Herbst 2015 MitMenschen Franz Sales Haus | 37 Inhalt 3 Unter uns gesagt 21 DJK Franz Sales Haus Strahlende Sieger 4 DJK Franz Sales Haus Der sicherste Ort der Stadt 22 Franz Sales Werkstätten Sonnige Tage im Teutoburger Wald Heimstatt Engelbert Unser Garten erwacht aus dem Dornröschenschlaf 23 Franz Sales Wohnen Leben – Orientierung – Fordern – Teilhaben Franz Sales Werkstätten Perspektivwechsel 24 DJK Franz Sales Haus Schlaflos am Tischtennis-Tisch Franz Sales Berufskolleg Modularisierter Bildungsgang 25 Andreas unterwegs Vergessene Orte-Retour Franz Sales Berufskolleg Abschlussfeier 26 kurz notiert 27 Was sonst noch geschah 34 Termine 35 Personalia 6 8 10 11 Titelfoto: Ferienfreizeit der Franz Sales Werkstätten Lena schloss Freundschaft mit einem zahmen Papagei. 2| Inhalt 12 Projekt Ehrenamt Ein Blick über den Tellerrand 14 Franz Sales Wohnen Ein spannendes Projekt nimmt Gestalt an 16 Franz Sales Werkstätten Beziehungsarbeit 18 Franz Sales Wohnen Zukunftsvision 20 Franz Sales Wohnen Grundsteinlegung an der Ahrfeldstraße Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird die männliche Schreibweise für beide Geschlechter verwandt. Unter uns gesagt ... … ist Stillstand bekanntlich Rückschritt. Auch wir wollen beweglich und innovativ sein, um in unserer Arbeit gesellschaftliche Veränderungen aufnehmen zu können. In den letzten Jahren haben wir uns deutlich bewegt: Wir haben zum Beispiel die Heimstatt Engelbert umfassend unterstützt, sie gemeinsam neu aufgestellt und in die Strukturen unseres Hauses eingebunden. Eine gute Entwicklung für alle Beteiligten. In 2012 wurden das Tagungshotel 'Franz' und die Interdisziplinäre Frühförderstelle eröffnet. Im Jahr 2013 der Zweigbetrieb der Franz Sales Werkstätten in Essen-Kupferdreh und in diesem Jahr der Zweigbetrieb für Menschen mit psychischer Behinderung in der 'Alten Post' in Essen-Kupferdreh. Daneben hat der Bereich Arbeitsmarktintegration neue Maßnahmen begonnen, zahlreiche Außenwohnheime und -gruppen wurden eröffnet und das Ambulant Betreute Wohnen ausgebaut. Ganz abgesehen von den fachlichkonzeptionellen Veränderungen. Voraussetzung für diese Entwicklungen war oft die unterstützende Begleitung durch die Anerkennungs-, Genehmigungs- und Finanzierungsbehörden. Damit diese Entwicklung gut bewältigt werden konnte, bedurfte es der Bereitschaft aller Mitarbeitenden, diese Entwicklung mitzugestalten. Die der leitenden Mitarbeiter und die der fachlich verantwortlichen Mitarbeiter, welche die uns anvertrauten Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen täglich begleiten. Aber auch die der Mitarbeiter mit unterstützender Funktion in den Zentralen Diensten unseres Hauses und in den Einrichtungen, die in ihrem Engagement nicht immer hinreichend wahrgenommen werden. Neben den dargestellten Veränderungen durch neue Aufgabenfelder – und dadurch bedingtem Wachstum – hat sich auch die inhaltliche Arbeit, z. B. durch die UN-Behindertenrechts-Konvention, deutlich gewandelt. Zusätzlich hat sich auch die Rechtsstruktur des Franz Sales Hauses verändert. Die Satzung wurde neu gefasst, ein Kuratorium mit einem neuen Vorsitzenden überwacht und berät den hauptamtlichen Vorstand, der neuerdings aus zwei Personen besteht. Ich freue mich sehr darüber, dass wir die dadurch notwendigen Veränderungsprozesse bislang gut gestalten und die neuen Arbeitsfelder in unsere Strukturen einbinden konnten. Auch wenn vieles noch auf dem Weg ist. Die Arbeit wird umfangreicher und erfordert nicht nur zusätzliche Mitarbeiter in der unmittelbaren fachlichen Arbeit. Es werden auch zusätzliche Mitarbeiter in den Zentralen Diensten benötigt, die durch das Wachstum in den letzten Jahren sukzessive mehr Aufgaben übernehmen mussten. Das betraf insbesondere den EDV-Bereich und das Personalwesen. Aber wir stellen auch fest, dass wir etliche interne Prozesse überdenken müssen, um sie den aktuellen Gegebenheiten eines Unternehmens mit ca. 1.500 Mitarbeitern und ca. 4.000 Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen anzupassen. Hier stellen sich die nächsten Aufgaben – neben den neuen Projekten. Das wird zusätzliche Kräfte binden. Das erinnert mich an das Jahr 2012, als wir gebeten wurden, die Heimstatt Engelbert in ihrer prekären und bedrohlichen Lage zu unterstützen. Die Eröffnung unseres Veranstaltungszentrums 'Franz' stand an und wir saßen auf einem Berg von Arbeit. Dennoch: Alle haben mit angepackt. Wir haben es gemeinsam gemeistert. Heute können wir auf das Erreichte stolz sein. Das 'Tagesgeschäft' bestimmt in der Heimstatt Engelbert heute wieder das Handeln. Die großen Probleme gehören weitgehend der Vergangenheit an. Mitarbeiter aus ähnlichen Bereichen der beiden Einrichtungen lernen sich kennen. Zukunftsfragen werden gemeinsam angegangen. Und da freue ich mich natürlich besonders, dass die Heimstatt auch in unserem gemeinsamen Hausmagazin berichtet. Wir wollen als Franz Sales Haus gemeinsam beweglich und innovativ sein. Und das zeigen wir mit unserem Handeln seit mehr als 130 Jahren. Mit herzlichen Grüßen Ihr Günter Oelscher Direktor |3 Direktor Günter Oelscher (3.v.r.) begrüßte Schirmherrin Stephania Fischer-Weinsziehr (2. v. r.), den neuen Polizeipräsidenten Frank Richter (4. v. r.) sowie Bürgermeister Rudolf Jelinek (davor) und andere prominente Gäste. Foto: Andreas Bister DJK Franz Sales Haus Der sicherste Ort der Stadt Am 9. Mai 2015 war das Franz Sales Haus der wohl sicherste Ort der Stadt, denn das diesjährige Spiel- und Sportfest der DJK Franz Sales Haus e. V. war diesmal wieder eine Kooperation mit der Polizei Essen. Zahlreiche große und kleine Besucher betätigten sich sportlich an den vielen Spielstationen und erfreuten sich an den vielen Programm-Highlights. Da war zum Beispiel eine aufregende Vorführung der Hundestaffel: Die Vierbeiner stellten ihre Spürnase unter Beweis und zeigten, dass sie bei der Verbrecherjagd kein Pardon kennen. Ob mit oder ohne Maulkorb, 'Rudi Räuber' hatte keine Chance. Auf der Aktionsbühne waren neben dem lustigen 'Zirkus ohne Schnick Schnack' auch eine beeindruckende Vorführung der koreanischen Schwertkampfkunst 'Haidong Gumdo' oder die Experten der Polizei in Sachen Eingriffstechniken zu sehen. Letztere führten den Zuschauern in zwei Geschwindigkeiten vor, wie man Angreifer abwehrt oder festsetzt. Weil das im Ernstfall so schnell geht, dass man den Bewegungsabläufen kaum folgen kann, zeigten die Polizisten die Vorführung dem staunenden Publikum noch mal in Zeitlupe. Bei der Blindenfußball-Vorführung überraschten die Sportler der DJK Franz Sales Haus mit gut ausgeführten Pässen und exakten 4| Torschüssen. „Ich wusste überhaupt nicht, dass es diese Sportart gibt“, hörte man zunächst von vielen Zuschauern am Rande des Spielfelds. „Also ich bin total überrascht, in welchem Tempo sich die blinden Spieler auf dem Platz bewegen, wie gut sie den Ball orten, passgenau an eigene Spieler abgeben und trotz des sehenden Torwarts Tore schießen“, meinte ein sehender Hobbyfußballer anerkennend. „Ich bin absolut begeistert von der Leistung der Spieler.“ Die vielen Kinder waren vor allen Dingen von den Einsatzfahrzeugen der Polizei, den vielen netten Beamten und auch der Verkehrspuppenbühne begeistert. Diese erklärte absolut kindgerecht, was man im Verkehr beachten muss und wie man sich auf der Straße sicher bewegen kann. Natürlich konnten die Besucher auch selber aktiv werden und den Spaßfaktor der verschiedenen Sportarten an den vielen Spielständen und im Schwimmbad austesten. Auch auf dem Verkehrsparcours der Polizei testeten viele ihre Geschicklichkeit. Interessant wir es natürlich auch, mal probeweise eine Sicherheitsausrüstung anzuprobieren, im Streifenwagen Platz zu nehmen und sogar ein Erinnerungsfoto oder einen 'Sheriff'-Button mitzunehmen. Einen beeindruckenden Einsatz zeigte auch die Gewerk- schaft der Polizei (GdP): Wie gewohnt zeigten sich die Beamten als 'Freund und Helfer', diesmal allerdings wurden nicht die Ganoven, sondern vielmehr der Hunger der Besucher bekämpft. Die GdP, die mit einem großen Grill anrückte und leckere Bratwürste grillte, spendete anschließend sogar noch einen Teil des Verkaufserlöses an die Stiftung des Franz Sales Hauses. Am Rande des Events wurden auch noch weitere Spenden für das Franz Sales Haus gesammelt: Der Motorradclub 'Blue Knights', der den Besuchern beim Spiel- und Sportfest Rundfahrten mit Motorrädern, Trikes und Quads ermöglichte, unterstützte unsere Menschen mit Behinderung mit weiteren 200 Euro und die Azubis der SpardaBank West eG betätigten sich nicht nur ehrenamtlich als Helfer während des Festes, sondern spendeten auch noch einen Teil der Aktion 'Gewinnsparen' an unsere Förderstiftung. Obwohl am Nachmittag leider dicke Regenwolken aufzogen und der Auftritt der waghalsigen Akrobaten der Landesturnriege aufgrund einer Verletzungsgefahr bei Nässe auf das Sommerfest am 17. Juni 2015 verschoben werden musste, war die Polizei mit der Resonanz der Besucher bis dahin 'hoch zufrieden.' Die Stände der Polizei waren von interessierten Besuchern zum Teil regelrecht 'belagert' und das Feedback war durchweg positiv. Ebenso zufrieden war auch Ewald Brüggemann, Sportlicher Leiter des integrativen Sportvereins: „In meiner Zeit hier im Franz Sales Haus konnte ich schon viele große Events durchführen, habe aber noch keine so schöne Sportveranstaltung begleiten dürfen.“ Wie beim letzten Spiel- und Sportfest mit der Polizei im Jahr 2008 hatte Frau Stephania Fischer-Weinsziehr wieder die Schirmherrschaft inne. Zu der offiziellen Eröffnung, bei der neben der ehemaligen Polizeipräsidentin auch Rudolf Jelinek, der 1. Bürgermeister der Stadt Essen, sowie Direktor Günter Oelscher Grußworte sprachen, kam auch der amtierende Polizeipräsident Frank Richter. Besonders erfreulich war, dass er im Rahmen der Eröffnung schon jetzt seine Unterstützung für das nächste gemeinsame Spiel- und Sportfest zusagte. Bis auf das verregnete Ende der Veranstaltung waren die Besucher von dem ereignisreichen Tag mit den vielen Aktionen und Programm-Highlights restlos begeistert. „Das integrative Spiel- und Sportfest war das Beste, was ich bisher besucht habe. Meine Kinder reden jeden Tag davon. Alle waren total begeistert. Danke, danke, danke“, schrieb beispielsweise die Besucherin Jutta Kreutzer auf unserer Facebook-Seite. