeder Zeit drei Spieler mit geistiger Behinderung auf dem
Feld stehen, die von zwei Partnern unterstützt werden. Gespielt wird ansonsten
| 25
Basketball
Austausch
Basketball
Austausch
Basketball
nach dem Regelwerk der Special Olympics
Deutschland. 'Inklusion' ist dieser Tage in
aller Munde. Die praktische Umsetzung
stellt die Schulen allerdings vor große
Herausforderungen. In diesem Zusammenhang ist Unified Basketball ein Erfolgsmodell für funktionierende Inklusion: Menschen mit und ohne geistige Behinderung
treiben gemeinsam Leistungssport.
Die Essener Unified Mannschaft besteht
seit Ende 2013 als Modellversuch. Während zunächst nur sporadisch trainiert
wurde, hat sich die Mannschaft seit Jahresbeginn gefestigt. Spieler der Franz
Sales-Schulmannschaft, Bewohner des
Franz Sales Hauses sowie Partner vom TB
Überruhr und anderen Essener Basketballvereinen bilden inzwischen einen festen
Spielerkern, der unter der Leitung des
Oberligatrainers des TB Überruhr mehrmals im Monat trainiert.
Austausch
Das gute Training hat offensichtlich Wirkung gezeigt: Das Essener Team besiegte
in der stärksten Spielgruppe am Finaltag
den amtierenden deutschen Meister aus
Hagen und das Team aus Neuendsdettelsau. Erst in einem packenden Endspiel um
die Goldmedaille mussten sich die Essener
dem Europameister aus Belgien denkbar
knapp mit 20:19 geschlagen geben! Die
Stimmung war dementsprechend gut. Ein
gemeinsamer Besuch der Basketballbundesligapartie Phoenix Hagen gegen die
Brose Baskets aus Bamberg rundete ein
tolles Turniererlebnis ab. 2016 starten die
Nationalen Spiele der Special Olympics in
Hannover.
Michael Dönhoff
... im Berufskolleg
Interessanter Austausch
Die Essener Mannschaft wird schon als Geheimfavorit auf die deutsche Meisterschaft
gehandelt.
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Am 21. Januar 2015 kam es im 'Hotel
Franz' zu einem Treffen der WfbM-Geschäftsführer mit Herrn Direktor Oelscher
und der Schulleiterin des Franz Sales
Berufskollegs, Frau Fembeck. Eingeladen
hatte das Berufskolleg, um sich mit den
Geschäftsführern über die Struktur der
Ausbildung zum 'Sozialassistent Schwerpunkt Heilerziehung' in Kombination mit
der Ausbildung zur 'geprüften Fachkraft
zur Arbeits- und Berufsförderung' auszutauschen. Der Einladung gefolgt waren
Herr Barnke und Herr Piel von der Gesellschaft für Soziale Dienste Essen mbH,
Frau Bayer von der Spix Werkstatt, Herr
Hopster von den Alexianer Werkstätten in
Köln, Herr Michel von der SoVD Lebenshilfe Witten, Herr Ossenberg von den Iserlohner Werkstätten und Herr Plümer von
der Theodor Fliedner Stiftung, Mülheim /
Ruhr.
Nachdem Frau Hüsselmann, derzeit Bildungsgangverantwortliche der FAB-Ausbildung, den Bildungsgang nochmals allgemein vorgestellt hat, kam es zu einem
angeregten Austausch über die Vor- und
Nachteile der derzeitigen Ausbildungsform. Im Zentrum der Überlegungen stand
die noch stärkere Betonung des Praxisbezuges in den einzelnen Unterrichtsfächern. Hierzu konnten sich die Anwesenden auf Handlungsansätze einigen,
die in das interne Curriculum eingepflegt
werden und im kommenden Schuljahr zur
Umsetzung kommen sollen.
Insgesamt fanden alle Teilnehmer diesen
Austausch zwischen Praxis und Schule gewinnbringend und haben verabredet, diesen zukünftig einmal jährlich durchführen
zu wollen.
Brigitte Hüsselmann
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
... im Wohnbereich
Spende für neue Spielgeräte
Über eine großzügige Spende von 15.000
Euro durfte sich die Franz Sales Wohnen
GmbH freuen. Mit dem Geld der 'Dr. med.
