Flyer Blickwechsel: Vom Umgang mit der Scham

S
chwerstkranke und Sterbende empfinden häufig
Scham. Sie schämen sich ihrer Erkrankung, der Abhängigkeit und/oder des körperlichen Verfalls vor
Pflegenden, Angehörigen oder auch Hospiz-Begleitern und
Hospiz-Begleiterinnen. Der Umgang mit dem verborgenen
Gefühl Scham bedeutet in Pflege und Begleitung eine
besondere Herausforderung.
Doch wie entsteht Scham und (warum) brauchen wir dieses
Gefühl? Wie passt es zusammen, dass Scham weh tun kann
und gleichzeitig von ihr gesagt wird, sie sei die Wächterin
der Menschenwürde?
Scham ist ein grundlegendes Gefühl, das nicht im oder
durch das Denken entsteht, und auf das wir darum in
aktuellen Situationen nur wenig Einfluss nehmen können.
Wessen man sich schämt hat u. a. mit Sozialisation und
Erziehung zu tun. Wer sich schämt, nimmt sich vorreflexiv
in den Augen anderer wahr und erlebt sich in diesem
„Blickwechsel“ als erniedrigt, entwürdigt, verachtet, entehrt
oder auch einfach nur belächelt. Scham betrifft als Gefühl
die ganze Person. Sie wird körperlich erlebt (Schamesröte,
Schwitzen, Herzrasen, das Gesicht verbergen, den Blick
senken, Stottern, verlegenes Lachen) und kann unbändige
Reaktionen auslösen, die von Wut über Vorwürfe und
Rückzug bis hin zu Aggression oder Resignation reichen
können.
Scham ist auch kulturell und religiös codiert. Die Bibel
erzählt gleich zu Beginn in der Genesis von Adam und Eva,
die sich schämen, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis
gegessen haben (Gen. 3): sie werden von Gott durch
Kleidung „entschämt“.
Im interdisziplinären „Blickwechsel“ soll „Scham“ sozialwissenschaftlich, theologisch, pflegewissenschaftlich und
kulturell erschlossen werden, um Wege zum respektvollen
Umgang mit diesem großen Gefühl zu finden.
Gabriele Arndt-Sandrock, Tagungsleiterin, Evangelische
Akademie Loccum
Dr. Michael Coors, Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG)
Andrea Peschke, Hospizbeauftragte der
Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
Traugott Wrede, Rektor des Pastoralkollegs der
Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
Dr. Stephan Schaede, Akademiedirektor
TAGUNGSGEBÜHR:
205,- € für Übernachtung, Verpflegung, Kostenbeitrag. Für
Schüler/innen, Auszubildende, Studierende bis 30 Jahre, Freiwilligendienstler sowie Arbeitslose Ermäßigung nur gegen
Bescheinigung auf 100,- €. Eine Reduzierung der Tagungsgebühr
für eine zeitweise Teilnahme ist nicht möglich.
ANMELDUNG:
Mit angehängtem Anmeldeformular (Seite 3 dieser pdf) an die
Evangelische Akademie Loccum, Münchehäger Str. 6, 31547
Rehburg-Loccum, Tel. 05766 / 81-0, Fax 05766 / 81-99 113 oder
im Internet unter www.loccum.de oder per E-Mail an die
Tagungsleitung. Sollten Sie Ihre Anmeldung nicht aufrechterhalten
können, teilen Sie uns das bitte umgehend mit. Bei einer Absage
nach dem 08.04.2016 müssen wir 25% der Tagungsgebühr in
Rechnung stellen. Falls Sie eine Bestätigung Ihrer Anmeldung
wünschen, teilen Sie uns bitte auf der Anmeldekarte Ihre E-MailAdresse mit!
ÜBERWEISUNGEN:
Konto der Kirchlichen Verwaltungsstelle Loccum unter Angabe
Ihres Namens und der Buchungsnummer 9624
Evangelische Bank eG, IBAN: DE36 5206 0410 0000 0060 50
BIC: GENODEF1EK1
TAGUNGSLEITUNG: Gabriele Arndt-Sandrock Tel. 05766 / 81-132
[email protected]
SEKRETARIAT:
Miriam Kamber Tel. 05766 / 81-113
[email protected]
PRESSEREFERAT:
Reinhard Behnisch Tel. 05766 / 81-105
[email protected]
ANREISE:
Anreiseinformationen finden Sie im Internet unter:
http://www.loccum.de/akademie/anreise.html
ACHTUNG:
Direkte Verbindung zur Akademie mit Zubringerbus am
22.04.2016 um 14:00 Uhr ab Bahnhof Wunstorf, Ausgang ZOB.
Am 24.04.2016 zurück; Ankunft Wunstorf 13:30 Uhr.
Bitte unbedingt anmelden, die Plätze sind begrenzt!
Blickwechsel:
Vom Umgang
mit der Scham
19. Loccumer Hospiztagung
In Kooperation mit der Hospizbeauftragten
der Landeskirche Hannovers,
dem Pastoralkolleg der Landeskirche und dem
Zentrum für Gesundheitsethik Hannover
Die Akademie im Internet: http://www.loccum.de
Die Evangelische Akademie Loccum ist Mitglied der
Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.
Am Freitag und Samstag wird die Buchhandlung Reiz
mit einem reichhaltigen Büchertisch zum Thema der
Tagung anwesend sein.