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Helfer, wie zum Beispiel die Schülerinnen der B.M.V., die dieses schöne Familienfest ermöglicht haben. Andreas Bister, Valeska Ehlert Festimpressionen: Haidong Gumdo-Vorführung des integrativen Sportvereins, offenes Training der Nachwuchsfußballer, der Motorradclub "Blue Knights", Vorführung der Hundestaffel Fotos: Andreas Bister |5 Heimstatt Engelbert Unser Garten erwacht aus dem Dornröschenschlaf Nach jahrelanger Vernachlässigung hat sich der größte Teil des Gartens im Hause Edith Stein zu einem Dickicht aus Brombersträuchern und Brennesseln entwickelt. Das bis zu 3m hohe Stachelgestrüpp überwucherte fast die gesamte Fläche und beraubte uns immer mehr unseres wertvollen Gartens. Da das Haus an einer stark befahrenen Hauptstraße liegt, bietet der Garten unseren Bewohnern eigentlich eine gute Möglichkeit, sich gefahrlos außerhalb des Hauses zu bewegen. Unsere Bewohner und Mitarbeiter wünschten sich deshalb eine Rasenfläche mit Sitzmöglichkeiten und Bewegungsfreiraum, der auch für Menschen mit Gehhilfen nutzbar ist. Die professionelle Gartengestaltung war jedoch zu teuer. Freiraum Um unseren Wünschen ein Stück näher zu kommen, hat eine Gruppe von zwölf Jugendlichen der Pfadfinderschaft St. Georg in EssenStoppenberg ihre Hilfe angeboten. Bewaffnet mit Schutzkleidung und Gartengeräten kamen sie am 22. März 2015 erstmals zu uns und fingen an, den Garten Meter um Meter für uns zurückzuerobern. Von 9:00 bis 18:00 Uhr schufteten sie unermüdlich, schnitten Sträucher, häckselten und räumten den Gartenschnitt fort. Am Ende des ersten Tages waren alle geschafft, zerkratzt und trotzdem voller Motivation, das gesetzte Ziel möglichst bald zu erreichen. Am Abend konnte man tatsächlich schon den zukünftigen Garten erahnen: Die Sträucher hatten wirklich alles überwuchert: Beerenobst, Bäume und sogar zwei Gartenbänke tauchten wieder auf. Die freiwerdende Fläche motivierte zum Weitermachen. Auch unsere Bewohner kamen immer wieder dazu, staunten und freuten sich zu hören, dass sie diese Fläche bald nutzen können. Der zweite Termin wurde gleich festgelegt, die Osterferien im April boten sich an. Mit dem gleichen Elan machten die Jugendlichen beim zweiten Treffen weiter. Unermüdlich arbeiteten sie von 9:00 bis 18:00 Uhr und unterbrachen ihre Arbeit nur fürs Mittagessen und kurze Erfrischungspausen. Die Oberfläche des Gartens zu reinigen, erwies sich nicht als das größte Problem. Aber die Wurzeln der Brombeersträucher waren hartnäckig. Sie waren fest im Boden verankert und im Laufe der 6| Wo vorher nur Brombeerdickicht war, haben die Pfadfinder wieder ein Gartengelände geschaffen. Jahre miteinander verwachsen. Laut Gärtnereien gelten diese Pflanzen als beinahe 'unkaputtbar'. Unser Vorhaben, eine große Fläche von Brombeersträuchern zu befreien, wurde daher nur mit einem mitleidigen Lächeln quittiert. Ideen wurden zusammengetragen und gartenerprobte Eltern um Rat gefragt: Ein Vater bot uns schließlich seine Gartenfräse an. Also wurde ein Anhänger von einer anderen Familie geliehen, um das Gerät aus Solingen abzuholen. Jeder Streifen Land wurde mindestens dreimal erfolgreich mit der Fräse bearbeitet. Die Wurzeln wurden dadurch zerkleinert, die Pfadfinder sammelten alle Wurzelteile, Äste und was sonst noch nicht in die Erde gehörte ein und der Boden wurde Stück für Stück zurückgewonnen. Beim Freiräumen der Fläche stellten wir fest, dass sich die Anwohner der beiden benachbarten Wohnhäuser eine Tür in ihren Gartenzaun gebaut hatten, um so Zugang zu unserem Grundstück zu erhalten. Tatsächlich hatten sie in den letzten Jahren dort ihre Gartenabfälle, Feuerholz und auch Abfälle entsorgt. Es wurde ein Anschreiben an die Hausverwaltung der Nachbarhäuser aufgesetzt und darum gebeten, dass die Mieter bis zu einer gesetzten Frist alles wieder wegräumen. Der Verwalter der 'vivawest'Wohnanlage war vor Ort, hat sich die Rückseiten der Nachbarhäuser angesehen, Fotos gemacht und versprochen, kurzfristig für Abhilfe Die unermüdlichen Helfer kämpften gegen das hartnäckige Stachelgestrüpp. zu sorgen. Schließlich wurden die Türen zu unserem Garten fest verschlossen und Unbefugten der Zugang zu unserem Grundstück untersagt. Sobald die Nachbarn ihren Müll weggeschafft haben, geht die Aktion mit den Pfadfindern weiter, denn sie haben es sich zum Ziel gesetzt, die gesamte Fläche gleichmäßig zu säubern, damit wir einen dauerhaften Nutzen von ihrem Einsatz haben. Deshalb werden noch die letzten Teile des Gartens und die Randbereiche von den letzten Brombeersträuchern und Unkräutern befreit. Das wird nochmals einen Tag dauern. Sobald die Pfadfinder fertig sind, wird Herr Lang aus unserer Gärtnerei auf dem vorbereiteten Boden Rasen sähen. Unsere Bewohner und auch unsere Mitarbeiter freuen sich schon auf die neue Fläche. Ideen zur Nutzung gibt es schon einige, denn man kann dann auf der Wiese spielen, spazieren gehen oder einfach auf einer gemütlichen Bank sitzen und die Natur genießen. Wir freuen uns alle darauf und sind den Pfadfindern für ihren unermüdlichen Einsatz wirklich sehr dankbar. Gabriele Westerdick Mannshoch überwucherten die Brombeeren Gartenbänke, Sträucher und den Müll der Nachbarn. |7 Ein solches Gruppenbild kann mit der Funktion 'Selbstauslöser' aufgenommen werden. Durch die Einstellung 'Sportaufnahme' gelingen solche guten Schnappschüsse. Franz Sales Werkstätten Perspektivwechsel Im Rahmen der begleitenden Maßnahmen fand in diesem Jahr ein Fotoworkshop im Zweigbetrieb Ruhrau statt. Britta Meyer nahm sechs interessierte Beschäftigte auf eine spannende Reise mit. In einer kurzweiligen Unterrichtseinheit erklärte Frau Meyer anhand von Beispielen vorab die vier wichtigsten Motivprogramme, die mittlerweile jede Kamera zur Verfügung hat. Alle Beschäftigten waren auch eifrig dabei, die Piktogramme für die Motive an ihren Kameras zu entdecken. Die erste Exkursion begann auf dem Gelände der Werkstatt unter dem Motto 'Makro'. Die Aufgabe bestand darin, kleine Dinge aufzuspüren und im Bild festzuhalten. Da wurde die Schönheit einzelner Blüten entdeckt, ein Schmetterling modelte bereitwillig im Sonnenschein und Strukturen einer Baumrinde erhielten durch den Bildausschnitt einen ganz besonderen Ausdruck. 8| Interessant zu beobachten war die unterschiedliche Herangehensweise an die Motive. Einige gingen direkt auf Objektsuche und drückten auf den Auslöser, andere suchten verhalten das Gelände ab und fotografierten aus der Distanz mithilfe des Zooms. Im Anschluss wurden die Bilder am Laptop gemeinsam gesichtet. Das nächste Motto lautete 'Landschaft' und führte die Gruppe an die Horster Ruhrbrücke. Das Wetter war allerdings sehr stürmisch und unbeständig – nichtsdestotrotz waren alle mit Eifer dabei. Unterstützend gab Frau Meyer Tipps zur Auswahl der Perspektive und des eigenen Standpunktes. Es entstanden sehr stimmungsvolle Bilder. Mit ganz viel Spaß haben die Beschäftigten die Aufgabe 'Sport' absolviert. Dazu spielten alle abwechselnd Frisbee oder Ball. Das gemeinsame Betrachten der Ergebnisse erheiterte die Gemüter, da einige skurrile Verrenkungen im Bild 'eingefroren' wurden. Das Motto 'Porträt' stellte alle vor eine besondere Herausforderung. Nun hieß es, auf andere Menschen zuzugehen und auch um Erlaubnis zu fragen, ob die Person fotografiert werden möchte. In der Ausstellung präsentierten die Fotografen voller Stolz ihre Werke, die auch bei den externen Besuchern mit Sicherheit einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Britta Meyer Mit einigen Hinweisen und Tipps von Frau Meyer porträtierte jeder aus der Gruppe Kollegen aus der Werkstatt. Alle haben bereitwillig mitgemacht. Im Anschluss hat die Gruppe noch den Selbstauslöser ausprobiert, d. h. nach dem Auslösen mussten sich die Teilnehmer innerhalb von zehn Sekunden als Gruppe positionieren und lächeln. Das war für alle sehr erheiternd. Die letzte Exkursion führte zum Eisenbahnmuseum Dahlhausen und die dort angrenzende Ruhr. Die Fotografen sollten nun eigenständig die verschiedenen Programme zu ihrer Motivauswahl verwenden. Nach kurzer Ideenfindung mit Frau Meyer machte sich jeder auf Motivsuche. Obschon die Gruppe das Gelände gemeinsam erkundete, setzte jeder Einzelne seinen Schwerpunkt der Motivauswahl. Einige orientierten sich zwar daran, was die Kursleiterin fotografierte, es entstanden trotzdem ganz unterschiedliche Bilder. Den krönenden Abschluss bildete die 'Vernissage' am 28. Mai 2015. Gemeinsam wurden die besten Bilder jedes Einzelnen ausgesucht, ausgedruckt und auf einem schwarzen Passepartout zur Präsentation angeordnet. Von den restlichen Bildern erstellte Frau Meyer eine Dia-Show. FOTOWORKSHOP (Text in leichter Sprache) Britta Meyer leitet den Arbeitsbereich Versandservice in der Werkstatt Ruhrau. Sie hat dort einen Fotokurs angeboten. Sechs Beschäftigte haben mit ihren eigenen Kameras am Kurs teilgenommen. Sie konnten dadurch ihre Kamera besser kennenlernen. Britta Meyer hat ihnen erklärt, was die Zeichen auf der Kamera bedeuten. Danach haben die Teilnehmer auf ihren Ausflügen alle KameraEinstellungen ausprobiert. In der Werkstatt gab es dann eine Ausstellung der Fotos. Die Teilnehmer konnten Kollegen und Besuchern ihre besten Bilder zeigen. Frau Meyer hat zum Abschluss alle Fotos in einer Dia-Show mit Musik gezeigt. Barbara Kohlmann Schöne Lichtstimmungen kann man gut mit der Funktion 'Landschaftsaufnahme' fotografieren. Mit der Nahaufnahme-Einstellung werden auch Aufnahmen von Details gestochen scharf. |9 Über die Glückwünsche und ihren Abschluss als Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung in Kombination mit dem Berufsabschluss Heilerziehungshelfer freuten sich: Frank Beckedahl, Katrin Bertram, Michael Briese, Daniel Czapelka, Christa Anna Fischer, Michael Hennig, Grit Hörnig, Jürgen Kolb, Moritz Benjamin Kroege, Thomas Kroll, Fabienne Merz, Stefan Meters, Mirko Metz, Claudia Perry-Hofschröer, Wolfgang Preiss, Tim Schäfer, Alina Schnare, Guido Scholten, Carsten Witt, Hans-Georg Wüller, Kim Zacharias und Stefan Zuber. Volker Tramp und Kerstin Schwarze schlossen ihre Ausbildung mit der Sonderpädagogischen Zusatzqualifikation ab. Foto: Simone Bellingröhr Franz Sales Berufskolleg INFO Modularisierter Bildungsgang Eine Besonderheit dieser Abschlussklasse war die modularisierte Organisationsform. Da es immer mehr Werkstätten für Menschen mit einer psychischen Erkrankung gibt, ist der Bedarf an qualifizierten Fachkräften hoch. Daher hat das Berufskolleg erstmals für den Schwerpunkt geistige Behinderung und die psychiatrische Rehabilitation zwei Kurse eingerichtet, in denen spezifische Inhalte für die jeweilige Zielgruppe vermittelt werden. Es gibt jedoch Inhalte, die für beide Gruppen gleichermaßen bedeutsam sind. Somit ist ein Konzept der Modularisierung entstanden, in dem die FAB-Klasse in grundlegenden Inhalten gemeinsam unterrichtet und für die spezifischen Inhalte in zwei Lerngruppen aufgeteilt wird. Dies zeigt sich z. B. in den biologisch orientierten