Heinz Fitz-Stiftung' werden neue Spielgeräte für den Spielplatz hinter dem ehemaligen Direktorenhaus angeschafft, der
dann wieder mehr Möglichkeiten zum
Spielen und Toben für alle Bewohner und
Besucher zu bieten hat.
Zur Spendenübergabe trafen sich Verena Severin, Ute Engelhardt, Hartmut Hingst und
Sabina Stemann-Fuchs (v. l.) am Spielplatzgelände, auf dem die neuen Spielgeräte aufgestellt werden.
„Aus Sicherheitsgründen mussten wir etliche in die Jahre gekommene Spielgeräte
sperren oder sogar ganz abbauen lassen“,
erklärte Direktor Günter Oelscher. „Das
war sehr schade, aber nicht zu vermeiden: Sicherheit geht vor. Mit den neuen
Spielgeräten entsteht hier wieder ein
einladender Begegnungsraum, der das positive Erleben und die Gemeinschaft von
Menschen mit und ohne Behinderungen
fördert.“
Auch Ute Engelhardt, Geschäftsführerin
der Franz Sales Wohnen GmbH, freut sich
über die Spende: „So kann der Spielplatz
wieder ein attraktiver Treffpunkt für unsere Bewohner und Familien aus dem Umfeld werden. So wie er es früher bereits
war.“ Das Spendengeld ermöglicht die Anschaffung von zwei großen Spielgeräten,
die von mehreren Kindern gleichzeitig genutzt werden können.
Gute Wahl
Überreicht wurde der symbolische Spendenscheck vom Bereich Wealth Management der Commerzbank in Essen: Hartmut
Hingst kam im Namen des Stiftungsvorstands. Ihn begleitete Verena Severin,
Mitglied der Geschäftsleitung des Wealth
Managements. Sie zeigten sich sehr interessiert an der Arbeit des Franz Sales Hauses und waren sichtlich beeindruckt von
der Vielschichtigkeit.
„Uns ist es wichtig, zu prüfen, ob die Arbeit der Institutionen, die für die Spenden berücksichtigt werden, auch genau
dem Stiftungsauftrag entspricht. Ich denke, das ist mit der Auswahl des Franz Sales
Hauses in besonderem Maße gelungen“,
meinte Verena Severin.
Simone Bellingröhr
Mitten in Eiberg
Das Eiberger Café wird immer mehr zu
einer zentralen und inklusiven Begegnungsstätte im Stadtteil: Im Erdgeschoss
des Wohnheims in der ehemaligen katholischen Kirche Hl. Dreifaltigkeit am Schultenweg zeigte der Heimatgeschichtskreis
Eiberg anlässlich seines 20-jährigen Bestehens die Ausstellung 'Leben in der
Bauerschaft Eiberg'.
Eröffnet wurde die liebevoll zusammengestellte Schau Anfang März 2015 von
Bezirksbürgermeister Gerd Hampel im
Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten des
Heimatgeschichtskreises. Der neue 1. Vorsitzende des Vereins, Christian Schlich,
hatte dafür ins Café geladen. Ute Engelhardt, Geschäftsführerin der Franz Sales
Wohnen GmbH, hieß alle geladenen Gäste
und auch zahlreiche Vertreter aus Politik
und Gesellschaft willkommen. „Unser Ziel
war es, mit der Errichtung der 'Begegnungsstätte Eiberg' Raum zu schaffen für
die Begegnung von Menschen – insbesondere von Menschen mit und ohne Behinderungen. Eine solche Ausstellung bietet
dafür einen guten Rahmen. Wir wünschen
uns noch viele weitere Gelegenheiten, um
Nachbarn mit unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen“, sagte sie zur
Begrüßung.
Während ihres ersten Rundgangs durch
die Ausstellung stärkten sich die Gäste
mit Schmalzbroten und Sekt und wurden
von den Mitarbeiterinnen des Eiberger
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Ausstellung
Ausstellung
Ausstellung
Cafés bestens versorgt. Unter den ersten
Besuchern war auch die Tochter des Heimatmalers Erich Pilz mit ihrem Mann. Sie
hatten einige Exponate für die Jubiläumsschau zur Verfügung gestellt.