22. bis 24. April 2016
Freitag, 22. April 2016
12:30
Mittagessen
18:30
Abendessen
15:00
Anreise der Teilnehmer/innen
zum Nachmittagskaffee
15:00
Kaffeetrinken
20:00
15:30
15:30
Begrüßung und Eröffnung
Gabriele Arndt-Sandrock, Loccum
Dr. Michael Coors, ZfG Hannover
Andrea Peschke, Hospizbeauftragte der Landeskirche
Traugott Wrede, Rektor, Pastoralkolleg
Workshops zu Aspekten des Tagungsthemas
Die Workshops werden zweimal mit dem jeweils gleichen
Programm durchgeführt mit einer Pause zwischen
16:45 Uhr und 17:15 Uhr
Paradiso
Zwei Frauen sitzen auf der Parkbank und bewegen
sich aufeinander zu, bis sie sich trennen müssen.
Ein Stück in acht Bildern von Lida Winiewicz
Mit: Kristin Kunze (Sophia Altklug) und Heike Bänsch
WS 1
Sexualität in Krankheit und Alter
Regina Erdelkamp, Heilpraktikerin, APHD Hannover
WS 2
Scham als Chance?
Ute Rokahr, Pastorin, Pastoralpsychologin, Göttingen
WS 3
Her mit dem Feigenblatt – Vom Umgang mit der
Scham in hospizlicher Begleitung
Anja Garbe, Pastorin, Supervisorin i. A., DGfP Hannover
WS 4
Gelungene Begleitung – was bedeutet das für uns
Begleitende? Eine „unverschämte“ Fallbesprechung
Almuth Eckardt,=Koordinatorin, ambulanter Hospizdienst
im Kirchenkreis Walsrode
15:45
Scham – die tabuisierte Emotion
Dr. Stephan Marks, Sozialwissenschaftler und
Supervisor, Freiburg i. Br.
17:00
Pause
17:15
Workshop: Scham – die „Wächterin der
menschlichen Würde“ (Leon Wurmser)
Dr. Stephan Marks, Sozialwissenschaftler und
Supervisor, Freiburg i. Br.
18:30
Abendessen
19:30
Freie AGs mit Fragen zum Thema des Nachmittags
21:00
Ausklang auf der Galerie
Samstag, 23. April 2016
08:15
Morgenandacht, anschl. Frühstück
09:30
Der Enhancement-Körper
Über Schampolitiken bis zum Lebensende
Prof. Dr. Dr. Klaas Huizing, Lehrstuhl für
Evangelische Theologie, Universität Würzburg
10:50
Pause
11:10
Zwischen Körperscham und Sozialscham Scham in der Pflege alter Menschen
Prof. Dr. Katharina Gröning, Fakultät für
Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld
WS 5
Von innen nach außen – Die Maske verdeckt oder
offenbart
Cornelia León-Villagrá, Maskenbildnerin, Hospizdienst
Springe
WS 6
Auf dem Weg der Achtsamkeit den
Blickwechsel wagen
Christiane Schmidt, Palliativpflegerin, Uhlhornhospiz,
Hannover
WS 7
Ach, ist mir das peinlich – Scham in der Pflege
Daniela Reinhardt-KraftI=Hospizkoordinatorin, Lehrte
WS 8
Scham – ein beiderseitiges Phänomen?
Wenn Betreute und Betreuer leiden
Dr. Ernst-Berthold Ahlhorn, Hausarzt, Palliativmediziner,
Varel
WS 9
Scham – was hat das mit mir zu tun? Wie komme ich
meinen Schamgefühlen auf die Schliche?
Petra Scholz-Marxen, Koordinatorin
Hospizarbeit Region Wolfsburg e. V.
WS 10
Die (süße) Frucht im Paradies – gibt‘s da was
zum Schämen?
Stephan Homberg, Gymnasiallehrer, Bibliodramaleiter,
Husum/Nienburg
Sonntag, 24. April 2016
08:15
Morgenandacht, anschl. Frühstück
09:30
Scham in der Kunst
Prof. Dr. Ulrich Krempel, Kunsthistoriker und
Museumsdirektor i. R., Hannover
10:45
Pause
11:00
Das nehme ich mit – Das lasse ich hier:
Feedback zur Tagung
12:10
Neues aus der Hospizarbeit
12:30
Ende der Tagung mit dem Mittagessen
Dienstanschrift oder
Privatanschrift?
Ich komme mit dem Zubringerbus.
Anmeldung
Ich nehme an folgender Tagung
der Evangelischen Akademie Loccum teil:
19/16: Blickwechsel: Vom Umgang mit der Scham
19. Loccumer Hospiztagung
Ich bestelle das Tagungsprotokoll (je nach Umfang ca. 8 bis 18 €)
Ich bitte um Informationen zur Anreise nach Loccum.
(Bei Tagungen mit Arbeitsgruppen)
Ich interessiere mich für die Arbeitsgruppe:
Ich bitte um vegetarisches Essen.
22. - 24. April 2016
Im Bedarfsfall bin ich mit der Unterbringung im Doppelzimmer
einverstanden.
nein
ja
Name:
– Für unsere Statistik –
Alter:
Vorname:
Beruf/Institution:
Straße / Hausnummer:
PLZ / Ort:
E-Mail:
Datum:
Bitte ausfüllen und ausdrucken und per Fax (0 57 66 / 81-9 00) senden oder per Post
an die
Evangelische Akademie Loccum
Postfach 21 58 , 31545 Rehburg-Loccum
schicken. Falls Sie pdf-Dateien erstellen können, können Sie das ausgefüllte
Formular auch speichern und per E-Mail an: [email protected]
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