Fächern, in denen es für den Bereich geistige Behinderung im Schwerpunkt um die Entstehung und Äußerung verschiedenster Behinderungsbilder geht und im Bereich psychiatrische Rehabilitation um das weite Feld der psychischen Erkrankungen. Positive Rückmeldung gab es u. a. wegen kleinerer Lerngruppen, in denen ein intensiver Austausch über Inhalte möglich war. In den gemeinsam unterrichteten Fächern konnten die Teilnehmer dann vom 'Spezialwissen' der jeweils anderen Gruppe profitieren. Am 12. Juni 2015 haben 22 Fachkräfte aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) im Rahmen einer feierlichen Abschlussfeier ihre Abschlusszeugnisse als geprüfte Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung (FAB) erhalten. Die Teilnehmer haben die zweijährige Teilzeitausbildung im Bereich der 'psychiatrischen Rehabilitation' oder mit dem Schwerpunkt 'geistige Behinderung in Werkstätten für behinderte Menschen' erfolgreich durchlaufen. Parallel arbeiten die Fachkräfte in WfbM in der Region. Die Weiterbildungskosten werden in der Regel von den Arbeitgebern übernommen. Eine Investition in die Qualität vor Ort: Die Absolventen begleiten psychisch erkrankte Frauen und Männer oder Menschen mit geistiger Behinderung und unterstützen sie bei der Erlangung, Wiedererlangung oder Stabilisierung ihrer beruflichen Kompetenzen. Mit ihren arbeitspädagogischen Kenntnissen leiten sie Menschen mit Behinderung in der jeweiligen Werkstatt unter rehabilitativen und psychoedukativen Aspekten an. Brigitte Hüsselmann 10 | Franz Sales Berufskolleg Abschlussfeier Am 26. Juni 2015 feierten die Absolventen der Bildungsgänge 'Staatlich anerkannte Heilerziehungspfleger' und 'Staatlich geprüfte Heilerziehungshelfer' des Franz Sales Berufskollegs ihren Abschluss und erhielten aus den Händen ihrer Klassenlehrerinnen die Abschlusszeugnisse. In diesem Jahr begleiteten besonders viele Angehörige, Freunde und Praxisanleiter die Absolventen, sodass die Kirche, in der zu Beginn der Feier eine Meditation stattfand, sehr gut gefüllt war. Die HEPs und HEHs, die sich in die Vorbereitung der Abschlussfeier eingebracht haben, bedienten sich der Metapher 'Wald', um die Besonderheiten ihrer Entwicklung im Verlaufe der Ausbildung bildhaft deutlich zu machen. Stimmgewaltig hat Felix Lammers aus der HEH-Klasse dieses Bild gemeinsam mit Dennis van der Beck (HEP) zum Leben erweckt. Nach der Meditation ging es dann in die Aula des Berufskollegs. Hier hatten die Klassenlehrerinnen nette Überraschungen für die Absolventen vorbereitet und die Abschlussklassen rundeten den Vormittag ihrerseits mit einer Foto-Show ab, bevor dann endlich die Zeugnisse und Sonnenblumen überreicht wurden. Von der Sonnenblume sagen die Absolventen, dass sie erst richtig mit der Ausbildung abgeschlossen hätten, wenn sie diese endlich in den Händen halten. Randnotiz: Die am weitesten angereisten Angehörigen waren sicherlich die von Laetitia Falcinella. Ihre ganze Familie war extra zur Zeugnisübergabe aus Frankreich angereist. Auch in diesem Jahr haben wieder die HEP-Mittelkurse und der Unterkurs der 'Sozialassistenten Schwerpunkt Heilerziehung' die Abschlussfeier vorbereitet. Sie waren für das Catering und den Aufund Abbau zuständig. Die Studierenden und Schüler haben ihren Job richtig gut gemacht, daher geht ein Dankeschön an sie und die begleitenden Klassenlehrer Frau Rosendahl, Frau Frings und Herr Reckert. Brigitte Hüsselmann Über den Abschluss 'Staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger' freuen sich: Stephanie Actun, Britta Barthel, Saskia Bauer, Vincenc Bauernschmitt, Amelie Bein, Dominic Damski, Holger Dephilipp, Laetitia Falcinella, Lara Fehling, Nicole Flecke, Jeanette Gani, Carina Geller, Sakia Hauska, Patrick Hein, Darwin Henn, Yvonne Hofmann, Eva Louven, Heiko Maibaum, Jens Miedlich, Jessica Schiedlofsky, Elisa Schmidt-Gahlen, Catharina Schmiedberg, Alexander Schmitz, Timo Schleiß, Katharina Sisnaiske, Lena Steimel, Dennis Van der Beck und Bettina Wiemer. Die erfolgreichen Absolventen der Ausbildung zum 'Staatlich geprüften Heilerziehungshelfer' sind: Simon Baltzer, Hannah Bludau, Fabian Bohndiek, Elena Bredendiek, Matthias Brienen, Cindy Czarnecki, Stephanie Freese, Enya Gaulke, Diana Gede, Nico Gonschorek, Lena Gransee, Corinna Grothe, Felix Hansen, Mario Helmig, Saskia Hövelmanns, Monique Kaiser, Jacqueline Kaltschmidt, Mirjam Kassur, Kathrin Kleinert, Felix Lammers, Kira Meinke, Julia Ray, Vanessa Riegel, Lara Siewert, Marius Sühling und Sophie Teister. | 11 Die dm-'Lernlinge' und die Förderschüler aus dem Franz Sales Haus unternahmen einen Ausflug in den Grugapark. Foto: Ehrenamt Agentur Essen e.V. Projekt Ehrenamt Ein Blick über den Tellerrand Was machen Auszubildende aus kaufmännischen, technischen und wirtschaftlichen Bereichen im Franz Sales Haus? Viele Unternehmen haben schon seit Langem erkannt, dass es in der Berufswelt nicht nur auf gute fachliche Qualifizierungen, sondern auch auf soziale Kompetenzen ankommt. Zu den sogenannten 'Soft Skills' gehören u. a. Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein. Es gibt verschiedene Wege, diese Kompetenzen zu erlangen – und eins ist klar: Es gelingt nicht nur allein durch Theorie! Unternehmen gehen ganz unterschiedliche Wege, damit Auszubildende das theoretisch erworbene Wissen auch in der Praxis anwenden können. Eine gute Möglichkeit bieten Aktionstage, an denen kleine Teams von Auszubildenden eigene soziale Projekte umsetzen – unterstützt und begleitet durch die Unternehmen oder andere Kooperationspartner. Ehrlicherweise bedeutet dies für soziale Einrichtungen, in denen solche Aktionen umgesetzt werden, immer einen kleinen oder auch größeren zusätzlichen Aufwand. Aber auf der anderen Seite bietet sich für alle Beteiligten die Chance, einen Blick über den Tellerrand des eigenen Umfelds zu werfen und am Ende haben alle etwas gewonnen. 12 | Im Frühjahr haben sich zwei Gruppen von Auszubildenden bei dem Projekt Ehrenamt im Franz Sales Haus gemeldet, die Teamprojekte durchführen wollten. Für die Unternehmen RWE und dm hat die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung einen hohen Stellenwert. Daher stellen sie für viele soziale Projekte finanzielle Mittel zur Verfügung. Mit der Bimmelbahn durch die Gruga Die Drogeriemarktkette dm in Essen hat in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Ehrenamt Agentur e. V. ein neues Projekt ins Leben gerufen. Ein Jahr lang findet jeden Monat ein sozialer Aktionstag statt, an dem sich die Auszubildenden der verschiedenen Filialen in Kleingruppen beteiligen können. Die Ehrenamt Agentur e. V. stellt dabei Projektideen zusammen und begleitet die Auszubildenden bei der Kontaktaufnahme mit den Einsatzbereichen und auch an den Tagen selbst. Der Drogeriemarkt dm stellte die Teilnehmer frei und übernahm alle anfallenden Projektkosten. Die sogenannten 'Lernlinge' müssen sich in den jeweiligen Teams selbst organisieren, Absprachen mit der Ehrenamt Agentur e. V. und den Einsatzbereichen treffen und sich am Aktionstag selbst natürlich tatkräftig einbringen. In diesem Rahmen verbrachten am 10. Juni 2015 fünf 'Lernlinge' des Drogeriemarktes und neun Schüler der Franz Sales Förderschule einen gemeinsamen Tag in der Gruga. Herr Gerwing koordinierte und begleitete den Ausflug von Seiten der Schule und auch eine Mitarbeiterin der Ehrenamt Agentur e. V. war mit dabei. Bei einem gemeinsamen Frühstück und einer Vorstellungsrunde in der Gruga kamen alle schnell miteinander in Kontakt. Dieser wurde beim Entdecken des Parks – zu Fuß und mit der Grugabahn – vertieft. Die Ziegen und Vögel wurden besucht, die Spielplätze erkundet und nach einem leckeren Eis fuhren alle müde und zufrieden zurück. Sowohl die Schüler als auch die Auszubildenden werden diesen schönen Tag sicher noch lange in Erinnerung behalten. Vielen Dank dafür! ZOOM und Grillen Bei RWE wird gesellschaftliche Verantwortung und das soziale Engagement der Mitarbeiter großgeschrieben – und so werden auch schon die Auszubildenden dazu angeregt, sich sozial zu engagieren. Dies findet zum Beispiel mit dem Ausbildungsbaustein Azubi@Work im ersten Ausbildungsjahr bei RWE statt. Im Rahmen eines dreitägigen Seminars werden Inhalte zu Projektmanagement, Teamarbeit, Kommunikation und Präsentation vermittelt, dann bilden sich Kleingruppen, die sich mit Unterstützung von RWE Com- panius für ein Projekt entscheiden. Für die Durchführung hat jede Gruppe neun bis zehn Wochen Zeit und zum Ende gibt es eine Abschlussveranstaltung mit den Präsentationen der Kleingruppen. So setzen die Azubis die theoretisch vermittelten Inhalte um und tun dabei gleichzeitig etwas Gutes. In diesem Jahr entschied sich eine Gruppe für einen Aktionstag im Franz Sales Haus. Der Kontakt zum Projekt Ehrenamt wurde hergestellt und beim ersten Treffen war man sich schnell einig: Es sollte in die ZOOM-Erlebniswelt nach Gelsenkirchen gehen – mit anschließendem Grillen im Franz Sales Haus. So sollte in Zusammenarbeit mit dem Freizeitbereich und dem Familienunterstützenden Dienst (FuD) ein schöner Tag für Bewohner der Einrichtung realisiert werden. Es wurde ein Projektantrag bei RWE Companius eingereicht und entsprechende Gelder zur Verfügung gestellt. Nach dem ersten Treffen wurden alle nötigen Absprachen mit den Azubis getroffen. Darauf folgte eine Führung durch die Hauptwerkstatt, sodass die Nachwuchskräfte einen Einblick bekamen. Am 20. Juni 2015 war es dann soweit. Insgesamt 37 Menschen mit und ohne Behinderung verbrachten gemeinsam einen abwechslungsreichen Tag im Zoo und ließen ihn anschließend mit Würstchen und Nudelsalat gemütlich ausklingen. Mitarbeiter des Freizeitbereichs, des Wohnbereichs, Honorarkräfte des Familienunterstützenden Dienstes, Bewohner, Teilnehmer des FuDs und zehn Auszubildende von RWE trugen zum Gelingen dieses erlebnisreichen Tages bei. Das Franz Sales Haus bedankt sich herzlich bei allen engagierten Akteuren! Claudia Rösner „Am Ende des Tages konnten wir ein positives Fazit ziehen und uns über die lächelnden Gesichter freuen“, berichtete eine Auszubildende von RWE. | 13 Franz Sales Wohnen Ein spannendes Projekt nimmt Gestalt an Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung können schon sehr lange in verschiedenen Wohnformen des Franz Sales Hauses wohnen. Als einer von wenigen Anbietern der Behindertenhilfe in NRW bieten wir Kindern und Jugendlichen ein Zuhause an, in dem sie sich entsprechend ihrer Möglichkeiten weiterentwickeln können. Die Realisierung dieses Projekt wird unterstützt von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, der Aktion Mensch, dem Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr in NRW sowie der Förderstiftung des Franz Sales Hauses. Die letzten Jahre führten zu gravierenden Veränderungen, was den Hilfebedarf der Kinder und Jugendlichen angeht. Das Sozialverhalten rückte immer mehr in den Fokus der pädagogischen Arbeit. Dies führte zu einer Veränderung der pädagogischen Konzepte. Für den Umgang mit den herausfordernden Verhaltensweisen ging es für die Mitarbeiter neben vielen Fortbildungen zu diesem Thema auch darum, spezielle Förderpläne für die Kinder und Jugendlichen zu entwickeln. Hierbei setzen wir gezielt bei den Ressourcen und Fähigkeiten an. In Phasen, in denen die Kinder und Jugendlichen emotional stabil sind, erhalten sie Bindungs- und Beziehungsangebote, erlernen alternative Möglichkeiten, mit Gefühlen, Wut und Frustration umzugehen, erleben beim Sport Erfolge, können sich ausagieren und werden in ihren positiven Verhaltensweisen verstärkt. In Krisensituationen geben wir den Kindern und Jugendlichen Orientierung und Sicherheit. Alle krisenhaften Ereignisse werden mit ihnen aufgearbeitet, um ihnen die Chance zu eröffnen, daraus zu lernen und andere Verhaltensweisen kennenzulernen. Wir haben dabei feststellen müssen, dass viele Kinder und Jugendliche in einer großen Gruppe überfordert sind und sie zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auf eine 1:1 Begleitung angewiesen sind. Aus diesem Grund wurden vor einigen Jahren zwei sozialpäd- Kurz vor der Fertigstellung: Im Haus Lea werden künftig Kinder und Jugendliche betreut. 