Die Ausstellung, die mit Hilfe des Steeler Archivs im großen Mehrzweckraum
des Wohnheims abwechslungsreich und
informativ hergerichtet wurde, umfasste
auch Informationen und Bilder über den
Klosterberghof, der von den Mitarbeitern
der Franz Sales Werkstätten bewirtschaftet wird.
Genau wie der Hof, scheint auch das
Wohnheim mit seinem Café zu einem
Treffpunkt im Stadtteil zu werden – es
gehört zum Leben in Eiberg mittlerweile
einfach dazu.
Thomas Böckmann
kurz notiert
kurz notiert
kurz notiert
Inklusives Musical in Essen
Das größte inklusive Musical-Projekt der
Patsy & Michael Hull Foundation wird am
Freitag, 18. September 2015, im Colosseum Theater in Essen aufgeführt: Bei
'Grand Hotel Vega$' tanzen und singen in
zehn deutschen Städten mehr als 1.000
Darsteller.
In Essen mit dabei: 15 Bewohner des
Franz Sales Hauses. Ihnen stehen tolle
Probenwochen bevor. Zum Auftakt haben
sie sich bereits mit ihrem Tanzlehrer getroffen.
'Grand Hotel Vega$' spielt in einem Luxushotel und erzählt eine Geschichte zwischen Show, Mode und ganz viel Glamour.
Noch nie standen deutschlandweit mehr
Menschen mit und ohne Behinderungen
gemeinsam auf der Bühne als bei diesem
Musical-Projekt.
Termine
Termine
07.06.2015
Makiba-Aufführung 'Wortstark – Wortkarg',
Theater Freudenhaus (Grend), 17:00 Uhr
17.06.2015
Sommerfest im Franz Sales Haus,
14:00 bis 18:00 Uhr
19.06.2015
10. Integratives Drachenbootrennen am
Baldeneysee
20. bis 21.06.2015
Tischtennis-'Non-Stop', 24 Stunden-Turnier
im Sportzentrum Ruhr
20.06.2015 und 21.06.2015
Drachenbootrennen für Jedermann, Baldeneysee
13.07.2015
Kostenlose Führung 'Unternehmen entdecken'
über das Zentralgelände u. a. mit Sportzentrum
und Hotel, 14:00 Uhr,
Anmeldung: 02 01 . 27 69 - 205
14.07.2015
Kostenlose Führung 'Unternehmen entdecken'
durch den Hauptbetrieb der Franz Sales Werkstätten und den Bauernhof 'Klosterberghof',
14:00 Uhr, Anmeldung: 02 01 . 27 69 - 205
24.07.2015
Spielplatzfest für die Bewohner
des Franz Sales Hauses
Bitte vormerken:
05.09.2015
Franz Sales Open Air
Die Ausstellung 'Leben in der Bauerschaft
Eiberg' wurde informativ hergerichtet.
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18.09.2015
Aufführung des inklusiven Musicals 'Grand Hotel
Vega$', Colosseum Theater Essen
Weitere Informationen und
Termine finden Sie im Internet
auf www.franz-sales-haus.de
Impressum
Herausgeber: Franz Sales Haus
Redaktionsausschuss:
Direktor Günter Oelscher (verantwortlich),
Simone Bellingröhr, Joachim Derichs,
Valeska Ehlert, Brigitte Hüsselmann,
Barbara Kohlmann, Barbara Piechocki,
Frank Zachäus
Konzeption:
K.A. DESIGN, Essen
Fotos:
Eike Thomsen, Franz Sales Haus
Spendenkonto:
Bank im Bistum Essen
Kto. 677 200 91
BLZ 360 602 95
Stand: 30. April 2015
Layout und Realisation:
schröder.hebestreit, Witten
Im nächsten Heft
Neuer Werkstatt-Standort | Musical-Projekt
32 |
Franz Sales Haus
Steeler Straße 261
45138 Essen
Tel.: 0201 . 2769 - 0
Fax: 0201 . 2769 - 270