14 | agogische Wohngruppen konzipiert. Sie sollen diesen Kindern und Jugendlichen durch eine kleinere Gruppengröße und durch eine enge Anbindung an die Mitarbeiter einen optimalen Förder- und Lebensort anbieten. Kontinuierliche Weiterentwicklung Das Haus Lea, das von Andreas Brandt geleitet werden wird, beherbergt zwei solcher Wohngruppen und trägt damit den besonderen Bedürfnissen der Bewohner Rechnung. Die Gruppengröße beträgt nur sechs Kinder und Jugendliche. Alle werden in Einzelzimmern leben. Die Kinder werden häufig in einer 1:1 Situation begleitet. Es werden aber auch wieder gezielt Gruppensituationen geschaffen, in denen sie lernen werden, sich selbstbestimmt mit anderen Kindern und Jugendlichen zu arrangieren und den Alltag zu meisten. Jede Wohngruppe hat spezielle Therapieräume, in denen die Kinder und Jugendlichen an ihre individuellen Bedürfnisse angepasste Angebote erhalten, um ihre Kompetenzen im Sozialbereich zu erweitern. Die bestehenden Erfahrungen und Konzepte lassen sich gut im Haus Lea anwenden und werden dort ihre kontinuierliche Weiterentwicklung erfahren. Tradition und Innovation, die Säulen des Leitbildes unserer Einrichtung, spiegeln sich daher in besonderer Weise in diesem Projekt. Die Vorbereitungen für die Eröffnung der beiden sozialpädagogischen Wohngruppen laufen auf vollen Touren. Der Bau schritt schnell voran und wenn alles gut läuft, kann das Gebäude im Herbst fertiggestellt werden. Parallel zum Baubetrieb liefen die Vorbereitungen und Vorplanungen, welche Kinder und Jugendlichen in die sozialpädagogischen Wohngruppen einziehen. Es handelt sich dabei um Kinder, die schon im Franz Sales Haus leben und solche, die bislang in ihren Herkunftsfamilien wohnten und jetzt neu aufgenommen werden. Für die Betreuung des neuen Wohnprojekts haben sich viele interessante Bewerber vorgestellt, darunter auch Mitarbeiter aus anderen Wohngruppen der Einrichtung, die an diesem aufregenden Projekt mitwirken möchten. Wenn das Haus bezugsfähig ist, beginnt eine spannende und arbeitsreiche Zeit. Das neue Team muss sich finden. Teambuilding und Teamentwicklung werden in der ersten Zeit im Mittelpunkt stehen. Daneben gilt es, die Mitarbeiter mit den bestehenden pädagogischen Konzepten vertraut zu machen und alles für den Einzug der ersten Kinder und Jugendlichen vorzubereiten. Und dann geht das Projekt 'Haus Lea' erst richtig los … Frank Zachäus Auf der Rückseite des Hauses soll bald ein schöner Garten entstehen. | 15 Neuer Standort In der 'Alten Post' sollen künftig bis zu 60 Menschen mit psychischer Behinderung arbeiten. Franz Sales Werkstätten Beziehungsarbeit In der Nähe des Zweigbetriebs Hinsbecker Löh in Essen-Kupferdreh ist Anfang Mai 2015 ein neuer Werkstatt-Standort eröffnet worden. Der Betrieb 'Alte Post' liegt zentral an der Kupferdreher Straße 137 und hat einen ganz besonderen Auftrag: Hier sollen künftig bis zu 60 Beschäftigte mit psychischer Behinderung arbeiten. Sonja Burghardt leitet die neue Werkstatt für Menschen mit psychischen Behinderungen (WfbM). Während das Franz Sales Haus viel Erfahrung mit der Arbeit in Werkstätten hat, bringt die Sozialarbeiterin beste Kenntnisse der Arbeit mit psychisch behinderten Menschen mit. Eine gute und erfolgversprechende Kombination. „Die Unterschiede zwischen Beschäftigten mit geistiger und psychischer Behinderung liegen darin, dass Menschen mit geistiger 16 | Behinderung oft mit großem Eifer auch einfachere Tätigkeiten ausführen und stolz darauf sind, wenn sie Abläufe gut beherrschen“, erläutert die gebürtige Kölnerin. „Sie liefern konstantere Arbeitsleistungen. Menschen mit psychischer Behinderung sind zwar kognitiv stark und können komplexere Arbeiten leisten, fühlen sich jedoch schneller mit ihrem Arbeitspensum überfordert und ihre seelische Instabilität führt häufig zu nicht planbaren, krankheitsbedingten Ausfällen.“ Das macht die Planung einer Betriebsleiterin nicht einfacher. „Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir auch in dieser Werkstatt ein Umfeld schaffen müssen, in dem sich die Beschäftigten wohl und akzeptiert fühlen“, meint Sonja Burghardt. „Besonders wichtig sind hier zudem die Beziehungsarbeit und der richtige Umgang der Mitarbeiter mit der individuellen psychischen Verfassung.“ Mit probaten Unterstützungsmöglichkeiten und ihrer langjährigen Berufserfahrung kann die neue Betriebsleiterin die Grundlagen dafür legen. Sie kommt aus der Eingliederungshilfe und hat zuletzt als Bereichsleiterin des Ambulant Betreuten Wohnens für psychisch erkrankte Menschen in Essen gearbeitet. Die wichtigsten Themen, auf die es dort ankam, finden sich auch im Arbeitsbereich wieder: „Sehr wichtig sind Strukturen, die Halt geben, sowie unterschiedliche Tätigkeiten, die sinnstiftend sind. Dazu eine Portion Humor, um dem Alltag ein wenig Leichtigkeit zu geben und jede Menge Motivation von Seiten der Mitarbeiter.“ Ihr schwebt vor, dass sich die Menschen mit psychischen Behinderungen im Idealfall mit ihren individuellen Fähigkeiten in der Werkstatt einbringen können und wieder lernen, selbst Verantwortung zu übernehmen. Die 'Begleitenden Maßnahmen' sind ein besonderer Auftrag, den die engagierte Betriebsleiterin gerne zusätzlich übernimmt. Sie helfen bei der Entwicklung der Persönlichkeit und fördern die Bewältigung – oder zumindest einen guten Umgang – der Beschäftigten mit dem psychischen Handicap, welches nicht nur für die Betroffenen, sondern am Anfang dieser neuen Werkstatt-Epoche auch eine große Herausforderung für das Franz Sales Haus ist. Wir wünschen Sonja Burghardt für den Betrieb des neuen Standorts 'Alte Post' viel Erfolg. Valeska Ehlert Signale erkennen Im Wohnbereich hat sie die Erfahrung gemacht, dass psychisch behinderte Menschen lernen müssen, mit ihrer Erkrankung zu leben. Sie müssen wissen, wie sie kritischen Situationen begegnen und den eigenen Zustand stabilisieren können. Das kann gelingen, wenn sich die Betroffenen selbst genau beobachten, ihre Erkrankung als Teil ihres Lebens akzeptieren und frühzeitig Signale erkennen. In akuten Fällen müssen die Mitarbeiter außerdem wissen, was den Beschäftigten guttut und welche individuellen Bewältigungsstrategien angewandt werden können. Dass Bewegung ein wichtiges Element zum Stressabbau im Alltag sein kann, ist hinlänglich bekannt. Sonja Burghardt möchte diesen Effekt auch in der Werkstatt nutzen. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man schon durch einen Spaziergang manchmal eine schwierige Situation entschärfen kann und auf diese Weise auch mit verschlossenen Menschen ins Gespräch kommt“, berichtet die 43-Jährige. Ihr schwebt deshalb vor, den Beschäftigten eine bewegungsorientierte 'Begleitende Maßnahme' anzubieten. „Die Lage der Werkstatt in der Nähe des Baldeneysees ist dafür ideal.“ Weil sie selbst seit Jahren Kampfsport betreibt, könnte sie sich zudem vorstellen, ein Selbstbehauptungstraining für die weiblichen Beschäftigten anzubieten. „Viele Frauen sind durch Gewalterfahrungen traumatisiert und müssen einerseits lernen, gefährlichen Situationen auszuweichen, andererseits auch mit ihrer Stimme und der Körpersprache frühzeitig Grenzen zu setzen“, erklärt Sonja Burghardt. Sonja Burghardt leitet den neuen Werkstatt-Standort. | 17 Ein Herz für die Inklusion: Bewohnerin Elke und Elisa Schmidt-Gahlen leben es vor. Franz Sales Wohnen Zukunftsvision Mein Name ist Elisa Schmidt-Gahlen und ich arbeite seit vier Jahren im Franz Sales Haus. Mit meinem Fachabitur im Bereich 'Wirtschaft und Verwaltung' konnte ich damals nicht viel anfangen, da ich in den Jahren immer mehr Interesse für den sozialen Bereich entwickelt habe. Durch meinen damaligen Freund kam ich schließlich zum Franz Sales Haus, wo ich 2011 ein Praktikumsjahr in einer Kinder- und Jugendgruppe absolviert habe. Sowohl die Arbeitsatmosphäre als auch die Menschen an sich haben mir von 18 | Anfang an viel Freude bereitet. Nach der dreijährigen Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin am Franz Sales Berufskolleg arbeite ich nun im pädagogischen Dienst des Wohnverbunds Dahlhauser Straße. Durch meine Arbeit und die Einblicke in die Behindertenhilfe liegt es mir sehr am Herzen, anderen Menschen meine Sichtweise einer besseren, toleranteren und inklusiven Welt aufzuzeigen.Was ist Inklusion eigentlich genau? Bedeutet es, einem Menschen mit Behinderung in der Bahn einen Sitzplatz anzubieten? Ist es, einem Menschen mit Behinderung über die Straße zu helfen? Oder ein nettes Wort mit ihm zu wechseln? Das sicherlich auch, aber es ist noch viel mehr: Inklusion ist eine Lebenseinstellung. Es bedeutet, jeden Menschen mit Behinderung zu akzeptieren wie er ist und ihn nicht anders als Menschen ohne Behinderung zu behandeln. Inklusion bedeutet wörtlich übersetzt Zugehörigkeit – also das Gegenteil von Ausgrenzung. Man sollte deshalb nicht 'der Behinderte', sondern der 'Mensch mit Behinderung' sagen, denn dann steht der Mensch im Vordergrund, nicht seine Behinderung! Außerdem ist die Bezeichnung 'behindert' heutzutage leider immer noch ein gängiges Schimpfwort. In einer inklusiven Gesellschaft ist es normal, unterschiedlich zu sein. Jeder ist willkommen – mit und ohne Behinderung. Bis jetzt ist die Inklusion noch eine Vision, welche in den nächsten Jahren realistisch und gesellschaftlich gesehen nicht vollständig verwirklicht werden kann. Wir können dennoch schon jetzt einiges verändern. Neben der inneren Einstellung zur Inklusion ist auch die materielle Komponente ein wichtiger Meilenstein zur Verwirklichung. Einerseits wird mit Hochdruck an dem Thema 'Barrierefreiheit' gearbeitet, andererseits haben die meisten Städte nicht die nötigen Mittel, um entsprechende Umbauten zu realisieren. Die Verwirklichung ist in jeder Hinsicht kostenaufwendig. Es werden aber jährlich Milliarden von Euro für Projekte ausgegeben, welche nicht wirklich vonnöten sind. Ich denke, dass es an vielen Stellen Einsparpotenzial gibt. konnte sie sich nicht wehren. Solche Situationen berühren mich zutiefst und machen mich sehr traurig. Bis zur vollständigen Inklusion wird zwar noch einige Zeit vergehen, trotzdem habe ich eine klare Vision: Wir schaffen die Inklusion! Der Stein ist angestoßen und muss weiter rollen. Wir müssen JA zur Inklusion sagen, den Gedanken in die Öffentlichkeit tragen und jeden Menschen im eigenen Umfeld darauf aufmerksam, wie wichtig die Inklusion ist. Jeder muss bei sich selbst anfangen und unterstützungsbedürftigen Personen helfen. Wir müssen jedem Menschen sagen und zeigen, dass er wertvoll ist – genau so, wie er ist. Jeder kann dabei helfen, die Welt hinsichtlich der Diskriminierung von Menschen mit Behinderung ein Stückchen besser und toleranter zu machen. Elisa Schmidt-Gahlen Sozialpädagogisch betrachtet, sollten Kinder bereits im Kindergarten lernen, dass alle Menschen gleichwertig sind. Heutzutage werden sogar schon Kinder mit einer Behinderung gemobbt. Sie können durch das Mobbing zusätzlich zu ihrer geistigen Behinderung auch noch psychisch auffällig werden. Das kann vermieden werden, wenn Kinder von klein auf lernen, dass eine Behinderung nichts Schlimmes und nicht zum Schämen ist. Die Personen, die wenig mit Menschen mit Behinderung zu tun haben, schauen zu oft weg. Das muss sich ändern. Jeder muss hinschauen und eingreifen, wenn ein schwächerer Mensch beleidigt und gemobbt wird! Als Betreuerin habe ich vor einiger Zeit mit einem 13-jährigen Mädchen, das wegen einer Schwerstmehrfachbehinderung auf den Rollstuhl angewiesen ist, Folgendes erlebt: Als wir in der Straßenbahn unterwegs waren, hat sie etwas lautiert. Ein Passant meinte daraufhin: „Es sollte verboten werden, diese Menschen raus zu lassen! Das ist doch Körperverletzung der Ohren! Die müssten eingesperrt bleiben!“ Ich war erschüttert – zumal auch niemand der anderen Passanten sich dazu geäußert oder das Mädchen verteidigt hat – und erklärte ihm, dass auch Menschen mit einer Schwerstmehrfachbehinderung nicht dumm seien. Sie bekämen mehr mit, als manch einer denkt. Das Mädchen hatte dies alles mitbekommen und versuchte sichtlich, ihre Tränen zu unterdrücken. Doch verbal Jeden Menschen so annehmen wie er ist – Elisa Schmidt-Gahlen hofft, dass dies in der Gesellschaft zur Normalität wird. | 19 Franz Sales Wohnen Grundsteinlegung an der Ahrfeldstraße Das Franz Sales Haus wächst weiter: In Essen-Bergerhausen entsteht derzeit ein neues Außenwohnheim für Kinder und Jugendliche. Am 11. Mai 2015 wurde auf dem Baugelände an der Ahrfeldstraße/Ecke Warthestraße der von Weihbischof Wilhelm Zimmermann gesegnete Grundstein für das neue Wohnprojekt gelegt. „Wir freuen uns über den Baufortschritt“, erklärte Günter Oelscher, Direktor des Franz Sales Hauses, „und können Ihnen heute ein Projekt vorstellen, das nicht nur ein neues Zuhause für Kinder und Jugendliche schafft, sondern auch die Infrastruktur des Stadtteils bereichern soll. Ich danke der Stadt Essen für die gute Zusammenarbeit.“ Rudolf Jelinek überbrachte dem Franz Sales Haus als Vertreter der Stadt Essen die besten Wünsche. „Der Grundstein ist ein Zeichen für einen Neuanfang und Veränderungen wirken sich immer auf unser Stadtbild aus“, so der 1. Bürgermeister. „Für die Gemeindemitglieder war der Kirchenabriss mit vielen Emotionen verbunden. Ein Abschied ist immer schmerzlich. Aber hier in dem neuen Lebensraum entsteht ein Gebäude, das Menschen mit und ohne Behinderung in Kontakt bringt. Dieses offene Konzept ist eine tolle Sache.“ 16 Kinder und Jugendliche Auch Klaus Lüssem, der mit seinem Büro '11 Architekten' das neue Wohnprojekt entworfen hat, richtete Grußworte an die geladenen Gäste. „Eine Grundsteinlegung hat den Vorteil, dass man die Abmessungen des Gebäudes schon klar erkennen kann“, meinte Lüssem und stellte das Bauprojekt näher vor: Auf dem Gelände der aufgegebenen Kirche St. Raphael entsteht auf 676 m² Wohnheimfläche ein neues Zuhause für 16 Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung. Die künftigen neuen Bewohner, die die Franz Sales Förderschule oder andere Förderschulen besuchen, leben auf den beiden Etagen in zwei Gruppen à acht Personen; einige der Einzelzimmer sind rollstuhlgerecht. Im oberen Gebäudebereich gibt es Balkons, unten werden die Wohngruppen eine Terrasse und einen schönen Garten auf dem etwa 1.300 m² großen Grundstück nutzen können. Büro des Familienunterstützenden Dienstes Zur Straße hin entsteht ein Anbau, in dem der Familienunterstützende Dienst des Franz Sales Hauses eine Zweigstelle eröffnet und zum Beispiel Erziehungsberatung und Notfallbetreuung für Kinder anbietet. Außerdem soll im Anbau an der Ahrfeldstraße ein kleiner Laden eröffnen, der Dinge des täglichen Bedarfs anbietet. Nachdem im Sommer der Rohbau abgeschlossen worden ist, kann zum Jahreswechsel die Fertigstellung des Gesamtprojekts geplant werden, das insgesamt rund 2 Millionen Euro kostet. Dann beziehen die Kinder und Jugendlichen das neue Außenwohnheim in der Ahrfeldstraße, das vom Ministerium für Bauen und Wohnen, der Stiftung Wohlfahrtspflege und von der Aktion Mensch gefördert wird. Valeska Ehlert 20 | Günter Oelscher, Direktor des Franz Sales Hauses, Technischer Leiter Stefan Marré und Weihbischof Wilhelm Zimmermann (v. l.) versenken die Zeitkapsel. Foto: Simone Bellingröhr DJK Franz Sales Haus Strahlende Sieger 24 Teams aus ganz NRW gingen am 19. Juni 2015 beim integrativen 'Unified Dragons Cup' an der Regattastrecke des Essener Baldeneysees an den Start und paddelten mit wilden Schlachtrufen und in bunten Kostümen um die beste Platzierung. Die Mannschaften in den Booten des Integrativen Drachenbootrennens bestehen je zur Hälfte aus Menschen mit und ohne Behinderung. Denn beim Integrativen Drachenbootrennen, das der DJK Franz Sales Haus e. V. jedes Jahr gemeinsam mit RR Sport und dem Essener Sportbund e. V. veranstaltet, steht das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung im Vordergrund. Nach den Qualifikationsläufen ging es den Paddlern in den drei Läufen 'Dragons-Cup', 'Winners-Cup' und 'Champions-Cup' vor allem darum, mit großem Teamgeist die beste Zeit einzufahren. Natürlich gab es in drei verschiedenen Renncups wieder viele glückliche Gewinner, denn beim 'Unified Dragons Cup' scheidet kein Team vorzeitig aus und alle Sportler dürfen sich am Ende über Medaillen und Pokale freuen. Bei der Siegerehrung hatte daher eigentlich jeder Teilnehmer Grund zum Jubeln, zumal Kai Kornetzky, der Deutsche Kanupolo-Meister und ehemaliges Mitglied der Jugendnationalmannschaft, zusammen mit Günter Oelscher, Direktor des Franz Sales Hauses, gratulierten und die Preise überreichten. Trotz der wenig sommerlichen Temperaturen und der Feuchtigkeit, die nicht nur von unten ins Boot spritzte, sondern gelegentlich auch aus den Wolken fiel, war die Stimmung großartig. Die bunt Herr Brüggemann bekam ein Dankeschön für die hervorragende Organisation des Drachenbootrennens in den letzten zehn Jahren. kostümierten 'Grazilen Seegurken Essen' (GSE) forderten den Sommer bestens gelaunt in Baströckchen, mit Sonnenhüten, Sonnenbrillen, Blütenketten und bunten Perücken heraus. Belohnt wurden sie am Ende mit einem hervorragenden 2. Platz im B-Finale des 'Champions-Cup'. An dem haushohen Favoriten, den Caritas-Cannibals, kamen sie dennoch nicht vorbei. Diese waren wie immer in Lockenperücken, mit Hühnerknochen und wildem Kampfgebrüll unterwegs und landeten im 'Champions-Cup' wohlverdient wieder auf dem 1. Platz. Nicht nur auf dem Wasser waren Spannung und Fun angesagt: Am Ufer gab es ein buntes Rahmenprogramm für große und kleine Zuschauer. Der Zauberer Heinz verblüffte die Besucher in der Zeit zwischen den Rennen mit magischen Tricks, die 'Flotten Socken', eine Tanzgruppe von Menschen mit geistiger Behinderung, heizten dem Publikum trotz der mageren Temperaturen ordentlich ein. Das Team von 'Schalke hilft' stellte eine Torwand und einen Kicker auf und auch die präventiven Gesundheits-Check-ups und Massagen wurden von den Sportlern gerne angenommen. Tolle ehrenamtliche Unterstützung, ohne die das Event nicht hätte stattfinden können, kam beim 10. Drachenbootrennen wieder von den Schülerinnen der B.M.V.-Schule. Ein herzliches Dankeschön für den engagierten Einsatz möchte das Franz Sales Haus an dieser Stelle noch einmal allen Helfen aussprechen! Valeska Ehlert Die Ruhrdrachen aus den Franz Sales Werkstätten gaben im Finale alles. Weitere Fotos finden Sie (im Internet) auf www.sportzentrum.ruhr. | 21 Franz Sales Werkstätten Sonnige Tage im Teutoburger Wald Vom 9. bis 16. Mai 2015 reiste eine Gruppe von zwölf Teilnehmern mit drei Betreuern in die Jugendherberge in Nieheim-Himmighausen in den Teutoburger Wald. Nachdem die erst kürzlich renovierten Zimmer bezogen waren und die Gruppe sich bei einem Mittagessen gestärkt hatte, orientierten sich alle zunächst in der neuen Umgebung, bevor eine erste kleine Wanderung auf dem Programm stand. Die Natur bot einen wunderschönen Anblick und es wurden alle möglichen Naturmaterialien gesammelt, aus denen später kleine Kunstwerke gefertigt wurden. Eine über 300 Jahre alte Linde in der Nähe der Jugendherberge ließ die Gruppe staunen. Im Verlauf der fast durchgängig sonnigen Woche fanden interessante und erlebnisreiche Ausflüge statt. Jeder, der mochte, konnte im Vogelpark Heiligenkirchen die Pelikane mit ganzen Fischen füttern, ein wenige Tage altes Küken in der Hand halten oder einen der zahmen Papageien auf der Schulter tragen. Im Freilichtmuseum Detmold konnten alle viel über das Leben und Arbeiten der Menschen in früheren Zeiten erfahren und auch hautnah erleben. So durfte man einige Wohnräume betreten, sich sogar ins Bett legen (ein großer Spaß!!) oder in einer Scheune Holzschuhe anprobieren. Ausgestattet mit leckeren Lunchpaketen rastete die Gruppe auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe einer Windmühle. Zurück zum Ausgang ging es dann bequem mit einer Kutsche – gezogen von zwei kräftigen Kaltblutpferden. Viel zu klein: Günter, Rania und Dagmar legten sich im Freilichtmuseum Detmold probeweise in ein mittelalterliches Bett. 22 | Im 'Westfälischen Culinarium' in Nieheim ging es – zumindest gedanklich – deftig zu. Die Gruppe nahm an einer Führung durch ein Brot-, Schinken-, Käse- und Bier- & Schnapsmuseum teil. Mit großer Konzentration folgte die Gruppe den lebhaften Erzählungen der Museumsmitarbeiterin. Eindrucksvoll waren auch die Ausflüge zu den Externsteinen und zum Hermannsdenkmal. Die höhenerprobten Teilnehmer der Gruppe scheuten sich nicht, die steilen Stufen der Externsteine und die enge Wendeltreppe im Hermannsdenkmal zu erklimmen. Belohnt wurden alle mit der grandiosen Aussicht auf die Umgebung. Abgerundet wurden diese umfangreichen Erlebnisse durch Angebote am Abend. Malen und Basteln fanden ebenso Anklang wie Filmabende und natürlich ein Discoabend. Ein großes Vergnügen war der Grillabend mit Lagerfeuer und Stockbrotbacken. Ein großer Dank gebührt dem Team der Gesamtdeutschen Bildungsstätte Himmighausen. Die Köchin Lisa Burggraf verwöhnte die Teilnehmer mit den besten und leckersten Mahlzeiten. Ihr Schild 'Wunscherfüllerin' in der Küche entsprach in jeder Beziehung der Wahrheit. Es gab nichts, was sie nicht für den einzelnen Teilnehmer möglich gemacht hätte. Auch der Leiter der Herberge, Angelo Lombardo, war immer ansprechbar und stellte alles, was das Haus zu bieten hatte, gerne zur Verfügung. Und das war nicht wenig! Insgesamt war diese letzte Ferienfreizeit der Franz Sales Werkstätten eine runde, sonnige und erlebnisreiche Reise, die den Teilnehmern und Betreuern sicher noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird. Gesa Gründer Die letzte Ferienfreizeit war erlebnisreich und wird allen in schöner Erinnerung bleiben. Franz Sales Wohnen Leben – Orientierung – Fordern – Teilhaben „Wir möchten Menschen mit Besonderheiten in unserem Haus einen Platz bieten, an dem das sein darf, was sie besonders macht.“ Das war der Gedanke, mit dem wir vor acht Jahren einen Rahmen geschaffen haben, in dem Ängste, Aggressionen und zwanghafte Verhaltensweisen keine Besonderheiten mehr darstellen. Daraus entwickelte sich 'LOFT': Leben, Orientierung, Fordern, Teilhaben. Dieses Angebot gehört zu den 'Tagesstrukturierenden Maßnahmen' und findet im Haus Kosmas statt. Von montags bis freitags treffen sich hier in der Zeit zwischen 9:30 und 12:00 Uhr Menschen, die sich auf Gemeinschaften außerhalb ihrer Wohngruppe nicht oder nur wenig einlassen können. Sie finden hier die Möglichkeit, ihre Besonderheiten zu leben und in kleinschrittiger Weise zu lernen, sich mit diesen in neuen Gemeinschaften zu integrieren. Begleitet und unterstützt werden sie dabei durch feste Bezugspersonen und gleichbleibende Strukturen, um Kontinuität und Sicherheit zu gewährleisten. Bewegungsdrang ist es beispielsweise nicht ungewöhnlich, dass sie auch mal erschöpft ist, eine Ruhephase benötigt und dann den Vormittag weitestgehend verschläft. An anderen Tagen benötigt diese Person dann wieder eine Begleitung, die sie während der Bewegungsphase stützt, um sie vor Stürzen zu sichern. Eine andere Person benötigt Unterstützung, um in fremde Räume zu gehen, da sie durch Bodenbeläge, Geräusche oder auch nur durch die Art der Raumgestaltung stark verunsichert ist. Es entstehen Ängste, die dazu führen, dass sich diese Person weigert, einen Raum zu betreten. In kleinschrittigen, gleichbleibenden und sich wiederholenden Übungen werden Sicherheit und Vertrauen vermittelt. Langfristig gilt es, die Ängste zu reduzieren, sodass das Begehen eines anderen Raumes zur Normalität wird. Zudem werden in einfacher Form Strukturen vermittelt, die zwanghaften oder grenzüberschreitenden Verhaltensweisen Raum lassen, ohne die Freiräume anderer Menschen zu beeinträchtigen. So werden in einer gemeinsamen Trinkpause bewusst farbige Tischsets verwendet, die jeden Platz optisch begrenzen. Ein Mensch, der die Ordnung eines Anderen nur schwer akzeptieren kann, hat somit einen klar begrenzten Aktionsraum. So kann er die eigene Ordnung leben und lernt, den Anderen in seiner Eigenart zu respektieren. In Zusammenarbeit mit den Wohngruppen werden individuelle Zielsetzungen erarbeitet. Täglich entscheiden Befindlichkeiten und Stimmungen jedes Teilnehmers darüber, in welcher Weise er emphatische Betreuung, Förderung oder Aktivitäten, die von den pädagogischen Mitarbeitern angeboten werden, annimmt. Auch Entspannungszeiten sind wichtig. Bei einer Person mit einem hohen Dies sind einige Beispiele, die uns in den letzten Jahren gezeigt haben, dass Menschen mit besonderen Verhaltensweisen in einem ihnen angepassten Rahmen in der Lage sind, sich auf Neues einzulassen und sich in einer Weise zu integrieren, die es ihnen erleichtert, sich in bekannten und unbekannten Bereichen zu bewegen. Die Betreuung wird je nach Tagesform gestaltet und an die persönlichen Bedürfnisse angepasst. Emphatische Betreuung, individuelle Förderung und einfache Strukturen – LOFT ist eine gute Ergänzung der Tagesstruktur. Barbara Claeßen | 23 Kräfte tanken für den nächsten Aufschlag – in den kurzen Ruhepausen wird die Sporthalle als Schlafcamp zu einem kurzen 'Powernap' genutzt. Erschöpft, aber glücklich – die drei erstplatzierten Teams der 24-Stunden-Herausforderung (v. l. Sascha Cadeddu, Kristijan Juric, Kevin Prinschinna, Christian Klasberg, Alexander Busse, Christopher Quante). DJK Franz Sales Haus 21. Juni 2015 um 14:00 Uhr. Hierbei durften sich 30 der 32 Teams als 'Finisher' feiern und auszeichnen lassen – selbst Jan Penkwitz und Holger Essing von der DJK Franz Sales Haus e. V. ließen es sich nicht nehmen, trotz der verletzungsbedingten Aufgabe ihrer Partner die 24 Stunden im Alleingang bis zum Schlussgong zu absolvieren. Um den Gesamtsieg des diesjährigen 'Non-Stop'-Turniers wetteiferten – mit 22 Stunden Tischtennis-Belastung in den Knochen – wie im Vorjahr die Paarungen Kevin Prinschinna / Christian Klasberg sowie Sascha Cadeddu / Kristijan Juric. Letzterer musste leider den Belastungen in der Schlussrunde Tribut zollen und wurde vom geplagten Körper bei einem 0:2 Spielrückstand vor dem Doppel zur Aufgabe gezwungen, sodass sich Kevin Prinschinna und Christian Klasberg als völlig erschöpfte – aber strahlende – Sieger ehren lassen durften. Auch wenn alle Teilnehmer ebenso wie die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer und Verantwortlichen der DJK Franz Sales Haus wie immer unmittelbar nach der Veranstaltung sicherlich ein kleines 'nie wieder' als Gedankenblase erkennen ließen, waren sich alle einig: Das Turnier war wieder ein ganz besonders erfolgreiches TTErlebnis für Jedermann ... und nach einer gewissen Regenerationspause werden wir uns sicherlich wieder für eine Neuauflage in 2016 begeistern lassen! Die detaillierten Ergebnisse des 'Non-Stop'-Turniers 2015 finden Sie unter www.sportzentrum.ruhr auf unserer Internetseite. Schlaflos am Tischtennis-Tisch Bereits zum dritten Mal lud die integrative Sportgemeinschaft DJK Franz Sales Haus e. V. Tischtennissportler zu einer ganz besonderen – bundesweit einzigartigen – Turnier-Herausforderung ein: 24 Stunden Tischtennissport ohne Unterbrechung! Um 'Non-Stop' rund um die Uhr und ohne jegliche offizielle Pause zu spielen, muss man sicherlich ganz besonders 'tischtennisverrückt' sein. Beim TT-NonStop-Turnier 2015 stellten sich wieder 32 teilnehmende Teams mit 66 Spielern dieser einzigartigen Wettkampf-Herausforderung. Somit war das Teilnehmerfeld auch bei der dritten Durchführung dieses Formats maximal ausgelastet. In 2er- oder 3er-Teams (Herren-, Damen- oder Mixedmannschaften) traten die Spieler zunächst in neun Punkterunden im Corbillon-Cup-System mit- und gegeneinander an, um in abschließenden drei Finalrunden die Endplatzierungen auszuspielen. Um Leistungsunterschiede innerhalb der Konkurrenz, die unabhängig vom TTR-Wert für jeden Sportler im DTTB offen war, auszugleichen, wurde nach einem Vorgabesystem gespielt – dadurch war die Spannung in jeder Begegnung garantiert! Von der Besonderheit des Turniers ließen sich dieses Mal Teams aus dem gesamten Bundesgebiet anziehen – so u. a. ein Damen-Gästeteam aus Erlangen sowie ein 'TT-verrückter' Teilnehmer aus Sandkamp (Wolfsburg). Die Turnierherausforderung startete am 20. Juni 2015 um 14:00 Uhr und endete mit der gemeinsamen Siegerehrung am 24 | Tobias Papies Andreas unterwegs Vergessene Orte – Retour Im Sommer 2014 berichtete Andreas Bister an dieser Stelle in seiner Reportage 'Vergessene Orte' von seiner Entdeckungstour ins Erweiterungsgebiet des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler. Inzwischen hat er den Ort Borschemich erneut besucht und beobachtet, wie sich die riesigen Bagger weiter durch die Landschaft fräsen: Mittlerweile sind ganze Dorfflächen dem Abrissbagger gewichen. In Borschemich selbst sind inzwischen schon die nächsten Abbrucharbeiten im Gange: Die alte Kirche wurde am 23. November 2014 entweiht und wartet auf ihren Abriss. Der Ort ist inzwischen fast vollständig umgesiedelt. Alles wirkt einsam und verlassen. Überall sind Fenster blockiert oder Rollladen heruntergelassen. Spätestens 2016 wird man von Borschemich nichts mehr sehen können. Die derzeitige Landesregierung von Nordrhein-Westfalen verkündete jedoch im März 2014, dass ein Viertel des geplanten Abbaugebietes doch nicht ausgebaggert wird, damit die betroffenen Menschen in ihren Dörfern bleiben können. Wer sich für Bergbau interessiert, den weiten Weg aber scheut, für den habe ich einen anderen Ausflugstipp: Im Bochumer Bergbaumuseum findet man viele Informationen zum Braunkohle-Tagebau. Sogar Modelle der Schaufelradbagger und einer Förderanlage sind zu sehen. Leider fehlte mir hier eine kritische Auseinandersetzung mit der Umsiedlung der Leute aus den Dörfern im Tagebau und mit den Schäden in der Region. Dafür besitzt das Museum ein Schaubergwerk mit großem Maschinenpark. Man sieht zum Beispiel einen Unimog, der speziell für den Einsatz unter Tage präpariert wurde, Stempelanlagen, die die Gesteinsdecke abstützen, Grubenbahnen Das Bergbaumuseum in Bochum ist ein lohnendes Ausflugsziel. und einen Simulator, in dem man eine Fahrt in die Grube nachempfinden kann. Ein Aufzug verbindet alle Ebenen und ein Teil der Ausstellung inklusive einer Fahrt zum Zechenturm, auf dem man von einer Aussichtsplattform aus einen schönen Blick auf Bochum hat, sind barrierefrei. Nur ein Besuch des Schaubergwerks ist mit Rollis und Rollatoren nicht möglich, da u. a. Schienen und große Bergwerksgeräte im Weg sind. Ansonsten ist das Museum aber auf jeden Fall einen Besuch wert, denn es bietet eine Menge informativer und interaktiver Ausstellungstücke, wie zum Beispiel Modellförderanlagen, die auf Knopfdruck ihren Betrieb aufnehmen oder alte Werkzeuge von den Bergleuten. Das Bergbaumuseum wurde übrigens 1930 in einem ehemaligen Schlachthof eröffnet, nach dem zweiten Weltkrieg erhielt es 1973/74 das heutige Aussehen mit dem Förderturm der Dortmunder Zeche Germania. Andreas Bister INFO Der Autor Andreas Bister ist im Franz Sales Haus aufgewachsen. Mittlerweile wird er in seiner eigenen Wohnung nur noch ambulant betreut und arbeitet im Integrationsunternehmen 'in time gGmbH'. In seiner Freizeit ist er viel unterwegs. Er ist ein guter Beobachter, fotografiert viel und berichtet gerne über seine Erlebnisse. Der Braunkohletagebau verändert die Landschaft nachhaltig. | 25 kurz notiert kurz notiert kurz notiert Fahrradtour für Mitarbeiter Am 13. September 2015 starten die Mitarbeiter des Franz Sales Hauses wieder zur gemeinsamen Fahrradtour. Wer mitradeln möchte, ist herzlich willkommen. 2014 haben wir die Strecke 'Von-Ruhr-zu-Ruhr' getestet und das bergische Land kennengelernt. In diesem Jahr geht es zu den Industriekulturstätten 'Zeche Zollverein' in Essen und 'Jahrhunderthalle' in Bochum. Auf idyllischen Bahntrassen und ruhigen Straßen führt der Rundkurs durch das Ruhrgebiet. Die Steigungen fallen auf dieser Strecke sehr moderat aus. Mitarbeiter-Radtour durch das Ruhrgebiet. Um 10:00 Uhr starten wir am Franz Sales Haus (Steeler Straße 261, 45138 Essen). Zunächst fahren wir über die Naturroute durch den Norden Essens, u. a. entlang der Berne. Über das Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein geht es weiter Richtung Bochum. Dazu nutzen wir die sogenannte Erzbahntrasse. Sie geht bis zur Jahrhunderthalle in Bochum. Nach dem Queren der Innenstadt Bochums fahren wir auf dem Springorum-Radweg stetig bergab 26 | nach Bochum-Dahlhausen. Entlang der Ruhr und durch das idyllische Siepental geht es dann wieder zum Franz Sales Haus zurück. Insgesamt beträgt die Strecke ca. 55 km. Unterwegs werden immer wieder Pausen zur Stärkung eingelegt. In Bochum-Mitte und Bochum-Dahlhausen besteht die Möglichkeit, die Tour per Bahn abzukürzen. Unsere Radtour endet gegen 17:30 Uhr am Franz Sales Haus. Das Franz Sales Haus beteiligt sich finanziell am Mittagessen der Mitarbeiter – für die Getränke und eventuelle Verpflegung für unterwegs sorgen Sie bitte selbst. Die Radtour ist ausgelegt für Radler, die gern ab und zu einmal Fahrrad fahren. Man muss kein Spitzensportler sein, sollte sich aber sicher mit dem Fahrrad im Straßenverkehr bewegen können, da nicht die komplette Tour autofrei ist. Das Tempo der Tour wird an die Bedürfnisse der Mitfahrer angepasst. Familienangehörige oder Freunde können gerne mitradeln. Anmeldung bitte per Telefon (02 01 . 27 69 - 204), per E-Mail ([email protected]) oder per Hauspost bis zum 4. September 2015. Ich freue mich auf viele motivierte Mitradler. Stefanie Siebelhoff Wandertag Am 18. Oktober 2015 um 10:00 Uhr starten die Mitarbeiter des Franz Sales Hauses wieder zum Wandertag, der in diesem Jahr unter dem Motto 'Vom Baldeneysee auf südliche Höhen' steht. Man wird kontrastreiche Eindrücke genießen können, Gute Wanderschuhe sind für die MitarbeiterWanderung empfehlenswert. Foto: Fotolia/macrovector zu denen stille Waldzonen, Wiesen- und Feldflur, herrliche Ausblicke auf einem Hochplateau und zum Ausklang das beliebte südliche Ufer des Baldeneysees gehören. Der Startpunkt der Wanderung ist das 'Haus Scheppen', Hardenbergufer 384 in Essen. Für diejenigen, die nicht direkt zum Startpunkt kommen können, wird es dorthin Fahrgemeinschaften geben. Die Abfahrt vom Parkplatz des Franz Sales Hauses ist für 9:30 Uhr vorgesehen. Die Wanderstrecke umfasst etwa 13 km, die wir in ca. 4 bis 4 ½ Stunden zurücklegen werden. Die Steigungen sind moderat. Im Anschluss an die Wanderung kehren wir gemeinsam für ein spätes Mittagessen ein. Das Franz Sales Haus beteiligt sich an den Kosten seiner Mitarbeiter. Festes Schuhwerk (am besten Wanderschuhe), eventuell Wanderstöcke und ein Pausensnack für unterwegs sind empfehlenswert. Gerne können Sie auch Partner, Kinder oder Freunde mitbringen. Anmeldung bitte bis zum 9. Oktober 2015 bei mir per Tel 02 01 . 27 69 - 237 oder per E-Mail ([email protected]). Bitte teilen Sie mit, ob Sie am Hardenbergufer oder dem Franz Sales Haus starten werden und ob Sie sich mit oder ohne Auto an Fahrgemeinschaften beteiligen möchten. Petra Temme kurz notiert kurz notiert kurz notiert Was sonst noch geschah ... ... im Franz Sales Haus Gemeinsam den Sommer feiern Ansteckende Feierlaune verbreitete sich am 17. Juni 2015 sehr schnell auf dem ganzen Gelände: Die Bewohner des Franz Sales Hauses feierten gemeinsam mit vielen Essener Familien auf dem Gelände an der Steeler Straße 261 ein großes buntes Sommerfest. Die Besucher waren von dem erlebnisreichen Familientag durchweg begeistert, denn es konnte mitgebastelt, gespielt und gestaunt werden. Den ganzen Nachmittag lang erfreuten sich besonders die kleinen Gäste an den zahlreichen Spiel- und Mit-Mach-Ständen, die von den Mitarbeitern der verschiedenen Bereiche der Einrichtung angeboten wurden. Auf einer Kulturmeile zeigten die Künstler und Kursleiter der 'Mal anders'Kulturkooperationen im Franz Sales Haus Einblicke in ihre Kreativ-Angebote. Gemeinsam mit den Pfadfindern konnte man am offenen Feuer Stockbrot rösten. Mit zwei historischen Traktoren ging es über das Sommerfest-Gelände. So bunt gemischt wie die Perlen am Bastelstand der Werkstätten waren auch die Besucher des Sommerfests. Die Gäste durften alles ausprobieren und selber kleine Mosaik-Kunstwerke entwerfen, Holzskulpturen herstellen, filzen oder sich mit Pinsel und Farbtopf austoben. Zusammen mit den Pfadfindern vom Stamm Cosmas und Damian der Essener Gemeinde St. Gertrud konnte Stockbrot am offenen Feuer geröstet werden. Für viele kleine Besucher ein Abenteuer, das am Schluss mit dem leckeren Gebäck belohnt wurde. Die Livemusik von der Band 'Groove Garden' war so mitreißend, dass die ersten Bewohner schon nach dem Open-AirGottesdienst, der das Fest um 13:00 Uhr eröffnet hatte, ausgelassen vor der Bühne tanzten. Ein ganz besonderes Highlight beim Sommerfest war die Mitwirkung der Polizei: Die Besucher konnten sich Fahrzeuge anschauen, sich auf einem Polizeimotorrad fotografieren lassen und auch lustige 'Sheriff-Buttons' anfertigen lassen. Ein absolutes Highlight war schließlich die Show der Polizeiturnriege des Landes NRW. Mit viel Humor und Action begeisterte sie das Publikum. Bei den waghalsigen akrobatischen Nummern wechselte sich bei den Zuschauern Lachen und Staunen ab. Valeska Ehlert Eine tolle Show zeigte die Polizeiturnriege des Landes NRW. | 27 neue Domains Spiel- und Sportfest neue Domains Spiel- und Sportfest neue Domains Ein Teil des virtuellen '.ruhr'-Gebiets Einige Bereiche und Angebote aus dem Franz Sales Haus sind im Internet jetzt zusätzlich unter neuen Domains zu finden: Mit den Webpräsenzen sportzentrum. ruhr, hotel-franz.ruhr, werkstaetten.ruhr und ehrenamt.ruhr positionieren sie sich über die Stadtgrenzen Essens hinaus als wichtiger Bestandteil der Region und als gute Adressen im Ruhrgebiet für Menschen mit und ohne Behinderung. Das Sportzentrum Ruhr sticht hervor, da es die neue Endung der Webadresse sogar im Namen trägt. Mit www.sportzentrum. ruhr präsentiert es sich jetzt als das integrative Sport- und Fitnesszentrum der Region. Gleichzeitig hat es als einziges Sportzentrum für Menschen mit und ohne Behinderung in Deutschland große überregionale Strahlkraft – nicht nur im Behindertensport. Hier wird gezeigt, wie Inklusion gelingen kann. Besondere Alleinstellungsmerkmale in der Ruhr-Metropole hat auch das barrierefreie 'Hotel Franz' mit seinem vier Sterne plusCharakter – und einem Mitarbeiterteam, das aus Menschen mit und ohne Handicap besteht. Mit www.hotel-franz.ruhr zeigt das 'Franz' jetzt auch im weltweiten Netz, wo es zu Hause ist und wo Gäste sich im Ruhrgebiet wie zu Hause fühlen können. Auch die facettenreichen Angebote der Franz Sales Werkstätten für Menschen mit geistiger oder psychischer Behinde- 28 | Spiel- und Sportfest rung sind nun unter einer '.ruhr'-Domain erreichbar. In den vielfältigen Arbeitsbereichen finden Interessenten genau den Arbeitsplatz, der ihren Neigungen und persönlichen Fähigkeiten entspricht: www.werkstaetten.ruhr. Unter www.ehrenamt.ruhr finden Menschen aus dem Ruhrgebiet, die in ihrer Freizeit etwas Sinnvolles tun möchten und die sich und ihre Fähigkeiten zum Wohle von Menschen mit Behinderungen einbringen wollen, nun direkt zu interessanten Einsatzmöglichkeiten im Franz Sales Haus. Die gut sichtbaren Männchen sollen nun dafür sorgen, dass Autofahrer auf nicht verkehrssichere Menschen besondere Rücksicht nehmen. Direktor Günter Oelscher war von dieser guten Idee begeistert und bedankte sich bei der Gewerkschaft der Polizei. Valeska Ehlert Simone Bellingröhr Gewerkschaft der Polizei schenkt Sicherheit Beim Spiel- und Sportfest der DJK Franz Sales Haus e. V. am 9. Mai 2015 spielte die Polizei Essen als Kooperationspartner eine große Rolle. Neben den vielen Spielund Aktionsständen gaben die Beamten einen kleinen Einblick in die Polizeiarbeit und sorgten für spektakuläre ProgrammHighlights. Die Gewerkschaft der Polizei unterstützte das Fest kulinarisch: Am Bratwurststand wurden an die hungrigen Gäste viele leckere Würstchen verkauft und ein Teil des Erlöses wurde nun in Form von zwei Warnaufstellern an das Franz Sales Haus gespendet. Direktor Oelscher freute sich über die kleinen Verkehrshelfer von der Gewerkschaft der Polizei. Tagesstruktur Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... Tagesstruktur Was sonst noch geschah ... Tagesstruktur Auftragsarbeiten Gemeinsames Frühstück Die Teilnehmer der Tagesstruktur basteln, malen und gestalten gerne. Deshalb freuen sie sich immer über neue Gestaltungsaufträge und die damit verbundene Wertschätzung ihrer Arbeit durch die Auftraggeber. Vorstandsmitglied Sabina Stemann-Fuchs zeigte sich schon bei ihrem Antrittsbesuch von der Arbeit der Senioren in der Tagesstruktur begeistert und bestellte bei Christel Wien, die mit den Senioren arbeitet, Bilder für ihr neues Büro. Gisela Knappe gestaltete für sie zwei florale Motive und brachte sie nun gemeinsam mit Frau Wien zu ihrem Bestimmungsort. Frau Stemann-Fuchs freute sich sehr über die schönen Bilder und lobte die gelungene Gestaltung. Wer Bilder oder jahreszeitliche Dekoration in Auftrag geben möchte, kann dies unter Tel. 02 01 . 27 69 - 753 oder per Mail an [email protected] tun. Sabina Stemann-Fuchs (l.) mit Gisela Knappe (Mitte) und Christel Wien (r.). Am 11. Juni 2015 trafen sich (v. l. n. r.) Hans-Günter Papirnik (25 Jahre im Franz Sales Haus tätig), Yefgenia Bodarenko (Rentnerin), Direktor Günter Oelscher, Maria Bellissimo (Rentnerin), Mathias Florer (25 Jahre Franz Sales Haus), Angela Holtkamp (Personalleiterin, 25 Jahre im kirchlichen Dienst), Rosemarie Nagel (MAV) und Heinrich Hölper (Rentner) zum gemeinsamen Frühstück. Herr Direktor Oelscher bedankte sich bei den Rentnern und Jubilaren, die sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten mit viel Elan für die Menschen im Franz Sales Haus engagiert haben und es zum Teil noch immer tun. In persönlich ge- prägten Gesprächen tauschte man sich in gemütlicher Runde über die Vergangenheit und Gegenwart in der Einrichtung sowie über künftige Projekte aus. Die Rentner berichteten zudem davon, wie sie ihren neuen Lebensabschnitt für sich gestalten. Wiedersehen Wiedersehen | 29 ... in den Werkstätten ... in der Förderschule Besuch auf dem Klosterberghof 'Echt Klasse!' Thomas Kufen, Vorsitzender der CDU-Fraktion hat am 24. Juli 2015 den Klosterberghof besucht. Hierzu Thomas Kufen (MdL): „Auf dem Bioland-Bauernhof des Franz Sales Hauses wird großer Wert auf eine artgerechte Tierhaltung und biologischen Anbau gelegt. Und die Kunden des Hofladens wissen die hohe Qualität der Produkte zu schätzen.“ Vom 27. April bis 16. Mai 2015 war in der Förderschule die präventive Wanderausstellung 'Echt Klasse!' zum Thema Missbrauch zu besuchen. An Spielstationen konnten die Schüler lernen und Entscheidungen treffen: „Ich bin schlau, ich hole mir Hilfe.“ „Kennst du gute, schlechte und komische Berührungen?“ „Kennst du gute und schlechte Geheimnisse?“ „Ich darf 'Nein' sagen!“ „Mein Körper gehört mir!“ „Ich vertraue meinem Gefühl!“ Klassenweise oder in Kleingruppen besuchten die Schüler die Ausstellung und bewältigten sehr motiviert die einzelnen Aufgaben. Auch die Nachbarschulen und das Berufskolleg im Haus zeigten großes Interesse an der Ausstellung. Damit verbunden waren eine Lehrerfortbildung und ein Elternabend, auf dem geäußert wurde: 'Echt klasse!'. Aus dem 'Kochen mit Kollegen' wurde ein Kochkurs mit Kollegen. So traten die Lehrer am 12. Mai 2015 geschlossen an, um im Kochstudio der Firma Rasting in Essen-Kupferdreh unter der professionellen Leitung des Kochs Andreas Völkel den Kochlöffel zu schwingen. Nach einem Sektempfang ging es in fünf Kleingruppen an die Arbeit. Das Ergebnis: Bruschetta, Vitello Tonnato, Spaghetti mit Garnelen in ProseccoRahmsauce, Ossobuco mit Germolata und Gnocchi sowie Marsala-Zabaione mit karamelisierten Feigen und Vanilleeis auf der einen Seite – ebenso satte wie glückliche Kollegen auf der anderen Seite. Mit einer enormen Aufwertung des Hauswirtschaftsunterrichts in den nächsten Wochen ist zu rechnen! Michael Dönhoff Rita Vößing Kochkurs mit Kollegen Bioland Bioland 30 | Bereits seit einigen Jahren bestand im Kollegium der Wunsch, wieder einmal gemeinsam zu kochen und einen netten Abend miteinander zu verbringen. Diese Idee griffen mehrere Geburtstagskinder aus dem Lehrerkollegium auf und machten sich an die Planung. Über die Mutter eines Schülers wurde der Kontakt zur Firma Rasting hergestellt, die auch Kochkurse anbietet. Das Kollegium der Förderschule kocht. Spende Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... Spende Was sonst noch geschah ... Spende Blühende Aussichten Am 27. Mai 2015 machten sich zwei Mittelstufen- und zwei Oberstufenklassen, begleitet von den Lehrern Frau Machmüller und Herrn Kober, auf den Weg zum Hellweg Baumarkt an der Frankenstraße. Der Hellweg Baumarkt spendete der Förderschule Blumenzwiebeln. Vorausgegangen war eine telefonische Einladung mit der Info, dass das Unternehmen Blumenzwiebeln – z. B. Lilien und Dahlien – spenden wolle. Nach einem Erinnerungsfoto mit unseren Schülern durfte sich jeder kartonweise Blumenzwiebeln aussuchen und den Autokofferraum von Herrn Kober damit füllen. Glücklich und zufrieden ging es mit Bus und Bahn zurück zur Schule. Am nächsten Tag wurden fleißig Blumenzwiebeln in Töpfe und auf dem Schulhof in das Beet eingepflanzt. Täglich fand die Gießkanne ihren Einsatz und die Mühe wurde belohnt: Schon nach einer Woche sah man erste Ergebnisse! Wie viele Pflanzen nach den Sommerferien nach häuslicher Pflege wieder zurück ins Klassenzimmer kehrten, war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt ... Dinah Machmüller Oberstufen unterwegs – Freizeitwoche der Förderschule Als Alternative zu einer Klassenfahrt organisierten die Oberstufen in diesem Schuljahr eine gemeinsame 'Freizeitwoche'. Eine Woche lang jeden Tag Neues und Aufregendes im näheren Umkreis zu erleben, noch dazu die eigene Aktivität selbst wählen zu dürfen – das klang für die Schüler schon im Vorfeld verheißungsvoller als der normale Stundenplan. Die Lehrer boten in Absprache mit den Organisatoren vor Ort täglich zwei bis drei Events an. Bei der Vielfalt der Möglichkeiten war für jeden Geschmack und jedes Temperament etwas dabei – das bestätigten die Schüler! Ob in der EVAG-Verkehrsschule, dem Besuch bei der Polizei in Bottrop oder einer Stadionführung 'auf Schalke' – es gab vieles zu erleben. „Auf Schalke war's cool“, berichtete Louisa anschließend. Als Alternative zum wilden Treiben, z. B. im Movie Park, wurden natürlich auch ruhigere Vorlieben mitbedacht: So konnten die Schüler Therapiehunde streicheln oder die Tiere im Kaiserpark Oberhausen anschauen. „Der Therapiehund war süß. Der hat Kunststücke gemacht“, erzählte Franka begeistert. Auch der heimatkundliche Ausflug zur Villa Hügel brachte nicht nur die Lehrerin Frau Küster-Krüger ins Schwärmen. Um auch im großen Kreis Gemeinschaft zu erleben, fuhren alle drei Klassen am vorletzten Tag zum Baldeneysee. Dort wetteiferten sie bei einer Olympiade und grillten gemeinsam. „Es war schön, die anderen Schüler und Lehrer einmal besser kennenlernen zu können“, meinte Isabel, die freiwilligen sozialen Dienst leistete. Selbst der Bahnstreik konnte die gute Laune nicht beeinträchtigen – kurzerhand wurde der Weg zum Stadtwaldplatz zu Fuß bezwungen und ein PKW-Shuttle-Service für den Rücktransport zum FSH eingerichtet! „Die Freizeitwoche war richtig gut, total prima! Nur das viele Laufen war sooo anstrengend“, meinte der müde Alexander anschließend. Zum krönenden Abschluss sahen alle einen Film im eigens für sie gemieteten Eulenspiegel-Kino. Nicht nur Kevin stellte fest: „Das können wir nächstes Jahr ruhig nochmal machen!“ Gina gelang es, die Freizeitwoche in nur einem einzigen Wort zusammenzufassen: „Hammer!“ Und die Lehrer? Sie sind im nächsten Jahr bestimmt wieder dabei. Denn im Vergleich zur Klassenfahrt punkten schon mal das eigene Bett und eine garantiert ruhigere Nacht ... Michael Dönhoff, Timo Kober und Barbara Piechocki „Ich fand das Schwimmen am besten! Die Rutsche war total schnell“, schwärmte die Schülerin Selina. | 31 ... im Kulturbereich Grand Hotel Vegas Am Freitag, den 18. September 2015 wird um 20:00 Uhr im Colosseum Theater in Essen die Premiere des Musicals 'Grand Hotel Vegas' gefeiert. An dem inklusiven Projekt der Patsy und Michael Hull Foundation beteiligen sich im Rahmen der Kulturkooperationen 'Mal anders' des Franz Sales Hauses 15 Menschen mit Behinderung. Möglich wurde die Teilnahme durch die finanzielle Förderung durch die bezirkliche Kulturarbeit der Stadt Essen. Herr Bellinghausen von der Essener Tanzschule Overrath wird die künstlerische Choreographie in den Räumen unserer Einrichtung einstudieren. Die Proben mit unseren Bewohnern laufen seit April 2015 und finden einmal wöchentlich statt. Mit Leidenschaft und Begeisterung sollen die Darsteller mit und ohne Behinderung in dem Musical das Lu- xushotel Grand Hotel Vegas zum Leben erwecken. Laut Veranstalter wird das Grand Hotel Vegas die Zuschauer an einen Ort voller Intrigen, Liebe und verletzter Eitelkeit entführen. In eine für Las Vegas typische Szenerie, voller Glamour, in der verflossene Liebschaften sowie exzentrische Stars und Sternchen mit und ohne Behinderung eine Rolle spielen. Die Geschichte zwischen Show und Musik, Tanz und Mode soll das Publikum begeistern und zeigen, wie die Menschen auf der Bühne über sich hinauswachsen können. Das Musicalprojekt 'Grand Hotel Vegas' wird in unterschiedlichen Besetzungen bundesweit in zehn deutschen Städten (Osnabrück, Lübeck, Bremen, Essen, Magdeburg, Stuttgart, Frankfurt, Augsburg, Hamburg, Berlin) präsentiert. An der Essener Aufführung ist das Franz Sales Haus beteiligt. Es wird das sogenannte 'Tandem-Verfahren' zur Anwendung kommen: Jeder Mensch mit Handicap wird einen Partner ohne Einschränkung zur Seite gestellt bekommen. So werden mögliche Barrieren von Beginn abgebaut und Inklusion wird erlebbar gemacht. Daniela Preukschars Gemeinsam mit der Tanzschule Overrath beteiligen sich Teilnehmer aus dem Franz Sales Haus an dem Musical. 32 | Termine Termine 07.09.2015 Führung 'Unternehmen entdecken' 10.09.2015 Führung 'Unternehmen entdecken' / Werkstätten 16.09.2015 Betriebsausflug nach Münster: Wohnbereich, Verwaltung, etc. 23.09.2015 Betriebsausflug nach Münster: WfbM und Schulen 26.09.2015 Herbstfest der Heimstatt Engelbert, 12:30 Uhr Gottesdienst, anschließend von 13:00 bis 19:00 Uhr Verkaufs- und Bastelstände, Spiele, Bühnenprogramm, Cafeteria, kulinarische Köstlichkeiten 29.09.2015 Betriebsausflug nach Münster: Wohnbereich, Verwaltung, etc. 09. bis 11.10.2015 Integratives Tischtennis-Turnier 'MitMenschen' 09.11.2015 Mitarbeiterversammlung im Haus Lucia, 13:30 Uhr 10.11.2015 Mitarbeiterversammlung im Hauptbetrieb der Franz Sales Werkstätten, Dahlhauser Straße, 16:15 Uhr 13.11.2015 St. Martin im Franz Sales Haus 13.11.2015 Mitarbeiterversammlung im Haus Lucia, 8:30 Uhr 17.11.2015 Schwerbehindertenversammlung (Mitarbeiter) im Haus Damian, 10:00 Uhr 28. und 29.11.2015 Weihnachtsmarkt im Franz Sales Haus Weitere Informationen und Termine finden Sie im Internet auf www.franz-sales-haus.de Impressum Herausgeber: Franz Sales Haus Redaktionsausschuss: Direktor Günter Oelscher (verantwortlich), Joachim Derichs, Valeska Ehlert, Brigitte Hüsselmann, Barbara Kohlmann, Barbara Piechocki, Frank Zachäus Konzeption: K.A. DESIGN, Essen Layout und Realisation: schröder.hebestreit, Witten Fotos: Eike Thomsen, Franz Sales Haus Spendenkonto: Bank im Bistum Essen Kto. 677 200 91 BLZ 360 602 95 34 | Stand: 31. Juli 2015 05.09.2015 Franz Sales Open-Air-Festival Im nächsten Heft Förderstiftung | 10. Open-Air-Festival 36 | Franz Sales Haus Steeler Straße 261 45138 Essen Tel.: 0201 . 2769 - 0 Fax: 0201 . 2769 - 270
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